Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Der Gemeinderat Neckarwestheim beschäftigt sich mit einem neuen Pilotprojekt: Neben dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks soll ein Rechenzentrum für KI entstehen.Endlich haben wir mehr Stromabnehmer. Das war genau das Kernproblem unserer Infrastruktur. Zu wenig Stromabnehmer.
Das Gelände biete sich für das Projekt gleich aus mehreren Gründen an: Der Standort verfügt über belastbare Stromanschlüsse, Sicherheitsstrukturen und eine etablierte technische Infrastruktur, heißt es in den entsprechenden Unterlagen des Gemeinderats.Pass auf, und wenn das Rechnenzentrum fertig ist, dann können wir die "KI" fragen, was wir besser sinnvolles mit dem Gelände und den Ressourcen gemacht hätten! Das wird bestimmt voll super! (Danke, Jonathan)
Es gibt einen schönen Spruch von Winston Churchill.
Man könne sich darauf verlassen, dass die Amerikaner immer das richtige tun. Nachdem sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. :-)
Update: Wunderschön, wie viele von euch gemerkt haben, dass die Kernkraftwerke dazugerechnet haben. Die formulieren das daher auch so:
Fossil fuels fall below 50%
Und, äh, ja, Uran ist nicht fossil. Ist aber natürlich trotzdem nicht erneuerbar sondern basiert auf dem Abbau eines endlichen Bodenschatzes.
Aber immerhin bewegt sich selbst in den USA etwas. Man soll sich über gute Nachrichten freuen, egal wie sie fallen.
The cost of cleaning up Sellafield is expected to spiral to £136bn and Europe’s biggest nuclear waste dump cannot show how it offers taxpayers value for money, the public spending watchdog has said.
Achtung: billion. 136 billion. Pfund. Nicht Millionen. Milliarden.Money Quote:
Europe’s most hazardous industrial site has previously been described by a former UK secretary of state as a “bottomless pit of hell, money and despair”.
Oh und sie hatten letztens auch ein Cyber-Cyber-Problem. Klar. Der Teufel scheißt gerne auf den größten Haufen.
In der Realität sieht das dann so aus:
The owner of the shuttered Three Mile Island nuclear plant in Pennsylvania will invest $1.6 billion to revive it, agreeing to sell all the output to Microsoft Corp. as the tech titan seeks carbon-free electricity for data centers to power the artificial intelligence boom.
Das läuft!!1!Für die Jüngeren unter euch: Kontext zu Three Mile Island.
Update: Amazon hat übrigens auch ein AKW gekauft für ihr AWS-Rechenzentrum in Pennsylvania.
Update: Verpasst nicht diesen schönen Abschnitt im Seattle-Times-Artikel:
Constellation will also seek to extend its operating license through 2054, and is planning to rename the facility the Crane Clean Energy Center, after the late Chris Crane, former CEO of Exelon Corp., which spun out its generation unit to become Constellation in 2022.
Clean Energy Center klingt ja auch gleich viel angenehmer als strahlende Kernschmelze-Ruine. Schön, dass sie die Tradition von Windscale-Sellafield fortsetzen, und von Blackwater-Xe-Academi.
Update: Three Mile Island ist übrigens auch schon Ergebnis einer Post-Kernschmelze-Umbenennung. Sehr hilfreich auch: die Landkarte des Tages.
Den Bau zahlt der Steuerzahler, das Betriebsrisiko übernimmt der Steuerzahler, die Entsorgung übernimmt der Steuerzahler, den Profit trägt RWE raus, und den Rückbau soll dann auch wieder der Steuerzahler tragen.
Unfassbar, diese Selbstbedienungsmentalität.
Wikipedia zu dem Kraftwerk ist unfreiwillig lustig.
Der THTR wird zu den größten Fehlentwicklungen bei deutschen Projekten der vergangenen 55 Jahre gezählt.Überlegt mal, wen sie da alles ausstechen mussten, um in dem Feld überhaupt auf die Liste zu kommen!
Das war ein Kugelhaufenreaktor, der auch Thorium verfeuern konnte, also eigentlich eine supermoderne Geschichte, die auch heute noch von ewig verstrahlten Atomfreunden als unsere Rettung verkauft wird.
Das Konzept kam vom Kernforschungszentrum Jülich, die damit ja auch eine fette Bauchlandung hingelegt haben.
Wir haben die jetzt abgeschaltet, und was ist passiert?
Wenn ich Pro-Atom-Aktivist wäre, wäre ich ja gerade richtig schlecht gelaunt. Nicht schlecht gelaunt, um mich an einem Strommast festzuketten, aber schon echt schlecht gelaunt.
Wenn jetzt auch noch Zahlen rauskommen, was uns die Entsorgung des Atommülls kosten wird... uiuiuiui!
Das Feuer in dem stillgelegten Reaktor sei gelöscht. Grund für den Brand war laut Polizei ein technischer Defekt.Da sieht man mal, wie sicher Kernkraft bei uns immer war! Erst wenn sie abgeschaltet ist, kommen die Unfälle!1!! (Danke, Tobias)
Zum Vergleich: Kernkraft hat 413 GW Generatorkapazität weltweit. Aber installiert, nicht neu dazu. Wobei im Moment auch eine Menge Kernkraftwerke geplant oder gebaut werden.
Ich weiß noch, damals, als die Polizei anfing, von Öko-Terroristen zu faseln, die uns alle umbringen werden, indem sie Kernkraftwerke sprengen und das Trinkwasser vergiften.
Wenn du den Behörden einmal Befugnisse für Notfälle gibst, dann entgleitet der Notfall-Teil schnell. Wie schon so häufig zu beobachten. :-(
ZURICH, March 15 (Reuters) - Credit Suisse shares slumped by as much as 30% on Wednesday after its largest shareholder said it could not provide further support, prompting the Swiss bank's CEO to make new assurances on its financial strength.Saudi National Bank (SNB) (1180.SE), which holds 9.88% of Credit Suisse (CSGN.S), said it would not buy more shares on regulatory grounds.
Ach. Ach was. der größte Anteilseigner der Credit Suisse sind die Saudis? Das riecht ja auch mal wieder hocharomatisch! Aber keine Sorge, die Schweizer Notenbank hat schonmal unauffällig die Hand auf den Geldhahn gelegt.Die Credit Suisse erfüllt die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen an Kapital und Liquidität. Die SNB wird im Bedarfsfall der CS Liquidität zur Verfügung stellen.Wir sagen das nur der Vollständigkeit an. Das ist wie in Wien! Alles kein Grund zur Beunruhigung. Gehen Sie weiter, gibt nichts zu sehen hier!
Neben Crédit Suisse gehören die französischen Société Générale, BNP Paribas, die italienischev Monte dei Paschi und UniCredit zu den Banken, deren Aktien der Pan-European Stoxx-Index an diesem Mittwoch inmitten einer massiven Verkaufswelle aussetzte.Mit den Banken ist das wie mit der Kernkraft, müsst ihr wissen. Bei UNS ist die SICHER!An der Börse in Paris waren Société Générale und BNP Parisbas um acht Prozent eingebrochen und wurden dann vom Handel ausgesetzt. Dabei steht der französische Finanzminister Bruno Le Maire in der Kritik, der gerade erklärt hatte, die Banken in Frankreich seien sicher.
Kontext: Wikipedia zur Urananreicherung.
TL;DR: Für Kernkraftwerke braucht man 3-5% Anreicherung im Uran. Für Atombomben braucht man 85-90%.
Der Iran sagt offiziell, sie seien nur an friedlicher Nutzung interessiert und wollen auf 60% anreichern. Das ist an sich schon ein Widerspruch.
Die Mengen, die jetzt gefunden wurden, sind sehr klein. Der Iran ist auch nicht daran gebunden, keine Atomwaffen zu erforschen oder zu bauen, weil Donald "Trampeltier" Trump den Vertrag aufgekündigt hat, der das verboten hätte.
Der Iran sagt jetzt, diese Partikel seien bloß ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt ihrer 60%-Anreicherung gewesen.
Das klingt erstmal direkt wie eine Schutzbehauptung, wobei aber nicht ganz klar ist, was hier geschützt werden sollte. Welches Land sollte dem Iran den Bau von Kernwaffen verbieten? Und mit welchem Recht?
Wenn ich der Iran wäre, würde ich jedenfalls Kernwaffen haben wollen. Die sind umzingelt von Bedrohungen. Israel hat schon im Iran herumgebombt und hat Atombomben, die Saudis haben auch Atombomben und sind dem Iran feindlich gesinnt, die Russen haben sich in letzter Zeit auch nicht gerade als stabilisierender Faktor herausgestellt... und die ständige Drohrhetorik der Amerikaner hilft sicher auch nicht. Wer kann dem Iran übel nehmen, wenn sie Atomwaffen haben wollen?
Der Iran wird das einfach erst offiziell ansagen wollen, wenn sie fertig sind. Nicht dass das was ändern würde. Was soll passieren, wenn sie das jetzt ansagen würden, dass sie natürlich doch an Atomwaffen arbeiten? Sanktionen? *schnaub*
Update: Die Saudis haben natürlich nicht offen angesagt, dass sie Atombomben haben. Aber sie haben den Pakistanis ihr Programm finanziert. Das werden sie ja wohl kaum aus Nächstenliebe getan haben.
Immer dieselbe Scheiße mit dem Virtue Signaling. Alle sind dafür, aber nur solange sie sich sicher sind, dass sie nie liefern müssen.
Stellt sich raus: Bei den Panzern für die Ukraine war das genau so.
Ich muss sagen, der Scholz hat mit der Nummer echt Punkte gut gemacht bei mir. Erst hat er die Amis entblößt, indem er Lieferungen an deren Zusage gekoppelt hat, US-Panzer zu liefern. Und jetzt entblößt er die anderen europäischen Länder, die gerade noch gedrängt hatten, dass mal jemand Leopard-Panzer liefern sollte, und jetzt plötzlich selber nicht liefern.
Die Lieferung von "Leopard 2"-Panzern an die Ukraine kommt laut Verteidigungsminister Pistorius nur schleppend voran. Länder, die vorher Druck gemacht hatten, kämen nicht hinterher. Dafür habe er "wenig" Verständnis.Erinnert ihr euch noch, wie das bei Merkel als Zeichen für eine Führung mit ruhiger Hand galt, wenn sie jahrelang Entscheidungen vertagt hat, bis es nur noch einen möglichen Weg gab?
Vergleicht das mal damit, was der Scholz sich anhören musste, er sei ein Zauderer.
Mann ist das alles ein verlogener Haufen von Laiendarstellern immer.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte dazu: "Der TÜV Süd ist einer der renommiertesten und mit Fragen der Kernkraft am besten vertrauten Experten." Bei der Bewertung zentraler und entscheidender Fragen solle auf die bestmögliche Expertise zurückgegriffen werden.Ja klar, daher nehmen wir die mit dem Staudamm in Brasilien. Bayern erkennt Expertise, wenn sie sie sehen! Der TÜV Süd hat den Brasilianern ihren maroden Damm durchgewunken? Geil! Die nehmen wir für unsere AKWs!1!!
Also nehmt ihr Knock-Off-Teile? Am Ende gar Produktfälschungen?
The investigation was conducted after unnamed individuals alleged that “most, if not all,” nuclear plants in the US have fake or faulty parts. The inspector general’s office uncovered problems with counterfeit parts at a few different plants as part of its investigation. The report also says that the DOE had separately flagged 100 “incidents” involving counterfeit parts just last year.
Seid ihr auch so froh, dass bei UNS die Kernkraft SICHER ist? Nicht wie im Osten oder in Japan oder so!1!!
Was der Artikel gar nicht erwähnt: Die Leistung davon. Wikipedia weiß mehr: Der Teil des Kraftwerks im Betrieb hat 2760 MW Leistung, der im Bau nochmal 1650 obendrauf. Das muss man Atomkraft schon lassen: Wumms haben die Kraftwerke.
Jedenfalls dachte ich mir, ich finde mal raus, wieviel Windfarm in der Nordsee man für 19 Milliarden bauen könnte. Stellt sich raus: Die Kosten für den Bau einer Windfarm sind gar nicht so leicht zu recherchieren. Bei Wikipedia stehen für Windfarmprojekte im Allgemeinen höchstens Planungswerte. Das wäre ja unfair, bei Windenergie können die Kosten ja auch nachträglich explodieren.
Gut, dann vergleiche ich halt mal die Leistung, dachte ich mir, und fand die Windfarm Nordsee-Ost mit einer Leistung von im Vergleich geadezu mickrig geringen 295 MW. Jetzt weiß ich nicht, ob das die tatsächliche Leistung ist über ein Jahr oder die Lebenszeit oder so, oder ob das die Nennleistung bei rund um die Uhr Starkwind ist. Ich war also erstmal ziemlich enttäuscht. Ich hatte gedacht, bei Windfarmen kommt mehr Wumms raus.
