Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Die Hexenverbrennung hat einen Core Developer suspendiert, weil er gegen den Code of Conduct verstoßen hat. Was meint ihr, tippt mal. Welches Verbrechen könnte so groß sein, dass du einen Core Developer suspendierst?
Jemanden vergewaltigt? Kinderpornos auf dem Rechner gehabt vielleicht?
Naja nee, da würde ich nicht drüber bloggen. Weniger also. Vielleicht jemanden beleidigt? Gestalked? Deadnaming?
Ich zitiere mal die Vorwürfe.
- Making a significant number of posts (47 out of 177) to a discussion of a change to bylaws, "which created an atmosphere of fear, uncertainty, and doubt, which encouraged increasingly emotional responses from other community members."
- "Defending 'reverse racism' and 'reverse sexism', concepts not backed by empirical evidence, which could be seen as deliberate intimidation or creating an exclusionary environment."
- "Using potentially offensive language or slurs, in one case even calling an SNL [Saturday Night Live] skit from the 1970s using the same slur 'genuinely funny', which shows a lack of empathy towards other community members." (More context on that here.)
- "Making light of sensitive topics like workplace sexual harassment, which could be interpreted as harassment or creating an unwelcoming environment."
- "Casually mentioning scenarios involving sexual abuse, which may be inappropriate or triggering for some audiences."
- "Discussing bans or removals of community members, which may be seen as publishing private information without permission."
- "Dismissing unacceptable behavior of others as a 'neurodivergent' trait, which is problematic because it creates a stereotype that neurodivergent people are hard to interact with and need special treatment.
- "Excessive discussion of controversial topics or past conflicts, which could be seen as sustained disruption of community discussions."
- "Use of potentially offensive terms, even when self-censored or alluded to indirectly."
- "Making assumptions or speculations about other community members’ motivations and/or mental health."
Nein. Er hat niemanden beleidigt, gestalked, ungefragt angefasst oder angebaggert. Er hat kein Deadnaming gemacht. Er hat niemandem irgendwelche Rechte abgesprochen. Er wollte auch niemanden rausschmeißen. Hat sich nicht mal gegen marginalisierte Minderheiten geäußert.Er fand etwas lustig.
Ich finde ja die Aussage, dass "reverse racism" und "reverse sexism" "not backed by empirical evidence" sei, aus dem Mund dieser Leute die absolute Krönung.
Die verlangen die ganze Zeit vom Rest der Gesellschaft, dass sie ihnen ihre Marginalisierung zu glauben haben, dass man immer dem Opfer glauben muss, auch wenn es keine Beweise vorlegen kann, etc pp. Aber wenn das jemand anderes macht, dann sagen sie "not backed by empirical evidence"? Genau mein Humor!
Tja. Und so gewinnen am Ende doch wieder die "KI"-Bros gegen die Open Source-Leute. Die Open-Source-Forschung mit "KI" besteht praktisch ausschließlich aus Python-Rotz. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Hier kamen mehrere unerfreuliche Mails rein, dass diese Frau ja wohl offen antisemitisch sei und in einer Anhörung nicht on the record sagen wollte, dass es gegen den Code of Conduct von Harvard verstoße, wenn Palestinenser zum Genozid an Israel aufriefen.
Manchmal schäme ich mich ja ein bisschen für meine Leserbriefe. Das war so ein Fall.
Erstmal: Das Hearing war ein Showprozess. Der einzige Zweck war, ein gegen sie missbrauchbares Soundbite aus der Frau herauszukitzeln. Ihr solltet euch schämen, sowas zu zitieren.
Zweitens: Die Frau war Präsidentin, nicht Vorsitzende Richterin im Schiedsgericht. Es ist nicht ihre Aufgabe, zu beurteilen, ob irgendwelche Aussagen irgendwelcher Stundenten gegen den Code of Conduct verstoßen oder nicht. Dafür gibt es Prozesse und Gremien, und aus Willkürvermeidungsgründen darf da nicht die Präsidentin einfach nach Gusto irgendwelche Studenten rausschmeißen. Ihr solltet euch schämen, wenn ihr auf so einen Scheiß reinfallt.
Drittens gibt es in den USA den ersten Verfassungszusatz, und Harvard drohen teure Gerichtsverfahren, wenn sie da irgendwelche Studenten in ihrer freien Meinungsäußerung einschränkten.
Viertens hat sich sich in dem Showprozess-Vorführ-Hearing sehr deutlich gegen die Äußerungen der Palestinenser positioniert. Es lag nur nicht in ihrer Macht, die verhaften zu lassen, oder was auch immer die Pro-Israel-Fraktion sich da konkret vorgestellt hat. Daher ist dieses Hearing ja auch ein Showprozess. Ihr solltet euch schämen, wenn ihr der Frau Antisemitismus vorwerft, nachdem sie sich klar auf Seiten Israels gestellt hat.
Auch bei uns ist das Demonstrationsrecht ziemlich weitreichend, wie ihr vielleicht schon gemerkt hättet, wenn ihr mal bei einer kontroversen oder riskanten Demonstration gewesen wäret. Wenn der Berliner Senat schon keine Pali-Demos verboten kriegt, wie soll dann Harvard das machen, wenn in den USA eine viel krassere Free-Speech-Tradition herrscht?
In diesem Gaza-Krieg sind bislang übrigens unter 1500 Israelis gestorben und über 20000 Palästinenser.
Gegen diese Harvard-Präsidentin gibt es wahrscheinlich valide Kritikpunkte. Gegen wen gibt es die nicht. Wenn ihr euch an der abarbeiten wollt, dann doch bitte mit echten Argumenten, nicht mit so einem Partisanen-Güllewerfen-Rufmord-Scheiß!
Dann muss man nicht Einzelfallentscheidungen treffen sondern kann einfach so tun, als seien einem die Hände gebunden.
Die haben eines Tages von allen Projekten eingefordert, dass die auf ihren Github-Repositories der Foundation Admin-Zugang geben, explizit damit die Code of Conduct-Enforcement machen kann. Wenn man ihnen Adminzugang gegeben hat, haben sie damit das Projekt vom public github in ihren Enterprise Github umgezogen.
