Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Update: A-Ha! Mehr Hintergrund:
Den Beschäftigten wurde auch deshalb gekündigt, weil bei ihren Facebook-Kommentaren der jeweilige Arbeitgeber auf ihren Profilseiten zu erkennen war. Auf einen Arbeiter der Stadt können aus diesem Grund arbeitsrechtliche Konsequenzen zukommen.
Das ist ja gleich mal eine fundamental andere Faktenlage als "der hat auf seinem privaten Facebookprofil Dinge gesagt". (Danke, Lars)
Er war die Stimme und das Gesicht des "Islamischen Staates". Nun ist Mohammed al-Adnani bei einem US-Angriff in Syrien ums Leben gekommen. Der IS verkündete den Tod des Mannes. Die Dschihadistenmiliz verliert damit eines ihrer letzten noch lebenden Gründungsmitglieder.Der Krieg gegen den Terror ist so gut wie gewonnen!
Und wir reden hier auch nicht von einer krassen Fundichristen-Sekte (naja, wie man's nimmt) sondern von einem katholischen Krankenhaus. Die Patientin blutete nämlich zwischen den Beinen und wollte sich ihre vermutlich durch den Sturz beschädigte Spirale wieder rausnehmen lassen.
Nun würde man denken, auch die Katholiken haben kein Problem mit Empfängnisverhütung, solange es um das Rausnehmen geht. War aber nicht so.
Und das Krasse ist: Selbst das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein für Apple.
Inhaltlich sind das alles diskutierenwerte Punkte, aber ein Generalstreik gegen Tor ist Infrastukturzerstörung. Und zwar nicht nur für einen selbst, sondern für andere.
Tor verspricht Anonymität durch Verstecken im Traffic anderer. Wenn die anderen Tor bestreiken, dann sinkt die Anonymitätsgarantie. Wenn die Infrastruktur-Freiwilligen alle ihre Nodes ausmachen, und nur das Militär ihre weiterlaufen lässt, dann ist Tor-Benutzung am 1. September möglicherweise sogar schlimmer als Surfen ohne Anonymisierung.
Ich verurteile daher diesen Streik, aber kann nur allen Tor-Benutzern raten, am 1. September keine Dinge über Tor zu tun, bei denen von der Anonymität wirklich etwas abhängt. Wer helfen will, kann sich ja vornehmen, mehr Cover-Traffic zu erzeugen durch sinnloses Rumtorrenten oder so, keine Ahnung ob das schlau ist. Aus meiner Sicht haben die Dissidenten auf jeden Fall verloren, wenn ihnen keiner sagt, dass sie am 1. September lieber kein Tor benutzen. Daher erzählt das mal bitte rum.
Wenn das genügend viele Leute mitkriegen, können sie vielleicht den Streik auf einfach absagen und alles wird wieder gut. Ich habe aber wenig Hoffnung. Aus meiner Sicht ist das ein Arschloch-Move erster Güte, dieser Streik. Aus privilegierter Stellung im güldenen Westen "streikt" es sich leicht, klar.
Ich sehe auch keine Chance, dass die Tor-Führungsriege da jetzt ernsthaft über Rücktritt nachdenkt, nur weil so ein Angriff gegen ihre Infrastruktur läuft. Was für eine bescheuerte Idee, echt mal.
Nun, der ISIS-Gründer saß 10 Monate in Abu Ghraib ein, wurde dort radikalisiert.
Das berichtet jedenfalls eine Quelle aus dem Iran, der da eine offensichtliche Agenda hat.
Währenddessen: Der BND veranstaltet einen Tag der geschlossenen Tür, um Verschwörungstheoretiker davon zu überzeugen, dass sie fiese Dinge im Keller tun. Der Berliner Kurier hat Fotos gemacht. Naja. Zwei Fotos. Nicht sonderlich weiterhelfende :-)
Das Gelände in Berlin haben die Saudis nur unter strengen Auflagen gekriegt und da gab es seit einer Weile Streit zwischen Senat und den Saudis und Anwohnern und so weiter.
Und jetzt passiert plötzlich und überraschend das hier:
Die lange Jahre umstrittene König Fahad Akademie in Bad Godesberg schließt nach WDR-Informationen zum Schuljahresende. Da Deutschland über eines der besten Bildungssysteme der Welt verfüge, gebe es keine Notwendigkeit die Schule weiter zu führen, hieß es zur Begründung. Auch ein geplanter Neubau in Berlin wird gestoppt.Wait, what?!
„Die Verhandlungen mit den USA sind de facto gescheitert, weil wir uns den amerikanischen Forderungen natürlich als Europäer nicht unterwerfen dürfen“, sagte Gabriel im ZDF-„Sommerinterview“. „Da bewegt sich nix.“ In 14 Verhandlungsrunden habe man nicht zu einem einzigen der 27 Kapitel einen gemeinsamen Text hinbekommen.
Die Frage des Tages ist jetzt natürlich, ob mit der Überprüfung warten müssen, bis sich jemand tatsächlich bewirbt. Oder ob sie auch sagen könnten, hey, wehrfähiges Alter, potentieller Bewerber, wir schnüffeln mal ne Runde.
Wie, habt ihr nicht gehört? Weil das gar nicht in den deutschen Medien kam, sagt ihr? Ist ja komisch. Die britische Anti-EU-Presse hat das ziemlich flächendeckend berichtet. Und RT halt.
Gut, das war jetzt kein sonderlich ausgefuchster Anschlagsversuch, und ist auch nicht weit gekommen, aber das ist ja an sich schon eine Erwähnung wert, wenn jemand unsere Kanzlerin angreift, findet ihr nicht?
Der Hinweis kam von hier.
Die Shared Library hat eine neue Version, d.h. man muss einmal alle Software neu bauen. wget, curl, alles. curl baut gegen das neue OpenSSL, aber ist damit allein auf weiter Flur. wget musste ich patchen, mutt musste ich patchen, neon (für Subversion) musste ich patchen. git war gut. Der SSL-Code aus gatling geht überraschenderweise auch ohne Änderung. Aber sonst so? Kahlschlag.
Python baut zum Beispiel nur die Module _hashlib und _ssl nicht mit. Ihr könnt euch ja ausmalen, was das alleine an Folge-Infrastrukturapokalypse nach sich zieht. Bei mir konkret geht daher gerade SCons nicht, welches das Buildsystem von serf ist, ohne das ich Subversion nicht reparieren kann.
Die Perl-Module gingen auch. Aber so gefühlt ist über die Hälfte der Software jetzt zerbrochen.
Ich hätte mir ehrlich gesagt erhofft, dass die OpenSSL-Leute da eine klitzekleine Warnung in ihren Bart säuseln, bevor sie so eine Apokalypse lostreten.
Auf der anderen Seite ist das ja auch ein schöner Impuls, mal generell von diesem OpenSSL wegzumigrieren.
Update: Bei Debian hat es auch das eine oder andere Paket zerrissen.
Update: Ein Leserbrief dazu:
Wollte nur kurz darauf hinweisen, daß die API-Änderungen bei OpenSSL 1.1 nicht nur jede Menge inkompatibilitäten nach sich ziehen, bei denen was laut kaputt geht (compiletime error), sondern auch API-Änderungen dabei sind, die stillschweigend security-buigs erzeugen können.
Beispiel: Die HMAC manpage sagt:
HMAC_Init_ex() initializes or reuses a HMAC_CTX structure to use the
function evp_md and key key. Either can be NULL, in which case the
existing one will be reused.HMAC_Init_ex liefert erst seit kurzem einen Fehlerstatus zurück - früher hatte sie keinen Rückgabewert und konnte nicht fehlschlagen. Daher testet auch ne Menge Software nicht auf sowas, und das wra bis vor kurzem auch korrekt.
In OpenSSL 1.1 gibt es aber folgende Änderung:
/* If we are changing MD then we must have a key */
if (md != NULL && md != ctx->md && (key == NULL || len < 0))
return 0;d.h. anders als dokumentiert, kann nicht "either NULL" sein. Aber alte Software kann das nicht prüfen, und welche HMAC dann im Endeffekt berechnet wird, steht in den Sternen.
Die Reaktion von OpenSSL upstream war, die Doku zu ändern.
D.h. nicht nur breaked openssl die API (teilweise unnötig) so, daß Programme nicht mehr kompilieren, nein Programme, die mal korrekt waren und jetzt immer noch kompilieren haben jetzt unter Umständen größere Sicherheitslöcher.
(Es gibt eine Reihe ähnlicher stiller API-Änderungen in OpenSSL 1.1)
(und ja, wegmigrieren hört sich gut an, aber es gibt häufig keine alternative mit gleichen Funktionsumfang ohne diese Probleme - gnutls hat z.b. mindestens bis vor kurzem kein RSA-OEAP padding unterstützt, sondern nur das extrem anfällige kaputte PKCS-padding).
Und zu meiner Aussage, dass interne Typen opak gemacht wurden, kommentiert der Einsender noch:
Das, so würde ich sagen, ist falsch. Erstens sind viele dieser Datentypen nicht intern, sondern man musste früher darauf zugreifen weil es keine accessors gab und das auch so dokumentiert war, und zweitens ist das Hautproblem nicht, daß die Typen opak sind, sondern daß man früher structs selbst allozieren musste und das jetzt nicht mehr geht, d.h. alter code nicht compiliert, auch wenn er nicht auf irgendwelche strukturen zugegriffen hat.
Der Hintergrund für viele solche Änderungen war, daß man man structs nicht mehr auf dem Stack hat - sehr löblich. Das wurde aber so gelöst, daß man jetzt alles dynamisch über eine spezielle openssl-Funktion allozieren muss, die es früher nicht gab, und code, der die structs selbst deklariert hast, schlägt fehl, weil der Typ opak ist, auch, wenn garnicht darauf zugegriffen wird.
Im Allgemeinen ist es deshalb nicht möglich, code zu schreiben, der mit der neuen und der alten API funktioniert (also, ohne #if-massengrab).
Mir ist aufgefallen, dass auch Code mit #if-Massengrab bricht mit Version 1.1. Früher konnte man mit OPENSSL_NO_SSL2 gucken, ob die verwendete Version mit SSL2-Support kommt oder nicht. OpenSSL 1.1 hat kein SSL2 mehr, aber deklariert auch dieses Präprozessorsymbol nicht.
Update: Noch ein Leserbrief zur OpenSSL-Version:
OpenSSL 1.1 Unterstützung für Python ist fertig, hängt aber noch im Codereview, weil Python Core Devs mit OpenSSL-Kenntnissen Mangelware sind. Neben mir gibt es zur Zeit nur drei weitere aktive, von denen zwei mit anderen Dingen beschäftigt sind. Zum Glück habe ich schon vor einem halben Jahr mit meinem Patch angefangen angefangen und einige Patches bei OpenSSL eingereicht. Andernfalls würden mir jetzt die Zugriffsfunktionen auf diverse struct member fehlen.
https://bugs.python.org/issue26470Zwei weitere Punkte:
1) Es reicht nicht, nur auf OPENSSL_VERSION_NUMBER zu prüfen. LibreSSL hat OPENSSL_VERSION_NUMBER gekapert und missbraucht das Makro für die eigene Versionsnummber 2.x. Man muss also immer noch zusätzlich auf nicht-LibreSSL testen:
#if (OPENSSL_VERSION_NUMBER > 0x10100000L) || !defined(LIBRESSL_VERSION_NUMBER)2) Nach sweet32 hat OpenSSL 1.0.2 nur noch einen sicheren Algorithmus für symmetrische Verschlüsselung. ChaCha20 gibt es erst in 1.1. Ich habe mit Richard Salz vom OpenSSL Team gesprochen. Er teilt meine Sorge, trotzdem wird OpenSSL 1.0.2 LTS keine Unterstützung für ChaCha20 erhalten.
https://twitter.com/ChristianHeimes/status/768434388052938756
Nur falls jemand dachte, hey, dann bleib ich halt bei OpenSSL 1.0.2! Übrigens sei an der Stelle der Hinweis erlaubt, dass Version vor 1.0.1 schon länger gar keine Updates mehr kriegen. Man sieht vereinzelt da draußen noch OpenSSL 0.9er-Versionen rumfliegen. Ganz, GANZ gruselig.
Das mit Chacha20 war bei mir übrigens auch der Auslöser für den Umstieg auf 1.1. OpenSSL 1.1 hat nämlich endlich Support für die Dan-Bernstein-Erfindungen Chacha20 und Poly1305. Je älter ich werde, desto weniger traue ich Krypto-Sachen, die nicht von djb kommen oder von ihm abgenickt wurden. Der Mann hat einfach zu oft Recht behalten, als alle anderen abgewunken, relativiert oder gelacht haben. Ich sehe übrigens keinen inhaltlichen Grund, wieso man Chacha20 und Poly1305 nicht auch in 1.0.2 haben sollte, das gibt es seit Jahren für 1.0x-Versionen von OpenSSL als Patch, und LibreSSL hat es auch von Anfang an drin. Finde ich absolut unverständlich, was das OpenSSL-Team sich da leistet.
Der Brexit, schimpft Orbán, "war nicht der Grund für die Situation Europas, sondern deren Folge". Die EU habe "keine Konsequenzen gezogen" aus der Finanzkrise und habe "keine Antworten auf die Migrationskrise", sagt Orban, was klingt, als sei er erst gestern dazugestoßen.Aber keine Sorge, liebe Leser. Mit so gefährlichen Behauptungen müssen wir uns inhaltlich nicht weiter auseinandersetzen, denn das hat der Orban gesagt. Ihr wisst schon, dieser fiese Nazi.
Und es gibt NICHTS, was die Linke dagegen sagen kann. Denn das Wort ist nicht definiert, und der Wortstamm basiert auf Begriffen aus der Emotionswelt, nicht Tatbeschreibungen. Klar, inzwischen wurden Definitionsversuche nachgereicht.
Hier ist zum Beispiel die Definition der Amerikanischen Anwaltskammer:
Hate speech is speech that offends, threatens, or insults groups, based on race, color, religion, national origin, sexual orientation, disability, or other traits.
Wenn jemand etwas über eine Gruppe von Menschen sagt, und die sich beleidigt fühlt, ist das Hate Speech. JA SUPER! Die Gruppe der Fefisten fühlt sich von der Wikipedia beleidigt. Ist jetzt Wikipedia Hatespeech?Herzlichen Glückwunsch, liebe Hatespeech-Kreuzritter der Linken. Das habt ihr ja toll gemacht! Endlich hat die CDU einen schönen Vorwand, um Indymedia zuzumachen!
Beachtet bitte, dass die Rechten in den USA gerade Ober- und Unterhaus kontrollieren. Die können Gesetze machen. Wenn die jetzt ein Hatespeech-Gesetz machen und damit MSNBC als Hatespeech zumachen, dann ist das eben so. Sowas muss man sich überlegen, bevor man die geladene Schusswaffe in die Mitte des Tisches legt.
Sehr schön!
Was mich bei sowas nur ärgert, ist dass das nie Konsequenzen für die Leute hat, deren Gesetze und Vorschriften gekippt werden. Man stelle sich mal vor, jemand begeht einen Bankraub, und das Gericht sagt: Nee, das geht so nicht, das kippen wir. Du musst das Geld zurückgeben. Schönen Tag noch.
Da würde man sich doch auch wundern, wieso der Bankräuber nicht bestraft wird.
Die Sicht darauf war nicht immer so positiv. Ich habe zum Beispiel vor ein paar Jahren noch argumentiert, dass automatische Softwareupdates ein Sicherheitsrisiko sind. Hier zum Beispiel 2010.
Aber das Argument war zunehmend schwerer vermittelbar, weil irgendwie nie was Schlimmes passiert ist in der Richtung. Inzwischen frage ich mich ja, ob wir das nur nicht mitgekriegt haben.
Oder vielleicht habe nur ich das nicht mitgekriegt. Weiß jemand ein Beispiel, wo jemand über den Autoupdater gehackt wurde?
Update: Einige Einsender verwiesen auf Flame, und das ist in der Tat ein gutes Beispiel.
Als sein Wahlkampfbüro genug Spendenkohle zusammen hatte, dass die die Miete für ihr Büro im Trump Tower zahlen konnten, hat er erstmal kräftig die Miete erhöht.
In March, when Trump was still paying for his presidential run mostly out of his own pocket, his campaign spent $35,458 to rent its headquarters in Trump Tower. Last month, however, that figure surged to $169,758, even as the number of paid campaign employees and staff dropped from 197 to 172 over the same period
Ich bin mir sicher, da gibt es eine einfache Erklärung für!1!!Oh und dann war da noch der Moment, als Donald Trump in den Buchladen ging und mit Wahlkampfspenden ein paar Tausend Ausgaben seines aktuellen Buches kaufte. Da weiß man doch, woran man ist!
Aber es gibt nicht nur Gegen-Argumente. Es gibt auch Argumente für Trump als Präsident. Er wäre wahrscheinlich der transparenteste Präsident aller Zeiten.
Update: Transparenz-Link kaputt. War ein Screenshot hiervon
Imagine Donald Trump winning and being the most transparent president in decades entirely due to his inability to not brag about things
Gut, nun hatte ja eh niemand vor, Nordkorea auszulöschen. Aber ich vermute mal, dass die ganzen Paranoiker in Nordkorea ab jetzt besser schlafen können werden.
Wie das in der Praxis abläuft, kann man hier sehen.
Zitat:
The French ban on the burkini is threatening to turn into a farce as police officers armed with pepper spray and batons marched onto a beach today and ordered a woman to strip off.Four burly cops stood over the middle-aged woman, who had been quietly sunbathing on the Promenade des Anglais beach in Nice - yards from the scene of the Bastille Day lorry attack - and watched her take off a Muslim-style garment which protected her modesty.
Nun ist Vorsicht geboten, weil die Daily Mail a) ein finsteres Wurstblatt ist, b) konservativ britisch die Franzosen als Feindbild hat, aber auf der anderen Seite c) selbst gerne gegen "die Terroristen" hetzt. Die Bilder sprechen aber für sich, finde ich.Und als Bonus ist das Bild der Nonnen am Strand aufgetaucht, das den italienischen Imam neulich seinen Facebook-Account gekostet hat.
Update: Und falls jemand die Burka-Debatte an sich nicht versteht: Hier ist Hilfestellung.
Update: Leserbrief dazu:
Ich bin gerade in Nizza. Der Strand, wo das passiert ist, dürfte 10 Minuten zu Fuß von mir weg sein. Die Bekleidung, die auf dem Foto zu sehen ist, sieht man hin und wieder. Die letzten Tage ist mir aber nie aufgefallen, dass jemand komisch geschaut oder die Polizei gekommen ist.
Gestern waren wir in einem Vorort von Nizza am Strand, da hat es die Polizei und anderen Gäste nicht interessiert, dass eine Mutter diese Kleidung trug. Die Polizei hat lediglich einige Raucher auf das Rauchverbot am dortigen Strand hingewiesen, allerdings ohne Strafzettel und die Zigaretten wurden sofort wieder angezündet als die Streife ausser Sicht war. Mal zur Relation.
Update: Hier auch noch ein schöner Text zur Burkini-Debatte. Money Quote:
“Over 40 percent of our sales are from non-Muslim women,” she says. “The Jewish community embraces it. I’ve seen Mormons wearing it. A Buddhist nun purchased it for all of her friends. I’ve seen women who have issues with skin cancer or body image, moms, women who are not comfortable exposing their skin — they’re all wearing it.
Ich verstehe ja nur ein Detail nicht daran. Wieso sich mit einem Burkini in die Sonne legen? Macht man das nicht, damit die Sonne an die Haut kommt? Und das verhindert der Burkini? Also nicht dass ich jetzt irgendjemandem vorschreiben wollen würde, ob und wie er sich an den Strand legt, aber das Detail verstehe ich nicht.
Wie sagen die Piraten bei Asterix? Sic transit gloria mundi. Seufz.
