Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Was also tun? Vorschläge wie "dann baut man halt Deniability ein" gab es relativ früh im Bezug auf Krypto-Dateisysteme. Die Idee kam m.W. von Julian Assange, damals, als er noch Hacker und nicht Messias war. Da hat man dann zwei Passphrases. Eine schließt die Daten auf, und eine schließt ein harmloses Dateisystem auf, das man in solchen Fällen vorzeigen kann. Aber der Effekt auf einen Unterdrückungsstaat ist ja eher der gegenteilige des Gewünschten. Im Zweifelsfall werden die dann niemandem mehr glauben, dass er ihnen die richtige Passphrase gegeben hat, und dann sitzt man halt bis zum Lebensende in Beugehaft.
2012 gab es ein Paper, das ich verpasst habe, und auf das gerade Bruce Schneier in seinem Blog aufmerksam gemacht hat: Dort geht es darum, ein Passwort so unterbewusst zu lernen, dass man es zwar eingeben kann, aber es nicht bewusst aufsagen kann. Das hilft natürlich gegen einen Unterdrückungsstaat auch nur bedingt. Aber ausgesprochen spannend ist es natürlich trotzdem. (Danke, Stefan)