Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Eine ähnliche Kategorie von "da krieg ich Gewaltfantasien"-Neusprech ist "-scale". Was die alle immer rumgefurzt haben, wie geil ihr Scheiß skalieren würde! Und dann guckst du mal vorbei und wartest 20 Sekunden auf das Laden der Homepage.
Und jetzt ist alles "internet scale" oder zumindest "cloud scale", man sagt nicht mehr "Cloud-Drückerkolonne" sondern "Hyperscaler" (das einzige, was da skaliert, sind die Rechnungen). Furchtbar.
Höchste Zeit also, dass sich ein Depp findet, der mit "AI-native" und "AI-scale" Werbung macht.
Was soll ich euch sagen? Cisco liefert! Ja, DAS Cisco, das mit den ständigen apokalyptischen Sicherheitslücken. Die mit den Dutzenden von versehentlich hart einkodierten Admin-Account-Passwörtern. DIE. Die erzählen uns jetzt nicht nur was von Security sondern machen gleich noch die volle Familienpackung "AI" dran. Vorsicht: Wenn man irgendwas von irgendwas versteht, kriegt man von der Lektüre direkt Ganzkörper-Juckreiz. Das Produkt heißt "Hypershield". Wie Hypeshield aber mit r. Damit man assoziiert, es sei für Hyperscaler (und damit BESTIMMT SICHER GUT GENUG FÜR UNS HIER).
Eine Sache glaube ich ihnen. Dass die Presseerklärung direkt aus einer "KI" fiel. Das ist alles so falsch, dass nicht mal das Gegenteil stimmt.
Auf der anderen Seite kann man Punkte für alle Schlangenöl-Tropes in der IT-Security-Werbung vergeben. Das checkt alle Boxen.
DOCH! Das geht! In der unseriösen Werbung einer anderen Firma: Nvidia. Ihr seht wahrscheinlich schon kommen, was als nächstes passiert:
Cisco [blahsülz] with NVIDIA, is committed to building and optimizing AI-native security solutions to protect and scale the data centers of tomorrow.
Und schwupps, mit einer kleinen Handbewegung, ist was eben noch ein Nachteil war (nämlich dass hier ohne Domain Knowledge eine "KI" Dinge halluziniert, die darauf trainiert ist, dass das plausibel aussieht, nicht dass es funktioniert) ein Vorteil! Weil, äh, "AI-native"!!1!Ja aber Moment, Fefe, da stand ja noch gar nicht "empower"! Ohne "empower" geht sowas doch gar nicht!!
"AI has the potential to empower the world's 8 billion people to have the same impact as 80 billion.
Das hingegen finde ich ein tolles Zitat. Er sagt hier also: Wenn die Leute alle "KI" machen, dann werden sie zehnmal so viel Ressourcen verbrauchen, ohne einen Vorteil daraus zu ziehen. Glaubt mir, wenn das Vorteile brächte, hätte er die hier erwähnt.Wo wir gerade bei Warnungen waren:
The power of Cisco Hypershield is that it can put security anywhere you need it – in software, in a server, or in the future even in a network switch.
Du brauchst dann halt in jedem Ethernetport eine Nvidia-GPU. Das wird das Power-Budget geringfügig senken, das für tatsächliches Computing übrig bleibt in einem Data Center, aber für Nvidias Aktienkurs wird es großartig werden!When you have a distributed system that could include hundreds of thousands of enforcement points, simplified management is mission critical. And we need to be orders-of-magnitude more autonomous, at an orders-of-magnitude lower cost
Beachtet das "autonomous" her. Eine "KI", die keiner versteht, weil sie nicht programmiert sondern trainiert wurde, soll autonome Entscheidungen darüber treffen, welche Netzwerkpakete erlaubt sind und welche nicht. Oh und wie immer bei "KI" gibt es auch kein Debugging, nur "nach-trainieren", was dann andere Stellen kaputtmacht. Das wird ja eine tolle Zukunft!So, jetzt kommen wir zum technischen Teil. Weiter unten, damit er die Deppen nicht mit Fakten verwirrt.
AI-Native: Built and designed from the start to be autonomous and predictive, Hypershield manages itself once it earns trust, making a hyper-distributed approach at scale possible.
Cisco sagt also selbst, dass man dem nicht trauen kann, bis es sich Vertrauen erarbeitet hat. Wenn wir es hier mit denkenden Kunden zu tun hätten, wäre die logische Folge, dass man das nicht einsetzen kann. "manages itself" sollte natürlich auch alle Alarmlampen angehen lassen, genau wie "hyper-distributed" und "at scale", aber vermutlich nicht bei Leuten, die Cisco kaufen. Das ist eine Vorselektion vom unteren Rand des Spektrums.Cloud-Native: Hypershield is built on open source eBPF, the default mechanism for connecting and protecting cloud-native workloads in the hyperscale cloud. Cisco acquired the leading provider of eBPF for enterprises, Isovalent, earlier this month.
Langsam zeichnet sich ein Bild ab. Irgendein Sprallo bei Cisco sah die Firma mit der Überflüssigkeit konfrontiert, die aus Software Defined Networking einhergeht (ach, man kann Switches in Software machen? Man braucht gar keine Hardware mehr, von Cisco oder sonstwem?), dann haben sie schnell einen Panikkauf von einer eBPF-Klitsche gemacht und mit einem Hype-Überperformer (am Aktienmarkt, nicht bei den Produkten) geredet, also Nvidia, und sagen jetzt den Investoren: We heard you like AI! We put Nvidia in you eBPF so you can hallucinate while you kernel panic!Ich ruf gleich mal den Notarzt. Wenn DAS keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslöst, dann bin ich möglicherweise schon tot und werde hier gerade bloß von einer "KI" weitersimuliert. Das kann niemand überleben, der mehr als zwei Hirnzellen übrig hat.
Bei der Verarbeitung des DCERPC-Protokolls können Schreibzugriffe außerhalb vorgesehener Speichergrenzen auftreten.Jawohl, ein schöner Remote Code Execution critical!
Das ist doch die Foundation, auf der du deine Cloud aufbauen willst!
Die Kläger behaupten, HP habe seine All-in-One-Drucker absichtlich so designt, um den Verkauf von Utensilien anzukurbeln.Das hat bestimmt die CIA herausgefunden!
Aber wartet, der Klopper kommt noch:
Scannen oder Faxen erfordere aber keine Tinte. HP hielt dagegen, Freund könne sich nicht auf die Aussage eines firmeneigenen Kundendienstmitarbeiters als Beweis dafür verlassen, dass das Unternehmen von der Einschränkung wusste.Das Unternehmen, DAS DIESE GERÄTE BAUT, sagt hier gerade dem Richter: Nur weil UNSER SUPPORT das wusste, heißt das nicht, dass WIR das wussten!1!!
Mit anderen Worten: Die Ingenieure, die die Geräte entworfen haben, wissen auch nicht, was die Geräte tun. Sagt HP offiziell vor Gericht.
Ich habe ja noch nie verstanden, wieso irgendjemand denen ihre Produkte abkauft.
ZURICH, March 15 (Reuters) - Credit Suisse shares slumped by as much as 30% on Wednesday after its largest shareholder said it could not provide further support, prompting the Swiss bank's CEO to make new assurances on its financial strength.Saudi National Bank (SNB) (1180.SE), which holds 9.88% of Credit Suisse (CSGN.S), said it would not buy more shares on regulatory grounds.
Ach. Ach was. der größte Anteilseigner der Credit Suisse sind die Saudis? Das riecht ja auch mal wieder hocharomatisch! Aber keine Sorge, die Schweizer Notenbank hat schonmal unauffällig die Hand auf den Geldhahn gelegt.Die Credit Suisse erfüllt die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen an Kapital und Liquidität. Die SNB wird im Bedarfsfall der CS Liquidität zur Verfügung stellen.Wir sagen das nur der Vollständigkeit an. Das ist wie in Wien! Alles kein Grund zur Beunruhigung. Gehen Sie weiter, gibt nichts zu sehen hier!
Neben Crédit Suisse gehören die französischen Société Générale, BNP Paribas, die italienischev Monte dei Paschi und UniCredit zu den Banken, deren Aktien der Pan-European Stoxx-Index an diesem Mittwoch inmitten einer massiven Verkaufswelle aussetzte.Mit den Banken ist das wie mit der Kernkraft, müsst ihr wissen. Bei UNS ist die SICHER!An der Börse in Paris waren Société Générale und BNP Parisbas um acht Prozent eingebrochen und wurden dann vom Handel ausgesetzt. Dabei steht der französische Finanzminister Bruno Le Maire in der Kritik, der gerade erklärt hatte, die Banken in Frankreich seien sicher.
Mal abgesehen davon, dass beides völlig unakzeptabel und eines Rechtsstaates unwürdig ist, teile ich diese Einschätzung nicht. Die meinen das ernst. Man klatscht und tratscht ja selber zu gerne, um dulden zu können, dass jemand anderes sich über UNS das Maul zerreißt und wir kriegen das nicht mit!1!!
Na klar: DIE RUSSEN HABEN UNS MIT APT GECYBERT!!1!
Die Strategie funktioniert auch heute noch. Microsoft gerade so:
Im Rahmen der Konferenz Cyberwarcon hat Microsoft seine Einschätzung zu einer neuartigen Ransomware spektakulär ergänzt: "MSTIC stellt fest, dass Iridium die Prestige-Kampagne durchgeführt hat". Das bedeutet letztlich, dass Microsoft den russischen Militärgeheimdienst GRU für Planung und Durchführung einer im Herbst aufgedeckten Ransomware-Kampagne verantwortlich macht. Sollte dies zutreffen, wäre das eine deutliche Änderung der Gefahrenlage, die auch Konsequenzen für die Verteidiger hätte.Nein. Wäre es nicht. Da ist auch nichts spektakulär dran. Das ist alles unglaublich unspektakulär, unsubstanziiertes Hörensagen und reine Energieverschwendung. Und die Heise-Experten reihen sich ein in die Narrativ-Cheerleader.
Ein Game-Changer*gähn*
Hey, bist du auch schon von den Russen gecybert worden? Hast du auch solche Angst vor den Russen? Die Russen, die in der Ukraine Bomben nehmen mussten, weil sie die uralte gammelige Elektro-Infrastruktur nicht gecybert gekriegt haben. Die Russen, die sich beim Hacken vom holländischen Geheimdienste über ihre eigenen Webcams haben filmen lassen. Habt ihr auch solche Angst vor denen?
Solange ihr Active Directory, Windows und Office einsetzt, und nicht immer sofort alle Patches überall ausrollt, werdet ihr irgendwann gehackt werden. Von wem ist dann auch egal, denn die Daten sind dann halt weg.
Für mich war das eine Zeitenwende. Der Ausbruch von Neuzeit und Zivilisation in diesem Land. Unser Staat sah ein, dass Sklaverei und Leibeigenschaft wirklich abgeschafft sind.
Gut, war jetzt auch nicht alles super, denn für Hartz IV gibt es ja auch noch Zwangsarbeit. Von Zivilisation kann also keine Rede sein.
Insofern ist es eigentlich auch keine große Überraschung, dass Steinmeier jetzt für die Wiedereinführung von Wehrpflicht und Zivildienst argumentiert.
Ja, DER Steinmeier, der den Kurnaz nicht aus dem Folterknast der USA holte. DER faselt jetzt was von Gemeinsinn.
Und der ist auch nur dafür, solange die Zwangsarbeit nur andere betrifft. Die Jugend.
Update: Bisher reden sie nur von Zivildienst, nicht von Wehrpflicht. Aber da macht euch mal bitte nichts vor. Die Zeit ist reif.
Update: Stellt sich raus: Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat sich mit der Frage beschäftigt. Ergebnis:
Völkerrechtlich ist die Bundesrepublik Deutschland durch die ILO-Übereinkommen Nr. 29 und 105 sowie durch die Europäische Menschenrechtskonvention und den Internationalen Pakt über die bürgerlichen und politischen Rechte an einer Einführung gehindert.
Die ILO, falls ihr von denen noch nie gehört habt, ist die International Labour Organisation, eine Untergruppe der Uno. Was machen die sonst so? Zwangsarbeit in China anprangern. Oh, ich bin mir sicher, bei UNS wäre das etwas VÖLLIG ANDERES! Überhaupt nicht mit China vergleichbar! Genau wie bei unserer Internet- und Pressezensur jetzt mit RT und vorher mit "Jugendschutz" und "Bekämpfung unlizensierten Glücksspiels". Das muss mir auch nochmal jemand erklären, wieso die staatlichen Lotterien edel und gut aber andere Glücksspiele gegen Geld verboten und moralisch furchtbar sind.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die Wehrpflicht eben nicht abgeschafft sondern bloß ausgesetzt wurde. Die kann jederzeit reaktiviert werden. Alles, was es braucht, ist ein "Spannungsfall". Also ... immer.
Also nehmt ihr Knock-Off-Teile? Am Ende gar Produktfälschungen?
The investigation was conducted after unnamed individuals alleged that “most, if not all,” nuclear plants in the US have fake or faulty parts. The inspector general’s office uncovered problems with counterfeit parts at a few different plants as part of its investigation. The report also says that the DOE had separately flagged 100 “incidents” involving counterfeit parts just last year.
Seid ihr auch so froh, dass bei UNS die Kernkraft SICHER ist? Nicht wie im Osten oder in Japan oder so!1!!
Der Westen wird nervös? Russland überreicht eine Liste von Forderungen?
Der Guardian formuliert es so:
Russia has put forward a highly contentious list of security guarantees it says it wants the west to agree to in order to lower tensions in Europe and defuse the crisis over Ukraine, including many elements that have already been ruled out.
Boah diese Russen, ey! Was bilden die sich eigentlich ein? Fordern hier einfach so Dinge!1!!Hey, psst, was fordern die eigentlich so?
The demands include a ban on Ukraine entering Nato and a limit to the deployment of troops and weapons to Nato’s eastern flank, in effect returning Nato forces to where they were stationed in 1997, before an eastward expansion.
Wie jetzt? Die wollen das, was der Westen schon 1990 zugesichert hatte? Was die Bedingung der Sowjetunion für die Wiedervereinigung war? Dass die Nato keine Osterweiterung macht?Ja, hey, also das ist ja wohl absolut unzumutbar. Wo kämen wir da hin? Man stelle sich das mal umgekehrt vor, dass der Westen fordert, dass die Ukraine sich nicht Russland anschließt und die Russen dort Raketen in Richtung Europa stationieren!!1!
Nein, nein. UNSERE Forderung, dass die Ukraine sich dem Westen anschließen soll, ist selbstverständlich alternativlos, außerdem edel, demokratisch und gut. DEREN Forderung, dass die Ukraine sich Russland anschließen soll, ... oh warte, das fordern die ja nicht mal. Die fordern bloß, dass die Ukraine sich nicht der Nato anschließt. Die fordern also weniger als wir umgekehrt fordern.
Äh.
Wieso ist noch gleich unsere Forderung dann edel, gerecht und gut, und deren Forderung böse, fies und gemein? Hat das jemand verstanden?
But the Kremlin’s aggressive proposals are likely to be rejected in western capitals as an attempt to formalise a new Russian sphere of influence over eastern Europe.
Oh ach so, das liegt an der Aggressivität. Wenn der Kreml fordert, dass unsere Raketen woanders hinzeigen als auf sie, dann ist das aggressiv. Wenn wir unsere Raketen in der Ukraine stationieren und auf Russland zeigen, dann ist das Friedenspolitik. Oh nee warte. Stabilitätspolitik!Ich finde das ausgesprochen bemerkenswert, dass da niemandem ein paar Stirnadern platzen, wenn sie hier vortragen, dass die Russen die Bösen sind, wenn sie gerne hätten, dass der Westen sich an seine Zusagen hält.
Oh, wo ich euch gerade am Ohr habe: Wieso gibt es die Nato eigentlich noch?
Update: Einige Leser wenden ein, es habe gar keine solche Zusagen des Westens gegeben. Ja, klar, das ist die Lesart des Westens. Die Russen fanden das so absurd, dass die Nato sich da vorarbeiten würde, dass ihnen mündliche Ansagen wie von Genscher und dem damaligen US-Außenminister Baker reichten. Wikipedia dazu. Wenig überraschend erinnert sich der "faktenfinder" der ARD mal wieder nur an die in ihre Narrativ passenden Dinge und geriert sich wieder einmal als peinliches Propaganda-Mundstück der Regierungslinie. Die ziehen echt das ganze Restansehen der ARD in den Schmutz.
