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Immerhin faseln die Schweizer nicht nur, sondern haben das auch gleich mal entwickeln lassen:
Die von der Schwyzer Firma Era IT Solutions entwickelte Softwarewanze hört Telefonate ab, die über den Internetdienst Skype oder andere Telefonieprogramme geführt werden. Einmal auf einen Rechner geschleust, lässt sich ein solcher Trojaner um weitere Funktionen erweitern. Dazu gehören das Aufzeichnen von Tastatureingaben und eben das versteckte Durchsuchen von Festplatten nach bestimmten Dateien. Es gibt zudem Programme, die das Geschehen auf dem Bildschirm als Film aufzeichnen. So kann man unter anderem verschlüsselte E-Mails im Klartext mitlesen.Na, ist das nicht toll? Man kann das nachträglich um Funktionen erweitern! Na wenn ihnen das mal nicht um die Ohren fliegt, das haben die Deutschen ja strikt dementiert, dass da irgendwas zur Laufzeit geändert werden könne, weil sonst wäre ja die Beweislast auch dahin.
Aber hey, was kann da schon passieren.
«Solche Wanzen dürfen nur mit richterlicher Genehmigung in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen», sagt Hansjakob. Zudem müssten die Betroffenen nachträglich informiert werden.Das funktioniert ja schon in anderen Fällen prächtig. Schließlich wird die überwiegende Mehrheit eines Viertels der Leute nach Lauschangriffen tatsächlich informiert, in Deutschland. Und in der Schweiz ist das bestimmt mindestens genau so ein hohes Niveau.
Interessanterweise geht dem Hansjakob (der leitet übrigens die Arbeitsgruppe Organisierte Kriminalität der Konferenz der Strafverfolgungsbehörden der Schweiz) ein Trojanereinsatz des Inlandsgeheimdienstes zuweit.
Ich finde das ja erfrischend, dass die Schweiz a) noch die Organisierte Kriminalität als Buhmann zitiert und noch nicht Kinderpornos oder die Terroristen, das ist ja schon fast nostalgisch aus dem letzten Jahrtausend, und b) nur von Strafverfolgung redet, nicht vom vorbeugenden Einsatz gegen "Gefährder" oder feindliche Kombattanten.
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Zudem sei die geheime Durchsuchung von PCs wenig effizient, wenn nicht auch verdeckte Hausdurchsuchungen in Abwesenheit der Angeschuldigten erlaubt seien.AHA! Darauf warte ich ja schon länger, dass das hier mal in der Diskussion auftaucht. Bei uns wollen sie das ja so durchschummeln, indem sie davon reden, das einfach zu machen, z.B. um den Trojaner zu installieren. Und dann hoffen sie, dass keiner merkt, dass es für heimliche Hausdurchsuchungen zum Trojanerinstallieren keine Rechtsgrundlage gibt. (Danke, Dobin)