Doch dann fand ich die Liste der Offshore-Windparks, und wenn man da nach Leistung sortiert, kommt man plötzlich auf ganz andere Größenordnungen. Das oberste Projekt hat 4100 MW.
Zwei Dinge fallen bei der Liste auf. Erstens sind die ganzen Projekte mit hoher Leistung alle in Planung, zweitens sind die alle von den Briten oder den Amis, ein paar auch die Niederlande und Polen. Wenn man nach Deutschland sucht, muss man ganz schön scrollen. Wenn man nach fertigen Projekten sucht, steht Deutschland viel besser da, und wenn man bei der Technologie nach Siemens-Gamesa sucht, sind auch viele der Windfarmen anderer Länder mit deutscher Technik gebaut.
Dennoch bin ich gerade einigermaßen erschlagen, wie stark die Briten auf Windkraft setzen. Die wetten förmlich ihre Farm auf Windenergie.
Mein Stand ist, dass das in Deutschland an den Stromtrassen scheitert. Stimmt das? Weiß da jemand mehr?
Aber wie teuer genau wäre das eigentlich?
Hier hat das mal jemand ausgerechnet.
Finanzmathematiker haben erstmals errechnet, wie teuer eine Haftpflichtpolice für ein Atomkraftwerk wäre - 72 Milliarden Euro jährlich.Ach komm, lass uns noch ein paar Atomkraftwerke bauen! Weiß doch jeder: Unfälle passieren nur anderen Ländern. So Ländern, die von Kernkraft keine Ahnung haben. Wie Russland und den USA. Und so unterentwickelten Technologie-Slums wie Japan.
Und in der EU kann schon mal gar nichts passieren. Jetzt wo die Briten raus sind jedenfalls. Und solange die Schweiz nicht beitritt.
Risiko? Pah! No risk no fun! YOLO! Das ist jetzt grüne Energiegewinnung!1!!
Erneuerbar nicht direkt, denn das Uran muss man ja aus der Erde polken und anreichern. Was im Übrigen auch nicht CO2-frei ist, falls das jemand gedacht hat.
Übrigens: Hier ist eine Prognose der IAEA, wie lange die Uranvorkommen der Erde halten werden. Wenn ihr da jetzt in Jahrtausenden gedacht habt, habe ich schlechte Nachrichten für euch:
Given these projections, the uranium resource base described in the Red Book is more than adequate to meet low and high case uranium demand through 2040 and beyond.
Da gehen hoffentlich schon direkt die Alarmglocken an bei euch. Bis 2040?!Meeting high case demand requirements through 2040 would consume about 28% of the total 2019 identified resource base recoverable at a cost of < USD 130/kgU (USD 50/lb U3O8) and 87% of identified resources available at a cost of < USD 80/kgU (equivalent USD 30/lb U3O8).
Wenn jetzt immer noch nicht eure Alarmglocken bimmeln, dann solltet ihr euch dringend das hier bereits verlinkte Video Arithmetic, Population and Energy angucken. Ein Vortrag von dem inzwischen leider verstorbenen Al Bartlett. Untertitel: The Greatest Shortcoming of the Human Race is our Inability to Understand The Exponential Function.In Covid-Zeiten passt das eh gut, aber das Video ist von ~2000 und handelt von exponentiellem Bevölkerungswachstum gegen endliche Energieressourcen wie Kohle. Alles, was der gute Mann da über Kohle sagt, trifft selbstredend genau so auf Uran zu. Wenn die hier also sagen, bis 2040 sind 30% des Urans weg, dann heißt das: Der Uran-ist-Alle-Tag liegt innerhalb der Lebenserwartung meiner Leserschaft.
Der Linke Ramelow hat sich vor allem bei Punkt drei geirrt, der Zahl der Impfwilligen. Manche seiner Landeskinder würden es ablehnen, sagt der Ministerpräsident, wenn Kapitalisten zum Impfen aufrufen. Den russischen Sputnik-V-Impfstoff würden sie freilich nehmen. Auch hätten die Gründer des Impfstoff-Unternehmens Biontech ausländische Wurzeln, was manchen nicht passe. Es sei alles vertrackt.Soso. Ausländische Wurzeln, ja? Genau wie ihr? Googelt mal Völkerwanderung, ihr Vollidioten!
Und die Linken genau so bescheuert. Sputnik V würdet ihr nehmen, ja? Weil Russland ja nie in eigenem Interesse Zahlen manipulieren würde, das sieht man ja gut an der Pressefreiheit dort, an den Aussagen zur Kernkraft und den Waffensystemen, an der Kriminalstatistik.
"We are not in a scenario of an accident with a melting core," an EDF spokesman who did not want to be named told AFP news agency.
Na dann ist ja gut!1!!
Was kann da schon schiefgehen!
Mitarbeiter verbinden Kernkraftwerk mit dem Internet, damit sie Cryptocurrency minen können?
Was kann DA schon passieren!1!! (Danke, Sven)
Ein Glück, dass bei UNS Kernkraft SICHER ist!1!!
New hotness: US Air Force zieht ein Viertel ihrer C-130 Hercules-Flotte wegen "atypical cracking" aus dem Verkehr.
Das sagt mir ja, dass es auch "typical cracking" gibt, das dann OK ist…!?
Meine Damen und Herren, der Riss auf der rechten Seite ist völlig normal, machen Sie sich keine Sorgen. Achten Sie aber bitte darauf, dass sie während des ganzen Fluges angeschnallt bleiben...
Update: Leserbrief dazu:
zu Deiner Frage mit dem „gibt es außer Atypical Cracking auch Typical Cracking“?
Ja, die gibt es. Im Flugzeugbau werden Risse in Komponenten geduldet, da die Komponenten sonst zu schwer würden. Das geht, weil man nei den Komponenten versteht, in welcher Geschwindigkeit die Risse größer werden. Man kann also z.B. sagen „der Riss ist jetzt 1 cm lang und nach weiteren 1000 Flugstunden sind das dann 5 cm und dann muss das getauscht werden uns solange ist das stabil genug“.Bei der Bahn gibt es sowas nicht, die haben lange Zeit kein „Failure Management“ betrieben, was dann zu dem Radreifenbruch bei Eschede geführt hat, da nicht nach Mikrorissen gesucht wurde und das eigentlich noch hätte halten sollen.
Frankreich ist jetzt plötzlich gegen die Pipeline und begründet das wie folgt:
Das von Deutschland unterstützte Projekt des russischen Energiekonzerns Gazprom werfe "strategische Probleme" im angespannten Verhältnis der Europäer zu Moskau auf, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus französischen Regierungskreisen. "Wir wollen nicht die Abhängigkeit von Russland verstärken und dabei noch den Interessen von EU-Ländern wie Polen und der Slowakei schaden", hieß es in Paris.Das ist einigermaßen faszinierend, denn Frankreich ist Netto-Stropimporteur und hat sich fast vollständig von Atomkraftwerken abhängig gemacht, die in die Jahre gekommen sind und immer häufiger wegen Wartung oder Problemen vom Netz genommen werden mussten. Die Grafik der Stromexporte ist übrigens auch aus anderer Sicht hochinteressant. Deutschland hat auf Stromexportseite fast die Hälfte des Volumens auf sich vereint! Das krasseste Exportvolumen geht an die Schweiz mit 2 TWh (ich vermute, dass die den Strom an Italien und Frankreich weiterverhökern). Ihr erinnert euch sicher noch an die Drohungen, dass bei uns das Licht ausgeht, wenn wir die Kernkraft abschalten? Nun, bei den Fraunhofers gibt es eine interessante Statistik dazu:
Im Januar 2019 produzierten die deutschen Kraftwerke so viel Strom wie nie zuvor. Die Erzeugung lag bei insgesamt 52,3 TWh. […] Die Kernenergie produzierte 6,81 TWh, so viel wie zuletzt im Jahr 2017. […] Auch beim Stromexport gab es einen neuen Rekord. Im Januar 2019 wurde ein Exportüberschuss von 7,2 TWh erzielt (physikalische Flüsse).Von der Größenordnung her kann man also grob sagen, dass wir die Atomkraftwerke komplett abschalten könnten. Wir tun es aber nicht, weil sich jemand mit den Stromexporten eine goldene Nase verdient. Jemand, der nicht für die Endlagerkosten aufkommt.
Aber zurück zur Pipeline. Hier ist der letzte Absatz aus dem Artikel:
Auch die USA kritisieren Nord Stream 2 immer wieder heftig. Präsident Donald Trump ist ein erklärter Gegner des Projekts. Zuletzt warnte der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, deutsche Firmen davor, sich an der Pipeline zu beteiligen. Nord Stream 2 habe für die USA und ihre Verbündeten "ernste geostrategische Konsequenzen". Moskau könne seine Energielieferungen damit künftig noch stärker als politischen und wirtschaftlichen Hebel nutzen. Unternehmen, die sich am Bau der Pipeline beteiligten, gingen "signifikante Sanktionsrisiken ein", warnte Grenell.Meine Vermutung ist daher, dass Macron schlicht gerade mit den Gelbwesten die Hände voll hat und sich so die Amis zumindest kurzfristig vom Hals schaffen will.
Power company EDF, which owns Heysham 1 power station, said the employees were taken to hospital following an "accidental steam release".
War aber wohl kein Problem, denn:EDF said Monday night's incident was not related to the nuclear process and there was no danger to public safety.
Na dann. (Danke, Magnus)
Ach komm, Fefe, das war bestimmt nur Kleinkram. Nicht der Rede wert!
Laut Liste wurden im AKW Tihange in den fünf Jahren insgesamt elf Mitarbeiter radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Die Fanc versichert, dass die Vorkommnisse nicht sicherheitsrelevant gewesen seien und die zulässigen Grenzwerte bei den betroffenen Mitarbeitern nicht überschritten wurden. Auch sonst habe man sich an alle Vorschriften gehalten.Sehr ihr? Kein Grund zur Beunruhigung!
In diesem Sinne ist in Doel gerade tatsächlich die Kernkraft sicher.
Sehr geil auch das Statement der Betreibergesellschaft:
"Es ist nicht ungewöhnlich, dass einer der Reaktoren ausfällt", sagte Nele Scheerlinck, Engie-Electrabel-Sprecherin laut der belgischen Zeitung Grenzecho und ergänzte: "Im Durchschnitt gibt es weltweit einen automatischen Stopp pro Reaktor und Jahr, aber es kommt in der Tat nicht oft vor, dass alle vier Reaktoren abgeschaltet werden."Lieber einmal zu früh runterfahren, wenn ihr mich fragt.
Sein Land habe etwa "eine halbe Tonne" geheimer Dokumente erhalten, sagte Netanyahu. In einer "großartigen Geheimdienstleistung" habe Israel kürzlich 55.000 Dokumente und 183 CDs aus dem iranischen "Nuklear-Archiv" entdeckt.Was er jetzt genau behauptet hat ist ein bisschen unklar, weil verschiedene Zusammenfassungen einen verschiedenen Spin haben. Reuters zitiert US-Außenminister Pompeo, der das so zusammenfasst, dass die Führung des Iran die eigene Bevölkerung belogen habe. Das ist ja ein deutlicher Unterschied zu "der Iran hat uns alle belogen". Reuters sagt auch, die Beweislage sei eher dünn und die Akten bezögen sich auf die Zeit vor dem Nuklear-Deal.
Die Frage ist, was daran jetzt neu oder unerwartet ist, und wie man das bewerten soll. Trump sieht sich natürlich sofort bestätigt in seiner Haltung gegen den Nuklear-Deal (!?), die Iraner klotzen mit einer Tirade aus Beschimpfungen (wie immer), die Bundesregierung sagt, sie wolle das im Detail prüfen (wie immer). Aber der Grund für die Existenz des Abkommens war ja gerade, dass es Zweifel daran gab, ob der Iran die Kernkraft rein zivil nutzen will. Insofern kann das jetzt niemanden wirklich schockieren.
Immerhin nimmt die IAEA den Netanjahu-Kram ernst genug, um ein umfangreiches Dementi zu veröffentlichen.
Es gebe "keine glaubwürdigen Hinweise" auf ein iranisches Atomwaffenprogramm seit 2009 - die IAEA hat entsprechenden Vorwürfen Israels und der USA vehement widersprochen. Auch die EU ist skeptisch.Ich finde die eigentlich wichtige Frage gerade, ob sich der Iran an den Deal hält oder nicht. Nicht was sie vorher planten.
Das Leck ist nur schwer zugänglich und Arbeiter können aufgrund der Strahlung nur kurze Zeit an der Stelle verbleiben, schreiben belgische Medien.Jetzt soll der Reaktor bis mindestens Oktober vom Netz bleiben, auch wegen weiterer Routinearbeiten, so ein Sprecher von Engie-Electrabel. Dieser sagte auch, es gebe zurzeit keine Gefahr für die Bevölkerung.
"Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung und die Umgebung", erklärte die BKW.
