Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Und das ist nicht das erste Mal. Als die Leute sich über sein Herumgelüge mit dem Brexit-Bus informieren wollten, hat er ein völlig absurdes Interview gegeben, indem er erklärt hat, er würde ja gerne als Hobby Modell-Busse zusammenbauen. Und danach kam bei boris johnson bus natürlich nur noch lauter sich wundernde Berichte über das Interview.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass Macron eine ähnliche Strategie gefahren hat. Der hatte vorgeschlagen, die ENA nach ISF umzubenennen (die ENA ist die Kaderschmiede in Frankreich, u.a. auch Alma Mater von Macron selbst), als die Leute gerade alle nach Macron ISF gegoogelt haben, weil ISF auch der Name des Gesetzes zur Besteuerung der Superreichen war, das Macron gerade gekippt hatte, und damit den Zorn der Nicht-Superreichen auf sich zog.
Das sieht die CDU genau so und will jetzt endlich weg von der Datensparsamkeit. Stattdessen wollen sie (festhalten!) Datensouveränität!
HAHAHAHAHAHA! Datensouveränität, dass ich nicht lache! Damit sind bestimmt die Cookie-Nervbanner gemeint, oder? Oder vielleicht die Adblocker-Blocker? Was genau meint die CDU mit Datensouveränität?
Ich habe da eine Theorie.
Ich glaube, die wollen endlich Wahlkampf wie angeblich der Obama damals führen. So mit Big Data einmal über alles.
Oder, alternativ, meinen die das hier. Datenschutz für uns, und ihr könnt alle mal im Fukushima-Abklingbecken baden gehen.
Ich war ja neulich erst auf einer Veranstaltung, wo die Experten auf der Bühne sich gegenseitig bestätigten, dass bei uns der Zug ja wohl abgefahren sei. Der mit den Innovationen und Startups und eigentlich Digital an sich.
Ja naja klar, wenn ihr Pfeifen das aussitzt!
Bei der Signatur sieht es nicht viel besser aus. Da reicht es, wenn man das Signatur-Objekt im PDF kaputtmacht, und schon kann der Reader die Signatur nicht prüfen — aber viele Reader zeigen das offenbar nicht an. Schlimmer noch: PDF definiert einen Weg, hinter dem Content weiteren Content anzuhängen, bei Office nannte man das früher Fast Save. Adobe hat das gemacht, damit man Kommentare anfügen kann. Den konnten sie auch ausnutzen, und dann gibt es noch einen fummeligen Weg, in der Struktur des Dokumentes Dinge hin- und herzuschieben, damit die signierten Pointer noch auf etwas zeigen, aber das ist dann was anderes als zum Zeitpunkt der Signatur.
Nun fallen nicht alle Reader auf alle dieser Angriffe herein, aber echt viele Reader haben mindestens eines dieser Probleme.
Ich für meinen Teil habe die PDF-Krypto noch nie benutzt. Ich sehe keinen Anlass dafür. Wenn man das braucht, macht man GnuPG drum herum. Da hat man dann keines dieser Probleme.
New hotness: Schiffe haben "cheat devices" mit Traffic Shaping für ihre Abgase.
Global shipping companies have spent billions rigging vessels with “cheat devices” that circumvent new environmental legislation by dumping pollution into the sea instead of the air,
Fuck Yeah! Endlich saubere Luft! Bis auf den Gestank von Gift und totem Fisch aus dem Wasser. Hey, warum stinkt das Wasser eigentlich so?
Exim ist das neue sendmail. Die Älteren und euch werden sich dunkel erinnern.
Dazu ist jetzt ein Video aufgetaucht, das wohl ganz überzeugend aussieht, und auch in der fraglichen Suite gedreht wurde, aber die war damals anders dekoriert. Daher liegt die Vermutung nahe, Trump oder einer seiner Minions habe das anfertigen lassen, um das dann publikumswirksam als Fälschung enttarnen zu können.
A federal appeals court has ruled in favor of three Fresno police officers who were accused of stealing more than $225,000 in cash and rare coins during an investigation into an alleged illegal gambling operation in 2013.
Un-fucking-believable! Nur dass ihr das richtig versteht: Das Gericht hat sich gar nicht mit der Frage beschäftigt, ob die das geklaut haben oder nicht. Die haben entschieden, dass Polizisten in der Situation nicht für Diebstahl verfolgt werden können. What the FUCK!At the time of the investigation, police said they seized $50,000 and booked it into evidence. But Jessop and Ashjian said they had $151,380 in cash and another $125,000 in rare coins, according to court documents. They believe the three officers pocketed all but $50,000.[...]
They filed a civil lawsuit in 2015 after they discovered one of the officers, Kumagai, was arrested on a federal charge of taking a $20,000 bride from a drug dealer. He later pleaded guilty, and is no longer a Fresno police officer.
To serve and protect! America's finest!Nun hatten die Kläger sich auf die Verfassung berufen, die vor ungerechtfertigen Durchsuchungen schützt. Insofern kann es vielleicht sein, dass die noch auf anderem Weg belangt werden können? Aber die Durchsuchung war halt nicht illegal, insofern findet der Richter, dass die sich nicht auf den Verfassungsartikel berufen können.
Oh, übrigens: Gegen die beide Durchsuchten wurde nie Anklage erhoben.
Das ist gerade in Südkorea passiert und sieht aus wie eine atomare Mushroom Cloud. Krawumm!
Keine Sorge. Die Staatsanwaltschaft hält das auch für unwahrscheinlich und hat erstmal eine Hausdurchsuchung gemacht.
In dem Kontext sieht diese Story gleich ganz anders aus. Stellt sich raus: In der Leichtathletik haben die Kameras in die Startblöcke von Rennen eingebaut, und die halten dann natürlich beim hinknienden Athleten voll auf die Weichteile. Gut, da ist jetzt kein Rock beteiligt, aber das kommt ja aufs gleiche raus. (Danke, Jörg)
Election authorities have put their faith in biometric voter verification machines, already shipped to every polling station to take the fingerprints and photo of every voter and record the time they cast their ballot.
Was kann da schon schiefgehen!
New hotness: Seehofer verschreckt CSU-Wähler mit einen Äußerungen. Die sind nämlich gerade "plötzlich so mild wie Merkel". Er will jetzt ein Viertel der Flüchtlinge aufnehmen, die im Mittelmeer von Seenotrettern aus dem Wasser gezogen wurden.
Endlich wurde eine Anwendung für Smart Contracts gefunden. Massen-Betrug. 50% der Ethereum-Bandbreite geht aktuell für ein Schneeballsystem drauf.
Und ich befürchtete schon, ich hätte zu stark übertrieben, als ich Blockchain mit Schneeballsystemen in Verbindung brachte.
Zu der Munition meinte jemand, die 20000 Schuss, das sei jetzt keine Größenordnung, bei der man nicht erstmal davon ausgehen sollte, dass die halt ihre Buchhaltung verkacken. "Wer schreibt schon jeden einzelnen gefeuerten Schuss auf". Ja, äh, alle, dachte ich!
Update: Oje. Noch ein Leserbrief. Der macht es eher noch schlimmer, finde ich.
da Du schrobst, Du hättest nur wenig erbauliche Leserbriefe erhalten, der Form, "zu meiner Zeit sind auch ständig Waffen verloren gegangen", möchte ich mal das Gegenteil schreiben.
Zu meiner Zeit bei der Bundeswehr hatten wir immer zuviel. Da hatte jede Gruppe ihren Schwarzbestand. Natürlich auch die Waffenkammer.
Bei uns Fernmeldern waren das Antennen, Funkgeräte und Kabeltrommeln, in der Waffenkammer Munition und Waffenteile.
Schwarzbestand war immer wichtig, falls mal wirklich was verloren/kaputt geht und man nicht lange Berichte schreiben will (insbesondere, wenn sich halt wirklich jemand blöd angestellt hat und eigentlich selber Schuld war).Selbst wenn man das verlorene Teil nicht aus dem eigenen Schwarzbestand ergänzen konnte, so konnte man mit den benachbarten Kompanien und deren Schwarzbestand tauschen. Das ist übrigens nichts neues, sonder ist schon in 08/15 beschrieben.
Das wussten natürlich auch die Chefs, haben aber natürlich darüber hinweggesehen, weil es zum reibungslosen Betrieb beitrug.Die Herkunft des Schwarzbestandes war, soweit ich das als Wehrpflichtiger mitbekommen habe, übrigens meist falsche Außerdienststellungen. ZB war eine Kabeltrommel eigentlich am Lebensende und wurde abgeschrieben, aber nicht abgegeben. Wenn dann eine andere verloren ging, hat man die kaputte alte hervorgezaubert und als kaputt gegen eine neue eingetauscht.
Wir hatten übrigens eine Panzerfaust "über", natürlich "verwaltet" von der Waffenkammer (wir hatten dafür deren Batterien "verwaltet"). Die PF war dafür da, den Funktrupp im Zweifel selber zu zerstören, weil ja geheimes Schlüsselmaterial vorhanden war, dass keinesfalls den Soviets in die Finger fallen sollte. Die Funkverschlüsselung basierte auf einem symmetrischen Hardware-Verfahrens und die Schlüssel wurden täglich getauscht. Wir hatten natürlich ein Schlüsselbuch für die nächsten Tage im Funktrupp dabei.
o_O
Mal abgesehen von der schwarzen Hardware sind wir heute mit der Krypto deutlich weiter. Wenn bei so einem Szenario ein alter Schlüssel an den Feind fällt, kann der damit die alten, natürlich alle mitgehörten und archivierten Funksprüche entschlüsseln. Daher macht man heutzutage zufällig gewählte Zwischenschlüssel pro Kommunikationsvorgang, die weder die eine noch die andere Seite gespeichert hat und die man auch nicht aus den gespeicherten Daten ableiten kann. Google-Stichwort: Perfect Forward Secrecy.
Seit Anfang 2014 verbuchte die Truppe den Verlust von 39 Waffen, 39 Waffenteilen und fast 20.000 Schuss Munition.Da fragt man sich ja schon, wie ein Maschinengewehr verloren gehen kann. Das hat ja eine gewisse Unhandlichkeit und Gewicht, das kann man ja nicht unbemerkt raustragen würde man hoffen.
Hier kommt jetzt ein Leserbrief zu Quantenfehlerkorrektur:
Ich arbeite an der Fehlerkorrektur in Quantencomputern. [...] Ich finde das in deinem Vortrag nichts grob falsch war. Das Problem mit der Dekohärenz war Leuten allerdings schon Mitte der 90ger klar. Shors Faktorisierungsalgorithmus wurde nach seiner Publikation genau deswegen kritisiert und Vergleiche zu analogen Computern gezogen.Vielen Dank für die Erläuterungen! Zu meiner Verteidigung möchte ich vorbringen, dass das mit dem Voodoo nicht negativ gemeint war. Wir Hacker gehen schließlich selber genau so vor, und schießen mit riesigen Kanonen wie Python auf vergleichsweise triviale Probleme.Das ist aber nicht ganz korrekt. Es gibt einen subtilen Unterschied darin wie sich die Fehler in QC von denen in analogen Computern unterscheiden.
Messungen ermöglichen es das Fehler in Quantencompuern diskretisiert werden. Diese "diskretisierten Fehler" lassen sich dann ähnlich wie in klassischen Speichermedien behandeln. Es ist richtig, dass dies noch nicht in einem Experiment demonstriert wurde, aber es wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht (ich kann gerne in mehr Details gehen).
Was ich nicht ganz fair fand war der Kommentar mit dem "Vodoo drauf werfen". Es ist nicht so als ob Leute nicht verstehen was sie tun. Bezüglich des Hypes: Es ist den Wissenschaftlern in dem Feld selbst nicht ganz geheuer. Natürlich ist es wichtig das Menschen sich für die Forschung interessieren, aber es besteht die Gefahr das der Hype in Sarkasmus umschlägt. Das habe ich zum Beispiel bei dem Quantum Supremacy Experiment beobachtet. Das Experiment ist eine großartige Leistung, aber es ist nicht einfach zu Vermitteln warum genau. Interessante Physik findet unter extremen Bedingungen statt, zum Beispiel bei hohen Energien (LHC/CERN). Was erreicht wurde ist einen großen verschränkten Quantenzustand herzustellen und zu manipulieren. Das haben Menschen nie zuvor geschafft. Was aber am Ende bei Leuten ankommt ist das es nichts weiter war als ein nutzloser Quantencomputer.
Ich war diese Woche auf einer Konferenz wo unter andem genau darüber gesprochen wurde wie man Menschen begeistert ohne unnötigen Hype zu erzeugen. Aber keiner hatte eine konkrete Antwort darauf und Leute fürchten sich vor einem "Quantum winter" wie in der KI. Interessanterweise ist das Quantum Supremacy Experiment selbst nur geleaked und nicht offiziell veröffentlcht worden. Ein Sprecher auf der Konferenz glaubt das könnte damit zu tun haben das Google selbst noch damit kämpft wie sie am besten die PR machen.
Wer sich übrigens für Quantencomputer und die Probleme interessiert, für den ist möglicherweise noch das No-Cloning-Theorem interessant. Das war auch eine Sache, die erstmal wie ein Todesstoß für die Idee eines Quantencomputers aussah.