Gefunden! HAHAHA
Abgesehen davon, dass ich nicht in einem Land leben möchte, in dem der Staat glaubt, er müsse mein Tagebuch entschlüsseln können.
Das erklärt auch, wieso Nvidia die Preise so hochgedreht hat. Nicht nur weil sie es konnten, sondern weil sie dachten, dass sie es müssen.
New hotness: Abmahnbeantworter!
Nun hat Bundeskanzlerin Merkel in einem Zeitungsinterview von allen türkischstämmigen Bürgern Loyalität eingefordert. Im Gegenzug will sie "versuchen, ein offenes Ohr zu haben".Das Schlüsselwort ist "versuchen", ja? So sieht die Merkel ihren Job!
Vorweg, ich habe nichts für die Stiftung zu sagen, ich habe aber eine Aluhut-Theorie für dich:Guter Hinweis! Die Presse berichtete, dass Facebook ihre Zensur an Arvato outgesourced hat, aber nicht alle werden wissen, dass Arvato Bertelsmann gehört.Vielleicht ist die Skandal um die AA-Stiftung ja ein Gegenfeuer dazu, dass Bertelsmann jetzt die öffentliche Meinung bei facebook zensiert. Das ist ja eigentlich ein viel größerer Klops, es scheint aber angesichts der AA-Debatte nahezu unterzugehen.
Ein anderer Einsender verwies auf diesen Blogeintrag bei Mobilegeeks, den ich allerdings nicht ernst nehmen kann, weil er direkt hiermit eröffnet:
ausgerechnet denen den Willen zur Einschränkung der Meinungsfreiheit unterstellt, die versuchen, es wieder jedem möglich zu machen angstfrei die eigene Meinung zu sagenSorry, das geht mir dann doch zu weit. Nicht mal die AA-Stiftung selbst behauptet von sich, für die freie Meinungsäußerung ohne Angst einzutreten. Der Autor scheint mir auf dem Weg irgendwo falsch abgebogen zu sein.
Ein dritter Einsender verweist auf dieses EU-Papier für mehr Toleranz, das, aus dem entsprechenden Blickwinkel gelesen, wie die Einführung einer Indoktrinationsmaschinerie klingt (besonders Sektion 8 und 9).
Sanfte Grüße Sir, was sind Ihre Extreme?
Noch jemand wies auf die Selbstverteidigung der AA-Stiftung hin, die auf mich ja eher peinlich wirkt, ehrlich gesagt. Aber vielleicht seht ihr das ja anders.
Der einzige aus meiner Sicht ernstzunehmende Fürsprecher hat leider einen Haufen persönlicher Informationen in seinem Beitrag, die ich mal vorsichtig rauszufiltern versuchen werde, solange ich nicht sicher weiß, dass ich das veröffentlichen darf.
Ich habe mich jahrelang gegen das braune Haus in unserem Dorf [Name zensiert] engagiert. Wir haben dazu eine Bürgerinitiative gegründet und uns persönlich den Nazis entgegen gestellt. Ja, das ist das Haus, in dem Ralf Wohlleben, Rene Kapke und Co. gelebt und gewirkt haben. Ja, ich habe die Leute persönlich kennen gelernt und mit ihnen auch öffentlich und privat gestritten. Ja, das ist der Stadtteil, in dem die drei NSU-Leute aufgewachsen sind. Ja, das ist der Stadtteil, in dem die Garage steht, in der die Rohrbomben gefunden wurden, mit deren Auffinden das Untertauchen des NSU begann. Ja, das ist das Haus, in lt. Anklage die Waffenlieferung und Unterstützungen für den NSU stattgefunden habe. Inzwischen ist das Haus abgerissen. Unsere Aufgabe ist erledigt.Aber zurück: Unsere Initiative hat von der AA-Stiftung Unterstützung bekommen. Wir hatten finanzielle Unterstützung in Form eines Preisgeldes (nicht von der Stiftung). Als wir eine Plakataktion machen wollten, bei der Schulen zur thematischen Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus aufgefordert wurden, hat uns die AA-Stiftung kräftig unterstützt. Sie haben dafür gesorgt, dass wir - ohne an unser Geld zu gehen und ohne den formalen Kram bei uns abzuladen - die besten Plakate an den großen Werbetafeln der Einfallsstraßen platziert wurden.
Kurz gesagt habe ich die AA-Stiftung nur als eine zurückhaltende und unterstützende Organisation lokaler Initiativen wahrgenommen. Allerdings ist das alles schon ein paar Jahre her. Zu den "Pranger"-Aktionen kann ich nichts sagen. Das ist in dem mir bekannten Netzwerken nicht angekommen und war dort nie Thema.
Ich würde Dich also bitten, zwischen den verschiedenen Aktionen der Stiftung zu unterscheiden und nicht aus einer Katastrophe auf alle anderen Bereiche zu schließen.
Update: Zu dem Mobilegeeks-Ding findet ein Kumpel, dass ich den zu vorschnell abkanzele. Seine Interpretation sei, dass die Stiftung niemanden zensieren, sondern nur die Auswüchse bekämpfen will, die es den Leuten unmöglich machen, ihre Meinung angstfrei zu äußern. Lest das also selber.
Update: Leserbrief:
nicht sicher, ob das etwas ist wonach du suchst, weil es nicht erklärt/verteidigt, was die AA sonst so macht aber sie führen eine Chronik flüchtlingsfeindlicher Aktionen, die in meinen Augen ein sehr wichtiger Dienst ist (zumindest habe ich sonst nirgends eine so vollständige und mit Quellen versehene Liste dieser Art gefunden)
Aber vermutlich ist das nicht wonach du suchst...
Doch, das ist genau, wonach ich suche.
Update: Und noch ein toller Leserbrief:
die Amadeu-Antonio-Stiftung greift da gerade ins Klo, aber wir brauchen sie aus diesen anderen Gründen noch.
Sie ist definitiv das kleinere Übel gegenüber den Nazis!
(Bisher ja nicht so der Kracher, aber bleibt mal dran)
Es mag vom Tegernsee oder München, von Charlottenburg oder dem Prenzlauer Berg aus schwer vorstellbar sein, aber z.B. hier im östlichen MV / nordöstlichen Brandenburg wie in weiten Teilen der (Ost-) Provinz gibt es eine jahrzehntelang etablierte dumpf-braune Subkultur, mittlerweile wächst die 3. Generation in diesem Milieu heran. Bis zur Jahrtausendwende gab es hier außer ein paar Pastoren einfach niemanden, der jungen Leuten, die keine Lust auf Landsermucke und Punker-Klatschen hatten, irgendwelche Angebote gemacht hätte. Von Staats wegen herrschte die Doktrin der "akzeptierenden Jugendarbeit" vor, d.h., die Jungglatzen gingen zum Abhitlern ins kommunal geförderte Jugendzentrum.
Für Leute von 12 - 18 Jahren, die mit Kirche nichts am Hut haben und nicht mit dem rassistischen Strom schwimmen wollen, bleibt eigentlich nur die Flucht.
Das Verdienst der AAS ist es, in solchen Verhältnissen für Ermutigung, Stärkung und regionale Vernetzung solcher Menschen zu sorgen. Mit einer Vielzahl kleiner Ansätze im sozio-kulturellen Bereich bleiben sie in der Fläche aktiv bzw. ermöglichen Aktivitäten wie multikulturelle Feste, interkulturelle Events und Kurse an Berufsschulzentren, wo die Kids vielleicht das erste Mal in ihrem Leben mit einem Kameruner oder Libanesen wirklich sprechen können oder einfach gemeinsam Musik machen, kochen und ähnliches.Die ASS unterstützt mobile Beratungsteams, die in den Käffern, wo die Glatzen mal wieder einen nicht-rechten Klub verwüstet haben oder vorm Flüchtlingsheim randalieren, den ganz normalen Leuten den Rücken stärken und sie ermuntern, dem Mob etwas entgegenzusetzen.
Nicht zuletzt die lokalen Unterstützer-Initiativen für Flüchtlinge, die in dieses feindliche Klima geworfen sind, können sich bei der AAS Know-how, technische Hilfe und alle möglichen Arten der Unterstützung holen.
Sie ist es auch, die bei den Ministerien und untergeordneten Behörden immer wieder auf der Matte steht und Aktivität und Mittel gegen den Mainstream aus Ressentiment und Ignoranz einfordert.Ich selbst bin Handwerker und trage privat und im Arbeitsumfeld mein Schärflein zu einer offeneren, toleranteren Gesellschaft bei, so gut ich kann.
Ursprünglich in Berlin zu Hause, beobachte und kenne ich den Alltag hier draußen sei knapp 15 Jahren.
Ich bin also nicht beruflich im sozialen Sektor unterwegs und betrachte die Entwicklung eher als aktiver Bürger (im Sinne von citoyen).
Mein Eindruck ist, dass es eine Menge Leute hier nicht mehr gäbe ohne die stetige, kleinteilige lokale Arbeit, die die AAS tut.
Gerade seit 2014/15 mit dem großen Zustrom von Migranten auf das platte Land kann man sehen, wie notwendig die Präsenz einer kleinen aber aktiven Fraktion weltoffener und nicht fremdenfeindlicher Menschen ist.
Das Gefühl tut gut, mit den Dumpfbacken nicht allein gelassen zu sein, und dieses Gefühl verdanke ich zu einem guten Teil Initiativen und Aktionen aus dem ASS-Portfolio, denn gerade im politischen Raum gibt es sonst kaum jemanden, der hier so lange bei der Stange geblieben wäre.Zu dieser ganzen Nohatespeech-Sache kann ich wenig sagen, da ich weder Twitter- noch Facebook-Nutzer bin.
Möglicherweise hat sich die Stiftung, was ihre Netz-Aktivitäten betrifft, einfach die falschen Leute eingetreten.
Abseits von Don Alphonsos Privatfeldzug gegen gewisse Berliner Ex-Piratinnen muss ich allerdings Deinem Leser beipflichten, dass die breitflächige Bertelsmann-Zensur der sog. Sozialen Medien mir doch der größere Skandal zu sein scheint im Vergleich zu den paar 1000 €, die das Familienministerium in ein schlechtes Neue-Rechte-Wiki versenkt hat.Wenn man mal schaut, wer sich da jetzt alles in Empörung übt und mit welchen Argumenten ("Stasi! Stasi! STAAASI!!!"), kann man sich eigentlich nur wundern, welche und wie viele ASS-Experten und -watchdogs es in diesem Land gibt.
Wunderbar, vielen Dank an die Leserbriefschreiber. Sowas hatte ich mir gewünscht. Audiatur et altera pars.
Hier kann man das ganz gut sehen.
Modell Klingelbeutel mit einer Packung FUD ala "wenn das Freiwillige machen, wird das eh nichts und birgt Risiken". Daher lieber als Kommerz-Service mit Industriepartnern aus den Five Eyes!
Dass ich als alter Atheist nochmal auf evangelisch.de linken würde, hätte ich auch nicht gedacht.
So geht mir das gerade bei der Amadeu-Antonio-Stiftung. Mir fällt auf, dass ich keinen einzige Fürsprecher von denen im Blick habe gerade. Es gibt da niemanden.
Klar, es gibt so Leute, die dann persönlich werden und mich als Querfront oder Arschloch beschimpfen. Geschenkt. Wird es immer geben. Aber so inhaltliche Argumente für diese Stiftung und ihr Gebaren? Nichts! Nirgendwo!
Ich nehme daher an, dass ich hier von widrigen, wahrscheinlich selbstverschuldeten Umständen vom Wahrnehmen der (eloquenten, validen) Pro-Argumente für diese Stiftung abgehalten werde.
Daher hier jetzt dieser Aufruf. Wenn jemand Pro-Argumente kennt, oder besser noch: Leute, die die Pro-Argumente für diese Stiftung selbst flammend verteidigend vorbringen, dann stellt doch mal bitte einen Kontakt her. Ich würde denen ungerne Unrecht tun. Gerade wenn alle Fakten glasklar so aussehen, als sei die Position offensichtlich, ist sie es ja im Allgemeinen gerade nicht, sondern man hat sich bloß in einer Filterblase eingeklemmt.
Aber Achtung: Ich will hier keine taktischen Argumente hören (so ala "ja, die greifen da gerade ins Klo, aber wir brauchen sie aus diesen anderen Gründen noch für diesen anderen Feldzug"). Ich will gerne eine Verteidigung von deren Tun hören, nicht wieso sie möglicherweise das kleinere Übel gegenüber den Nazis sind. Das reicht mir nicht.
Komisch, seit ein paar Jahren fragt mich gar keiner mehr, wieso ich eigentlich nicht auf Facebook bin, meine Inhalte nicht dort verbreite. Wir sind da jetzt in die schlechtes-Gewissen-Phase übergegangen, ist mein Eindruck. Die Leute haben alle noch Accounts, aber sie nutzen sie nur noch mit einem schlechten Gewissen. So wie früher bei Geocities und Myspace. Es ist nur noch Lethargie, die euch da hält.
It is the first time that the court in The Hague has tried a case of cultural destruction.It is also the first time a suspected Islamist militant has stood trial at the ICC and the first time a suspect has pleaded guilty.
Das hilft den Schreinen natürlich auch nicht mehr viel. Aber das finde ich schon bemerkenswert, dass der erste, der vor Gericht zu seinen Taten steht, ein Islamist ist.
Nun, in Schottland haben sie das mal mit den öffentlichen Schulen getestet.
More than 200 schools built in Scotland under private finance initiative (PFI) schemes are now at least partially owned by offshore investment funds.Yeah! Das ist doch mal eine gute Wahl! Endlich macht das mal jemand richtig! Diese Geldverschwendung immer bei der öffentlichen Hand!
Und? Wie läuft es so? Utopia?
The 17 schools built in Edinburgh under PPP1 were closed for repairs earlier this year after construction faults were found.
Oh. Hmm. Nun, äh, das wäre bestimmt auch unter anderen Umständen passiert!1!!
Nein, wirklich!
Und was macht der so?
Kommt ihr NIE drauf!
Klebt Pro-AfD-Werbeplakate!
Natürlich hat Facebook erstmal seinen Account zugemacht.
Warum?
Na weil Denunzianten sein Profil als Fake geflaggt haben. Und wir als Gesellschaft haben ja Zensur privatisiert. Und finden Denunzianten toll.
Was, wenn morgen Krieg wäre? Die Bürger sollen wieder Vorräte anlegen. Auch der Schutz staatlicher Organe gegen bewaffnete Angriffe wird in einem Konzept der Bundesregierung wieder zum Thema.Der Text ist vom … Innenministerium. Nein, wirklich! :-)
In der Politik wird halt mit harten Bandagen gekämpft!
Aber mal Spott beiseite. Wenn ich im Familienministerium säße und zuständig wäre, würde ich auch der Antifa Geld geben. Aus deren Sicht ergibt das perfekten Sinn. Erstens ist die Antifa wunderbar vom Verfassungsschutz überwacht, man kann also genau nachvollziehen, wo jeder Euro hinfloss. So viel Kontrolle über politische Förderprogramme kriegt man sonst nirgendwo! Und außerdem ist das wie wenn die Amis Rebellen in Syrien bewaffnen. Sollen sich doch die Rebellen mit den Nazis kloppen! Ist billiger und PR-technisch besser, als wenn es Straßenschlachten mit den Cops gibt — am Ende noch Straßenschlachten sowohl der Antifa als auch der Nazis! Nein, wenn die sich gegenseitig kloppen, kann es nur Gewinner geben (aus Sicht der Bundesregierung jetzt). Und Folgekosten wie Krankenhaus trägt ein anderes Ressort. Win-Win-Win!
Und selbst wenn man das weniger martialisch betrachtet. Der beste Weg, die Linken ineffektiv zu machen und ihre Kräfte aufzureiben, ist sie in Räume zu setzen und reden zu lassen. Wer schonmal bei einer Asta-Sitzung beiwohnen durfte, weiß, wovon ich rede. Für die paar Euro können die ein paar Kongresse machen, da sind die den Rest des Jahres gebunden. Billiger kriegt man das nirgendwo anders.
Ist natürlich ein bisschen doof jetzt für diese Stiftung, die da jetzt dummerweise im Kreuzfeuer steht. Aber aus Sicht des Ministeriums ist auch das perfekt. Die sind jetzt die Dummen, und wenn es Hart auf Hart kommt, kann man sich schockiert und angewidert abwenden und denen die Kohle kürzen. Win-Win-Win-Win!
I decided to take a quick look at some of the “cyber weapons” this morning and I’m pretty underwhelmed by their quality.
Der Krieg der Tech-Giganten wird echt mit harten Bandagen geführt.
Man muss nur korrekt einschätzen, wofür er da ist.
Die Türken haben das verstanden.
Danach verlangt der türkische Geheimdienst MİT, der BND solle auf Entscheidungsträger und Gesetzgeber in Deutschland einwirken, gegen die Anhänger Gülens vorzugehen und diese auszuliefern.Genau. Der BND ist dafür da, um auf Geheiß ausländischer Kräfte unserem Land Schaden zuzufügen. Erst für die Amis, jetzt für die Türkei.
Zumachen. Jetzt. (Danke, Magnus)
Kann ja mal vorkommen, wenn man sich mit Computern nicht so auskennt. Diese ganzen Knöpfe, die verwirren doch bloß!
Sagt mal, ist die Bundespolizei bei uns nicht auch für Cyber-Cyber zuständig? Oder kennt sich da jetzt keiner mehr mit IT aus, weil sie jeden, der Word selbständig starten kann, zum Nationalen Cyber-Abwehrzentrum befördert haben?
Tsja. Einmal mit Profis arbeiten.
Bonus:
Um Klagen vorzubeugen, hat das Bundesinnenministerium entschieden, alle Zusagen einzuhalten. Sie sollen mit den geplanten Einstellungen des kommenden Jahres verrechnet werden.Na die scheinen ja eine ausgezeichnete Budgetlage zu haben dort! Eine der wenigen Behörden ohne Geldmangel, wie?
Ich hab mir da keine Kopie gezogen (ich muss beruflich nochmal in die USA einreisen).
Aber das wäre ja auch noch eine Variante, dass Snowden da einen Totmann-Schalter installiert hat, und der Shadowbroker-Kram passte ja auch zeitlich ganz gut, sowohl von dem Datum der geleakten Daten als auch vom Bekanntwerden der Auktion.
Ich denke das diese Leute es ernst meinen, dass die Strafverfolgungsbehördern hier gegen "Hatespeech" etc. vorgehen sollen. Das Verhaltensmuster kommt mir bekannt vor: Rede mit Gegenrede beantworten ist out, lieber wendet man sich an eine Obrigkeit, die das Problem für einen erledigt. Das ist natürlich sehr bequem, denn man erspart sich den unangenehmen Kampf.An den amerikanischen Unis ist das total In, dort hat man es auch mit einer Autorität zu tun, auf die man viel unmittelbarer Zugriff hat als auf eine Staatsanwaltschaft.
Der Druck auf die institutionalisierte Autorität wird via moralischer Erpressung ausgeübt.
"X is voll rassistisch" etc. Der Trick dabei ist es, vorher ein Klima zu schaffen, in dem eine Autorität es sich nicht gefallen lassen kann, dass man ihr vorwirft, nicht entschlossen gegen Sexismus/Rassismus/X vorzugehen. (Deswegen muss man auch immer neue Dinge als Rassismus definieren. Wäre ja blöd wenn so ein griffiges Schlagwort ungenutzt bliebe. Vgl: Vor 50 Jahren war Rassismus, wenn der Prof was von "Drecksnegern" geredet hat, heute ist es Rassismus, wenn die Verwaltung nicht die gleiche Demographie wie die Studentenschaft hat.)Das ganze Vorgehen hat was von Virtue Signaling, weil man nicht mit dem spricht, mit dem man eigentlich grade spricht. Das Messaging ist hier aber nicht an die Masse der Zuschauer gerichtet, sondern an eine höher gelagerte Autorität. (Das students council, die Unileitung, hier die Strafverfolgungsbehörden)
Das hat auch was von Plattformbesetzung.Ich denke, dass diese ganze "Hatespeech"-Kampagne ein Vorspiel für genau sowas ist. Die Rechten machen sowas die ganze Zeit vor: Wird das Klima auf die richtige Weise vergiftet, kommt die gewünschte Reaktion von alleine. Die gesamte "Sicherheitspolitik" der Union funktioniert genau auf dieser Schiene.