Demnach hätten Signale aus Teilen der Anlage, die nicht für die Beherrschung des SSE notwendig sind, bei einem solchen Erdbeben dazu geführt, dass der dabei benötigte Notstromdiesel abgeschaltet worden wäre.Tja. Softwareproblem. Da kann man nichts machen. (Danke, Florian)
Dem WDR liegt nun ein Schreiben der Brüsseler Atomaufsicht vor, in dem erstmals Zahlen über Precursor-Ereignisse in belgischen Atomkraftwerken genannt werden. Demnach gab es hier zwischen 2013 und 2015 insgesamt 14 Precursor-Fälle - davon mehr als die Hälfte in dem Reaktor Tihange 1.Da wird doch jetzt bestimmt gehandelt, denkt ihr euch? Aber nicht doch!
Die Bundesregierung jedoch wiegelt ab. Atomsicherheit sei Angelegenheit der jeweiligen Regierungen, so das Umweltministerium gegenüber dem WDR.Hmm. Mich irritiert so ein bisschen, dass da die üblichen "keine Gefahr für die Bevölkerung"-Floskel fehlt.
Nanu? Ist bei uns etwa Kernkraft nicht sicher? Irgendwo ein Reaktor geplatzt? Nein! Viel besser!
Beamte des Landeskriminalamtes haben Mitte November nach radioaktiv markierten Spielkarten in einem Restaurant, einem Asia-Markt sowie einer Karaoke-Bar sowie eine Wohnung durchsucht. Im Fokus der Ermittlungen steht eine 41-jährige Restaurantbesitzerin, in deren Lokal mit den kontaminierten Karten gespielt worden sein soll.Die haben radioaktive Marker an den Karten angebracht, damit ihr Inside Man bescheißen kann.
Hey, so ein bisschen radioaktive Strahlung hat noch niemandem geschadet!
SPIEGEL ONLINE: Was haben die Grünen bei den Sondierungen gelernt?… o_OHabeck: Wir waren gezwungen, unser Wahlprogramm zu einem Ergebnisprogramm zu machen. Beispiel CO2-Reduktion: Wir konnten nicht mehr nur Gigawatt-Forderungen erheben, sondern mussten auch erklären, wie dabei die Versorgungssicherheit gewährleistet bliebe. Das war eine Wirklichkeitshärtung.
Die sind ernsthaft während der Sondierung zum ersten Mal gefragt worden, ob sie ihren Plan gegengerechnet haben?!
Heilige Scheiße! "Wirklichkeitshärtung", ich kipp aus den Latschen!
Leute, lasst euch das eine Lehre sein! So kann das enden, wenn man sich in irgendwelche virtuellen Parallelblasenwelten zurückzieht!
Update: Ein Einsender fügt hinzu:
bemerkenswert wird das Ganze ja erst wirklich, wenn man weiß, was Lindner und Kubicki in ihrer Pressekonferenz gesagt haben. Die sprachen davon, dass zwischen Belgien und einem westlichen Bundesland (könnte NRW gewesen sein) eine Absprache bestehe: Deutschland versorge Belgien mit Kohlestrom, damit die Tihange abschalten könnten. Ja, genau, _das_ Kernkraftwerk. Derentwegen in Aachen Jodtabletten verteilt werden. Dessen Abschaltung könnten die nicht durchgerechneten Umweltpläne der Grünen also verhindern.
In a major blow to the future of nuclear power in the United States, two South Carolina utilities said on Monday that they would abandon two unfinished nuclear reactors in the state, putting an end to a project that was once expected to showcase advanced nuclear technology but has since been plagued by delays and cost overruns.The two reactors, which have cost the utilities roughly $9 billion, remain less than 40 percent built.
Denn an der Geschichte der AKW ist brisant, dass die Dokumente über den Zustand der Druckbehälter bei ihrer Herstellung verschwunden sind – das hat die Fanc auch bestätigt. „Dies begründet den Verdacht, dass die Dokumentationen über diese Risse vom Betreiber/Hersteller unterdrückt worden sind. Alleine diese Tatsache müsste zur vorläufigen Einstellung des Betriebs der Anlage führen“, schreibt der renommierte Atomwissenschaftler Wolfgang Renneberg in einem Gutachten.Meiner Meinung nach hätte es für DIE Erkenntnis keinen renommierten Atomwissenschaftler gebraucht. :-)
Die zusätzlichen Risse seien entdeckt worden, weil die Kamera anders als bisher positioniert worden sei.Aber macht euch keine Sorgen, denn
Das Ergebnis der Prüfung insgesamt habe dazu geführt, dass die Atomaufsicht keine Einwände gegen ein Wiederanfahren des Reaktors habe.Ja genau, mehr Risse im Atomkraftwerk heißt mehr Sicherheit! Da kann gar nichts passieren.
Die Sicherheit des Reaktors sei damit in keiner Weise infrage gestellt, erklärte Jambon der Nachrichtenagentur Belga.Natürlich nicht!1!! (Danke, Jens-Olaf)
Five workers at a Japanese nuclear facility have been exposed to high levels of radiation after a bag containing plutonium apparently broke during an equipment inspection.
Ist halt inhärent sicher, diese Atomtechnik. Da will man doch die Zukunft seiner Spezies drauf verwetten!1!! (Danke, Jordi)
Es gibt schon länger Radarsysteme, die den Abschuss von ICBMs orten können. Die Russen hatten beispielsweise eines, das wegen seiner markanten, nach einem Specht klingenden Klopfgeräusch-Störeinstrahlungen als "Russian Woodpecker" bekannt wurde. Das Radar-Array dafür stand in Tschernobyl. Ja, dem Tschernobyl. Und war der wichtigste Energieabnehmer des Kernkraftwerkes, das dann geplatzt ist. Das hat damals zu spannenden politischen Verwicklungen geführt, weil die Amis das wussten, und sich Sorgen machten, die jetzt blinden Russen könnten möglicherweise am roten Knopf nervös werden und versehentlich einen atomaren Holocaust auslösen.
Der Punkt ist jedenfalls: Orten (mehr oder weniger gut) kann man das schon länger. Aber das Abfangen ist nicht so einfach, denn die Raketen sind nur am Anfang (so schnell kommt da nicht hin) und am Ende innerhalb der Atmosphäre, und damit für konventionelle Abfangraketen erreichbar. Daher fokussierten sich Gegenmaßnahmen lange auf den letzten Teil der Flugbahn, aber da kann man dann eben auch wieder Gegenmaßnahmen machen. Man kann z.B. MIRV machen, d.h. da ist nicht nur ein Sprengkopf drin, sondern sagen wir mal acht, und die spalten sich kurz vor dem Ziel auf. Reicht ja, wenn einer durchkommt. Oder besser noch: Man macht die selbstlenkend und lässt die ein paar chaotische Kursanpassungen machen kurz vor dem Ziel. So richtig wie eine sichere Nummer sah das daher nie aus, nur in der letzten Phase eine Abwehr zu haben.
Daher jetzt diese Abwehr-Technologie, die die ICBM in der Mitte der Flugbahn abfängt. Dafür muss die Abfangrakete selber die Atmosphäre verlassen, und das ist hinreichend schwierig, dass das erst jetzt, 2017, zum ersten Mal geklappt hat.
Das könnte jetzt einen neuen Rüstungswettlauf mit den Russen lostreten. Denn deren rationale Reaktion in der Kalter-Krieg-Denke wird sein, erstmal entsprechend mehr ICBMs zu haben, als die Amis Abfangraketen bauen können. Und natürlich werden die auch an sowas bauen, klar.
Trotz aller Proteste dürfen in Japan zwei Atomreaktoren wieder angefahren werden. Ein Berufungsgericht genehmigte die Inbetriebnahme der Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerks Takahama in der Präfektur Fukui. Das Urteil ist ein Sieg für Japans Ministerpräsident Shinzo Abe.
Ein Kumpel hat mal beim Bundesamt für Strahlenschutz um eine Stellungnahme gebeten. Hier ist deren Antwort:
Sehr geehrter Herr Rosengart,Es bleibt also weiterhin ein Mysterium! :-)vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse in unsere Arbeit.
Ein Zusammenhang zwischen dem Vorfall im norwegischen Forschungsreaktor Halden Ende Oktober und den leicht erhöhten Aktivitätskonzentrationen von Jod-131 Anfang dieses Jahres kann aufgrund der sehr kurzen Halbwertszeit von Jod-131 weitgehend ausgeschlossen werden. Jod-131 hat eine Halbwertszeit von 8 Tagen, das bedeutet, dass nach 8 Tagen durch den radioaktiven Zerfall nur noch die Hälfte der ursprünglichen Menge vorhanden ist. Es liegt darüber hinaus keine Meldung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA aus dem Januar vor, die einen erneuten ähnlichen Vorfall im Forschungsreaktor Halden nahelegen würde.
Es gibt aus der gegenwärtigen Datenlage keinerlei Hinweis darauf, dass die Jod-131-Konzentrationen aus einem (a) Akw oder von einem (b) Atomtest stammen könnten:
- Es ist kein realistisches Szenario vorstellbar, bei dem aus einem Kernkraftwerk ausschließlich Jod-131 entweicht. In solchen Fällen müssten sich auch andere radioaktive Stoffe nachweisen lassen wie beispielsweise Cäsium und auch Edelgase.
- Die CTBTO (Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen) betreibt ein weltweites Messnetz mit seismischen, hydroakustischen und Infraschallmessstationen - diese würden die damit verbundene Sprengung nachweisen. Außerdem würde man dann auch nicht nur Jod-131 sondern auch andere radioaktive Stoffe messen, was nicht der Fall ist.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort etwas weiterhelfen. Wenn Sie weitere Fragen haben melden Sie sich bitte.
Mit freundlichen Grüßen
« Il n’y a pas eu de conséquence pour la sûreté des installations ni l’environnement », a aussi insisté EDF, soulignant « l’absence de tout risque nucléaire ».Sehr ihr? Alles knorke!
Update: Hier gibt es ein bisschen Hintergrund zu der Anlage. Wikipedia zum Reaktortyp. Die Wahrheit ist natürlich viel banaler :-)
Im KKL traten kritische Siedezustände auf. Die Kühlung der Brennstäbe im Reaktor hat zeitweise versagt.KKL ist das Kernkraftwerk Leibstadt.
Die Ursache ist noch nicht geklärt.Na dann müssen wir weiter untersuchen, denkt ihr jetzt vielleicht? Nicht doch!
Das Atomkraftwerk soll in den nächsten Tagen wieder ans Netz, allerdings bei verminderter Leistung.Ach naja, kritischer Siedezustand, Sieden haben wir ja auch im Kochtopf, das klingt jetzt nicht so schlimm, oder?
Der Begriff kritische Siedezustände umschreibt ein Versagen der Kühlung im Reaktor. Dabei sind die Brennelemente nicht mehr vollständig von Wasser bedeckt. In der Folge heizt sich ihre Oberfläche unkontrolliert auf und gefährdet die Integrität der Hüllrohre, der ersten Barriere gegen den Austritt von Radioaktivität.Hups. (Danke, Bernd)
Frankreich droht eine Kältewelle - und ein Stromkollaps. Schuld sind mangelhafte Atomkraftwerke. Die Energieministerin berief eine Krisensitzung ein. Im Notfall müssen ganze Regionen stundenweise im Dunkeln sitzen.Naja gut, die Kältewelle droht uns ja allen. Aber in Frankreich heizt man halt häufiger mit Strom als anderswo.
das Geschlechterverhältnis bei Neugeborenen wird u.a. durch radioaktive Niedrigstrahlung beeinflusst, das ergaben Auswertungen nach den oberirdischen Atomwaffentest in den 1950er und 60er (Nordhalbkugel), nach Tschernobyl (in ganz Europa). Das Phänomen gab es z.B. auch hier lokal an der Asse während der Einlagerungszeit von Atommüll 1967 - 1978 und um Gorleben.Nun, die nächste Atomanlage heißt "Kernkraftwerk Philippsburg"http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2838
Vielleicht sollte die Speyerer mal schauen, wo das nächste AKW oder die nächste Atomanlage steht.
*GRUSEL*
New hotness: Die Leute strahlen Atomkraftwerke an :-)
Der Zusammenhang mit Atomkraft-Sicherheit ist, dass TiSA es dem Hersteller von Software für Kernkraftwerk-Steuerungen ermöglichen würde, zu verhindern, dass Regierungen oder Regulierungsbehörden sich Einblick in den Quellcode verschaffen können. Und dass DAS ein Problem ist, ist nicht erst seit dem VW-Skandal klar.
Aber das ist natürlich nur ein Punkt von vielen auf der Liste der Probleme mit TiSA. Ich sage nur "Datenschutz darf kein Handelshemmnis sein".
Netzpolitik.org hat hier auch noch mehr Details.
The incident is not expected to harm the environment outside the reactor, it added.