Also so wird das aber nichts mit "made in Germany" als Gütesiegel.
Höhepunkt war ein Vortrag der Bundeswehr über die Nato-Cyber-Übung dieses Jahr, wo sie die Cyber-Verteidigung eines Landes geübt haben. Es gab ein Red Team, die zu verteidigende Infrastruktur war komplett radioaktiv und da kann man auch nichts machen. Die Verteidiger hatten 30 Minuten Zeit am Anfang, die IT-Pestbeulen alle hochzupatchen und die Passwörter zu resetten.
Dass man auch was tun könnte, damit die Rechner gar nicht erst verseucht werden? Nicht auf dem Radar. Gut, ist aus Sicht der Bundeswehr vielleicht auch einfach kein realistisches Szenario. Und Unrecht haben sie ja nicht, wenn man sich mal in der Industrie umguckt.
Alles sehr deprimierend, finde ich.
For the Record: Wenn die Kiste kompromittiert wurde, dann patcht man die nicht hoch und resettet die Passwörter, sondern man setzt die neu auf! Wenn man eine offene Wunde hat, dann macht man die ja auch erstmal sauber, bevor man da ein Pflaster draufpappt. Und man guckt, dass die Tetanus-Impfung noch aktiv ist.
...wot?
Update: "Wieviel Polizisten braucht es, um eine Glühbirne einen Server zu wechseln?"
Update: Beim ehemaligen Nachrichtenmagazin gibt es eine Fotostrecke, auch mit Innenaufnahmen. Und sie sagen, es seien 200 Server beschlagnahmt worden, nicht nur einer.
Als dann der Lübcke ermordet wurde, dachten einige Optimisten, dass die Politik vielleicht lernt, dass man mal was für den Datenschutz tun sollte.
Stellt sich raus: Stimmt.
Was ist der Vorschlag?
Mehr Schutz … für Politiker. Der Rest der Bevölkerung hat weiterhin die Arschkarte. Die Meldebehörden rücken weiter Daten raus, wenn sie sie nicht direkt an die Werbemafia verhökern. Aber Politiker brauchen besonderen Schutz.
Das Ausmaß an Doppelmoral ist atemberaubend.
4chan hat als Hoax verbreitet, dass die OK-Fingergeste jetzt ein Alt-Right-Hasssymbol sei. Damit wollten sie die Presse trollen. Tatsächlich hat jetzt die ADL (Anti-Defamation League, bekannte Pressure Group gegen Antisemitismus) besagte Geste in ihre Datenbank der Hass-Gesten der Alt-Right getan. (Danke, Stefan)
Zwei Kleinigkeiten koennten im Vortrag mE klarer/korrekter dargestellt werden:Vielen Dank für das Feedback! Ich stimme dem zu, insbesondere die Fourier-Zusammenfassung hätte ich weglassen sollen. Unter den zeitlichen Einschränkungen wäre keine Erklärung besser gewesen als eine verwirrende."ist das [Quantencomputing] universell?"
Ja, das ist es, denn der klassische Rechner ist ein Spezialfall des Quantencomputers: Landauer und Bennett haben in der 70ern gezeigt, dass klassische Computer auch komplett mit *reversiblen* logischen Gattern moeglich sind (z.B. mit dem "Toffoli Gatter", das die Operation "flippe das dritte Bit dann und nur dann, wenn die beiden ersten 1 sind" beschreibt).
Das Toffoli-Gatter laesst sich (wie alle reversiblen Gatter) auch quantenmechanisch realisieren und ein Quantencomputer, der dieses Gatter zur Verfuegung hat, kann alles, was ein klassicher Computer kann, berechnen - es bringt bloss idR keinen Quanten-Vorteil. (Wenn man den Quantencomputer nicht in einem Superpositionszustand startet und als Operationen nur klassische Gatter (wie NOT, XOR, Toffoli) anwendet, die keine Superpositionen erzeugen, dann macht der Quantencomputer nicht mehr und nicht weniger als der entsprechende klassische Computer.
Was nicht universell ist, ist der Quanten-Speedup: man kann zeigen, dass viele Probleme auf dem Quantencomputer nicht (oder nicht viel) schneller geloest werden koennen, als auf dem herkoemmlichen Rechner. Deswegen ist die Erwartung nicht, dass Quantencomputer mal die herkoemmlichen ersetzten, sondern eher, dass sie diese ergaenzen - als eine Art Ko-Prozessor fuer spezielle Probleme (Faktorisierung, Suche, Optimierung, Simulation von Quantensystemen,...).
"Multiplikation grosser Ganzzahlen laesst sich auf Fouriertransformation abbilden"
Vielleicht verstehe ich Dich da bloss nicht, aber das finde ich eine etwas seltsame Zusammenfassung des Shorschen Faktorisierungsalgorithmus. Die Multiplikation grosser Zahlen laesst sich in klassischem und im Quantencomputer effizient implementieren (ohne Fouriertransformation). Aber die Multiplikation (genauer: Exponetierung) modulo einer (grossen) Zahl fuehrt zu *periodischen* Ergebnissen, und diese Periodizitaet laesst sich dann im Quantencomputer mittels Fouriertransformation effizient auslesen (und zwar deswegen, weil der Quantencomputer einer Ueberlagerungen der Ausdruecke a^x mod N fuer alle x erzeugen und dann fouriertransformieren kann. Aus der Periode lassen sich dann (mit etwas Zahlentheorie) die Faktoren von N bestimmen.
Quantenfehlerkorrektur ist theoretisch etabliert: den ersten Beweis dafuer hat 1994 auch Peter Shor gefuehrt, seither sind die bekannten Codes sehr viel effizienter und praxisnaeher geworden. Aber bisher gibt es noch Forschungsthema ist, was die besten Codes sind, mit welchen Fehlerraten sie umgehen koennen (bei den besten allgemeinen Codes derzeit ~1%), wieviele physikalische Quantenbits noetig sind um ein logisches Quantenbit zu codieren usw. und v.a. die experimentelle Realisierung von ausreichend grossen und rauscharmen Strukturen, um nuetzliche Quantenfehlerkorrektur zu demonstrieren (proof-of-principle Experimente, in denen kuenstlich erzeugtes Rauschen korrigiert wurde, gibt's schon laenger).
Update: Ein anderer Leser meint, dass das Xerox-Problem nicht Machine Learning war und ich lieber Teslas Autopiloten als Beispiel nehmen soll.
Ich musste ein bisschen nachdenken. Ich habe tatsächlich ein-zwei Zuschriften von KI-Forschern gekriegt, die mir dann Dinge erzählt haben, die meinen Horizont erweitert haben. Einer meinte z.B., dass es einer Forschergruppe gelungen ist, Fragmente der Trainingsdaten aus einem trainierten Netz zu extrahieren. Das ist in der neuen Version der Folien auch drin.
Klar gibt es immer Leute, die einige Dinge zu absolut oder zu plakativ ausgedrückt finden, aber mit den inhaltlichen Aussagen hat bisher niemand ein Problem gehabt.
Anders bei dem Blockchain-Teil. Da habe ich mehrere Zuschriften gekriegt. Die waren dann aber der Form "ja du hast ja für Bitcoin Recht, aber bei MEINER Splitterwährung, da haben wir daraus gelernt, und da ist das besser!"
Ich fühlte mich da nicht, als wollte mich jemand überzeugen, sondern als wollte mich jemand als Investor gewinnen. :-)
Merkwürdigerweise kam bisher auch noch nichts zu dem Quantencomputing-Teil, wo ich im Moment noch fast überzeugt bin, dass ich da jemanden ungerecht behandelt haben könnte. Na kann ja noch kommen.
Nach den 30 Minuten war ich am Anfang des Quantencomputer-Teils in den Folien. Den musste ich dann überspringen.
Daher habe ich jetzt mal die Folien superschnell konvertiert: Viel Spaß damit. Der neue Teil beginnt auf Folie 70 der Online-Version der Folien. Die sind jetzt arg verkürzt und da werden mir bestimmt einige böse Informatiker oder Quantencomputer-Leute Korrekturen schicken, weil ich ein Detail falsch dargestellt habe. :-)
Grundsätzlich möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass es mir nicht darum geht, Forschung in diese Technologien für wertlos zu erklären. Aber wenn Hersteller mit Produkten werben, die das angeblich zu eurem Nutzen bereits einsetzen, dann solltet ihr zumindest mal die Gegenposition vernommen haben.
Zu deinem devsec-Vortrag passend gibt es gerade ein paar Interessante Artikel bei der BaFin (Aufsicht der Finanzdienstleister).In deren Beitrag mit dem vielsagenden Titel „14. September - Kein Tag wie jeder andere“ Kommt die BaFin zu einem sehr schönen Schluss, der wohl auch von (entscheidenden) Laien verstanden wird:
„Aus unseren Meldedaten können wir aber ablesen, dass die meisten IT-Sicherheitsvorfälle im Zahlungsverkehr auf operationelle Schwachstellen in den Banken selbst zurückzuführen sind. Da wird zum Beispiel eine Änderung am IT-System nicht ausreichend getestet. Wir sprechen in solchen Fällen oft von Cyber-Hygiene – ein treffender Begriff, wie ich finde, denn hier sind Aufmerksamkeit, Gründlichkeit und Beharrlichkeit gefragt.“
Sicherlich wird es auch wieder einige geben, die mit „Hygiene“ nichts anfangen können oder diskutieren möchten. Ein „Wasch Dich! Überall und zwar regelmäßig!“ sollte mal als Konsens drin sein.
Der zweite Artikel zu „Wer kontrolliert die Roboter?“ zeigt m.E. deutlich wie naiv in der Finanzindustrie offenbar gedacht wird. Offenbar muss die BaFin Entscheidern erklären, dass Software die Software bedient immer noch Software ist. Und wenn diese „Metasoftware“ das macht, was sonst ein Mensch macht, die gleichen Kontrollmechanismen greifen müssen wie bei Menschen.
Diese Parteispende des BKA an die AfD ist z.B. nicht in Form von Bargeld. Triggert einmal alle Talking Points.
o_O
Ich muss hier irgendwie falsch abgebogen sein.
Und wisst ihr, was die da alle pitchen? "Wir wachsen voll schnell!"
Suchen die Kunden oder Investoren?
Aber jetzt sitze ich gerade in einer Keynote von deren Security-Chef, und komme ins Zweifeln. Das ist eine Familienpackung FUD. Wir benutzen alle diese Tools und haben diese namhafte Firma hier mit Bullshit-Untersuchungen beauftragt und daher sind wir jetzt sicher. Da ist echt alles bei, was es so an schlechten Ideen gibt. Sogar homomorphe Verschlüsselung, wo ich seit Jahren gegen wettere, und was ich schon mehrfach für endlich friedlich entschlummert gehalten habe.
Highlight: Er sagt "KI-Angriffe" voraus. Die KI wird unsere IT angreifen und wir werden gar nicht verstehen, wie die das macht!
Hey, macht ja nichts! Machen wir einfach eine Gegen-KI zur Verteidigung!!1!
Update: Oh und Huawei setzt KI auf dem Mobiltelefon ein, um böse Apps zu erkennen!! *fremdschäm*
Update: "Wir brauchen Standards, denn nur gegen Standards lohnt es sich zu zertifizieren" o_O
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Gut, die sonstigen Sponsoren sind bei solchen Veranstaltungen gerne Schlangenölbuden, insofern ist mir da Huawei sogar noch lieber. einer der Gold-Sponsoren hier ist Palo Alto Networks (ihr erinnert euch vielleicht).
Update: Eine der Keynotes ist von einer Abteilungsleiterin Cyberabwehr aus dem Verfassungsschutz, die da erzählen will, dass sie Cyber-Attribuierung machen (und implizit: dass man Cyber-Angriffe attribuieren kann). Das bestreite ich nachdrücklich.
Sehr unterhaltsam auch: Es gibt einen Vortrag von eyeo (die, die Adblock Plus gekauft haben und das an Schutzgeld erinnernde Geschäftsmodell darauf aufgebaut haben), dass "infizierte Online-Werbung" die kritische Infrastruktur bedroht. Da ist ja was dran, aber ... muss man das ausgerechnet die vortragen lassen?
Update: In der Keynote hat Prof. Pohlmann eine Folie mit den drei Lösungen für die Security-Zukunft: Blockchain, KI, Quantencomputer. Das ist genau die Inhaltsangabe meines "ist alles Unfug"-Vortrags. Hoffentlich nimmt das niemand persönlich, was ich da vorzutragen haben werde...
Update: Nebelwerfer-Euphemismus-Update: "cyber-aggressiven Fremdstaaten wehrhaft entgegen treten können".
Update: Oh wow, die Expertin vom Verfassungsschutz hat gerade öffentlich angesagt, dass Angreifer aus dem Ausland dafür ja auch übernommene Rechner in Deutschland benutzen. Wenn sie DAS verstanden haben im Verfassungsschutz, wie können sie dann noch "Zurückhacken" propagieren!? Ein beeindruckendes Ausmaß an kognitiver Dissonanz.
