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Die NHS-Reform ist auch ganz toll. NHS ist das öffentliche Gesundheitssystem in England, National Health Service. Die andere Hälfte dieser Reform habe ich hier schon erklärt, die Dezentralisierung in der Hoffnung, dass den neuen dezentralen Entscheidungsbefugten ihre ureigenen Instinkte wichtiger sind als das Gemeinwohl. Bei der NHS ist der Ansatz, dass man den Ärzten das Kommando übergibt. Und da es mehr niedergelassene Ärzte als Ärzte in Krankenhäusern gibt, und die niedergelassenen Ärzte alle gerne mehr Geld verdienen würden, hetzen die jetzt gegen die Krankenhäuser, weil da so viele alte Menschen in den Betten liegen, und um die könnten ja auch wir niedergelassenen Ärzte uns kümmern. Und so ist abzusehen, dass demnächst noch mehr Krankenhäuser ausbluten. Das läuft schon seit Jahren, dass ständig Krankenhäuser aus Kostengründen zugemacht werden, weil die Budgets dafür eben aus den Kommunen kommen, nicht aus dem Topf der Zentralregierung. Und die Kommunen hier sind genau wie die in Deutschland bis zum Anschlag pleite und haben schon ihr Tafelsilber verkauft. Die haben eh schon alles zugemacht, was nicht akut lebensbedrohlich ist. Neulich hörte ich im Radio einen Beitrag, in dem ein Lokalpolitiker die Schließung eines Krankenhauses kritisierte, weil man ja jetzt schon (!) anderthalb Stunden unterwegs sei, bis man beim Krankenhaus sei, und wenn die das auch noch zumachen, dann sind es eher zweieinhalb Stunden, und bis dahin ist man dann halt tot. Auf dem Niveau operiert das System hier schon. Und natürlich ist London nicht betroffen, weil da die ganze Kohle verdient wird, die können sich Krankenhäuser leisten. Aber die Dezentralisierung funktioniert eben als Strategie für Cameron, um die Kommunen weiter auszubluten. Und am Ende verteidigen die dann die Banker, weil sie glauben, dass sie sonst ganz sterben müssen, wenn sie die wegekeln und gar keine Almosen aus London mehr kriegen.
Update: Hier gibt es eine ganz gute Zusammenfassung der Lage.