Die EU wird jetzt wohl Atomenergie als "grüne Energie" fördern.
Und hey, warum nicht? Noch ist ja bei uns kein Kraftwerk explodiert und hat Landstriche unbewohnbar gemacht. Die Russen und Japaner sind halt technologisch Nichtskönner, das weiß ja jeder!1!!
Aus dem Vertrag sind die USA 2002 unter George W Bush ausgetreten. Seit dem ist wieder wilder Westen. Es gab noch andere Verträge, aber die haben nicht verboten, an Schutzsystemen für das ganze Land zu arbeiten.
Entsprechend floss da Forschung rein, wie man Atomschläge abwehren kann, und wie man die Abwehrmaßnahmen umgehen kann. Völlig sinnlose Geldverbrennung. Ansätze gingen von MIRV (mehrere unabhängige Sprengköpfe einbauen und rechtzeitig abspalten, damit Abfangmaßnahmen nicht alle davon erwischen) über Lenkraketen (die Abwehrmaßnahmen durch geringfügige Lenkvorgänge ausweichen können) bis hin zu der Idee, statt einer ballistischen Rakete einen lenkbaren Überschall-Flugkörper zu bauen.
Vor ein paar Tagen gab es dann eine Story, dass die Chinesen sowas getestet hätten. Primärquelle ist die Financial Times hinter einer Paywall, daher hier ein Link zu den Abschreibern vom Independent. Die Story war voll mit Kalter-Krieg-Rhetorik, von "das Ding flog vorher einmal um die Welt" über "unsere Geheimdienste können sich das nicht erklären" bis hin zu "es schlug am Ende 40km neben dem gewünschten Ziel ein". Da feiert der military industrial complex! Endlich wieder massive Geldverbrennung für sinnloses Hochrüsten!!
Nun, die Chinesen haben erstmal dementiert mit diesem großartigen Dementi hier:
"This was not a missile, this was a spacecraft," he said. "This is of great significance for reducing the cost of spacecraft use."
Oh ach soooo! Na DANN ist ja alles gut!Hierzu muss man wissen, dass Raumschiffforschung schon die ganze Zeit eigentlich Atomschlagsforschung war. Etwas ins All hochschießen konnte die Menschheit schon länger, aber etwas bauen, das den Wiedereintritt in die Atmosphäre überlebt, ist schon schwieriger. Die Russen sahen das Space Shuttle daher auch nicht als "oh guck mal die bauen einen zivilen Weltraumbus" sondern als Bedrohung und hatten ein Nachbauprogramm namens Buran.
Als die Russen ihre Befürchtungen äußerten, haben die Amis genau das gesagt, was jetzt die Chinesen den Amis sagen: Das sind bloß zivile Tests, wie man die Raumfahrt billiger machen kann!1!!
Ich vermute mal, bei den Chinesen gibt es für solche Referenzen einen Humorbeauftragten, dem jetzt die Sonne aus dem Arsch scheint, dass sein Spruch einmal um den Globus gegangen ist. HARR HARR
Auch die Amis haben sich nicht lumpen lassen und hauen direkt folgenden Spruch raus:
On Monday, US disarmament ambassador Robert Wood said the US was "very concerned", adding that Washington "had held back from pursuing military applications for this technology".
Oh, ach? Ihr habt euch zurückgehalten? Ist das so, ja?The U.S. Army has completed its delivery of the first hypersonic weapon capability to a unit two days ahead of deadline, according to service officials from the Rapid Capabilities and Critical Technologies Office.
Zurückgehalten, wie?UNSERE militärischen Überschall-Gleiter-Waffenplattformen dienen rein zivilen Zwecken!1!!
Ich musste spontan an diese wunderschöne Illustration denken.
Ich dachte mir dann: Ach komm, ich geh da seit vielen Jahren wählen, da gab es noch nie eine Schlange. Außerdem will ich ja für kurzfristige Situationsänderungen gewappnet sein, wie z.B. dass die SPD noch schnell 15000 Wohnungen zu beschissenen Konditionen zurückkauft. Warum macht die SPD das? Weil sie sich gedacht haben, diese Enteignungs-Volksbefragung gerade klingt nach DIE DA OBEN gegen UNS HIER UNTEN und da würden die meisten für die Enteignung stimmen. Die Enteignung war eine Idee der Linken. Wenn die Linken zu stark werden, gewinnt vielleicht nicht die Giffey.
Warum würde die SPD wollen, das die Giffey gewinnt? Das ist mir ehrlich gesagt auch nicht so klar. Franziska "Clankriminalität" Giffey hat vor der Wahl durchblicken lassen, dass sie lieber mit CDU und FDP als mit Grünen und Linke regieren würde. Wenn ich die Situation richtig lese, entspricht das nicht dem Willen der Parteibasis. Die sagen jetzt nur nichts, weil sie sich schon auf Giffey committed hatten.
Ich bin mir übrigens auch ziemlich sicher, dass die Volksbefragung (ich nenne das Volksbefragung und nicht Volksentscheid, weil es nicht bindend ist) für die Enteignung ausgehen wird.
Jedenfalls, warum ich hier darüber schreibe: Ich bin also zum Wahllokal gegangen, und stand erstmal eine Stunde lang in der Schlange. Das habe ich noch nie erlebt. Gut, das Wetter war schön, mein Wahllokal ist in einer Schule und auf dem Schulhof kann man schön im Schatten unter großen alten Bäumen warten, insofern ist das schon OK. Aber: Krass! Ne Stunde vor dem Wahllokal warten ist mal ein Erlebnis, das ich noch nie hatte.
Bedenkt mal, dass ganz viele vorher per Briefwahl abgestimmt haben! Das war also schon nur der halbe Andrang an Wählern wie sonst.
Im Wahllokal waren dann statt wie sonst 3 Wahlkabinen diesmal aus Covid-Gründen nur 2. Außerdem haben sie da immer schön die Kugelschreiber desinfiziert und hatten Plexiglasscheiben und Masken aufgebaut.
Wenn ihr also vorhabt, persönlich wählen zu gehen, dann geht mal bitte jetzt hin und nicht erst auf den letzten Drücker.
Update: Wenn ihr kurz vor 18 Uhr im Wahllokal ankommt und da ist noch eine lange Schlange, dann machen die nicht vor eurer Nase das Wahllokal zu. Ist aber halt asozial den freiwilligen Wahlhelfern gegenüber. Daher geht mal bitte trotzdem rechtzeitig hin.
Nein, nein, wir sind die Regierung! Wir wissen, wie man Daten sicher ablegt! UNS könnt ihr vertrauen!!1!
Wenn wir bei euch Massenüberwachung machen und Trojaner einbauen und Daten abschnorcheln, dann sind die voll sicher bei uns!1!!
Oh und erwähnten wir, dass eure Gesundheitsdaten endlich mal digitalisiert werden sollten? Und wir euren Fingerabdruck in unserer IT brauchen?
Nanu? Haben die Richter im Brexit-Umabhängigkeitstaumel verdrängt, dass Großbritannien Airstrip One ist? Der Blinddarm der USA? So unabhängig wie Diego Garcia?
Auf der einen Seite ist das eine elegante Lösung für die Amis, weil jetzt keiner von denen in die Verlegenheit kommt, den Ruf der USA noch weiter zu ruinieren, und niemand kann was dafür. Auch nicht die Briten. Unabhängige Justiz und so.
Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein Deal der Amis war, um sich aus der Affäre zu ziehen. Das wäre das erste Mal, dass die eine Gelegenheit verstreichen lassen, sich auf Kosten eines Schwächeren als Starker Mann zu inszenieren.
Auf der dritten Seite sind Julians Haftbedingungen in UK ja offenbar genau so übel wie die in den USA gewesen wären, ein veritabler IRA-Folterknast. Der Abschreckungseffekt ist also da.
Tolle politische Lösung! Alle Ziele erreicht!
Aber es ist natürlich der Gipfel der Verlogenheit, wenn das britische Gericht das Auslieferungsverbot ausgerechnet mit den schlechten Haftbedingungen in den USA begründet. Nachdem die Briten Julian seit Jahren in ihrem Folterknast foltern.
UNSER Folterknast ist humanitär, angemessen, verhältnismäßig und gut! Oder, wie mein Freund Rop es formuliert hat: Du weißt, dass die Menschenrechtssituation in deinen Gefängnissen international untragbar geworden ist, wenn sich sogar die Leute mit den Glaskäfig-Schauprozessen weigern, ihre Folterknast-Insassen an dich auszuliefern.
Warum schreibe ich Folterknast, wenn ich von den Briten rede? Glenn Greenwald hat da mal ein Statement der Richter rausgesucht, das das gut auf den Punkt bringt. "Er hatte bei uns Zugang zu einer Samariter-Selbstmordhotline". Hey, wie wäre es mit einem Gefängnissystem, bei dem man keine Selbstmordhotline braucht?
Das einzige positive, was ich der Pandemie heute noch abgewinnen kann, ist, dass mitten in der großen Pest 1350 die Renaissance offiziell begann (mit Decamerone von Boccaccio, dem ersten Werk, das zur Renaissance gerechnet wird). Bei so einer Pandemie sterben tatsächlich die Dummen weg, und vor allem merken die Leute irgendwann, dass bestimmte Verhaltensweisen einfach nicht zielführend sind (man muss ja nicht unbedingt sterben, Erleuchtung führt auch aus der Dummheit heraus).Positiv genug für euch?
Die Kontrollgruppe, die statt Zumauern der Öffnungen der Häuser von Infizierten im Erdgeschoss auf Rosenwasser und Gebete gesetzt hat, hatte damals jedenfalls eine erheblich höhere Sterblichkeit. Und die Autorität der Kirche war danach schwer erodiert.Vielleicht beobachten wir jetzt hier einfach die Evolution bei der Arbeit. Oder, für die Religiösen unter euch: Gottes Wille!
Zum Thema „Risikogruppe“: Das zeigt nur, wie dermaßen kurz diese Leute denken. Ein hochansteckendes Virus macht nicht bei mir Halt. Es wird weitere anstecken, zunächst in meinem Umfeld. Da sind natürlich Leute mit erhöhtem Risiko (Frau schwanger, Vater Pflegefall), von denen ich mich auch nicht isolieren kann. Wer nur an sich denkt, hat das Wesen einer Pandemie nicht mal ansatzweise begriffen: Pan steht für „Alle“, es betrifft uns alle. Jeder Covidiot da draußen erhöht mein Risiko. Mein erhöhtes Risiko erhöht das Risiko meiner Angehörigen. Um das Risiko hier lokal gleich zu behalten, ist ein ständiges Aufrüsten nötig.Bill Burr hat da vor Covid eine Comedy-Routine zu gehabt. Er meinte: Wäre das nicht toll, wenn man mal die Menschheit ein bisschen ausdünnen könnte? Umweltverschmutzung und Ernährungssicherheit wäre gar kein Problem, wenn wir nur so 25000 Amerikaner wären! Jeder könnte beim Superbowl einen Sitzplatz haben! Niemals Stau auf der Autobahn! Du könntest mit einem Panzer rumfahren und würdest niemanden stören. Du könntest vom Aussterben bedrohte Tierarten jagen gehen und es wäre egal, weil sich die Bestände schneller erhöhen würden als du sie wegjagen kannst.
Ist natürlich nur Comedy aber ich glaube, dass viele Leute insgeheim wirklich so denken. Ach naja, Covid tötet ja nur Alte und Kranke, das wäre vielleicht mal gar nicht so schlimm. Was wir da wieder für Parkplätze frei haben könnten!!1!
Die kapieren halt nicht, dass je mehr Alte und Schwache sterben, desto höher das Risiko für die eigenen Eltern oder Onkels und Tanten oder Großeltern ist. Die Leute haben da halt nen Knick in der Optik. Es gibt da tolle Anekdoten von Schwangerschaftskliniken in den USA, vor deren Pforten "Pro Life"-Spinner die Patienten belästigen. Natürlich gibt es auch immer wieder Pro-Life-Leute, die einen Schwangerschaftsabbruch brauchen, aber glaubt mal gar nicht, dass die dann merken, dass es legitime Gründe gibt. Nein, nein, die schalten sogar noch in den nächsten Gang mit ihrem Programm. BEI UNS ist das eine Ausnahme, aber die anderen sind alles Mörder!!1!
Kann man sich natürlich leicht machen und die einfach alle für dumm erklären. Ich fürchte aber, dass das eine tiefer sitzende Eigenheit des Menschen ist. Insbesondere bin ich mir sicher, dass ich die Anlage für derart irrationales Verhalten auch in mir habe.
Cloudflare, wir erinnern uns, sind bekannt für so Glanzleistungen wie:
Ich persönlich würde Cloudflare nicht auch nur in die Nähe meiner Produktion lassen, selbst wenn sie mich dafür bezahlen würden.
Aber gucken wir doch mal, was der Vorschlag ist. Hier ist der erste Satz:
If your organization uses SSH public keys, it’s entirely possible you have already mislaid one.Da kannste direkt zu lesen aufhören. Der heißt ja nicht zufällig public, der key. Der ist public. Den zu verlegen ist genau so wenig ein Sicherheitsproblem wie das Telefonbuch zu verlegen. Schon die Prämisse ist absurd.
There is a file sitting in a backup or on a former employee’s computer which grants the holder access to your infrastructure.
Äh, ... nein. Den public key zu haben gibt einem Angreifer genau gar nichts. Der private key dazu ist der, der einem Zugriff gibt. Und der liegt ja gerade nicht auf irgendwelchen Kisten rum sondern auf dem Arbeitsplatzrechner des Inhabers, oder, wenn der so futuristisch drauf ist, auf einer Smartcard von dem.If you share SSH keys between employees it’s likely only a few keys are enough to give an attacker access to your entire system.
Wow. Ich hielt ja nicht viel von deren Krypto-Expertise, aber wenn die bei Cloudflare mehreren Mitarbeitern Zugriff auf denselben SSH-Schlüssel geben, dann ist das kein Fall für Auslachen mehr, das ist ein Fall für den Abdecker.Aber was schlagen sie denn vor?
Replacing a private network with Cloudflare Access
NEEEEIIIIIINNNNNN!!!!!!Wer kommt denn auf solche Ideen? Wer zieht denn bitte eine Firma, die für ihre Ausfälle bekannt ist, in die Authentisierung seiner Dienste rein? Damit nächstes Mal auch deine Firma komplett stillsteht?! So blöde kann doch keiner sein, würde man hoffen!
Jedenfalls keiner meine Leser.
Würde man hoffen.
Aber lest euch mal den Incident Report zu ihrem letzten Ausfall durch. Der, der von der Regex ausgelöst wurde. Achtet mal darauf, dass sie sich auf ihren eigenen Systemen nicht mehr einloggen konnten. Das wird bei euch dann auch so sein. (Danke, Lukas)
Ein Glück, dass bei UNS Kernkraft SICHER ist!1!!
Naja, Five Eyes-Country halt. Die haben da halt andere Wertvorstellungen als eine freiheitliche Demokratie wie wir hier. Bei UNS wäre sowas un-denk-bar! Wenn es ein Land gibt, in dem Pressefreiheit ein hohes Gut ist, dann ja wohl ganz klar unseres!!1!
Seid ihr eigentlich auch so froh, dass ihr nicht in Australien wohnt? Wo die Pressefreiheit mit Füßen getreten wird?
NA DANN MACHT DIE HALT NICHT, DIE ÜBERSTUNDEN!
Ich komme um 9 und gehe um 5. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn ihr das mit euch machen lasst, euch zu unbezahlten Überstunden nötigen zu lassen, dann habe ich überhaupt kein Mitleid. Macht es halt nicht.
"Herr Doktor, wenn ich so mit dem Kopf gegen die Wand haue, tut das immer so weh!"
"Dann mach das halt nicht!"
Duh!
Und erzählt mir nichts davon, in eurem Krankenhaus / in eurer Branche sei das halt so. Dann hättet ihr euch das vielleicht vorher mal angucken sollen?