From what I have seen, the .NET Foundation has not fostered anything for any of its members, and constantly undermines them.
Das ist ja leider das übliche Muster unter den Diversity- und Code-of-Conduct-Freiheitskämpfern. Die kommen vorbeigeflogen wie ein Heuschreckenschwarm, ekeln die Leute raus, die das jeweilige Projekt ehrenamtlich ins Leben gerufen und groß gemacht haben, hinterlassen einen Krater aus negativen Gefühlen und ziehen dann weiter zum nächsten Opfer. Dass von denen mal jemand produktiv Code eincheckt, der über "hier war ein Kommentar nicht richtig gegendert" oder "Das heißt jetzt nicht mehr black list sondern list of colour!1!!" hinausgeht, habe ich zumindest noch nie beobachtet.Nun war .NET ja noch nie ein Community-Projekt, das war eher Astroturfing von Microsoft, um es so aussehen zu lassen, als hätten sie auch sowas wie eine Community. Ich habe noch nie verstanden, wie sich da jemand einbringen kann. Aber was weiß ich schon. Wenn es euch glücklich macht, einem Milliarden-Techkonzern zu helfen, für ihre PR eine Community herbeizulügen, dann viel Spaß!
Kennt eigentlich jemand ein Projekt, das die besser gemacht haben?
Als ihre Errungenschaften feiert sie ihre Grant-Programme in Entwicklungslänger, ihr growth hacking, gesteigertes "reader engagement", einen Code of Conduct (der noch nicht wirkt). Alles so Vertriebler-Blablah. Wenn so Startup-Fuzzys oder Vertriebler oder Beraterklitschen gefragt werden, was sie erreicht haben, und da ist nichts. Dann kommen so Sachen wie "reader engagement".
Reader Engagement ist die Zeit, die Kunden auf der Seite verbringen. Wenn die bei einer Enzyklopädie hochgeht, dann hat sie ihr Hauptziel nicht erreicht. Dann heißt das, dass die Artikel so unverständlich waren, dass ich stundenlang Links folgen musste, um herauszufinden, was ich eigentlich herausfinden wollte. Reader Engagement ist das Gegenteil dessen, worauf die Wikipedia optimiert werden sollte.
Die nächste Frage ist, woher Wikipedia überhaupt weiß, wieviel Reader Engagement sie haben. Überwachen die mich etwa, während ich auf ihrer Site herumklicke?!
Ich habe nicht viel Hoffnung, dass das nächste Management besser wird. Offensichtlich hat die ja genau das getan, was da gewünscht war. Sonst wäre sie schon viel früher rausgeflogen.
Ich kann auch über die Behauptung nur lachen, die Wikipedia habe an Vertrauenswürdigkeit gewonnen. Nein, hat sie nicht. Die anderen Medien haben nur ihre Vertrauenswürdigkeit noch schneller abgebaut.
1. Das ist kein völkerrechtlich bindender Vertrag (das von Regierungen unterzeichnet und oft vom Parlament ratifiziert werden müsste), sondern eher ein Memorandum of Understanding zwischen Raumfahrtagenturen. Quasi ein "Code of Conduct".2. Entsprechend gibt es im Text der Accords auch keinerlei Sanktionen, falls sich jemand nicht daran hält. Und überhaupt liest sich das alles eher wie eine Liste von Idealen und weniger wie ganz konkrete Regeln.
3. Die "Safety Zones" sind nicht als souveränes Territorium gedacht und die Accords vergeben dort auch keine exklusiven Rechte. Die Idee ist eher, dass ich für meinen Rover, Raumstation oder was auch immer einen Umkreis definiere, in dem andere Organisationen nicht _einfach so_ aktiv werden, sondern mich allermindestens über ihre geplanten Aktivitäten in meiner Safety Zone informieren und das bestenfalls auch mit mir koordinieren. Damit nicht jemand auf meinem schönen Rover landet, oder so.
4. Es gibt auch jetzt schon Guidelines in diese Richtung, z. B. wie man einen Rover auf dem Mond oder Mars steuern sollte, um nicht versehentlich andere Missionen zu stören oder Neil Armstrongs Fußabdrücke zu überrollen oder sowas. Die Accords formalisieren das nur ein wenig.
Section 11 Punkt 8: "(…) The area wherein this notification and coordination will be implemented to avoid harmful interference is referred to as a ‘safety zone’. A safety zone should be the area in which nominal operations of a relevant activity or an anomalous event could reasonably cause harmful interference. (…)"
Section 11 Punkt 10: "The Signatories commit to respect reasonable safety zones to avoid harmful interference withoperations under these Accords, including by providing prior notification to and coordinating with each other before conducting operations in a safety zone established pursuant to these Accords.
Klingt jetzt für mich nicht ganz so imperialistisch wie es dein verlinkter Artikel vermuten lässt…
Und an der Stelle einen schönen Gruß an die Fotoredaktion der DPA, die dafür mal so richtig in der Kiste gegraben hat, bis sie das schlechteste Foto von Corbyn gefunden haben.
Vorher hatte die Equality and Human Rights Commission Labour auf Antisemitismus hin untersucht und jetzt endlich ihren Report vorgestellt (die Untersuchung lief seit Mai 2019). EHRC ist eine Behörde, die mit einem Gesetz von 2006 geschaffen wurde, und sich um Diversity und Fälle von Diskriminierung kümmern soll. Der Report ist also sowas wie ein Audit-Report.
Nun wird so eine Behörde natürlich keinen Report schreiben, dass es kein Problem gibt und alles im grünen Bereich ist, sonst würden sie ja ihre eigene Überflüssigkeit zugeben. Also haben die einen Blablah-Report verfasst, in dem in vagen Worten drinsteht, Labour hätte ja schon irgendwie mehr tun können, um ihre Leute auf Diversity-Schulungen zu schicken und Antisemitismus-Workshops oder so machen können *weihrauchanzünd* *teeaufsetz*
The watchdog said its analysis "points to a culture within the party which, at best, did not do enough to prevent anti-Semitism and, at worst, could be seen to accept it".