Aber das Klima vergiften ist halt richtig Arbeit und wir haben es hier mit Dilettanten zu tun, die wenig Erfahrung haben, "Hatespeech" ist nicht so leicht medial transportierbar wie "Rapefugees" etc. (Du kennst sicher noch Hunderte Beispiele.)
Deswegen lassen die sich auch absichtlich so gern beschimpfen: Neben dummer Kritik und inhaltlicher Kritik gibts natürlich immer auch ein paar echte Nazis die irgendwas unvorstellbar Ekliges ablassen. So ist das nunmal auf Social Media. (Und es gibt noch Zusatzpunkte in der jeweiligen In-Group.)Ich bezweifle übrigens, dass das in diesem Fall in Deutschland funktionieren wird. Lethargische Strukturen in Verwaltungen und Behörden sind ein guter Schutzmechanismus vor staatlicher Übergriffigkeit, und die zu besetzende Plattform, damit das wirklich wirksam wird, ist einfach zu groß. Das macht es aber auch zu einem interessanten Ziel.
Das Ganze ist auch ein delikates Thema, denn eine Polizei, die auf sowas erstmal gar nicht mehr reargiert, ist antürlich auch scheiße.
So Polit-Talkshows?
Hier hat mal einer gezeigt, wie sowas funktioniert. Am Beispiel von Channel 4 aus Großbritannien. Bei uns vergleichbar mit sowas wie Anne Will oder Jauch oder so. Die Stilmittel sind die selben.
Ignoriert mal den NLP-Scheiß, das ist pseudowissenschaftlicher Bullshit. Aber was die da machen, das ist natürlich schon echt. Ob es wirkt, hängt maßgeblich davon ab, ob der Zuschauer es bemerkt oder nicht. Ich hoffe mal, dass ihr das alles bemerkt hättet. Wenn nicht, dann ist das Trainingsmaterial. (Danke, Ulrich)
Nun, dann guckt mal hier.
Money Quote:
Consider, for example, the massive campaign of “civil defense” that America launched immediately thereafter, leading to the construction of large numbers of fallout shelters throughout the country, including the backyard suburban ones which generated some famous ironic images. Although I’m hardly an expert on nuclear war, the motivation had never made much sense to me, since in most cases the supplies would only have been sufficient to last a few weeks or so, while the deadly radioactive fallout from numerous Soviet thermonuclear strikes on our urban centers would have been long-lasting. But an American first strike changes this picture. A successful U.S. attack would have ensured that few if any bombs fell on American soil, with the shelters intended merely to provide a couple of weeks of useful protection until the global radioactive dust-clouds resulting from the nuclear destruction of the Soviet Union had dissipated, and these anyway would have only reached America in highly attenuated form.
Und natürlich muss man dann auch aus neuem Blickwinkel über die Kubakrise nachdenken. Vielleicht sind die Russen da überhaupt nur hin, weil sie von den konkreten Erstschlagsplänen der Amerikaner Wind bekommen haben.Ich für meinen Teil hatte schon mehrfach gehört, dass Kennedy von "Hawks" umgeben war, die gerne einen Erstschlag gegen die Sowjets machen wollten. Aber die Interpretation dieser Garten-Shelters war mir neu und klingt für mich erschreckend glaubwürdig. Duck & Cover!
Na klar, anonyme Denunziation (Ctrl-F anonym)! Der Link geht genau dahin, wo ihr jetzt vermutet habt, dass er hingehen würde. Ich zitiere mal:
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, eine Anzeige auch anonym aufzugeben. Der einfachste Weg ist eine Anzeige per Email von einem Fake-Account direkt an die E-mail-Adresse der zuständigen Staatsanwaltschaft zu schicken.Na DA wird sich die Polizei aber freuen! Lauter anonyme Denunziationen, ohne Möglichkeit der Sanktion des Tippgebers im Falle falscher Beschuldigungen, ohne Möglichkeit der Rückfrage bei Unklarheiten! Da WARTEN die doch bestimmt nur drauf!1!!
Ich frage mich bei sowas ja immer eine Sache, wahrscheinlich basierend auf Vorurteilen und Uninformiertheit meinerseits: Linke dieses Kalibers sind mir bisher nie als besonders obrigkeitshörig aufgefallen. Eher im Gegenteil. So Leute mit ACAB-Käppi, die die Polizei eher als Gegner als als legitime Ausüber des Gewaltmonopols betrachten. Ist das hier jetzt ernstgemeint und die Polizei soll mal was gegen Hasskommentare machen? Oder ist das ein DDoS-Versuch gegen die staatlichen Strafverfolgungsbehörden, damit die abgelenkt sind und "uns" in Frieden Anti-Nazi-Graffiti sprayen lassen?
Ist das vielleicht gar der Versuch, anonyme Anzeigen generell zu verbrennen? Denn welcher Cop hat denn Bock, sich nach einer Flut von 10000 anonymen Bullshit-Anzeigen um die eine zu kümmern, die nicht Bullshit war?
Was meint ihr?
Update: Mein persönliches Highlight an dieser Webseite ist übrigens dieses HTML-Fragment (gleich ganz oben):
<meta name="author" content="praktikantin" />(Danke, Jan)
The United States Army’s finances are so jumbled it had to make trillions of dollars of improper accounting adjustments to create an illusion that its books are balanced.
Was sind "Improper accounting adjustments"? Nun, …The Defense Department’s Inspector General, in a June report, said the Army made $2.8 trillion in wrongful adjustments to accounting entries in one quarter alone in 2015, and $6.5 trillion for the year. Yet the Army lacked receipts and invoices to support those numbers or simply made them up.
Ach komm, da schreiben wir einfach irgendwas rein!Ich würde da aufpassen: Eine Billion hier, eine Billion da, auf Dauer kommt da richtig Geld zusammen!
Zum Vergleich: "Flüchtlinge kosten bis zu 400 Milliarden Euro". Kosten für Flüchtlinge bis 2020 — Bund stellt rund 93 Milliarden Euro bereit.
Lacht nicht! Das kommentiert jemand in der "Welt". Und folgert daraus, dass gegen die Burka ist, auch gegen Freiheit im Netz sein muss.
Kannste dir gar nicht ausdenken, sowas.
Gut, einen anständigen Banker.
OK OK, einen anständigen Ex-Banker. Den hier.
Das ist ein Blockbuster-Ding gewesen, über eine Million Clicks haben sie darauf gehabt. Aber es war auch entsprechend teuer. 350.000 Dollar haben sie investiert.
Und was haben sie daran verdient?
Conservatively, our prison story cost roughly $350,000. The banner ads that appeared in it brought in $5,000, give or take.
Heilige Scheiße. Wir brauchen da mal eine Lösung. Dringend!
Oder: Das ist, was Kapitalismus aus einer Demokratie macht.
Das kam aus diesem Artikel. Die Schlagzeile davon ist die 1. in dem Bild: "Justice Department says it will end use of private prisons". Ich bin mir gerade nicht sicher, wie stark die Aussage ist, weil die Bundesländer ja auch noch mal eigene Gefängnisse betreiben (und an "Investoren" outgesourced haben).
Hier ein paar Hintergründe dazu. Ignoriert bitte das prätentiöse "voll der subversive Hardcore-Untergrund-Leak hier" Pastebin-Format.
Update: Oh es stellt sich raus, dass das nur die Notizen zu einem Vortrag zum Thema.
Die kümmern sich schon um die wirklich wichtigen Dinge. Da bleibt nichts liegen.
Fragen Sie bei einer beliebige Partei danach, wie man gegen soziale Ungleichheit vorgehen soll - Sie bekommen immer die gleiche Antwort: Wir müssen mehr Geld in die Bildungssysteme investieren. Natürlich ist Bildung an sich immer ein Wert. Aber Ungleichheit lässt sich nicht allein mit Bildung bekämpfen - sondern nur, wenn diese an mehr Aufstiegschancen und soziale Sicherheit gekoppelt wird. Wenn sich alle auf die Zehenspitzen stellen, kann keiner besser gucken. Wer mehr Geld in Bildung investiert, aber die Beschäftigungsverhältnisse prekär lässt, verkehrt ihr Emanzipationspotenzial - und die Ausbildung wird zu einem weiteren Austragungsort von Wettbewerb und Konkurrenz.Hört, hört!
Wir haben mehr Autonomie bekommen, aber dafür mit Sicherheit bezahlt. Wenn heute so viele Frauen arbeiten wie noch nie zuvor, ist das ein Schritt Richtung Gleichberechtigung. Aber die Mehrzahl der prekären Niedriglohnjobs wird von Frauen ausgeübt. Und der gesteigerte Wettbewerb ist heute so schwer als solcher erkennbar, gerade weil er im Namen der Selbstentfaltung stattfindet - es handelt sich um eine neoliberale Komplizenschaft. Mache ich mein Erasmus-Semester, weil ich Lust darauf habe? Oder, weil es von meinem Lebenslauf erwartet wird? Bei wirklicher Individualisierung könnte ich einen Lebensstil wählen, der der gesellschaftlichen Norm zuwider läuft.Und hier der, der mich zu diesem Blogbeitrag bewogen hat:
Individualisierung hat durch die gestiegene Autonomie des Einzelnen auch weiterhin einen Befreiungsaspekt, aber auch etwas Bedrohliches: So konnte ich früher, wenn der Aufstieg nicht gelang oder ich arbeitslos wurde, dem System die Schuld geben. Für das freigesetzte Individuum aber gibt keine Möglichkeit mehr, sein Scheitern zu rationalisieren - ich bin für meinen Misserfolg ganz alleine verantwortlich.Und das ist genau das, wonach ich seit einer Weile suche, aber nie wirklich den Finger auf die Wunde legen konnte. Das ist, wie wir uns den USA annähern. Dort ist dieses "wenn der obdachlos ist, ist er offensichtlich selbst Schuld und hat es nicht besser verdient"-Denken tiefer Bestandteil der Bevölkerung. Und da bewegen wir uns auch gerade hin.
Und das war erst die obere Hälfte. In der unteren Hälfte kommt der Teil, wegen dessen mir das überhaupt eingereicht wurde, nämlich die Beobachtungen zu Rechts und Links.
Die Bundesregierung sieht die Türkei als "zentrale Aktionsplattform für islamistische Gruppierungen".Das stand in einem angeblich vertraulichen Papier, das aber sofort jemand zur Presse durchgesteckt hat, weil es politisch opportun war, dem Erdogan Gegenwind zu geben. Dann passierte, was immer passiert bei solchen Anlässen: ritualisierte Empörungswellen. Erst natürlich aus der Türkei, dann musste sich der Innenminister verteidigen und jetzt findet die ARD, das sei bloß "mal wieder der BND". So mit einem resignierenden Schulterzucken, wie immer, wenn der BND mal wieder was verkackt. Alles, was die anfassen, wird zu Kuhscheiße. Der Anti-Midas. Und umgekehrt — was verkackt? BND! *schulterzuck*
Ich persönlich finde ja viel interessanter, dass dieses Kaliber an Anschuldigungen und Kompromat vorher unter den Teppich gekehrt wurde, als die Türkei noch unser Freund und Nato-Partner war. Das heißt doch, dass man davon ausgehen muss, dass wir ähnliche Hinkelsteine auch bei unseren ganzen anderen Partnern ganz normal unter den Teppich kehren, im Dienste der guten Partnerschaft.
Gut, bei den USA wissen wir ja grob, dass die Bundesregierung Folterknäste und Drohnenmorde wegleugnen kann, wenn es beim großen Bruder ist und nicht in, sagen, wir, Syrien.
Aber das muss man sich meines Erachtens immer wieder vor Augen führen, welches Niveau an Lügen wir im öffentlichen Diskurs und der Außenpolitik zu dulden gelernt haben.
Die waren ja bei dem NSA-Malware-Dump prominent vertreten.
Cisco fixt jetzt doch mal die 0days der NSA, also die öffentlich gewordenen.
Cisco schmeißt übrigens demnächst mal 20% ihrer Mitarbeiter raus. Ich bin mir sicher, das hat nichts damit zu tun.
"Die EC-Karte ist kein gängiges Zahlungsmittel."Ach so ist das. Na wenn das so ist…
Lucky Green hatte schon im Juni hingeworfen.
Ich finde das gut, dass die jetzt die Rechnung kriegen. Das ist ein Zeichen, dass die Tor-Community nicht aus Geheimdienst-Ubooten bestand, sondern aus aufrechten Menschen mit Anstand und Moral. Das ist ja als Außenstehender vielleicht nicht immer so klar sichtbar.
Nun ist das nicht so, dass die da Wahlcomputer gehackt haben oder Wahlzettel gefälscht, sondern die haben halt Kampagnen gefahren, wie es beispielsweise auch Greenpeace tun würde, mit definierten Zielen vorher. Und die Ziele wirken jetzt nicht auffallend negativ auf mich, muss ich sagen. Da gibt es so Dinge wie "Jungewähler mobilisieren" oder "Pro-LGBT-Lobbyarbeit in Italien", Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit und für Transparenz. Da kann man jetzt vielleicht im Einzelnen politisch dagegen sein, aber es ist ja nicht so, als gäbe es nicht auch Kampagnen von den Rechten.
Soros sagt man ja auch nach, für die ganzen Farbrevolutionen verantwortlich zu sein. Da hatte ich ein paar Dokumente erhofft.
Aber während das - nahezu zeitgleich beantragte - Verbot der neonazistischen Sozialistischen Reichspartei Deutschlands (SRP) ein knappes Jahr später beschlossene Sache ist, zieht sich das KPD-Verfahren. Verhandelt wird erst, nachdem Gerichtspräsident Josef Wintrich im November 1954 noch einmal bei Adenauer nachgefragt hat, ob die Bundesregierung wirklich an dem Antrag festhält. Als es im Juli 1955 immer noch kein Urteil gibt, bringt die Regierung ein Gesetz auf den Weg, das die Zuständigkeit für Parteiverbotsverfahren ab September 1956 vom ersten auf den zweiten Senat überträgt.Ja, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Das ist das Land, in dem wir leben. Wer bei so einem Verhalten an Erdogan oder Putin denkt, irrt.
Und bis heute hat keine Regierung Anstrengungen unternommen, dieses Unrecht wieder gut zu machen.
Das kommt bei den Rechten ungefähr so gut an, wie man sich das denken würde:
Der in der Hauptsache Betroffene bestätigte Anonymous gegenüber, er habe Einsicht in Ermittlungsakten erhalten, welche COMPACT massiv geradezu als ein Konglomerat von Denunzianten belasten. Er äußerte sich mit den Worten: „Aufgrund der politischen Verfolgung in der BRD lebe ich bereits seit geraumer Zeit im Ausland. Die Hinweise an das LKA Berlin seitens COMPACT, die insbesondere auch meinen Wohnsitz betrafen, zwangen mich, kurzfristig mit Frau und Kleinkind einen Umzug zu organisieren. Ich habe das Vertrauen in diese Zeitschrift vollständig verloren.“Ist euch noch nicht hart genug, die Rhetorik? Geht noch weiter!
Welchen Auftrag erfüllt COMPACT? Ist womöglich der Verfassungsschutz in der Redaktion aktiv? Sind unter den Redakteuren Spitzel des Systems oder steht gar einer der Hauptverantwortlichen im permanenten Solde der BRD-Behörden?Und dann fragen sie, wieso der Elsässer (Chefredakteur bei "Compact") eigentlich offen zum Militärputsch aufrufen kann (holla!!), während … ja während
während der normale Bürger für die kleinsten verbalen Vergehen auf Facebook durch die deutsche Justiz zu Haftstrafen verdonnert wird und im Gefängnis landet.Der normale Bürger wird für gleichste verbale Vergehen auf Facebook eingeknastet!1!!
Der ganze Rant ist Comedy Gold. "Compact" ist ja eh keiner von uns mehr, denn
Unter dem Titel „Die AfD und der Islam. Eine Partei im Abseits.“ schoss COMPACT-Verleger Kai Homilius im April 2016 gegen AfD-Frontfrau Beatrix von Storch und versuchte den Lesern allen ernstes zu vermitteln, dass der Islam sehr wohl zu Deutschland gehört.Ein Affront! Was bildet der sich eigentlich ein!?!? Und jetzt lassen die auch noch Schwule zu Wort kommen!!1! *gacker*
Aber hey, wenn die jetzt schon ihre Geldgeber bespitzeln und anprangern, dann sind die Tage von diesem Projekt vermutlich bald gezählt. So viel Dämlichkeit muss man auch erstmal auf einem Ort zusammenbringen.
Immerhin ist die Seite über Angela Merkel (inzwischen?) weg und es gibt eine Seite über die SPD.
Wobei die sich keinen Gefallen tun mit der bloßen Auflistung der Verbindungen, denn so ergeben sich keine Nuancen zwischen Einträgen. Thilo Sarrazin ist genau so schlimm wie Udo Voigt ist genau so schlimm wie die CDU.
Also ich für meinen Teil fände es nicht schade, wenn da eines der Pranger-Opfer juristisch gegen dieses "Projekt" vorgeht und da mal einen geräumigen Parkplatz hinterlässt.
Lektion 1 bei Internetprangern: Keine ladungsfähige Anschrift, kein Impressum, keine Täterschaft zugeben.
Aber hey, so ist das halt, wenn man vom gerechten Zorn erfüllt überzeugt ist, das Richtige zu tun. Der Zweck heiligt die Mittel!
Update: Die AA-Stiftung pullt einen Donald Trump und hat alles ganz anders gemeint, ja kennt ihr denn keinen Sarkasmus!?
Das ist ja eine Sache, keinen Respekt vor der Polizei zu haben, aber auch vor den Drogenbossen nicht mehr? Weia!
Die schlechte Nachricht: In dem Team gibt es nur einen mit akademischem Titel auf dem Gebiet, und der hat Trump noch nie getroffen oder auch nur mit ihm telefoniert.
Natürlich haben die bei der Gelegenheit auch überlegt, ob sie die Todesstrafe wieder einführen sollen, extra für Gülen. Hier ist, was der lupenreine Demokrat und Ministerpräsident Yildirim dazu sagt:
Bei einer Hinrichtung sterbe ein Mensch "nur ein Mal", es gebe aber Möglichkeiten, "solche Leute" anderweitig zu bestrafen, sagte Yildirim vor den Abgeordneten der regierenden AKP.Da weiß man, was man hat! Wozu Todesstrafe, wenn man auch langsam foltern kann?
Hey, da will man doch Urlaub machen, in so einem Land!1!!
Das Beste aber ist die Punchline am Ende. Die Daten enden 2013, weil das der Zeitpunkt war, an dem Snowden seinen Leak veröffentlichte, und da haben die NSA alle ihre Tentakel schnell zurückgezogen. D.h. Snowden hat verhindert, dass die Russen da jetzt mehr Daten haben. Er schließt mit "You're welcome, NSA. Lots of love."
Badumm tssssss
In Deutschland ist das bisher eine Erfolgsgeschichte vom Kaliber BER mit Geldkarte und co, mit Bankgebühren für und Verzögerungen bei Überweisungen, die so hoch sind, dass die EU einschreiten muss. Ein Verkacker von Dimensionen, bei denen man schon zum Innenminister gucken will, weil der sonst für Verkacker dieser Größenordnung verantwortlich ist.