Update: Der nahtlose Übergang von "die Amis hacken im Iran" über "wir beobachten APT28" hin zu Guccifer ist ja schon irgendwie atemberaubend. Jetzt sind wir gerade bei "der Verfassungsschutz bekämpft Fake News", wenn ich das mal geringfügig umformulieren darf. Da braucht man nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, gegen wen sich "Zurückhacken" in der Praxis richten wird.
Update: Krass jetzt kam ernsthaft noch der Spruch, defensive Security reiche ja nicht, weil die Leute ja immer nur gegen das verteidigen, was sie für die Fähigkeiten der Angreifer halten, und die Angreifer würden schon darauf achten, dass sie immer mehr können als die andere Seite glaubt. Lasst mich der erste sein, der euch sagt: Das ist Bullshit. Selbstverständlich verteidigt man auch und gerade gegen hypothetische Angriffsvektoren, bevor man weiß, dass sie konkret ausgenutzt werden können. Wer sich selbst informieren will, kann sich z.B. mal die Threat Models von TLS angucken, oder die BSI-Krypto-Empfehlungen.
Jetzt ist der Chef von Juul, dem größten Anbieter, zurückgetreten, und die Firma will alle Werbung einstellen. Da bin ich ja mal gespannt, wie lange das dauert, bis bei uns die Hysterie losgeht.
"you don't get to decide who is racist" - wurde mir gestern gesagt. Worum gings? Es scheint einen neuen "Trend" zu geben, nachdem "digital blackfacing" als "rassistisch" eingestuft wird.Hat eigentlich schon jemand den Carlton-Dance in Fortnite als digital blackface identifiziert? Ich hörte, dass der sehr populär sei. Das ist doch bestimmt der nächste Krisenherd.Was ist Digital Blackfacing? Nun, du hast bei Facebook und Co. ja eine große Auswahl an .gifs und Memes, die du verlinken kannst, um dort statt Worten einfach mal ne Meinung auszudrücken. Manche dieser .gifs sind jetzt mit Schwarzen besetzt.
Und wenn du als Weißer ein gif mit einem Schwarzen benutzt, machst du rassistisches Digital Blackfacing - oh und irgendwie spielt da auch noch cultural appropriation mit rein.
Ein Einsender weist gerade auf diese Geschichte hier hin und fasst die Situation wie folgt zusammen:
Ein Bot macht Ticket auf, weil Dependency geändert wurde.Also ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich war lange nicht mehr so davon überzeugt, dass wir mehr KI in der Softwareentwicklung brauchen! Nicht mehr seit der Story, dass ein Assistenzsystem "Lösungen" von Stackoverflow vorschlagen soll. (Danke, Lutz)
Ein anderer Bot merged den Change.
Ein dritter Bot feiert die Aktion mit einem Motivations-GIF.Später stellt sich raus, dass die Tests wegen inkompatibler Änderungen fehlschlagen.
Bot lehnt Rücknahme der Änderung ab.
Bot lehnt Wiedereröffnung des Tickets ab....
Aivar Rehe leitete die Filiale der Danske Bank in Estland von 2007 bis 2015. Im Geldwäscheskandal, der die Bank erschütterte, trat er als Zeuge auf.Das war bestimmt jahreszeitbedingt! Wird früher dunkel, da werden die Leute depressiv!!1! (Danke, James)
Und darüber ragte so der Schlot in den Himmel.
War eine skurrile Szene, fand ich.
Heute war mein Vortrag auf der Heise devsec zur Frage, wie wir unseren Code sicherer kriegen, daher war ich im Zug unterwegs. Ich halte es inzwischen für einen Fehler, Security von Qualität zu trennen, und finde, es ist an den Entwicklern, einfach keinen Code ohne Qualität anzubieten. Genauso wie man auch kein Haus ohne Dach und kein Fahrzeug ohne Bremse anbieten würde.
In meinem Vortrag ging es so ein bisschen anekdotenhaft um Dinge, die einen Auditor so Zeit kosten. Die These war: Code Audit ist wie Müll Rausbringen. Löst aber das Problem nicht nachhaltig, muss man trotzdem machen. Lasst uns wenigstens alles tun, damit das schmerzarm und effektiv vonstatten gehen kann. Ich glaube ja, wenn wir das Bottom-Up machen, und bei den leicht testbaren Basis-Funktionen anfangen, können wir so sedimentär einen Boden schaffen, auf dem man dann etwas solides bauen kann. Heute haben wir nicht mal Mittel und Wege, um das prognostizieren zu können, ob ein Code-Gebäude einstürzen wird, und wie fragil es ist. Wir haben nur Mittel, um einige Klassen von Beispielen für Fragilität zu finden.
Das muss anders werden. Und wie bei Umweltschutz muss man bei sich selbst anfangen. Wenn der Chef unrealistische Forderungen aufstellt, dann macht man keine Überstunden, sondern reißt die Deadline. Und zwar je krasser, desto besser. Das ist der Indikator, an dem der Chef erkennt, dass seine Forderung unrealistisch ist. Den dürfen wir ihm nicht wegnehmen, indem wir Überstunden machen oder dann halt Pfusch abliefern, der uns später allen um die Ohren fliegt.
Update: Morgen halte ich auf den Internet Security Days eine leicht erweiterte Version meines Hypetech-Vortrags. In dem geht es, ihr erinnert euch vielleicht, um Blockchain und KI. Und parallel auf der Veranstaltung liegt jetzt, sehe ich gerade: "KI meets Security". Also Humor haben die Veranstalter hier jedenfalls :-)
Wer sich jetzt denkt: So fangen alle guten Reverse Engineering War Stories an, der hat völlig recht!
Und das, meine Damen und Herren, ist großartiges Trolling. Denn für den aufgeklärten Identity-Politics-Linken sind ja Frauen und Moslems geschützte Minderheiten, und daher ist die einzige Reaktion auf sowas Bestürzung, aber ohne konkret sagen zu können, was da jetzt bestürzt, weil das ja eine der geschützten Minderheiten beleidigen könnte. Es gibt auch ein Video dazu. Und noch eines. (Danke, Carsten)
Um eure Krypto müsst ihr euch trotzdem noch keine akuten Sorgen machen. Dafür bräuchte man ein paar Größenordnungen mehr.
Zufrieden? Unzufrieden? Wollt ihr denen mal so richtig die Meinung sagen?
Oder noch besser: Habt ihr konkrete Vorschläge, wen die mal ins Programm nehmen sollten?
Da gibt es jetzt eine Webseite für.
Bitte zivil bleiben!!
nur am Rande wegen der Flüchtlingsheime.
Meine Mutter betreut auch eines und es ist in der tiefsten Pampa. (Vielleicht ist das ein Grund, oder dass sich jemand mit Engagement und Herzblut um die Betreuung kümmert...)
Wie auch ummer - es läuft richtig gut.
Keine Gewalt, keine Übergriffe oder sonstiges.
Ja, die Leute dort scheren sich nicht um den deutschen Ordnungssinn und die Zimmer müssen immer wieder renoviert werden.
Falls es dicke kommt und Konsequenzen folgen müssen, daaaan wird das WLAN ausgemacht.
Das zieht immer - egal was war (meistens Dreck/nicht geputzt) 2 Stunden später ist das vorbildlich erledigt :-)
ich habe jahrelang ehrenamtliche Betreuung in Flüchtlingswohnheimen gemacht. Keine Security, 2 Teilzeithausmeister, die Sozialarbeiter alles Frauen - da gab es vielleicht deswegen - praktisch nie Ärger. Selbst in der wüsten Situation 2015, wo alle überfordert waren und 6-8 Leute in einem kleinen Zimmer hausten - Familien, kleine Kinder, Halbwüchsige beiderlei Geschlechts - keine nenenswerten Vorfälle. Den einzigen Polizeieinsatz, den ich mitgekriegt habe, war ein völlig verwirrter Flüchtling, der die Polizei angerufen hatte und unbedingt verhaftet werden wollte...Irgendwelche idiotischen Polizeieinsätze gab es aber auch nicht.Selbst die armen Schweine (hauptsächlich Afrikaner), die schon jahrelang in dem Haus verschimmelten, waren krank und depressiv, aber nicht aggressiv.
Langer Rede, kurzer Sinn: wie man in den Wald reinruft, schallt es wieder heraus. Menschen anständig behandeln hilft so gut wie immer.
PS. Die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, fanden die deutsche Polizei super (die hatten schon Vergleiche) - aber ich wohne auch nicht in Bayern...
das Wohnen in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, vulgo Flüchtlingsheim, ist kein Wohnen im Sinne eines Wohnens in einer Wohnung mit dem Grundrechtsschutz etc.Das ist alles furchtbar, aber ich hatte das so verstanden, dass die Polizei die "Betretung" auch in regulären Wohnungen durchführen könnte, nur halt bisher nicht tut. Insofern wären diese Überlegungen kein Argument dafür, dass das nicht so schlimm ist mit den "Wohnungsbetretungen".
Es ist eine Unterbringung, wie in einer Obdachlosenunterkunft auch, oder einer Kaserne. Privatheit ist weder vorgesehen, noch möglich (bei aktueller Kosten-Nutzen-Doktrin).
Die Leute erhalte eine "Zuweisung" also eine Art "Unterbringungsbescheid", quasi ein Befehl, und haben dann dort ihren Aufenthalt zu regeln. Ggf. wird für zur Umsetzung der Verbindlichkeit dieser Zuweisung auch Amtshilfe bei der Polizei organisiert.Nebenbei: Der Sozialdienst einer Unterkunft braucht nichtmal anklopfen, auch, wenn das regelhaft trotzdem erfolgt.
Nebenbei 2: Die Zustände in solchen Unterkünften rechtfertigen so einiges. Im Prinzip sind die weitgehend wie Großräumige Haftentlassenenhilfen angelegt, nur selten so gut ausgestattet.Meine Erfahrung aus solchen Unterkünften, und ich leite seit Jahren solche, ist, dass man eigentlich regulär 3-Schichtbetrieb Security braucht, inkl. Kameraanlage etc. Ansonsten gibts dauernd übergriffe gegen Frauen, die doch tatsächlich glauben, sich in Deutschland ohne männliche Begleitung bewegen zu dürfen ;) Im ernst, es kommt ja keiner her, um sich dann in unseren Unterkünften in D ausrauben, vergewaltigen etc. zu lassen. Das wären wir den Leuten schon schuldig!
In der Praxis sind die dann leider auch nicht so hoch, weil es reicht, wenn ein Polizist Gefahr im Verzug behauptet. Und dass Richter einen Antrag auf eine Hausdurchsuchung ablehnen, kommt dem Vernehmen nach auch so gut wie nie vor.
Aber immerhin. Auf dem Papier gibt es da Hürden.
Zu viele Hürden für die Repressionsbehörden in Bayern, wie sich rausstellt, denn die haben sich im neuen Polizeiaufgabengesetz eine Hintertür namens "Wohnungsbetretung" geschaffen, für die man nicht mal Gefahr im Verzug herbeilügen muss.
Für das bayerische Innenministerium handelt es sich dabei nur um "Betretungen", nicht jedoch um Durchsuchungen, für die ein richterlicher Beschluss oder Gefahr in Verzug notwendig wäre. Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste gab es in Bayern seit 2017 mehr als 300 dieser "anlasslosen Kontrollen".Wait, what?! Wieso haben wir davon noch nichts gehört?
Na weil die das bisher nur bei Flüchtlingsunterkünften anwenden.
Der Artikel 13 des Grundgesetzes, der die Unverletzlichkeit der Wohnung garantiert, werde nicht verletzt, weil die Polizei eben nicht durchsuche, sondern die Einrichtungen nur betrete.Weiter oben stand aber:
und dabei private Wohnräume betritt, Personalien feststellt und immer wieder auch Schränke und sogar Suppentöpfe durchsucht.Unglaubliche Zustände da in Bayern. Und die Begründung ist, dass das ein "gefährlicher Ort" sei, so eine Flüchtlingsunterkunft, weil dort immer wieder Gesetze gebrochen werden.
Wisst ihr, wo noch immer wieder Gesetze gebrochen werden? In den Parlamenten und Innenausschüssen. Wieso machen wir nicht wöchentlich Wohnungsbetretungen bei den Innenministern von Bund und Ländern? Das fände ich mal eine angemessene Maßnahme. Aber natürlich von Cops aus anderen Zuständigkeiten, also beim Bundesinnenminister beispielsweise von Zollbeamten. (Danke, Robert)
Hier könnt ihr euch das angucken. Navigation wie üblich über die Pfeiltasten auf der Tastatur. Viel Spaß!
Ich hoffe ja, dass das Thema damit endlich beerdigt ist. Aber das habe ich leider vor Jahren schon das erste Mal gedacht, und jetzt trampelt die Idee schon wieder durch die Nachrichten.
Update: Meine Theorie ist übrigens, dass die einfach cybern wollen, das "back" in Hackback ist halt Bullshit, um den Fuß erstmal in den Türspalt zu kriegen. Daher habe ich den Teil zu Kosten und Halbwertzeit von Exploits aufgenommen, das betrifft ja genauso Offensiv-Cybern.
So und jetzt der überraschende Teil: Das war nicht bloß eine Kommission, wie man sie von der CDU erwarten würde (die könnte ja angesichts ihrer jahrelangen Innenminister-Entgleisungen auch mal prüfen, ob es da keine Anzeichen für systemische Verfassungsfeindlichkeit gibt). Die hat wirklich geguckt. Und dann natürlich auch Dinge gefunden.