Aber das eigentliche Highlight in diesem Artikel sind die letzten beiden Sätze:Radioactive iodine, also known as I-131, is used in small doses to treat thyroid cancer.It has also been used to treat overactive thyroid disorders.
Seht ihr? Das ist geradezu therapeutisch, so ein kleineres Jod-Leck ab und zu, da geht es der Schilddrüse gleich viel besser!
Bereits im Juni hatte die Aufsichtsbehörde Untersuchungen bei insgesamt 18 Reaktoren des Betreibers EDF angeordnet. Sieben von ihnen sind wegen der Tests derzeit abgeschaltet.
Aber macht euch keine Sorgen, denn:
Das sei kein Sicherheitsrisiko, sagt die belgische Atomaufsicht.Nein, natürlich nicht. Das mit der Deklaration machen wir bloß aus Arbeitsbeschaffungsgründen.
Klarer Fall von: "Wenn Sie wieder Zugriff auf die Brennstäbe haben wollen, zahlen Sie 2 Bitcoin an …"
Oder, wie der Einsender kommentiert:
wenn sich jemand mit der Sicherheit von AKWs auskennt, dann doch die Leute in der Ukraine. Wenn die jetzt noch die Profis, die Doel und Tihange betreiben, hinzuziehen - da kann es nur Gewinner geben.Sehe ich ähnlich. Die Ukraine ist seit 1986 weltwelt als Qualitätssiegel für sichere Kernenergie bekannt. Und Doel und Tihange haben sich eine herausragende Position im internationalen Qualitätsvergleich erarbeitet. (Danke, Torsten)
Gut, wenn man das örtliche Flüsschen anzünden kann, dann ist es vielleicht ein bisschen zu weit gegangen, aber hey, Pyrotechnik ist doch total populär!1!!
"Das ist das normale Verfahren, wenn es eine Auffälligkeit gibt", sagte eine Sprecherin der belgischen Nachrichtenagentur Belga.Ja, wenn es mal eine Auffälligkeit gibt. Wenn der Reaktor über Jahre dauer-auffällig ist, lässt man ihn normalerweise irgendwann einfach aus.
Erstens: Feuerlöschanlage im AKW Biblis springt nicht an.
Drittens: Das belgische AKW Tihange musste mal wieder einen Reaktor vom Netz nehmen. "An einer Pumpe haben es Auffälligkeiten gegeben".
Und Viertens: Guckt euch mal als Kontext diese beiden Meldungen an. Die zweite ist leider nicht mehr online, nehmt daher diese Meldung vom gleichen Tag. Achtet auf die "alles nicht so schlimm"-Rhetorik. Man hat das Gefühl, da sei dem Schichtleiter ein Kugelschreiber runtergefallen, so von der Gefährlichkeit her. Und dann lest euch diese Geschichte hier durch, was damals wirklich passiert ist. Das sollten wir für die Einschätzung zukünftiger "alles nicht so schlimm"-Fälle im Hinterkopf behalten. Die Betreiber und Behörden lügen und wiegeln in solchen Fällen ab, dass sich die Balken biegen. Und dann sind wir bei Fukushima alle entsetzt, wie es zu so einem Behörden- und Betreiberversagen kommen konnte. Das ist bei uns offensichtlich ganz genau so.
Übrigens, wo wir gerade bei Fessenheim waren: Kontext von letztem Frühjahr.
Update: Fünftens: New Yorker AKW von Vogelscheiße runtergefahren.
“Yesterday I learned that radioactive tritium-contaminated water leaked into the groundwater at the Indian Point Nuclear facility. […] The facility reports that the contamination has not migrated off site and as such does not pose an immediate threat to public health.
Na dann ist ja alles gut!
Würde nun in diese rissigen, unter hohem Druck stehenden Stahlbehälter plötzlich und in großer Menge kaltes Wasser eingefüllt, dann könnte ein sogenannter thermischer Schock diese Behälter beschädigen oder gar zerstören. Die Folge wäre - ähnlich wie in Fukushima - ein teilweiser oder völliger Kühlmittelverlust und letztlich eine Kernschmelze.Ach naja, äh, bisschen heizen, ist ja wohl kein Problem. Auf welche Temperatur heizen wir das denn?
Üblicherweise hat dieses Kühlwasser eine Temperatur von unter zehn Grad. In Tihange und Doel jedoch hat die Atomaufsicht bereits 2012 angeordnet, dieses Notkühl-Wasser auf 30 Grad vorzuheizen.30 Grad, huh? Oh, warte, geht noch weiter.
Im Dezember vergangenen Jahres hat nach Informationen des WDR die belgische Atomaufsicht ihre Anweisung sogar noch erheblich verschärft. In einem Bericht vor dem belgischen Parlament hat der Chef der Brüsseler Atomaufsichtsbehörde FANC angekündigt, man werde die Vorheiztemperatur - zumindest für den Reaktor in Doel - auf nicht weniger als 45 Grad erhöhen.Hey, bis zu welcher Temperatur kann man denn überhaupt noch von Kühlwasser sprechen?
Damit geht man bis ans Limit, denn ab 50 Grad Celsius wäre das Wasser zu warm, um damit einen abgeschalteten Atomreaktor zu kühlen.o_O
Die werden sicher die ganzen Risse im Reaktorbehälter vorher gefixt haben, denkt ihr euch jetzt vielleicht? Nein. Haben sie nicht.
Die Wiederinbetriebnahme sei vollkommen sicher gewesen.Und wem würde man da auch lieber glauben als der Betreiberfirma! Zumal den Fallout jemand anderes abkriegt. (Danke, Chriss)
"So etwas ist bei uns noch nicht vorgekommen“, sagte am Freitag eine Sprecherin des Kernkraftwerks Gundremmingen. Am Donnerstag war dort im Abklingbecken von Block C ein Brennelement auseinandergebrochen.Immerhin wurden dabei die Brennstäbe anscheinend nicht beschädigt. (Danke, Chriss)
Bei dem Vorfall im AKW Doel bei Antwerpen habe es sich nicht um einen nuklearen Vorfall gehandelt, teilte die Sprecherin des Betreibers Electrabel mit.(Danke, Jan)
Gemäss den detaillierten Ergebnissen der entsprechenden Ultraschall-Untersuchung, die «10vor10» nach eigenen Angaben vorliegen, sind die Löcher im Reaktordruckbehälter durchschnittlich 7,5 mal 7,5 Millimeter gross. […] Die Reaktordruckbehälter in Beznau bestehen aus zusammengeschweissten Ringen aus 18 Zentimeter dickem Stahl.
In den Stahlwänden des Reaktordruckbehälters von Beznau 1 klaffen gegen 1000 Löcher […] Die Rede ist von Löchern mit einem durchschnittlichen Durchmesser von einem halben Zentimeter, eingeschlossen innerhalb der Stahlwände.Die Betreibergesellschaft hatte dazu im Juli folgendes mitgeteilt:
Der Betreiber von Beznau hatte am 16. Juli mitgeteilt, in den Stahlwänden des Reaktordruckbehälters «an einigen Stellen Anzeigen registriert» zu haben, «die auf minimale Unregelmässigkeiten aus dem Herstellungsprozess hinweisen».
Update: Mail-Kommentar:
Es handelt sich nicht um Löcher. In der über 15 cm dicken Stahlwand hat es Luft-Bläschen von 5mm Durchmesser. Als Physiker bin ich davon überzeugt, dass diese kein Risiko darstellen.
Ob der Herr Pfeiffer die TTIP-Unterlagen gelesen hat? Er hätte ja theoretisch Zugang gehabt. Und in der Bundespressekonferenz hatten sie versprochen, die Liste der Leute zu liefern, die mal geguckt haben. Das würde mich ja jetzt mal echt interessieren, ob der Herr Pfeiffer zu denen gehört, die sich über TTIP informiert haben.
Auf der anderen Seite muss ich ja eine gewisse Freude einräumen, dass das Kunstgenre der Verschwörungstheorien immer populärer wird. Für Herrn Pfeiffer sind es nicht die Bürger, die gegen TTIP und co sind, sondern die "Empörungsindustrie". Denn wenn das die Empörungsindustrie wäre, wäre das ja keine legitimen Proteste. Das wäre ja ein Demokratiedefizit, nicht wahr?
Hier sind übrigens die Nebentätigkeiten von Herrn Pfeiffer. Und DER wagt es, anderen was von demokratischer Illegitimität vorzuwerfen!
Wobei das natürlich unabhängig von Nebeneinkünften eine großartige Kabarettnummer ist, wenn ein Politiker den Wählern vorwirft, ihre Bedenken seien demokratisch nicht legitim. JA WESSEN BEDENKEN WÄREN DENN IHRER MEINUNG NACH LEGITIM, HERR POLITIKER?
Aber es ist auch ein Fall für die beliebte Kategorie "bei UNS ist Kernkraft SICHER"! (Danke, Christian)
Es gibt keine unschädliche Dosis: Schon geringste Belastungen durch ionisierende Strahlung reichen aus, um auf Dauer das Leukämie- und Lymphomrisiko zu erhöhen. Das belegt die bisher größte Studie zu diesem Thema an mehr als 300.000 Arbeitern in Atomkraftwerken. Entgegen gängiger Annahme gibt es dabei keine Untergrenze und eine anhaltende Niedrigdosis wirkt genauso krebserregend wie eine einzige höhere Akutbelastung
«Heute haben wir Server mit 72 Systemadministratoren», schreibt Mario in seiner Abschieds-E-Mail. «Wer sind diese Administratoren (Mitarbeiter von BKW, Swisscom, Unisys und so weiter . . .)?»Öhm … ach wisst ihr, das ist ein bedauerlicher Tippfehler!
In einer internen Stellungnahme an die Mitarbeiter schreibt Kraftwerksleiter Martin Saxer: «Als Mario von 72 Personen mit Administratorenrechten geschrieben hat, hat er sich meiner Meinung nach vertippt.» Vielmehr handle es sich um 27 PersonenAch sooo, nur 27 Systemadministratoren! Na dann ist ja alles gut! Die zuständige Regulierungsbehörde hatte an an derer Stelle übrigens (völlig zu Recht!) schon 5 Admin-Accounts als zu viel beanstandet.
Aber macht euch keine Sorgen, Fernwartung ist schon OK, denn wir haben hier schließlich eine Firewall.
die Firewall, die Hackerangriffe abwehren sollte, habe «mehr Löcher als ein Fliegennetz», schreibt Mario in seiner E-Mail*hust* (Danke, Uwe)
Warum? Weil Österreichische Taxen nicht mehr über die Grenze fahren.
Warum? Weil die deutschen bayerischen Behörden einen Taxifahrer wegen "Schlepperei" festgenommen haben. Wie krass ist DAS denn bitte?! Schlepperei?! Ist das jetzt Aufgabe des Taxifahrers, … ja was eigentlich? Papiere kontrollieren? WTF?!
Update: Das hat an dieser Grenze Tradition, wie ich gerade erfahre.
Am 7. Juni 1986 kam es bei einer nicht genehmigten Demonstration am Bauzaun erneut zu schweren Auseinandersetzungen zwischen 30.000 Demonstranten und 3.000 eingesetzten Polizisten. Etwa 400 Personen wurden verletzt, mindestens 50 mussten ärztlich versorgt werden. Die Polizei nahm 48 Demonstranten fest. Aus Österreich anreisenden WAA-Gegnern verweigerte die bayerische Regierung den Grenzübertritt. Am 29. Juni wurden erneut österreichische Kernkraftgegner an der Einreise gehindert.
Update: Das haben die Dänen übrigens auch schon mal mit deinem deutschen Taxifahrer gemacht. (Danke, Michael)
Die betroffene Rohrleitung gehört zu einem System, mit dem radioaktiv belastetes Abwasser gesammelt und aufgefangen wird.(Danke, Peter)
Vorgeschichte: Rohrbruch im nichtnuklearen Bereich, Block 1 wird abgeschaltet. Meldung des Vorfalls als Stufe 0. Block 2 war eh gerade unten, weil die Brennstäbe getauscht werden sollten. Klingt ja alles nicht weiter schlimm. Bis man den Bericht der Atomaufsicht liest, den die Badische Zeitung wie folgt zitiert:
Der Rohrbruch hat zur Folge, dass sich aus der Leitung, in der ein Druck von 34 Bar herrscht, eine erhebliche Wassermenge ergießt, heißt es. Die Rede ist von "höchstwahrscheinlich mehr als 100 Kubikmetern". Am 5. März erfahren die ASN-Inspekteure bei ihrem Besuch in Fessenheim, der Durchfluss habe im Februar nicht gestoppt werden können, daher die Notabschaltung. Zudem gelangte bei der Überschwemmung Wasser auf elektrische Einrichtungen. Um 18.10 Uhr löste dies im Maschinenraum Alarm aus.Das war also keinesfalls ein "oh guck mal, da tropft was, wir fahren mal sicherheitshalber runter".