Meine Güte ey. Nicht DIE beuten euch aus. IHR beutet euch aus. Und rationalisiert euch jetzt hier zurecht, dass das irgendwie magisch doch gar nicht eure Schuld ist. Doch. Ist es.
Und ihr merkt nicht mal, dass das bloß Zurechtrationalisierungen sind, wenn ihr mir erzählt, dass ihr das ja macht, weil ihr sonst nicht befördert werdet. Stellt euch doch mal vor, ihr seid der Boss. Ihr habt zwei Mitarbeiter. Einen, der freiwillig Überstunden macht, und einen, der genau seine Zeit abarbeitet. Wen befördert ihr? Doch nicht dem, dem seine Zeit nichts wert zu sein scheint und der sie euch freiwillig schenkt!? Der ist in zwei Jahren ausgebrannt und dann holt ihr halt den nächsten Jungspund ran, der es noch nicht besser weiß. In so jemanden investiert man doch nichts, wenn der eh bald ausgebrannt ist!
Nein, du investierst in den, der nachhaltig wirtschaftet mit seiner Zeit. Weil du dich bei dem darauf verlassen kannst, dass der dann nicht spontan ausfällt, weil er nicht mehr konnte. Und der ist offensichtlich langfristig interessiert.
Update: Noch ein Punkt. Nehmen wir mal an, du bist der Manager. Du hast ein Projekt mit drei Mitarbeitern. Woher weißt du, wie lange das dauern wird? Du fragst deine Leute und nimmst eine Schätzung. Dann guckst du auf das Feedback und korrigierst nach. Daraus ergibt sich eine Erfahrung, "wie lange sowas braucht". So und was passiert jetzt, wenn die Leute dann Überstunden schieben? Dann fehlt dir das Feedback, dass deine Schätzung zu knapp war. Und die nächste Deadline wird wieder unrealistisch. Damit machst du also nicht nur dich kaputt, du trainierst auch den Manager falsch und machst damit alle zukünftigen Projekte mit kaputt. Das ist aus jedem fucking Blickwinkel falsch, Überstunden zu machen. Projekte mit schlechter Planung muss man kontrolliert gegen die Wand fahren lassen, damit die Planung das nächste Mal besser wird. Das schuldest du dir selbst und auch deinem Arbeitgeber.
Update: Jetzt kommt als Argument rein, ich als privilegierter ITler habe da gut reden, aber in prekären Berufen sehe das halt so aus, dass man die Leute der Reihe nach in den Burnout treibt und dann durch jemand anderen ersetzt. Niemand ist da an Nachhaltigkeit interessiert. Inhaltlich stimme ich dem zu, solche Beispiele kenne ich auch. Aber ein paar Punkte dazu.
Erstens: Ich habe vor ein paar Jahren ein Buch über Foltertechniken der CIA gelesen, und die haben da sehr deutlich den Punkt gemacht, dass Folter dann effektiv ist, wenn das Opfer sie sich selbst zufügt. Daher hat man in den Abu Ghraib-Fotos gesehen, wie die mit ausgestreckten Armen dastanden. Das bist dann du, der die Arm- und Beinschmerzen verantwortet, und das ist der effektivste Aspekt von Folter. Schon aus dem Grunde plädiere ich immer dagegen, bei Dingen mitzumachen, von denen du weißt, dass sie dich später schmerzen werden. Das ist, wieso Burnout-Schäden so lange vorhalten. Das wird dich kaputtmachen.
Zweitens: Du hast die Wahl, ob du Teil des Problems (mitmachen) sein willst, oder Teil der Lösung (nicht mitmachen). Klar, wenn man in einer Notlage ist und das Arbeitsamt einen drangsaliert, wird man notgedrungen auch Dinge mitmachen. Ich mache da niemandem einen Vorwurf. Aber wenn du die Wahl hast, musst du immer darauf achten, Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein.
Drittens sind die Branchen mit derartiger Ausbeutungsmentalität genau solche, von denen ich erwarten würde, dass die auch bei der Zeiterfassung massiv bescheißen.
Ach komm, Fefe, das war bestimmt nur Kleinkram. Nicht der Rede wert!
Laut Liste wurden im AKW Tihange in den fünf Jahren insgesamt elf Mitarbeiter radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Die Fanc versichert, dass die Vorkommnisse nicht sicherheitsrelevant gewesen seien und die zulässigen Grenzwerte bei den betroffenen Mitarbeitern nicht überschritten wurden. Auch sonst habe man sich an alle Vorschriften gehalten.Sehr ihr? Kein Grund zur Beunruhigung!
In diesem Sinne ist in Doel gerade tatsächlich die Kernkraft sicher.
Sehr geil auch das Statement der Betreibergesellschaft:
"Es ist nicht ungewöhnlich, dass einer der Reaktoren ausfällt", sagte Nele Scheerlinck, Engie-Electrabel-Sprecherin laut der belgischen Zeitung Grenzecho und ergänzte: "Im Durchschnitt gibt es weltweit einen automatischen Stopp pro Reaktor und Jahr, aber es kommt in der Tat nicht oft vor, dass alle vier Reaktoren abgeschaltet werden."Lieber einmal zu früh runterfahren, wenn ihr mich fragt.
Das Leck ist nur schwer zugänglich und Arbeiter können aufgrund der Strahlung nur kurze Zeit an der Stelle verbleiben, schreiben belgische Medien.Jetzt soll der Reaktor bis mindestens Oktober vom Netz bleiben, auch wegen weiterer Routinearbeiten, so ein Sprecher von Engie-Electrabel. Dieser sagte auch, es gebe zurzeit keine Gefahr für die Bevölkerung.
Oder ersetze IBM durch Microsoft. Oder Cisco. Immer die gleiche Nummer. Die können gar nicht so übel verkacken, dass die Leute ihnen nicht mehr ihren Scheiß abkaufen.
Und dann, 20 Jahre später, merkte ich, dass das auch umgekehrt so läuft. Noch niemand ist gefeuert worden, weil er von den Russen gehackt wurde. Egal was passiert, man sagt einfach, man sei von den Russen gecybert worden, und dann ist der Job sicher. Niemand wird gefeuert, weil die Russen ihn gecybert haben. Egal wie krass der vorher verkackt hat. Spielt keine Rolle. Ist wie mit IBM, nur andersherum.
Das Prinzip ist sehr mächtig. Achtet mal drauf. Ich glaube sogar, dass das das eigentlich Muster ist, und die IBM-Geschichte ist davon abgeleitet.
Ich war mal mit ein paar Freunden in einem Escape Room. Lauter Nerds. Alle selbstredend davon überzeugt, besonders intelligent zu sein. Für alle war es also unakzeptabel, einen Escape Room nicht zu schaffen. Daher haben wir selbstredend den schwersten genommen, den noch nie jemand geschafft hatte vor uns. Wir haben ihn auch nicht geschafft. Aber gegen den dicksten Endboss im ersten Anlauf zu verlieren ist keine Schande. Ich habe mich nachträglich geärgert, dass ich da nicht stärker gegen opponiert habe damals. Aber diese Muster greifen halt überall.
Mir fällt das gerade ein, weil in Berlin immer so Plakate aushängen, für ein Theaterstück. Es heißt "Ich bin's nicht gewesen, Adolf Hitler ists gewesen". Hier ist eine schöne Kritik von dem Stück.
Naja und eigentlich bin ich drauf gekommen, weil ich diese Meldung hier las. Das Militär vertreibt Hundertausende aus der muslimischen Hinderheit in Myanmar. Und wer ist Schuld? Facebook! Klarer Fall von: Ich war's nicht, Facebook ists gewesen!
Noch nie ist jemand gefeuert worden, weil er sich von Facebook zum Hass hat anstacheln lassen!1!! Facebook ist das neue "die Russen". Oh, Facebook war Schuld? Na dann kann man da wohl nichts machen. Dann können wir ja alle weitermachen wie bisher *achselzuck*
Ich hatte vor ner Weile ein Gespräch in einer Organisation, die angeblich von den Russen mit einem APT gehackt wurde. Die Presse so: APT!! DIE RUSSEN!!! Und der Typ so, zu mir: Nix APT, eher so Back Orifice-Style megapeinliche Uralt-Malware… Aber hey, "DIE RUSSEN HABEN UNS MIT APT GECYBERT", … dann sprach der Mann einen Satz aus, der mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist: Damit konnten alle gut leben.
Ja, meine Damen und Herren. So läuft das.
Facebook ist Schuld.
Die Russen haben uns gecybert.
Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
Damit konnten alle gut leben.
Update: Das gilt natürlich auch außerhalb der IT und der Politik, aber ich wollte Beispiele nehmen, die aus meiner Lebenserfahrung kommen. Ein Leser kommentiert:
Anderswo hört man: "Das ist der Marktführer" und meint: Das wäre er nicht, wenn er nicht besonders gut wäre und da kann man ex definitione nix falsch machen. Beispiel: Spedition. Verkackt einen Termin, Geschäft platzt, Riesenschaden. Versandleiter: "Aber XY ist der Marktführer hier!" Geschäftsführer: "Ja, dann kann man nichts machen." Zu mir: "Sie machen keine Fixtermine mehr!"
"Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung und die Umgebung", erklärte die BKW.
Demnach hätten Signale aus Teilen der Anlage, die nicht für die Beherrschung des SSE notwendig sind, bei einem solchen Erdbeben dazu geführt, dass der dabei benötigte Notstromdiesel abgeschaltet worden wäre.Tja. Softwareproblem. Da kann man nichts machen. (Danke, Florian)
Dem WDR liegt nun ein Schreiben der Brüsseler Atomaufsicht vor, in dem erstmals Zahlen über Precursor-Ereignisse in belgischen Atomkraftwerken genannt werden. Demnach gab es hier zwischen 2013 und 2015 insgesamt 14 Precursor-Fälle - davon mehr als die Hälfte in dem Reaktor Tihange 1.Da wird doch jetzt bestimmt gehandelt, denkt ihr euch? Aber nicht doch!
Die Bundesregierung jedoch wiegelt ab. Atomsicherheit sei Angelegenheit der jeweiligen Regierungen, so das Umweltministerium gegenüber dem WDR.Hmm. Mich irritiert so ein bisschen, dass da die üblichen "keine Gefahr für die Bevölkerung"-Floskel fehlt.
In der Cloud zahlt man ja für Leistung. Und jetzt, dank Meltdown-Prävention, braucht man für die selbe Leistung doppelt so viel Hardware. Man würde denken, dass man da was hören würde, oder? Entweder Cloud-Provider, die fett AMD einkaufen und Intel verklagen, oder vielleicht ihre Preise halbieren. Oder Cloud-Kunden, die heulen, weil sie jetzt doppelt so viele Server kaufen müssen. Oder Leute, die bisher auf einem Server laufen, und die Architektur kann nicht auf mehrere Server verteilt werden.
Man würde doch denken, dass da gerade alles mögliche platzt.
Wieso hören wir davon nichts?
Update: Hier kommt sie. Ein Leser schreibt:
als Sysadmin eines Anbieters von "Cloudservern" kann ich dir zumindest für UNS deine Frage beantworten: Von uns zum Beispiel hört man dazu nichts, weil es für das verwendete Hostbetriebssystem (Joyent SmartOS) noch keine Patches gab. Und auch sonst gibt man sich wohl schmallippig dazu.
Könnte mir jedenfalls vorstellen, dass hier auch andere Cloudanbieter schlicht noch nicht so weit sind.
Die physikalischen Server die bereits gepatcht sind verhalten sich bislang allerdings unauffällig.
Für nächste Woche ist wohl geplant, dass wir die Patches ausrollen, sofern sie wirklich verfügbar sind, dann werden wir ja sehen wie hart es VM-Hosts mit 30 bis 35 Gästen trifft. So oder so, bei mehr als 1500 physikalischen Hosts steht uns noch viel Arbeit ins Haus. Einziger zu erwartender positiver(?) Effekt: Die ganzen alten Schleudern, für die es keinen Herstellersupport mehr gibt, dürften bald ausrangiert werden.
Hier kamen auch schon diverse Aluhüte vorbei, die meinten, dass Intel das sicher bewusst herbeigeführt haben wird, damit die Leute neue Server kaufen. Das würde mich ehrlich gesagt wundern.
Ein anderer Einsender meint:
Weil die großen Cloud-Provider noch mitten im Patchen ihrer Infrastruktur sind. Amazon rollt seit ~2-3 Wochen peu a peu Instanzen durch. Azure hat das große Patchen für ab dem 9. Januar angekündigt, wir sehen bei uns aber Hinweise das sie intern vermutlich doch schon Maschinen durchstarten. Dazu kommt dass die Kunden sich gerade erst fertig machen ihre Applikations-Images mit den von AWS geupdateten Base-Images zu backen und zu releasen. In vielen Fällen werden die Kunden noch in der Schadensbestandsaufnahmephase sein und testen wie sehr ihre Applikationen betroffen sind.
Bei uns weiß ich von mindestens einer Applikation bei der wir auf einen größeren Instanztyp gehen werden müssen weil die Applikation auf dem derzeitigen eh schon sehr nah am Limit lief und nun permanent zuviel Load hat. In einem anderen Fall beobachten wir bei einer ElastiCache Umgebung mit klein gewählter Instance-Size seit 2 Wochen deutlich höhere Antwortzeiten inkl. mehr Time-Outs als zuvor, nachdem die darunterliegenden Instanzen kurz vor Weihnachten alle im Rahmen einer AWS planned maintenance durchgebootet wurden.
Aber wie gesagt, ich denke momentan sind die meisten Betroffenen noch am patchen und beginnen gerade erst damit zu analysieren, welche Mehrkosten dadurch entstehen.
Hah, das ist ja auch mal eine schöne Idee. Vielleicht sind die Kunden alle zu blöde, um 1 und 1 zusammenzuzählen, und klicken halt auf "größere Instanz bitte", vielleicht haben sie gar den Automatismus zum Server-Nachklicken aktiv und freuen sich noch über die höhere Rechnung, weil das ja heißt, dass mehr User klicken!1!!
Das Joyent-Ding ist übrigens kein Randgruppenproblem:
ich arbeite selbst bei einem der größeren deutschen Cloud-Anbieter.
Hier wurde in den letzten Jahren sehr stark auf SmartOS umgestellt um mehr Leistung zu erziehlen und damit das Preis/Leistungs-Verhältnis zu bessern.
Für SmartOS stehen derzeit noch keine Updates bereit.
Das SmartOS basiert übrigens auf der Open-Source-Version von Solaris.
Ein Einsender wirft die Frage auf, ob vielleicht die Zocker-Infrastrukturen (Börsen, etc) den Patch nicht einspielen werden, weil Latenz wichtiger als Security ist.
Nicht nur Joyent hat noch keine Patches:
bezüglich deiner Frage warum man bisher noch nicht viel von einer Cloud-Apokalypse hört kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung als Angestellter bei einem großen deutschen Hoster folgendes sagen:
Alle unsere virtuellen Systeme laufen unter verschiedenen Virtualiserungslösungen der Firma Parallels (Virtuozzo) und bisher sind die Patches für diese Systeme noch nicht verfügbar und damit auch noch nicht eingespielt.
Das volle Ausmaß von Meltdown und Spectre auf unsere Intel-basierte Infrastruktur ist dem C-Level und auch den meisten anderen Personen in der Firma nicht bewusst bzw. wird als nicht so schlimm eingestuft.
Das jetzt ein großer Wechsel auf AMD-Prozessoren stattfinden wird ist unwahrscheinlich, die Hardwareplattformen sind eingerichtet und alle Prozesse für diese Systeme optimiert ein Wechsel erfordert einiges an Aufwand und Entwickler-Ressourcen sind knapp.
Ich vermute das dies einfach auf den Kunden abgewälzt wird, wenn seine Ressourcen nun nicht mehr ausreichen soll er halt auf eine größere Ausbaustufe wechseln.
Malta ist in der EU.
Ich sage das nur, weil wir ja immer so empört sind, wenn Erdogan Journalisten in den Knast wirft. Sowas könnte bei UNS in der EU ja NIE vorkommen!1!!
