[l] Überraschende Analyse: den Chinesen geht es deutlich schlechter als bisher angenommen. Das demographische Problem ist ja bekannt; deren Bevölkerung besteht zum Großteil aus jungen Menschen, aber die haben massiv die Fortpflanzung eingeschränkt, d.h. in ein paar Jahren sind die alle alt, und es gibt keine Jungen mehr, die die Kohle verdienen können. Aber da ist noch mehr.Der Ölpreis und die ständig steigenden Nahrungsmittelpreise machen ihnen zu schaffen. Der Ölpreis einerseits wegen ihres Eigenverbrauches, aber vor allem macht der eben auch den Transport der Waren teurer und damit die Waren selbst im Ausland. Die Devisenreserven in Dollar haben sich unter ihrem Arsch ständig entwertet, da helfen auch Deals wie der Citibank-Kauf nicht.
Der Report listet noch ein paar andere Dinge, ich liste mal die Zusammenfassung:
- die chinesischen Staatsanleihen sind im Rating gefallen und das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden.
- Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, und hohe Arbeitslosigkeit bei unqualifizierten Kräften.
- große soziale Unterschiede zwischen Land- und Stadtbevölkerung, Migration in die Städte (auf dem Land wohnen die teilweise noch in Höhlen)
- wachsende soziale Unruhen (alleine 58.000 Fälle zivilen Ungehorsams im letzten Jahr)
- Der Staat ist pleite: Pensionen wurden verweigert, Land enteignet, Menschen zwangsungesiedelt, die Arbeitsbedingungen sind miserabel.
- Kredite werden eher nach politischen Gesichtspunkten (und Korruption) als nach Sinn vergeben, entsprechend häufig platzen die.
- 600 Mrd Auslandsschulden, stark ansteigend
Nun ist die Frage: wieso nehmen die so viel Schulden auf? Entweder der Dollarberg ist schon weg, auf dem die gesessen haben, weil sie den für die innere Stabilität ausgegeben haben, oder sie sehen den Kollaps des Weltwirtschaftssystems voraus und kaufen noch schnell so viel wie geht auf Pump. So makropolitisch betrachtet gibt es da wohl auch größere Parallelen zur Sovietunion kurz vor dem Zusammenbruch.Es bleibt spannend. (Danke, Pavel)