[l] Mich fragen ja selten Leute, wieso ich eigentlich hacke. Wir Hacker haben ja nicht viel geschafft über die Jahre, aber irgendwie glauben alle sofort, daß das unglaublich toll sein muss, ein Hacker zu sein. Dabei ist typische Hackerarbeit gar nicht so spannend. Den hundertsten Webshop durchzuprüfen, das fesselt nicht mehr wirklich.Allerdings gibt es da eine Art Hochgefühl, wenn man einen Angriff findet, oder wenn man einen Angriff noch einen Schritt weiter treibt, oder fast genau so schön: wenn man aus einer zeitkritischen Routine wieder ein paar Cycles rausoptimiert hat. Es gibt da ein Phänomen namens Deep Hack Mode, das man beim Hacken erreichen kann, und zwar beim Reverse Engineering genau so wie beim Programmieren. Darunter muss man sich eine Art Tunnelblick vorstellen, in dem man sich hinein steigert. Ein starker Fokus auf das, was man gerade tut. Ein so starker Fokus, daß manche Leute von Meditation sprechen. Das geht natürlich am besten, wenn man nicht gestört wird, daher kriege ich spät abends die meisten Sachen fertig. Gestern habe ich im Deep Hack Mode die Bignum-Multiplikation auf i386 portiert, und heute habe ich mal einen Additions-Generator gemacht. Die aktuellen Cycle-Werte sind:
- Athlon 64, 32-bit Mode: add 76 cycles (vorher 144), mul 2824 cycles (vorher 4790)
- Athlon 64, 64-bit Mode: add 36 cycles (vorher 109), mul 779 cycles (vorher 1404)
- Core 2, 32-bit Mode: add 276 cycles (vorher 720), mul 7740 cycles (vorher 13416)
- Core 2, 64-bit Mode: add 204 cycles (vorher 660), mul 2208 cycles (vorher 3368)
Die Werte können sich schon sehen lassen, finde ich. Zum Vergleich: gmp/64-bit add 648/111 mul 3516/1511; OpenSSL/64-bit add 444/153 mul 3444/1509. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gut sich das anfühlt :-) Und deshalb hacke ich. Zu meinen Werten kommt am Ende noch ein bißchen Verwaltungskram dazu, insofern ist das noch nicht final. Aber nahe dran.