Sie geben also selber zu, dass ihr Bericht bloß vages Geraune ist, und sie nicht mal eine handfeste Aussage machen können, wie schlimm es eigentlich ist.The interim chair of the EHRC, Caroline Waters, released a statement alongside the report, saying the investigation had "highlighted multiple areas" where the party's "approach and leadership to tackling anti-Semitism was insufficient".
Naja, äh, hinterher ist man ja immer schlauer. Außerdem ist das eine ziemliche Nullaussage. Das kann man immer über jeden sagen. Nachdem es öffentliche Vorwürfe gibt, kannst du über jeden sagen, er hätte im Vorfeld noch mehr machen sollen.Was hat Corbyn denn tatsächlich antisemitisches getan? Wikipedia fasst das so zusammen: Zwei gewählte Abgeordnete haben böse Dinge gesagt (nicht Corbyn!) und wurden daraufhin suspendiert.
Corbyn hat dann getan, was man von jedem Boss erwartet, nämlich sich erstmal hinter sein Personal zu stellen und zu sagen, dass es da möglicherweise Einzelfälle gab aber nicht der ganze Laden faulig ist. Das war Strike 1 gegen ihn.
Dann hat Labour 2017 Hate-Speech per Code of Conduct verboten und sofort angefangen, in Corbyns Vergangenheit (bevor es einen Code of Conduct gab!) nach vorwerfbaren Dingen zu suchen. Sie fanden dann was von 2012. Corbyn war offenbar in irgendwelchen pro-palästinensischen Facebookgruppen aktiv und fand wohl nicht, dass man ein Graffiti auf Zuruf entfernen müsse, nur weil irgendwelche Leute das für antisemitisch hielten. Das Graffiti könnt ihr euch hier angucken. Für mich sieht das erstmal nach Kapitalismuskritik aus mit den Zahnrädern, Schloten und der Dollarnoten-Symbolik mit dem allsehenden Auge im Hintergrund. Das im Vordergrund sieht aus wie ein Monopolyspiel. Ist die Nasengröße das Problem?
Labour hatte dann jedenfalls selber eine Untersuchung durchgeführt und wenig überraschend keine Hinweise dafür gefunden, dass Antisemitismusvorwürfe weniger stringent bearbeitet würden als andere Vorwürfe. Aber das heißt natürlich ähnlich viel wie wenn Trump verkündet, er sei der intelligenteste Mensch im Raum.
Anyway. Der Report dieser Behörde sagt jedenfalls, es gab da Probleme. Corbyn hat daraufhin gesagt, die sollen mal die Kirche im Dorf lassen.
His predecessor Jeremy Corbyn said he did not accept all of the report's findings but expressed the hope that the recommendations would be "swiftly implemented".He said "anyone claiming there is no anti-Semitism in the Labour Party is wrong" but added that "the scale of the problem was also dramatically overstated for political reasons by our opponents inside and outside the party, as well as by much of the media".
Daraufhin hat Labour Corbyn suspendiert.In a statement the party said: "In light of his comments made today and his failure to retract them subsequently, the Labour Party has suspended Jeremy Corbyn pending investigation."
Wer sich fragt, wieso Labour so mit ihrem ehemaligen Vorgesetzten umgeht, sei daran erinnert, dass solches Verhalten bei denen Tradition hat.Update: Als Medienkompetenzübung könnt ihr euch ja auch mal angucken, wie der Tagesspiegel die gleichen Fakten präsentiert.
Dann ist hier ein aktueller Datenpunkt.
Code of Conducts sind genau das, was sie zu bekämpfen vorgeben. Ein Instrument zur Machtausübung gegen Schwächere. Die Lynchmob-Apologeten versuchen sich das schönzureden, indem sie sagen: Der Schwächere ist ja erst jetzt schwächer, wo wir alle zusammenhalten gegen ihn, vorher war er der Stärkere!1!!
Selbst wenn das stimmen würde, änderte es nichts an der Tatsache, dass hier ein paar Tyrannen Gewalt ausüben, und sich dabei hinter einem Legitimationsplacebo verstecken, das auch noch mit zirkulärer Logik "begründet" wurde. Und die sich persönlicher Verantwortung entziehen, indem sie sich hinter einem namenlosen "Kommittee" verstecken.
Ich fände das ja alles nur halb so anstößig, wenn die Lynchmobber dann nicht auch noch während der Ausübung ihrer sexualisierten Unterdrückungsgewaltphantasien für sich beanspruchen würden, die mit der Empathie und der Ethik und den sozialen Skills zu sein, die gegen Tyrannen und Unterdrückung kämpfen.
Das ist nicht das erste Mal, dass die Python-Community negativ auffällt. Erinnert ihr euch noch an den "Dongle-Joke" vor ein paar Jahren? Das war auch auf einer Python-Konferenz.
Update: Zu der Story gibt es noch einen Hintergrund. Der Vortragende hat sich mit eindringlichen Worten dafür ausgesprochen, dass alle Atemmasken tragen sollen. Und (so raunt es jedenfalls gerade) die Trumpanhänger-Covidioten wollten sich das nicht sagen lassen und haben daher Bullshit-CoC-Complaints gegen den eingetütet, um ihn zu ärgern. Nicht annehmend, dass das CoC-Committee wirklich so dämlich sein würde, ein so prominentes Mitglied der Community wegen so offensichtlich an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen zu sanktionieren. Er schreibt selbst dazu:
I know that I’ve made many enemies this year with my advocacy of universal masking, and have had to deal with constant harassment and even death threats as a result.
Unterhalb von Todesdrohungen macht es heute keiner mehr.
Having been encouraged by clients to adopt a written code of conduct, the SQLite developers elected to govern their interactions with each other, with their clients, and with the larger SQLite user community in accordance with the "instruments of good works" from chapter 4 of The Rule of St. Benedict. This code of conduct has proven its mettle in thousands of diverse communities for over 1,500 years, and has served as a baseline for many civil law codes since the time of Charlemagne.This rule is strict, and none are able to comply perfectly. Grace is readily granted for minor transgressions. All are encouraged to follow this rule closely, as in so doing they may expect to live happier, healthier, and more productive lives. The entire rule is good and wholesome, and yet we make no enforcement of the more introspective aspects.