Aber es kam ganz anders. Die Verbracherzentrale sagte, es ist ganz furchtbar und wir müssen was tun. eco sagte, das sei alles nicht so einfach. Das BSI sagte, sei arbeiten an einem Bouquet aus Maßnahmen, erstmal dieses Gütesiegel. Dann einigte man sich darauf, dass Gütesiegel kein gutes Wort sei, denn das drücke ja eine über das Minimum hinausgehende Qualität aus, und das sei ja eher eine Mindestanforderung. Dann verwies das BMWi darauf, dass Deutschland nicht einfach neue Mindestanforderungen aufstellen könne, das sei mit CE abschließend reguliert (ich fügte im Geiste hinzu: im Übrigen wäre das ja auch ein Markthemmnis und wir haben ja gerade CETA mit Kanada unterschrieben). R&S meinte, also ihre Produkte seien ja soweit alle sicher, und sie würden auch Updates zur Verfügung stellen. Also unter der Voraussetzung, klar, dass der Kunde einen Supportvertrag und ein SLA abgeschlossen hat. Versteht sich ja von selbst. Einer aus dem Publikum sprach Produkthaftung an, woraufhin glaube ich Schönbohm meinte, das ginge ja gar nicht, weil dann stünden ja die Verbände sofort auf der Matte und würden sagen, das ginge ja GAR nicht.
Ich kam aus dem Brechreiz gar nicht heraus. Was für eine Farce. Also erstmal: Wieso interessiert das irgendjemanden, was die Verbände zum Thema Produkthaftung finden? Wir fragen ja auch nicht den Verband der Skinheads, ob das strafbewehrt sein sollte, wenn man Ausländer aufklatscht!? WTF!?!?
Zweitens: Dass wir überhaupt über Updates reden, das ist schon ein freundliches Zugeständnis. Eigentlich ist die Idee, dass die Produkte ordentlich in den Handel kommen. Wenn sie das nicht tun, dann hat der Hersteller drei Mal Gelegenheit zum Nachbessern (und zwar mit Hinschicken, Hersteller zahlt Porto, Reparatur, Rückschicken, Hersteller zahlt Porto!) und wenn das dann nicht klappt, dann Geld zurück. Wir haben uns schon völlig ohne Not auf "Hersteller schickt mir ein Update und ich fresse die Kosten für Updaten" runterhandeln lassen. Und das Limit auf drei Versuche fürs Nachbessern, davon redet auch keiner bei Updates. Warum eigentlich nicht?
Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, meinte jemand, man könne ja mal fordern, dass die Hersteller, wenn sie nicht mehr Updaten wollen oder "können", dass sie dann den Scheiß der Community übergeben, und die kann das ja dann machen. Ja, äh, nee, fuck you, liebe Industrie! Das ist eure verdammte Verantwortung! Externalisiert jetzt mal nicht auch noch den Support an eure Kunden! Was kommt als nächstes? Das BSI soll das machen, der Steuerzahler trägt die Kosten? Unfassbar.
So weit sind wir hier schon devot in die Bittsteller-Duldungsstarre verfallen.
Ich war jedenfalls stinksauer. Und hatte dann auch keine Zeit mehr, um noch peinliche Fragen zu stellen, weil ich zum Zug musste.
Vor diesem Podium war noch ein anderes Podium, das relativ prominent angekündigt wurde, mit dem Titel "War Stories", lauter Leute aus der AV-Industrie erzählen Geschichten. "Was der Security-Spezialist noch seinen Enkeln erzählt". Da hatte ich mir einiges von versprochen, aber es war dann ziemlich schlecht. Lauter so "Ja also UNSERE Software hat ja 500.000 Menschen vor $VIRUS geschützt!1!!". "Also wir haben ja diesen einen Typen hinter Gitter gebracht". "Wir haben diese großartige neue Voodoo-Technologie entwickelt, die schützt total super". Hätte ich mir auch sparen können, war eher Dauerwerbesendung. Ich habe dann noch versucht, mit einem Verweis auf Google Project Zero ein bisschen Unfrieden zu stiften, was augenscheinlich auch 6 von 8 Podiumsteilnehmern triggerte und die mussten dann ihren Drang zur Gegendarstellung zu meinen fiesen Unterstellungen befriedigen. Aber unter dem Strich leider auch eine vertane Chance.
Denn an der Geschichte der AKW ist brisant, dass die Dokumente über den Zustand der Druckbehälter bei ihrer Herstellung verschwunden sind – das hat die Fanc auch bestätigt. „Dies begründet den Verdacht, dass die Dokumentationen über diese Risse vom Betreiber/Hersteller unterdrückt worden sind. Alleine diese Tatsache müsste zur vorläufigen Einstellung des Betriebs der Anlage führen“, schreibt der renommierte Atomwissenschaftler Wolfgang Renneberg in einem Gutachten.Meiner Meinung nach hätte es für DIE Erkenntnis keinen renommierten Atomwissenschaftler gebraucht. :-)
Die zusätzlichen Risse seien entdeckt worden, weil die Kamera anders als bisher positioniert worden sei.Aber macht euch keine Sorgen, denn
Das Ergebnis der Prüfung insgesamt habe dazu geführt, dass die Atomaufsicht keine Einwände gegen ein Wiederanfahren des Reaktors habe.Ja genau, mehr Risse im Atomkraftwerk heißt mehr Sicherheit! Da kann gar nichts passieren.
Die Sicherheit des Reaktors sei damit in keiner Weise infrage gestellt, erklärte Jambon der Nachrichtenagentur Belga.Natürlich nicht!1!! (Danke, Jens-Olaf)
« Il n’y a pas eu de conséquence pour la sûreté des installations ni l’environnement », a aussi insisté EDF, soulignant « l’absence de tout risque nucléaire ».Sehr ihr? Alles knorke!
Update: Hier gibt es ein bisschen Hintergrund zu der Anlage. Wikipedia zum Reaktortyp. Die Wahrheit ist natürlich viel banaler :-)
Im KKL traten kritische Siedezustände auf. Die Kühlung der Brennstäbe im Reaktor hat zeitweise versagt.KKL ist das Kernkraftwerk Leibstadt.
Die Ursache ist noch nicht geklärt.Na dann müssen wir weiter untersuchen, denkt ihr jetzt vielleicht? Nicht doch!
Das Atomkraftwerk soll in den nächsten Tagen wieder ans Netz, allerdings bei verminderter Leistung.Ach naja, kritischer Siedezustand, Sieden haben wir ja auch im Kochtopf, das klingt jetzt nicht so schlimm, oder?
Der Begriff kritische Siedezustände umschreibt ein Versagen der Kühlung im Reaktor. Dabei sind die Brennelemente nicht mehr vollständig von Wasser bedeckt. In der Folge heizt sich ihre Oberfläche unkontrolliert auf und gefährdet die Integrität der Hüllrohre, der ersten Barriere gegen den Austritt von Radioaktivität.Hups. (Danke, Bernd)
Frankreich droht eine Kältewelle - und ein Stromkollaps. Schuld sind mangelhafte Atomkraftwerke. Die Energieministerin berief eine Krisensitzung ein. Im Notfall müssen ganze Regionen stundenweise im Dunkeln sitzen.Naja gut, die Kältewelle droht uns ja allen. Aber in Frankreich heizt man halt häufiger mit Strom als anderswo.
Auch Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hatte den AfD-Vorstoß zuvor als "billigen Populismus" verurteilt.Das ist ja schonmal eine absolute Lachnummer von einer Partei, von der wir in den letzten Jahren ausschließlich billigen Populismus gesehen haben. Aber wartet, wird noch besser:
Die AfD nutze den Anschlag schamlos für die eigenen Zwecke aus und schreibe dabei nur ab.A-Ha! DAS nimmt die CDU wirklich übel! Die haben ihren Populismus von uns abgeschrieben!!1! Das ist eigentlich UNSER Populismus!1!!
The incident is not expected to harm the environment outside the reactor, it added.
Aber das eigentliche Highlight in diesem Artikel sind die letzten beiden Sätze:Radioactive iodine, also known as I-131, is used in small doses to treat thyroid cancer.It has also been used to treat overactive thyroid disorders.
Seht ihr? Das ist geradezu therapeutisch, so ein kleineres Jod-Leck ab und zu, da geht es der Schilddrüse gleich viel besser!
Bereits im Juni hatte die Aufsichtsbehörde Untersuchungen bei insgesamt 18 Reaktoren des Betreibers EDF angeordnet. Sieben von ihnen sind wegen der Tests derzeit abgeschaltet.
Aber macht euch keine Sorgen, denn:
Das sei kein Sicherheitsrisiko, sagt die belgische Atomaufsicht.Nein, natürlich nicht. Das mit der Deklaration machen wir bloß aus Arbeitsbeschaffungsgründen.
"Das ist das normale Verfahren, wenn es eine Auffälligkeit gibt", sagte eine Sprecherin der belgischen Nachrichtenagentur Belga.Ja, wenn es mal eine Auffälligkeit gibt. Wenn der Reaktor über Jahre dauer-auffällig ist, lässt man ihn normalerweise irgendwann einfach aus.
Erstens: Feuerlöschanlage im AKW Biblis springt nicht an.
Drittens: Das belgische AKW Tihange musste mal wieder einen Reaktor vom Netz nehmen. "An einer Pumpe haben es Auffälligkeiten gegeben".
Und Viertens: Guckt euch mal als Kontext diese beiden Meldungen an. Die zweite ist leider nicht mehr online, nehmt daher diese Meldung vom gleichen Tag. Achtet auf die "alles nicht so schlimm"-Rhetorik. Man hat das Gefühl, da sei dem Schichtleiter ein Kugelschreiber runtergefallen, so von der Gefährlichkeit her. Und dann lest euch diese Geschichte hier durch, was damals wirklich passiert ist. Das sollten wir für die Einschätzung zukünftiger "alles nicht so schlimm"-Fälle im Hinterkopf behalten. Die Betreiber und Behörden lügen und wiegeln in solchen Fällen ab, dass sich die Balken biegen. Und dann sind wir bei Fukushima alle entsetzt, wie es zu so einem Behörden- und Betreiberversagen kommen konnte. Das ist bei uns offensichtlich ganz genau so.
Übrigens, wo wir gerade bei Fessenheim waren: Kontext von letztem Frühjahr.
Update: Fünftens: New Yorker AKW von Vogelscheiße runtergefahren.
Würde nun in diese rissigen, unter hohem Druck stehenden Stahlbehälter plötzlich und in großer Menge kaltes Wasser eingefüllt, dann könnte ein sogenannter thermischer Schock diese Behälter beschädigen oder gar zerstören. Die Folge wäre - ähnlich wie in Fukushima - ein teilweiser oder völliger Kühlmittelverlust und letztlich eine Kernschmelze.Ach naja, äh, bisschen heizen, ist ja wohl kein Problem. Auf welche Temperatur heizen wir das denn?
Üblicherweise hat dieses Kühlwasser eine Temperatur von unter zehn Grad. In Tihange und Doel jedoch hat die Atomaufsicht bereits 2012 angeordnet, dieses Notkühl-Wasser auf 30 Grad vorzuheizen.30 Grad, huh? Oh, warte, geht noch weiter.
Im Dezember vergangenen Jahres hat nach Informationen des WDR die belgische Atomaufsicht ihre Anweisung sogar noch erheblich verschärft. In einem Bericht vor dem belgischen Parlament hat der Chef der Brüsseler Atomaufsichtsbehörde FANC angekündigt, man werde die Vorheiztemperatur - zumindest für den Reaktor in Doel - auf nicht weniger als 45 Grad erhöhen.Hey, bis zu welcher Temperatur kann man denn überhaupt noch von Kühlwasser sprechen?
Damit geht man bis ans Limit, denn ab 50 Grad Celsius wäre das Wasser zu warm, um damit einen abgeschalteten Atomreaktor zu kühlen.o_O
Und Blei ist mal richtig übel, das erzeugt schleichend Hirnschäden. (Danke, Walter)
Die werden sicher die ganzen Risse im Reaktorbehälter vorher gefixt haben, denkt ihr euch jetzt vielleicht? Nein. Haben sie nicht.
Die Wiederinbetriebnahme sei vollkommen sicher gewesen.Und wem würde man da auch lieber glauben als der Betreiberfirma! Zumal den Fallout jemand anderes abkriegt. (Danke, Chriss)
Die Schadsoftware, um die es geht, sperrt den Computer und fordert zu einer Zahlung auf, um das Problem zu beheben.DIE BESTEN DER BESTEN DER BESTEN, SIR!
Aber macht euch keine Sorgen, denn bei UNS ist die EDV SICHER:
Sicherheitsrelevante Systeme seien aber weder bei der Polizei noch beim Verfassungsschutz betroffen gewesen. Von einem gezielten Angriff auf Daten der Landesverwaltung werde nicht ausgegangen, teilte der Sprecher mit.Na dann ist ja alles gut. War nicht mal ein gezielter Angriff, bloß ein Wald- und Wiesen-Trojaner. Meine Güte. Und DIE sollen uns schützen!
"So etwas ist bei uns noch nicht vorgekommen“, sagte am Freitag eine Sprecherin des Kernkraftwerks Gundremmingen. Am Donnerstag war dort im Abklingbecken von Block C ein Brennelement auseinandergebrochen.Immerhin wurden dabei die Brennstäbe anscheinend nicht beschädigt. (Danke, Chriss)
Bei dem Vorfall im AKW Doel bei Antwerpen habe es sich nicht um einen nuklearen Vorfall gehandelt, teilte die Sprecherin des Betreibers Electrabel mit.(Danke, Jan)
Das sind so die Gründe, wieso ich bisher nicht in Erwägung gezogen habe, auf Youtube einen Kanal aufzumachen. Mir sind schlicht kaum Videos auf Youtube aufgefallen, bei denen sich die investierte Zeit tatsächlich gelohnt hätte. Gelegentlich gibt es Videos mit echtem Erkenntnisgewinn, aber das ist dann selten was, das ich nicht lieber als Text gehabt hätte. Wenn ich mal eine Ausnahme nennen müsste, wäre es eine Filmkritik wie diese hier (oder andere Filmkritiken von diesem Kanal). Die Frage, wieso ich diese Filmkritiken als Ausnahme sehe, ist für sich genommen auch schon interessant. Kann ich nämlich gar nicht so einfach beschreiben. Der Typ wirkt ja erstmal wie ein unglaublicher Schnösel, und er verzichtet auch komplett auf irgendwelche Filmausschnitte. Damit wirkt es fast anachronistisch, denn wieso würde man denn zu Youtube gehen, wenn man dann nicht die visuellen Möglichkeiten nutzt und Filmclips zur Illustration einbindet? Aber es stellt sich raus, dass manchmal der Verzicht auf Gimmicks eine Sache stärker macht, nicht schwächer.
Aber zurück zu Youtube und worauf ich eigentlich hinaus wollte. Es stellt sich nämlich raus, dass Youtube ihre Richtlinien für Monetarisierung geändert hat. Die findet man hier. Und da steht:
Content that YouTube considers to be inappropriate for advertising includes but is not limited to:
- Sexually suggestive content, including partial nudity and sexual humor
- Violence, including display of serious injury and events related to violent extremism
- Inappropriate language, including harassment, profanity and vulgar language
- Promotion of drugs and regulated substances, including selling, use and abuse of such items
- Controversial or sensitive subjects and events, including subjects related to war, political conflicts, natural disasters and tragedies, even if graphic imagery is not shown
Na gut, sagt ihr jetzt vielleicht, das sind ja nur die Werbegeschichten. Die Videos bleiben ja oben, nicht? Ja, tun sie. Insofern würde das ein "Alternativlos TV" nicht betreffen, denn wir scheißen ja auf Werbung, würden die eh ausgeschaltet lassen.
Aber was heißt das denn in der Praxis? Frank und ich sind da eher die Ausnahme, wie sich rausstellt. Die meisten Leute auf Youtube wollen gerne mit ihren Videos Geld verdienen. Am Anfang vielleicht nicht, aber sobald die Möglichkeit im Raum steht, schalten das die meisten an. Besonders in den USA, mit dieser völlig verstrahlten Startup-Kultur und dem amerikanischen Traum, kommen dann viele so Spinner-Kanäle und stellen ihr wirtschaftliches Einkommen komplett auf Youtube um, kündigen ihren Job und ziehen irgendwo in den Urwald oder bauen sich einen Vault gegen den Atomkrieg oder die Zombieapokalypse irgendwo in der Wüste Kaliforniens. Und wenn Youtube dann da Vorgaben macht, welchen Content man bringen darf und welchen nicht, damit es Werbeeinnahmen gibt, dann hat das Einfluss.
