Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Was soll er denn machen, der zivilcouragierte Bürger, wenn 50 angesoffene Neonazis hinter acht Indern herrennen? Ein Teelicht anzünden und für den Frieden beten? Oder soll er mit seinem Handy werfen?Tja, liebe Financial Times. Die Zeiten sind schon länger vorbei. Heutzutage hat der Staat keine Einsatzkräfte verfügbar, um die Bürger vor Gewalt zu schützen. Die sind alle damit beschäftigt, uns abzuhören, Trojaner gegen uns einzusetzen, den Amis bei Folterflügen nicht im Wege zu stehen, und bei Soziologen willkürliche Hausdurchsuchungen zu machen.Soll ich meinen drei Kindern sagen, sie müssen sich in den Weg stellen, wenn ein Lynchmob in Kompaniestärke die Straße heruntertobt? Meint Ihr das im Ernst, liebe Politiker? Dann verrate ich Euch jetzt was: Einen Dreck werde ich tun. Ich werde meinen Kindern stattdessen sagen, dass wir in Deutschland in einem Land leben, in dem der Staat die Menschen vor Gewalt beschützt.
Ich bin ja immer ein Feind der Idee gewesen, daß sich Bürger bewaffnen müssen, aber eines der zentralen Argumente der Waffenspinner-Lobby in den USA ist ja, daß man im Notfall Waffen braucht, um sich gegen einen Unterdrückungsstaat verteidigen zu können. Ich fand das immer abwegig. Aber in diesen Tagen fällt mir die Gegenrede zunehmend schwerer.