Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Griechenland sollte durch geregelte Schuldenstreichung entschuldet werden. Sonst bleibt nur der Teufelskreis, alte mit neuen Schulden zu bezahlen.Captain Obvious ist offensichtlich aus dem Urlaub zurück :-)
Aber gut, dass das mal jemand anspricht. Bisher schien das ja niemand für erwähnenswert zu halten, dass unser "Rettungspaket" darin besteht, die mehr Schulden machen zu lassen.
Der Artikel ist übrigens auch sonst sehr empfehlenswert, weil er schön die Historie beleuchtet, wie sich das z.B. mit der Situation Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg vergleichen lässt. Und der Altvater erklärt die aktuelle Lage auch wirklich sehr schön. Die EZB haut Geld zum Nullzinssatz an die Banken heraus, die Banken leihen das dann für hohe Zinsen den EZB-Mitgliedsländern. Von 16 EZB-Mitgliedern haben 13 ein Überschuldungsverfahren am Bein. Die Länder mussten sich verschulden, um die Banken mit Bailouts zu retten, und zahlen jetzt dafür Zinsen an die Banken. Direkt von der EZB für Nullzinssatz dürfen sie sich das Geld nicht leihen, weil das ja zur Inflation führen könnte!1!! Da sieht man mal, wie toll Neocon-Wirtschaftsideologie funktioniert.
Seit der Liberalisierung der globalen Finanzmärkte in den siebziger Jahren hat es mehrere Schuldenzyklen gegeben, in denen jeweils die Schuldner ausgetauscht wurden. Letztere waren oft überfordert oder verschwanden nach einem Konkurs sogar vom Markt. Das war schon mit der Schuldenkrise der Dritten Welt in den achtziger Jahren so. Als die ausbrach, waren die Schulden zu 80 Prozent privat – gegen Ende des Jahrzehnts zu fast 100 Prozent staatlich. Der Staat hatte den Schuldendienst übernommen, und der IWF war es, der die Regeln bestimmte, nach denen die Schulden eingetrieben wurden.