Gut, also wie gesagt, ich betrachte die meisten dieser Kanäle mit Argwohn, und insbesondere die, die Monetize geklickt haben. Mir geht da jetzt nichts verloren in meinem Leben, wenn die alle zumachen. Aber man muss sich ja trotzdem mal überlegen, was das heißt, wenn so eine Plattform wie Youtube dann ein bisschen an den Zügeln zieht und plötzlich bricht der Dissens weg.
Auf der anderen Seite ist das natürlich mal wieder ein großartiges Argument für das bedingungslose Grundeinkommen. Seufz.
Update: Äh, habe ich natürlich doch schon bei Feministen gesehen. Diese Sarkeesian-Videos sind auch sowas.
Update: Die Youtube-Kritik bezog sich auf Politik-Inhalte, für Wissenschaft und Lehre gibt es natürlich echt viele Inhalte auf Youtube, von denen ich auch schon welche verlinkt habe. (Danke, Tonio)
Gemäss den detaillierten Ergebnissen der entsprechenden Ultraschall-Untersuchung, die «10vor10» nach eigenen Angaben vorliegen, sind die Löcher im Reaktordruckbehälter durchschnittlich 7,5 mal 7,5 Millimeter gross. […] Die Reaktordruckbehälter in Beznau bestehen aus zusammengeschweissten Ringen aus 18 Zentimeter dickem Stahl.
In den Stahlwänden des Reaktordruckbehälters von Beznau 1 klaffen gegen 1000 Löcher […] Die Rede ist von Löchern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von einem halben Zentimeter, eingeschlossen innerhalb der Stahlwände.Die Betreibergesellschaft hatte dazu im Juli folgendes mitgeteilt:
Der Betreiber von Beznau hatte am 16. Juli mitgeteilt, in den Stahlwänden des Reaktordruckbehälters «an einigen Stellen Anzeigen registriert» zu haben, «die auf minimale Unregelmässigkeiten aus dem Herstellungsprozess hinweisen».
Update: Mail-Kommentar:
Es handelt sich nicht um Löcher. In der über 15 cm dicken Stahlwand hat es Luft-Bläschen von 5mm Durchmesser. Als Physiker bin ich davon überzeugt, dass diese kein Risiko darstellen.
Aber es ist auch ein Fall für die beliebte Kategorie "bei UNS ist Kernkraft SICHER"! (Danke, Christian)
- Deliberate intimidation
- Stalking or following
- Sustained disruption of discussion
- Continued one-on-one communication after requests to cease
- Publication of non-harassing private communication
Das sind alles Dinge, die ich aus meiner persönlichen Erfahrung her nur von Social Justice Warriors kenne. Beim Arbeitgeber anschwärzen? SJW-Goldstandard. Leute stalken und sich auf Twitter über ihre aktuellen "Verfehlungen" das Maul zerreißen? SJW-Goldstandard. Fette Debatten-Threads in Foren aufmachen, mit Rassismus- und Sexismus- oder Privilegien-Vorwürfen ganze Communities zerstören? SJW-Goldstandard! Zu Continued one-on-one communication muss ich nichts sagen, das könnt ihr euch ja selber vorstellen, wie meine Mailbox an manchen Tagen so aussieht. Und Publication of non-harassing private communication ist die Höhe an Doppelmoral. Veröffentlichen ist verboten, außer eine Seite hält es unilateral für harrassing? Ja nee, klar. Dass die überhaupt die Stirn haben, so eine "wenn du es machst, ist es verboten, wenn ich es mache, ist es Selbstverteidigung!1!!"-Scheiße in ihren Code zu schreiben!Aber das war ja nur der erste Teil. Der zweite Teil besteht ausschließlich aus Ausnahmeregelungen für SJW-Verhalten. Harrassment ist böse, wenn DIE es mit UNS machen, aber andersherum ist es OK. Sexismus kann immer nur von Männer ausgehen. Ich zitiere das mal in Gänze, weil ich annehmen muss, dass da bald die Eltern nach Hause kommen und das wegmachen.
Our open source community prioritizes marginalized people’s safety over privileged people’s comfort. We will not act on complaints regarding:- ‘Reverse’ -isms, including ‘reverse racism,’ ‘reverse sexism,’ and ‘cisphobia’
- Reasonable communication of boundaries, such as “leave me alone,” “go away,” or “I’m not discussing this with you”
- Refusal to explain or debate social justice concepts
- Communicating in a ‘tone’ you don’t find congenial
- Criticizing racist, sexist, cissexist, or otherwise oppressive behavior or assumptions
Der letzte Punkt wirkt irgendwie so, als hätte der eigentlich in die obere Liste gehört. Ist wohl jemand beim Editieren verrutscht, als der Schaum vor dem Mund das Augenlicht beeinträchtigt hat.Oh, und liebe SJWs: Go away. I'm not discussing this with you.
«Heute haben wir Server mit 72 Systemadministratoren», schreibt Mario in seiner Abschieds-E-Mail. «Wer sind diese Administratoren (Mitarbeiter von BKW, Swisscom, Unisys und so weiter . . .)?»Öhm … ach wisst ihr, das ist ein bedauerlicher Tippfehler!
In einer internen Stellungnahme an die Mitarbeiter schreibt Kraftwerksleiter Martin Saxer: «Als Mario von 72 Personen mit Administratorenrechten geschrieben hat, hat er sich meiner Meinung nach vertippt.» Vielmehr handle es sich um 27 PersonenAch sooo, nur 27 Systemadministratoren! Na dann ist ja alles gut! Die zuständige Regulierungsbehörde hatte an an derer Stelle übrigens (völlig zu Recht!) schon 5 Admin-Accounts als zu viel beanstandet.
Aber macht euch keine Sorgen, Fernwartung ist schon OK, denn wir haben hier schließlich eine Firewall.
die Firewall, die Hackerangriffe abwehren sollte, habe «mehr Löcher als ein Fliegennetz», schreibt Mario in seiner E-Mail*hust* (Danke, Uwe)
Aber jetzt zum Kommentar in der Mail. Den finde ich so wichtig, weil mir genau solche Gedanken bei solchen Meldungen auch durch den Kopf gehen.
Schön langsam habe ich keine Lust mehr im IT Sektor zu arbeiten, wenn ich solche Meldungen lese.Ihr glaubt gar nicht, wie es mich freut, dass sich auch andere Menschen derartige Gedanken machen, und sie mit mir teilen!Ich trage zwar keine direkte Schuld daran, dass sowas implementiert wird, bin jedoch eines der kleinen Rädchen, die dafür verantwortlich sind, dass die Infrastruktur läuft, die derartige Sachen ermöglicht!
Erinnert mich irgendwie an meinen Großvater…der war während des 2. WK Mitarbeiter bei der Bahn….er hat zwar keinen persönlich in die Güterwägen verfrachtet, war aber, als kleines Rädchen, dafür verantwortlich, dass die dann pünktlich angekommen sind!
Ich möchte nicht einmal mit 80 meinen Enkelkindern sagen, dass auch ich mitgeholfen habe!
Mir ist klar, dass die Qualität meiner Mithilfe eine andere ist, als die meines Grossvaters….aber wenn ich derartige Meldungen lese und dann die Veränderungen der letzten Zeit in die Zukunft interpoliere, dann hoffe ich, dass ich einer der Pessimisten bin!
Schade eigentlich…ich war halt immer derjenige, der der Meinung war, dass der technische Vortschritt UNS zugute kommt!
Ich glaube, wir müssen mal langsam anfangen, Schranken zu definieren, an welchen Projekten man nicht mitarbeiten darf, um sich nicht mitschuldig zu machen. Ich für meinen Teil mache nicht mit bei Machine Learning und Big Data. Das ist besonders schmerzlich, weil ich Machine Learning mal studiert habe und nach wie vor hochinteressant finde. Aber wenn man da mitmacht oder gar den Stand der Technik voranbringt, ermöglicht man militärische und unterdrückungsstaatliche Anwendungen, die man karmatechnisch nie wieder ausgewetzt kriegt.
Update: Lest mehr Joseph Weizenbaum!
Die betroffene Rohrleitung gehört zu einem System, mit dem radioaktiv belastetes Abwasser gesammelt und aufgefangen wird.(Danke, Peter)
Vorgeschichte: Rohrbruch im nichtnuklearen Bereich, Block 1 wird abgeschaltet. Meldung des Vorfalls als Stufe 0. Block 2 war eh gerade unten, weil die Brennstäbe getauscht werden sollten. Klingt ja alles nicht weiter schlimm. Bis man den Bericht der Atomaufsicht liest, den die Badische Zeitung wie folgt zitiert:
Der Rohrbruch hat zur Folge, dass sich aus der Leitung, in der ein Druck von 34 Bar herrscht, eine erhebliche Wassermenge ergießt, heißt es. Die Rede ist von "höchstwahrscheinlich mehr als 100 Kubikmetern". Am 5. März erfahren die ASN-Inspekteure bei ihrem Besuch in Fessenheim, der Durchfluss habe im Februar nicht gestoppt werden können, daher die Notabschaltung. Zudem gelangte bei der Überschwemmung Wasser auf elektrische Einrichtungen. Um 18.10 Uhr löste dies im Maschinenraum Alarm aus.Das war also keinesfalls ein "oh guck mal, da tropft was, wir fahren mal sicherheitshalber runter".
So und hier geht der krasse Teil los. Die AKW-Leitung nimmt in Anwesenheit der Atomaufsicht-Leute die geflickte Leitung wieder in Betrieb, obwohl gar nicht klar war, warum die eigentlich geplatzt ist. Ergebnis:
Noch größer dürfte die Überraschung der Inspekteure gewesen sein, als es nach wenigen Minuten vor ihren Augen zu einem erneuten Vorfall kommt. Im Bericht ist von Vibrationen am selben Rohr die Rede; dann bricht es einen Meter neben der alten Schwachstelle. Der dadurch im Maschinenraum ausgelöste Alarm gibt für das Personal das Zeichen, diesen sofort zu verlassen. Doch nichts geschieht. Die Anwesenden halten die Sirene offenbar für den üblichen monatlichen Probealarm.Ja super! (Danke, Thomas)
Update: Den Artikel gibt es auch auf Deutsch.
Trotz der Risse sei der Kernmantel derzeit noch stabil genug, sagte Georg Schwarz, stellvertretender Ensi-Direktor, am Dienstag vor den Medien in Brugg AG. […]Na ein Glück, dass bei UNS die Kernkraft SICHER ist!1!! (Danke, Samuel)Das Ensi legte zudem zwei technische Kriterien für die Risse am Kernmantel dar, die nicht überschritten werden dürfen. Es handelt sich um einen Spannungsintensitätsfaktor und um einen Grenzwert für die Länge der Querrisse. Letztere dürfen nicht grösser als 32 Zentimeter werden.
“I'm not particularly interested in this civil liberties stuff when it comes to these people's emails and mobile phone conversations. If they are a threat to our society then I want them properly listened to.”
Und das Wahlrecht in Großbritannien macht es sehr unwahrscheinlich, dass eine andere Partei die Regierung übernehmen kann.Update: Hups, Kommando zurück, Boris Johnson ist auch Tory. Der aktuelle Labour-Chef heißt Ed Miliband. Von dem hat hierzulande noch nie jemand was gehört, weil der schlicht so blass und uninteressant ist. So ein bisschen wie der Wulff. Inhaltlich läuft das in England aber wie bei uns. Labour übernimmt den Umkipp-Job, wie bei uns die SPD. Aktuelles Beispiel: Notfall-Antiterror-Gesetzgebung.
Der spannene Teil beim Sony-Hack ist, wie Sony es geschafft hat, das von "oh wie peinlich, wir waren zu doof, ordentliche Passwörter zu vergeben" umgelenkt hat zu "OMGWTF DIE TERRORISTEN AUS NORDKOREA WERDEN UNS ALLE TÖTEN!!1". Und Obama ist natürlich sofort aufgesprungen, weil das vom CIA-Folterbericht abgelenkt hat. Ein Musterbeispiel für einen Bullshit-Geysir.
Rein rechnerisch hätte Nordkorea vermutlich gar nicht die Bandbreite, um da bei Sony die ganzen Daten rauszulutschen. :-) Und wenn sie sie hätten, wieso würden sie dann die anderen Filme raustragen und bei irgendwelchen Torrent-Sites hochladen? Dass irgendjemand auf diese völlig abwegige Theorie mit etwas anderem als Gelächter reagiert hat, finde ich nicht nachvollziehbar.
Hier schlagen auch gerade gehäuft Journalisten auf und fragen nach Regin, weil das angeblich im Kanzleramt entdeckt worden sein soll. Naja, äh, klar, warum sollte das Kanzleramt auch immun gegen Malware sein? Solange es Menschen gibt, die auf Dinge raufklicken, wird es eine Malware-Problematik geben.
Aus meiner Sicht ist der Punkt bei Malware, dass es hier zwei Märkte gibt. Auf der einen Seite schaffen die Geheimdienste einen Markt, weil sie für unbekannte offene Sicherheitslücken Geld ausgeben. Solange es diese Nachfrage gibt, wird auch ein Angebot entstehen. Auf der anderen Seite gibt es den Markt der Antiviren-Hersteller. Wir haben hier zwei Märkte mit Angebot und Nachfrage, die sich gegenseitig bedingen. Solange diese Konstellation besteht, wird das Malware-Problem sicher nicht weggehen. Wir müssen also gucken, dass wir diese Märkte beseitigen.
Die mir liebste Lösung wäre, wenn wir Malware international ächten könnten, und dafür sorgen könnten, dass Geheimdienste und Militär sie nicht kaufen. Das erscheint aber nicht sonderlich realistisch. Wenn wir die Nachfrage nicht wegkriegen, dann bleibt nur, das Angebot zu verknappen. Dafür müssten wir dafür sorgen, dass man in der Ausbildung zum Programmierer lernt, wie eine Sicherheitslücke aussieht und wie man sie vermeidet. Leider geht die Kohle der "digitalen Agenda" nicht in die Bildung sondern verstärkt das Problem sogar noch, indem es Malware-Käufern wie BKA und Verfassungsschutz mehr Mittel in die Hand gibt für ihr unmoralisches Tun.
Man könnte das Angebot noch verknappen, indem man dafür sorgt, dass Softwarehersteller für das Ausliefern von Software mit Sicherheitslücken Konsequenzen zu befürchten haben. Das ist im Moment leider nicht der Fall. Ganz lösen kann man das Problem durch Verknappung wahrscheinlich nicht, aber bei Microsoft kann man sehen, dass man so die Preise für 0day dramatisch in die Höhe treiben kann. Früher konnte man mit Windows-Bugs kein Geld verdienen, weil es zu viele davon gab. Heute kostet ein ordentlicher Remote Exploit siebenstellige Beträge. Das ist immer noch im Budget von Geheimdiensten, klar, aber das reduziert deren Munition deutlich. Wenn wir dann eine Lücke finden und schließen, dann tut das den Diensten richtig weh.
Es gibt da noch die Idee, das BSI 0day kaufen zu lassen, und die dann zu verbrennen. Das ist wahrscheinlich nicht die Lösung, weil das den Markt ja befeuert, statt ihn auszutrocknen, aber es wäre immerhin mal eine nicht völlig sinnlose Geldanlage. Besser als ein beklopptes Mautsystem zu bauen jedenfalls. Oder den Berliner Großflughafen.
Eine Gefahr besteht laut Vattenfall aber weder für die AKW-Mitarbeiter in Brunsbüttel noch für die Bevölkerung.Ein Glück, dass bei UNS die Kernkraft so SICHER ist!
The key is generated from an MD5 hash using the Android ID concatenated to the string 'seems legit…'.
Early nuclear reactors around the world all used graphite, but only the British and the Soviet Union persevered with the technology.
Und die Briten, wie sich rausstellt.Ich zitiere mal ein bisschen:
Years of neutron irradiation have caused the graphite to shrink, but because the bombardment does not spread evenly through the brick material, the rates of recession are also irregular. This causes tension and eventually cracking.
