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Heimliche Vaterschaftstests ohne Zustimmung der Frau will die Zypries jetzt strafbar machen. Ich finde das ja hart genug, daß eine Frau verhindern kann, daß ihr zum Unterhalt verpflichteter Mann nachweisen kann, daß er nicht der Vater ist. Wo ist denn da bitte die Gerechtigkeit? Die Begründung ist, daß sie "den Familienfrieden" schützen will.
Im Übrigen sei das ein Erbguteingriff und damit müsse die Mutter zustimmen. Ich kann das ja nur zynisch so deuten, daß die Meinung des Vaters nichts zählt, weil es ja eh um Fälle geht, wo am Ende rauskommt, daß er nicht der Vater ist? Also mich betrifft das ja nicht, aber ich finde das vergleichbar damit, daß man jemanden wegen Vergewaltigung wegsperrt, und ihm den ihn entlastenden Gentest verweigern würde. Denn für Vergewaltigung zahlt man unter dem Strich weniger (wenn man die zugegeben wenig nachvollziehbaren Gelder rechnet, die man als Entschädigung kriegt, wenn sich nach 10 Jahren rausstellt, daß man unschuldig im Knast saß) als ein Vater so ein Leben lang an Unterhalt zahlt.
Der Hammer ist ja, was für Hürden die Richter bisher aufsetzen, damit überhaupt ein Anfangsverdacht besteht, der einen Test rechtfertigen könnte:
Tatsächlich sind die Voraussetzungen bislang ziemlich streng, damit eine gerichtliche Vaterschaftsanfechtung überhaupt in Gang kommt. "Laienhafte Ähnlichkeitsvergleiche" reichen den Richtern für einen "Anfangsverdacht" ebenso wenig aus wie anonyme Hinweise oder der Umstand, dass die Frau während der Empfängniszeit mit anderen Männern im Urlaub war. Selbst ein so merkwürdiger Vorgang, dass die Mutter von einer schweren Erbkrankheit des angeblichen Vaters erfährt und trotzdem nicht untersuchen lässt, ob das Kind dieses Gen geerbt hat, soll einem Urteil des Oberlandesgerichts Celle zufolge kein Verdachtsmoment begründen.