So und hier geht der krasse Teil los. Die AKW-Leitung nimmt in Anwesenheit der Atomaufsicht-Leute die geflickte Leitung wieder in Betrieb, obwohl gar nicht klar war, warum die eigentlich geplatzt ist. Ergebnis:
Noch größer dürfte die Überraschung der Inspekteure gewesen sein, als es nach wenigen Minuten vor ihren Augen zu einem erneuten Vorfall kommt. Im Bericht ist von Vibrationen am selben Rohr die Rede; dann bricht es einen Meter neben der alten Schwachstelle. Der dadurch im Maschinenraum ausgelöste Alarm gibt für das Personal das Zeichen, diesen sofort zu verlassen. Doch nichts geschieht. Die Anwesenden halten die Sirene offenbar für den üblichen monatlichen Probealarm.Ja super! (Danke, Thomas)
Update: Den Artikel gibt es auch auf Deutsch.
Trotz der Risse sei der Kernmantel derzeit noch stabil genug, sagte Georg Schwarz, stellvertretender Ensi-Direktor, am Dienstag vor den Medien in Brugg AG. […]Na ein Glück, dass bei UNS die Kernkraft SICHER ist!1!! (Danke, Samuel)Das Ensi legte zudem zwei technische Kriterien für die Risse am Kernmantel dar, die nicht überschritten werden dürfen. Es handelt sich um einen Spannungsintensitätsfaktor und um einen Grenzwert für die Länge der Querrisse. Letztere dürfen nicht grösser als 32 Zentimeter werden.
Im Besucherzentrum im Verwaltungsgebäude am Köllnischen Park stehen zwei Ordner – einer in polnischer, einer in deutscher Sprache. Darin heißt es, dass „das Risiko auf einem akzeptierbaren Niveau liegt, insbesondere unter Berücksichtigung der Pläne zum Einsatz der aktuell modernsten und sichersten kommerziell verfügbaren Technologien von Kernkraftwerken und dem Fehlen bedeutender externer Gefahren in den Gebieten der potentiellen Standorte“.Hach! Wie früher!
Eine Gefahr besteht laut Vattenfall aber weder für die AKW-Mitarbeiter in Brunsbüttel noch für die Bevölkerung.Ein Glück, dass bei UNS die Kernkraft so SICHER ist!
Early nuclear reactors around the world all used graphite, but only the British and the Soviet Union persevered with the technology.
Und die Briten, wie sich rausstellt.Ich zitiere mal ein bisschen:
Years of neutron irradiation have caused the graphite to shrink, but because the bombardment does not spread evenly through the brick material, the rates of recession are also irregular. This causes tension and eventually cracking.
Lustigerweise ist auch EDF klar, dass man das nicht schönreden kann, daher versuchen sie es mit der "das ist bloß ein fauliger Apfel, der Rest des Korbs ist OK"-Strategie:Experts at EDF maintain that the new cracks are from an anomalous group of bricks and that the reactors are well within the safety case, which allows for the general cracking of up to 300 bricks (10%) before the limit is breached.
Naja, dann tauscht man die Graphitblöcke halt aus, werdet ihr euch jetzt denken.The tubular graphite bricks, each about a metre high, moderate nuclear reactions and are essential to safe operation. However, they cannot be replaced.
Nope. Na gut, werdet ihr euch jetzt denken, bei sowas baut man doch einen Sicherheitsfaktor mit ein. Ein paar Blöcke, das wird das Design ja wohl abkönnen.EDF was granted permission by the regulator in the summer to relax its graphite weight-loss limit at the Dungeness reactor in Kent from 6.2% to 8% after it came close to breaching the original safety margin.
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.Es heißt ja, dass auch dieses Atomkraft-Problem eine der Treibkräfte hinter dem schottischen Unabhängigkeitsreferendum waren. Na SO ein Zufall, dass dieser Bericht erst kurz danach rauskommt.
Update: Ach, auch lustig: Zum Vergleich ein Artikel über das selbe Thema, auch bei der BBC, aber in der Schottland-Sektion. Das ist gefühlt jedes zweite Wort "safe" und der ganze Artikel besteht aus 20 Wiederholungen der Beteuerung, dass das alles schon OK ist. (Danke, Magnus)
Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck sagte, das Ausmaß übertreffe die Befürchtungen. Aus manchen Fässern ist Material ausgetreten.Weia.
„Der Bodenbereich ist flächendeckend kontaminiert“, musste Werner Fieber einräumen. […] Im Beton seien Werte von bis zu 164.000 Becquerel pro Kilogramm gemessen worden. Zum Vergleich: Bei Lebensmitteln gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm.
Ich verstehe ja das Aufhebens nicht. Wir sollten einfach wie die Japaner einen Pofalla pullen und das Problem für beendet erklären.
Bemerkenswerterweise fehlt diesmal das übliche "keine Gefahr für die Bevölkerung".
«Für den kommenden Betriebszyklus stellen die neuen Risse sicherheitstechnisch kein Risiko dar», sagte Ensi-Sprecher Anton TreierUnd die alten Risse? Naja, die sind ja alt, die kennen wir ja schon. Im Übrigen sei das ja alles kein Problem, denn:
Solche Risse seien auch schon in US-amerikanischen Kernanlagen festgestellt worden. Dass diese nun auch in Mühleberg entdeckt wurden, sei erwartbar gewesen, so Treier.OMGWTF (Danke, Dino)
Zahlreiche Gemeinden könnten im Winter – zumindest stundenweise – ohne Strom dastehen. Industrie-Anlagen müssen für Tage heruntergefahren werden, um Energie einzusparen. In den öffentlichen Gebäuden sollen die Lichter auf Notbeleuchtung umgestellt werden.Belgien hatte ja in ihrem einen Reaktor heruntergefahren, weil Haarrisse im Beton gefunden wurden. Und zwar so Größenordnung: Tausende. Ach was, hieß es damals, keine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung. Die Risse sind schon seit 1979 da, und bisher ist ja noch nichts geplatzt!1!!
Aber dann hat mal jemand mit aktueller Technik nachgeguckt.
Doch mit neuartigen Ultraschall-Testgeräten habe man im Frühjahr das ganze Ausmaß des Schadens aufgedeckt und die sofortige Abschaltung veranlasstJetzt sind die ersten Ergebnisse der Untersuchung geleakt. Und die sehen wohl so aus, dass die beiden Reaktoren nie wieder ans Netz gehen können.
Hach naja, Belgien, nicht so schlimm, denkt sich jetzt vielleicht der eine oder andere. Ist weit weg, und die Reaktoren sind ja abgeschaltet. Ist doch alles gut jetzt.
Leider nicht.
Weitere 22 Kessel in anderen europäischen Meilern wurden aus dem gleichen Material in der gleichen Weise gefertigt, darunter auch deutsche Anlagen.Ich würde jetzt gerne mit einem "keine Gefahr für Mitarbeiter und Anwohner" schließen, aber stattdessen steht in dem Artikel das hier:
immer mehr EU-Länder, die auf Kernkraft setzen, ringen mit gravierenden Schwierigkeiten an ihren Meilern.
Update: Das ist natürlich haltlose Panikmache mit dem "Licht aus". Genau wie bei uns, als es an das Abschalten der Kernkraftwerke-Altlasten ging.
The first commercial nuclear plant to use thorium was Indian Point Unit I, a pressurized water reactor near New York City that began operation in 1962. Attempts to recover uranium 233 from its irradiated thorium fuel were described, however, as a “financial disaster.” The last serious attempt to use thorium in a commercial reactor was at the Fort St. Vrain plant in Colorado, which closed in 1989 after 10 years and hundreds of equipment failures, leaks, and fuel failures. There were four failed commercial thorium ventures; prior agreement makes the US government responsible for their wastes.
Die Details über das amerikanische Atomprogramm sind atemberaubend. Erstens fehlen ihnen da jetzt knapp 100 kg waffenfähiges Uran 233, und zweitens sowas hier:Then, an Energy Department safety investigation found a national repository for uranium 233 in a building constructed in 1943 at the Oak Ridge National Laboratory. The repository was in dreadful condition; investigators reported an environmental release from a large fraction of the 1,100 containers “could be expected to occur within the next five years in that some of the packages are approaching 30 years of age and have not been regularly inspected.” The Energy Department later concluded that the building had “deteriorated beyond cost-effective repair. Significant annual costs would be incurred to satisfy current DOE storage standards, and to provide continued protection against potential nuclear criticality accidents or theft of the material.”
Oh Mein Gott.Die Geschichte geht dann noch weiter. Das Department of Energy hat sich dann entschlossen, das Uran einfach nach Nevada zu schicken, damit es dort auf eine Müllhalde gekippt wird. Nicht irgendeine Müllhalde, eine bei der Nevada Nuclear Security Site. Immerhin. Aber das Verklappen dort würde gegen die diversen Regeln verstoßen, die es da gibt. Lösung: Die Regeln kommen vom Department of Energy, also haben sie sie halt weggemacht für den Fall.
Ursache sei kein Feuer gewesen, sondern ein Problem mit einem Sicherungsschalter in einem Nebengebäude des Maschinenraums von Block ein.Ich bin mir sicher, dass keine Gefahr für Anwohner und Mitarbeiter besteht. (Danke, Thomas)
Und beim AKW Brokdorf gab es einen Kurzschluss.
Update: Ich verstehe gerade nicht, wieso ich keine Paywall kriege. Nanu? Wenn ihr eine kriegt, tut mir das leid. :) (Danke, Tilman)
Wieviel Atommüll liegt denn da?
The EA document estimates that the one million cubic metres of radioactive waste disposed of over the last 55 years by the civil and military nuclear industry at the site, near the Sellafield nuclear complex in west Cumbria, is going to start leaking on to the shoreline in "a few hundred to a few thousand years from now".
Ach naja, wollen wir mal nicht zu harsch urteilen. Bis dahin sind wir doch eh alle tot!1!! (Danke, Alexander)
Der Stromkonzern Electricité de France (EdF) hat seit Jahren in fast der Hälfte seiner Atomkraftwerke Brennelemente eingesetzt, die besonders verschleißanfällig sind.Weils billiger ist!
Update: Es ist natürlich nicht Rost sondern Korrosion, denn die Hüllen von Brennstäben sind, wie wir schon in Alternativlos 14 erklärt haben, aus Zirkonium. Aber das kann man meiner Ansicht nach mal unter "wir wissen, was gemeint ist" fallen lassen. (Danke, Jonathan)
Eine gerne verwendete Methode zum Lenken der Politik ist strategische Inkompetenz. Man macht die Sache, die man machen muss, aber man macht sie absichtlich so schlecht wie es nur irgend geht. Man überzieht alle Budgets, braucht viermal so lange, und am Ende belohnt einen der Staat noch dafür, indem er ein paar Milliarden hinterherwirft. Besonders wenn es sich um kritische Infrastruktur handelt.
Aber das geht in diesem Fall nicht, denn dann wird das ja immer noch irgendwann fertig. Das geilt es ja gerade zu verhindern. Da muss sich die Energiemafia was ausdenken.
Wie sie das jetzt machen, das kann man an dieser Bilderserie sehr schön sehen. Es geht darum, dass die Windenergie hauptsächlich im Norden gewonnen wird, aber wir keine großen Trassen haben, um die dann in den Süden zu leiten. Die müssen also gebaut werden. Den Auftrag erhalten hat u.a. die Firma Amprion, das ist die Netzsparte von RWE. Die Energiekonzerne sind ja vor ein paar Jahren gezwungen worden, ihre Netzsparte abzuspalten. Die Hoffnung war damals, dass es dann weniger Mauscheleien geben würde. Das hat leider nicht funktioniert.
Aber zurück zu Amprion. Die haben ihre Trasse in der Nähe von Dörfern und Kindergärten geplant. Und haben ihre Info-Veranstaltungen genau in den Wahlkampf in Bayern getimed. Was passiert jetzt? Die Bürger sind entsetzt und gründen Bürgerbewegungen, und die Präzisions-Opportunisten aus der CSU haben sich natürlich sofort an den neuen Gegebenheiten ausgerichtet.
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bremst die Planungen für die umstrittene neue Stromautobahn quer durch Bayern.Aber natürlich, Herr Seehofer! Wir hätten lieber keinen Strom in Bayern!1!! Ach nee, warte, es gibt ja noch die Option, die Atomkraftwerke zu verlängern! Na SO ein Glück, dass die bisher so viele Pannen hatten, dass sie ihre Restlaufzeit noch nicht erreicht haben! Ein Zufall aber auch!
Ein Glück, dass wir hier keine Verschwörungstheoretiker sind. Sonst würde jemand darauf hinweisen, dass das alles wie von langer Hand geplant aussieht.
Update: "quer" (eine Sendung im BR) hat einen Beitrag dazu. Spannendes Detail: Eigentlich braucht es die Trasse gar nicht für die Energiewende. Money Quote:
Den Netzausbau brauchen nicht die Bürger, sondern die Kohlestromproduzenten.