Lustigerweise ist auch EDF klar, dass man das nicht schönreden kann, daher versuchen sie es mit der "das ist bloß ein fauliger Apfel, der Rest des Korbs ist OK"-Strategie:Experts at EDF maintain that the new cracks are from an anomalous group of bricks and that the reactors are well within the safety case, which allows for the general cracking of up to 300 bricks (10%) before the limit is breached.
Naja, dann tauscht man die Graphitblöcke halt aus, werdet ihr euch jetzt denken.The tubular graphite bricks, each about a metre high, moderate nuclear reactions and are essential to safe operation. However, they cannot be replaced.
Nope. Na gut, werdet ihr euch jetzt denken, bei sowas baut man doch einen Sicherheitsfaktor mit ein. Ein paar Blöcke, das wird das Design ja wohl abkönnen.EDF was granted permission by the regulator in the summer to relax its graphite weight-loss limit at the Dungeness reactor in Kent from 6.2% to 8% after it came close to breaching the original safety margin.
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.Es heißt ja, dass auch dieses Atomkraft-Problem eine der Treibkräfte hinter dem schottischen Unabhängigkeitsreferendum waren. Na SO ein Zufall, dass dieser Bericht erst kurz danach rauskommt.
Update: Ach, auch lustig: Zum Vergleich ein Artikel über das selbe Thema, auch bei der BBC, aber in der Schottland-Sektion. Das ist gefühlt jedes zweite Wort "safe" und der ganze Artikel besteht aus 20 Wiederholungen der Beteuerung, dass das alles schon OK ist. (Danke, Magnus)
Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck sagte, das Ausmaß übertreffe die Befürchtungen. Aus manchen Fässern ist Material ausgetreten.Weia.
„Der Bodenbereich ist flächendeckend kontaminiert“, musste Werner Fieber einräumen. […] Im Beton seien Werte von bis zu 164.000 Becquerel pro Kilogramm gemessen worden. Zum Vergleich: Bei Lebensmitteln gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm.
Ich verstehe ja das Aufhebens nicht. Wir sollten einfach wie die Japaner einen Pofalla pullen und das Problem für beendet erklären.
Bemerkenswerterweise fehlt diesmal das übliche "keine Gefahr für die Bevölkerung".
«Für den kommenden Betriebszyklus stellen die neuen Risse sicherheitstechnisch kein Risiko dar», sagte Ensi-Sprecher Anton TreierUnd die alten Risse? Naja, die sind ja alt, die kennen wir ja schon. Im Übrigen sei das ja alles kein Problem, denn:
Solche Risse seien auch schon in US-amerikanischen Kernanlagen festgestellt worden. Dass diese nun auch in Mühleberg entdeckt wurden, sei erwartbar gewesen, so Treier.OMGWTF (Danke, Dino)
Gut, genau genommen kennt man das auch in Deutschland, in Bergbauregionen wie dem Ruhrpott. Aber DAS ist ja was GANZ anderes, denn bei UNS ist Bergbau SICHER!1!!
Zahlreiche Gemeinden könnten im Winter – zumindest stundenweise – ohne Strom dastehen. Industrie-Anlagen müssen für Tage heruntergefahren werden, um Energie einzusparen. In den öffentlichen Gebäuden sollen die Lichter auf Notbeleuchtung umgestellt werden.Belgien hatte ja in ihrem einen Reaktor heruntergefahren, weil Haarrisse im Beton gefunden wurden. Und zwar so Größenordnung: Tausende. Ach was, hieß es damals, keine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung. Die Risse sind schon seit 1979 da, und bisher ist ja noch nichts geplatzt!1!!
Aber dann hat mal jemand mit aktueller Technik nachgeguckt.
Doch mit neuartigen Ultraschall-Testgeräten habe man im Frühjahr das ganze Ausmaß des Schadens aufgedeckt und die sofortige Abschaltung veranlasstJetzt sind die ersten Ergebnisse der Untersuchung geleakt. Und die sehen wohl so aus, dass die beiden Reaktoren nie wieder ans Netz gehen können.
Hach naja, Belgien, nicht so schlimm, denkt sich jetzt vielleicht der eine oder andere. Ist weit weg, und die Reaktoren sind ja abgeschaltet. Ist doch alles gut jetzt.
Leider nicht.
Weitere 22 Kessel in anderen europäischen Meilern wurden aus dem gleichen Material in der gleichen Weise gefertigt, darunter auch deutsche Anlagen.Ich würde jetzt gerne mit einem "keine Gefahr für Mitarbeiter und Anwohner" schließen, aber stattdessen steht in dem Artikel das hier:
immer mehr EU-Länder, die auf Kernkraft setzen, ringen mit gravierenden Schwierigkeiten an ihren Meilern.
Update: Das ist natürlich haltlose Panikmache mit dem "Licht aus". Genau wie bei uns, als es an das Abschalten der Kernkraftwerke-Altlasten ging.
Die Sicherheitshülle aus Stahl wurde durchbohrt, um Feuerlöscher aufzuhängen.Wir reden hier vom Primärcontainment. Das ist gasdicht, oder sollte es sein.
Wie das Werk auf Anfrage von suedkurier.de mitteilte, wurden am Stahlcontainment insgesamt sechs Löcher mit jeweils sechs Millimetern Durchmesser angebracht. Damit sollten Halterungen für zwei Feuerlöscher befestigt werden. Die Stahlwand sei völlig durchbohrt worden.Wer da wohl Subunternehmer war? Firma Röhrich?
Update: Ich stelle mir ja die ganze Zeit diese Handwerker vor, wie die da laut fluchen. "Welcher Depp verbaut denn bitte zentimeterdicke Stahlwände! Jetzt muss ich extra zum Auto laufen und die Spezialbohrer holen!1!!" :-)
Ja, liebe Leser, die waren WIRKLICH alle so debil, das Freundschafts-Gefasel der Amerikaner ernst zu nehmen! SO BLÖDE KANN MAN SEIN, stellt sich raus! Und trotzdem eine Karriere in der Politik machen!
Kann man wahrscheinlich nicht nur sein, muss man sein. Sonst hält man die Strunzdämlichkeit und Inkompetenz der Leute um einen herum ja gar nicht aus.
Hausaufgabe: Setzt euch mal ein Wochenende hin und sucht nach "special relationship". Wie viele Länder der Welt glauben, sie hätten eine besondere Beziehung zu den Amerikanern. Klassisches Denial. Jaja, wir sind ja nicht blind! Wir sehen ja, wie die Amis alle anderen Länder nach Strich und Faden verarschen! Wie sie die Welt abhören, wie sie über die Briten als U-Boot die EU kaputtzumachen versuchen, wie sie ihre Bombenziele wählen, jetzt mit Drohnen! Aber mit UNS würden sie das NIE machen, denn WIR haben eine besondere Beziehung zu den USA!1!!
Das glauben alle. Die Franzosen, die Briten, die Schweden, die Polen, die Deutschen. Alle.
Wenn es nicht so lächerlich wäre, wäre es eine tolle Comedy-Routine.
Gauck und Uhl haben tatsächlich geglaubt, dass wenn ein BND-Mitarbeiter sich bei den Amerikanern bewirbt, dass die dem BND Bescheid sagen und das nicht annehmen. Wie verstrahlt kann man sein!?
Update: Nachschlag für die Hausaufgaben: Lest euch mal durch, wie sich Frauen von gewalttätigen Männern einreden, sie hätten eine "besondere Beziehung". Ja, klar, ich sehe ja, dass das ein Schläger ist, aber bei mir ist der anders!1!!
Ursache sei kein Feuer gewesen, sondern ein Problem mit einem Sicherungsschalter in einem Nebengebäude des Maschinenraums von Block ein.Ich bin mir sicher, dass keine Gefahr für Anwohner und Mitarbeiter besteht. (Danke, Thomas)
Und beim AKW Brokdorf gab es einen Kurzschluss.
Update: Ich verstehe gerade nicht, wieso ich keine Paywall kriege. Nanu? Wenn ihr eine kriegt, tut mir das leid. :) (Danke, Tilman)
Wieviel Atommüll liegt denn da?
The EA document estimates that the one million cubic metres of radioactive waste disposed of over the last 55 years by the civil and military nuclear industry at the site, near the Sellafield nuclear complex in west Cumbria, is going to start leaking on to the shoreline in "a few hundred to a few thousand years from now".
Ach naja, wollen wir mal nicht zu harsch urteilen. Bis dahin sind wir doch eh alle tot!1!! (Danke, Alexander)
Auswirkungen auf die Sicherheit gebe es nichtNatürlich nicht!
Der Stromkonzern Electricité de France (EdF) hat seit Jahren in fast der Hälfte seiner Atomkraftwerke Brennelemente eingesetzt, die besonders verschleißanfällig sind.Weils billiger ist!
Update: Es ist natürlich nicht Rost sondern Korrosion, denn die Hüllen von Brennstäben sind, wie wir schon in Alternativlos 14 erklärt haben, aus Zirkonium. Aber das kann man meiner Ansicht nach mal unter "wir wissen, was gemeint ist" fallen lassen. (Danke, Jonathan)
Eine Sprecherin sagte, es habe keine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung bestanden.Dann ist ja alles gut. (Danke, Jonathan)
Der Zwischenfall habe weder Konsequenzen auf die Sicherheit der Anlage noch auf die Umwelt gehabt, betonen die Behörden.Natürlich nicht!
Nach Angaben des Betreibers EDF sei der Zwischenfall von keiner Bedeutung für die Sicherheit des Reaktors gewesen.
Oh und wo wir gerade bei Atomenergie waren: Die Details zum Plan, die Brennstäbe aus Fukushima zu extrahieren, sind auch alles andere als ermutigend. Die sind ja auch selber Schuld, die Japaner! Hätten sie mal einen Shinto-Priester gefragt, wie man sowas macht!
Es geht übrigens um 400 Tonnen Brennstäbe. Und das müsste manuell geschehen. Wenn der Operator den falschen Knopf drückt, kommt es womöglich zur Kernschmelze.
Eingesetzt werden sollen die Kochtöpfe demnach bereits im ersten Quartal 2014, beim "Transport von sensiblen Materialien", wobei "Sicherheit und Verschlussdichte völlig beherrscht" sein müssen.Phew, ein Glück, Sicherheit und Verschlussdichte müssen völlig beherrscht sein. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen, es besteht keinerlei Gefahr für die Mitarbeiter oder Anwohner.
Hier ist, was der Betreiber der Anlage sagt, in der diese Töpfe eingesetzt werden sollen:
Die handelsüblichen Kochtöpfe seien "durchaus geeignet", um Plutoniumreste aufzubewahren, sagt der gelernte Ingenieur. Dazu würden die Metallabfälle, "kleine Zylinder von rund zehn Zentimeter Durchmesser und zwei Zentimeter Dicke", erst strahlensicher in Schachteln verpackt und dann in die preiswerten Behälter geschichtet. "Einige hundert Gramm pro Topf." Anschließend würden die Schnellkocher ihrerseits sicher verbunkert, denn "für einen Transport außerhalb des Geländes ist diese Form der Aufbewahrung nicht zugelassen".Ich frage mich ja, wenn in ein paar tausend Jahren Archäologen in Ausgrabungen Kochtöpfe mit Plutonium finden, was die sich so über unsere Zivilisation zusammenreimen werden.
Laut eines Kraftwerksprechers besteht keine Gefährdung für Personal oder Umwelt.Na dann. (Danke, Dominik)
Eine Gefahr habe nicht bestanden.Natürlich nicht!
Das AKW im bernischen Mühleberg gilt als wahrscheinlichster Verursacher.Aber grämt euch nicht, denn
Laut Experten bestand aber keine Gefahr für die Bevölkerung.
Update: Oh und falls jemand dann halt zur PIN AG gehen will: bittesehr.
In diesem Sinne: Popcorn bereithalten. Und was zum Anstoßen bereithalten für den Moment, wo sie in der ARD zur besten Sendezeit das Wort "Drohnenmord" in den Mund nimmt. Und möglicherweise (legale) Betäubungsmittel vorhalten, das ist halt eine Talkshow und über lange Strecken nur unter körperlichen Schmerzen ertragbar.
Aber die kognitive Dissonanz zwischen "also UNSERE Vorratsdatenspeicherung ist ja voll rechtsstaatlich und demokratisch legitimiert aber DEREN Vorratsdatenspeicherung ist böse und schlecht, verletzt die Privatsphäre und stellt alle Menschen unter Verdacht" ist durchaus unterhaltsam.
Update: Inhaltlich habe ich noch eine wichtige Sache anzubringen. Gabriel brachte mehrere Argumente, um seine kognitive Dissonanz zwischen der von seiner Partei vorangebrachten Vorratsdatenspeicherung und seiner Schelte für die US-Vorratsdatenspeicherung wegzureden. Das war um Wesentlichen: Die Daten werden ja bei uns nur auf Zeit gespeichert. Er versuchte sich auch noch an "aber die Daten liegen dezentral bei den Telcos und nicht bei den Diensten", woraufhin selbst dem Quoten-Amerikaner Denison nur noch heiseres Gelächter einfiel (das ist ja letztendlich genau das, was Prism tut. Da liegen die Daten auch bei Google und co und die Dienste holen sie sich halt ab). Besonders großartig wurde das, als Denison (leider kaum hörbar in dem Stimmengewirr) einzuwenden versuchte, auch die US-Programme seien ja gesetzlich klar geregelt und die Geheimdienste in den USA unterlägen ja auch strenger parlamentarischer Kontrolle. Das stimmt natürlich in jeder Hinsicht. (Deshalb ist es nicht ausreichend, wenn etwas legal ist. Auch Hitlers Machtergreifung war legal. Man braucht da höhere Maßstäbe) Gabriel selbst wandte mehrfach ein, man habe ja im NSU-Ausschuss sehen können, wieviel von Zusicherungen der Dienste und parlamentarischer Kontrolle zu halten sei. Ganz großes Kino. Die FAZ war jedenfalls ganz hingerissen von der wieselflinken politischen Wendigkeit von dem Gabriel, wie der da mal eben eine neue Vision für Europa formuliert hat aus dem Stegreif :-)
Ich für meinen Teil fand das sehr schön, dass Gabriel da überhaupt Denkprozesse erkennen ließ. Leider ist er noch nicht so weit, das Anfallen der Daten als das Problem zu erkennen. Wenn Daten irgendwo anfallen und gespeichert werden, werden sie auch missbraucht werden. Das ist ein historisches Faktum, mein Lieblingsbeispiel dafür ist immer die Geschichte, dass die Nazis prozentual in den Niederlanden eine höhere Juden-Mord-Quote hatten als in Deutschland, weil die Holländer in ihren amtlichen Registern völlig sinnlos die Religionszugehörigkeit abgefragt und gespeichert hatten. Daten werden missbraucht. Der einzige Schutz ist Datensparsamkeit. Constanze hat das angesprochen. Gabriel hat es noch nicht verstanden.
Oh, ach so, was ich eigentlich sagen wollte zu Gabriels Argumentation, die Vorratsdaten seien ja was anderes, weil die nur temporär gespeichert würden: Genau das behauptet die NSA auch. Die NSA löscht auch nach sechs Monaten, sagen sie. Außer die Daten sehen spannend aus, weil sie Bezug zu einem Terrorfall haben oder verschlüsselt sind. Verschlüsselte Daten heben die "zu Forschungszwecken" komplett auf. Aber wenn die ordentlich verschlüsselt sind, nützt ihnen das ja nicht viel. Mit anderen Worten: Ein Eigentor, dieses Argument. Hat leider in der Sendung niemand angesprochen, dass auch die NSA nur temporär speichert. Schade, denn dann hätten die Politiker mal erklären können, wieso Löschversprechungen unserer Behörden an der Stelle glaubwürdiger sein sollten als die der NSA.
DROPMIRE implanted on the Cryptofax at the EU Embassy D.C.
The EU pass diplomatic cables via this system back to the MFA.