Warte mal Fefe, St. Benedikt? Charlemagne?! Das ist doch bestimmt so ein Fundichristen-Dokument?! Ja richtig!Die Kapitel 4 bis 7 befassen sich mit den monastischen Tugenden, vor allem Gehorsam, Schweigen und Demut.Und das ist ein Code of Conduct, mit dem glaube ich alle im Internet hervorragend leben können. Besonders Schweigen und Demut. (Danke, Kris)
The new Code of Conduct explicitly says discrimination and harassment on the basis of sex or gender is not allowed. One Linux Foundation Technical Advisory Board member who did not sign off on the patch is Ted Tso, who is a rape apologist
Mit "Beweis"-Link zu geekfeminism. Ja nee klar. Ted Ts'o ist übrigens der hier. Der Hauptmaintainer von ext2, ext3 und ext4. Leiter des Kerberos-Teams am MIT. Preisträger des FSF Award. Und (ich hab den mal persönlich getroffen) einer der freundlichsten und liebenswürdigen Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Rape Apologist, my ass. Wie sieht denn die Beweislage aus?Theodore Ts'o made statements (full email archived here) in which he argued that categorising statutory rape, child abuse, intimate partner abuse or rape without physical force with stranger rape of adult women with physical force is “hyperbolic and misleading”
Heräsie!! Das sehen nur Perverse so! Perverse wie … das bürgerliche Gesetzbuch und der US Code of Law. Hier ist das Beweisstück von einer Mailingliste:Please note, I am not diminishing what rape is, and or any particular person's experience. However, I *am* challenging the use of statistics that may be hyperbolic and misleadingLYNCHT IHN!!1!
Ich habe mehrere Mails gekriegt, wieso ich mich denn so habe, denen den kleinen Finger hinzuhalten.
Das ist der Grund.
Ist Blut im Wasser, kommen die Haie.
Update: Wisst ihr, wass Sage Sharp beruflich macht? Kommt ihr NIE drauf!
Update: Oh und: Valerie Aurora macht auch hauptberuflich Diversity.
Ich meine, man kann sich das ja kaum vorstellen, wie schlimm das früher gewesen sein muss!
Ich meine damals, als es noch keine Code of Conducts gab, die uns vor dem Hass schützten.
Update: Und schwupps ist der Account protected. Macht ja auch Sinn. Man muss sich ja vor den übergriffigen misogynen Vergewaltiger-Maskulinisten schützen. Wenn wir es tun ist es Selbstschutz. Wenn es andere tun, ist es Faschismus. Alles Schweine außer icke. Gut, dass wir das mal geklärt haben. Glaubt nur Statistiken von unserer Seite!
Update: Es gibt eine dezentrale Sicherungskopie davon. An dem Tweet war natürlich noch ein Gloating-Text dran, aber das war ja nicht der Punkt an der Stelle.
Und Linus nimmt sich eine Auszeit. Klingt sogar so, als begäbe er sich in psychologische Behandlung:
This is more like the time I got out of kernel development for a while
because I needed to write a little tool called "git". I need to take
a break to get help on how to behave differently and fix some issues
in my tooling and workflow.
Sieht aus, als hätten die SJW gewonnen. Thor stehe uns bei.
Ich für meinen Teil kann kaum erwarten, wie viel besser die Codequalität wird, wenn jetzt endlich auch die ganzen blauhaarigen Schneeflocken und Einhorn-Bronies einchecken können, die bisher von Linus weggeekelt wurden. Das wird bestimmt ein FEST!
Hier ist der neue Punkt aus deren Code of Conduct:
Physical contact and simulated physical contact (e.g., textual descriptions like "*hug*" or "*backrub*") without consent or after a request to stop.
Gut zu sehen, dass sich mal wieder die vernünftigen Stimmen durchgesetzt haben. Endlich können sich unterdrückte Minderheiten bei FreeBSD sicher fühlen. Also vor virtuellen Hugs. Und vor VeganernUnwelcome comments regarding a persons lifestyle choices and practices, including those related to food, health, parenting, drugs, and employment.
Ich fühl mich gleich viel sicherer.Update: Bryan Lunduke scheint die Größe des Problems zu unterschätzen. Die Reaktion ist ungefähr so, wie ihr euch das gerade vorgestellt habt. (Danke, Sören)
Und zwar hatte die Wau-Holland-Stiftung eine Assembly angemeldet, wie jedes Jahr, und in der Anmeldung hatten die eingetragen, das sei eine Code-of-Conduct-freie Zone. Die Anmeldung müsst ihr euch wie ein Wiki vorstellen, wo man sich einträgt. Da sitzt kein Sachbearbeiter oder so.
Gemeint haben sie damit natürlich, sie wollten mal beweisen, dass man auch ohne CoC die flauschigste und friedlichste Assembly auf dem Congress haben kann. So funktionieren Hacker. Jemand sagt "das geht nicht ohne CoC" und das Hackergehirn sagt "Hold my beer!" und versucht es ohne CoC.
Die üblichen Verdächtigen haben das natürlich genau entgegengesetzt interpretiert, so ala "Wauland ruft Wilden Westen aus", als ob die da einfach per Fiat einen rechtsfreien Raum schaffen könnten!
Und so kam es auf dem Congress zu einer "Besetzung" von der Assembly durch ein paar Aktivisten. Das waren jetzt aber keine molli-werfenden vollvermummten Schwarzer-Block-Steinewerfer oder so, wie der eine oder andere möglicherweise beim Lesen dieser Zeilen assoziieren würde, sondern das sah eher wie ein Flauschkommando oder eine Hippie-Umarm-Delegation aus.
Jetzt kommen wir zum Weihnachtsteil. Ich hörte, die Wauland-Leute hätten dann Security und das Awarenessteam gerufen, und alle standen an dem Stand und redeten miteinander, und man merkte dann irgendwie recht schnell, dass eigentlich alle das gleiche wollten, nämlich einen inklusiven Congress, auf dem sich alle lieb haben und sich keiner ausgeschlossen fühlt. Es endete wohl kurz vor der gemeinsamen Friedenstütepfeife aber jedenfalls gänzlich friedlich und einvernehmlich.