Aber es geht auch anders. In Schweden zum Beispiel stellen sich die Banken vergleichsweise geschickt an bei ihrem Versuch, der Bevölkerung das Bargeld abspenstig zu machen, damit sie endlich mal so richtig fett Transaktionsgebühren abgreifen können, wenn sich niemand mehr wehren kann. In Schweden gehören die Geldautomaten auch nicht den einzelnen Banken, sondern die haben gemeinsam ein Kartell gegründet, äh, Verzeihung, einen Dachverband *hust*, und der betreibt die Automaten. D.h. wenn diese Automaten keine Einzahlungen mehr annehmen, dann kann man halt keine Einzahlungen mit Bargeld mehr am Automaten machen — nirgendwo.
Das ist auf jeden Fall ein Anwärter für den Balls of Steel Award, würde ich mal sagen.
Update: Also die Dateien sind wohl alle schon ein bisschen älter, und es handelt sich auch (außer bei den Skripten, natürlich) um Binaries und nicht den Quellcode. Das hat schon so einen Stallgeruch von "könnte was dran sein", ohne mir das jetzt tatsächlich näher angeschaut zu haben.
Update: Der Name "Shadowbrokers" ist übrigens eine Referenz zu den Mass Effect-Computerspielen. Dort ist das eine ausgleichende Figur, die alle Seiten mit Informationen beliefert, aber nie jemandem damit einen klaren Vorteil verschafft.
Wer jetzt annimmt, dass dann die Steuer auch automatisch sinkt, wenn das Benzin teurer wird, … davon steht da nichts.
Auf der anderen Seite heißt das: weniger Arbeitsplätze werden frei, höhere Jugendarbeitslosigkeit.
Und so haben sich die guten Leute von Wyoming gefragt, wem die Luft in Wyoming gehört, und kamen wenig überraschend zu dem Ergebnis: Wyoming! Und wer mit unserer Luft Strom erzeugt, den werden wir besteuern, bis unsere Budgetlöcher weg sind.
Nun liegt das in der Natur der Sache, dass Budgetlöcher durch neue Steuern nicht weggehen, sondern dann das Budget entsprechend expandiert. Aber das ist gar nicht der Punkt hier.
Der Punkt ist dieses großartige Money Quote:
“Just about every legislator we’ve met with asks us, ‘You tell us how much we can tax you before we put you out of business,’” said Bill Miller, chief executive of the Power Co. of Wyoming, which is planning the wind farm. “I just shake my head and say, ‘Zero.’”
Schöne Windfarm haben Sie da! Wäre ja schade, wenn sie pleite gehen, weil wir sie zu hoch besteuern! Sagen Sie doch mal, wieviel sie gerade noch aushalten können!
Eine Strategie, die so auch von unserem Innenminister hätte kommen können.
Nun, wenn sie "die Russen" sagen, meinen sie anscheinend dcleaks.com (von denen ich vorher noch nie was gehört habe). Woher da die Intel kommt, dass das die Russen sind, ist mir jedenfalls nicht klar. Aber hey, The Hill schreibt, das seien die Russen, und The Hill ist immerhin keine komplette Nutjob-Fringe-Seite (wie das hier z.B.).
Jedenfalls behauptet dcleaks gerade, sie hätten auch eine Familienpackung E-Mails von George Soros und seiner Open Society Foundation gehackt. Ihre Webseite ist soros.dcleaks.com.
Auf der einen Seite wäre das massiv interessant, bei Soros mal einen Blick werfen zu können. Auf der anderen Seite wirft mir die Suchmaschine da gerade keine E-Mails raus, sondern MS Office-Dateien. Und das bei einer Site, die angeblich "die russischen Hacker" sind. Ich würde da auf genau gar keine dieser Dateien draufklicken, auch nicht aus einer VM heraus. Aber es gibt auch einen Preview, vielleicht reicht der ja.
Kurze Warnung noch: Soros ist der Intimfeind der politischen Rechten in den USA. Die Nemesis der Republikaner. Eigentlich nicht direkt verständlich, denn seine Ideen zum "Demokratie Bringen", Revolutionen anzetteln und "Regime Change" erinnern mich ja eher an die Republikaner, aber nunja, viel nehmen tun sich die Seiten da nicht in den USA. Ich erwähne das deshalb, weil im Moment alle, die darauf linken oder sich darüber freuen, aus dem krass rechten Spektrum kommen in den USA. Das ist kein gutes Zeichen für die Vertrauenswürdigkeit dieser Info.
Die Seite ist jetzt schon träge bis lahmarschig, bevor ich drauf linke. Ich hoffe mal, ich töte die jetzt nicht endgültig.
Neulich erst, da hat die NSA den deutschen Diensten geholfen, die verschlüsselten ISIS-Nachrichten zu entschlüsseln. Die von dem Axtmörder in der Bahn neulich, und die von dem Sprengstoffkiller in Ansbach. Die waren beide ISIS-gesteuert, heißt es jetzt, über eine Telefonkarte aus Saudi Arabien (wieviel Saudi-Connections braucht es eigentlich noch, bis da mal jemand was tut?!). Money Quote:
Deutsche Behörden waren technisch nicht in der Lage, die codierten Chats zwischen den Attentätern und dem IS-Koordinator zu knacken. Die geheimen Anweisungen des Unbekannten erfolgten bis kurz vor den Anschlägen. Ein Ermittler sagte zu FOCUS: „Erneut sehen wir, wie wichtig die vielgeschmähte NSA für unsere Sicherheit ist.“Hach, ist das nicht wunderschön, diese staatliche Propaganda in unseren staatstragenden Propagandamedien? Die haben sich nicht mal getraut, diesen Bullshit dem ehemaligen Nachrichtenmagazin oder der Süddeutschen anzutragen, weil die noch einen Restruf in Sache Recherche haben. Das sagt ja schon alles an der Stelle.
Aber nehmen wir das doch mal wörtlich. Unsere eigenen Behörden sind nicht in der Lage, Straftaten aufzuklären. Die Geheimdienste, die sich selbst ermächtigt haben, statt der ja so einfachen Aufklärung danach eine Erkennung vorher zu machen, haben auf ganzer Linie versagt und schaffen jetzt nicht mal die Aufklärung danach. Warum existieren BND und Verfassungsschutz eigentlich noch? Wie krass müssen die noch versagen? Zumachen, jetzt!
Update: Und das ist nach all den Sicherheitsgesetzen, Budgeterhöhungen, Einrichtungen von Cyber-Sicherheits- und Kompetenzzentren. Nach all dem kriegen die immer noch nichts hin. Zumachen!
Update: Im Pastebin-Original steht sogar noch das hier:
Q: Why not do coordinated disclosure?
A: The Teamspeak developers censor their forums and sweep vulnerabilities
under the rug as "crashes". I am not comfortable with that. Furthermore I
fear legal action from them.
“I, ryan c, man, am an idiot of the ‘Legal Society’; and; am an idiot (layman, outsider) of the ‘Bar Association’; and; i am incompetent; and; am not required by any law to be competent,” Bundy wrote in a motion filed to U.S. District Court Judge Anna Brown.Die Bar Association ist die Anwaltskammer. Das hat natürlich keinerlei Auswirkungen, aber es ist ganz großes Kino. (Danke, Justin)
Women in mini skirts don't become suicide bombersAlso jetzt mal völlig abgesehen davon, was er da offensichtlich sagen wollte, und wie man politisch zu Ausländerfeindlichkeit und Islamophobie steht: Ist das so? Gibt es dazu gesicherte Erkenntnisse?
Gedankengänge in die Richtung sind gerade im Trend. An der Riviera verbieten Gemeinden gerade Burkinis. Der Bürgermeister im aktuellen Fall versucht das erst mit Hygienegründen zu begründen (der hat im Geschichtsunterricht aufgepasst!), und sagt dann:
“In France, one does not come to the beach dressed to display one’s religious convictions, especially as they are false convictions that the religion does not demand.”
Bisschen anmaßend, wenn der Bürgermeister von diesem Kaff da anderen Leuten erzählen will, was ihre Religion vorschreibt und was nicht.Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht so einfach zu argumentieren, dass die nicht das Recht haben, von ihren Gästen das Einhalten von Grundregeln zu verlangen. Machen wir ja auch so, nur halt mit anderen Regeln. Jetzt kann man sich natürlich streiten, wo man die Linie zieht, aber dann sind wir in einer Debatte über den Bereich auf einer Skala und haben uns schon grundsätzlich darauf geeinigt, dass es in Ordnung ist, wenn man gegenüber Gästen Regeln aufstellt.
Aber wer sind wir eigentlich, den Leuten da in Frankreich Vorschriften machen zu wollen, wem sie Vorschriften machen dürfen auf ihrem Land? Das ist ja noch schlimmer als was wir ihnen vorwerfen, denn die machen ihre Vorschriften nur gegenüber Leuten, die bei ihnen zu Gast sind, wir machen die einfach so von ganz weit weg. Ist ja noch schlimmer als was wir ihnen vorwerfen!
Oh, und: Frankreich hat bereits ein Verschleierungsverbot an öffentlichen Orten. Und die Riviera hat gerade den Terroranschlag in Nizza frisch in Erinnerung.
Update: Ein französischer (?) Einsender kommentiert:
Burkinis sind schon seit 2009 in in vielen Pariser Schwimmbäder verboten. Seit 2014 ebenfalls in private Schwimmbäder in Marrakech.
In der Elfenbeiküste hat es die Muslimas auch noch nie gestört ohne Burkini zu schwimmen. War wohl eine andere Zeit.
Ja, richtig gelesen. Die USA haben in Hong Kong und Neuseeland Vermögen von Kimble beschlagnahmen lassen. Und begründen jetzt, dass das OK ist, wie folgt:
Megaupload founder never came to US to face charges, so he's a "fugitive."
Jurisprudenz Marke John Wayne! Wir sind juristisch zuständig bis wohin unsere Waffen reichen!1!!Und der hätte ja in die USA kommen können, um sich vor einem Schauprozess zu verteidigen.
Ich meine, wie fair and balanced die Strafverfolgung in den USA ist, das haben wir ja gerade wunderschön gezeigt bekommen, als gegen Hillary Clinton nichts unternommen wurde, obwohl das FBI auf Anklageerhebung bestand.
Money Quote:
Under American law, authorities can seize cash and items of value if they are believed to be ill-gotten, even without filing any criminal charges.
Willkür und Wildwest-Justiz? Aber nicht doch! Home of the Brave and Land of the Free!Übrigens, falls sich jemand dachte, wenn die ihn Flüchtling nennen, dann war er mindestens einmal in den USA? Denn Flucht heißt ja, dass man flieht, nicht wahr? Nein, war er nicht.
... widdewiddewie sie mir gefällt!
In diesem Jahr hat die Mathematikprüfung für den mittleren Schulabschluss in Berlin und Brandenburg einen neuen Tiefstand erreicht. Die Schulmathematik ist auf Betreiben des von Psychologen geleiteten Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zur reinen Vortäuschung des Rechnens geworden.Ich finde auch nicht, dass man sich da jetzt groß aufregen kann. Wenn man Psychologen Matheprüfungsaufgaben stellen lässt, was soll denn da rauskommen? Wer wird denn nach einem Mathestudium Psychologe? Niemand wird nach einem Mathestudium Psychologe! Das sind wahrscheinlich Leute, die selbst ihr Leben lang Angst vor Mathematik hatten, und jetzt eben auf dem Niveau Aufgaben stellen, auf dem sie selbst gerade so nicht zu doll überfordert wären.
Ergebnis:
Eine Teilaufgabe in der Berliner Abiturprüfung lautete: „Im Filmpark Babelsberg wird in jedem Jahr die Anzahl der Besucher gezählt. Geben Sie ein Jahr an, in dem die Besucherzahl niedriger als 300 000 war.“ Gezeigt wird keine Tabelle, sondern ein Säulendiagramm für die Jahre 2007 bis 2015.Ein Säulendiagramm lesen, das kann auch ein Psychologe mit Mathephobie!
Operation erfolgreich, Patient tot.
Update: Haha, jetzt schreibt mir ein Psychologe mit Mathestudium. :-)
Der Beamte sei am Donnerstagabend zu einem Einsatz wegen eines vermeintlichen Raubes an einer Tankstelle im Plattenbauviertel Grünau gerufen worden. Nach dessen Ende habe er ordnungsgemäß seine Ausrüstungsgegenstände überprüft - und dabei das Fehlen der Maschinenpistole festgestellt. Es handelt sich um eine Waffe des Typs Heckler & Koch MP5.Einmal mit Profis arbeiten! :-)
Aber macht euch keine Sorgen, denn:
Das sei kein Sicherheitsrisiko, sagt die belgische Atomaufsicht.Nein, natürlich nicht. Das mit der Deklaration machen wir bloß aus Arbeitsbeschaffungsgründen.
Die schlechte Nachricht: das bringt natürlich auf Schlagloch-Buckelpisten mehr als auf ordentlichen Straßen. Ich vermute mal, dass die Politik dann ab jetzt erst Recht kein Geld mehr für Straßenreparaturen übrig hat.
Oh und Bonus-Punkte für das Detail, dass Russland das westliche Schiedsgericht-Bullshitsystem gesehen hat und es dann direkt mal benutzt, um seinen fahnenflüchtigen Ex-Vasallen eine reinzuhauen.
Der Chef des IS in Afghanistan ist laut Angaben des US-Verteidigungsministeriums bei einem US-Luftangriff getötet worden.Soso, "Luftangriff" also, ja? Oder vielleicht doch eher ein Drohnenmord?
Na DAS LOHNT sich ja, so Rechtsradikalen seine Stimme zu geben!1!!
"Nach einer Bombendrohung gegen eine Einrichtung in Dortmund hätte sich die Sachlage kürzlich einfacher klären lassen, wenn Datenschützer dort nicht zuvor die Videoüberwachung untersagt hätten", kritisierte der Minister. […] Er drängte darauf, dass Sicherheitsinteressen wichtiger sein sollten als Datenschutzbelange, wenn es darum ginge, Videokameras etwa in Einkaufszentren zu genehmigen.Und da ist es wieder, das "Supergrundrecht", über das stolpernd sich schon sein Vorgänger der Länge nach auf die Fresse packte!
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat nach den Anschlägen in Bayern einen Anti-Terror-Katalog präsentiert mit mehr Videoüberwachung, biometrischer Fahndung und verstärkter Internetüberwachung.Bingo!
Nein, ich komme nicht dazu, alle Mails zu lesen. Und von denen, die ich lesen kann, kann ich aus offensichtlichen Gründen nur einen geringen Anteil beantworten.
Wenn euch das stört, dann schreibt mir lieber keine Mails.
Man stelle sich das mal in irgendeinem anderen Kontext vor. Tuberkulose oder so. Oder einstürzende Neubauten (also Gebäude jetzt, nicht die Band). Gibt es irgendein Problem, das man lösen kann, ohne es verstanden zu haben?
Der Anti-Intellektualismus greift um sich. Ideologie statt Introspektion. Bedauerliche Zustände in diesem Land. Das passiert, wenn man in der Bildungspolitik pfuscht.
Zu der Geschichte mit den Richtern muss ich dir vielleicht mal kurz selbst ein paar Gedankengänge von mir schreiben. Ich forsche zu einem politikönomischen Thema über Ägypten und habe in den letzten 5 Jahren ca. 2,5 Jahre dort gelebt. Das war natürlich eine ereignisreiche Zeit, und ich habe aus nächster Nähe den Aufbau (ich schreibe bewusst nicht Wiederaufbau, denn so schlimm war es selbst unter Mubarak noch nie) einer brutalen militärgestützten Diktatur miterlebt habe.Naja auf jeden Fall war ich ja wie die meisten im Westen sozialisierten Menschen mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenüber Mohammed Mursi eingestellt. Ich will jetzt gar nicht groß auf all die desaströsen Dinge eingehen, die er und die Muslimbruderschaft (MB) zu verantworten haben, aber eine Sache war damals in Ägypten mitentscheindend. Der Konflikt zwischen ihm (und der MB) und den Richtern.
Die Richter hatten gleich in den ersten Monaten der post-2011 Zeit ein paar gute Urteile gefällt, vor allem zu den Verbrechen und der Korruption des Mubarak-Regimes, und hatten somit einen sowieso schon akzeptablen Ruf weiter aufpoliert (schon unter Mubarak galt die Richterschaft zwar als korrupt und regimetreu, aber gerade höhere nicht-militärische Gerichte wie das Verfassungsgericht haben doch das ein oder andere Mal noch halbwegs ein bisschen Rechtsstaatlichkeit und Freiheit gewahrt).
Als dann die Übergangszeit weiterging fällten die Verfassungsrichter Urteile, die vielen Revolutionären aber natürlich auch gerade der MB (und ihrem politischen Arm, der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei) überhaupt nicht in den Kram passten. Allen voran die Auflösung des ersten frei gewählten Parlaments im Frühsommer 2012 aufgrund der nicht-Konformität des Wahlgesetzes mit der Verfassung. Es wurde auch versucht zu verhindern, dass Ahmed Schafik, der letzte Premierminister Mubaraks und der pro-Militär/Ancien Régime Kandidat zur Präsidentschaftswahl 2012 zugelassen wird, aber das hat das Verfassungsgericht ebenfalls kassiert.
Naja dem Obersten Militärrat (Supreme Council of Armed Forces, SCAF) passte natürlich gut in den Kram, aber trotzdem hat ihr Kandidat dann einen Monat später gegen Mursi in der Stichwahl verloren.
Als dann Mursi als Präsident die Macht konsolidieren wollte, sah das natürlich von außen so aus, dass sich alle Befürchtungen bestätigen würden (Übernahme der Islamisten, Abschaffung der Demokratie, etc.). Er versuchte die zivile Kontrolle über das Militär zu erhöhen, und auch die Richterschaft in die Schranken zu verweisen.
Besonders einen Punkt will ich hervorheben. In den letzten Monaten versuchte Mursi das Renteneintrittsalter für Richter auf 60 Jahre abzusenken, was auf einen Schlag Tausende Richter pensioniert hätte. Naja auch für mich war das damals ein relativ klarer Fall von "böser Islamist" baut hier eine Diktatur auf. Die armen, neutralen, säkularen und rechtsstaatlichen Richter! Und sicherlich, Kritikpunkte habe ich auch heute noch Dutzende, und schwerwiegende noch dazu, aber dafür ist wie gesagt kein Platz hier.
Worauf ich hinaus will: das Grundprinzip der Säuberung ist und bleibt eine absolute Notwendigkeit, davon bin ich als pro-Revolutionär, anti-Sisi und anti-MB felsenfest überzeugt, und ich bin ein enttäuscht von mir selber, dass ich damals relativ naiv und blind gewesen bin, was diese Richter eigentlich waren.
Ägypten kann nur eines der brutalsten, korruptesten und autoritärsten Länder der Welt sein, in dem es auf genauso brutalen, korrupten und autoritären Institutionen basiert, darunter eben auch das Justizsystem. Mittlerweile ist das ägyptische Justizsystem mit seinen Schauprozessen, absurden Standards und Massentodesurteilen weltweit berüchtigt. Aber was noch viel schlimmer ist: die Richter sind politisch vollkommen außer Rand und Band. Sie sind politisch nicht neutral und können auch von der Präsidentschaft um Sisi nur noch schwer kontrolliert werden. Sie sind quasi ein weiterer Staat im Staat (sowie die Armee auch einer ist).
Sollte es eines Tages zu einer weiteren Revolution in Ägypten kommen, MUSS das Justizsystem von vielen dieser Richter gesäubert werden. Bei uns wurden nach den NS- und SED-Diktaturen natürlich auch viele Leute behalten, aber es haben einige auch ihren Job verloren, und anders wäre es auch nicht gegangen.
In Bezug auf die Türkei muss das jetzt alles nichts heißen. Es liegt wirklich sehr nahe, dass Erdogan wirklich gerade ein autoritäres System auf- und ausbaut. Aber ich wollte jetzt einfach mal nur kurz zeigen, dass die Gleichung "Säuberung=schlecht" in Bezug auf Aktionen gegen oftmals wirklich demokratiefeindliche Elemente nicht unbedingt stimmen muss.