Insgesamt 21 AfD-Mitglieder hätten Äußerungen getätigt, die unvereinbar seien mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, heißt es in einer AufstellungGut, das wird jetzt niemanden überraschen, der gelegentlich Äußerungen von AfD-Mitgliedern hört oder liest.
Aber dass ihre eigene Kommission das findet und das dann auch noch öffentlich wird, das kann ich nur als Zeichen werten, dass sie sich ernsthaft Sorgen vor dem Verfassungsschutz machen und dem Ergebnis lieber vorgreifen wollen, damit man noch was korrigieren kann.
Dass die auch Schwierigkeiten mit dem normalen Zugriff auf diese Datenbanken haben würden, damit hat glaube ich niemand gerechnet. Ein SQL Select-Statement hat man den Behörden bisher eigentlich schon noch zugetraut, bzw. wollte ihnen nicht ehrverletzend unterstellen, dass sie sogar dafür zu blöde sein werden. Doch jetzt:
32 Personen wurden in den letzten Wochen aus Gefängnissen in Dänemark entlassen. Die Verurteilungen basierten auf falschen Standortinformationen. Unschuldige wurden zu Unrecht verurteilt und Schuldige konnten dadurch vielleicht einer Strafe entkommen.What the FUCK?! Prüft da keiner die Beweislage gegen, bevor die Leute in den Knast stecken?!? Weia! (Danke, Wolfgang)
Nicht nur Du bist von dem Urteil überrascht. Ich unterrichte an der Uni u.a. im Sommersemester ein, zwei Einheiten meiner Lehrveranstaltung zur Meinungsfreiheit. Und ich war überrascht. Bisher war jeder, mit dem ich darüber gesprochen habe, ziemlich überrascht. Dieses Urteil verstehen wohl nur die, die es geschrieben haben (wenn überhaupt).Aber von vorne:
In den 80ern hatten die Grünen z.T. sehr problematische Einstellungen zum Thema Pädophilie. So hat der Landesverband NRW wohl einen Beschluss gefasst, die Strafbarkeit von sexuellen Handlungen an Kindern aufheben zu wollen "wenn keine Gewalt im Spiel ist". Der damaligen Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus wurde das wohl in einer Rede eines CDU-Abgeordneten zum Vorwurf gemacht – natürlich pauschal, ohne die Einschränkung hinsichtlich der vermeintlichen(!) Gewaltfreiheit. Das hat die Berliner Abgeordnete durch den Einwurf "Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist" korrigiert.Zwischenbemerkung: Das ist eine ziemlich dumme Aussage, da man sie dahingehend verstehen kann, dass man mit Kindern tatsächlich gewaltlosen Sex haben kann. Ich bin der Auffassung, dass die Vornahme sexueller Handlungen an Kindern immer ein Akt der Gewalt ist, wenn nicht physisch, dann auf jeden Fall psychisch. Darum geht es aber im Urteil gar nicht.
Der obige Vorfall ist, wie gesagt, aus den 80ern. Im Jahr 2015 kochte er nochmal hoch, weil die Grünen da ihre zweifelhafte Vergangenheit mit dieser Thematik aufgearbeitet haben. In dem Zusammenhang kommentierte u.a. die Welt in einem Artikel, dieser Einwurf höre sich so an, als sei Sex mit Kindern okay, wenn keine Gewalt im Spiel ist.
Das wiederum hat die Facebook-Seite / der Blog "Halle Leaks" (dem Vernehmen nach wohl von einem Ex-Blood and Honor Nazi betrieben) aufgegriffen und der Politikerin die Aussage "Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist, ist Sex mit Kindern doch ganz okay. Ist mal gut jetzt" in den Mund gelegt.
Darauf hin hat der Mob auf Facebook das gemacht, was der Mob auf Facebook halt so macht. Unter anderem die Politikerin als "Stück Scheisse", "Krank im Kopf", "altes grünes Drecksschwein", "Geisteskrank", "kranke Frau", "Schlampe", "Gehirn Amputiert", "Drecks Fotze", "Sondermüll", "Alte perverse Dreckssau" oder "Paädophilen-Trulla" bezeichnet. Jemand schrieb "Knatter sie doch mal einer so richtig durch, bis sie wieder normal wird!". Eine andere Äußerung war: "Wurde diese 'Dame' vielleicht als Kind ein wenig viel gef… und hat dabei etwas von ihrem Verstand eingebüßt…". Wieder eine andere Äußerung war: "Die will auch nochmal Kind sein weil sonst keiner an die Eule ran geht!".
Das Landgericht Berlin fand das alles "zwar teilweise sehr polemisch und überspitzt und zudem sexistisch", aber letztlich um zulässige Meinungsäußerungen und insbesondere nicht für Beleidigungen.
Wie kommt es dazu?
Nun, zunächst hat die Politikerin Facebook verklagt. Die Politikerin wollte nämlich juristisch gegen die Urheber der Posts vorgehen und von Facebook wollte sie deren Identitäten. Dass sie die bekommen kann, steht in § 14 Abs. 3 Telemediengesetz (TMG). Der nimmt Bezug auf "rechtswidrige Inhalte nach § 1 Abs. 3 Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG). Hier also: Beleidigung.
Mit anderen Worten: Wenn die fraglichen Äußerungen Beleidigungen darstellen, dann muss Facebook die Bestandsdaten der Urheber herausgeben.
Daher hat sich die 27. Kammer des LG Berlin Gedanken darüber gemacht, ob die Äußerungen Beleidigungen sind.
Interessanterweise hat das LG Berlin Beleidigung gar nicht definiert. Das ist auch schwierig, weil die Beleidigung (§ 185 StGB) der meiner Kenntnis nach einzige Straftatbestand ist, der im Gesetz nicht weiter beschrieben wird. Das Gesetz benennt "Die Beleidigung" als Tatbestand, beschreibt aber nicht weiter, wie die Handlung "jemanden beleidigen" aussieht. Mit "meinen" Studierenden im ersten und zweiten Semester bespreche ich das dann u.a. in Bezug auf das verfassungsmäßige Bestimmtheitsgebot…
Das LG Berlin hat anders angefangen und gesagt, dass zulässige Meinungsäußerungen jedenfalls keine Beleidigungen sind. Das ist grundsätzlich richtig, denn wenn eine Meinungsäußerung eine (strafbare) Beleidigung ist, dann ist sie ja folgerichtig auch nicht mehr zulässig.
Jedenfalls grenzt man hinsichtlich Meinungsfreiheit und Beleidigung (verkürzt) etwa wie folgt ab: Zunächst wird zwischen Tatsachenbehauptungen und Meinungen getrennt. Tatsachenbehauptungen sind grundsätzlich beweisbar (Bsp. "Es regnet." Wir können jetzt einen sachverständigen Metereologen fragen, was Regen ist und dann z.B. die Niederschlagsmenge messen oder feststellen, dass keine Wolke am Himmel ist und kein Niederschlag fällt) während Meinungen von "subjektiven Elementen des wertenden Dafürhaltens" (BVerfG, iirc) geprägt sind und grundsätzlich nicht beweisbar sind (Bsp. "Das Wetter ist schön." Schönes Wetter ist subjektiv und nicht beweisbar; der eine mag Regen, der andere Sonne, der nächste Schnee, und der Vierte braucht Trockenheit aber starken Wind usw. usf.). Wenn es eine Tatsachenbehauptung ist, dann kommt eher die üble Nachrede in Frage. Bei einer Meinung eher die Beleidigung. Bei Vermischung von Tatsachenbehauptung und Meinung ist das Gesamte im Zweifel als Meinung zu betrachten, die ist besser geschützt.
Das Gericht hat alles als Meinung betrachtet. Würde ich sogar noch mitgehen.
Die Grenze zwischen scharfer Kritik und Beleidigung wird (da gibt es einige Urteile vom BVerfG dazu, daher auch hier wieder verkürzt) dort gesehen, wo nicht mehr die Sache (dann zulässig) sondern die Person im Vordergrund steht. Mit anderen Worten: je ad hominem desto Beleidigung. Auch scharfe Werturteile zur Person sind zulässig, da gibt es also einen Graubereich, aber als Fausformel darf gelten, dass wenn die Person im Vordergrund steht und die Sache völlig in den Hintergrund tritt, dann liegt eine Beleidigung vor.
Daneben gibt es noch die sogenannten "Formalbeleidigungen". Das sind Ausdrücke und Wendungen, die immer auf die Diffamierung der Person abzielen; regelmäßig Ausdrücke aus der Fäkalsprache. "Arschloch" ist so ein Standardbeispiel der (heutzutage) eher gemäßigten Tonlage.
Das Gericht ist der Auffassung, dass sämtliche Äußerungen, die Gegenstand der Klage waren, noch ausreichend mit der Sachebene verbunden sind, dass sie nicht die Person der Politikerin, sondern die inhaltliche Frage in den Vordergrund stellen. Udo Vetter titelt im Lawblog passend: "Auf der Suche nach dem Sachkern" (Lawblog).
Dann ordnet es insgesamt 22 Äußerungen (die oben habe ich alle aus diesen 22 Punkten zitiert) mit ein paar Sätzen ein. Und schafft damit effektiv den Beleidigungsparagraphen mal eben en passant ab. Jedenfalls, wenn es um Politiker und emotionale Themen geht.
Bonmots aus dem Urteil sind dann so Absätze wie:
"Soweit die Antragstellerin geltend macht, es liege mit "Stück Scheisse" und "Geisteskranke" eine Formalbeleidigung vor, steht dem entgegen, dass wie sich aus dem zweiten Satz ergibt eine Auseinandersetzung in der Sache erfolgte, so dass eine Formalbeleidigung ausscheidet".
"Auch in dem Kommentar 'Schlampe' kann eine von der Äußerung im kommentierten Post losgelöste primär auf eine Diffamierung der Person der Antragstellerin und nicht auf eine Auseinandersetzung in der Sache abzielende Äußerung nicht gesehen werden. Vielmehr ist auch dieser Kommentar ein Beitrag in einer Sachauseinandersetzung."Wenn das stimmt, dann darf ich die Richter auf Grund dieses Urteils als "miese Ärsche" bezeichnen, weil sie ja über diesen Fall so schlecht zu Gericht _gesessen_ haben (*tusch*). Ich glaube da aber eher nicht dran.
Wirklich eklig wird es dann beim Filetstück des Urteils:
"Der Kommentar 'Drecks Fotze' bewegt sich haarscharf an der Grenze des von der Antragstellerin noch hinnehmbaren. Weil das Thema, mit dem sie vor vielen Jahren durch ihren Zwischenruf an die Öffentlichkeit gegangen ist sich ebenfalls im sexuellen Bereich befindet und die damals von ihr durch den Zwischenruf aus der Sicht der Öffentlichkeit zumindest nicht kritisierte Forderung der Entpönalisierung des gewaltfreien Geschlechtsverkehrs mit Kindern erhebliches Empörungspotential in der Gesellschaft hat, ist die Kammer jedoch der Ansicht, dass die Antragstellerin als Politikerin sich auch sehr weit überzogene Kritik gefallen lassen muss. Dass mit der Aussage alleine eine Diffamierung der Antragstellerin beabsichtigt ist, ohne Sachbezug zu der im kommentierten Post wiedergegebenen Äußerung ist nicht feststellbar."Mit anderen Worten: "Drecks Fotze" ist schon okay, wenn es um ein emotional aufgeladenes Thema im Bereich Sexualität dreht. Nein. Einfach nein.
Das Gericht macht es sich mit dem Argument "Die ist Politikerin und muss viel aushalten, außerdem haben die sich ja über etwas aufgeregt und daher hat das einen sachlichen Anknüpfungspunkt" sehr viel zu einfach. Vieles davon ist eindeutig eine
FormalbeleidigungSchmähkritik und meines Erachtens deutlich über die Grenze dessen, was Politiker(innen) sich bieten lassen müssen.Auch eklig sind so Passagen wie:
"Die (…) Äußerung 'Knatter sie doch mal einer so richtig durch, bis sie wieder normal wird!' ist eine sicherlich geschmacklose Kritik, die mit dem Stilmittel der Polemik sachliche Kritik übt. Es geht dem Äußernden erkennbar nicht darum, die Antragstellerin als Person zu diffamieren, sondern an der von ihr getätigten Äußerung Kritik zu üben. Es liegt daher keine Beleidigung nach § 185 StGB vor. Die Antragstellerin wird nicht, wie sie dies meint, zum Gegenstand sexueller Fantasien gemacht."Ja nee, ist klar. Das Gericht erklärt die These, an einem Menschen sollten bis zu dessen Meinungsänderung sexuelle Handlungen vorgenommen werden zu einem sachlichen Debattenbeitrag, der keine sexuellen Vorstellungen in Bezug auf diesen Menschen beinhaltet. Schönen Dank auch. Tolles Menschenbild hat das LG Berlin da.