Ich bin mir ja sicher, dass sich eigentlich alle Twitter-Dramen innerhalb von Minuten klären ließen, wenn man sich einfach nur mal zusammen hinsetzt und miteinander redet. Ich hatte ja im Vorfeld auch mehrfach dazu aufgerufen, dass Twitter-Hater sich bitte eingeladen fühlen sollen, mich anzusprechen, damit wir alle gute Freunde werden können. Leider kam keiner der Hater, und so muss ich wohl noch ein Jahr Heckenschützen-Beschimpfungen aus der Ferne aushalten. Mir fällt leider nicht ein, was ich da außer Gesprächsangeboten noch machen kann. Ideen nehme ich gerne entgegen.
Auf der anderen Seite kamen Dutzende von freundlichen, gut gelaunten Menschen auf mich zu und sagten Hallo. Das war so großartig, dass ich hiermit alle von euch aufrufen möchte, einfach auf dem nächsten Congress wild Leute anzusprechen. Tut es einfach. Keine Scheu. Die sind alle genau so schüchtern wie ihr, die meisten glauben genau so, dass sie hier völlig falsch sind, weil sie so viel weniger verstehen als die anderen (das glauben alle, insbesondere glaube auch ich das). Sprecht einfach miteinander. Vielleicht entstehend dabei schöne neue Freundschaften! Was habt ihr zu verlieren? Nichts!
In einer Mehrheitsentscheidung hat sich das Leitungsgremium (TSC) der Node.js-Community dafür entschieden, den Entwickler Rod Vagg nicht aus dem TSC auszuschließen. Verschiedene Beteiligte der Community hatten Vagg zuvor vorgeworfen, gegen die Verhaltensregeln des Projekts (Code-of-Conduct, CoC) verstoßen zu haben. Als Reaktion auf diese Entscheidung sind mehrere TSC-Mitglieder, die für den Ausschluss votiert haben, mit sofortiger Wirkung von ihrer Position zurückgetreten.Was sind denn die Vorwürfe? Wer sich mit SJW-Kämpfen ein bisschen auskennt, wird wissen: Spielt überhaupt keine Rolle. Es geht nicht darum, WARUM jemand schuldig ist. Er ist schuldig. Punkt. Wie in der katholischen Kirche! Wer das in Frage stellt, ist auch schuldig.
Und so überrascht folgender Abschnitt nicht weiter:
Die konkreten Vorwürfe finden sich zwar nicht mehr öffentlich in der Diskussion auf Github, sind aber von einigen Community-Mitgliedern auf Twitter wieder publiziert worden. Neben einem Verhalten im Widerspruch zu den Regeln des CoC wird Vagg auch vorgeworfen, sich öffentlich gegen den CoC gestellt zu haben. In seiner Position als einer der Projektleiter könne diese Privatmeinung unter Umständen als Projektmeinung verstanden werden, was wiederum negative Auswirkungen auf das Projekt habe.Dem wird nicht sexuelle Belästigung vorgeworfen, sondern dass er angezweifelt hat, dass ein Code of Conduct hilfreich ist. VÖLLIG KLAR! Da muss man gesammelt zurücktreten!!1!
Wobei das ja vielleicht gar nicht so schlecht ist. Ich persönlich wäre erstaunt, wenn jemand der Leute, die da jetzt zurücktreten, ausser Code-of-Conduct-"Arbeit" etwas beigetragen hätte. Das ist jetzt gar nicht abwertend gemeint, aber das sind einfach grundverschiedene Skill Sets. Programmieren, Dokumentation, Management und "Code of Conduct"-"Arbeit". Es ist schon so gut wie unmöglich, Leute zu finden, die Programmieren und Dokumentation schreiben können. Wieso sollte es leichter sein, Leute zu finden, die Programmieren und SJW können?
Update: Oh wird noch besser, In den Foren beschreibt jemand die konkreten Vorwürfe.
And like many of you, I found that it advanced incorrect assumptions about gender. I'm not going to link to it here as it's not a viewpoint that I or this company endorses, promotes or encourages.
Das Dokument kritisierte Shaming von Meinungen, die von der Norm abweichen, und fordert ein inhaltliches, unemotionales Auseinandersetzen mit den Fakten statt knee-jerk. Und die Reaktion ist: Shaming ("ich link das hier nicht!1!!") und knee-jerk ("schon die Annahmen sind alle falsch!1!!"). Aber wartet, wenn man schon in Klo greift, dann aber auch richtig!Part of building an open, inclusive environment means fostering a culture in which those with alternative views, including different political views, feel safe sharing their opinions. But that discourse needs to work alongside the principles of equal employment found in our Code of Conduct, policies, and anti-discrimination laws.
Mit anderen Worten: KLAR kann man bei uns seine Meinung äußern! Solange es unserer Meinung entspricht!Ja super! Tolle Firma, dieses Google! Da will man doch arbeiten, in so einem Umfeld!!1!
Wieso ist die Vizepräsidentin für Diversity eigentlich eine Frau? Sind nicht Frauen im Diversity-Umfeld krass überrepräsentiert? Müsste da nicht aus Diversity-Gründen ein Mann auf den Posten?
Ich finde diese ganze Geschichte übrigens absolut großartig, weil sie so viele Leute dazu bringt, sich zu entlarven. Der Guardian zum Beispiel. Erstens: NATÜRLICH ist der Artikel unhinterfragbar voll Pro-Diversity, er ist NATÜRLICH auch von einer Frau geschrieben, und NATÜRLICH gibt sie das Pamphlet irreführend wieder.
The manifesto also claims that men have a higher drive for status, that women might not like coding as they have a greater interest than men in “people and aesthetics”, and that the low number of women in “high stress jobs” is down to them having more “neuroticism”.
Neuroticism ist ein wohldefinierter Begriff und eine der Big Five Persönlichkeits-Achsen. Das ist keine Krankheit oder so ein Bullshit-Begriff wie Hysterie, wie diese irreführende Guardian-Zusammenfassung es klingen lässt.Ich verstehe immer nicht, wieso die sich alle so viel Blößen geben. Wenn das mit der Diversity so klar ist, wie die immer behaupten, dann muss es doch einen Haufen tolle inhaltliche Argumente geben, die jede Gegenposition sofort inhaltlich rückstandsfrei wegargumentieren. Listet die einfach und dann ist gut. Stattdessen immer diese verlogene Ad-Hominem-Scheiße, irreführende Zusammenfassungen, und glatte Lügen, was das Papier angeblich behauptet haben soll.