Denn eigentlich geht es darum, den Braunkohlestrom aus Ostdeutschland nach Bayern zu bringen. Es wäre sogar nicht hilfreich für die Energiewende sondern sogar schädlich, denn wenn billiger Braunkohlestrom aus Sachsen-Anhalt aus der Leitung kommt, dann ist die Energiewende in Bayern gescheitert. (Danke, Dominik)
Eine Sprecherin sagte, es habe keine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung bestanden.Dann ist ja alles gut. (Danke, Jonathan)
Der Zwischenfall habe weder Konsequenzen auf die Sicherheit der Anlage noch auf die Umwelt gehabt, betonen die Behörden.Natürlich nicht!
Es besteht nach Angaben des Kernkraftwerks keine Gefährdung für das Personal oder die Umgebung.
Nach Angaben des Betreibers EDF sei der Zwischenfall von keiner Bedeutung für die Sicherheit des Reaktors gewesen.
In der Energiebranche wird derzeit sogar ein früheres Abschalten von Atomkraftwerken erörtert, weil es statt über 50 Euro nur noch 35 bis 37 Euro pro Megawattstunde gibt – hinzu kommen die Belastungen durch die Kernbrennstoffsteuer. "Fakt ist, dass Kernkraftwerke durch die Kernbrennstoffsteuer momentan ganz überwiegend Geld für die Staatskasse verdienen", klagt Eon-Vorstand Mike Winkel.Ja, äh, und warum auch nicht? Für wen denn sonst!? Wir tragen das Risiko, wir sollten auch den Profit einfahren!
Oh und wo wir gerade bei Atomenergie waren: Die Details zum Plan, die Brennstäbe aus Fukushima zu extrahieren, sind auch alles andere als ermutigend. Die sind ja auch selber Schuld, die Japaner! Hätten sie mal einen Shinto-Priester gefragt, wie man sowas macht!
Es geht übrigens um 400 Tonnen Brennstäbe. Und das müsste manuell geschehen. Wenn der Operator den falschen Knopf drückt, kommt es womöglich zur Kernschmelze.
Eingesetzt werden sollen die Kochtöpfe demnach bereits im ersten Quartal 2014, beim "Transport von sensiblen Materialien", wobei "Sicherheit und Verschlussdichte völlig beherrscht" sein müssen.Phew, ein Glück, Sicherheit und Verschlussdichte müssen völlig beherrscht sein. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen, es besteht keinerlei Gefahr für die Mitarbeiter oder Anwohner.
Hier ist, was der Betreiber der Anlage sagt, in der diese Töpfe eingesetzt werden sollen:
Die handelsüblichen Kochtöpfe seien "durchaus geeignet", um Plutoniumreste aufzubewahren, sagt der gelernte Ingenieur. Dazu würden die Metallabfälle, "kleine Zylinder von rund zehn Zentimeter Durchmesser und zwei Zentimeter Dicke", erst strahlensicher in Schachteln verpackt und dann in die preiswerten Behälter geschichtet. "Einige hundert Gramm pro Topf." Anschließend würden die Schnellkocher ihrerseits sicher verbunkert, denn "für einen Transport außerhalb des Geländes ist diese Form der Aufbewahrung nicht zugelassen".Ich frage mich ja, wenn in ein paar tausend Jahren Archäologen in Ausgrabungen Kochtöpfe mit Plutonium finden, was die sich so über unsere Zivilisation zusammenreimen werden.
Laut eines Kraftwerksprechers besteht keine Gefährdung für Personal oder Umwelt.Na dann. (Danke, Dominik)
Eine Gefahr habe nicht bestanden.Natürlich nicht!
Update: Ein Physiker schreibt mir gerade, dass man bei der Theorie vorsichtig sein muss. Und in der Tat gibt es zu der erwähnten Widom-Larsen-Theorie eine Psiram-Seite. Seufz.
Medienkompetenz-Update: Es geht um das noch nicht verstrahlte Grundwasser. Ist immer noch Scheiße, weil das Salzwasser ist, das die da ins Süßwasser einleiten wollen, aber ist immerhin nicht radioaktiv oberhalb der natürlichen Strahlung. 100 Punkte für alle, die's selber gemerkt haben. (Danke, Marcel)
Grund sei ein Leck gewesen, das sich allerdings im nicht-nuklearen Bereich befinde. Deshalb bestehe keine Gefahr, sagte eine Sprecherin.Natürlich nicht! Das ist sogar so harmlos, dass der Direktor der Anlage sich zu dieser bemerkenswerten Aussage hinreißen ließ:
Das AKW sei erst vor kurzem gewartet worden. Der neue Kraftwerksdirektor hatte kürzlich erst erklärt, Cattenom könne noch 30 Jahre laufen.Seht ihr? Was kann da schon schiefgehen!
Nach Ansicht der Hamburger Richter ist die Brennelementesteuer nicht darauf angelegt, auf die Konsumenten abgewälzt zu werden. Vielmehr verfolge sie das Ziel, "die Gewinne der Kernkraftwerksbetreiber abzuschöpfen".Soll das ein Witz sein? Natürlich soll die die Gewinne abschöpfen! Die nicht da wären, wenn die Betreiber die volle Haftung für ihre Kraftwerke übernehmen müssten. Aber da klagt komischerweise keiner gegen.
Wer jetzt auf ein "keine Gefahr für Mitarbeiter und Anwohner" gehofft hat, den muss ich enttäuschen. Wir reden hier vom Militär, die scheißen auf die Sicherheit von Mitarbeitern und Anwohnern. Die für die relevante Frage ist, ob sie ihren Bedarf an angereichertem Uran gedeckt kriegen. :-)
Laut Justizbehörden erhielt der 21-Jährige von einem FBI-Agenten 20 Säcke mit jeweils 22,5 Kilogramm Sprengstoff. Er habe dann selbst einen Zünder besorgt und den Sprengsatz am Mittwoch zusammengebaut.
Update: Hier geht gerade noch der wichtige Hinweis ein, dass ich dieses wichtige Detail zitieren soll:
Durch die Arbeit verdeckter Ermittler habe sichergestellt werden können, dass für die Öffentlichkeit zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestand, hiess es.
Wie bei der Kernkraft!
Rund 400 Einsatzkräfte würden derzeit versuchen, die Wolke "niederzuschlagen", sagte der Sprecher, ohne Details zu nennen. Weitere Einsatzkräfte seien angefordert. Beim Einatmen und bei Hautkontakt sei die Wolke gesundheitsgefährdend. "Die Gase sind ätzend. Man sollte da nicht reinlaufen", sagte Meyer.Dazu eine Autobahn-Vollsperrung und sie haben die Anwohner evakuiert.
Für mich als Laien ist ja erstmal erstaunlich, dass man in der Lebensmittelbranche mit Salpetersäure und Natronlauge hantiert, aber hey, Kraft Masterfood, das sind die mit den Designer-Lebensmitteln. Die werden schon wissen, was für Zutaten man in der Lebensmittelbranche braucht. Lustigerweise gibt es auch in der Säure-und-Lauge-Mix-Branche ein schönes Analog zu dem "es besteht keinerlei Gefahr für Anwohner und Umwelt" der Kernkraft:
"Die Situation ist unter Kontrolle", betonte Kraft Foods-Sprecherin Hauerken.
Energiekommissar Günther Oettinger will eine Pflichtversicherung gegen Unfälle in Atomkraftwerken einführen. Das könnte den Strom erheblich verteuern. Es sei nicht seine Aufgabe, "durch Sicherheitsdumping den Kernkraftstrom billig zu machen", sagte Oettinger.Dann könnten die regenerativen Energien auf Augenhöhe konkurrieren. Im Moment ist Atomstrom vor allem deshalb billig, weil im Fall eines Großunfalls der Steuerzahler übernimmt. (Danke, Erik)
Aber keine Sorge, liebe besorgen Anwohner. Wenn ihr bis jetzt noch nicht Krebs habt, dann kriegt ihr es jetzt auch nicht mehr. Äh, nein, warte, falscher Zettel.
"There's absolutely no danger whatsoever to the public health and safety. We have design features in the plant that when something unusual occurs in the plant, the plant would automatically shut down and that's what happened today," DeSantis said.
Sehr ihr? Keinerlei Gefahr für die Anwohner. Wie immer bei Kernkraftwerken.
Laut Experten besteht keine Gefahr für die Bevölkerung und für die Umwelt.Und überhaupt, ist ja kein Problem, Belgien hat ja noch andere Reaktoren. Z.B. Tihange! Gut, da sind baugleiche Reaktorbehälter verbaut. Aber hey, was kann da schon passieren. Das bisschen radioaktives Wasser, das da austritt. Das kommt bestimmt nicht zu uns, denn das Ding ist 80 km von der Grenze zu Deutschland entfernt. Was kann da schon passieren.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass das an den Hochspannungsleitungen liegt, nicht an der Strahlung.
"The Atomic Energy Agency announced that atomic electricity from Bushehr power plant joined the national grid with a power of around 60 megawatts on Saturday at 2329 (1859 GMT)," the official news agency IRNA reported.
60 Megawatt ist nicht sonderlich viel, das Kraftwerk ist auf 1000 Megawatt ausgelegt. Am 12. September wird das Kraftwerk offiziell angeschaltet und soll dann mit 40% Auslastung fahren.
Authored by UCS nuclear engineer David Lochbaum, the report examines 14 “near-misses” at U.S. nuclear plants during 2010 and evaluates the NRC response in each case. The events exposed a variety of shortcomings, such as inadequate training, faulty maintenance, poor design, and failure to investigate problems thoroughly.
Das Übliche halt. Aber dass es 14 "near-misses" gab ist ja schon für sich genommen ein gruseliger Datenpunkt.
"Wenn Frau Merkel glaubt, sie kann die abgeschalteten Kernkraftwerke einfach wieder einschalten lassen und einfach 110 anrufen, wenn es Protest gibt, ist sie bei uns falsch verbunden"Die Originalquelle ist das Handelsblatt, aber auf die mag ich nicht linken. (Danke, Moritz)
Besonders humoristisch wertvoll:
Allerdings stammt der Schaden bereits aus den Anfangstagen des Kraftwerksbetriebs von 1982; die Hälfte des Risses sei bei den Justierungsarbeiten während der Inbetriebnahme der Anlage entstanden.Auf DEM Niveau arbeiten bei uns die Kernkraftwerke?!? Oh Graus! (Danke, Thomas)
Nach einer dreitägigen Klausur hat die von der Bundesregierung eingesetze Ethik-Kommission noch keinen Zeitplan für einen Ausstieg aus der Atomenergie vorgelegt. Die 17 Mitglieder unter Vorsitz des früheren Umweltministers Töpfer sollen die Bundesregierung bei der angestrebten Energiewende beraten.Da gehen ja schon mal direkt die Alarmglocken an. Töpfer? Ein CDU-Mann leitet die Kommission? Und es handelt sich um eine Ethikkommission? Soll das ein Witz sein? Das ist doch keine Ethikfrage, ob wir aus der Kernenergie aussteigen, sondern eine Frage der Selbsterhaltung! Und überhaupt, CDU, dass ich nicht lache. Und 17 Teilnehmer klingt ja auch ausgesprochen produktiv.
Töpfer verwies auf das Spannungsverhältnis der Diskussion. Die Energiewende dürfe die Bürger beim Strompreis nicht übermäßig belasten. keine Arbeitsplätze gefährden und nicht auf Kosten des Klimaschutzes gehen.Na 1a, genau die Propagandalügenargumente der Energiemafia, die er da aufzählt. Da haben sie ja erstklassiges Personal am Start! Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR! Also wenn das mit DENEN nicht klappt, dann geht das offensichtlich gar nicht und wir müssen halt weiter Kernkraft einsetzen. Die Risiken dort sind ja eh total überbewertet. Wenn die CDU jetzt nur ein paar Monate — bis alle Wahlen durch sind — mit fruchtlosen Debatten überbrückt, dann haben die dämlichen Bürger eh vergessen, was da mit Japan und Tschernobyl war.
„Sie behandeln uns fast wie Sklaven“, wird einer der Polen in jenem Bericht zitiert. „Viele der finnischen Vorarbeiter sprechen kein Englisch, einer war vor seiner Arbeit in Olkiluoto Viehzüchter. Aber das zählt nicht, das einzige, was zählt, ist die Arbeitsgeschwindigkeit. Und die ist manchmal zu hoch, um ein sicheres AKW zu bauen.“Es ist so schlimm, dass sich sogar Siemens schon von ihrem Teil distanziert, weil beim Einbau gepfuscht wurde.
Update: Siemens ist raus bei Areva.