Noch so eine Passage in die Richtung:
"Die Äußerung 'Die will auch nochmal Kind sein weil sonst keiner an die Eule ran geht!" ist eine mit dem Stilmittel der Ironie ausgedrückte Kritik an der im kommentierten Post wiedergegebenen Äußerung der Antragstellerin. Die Antragstellerin wird entgegen ihrer Meinung in dem Kommentar nicht wirklich zum Objekt sexueller Vorstellungen gemacht. Sicherlich macht sich der Kommentar ein wenig über die Antragstellerin lustig, eine Beleidigung liegt aber nicht vor."Heißt übersetzt: Wenn jemand sich vorstellt, dass a) an die Politikerin keiner "ran geht" und b) die Politikerin aber will, dass jemand an sie "ran geht" und sie daher "auch nochmal Kind sein will", da es ja inhaltlich um Sex mit Kindern geht – dann ist das keine sexuelle Vorstellung mit der Politikerin als Gegenstand. Sondern inhaltliche Kritik mit dem Stilmittel der Ironie. So das LG Berlin.
Du hast irgendwann mal in einem Alternativlos Podcast den Begriff der 'fractal wrongness' benutzt. Dieses Urteil ist das juristische Paradebeispiel dafür. Das ist fraktal falsch. Egal welche Ebene man sich anguckt, man findet immer irgendwas, was völlig daneben ist.
(Einschub: Es gibt da tatsächlich einige Äußerungen, die ich noch für zulässig halte. Beispiel: Die Äußerung "Ich könnte bei solchen Aussagen diese Personen die Fresse polieren" ist (abgesehen vom Akkusativ/Dativ-Fehler) "okay", d.h. nicht nett aber rechtlich zulässig.)
Das Sahnehäubchen ist aber:
Das Gericht ist der Auffassung, dass die Politikerin sich das falsche Zitat (der Halle Leaks Blog, wir erinnern uns dunkel) voll als das eigene zurechnen lassen muss. Denn: Man könnte das Zitat ja in dieser Weise verstehen und sie hat dieser Interpretation nicht widersprochen.Mit anderen Worten: Nicht die Meute ist schuld, nicht der Hetzer, der der Meute den vergifteten Brocken hingeworfen hat – sondern die Politikerin ist selbst schuld.
Das ist Victim Blaming vom Feinsten. Und natürlich ein Freibrief für all diejenigen, die "den gerechten Volkszorn" entfachen wollen.
Insofern: Dieses Urteil kann man mit Recht sehr ausführlich kritisieren. Ich hoffe sehr, dass es nicht hält. Denn sonst weiß ich echt nicht, wo bei Beleidigungen noch die Grenzen gezogen werden sollen, wenn das noch innerhalb des Erträglichen ist.
Nachlesen kann man das Urteil im Volltext übrigens bei den Anwälten der Politikerin.
Update: Der Einsender korrigierte nochmal ein formales Randdetail :-)
Das scheint jetzt geklärt zu sein. Das war keine Akustik-Waffe sondern eher eine Vergiftung durch Pestizide.
Darauf sind die Forscher gekommen, weil sie tatsächlich eine beschädigte Hirnregion gefunden haben bei den Opfern, das ist war also keine triviale "die fühlten sich halt nicht so gut"-Geschichte. Und dann haben sie rückwärts gearbeitet, was für bekannte Dinge es gibt, die diese Region des Nervensystems in Mitleidenschaft ziehen können. Und das sind halt alles Toxine wie aus Pestiziden.
Mit dieser Hypothese konnten sie mal nachgucken, ob Kuba in der Zeit an ihrer Pestizid-Nutzung etwas geändert hat. Und tatsächlich hat Kuba 2016 eine große Kampagne gegen Moskitos durchgeführt, um das Zika-Virus zu bekämpfen. (Danke, Maximilian)
Gibt es in diesem Land eigentlich auch integre Organisationen?
Künast hatte 22 Äußerungen an das Gericht gereicht, weil sie die Herausgabe der Identitäten dahinter von Facebook haben wollte. Doch: "Da alle Kommentare einen Sachbezug haben, stellen sie keine Diffamierungen der Person der Antragstellerin und damit keine Beleidigung nach § 185 StGB dar."Ich bin kein Jurist, aber die Hürde kommt mir zu tief vor. Ich bin jetzt kein Freund von Frau Künast oder ihrer Politik, aber dass jemand jemanden straflos auf Facebook (oder irgendwo!) als "Drecks Fotze" (nur echt mit dem Deppenleerzeichen!) oder "Schlampe" bezeichnen kann, das wundert mich. Gut, die Begründung hebt auf den Kontext ab, aber das hätte ich unabhängig vom Kontext für jenseits des Erlaubten gehalten. Und zu Recht.
Update: Der Postillon dazu überzeugt mal wieder :-)
Ja?
Ein Glück, denn sie ist wieder zurück!
It was the NY Fed's first such rescue operation in a decade, the last occurring in late 2008.
Ich finde ja vor allem geil, dass die Marktwirtschaft immer damit verteidigt wird, die Märkte seien das effizienteste Verfahren zum Klären von sowas. Und dann erzählen uns dieselben Leute, dass man eingreifen musste, denn:to keep borrowing costs from creeping above the Fed's target range.
Das ist doch angeblich genau das, was der Markt so gut löst! Über den Preis Angebot und Nachfrage austarieren.Vielleicht brauchen wir einfach einen neuen Term dafür. Managed Capitalism oder so, in Anlahnung an Managed Democracy, der Kampfbegriff gegen Putin.
Aber vielleicht ist das auch die falsche Reaktion. Kommt, schnell, was war die letzte Technologie, die die Bundesregierung voranbringen wollte, und bei der das nicht nach hinten losging? Digitaler Behördenfunk? DAB+? Nein, warte, WLAN! Breitbandausbau!
Vielleicht ist die Bundesregierung sowas wie ein Bestattungsunternehmen für Technologien. Wenn die etwas vorantreiben wollen, ist das so gut wie tot, eher Euthanasie als Förderung.
Wäre zu hoffen.
Das ist wahrscheinlich die richtige Gelegenheit, nochmal auf meinen Blockchain-Vortrag zu verlinken.
New hotness: Excel macht Genetik-Papers kaputt. Da gibt es ein Gen namens Septin-2, das wird häufig als SEPT2 abgekürzt, was Excel dann für das Datum "2. September" hält m(
Das Spannende ist, dass die Familie da natürlich die Kohle schon rausgetragen hatte aus der Firma. Teil des Vergleichs jetzt war, dass die Eigentümerfamilie "freiwillig" drei Milliarden Dollar zurück in den Topf tut.
Richard Stallman ist der Begründer des GNU-Projektes, dem wir unter anderem GCC und Linux zu verdanken haben, und eine absolute Legende unter Hackern, auch wenn er persönlich etwas schwierig ist (Klassiker, see also). Der Mann ist ein Ideologe und ein Fanatiker, und kompromisslos für freie Software (nicht Open Source, das ist eine fiese Gegenideologie, um sein Baby freie Software zu verwässern). Das klingt jetzt negativ, und es gibt über Stallman sicher viel negatives zu sagen, aber in meinen Augen ist er doch ein Held.
Stallman hat seit ewigen Zeiten beim CSAIL einen Posten, und man erzählt sich Geschichten, dass er da jahrelang im Terminalraum unter dem Tisch geschlafen hat.
Sein Rücktritt jetzt liegt aber an einer anderen Sache. Und zwar hat das MIT Spenden von Jeffrey Epstein angenommen, für das Media Lab. Zuständig war Joi Ito, der Chef des Media Lab, weltbekannt für seine Arbeit dort und allen Erzählungen nach ein exzeptionell gutherziger Mensch. Nun ist das Media Lab aber auf Drittmittel angewiesen (obwohl das MIT auf einem Geldberg sitzt), und so hat Joi Ito da eine Weile gegrübelt, ob er das Geld annehmen soll, und u.a. seinen Freund Lawrence Lessig gefragt, dessen Entschuldigsschreiben dazu ihr hier lesen könnt (empfehle ich, das ist echt der einzige positive Aspekt an dieser ganzen Nummer). Das MIT hat jetzt enorm öffentlichen Ärger abgekriegt, weil der Epstein ja vor vielen Jahren verurteilt wurde für was sich aus heutiger Sicht wie eine Randnotiz seiner Karriere als Zuhälter und Menschenhändler von Minderjährigen für Sexorgien mit Epsteins einflußreichen Promi-Kunden herausstellte — aber bevor das aktenkundig war, ist Epstein unter mysteriösen Umständen im Knast erselbstmordet worden. Er war zwar in dem Selbstmord-Gefahr-Programm, aber gerade zu dem Zeitpunkt waren genau die Kameras vor seiner Zelle ausgefallen und die Wächter waren eingeschlafen. Ja nee, klar.
Und da hat sich der Ärger halt in Richtung MIT entladen. Ironischerweise haben sie dem MIT vorgeworfen, dass sie die Spenden anonym angenommen haben. Lawrence Lessig erklärt sehr eloquent, dass das genau die einzige Waffe des MIT ist, um potentielles Blutgeld anzunehmen — damit man wenigstens dafür sorgt, dass derjenige sich nicht damit schmücken oder reinwaschen kann.
Viele Ultrareiche haben in ihrer zweiten Lebenshälfte ein schlechtes Gewissen und werden plötzlich zu Philanthropen, machen eine Spende nach der anderen, gründen Stiftungen und so weiter. Joi Ito wollte verhindern, dass der Epstein sich mit seinen Spenden für sein Lab von seinem schlechten Ruf reinwäscht und bestand daher darauf, das anonym zu machen.
Jedenfalls hat das nicht gereicht und Ito musste seinen Posten räumen, inzwischen wackeln sogar schon die Stühle seiner Vorgesetzten in der Uni-Verwaltung. Und unter den Leuten, die ihm zur Seite sprangen, war Stallman. Auf einer nicht öffentlichen Mailingliste, aber ein Berufsempörter war schockiert — SCHOCKIERT!!! — und hat das geleakt. Es ging darum, dass unter den Promis, die als Kumpels von Epstein angeblich in den Genuss von Sex mit Epsteins Harem aus Minderjährigen wurden, auch Marvin Minsky sein sollte, der inzwischen verstorben ist, und eine noch größere Legende als Stallman ist, eine der wichtigsten Figuren in der KI-Forschung. Um den Teil geht es aber gar nicht, sondern es geht darum, dass der Vorwurf war, Minsky habe "Sexual Assault" begangen. Stallman findet den Term ungeeignet, weil er häufig auf vergleichsweise geringe Tatbestände angewendet wird, um beim Leser die Vermutung und Emotionen für weit größere Sünden herbeizuführen.
Die Frau, um die es hier geht, war zu dem Zeitpunkt 17.
Stallman sagt jetzt, die werden dem Minsky nicht gesagt haben, dass sie minderjährig ist und das nicht freiwillig macht, und dann wäre Sexual Assault der falsche Begriff.
Stallman sagte auch noch, er finde, dass es nicht OK sei, einen wertenden Begriff wie "Vergewaltigung" zu benutzen, wenn es juristisch von +-1 Jahr Altersunterschied und/oder welchem Land die Tat stattfand abhängt. Das ist eine Ansicht, die ja auch bei Julian Assange und Schweden das eine oder andere Mal zu hören war.
Ich fühle mich ja bei solchen Meldungen immer an dieses Blogposting von 2015 erinnert.
Update: Von seinem Posten im Vorstand der Free Software Foundation ist er auch zurückgetreten.
Ich finde es tragisch, dass immer die falschen Leute genug moralischen Kompass für einen Rücktritt haben, während die, bei denen ein Rücktritt wirklich wichtig gewesen wäre, den Scheiß immer einfach aussitzen können.
Update: Lesenswerter Twitter-Rant über das Media Lab, Epstein und Sugar Daddy Science (toller Begriff, finde ich). Stellt sich raus: Epstein war Eugenik-Fan und erst in zweiter Linie pädophil. Und seine Drittmittel haben das Media Lab korrumpiert, nicht bloß wegen der Quelle sondern auch weil sie genug Kohle hatten, sich nicht mehr anstrengen zu müssen.
Update: Oh angeblich hat die Frau selbst ausgesagt, von niemandem gezwungen worden zu sein. Das spielt natürlich juristisch keine Rolle in einer Jurisdiktion, die bei Minderjährigen annimmt, dass sie nicht zugestimmt haben können.
Wie heißt es so schön? In des tumben Toren Hand ist das beste Werkzeug Tand!
Saudi Arabia is said to be shutting down around half of its oil output, the Wall Street Journal reports.
Das ist sehr substantiell viel, auch in Relation zum Weltmarkt.
Leider haben die, wie das bei Pentests so üblich ist, den zu testenden Leuten nicht Bescheid gesagt, und es stellte sich später raus, die waren gar nicht autorisiert, einen physischen Pentest zu beauftragen, und sie behaupten auch, sie hätten den physischen Teil gar nicht wirklich mit beauftragt.
Der Alarm hat also funktioniert :-)
Im Fließtext rudern sie dann wieder ein bisschen zurück, denn wer seine Kunden in der Werbung direkt anlügt, der könnte schadensersatzpflichtig werden.
Mein Lieblings-Bullshit-PR-Satz in dem Artikel ist der hier:
Intel® says these side-channel leaks can only be maliciously exploited in the wild by highly sophisticated cyber-criminals. The archetypal hacker in the bedroom won't have the skills to abuse these flaws in the real world to steal information.