Und nicht nur bei diesem Pamphlet geht mir das so. Nehmt zum Beispiel diesen Tweet hier.
imagine being so powerful that you destroy haters just by living your best lifeWenn ich sowas sehe, dann denke ich mir: Hey, DU artikulierst hier die Zerstörung deiner Gegner als Ziel. Wieso sollte ich dir glauben, dass die anderen die Hater sind, wenn du selbst so viel Hass verbreitest? Es sind die kleinen Dinge, mit denen man sofort meine Aufmerksamkeit verspielt in Debatten. Wer sowas ein-zweimal bringt, dem hör ich nie wieder zu.
Das ist auch meine Erfahrung. Es gibt auch technisch weniger gute Frauen, keine Frage, aber die haben im Allgemeinen eine viel akkuratere Selbsteinschätzung. Frauen neigen eher dazu, ihre Fähigkeiten als zu gering einzuschätzen, und lähmen sich dann mit Selbstzweifeln. Männer haben das Problem auch vereinzelt, aber viel häufiger sind so Leute, die seit 40 Jahren den selben Murks zusammenkrautern, aber nicht genug Fachkenntnisse haben, um ihre Schwächen einschätzen zu können.
Daher ist in meiner Erfahrung nicht das Geschlecht der wichtige Indikator, sondern ob jemand nach außen hin den Eindruck zu erwecken versucht, er habe alles unter Kontrolle und verstehe alles und wenn mal was passiert, dann war jemand anderes Schuld. DAS sind meiner Erfahrung nach die Leute, die die Branche für alle kaputtmachen. So kritikunfähige "ich mach das hier schon seit 40 Jahren"-Typen (und ja, das sind so gut wie nur Männer), und dann beobachtest du den, wie er sich einloggt, und erstmal 15 Fehlermeldungen wegklickt. "Jaja, die kommen immer, ist nicht so wichtig."
Ein anderer Einsender schrieb noch, dass es doch viel angenehmer sei, auch Frauen um sich herum zu haben. Ja natürlich, das wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Im Gegenteil. Meiner Erfahrung nach ist es aber nie so, dass Gruppen ganz ohne Frauen völlig ohne Grund bisher keine Frauen in ihrer Mitte hatten. Da gibt es im Allgemeinen sehr gute, einfache, einleuchtende Gründe für. In solchen Gruppen fühle auch ich als Mann mich nicht zuhause.
Seid halt nett, höflich, wohlerzogen und gepflegt, behandelt andere Menschen mit Respekt, hört mehr zu als ihr selbst redet, und dann klappt das von ganz alleine.
Ich würde sogar soweit gehen: Gruppen, die aktiv daran arbeiten, auch mal ein paar Frauen anzuziehen, haben häufig toxische Umgangsformen und es mangelt ihnen an Respekt untereinander. In so eine Umgebung mit Tricks und Anreizen Frauen reinzudrücken, das schadet am Ende allen. Ladet lieber mal ein paar fachfremde Personen von außerhalb ein, können auch Männer sein, die sollen sich das mal angucken und euch danach sagen, was ihnen aufgefallen ist. Mit Frauen hat das per se nichts zu tun.
Übrigens ist das auch mein Hauptproblem mit so Political Correctness und Code of Conduct Dingern. Wenn die Dinge bei euch so schlimm seid, dass ihr einen Code of Conduct braucht, dann ist eure Gruppe wie ein Misthaufen mit einem Leinentuch drüber. Das Problem geht nicht weg, wenn ihr da ein Leinentuch drüberhängt. Löst das Problem. Dann braucht ihr auch keinen Code of Conduct mehr.
Das macht mich natürlich nachdenklich. Wie kommt das, dass so viel Indignation und Hass in meine Richtung schwappt? Und dann stellte ich fest, dass ich die Antwort auch schon im Blog hatte, in Form eines Links zum immer wieder großartigen Slate Star Codex. Weil das vermutlich nicht viele gelesen haben, denn der Text war lang und brauchte Zeit, werde ich die Punkte hier nochmal inkompetent zusammenfassen. Wer diesmal doch lieber den ganzen Text lesen will: Hier nochmal der Link.
Die Herleitung ist mehrschichtig. Auf der einen Seite zitiert er PETA, diese Tierrechtler mit den geschmacklosen Stunts, die mehr Tiere töten als ihnen helfen (diese Site ist auch wunderbar für Medienkompetenztraining, findet mal die Betreiber raus). Er nennt eine Konkurrenzgruppe von PETA namens Vegan Outreach, die im Gegensatz zu PETA das Richtige tut und als Belohnung völlig unbekannt ist. PETA nimmt in Kauf, Teile ihrer Zielgruppe mit ihren abstoßenden Aktionen zu verschrecken, nicht weil sie dumm sind, sondern weil das aus einer bestimmten Perspektive richtig erscheint.
PETA doesn’t shoot themselves in the foot because they’re stupid. They shoot themselves in the foot because they’re traveling up an incentive gradient that rewards them for doing so, even if it destroys their credibility.