Am besten vernetzt ist die Aktion für eine vernünftige Energiepolitik (Aves). Von den 99 erklärten Atombefürwortern in National- und Ständerat sind 97 Mitglieder der Aves, darunter die grosse Mehrheit der SVP-Fraktion.Und Aves sagt so Dinge wie:
«Der (Ersatz-)Bau von mindestens zwei grossen Kernkraftwerken ist unabdingbar»Na super! (Danke, Urs)
«Geht die Einwanderung so ungebremst weiter wie bisher, kommen wir nicht um den Bau neuer Kernkraftwerke herum.» Ein Anstieg der Bevölkerung um 100'000 Personen erhöhe den Energiebedarf der Schweiz um rund eine Milliarde Kilowattstunden, sagt SVP-Nationalrat Walter Wobmann, der mit seiner parteiinternen Gruppe «Asyl und Ausländer» an einer Einwanderungsbremse arbeitet, die in der bevorstehenden Sondersession als Motion eingereicht werden soll. «Seit 2007 sind 320'000 Personen in die Schweiz eingewandert. Das KKW Mühleberg produziert jährlich rund drei Milliarden Kilowattstunden Strom», sagt Wobmann. Sein Fazit: «Ohne Zuwanderung könnten wir uns heute Mühleberg sparen.»Ich bin mir sicher, dass hier jetzt wieder wütende Mails aus der Schweiz ankommen, die SVP sei doch gar keine Nazipartei sondern eine Volkspartei. Ich sehe nicht, wieso sich das ausschließen sollte. Wir hatten hier in Deutschland auch mal eine Partei, die beides auf einmal war. An ihren Taten sollt ihr sie messen!
Wird der Behälter genügend gekühlt, kann sich zwischen der Schmelze und der Reaktorwand eine Kruste bilden. Die Schicht aus geschmolzenem Stahl oben auf dem Oxid erzeugt eine Zone mit erhöhter Wärmeleitung zur Reaktorwand. Dieser Zustand, der als "Heißmesser" ("heat knife") bezeichnet wird, erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass an der Seitenwand des Reaktordruckbehälters eine lokale Erweichung stattfindet und daraufhin Corium austritt.Es gibt da sogar einen Namen für!
Außerdem dieser Teil von Three Mile Island:
Die Masse erwies sich als homogen und bestand vor allem aus geschmolzenem Kernbrennstoff und Brennelementhülsen. An Elementen enthalten waren in Massenanteilen etwa 70 % Uran, 13,75 % Zirconium und 13 % Sauerstoff.Für mein Verständnis spannend ist a) homogen, also nicht hier mal nen Klumpen Uran und da mal nen Klumpen Zirconium, und b) kein Plutonium. In anderen Proben haben sie auch Reste von Materialien aus den Steuerstäben gefunden.
Und dann hier noch ein spannender Teil von Tschernobyl:
Da das Material gefährlich radioaktiv und hart und fest war, und da ferngesteuerte Systeme wegen der hohen Strahlung, die die Elektronik beeinträchtigte, nicht verwendet werden konnten, wurde mit einer AK-47 darauf geschossen, um Stücke zur Analyse davon abzutrennen.Bei Tschernobyl ist das eine sehr heterogene Sache, an der man rückblickend die verschiedenen zeitlichen Phasen und Reaktionen nachvollziehen kann.
Daher gibt es in warmen Sommern regelmäßig Ärger mit Kernkraftwerken. (Danke, Johannes)
Update: Haha ach nee, jetzt wo es eh egal ist, vollendet der Mappus seine 360°-Wende in Kernkraftfragen und ist doch wieder Pro-Atomenergie. Was für ein Clown.
Mir war ja gar nicht klar, dass es da Saisonarbeiter gibt. Die haben da wirklich so Leute, die von Reaktor zu Reaktor fahren, und da Wartungsarbeiten machen. Die wohnen dann in Wohnheimen oder auf Campingplätzen. arte hat ein Bild, wo man sieht, wie einer von denen in einen Dampferzeuger eines Reaktors klettert. Natürlich sehr eilig, weil sie wissen, dass sie gerade übel verstrahlt werden. OMFG.
Und weil das Wegwerf-Arbeiter sind, scheißen die auch auf die Gesundheit der Leute. Man sieht da u.a. jemanden, den sie in einem Abklingbecken tauchen geschickt haben, wo er sich erstmal eine Cobalt-Verstrahlung geholt hat.
Am Tag, als die Bundesregierung ihren atemberaubenden Atomschwenk verkündete, saß Brüderle mit Kernkraftbossen beim Lobbyverband BDI und lüftete offenbar in trauter Runde den Schleier der Politik. "Der Minister… wies … darauf hin, dass angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien."Aha. Soso. Nicht rational, wie? Na in DEM Alter ist das wahrscheinlich auch keine große Bedrohung mehr mit der Verstrahlung des GANZEN FUCKING KONTINENTS. Der macht ja wahrscheinlich eh nicht mehr lange. Und Familie hat er offensichtlich auch nicht, sonst wäre ihm das Thema wichtiger.
Update: Hier ist die Süddeutsche, die Primärquelle.
Hätte der Brüderle mal auf den Mappus gehört und wäre wenigstens bis zum Wahltag glaubwürdig geblieben!
Update: Den Schadensbegrenzungsversuchen der Union haftet ein deutlicher Verzweiflungsgeruch an :-)
Danach kommt das Interview, das unseres Erachtens genug Sprengstoff beinhaltet, um hier extra darauf hinzuweisen. Da kann man u.a. erfahren, wieviel Kernbrennstoff tatsächlich in Fukushima herumliegt (es gibt da noch einen Block 7, von dem bisher noch keine Rede war in der deutschen Presse), und er hat meine Überschlagsschätzung größenordnungsmäßig bestätigt, dass man da 50-100 MW Abwärmeleistung kühlen muss. Außerdem hat er uns erklärt, dass nach den aktuellen finnischen Sicherheitsanforderungen für Kernkraftwerke keines unserer bestehenden Kraftwerke eine Zulassung bekäme, auch nicht die neuesten und besten, dass das Sicherheitsniveau sich zwischen unseren Reaktoren unterscheidet, und ob man sich um Castor-Behälter Sorgen machen müsste, wenn die in einem Feuer stünden. Wir haben jedenfalls viel gelernt und hatten nach dem Interview weiche Knie, als wir da rausgegangen sind.
Technisch hatte ich beim Schneiden leider mit einem Fiepsen zu kämpfen, das sich als sehr schwierig zu entfernen herausstellte, daher ist die Aufnahme jetzt insgesamt leiser und weniger homogen von der Lautstärke (ich musste eine andere Kompressor-Software benutzen). Und an einigen Stellen hört man immer noch kurz nerviges Fiepsen, aber das ist nur kurz und da müsst ihr jetzt halt durch. Unser Aufnahmegerät macht das abhängig von Parametern, die wir noch nicht vollständig analysieren konnten (die Temperatur spielt eine Rolle).
Egal. Man kann es ertragen. Und inhaltlich ist das auf jeden Fall ein echter Kracher. Schreckhafte Hörer sollten das lieber nicht beim Autofahren hören.
Block 3 ist seit der Abschaltung des Superfenix in Frankreich der weltgrößte Brüterreaktor. Und die Tabelle sagte dazu als Kommentar:
kein ContainmentHeilige Kuh, kein Containment?! Im weltgrößten Brüterreaktor?!? OMFG! Russisch Roulette trifft es noch gar nicht.
Natürlich hat auch der Reaktor eine lange Liste von Problemen und Unfällen, u.a. Natriumlecks, ein Blitzeinschlag, und dieser Hammer:
Am 9. September 2000 gab es in der Region und im Kraftwerk einen Stromausfall. Dabei versagten gemäß der einen Darstellung die Notstrom-Dieselaggregate; nach 36 Minuten seien die Dieselgeneratoren repariert gewesen. Gemäß der anderen Darstellung haben die Diesel deutlich früher funktioniert, da nach einer halben Stunde ohne Strom bereits eine "Explosion" im Reaktorsystem zu erwarten wäreDas ist doch mal ne coole Logik! "Es ist uns wider Erwarten nicht um die Ohren geflogen, also wird der Diesel wohl früher funktioniert haben"
Je mehr ich so rumklicke, desto mehr drängt sich der Eindruck auf, dass wir in der Theorie mit den unendlich vielen Paralleluniversen in einem leben, dessen Existenz ausgesprochen unwahrscheinlich ist. Uns hätte schon längst schon deutlich mehr um die Ohren fliegen müssen.
Oh, und: natürlich bauen die Russen da gerade noch einen Reaktor dran, an dieses Havariekraftwerk. Verlängerung, wegen des großen Erfolges!
Und die veröffentlichen dazu auch gelegentlich einen Bericht, z.B. diesen hier. Und da erfährt der neugierige Leser auf Seite 2, wie die Hersteller das schaffen, unter den Grenzwerten zu bleiben:
Der Rohrfaktor für Aktivität hatte bei einer anderen Probeentnahmeeinrichtung einen unerwartet hohen Wert von 3, wobei sich bei Nachforschungen mittels Endoskopie zeigte, dass in der sekundären Probeentnahmeleitung ein Schwebstofffilter des Betreibers steckte, an dem sich ein Großteil der Aerosolpartikeln abschied.Auf Deutsch: die haben vor dem Sensor noch einen Extrafilter installiert.
Erst im Jahr 1999 wurde entdeckt, dass der AVR-Bodenreflektor, auf dem der Kugelhaufen ruht, im Betrieb zerbrochen war und dass sich einige hundert Brennelemente im gebildeten Riss verklemmt haben. Die Brennelemente konnten großenteils nicht entfernt werden.Oh und wo wir gerade bei Atomenergiehumor waren: der Störfall-Teil zum DDR-AKW Greifswald fängt so an:
Am 7. Dezember 1975 wollte ein Elektriker seinem Lehrling zeigen, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt.*schenkelklopf*
Update: Hier hat jemand noch andere solche Wikipedia-Fundstellen rausgesucht, leider jeweils ohne Link. Ein besonders schöner (von Biblis):
März 1994: brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkühlmittelpumpe, weil es aufgrund eines bei Wartungsarbeiten in der Pumpe vergessenen Meißels zu einem Kurzschluss gekommen war
[…] McAllister (CDU) hat Indien Unterstützung bei dessen Scuhe nach einem Endlager für Atommüll angeboten. „Genau wie bei uns in Deutschland ist das auch hier eine nicht geklärte Frage“
Nun denkt sicher der eine oder andere, dass der da unseren Atommüll nach Indien exportieren will. Will er aber nicht.
Woher ich das weiß? Weil McAllister Gorleben als Geldquelle erkannt hat. Money Quote:
So ist der Bund bei der Sanierung der maroden Schachtanlage Asse II in der Pflicht. Ich poche darauf, dass die Asse saniert wird. Die Kernkraft-Betreiber sind an den Kosten in erheblichem Maße zu beteiligen. Ob die Mittel dafür aus der Brennelementesteuer kommen oder anderswo her, ist nebensachlich. Hauptsache, das Geld fließt.Denn guckt da mal wie ein skrupelloser CDU-Politiker drauf! Sanierung von Gorleben und der Asse, Ausbau, Gutachten, was das für Arbeitsplätze schafft! Da kann man mindestens zwei neue Behörden mit begründen!!1! Aber natürlich nur, wenn der Müll auch in Niedersachsen bleibt.
Also wenn ihr mich fragt, wäre die beste Lösung, erstmal die CDU in der Asse einzulagern. (Danke, Florian)
Die Bundesregierung trifft nach SZ-Informationen Vorbereitungen für die Privatisierung der Atommüll-Endlager.OH NEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!
Auf der anderen Seite muss ich an das Plakat denken, mit dem Constanze neulich auf der Anti-Atom-Demo rumlief. Sie schlug darauf das Kanzleramt als Atommüllendlager vor. Das ist zwar mitten in Berlin, aber wahrscheinlich ungefährlicher als wenn man das privatisiert.
Sollte der Staat ein Unternehmen beleihen, das in alleinigem Besitz des Bundes ist, könnte er dem Entwurf zufolge weitgehend autonom wirtschaften, der Bund würde dann nur noch die Einhaltung der Gesetze kontrollieren. Eine fachliche Aufsicht sei in diesem Fall "nicht erforderlich", heißt es zur Begründung. "Die Interessen des Bundes können effektiver über seine Unternehmensbeteiligung durchgesetzt werden."Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas. Nee, klar, das klingt voll seriös! Man malt neue Klingelschilder dran und schon ist man die Haftung los!1!! In Frage kommt laut SZ nur ein Unternehmen in Frage, die "Energiewerke Nord". Was haben die vorher gemacht?
Die Energiewerke Nord (EWN) gingen nach der Wende aus der Abwicklung der DDR-Kernkraftwerke hervor, ihr einziger Gesellschafter ist das Bundesfinanzministerium.Öh, das Finanzministerium! Na wenn DIE nicht wissen, wie man mit radioaktiven Sachen umgeht, dann weiß ich auch nicht. Guckt euch nur an, wie souverän die die radioaktiven Wertpapiere bei der HRE gemanaged haben!
