Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Nun, dafür gibt es eine einfache Erklärung:
„Dabei sind die Zahlen wahrscheinlich gar nicht drastisch gestiegen“, ist der Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“, Nicolas Ziebarth, überzeugt. Vielmehr seien sie Folge eines „statistischen Erfassungseffektes“.Ach. Ach was? Wie kann denn das sein?!
„Seitdem die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) seit 2022 elektronisch erfasst werden, werden auch die Krankenstände viel besser und genauer erfasst“, sagte Ziebarth dieser Redaktion. Zuvor landeten viele gelbe Zettel, die erkrankte Arbeitnehmer von ihren Ärzten erhalten haben, erst gar nicht beim Arbeitgeber, sodass diese dann auch nicht registriert wurden.Da fällt es einem doch wie Schuppen aus den Haaren!1!!
Update: Ein Leser korrigiert:
da ist dem Redakteur ein Fehler unterlaufen. Der Arbeitgeber hat den Zettel meist bekommen, für den hat der Mitarbeiter den ja geholt. Die Kopie für die Krankenkasse, bei der die Statistik gemacht wird, blieb gerne mal liegen.
(Danke, Frank)
Bislang dürfen Pharmakonzerne zunächst den Preis frei wählen, wenn in Deutschland ein neues Medikament auf den Markt kommt. Erst nach einem Jahr bewertet ein Gremium aus Vertretern von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken den Wert des neuen Medikaments. Kommen Sie zum Ergebnis, dass das neue Präparat keinen belegten Zusatznutzen gegenüber bisher verfügbaren Therapien hat, muss der Pharmakonzern einen Rabatt gewähren, der oft mehr als 50 Prozent beträgt.Oh, denkt ihr euch jetzt bestimmt, da hat er Scholz endlich mal was sinnvolles gemacht und dafür gesorgt, dass die Medikamente nicht rabattiert werden sondern vom Markt genommen werden, wenn sie offensichtlich bloß Abzocke sind und keinen Mehrwert bieten?
Nun ... nicht ganz.
"Eli Lilly knüpft seine Investitionsentscheidung an die Zusage der Bundesregierung, vertrauliche Rabatte bei innovativen Arzneimitteln zu ermöglichen."Na und wer kann da schon nein sagen? Wenn die arme wehrlose Eli Lilly so herzallerliebst um Hilfe fleht?
Die gute Nachricht ist, dass die nächste Regierung das natürlich einfach wieder rückgängig machen kann.
Die schlechte Nachricht ist, dass die alle genau so korrupt wie der Scholz sind und das nicht tun werden.
Ach komm, ist doch nicht mein Geld, um das es hier geht! Schäden sind immer dann am besten hinnehmbar, wenn sie andere Leute treffen.
Die Krankenkassen können Leistungen auf Rechnungen der Ärzte nicht anerkennen, und die Ärzte sind dann gekniffen und haben wenig Gegenwehr. Also setzen sie Software ein, die den Krankenkassen hilft, möglichst viel Kohle aus dem Fonds für Härtefälle abzusaugen. Und im Gegenzug nerven die Krankenkassen dann nicht rum.
Den Schaden hat die Allgemeinheit, die in diesen Fonds einzahlt.
Ein Leser beschreibt noch Effekte wie dass ein Krankenhaus einen Patienten nicht nach Hause schicken kann, weil kein soziales Umfeld mehr da ist und keine Pflegeheime verfügbar sind. Die Kosten dafür fressen dann die Krankenhäuser, denn die Krankenkassen zeigen dann auf die überlange Verweildauer und zahlen das nicht.
Die Ärzte setzen solche Software also nicht (nur) zur Abzocke ein, sondern auch, um mit den Abrechnungen in den üblichen Abzockschranken zu bleiben, weil die Kassen natürlich vor allem Ausreißer nochmal nachprüfen. Dann benutzt du als Arzt halt Software, die dafür sorgt, dass du kein Ausreißer bist.
Mit leider viel Erfahrung in diesem Sektor muss ich sagen, dass Upcoding noch das kleinste Problem ist.Auf Deutsch heißt das übrigens "Kodierfachkraft" und die sind sehr gesucht.
Es gibt ganze Organisationen, die die Krankenhäuser dabei und den Verhandlungen mit den Krankenkassen beraten, um möglichst viel rauszuholen.
Aber viel schlimmer: Die Fallpauschalen (eingeführt von Ulla Schmidt SPD, natürlich und vorbereitet von Horst Seehofer) sind nur dazu da, Gewinne auf Kosten der Versorgung zu optimieren.Seitdem sind die Liegezeiten gesunken (man munkelt, dass gewisse börsennotierte Gesundheitskonzerne ihre hohen Profitmargen nur durch Dinge wie "blutige Entlassung" zustandebringen aber das sind böse Gerüchte), die Operationen werden komplett betriebswirtschaftlich optimiert (es gibt Software, um Ärzte zu identifizieren, die nicht genug Patienten für Knie-OPs bringen, schöne Doku im WDR.
Konzerne kaufen mittlerweile die Versorgungszentren (also Ärzte) und noch die Hersteller von Medizintechnik und Prothesen. Und das schlimme: Dadurch sinkt die Qualität, Pfleger sind am Limit etc.
Einer verwies auf diesen Artikel von 2016, der — völlig überraschend!1!! — ausführt, dass bei uns auch Upcoding stattfindet. Nur bei uns nicht nur von den Krankenhausbetreibern angestoßen sondern auch von Krankenkassen. Nein, wirklich!
Man würde ja denken, dass Krankenkassen ein Interesse daran haben, möglichst wenig in Rechnung gestellt zu kriegen. Aber stellt sich raus:
Je kränker ein Patient, umso mehr Geld bekommt seine Kasse für seine Versorgung aus dem Gesundheitsfonds.Ach ja. Betrug und Korruption. Das dynamische Duo der deutschen Wirtschaft.
Ein anderer Leser berichtet, dass die Charité kurz vor einem Deal mit Epic Systems steht. Der Artikel ist vom Mai 2024. Weiß da jemand, wie das ausgegangen ist?
Ein Dritter schickte mir diesen Link zu einem Softwareanbieter an, der mit "Erlössicherheit" wirbt und ein Modul "Abrechnungsmöglichkeiten und Potenziale" anbietet. Hier ist noch ein Anbieter, der auch mit ähnlichem wirbt.
Ihr Abrechnungspotential zu kennen ist der Start für mehr Praxisgewinn und mehr Entnahme. Im Folgenden erfahren Sie, wie die optimale Abrechnung funktioniert und erhalten einen Abrechnungspotentialrechner, der individuell für Ihre Praxis berechnet, wie viele Euros Sie bei der Abrechnung liegen lassen.Und noch einen dritten Link schickte er mir, der "Abrechnungsoptimierung" bewirbt.
Ich habe bei keinem diesen Anbieter konkretes Wissen, was die Software tatsächlich tut. Aber die Werbung klingt auch für meine Ohren ausgesprochen verdächtig nach Epic-mäßigen "Optimierungen" zu Lasten des Solidarsystems. Weiß da jemand näheres?
Update: Hier ist noch ein sachdienlicher Link zur TK von 2019. Das ist also schon länger ein Problem.
Die privaten Krankenversicherer haben empfindliche Preiserhöhungen im neuen Jahr angekündigt. Im Schnitt könnten die Prämien um fast ein Fünftel steigen.Von irgendwas muss man ja auch neue Innovationen bezahlen. Ihr wisst schon, wie ... Smartphone-Apps, die vom Arzt verschrieben werden, und die dann die Krankenkasse bezahlt.
Mir war gar nicht klar, dass gesetzliche Kassen da überhaupt für gezahlt haben.
Das ist natürlich grotesk, wenn Krankenkassen in einer Industrienation im 21. Jahrhundert für Scharlatanerie und Aberglaube Geld ausgeben. Auf der anderen Seite reden wir hier von Defiziten im Milliardenbereich, und die Homöopathie macht davon nur ein paar Millionen aus. Das wird also das Problem nicht lösen.
Trotzdem gut, dass hier endlich jemand zur evidenzbasierten Entscheidungsfindung zurückkehren will. (Danke, Lars)
Die Barmer stellt in der Mitteilung klar, dass kein unbefugter Zugriff auf ihre eigenen IT-Systeme stattgefunden habe.Ich verspüre ja immer so einen Jemandem-in-die-Fresse-hauen-Reflex, wenn ich sowas lese. Geht euch das auch so?
Nein, lieber Barmer, das ist GENAU VOLLKOMMEN EURE SCHULD. Wenn ihr eure Kundendaten einem unfähigen Dienstleister gebt, dann ist das nicht deren Schuld, sondern eure.
Ich bin kein Barmer-Kunde, aber andere Krankenkassen machen das natürlich ähnlich. Alle outsourcen ihren Scheiß an irgendwelche Auftragsdatenverarbeiter.
Und lasst mich mal eine Sache völlig glasklar machen hier. Die Auftragsdatenverarbeiter sehen das so: Was können wir dafür, wenn jemand so blöde ist, uns ihre Kundendaten zu geben?
Ja aber Fefe, steht in solchen Fällen nicht im Vertrag zwischen Barmer und dem Dienstleister drin, dass der Dienstleister haftet? Nein. Aber selbst wenn. Der geht dann halt schnell pleite.
Mich kotzt das ja nur noch an, wie die Firmen alle glauben, sie könnten ihre Verantwortung über Verträge und wenn es hoch kommt Compliance-Online-Schulungen für ihre Dienstleister outsourcen.
Früher gab es mal so ein Konzept namens Risikomanagement. Das ist komplett in Vergessenheit geraten. Heute macht man nur noch Ass Covering über "aber wir haben doch alle Schlangenöl-Varianten installiert!1!!"-Bullshit und "das war aber nicht bei uns, das war bei diesem indisch-bulgarischen Dienstleister"-PR.
Was wir brauchen, ist das mal ein paar Aufsichtsräte in den Knast gehen. Vorher wird das nicht besser. (Danke, Marcel)
Dann verdichteten sich die Hinweise, dass das bei deren gemeinsamem IT-Dienstleister Bitmarck gewesen sein wird.
Und jetzt gibt Bitmarck das auf ihrer Homepage zu.
Die kriminelle Energie, die hier bei den hochkriminellen Kriminellen vorlag, war überwältigend kriminell. Bitmarck hat schnell die Behörden informiert und externe Dienstleister eingeschaltet und wirft sicherheitshalber ein paar Nebelkerzen:
Sind Kunden- oder Versicherten-Daten abgeflossen?Das ist selbstredend eine absolute Nullaussage. Wenn man Bitmarck nicht vertrauen kann, dass sie die Daten sichern können, kann man auch ihren Erkenntnissen zu Datenabflüssen nicht trauen.
Nein, nach jetzigem Stand der umfassenden Analysen, die wir umgehend eingeleitet haben, sind keine Daten von Kunden oder Versicherten betroffen.
Update: Wie schlimm ist die Lage? Die Kontakt-E-Mail auf der Bitmarck-Homepage geht zu kekstcnc.com. Das ist eine PR-Agentur. Was tun die so? Nun, ... seht selbst.
we help our clients maintain control of the narrative in the event of a cyberattack, minimizing reputational damage and preserving the trust of stakeholders
Zu spät, würde ich sagen.
Update: Immerhin sind das Profis. Die haben als erstes die Liste der betroffenen Krankenkassen weggemacht. Da weißte, wasde hast.
Wie das in der Praxis aussieht, kann man im den USA sehen:
Cigna doctors denied over 300,000 requests for payments using this method, spending an average of 1.2 seconds on each case, the documents show. The company has reported it covers or administers health care plans for 18 million people.
Die sind damit eine der größten Krankenkassen der USA.1,2 Sekunden pro Fall! Wenn das die FDP hört!1!!
Geht jetzt um PCR-Tests für Covid. Da hat Spahn den Preis auf 59 Euro festgesetzt.
Am Abend des 30. Januar schickten die Vertreter der Ärzteschaft, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), eine E-Mail an die Krankenkassen. Darin schlugen sie vor, die Kosten für einen PCR-Test auf 59 Euro festzulegen. Damit orientierten sie sich am Preis für einen vergleichsweise seltenen Hepatitis-Test - und nicht etwa an PCR-Tests für Influenza- oder RS-Viren. Letztere werden mit 19,90 Euro vergütet.Ja und WENN jemand an Geld sparen im öffentlichen Gesundheitssystem interessiert ist, dann ja wohl die Ärzte!1!!
Aber das wird der Spahn doch nicht einfach so gefressen haben, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Gut, ist der Spahn, aber selbst DER kann doch nicht SO inkompetent gewesen sein? Doch, klar war er das!
Doch tatsächliche Marktpreise hat allem Anschein nach Spahns Ministerium nicht ermittelt. So findet sich in den Ministeriumsunterlagen keine Kostenkalkulation und keine Beauftragung von Sachverständigen. Entsprechende Nachfragen beantwortet das Ministerium nicht.Ah, die gute alte Kopf-in-den-Sand-Methode, wie man sie von CDU-Ministerien kennt.
Wir stellen uns tot und dann gehen die irgendwann schon weg! Immerhin ist die SPD an der Regierung. Mehr als ne Woche müssen wir uns sicher nicht totstellen, dann kommt die Lambrecht mit dem neuesten Skandal, der unser Verkacken in den Schatten stellt.
Da kommen dann gerne Leute und meinen: Aber wir passen da schon gut drauf auf.
