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Du solltest - nicht erst hier - unterscheiden zwischen Beobachtungsradar und Zielfolgeradar. Beobachtungsradar ist optional (aber sehr nützlich), kann und wird (auch) auf externen Fahrzeugen plaziert. das Zielfolgeradar der BUK ist ein SARH, d.h. der Sender ist im feuernden Fahrzeug und muß das Ziel beleuchten (d.h. ihm folgen) bis die Rakete ihren Betrieb einstellt. Das ist die seit Jahrzehnten übliche Methode, weil man ein leistungsfähiges Radar lieber in einen Panzer als in einen möglichst leichten und schnellen Lenkflugkörper einbaut. Ausnahmen macht man meines Wissens nur bei LFK die von einzelnen Soldaten abgefeuert werden können (MANPADS, z.B. Stinger oder SA-18), da ist die Zielerfassungstechnik aber fast immer eine Wärmekamera die Triebwerke sucht. Dies, weil der Schütze selbst die größte Fehlerquelle wäre beim verfolgen des Ziels.Der Einsender sagt, er war Zeitsoldat bei der Luftwaffe (allerdings nicht spezialisiert auf Luftabwehr).Warum ich das erzähle? Mir hat bereits ca. 1991 ein deutscher Offizier in einer regulären Schulung erklärt, daß man individuelle Radarsysteme aufgrund von Fertigungstoleranzen (Antennen und aktive Bauteile des Senders) katalogisieren und wiedererkennen kann.
Ein Schuss aus einer BUK geht also nicht ohne Radar, zumindest nicht ohne Zielfolgeradar. Mit einer Horchfunkstation kann man das Signalspektrum (relative Intensität in Abhängigkeit der Sendefrequenz) des Senders aufzeichnen, diese Daten abspeichern und bei erneutem Betrieb das Gerät identifizieren. Dies geht von erhöhten Empfangsstationen (Berge, Hügel, AWACS) aus mehreren 100 km Entfernung ohne eigene Aussendungen.
Man kann also davon ausgehen, daß die Russen sicher sogar das Typenschild des von ihnen hergestellten Radars wiedergeben können, die NATO kann das möglicherweise auch, allerdings nur indirekt, d.h. die korrekte Referenz zu einem DB-Eintrag der die Historie des betreffenden Geräts enthält seit es erstmals belauscht wurde.