Die Details über diese Nordwerke sind auch sehr beruhigend:
Das Unternehmen mit Sitz nahe dem ehemaligen DDR-Atomkomplex "Bruno Leuschner" bei Greifswald baut seit den neunziger Jahren die ostdeutschen AKWs zurück, es verantwortet auch den Rückbau von Atom-Forschungsanlagen in Karlsruhe und Jülich. Damit ist es der derzeit größte Eigentümer von Atommüll in Deutschland.Seht ihr, die wissen bisher schon nicht, wohin mit ihrem Atommüll! Das qualifiziert sie doch eindeutig, das auch in Zukunft zu beherrschen! (Danke, Mark)
Eine unbefristete Verlängerung der Laufzeiten auch sicherer Kernkraftwerke lehnt Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) jedoch ab. «Wir brauchen einen Endzeitpunkt, denn unser Ziel ist, mit den Kernkraftwerken als Brückentechnologie so schnell wie möglich in das Zeitalter der regenerativen Energien zu gelangen», sagte Brüderle der «Rheinischen Post».Jaa, nee klar. Jemand muss mal was tun. Aber nicht wir, heute.
In Ländern mit größerer Öl- und Gasförderung stellen die radioaktiven Abfälle aus dieser Industrie ein weitaus größeres Problem dar. In Kasachstan etwa sind weite Landstriche damit verseucht. In den USA wurde kontaminierter Schrott an Schulen und Kindergärten verschenkt, und in Großbritannien werden bis heute die radioaktiven Öl- und Gasrückstände in die Nordsee geleitet. Experten in Kanada vergleichen die Risiken vor allem der radioaktiven Altlasten aus der Öl- und Gasindustrie mit der Asbest-Problematik vor 20 Jahren.Äh, wie meinen? Radioaktiven Schrott haben die an Schulen und Kindergärten verschenkt?!? Wie großzügig!! (Danke, Klaus)
So ist ein Kompromiss für eine Laufzeitverlängerung im Fall einer Neuauflage einer Großen Koalition unmöglich. Ein Kompromiss würde für die SPD als "Umfallen" gewertet.Als ob sie das jemals vorher aufgehalten hätte… Nach dieser katastrophalen Fehleinschätzung geht es interessante weiter. Die CDU geht ein Risiko ein, Kernenergie im Wahlkampf überhaupt zu erwähnen, weil ihnen der kleinste Störfall den Wahlkampf zerschießen kann, und daher will die Energiemafia das auch nicht groß thematisieren im Wahlkampf, sondern man beschränkt sich lieber darauf,
die Befürworter in der Wahlkampfphase argumentativ so auszurüsten und zu informieren, dass eine scharfe emotionale Debatte unterbleibtNa dann schauen wir uns doch mal die Argumente an. Kernpunkt der Argumentation ist, Kernkraft als heimlichen Klimaschützer zu verkaufen und von Versorgungssicherheit zu reden. Und beim peinlichen Thema Endlager sollen sie sagen, dass wir ein Endlager auch im Fall des Atomausstiegs brauchen. Interessant wird es ab Seite 23, wo sie die Energiepolitik-Journalisten aufzählen und bewerten.
Kernpunkt des empfohlenen Handelns ist, die Endlager-Problematik zu besetzen, was glaube ich nicht geschehen ist. Dafür kamen einfach zu viele Horrormeldungen aus der Asse. Das Papier liest sich stellenweise sehr zynisch, z.B. auf Seite 34:
Glaubwürdig erkennbar zu machen, dass die Betreiber sich ihrer Verantwortung bewusst sind und aktiv in langfristige Akzeptanz investieren, stellt die ersten Schritte auf dem Weg zu mehr Zuspruch, Vertrauen und aufkeimender Legitimität dar — und ist damit der Nährboden für längere Laufzeiten.Legitimität wollen sie aufkeimen lassen? Die sehen sich offenbar auch selber als die Energiemafia! Krass.
Ab Seite 52 geht es dann um die sicheren Endlager und wird recht unterhaltsam.
Für die Bürger ist die Endlager-Debatte überwiegend ein mit Furcht, Skepsis und Ablehnung emotional durchdrungenes Thema. Diejenigen, die an die Sicherheit der Endlager-Standorte glauben, befinden sich in der Minderheit. Die Kernkraftbetreiber selbst meiden das Thema, da technisch überzeugende Lösungen weltweit noch nicht identifiziert werden konnten. Dabei hat sich die Problematik der Endlagerfrage in diesem Jahr weiter verschärft: Das Versagen der Asse-Betreiber hat den schwelenden Ressentiments in der Bevölkerung gegen die Atomkraft frischen Wind zugeführt. Die Bilder von Fässern, die mit tödlichem Inhalt ohne jede Vorsicht im Salzstock versenkt wurden, untergräbt die Glaubwürdigkeit der Vertreter, die wiederholt die Fähigkeit betonen, mit der Problematik der Endlagerung angemessen umgehen zu können.Harharhar, sehr schön.
In einem von Technologie dominierten Alltag, der in 30 Jahren Forschung keine überzeugende Lösung für das Problem gefunden hat, mehren sich die Zweifel, ob jemals eine Lösung gefunden werden kann.Soll noch mal jemand sagen, bei der Energiemafia arbeiten keine Realisten.
Kapitel 4.2.3 (Seite 54) handelt dann von der Suche nach Endlagern:
In Deutschland kommen unter den Salzstöcken die Standorte Zwischenahn, Gorleben, Wahn, Gülze-Sumte und Wattekatt in Betracht. Bei den Tonformationen konzentriert man sich ebenfalls auf norddeutsche Standorte, weil die süddeutschen Formationen entweder in seismisch aktiven Gebieten oder in Karstregionen liegen (Schwäbische Alb), die aufgrund des hohen Wasserzutritts nur bedingt geeignet erscheinen.Aber das absolute Hammer-Quote ist folgendes, warum Salzstöcke sicher sind:
Trotzdem gilt Salz unter den weiteren alternativen Gesteinsarten für ein Endlagern Ton und Kristalline Gesteine am sichersten gegen Wassereinbrüche — zumindest sofern das Salz nicht wie im Lager Asse II durch ein Grundwassereinbruch weggespült wird.Aha. Salzstöcke sind also sicher gegen Wassereinbruch, solange kein Wasser einbricht. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer!
Im Übrigen muss ich ja mal den Sigmar Gabriel loben. Das scheint der einzige SPD-Politiker mit Hirn zu sein. Der hat nicht nur mit seiner Asse-PR ein paar potentielle Gramm Gewebe in "Leichenteile" verwandelt, der hat laut dieses Papers auch folgenden tollen Sand ins Getriebe gestreut: Salzstöcke galten für Atommüll-Endlager immer als besonders gut, weil sie sich unter Druck verformen und so den Müll einschließen können. Als der Gabriel das kapiert hat, hat er die Anforderungen geändert, so dass man Atommüll jetzt für 500 Jahre potentiell zurückholen können muss. Damit sind Salzstöcke, auf die sich die gesamte Endlager-Planung in Deutschland konzentriert hat, plötzlich praktisch vom Tisch.
Dann gibt es noch Ton und Granit. Ton hat den Nachteil, dass es mit heißem Atommüll nicht klar kommt, weil sich unter hohen Temperaturen seine Struktur ändert. Und Granit hat den Nachteil, dass es für Wasser weitaus durchlässiger ist als die anderen. Kurz gesagt: alle Optionen sind schlecht.
Spannenderweise steht in dem Papier noch, dass die Experten, Bundesämter und Ministerien sich einig sind, dass man mal einen Standortvergleich machen muss, nur die CDU blockiert das immer und will bei Gorleben bleiben.
Lustig wird es noch mal in dem Kapitel 4.6, besonders 4.6.4 (Terrorismus):
Diese Stahlbetonhülle ist so massiv, dass sie in jedem Fall den Absturz eines Jagdflugzeugs aushält. Moderne Kraftwerke (Neckarwestheim II, Isar II) halten bei einer Fluggeschwindigkeit von etwa 400 km/h sogar den Absturz einer mittleren Verkehrsmaschine stand.Aha, falls also jemand eine Tornado klaut, sind wir sicher (allerdings m.E. nicht weil die Kraftwerke sicher sind, sondern weil die gar nicht erst ankommen). Eine mittlere Verkehrsmaschine, die mit 400 km/h fliegt, gibt es m.E. nicht. Verkehrsmaschinen fliegen mit 700-800 km/h. Aber gut, wenn der Terrorist vorher dem Aufschlag ordentlich abbremst, dann überleben immerhin möglicherweise vielleicht zwei unserer Kraftwerke das.
Verfolgt man die Ereignisse des Wochenendes, könnte man meinen, der Energiekonzern Vattenfall habe sich zu aktiver Wahlkampfhilfe für die Grünen entschlossen. Da hat Vattenfall das umstrittene Kernkraftwerk Krümmel gerade erst wieder angefahren und will es nach zwei Jahren Reparaturarbeiten erstmals wieder auf Volllast betreiben, und schon häufen sich Pannen, wie sie sich die vehementesten Gegner der zivilen Nutzung von Atomkraft nicht besser hätten ausmalen können.Hrhrhrhr
STUK, the Finnish government's Radiation and Nuclear Safety Authority, says that "evident errors" have not been corrected more than a year after it raised its concerns and condemns the "lack of professional knowledge" of people working for the firm responsible for its design and construction.
Tja, so funktioniert das im Kapitalismus. Da geht es nicht um "sicher", da geht es um "profitabel".Aber um was für Reaktoren handelt es sich denn hier überhaupt?
This is an unexpected, and potentially devastating, blow because one of the main selling points of the new European Pressurised Reactor (EPR) has been that its safety systems will work far better than those in current reactors. It is particularly important that they do because, as The Independent on Sunday reported in February, they will produce many times as much radiation that could be rapidly released in the event of an accident.
Ach watt, Accident, Schmaccident, was kann da schon passieren. Atomstrom ist sicher! Die Reaktoren werden von EDF gebaut, einem französischen Energiekonzern. Update: EDF baut auch in Frankreich einen EPR. (Danke, Thomas)
Also da steht, dass da nie TATP war, und sie auch keine Reste davon gefunden hatten, aber sie hatten Reste von PETN und Nitroglyzerin gefunden hatten, und die kamen offenbar von dem Einsatzwagen. An den Schweißern oder den Händen oder der Dose haben sie bei mehrfachen Nachtests nichts gefunden. Dank an die vielen Übersetzer! (Danke, Konrad)
Dem selben User ist offenbar auch der Passus mit der Realschulbindung peinlich…
Rüttgers waren seine Talkshow-Aussagen peinlich, und hier wollte jemand nicht, daß über erhebliche Zahlungen der Dresdner Bank geredet wird.
Laurenz Meyer fühlt sich von den fiesen Medien verfolgt und möchte da mal was bezüglich seiner Bezüge von VEW/RWE klarstellen. Das war alles in Ordnung. Und überhaupt, was kann schon auszusetzen sein, wenn ein Stromkonzern einen Politiker bezahlt. Offensichtlich völlig un-anrüchig, das.
Hier ist auch ein wunderbarer Spin-Job. Der Vorher-Text war Scheiße, das muss ich einräumen, aber der Nachher-Text … naja, lest selbst.
Auch Ludger Volmer muss sich gegen eine Schmutzkampagne wehren, und das war auch völlig rechtens, daß seine Frau sich auf Kosten der Regierung durch die Gegen fliegen ließ
Sehr schön auch, wie die CSU Johannes Rau mit Scheiße zu bewerfen versucht.
Also ich hätte ja jetzt zu gerne die IP-Ranges, unter der die INSM-Schergen ihre Inhalte verbreiten…
Hier ist auch ein schöner PR-Whitewash von RWE zu Biblis, einem Meilenstein in punkto Sicherheit.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellte die Glaubwürdigkeit von Vattenfall in Frage. Die Atomkraftwerke von Vattenfall in Brunsbüttel und Krümmel müssten sofort stillgelegt werden.Und was soll ich euch sagen, ich finde die haben Recht. Und wenn man denkt, das sei jetzt ein Einzelfall…:
Im August 1998 rügte das Kieler Energieministerium den Betreiber des AKW Krümmel, weil ein Sabotageakt auf dem Kraftwerksgelände nicht sofort gemeldet wurde. Im August 2001 wurden beim Anfahren der Anlage Philippsburg 2 in Baden-Württemberg die vier Flutbehälter des Notsystems nicht ausreichend gefüllt. Ein Störfall, den der Betreiber nicht meldete. Und auch Brunsbüttel stand bereits in der Kritik: Weil der Betreiber im Dezember 2001 die Behörden erst drei Tage nach dem Platzen einer Leitung darüber informierte, äußerte das Bundesumweltministerium "Zweifel an der Zuverlässigkeit des Betreibers" - eine Drohung mit dem Entzug der Betriebserlaubnis.(Danke, Timo)