Wie sowas in der Praxis aussieht. kann man gerade gut in Australien beobachten. Da hat sich eine private Krankenkasse namens Medibank eine Ransomware eingetreten, und die Ransomware-Gang hat einmal alle Patientendaten rausgetragen. Die wollten 1 US-Dollar pro Patienten-Datensatz Lösegeld haben. Medibank hat nicht gezahlt.
Daraufhin haben die Ransomwarer angefangen, stückweise Dateien zu veröffentlichen, z.B. "abortions.csv" und jetzt "boozy.csv" für Alkoholkranke.
Und wisst ihr, was die Regierung in der Situation im Arsenal hat? NICHTS. Hohle Rhetorik ist alles, was die haben.
The new release was “disgusting and … totally reprehensible,” the prime minister, Anthony Albanese, said on Friday morning.
Ach. Aber diese Daten über die Bürger einzusammeln und rumliegen zu haben war OK?He said the government was doing all it could do to limit the impact of the data breach, and support people affected.
Lasst mich das kurz aufklären: Nichts. Sie tun nichts. Denn da ist nichts, was sie tun können.The Medibank CEO, David Koczkar, said on Friday that customers who are concerned should call the cybercrime hotline, mental health support hotline, Beyond Blue, Lifeline or their GP.
Oh na DAS ist doch mal ein hilfreicher Tipp! Ruft die Seelsorgehotline an!“I unreservedly apologise to our customers,” he said. “The continued release of this stolen data on the dark web is disgraceful.”
Disgraceful! Reprehensible! Abominable!1!!“These are real people behind this data and the misuse of their data is deplorable and may discourage them from seeking medical care.”
Deplorable! Appalling!Albanese said the release of the data was “already incredibly distressing”.
Distressing!!“The fact that the information was published, going to very personal health details of Australian citizens, is disgusting and something that I think is just totally reprehensible and causing a great deal of distress in the community.”
Reprehensible! Disgusting!!He said the government had met with state and territory governments and Medibank and agreed to establish a “one-stop shop” to help those affected find advice.
Oh, OK? Was genau ratet ihr denn den Betroffenen?He urged all Australians not to access the leaked data, let alone publish it, “because we need to provide a disincentive for this sort of criminal, disgusting behaviour”.
Oh. Never mind.Criminal!!
Aber warte, Fefe, fehlt da nicht noch ein bisschen impotentes Faustrecken? Klar! Kommt! Keine Sorge.
“We will get to the bottom of where this has come from [and] hold whoever is responsible for this to account.”
Was ist denn, wenn sich die Leute von der Regierung verarscht und im Stich gelassen fühlen?!On Thursday the home affairs minister, Clare O’Neil, told parliament the government was standing by Medibank customers, who were entitled to have their information kept private after the “morally reprehensible and criminal” attack.
Morally reprehensible!! Criminal!!!Gehen denen schon die Schimpfwörter aus? Da hatte ich von Australien aber mehr erwartet, muss ich sagen.
“I want the scumbags behind this attack to know that the smartest and toughest people in this country are coming after you,” she said.
Oh. OK. Scumbags. Nunja. PG13, wie?Was mal wieder auffällt: Kein Wort dazu, dass man diese Daten vielleicht da nicht hätte rumliegen haben sollen. Kein Wort dazu, dass der Staat das hätte verhindern können, indem man ordentliche Regularien hat. Stattdessen Bullshitbingo wie das hier:
“I received the assurance from Medibank … that if a large data dump occurs, they are fully ready to provide services when and if they are needed to Australians who need them.”
Oh, "services", ja? *Klingel* Ihr Anruf ist und sehr wichtig *Fahrstuhljazz* Bitte bleiben Sie in der Leitung *dudel* Vor Ihnen warten noch *knister* zwei tausend fünf hundert drei und siebzig Kunden auf einen freien Sachbearbeiter!Warte mal, Fefe, das ist doch gefundenes Fressen für die Opposition! Die machen doch bestimmt ein riesiges Fass auf jetzt, oder?
The opposition cybersecurity spokesman, James Paterson, said anyone who is contacted by a person purporting to have access to their data should immediately report it to authorities.Paterson has proposed a “safe harbour” provision – involving the nation’s cybersecurity agency, the Australian Signals Directorate – to give companies time in the immediate aftermath of an attack to respond to the crisis without worrying about legal and privacy ramifications.
Ja genau. Das ist das Problem. Unsere guten Firmen könnten betroffen sein von den Auswirkungen ihres Verkackens. Das müssen wir verhindern, während wir den Opfern eine Seelsorgehotline empfehlen.Update: Ich bin mir sicher, dass mit "whoever is responsible" weder Medibank gemeint ist, die das ransomwarebar gespeichert hatte, noch die Regierung, die das nicht verhindert hat. Immer schön Freund-Feind-Rhetorik aufrecht erhalten in der Krisen-PR!
Update: Ihr AHNT ja nicht, was die jetzt herausgefunden haben! Der Russe war's! Das hat bestimmt die CIA herausgefunden!1!!
Oh! Hat er sich erinnert, dass er Wissenschaftler ist?
Finde ich gut. Good riddance. Endlich!
Und wenn man dann mal kurz genauer hinguckt, ist das alles genau so schlimm, wie man erwarten würde.
Zum einen betrifft die Sicherheitslücke die App "Novego: Depressionen bewältigen".Oh ja klaaaaaar, auch noch die Depressiven ausnehmen. Die haben nicht die Kraft, sich gegen Abzocke zu wehren.
Wenn ein Nutzer dieser App sich bisher seine eigenen Daten herunterladen wollte, hätte er die Nummer seiner Nutzer-ID so verändern können, dass er an die E-Mail-Adresse und den Nutzernamen anderer Patientinnen und Patienten gelangt wäre.Das ist so der dämlichste Anfängerfehler, die tiefhängenste Frucht bei sowas. Meine Güte, ey. Solche Leute sollten direkt aus dem Verkehr gezogen werden.
Aber wartet, geht noch weiter. Warum nicht auch Brustkrebsopfer ausnutzen?
Auch bei der App Cankado, die für Frauen mit Brustkrebs entwickelt wurde, war es möglich, Patientinnendaten abzugreifen.Oh haha, nee, warte, das ist ein häufiges Missverständnis. Das kann ich aufklären. Die App wurde nicht für Frauen mit Brustkrebs entwickelt, sondern für den Geschäftsführer der Firma, der sich so auf Kosten des Solidarsystems gesundstoßen will. Wer Brustkrebspatientinnen helfen will, baut keine Notizzettel-App zum Symptome notieren, sondern entwickelt neue Diagnose- und Behandlungsmethoden.
In einer schriftlichen Stellungnahme an das BfArM räumt Geschäftsführer Timo Schinköthe "ein konkretes, jedoch nicht ausgenutztes Sicherheitsrisiko" ein.Wieso wollten wir diesem Goldgräber glauben, dass er Ausnutzen des Problems erkennen würde, wenn er das Problem selbst nicht erkennen konnte?
Wartet, wird noch besser. Der Typ sieht sich hier auch noch als das Opfer!
Schinköthes App für Menschen mit Brustkrebs kostet 499,80 Euro im Quartal. Dennoch sagt er, es sei "ein reines Zuschussgeschäft", die Firma hätte "noch gar nicht die direkten Kosten erwirtschaftet", die die Entwicklung der App gekostet habe. Das liegt vermutlich auch an den bisher geringen Nutzerzahlen. Nur etwa 300 Patientinnen hätten sich die App bislang verordnen lassen, erklärt Schinköthe.Wenn ihr mich fragt: Das sind 300 zu viel.
Welcher Vollpfosten trägt denn bitte für die Idee die Verantwortung, die Krankenkassen für irgendwelche sinnlosen Apps Kohle rausblasen zu lassen?! Das ist ja fast so bekloppt wie Akupunktur und Homöopathie zu bezahlen!
Nein, wirklich!
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hält die geplante allgemeine Corona-Impfpflicht derzeit für nicht umsetzbar – und führt als Grund den derzeitigen Papiermangel in Europa an. Es fehle Material für die rund 120 Millionen Schreiben, die zur Information der Versicherten vorgesehen sindIst das alles? Nein, ist es nicht.
Allein die notwendige europäische Ausschreibung der Druckaufträge würde "den zeitlichen Rahmen sprengen". Die Krankenkassen hätten außerdem nicht immer die aktuellen Adressdaten ihrer Versicherten, um sie "sicher zu erreichen".Wat?
Dieser Artikel war hinter einer Paywall und daher nicht verlinkbar, und ich zahle auch kein Abo an Axel Springer. Insofern habe ich selbst nur eine Zusammenfassung.
Es geht um eine Krankenkasse, die in ihren Abrechnungen ganz viele Behandlungen von Impfnebenwirkungen gesehen hat, und daher Alarm schlug.
Ja aber Fefe, ist das nicht Slam Dunk? Ganz viele Leute müssen wegen Impfnebenwirkungen behandelt werden!1!!
Ja, äh, nee, so einfach ist das halt nicht. Wenn du zum Facharzt gehst, dass du Opfer von Elektrosmog geworden bist, was glaubst du denn, was der dann macht? Er wird dir wahrscheinlich sagen, du sollst mal die Geräte ausschalten, wenn dich das beruhigt, und ansonsten vielleicht eine Aspirin nehmen und mal ein paar Tage ausruhen. Was schreibt der auf die Abrechnung? Behandlung wegen Elektrosmog?
Bei Elektrosmog ist relativ klar, dass das verbrannt ist. Aber Impfnebenwirkungen kann man schon mal drauf schreiben, auch wenn man glaubt, dass der Patient sich das einbildet.
Wieso würden sich Patienten das einbilden? Dazu möchte ich gerne auf die Satanic Panic verweisen, eine Massenpsychose in den 1980er Jahren. Wenn die Medien über Ufo-Entführungen berichten, dann hast du plötzlich steigende Fallzahlen von Ufo-Entführungsopfern. Über die berichten die Medien dann, dann hast du noch mehr Opfer. So funktionieren Menschen.
In den 1980er Jahren gab es plötzlich so ein Hochschaukeln von angeblichen satanistischen Ritualen mit Kindesmissbrauch. Wikipedia spricht von 12000 angeblichen Fällen, die alle ohne Substanz waren.
Ist ja auch klar. Wenn du Elternteil bist, und jemand erzählt dir, dass es kindesmissbrauchende Satanisten gibt, und du hattest das vorher gar nicht auf dem Radar als Bedrohung, dann guckst du danach. Und wenn du nach Mustern suchst, dann findest du auch welche. Auf Toasts werden ja auch Jesus-Antlitze "gefunden"!
Genau davon muss man jetzt eben auch bei Impfnebenwirkungen ausgehen. Das heißt nicht, dass es gar keine gibt. Es gab ja welche. Die Herzmuskelentzündungen z.B.
Daher nimmt man erstmal alle Meldungen rein und untersucht das dann, und wenn man Hinweise auf irgendwas sieht, dann setzt man einen Impfstoff erstmal aus.
Das heißt nur weil es hier nach massiven Kampagnen über Hunderttausende angeblich an Impfnebenwirkungen gestorbenen Menschen viele Leute gab, die ein Ziehen im Oberschenkel hatten und den Arzt gucken lassen wollten, ob sie jetzt sterben müssen, heißt eben noch nicht, dass das a) überhaupt real war und b) was mit der Impfung zu tun hatte.
Und dass der Arzt "ach was, ist nichts" sagt und dich ohne Rechnung nach Hause schickt, darauf ist unser System nicht ausgelegt. Der wird dir mindestens eine GÖÄ Ziffer 3 ("Eingehende Beratung") in Rechnung stellen (alle Beratungen sind immer eingehende Beratungen, weil es dafür mehr Geld gibt). Und als Begründung steht dann da potentielle Impfnebenwirkung.
Wohlgemerkt: Meine Ausführungen schließen nicht aus, dass es Impfnebenwirkungen gibt. Auch nicht, dass es viele gibt. Aber es ist halt sehr unwahrscheinlich, denn wir haben eine Milliarde Impfdosen verimpft. Wenn man davon sterben würde, wären wir alle tot.
Techniker Krankenkasse führt Fax-Funktion in App einTechniker Krankenkasse! Nur echt mit dem Deppenleerzeichen!
Was das wohl für Techniker sind, an die die sich richten? Scientologen?
20% Mehrkosten für die Pflege? Neues Gesetz?
Dachtet ihr auch, endlich tut mal jemand was, und die Pflegekräfte kriegen jetzt angemessene Entlohnung?
Nix da, wo denkt ihr hin! Das geht an Pflegeanbieter, nicht an Pfleger. Für, äh, Covid-Tests. Und die ganzen leeren Betten. Die kosten ja Geld, müsst ihr wissen!
Heute hatte mir meine Kundin die Situation aus einer sehr großen Klinik hier in NRW geschildert. Die verdienen zurzeit aufgrund der COVID-Situation offenbar tatsächlich kein Geld, sondern zahlen sogar noch drauf. Hintergrund ist folgender: Weil jetzt so viele COVID-Patienten angeliefert werden, stornieren sie Inkaufnahme vielen weiteren Ärgers sowie gesundheitlicher Verschlechterung sämtliche geplanten Operationen. Hüftgelenke, Augen-OPs und solche Sachen. Das aber sind genau die OPs, die der Klinik Geld bringen. Bei den ganzen COVID-Opfern zahlen sogar drauf. Und: Je länger das COVID-Opfer da liegt, desto röter werden die Zahlen.Wieso ist dieses ganze System eigentlich profitorientiert?Und das war jetzt nur das Beispiel von EINER Klinik. Das gleiche Problem haben aber soweit ich es verstanden habe, offenbar alle Kliniken.