A woman was shot and killed by a police officer in front more than 30 people Tuesday evening during a live gun demonstration at police headquarters here, the department said.Mary Knowlton was one of two Citizen Police Academy students chosen to participate in a "shoot/don't shoot" role-playing situation, reports CBS Fort Myers, Florida affiliate WINK-TV, citing Punta Gorda police. The demonstration was meant to instruct the class on making decisions "using simulated lethal force," according to Chief Thomas Lewis.
Nicht so simulated wie sie geplant hatten…
“By the way, if she gets to pick her judges,” Trump said. “Nothing you can do, folks. Although the Second Amendment people, maybe there is, I don’t know.”
Es geht um die Ernennung des neuen Richters für den Supreme Court, den ja eigentlich Obama hätte ernennen sollen, aber die Republikaner haben das schlicht durch Verweigerung verhindert. Das Second Amendment ist der Verfassungszusatz, der Bürgern den Waffenbesitz erlaubt. Die "Second Amendment people" sind die bekloppten Waffennarren in den USA. Trump sagt hier also durch die Blume: Wenn ihr verhindern wollt, dass Hillary euch eure Waffen wegnehmt, dann müsst ihr sie halt erschießen.
Ich habe das jetzt absichtlich neutral geschrieben. Und mir fällt auf, dass das genau das selbe ist, was die Linken sagen. Auch die Linken sind überzeugt davon, dass sie in der Minderheit sind und der Mainstream von den Rechten dominiert wird, dass Staat und Medien sich gegen sie verschworen haben und mit unlauteren Methoden agieren, und auch die Linken sind für Meinungsfreiheit und gegen Zensur. Sie meinen nur was anderes mit diesen Begriffen. Aber so gesehen meinen ja auch die Rechten was anderes mit den Worten. Wirklich für Meinungsfreiheit und gegen Zensur ist ja so gut wie niemand. Irgendwo zieht doch jeder eine Grenze.
Die Linken fordern Meinungs- und Zensurfreiheit für sich, aber finden, Nazi-Gedankengut muss bekämpft werden. Die Rechten fordern Meinungs- und Zensurfreiheit für sich, aber finden, kommunistisches Gedankengut muss bekämpft werden.
Und wenn sie an die Macht kommen, sind sowohl die Linken als auch die Rechten im historischen Vergleich Freunde und Betreiber eines Zensur- und Überwachungsstaates.
Vielleicht sollte man an der Stelle mal klären, wer eigentlich dieser Mainstream ist, mit dem sich Links und Rechts in Opposition wähnen. Der Neoliberalismus? Die Konzern-Herrschaft?
Ich finde auch spannend, dass ja auf gewisse Weise beide Seiten Recht haben. Sie sehen halt jeweils die Aspekte, bei denen ihre Ideologie Teil des Mainstreams geworden ist, nicht als Errungenschaft oder Guthaben sondern als selbstverständlich und ihnen zustehendes Geburtsrecht an, aber übergewichten die Aspekte, in denen die Ideologie des Gegners Einzug in den Mainstream erhalten hat.
Wenn Frau Merkel zum Beispiel ihre humanistische Ader entdeckt und Flüchtlinge ins Land lässt, dann wertet die Rechte das als Katastrophe und sich gegen sie wendender Mainstream. Aber die Linke wertet das nicht als Gewinn sondern als "das war ja wohl klar, dass man die reinlassen muss". Wenn Frau Merkel dann umdreht und keine Flüchtlinge mehr reinlassen will, dann werten das die Linken als Katastrophe und sich gegen sie wendender Mainstream. Aber die Rechten wertet das nicht als Gewinn sondern als "das war ja wohl klar, dass man nicht noch mehr reinlassen kann".
Ein faszinierendes Konundrum.
Insbesondere scheint für die Aufrechterhaltung eines radikalen Weltbildes unerlässlich zu sein, dass man sich als verfolgte Minderheit sieht. Das scheint einer der größten Faktoren zu sein, mit denen man sich eigene Handlungen und Positionen schönreden kann.
Also. Liebe Linke und liebe Rechte. Ihr seid beide nicht verfolgt in diesem Staat. Jedenfalls nicht verfolgter als die andere Seite. Niemand wird hier in irgendwelche Lager oder Geheimknäste verschoben, niemandem wird sein Hab und Gut konfisziert — im Gegenteil kriegen viele von euch noch Stütze von dem Staat, den sie politisch bekämpfen.
Wir haben hier natürlich freidrehende Geheimdienste, die die rechten finanzieren und die linken überwachen, das ist schon ein Moment der Ungerechtigkeit an der Stelle.
Wie sich rausstellt: ja, ein Richter hat ihn 1999 zu 10 Monaten Haft verurteilt, weil er das folgende Gedicht zitiert hatte:
„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“Von den 10 Monaten hat er 4 tatsächlich abgesessen damals. Oh und zwei Parteien, in denen Erdogan tätig war, wurden vom Verfassungsgericht verboten, bevor er die AKP gründete. Die hat dann inhaltlich den Islamismus zurückhaltender thematisiert und wurde nicht verboten.
Übrigens war er nicht nur zu Haft verurteilt worden, sondern auch zu lebenslangem Politikverbot. Erst als seine Partei an der Macht war. konnte sie die Verfassung ändern, um das Politikverbot aufzuheben.
Und wisst ihr was? In dem Kontext habe ich das noch gar nicht gesehen!
Haben die nicht einen Punkt, wenn sie sagen: Wenn zwei Frauen heiraten dürfen, wieso dürfen dann nicht zwei Frauen einen Mann heiraten?
Wir reden hier selbstverständlich von Eheschließungen, die von allen Teilnehmern gewünscht sind, nicht von Zwangsehen.
Haben wir eigentlich irgendwelche inhaltlichen Argumente gegen Polygamie oder ist das bloß "abendländische Tradition"?
Weiß das jemand?
Und kommt mir jetzt nicht mit der Bibel!
Ich frage mich übrigens auch, wieso wir Inzest verbieten. Es heißt ja, dass das zu Kindern mit Missbildungen führt oder führen kann. OK, das ist ein Argument. Aber gilt das nicht auch für Menschen mit vererbbaren Behinderungen? Denen verbieten wir ja auch nicht ungeschützten Sex, oder habe ich da was verpasst?
Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister fordert ein härteres Vorgehen gegen Straftaten und Hetze im Internet. Außerdem plädiert er für eine Deutschpflicht in sozialen Netzen. Auch Gewaltspiele sollten unter die Lupe genommen werden.Ein Befreiungsschlag! Oh und seht nur die ganzen liberalen Grundwerte, die hier vertreten werden, wenn der Staat uns mehr Freiheiten geben will!1!!
Bei der Deutschpflicht in sozialen Netzen geht es übrigens um die Türken, die sich jetzt als Erdogan-Anhänger herausgestellt haben. Offensichtlich hat das Landesamt für Verfassungsschutz das vorher nicht mitbekommen, weil ihnen türkisch-Übersetzer fehlten. Daher sollen die Leute jetzt halt angehalten werden, das gleich auf Deutsch zu schreiben. Das geht ja so auch nicht, dass die Bürger die wohlmeinende Totalüberwachung des Staates durch Nutzung von Feindsprachen als Chiffre sabotieren!
Update: Ein Einsender erklärt:
Peter Hauk ist Landesminister fuer den Laendlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft in BaWue. "Verbraucherschutz" ist das wenigste, was er kann, ansonsten ist er Diplom-Forstwirt.
Als strammer Katholik im laendlichen Raum standesgemaess das dritte mal verheiratet 8)
Wikipedia "Im Mai 2014 distanzierte sich Hauk nach massiver innerparteilicher Kritik von seinem Vorschlag, dass die CDU auch künftig mit der AfD koalieren könnte." Bleiben keine Frage offen.
Die CDU hat die Wahl in BaWue verloren und hat fast nur noch Kandidaten aus dem "laendlichen Raum" im Landtag. Also da, wo die Bauern und alten auch einen schwarzen Stock waehlen, mit entsprechender Qualifikation.
(Danke, Jakob)
Hier ist, was er schreibt:
Ich schaue gerade den "Schweigen der Lämmer" Vortrag von Mausfeld. Dort zitiert er Friedman mit "a democratic society once established, destroys a free economy". Er schlussfolgert daraus: "Demokratie ist nur 'zulässig', solange die Wirtschaft von demokratischen Entscheidungsprozessen verschont bleibt, d.h., solange die Demokratie keine ist."Ich freue mich über diese Einsendung, auch wenn ich mich inhaltlich nicht anschließen kann. Alle Punkte in meinem Leben, in denen ich mehr Freiheiten gewonnen habe, waren auf Technik zurückführbar, nicht auf die Arbeit von "Liberalen". CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne haben ihre ganze Existenz über versucht, mehr Freiheiten einzuschränken, mehr Gesetze zu machen, noch weniger Freiraum zu lassen. Ich kann mich gar nicht an eine Zeit erinnern, in der der Staat nicht drohte, mehr Überwachung, mehr Polizeibefugnisse, mehr Einschränkungen, weniger Freiheiten übrig zu lassen. Was der Einsender hier skizziert ist vielleicht das Selbstbild, das die Liberalen von sich haben, aber es hat mit der politischen Realität nicht viel zu tun. Ich meine das gar nicht negativ an der Stelle, alle politischen Ströhmungen haben ein Selbstbild, mit dem sie ihre politischen Realitäten wegzurationalisieren versuchen. Die Linken haben ihren Antirassismus, die Rechten haben "aber der Wirtschaft geht es gut", die FDP hat ihre Bankkonto, …
Beim besten Willen das ist nichtmal die Hälfte des Satzes den Friedman geschrieben hat und das ist auch nicht zufällig so.Du sprichst dich auf deinem Blog dafür aus die Argumente der Gegenseite zumindest anzuhören. Als "amerikanischer Pragmatist" und "Liberaler" sehe ich kontinuierliche Misrepräsentation kapitalistischer und liberaler Postitionen. Dazu gehört auch die ständige Misrepresentation von Liberalismus und Neoliberalismus. Ganz einfach auf den Punkt gebracht: Liberalismus ist die Argumentation für Freiheit wegen der Freiheit, Neoliberalismus ist die Argumentation für Freiheit wegen dem "netoutcome". Milton Friedman war liberaler, er hat sich mit Leuten wie Mises oder Rothbart abgegeben. Das sind Fundamentalfreiheitliche. Wenn allerdings Friedman andere Leute von mehr Freiheit überzeugt mit dem Argument, dass es für alle besser ist, dann sind diese Überzeugten Neoliberal. Bspw. wenn die CDU/SPD kein Problem damit hätte Freiheiten zu beschneiden, aber wegen dem "netoutcome" mehr Freiheiten - insbesondere wirtschaftliche - zulässt ist die CDU/SPD neoliberal.
Diesen Unterschied kann man sehr schön daran sehen, dass die FDP in jedem Wahlprogramm sehr stark von dem Wert der Freiheit aus argumentiert hat UND von dem netoutcome. Das macht die FDP liberal. Wenn Sie nur von dem netoutcome aus argumentiert hätte wäre sie neoliberal.
Dazu werden noch ständig andere Positionen von Liberalen/Kapitalisten misrepräsentiert. Bspw. hab ich noch nie in Medien gesehen, dass Liberale sich für den kleinen Staat einsätzen um sich vor Lobbyismus zu schützen. Es gibt zwei Arten von Kapitalisten: Die erste Art Kapitalisten setzt sich für mehr Macht dest Staates ein, weil sie Produktionsmittelbesitzer sind und von Lobbyismus profitieren. Die zweite Art Kapitalist setzt sich für weniger Macht des Staates ein, weil der Kapitalismus als ganzes besser funktioniert.
Oh und dass der Neoliberalismus an einem kleineren Staat interessiert ist, um die Freiheiten der Bürger zu mehren, oder den Einfluss der Lobbyisten zu mindern, das ist natürlich völlig aberwitzig. Deregulierung nützt nicht dem Bürger sondern den Konzernen. Es geht hier nicht darum, anderen Macht über die Bürger wegzunehmen, sondern das wandert in die andere Richtung. Im Moment kann sich der Bürger immerhin noch über die Justiz wehren, das ist im Zeitalter der TTIP-Schiedsgerichte dann auch vorbei.
Mit anderen Worten: Schöne Propaganda haben Sie da. Wäre ja zu schade, wenn die mal mit der Realität kollidiert.
Reed hat eine besonders bedrückende Brachialkritik anhand der Rachel-Dolezal-Geschichte formuliert. Das war die "trans-schwarze" Frau, ihr erinnert euch vielleicht.
Eigentlich sollte es für den 31-Jährigen eine unbeschwerte Europa-Reise werden. Doch dann wurde der Chinese in Heidelberg bestohlen und ging zur Polizei – dachte er. Am Ende unterschrieb er einen Asylantrag und landete in einem Flüchtlingsheim in Dülmen.
Das Grundproblem der Linken wurde ja in deinem Blog schon mehrfach identifiziert. Die eigenen Positionen werden nicht mehr argumentativ hergeleitet, sondern über ein Kreisgewichse der Zustimmung zu (äußerlich) linker Politik und einer Ablehnung von (äußerlich) rechter Politik generiert. Der politische Mainstream ist faktisch links, dass Merkel in einer konservativen Partei ist, hat praktisch keinerlei Bedeutung mehr.Ab hier der mir wichtige Teil:Nun würden simpel gestrickte Zeitgenossen sagen: klar, dass liegt ja auch daran, dass linke Positionen einfach *richtig* sind. "Die Geschichte hat bewiesen, dass wir recht haben. Fortschritt!" Das ist natürlich himmelschreiender Unsinn.
Es ist nichts anderes, als eine unheilige Allianz zwischen linker Gesellschaftspolitik und traditionellem Wirtschaftsliberalismus, die eine immense Überzeugungskraft generiert hat, weil sie die Interessen beider Lager bedient. Man sollte aufhorchen, wenn man hört, dass wir Flüchtlinge brauchen, um unsere Rente zu bezahlen/unsere Wirtschaft zu stärken/unser Demographieproblem zu lösen. Das ist ein kapitalistisches Argument, zur Lösung eines durch Kapitalismus erzeugten Problems. Den hat die Linke übrigens mal abgelehnt. Warum haben wir denn z. B. ein Demographieproblem? Weil Frauen sich seit Jahrzehnten einreden, dass Gleichberechtigung bedeutet, man müsse 40 Stunden pro Woche malochen, und da bleibt natürlich keine Zeit mehr für Kinder. Klar, man könnte das Feminismus nennen. Man könnte aber auch sagen, dass der Geist des Kapitalismus erfolgreich die anderen 50% unserer Gesellschaft erreicht hat. Wenn man gesellschaftspolitisch linke Positionen mal gründlich durchleuchtet, findet man fast überall eine Affirmation des Kapitalismus durch die Hintertür. Die Energiewende ist ja letztlich auch irgendwie gut für den Industriestandort Deutschland, oder?Dieses Argument klang hier im Blog schonmal an.
Aber dieses "wenn man genau hinguckt, erkennt man fast überall eine Affirmation des Kapitalismus" ist etwas, das der interessierte Leser für sich selbst machen kann, um sich Gewissheit zu verschaffen. Viel Spaß beim genau hingucken! :-)
Der Einsender spricht dann noch eine Sache an, die mich auch häufiger ärgert: Die Selbstdarstellung als "progressiv" oder "fortschrittlich".
Hinzu kommt das ständig verwendete Argument des historischen Fortschritts. Gerade als Historiker bin ich darauf geeicht, ich sehe diese Argument fast überall. Wenn jemand seine eigene Meinung damit begründet, dass sie "fortschrittlich" sei, und die andere als "rückwärtsgewandt" ablehnt, dann sollte im Kopf eines denkenden Menschen Alarmstufe Rot sein. Viele Leute arbeiten explizit mit irgendwelchen "Lektionen aus der Geschichte". Die meisten tun das implizit. Wer heute sagt, er ist für Feminismus oder für offene Grenzen, dann bedeutet das faktisch: wir hatten das Gegenteil schonmal, das möchte ich nicht wieder. Dem muss ich leider entgegnen: sorry, aber der NS hat sich auch als Verkörperung des Fortschritts gesehen und seine Feinde als Kräfte der Reaktion definiert! Warum? Weil sich seit der Wende zur Moderne um 1800 ein Geschichtsbewusstsein durchgesetzt hat, das nicht zyklisch, sondern teleologisch ist. Anders formuliert: in der Moderne muss sich *jede* politische Ideologie als Verkörperung des Fortschritts inszenieren.Gut, für diese Erkenntnis braucht ihr vielleicht keinen Historiker. Aber vielleicht hat euch das ja auch noch nie jemand so klar gesagt.
Bei dem Leserbrief des "1/4-Palästinensers" ging es nicht darum, mir die Aussagen des Einsenders zu Eigen zu machen, sondern darum, den Linken zu zeigen, dass ihr Gebaren konkrete, greifbare Schäden anrichtet.
"Der Autor schreibt auch für die taz / Junge Freiheit / Achse des Gutes" ist möglicherweise ein Randdetail, das bei der Einordnung hilft, aber keine satisfaktionsfähige Kritik an dem Autor oder dem Interviewpartner in dem Artikel, oder dem Link auf das Interview. Dieses Muster einer solchen Reflexkritik kann man zum Beispiel jedesmal beobachten, wenn ich auf Ken Jebsen linke.
Es heißt, dass ich an die Linke und die Regierung Israels höhere Standards anlege und mehr Hoffnung auf ihre Fähigkeit zu Besserung habe.
Meinungsbildung funktioniert durch Meinungspluralismus und dem Sich-Aussetzen von Gedanken, denen man sich vorher noch nicht ausgesetzt hat. In meinem Blog vertrete ich daher, wenn ich eine Position vertrete, häufig Mindermeinungen und Gegenpositionen zu denen von Tagesschau geäußerten. Daraus folgt weder, dass das meine Meinung ist, noch dass die Tagesschau falsch liegt. Aber wenn man nicht beide Seiten gehört hat, kann man die Entscheidung gar nicht fällen.
So und jetzt wo das alles gesagt ist, hoffe ich, das nie wieder erklären zu müssen. Ich fand das ehrlich gesagt alles offensichtlich. Aber an einigen Einsendungen kann ich sehen, dass nicht alle Einsender diese Punkte verinnerlicht haben.
The local court said the law does not provide legal consequences for the “consent” of victims in cases where the child victim is from 12 to 15 years of age and able to understand the meaning of the sexual act. “This creates an imbalance between legal benefits and sanctions that should be preserved in crime and punishment,” the application stated.
Das tritt Januar 2017 in Kraft, bis dahin kann das Parlament ein neues Gesetz machen.
New hotness: Führerscheinentzug für säumige Unterhaltspflichtige. (Danke, Ronald)
Zur Info: Ich bin in Deutschland geboren. Ich bin rein rechnerisch (sofern man so einen Quatsch überhaupt machen will) nicht 100% deutsch, sondern nur zu einem kleinen Teil. Obwohl ich "genetisch" hauptsächlich deutsch bin, ist meine palästinensische Herkunft immer sehr prominent in meinem Leben gewesen. Ich weiß nicht genau woher das kommt, aber von klein auf, Kindergarten, Schule, bis heute, trage ich das "teilweise Ausländer sein" mit mir rum. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich trotzdem nicht sehr "deutsch" aussehe und mein Vorname arabisch ist und somit mein Umfeld mich nicht direkt als "Deutschen" wahrnimmt.Ich finde den Punkt besonders wichtig, dass er bei den Rechten das Gefühl hatte, die seien Argumenten zugänglich. Ich glaube, dass der Mechanismus an der Stelle nicht nur ist "ich gehe da drüben hin, da ist es kuscheliger", sondern auch "ok, ich kann bei den Linken arbeiten, aber das sind Fundamentalisten, da habe ich 3% Chance, dass die sich in einer Streitfrage meiner Position anschließen, weil ich gute Argumente habe. Oder ich kann zu den Rechten gehen, und bei denen ist zwar die Ausgangslage viel schlimmer, aber dafür ist auch die angenommene Wahrscheinlichkeit, dass ich die in meine Richtung beeinflussen kann, viel höher". Mir persönlich ist immer das Gefühl sehr wichtig, auch was bewirken zu können. Wieso sollte ich überhaupt was mit irgendeiner Partei machen, wenn nicht um was zu bewegen? Und wenn die eh nur das machen, was sie halt machen, und nicht auch mal auf meine Argumente hören, wieso sollte ich mich denen anschließen und die nicht einfach alleine weitermachen lassen?Langer Rede kurzer Sinn: Von der Gesellschaft werde ich als quasi Ausländer wahrgenommen und ich habe daher jedes Interesse daran, dass ich in einem eher linken Umfeld und in einer eher linken Gesellschaft lebe, da ich in einer rechts(-extremen) Gesellschaft wahrscheinlich ziemliche Probleme bekommen würde. Darum habe ich auch, bis einschließlich der vorletzten Bundestagswahl, linke Parteien gewählt. Die letzte Wahl habe ich meine Stimme ungültig gemacht. (Ich habe analog auf Landes-Ebene gewählt.)
