[l] In den US-Medien geht gerade schon wieder das Geheule los, dass Avengers 2 nicht anti-sexistisch genug ist. Der 1. Teil hat hier sowas wie Geschichte geschrieben, weil Scarlett Johansson eine tragende Rolle hatte, was in Comicverfilmungen ja eher selten ist. Da sind Frauen ja normalerweise eher die zu rettenden machtlosen Opfer, die beim Anblick des Superhelden in Ohnmacht fallen. Seit dem ist das starke Frauenbild in Filmen nicht zuletzt durch die Hunger Games-Reihe stark befördert worden, aber in Avengers 2 (den ich noch nicht gesehen habe, weil der hier erst am Donnerstag anläuft) ist angeblich die Rolle von Black Widow gegenüber dem Teil davor eingeschränkt oder jedenfalls zumindest nicht wie gewünscht ausgebaut worden, daher shitstormt es hier gerade ein bisschen durch die Presse. Ich hatte ja gehört, dass es da jetzt mit Scarlet Witch eine weitere tragende Frauenrolle dazugekommen ist. Wie kommt das eigentlich, dass in Sexismus- und Rassismus-Fragen so häufig die Leute am lautesten kritisiert werden, die am meisten Positives geleistet haben?Egal wie man zu dem Film steht, wenn ihr euch mal die üblichen Interviews von Schauspielern anguckt, wird schnell klar, dass die viel sexistischer als die eigentlichen Filme sind. Da werden dann Frauen gerne und häufig nach ihrer Diät befragt, ob sie unter dem Kostüm Unterwäsche tragen konnte, ob dieser männliche Schauspieler wirklich so süß ist wie man sagt, sowas. Ganz furchtbar. Ich kann sowas gar nicht angucken.
Bei Avengers 2 gab es da im Vorfeld ein bisschen Murren, und das hat dann am Ende dazu geführt, dass in diesem Interview ausnahmsweise diese ganzen Fragen an Mark Ruffalo gestellt wurden, und all die typischen Männer-Fragen an Scarlett Johansson. Da hätte man möglicherweise noch mehr draus machen können, aber der Effekt ist schonmal sehr schön, finde ich.
Achtet mal darauf, wie Scarletts Stimme immer tiefer wird.