Und noch ein Aspekt im Zusammenhang mit COVID. Aktuell wird ja händeringend nach Impfkapazität gesucht.
Was machen eigentlich die ganzen niedergelassenen Ärzte, die nur Privatpatienten bedienen? Beteiligen die sich an der Lösung der gesamtgesellschaftlichen Problematik? Auch darauf gab mir meine Kundin Antwort: Die impfen mangels Abrechnungsmöglichkeit gegenüber einer Krankenkasse auch nur Privatpatienten. "Kassenpatient? Sorry, da müssen Sie leider zu einem Kassenarzt. Not my department."*Solche* Zustände leisten wir uns hier in Deutschland.
ich musste heute erfahren, dass niemand die TLS-Zertifikate zur Kassenärztlichen Bundesvereinigung prüft.Selbstredend bleiben Zertifikate nicht gültig, wenn das sie signierende Zertifikat abläuft.Denn da ist am 28.10 ein Root-Zertifikat ausgelaufen, aber wie der Link unten zeigt, beteuert die kv-digital hat das keinen Einfluss auf die von ihm abgeleiteten Intermediate-Zertifikate.
Ich ruf dann an einer Support-Hotline für die Praxissoftware an, und nach ungefähr einer Stunde wurde mir gesagt, man habe überall die Zertifikatsprüfung abgeschaltet, außer natürlich bei uns, weil wir (=meine Firma) die Systeme betreuen.
Ich bin etwas erschüttert darüber, um ehrlich zu sein. Über kvlink1 werden die Abrechnungen an die Krankenkassen gesendet.
Man würde ja annehmen, dass sie aus dem letzten Totalausfall gelernt haben würden. Was machen die eigentlich beruflich?
Weil sie von den Linken dazu manipuliert wurden!
Denn (ihr müsst jetzt sehr tapfer sein) die Wahlen werden ja immer nur noch ganz knapp entschieden. Und die Linken haben sich jetzt gedacht, wenn wir die ganzen Rechtsaußen-Spinner dazu bringen, dass sie sich nicht impfen und dann wie die Fliegen an Covid sterben, dann gewinnen sie die nächste Wahl!!
Besonders geil an dieser Verschwörungstheorie finde ich ja die ganzen Prämissen, die da implizit mit im Boot sitzen. Erstens: Covid ist real und tödlich. Zweitens: Die Impfung hilft. Wer sich nicht impft, stirbt mit viel höherer Wahrscheinlichkeit. Drittens: Die Rechten sind so unfassbar dämlich, dass sie sich von ihren Feinden (!) dazu überreden lassen, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Viertens: Die Rechten orientieren sich nicht an den Fakten oder der Wissenschaft sondern sind immer bloß gegen das, was die Linken vorschlagen.
Finde ich gut, dass wir das mal geklärt haben. Und auch noch per öffentlichem Geständnis. Wenn das bloß ein faktenbasierter Beweis gewesen wäre, hätte es ja wieder keiner von denen geglaubt am Ende.
Update: Hey, psst, wusstet ihr eigentlich, dass das in Deutschland genauso läuft? Der Altmaier ist ein bezahlter Saboteur der Grünen. Der baut Solar und Wind zurück, damit der Klimawandel so schlimm wird, dass die Grünen die Wahl gewinnen müssen. Er war nur diesmal noch nicht effektiv genug.
Oh und dass die Linken den Nazis Vorwände geben, sich nicht impfen zu lassen, ist ein Plot der Linkspartei zur Verbesserung der Situation am Wohnungsmarkt. Das war der einfachste Weg, Wohnungen freizukriegen. Einfach den doofen CDU-Wählern suggerieren, sie seien auf dem Weg in die Covid-Öko-Diktatur, dann verweigern sie die Impfung, und dann werden endlich dringend benötigte Wohnungen frei.
Sie haben nur nicht damit gerechnet, dass die Merkel-Marodeure zu inkompetent sein würden, ihre versprochenen Krankenhaus-Kapazitäten-Reduktion rechtzeitig umzusetzen. Solange es ausreichend Kapazitäten im Gesundheitssystem gibt, sterben die CDUler ja nicht, sondern verbrennen nur die Rücklagen der Krankenkassen!1!! (Danke, Hanno)
Mein Eindruck ist, dass hier eine einfache Webseite helfen würde, die einfach mal die Argumente in einfacher Sprache auf den Tisch legt.
Prämisse 1: Die Impfung ist nicht sterilisierend. Geimpfte stecken sich weiterhin an, stecken dann andere an, aber sie kriegen nur milde Symptome.
Prämisse 2: Bei Kindern ist der Verlauf normalerweise mild. Die Impfung verbessert hier eine Wahrscheinlichkeit, die eh schon verschwindend gering ist.
Prämisse 3: Die Impfung hat mit geringer Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen wie z.B. eine Herzmuskelentzündung.
Schlussfolgerung bis hier: Kinder nicht impfen. Bringt den Kindern nichts, schafft zusätzliche Risiken, und schützt Dritte nicht.
So aber jetzt kommt das entscheidende Argument: Die Herzmuskelentzündung ist auch eine Wirkung der Krankheit, und zwar mit Faktor 8 höherer Wahrscheinlichkeit als bei der Impfung.
Wenn wir also davon ausgehen müssen, dass die Krankheit jetzt jeden in der Bevölkerung einmal durchinfizieren wird, dann ist die Frage also nicht mehr: Nehme ich das Herzmuskelentzündungsrisiko bei der Impfung in Kauf. Die Frage ist: Nehme ich lieber das kleine Risiko nach einer Impfung in Kauf oder das größere Risiko, wenn das echte Virus vorbeikommt.
Dann sieht man die Impfung eher als Impfung gegen das Herzmuskelrisiko als gegen Covid.
Und aus dieser Warte stellt sich die Frage nicht mehr, ob eine Impfung sinnvoll ist oder nicht. Sie ist sinnvoll.
Jetzt könnte man höchstens noch herumargumentieren, dass die Wahrscheinlichkeit für die Nebenwirkung gering ist und möglicherweise man daher die Kosten für die Impfung nicht tragen will. Aber die Impfung hat keine Kosten. Die Kasse zahlt das. Du gehst hin, die impfen dich. Fertig. Es gehen nicht mal die Krankenkassenbeiträge hoch dadurch.
Mit anderen Worten: Geht hin. Lasst eure Kinder impfen. Nicht für euch. Für sie.
Update: Einige Leser wenden ein, dass es auch noch Long Covid als Risiko für Kinder gibt, und dass das alleine schon ein ausreichender Grund sei, Kinder gegen Covid zu impfen.
Update: Einige Leser wenden ein, dass die Impfung das Risiko für Anstecken und Weitergeben des Virus deutlich senkt. Da habe ich ehrlich gesagt keine Zahlen für zur Hand gehabt, und finde es wichtig, dass die Argumentation auch dann greift, wenn man annimmt, dass das nicht so ist.
Update: Einige Leser wollten eine Quelle dafür haben, dass das Herzmuskenentzündungsrisiko höher ist bei der Krankheit als bei der Impfung. Da hab ich keinen Link reingetan, weil es da verschiedene Studien mit deutlich verschiedenen Ergebnissen kommt. Einer sagt: Faktor 6. Einer sagt: Faktor 10. Einer sagt: Faktor 20 bei Mädchen. Kommt auf Verteilung von Alter und Geschlecht an. Sucht euch die Quelle selber raus, die euch am besten gefällt.
Gleich mehrere haben mir geschrieben, sie seien da mal angestellt gewesen, und die Zahlungen seien von der TU gekommen, nicht von der Landeskasse.
Die haben auch übereinstimmend berichtet, dass bei der SAP-Einführung vor Jahren (die immer noch nicht abgeschlossen ist!) ein paar Monate (!!) keine Gehälter gezahlt werden konnten. Die haben sie dann mit Zinsen irgendwann nachgezahlt, aber ich meine, äh, ... wtf?!
Ein Leser berichtete zum Verfahren der Überweisung vom Vormonat einfach nochmal abschicken:
Im Rahmen von Notfallplänen in der Industrie ist es nicht unüblich die eigene Hausbank anzuweisen die Überweisungen die mit "Gehaltszahlung" geschlüsselt wurden einfach zu wiederholen. Dieser Schlüssel ist so ziemlich der einzige der im Rahmen von SEPA Überweisungen tatsächlich genutzt wird.Ich erzähl ja gelegentlich die Story, wie ich in meinen Programmier-Anfangstagen überlegt habe, welche Art von Software ich schreiben wollen würde. Ich habe mich damals entschlossen, nie an Projekten mitzuwirken, von denen Menschenleben abhängen. Keine Medizin, keine Kraftwerke, keine Flugzeuge. Damals dachte ich noch, dass das ein klares Kriterium sei. Heute haben wir Entertainment-Systeme im Auto, über das der Rest des Autos gehackt wird.Kür ist dann noch auch die Überweisung an die Sozialversicherungsträger (Krankenkassen) wiederholen zu lassen.
Der Punkt jedenfalls: Ich hab dann viele Jahre später jemanden getroffen, der Software für Atomkraftwerke gehackt hat. Das war so ein hemdsärmeliger PHP-Typ (das meine ich jetzt als Gattungsbegriff, der hat nicht wirklich PHP gemacht). Sie das Modell "ach komm, wie schwer kann das sein, ich kopier einfach von dem alten Gartenbauprojekt den Code und pass hier und dort ein bisschen an".
Das ist schön und gut, wenn ich mir vornehme, keine ultrariskanten Dinge zu tun. Aber das heißt halt nicht, dass nur Leute solchen Code machen, die das können, sondern eher im Gegenteil, dass das Leute machen, die nicht begreifen, was für ein Risikofaktor sie sind.
Dass es da offenbar etablierte Verfahren gibt, um nach dem Projektverkacken einfach die Überweisungen des letzten Monats zu wiederholen, das finde ich absolut hanebüchen. Das ist ein "OMG DIE HÜTTE BRENNT, WAS MACHEN WIR JETZT"-Notfallding, das ist doch kein Plan!!
Ich bin immer wieder schockiert, wie laissez-faire Leute teilweise an Probleme rangehen. Ach komm, Atze, müssen wir nicht groß planen. Qualitätssicherung? Viel zu teuer!! Wir können ja einfach manuell überweisen!1!!
das kann ich absolut aus dem Alltag meiner Frau in der Hausarztpraxis bestätigen: nahezu täglich berichtet sie davon, wie verunsichert vor allem die Generation der Älteren und Kranken, also höher priorisierten Patienten ist. Nicht selten sind die Leute einfach, haben ein Leben lang bei der Müllabfuhr oder als Lagerarbeiter gearbeitet und sind entsprechend kaputt, beherrschen eigentlich nur fürs Nötigste die deutsche Sprache und sind schon fertig, wenn die Krankenkasse sie mal zur Prüfung der Arbeitsfähigkeit um Stellungnahme 'bittet'. Wenn keins der Kinder oder Enkelkinder mitkommt, läuft die Kommunikation mit Händen und Füßen oder in babylonischem Sprachwirrwar um zu klären ob a.) sie jetzt wirklich geimpft werden müssen und b.) welche Folgen das auf ihre Arbeit hat... Die über die Labormedizin hinausgehenden medizinischen Fragen nach z.B. die Blutgerinnung betreffende Vorerkrankungen, einer besonderen allergischen Disposition oder genetischer Vorbelastung laufen dann wie beschrieben.Wisst ihr, das ist eine Frage, die mich schon seit Jahren beschäftigt. Wieso lernen die nicht Deutsch, wenn sie hier wohnen? Wieso ziehen die in ein Land, dessen Sprache sie nicht beherrschen? Die Standardreaktion ist: Also ICH würde ja nie in ein Land gehen, in dem ich mich nicht verständigen kann. Also müssen die irgendwie komisch sein.
Und das ist der Punkt, an dem einem einfach die Empathie fehlt, glaube ich. Das war nicht "die sind halt ein bisschen komisch" sondern das war Verzweiflung. Die sind ja nicht hergezogen, weil sie Deutschland so großartig fanden, sondern weil sie dachten, sie müssen herziehen, sonst können sie ihre Familie nicht ernähren.
Der Grund, wieso ich nicht in ein Land ziehen würde, in dem ich mich nicht verständigen kann, ist ja nicht um dem Land da nicht zur Last zu fallen, sondern aus Eigennutz. Weil das ein Haufen Stress wäre, dem ich mich nicht aussetzen will.
Nehmt doch einfach mal an, dass das bei denen genau so ist.
Bleibt die Frage, wenn sie denn einmal hier sind, wieso sie hier nicht Deutsch aufschnappen.
Da hab ich natürlich auch erstmal das Bild im Kopf, wie das bei mir wäre. Ich ziehe irgendwo hin und bin dann als einziger Ausländer in einem Team von Ortsansässigen, die in ihrer Muttersprache reden. NATÜRLICH lerne ich dann die Ortssprache früher oder später.