Was ist denn davon bitte die Aussage? Richtet sich irgendeine Security-Maßnahme nicht gegen "highly sophisticated cyber-criminals" sondern bloß gegen Kids, die noch bei ihren Eltern wohnen?Ja gut, äh, außer Schlangenöl jetzt. (Danke, Daniel)
zum Beitrag http://blog.fefe.de/?ts=a384681d spende ich Applaus. Sehr treffende Schilderung, die ich aus eigenem Erleben - war damals als junger Wissenschaftler in der Halbleiterforschung und habe GaInAsP-Strukturen "gebacken" für Infrarotlaser - voll bestätigen kann. In diesem Zusammenhang gab es noch eine sehr interessante Sache, die CoCom-Listen. Der CoCom-Ausschuss kontrollierte die Technologieexporte in den Ostblock ("Embargoliste")Faszinierend! Ich als Wessi kannte diese ganzen Story mit dem Technologie-Schmuggel nur als Witzchen und Geraune im Westen. Zum Beispiel erzählte man sich in meiner Kindheit den Witz, dass an einer Ost-Rakete eine Schraube gefunden wurde, die keine Funktion erfüllte und deren Gewinde falsch herum war. Die hatte der Erfinder in den USA dort angebracht, um sich selbst ein Denkmal zu setzen. Die Sowjets wussten nicht, dass die keine Funktion erfüllte, und haben sie mitkopiert. Auf dem Niveau waren die Stories, die man sich in Westberlin erzählt hat damals :-)Die RGW-Staaten taten eine Menge, um dieses Embargo zu umgehen und gaben dafür sehr viel Geld aus. An der Leipziger Karl-Marx-Uni hatten wir für Strukturberechnungen an Kristallen schrankgroße Computer aus sowj. Fertigung, deren Betriebssystem gar nicht verbergen wollte, dass es von IBM stammte, und deren Boards überwiegend mit Intel bestückt waren. Die Schaltkreise kamen zT per Diplomatengepäck aus den USA. Das ging ewig gut, auch wenn auf dem Flughafen mal ein Gabelstapler in so eine Kiste piekste und die ICs rauskullerten.
An der Umgehung des Embargos haben eine Menge Leute sehr viel Geld verdient. Wir hatten in unserem Labor in Leipzig eine Menge Kram aus den USA: Palladiumdiffusionszellen für die Wasserstoffreinigung, alle nur erdenklichen Fittings von Swagelok (Ohio), Gasventile von Nuclear Products usw. Sogar eine etwas in die Jahre gekommene Lithographiemaschine zur Waferbelichtung aus den USA stand bei uns rum. Solche Dinge wurden alle "irgendwie" in die Planung aufgenommen und "in Berlin" bestellt. Unsere IR-Lser waren Staatsplanthema, also hatten wir gute Chancen, all die netten Sachen auch zu erhalten. Irgendwann (meist mindestens ein Jahr nach Bestellung) kam dann eine Kiste mit vielen Vermerken und Aufklebern und es war im Labor wie Weihnachten.
Ich hab als junger Assistent mal die Lieferung eines Gerätes "zurückverfolgt". Es ging um ein Leckspürgerät für Wasserstoff ("Sniffer") von Panametrics. Bestellt wurde der Sniffer vor meiner Zeit, gegen Ende meines 2. Jahres als Assi kam er an. Nach dem Auseinanderpolken der diversen Verpackungslagen zeigte sich: Das Gerät stammte von Panametrics USA, wurde an die Tochter in NL geliefert, von dort an ein anderes niederländisches Unternehmen in Amsterdam, von dort nach Westberlin, dann in Westberlin nochmal an eine andere Adresse und von dort nach Ostberlin und dann via Maschinenhandelskontor der DDR zu uns nach Leipzig. Auf dem Weg von den USA bis zur 2. Westberliner Adresse entwickelte sich der Preis von knapp 25.000 Dollar zu 150.000 Dollar, bei uns kam der Sniffer für gut 450.000 DDR-Mark an. Letzteres war harmlos, denn DDR-Mark gab's ja ohne Ende. Interessant wurde es vor allem dadurch, dass außer Panametrics USA und NL alle Beteiligten zum Imperium der KoKo (Schalck-Golodkowski) gehörten (oder regelmäßig in dessen Umfeld agierten). Der auf den Frachtpapieren deklarierte Wert der Sendung stieg bei der Lieferung an Panametrics NL nur geringfügig, danach aber immer stärker.
Da mehrere meiner Kommilitonen in der DDR-Halbleiterbranche arbeiteten, hatte ich dorthin gute Kontakte und weiß, dass das kein Einzelfall war. Entweder wurde die benötigte Technik über KoKo auf verschlungenen Pfaden importiert oder sie kam aus Ländern, die sich nicht an die Restriktionen der Amis hielten. Zu "meiner" Forschungsgruppe gehörte auch ein Labor, in dem MOCVD betrieben wurde (Metallorganische Gasphasenepitaxie). Eine der Anlagen in diesem Labor stammte von Epiquip aus Schweden.
Alles in allem hat sich die DDR ihre erfolglose Aufholjagd Milliarden DDR- und D-Mark kosten lassen. Während die Investitionen sich in anderen Bereichen (Floatglas, Produktionsstraßen für PVC-Folie, ...) sich durchaus über den Export "gerechnet" haben, wage ich das bei der Halbleiterbranche zu bezweifeln, da diese Produkte in der Breite so komplex sind, dass der Rückstand der DDR nicht auzuholen war. Um das an einem simplen Beispiel zu verdeutlichen: Mitte 1989 hatten wir Epitaxiematerial auf Basis von InGaAsP hergestellt, dass den IR-Lasern von Siemens mehr als ebenbürtig war. Allerdings konnten wir diese Parameter nur messen (lassen). In der DDR war jedoch niemand in der Lage, daraus ein Lasermodul zu fertigen. Es fehlte am geeigneten Gehäuse, am Bounding und sogar an der wärmeableitenden "Paste" zur Montage des Laserchips im Gehäuse.
Auf dem Gebiet der SBZ/DDR lagen, geographisch, 1945 nur 17% der deutschen Industrieanlagen und die waren zu mehr als der Hälfte zerstört. Wenn die DDR in den 80er Jahren dem ahnungslosen Westler auch vor allem als grau und baufällig erschien, war sie doch anders als 1945 anzusehen. Und das konnte nur durch zwischenzeitliche Investitionen erreicht werden. In den 50er und 60er Jahren hatte die DDR zeitweise höhere Wachstumsraten als die Bundesrep. Vieles davon kam nur im Land nicht an, weil die "Schweiz des Ostens" auf vielen Wegen den langen trägen Zug der Sowjetunion und der anderen osteuropäischen Entwicklungsländer mitschleppen mußte.Es gab tatsächlich einen Einbruch der Investitionen - aber nicht 1949, sondern Anfang der 70er Jahre, als Honecker übernahm. Ulbricht, der 1971 mit einer Palastintrige, unterstützt von Breshnew, abgesetzt wurde, hatte Ende der 60er Pläne zu einer großangelegten Investitionsoffensive entwickelt (v. a. Schaffung einer modernen Elektronikindustrie und Förderung der Industrieautomatisierung = Hochzeit der Kybernetikträume, ganz wie Allende in Chile).
Honecker gehörte nun zu einer Gruppe, die Angst hatte, daß man mit der Umsteuerung der Investitionen auf Industrie-Infrastruktur die Konsumgüterproduktion für die Bevölkerung vernachlässigen könnte - und daß sich daraus eine neuer Aufstand wie am 17. Juni entwickeln würde. Deshalb ist Honecker u. a. dafür berühmt geworden, kurz nach Machtantritt französischen Camembert und Orangen etc. in die Läden gebracht zu haben, wie ein gutmütiger Fürst, der den Landeskindern etwas gönnen will. Das war seine Kompensationsstrategie (vermutlich eher gegen seine eigenen Ängste gerichtet als auf effektive politische Stabilität).
Die bittere Ironie der nachfolgenden Geschichte entstand, als Honecker Ende der 70er selbst begriff, daß man um die Modernisierung der Elektronik und die Automatisierung doch nicht herumkommt - vor allem, weil die Sowjetunion nichts zivil Brauchbares auf diesem Gebiet lieferte. So hat er dann, quasi mit zehn Jahren Verspätung, die Ulbrichtsche Investitionsoffensive doch noch aufgesetzt. Resultat war u. a. der traurig-komische Versuch, immer mit drei, vier Jahren Rückstand hinter Amerikanern, Japanern und Westdeutschen mit neuester Computerhardware auf den Markt zu kommen. So war der erste Speichermodul mit 1 MB Größe stolz vorgezeigt worden, als Intel etc. längst 4MB-Chips im Portfolio und 8MB-Chips in der Pipeline hatten.
Eine Folge dieser Investitionsoffensive war aber, daß es eben an vielen Stellen genau so eng wurde, wie Honecker fürchtete - es gab keinen Camembert aus La France mehr, nur noch ostdeutschen, keine Orangen aus Peru, sondern nur noch aus Kuba (die als Saftorangen gezüchtet waren, deshalb zäh und mager im Mund lagen), die Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur wurde gestreckt, der Wohnungsbau wurde unter Vernachlässigung der Instandhaltung auf industriellen Neubau ausgerichtet, und die Industrieförderung wurde auf wenige strategische Sektoren konzentriert (neben Elektronik noch Werkzeugmaschinen, Druckmaschinen, Kranbau - hier konnte noch gegen Dollar verkauft werden, dringend benötigt konvertible Währung).
Dazu kamen mindestens zwei unglückliche Entwicklungen/Ereignisse. Die Sowjetunion kam in wachsende Schwierigkeiten und versuchte, sich durch gesteigerten Ölverkauf auf dem internationalen Markt zu retten. Dadurch blieb aber weniger Öl für die RGW-Länder übrig. Deshalb hat die DDR in den 80er Jahren begonnen, moderne Ölheizkraftwerke aus den 70ern zurückzubauen und wieder vermehrt Braunkohle zu verheizen. Das forderte neben dem Umbau der Kraftwerke auch den mühsamen Ausbau der Berbauindustrie, zusammen mit der entsprechenden Zulieferindustrie (Anlagen, Maschinen, Transportwegeausbau). Zu schweigen von den vermehrten Umweltschäden durch die Kohlefeuerabgase.
Dazu kam böses Pech, als sich in den 80er Jahren zeigte, daß kürzlich neu produzierte Betonschwellen für die Eisenbahn einen Sand enthielten, der zu hohe Säurewerte aufwies, weshalb die Schwellen nach wenigen Jahren zerfielen. So mußte man plötzlich ganze Hauptverkehrsstrecken sanieren. Die Zugfahrpläne, z. B. zwischen Dresden und Berlin, wiesen jedes Jahr längere Fahrzeiten aus, weil die Züge auf den angenagten Schwellen langsamer fahren mußten usw.
Das alles hat sich auf das Lebensgefühl und die Fassade des Landes deutlich spürbar ausgewirkt und zum Verlust der Legitimation bei den Nicht-Intellektuellen am meisten beigetragen. Eigentlich ganz so, wie Honecker befürchtet hatte. Die nicht demokratisch legitimierte Herrschaftsform konnte sich nicht mehr stabilisieren, als es nicht mehr gelang, die Bevölkerung alltäglich zufriedenzustellen und ihr zugleich wirtschaftspolitische Anstrengungen abzuverlangen, die der Norm eines mitteleuropäischen Industriestaats entsprachen. Dieselben Arbeiter, die über den Verfall der öffentlichen Infrastruktur oder über die Verfassung ihrer Fabriken lästerten, ließen sich von der Regierung, die sie nicht wählen konnten, nicht mehr zu außerordentlichen Anstrengungen zwingen.
Daß daneben die Haushaltssituation des Landes noch halbwegs beherrschbar war, verdankt sich aber kaum einem zwanghaften Sparen an Investitionen, sondern ist ein vielleicht eher Zeichen dafür, daß das Land *wirtschaftlich nicht unbedingt vor dem Abgrund stand, sondern nur (schwer) ins Schlingern geraten war. Der letzte Legitimationsverlust des Herrschaftssystems, der 1989 offenbar wurde, ist leicht zu benutzen, um pazuschal zu sagen, daß ja dort im Osten nichts funktionierte, nicht einmal die "marode!marode!" Wirtschaft.
Nature will find a way!
Täter so: "ich bin Rassist"
Doch wie Bente betont, werde dies von der Polizei derzeit nicht als Hauptmotiv gewertet.Gut, dass wir das mal geklärt haben!So gebe es aktuell keine Anzeichen dafür, dass der Täter in Bielefeld einem rechtsradikalen Spektrum oder der rechten Szene zugeordnet werden könne. Zudem habe er keine Parolen, Sprüche oder Weiteres in diese Richtung geäußert.
Die finden ja alles raus, die von der Bundespolizei. Alles finden die raus!
Der Lacher ist, wieso das Leistungsschutzrecht sterben musste: Weil Deutschland die Notifizierungsfrist verpeilt hat. Das hätte der EU-Kommission vorgelegt werden müssen. Wurde es nicht.