Dann geht die Argumentation weiter über Vergewaltigungsfälle. Von denen Fällen, die in den Medien groß aufgebauscht wurden, weil Feministen aufsprangen und die Story viral machten, haben sich krass überproportional viele als falsche Anschuldigungen herausgestellt. Feministen greifen sich also extra die am offensichtlichsten schwachen Fälle raus und springen auf die auf, um ihre These zu verbreiten, dass es egal ist, wie schwach der Fall aussieht, wichtig ist nur, dass das Opfer sich als Opfer wahrnimmt. Der Effekt ist wie bei PETA. Viel Kontroverse und am Ende haben die Feministen ihren Thesen mehr Schaden zugefügt als neue Anhänger gewonnen. Warum machen die Feministen das?Seine These ist, dass Menschen ihre Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen signalisieren wollen. Dazu gehört, die moralischen Werte der Gruppe zu vertreten. Wenn man jetzt den moralischen Wert "Tiere sollten gut behandelt werden" bei einem Fall von offensichtlicher Tierquälerei vertritt, dann gucken sich die Passanten das an und sagen: ja, klarer Fall von Tierquälerei, das muss beendet werden. Als Signal für die Gruppenzugehörigkeit eignet sich das daher nicht. Wenn du dich allerdings aus dem Fenster lehnst und die moralischen Werte in völlig überzogenen Fällen vertrittst, dann schreckst du damit zwar Außenstehende ab, aber um die ging es ja auch gar nicht. Es ging darum, innerhalb der Gruppe zu signalisieren, dass du so moralisch gefestigt bist, dass du die Prinzipien der Gruppe auch in unter Selbstaufgabe und Inkaufnahme von Schaden für den eigenen Ruf auf völlig abwegige Fälle anwendest. Man könnte also im übertragenen Sinne davon sprechen, dass man sich über solche Klogriffe als Märtyrer inszeniert. Märtyrern geht es ja auch nicht darum, den Gegner umzustimmen, sondern innerhalb der eigenen Gruppe Ansehen zu gewinnen. Und die Gruppe hat einen Anreiz, Märtyrer zu feiern, weil das den anderen gegenüber die Botschaft festigt, dass ihr eigenes Verhalten noch nicht weit genug geht (in unklaren Situationen sind Menschen immer versucht, ihre eigene Position in der Mitte des Spektrums zu suchen, und Märyrer treiben das Aktivismus-Extrem des Spektrums weiter nach außen, was auch die Mitte verschiebt).
Das Money Quote dazu ist:
In the same way, publicizing how strongly you believe an accusation that is obviously true signals nothing. Even hard-core anti-feminists would believe a rape accusation that was caught on video. A moral action that can be taken just as well by an outgroup member as an ingroup member is crappy signaling and crappy identity politics. If you want to signal how strongly you believe in taking victims seriously, you talk about it in the context of the least credible case you can find.
Das mit den Märtyrern steht nicht bei Slate Star Codex, das habe ich extrapoliert, das ist meine Deutung.Nun, was kann man dagegen tun? Nicht viel. Man kann die Gegenseite nach rationalen Argumenten fragen, aber die gibt es natürlich nicht. Das war ja gerade der Punkt. Wenn es rationale Argumente gäbe, hätte sich derjenige einen anderen Fall für das Signalisieren der eigenen moralischen Überlegenheit gesucht.
Ich möchte übrigens ausdrücklich auf die Parallelen in Deutschland hinweisen, in der Causa Kachelmann beispielsweise.
Der Punkt ist jedenfalls, dass rationale Argumente nicht existieren, by design. Das ist so gewollt. Fälle mit rationalen Argumenten sind für die Selbstdarstellung der eigenen moralischen Überlegenheit unattraktiv. Die Frage ist jetzt, wie man damit umgehen soll.
Man könnte das jetzt als Troll-Herausforderung begreifen und nach rationalen Argumenten fragen, wohl wissend, dass es die nicht gibt. For the lulz, sozusagen. Hier ist ein aktuelles Beispiel dafür. In den Kommentaren haben zwei Leute noch jeweils 50 Euro draufgelegt. Trotzdem schweigen im Walde. Die einzigen, die überhaupt zu antworten versuchen, sind Männer ("Allies" im Feministen-Neusprech), und die haben natürlich keine Argumente, wieso man jemanden blocken muss, sondern bloß wieso ihrer Meinung nach irgendwas angeblich problematisch ist.
Alternativ könnte man sich vornehmen, solche Selbstdarstellungen einfach ab jetzt als Taten von Opfern in einem sektenähnlichen sozialen Konstrukt zu sehen, die sich in einem Wettstreit befinden, wer sich am gröbsten öffentlich zum Klops machen kann. Bei den der "Rape Culture" angeklagten Fraternities an US-Unis gibt es übrigens ganz ähnliche soziale Konstrukte, nur machen die das nur einmal am Anfang zur Einnordnung der Neuankömmlinge. Die sind hier also zivilisatorisch einen Schritt weiter.
Auf der dritten Seite stellt sich die Frage, ob man den Menschen nicht helfen kann, die in so einem pseudoreligiösen Kult gefangen sind. Sektenaussteigerprogramme? Wenn man die ignoriert, dann haben die ja so gut wie gar keine Chance, sich aus ihrem selbstzerstörerischen Abhängigkeitsverhältnis zu lösen.
Ich habe da auch keine Antwort. Aber ich finde, es hilft enorm, wenn man sich beim Lesen von solchen Tweets nicht auf "boah sind die alle debil" festlegt sondern über die Mechanismen nachdenkt, die Menschen zu sowas treiben können. Man darf ja nicht vergessen, dass diese Leute im Allgemeinen eine solide Schulbildung haben, größtenteils sogar einen Uniabschluss oder ein laufendes Studium. Das sind keine dummen Menschen!
Ich halte das für eine der essentiellen Fragen des menschlichen Zusammenlebens, wie man solchen Menschen helfen kann. Für mich ist das auf einer Ebene mit der Frage, wie man Drogenabhängigen (insbesondere Alkoholikern) helfen kann. Und ja, ich glaube übrigens, dass auch die Pegidisten ihren Zusammenhalt aus solchen sozialen Mechanismen beziehen. Wenn wir diese Nuss geknackt kriegen, wäre das ein enormer Fortschritt.
Vielleicht ist der Schlüssel, dass man ihnen immer wieder vor Augen führt, dass sie der Gruppe Schaden zufügen, nicht nur sich selbst. Die Gruppen merken das ja, dass sie Schaden nehmen. Aber keiner geht den Schritt, "liegt das vielleicht an mir?" zu fragen.
Update: Der Gewinner in dem 100€-Thread ist meiner Ansicht nach übrigens der hier.