Aber schon in der Tech-Branche sieht man, wieso das nicht funktioniert. Ich komma ja viel bei Firmen rum mit meiner Arbeit, und das übliche Muster ist eben nicht: Wir reden hier alle Deutsch, damit der Rumäne im Team auch Deutsch mitnimmt. Das Muster ist: Wir haben jemanden im Team, der nicht Deutsch kann? Dann reden wir Englisch miteinander.
Der Effekt ist, dass das mit dem Deutsch-Lernen ewig dauert bis nie stattfindet.
Bei den türkischen Gastarbeitern war das so ähnlich, nur dass halt das ganze Team dann als anderen türkischen Gastarbeitern bestand. Wieso würde in der Situation jemand Deutsch aufschnappen?
Die FSF hat plötzlich und überraschend gemerkt, dass sie ohne ihren Gründer, Richard Stallman, bloß eine weitere belanglose Pseudo-Organisation ist, die nichts bewegt und der Presse herzlich egal ist. Also haben sie ihn zurück in den Aufsichtsrat gewählt.
Und ah, endlich hat der Lockdown-geplagte Lynchmob wieder ein Opfer und kann sich mal so richtig als woke positionieren, schön mit schönen Rufmord-Lügen wie
Stallman werden in dem Schreiben unter anderem frauen- und transfeindliche Positionen vorgeworfen.Ah, frauenfeindlich, ja? Was ist denn der Vorwurf?
Stallman is a disgusting misogynist and known sexual harasser who licked my law professor friend’s arm from wrist to elbow when she met him and shook his hand.
Wat? OK, also sie steht da, reicht ihm die Hand, und er reicht nicht seine Hand sondern eine Zunge? Und sie kommt nicht auf die Idee, den Arm wegzuziehen? Er fängt zu lecken an, aber sie zieht den Arm immer noch nicht weg? Wat?Ich bin da vielleicht einfach nicht phantasiebegabt genug, um mir das vorzustellen. Oder vielleicht klingt das auch bloß so absurd, weil es eine Behauptung von jemandem ist, und wir nur eine Seite gehört haben?
Gibt es Zeugen? Stand da niemand daneben? Lass mich raten: Sie konnte nicht fliehen, weil sie vor Angst wie gelähmt war?
Komm, Fefe, das ist eine Jura-Professorin, wenn das so passiert ist, dann gibt das ja wohl eine der bestformulierten Klagen in der Geschichte der Jurisprudenz! Haben wir von der was gehört? Nicht?
Ja, äh, sorry, aber da erwarte ich eine bessere Faktenlage als "jemand auf Twitter sagt, ein Freund eines Verwandten habe folgende Geschichte so gut wie selbst erlebt".
Aber ok, er ist ja auch transphob, angeblich. Was ist da der Vorwurf? Die Faktenlage sieht auch da eher dünn aus. Ich zitiere:
In calling for the FSF board resignation, the petition organizers point to those comments, to the harassment complaints, to comments Stallman made about people with Down syndrome, and to his repeated comments about the singular pronoun “they,” which the petitioners refer to as “poorly disguised transphobia.”
Oh ach soooo! Die Trans-Aktivisten haben Stallman vorschreiben wollen, welche Wörter er benutzen darf, und er wollte nicht mitspielen? Na damit ist ja wohl alles klar. STEINIGT DEN TRANS-FEIND!!1!Aber komm dieses ganze Hörensagen, da wird doch ein Qualitätsverlag wie Heise nicht einfach mitmachen, oder? Na gucken wir doch mal:
In einem Appendix haben die Kritiker Beispiele gesammelt, die Stallmans Fehlverhalten dokumentieren sollen. Hier finden sich Äußerungen des GNU-Erfinders über Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen, Kinderpornographie oder auch die Empfehlung, dass schwangere Frauen Kinder mit Down-Syndrom besser abtreiben sollten. Ebenfalls wird ihm nachgesagt, dass er sich seit Langem unangemessen gegenüber Frauen verhalte.Whoa, Dude. Geht es noch schmuddeliger, Heise? DAS ist eure Zusammenfassung? Ein von Aktivisten, die Stallman versenken wollen, aus 40 Jahre öffentlicher Äußerungen zusammengepickte Liste an Dingen, und ihr habt nicht mal die Zeit gehabt, da mal reinzugucken?
Was heißt denn "Äußerungen über Sex mit Minderjährigen"? Das Strafgesetzbuch äußert sich auch über Sex mit Minderjährigen. Sind das jetzt alles Übeltäter, die das geschrieben haben?! Was Stallman ein paar Mal gesagt hat, ist dass die Altersgrenze aus seiner Sicht nach irgendwelchen moralischen Gesichtspunkten von irgendwelchen Leuten willkürlich festgesetzt wurde und nicht auf einer wissenschaftlichen Basis beruht, was man schon daran sehen kann, so Stallman, dass in verschiedenen Ländern andere Grenzen gelten. Well yeah. Wisst ihr, wer das noch sagt? Wikipedia! Verbrennt sie!!1!
Kinderpornographie ist genau so eine Chose. Vielleicht sogar noch krasser, denn bei uns ist ja inzwischen Anscheins-Pornographie verboten, d.h. wenn der Richter findet, das Modell in der Sexszene sehe aber jung aus, die könnte theoretisch auch minderjährig sein. Wohlgemerkt: Unabhängig von der Volljährigkeit der tatsächlichen Darsteller!
Was war noch? Oh ja. Down-Syndrom. Stallman hat angeblich mal etwas in die Richtung gesagt, dass Mütter Down-Kinder ja abtreiben sollten. Kann man eklig finden, kann man zustimmen. Ich persönlich bin sehr froh, nie vor der Entscheidung gestanden zu haben. Ich kann beide Varianten verstehen. Ich weiß nicht, ob euch klar ist, wie viele Abtreibungen es nach Down-Syndrom-Diagnose gibt anteilig. Es gibt da ausreichend viel Nachfrage, dass debattiert wurde, ob die Krankenkasse den Bluttest übernehmen sollte. Das ist also keine ekelige Einzelmeinung eines Unabomber-Typen hier sondern Meinung einer substanziellen Teilmenge der Bevölkerung. Hört also mal bitte auf, da auf Stallman zu zeigen.
War noch was? Oh ja.
"Ebenfalls wird ihm nachgesagt". Hey, wisst ihr, was diesem Heise-"Journalisten" nachgesagt wird? Nicht? Gut so. Denn das ist Schmuddel-Rufmord der übelsten Sorte und daran sollte sich niemand beteiligen.
Für mich ist die Sache daher ziemlich klar. Hier will mal wieder ein Woke-Lynchmob auf Kosten von Dritten Empörungs-Olympiade spielen. Am besten immer im Namen von Dritten. Soweit kommt es ja noch, dass man tatsächlich jemanden finden muss, der beleidigt wurde. Nein, nein, solche Lynchmobs ziehen im Namen Dritter los. Genau wie damals der Ku-Klux-Klan. Die wollten ja bloß die Frauen und Kinder schützen!1!! Daher haben die sich auch immer irgendwelche angeblichen kriminellen Handlungen aus dem Arsch gezogen, die der zu lynchende Schwarze begangen haben soll.
Ekelhaft. E-kel-haft. Ich verachte solche Lynchmob-Twittertäter.
Stallman hab ich übrigens mal persönlich getroffen. Ich dachte, das sei ein Irrtum, und ein Obdachloser habe sich verlaufen. Stallman ist im Umgang auch keine einfache Person, kein klarer Sympathieträger. Das heißt nicht, dass ihr ihn lynchen könnt.
Dass ich diesen Satz überhaupt hinschreiben muss!
Widerlich, dieser Twitter-Mob.
Der hat übrigens prominente Mitglieder. Mozilla und die FSFE sind mir aufgefallen. Von Mozilla erwartet man ja schon gar nichts mehr, aber die FSFE hat sich damit voll ins Aus geschossen. Die kriegen von mir nur noch Fundamentalopposition.
Ich konnte die ja ehrlich gesagt noch nie ernstnehmen. Sind bei Stallman aufgesprungen, rennen jetzt in seinem Namen von Schnittchen-Event zu Schnittchen-Event, lassen sich die Reisen von unterinformierten Spendern bezahlen, machen immer schön "ich bin dagegen!!1!"-Statements, und haben noch keine einzige Sache erreicht, die es bis zu meinem Aufmerksamkeitshorizont geschafft hätte. Ich grübel jetzt schon zehn Minuten, ob mir irgendwas einfällt, was die FSFE erreicht hat. Was es ohne die FSFE nicht gegeben hätte.
Nee. Komme auf nichts.
Und jetzt, nach dieser Stallman-Nummer? Zumachen. Schnell zumachen, bevor sie die Free Software Community noch weiter in den Dreck ziehen mit ihrem Verhalten.
Was Stallman zu Minsky und Epstein gesagt hat, kann man übrigens selber lesen. Money Quote:
The "s" in CSAIL stands for "science". The job of scientists is to evaluate evidence and seek truth. We have a social responsibility to do that as well.
Das war hier der Kontext.> Giuffre was 17 at the time; this makes it __rape__ in the Virgin Islands.Does it really? I think it is morally absurd to define "rape" in a way that depends on minor details such as which country it was in or whether the victim was 18 years old or 17.
Wer das für eine abstoßende Idee hält, den frage ich: Schaut euch mal die Gesetze von Saudi Arabien an. Nur weil eine Sache in einem Land zu einem Zeitpunkt legal oder illegal war, heißt das noch nicht, dass man sich der Beurteilung der Gesetzeslage durch die Richter dieses Landes automatisch moralisch anschließen muss. Und zu seinem Punkt über das Alter sei auf die handliche Übersicht der Gesetzeslagen alleine in Europa verwiesen. Oder nehmt nur die Dekriminalisierung von Homosexualität. Hat sich die Dekriminalisierung eure moralische Einstellung geändert? Ich hoffe die war vorher schon auf der richtigen Seite der Frage!
Ich hatte da zwei Stories. Einmal eine zu einem Typen, der in seiner Garage eine Impfung gebaut und seinen Mitarbeitern verabreicht hat, ohne die dafür vorgeschriebenen Testreihen durchlaufen zu haben, und dafür eine Anzeige der zuständigen Behörde eingefahren hat, die genau dafür existiert, sowas zu verhindern. Sonst könnte ja jeder Krämer an der Straßenecke retrovirale Impfungen gegen Haarausfall verkloppen.
Ich habe zu dem extra zwei schöne Debunking-Links ins Blog getan, damit die Leute das lesen und sehen, wieso die Anzeige nicht nur berechtigt sondern gewollt war.
Es gibt da noch ein paar Details, die euch hätten auffallen können, als Teil der Übung. Erstens hättet ihr das mal googeln können und hättet dann dieses Statement von Petra Falb finden können, die bei der zuständigen Behörde Gutachterin für die Zulassung von Impfstoffen ist. Oder ihr hättet bemerken können, dass die Querdenker (die ja ansonsten eher impfkritisch sind) voll auf den stehen, vermutlich weil der Stöcker ein AfD-naher Klimakatastrophen-Leugner ist, der zum Sturz der Kanzlerin aufrief. Von DEM würden die evidenzbasierten Alternativmediziner einen germanischen Impfstoff nehmen, was ihre Fundamentalopposition zu anderen Impfstoffen gar lustig kontrakariert.
Aber egal. Eigentlich ging es mir ja nicht um die Rechten. Eigentlich ging es mir um die Linken. Diese Finnland-Meldung kam nämlich vom gegenüberliegenden Teil des Hufeisens (das gibt wieder böse Mails!1!!), von ein paar fundamentalmarxistischen Kapitalismusgegnern.
Meine eigentliche Hoffnung mit der Übung war, dass ihr die Argumente aus dem 1. Teil seht, und dann bei der Lektüre des 2. Teils merkt, dass die alle auch da passen. Dass, mit anderen Worten, Verschwörungstheorien unabhängig vom politischen Spektrum auf denselben Mustern aufbauen.
Oder, wenn ihr das nicht erkennt, hättet ihr wenigstens googeln können, dass der Oxford-Impfstoff schon im Januar 2020 fertig war, d.h. als dieser Impfstoff im Mai soweit war, war Oxford schon seit Monaten am Testen.
Stattdessen haben offenbar die meisten Leser den Eindruck gewonnen, dass ich hier den Stöcker feiern wollte. Nein. Wollte ich nicht. Im Gegenteil. Die Formulierungen haben das angedeutet, weil ich ja die Leute ansprechen wollte, die das glauben oder unentschlossen sind.
Tja. You win some, you lose some.
Übrigens gab es noch ein langen Leserbrief von jemandem, der eure Perspektive auf diese Impfstoffe möglicherweise radikal ändern wird:
In der Diskussion um den Stöcker (und jetzt auch noch diese Finnen!) kommt immer wieder von Experten (!) zum Ausdruck, dass man so ein komplexes Produkt ja gar nicht im Hobbykeller basteln kann. Das könnten nur Profis! Und schon gar nicht so ein Nazi-Opa in seiner Scheune (ja, für Ad-Hominem-Argumente ist der Stöcker sehr gut brauchbar).Tatsächlich ist das Herstellen von einem rekombinanten Protein oder customized Adenovirus so einfach wie das Drucken eines hübschen Foto-Albums: Man braucht da nur im Internet einen Service anschreiben. Das hat der Stöcker sicher auch gemacht, und GENAU DESHALB kann er nicht sagen, was für eine Zell-Linie exakt das war.
