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Darüber hinaus fordert die SPD formale Korrekturen bei der Befugnis zum Einsatz des Bundestrojaners. "Die Akzeptanz der umstrittenen Online-Durchsuchung muss in der Öffentlichkeit durch Richtervorbehalt und Richterprüfung erhöht werden", konstatierte Körting.Und da sieht man mal wieder, worum es geht. Nicht darum, ob das rechtens ist, ob das verfassungskonform ist, ob wir das überhaupt brauchen oder ob das sinnvoll ist. Nein. Es geht darum, die "Akzeptanz" im Volk zu steigern. Sie haben halt mal ein paar Fokusgruppen gefragt, und die kleinste Pappkonzession, mit der sie haarscharf die Mehrheit der uninformierten Deppen auf ihre Seite bringen konnten, war der Richtervorbehalt. Wie toll der Richtervorbehalt vor Willkür schützt, kann man prima an den Statistiken zu Hausdurchsuchungen und Lauschangriffen sehen. Da wird Größenordnung ein Promille abgelehnt, wenn es hochkommt. Und auch aus einem ganz einfachen Grund: wenn der Richter einen Antrag annimmt, muss er nur unterschreiben, dauert 10 Sekunden. Wenn er ablehnt, muss er das begründen, das dauert 20 Minuten. Wenn ein Richter abends nach Hause will und da liegen noch 20 Anträge auf sinnlose Massnahmen, dann könnt ihr euch ja mal überlegen, wie toll der die Einzelfälle prüfen wird.