Und DIE haben groß rumgepupt und Bradley Manning in Isolationsfolter gesteckt, als IHRE Cables wegkamen. Aber UNSERE Cables sind offensichtlich fair game.Überhaupt regt mich die Doppelzüngigkeit der Dementis tierisch auf. Eines (!) der Systeme saugt nur Metadaten auf, weil man mehr für Trafficanalyse und co eben nicht braucht. Und die verteidigen sich jetzt konkret gegen dieses System, sagen das aber nicht dazu, und so ist bei einigen Europäern als Fazit angekommen, dass die ja nur Metadaten speichern und nicht Inhalte. Wohlgemerkt ist auch das mehr als ausreichend für einen Totalverlust der Privatsphäre. Aber ich möchte das mal ganz explizit ansagen: Nein, die sammeln nicht nur Metadaten. Lasst euch nicht verarschen von deren PR-Dementis. Natürlich schnorcheln die auch die ganzen Inhalte ab, da könnt ihr mal einen drauf lassen. Das ist das Zeitalter von Big Data, Baby. Wenn irgendwas irgendwo als Daten vorliegt, schnorcheln wir es ab. Was man da später draus gewinnen kann, das wird man ja dann sehen später.
South Korea’s nuclear power industry has been plagued by a series of forced shutdowns, corruption scandals and mechanical failures in recent years
Hey, genau wie überall sonst.
Medienkompetenz-Update: Es geht um das noch nicht verstrahlte Grundwasser. Ist immer noch Scheiße, weil das Salzwasser ist, das die da ins Süßwasser einleiten wollen, aber ist immerhin nicht radioaktiv oberhalb der natürlichen Strahlung. 100 Punkte für alle, die's selber gemerkt haben. (Danke, Marcel)
Grund sei ein Leck gewesen, das sich allerdings im nicht-nuklearen Bereich befinde. Deshalb bestehe keine Gefahr, sagte eine Sprecherin.Natürlich nicht! Das ist sogar so harmlos, dass der Direktor der Anlage sich zu dieser bemerkenswerten Aussage hinreißen ließ:
Das AKW sei erst vor kurzem gewartet worden. Der neue Kraftwerksdirektor hatte kürzlich erst erklärt, Cattenom könne noch 30 Jahre laufen.Seht ihr? Was kann da schon schiefgehen!
Wer jetzt auf ein "keine Gefahr für Mitarbeiter und Anwohner" gehofft hat, den muss ich enttäuschen. Wir reden hier vom Militär, die scheißen auf die Sicherheit von Mitarbeitern und Anwohnern. Die für die relevante Frage ist, ob sie ihren Bedarf an angereichertem Uran gedeckt kriegen. :-)
Die Anlage FRM II musste vor sechs Wochen abrupt heruntergefahren werden und stand bis 6. Dezember still. Die Aktion war Insidern zufolge nötig geworden, nachdem während des Reaktorbetriebs so hohe Emissionen des radioaktiven Kohlenstoffs C-14 aufgetreten waren, dass eine Überschreitung des Jahresgrenzwerts drohte.Aber macht euch keine Sorgen, denn:
Eine Gefahr für Forscher oder Anwohner bestand nicht.Nun klingt das ja nicht auf Anhieb gefährlich, wenn ein Reaktor gegen Ende des Jahres in die Nähe seiner Grenzwerte kommt. Aber:
Für gewöhnlich würden Jahresgrenzwerte bei Atomreaktoren gerade mal zwischen fünf und zehn Prozent ausgeschöpft.Hups!
"There is no safety problem" at Reactor 4 at the Ringhals plant near Gothenburg in the country's southwest, nuclear authority inspector Jan Gällsjo told the national TT news agency.
Nein, natürlich nicht. Wo denken Sie hin! Wir haben das runtergefahren, damit der Reaktor auch mal Weihnachtsferien machen kann! Mit Sicherheit hat das NICHTS zu tun!1!!He added that the presence of salt water in the pressurised water system was nonetheless an anomaly which needed to be fixed.
Was Sie nicht sagen, Herr Sicherheitsinspektor! Komisch, ich lernte in der Schule noch, dass Salzwasser Korrosionsprobleme machen kann. Da ist die Forschung offensichtlich inzwischen weiter!1!! (Danke, Christoph)
Die "Mängel in Führung, Leitung und Eigenkontrolle" reichen von falsch montierten Ventilen über nicht mehr "aufspürbares" strahlendes Material bis zu einer Notstromversorgung, die nie betriebsbereit war.Wait, what?!
Der – derzeit abgestellte – Reaktor ist damit zehn Jahre lang unter Verletzung grundlegender Sicherheitsvorschriften betrieben worden. OKG erklärt dazu lediglich, man habe tatsächlich "gegen geltende Routinen verstoßen", meint aber, die Reaktorsicherheit sei davon "nicht betroffen" gewesen, und betont im übrigen, man habe "Verständnis" für den jetzigen Schritt der Behörde.Die haben da zehn Jahre lang ein Atomkraftwerk betrieben, das sie nicht runterfahren konnten, weil ihnen sonst mangels Notstromversorgung die Kühlbecken-Problematik von Fukushima gedroht hätte, und keiner hat es gemerkt?! Immerhin ist das auch der Atomaufsichtsbehörde jetzt einigermaßen peinlich, und sie drucksen herum, sie seien ja bloß Aufsicht und hätten gar nicht die Resourcen für wirkliche Kontrollen. Weia.
Update: Ist schon wieder hochgefahren, der Reaktor. Beeindruckend, wie schnell sich Mängel "beheben" lassen, wenn es draußen kalt ist und die Leute gerne ihre Stromheizungen anschalten würden.
Update: Dabei hatte die Atomaufsicht neulich erst gefordert, dass die mal ihre Sicherheitsanforderungen hochschrauben, nachdem Risse im Abklingbecken gefunden wurden. (Danke, Frank)
Eine Gefahr für die Beschäftigen des Atomkraftwerks habe nicht bestanden, hieß es in der Pressemitteilung.Nee, was kann da schon passieren, so ein Leck am Druckbehälter. Sie fanden das nicht mal besorgniserregend genug für eine Reaktorschnellabschaltung. (Danke, Andreas)
Was von Versprechen der Atom-Lobby zu halten ist, darüber schreibt die Zeitung, dass nach dem Super-Gau in Tschernobyl 1986 eigentlich die EU-Staaten dringende Sicherheitsmaßnahmen vereinbart hätten. "Auch Jahrzehnte später steht deren Umsetzung in einigen Mitgliedsländern noch immer aus", ist das fatale Urteil des BerichtsNaja, wozu auch Sicherheitsmaßnahmen, wenn das bei uns per Definition sicher ist!1!!
Das AKW Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk in Frankreich, das noch in Betrieb ist. Beide Reaktoren haben erst kürzlich die Genehmigung erhalten, für weitere zehn Jahre in Betrieb zu bleiben. Die Anlage aus dem Jahr 1977 liegt in der Erdbebenzone des Rheingrabens etwa 30 Kilometer von Freiburg entfernt.Alles total sicher also. Und das Money Quote, auf das ihr alle gewartet habt? Klar, hier ist es:
Nach Angaben des Umweltministeriums in Paris hatte der Vorfall keine Auswirkungen auf die Reaktorsicherheit oder die Umwelt.Natürlich nicht!1!!
Laut Experten besteht keine Gefahr für die Bevölkerung und für die Umwelt.Und überhaupt, ist ja kein Problem, Belgien hat ja noch andere Reaktoren. Z.B. Tihange! Gut, da sind baugleiche Reaktorbehälter verbaut. Aber hey, was kann da schon passieren. Das bisschen radioaktives Wasser, das da austritt. Das kommt bestimmt nicht zu uns, denn das Ding ist 80 km von der Grenze zu Deutschland entfernt. Was kann da schon passieren.
Oh und wie war das noch gleich mit "der Markt regelt das"? (Danke, Tobias)
Das Timing ist auch prima für die Produkteinführung, denn Tepco hat gerade eingeräumt, dass die freigegebene Strahlung 2,5 Mal so hoch war wie sie damals geschätzt hatten. Da fragt man sich doch, wenn sie DAS zugeben, wie schlimm es WIRKLICH war.
Übrigens, wo wir gerade bei Atomunfällen waren: Die Max-Planck-Gesellschaft hat da mal geforscht und kommt zu diesem Ergebnis:
Westeuropa trägt das weltweit höchste Risiko einer radioaktiven Kontamination durch schwere ReaktorunfälleBegründung: da ist jedesmal eine Menge Umland betroffen und in Westeuropa ist die Reaktordichte besonders hoch. Im Übrigen widersprechen sie auch den bisherigen Statistiken, wie häufig man mit Atomunfällen zu rechnen hat:
dass solche Ereignisse im momentanen Kraftwerksbestand etwa einmal in 10 bis 20 Jahren auftreten können und damit 200 mal häufiger sind als in der Vergangenheit geschätzt.Oh, und weiter:
Die Ergebnisse zeigen, dass Westeuropa – inklusive Deutschland – wahrscheinlich einmal in etwa 50 Jahren mit mehr als 40 Kilobecquerel radioaktivem Cäsium-137 pro Quadratmeter belastet wird. Ab dieser Menge gilt ein Gebiet laut der Internationalen Atomenergie Behörde IAEA als radioaktiv kontaminiert.Aber abgesehen DAVON ist bei UNS Atomkraft natürlich völlig sicher.
Und wo wir gerade dabei sind: Im AKW Fessenheim gab es ein Feuer im Maschinenraum. Natürlich keinerlei Grund zur Beunruhigung.
Und dass um Gorleben herum weniger Mädchen geboren werden, das ist sicher auch völlig unbedenklich und hat nichts, ich betone: nichts!, mit dem Atommüll zu tun.
Es habe keine Verletzten gegeben, die Anlage sei sicher.
Es handele sich über ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N. Das ist die niedrigste Stufe.
Für Anwohner und Mitarbeiter des Atomkraftwerks bestehe keine Gefahr, betonte Schmalfuß.Selbstverständlich!
Deze afwijking heeft geen enkele gevolg op de werknemers, noch de bevolking, noch het leefmilieu gehad noch op de goede werking van de installatie.
Zwar sei ein "Feuer in einer Atomanlage immer eine ernste Angelegenheit", hierbei habe es sich aber um einen "relativ geringfügigen Vorfall" gehandelt, sagte der Sprecher. Die Betriebsfeuerwehr habe den Brand mit "normalen Handfeuerlöschern" schnell unter Kontrolle bringen können.Da war wohl die PR-Abteilung schlafen. Der Betreiber ist übrigens e.on.
Das ist ein Siedewasserreaktor und der Brand war in der Turbinenhalle, das ist also keine völlig periphäre Angelegenheit.
Bei einer routinemäßigen Inspektion war es zu einem Unfall mit einem Plutonium-Behälter gekommen. „Der Behälter ist auf den Boden gefallen“, sagte ein Belgoprocess-Sprecher.Kann ja mal passieren, und so Plutonium-Behälter, die werden ja heute auch nicht mehr so stabil gebaut wie früher!1!! Und überhaupt, eine Gefahr besteht im Grunde nicht, denn:
Dabei sei aber nur eine „extrem kleine Menge“ freigesetzt worden.Nur eine ganz kleine Menge! Was kann da schon passieren.
Und selbstverständlich, sicher wie das Amen in der Kirche, besteht keinerlei Gefahr für die Anwohner oder die Umwelt. Besonders peinlich: das waren ein IAEA-Inspektor, ein Euratom-Inspektor, und ein Mitarbeiter der Anlage. Wie das wohl lief? "Mhh, der Container hier sieht aber nicht sonderlich stabil aus. Mal gucken, ob der einmal Runterfallen überlebt!"
Naja gut, keine Gefahr für die Mitarbeiter ist vielleicht auch falsch, denn bei der Explosion kam ein Mensch ums Leben und drei weitere wurden verletzt, aber abgesehen davon, und so ein Arbeitsunfall kann ja immer mal vorkommen, besteht ansonsten keinerlei Gefahr, da bin ich mir sicher. Wie wenig Gefahr für die Anwohner besteht, und wie wichtig die Sicherheit für die Behörden ist, kann man auch gut daran sehen, dass die Franzosen erstmal einen Sperrbezirk um die Anlage herum eingerichtet haben.
Ursache war ein Feuer, das in einem Lager für radioaktiven Müll ausgebrochen war.
Ein lustiger Datenpunkt an der Stelle ist, dass es da durchaus Reaktoren gibt auf dem Gelände, aber die sind alle stillgelegt. D.h. nicht mal stillgelegte Atomtechnik haben wir im Griff!
Update: Oh und wie sich das für kritische Infrastruktur gehört, ist die Webseite der Atomaufsichtsbehörde erstmal unter der Last zusammengebrochen.
Authored by UCS nuclear engineer David Lochbaum, the report examines 14 “near-misses” at U.S. nuclear plants during 2010 and evaluates the NRC response in each case. The events exposed a variety of shortcomings, such as inadequate training, faulty maintenance, poor design, and failure to investigate problems thoroughly.
Das Übliche halt. Aber dass es 14 "near-misses" gab ist ja schon für sich genommen ein gruseliger Datenpunkt.
The North Anna plant, which was near the epicenter of Tuesday's quake, is reportedly located on a fault line.
Das ist ja schonmal auffallend schlau, so ein Atomkraftwerk auf einer Fault Line zu bauen. Aber wartet, das war erst die Overtüre.The U.S. Nuclear Regulatory Commission rates the plant as the seventh most likely to receive core damage from a quake.
Die sind da sehenden Auges reingerannt!Naja, werdet ihr euch jetzt vielleicht denken, so ein Atomkraftwerk hat ja Vorbereitungen getroffen für so einen Fall, da gibt es ja Sensoren, die erkennen ein Erdbeben. Im Prinzip ja, aaaaaaaber:
According to the Virginia Department of Mines, Minerals and Energy (DMME), the Virginia Tech Seismological Observatory (VTSO) removed all seismographs from around the plant in the 1990s due to budget cuts.
Naja, Budget Cuts, das kann man schon verstehen, die Atomenergie ist in der Krise, wer will da noch Geld ausgeben. Was PR-technisch vielleicht ein winziges bisschen unglücklich ist, ist dass sie im Februar angekündigt haben, da noch einen dritten Reaktor anzubauen. Dafür hatten sie dann eben doch noch Budget.Naja, und es ist ja nicht so, dass sie nicht an Erdbeben gedacht haben, als das gebaut wurde. Das ist ausgelegt bis 6,1 auf der Richter-Skala. Das Beben jetzt war 5,9. Da hätte man rückblickend vielleicht auch ein bisschen großzügiger bei der Planung des Sicherheitspuffers sein können… (Danke, Rop)
Und der Oberhammer: bei der Deutschen Bank geht das TAN-Verfahren wohl noch.
Ich bin ja vor ein paar Jahren von der Deutschen Bank zur Postbank gewechselt, weil die Deutsche Bank mir an einem Freitag abend nach Filialenschluss am Geldautomaten die Karte eingezogen hatte. Nicht weil ich überzogen hatte oder weil es Sicherheitsbedenken gab. Nein. Weil sie mir persönlich (beim Antanzen und Abholen der Karte am Montag nach einem Wochenende ohne Bargeld) sagen wollten, dass ich (damals noch mit einem Ex-Schülerkonto ohne Dispo) keinen Dispo habe (nein, wirklich!!1!) und nicht überziehen dürfe. Als ich dann noch sah, wie sie bei einem "guten Kunden" rausgewieselt kamen und dem speichelleckend die Tür aufhielten, war mir klar, dass ich mit dem Laden nie wieder Geschäfte machen wollte.
Und ausgerechnet die haben die Postbank gekauft. Und fahren sie jetzt offensichtlich nach allen Regeln der Kunst gegen die Wand.
Rein politisch gesehen wäre ja die Sparkasse was für mich, aber die haben mal mein Konto gefressen. Gut, da waren nur 5 DM oder so drauf, aber als ich eines Tages mit meiner Kundenkarte einen Kontoauszug holen wollte, meinte der Automat, das Konto existiere nicht. Ich ging also an den Schalter und dort bestätigte man mir das. Ich fragte, wo sie denn glauben, dass ich meine Kundenkarte mit aufgedruckter Kontonummer herhabe, wenn es das Konto nicht gibt. Wussten sie auch nicht.
Ich glaube ja inzwischen, dass sich noch ein Mondprogramm lohnen würde. Das könnten wir dann nutzen, und die ganzen Banken zum Mond schießen.
Das Kraftwerk ist seit Samstag wegen Wartungsarbeiten vorübergehend abgeschaltet.Wie, vorübergehend?!