Protein (chinesische Firma, kann man also bei Bedarf auch komplett an unseren Autoritäten vorbei bestellen): sinobiological.com
Adenovirus (hier dann mal eine US-Firma als Ansprechpartner): vectorbiolabs.com
Das sind nur die zwei ersten Fundstellen bei Google. Die, die dort Werbung bezahlt haben, dass man sie findet. Niemand, der sowas entwickelt, braucht dafür ein eigenes Labor! Die 10^12 Viren, die man da bekommt, reichen bei der Dosierung von AstraZeneca für 100 Impfungen, also genug für einen Phase-2-Test; wie viel Stoff man bei den Proteinen man so bekommt, habe ich jetzt nicht geguckt, wahrscheinlich auch so in der Größenordnung 100 Impfungen. Wenn man das richtig macht (also z.B. statt deaktivierte Replikation eine etwas abgeschwächte Replikation) kommt man vermutlich mit 10^6 Vektor-Viren pro Impfung hin, und kann sogar aus dem Rotz der geimpften weiteren Impfstoff gewinnen (so hat man übrigens die Pocken-Impfung repliziert: Die Pocken-Blasen an der Impfstelle enthalten genügend Kuhpocken-Viren für mehrere Impfungen). Dann könnte man mit einer Bestellung tatsächlich ganz Finnland durchimpfen und mit dem so entstandenen Rotz aus der Impfreaktion die ganze Welt.
Für die Antikörper-Tests braucht man auch keinen Drosten. Corona-Antikörpertest mit Titer kann jedes einigermaßen ausgestattete Labor, man muss die Probanden nur zum Hausarzt schicken. Mehr haben die kommerziellen Anbieter bei ihren Phase-2-Tests auch nicht gemacht.
Ich habe jetzt nicht gefragt, wie teuer der Spaß wäre (das geben die nicht direkt an, sondern “request a quote”), aber gehe davon aus, dass es sich um Budgets handelt, die kein Show-Stopper für ein Uni-Forschungsinstitut wären, denn das sind ja die üblichen Kunden. Entsprechend muss man sich nicht wundern, wenn Meldungen von Enthusiasten die Runde machen, die sich auf eigene Faust einen Impfstoff gebastelt haben. Ja, ne, die haben nur die DNA dafür auf dem Rechner zusammengeclickt, und das von so einem Service bauen lassen, mehr Aufwand ist das gar nicht mehr. Die Zellen, die die Vektor-Viren produzieren, haben das Adenoviren-Replikationsgen drin, und können deshalb auch ansonsten nicht vermehrungsfähige Adenoviren clonen. Serotyp und Payload kann man also frei wählen. Und bei rekombinanten Proteinen muss man eigentlich nur noch den Zelltyp anwählen (möglichst nah am Menschen).
Der Aufwand sind die Phase-3-Tests und der Aufbau der Massenproduktion. Nur, auch das Einkaufen und Betreiben von so Bioreaktoren und Aufreinigern ist kein Voodoo, sondern ebenfalls ein ganz normales bestellbares Produkt.
Der Hauptgrund der Aufregung scheint mir zu sein, dass so Hobbyisten-Free-Pharma-Produkte eine Industrie erschüttern würden wie einst GNU und Linux das mit der Software gemacht haben.
Nur, wenn man sich die Entwicklungszeiten anguckt, ist es um mehrere Größenordnungen einfacher, so einen Impfstoff zu *entwickeln* als irgendwelche freie Software. Irgendwo zwischen echo und cat oder so.
Und lasst euch nicht von „Unethisch!“ ablenken. Die Pharma-Industrie war bereit, 30 Millionen Afrikaner sterben zu lassen, nur um die Profite für die AIDS-Medikamente hoch zu halten. Denn nachdem der Patentschutz dort endlich aufgehoben wurde, waren die Medikamente als Generica für fast 2 Größenordnungen billiger zu haben, und DANN wollten auch die Krankenkassen von reichen westlichen Staaten plötzlich diese Wucherpreise nicht mehr bezahlen.
Es gibt im ganzen 20. Jahrhundert nur ganz wenige menschengemachte Katastrophen, die ähnlich viele Opfer gefordert haben wie die Pharma-Patente nur auf die drei AIDS-Medikamente. Russlandfeldzug. Großer Sprung nach Vorn. So, die Größenordnung.
Und die Verzögerung der Corona-Impfung durch die explizit als Marktzugangshemmnis aufgerichteten Impf-Regularien (die übrigens in pandemischen Situationen in vielen Ländern gekippt werden könnten, aber außer Russland und China hat das keiner gemacht) haben auch schon 2 Millionen Menschenleben gefordert.
Impfstoff-Entwicklung ist vor allem deshalb in der Regel schwierig, weil die verbliebenen Pathogene von Interesse böse Tricks auf Lager haben, die einen daran hindern, einfache etablierte Techniken zu nutzen, oder weil die Fälle so selten sind, dass man Jahrzehnte warten muss, bis die Kontrollgruppe endlich ihre 100+ Fälle durch hat. Das alles ist bei Covid-19 nicht der Fall: Die Impfstoffentwicklung ist trivial, das Virus hat keine bösen Tricks auf Lager, und die Kontrollgruppe durchseucht sich ziemlich schnell.
Update: Hier ist ein Blogeintrag von einem Ami, der das mal gemacht hat. Mit diesem interessanten Absatz:
(Side note: in many ways immunity in the mucus lining is better than in the blood, since it blocks infection at the point where it’s introduced. This is an advantage of inhaled vaccines over injected. So why do most commercial vaccines inject? Turns out logistics are a major constraint on commercial vaccine design, and injections are surprisingly easier logistically.
Also doch nicht "weil wir ein Patent auf Spritzkram hatten" :-)
Ein bisschen später gab es dann noch ein Blogpost, wie er das jetzt testen will aber noch ohne Resultate. Die stehen noch aus.
Also macht man einen Deal mit den Krankenkassen. Die sollen das machen, dafür dürfen sie die digital vorliegenden Daten dann schön dataminen.
Ja aber Moment, das geht doch nicht, da muss jeder einzelne Bürger zustimmen sagt ihr?
Ja, schon. In der Theorie. In einer Demokratie. In einem Rechtsstaat. Aber nicht bei uns.
Dem Datenschutzbeauftragten legt man einfach einen Entwurf vor, an dem er nichts auszusetzen hat, aber im eigentlichen Gesetz steht etwas völlig anderes.
Fuck yeah! Das merken die NIE!!1!
Lieferengpässe nehmen seit ca 2005 (seit dem AVWG - Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung) stetig zu.Vielen Dank an dieser Stelle für die vielen Einsendungen, auch die, die ich nicht berücksichtigen konnte.
Der aktuelle Krisenhöhepunkt wird zwar auch durch die Corona-Krise befeuert, die Ursachen sind aber viel älter.Es gab auch vor 2005 schon vereinzelt Medikament, die aus unterschiedlichen Gründen nicht lieferbar waren (Chargenausfälle, Insolvenzen beim Hersteller etc.) aber das war vergleichsweise selten und harmlos.
In 2005 kam dann das Gesetz von Ministerin Ulla Schmidt, was es den Kassen ermöglichte, Rabattverträge mit den Herstellern von rezeptpflichtigen (RX) Medikamenten abzuschliessen. Vulgo: Du bekommst nur noch Medikamente in der Apotheke ausgehändigt, wenn die Krankenkasse (KK) einen Vertrag mit dem Hersteller des Medikamentes hat. Vorher gab es einen relativ freien Markt, der aber natürlich auch so seine Fehlanreize hatte. Das darf man nicht beschönigen.
Heute kauft der Apotheker zu einem festgelegten Einkaufspreis und verkauft zum festgelegten Verkaufspreis (diese sogenannten TaxPreise sind bei RX-Medikamenten gesetzlich vorgeschrieben. Von ihnen darf nicht abgewichen werden).
Die Krankenkasse bezahlt dem Apotheker diesen festgelegten Preis, holt sich aber gleichzeitig den (geheimen!) Zwangsrabatt beim Hersteller zurück, so dass sie faktisch nur die Differenz zwischen Apotheken-EK und Zwangsrabatt bezahlt.
Bei manchen Krankenkassen (wie den AOKen) gab es sogar nur einen Vertrags-Hersteller pro Wirkstoff. Die Absicht dahinter war, den Preis auf ein Minimum zu drücken, indem man dafür dem Hersteller ein quasi-Monopol versprach.Gleichzeitig wurde den Herstellern verboten, die Preise ihrer Medikamente - zum Beispiel zum Inflationsausgleich - nach oben anzupassen (Preis-Moratorium). Das gilt seit 2005 bis heute.
Das Ende vom Lied ist, daß Deutschland inzwischen im Bereich der RX-Medikamente ein ausgesprochenes Niedrigpreisland ist (auch wenn im Volksmund immer das Gegenteil behauptet wird). Die internationalen Hersteller verkaufen aber Ihre (beschränkte) Ware größtenteils an die Länder, wo sie mehr dran verdienen können.
Da bleibt dann oft nur eine kleinere Menge für Deutschland über.Ohne viel vorwegzunehmen kann sich jeder vorstellen, daß das nicht die beste Idee in punkto Versorgungssicherheit für die Versicherten war.
Dieses System führte in den vergangenen 15 Jahren zu einer Menge Fehlstellungen:
Die europäischen Hersteller und -standorte sind innerhalb weniger Jahre dem Preisdiktat zum Opfer gefallen. Es gibt nur noch ganz wenige Medikamente, die in Europa, geschweige denn D produziert werden. Wir sind quasi vollständig von Indien und China abhängig.
Dort findet nämlich fast ausschliessslich die Herstellung der Wirkstoffe statt. Ist einfach billiger und es guckt keiner so genau hin. Das merkt man hierzulande an den immer weiter eskalierenden Qualitätsmängeln (nicht zuletzt die Verseuchung von vielen Medikamenten mit krebserregendem NDMA im letzten Jahr).Viele Wirkstoffe haben nur noch wenige oder sogar nur noch einen großen Hersteller. Ein gutes Beispiel ist dafür der bekannte Schmerzwirkstoff Ibuprofen. Er wird weltweit nur noch in einer handvoll Fabriken hergestellt. Da hat Sanofi ein quasi-Vertrags-Monopol für die Tabletten der meisten deutschen Krankenkassen mit seinem Produkt Ibuflam.
Die anderen Hersteller produzieren nur noch unbedeutende Restmengen. Wenn bei Sanofi mal wieder was schief geht fällt also nahezu die gesamte RX Ibu-Tabletten-Versorgung flach, da diese Restmengen nur für einen kurzen Überbrückungszeitraum reichen.Gleichzeitig haben die Kassen die Preise für dieses Monopol so sehr gedrückt, dass den Herstellern keine finanziellen Spielräume mehr bleiben. Es geht da dem Vernehmen nach um einzelne Cents. Das setzt sich in der ganzen Lieferkette bis zum Wirkstoffhersteller fort, was nicht gerade zu einer Steigerung bei der Qualitätssicherung führt. Aus Effekivitätsgründen werden dann nur 98-99% des realen Bedarfes produziert, weil man keine finanziellen Reserven für Überproduktionen hat. Man beachte bitte, dass die Krankenkassen bis heute die geheimen Abrechnungspreise nicht offenlegen wollen. Für Körperschaften des öffentlichen Rechtes schon ein starkes Stück.
Wir als Apotheken können einen Teil der - durch dieses bekloppte System bedingten - Ausfälle abfedern, da wir - nur ausnahmsweise bei Nichtlieferbarkeit des Vertragspartners - auch gleichartige Produkte von anderen Herstellern abgeben dürfen. Das hat sicher schon jeder mal in der Apotheke gehört: "Tut mir leid, Ihr Artikel ist gerade wieder nicht lieferbar. Darf ich Ihnen ein wirkstoffgleiches Medikament mitgeben?" Das bedeutet für die Apotheken aber einen hohen Dokumentationsaufwand, da wir die Nichtlieferbarkeit erst aufwendig beim Großhandel und Hersteller erfragen und dokumentieren müssen. Ansonsten streichen einem die Krankenkassen 100% des Preises und man bleibt komplett auf dem Schaden sitzen. Gleichzeitig behaupten die Hersteller immer, sie wären lieferfähig, weil viele Rabattverträge eine Strafklausel bei Nichtlieferfähigkeit vorsehen.
Die Krankenkassen sind übrigens zwar an einem Großteil dieser Misere schuld, aber auch die anderen Marktteilnehmer sind nicht ganz unschuldig.
Alles in allem möchte ich nochmal betonen: Das ist nur ein Teil der ganzen Problematik, die viel umfangreicher und vielschichtiger ist. Ich musste auch oben einige Sachen vereinfachen und aus unserem Apothekensprech übersetzen, damit sie überhaupt nachvollziehbar werden, dafür bitte ich um Entschuldigung.Zum Schluß noch eines: Es wird aktuell immer wieder über eine Freigabe der gesetzlich festgesetzen RX-Preise diskutiert. Im Zuge der Corona-Krise sollte inzwischen auch dem letzten klar geworden sein, daß die fixen Preise vor allem zum Schutz der Bevölkerung dienen.
Man stelle sich mal vor, es würde einen effektiven - aber beschränkt bevorrateten - Wirkstoff oder Impfstoff gegen das Virus geben. Der Preis eines lebensrettenden Medikamentes würde (bei freien Preisen) deutlich schneller eskalieren, als der von Klopapier und Schutzmasken.