Allerdings gibt es wenig Grund zur Freude, solange das europäische Leistungsschutzrecht noch existiert.
Um das Weiße Haus herum sind "cell-phone surveillance devices" gefunden worden. Und zwar handelt es sich um IMSI-Catcher. Die sind in der Trump-Zeit gefunden worden, und die US-Geheimdienste sind sich wohl einig, dass es Israel gewesen ist, aber es gab keinen offiziellen Protest.
Wer Frauen heimlich unter den Rock fotografiert, wird zurzeit höchstens wegen einer Ordnungswidrigkeit geahndet.Krass! Na dann mal hopp hopp, liebe Politik!
Nun, in der Realität kam so ein Plot jetzt vor.
The 34-year-old clerk worked at a mall in Koto City, near Tokyo. Police allege he memorized the 16-digit credit card number, security code and expiry date of customers during the small period of time it takes to complete a purchase transaction.Police added that, after arresting the clerk, they found a notebook containing the credit card details of 1,300 victims
einen Blickwinkel auf den Schuldenstand der DDR liefert unsere aktuelle Situation. Wenn man einfach die (nötigen) Investitionen unterlässt und von der Substanz lebt, geht das meinst ganz gut ohne (extra) Schulden.In die Richtung haben auch mehrere andere Leserbriefe argumentiert.Kurzfristig sieht das dann immer sehr gut aus. Die DDR hat dieses Prinzip aber über 40 Jahre betrieben, und die gut 300 Mrd DM die in eine "Grundsanierung" geflossen sind, geben einen guten Eindruck davon wie der echte "Schuldenstand" der DDR war.
Genau wie heute, wir sparen unsere Brücken, Schienen etc.. einfach kaputt.
Zu der Frage, ob die DDR pleite war, gibt es viel propagandageschwängerte Polemik.Einigermaßen einig ist man sich wohl, nun mit eineigem Abstand auf die Historie, dass mit der Einführung der D-Mark zum unrealistischen Wechselkurs sämtliche, bis dahin einigermaßen liquide Betriebe der DDR von heute auf morgen zahlungsunfähig wurden. Buchtipp dazu: Edgar Most "Sprengstoff Kapital"
Das Einbrechen der Binnennachfrage sowie des Exports in den ehem. Ostblock taten ihr übriges.
Die unklaren Eigentumsverhältnisse und die fragliche Liquiditätslage sorgten dafür, dass es keine Kredite an Ost-Unternehmen mehr gab.
Weitere Rolle spielte die Treuhand, die gigantische Vermögenswerte mit ein paar Federstrichen abwertete, um sie schnellstmöglich an Investoren zu verscherbeln. Recherchierenswerte, üble Geschichte dazu ist die der TLG Immobilien.
Da passte dann die Mär vom abgewirtschafteten Pleite-Staat gut ins Bild. Geschichte schreiben eben die "Sieger"…
Siehe auch: https://www.mdr.de/zeitreise/treuhand110.html
Cloudflare hat auch nicht so genau hingeguckt, ist ihnen jetzt aufgefallen. Rechtzeitig aufgefallen, hoffen sie, um vor dem Richter mildernde Umstände geltend zu machen.
Richter? Ja, denn wir reden hier von Terroristen und Ländern mit Wirtschaftssanktionen.
Aber selbst damit machen sie noch Achtstellig Verlust pro Quartal. Hey, da will man doch Aktionär werden! Of course we lose money but we will make it up in volume!
Nein, wirklich! Damit konnte ja wohl niemand rechnen!!
Aber wie so häufig in solchen Situationen hält das Empörungs-Kartell zusammen und steht geschlossen zum Virtue Signaling. Naja nicht alle. Aber ein paar Knalltüten haben sie gefunden:
Unterstützung erhält sie dafür vom Bundestagsabgeordneten Michel Brandt (Die Linke), der Fischers Klage als einen „Angriff auf die Pressefreiheit“ bezeichnete, sowie von Frauenrechtlerinnen, die den „misogynen Ex-Richter“ (Mayr über Fischer) schon seit Langem als Feindbild auserkoren haben – unter anderem wegen seiner Ablehnung der jüngsten Verschärfung des Sexualstrafrechts und seiner teils als sexistisch empfundenen Formulierungen. „Schluss mit sexistischen Sprüchen und Diffamierungen“ war auf einem Zettel zu lesen, den Besucher am Dienstag am Landgericht Karlsruhe ausgelegt hatten; „Keine Einschüchterung von Journalist*innen“ stand auf einem anderen.Die Journalisten haben ihn auf ihrem Spezialgebiet angegriffen, in der Presse, und jetzt greift er sie auf seinem Spezialgebiet an, vor Gericht. Ich glaube, das hätten sich die Journalisten vorher nochmal anders überlegen sollen.
Update: Fischer selbst hat sich auch mal zu dem Fall geäußert, das ist allerdings schon über ein Jahr her.
Stimmt gar nicht. Hat nur dem Westen prima in die Propaganda gepasst. Die Westbehrden dazu:
Dazu die Deutsche Bundesbank: „Ende 1989 lagen die Liquiditätsreserven der DDR immer noch bei 29 Milliarden Valutamark und deckten 59,3 Prozent der Verschuldung ab.“Auf der anderen Seite stimmt es schon, dass die DDR pleite ging, nur halt nach der Wende. Und wenn man die offenen Verbindlichkeiten anderer Länder, denen die DDR (oft auf Geheiß Moskaus) Waren geliefert hatte, auch wenn die nicht zahlen konnten, dann bleiben gar keine Schulden übrig.Die Bayerische Landesbank hatte 1988 bestätigt: „Die DDR hat ihren 1983 aufgenommenen Milliarden-Kredit (Strauß-Kredit) voll zurückgezahlt.“ Die Treuhand erklärte: „Die KoKo-Milliarden von Schalck-Golodkowski sind fast vollständig gefunden worden, 20 Milliarden gleich bei der Wende, 1,5 Milliarden in den letzten Jahren.“ Hans Modrow stellte fest: „Die DDR war nicht pleite und brauchte kein Geld, um Löhne, Gehälter und Renten zu zahlen und den Betrieb des Staates aufrecht zu erhalten.“
Update: Ich wünsche ihr natürlich eine schnelle Genesung, das versteht sich ja wohl von selbst.
Was genau sagen sie nicht, aber ich habe eine Vermutung. Trump hatte pünktlich zum 9/11-Jubiläum die Taliban zu Gesprächen in Camp David eingeladen. Der möchte wirklich ganz doll gerne als Präsident in die Geschichte eingehen mit irgendeinem ausgehandelten Frieden. Den Palästina-Konflikt hat er ja gar nicht erst versucht, Nordkorea läuft irgendwie nicht so, daher jetzt: Taliban. Wobei, eigentlich gar nicht so wichtig, Hauptsache es sieht presidential aus. Daher auch Camp David.
Apropos 9/11: Die "9/11 Tribute Lights" in New York, zwei große Scheinwerfer, die in den Himmel strahlen, verwirren offenbar Vögel auf ihrer Migration. Die (und auch Insekten und Fledermäuse) werden von dem Licht angezogen und gefangen und verlieren dann ihre Orientierung und auch die Kraft, die sie gebraucht hätten, um ihre Migration zu beenden.
Wow, Bibi! Nicht kleckern, klotzen!
Und es stellt sich raus: Kommt super an bei der Bevölkerung. Senkt die Luftverschmutzung, reduziert Verkehrstote, erhöht die durchschnittliche Lebenserwartung um 200 Tage (wenn sie alle 503 geplanten "Superblocks" umwandeln, im Moment sind es nur ein paar Testblöcke). Oh und es gibt plötzlich wieder Platz für die Kinder zum spielen!
Hey, wieso habt ihr denn einstimmig diesen NPD-Funktionär zum Ortsvorsteher gewählt, kleine Gemeinde in Hessen?
Na der war der Einzige, der E-Mails verschicken konnte.
"Da wir keinen anderen haben – vor allem keinen Jüngeren, der sich mit Computern auskennt, der Mails verschicken kann." Und Szielasko sagte weiter: "Was er in der Partei macht oder privat, das ist nicht mein Ding, nicht unser Ding." Im Ortsbeirat verhalte er sich "absolut kollegial und ruhig".
New hotness: volfefe!
The ‘Volfefe Index’, named after Trump’s mysterious ‘covfefe’ tweet, suggests that the president’s tweets are having a statistically significant impact on Treasury yields.
Mr Berkowitz, who graduated from Harvard Law School in 2016, has no foreign policy experience. He joined the Trump campaign in 2016 and has since served as Mr Kushner’s right-hand-man in the administration.
Ach was, keine Erfahrung, irgendwo muss man die ja sammeln. Warum nicht im Nahostkonflikt?Die israelische Presse war auch eher nicht zufrieden mit der Performance von dem Greenblatt und fragt sich jetzt, ob das mit einem 30-Jährigen Milchbubi besser wird. Oh ye of little faith!
Kein Problem: Trumps Kumpels im Pentagon kümmern sich.
Das ist zwar in den USA jetzt erst ein Skandal, aber die Schotten sind schon länger unzufrieden mit der Gesamtsituation.
A local or remote attacker can execute programs with root privileges.
Das kommt von "wir passen schon auf" als Software-Architektur. Prinzip Hoffnung.
Lösung: Internetzensur automatisieren, mit KI!!1!
Ja super! Soweit muss man erstmal kommen als Zivilisation, dass der Drang zur Zensur so stark wird, dass man das automatisieren muss, und zwar nicht nur die Zensur selbst, sondern sogar schon die Zensurentscheidung.
Ich hab ja in meinem Leben einiges an dystopischer Scifi gelesen. Diese Idee toppt die typischen Scifi-Dystopien.
The exposed server contained more than 419 million records over several databases on users across geographies, including 133 million records on U.S.-based Facebook users, 18 million records of users in the U.K., and another with more than 50 million records on users in Vietnam.
Meanwhile, in mature democracies, support for free speech is ebbing, especially among the young, and outright hostility to it is growing. Nowhere is this more striking than in universities in the United States. In a Gallup poll published last year, 61% of American students said that their campus climate prevented people from saying what they believe, up from 54% the previous year. Other data from the same poll may explain why. Fully 37% said it was “acceptable” to shout down speakers they disapproved of to prevent them from being heard, and an incredible 10% approved of using violence to silence them.Many students justify this by arguing that some speakers are racist, homophobic or hostile to other disadvantaged groups. This is sometimes true. But the targets of campus outrage have often been reputable, serious thinkers. Heather Mac Donald, for example, who argues that “Black Lives Matter” protests prompted police to pull back from high-crime neighbourhoods, and that this allowed the murder rate to spike, had to be evacuated from Claremont McKenna College in California in a police car. Furious protesters argued that letting her speak was an act of “violence” that denied “the right of black people to exist”.
Ich fühle mich spontan an mehrere Scifi-Dystopien erinnert.
Ungewöhnliche Buchstaben sind nicht nur bei Banken ein Problem. Meine Schwiegermutter ist Isländerin, ihr Nachname fängt mit einem Þ an. Sie hat kürzlich einen Handyvertrag abgeschlossen und sollte Handy und Sim per DHL zugeschickt bekommen - mit Ausweisprüfung.Ich bin ja immer wieder überrascht, wie Postboten Pakete mit völlig kaputt-kodierten Zeichen trotzdem zugestellt kriegen. Ob das jetzt ö oder =DF ist.In der Postfiliale wurde ihr Ausweis eingelesen - ihr Paket hat sie aber nicht bekommen. Denn anscheinend sind im maschinenlesbaren Teil des Ausweises auch nur A-Z erlaubt, weswegen die isländischen Behörden das Þ durch ein TH ersetzt haben. Der Computer der Post hat dann festgestellt, dass auf dem Paket aber kein TH steht, sondern ein Þ. Daraufhin hat der Mitarbeiter der Post das Paket zurück geschickt.
Es stellt sich nämlich raus, dass Back-Porting eher nicht von fähigen Spezialisten gemacht wird, weil die am aktuellen Kernel arbeiten.
Bezüglich des Leserbriefs zum Thema „AML“ und Geldwäsche stelle ich die nicht allzu steile These auf, dass die nicht funktionierende Kontrolle systematisch gewünscht ist. Untermauert wird die These von unten verlinktem Podcast, mit dem großartigen Titel "How Britain can help you get away with stealing millions: a five-step guide“ :) Es sind zwar nur (sehr unterhaltsame und lehrreiche) 20 Minuten, aber ich glaube den Produzenten des „Alternativlos“-Podcasts könnte dieser Beitrag gefallen!Da fühlen sich die Leser aus anderen IT-Outsourcing-Zombie-Betrieben gleich viel besser, wette ich!Ansonsten kann ich dem Leserbrief komplett beipflichten. Ich arbeite auch gerade in der Finanzindustrie und der Zustand ist erschütternd, in jedem Aspekt. Ich war zu Beginn geschockt vom Zustand und Alter der verwendeten Hardware (Rechner, Stühle, alles!) und bei der Software sieht es entsprechend noch ranziger aus. Da werden mehrere hunderttausend Zeilen lange Excel-Dateien voller Steuerungsdaten als plaintext in source code copy pasted und damit in Produktivsysteme für mehrere Millionen Kunden hochgeladen. Versionierung existiert nur in Form von Kommentaren oder Dateibezeichnungen („…v23.xxx“). In der deutschen Konzernzentrale arbeitende Abteilungsleiter sind von Lizenz-Approvals aus Indien abhängig, nichtmal einen Ramriegel gibts ohne Approval aus „Land b“ *und* „Land c“.