- Deliberate intimidation
- Stalking or following
- Sustained disruption of discussion
- Continued one-on-one communication after requests to cease
- Publication of non-harassing private communication
Das sind alles Dinge, die ich aus meiner persönlichen Erfahrung her nur von Social Justice Warriors kenne. Beim Arbeitgeber anschwärzen? SJW-Goldstandard. Leute stalken und sich auf Twitter über ihre aktuellen "Verfehlungen" das Maul zerreißen? SJW-Goldstandard. Fette Debatten-Threads in Foren aufmachen, mit Rassismus- und Sexismus- oder Privilegien-Vorwürfen ganze Communities zerstören? SJW-Goldstandard! Zu Continued one-on-one communication muss ich nichts sagen, das könnt ihr euch ja selber vorstellen, wie meine Mailbox an manchen Tagen so aussieht. Und Publication of non-harassing private communication ist die Höhe an Doppelmoral. Veröffentlichen ist verboten, außer eine Seite hält es unilateral für harrassing? Ja nee, klar. Dass die überhaupt die Stirn haben, so eine "wenn du es machst, ist es verboten, wenn ich es mache, ist es Selbstverteidigung!1!!"-Scheiße in ihren Code zu schreiben!Aber das war ja nur der erste Teil. Der zweite Teil besteht ausschließlich aus Ausnahmeregelungen für SJW-Verhalten. Harrassment ist böse, wenn DIE es mit UNS machen, aber andersherum ist es OK. Sexismus kann immer nur von Männer ausgehen. Ich zitiere das mal in Gänze, weil ich annehmen muss, dass da bald die Eltern nach Hause kommen und das wegmachen.
Our open source community prioritizes marginalized people’s safety over privileged people’s comfort. We will not act on complaints regarding:- ‘Reverse’ -isms, including ‘reverse racism,’ ‘reverse sexism,’ and ‘cisphobia’
- Reasonable communication of boundaries, such as “leave me alone,” “go away,” or “I’m not discussing this with you”
- Refusal to explain or debate social justice concepts
- Communicating in a ‘tone’ you don’t find congenial
- Criticizing racist, sexist, cissexist, or otherwise oppressive behavior or assumptions
Der letzte Punkt wirkt irgendwie so, als hätte der eigentlich in die obere Liste gehört. Ist wohl jemand beim Editieren verrutscht, als der Schaum vor dem Mund das Augenlicht beeinträchtigt hat.Oh, und liebe SJWs: Go away. I'm not discussing this with you.
Growing up, McCain attended Episcopal High School, an all-white, all-boys boarding school across the Potomac in Virginia, where tuition today tops $40,000 a year. There, McCain behaved with all the petulance his privilege allowed, earning the nicknames "Punk" and "McNasty." Even his friends seemed to dislike him, with one recalling him as "a mean little fucker." […]Midway though his final year, McCain faced expulsion, about to "bilge out" because of excessive demerits. After his mother intervened, however, the academy's commandant stepped in. Calling McCain "spoiled" to his face, he nonetheless issued a reprieve, scaling back the demerits. McCain dodged expulsion a second time by convincing another midshipman to take the fall after McCain was caught with contraband.
Contraband ist Schmuggelware, vermutlich Zigaretten oder sowas. Und als Pilot war er offenbar wirklich eine Offenbarung in Inkompetenz.He was still in training, in Texas, when he crashed his first plane into Corpus Christi Bay during a routine practice landing. […]McCain's thrill-seeking carried over into his day job. Flying over the south of Spain one day, he decided to deviate from his flight plan. Rocketing along mere feet above the ground, his plane sliced through a power line. His self-described "daredevil clowning" plunged much of the area into a blackout.
In seiner ganzen Karriere ist der nie durch Fähigkeiten vorwärts gekommen, sondern hat sich immer mit Beziehungen vorgemogelt. Wen würde man als Präsidenten haben wollen, wenn nicht so jemanden?On October 25th, 1967, he bombed a pair of Soviet MiGs parked on an airfield outside Hanoi. His record was now even. Enemy planes destroyed by McCain: two. American planes destroyed by McCain: two.
Bwahahahaha, sehr schön :-)Soon after McCain hit the ground in Hanoi, the code went out the window. "I'll give you military information if you will take me to the hospital," he later admitted pleading with his captors. McCain now insists the offer was a bluff, designed to fool the enemy into giving him medical treatment. In fact, his wounds were attended to only after the North Vietnamese discovered that his father was a Navy admiral. What has never been disclosed is the manner in which they found out: McCain told them. According to Dramesi, one of the few POWs who remained silent under years of torture, McCain tried to justify his behavior while they were still prisoners. "I had to tell them," he insisted to Dramesi, "or I would have died in bed."
Nachvollziehbar? Keine Frage. Aber ein Held ist was anderes. Später haben sie ihm die Freilassung angeboten, und McCain hat abgelehnt und das ist heute das Zentrum seiner Heldengeschichte.What McCain glosses over is that accepting early release would have required him to make disloyal statements that would have violated the military's Code of Conduct. If he had done so, he could have risked court-martial and an ignominious end to his military career. "Many of us were given this offer," according to Butler, McCain's classmate who was also taken prisoner. "It meant speaking out against your country and lying about your treatment to the press. You had to 'admit' that the U.S. was criminal and that our treatment was 'lenient and humane.' So I, like numerous others, refused the offer."
Später hat er dann übrigens noch ein drittes Flugzeug gecrasht, aber offenbar nicht während eines Krieges.Dann kümmert sich der Artikel noch um die ganzen schmierigen Lobbyisten- und Fundraising-Probleme, die Keating Five, die Drogenabhängigkeit seiner Frau und wie sie sich die Tabletten dann über eine Hilfsorganisation für die 3. Welt beschafft hat, … da bleibt kein gutes Haar übrig. Nicht, dass da vorher viele gewesen wären. Und am Ende steht die Beobachtung, dass er ein überzeugterer Neocon als Bush ist, und mindestens genau so ein Kriegstreiber.
By 1999, McCain was championing what he called "rogue state rollback." First on the hit list: Iraq.Privately, McCain brags that he was the "original neocon." And after 9/11, he took the lead in agitating for war with Iraq, outpacing even Dick Cheney in the dissemination of bogus intelligence about the threat posed by Saddam Hussein.
Und so bleibt da nur ein rauchender Krater, wo eben noch McCain stand. (Danke, Ralf)