Update: Isar 1 war der abgeschaltete Uralt-Reaktor, Isar 2 war ein "modernes" Kraftwerk, das erst 1988 ans Netz ging und bis 2022 laufen soll.
Lustigerweise haben sie neben dem "wir wissen gar nicht, ob das überhaupt in den Rhein gelangt ist" dann das hier stehen:
Die Schadstoffwelle wird nach Berechnungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) am Wochenende Nordrhein-Westfalen erreichen. Sofern die von der Schweiz am Kühlwasserauslauf ergriffenen Reduzierungsmaßnahmen nicht erfolgreich waren, werden Konzentrationen bis zu 8 µg/l im Rhein erwartet.Aber keine Sorge, denn
Eine Gefahr für die Trinkwasserqualität und die sichere Wasserversorgung besteht nicht.Na denn. (Danke, Michael)
Update: Hier geht gerade der Hinweis ein, dass ich auf den Umstand hinzuweisen vergass, dass natürlich zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für Bevölkerung oder Mitarbeiter bestand ("das Nuklearsicherheitsinspektorat wiegelt ab"). (Danke, Gerd)
Die Explosion soll sich in einem Transformator außerhalb der Nuklearzone ereignet haben.Na dann (alle mitsprechen) bestand ja zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für die Mitarbeiter oder Bevölkerung!
Update: Gibt ein Foto.
Die Ansagen von denen sind allerdings ein bisschen konfus. Erst heißt es, sie haben einen Diesel, aber der musste nicht angefahren werden. Dann heißt es, sie hätten den Strom zur Pumpe innerhalb von ca zwei Stunden wiederhergestellt. Das sagt die Regulierungsbehörde, der Betreiber redet von "nur" einer Stunde. Äh, dafür ist der Diesel genau da, in Fällen von Stromausfall sofort anzuspringen und zu übernehmen. Das riecht alles ein bisschen, wenn ihr mich fragt.
Aber wartet, geht noch weiter:
Pools at most nuclear plants hold several times more spent fuel than originally intended.
Als Grund wurde angegeben, dass sich ein Abstandshalter verhakt habe und dann abgerissen worden sei.Aber selbstverständlich bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für die Mitarbeiter oder Bevölkerung!1!!
Das Ministerium stufte den Vorfall in die Kategorie N ein für Ereignisse, die „keine“ oder „nur geringe“ sicherheitstechnische Bedeutung haben.Klar, liegt ja auch nahe. (Danke, Andreas)
Der Einstufung des Kraftwerkbetreibers nach handelt es sich um Meldekategorie N (Normalmeldung). Es handelt sich demnach um einen Vorfall geringer sicherheitstechnischer Bedeutung.Genau. Was kann schon passieren bei so einem Brand im Atomkraftwerk. (Danke, Justin)
Bisher war das alles analog. Grund:
It has taken nuclear power plants so long to go digital because regulators wanted assurances the new control systems were as reliable as the old ones and could not be compromised by hackers.
Aber jetzt wird das anders. Trotz Stuxnet. Grund:The goal of going digital is to save money.
Erstklassige Priorisierung, liebe Amerikaner! Da weiß man, was man hat. Obama hat offensichtlich gegenüber Bush noch weniger Industrieregulierung. Change we can believe in!
Gestern berichtete E.on bereits von der nächsten Panne im weiterhin heruntergefahrenen Isar 1. Dieses Mal musste der Reaktor "manuell" abgeschaltet werden. "Während des Betriebs eines Motors im Not- und Nachkühlsystem wurde ein Anstieg der Lagertemperatur festgestellt", meldet E.on. Der betroffene Motor wurde vorsorglich manuell außer Betrieb genommen. Der Motor wird ausgetauscht und zur Ursachenklärung an den Hersteller übergeben."Selbstverständlich bestand zu keinem Zeitpunkt irgendeine Gefahr für Personal oder die Bevölkerung!1!!
Wie kann sowas Stufe 0 sein, werdet ihr euch jetzt vielleicht fragen? Nun, es gab noch redundante Systeme. Und solange es noch andere Motoren gibt, die nicht kaputt sind, zählt das nicht als echter Störfall. (Danke, Frank)
Selbstverständlich bestand keinerlei Gefahr für die Arbeiter oder die Bevölkerung!1!! (Danke, Maik)
The NRC inspectors expressed concern about the location of the plant’s hydrogen storage tanks. They determined that a detonation of a hydrogen storage tank had the energy equivalent of 217 pounds of TNT. They were concerned about the consequences from such an explosion, particularly since four hydrogen storage tanks were located on the roof of the control room.
*fazialpalmier* (Danke, Thomas)
Demnach seien die neuen Brennelemente angeblich zu heiß, um sie anderweitig zu lagern.Wie meinen?! Das hessische Umweltministerium hat natürlich umgehend gesagt, dass das Blödsinn ist. Daraufhin hat RWE das dann wieder zurückgezogen. Hups. Kann ja mal passieren.
Update: Aber grämt euch nicht um RWE, die haben schon einen Backup-Plan am Start: "RWE plant Atommeiler in den Niederlanden". Knapp 200 km von der Grenze entfernt, da lägen wir also bei ungünstigem Wind immer noch voll in der Fallout-Zone.
Besonders humoristisch wertvoll:
Allerdings stammt der Schaden bereits aus den Anfangstagen des Kraftwerksbetriebs von 1982; die Hälfte des Risses sei bei den Justierungsarbeiten während der Inbetriebnahme der Anlage entstanden.Auf DEM Niveau arbeiten bei uns die Kernkraftwerke?!? Oh Graus! (Danke, Thomas)
Beim Anfahren des Reaktors am 20. Oktober 2010 sei die innere Reaktordruckbehälter-Dichtung undicht geworden, erklärte Greenpeace in Hamburg unter Berufung auf interne Dokumente. Nur die äußere Deckeldichtung habe ein Leck verhindern können. Das hessische Umweltministerium erklärte, die festgestellte Undichtigkeit sei "eindeutig nicht meldepflichtig" gewesen.
Ein Ventil habe sich "auf ungewünschte Weise geöffnet"Im Reaktorgebäude standen die Leute knöcheltief im Wasser. Aber das sei kein Problem, denn die hätten ja Schuhe und Schutzkleidung angehabt!1!! (Danke, Frank)
The Salem 1 nuclear reactor here has been shut down for a second time in a week due to problems with vegetation floating in the Delaware River clogging the plant’s cooling water intakes.
„Tatsächlich ist man in Deutschland notfallmedizinisch nirgendwo ausreichend auf die Behandlung von massenhaft radioaktiv kontaminierten Patienten vorbereitet“, brachte es Leo Latasch, der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Frankfurt, auf den Punkt.und weiter unten:
Zwar verfügt Deutschland mehr als jedes andere Land über große Kapazitäten für die Knochenmarkstransplantation, aber abgeschirmte Operationsräume oder Behandlungsplätze für kontaminierte Patienten sind rar. Es beginnt schon damit, dass es für die Rettungskräfte selbst keine Schutzkleidung gibt.Na dann kann der GAU ja kommen!
Aber hey, Faktor 24, echte Männer lachen da doch drüber. Wie z.B. der Sprecher des Asse-Betreibers:
Gegenüber NDR.de bezeichnete Nording die Strahlung aber nicht als gravierend. Das BfS habe alle Schutzmaßnahmen ergriffen, die zur Sicherheit der Beschäftigten erforderlich seien, betonte der BfS-Sprecher.Bwahahahaha
„Sie behandeln uns fast wie Sklaven“, wird einer der Polen in jenem Bericht zitiert. „Viele der finnischen Vorarbeiter sprechen kein Englisch, einer war vor seiner Arbeit in Olkiluoto Viehzüchter. Aber das zählt nicht, das einzige, was zählt, ist die Arbeitsgeschwindigkeit. Und die ist manchmal zu hoch, um ein sicheres AKW zu bauen.“Es ist so schlimm, dass sich sogar Siemens schon von ihrem Teil distanziert, weil beim Einbau gepfuscht wurde.
Update: Siemens ist raus bei Areva.
Und wer sich jetzt denkt, hey, sowas wäre bei UNS NIE denkbar, dem seien die Wikipedia-Artikel zu Propaganda Due und Gladio empfohlen. Bei uns ist bisher der Unterschied, dass die ganzen "Terroristen" bereits geschnappt werden, bevor Menschen zu Tode kommen, um mal auf die Sauerländer und die Kofferbomber zu verweisen.
Falls das eine Satire ist, entwickelt es sich gerade zu einem Meme. Jedenfalls springen schon die ersten auf.
Australia's Human Rights Commissioner, Graeme Innes, said the practice was occurring on a small scale and people should be aware it was unlawful for employers to discriminate on the basis of a worker's genetic make-up, except in rare circumstances.
Aha, rare circumstances also, ja? Und wer macht Gentests? Überraschung:The comments followed publication of a world-first study revealing that genetic discrimination has already occurred in Australia, with most cases related to life insurance policies.
Genau das Szenario, mit dem wir gegen die Gesundheitskarte argumentiert haben. Aber bei UNS da könnte sowas ja NIEEEE passieren!1!!Spannend auch: sie haben sogar schon Leute wegen des Gentests abgelehnt:
About 500,000 applications were received each year for insurance, about 400 of which were from people who had had genetic tests. Only 2 per cent of these, or eight cases, had been declined on the basis of a genetic test alone, Mr Gilbert said.
Pah, nur acht Leute, was spielt das schon für eine Rolle, wenn deren Nachkommen jetzt nicht versorgt sind!1!!Hier ist ein Artikel zu der Studie, die sie da ansprechen. (Danke, Sirko)
Die SPD konnte dabei durchsetzen, dass das Instrument zum verdeckten Zugriff auf IT-Systeme zunächst bis 2020 befristet werden soll.Soll das ein WITZ sein?!? Unglaublich! Und noch so eine tolle Gummi-"Konzession" haben sie herausgehandelt:
Weiter ist vorgesehen, dass neben zwei BKA-Beamten auch der Datenschutzbeauftragte der Behörde abgegriffene Daten auf Berührung des eigentlich unantastbaren Kernbereichs privater Lebensgestaltung hin begutachtet.Hey, toll, ich muss also nicht mehr den Beamten vertrauen, die gerade dabei sind, meine Bürgerrechte mit Füßen zu treten, sondern ich habe zusätzlich noch einen weiteren Beamten aus der Behörde, die gerade dabei ist, meine Bürgerrechte mit Füßen zu treten.
Hut ab, SPD. Da habt ihr ja enorm was gerissen.
Wir brauchen in diesem Lande mal einen Reset-Knopf, der diese ganzen Verräter aus dem Parlament entfernt.
Boah ich kann mich gar nicht beruhigen, dass die das hier als Fortschritt zu verkaufen versuchen, dass sie das Gesetz nach ein paar Jahren nochmal angucken. Hallo? Das ist Standard! Die nächste Regierung kann euren ganzen Flurschaden wieder weg machen. Das nennt man Demokratie. Dass ausgerechnet IHR das jetzt UNS als Vorteil zu verkaufen versucht, das ist eine Schande. Und dabei fing der Tag so hoffnungsvoll an. KOTZ!
Also habe ich mich heute entschieden, ein paar Makros zu machen, mit denen man unabhängig vom Integer-Typ Addieren und Subtrahieren kann, und der sagt einem dann, ob das überläuft oder nicht. Nun, das ist leichter gesagt als getan. Meine Anforderung ist, daß ich dem Makro nicht die Typen der beteiligten Variablen sagen will, weil das fehlerträchtig wäre. Mein API sieht so aus:
int a;Man sieht schon, wieso das ein Makro werden soll, sonst müsste man da immer Adressen nehmen und übergeben, und es soll ja auch möglichst effizient werden. Das Makro muss jetzt folgendes tun:
if (add_of(a,17,23)) handle_overflow();
if (INT_MAX-23 <= 17)Nur, woher weiß das Makro, daß es INT_MAX nehmen muss? Bei gcc gibt es eine typeof Extension für sowas, mit der kann man typunabhängige MIN und MAX Makros bauen. Das ist auch komplizierter, als es klingt, weil man dabei erkennen muss, ob der Typ vorzeichenbehaftet ist oder nicht, und dann darf man auch selber keinen Integer-Overflow verursachen, falls gcc noch renitenter wird als es heute schon ist. Hier ist mein Code:
return 1;
else
dest=23+17;
#define __MIN_UNSIGNED(type) ((type)0)Ich vergleiche in dem Makro mit 1 statt mit 0, weil gcc sonst bei unsigned-Typen eine Warnung wirft, daß da immer 0 rauskommt, und der 0-Fall mit beiden Code-Varianten funktioniert.
#define __MIN_SIGNED(type) (((type)-1)<<(sizeof(type)*8-1))#define __MAX_UNSIGNED(type) (((type)-1))
#define __MAX_SIGNED_TEMP(type) (((type)1)<<(sizeof(type)*8-2))
#define __MAX_SIGNED(type) (__MAX_SIGNED_TEMP(type)+(__MAX_SIGNED_TEMP(type)-1))#define __MAX(type) ((type)-1 < 1?__MAX_SIGNED(type):__MAX_UNSIGNED(type))
#define __MIN(type) ((type)-1 < 1?__MIN_SIGNED(type):__MIN_UNSIGNED(type))
Nachdem das vom Tisch ist, brauchen wir noch ein Makro, das erkennt, ob eine Zuweisung legal ist. Konkret, wenn man einem unsigned int -5 zuweist, dann will man das mitkriegen. Selbst wenn wir integer overflow in der Arithmetik abfangen, kann ja jemand 1 zu -5 addieren, und das einem unsigned int zuweisen wollen, oder mit 64-bit Zahlen rechnen. Hier ist mein Code dafür:
#define assign(dest,src) ({ typeof(src) __x=(src); typeof(dest) __y=__x; (__x==__y && ((__x<1) == (__y<1))?(int)((dest)=__y),0:1); })Dieser Typeof-Kram dient dazu, daß src nur einmal evaluiert wird (könnte ja sein, daß da was mit Seiteneffekten steht, sagen wir "*i++". Er dient auch dazu, daß ich die Variable einmal dem neuen Typ zuweise. Man sollte denken, wenn man danach _x==__y guckt, ist alles gesagt, aber: "(unsigned int)-23 == (signed int)-23". Daher müssen wir auch gucken, ob das Vorzeichen gleich ist.
Wir nähern uns langsam dem eigentlichen Addieren. Mein Code sieht so aus:
#define add_of(c,a,b) ({ typeof(a) __a=a; typeof(b) __b=b; (__b)<1?((__MIN(typeof(c))-(__b)<=(__a))?assign(c,__a+__b):1) : ((__MAX(typeof(c))-(__b)>=(__a))?assign(c,__a+__b):1); })Warum blogge ich das hier? Um zu zeigen, wie Scheiße C ist? Nein, um zu zeigen, was für bekloppte Fanatiker die gcc-Leute sind. Denn dieser unles- und -wartbare Haufen Code ist der Ersatz für folgendes:#define sub_of(c,a,b) ({ typeof(a) __a=a; typeof(b) __b=b; (__b)<1?((__MAX(typeof(c))-(__b)>=(__a))?assign(c,__a-__b):1) : ((__MIN(typeof(c))+(__b)<=(__a))?assign(c,__a-__b):1); })
if ((c=a+b)<b) handle_overflow()Könnt ihr euch ja selber mal überlegen, ob das eine schlaue Entscheidung der gcc-Leute war, diesen Weg zuzumachen. Ich kann mich da jetzt drüber aufregen und privat auf den Intel-Compiler umsteigen, aber das ist ja trotzdem Scheiße, wenn jemand von euch geownt wird, weil ihr gcc genommen habt.
Also, wer gerade Zeit und Lust hat: geht auf die gcc-Mailingliste, und erzählt den gcc-Leuten, wie sehr sie das gerade verkackt haben. Ohne eure Hilfe verstehen sie das offenbar nicht.
BTW: ich bin zwar gut, aber nicht unfehlbar, schon gar nicht um diese Tageszeit. Wer einen Fehler in diesen Makros sieht, meldet ihn bitte. Dieser Code landet in libowfat und dort kriegt ihr dann auch Credit. Ist schon eingecheckt, inklusive einer Testsuite (test/range.c). Viel Spaß.