Kurzum: ein komplett fremdgesteuerter Zombie, bei dem Outsourcing-Dienstleister mehr Macht als die Konzernzentrale haben und in dessen IT-Kartenhaus externe „Berater“ ohne jede Erfahrung mit „kurzfristigen“ Verträgen jahrelang Spaghetti-Code an noch mehr Spaghetti-Code klatschen. Wird nur über Wasser gehalten von den unter der ledrigen Haut gefangenen Verwesungsgasen.
Oh, und:
Germany contributed technical specifications and knowledge about the industrial control systems made by the German firm Siemens that were used in the Iranian plant to control the spinning centrifuges, according to sources.
Diese Möglichkeit wurde ja schon sehr früh diskutiert. Dass der BND und Siemens sehr eng verflochten waren, ist über die Jahre halbwegs gut dokumentiert worden, insofern habe ich anfangs sogar argumentiert, Stuxnet könne nicht der BND gewesen sein, denn die hätten da ja nichts exploiten müssen, die hätten denen einfach eine fertig exploitete Software von Siemens liefern lassen können.
Leider ist das keine Ausrede. Leider.Das fällt ganz klar in die Kategorie der Details, die man eigentlich lieber nicht wissen musste...Ich habe vor einigen Jahren mal im Finanzbereich gearbeitet. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Erfahrung Augenöffnend war und ich froh war mein Konto bei einer anderen Bank zu haben. Nicht, dass das dort besser ist, aber ich weiß wenigstens nicht im Detail wie furchtbar alles ist.
Aber jetzt zur Anekdote: Es gibt in der Europäischen Bankenregulation etwas, dass AML heisst. Anti Money Laundering. Details finden sich z.B. hier.
Dies ist letztlich eine Liste von Accounts und Namen mit denen Europäische Banken keine Geschäftsbeziehungen führen dürfen.
Diese Liste wird regelmässig importiert und der Banking Stack prüft z.B. bei Anlegen eines Kontos ob der Name auf der importierten Liste ist.Nun sehe ich ein Ticket dass der Import dieser Liste fehlgeschlagen sei. Die Leute die diese Fehler bearbeiteten wussten nicht, was eigentlich los war. Ich schaute mir das Import-Script an und es war voller sed -e 's/XX//' Aufrufe. XX hierbei war ei Sonderzeichen, dass der Banking Stack nicht mochte und das deshalb entfernt wurde.
Der "Fehler" in diesem Fall war ein russischer Name mit einem kyrillischen Zeichen, dass noch nicht von sed entfernt wurde.Der "Fix" war ein weiterer Patch des Files mit einem weiteren sed Aufruf der dann dieses spezielle Sonderzeichen entfernte. m-(
Aber hey, es wurde noch besser: Ich empfahl dann, dass diese "Problemlösung" eventuell nicht ideal wäre, da ja der Russe sich mit seinem richtigen Namen im (Java) Frontend anmeldet und der (Cobol) Stack die "gereinigte" Liste überprüft, auf der der Name anders ist, da ja Buchstaben entfernt wurden. Ich wies dann darauf hin, dass dieses Verhalten ja eher unerwünscht wäre, kontraproduktiv wäre und eventuell auch rechtliche Auswirkungen hätte, da so ja die Anti-Money-Laundering-Sanction-List ausgehebelt wird und die Bank eventuell mit sanktionierten Personen Geschäftsbeziehungen unterhielt.
Die Antwort des Risk-Managements der Bank war: "We accept the risk!" Die magischen vier Zauberworte im Compliance-Bereich.
Die Besten der Besten der Besten, SIR! Mit Eichenlaub! In Gold! SIR!
Der Kunde war nun eine Bank im nord-westlichen Europäischen Ausland, aber geh mal davon aus, dass die deutschen Banken kein Stück besser sind. Vermutlich noch schlimmer, weil hierzulande immer noch irgendwie die Neuland-Denkweise weiter verbreitet ist. Aber diese Anekdote gibt hoffentlich ein wenig Einblick in die Banking Problematik aufgrund ranziger Software. Und die "Ausrede", dass AML Listen ein Problem darstellen könnten, erscheint so eventuell ein wenig glaubwuerdiger.
Sehr erfreulich, dass die Bundeswehr informiertes Personal hat, und wenn es auch nur in der Universität der Bundeswehr herumhängt und nicht in den Führungsetagen.
Die in dem Papier vorgebrachten inhaltlichen Argumente sind jetzt alle nichts, was man noch nicht gehört hätte: Funktioniert nicht, teuer in der Anschaffung, Proliferationsrisiko, die Sicherheitslücken bleiben dann bestehen und können auch von anderen ausgenutzt werden, nur einmal verwendbar pro Exploit, die Exploits gammeln mit der Zeit weg und funktionieren nicht mehr, Attribuierung geht auch gar nicht, und man öffnet damit Tür und Tor für Wildwest-Anarchie und gegenseitiges kaputthacken von ziviler Infrastruktur.
Ich schließe mich diesen Ausführungen vollumfänglich an.
Da gibt es ganz am Anfang gleich einen Abschnitt über die erlaubten Zeichen, und da steht genau das drin, was ihr euch jetzt vorstellt. A-Z, 0-9, ein paar ganz wilde Experimentalzeichen wie Klammern und Minus und Apostroph, und dann als optionale Erweiterung Umlaute. Mit dem Hinweis, dass man die auch nach Best Practices umwandeln darf, Ä in A oder AE z.B. Also eher 80er als 90er an der Stelle.
Wer sich jetzt dachte: Warte mal, SEPA ist doch europäisch. Was ist denn, wenn jemand Jérôme Boateng heißt? Geht dann halt nicht? Geht dann halt nicht.
Und jetzt warum ich das blogge. Weil da auch in einer Fußnote eine Ausrede steht.
Zeichen außerhalb des o. a. Zeichenvorrats verhindern die Verarbeitung in den Banken und die dortigen Prüfungen (z. B. bzgl. Geldwäschegesetz).Oh ACH SO ist das! Das Geldwäschegesetz ist Schuld! Nicht etwa das Mainframe-Backend, das nur EBCDIC kann! Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Jaja, ich weiß, die FDP, über die macht man sich nicht lustig. Das ist wie behinderte Kinder in der Fußgängerzone treten.
Aber dennoch. Von dieser Ausgangsbasis hin zu "wir nehmen sowas für den Klimaschutz" zu kommen, da muss man schon eine besondere Art von mentalem Handycap haben. Da reicht nicht einfach nur normale Polit-Inkompetenz. (Danke, Stefan)
Bevor die Regierung das gegen uns einsetzt, setzen es erstmal die Scammer gegen uns ein.
Ich persönlich warte ja noch auf die versprochenen gutartigen Anwendungen von "KI".
Der gute Mann wollte jedenfalls vorschlagen, dass man Offensive und Defensive zusammenlegt, weil er Synergien vermutet. Ich wollte eigentlich zynisch fragen, von was für einer Verteidigung er denn da spricht, denn mir sind keine Verteidigungsbemühungen der Bundesregierung bekannt. Alles immer nur Offensive. Und dann wundern sich alle, wenn sie von "den Russen" gehackt werden.
Aber dieser Spezialexperte von Zitis hat mir den Joke aus dem Mund genommen, indem er einen noch krasseren Witz gebracht hat: Statt von der Defensive spricht er von "Big-Data-Analysen". *stirnklatsch*
Falls ihr jetzt schon vermutet habt, dass das ein Geheimdienstler ist, der da völlig schamlos mehr Geld fordert, dann … habt ihr völlig Recht.
Die Polizei nenne Computer-Network-Operations im Gegensatz zum Militär "Quellen-TKÜ", brachte Karl ein Beispiel für die doppelt laufende Entwicklung von Staatstrojanern, um etwa Smartphones zu infiltrieren und den Nachrichtenaustausch vor einer Ver- oder nach einer Entschlüsselung mitzuschneiden und abzuhören.ACH NEE. "Quellen-TKÜ" ist doch dasselbe wie Staatstrojaner? Da werden aber die PR-Koksbrigaden des Innenministeriums Tränen in den Augen haben, dass dieser Experte für Geldverbrennen hier mit einem Nebensatz ihre ganze "Arbeit" kaputtgetrampelt hat.
Aber wartet, einer kommt noch.
Dieser Schritt ist laut dem Zitis-Chef nötig, da die Bundesrepublik im Krisenfall nicht von ausländischen Herstellern abhängig sein dürfe und spielte auf den Fall des chinesischen Konzerns Huawei an. Bei Big Data etwa seien deutsche Behörden "ähnlich abhängig von außen", sodass "wir auch hier zentral Entwicklungen durchführen müssen".Ja wie kommt denn das, dass ihr kein Sicherheits-Knowhow habt? Vielleicht weil ihr Hackertools verboten habt und damit die eine Hälfte der Leute ins Silicon Valley weggetrieben habt und die andere kann euch nicht mehr leiden und würde nie mit moralfreien Vollpfosten wie euch zusammenarbeiten?
Das war spontane Selbstentzündung, Euer Ehren! Hört man doch immer wieder! Wir standen da nur völlig unbeteiligt am Straßenrand, als sich das gefesselte Opfer 1 von hinten mit einem Sturmgewehr 15x in den Rücken schoss, und Opfer 2 fing spontan Feuer, ohne Fremdeinwirkung!!1!
Das prüft gerade der EuGH für die Deutsche Umwelthilfe. Wenn sie damit durchkommen, droht Erzwingungshaft für Söder.
Das wird der EuGH jetzt wahrscheinlich nicht beschließen. Aber das ist auch ein wichtiges Ergebnis. Dann sehen alle, in was für einer Demokratie wir hier leben. In der besten, die man für Geld kaufen kann!
Aber Scherz beiseite. Guckt mal, wo von "Erstwähler" die dicksten Balken hingehen. Zur AfD, sehe ich das richtig?
Das ist das Ergebnis der Jugendarbeitslosigkeit, würde ich denken. Danke, CDU-Rentenpolitik! Die Alten verlassen aus (berechtigter) Angst vor Altersarmut ihre Arbeitsplätze nicht mehr, und dann sind keine für die Jungen da.
So langsam muss man sich ja fragen, wie krass die Ohrfeige der Wähler noch werden muss. Bevor die Damen und Herren in ihren Anzügen anfangen, eine Verbindung zwischen ihrer bisherigen Leistung und ihren Wahlergebnissen zu sehen.
Die menschliche Reife eines trotzigen Kleinkindes, das immer wieder ein Spiel verliert, und lieber alle anderen Möglichkeiten in Erwägung zieht, bevor es darüber nachdenkt, ob das vielleicht an der nicht erbrachten Leistung liegen könnte.
Vielleicht sollten wir mal unsere Strategie überdenken. Vielleicht sollten wir nur noch Spitzensportler ins Parlament wählen. Die haben wenigstens verstanden, dass es an ihnen liegt, wenn sie verlieren. Während wir im Moment hauptsächlich Anwälte und Lehrer im Parlament haben. Lehrer sind offensichtlich völlig unbeleckt, wenn es um Leistung, Verlieren und Strategie geht. Da ist noch keiner gefeuert worden, weil die Kids bei ihm nichts gelernt haben. Und Juristen sind auch eher für ihren beachtlicher Ausredenkatalog bekannt als dafür, die Schuld bei sich zu sehen und die Strategie zu ändern.
Rein intuitiv würde man ja auch annehmen, dass Programmierer gut geeignet wären, weil die viel Erfahrung mit Scheitern haben und auch immer völlig offensichtlich sie Schuld haben und nicht der Computer, der unparteiisch den Code abarbeitet. Aber in der Praxis pfuschen die alle vor sich hin und leugnen mit irgendwelchen pseudo-ökonomischen Bullshit-Ausreden die Realität. Die Abstürze sind gar nicht so schlimm, hier, wird doch neu automatisch gestartet! Das ist gar kein Security-Problem, dafür müsste man eine voll komplizierte Lücke ausnutzen und das kann doch eh so gut wie keiner, und wer das kann, der hat kriminelle Energie und wäre eh überall reingekommen!1!! Die Performance ist nicht so schlimm, schau, Rechner werden immer schneller! Probierst du halt nächstes Jahr auf der dann aktuellen Hardware!!1!
Was sagt ihr? Wollen wir mal nach Problem-Einsicht selektieren statt nach Anzug, Kopfhaar und "Wahlversprechen"-Hohlphrasen? Da bräuchten wir allerdings eine Presse, die das mal abklappert und uns die Daten liefert zu den Kandidaten und Parteien.
Wir müssen jedenfalls mal weg von diesem Trump-und-Hillary-Spiel hier. Unser Trump-Moment wird kommen, wenn wir einfach immer nur in die Richtung weiterlaufen.
Was war geschehen? Nun, einer der Reporter von Channel 12 hat Details aus den Gerichtsverfahren veröffentlicht, die gegen Netanyahu anhängig sind.