So, was ist nun mein Problem?
Ich schaffe es seit der letzten Bundestagswahl nicht mehr die für mich (angeblich) richtigen Parteien zu wählen, weil mich die Parteien und das ganze Gesellschaftsspektrum, das sich hinter diesen Parteien versammelt, einfach nur noch anekeln und ich mich darin nicht mehr wiederfinden kann.
Ich habe wirklich Jahre gebraucht um zu verstehen, woher das kommt, aber ich glaube du hast mich auf den Trichter gebracht, was das Problem ist: Es gibt (zumindest keine wahrnehmbare) moderate/realistische linke Politik mehr in diesem Land. Sobald ich nach Links blicke, sehe ich nur noch Ultrafundamentalpositionen von dem Kaliber: "Reißt alle Grenzen ein, Männer sind die Personifikation des Satans, wenn ich von einem weißen Mann vergewaltigt werde gehört er kastriert und in den Gulag, wenn ich von einem Asylanten vergewaltigt werde, ist es meine eigene Schuld, dass ich nicht tolerant genug war und ihn ausreichen integriert habe (no pun intended…)."
Es tut mir leid, aber ich kann dagegen gar nicht mehr anreden gegenüber anderen Menschen, weil ich auf diese Idiotie angesprochen, der Gegenseite nur noch Recht gegeben kann. Es IST peinlich und idiotisch und vollkommen haarsträubend, was auf der linken Seite der Gesellschaft passiert.
Oder ist das einfach nur das, was man heutzutage als "Links" bezeichnet? Vielleicht fängt "Links" ja viel weiter "Rechts" an, als wir es uns eingestehen wollen. Vielleicht befinden sich nur noch die Fundis und die Extremisten auf der "linken" Seite der Gesellschaft, weil wir alles andere direkt als braune Nazi-Soße abkanzeln?
Worauf ich hinaus will ist, dass ich (zu meinem eigenen Entsetzen) mich immer mehr zu den sogenannten "Rechten" hingezogen fühle, obwohl die ja meine natürlichen Fressfeinde seien müssten. Die Sache ist schlicht, dass ich mitten unter diesen Menschen lebe (seit zwei Jahren in Bayern) und so sehr ich denen in vielen Dingen widerspreche… Ich habe (fast) nie das Gefühl einem vollkommen verrückten Menschen gegenüber zu stehen.
Unsere Meinungen mögen sich in vielen Dingen stark unterscheiden und ich bin gegen vieles ausdrücklich dagegen, aber zumindest bin ich in der Lage mit diesen Menschen eine gesittete Diskussion zu führen, ohne direkt als Masku-Nazi(die Ironie…)-Ultra-Scheiß-Arschloch hingestellt zu werden. Ich kann sogar viele der Argumente nachvollziehen, ohne dass ich sie teilen muss und im Gegenzug wird mir zugesprochen, dass meine Motivationen nachvollziehbar sind und man jedoch schlicht aus persönlichen Gründen lieber einen etwas anderen Kurs verfolgen möchte. Witzigerweise fühle ich mich von KEINER der mir gegenüber geäußerten Positionen wesentlich bedroht. Das ist bei meinen Diskussionen mit linken Fürsprechern deutlich anders. Da fühle ich mich regelmäßig dazu genötigt ein formales Entschuldigungsschreiben zu formulieren, dass ich einen Penis habe und als 1/4 Palästinenser irgendwie doch auch mit daran Schuld bin, dass Juden in Israel sterben.
Und so stehe ich jetzt seit Monaten in einem ständigen Konflikt mit mir selbst und frage mich, ob es für mich selbst nicht doch in der nächsten Bundestagswahl schlauer sei die CDU/CSU oder sogar die AFD zu wählen, als irgendeine linke Partei. Einfach weil ich weiß, dass so oder so bereits mehr als genug linke Galle versprüht wird, sodass am Ende so etwas wie ein "Gleichgewicht" entsteht, bzw. eine "Politik der Mitte" gefahren wird.
Ich weiß, dass klingt verrückt, aber ich bin wirklich an dem Punkt wo ich als Mann und sogar als "Mensch mit irgendwie Migrationshintergrund" Angst davor habe, dass eine mehrheitlich linke Regierung gewählt wird. Ich habe blanke Panik davor, weil ich damit rechnen muss, dass das vollständig in Zensur, Unterdrückung und Tyrannei von bestimmten Gesellschaftsgruppen münden würde. Nicht, dass die Rechten da frei von Sünde seien, aber diese Angst wie bei den Linken, habe ich bei denen zurzeit nicht.
Dieses Gefühl, dass die einem zuhören und die eigenen Standpunkte respektieren, das ist sehr wichtig, und ich persönlich habe das bei den Linken nicht. Bei den Rechten aber auch nicht. Ich weiß nicht, mit wem der Einsender da geredet hat, aber ich befürchte fast, er hat da einen statistisch sehr unwahrscheinlichen Glücksgriff getätigt :-)
Rainer Mausfeld hat seit dem noch andere Sachen gemacht, u.a. dieses Interview bei Phoenix (Teil 2), und vor ein paar Tagen hat KenFM eine lange Sendung mit ihm veröffentlicht. Nicht als Video sondern "nur" als Text und vorgelesenes Audio verfügbar ist dieses ältere Nachdenkseiten-Interview mit ihm, und dieses aktuelle.
Es gibt dort unter anderem eine Stelle, in der es um Neoliberalismus geht. Mausfeld erklärt, dass Neoliberalismus die folgenden Eigenschaften hat: Er hat mit Liberalismus nichts zu tun, pervertiert sogar explizit seine Normbegriffe, ist wenig konkret greifbar, und versteckt sich, leugnet die eigene Existenz.
Diese Stelle beunruhigt mich gerade, denn ich sehe Parallelen. Die Neocon-Bewegung ist ja auch eine Pervertierung der Konzepte des Konservatismus (wie der Name schon sagt geht es da um die Erhaltung von Dingen, die Neocons stehen aber vor allem für den Abbau, nicht das Erhalten von Dingen). Wir haben also eine Bewegung, die unter Vorspiegelung falscher Fahnen den Konservatismus getötet hat, und eine, die unter Vorspiegelung falscher Fahnen den Liberalismus getötet hat.
So und jetzt gucken wir uns mal die Linken an. Ist da nicht exakt das selbe passiert? Wir haben eine Bewegung, die sich als die links tarnt, und unter dieser falschen Fahne dann das Gegenteil propagiert. Linke Werte spielen keine Rolle mehr, es geht um eine andere Agenda. An Stelle von Kapitalismuskritik, der Idee des zusammen die Welt besser machens, der Gemeinsamkeit sogar als Mittel und Methode der Verbesserung (Solidar-Konzepte für den Schutz der Schwachen) ist ein Gegeneinander geworden, ein Grabenkrieg, ein sich gegenseitig das Links-sein absprechen. Ich glaube, wir haben hier das gleiche Phänomen, vielleicht sogar das selbe Phänomen in der Linken, das vorher die anderen politischen Bewegungen getötet hat. Es gibt im politischen Haus jeweils noch ein paar Hausmeister und Reinigungspersonal, die die Lichter anlassen und rituelle Bewegungen durchführen, um den Anschein zu erwecken, als ginge es hier noch um die gleiche Sache wie früher. Aber tatsächlich ist das nicht mehr so.
Ich schlage vor, ab jetzt analog zu Neocon und Neoliberal von Neolinks zu sprechen.
Wenn ihr keine Zeit habt, guckt euch mindestens das aktuelle Nachdenkseite-Interview mit Mausfeld an. Da geht es um die "Links-Rechts-Demagogie".
Update: Nein, wirklich, lest euch das neue Interview mit Mausfeld durch. Wenn ihr Zeit für einen Link pro Monat habt, nehmt diesen.
Ich habe da übrigens am Rande mitgekriegt, wie eine Journalistin versucht hat, dieser Kampagne ein paar Fragen zu stellen. Die Antworten kamen von einer Werbeagentur. Ihr wisst schon, eine dieser Social-Media-Experten Meinungsmanipulations-Klitschen. Die Branche, die ansonsten die Erdöl-Förderer berät, wie man Fracking weniger unpopulär machen kann.
Mein Eindruck an der Stelle ist, dass die Bundesregierung das ganze Hatespeech-Zeug als PR-Problem betrachtet. Die haben sich entschieden, da mal ein paar Euro locker zu machen, und haben die einer Werbeagentur gegeben. Das ist der Stellenwert, den dieses Problem für die hat. Es geht nicht um Hatespeech, es geht darum, auf dem Weg mal wieder die Internetzensur zu kriegen.
Erinnert ihr euch eigentlich noch daran, als wir die Internetzensur wegen den Kinderpornographen brauchten?
Da hört man nichts mehr von. Ich vermute, die Kinder sind alle gerettet worden und brauchen keine Hilfe mehr.
Oder vielleicht war das ja auch alles PR-Bullshit und bloß vorgeschoben, und alles, was die wollen, ist mehr Zensurbefugnisse für den großen Bruder.
Laut seiner Ex-Frau, Ivana Trump, hat Trump tatsächlich ein Buch von Hitlers frühen Reden in seinem Nachtschränkchen liegenWait, what?! o_O[…]
Dass er gerne ab und an „Heil Hitler“ rief und die Hacken zusammenknallte, hat sie in dem Interview September 1990 auch noch verraten.
Das ist wohl keine gute Idee. Lieber auf Blockdevice-Ebene RAID machen und dann normal btrfs drüber. Oder lieber gar kein btrfs und lieber ext4; da weiß man wenigstens, dass das gut abgehangen ist :-)
Auf seiner Webseite kann man spenden, aber man kann auch Daueraufträge autorisieren, dann bucht Trumps Wahlkampfbüro da monatlich ab.
Wie sich rausstellt, gibt es da keinen Weg, um den Dauerauftrag zu kündigen :-)
Ich sehe mich ja zur Fundamentalopposition gegen die genötigt, weil die diese Hatespeech-Internetzensur-Denunziantenschiene fahren.
Aber ich stelle mir natürlich auch die Frage, ob ich denen jetzt Unrecht tue. Vielleicht tun die ja ansonsten lauter ganz tolle Sachen. Ein Kumpel hatte mir dazu gesagt, dass die für das Projekt Noteingang stehen.
Ich habe da jetzt noch ein paar Zuschriften gekriegt und noch ein paar Gespräche geführt. Hier ist das Ergebnis.
Erstens: Hinter dem Projekt Noteingang steckt nicht die Amadeu-Antonio-Stiftung, sondern das ist ursprünglich ein Antifa-Projekt. Wie die genaue Historie ist, hängt wahrscheinlich von der Gegend ab, die Antifa ist ja eine eher dezentrale Angelegenheit. Die Amadeu-Antonio-Stiftung behauptet bei näherer Betrachtung auch gar nicht, Noteingang erfunden zu haben, nur dass sie bei einer Umsetzung mitgemacht haben.
Eine Zuschrift las sich, als ob sie die Lage aus Behörden oder Ministeriumssicht beschreibt. Die Botschaft war, ich kürze das mal grob ab, dass die so weit und breit das einzige halbwegs verlässliche linke Projekt sind, das man da fördern kann, und die sich auch als Organisator oder Abrechnungspartner für andere Projekte verstehen. Das Ministerium gibt der AA-Stiftung Geld, die bezahlt damit dann linke Verpeiler, die das eigentliche Projekt machen. So ungefähr habe ich das jedenfalls verstanden. Es klang ein bisschen verzweifelt, so: Wenn man die jetzt wegnimmt, dann bleibt in weiten Teilen Ostdeutschlands überhaupt niemand mehr übrig, der Kulturprojekte für Jugendliche macht.
Dann stellte sich für mich noch die Frage, ob die Kritik an denen vielleicht rechte Propaganda ist. Dem scheint nicht so zu sein, jedenfalls nicht vollumfänglich, denn in diesem Interview in den Nachdenkseiten gibt es auch linke Fundamentalopposition gegen den Vorstand und insbesondere Frau Kahane. Der Vorwurf ist:
Indem die Stiftungsvorsitzende Kahane sich derselben Methoden bedient wie ihre angeblichen Gegner, leitet sie Wasser auf deren Mühlen.Das ist ja auch der Eindruck, den ich jetzt angesichts dieser Netzzensur-Hatespeech-Geschichte gewonnen hatte. Aber lest euch das mal ganz durch, das geht noch deutlich weiter.
Und dann gibt es noch die Fundamentalkritik an der AA-Stiftung, dass sie zu nah an staatlichen Institutionen arbeitet, u.a. sitzt im Stiftungsrat der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz von Thüringen. Aus meiner Sicht ist das eine unerträgliche Verquickung, Mitarbeit in einem Geheimdienst und Mitarbeit in einer Stiftung für Demokratie und Zivilgesellschaft geht nicht gleichzeitig. Auf der anderen Seite gibt es das Argument, dass der Verfassungsschutz in Thüringen nach dem NSU-Skandal entkernt wurde. Die regierende Rot-Rot-Grüne Landesregierung hätte dort beispielhaft eine Verfassungsschutzbehörde geschaffen, die den Namen auch verdient hat. Ich habe zu wenig Einblick, um das Argument bewerten zu können, daher nenne ich es hier ohne Wertung.
Ein Kritikpunkt, den ich auch ein paar Mal gehört habe, ist dass die Stiftung sich von staatlichen Fördermitteln so abhängig gemacht hat, dass sie nicht mehr als unabhängige Stiftung gesehen werden kann. Das kann ich mangels Einblick in die Zahlen auch nicht beurteilen, aber es erscheint mir zumindest plausibel.
Insgesamt komme ich für mich zu dem Schluss, dass meine Fundamentalkritik an dieser Stiftung bezüglich der Internet-Geschichte auch im Hinblick auf den Recht der Stiftung und ihrer Arbeit gerechtfertigt ist. Mehrere Gesprächspartner weisen aber darauf hin, und das will ich hier gerne weitergeben, dass die Kritik nicht die Tausende von Freiwilligen meint, sondern den aktuelle Führungsriege betrifft, insbesondere Frau Kahane.
Ich sage euch das hier als Information über meine Gedankengänge. Bildet euch eure Meinung bitte selbst.
Wer den Link oben gut fand, und mehr von Rudolph Bauer und seine Analysen über die Linken lesen will, dem empfehle ich auch dieses Interview hier. Viel Spaß bei der Lektüre.
Vor ein paar Jahren rannten die selben Gestalten auch schon rum und haben die selben Theorien geäußert. Damals nannten wir sie "CDU". Da hat sich auch niemand vor denen gefüchtet damals.
Gut, außer mir vielleicht. Ich fürchte mich schon seit vielen Jahren vor der CDU und ihren Funktionären.
Merkt ihr nicht, wie ihr auf eine Kampagne der Rest-CDU reinfallt? Die haben ein paar PR-Experten rangeholt, und die gefragt, wie sie am besten dafür sorgen können, dass die AfD als was eigenes wahrgenommen wird und nicht als Absplitterung der CDU. Damit man sie madig machen kann, ohne dass das auf einen selbst zurückfällt. Und der Erfolg ist echt durchschlagend. Immer wieder erschütternd, wie gut Meinungsmache funktioniert.
Bei jeder der Empörungen und jedem Ich-bin-ja-so-Erschüttert solltet ihr daran denken, dass der, der da gerade erschüttert ist, vor ein paar Jahren noch im selben Verein war wie der, von dessen Geisteshaltung er jetzt so schockiert ist. Das ist alles die selbe Soße.
Auch dieses "wie kann man denn AfD wählen!1!!" geht mir gewaltig auf den Sack. Das fragen die Leute, die damals wie heute CDU wählen. JA GUCK HALT MAL IN DEN SPIEGEL! Zum Kotzen.
Update: Ich will da nicht die CDU alleine erwähnen, die SPD hat mit der Linkspartei ja das gleiche versucht damals. Nur haben die keine ordentlichen Berater, da kam der Wendepunkt erst, als sie von der CDU die Talking Points mit der Stasi- und SED-Vergangenheit übernommen haben. Die SPD ist halt selbst für das Beauftragen eines PR-Beraters zu blöde.
In den ersten Jahren nach Israels Staatsgründung sollen angeblich Tausende von Kleinkindern im Krankenhaus direkt nach der Geburt ihren jemenitischen Eltern weggenommen und "westlichen" Familien gegeben worden sein.
WTF?!
Update: Oh wow, da scheint tatsächlich was dran zu sein. Und blubbert auch schon länger. Das klingt ja auf den ersten Blick wie eine Neuauflage der Protokolle der Weisen von Zion. Heilige Scheiße, wieso würde denn Juden die Kinder anderer Juden entführen?
Ich habe mich da vorhin mit Gaby Weber drüber unterhalten, und die meinte, in Argentinien gab es ja auch Kindesenführungen, nur halt unter Mithilfe der katholischen Kirche. Und sie meinte, die hätten sich das damals so zurecht gelegt, dass sie ja den Kindern was Gutes tun, wenn sie die Kinder armer Leute nehmen und in wohlhabende Familien verpflanzen. Dann haben die viel mehr Chancen im Leben!1!!
Es ist doch immer wieder faszinierend, was sich Menschen alles schönreden können.
Zusätzlich zu Internetsperren könnten auch große Betriebssystemhersteller wie Microsoft, Apple und Google illegale Downloads verhindern. Diese könnten sogar zu diesem Verhalten gesetzlich gezwungen werden, heißt es in einem Bericht der Film- und Fernsehindustrie.Ja, die Betriebssysteme sind viel zu sehr Plattform, mit dem Zweck, Dinge zu ermöglichen. Das geht so nicht. Was wir stattdessen brauchen sind Gefängnisse, deren Aufgabe es ist, Dinge zu verhindern!1!! (Danke, Matthias)
Die Linke hat zu großen Teilen die Wirtschaftspolitik einfach aufgegeben und den BWLern und Juristen überlassen. Neoliberales Denken ist auch bei den Linken tief verankert. Siehe Trickle down effekt im Feminismus (Quote für Aufsichtsräte führt dann zur Verbesserung der Situation aller Frauen) und auch der Run um Geld und Posten.Dieses Framing hat mich gerade echt geflasht. Trickle Down Feminismus? So habe ich das noch nie gesehen. Oh Mann, muss ich mal drüber nachdenken.
