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England wehrt sich allerdings mit Händen und Füßen gegen die Beschränkung der Gehälter und Boni. Warum eigentlich? Das ist ja genau so unmoralisch wie anderswo. Die zocken auch hier nicht mit ihrem eigenen Geld sondern mit dem Geld anderer Leute, und greifen dabei mindestens genau so oft daneben wie Banker anderswo.
Die Antwort ist zweischichtig. Die Bürger sind dagegen, weil die Politik ihnen erklärt hat, dass die Banker eine so dermaßen unglaubliche Menge Profit ins Land holen, und darauf Steuern zahlen, dass die alleine den Rest des Landes am Leben halten. Die Politik ist dagegen, weil diese Monstergehälter die Durchschnittseinkommen erhöhen, d.h. in der Statistik sieht die Armut dann nicht so krass aus. Und auf den Median guckt ja im Allgemeinen niemand.
Ich habe jedenfalls mal ein paar Briten gefragt, und die meinten, dass sich England das nicht leisten könne, wenn die Banker nach Singapur abwandern. Die Verteilung der Wirtschaftskraft ist in England übrigens noch deutlich krasser als bei uns. Praktisch das gesamte Plus im Land wird im Großraum London erwirtschaftet, der Rest des Landes hängt am Tropf. Daher verteidigen die auf dem Land auch vehement die Londoner.
Die Botschaft ist übrigens nicht so klar aus meiner Sicht, denn denen auf dem Lande wird ja jetzt schon ständig die Kohle zusammengestrichen. Gürtel enger schnallen und so. Gerade heute stand in der Zeitung, dass sie Schwimmbäder wieder zumachen, die sie für die olympischen Spiele gebaut hatten, weil sich die Kommunen den Unterhalt nicht leisten können. Ich denke mal, dass das die Ängste noch verschärft, dass es noch schlimmer kommt, wenn wir die Banker vergraulen.