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Ein Forscher hat untersucht, welchen Einfluß es hat, wenn man Menschen an den Tod erinnert. Ergebnis: Leute, die ihre Vergänglichkeit im Hinterkopf haben, sind plötzlich mehr an Visionen als an konkreten, erreichbaren Zielen interessiert. Von einer Kontrollgruppe aus Studenten wählten plötzlich statt vorher nur 5% nachher plötzlich ein Drittel der Wähler den charmanten Demagogen.
Instinktiv ist das nicht überraschend. Ich erinnere mich noch genau daran, wie das "bin Laden Video" so gut getimed vor der Wahl auftauchte, und wie ich mir dachte, Mann, hoffentlich sind die nicht so dämlich, auf so einen plumpen Trick reinzufallen. Offensichtlich sitzt das aber doch tiefer und ist nicht bloß Dummheit, denn Studenten gehören ja schon zu den besser gebildeten Bürgern. Und das Video wirkte auch bei den Studenten in den Tests:
Wenige Tage vor dem tatsächlichen Urnengang legten die Forscher nach und hielten im Versuchslabor Präsidentschaftswahlen ab: George W. Bush gegen John Kerry und Ralph Nader. Wieder beeinflusste das Wissen um die Sterblichkeit das Ergebnis massiv. Kerry fiel von satten 57 im Kontrollexperiment auf nicht mal 20 Prozent, Bush heimste dagegen über 45 Prozent der Probandenstimmen ein. Ohne existenzielle Sorgen bei den Laborwählern kassiert er mit 13 Prozent eine herbe Schlappe.Und wie nicht anders zu erwarten funktioniert das genau so auch bei Moslems:
Im iranischen Labor steigerte die künstlich induzierte Todesgewissheit wie erwartet die Sympathiewerte für [Selbstmord-]Attentate.