Wollen wir wirklich eine Gesundheitsversorgung, wo die Überlebenschancen vom Geldbeutel abhängen, so wie in den USA?
- Die Meldungen zu den genannten behördlichen Datenbanken sind "freiwillig".Und wie so häufig erfährt man bei solchen Einblicken in andere Branchen schnell Dinge, die man lieber gar nicht wissen wollte. :-(
Wie toll zuverlässig diese auf freiwillige Meldungen ("Selbstverpflichtung") aufbauenden Datenbanken sind, wenn ein Eingeständnis einer Nicht-Lieferfähigkeit Vertragsstrafen bei den Krankenkassen nach sich ziehen kann (als Rabatt-Partner), ist denke ich offensichtlich.
bfarm.de - Einfach mal den Text VOR der Liste lesen - mit Grüßen an die Medienkompetenz.
aezteblatt.de (Ganz unten, Meldewege und Definitionen… Lieferengpass Meldewege)Und von wegen "everything Pharma ist engmaschig dokumentiert"…ich wünschte dem wäre so, aber es gibt Lücken groß genug für Flugzeugträger… z.B. musste letztens ein Hersteller sehr viele Präparate zurückrufen, weil er "vergessen" hatte seine Beipackzettel aktuell zu halten (die sind Bestandteil der Zulassung und liegen damit den Behörden vor…); Ich gehe davon aus, das könnte das gemeinte "Schmankerl" sein… (ist aber nicht so bedeutend wie im Leserbrief suggeriert…)
puren-pharma.de
apotheke-adhoc.de- Allgemeines Volumen Lieferengpässe:
deutsche-apotheker-zeitung.de:
"Jeder Fünfte Leser gab zwischen 100 und 124 an, jeder Zehnte mehr als 200"
Mal aus einer kleinen Landapotheke; Wir schwanken zwischen 120 und 200, ein Kollege in einer großen Stadt-Apotheke berichtet von 500.
Und wir sprechen nur von permanenten "Lager-Defekten - also Medikamente die man sofort(!) fürs Lager kaufen würde oder für einen Patienten der darauf wartet, wenn ein Großhändler oder irgendjemand da etwas hat, hat er sofort(!) Aufträge und das Lager ist wieder leer (nur mal als Beispiel; Ein Kollege lässt seine Software alle paar Minuten seine Defektlisten als "Akut-Bestellung, liefern wenn verfügbar - wenn nicht lieferbar, Bestellung vergessen" an seine Lieferanten rausballern… Sobald die Großhandels-Bestände abseits der Vor-Reservierungen bedient sind, ist er dabei )…
Die Masse der Medikamente in der Datenbank taucht aber auf den Lieferfähigkeits-Listen der Einzelnen gar nicht auf, weil eine Apotheke nicht alle Medikamente an Lager hat und dementsprechend nicht permanent alle Lieferfähigkeiten abfragt…- Umfang Psychopharmaka
a) Auf der Liste 2019 ist Venlafaxin Platz 1 (Antidepressivum)
b) Böses Beispiel 2020; Doxepin (Antidepressivum)
Ich möchte explizit nicht weitere Wirkstoffe nennen… es besteht durchaus Angst im Markt vor einem "Run" auf problematische Wirkstoffe, da die Verträge der Krankenversicherungen zu massiven Konzentrationen auf wenige Hersteller geführt haben - die anderen Hersteller können nicht mit einem Fingerschnippen einspringen und bei einem Run… "Flatten the Curve"…
Und der Paracetamol-Run (Ja, das "paar Euro teure", "einfach so kaufen", "jede Apotheke hat hunderte Packungen" Schmerzmittel) nach der Corona-Ibuprofen-Geschichte hat doch einige im Markt überrascht:
deutsche-apotheker-zeitung.de
apotheke-adhoc.de- Die Darstellung des Leserbriefs bezüglich der vertikalen Marktaufteilung im Generikamarkt ist sinnenstellend verkürzt.
Ja, es gibt Lohnhersteller die für Generikafirmen Arzneimittel produzieren. Ja, es gibt Generikafirmen, die identische Tabletten unter eigenem Label vertreiben - die gehören aber in aller Regel zu einem Konzern (1a Pharma, Hexal, Sandoz; Aliud Pharma, Stada; Ratiopharm, Abz Pharma, CT Pharma, Teva; …). Die sind natürlich dazu gezwungen die Wirtschaftlichkeitsreserven zu heben und brauchen aus Portfolio-Gründen in mehreren Konzernteilen die gleichen Wirkstoffe "gebrandet". Die fallen dann aber in aller Regel alle gleichzeitig aus. Und nein - die melden den Lieferengpass nicht… sonst müssten sie ja Strafe zahlen.apotheke-adhoc.de
"So seien 2018 mehr als 5 Millionen Packungen der Wirkstoffkombination Tilidin und Naloxon abgegeben worden. Von denen seien 87 Prozent aus der Hand eines einzigen Konzerns gekommen,[…]"Ja, es gibt für manche Wirkstoffe mehrere Dutzend Hersteller… aber es gibt darunter auch "Limited" Töchter des gleichen Konzerns, so dass es teilweise das gleiche Medikament von einem Konzern sogar x-mal unter dem gleichen Namen in der Datenbank steht. Die machen eben für jede Krankenkasse ihre eigene Limited auf und melden eine unterschiedliche Artikel-Nummer - dadurch kann man Mengen deutlich "Vertrags-Bedarfs-gerechter"-steuern und falls doch mal eine Strafe anstehen sollte… es ist ne Wegwerf-Limited… (Ja, sowas sieht man nicht beim ersten einfachen Blick auf eine Liste… die ist ja weiterhin lang…)
Konzerne in Kombination mit diesen tollen Umgehungsstrukturen und Lohnhersteller, die für mehrere Konzerne arbeiten sorgen dann sehr, sehr schnell dafür, dass der Ausfall einer Fabrik auf der ganzen Welt spürbar ist. aerzteblatt.de
Trotz dieser "Listen-Vielfalt" ist auf dem Markt (typischerweise der Weg über den pharmazeutischen Großhandel) die Ware nicht zu kriegen und wenn man beim Hersteller direkt bestellen möchte, wird auf ein "ausgeschöpftes Kontingent in der ensprechenden Region", den angeblich vom Hersteller belieferten Großhandel ("Der muss Ware haben und wir liefern nicht direkt an Apotheken!") oder ähnliches verwiesen - aber eine Bestellung mit verbindlichem Liefertermin ist nicht platzierbar.
Corona;
Indien und China rufen Export-Verbote für Arzneimittel aus (der Markt wartet auf den Abriss des "Container-Stroms"…
apotheke-adhoc.deUnikliniken(!) in Deutschland fangen wieder an Eigen-Produktions-Kapazitäten(!!!) für Dinge die man früher "aus dem Regal" versorgt hat aufzubauen.
klinik-einkauf.de.Und nein, die Krankenkassen zahlen _nicht_ einfach so jedes x-beliebige Präparat oder sogar einen Import… das erzählen sie nur den Patienten immer wieder gerne.
Sowohl der verordnende Arzt als auch die abgebende Apotheke müssen dafür Dokumentations-Aufwand betreiben und tragen das wirtschaftliche Risiko dafür von der Krankenkasse in Regress genommen zu werden. Wenn ein rabattiertes Arzneimittel die Krankenkasse nur wenige Euro kostet, der Import aber (unter anderem auch durch die Zusatzkosten) dann hoch Zweistellig bis Dreistellig teuer wird und man mit eigenem Geld da steht, denkt man da sehr genau darüber nach (es bleibt ja auch nicht bei dem einen Patienten).
Da gibt es eigene Firmen für, die Fehler in der Dokumentation und dem Vorgehen suchen, um den Arzt (der die wirtschaftliche Verantwortung für seine Verordnung trägt) und die Apotheke (die gesetzlich verpflichtet ist, der Wirtschaftlichkeit der Krankenkassen hohe Priorität einzuräumen) für die Kosten des Arzneimittels heran zu ziehen.apotheke-adhoc.de
(Retaxation = Regress der Krankenkasse an die Apotheke; Hier bei den an den LAV eingereichten Retaxationen zu über 50% unbegründet, es gab auch schon deutlich höhere Anteile… diese Firmen sind Raubritter die einfach erstmal beim geringsten Anlass die Erstattung streichen und darauf wetten, dass man kein Einspruchs-Verfahren einleitet… der Patient kriegt von alldem in 99% der Fälle selbstverständlich nichts mit).Ich arbeite in einer wirklich kleinen Landapotheke und wir investieren viel Zeit und Geld um unsere Patienten gut und schnell versorgen zu können… nein die Apotheken "behaupten" nicht "gerne mal" das Medikament wäre zur Zeit nicht lieferbar - sie sind da nicht selbstbestimmt, sondern hängen so sehr an der Lieferfähigkeits-Nadel, dass die Lieferfähigkeit eines Lieferanten Haupt-Kriterium der Auswahl des Großhandels ist, vor Einkaufs-Vorteilen!).
ob es Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten gibt, lässt sich in den entsprechenden behördlichen Datenbanken nachschauen. Everything Pharma ist äußerst engmaschig dokumentiert, also auch die Versorgungslage. Dass Hersteller da lügen halte ich für unwahrscheinlich, dass würde ggf. verdammt teuer. Außerdem gibt es da schöne Formulierungen/Abkürzungen, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern (s. unten, Links zu den Datenbanken dito).Und hier sind die Links vom Beipackzettel :-)Bei Psychopharmaka generell (geht's noch unspezifischer? ;D) habe ich da nichts gehört.
Aus dem Nähkästchen:
Wie solche Gerüchte (auch) entstehen, hier ein aktuelles Beispiel...
Es gibt seit einiger Zeit Lieferengpässe einzelner Präparate bestimmter Hersteller mit dem Wirkstoff Lamotrigin. (Ein Antiepileptikum, dass u.a. auch bei Bipolaren Störungen als Mood-Stabilizer eingesetzt wird). Da einige der 'betroffenen' 'Hersteller' gerade der Krankenkassen Liebling sind, behauptet eine Apotheke dann auch gerne mal, "das Medikament" sei z.Zt. "nicht lieferbar". Die Kassen machen aber auch entsprechend Druck, möglichst nur die von Ihnen angesagten Hersteller zu bedienen.Habe genau diesen Fall vor 1/4 Jahr nachgeschlagen (Lamotrigin, Klientin mit Epilepsie und Dauerrezept, Apotheke sagt "Lamotrigin Hexal? Gibt's nicht. Lieferengpass. Sorry." - Klientin in Panik, dankesehr).
Ergebnis der Datenbankabfragen -Nachbarländer ebenfalls nachgeschaut, danke EU, inkl. Übersetzung der Akronyme und dem, was sie zwischen den Zeilen erklären:
Zwei, bzw. drei, 'Hersteller' - die eigentlich eine Art 're-seller' sind (Produktion u Vertrieb komplett outsourced, selber nur Verwaltung, Licensing, Compliance, und Kohle scheffeln) haben Lieferengpässe gemeldet, die Meldungen wurden verlängert. Diese 'Hersteller' -daher die '' beziehen das physische Produkt vom gleichen Hersteller (ohne '').Da werden oft lediglich die Blister und Kartons anders bedruckt (Sagt mein ex-Schwager, der für einen der größten EU Hersteller, ohne '', arbeitet). Die konkreten Produktionsbetriebe sind dann wieder andere Firmen. Konkret kommen also schon mal die Pillen für ein halbes Dutzend Generika-Marken aus der selben Anlage (sic). Fällt diese Anlage jetzt mal aus, oder hat dem Betreiber die Konkurrenz vorbildlich kapitalistisch die Rohstoffversorgung weggekauft, dann melden Hexal, Ratiopharm, Aplha, usw. usf. schon mal, wie vorgeschrieben, bei BfArM u. EMA einen Lieferengpass an. Dass es neben den drei klammen Lieferanten noch zwei Dutzend (sic!) weitere Anbieter von Präparaten mit identischem Wirkstoff und Dosierung gibt... tja. Die Kassen (in D) zahlen da selbstverständlich trotzdem, im Extremfall sogar ein Importpräparat.
Schmankerl am Rande: an der Art der Meldungen (Meldekategorien), und deren zeitlichem Verlauf u.s.w., bei einem der drei 'Hersteller' (Krankenkasses Liebling) ist für den Insider ziemlich klar ersichtlich, dass die bei Umstellung einer EU-Richtlinie schlicht die Compliance verkackt haben. Bei der Quasi-Verlängerung der Zulassung erst gepennt, dann fristen versäumt und dann die falschen Formulare richtig, oder die richtigen falsch ausgefüllt. ;;D [Dass das ein ehemaliger Doktoranden-Kollege, der jetzt beim BfArM ist, das so bestätigt hat, kann ich hier weder leugnen, noch bejahen XD]. Schon klar, dass die so billig sind - die geben halt kein Geld für Kompetenz aus, sondern lieber für Werbung und Lobbyhuren.
lieferengpass.bfarm.de (ohne Impfstoffe)
www.bfarm.de (Erläuerung, FAQ, rechtl. Grundlagen, Links).
www.ema.europa.eu (EU-weite DB, im Aufbau, m. Links zu allen verfügbaren nationalen DBn).
Ich erwische mich regelmäßig bei der Hoffnung, dass in anderen Branchen weniger gepfuscht wird als in der eigenen. Eigentlich faszinierend, das ich da immer noch Gefühle der Enttäuschung entwickeln kann.
