[l] Die Telepolis hat mal wieder einen spannenden Artikel zur Wikipedia, Markus Kompa hat ein Interview mit Christian Stegbauer geführt, der ein Soziologe ist und ein Buch über die Wikipedia geschrieben hat, wieso die Leute da eigentlich mitarbeiten, und hat ihre Motivationen herauszuarbeiten versucht. Bei seinen Forschungen hat er diverse interessante Aspekte herausgearbeitet, wie z.B. dass an einem typischen Artikel eher wenige Menschen mitarbeiten. Das ist eher so, dass jemand als Hauptautor den Artikel schreibt und als sein Wohnzimmer absteckt. Eine große Kooperation findet da weniger statt, als man annehmen würde. Er spricht davon, dass sich eine Oligarchie herausgebildet hat, die dem ursprünglichen Befreiungs- und Aufklärungsgedanken der Wikipedia widerspricht, aber auch dass diese Entwicklung zwangsläufig war.Ein weiteres überraschendes Detail ist, dass die Arbeit an Artikel nach dem Erlangen der Adminprivilegien abnimmt. Es ist fast so, als erarbeite man sich seinen Adminposten durch Mitarbeit, und danach sinkt dann die Motivation für weitere Arbeit, weil man ja schon erreicht hat, weshalb man gearbeitet hat. Oder vielleicht ist die Erklärung auch, dass Admins dann andere Dinge zu tun haben.
Für mich das spannenste Detail ist aber, wie neutral und professionell Markus Kompa bleibt, so übel wie ihm bisher von Wikipedia und Wikimedia mitgespielt wurde. :-)