Dieser Run um Geld und Posten vermute ich auch am ehesten bei dem ganzen "Nazis, überall nur Nazis"-Geschrei. Da wird provoziert, dann kommen unterirdische Gegenreaktionen und dann "Seht, lauter Nazis, da muss man was gegen tun, gebt uns Geld, wir machen aktiv etwas gegen Nazis!11!1!"Ich glaube nicht, dass die Linken so materialistisch motiviert sind. Auch nicht die Talkshow-Salonkommunisten. Mein Eindruck ist, dass die wirklich glauben, sie tun das Richtige. Das ist im Übrigen eine der wichtigsten Lektionen im Leben. Jeder glaubt immer, was er tut sei gerechtfertigt oder gar Das Richtige und er kämpfe für Die Gute Sache. Auch die Nazis. Die haben halt ein anderes Denkgerüst, sonst könnten sie sich das nicht zurecht konstruieren. Aber den Leuten Böses zu unterstellen, das ist immer Blödsinn. Wenn man schon das Fundament des Handelns nicht versteht oder leugnet, dann wird man auch nichts ändern können.Bei vielen von diesen Empörungswellen (z.B. #Aufschrei) und emotionalen Kampagnen ("Seht wie schlecht es den Zwangsprostituierten geht, wir müssen da etwas tun") die nur Symptome behandeln geht es eigentlich nur darum seinen Namen in die Presse zu bekommen und sich als derjenige mit der Lösung zu präsentieren um an Fördermittel und / oder Posten zu kommen.
Dabei ist Wirtschaftspolitik der Schlüssel für alles. Infrastruktur und Grundbedürfnisse für alle gedeckt durch einen verteilenden Staat und Luxusbedürfnisse weiter rein kapitalistisch würde den Zwangsprostituierten mehr helfen als alle Verbote und Registrierungspflichten und sonstiges und auch der alleinerziehenden Mutter mehr als es jede Quote jemals könnte.
Aber Links ist heute nicht mehr linke Wirtschaftspolitik sondern nur noch so vielen Menschen wie möglich zu unterstellen das sie Nazis, Querfrontler, Sexisten, Rassisten und sonstige Etiketten sind um Empörung zu erzeugen und in die nächste Anne-Will-Sendung eingeladen zu werden.
Ich glaube, dass die Linken glauben, sie tun das richtige, und der Rest ist Virtue Signalling. Die ganzen Schützengräben mit den verschiedenen Fraktionen sind alle überzeugt, sie seien die einzigen wahren Linken und die anderen sind Verräter an der guten Sache. Und dass von der guten Sache nichts mehr übrig ist, nachdem die da ihren Giftgas-Grabenkrieg geführt haben, das merkt niemand. Die Sicht aus so einem Schützengraben ist ja auch stark eingeschränkt.
Men's historical dominance of the workplace may, in part, be because of their ability to reconcile with enemies after conflict, a new study suggests.
Wait, what? Männer sollen bessere soziale Fähigkeiten haben? Ist das nicht das glatte Gegenteil der etablierten Geschichtsschreibung?Researchers examined the aftermath of same-sex sporting events and found that men spent longer talking, touching or embracing their opponents than women.These efforts to patch things up ensure the males can then co-operate more successfully in the future.
The authors believe that this trait has been carried down through the years.
Hmm, also völlig von der Hand zu weisen ist das jetzt aber auch nicht, oder?Faszinierend.
was ich dann auch bei mir beobachte ist, dass dadurch, dass linke Themen und Kommentare in den Medien von so Gift sprühenden Schaumschlägern besetzt werden, ich zu den konservativen Blättern wechsel.Mein Kommentar dazu: Ich sehe das ähnlich. Die Frage ist halt, was man mit linker Politik meint. Bürgerrechte, soziale Absicherung, gerechtere Verteilung des Vermögens? Schon an Fragen wie "wie verhält man sich gegenüber Israel" zerbrechen bei den Linken Freundschaften und Ortsverbände. Die Linke ist halt mehr mit Streiten als mit gemeinsamen Werten beschäftigt, und so könnte ich gemeinsame Werte der Linken gar nicht mehr aus dem Stand aufzählen.In meiner Jugend habe ich mich immer über die BILD-Zeitung echauffiert, wenn ich sie gesehen habe: Überschriften gelesen, den Kopf geschüttelt und über die Vereinfachungen gelästert, zu jeder Story habe ich sofort im Kopf einen Gegenpunkt parat gehabt. Nun fällt mir auf, dass ich ich bei Spiegel Online schon lange mache: Ich ruf die Seite auf, überfliege die nur Überschriften auf der Hauptseite, nur um die Macher für mich selbst zu verspotten. Und wenn ich dann dochmal die Stories lese, dann kommt mir das so vor als wenn ich an eine Wand der Dummheit geklatscht werde von dem Text. So ungefähr kommt mir das auch bei denjenigen Linken vor, die gerade von den Medien hofiert werden. Wie eine Wand, die plötzlich bei voller Fahrt auftaucht, und der man nicht mehr ausweichen kann. Texte, nach deren Lektüre man dümmer ist als vorher. Texte, für die man sich schämt, weil sie einfach existieren, und obwohl man sie nicht verfasst hat.
Das führt dazu, dass ich mir die Tageszeitungen, nicht mehr nach politischer Richtung aussuche, sondern nach der Qualität der Texte. Das sollte man ja eigentlich generell so machen. Ist eigentlich nicht verkehrt. Aber ich merke trotzdem, dass die besseren Texte eben auch politisch abfärben. Vielleicht bei mir weniger als bei vielen anderen, aber mehr als ich mir eingestehen möchte. Milo Yiannopoulos Konter gegen die SJW zum Beispiel fand ich ziemlich lustig, obwohl die auch unter der Gürtellinie waren. Warum? Weil die einfach so nerven, dass ich auch dafür dankbar bin, wenn Leute wie Yiannopoulos denen Konter geben.
Ich weiß nicht, wie man gegen diese Stimmung vergiftende Strömung in der Linken anders vorgehen kann. Nichts scheint zu helfen, Argumente nicht, Spott nicht. Die bekommen einfach immer wieder genug Aufmerksamkeit in den Medien, damit die die Debatten vergiften können, und die gesamte Linke als ein Haufen Idioten hingestellt werden kann.
Ich vermisse jedenfalls so richtig scharfe und intellektuell anspruchsvolle Kritik von links. Wenn die doch mal kommt, dann werden die Verfasser diffamiert (von links) oder marginalisiert.
Und ich glaube bei mir, dass ich, wenn ich einmal konservative Blätter mit Genugtuung lese, dann nur, weil es mal halbwegs zivilisiert und mit weniger Misgunst und Ad-Hominem gegen irgendwelche Abweichler in den eigenen Reihen geschrieben wurde. Mich nervt es einfach nur noch und Spiegel Online ist in der Hinsicht das Kotzblatt schlechthin. Und ich schaue mir wie ein Bulimiker das jeden Tag an, um mal kurz über die Art wie sie über ihre Lieblingsthemen schreiben einen abzukotzen.
Der Punkt ist, Seiten wie die Nachdenkseiten, können noch so aufklärerisch schreiben. Es bringt für mich persönlich als Leser keinen Spaß, sich daran zu beteiligen, wenn diese Seiten wie z.B. die NDS in der öffentlichen Debatte keinen Einfluß haben. Wenn ich weiß, der oder der Artikel auf den NDS oder bei Netzpolitik.org schlägt ein wie eine Bombe und plötzlich schreiben und berichten alle anderen darüber und setzen sich mit deren Argumenten und Inhalten auseinener, dann bringt es Spaß diese Seiten zu verfolgen. Aber wenn das nicht passiert, wird man als Leser genauso isoliert, wie diese Seiten.
Für mich ist der Unterschied zwischen den Linken und den Grünen nicht mehr offensichtlich.
Ich sehe da weit und breit niemanden, der beispielsweise für eine fundierte Kapitalismuskritik steht.
Aber ja, dass die Empörungslinken mit ihrem Gekreische die Leute den Konservativen in die Arme treiben, den Eindruck habe ich auch. Und es fällt mir auch zusehends schwerer, Argumente dafür zu finden, dass das eine schlechte Entwicklung ist.
Wenn das mal kein Untergangssignal der Verlagsbranche ist. Ein klareres "ihr seid nur hier, weil wir euch im Moment noch dulden; benehmt euch, sonst seid ihr draußen" gab es lange nicht mehr. Google hat ja immer die Illusion aufrecht zu erhalten versucht, als seien sie an einer Zusammenarbeit mit den Verlagen ehrlich interessiert. Bis hin zur Selbstzerstörung ging das, ich sage nur Leistungsschutzrecht. Google war sehr daran interessiert, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen am Ende. Facebook ist da eher so der Dockarbeiter-Schlägertyp unter den Disruptoren aus dem Internet.
Money Quote:
Putin the Thug is a political-military-industrial-complex dream candidate. Expect him to feature heavily in the next administration's foreign policy.
(Danke, Artur)
Der Lobbyverein, der hinter der Klage steht, hat schon den Gang vor das Verfassungsgericht angekündigt.
Die Performance ist aber nicht, was mich beeindruckt. Beeindruckt hat mich, wie die mit Uber umgegangen sind. Uber, diese Taxi-Disruption-Startup-Klitsche, hat neulich ein Blogposting gemacht, dass sie von Postgres zu Mysql umgestiegen sind, weil sie da in ihrer Workload in ein Problem gelaufen sind, das Postgres-spezifisch zu sein scheint. Das Blogposting war nicht hämisch oder besonders abwertend oder so, aber ihr könnt euch ja denken, wie so ein Blogposting bei Softwareentwicklern ankommen kann. Formulierungen wie "We encountered many Postgres limitations" und dann ganz häufig "Inefficient", da kann man sich schon persönlich niedergemacht fühlen.
Bei sowas gibt es im Allgemeinen mehrere Reaktionen. Erstens verletzt das die Gefühle, zweitens zweifelt man deren Messmethoden oder Ergebnisse an, drittens greift man die Personen an, und viertens schimpft man über den ganzen Laden, der das gebloggt hat. So oder so ähnlich läuft das jedenfalls sonst häufig.
Aber nicht bei Postgres.
Da hat niemand rumgewinselt, niemand hat Uber angegriffen, niemand hat deren Messmethoden angezweifelt. Die haben das Szenario nachgestellt, haben gesehen, dass man da was besser machen kann, und setzen sich jetzt hin und überlegen, was sie verbessern können.
So traurig das ist: Das erlebt man sehr, sehr selten. Projekte, die so reagieren, muss man sich warmhalten. Hut ab für Postgres.
Ich würde gerne wissen, was die besser als die anderen gemacht haben, um sich ihre Professionalität nach außen zu erhalten.
Vielleicht ist es ja gar nicht schlecht, eine Seniorendatenbank zu fahren. Da weiß man dann wenigstens, dass man es mit Erwachsenen zu tun hat :-)
Erdogan sagte auf einer Tagung türkischer Handelskammern in Ankara, die Regierung sei entschlossen, "alle Geschäftsverbindungen dieser Organisation abzuschneiden, die Blut an ihren Händen hat."Und woher wissen sie, wer das ist? Na es gilt die alte Weisheit: Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
Gut, dass wir das gelernt haben. Oh warte, haben wir nicht. Bei der Hatespeech-Bekämpfung setzt die Bundesregierung auch auf Denunzianten. Und auch die Argumentation ist ähnlich:
Die von Gülen betriebenen Unternehmen, Schulen und Wohltätigkeitsorganisationen seien "Nester des Terrorismus", ein Krebsgeschwür, das sich überall ausgebreitet habe, so Erdogan.Das muss man AUSMERZEN!!1!
Hier ist die großartige Lösung, die sich der zuständige Behördenleiter in Missouri ausgedacht hat.
Der hat nämlich festgestellt, dass er in Budgetkrisenzeiten die Berechtigung hat, einen Anwalt schlicht zu verpflichten, eine Pflichtverteidigung zu übernehmen. Davon hat er bisher nicht Gebrauch gemacht, weil er fand, dass die Anwälte aus der Privatwirtschaft ja nichts dafür können, dass der doofe Gouverneur ihm sein Budget immer zusammenstreicht. Aber dann fiel ihm auf, dass der Gouverneur selber ein Anwalt ist — und er zieht ihn als Pflichtverteidiger ein! :-) (Danke, Andreas)
"Schönes Internet haben Sie da! Wäre doch zu schade, wenn die Browser History bekannt würde!"
Und der Hammer ist: Die sind noch nicht mal die ersten, die das machen!
Das Feuilleton kann man auch nicht mehr lesen.
Update: Den Lebenslauf des Autors seit 2012 hätte man vielleicht noch unter dem Artikel erwähnen können. (Danke, James)
Julia Schramm, Mitautorin des No-Hatespeech-Pamphlets der Amadeu-Antonio-Stiftung, ist ja selber in der Vergangenheit nicht nur mit Hatespeech aufgefallen, sondern hat Positionen aus dem antideutschen Spektrum vertreten.
Die Wirkung von diesem No-Hatespeech-Zeug ist ja — völlig überraschend und unerwartet!1!! —, dass jetzt eine Welle aus brauner Soße aus der Kanalisation des Netzes hochquillt.
Mein Eindruck ist nicht, dass die Macher hinter diesem Konzept oder die Stiftung ernsthaft an einer Aufarbeitung der vorgebrachten Kritik interessiert sind. Der einfachste Ausweg wird sein, auf die braune Gülle zu zeigen, pauschal alle Kritik als "von rechte" abzukanzeln, und sich mit keinem der Kritikpunkte auseinanderzusetzen. Wenn das wirkt, kann man noch mal ein bisschen doller nachpieksen und noch mehr Gülle spritzt hoch. Und dann kann man auf drauf zeigen und sagen: Sehr her, Deutschland ist Scheiße.
Ist die Aktion vielleicht bloß ein Plot der Antideutschen? Wir provozieren mal die Nazis, und dann können wir auf deren Körperflüssigkeiten zeigen, und das ist der Beweis für unsere These, dass Deutschland Scheiße ist und sterben muss.
Was meint ihr?
Ein bisschen schade für den Tagesspiegel ist das trotzdem, finde ich. Aber ich finde das ja immer schade, den Niedergang des Journalismus live zu beobachten.
Also. Der Inhalt. Die arme unschuldige Stiftung ist "unter Beschuss", wir sind also sozusagen im Krieg. Dabei wollten sie nur was gutes tun, nämlich eine Broschüre veröffentlichen, gegen Hassrede im Netz? Was könnte nobler sein?
Nun, nobler könnte sein, wenn die Stiftung, die hier vom hohen Ross über Hassrede im Internet schwadroniert, nicht als zuständige Mitarbeiterin ausgerechnet Julia "Hass! HASS! HASS!!!" Schramm einstellen würde. So ist die ganze Aktion ein Rohrkrepierer und ich habe das von Anfang an nicht ernst nehmen können. Das ist für mich ungefähr so glaubwürdig, als wenn Erdogan anderen Ländern was über Pressefreiheit erzählt.
Aber dieser Text da ärgert mich jetzt doch, muss ich euch sagen. Alleien schon der erste Absatz. Da kamen unangemeldete Besucher. DAS IST JA FURCHTBAR! Besucher! Und die kamen UNANGEMELDET!!! Ruft die Polizei! Ist diese Stiftung so eine Gated Community, dass man da nur mit Voranmeldung hin darf?! Die wollten dann der Stiftungschefin eine Urkunde überreichen, die ihre "hervorragenden Dienste bei der Zensur von einwanderungskritischen Kommentaren" würdigt. Dafür hatten sie drei Cosplayer in Stasi-Uniform dabei und einer filmte.
Zu der Aktion bekannte sich die rechtsextreme "Identitäre Bewegung", die später im Netz behauptete, es habe sich um eine "satirische Intervention" gehandelt.Wie, "behauptet"? Was ist denn daran nicht klar satirisch? Haben die Gewalt ausgeübt oder angedroht? Offensichtlich nicht. Die Stiftung konnte sie "herauskomplimentieren". Warum eigentlich? Sind die da so ungefestigt in ihrem Weltbild, dass sie andersgerichtete Rede nicht ertragen können und keinesfalls Kontakt zu ihrem Führungspersonal aufbauen lassen können? Aus meiner Sicht eine sehr schwache Nummer, und nicht auf Seiten der Nazis. Das hätte man viel souveräner handhaben können, wenn man denn wirklich auch Argumente auf seiner Seite hätte, und nicht bloß Dogmen.
Der "Autor" fasst das wie folgt zusammen:
Rechtsextreme dringen ein in die Räume einer Stiftung, die sich seit Jahren für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur einsetztSorry, aber das klingt bisher an keiner Stelle wie "eindringen". Die haben geklingelt und haben an der Tür mit den Mitarbeitern geredet. Und als die Mitarbeiter sie zum Weggehen aufgefordert haben, sind sie weggegangen. Wofür hat eine Stiftung denn eine physische Niederlassung, wenn nicht, damit man da hingehen kann?
Ich bin sicher kein Freund dieser Identitären und ihrer Ideologien, aber bei dieser Aktion waren sie deutlich souveräner als diese Stiftung, die da den moralischen High Ground für sich beansprucht.
Der ganze Artikel ist eine einzige Aneinanderreihung von schlechten Ausreden und mehr oder weniger offensichtlichen Hindrehungen der Realität, um die Stiftung als Opfer und alle anderen als Täter hinzustellen.
Kurz danach veröffentlichte die Stiftung ein Gutachten des Stasi-Forschers Helmut Müller-Enbergs, laut dem es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Kahane im Rahmen ihrer inoffiziellen Stasi-Tätigkeit von 1974 bis 1982 Dritten Nachteile zugefügt hat.Welche Rolle spielt denn das bitte? Ziehen wir da jetzt Linien im Sand? Die bloße Existenz der Stasi hat Dritten Nachteile zugefügt, weil sie ihre Verhalten geändert haben. Als Spitzel mit denen zusammenzuarbeiten ist nicht zu rechtfertigen oder zu relativieren. So jemand ist in meinen Augen lebenslänglich verbrannt und kann nie wieder in einer Stiftung für Demokratie und Zivilgesellschaft eine Rolle übernehmen, außer vielleicht Reinigungsfachkraft oder Hausmeister oder so. Und selbst da wäre ich sehr vorsichtig.
Aber dieser Meissner dreht sich da halt die Realität zurecht, wie es ihm passt. Besonders übel fand ich das hier:
Stiftungsgeschäftsführer Timo Reinfrank sagte, die persönlichen Attacken gegen Kahane seien "besonders aggressiv und häufig antisemitisch".Oh, ach, jetzt kommt auch noch die Antisemitismuskeule? Anders kann diese Stasi-Kollaborateurin ihr Opfertum nicht mehr begründen? Und ihr merkt nicht selbst, dass die auf ihrem Posten untragbar ist?!
Im weiteren Text werden die Vorwürfe gegen die Stiftung dann als "von rechts" pauschal verunglimpft. Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass meine Vorwürfe von links kommen, nicht von rechts. Und dass es bei Vorwürfen EGAL IST, VON WO DIE KOMMEN. Wichtig ist, ob sie inhaltlich gerechtfertigt sind oder nicht. Und in dieser Frage versuchen die nicht mal eine Auseinandersetzung. Nachhaltiger kann man die Restkrusten seines Ansehens gar nicht zerstören.
Und in diesem Kontext ist es besonders verheerend, dass diese Stiftung ausgerechnet gegen "Hassrede" vorgehen will, wo sich der Verdacht aufdrängt, dass das bloß ein Vehikel zur Diffamierung und Zensur ihrer Kritiker ist. Und genau so spielt die Stiftung die Sache ja auch gerade weiter durch. Und dieser Artikel im Tagesspiegel lässt ja auch keinen Absatz vergehen, ohne deutlich zu machen, dass diese Kritik an der Stiftung unter Hassrede einzuordnen ist und damit verboten gehört.
Ich habe diese Stiftung bisher eigentlich nie positiv wahrgenommen, weil der Name Amadeu-Antonio wie so eine Usurpierung des Karmas von jemand anderem auf mich wirkte. Wir benennen unsere Stiftung mal nach dem, dann traut sich schon keiner zu fragen, ob wir hier eigentlich das richtige Personal für die Frage sind, und ob was wir tun Hand und Fuß hat. Dann diese furchtbare linke Empörungsecke, aus der die kommen, das tut nochmal das seinige, um den Ruf zu schädigen.
