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Politisch wäre das eine Katastrophe gewesen für Europe, aber für die Währung Euro wäre das gut gewesen.
Der Bailout ist genau das Gegenteil. Da wird die Währung der Politik geopfert. Die immensen Verbindlichkeiten werden nur über Inflation abbaubar sein, wenn sie uns nicht alle in den Ruin treiben (was ich für den wahrscheinlicheren Ausgang halte). Der Euro hätte runter gehen müssen, nicht rauf. Vor allem hat Griechenland ja jetzt erst Recht überhaupt keinen Grund mehr, nicht unlimitiert Schulden zu machen. Sie wissen ja, dass sie einen Bailout kriegen, wenn sie vor dem Bankrott stehen. Weil es den doofen Eurokraten zu peinlich wäre, wenn die Amis über den IMF retten müssten.
Aber so können wir alle weitermachen, als wäre nichts gewesen. Wir tun einfach so, als sei keine erdrückende Schuldenlast da, wir nehmen einfach weiter Kredite auf und kaufen damit Mist aus China, den wir nicht brauchen. Und die Trader verdienen weiter an allen Transaktionen. Deshalb ist der Euro hochgegangen.
Das zeichnet sich ja schon länger ab, das Signal, dass wir einfach mehr Geld drucken und alle Pleitiers und Hasardeure auffangen. Das bestraft alle, inbesondere aber die, die ordentliche Buchhaltung machen und nicht pleite gehen. Jetzt hat erst Recht kein Großkonzern und keine Bank mehr einen Grund, die Geschäfte seriös durchzuführen. Das haben wir echt ganz toll gemacht.
Und spieletheoretisch sind wir langsam soweit, dass das auch aus unserer Sicht am sinnvollsten ist, weiter Schulden zu machen. Ab einer gewissen Schuldengröße hat nicht mehr der Schuldner das Problem, sondern der Gläubiger.