Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Nach der Laudatio von Thomas Gottschalk („Ich verehre Sie“) setzte Reich-Ranicki zum Großangriff auf das deutsche Fernsehen an: „Ich gehöre nicht hier hin. Man hätte mit seiner Zeit in den letzten drei Stunden besseres machen können als diesen Mist. Ich werfe den Preis von mir.“ Rumms! Das saß.Muhahaha, wunderbar!Die meisten der Gäste trauten ihren Ohren kaum, glaubten an einen Scherz des wortgewandten Reich-Ranickis. Doch der legte nach, kritisierte „den Blödsinn, der wir hier zu sehen bekommen.“ Erzählte, dass er nur noch ganz selten fernsehe. Selbst beim Intellektuellen-Sender 3sat liefe nichts mehr Vernünftiges.
Oooooooh es wird noch viel schöner! Elke Heidenreich zu der Veranstaltung. WUNDERBAR! Lest euch das durch!
Wir haben uns nur noch geschämt, wir wären am liebsten sofort wieder gegangen, aber wir wollten Reich-Ranicki ehren und blieben, und in mein Herz schlich sich schon nach und nach der Verdacht: das hält der nicht durch. Ich sah den achtundachtzig Jahre alten Mann da vorn in der ersten Reihe sitzen, gebrechlich, aber geistig ja vollkommen klar, und ich dachte, was für eine Zumutung diese armselige, grottendumme Veranstaltung für ihn sein müsse. In jeder Hinsicht — einen so alten Mann lässt man nicht derart lange warten, und man mutet einem so intelligenten Mann nicht einen solchen stundenlangen Schwachsinn in hässlicher Kulisse zu und Moderationen des Thomas Gottschalk wie die zu einem Film über Kinder, die aus Heimen und vor Misshandlungen gerettet werden: hoffentlich kommen noch viele Kinder in so eine Lage, damit ihr weiter so tolle Filme machen könnt! (Zitat sinngemäß, nicht wörtlich) Es verschlug uns den Atem.
Update: Hier ist ein Youtube-Clip des Reich-Ranicki-Moments in der Sendung.