Aber ich habe mich neulich mit einem Freund unterhalten, und der erzählte mir, dass die auch gute Dinge getan haben. Er führte da die "Noteingang"-Aktion auf. Das war mir in der Tat nicht bewusst, dass das auf diese Stiftung zurück ging. Und so bin ich jetzt gespalten, was ich mir für die Zukunft wünsche. Angesichts dessen, dass die nicht nur Internetzensur und Hassrede-Bullshit machen, erscheint es mir nicht angemessen, denen pauschal die Schließung zu wünschen. Aber irgendwie müssen wir da die Erkenntnis hintragen, dass man einen Haufen guter Arbeit ganz schnell mit ein bisschen schlechter Arbeit kaputtmachen kann. Schaut euch nur die Polizei an.
New Hotness: Flüchtlinge fliehen aus Meschede nach Bad Berleburg.
Dann hätten alle Flüchtlinge, die aus verschiedenen Ländern stammen, ihr Geld zusammengeworfen und sich den Reisebus bestellt, der sie wieder in ihre alte Unterkunft nach Bad Berleburg bringt. „Hier war das Paradies", erklärt der junge Mann. "Hier möchten wir hin.
Erdogan Senior dazu so:
Das könne sogar die Beziehungen beider Länder gefährden. Italien möge sich lieber um die Mafia kümmern, sagte Erdogan.Das lässt Italien natürlich nicht auf sich sitzen, und reagiert wie folgt:
„In unserem Land antworten die Richter auf Gesetze und die italienische Verfassung, und nicht auf den türkischen Präsidenten. Das nennt sich Rechtsstaat“, schrieb [Regierungschef] Renzi auf Twitter. Das Außenministerium in Rom ergänzte, Italien kämpfe erfolgreich gegen die Mafia.Harr harr harr
Ich finde ja, die angemessen Antwort auf den "kümmert euch doch mal um die Mafia"-Spruch wäre gewesen: Tun wir doch gerade!
"Several months ago, a foreign policy expert on the international level went to advise Donald Trump. And three times [Trump] asked about the use of nuclear weapons. Three times he asked at one point if we had them why can't we use them," Scarborough said on his "Morning Joe" program.
So ein geflügeltes Wort aus der Redneck-Trump-Ecke ist ja, man müsse den Nahen Osten mal mit ein paar Atombomben in einen Parkplatz verwandeln. Dann sei da endlich Ruhe.Update: Zieht euch das Video mal in Ruhe rein. Dass sich CIA+NSA-Hayden überhaupt von MSNBC zu Trump interviewen lässt, und dann dieses "no-one" rauskloppt, das ist echt ein ganz starkes Signal. MSNBC ist so das Äquivalent von Fox News auf der "linken" Seite der Politik in den USA, kreischend und faktenarm. Dass da irgendein Militär hingeht und dann den Kandidaten der Republikaner so brüskiert, das ist echt ein bemerkenswerter Moment.
Ich bin mir ja sicher, dass das die Chinesen waren. Ein APT!!1!
Money Quote:
A license is not required to have semi-automatic weapons in a car, police said.
America, Fuck Yeah!
Für Ehefrau Doloris stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Sie war in der Fahrtgasse dazugekommen, sah die Handschellen und das Blut an den Armen ihres Mannes und fragte den Polizisten, warum er ihrem Ehemann "so weh tue". Die Antwort sei gewesen: "Er hat mich angegriffen". "Das stimmt doch nicht, Sie sind am Eingang der Annagasse doch über Ihre eigenen Füße gestolpert, das haben alle Passanten gesehen und einige auch gefilmt," sei ihre Antwort gewesen. Darauf hat der Polizist laut Doloris B. erwidert: "Jetzt gehe ich zum Arzt und lass mich krankschreiben, und dann verklage ich Sie auf Schadenersatz." Und die Polizistin habe noch gesagt: "Ihnen glaubt doch keiner, Sie haben keine Zeugen."Der Einsender kommentiert:
Dazu muss man sagen, dass die RNZ ein schon recht konservatives Blatt ist. Wenn die so eine Geschichte abdrucken…
Nein, nein, wartet, wartet! Das ist jetzt doch ein Skandal, der aufgearbeitet wird! Denn das waren nicht Telefonate von Bürgern, das waren Telefonate der Polizisten! Und DAS, meine Damen und Herren, DAS geht ja wohl ganz klar zu weit! Da muss mal jemand was tun!1!!
Update: Ich bin mal gespannt, mit welcher Ausrede sie jetzt verhindern werden, dass die Telefonate über die NSU ausgewertet werden. (Danke, David)
Das schildern die Leute von correctiv.org gerade auf Facebook (Achtung: Link geht zu Facebook!)
Und die Gegenseite hat sich dazu auf Twitter geäußert (Achtung: Link geht zu Twitter!)
Ich kenne da weder die eine noch die andere Seite näher.
Update: Das "Propagandaschau"-Blog hat das Video, das Graham Phillips und Billy Six über die Sache hochgeladen haben. Das ist natürlich entsprechend geschnitten.
Erst war Heulen und Zähneknirschen, weil so richtig klar wurde, wie inkompetent die da arbeiten mit ihren gammeligen Windows-Ranz-Installationen und sorglosem Umgang mit dem Internet. Weniger moralisch flexible Funktionäre wären angesichts so eines monumentalen Versagens zurückgetreten, aber nicht unsere Teflon-Bundesraute!
Erinnert ihr euch auch an die große Erleichterung, als es dann hieß, das sei eine ultraprofessionelle Geheimdienst-Malware gewesen? Die Chinesen oder so? Weil dann plötzlich die Schuld nicht mehr bei unseren IT-Versagern liegt sondern bei den fiesen Ausländern?
Nun, ähnlich fühlt sich gerade Hillary Clinton. Die umarmt gerade das Narrativ, dass die fiesen Russen ihre Partei gehackt haben. Und damit ist dann natürlich klar, dass nicht ihr Maximalversagen Schuld ist, sondern die fiesen Russen!1!!
Super, wie das so läuft, nicht wahr? Das sollte man bei Autounfällen auch machen. Nicht ich war Schuld, der fiese Baum war Schuld! Wobei, so gesehen, … genau so ist es ja auch. Das Land Brandenburg hat tausende von wunderschönen Alleen zerstört, weil die besoffenen Leute mit ihren Autos gegen die Bäume gefahren sind. Man stelle sich mal vor, die Schweiz würde die Berge wegmachen, weil besoffene Autofahrer auf den Serpentinen verunglücken.
Update: Ein Einsender erklärt:
"Weg mit den Todesbäumen" war ein Schlachtruf des ADAC in Westdeutschland, so etwa in den 60ern (autogerechte Welt). Deshalb gibt es Alleen überhaupt nur noch im Osten - im Westen wurden die fast alle abgeholzt.
Ausgerechnet für Sicherheit. Die Brexit-Briten. Die mit GCHQ. Die, die Kontinentaleuropa flächendeckend abhören und das an die Amis weiterleiten. DIE sind jetzt für unsere SICHERHEIT zuständig.
Wollt ihr mich verarschen?!
Das Mantra hört man gerne bei Scheidungen, wenn die Männer mal so richtig über den Tisch gezogen werden. Dein persönliches Leben hat sich dem Kindeswohl unterzuordnen.
Und das ist ja auch gut so. Wer Kinder in die Welt setzt, hat danach gefälligst seine Verpflichtungen zu erfüllen.
Aber jetzt lest euch mal den Fall hier durch. Zwei Impfgegner-Eltern verkrachen sich. Die Mutter unterhält sich mit der Kinderärztin und will die Kinder dann doch impfen lassen. Der Vater beharrt auf Nicht-Impfung, die Sache landet vor Gericht.
Das Amtsgericht Darmstadt entscheidet für die Impfungen. Das OLG Frankfurt kassiert das Urteil.
Wer also so richtig seinem Ex-Partner eins auswischen will, und die Kinder noch nie wirklich leiden konnte, der kann einfach das Impfen untersagen. Kindeswohl? Hahaha, Kindeswohl.
Aber für Mecklenburg-Vorpommern gibt es keinen. Steht sogar bei Wikipedia.
Warum nicht? Der Nordkurier erklärte das wie folgt:
In MV wird es dieses Instrument nicht geben. Denn CDU und SPD stellen sich quer.Ja, liebe Wähler. Da kann ich nur sagen: Keine Stimme den Antidemokraten von CDU und SPD. (Danke, Ralf)
Das ist doch nicht gut! Da muss man mal was machen!
Die Schweiz hat dafür jetzt einen pragmatischen Vorschlag in der Diskussion:
Der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner hingegen sieht keinen Grund zum Handeln. Kisten mit Waffen könnten immer erobert werden oder «den falschen Weg nehmen». Dies liesse sich «nie ganz verhindern», sagt der SVP-Hardliner auf Tele M1.Brillant!! (Danke, Tai)Um Image-Schäden für die Schweiz dennoch zu vermeiden, macht Glarner einen provokativen Vorschlag: «Vielleicht müssen wir die Waffen in Zukunft ohne Logo liefern, damit man nicht weiss, woher sie stammen.»
Der Polizist war gerade auf seine 250 Kilogramm schwere Maschine gestiegen und wollte wegfahren, als die Frau ihn von hinten an der Schulter packte. Er habe Angst gehabt, mit dem Motorrad umzustürzen, erklärte der Beamte.Und das ist ja wohl völlig klar, dann bricht man dem Gegenüber die Nase, wenn man Angst hat, mit dem Motorrad im Stand umzufallen. Nicht auszudenken, wenn die Hose schmutzig würde oder so! Da ist die Nase eines anderen Menschen offensichtlich das geringere Rechtsgut.
Übrigens ist die ganze Sache noch viel übler, wenn man sich die Herkunft des Wortes "Hysterie" anschaut. Das kommt nämlich von "hystera", dem griechischen Wort für Gebärmutter. Das ist sozusagen das traditionelle Wort für die Vorstellung, dass Frauen halt unzurechnungsfähig sind, und da muss man als Mann halt mit umzugehen lernen.
Stellt euch zum Beispiel vor, dass ihr einen Container nicht verändern dürft (und das heißt auch: keine non-const Reference übergeben!), solange noch ein Iterator auf diesem Container existiert. Rust hat einige echt großartige Ideen an der Stelle, und das Versprechen von Rust ist, mit Memory Corruption als Fehlerklasse Schluss zu machen.
Nun ist Rust leider aus dem Mozilla-Umfeld, die eher für Verkacken bekannt sind als dafür, dass in endlicher Zeit etwas rauskommt, das dann auch noch funktioniert. Aber Rust scheint die eine Ausnahme in dem Porfolio von Mozilla zu sein, wo das wirklich so ist.
Ich beobachte das jedenfalls fasziniert aus der Ferne und wünsche alles Gute.
Das Hauptproblem bei sowas ist ja, dass in der Praxis die gruseligen Codebasen, die sowas wirklich brauchen würden, so Dinge wie Firefox sind. Viel zu groß, als dass man da realistisch etwas tun könnte, so jedenfalls der übliche Einwand. Und dann kommen die Mozilla-Leute und schreiben eine HTML5-Layout-Engine in Rust.
Ich bin verhalten optimistisch. Aber naja, eine Layout-Engine ist ja eine Sache, aber was ist denn mit den ganzen Codecs? Und dem Font Rendering? Ich persönlich traue ja den ganzen Font-Render-Engines nicht so weit, wie ich einen Kleinwagen werfen kann.
Und es stellt sich raus: ist in Arbeit (bisher nur der mp4-Container, nicht die tatsächlichen Codecs; aber hey, man muss ja irgendwo anfangen) und Font-Rendering ist auch in Arbeit!
Und dabei kommt dann plötzlich raus, dass Font-Rendering mal eben um fast eine Größenordnung schneller geht als bisher (der Vergleich geht gegen Truetype, was unter Linux und Android die Standard-Engine ist)!
Warum erwähne ich Android extra? Weil der Typ, der das macht, aus der Android-UI-Ecke kommt!
Das heißt auf der einen Seite, dass wir hier schon wieder Google zu danken haben, die ihr Geld für Dinge ausgibt, die uns allen helfen, und zweitens dass Android möglicherweise auf den Rust-Zug aufspringt. Und natürlich alles schön Open Source und auf Github.
Es sind Meldungen wie diese, die mir ein verhaltenes Gefühl der Hoffnung auslösen. Vielleicht kriegen wir den ganzen Scheiß doch noch geregelt.
Update: Es schreiben auch Leute an einem Betriebssystem in Rust.
Der Axel-Springer-Verlag investiert in einen Adblocker-Anbieter?
Nein, wirklich! Die Leute, die gerade einen Rhetorik-Blitzkrieg gegen Adblocker fahren, die wild mit Abmahnungen und Klagen drohen und auch gegen den Hersteller von Adblock Plus prozessieren, DIE investieren jetzt in einen Adblocker-Hersteller.
Der gründet in dem Film das Derek Zoolander Center for Kids Who Can't Read Good And Wanna Learn To Do Other Stuff Good, Too.
Ihr seht schon, welche Art von Humor dieser Film hat.
Nun, in dem Film hat Donald Trump ein kurzes Cameo.
So, das als Kontext. Habt das mal im Hinterkopf, wenn ihr diese Meldung hier lest. Donald Trump sagt dort über die New York Times folgendes:
“They don’t write good. They have people over there, like Maggie Haberman and others, they don’t — they don’t write good,” he said. "They don’t know how to write good.”
Was meint ihr? Brillante Eigen-Satire? Oder ist der einfach nur wirklich so doof?
Das schöne an dem Gerät ist, dass man da auf relatig gut dokumentierte Art und Weise eine größere SSD einbauen und Linux parallel installieren kann, und dann hat man ein nahezu vollwertiges Linux-Netbook. Nachteil: Hat nur 2GB RAM, damit muss man halt klarkommen. Aber war in der Praxis nie ein Problem.
Ich dachte mir gerade, ich kauf da noch einen von, aber die sind wohl ausgelaufen und nur noch hie und da gebraucht verfügbar.
Hat zufällig jemand einen Überblick über die anderen aktuellen Chromebooks, ob es ein Modell mit ähnlichen Rahmenbedingungen gibt?
Das war so ein guter Kauf, dass ich mich rückblickend echt ärgere, nicht gleich zwei gekauft zu haben.
Ich hatte da übrigens zum Testen ein Arch-Linux draufgetan, um das mal irgendwo im Einsatz zu haben, und kann die Distro auch nur empfehlen. Ich fahre sie modifiziert, mit eigenem Kernel und ohne systemd, dafür mit minit. Aber so das Paketierungs- und Update-Konzept überzeugt mich bisher.
Update: OK also es stellt sich raus, dass das C720 Nachfolger-Modelle hat. Das C730 sollte man vermeiden, aber das aktuelle heißt C740 und ist vergleichbar. Das gibt es auch in einer 4GB-Variante, aber nicht in Europa. Überhaupt muss man sagen, dass die Chromebook-Auswahl in Europa nur so ein Drittel bis die Hälfte dessen ist, was man in den USA kriegen kann (nur halt mit US-Keyboard dann; manche stehen auf das US-Keyboard-Layout, ich habe lieber das DE-Layout, fürs Bloggen will ich Umlaute haben). Und dann die Preisunterschiede. Hier in den USA $149.99, hier in Deutschland 380 €. Was für eine Frechheit. Und dann wundern die sich immer, dass der Chromebook-Markt in Deutschland schwächelt.
Update: Jemand weist darauf hin, dass das 720 einen core-Prozessor hat, das 740 einen Atom. Vielleicht gibt es da verschiedene Modelle? Ich sah hier was von Celeron 3205U, und das ist ein Broadwell, kein Atom.
Update: Der eine Amazon-Vergleichslink geht offenbar zu dem falschen Produkt. Seufz.
Wer kriegt einen Prozess wegen Körperverletzung an den Hals?
Ihr werdet es schon richtig geraten haben.
Was Romstorfer auffällt: Die Beamten, alle in ihren Zwanzigern, haben dennoch dezidiert nach einem Rettungstransport ins Spital verlangt. "Da musste sogar extra ein zweiter Wagen kommen", hält Romstorfer den Zeugen vor. "Und Ihre eigenen Kollegen, die das aufgenommen haben, haben sogar einen Aktenvermerk gemacht, dass Sie problemlos selbst hinfahren hätten können." Die Antworten sind ausweichend.Ja, so macht man das bei der Polizei! Das scheint Teil der Ausbildung zu sein.
Faraday ist einer der bekanntesten und wichtigsten Namen in der Physik, aber wirklich auf einer mathematischen Ebene verstanden, wieso der Effekt auftritt, hat er nicht. Das hat 1940 Richard Feynman nachgeholt, ebenfalls ein Titan der Physik. Wer Feynman nicht kennt, sollte mal ein bisschen auf Youtube kramen, es gibt da ein paar wunderschöne Filmchen von ihm, wie er Dinge erklärt.
Der Grund für diesen Blogeintrag ist, dass jetzt jemand rausgefunden hat, dass Feynmans Berechnungen zwar mathematisch korrekt sind, aber er das falsche Problem berechnet hat.
Diese Forschung kam übrigens deshalb zustande:
Thank you, anonymous man or woman who told us the Faraday cage section in our trapezoidal rule manuscript wasn’t convincing! We removed those embarrassing pages, and proper understanding came months later.
Ein anonymer Meckerfritze hat zu einem Durchbruch in der Physik geführt! :-)Am Ende von dem Beitrag stehen drei Fragen, die ich hier mal zitieren möchte:
Q1. How can arguably the most famous effect in electrical engineering have remained unanalyzed for 180 years?Q2. How can a big error in the most famous physics textbook ever published have gone unreported since 1964?
Q3. Somebody must design microwave oven doors based on laboratory measurements. Where are these people?
Aber die schönste Lektion aus der Sache ist, dass er anmerkt, dass wenn einem etwas begegnet, das auf einer fundamentalen Ebene niemand verstanden zu haben scheint, dann kann es durchaus sein, dass das wirklich niemand verstanden hat. Man sollte nie davon ausgehen, dass das eh alles verstanden ist um uns herum, und sich Forschung nicht mehr lohnt, weil das nur noch bizarre Randgruppen-Geschichten sind, die da übrig sind. (Danke, Lutz)
Ist ja auch klar. Das sind aus ihrer Sicht ihre Daten, die im Moment durch eine Verkettung unglücklicher Umstände in den Händen irgendwelcher Privatpersonen sind. Dass die nicht für den Staat offen lesbar sind, ist eine Verfehlung dieser Privatpersonen. Man achte darauf, dass in diesem Zusammenhang immer nur Terroristen und Amokläufer genannt werden.
Und so lügt sich halt jeder im stillen Kämmerlein die Fakten so zurecht, dass er in seiner Scheinwelt einer der Guten ist.
Update: Bei allem Ärger sollte man aber ganz klar dazu sagen, dass die Kryptographie von Anfang an mit dem Feindbild "der Staat" arbeiten. Kryptographie, die nicht gegen einen Gegner wie den Staat mit all seinem Geld und seiner Macht und seinen Möglichkeiten sicher ist, rollt man nicht aus. An der Krypto wird das nicht scheitern, eher an zentralisierten Infrastrukturen und mit dem Staat kooperierenden Infrastrukturanbietern.
Demokratie im Endstadium!
Besonders beunruhigend:
Remote code execution vulnerability in OpenSSL & BoringSSLNanu? Neue Lücke? Nein! Die hier! Seit Mai bekannt. Redhat hat (um nur mal ein Beispiel für eine andere Linux-Distribution zu nennen) seit dem 10.5. ein Patch draußen. Android wird jetzt gefixt. Ein Bug, den sie als "remote code execution" einschätzen und selbst als kritisch einstufen.
Soll das ein Scherz sein? Ist das der Versuch, Microsoft weniger lahmarschig aussehen zu lassen?
Naja auf der anderen Seite ist das Bulletin auch schon wieder fast nen Monat alt. Keine Ahnung, wieso das jetzt erst die Runde macht.