Inzwischen sind ein halbes Dutzend Zuschriften dazu eingegangen, und keiner von denen konnte das bestätigen.
Wieder eine Urban Legend widerlegt! :-)
Update: Na super, jetzt kommen hier die ganzen Leute aus dem Unterholz und widersprechen.
Es gab da wohl tatsächlich einen Engpass bei einem Antidepressivum namens Venlafaxin. Die hatten aber mit Covid nichts zu tun. Ansonsten gibt es wohl immer wieder Engpässe, die aber nichts mit Covid-China-Lieferproblemen zu tun haben. Ein Leser schrieb dazu:
Deutschland zahlt verhältnismäßig wenig für Arzneimittel, in anderen Ländern sind die Gewinnmöglichkeiten für die Pharmaindustrie besser, also wird dann eher dahin verkauft.
Ein anderer schiebt es auf die Krankenkassen:
die [Engpässe] gibt es sehr wohl! Nicht weil es gerade schwere Zeiten wären oder so, sondern weil die Krankenkassen nur gewisse Kontingente "kaufen" bzw zum Erwerb vormerken (wohl aus preislichen Gründen). Wenn diese ausverkauft sind, guckt man vor Ort erstmal in die Röhre, also spielt mein Arzt mit den Apotheken seit ca einem halben Jahr Rätselraten, welche Medikamente in welchen Größen denn gerade vorrätig sind und in meinem Fall muss ich jedesmal auf andere Größen zurückgreifen, weil die bereits Verschriebenen nicht mal bestellbar sind. Deshalb muss ich vor Ort (teils nach Rücksprache) mein Rezept anpassen lassen und zT immerhin die Dosierung ändern. Laut ihm kommt derartiges momentan systembedingt andauernd vor (hierbei in Bayern)
When controlling for age, sex, and comorbidity, Vitamin D status is strongly associated with COVID-19 mortality outcome of cases.
Wie stark? Hier sind ein paar Zahlen aus Tabelle 1 auf Seite 9:Tabelle 1: Vitamin-D Status der Studienteilnehmer Normal: 388 gestorben: 16 (4.2%) Unzureichend: 213 gestorben: 187 (49.1%) Mangelhaft: 179 gestorben: 177 (46.7%)Achtung: Das ist erstmal nur eine Korrelation. Das heißt nicht automatisch, dass Vitamin D nehmen gegen Covid hilft. Auf der anderen Seite ist Vitamin D eine Sache, die man relativ günstig beschaffen kann, ohne dass man ein Attest braucht oder die Krankenkasse involvieren muss oder groß Nebenwirkungen zu fürchten hat. Der einfachste Weg ist: Rausgehen, in die Sonne setzen.
Update: Telepolis hatte auch einen Artikel zur Vitamin-D-Frage (und dann nochmal nachgelegt zu Forenfragen). (Danke, Robert)
Ich habe ja die leise Vermutung, dass hinter der scheinbar erstaunlichen Forderung System steckt: den Bertelsmännern ist aufgegangen, dass ihre Klientel zunehmend im gehobenen Rentenalter ankommt, mit den damit einher gehenden horrenden Prämienerhöhungen (die Altersrückstellungen sind da meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein) bei privaten Krankenkassen. Nun ist das Zurückwechseln aus gutem Grund nicht so einfach, bzw. in gehobenem Alter gar nicht mehr möglich, sonst würde sich ja jeder, der kann, in den gesunden jungen Jahren billig privat versichern, sein gutes Einkommen dem Solidarsystem entziehen und dann als Rentner der Gemeinschaft zur Last fallen.Mehrere andere Leser haben dieselbe Vermutung geäußert. Der Tagesspiegel hat auch schonmal erläutert, dass die privaten Krankenversicherungen wegen der Nullzinsen so gut wie tot sind.Aber keine Angst, Bertelsmann eilt zur Rettung! Money Quote: "Auch müsse der Wechsel von der PKV in die GKV unter Mitnahme der Alterungsrückstellung ermöglicht werden."
In meinen Augen ist die ganze Studie lediglich ein origineller Versuch, Verluste zu vergemeinschaften, nachdem über Jahrzehnte genug Gewinn privatisiert wurde. Was wiederum hervorragend zu Bertelsmann passt.
Weiß da zufällig jemand genaueres? Das wäre ja dann eher ein Rückschritt, oder?
Wir kamen drauf wegen dieser Meldung, dass die WHO ihre Position dazu geändert hat.
Update: Leserbrief dazu:
ich kann natürlich nicht für den Rest der Welt reden, aber in Deutschland ist da wohl immer noch ein Urteil vom Bundessozialgericht aus 1987 (3 RK 15/86) ausschlaggebend, nachdem der psychische Leidensdruck die Krankheit ist und ausreicht.
"Die Klägerin hat einen Anspruch auf die streitige Leistung dann, wenn ihr damaliger psychophysischer Zustand rechtlich als behandlungsbedürftige Krankheit iS der §§ 182 Abs 2, 184 Abs 1 RVO zu gelten hat. Das LSG hat den Rechtsbegriff der Krankheit nicht verkannt. Es brauchte insoweit nur zu prüfen; ob bei dem als Transsexualität zu beschreibenden Zustand der Klägerin die innere Spannung zwischen ihrem körperlich männlichen Geschlecht und ihrer seelischen Identifizierung mit dem anderen Geschlecht eine derartige Ausprägung erfahren hat, daß eine Krankheit im Sinne der genannten Vorschriften anzunehmen war."
Zum Nachlesen: https://www.jurion.de/urteile/bsg/1987-08-06/3-rk-15_86/
Kein Problem, Comcast kümmert sich um das Problem (das ist der größte Kabel-TV-Anbieter und eine der verhasstesten Firmen in den USA).
“The device will monitor people’s basic health metrics using ambient sensors, with a focus on whether someone is making frequent trips to the bathroom or spending more time than usual in bed,” CNBC’s report says.
Oh ach sooo, Health Monitoring! Comcast interessiert sich für unsere Gesundheitsdaten!1!! Ja nee, klar.Ich sage euch, Gesundheitsdaten sind lukrativ. Die wird bald jeder erheben wollen. Der Kiosk an der Ecke macht bald Gesichtserkennung, und meldet an die Krankenkassen, wer viel Süßigkeiten kauft. Die Internetisierung des Eisschranks haben sie uns ja schon mit fadenscheinigen "Erklärungen" zu verkaufen versucht. Das hat ihnen irgendwie niemand geglaubt.
Glaubt ihnen auch den Rest nicht.
Betrug, sagt ihr? Sehe ich auch so.
Warum tut da keiner was? Na weil die Krankenhäuser den Kassen nicht sagen, dass das ein Austauschgerät war. Auf Nachhaken sagen die Hersteller, sie hätten das Gerät ja kostenlos rausgerückt. Und die Krankenhäuser sagen, die Hersteller hätten ja die Kassen informieren können, und überhaupt, das ist ja deren Verkacken, und eigentlich könnte man ja die gesamten OP-Kosten auch direkt den Herstellern in Rechnung stellen.
Ja, könnte man. Darum machen die Hersteller ja auch diese Deals, wo sie die Geräte kostenlos zur Verfügung stellen.
Insofern profitierten bei der gängigen Praxis sowohl Kliniken als auch Gerätehersteller, erklärt Andreas Spickhoff. Der Produzent gebe die Ersatzgeräte kostenlos an die Kliniken, in der Hoffnung, dass diese "in aller Stille die Austauschoperation vornehmen" und voll abrechnen, sagt der Medizinrechtler. Der Hersteller habe dann geringere Kosten, als wenn er komplett in Haftung genommen würde, und die Kliniken hätten einen größeren Gewinn.Spickhoff redet von einem "verkorksten System". Für mich riecht das eher nach organisierter Bandenkriminalität. Aber ich bin ja auch juristischer Laie. Was weiß ich schon.
Ich bin chirurgische Assistenzärztin und arbeite seit 3,5 Jahren in einer großen Klinik, die letzten 1,5 Jahre 80%. Trotz der Arbeitszeitverkürzung bin ich im Schnitt zwischen 60-70 Stunden pro Woche auf Arbeit. Bezahlt wird das Teilzeitgehalt. Nebenbei habe ich Familie, und wir leben wie zumeist im Osten, das 2-Verdiener-Modell.Mehrere andere Leser berichteten aus Skandinavien, dass das glänzende System da auch nicht gold ist. Die Einsender waren sich einig, dann doch lieber bei uns krank werden zu wollen als dort.Das aufgrund der Frauen nachmittags die Stationen nicht mehr besetzt sind, hat vielleicht den einfachen Grund, dass immer noch häufig die Kolleginnen die Kinder von der 16:00 Uhr schließenden Kita abholen müssen. Ich kann das nicht und bin froh, das mein Mann das macht.
Zu den freien Landarzt-Stellen: es ist politisch gewollt und wird mit einer Menge Anreizen im Studium gelenkt, dass die Studenten als Allgemeinmediziner tätig werden, vorzugsweise auf dem Lande. Das vorherrschende Entgeltsystem mit Deckelung von Verordnungen und den umfangreichen Regressforderungen der Krankenkassen erstickt jedoch bei jedem Studenten, der seine potentiellen Dauerpatienten ein kleines bisschen kennt, jeden Elan im Keim. Was nützen Studienförderungen mit Büchertaschengeld und ein garantierter Arbeitsplatz, wenn ab dem ersten Betriebsjahr Regresse im meist fünfstelligen Bereich drohen? Dazu dürften Sorgen für weibliche Niedergelassene über ihren Verdienstausfall während Schwangerschaft und Elternzeit kommen, von der Verpflichtung zu Organisation und Bezahlung einer Vertretung ganz zu schweigen. Eine Niederlassung als Landarzt verbietet zur Zeit die Vernunft, insbesondere als Frau, die möglicherweise doch noch eine Familie gründen will.
Vielleicht ergänzt dass das Bild ein wenig. Nach meiner Erfahrung ist in Familien mit 2 ärztlich tätigen Eltern zur Zeit eine volle Stelle bei beiden Eltern unmöglich. Noch immer ist es meist die Frau, die dann die Arbeitszeit so verkürzt, dass sie mit den Betreuungszeiten der Einrichtungen gerade so vereinbar ist.
Ich finde das ja einigermaßen grotesk, einen Job mit 60-70 Wochenstunden als "Teilzeit" zu klassifizieren. WTF?
Umso erfreulicher, dass mir ein Einsender seine Beobachtungen geschildert hat. Hier sind sie:
Wie das bei den saudis läuft weiß ich nicht, aber in den emiraten sieht das ganz anders aus, als du das schreibst.
Klar die haben für ihre staatsbürger zwar ein bedingungsloses grundeinkommen von ca 2500.- (was dort nicht für "Diamanten-belegtes Mobiltelefon" reicht) , zahlen keinen strom und wenn sie heiraten bekommen sie haus und grundstück geschenkt ( zwar nicht da wo sie möchten, sondern wo die staatliche siedlungspolitik es für sinnvoll erachtet, weshalb sich fast alle auch was eigenes kaufen wie und wo sie es möchten, geht auch nicht von 2500.-, nicht mal zur miete).Krankenkasse zahlt auch der staat und das nicht wie hier nach kostendämpfung, sondern nach dem was der arzt für notwendig erachtet, einzelzimmer und chefarzt sind dann wieder deren problem Steuern zahlen die nicht, dafür müssen sie am jahresende 1 oder 2 % ihres jahreseinkommens für wohltätige zwecke abgeben Altenheime gibts es nur für die, die keine kinder haben, ansonsten ist dafür immer die familie zuständig und das erachten sie auch als ihre pflicht.
Wenn du also eine frau willst, dann reicht das grundeinkommen nicht, weil die damen dort anspruchsvoll sind und deren väter erst recht, das wäre bei uns vergleichbar mit berufs-hartz-IV-ler, darüber wird der soziale status definiert, wer kein geld hat, der ist einfach zu dumm sich bildung anzueignen und steht deshalb sozial ganz unten, kurz vor geistig behindert, mit ungebildeten menschen umgibt man sich dort nicht, wenn nicht mit krankheit entschuldigt ergo keine bildung = schande für eltern/sozialer abstieg = einsamkeit
Was allerdings bildung angeht, da sind die viel weiter als bei uns, bildung ist dort extrem wichtig.
Der staat zahlt alles, incl. hefte, stifte etc, nachhilfe, wenn das not tut, 1x im jahr gibts ferien und ansonsten hast du vormittags und nachmittags schule, auch schon die grundschüler.
Da wird auf wissensvermittlung wert gelegt und nicht auf ewige zeitkostenende diskussionen über sozialverhalten und ethik, das nehmen dort noch die elternhäuser wahr, schon um nicht selber schlecht dazustehen.Wenn du ein auslandssemester machen willst, dann auch das, sogar samt unterkunft, uni-gebühren, büchern ect, wenn du ein folgestudium machst z.b. facharzt, das ebenfalls der staat fördert bildung wo es nur geht, da spielt geld dann keine rolle, hauptsache man braucht keine spezialisten vom ausland, sondern zieht sich seine wissenselite selber groß und ist damit dann nicht mehr auf andere angewiesen.
Egal ob du abi machst oder studium beendest, die wissen auch das nicht jeder das geistige potential hat, du hast ne jobgarantie, allerdings weder im handwerk, noch im einzelhandel, noch im dienstleistungsbereich, das erledigen gastarbeiter.
emiratis findest du nur im staatsdienst (für nicht studierte oder nicht abiturienten, wobei das schon die familie zu verhindern weiß), als akademiker, im managment oder als inhaber eines geschäftes mit mind. 51% firmenanteil, das ist nämlich die bedingung, wenn du als ausländer dich dort selbständig machen willst, weshalb bildung auch ganz wichtig ist
Bei ca 2,2 mio einwohnern hat das emirat dubai ca 8,5 mio gastarbeiter, und da heulen die bei uns rum ^^ und du wirst lachen, dabei sind beide seiten glücklich und das nicht wegen des ministry of happiness die emiratis, weil sie keine "niederen arbeiten" machen und die gastarbeiter, weil sie mit dem geld was sie verdienen ihre familien in der heimat wie könige leben lassen können.
Ja richtig gelesen … in der heimat…. familiennachzug wird vom einkommen abhängig gemacht, dafür gibts ne tabelle, was du netto haben mußt um für deine frau aufkommen zu können und dann zusätzlich pro kind (da würden dann z.b. gesundheitsvorsorge, schule etc anfallen, weil es für gastarbeiter nicht kostenlos ist), das macht dort keiner der gastarbeiter, weil von demselben geld die familie in der heimat mehr hat, die kinder können bessere bildung bekommen, die mädchen in bessere kreise einheiraten etc
einmal im jahr zahlt der arbeitgeber einen heimflug für die 4 wochen urlaub und wenn du straffällig wirst bekommst du ein lebenslanges einreiseverbot und deine familie auch, sprich dein sohn hat keine chance ebenfalls als gastarbeiter dort ein weit höheres einkommen zu erzielen, als in der heimat.
ich hab mit nem taxifahrer geredet, der dort seit jahrzehnten arbeitet, der ist ganz stolz, daß sein sohn ein handwerk lernen konnte, seine frau ein haus samt pool hat und seine zwei töchter reichere männer heiraten konnten. Sein sohn fängt demnächst auch in dubai an zu arbeiten, besser verdienend als er dank schulbildung und handwerk, meinst du die versauen ihren kindern die zukunft?
klar ist das ne diktatur, verkleidet als monarchie, aber es stört keinen
was ich extrem aussagekräftig fand war folgende aussage eines gastarbeiters dort:
ich frage mich warum eure politiker mit ihrem massiven polizeiaufgebot wo immer sie unterwegs sind so eine angst um ihr leben haben. Bei uns fährt der scheich oft genug selber im eigenen auto ohne irgendeine eskorte, der hat keine angst vor attentätern, weil ihn alle lieben, auch wir gastarbeiter.
Was machen eure also falsch?
Update: Ich glaube nicht, dass irgendjemand von euch nicht darüber informiert ist, wie es in den Emiraten mit den Menschenrechten aussieht. Aber falls doch: Human Rights Watch, Amnesty International. Und Gastarbeiter haben es in den Emiraten auch nicht grundsätzlich rosig: Bericht von Thai-Gastarbeitern, die um ihren Lohn geprellt wurden. Der Guardian spricht von "modern day slavery". An die Geschichten mit der de-facto Sklavenhaltung in Katar für die WM-Bauprojekte erinnert sich hoffentlich auch noch jeder. Es ging hier nicht darum, irgendwas zu relativieren oder unter den Tisch fallen zu lassen, sondern wie immer im Blog ging es darum, andere Perspektiven zu hören.
Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf RezeptUnd warum? Kommt ihr NIE drauf!!1!
Ein Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung sagte der Deutschen Presse Agentur, für den regelhaften Leistungsanspruch fehle der Nachweis der Wirksamkeit.ACH NEE, liebe Krankenkassen! JETZT fangt ihr plötzlich an und verlangt einen Wirksamkeitsnachweis?!
Bachblüten-Arometherapie? Egal!
Ajurveda-Homöopathie? *durchwink*!
Haben die "Heilpraktiker" eine bessere Lobby oder was geht hier ab? Kriegt ihr von denen immer schön Kickbacks oder was!?
Das ist voll zuverlässig, sagten sie!
Heute: IBM und der österreichische "Arbeitsmarktservice".
Update: Habe mich verguckt, da steht gar nichts von Cloud. Dafür weisen Einsender auf zwei verwandte Meldungen hin, für Freunde der gepflegten Infrastrukturapokalypse: "Versicherte der Techniker Krankenkasse bekommen elektronische Patientenakte von IBM" und "IBM will mit Conti Toll Collect gemeinsam betreiben"! (Danke, Vid)
Es geht nach Pesterwitz, Freitals „Goldstaubviertel“. Ja, auch dort gibt es Menschen, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, sagt Süßmann. Er blättert: Bußgelder, Strafbefehle, Hundesteuern, Bibliotheksgebühren, Beiträge für Krankenkassen und öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die GEZ, jetzt Beitragsservice, ist der wichtigste Gläubiger.Na?
Er ist der Mann, den keiner einlädt und der trotzdem kommt. Notfalls darf Rolf Süßmann die Besuchten sogar verhaften.Kommt ihr NIE drauf! Der Pressesprecher der AfD! :-) (Danke, Heiko)
mein Mütterlein war Allgemeinärztin, bei der Quartalsabrechnung hab ich ca. 20 Jahre lang an der allfälligen Optimierung teilgenommen.Das "Krankreden" von Patienten wird durch die Hintertür seit Jahrzehnten von den kassenärztlichen Vereinigungen über die arztbezogene Budgetierung von Leistungen und Medikamenten forciert. Allerdings eher ungewollt: Bei chronisch Kranken und einigen Krankheiten einer passenden Liste entfällt jede Budgetierung.
Zu der Sache mit den ernsten Konsequenzen für die Patienten:
Bei jungen Patienten am Beginn ihrer Versicherungsbiografie wirken sich überzogene Diagnosen erst aus, wenn die Leute versuchen, in eine private Krankenkasse zu wechseln oder einen Job im öffentlichen Dienst zu erlangen. Für beides wird der Hausarzt um Herausgabe der Dokumentation gebeten (Patientenakte). Bei Beantragung einer Berufsunfähigkeitesrente wird ebenso die Patientenakte herangezogen und der Patient hat ein plötzlich sehr starkes Interesse an möglichst vernichtenden Diagnosen, die gegenüber dem Amtsarzt bzw. Gutachter der Krankenkassen idealerweise durch kurzfristige Medikamentenabsetzung pausibilisierbar sind. Aus diesem Grund wurden bei jungen Patienten kurzfristig entfernbare Probleme (mit anderenfalls langfristigen Auswirkungen auf die Erwerbsund Versicherungsbiografie) vorsichtig Richtung "Gesund" angepasst.Bei älteren Patienten sah die Sache dann reziprok aus. Hier wurde dann versucht, die Leute aus dem Budget zu nehmen und frei von äußeren Zwängen die umfangreichst mögliche Hilfe zu leisten:
Kassenärzte, die über die Kassenärztliche Vereinigung abrechnen (also nahezu alle) müssen mit diversen Budgetierungen leben. Es gibt da ein Budget, was pro Patient an ärztlichen Kassenleistungen 'statthaft' ist. Dieses Budget richtet sich nach dem Durchschnitt der erbrachten Leistungen über alle Patienten des Zuständigkeitsbereiches der jeweiligen KV. Rechnet ein Arzt im Schnitt pro Patient mehr als in diesem Budget vorgesehen ab, so wird er aufgefordert zurückzuzahlen. Ein weiteres Budget ist das Medikamentenbudget (Kassenrezepte). Auch hier die selbe Mittelwertbildung und ggf. Regressforderung - mit dem Unterschied, dass der Arzt die Medikamentenkosten ja nicht vor der Rückforderung bezahlt bekommen hat … praktisch soll der Arzt also mit seinem Honorar die 'zu viel' verschriebenen Medikamente bezahlen. Die Summen um die es da geht liegen je nach Patientenaufkommen pro Quartal zwischen 4 und 20 TEUR.Jeder Patient mit einer chronischen Krankheit wird bei den Durchschnittsberechnungen nicht berücksichtigt (es gibt noch 'nen Katalog von nichtchronischen Krankheiten, bei denen ebenso verfahren wird). Er fällt also aus dem Budget heraus. Im Ergebnis sind Ärzte also immer sehr bestrebt, an passender und unauffälliger Stelle aus einer Mücke 'nen Elefanten zu machen. Aus einem leichten und vorübergehenden Bluthochdruck wird ein starker und chronischer solcher. Aus einem leichten Diabetes, der auch durch Verringerung täglicher Zuckerberge behandelbar wäre, wird ein ernstes Problem, dem man nur durch glukosesenkende Medikamente Herr werden kann (ganz wichtig: grad so noch nicht dauerhaft Insulinpflichtig). Aus Appetitverlust wegen baldigem ALG I-Ende wird eine endlose Abfolge aus langwieriger Salmonelle, Unterernährung, Depressionen … irgendwas.
Naja, den Aufwand könnte man sich wegen der seit 25 Jahren anhaltenden Widerspruchs-DDOS auf die KVen auch sparen, aber besser man holt sich vorher schonmal Munition für den unwahrscheinlichen Fall, dass der eigene aufschiebende Widerspruch zum Regress doch mal die beiden sachbearbeitenden Fachkräfte überwindet und 'verhandelt' wird.
Haha, naja, ist ja bekannt. Kassen, die Dinge nicht zahlen wollen, Krankheiten wegdiskutieren, nur einen Teil zahlen wollen, das kennt man … oh, darum geht es gar nicht? Andersherum? Ja, andersherum!
Es ist ein Wettbewerb zwischen den Kassen darüber entstanden, wer es schafft, die Ärzte dazu zu bringen, für die Patienten möglichst viele Diagnosen zu dokumentieren. Dann gibt es mehr Geld aus dem Risikostrukturausgleich, der hohe und teure Gesundheitsrisiken unter den einzelnen Kassen ausgleichen soll. Aus einem leichten Bluthochdruck wird ein schwerer. Aus einer depressiven Stimmung eine echte Depression, das bringt 1000 Euro mehr im Jahr pro Fall.Wait, what!?!?
Die Kassen bezahlen zum Beispiel Prämien von zehn Euro je Fall für Ärzte, wenn sie den Patienten auf dem Papier kränker machen. Sie bitten dabei um „Optimierung“ der Codierung. Manche Kassen besuchen die Ärzte dazu persönlich, manche rufen an. Und es gibt Verträge mit Ärztevereinigungen, die mehr und schwerwiegendere Diagnosen zum Ziel haben. Zudem lassen sich die Kassen in diese Richtung beraten. Dafür fallen Honorare an. Für all das haben die Kassen seit 2014 eine Milliarde Euro ausgegeben. Die fehlt für die Behandlung der Patienten. Das ist der Skandal!o_O
Alter Schwede, ich bin ja nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen normalerweise, aber … WHAT THE FUCK!?!?
Und ich dachte erst, der Höhepunkt des Interviews sei das hier (zur Frage, ob das gerechtfertigt sei, den Kassen aus dem Gesundheitsfonds 1,5 Milliarden Euro zu überweisen, wegen der höheren Ausgaben für die Flüchtlinge):
Nein. Die Flüchtlinge sind ein vorgeschobener Grund. Das ist unverantwortlich, weil es unnötig Ressentiments gegenüber den Migranten schürt. Wir Kassen haben noch fast keine Zusatzkosten, weil die meisten Flüchtlinge noch im Asylverfahren stecken. Dann tragen die Kommunen die Aufwendungen.Wie krass ist DAS denn alles?! Meine Fresse!
Update: Ein Einsender weist darauf hin, dass das später ernste Folgen für die Patienten haben kann, beispielsweise wenn bei der Berufsunfähigkeitsrente plötzlich Diskrepanzen zwischen tatsächlich und abgerechneter Krankheit auffallen. Oder bei Strafverfahren, wo es um den Gesundheitszustand von jemandem geht. (Danke, Andreas)
Money Quote:
Allgemeine Ansicht: Es müsse im Umgang mit Ausländerkriminalität endlich Ehrlichkeit her. Der Kolumnist unterstützt das ausdrücklich. Eine aufgeklärte Gesellschaft kann nicht hinnehmen, dass Jahr um Jahr wider jede Evidenz behauptet wird, man wisse leider immer noch nicht, ob der internationale Leistungssport aus kriminell organisierten Kartellen bestehe, man habe leider noch nicht herausfinden können, welche ausländischen Mitarbeiter der Deutschen Bank dem deutschen Rentner in spe ein Drittel seiner Altersvorsorge unter dem Sofakissen weggezogen haben, und es sei völlig ungeklärt, ob der ausländische Pharmakonzern Pfizer das ihm hierzulande gewährte Gastrecht dazu missbraucht habe, 100.000 deutsche Ärzte zu bestechen, 250 Krankenkassen zu betrügen und fünf Millionen deutsche Frauen an ihrer Gesundheit zu beschädigen.Und das ist erst der Anfang!
A report in the Military Times said the US Department of Defence spent a total of $82.24m (£53.57m) on such treatments, including $41.3m on Viagra alone.
Spannenderweise hat die Staatswaltschaft von New York Einspruch gegen die Einstellung eingelegt und ist damit vor Gericht durchgekommen. Den Zusammenhang verstehe ich ja nicht. Für die Frage, ob andere Generikahersteller das nachbauen ist es doch unerheblich, ob die das noch herstellen oder nicht?
Update: Anscheinend funktioniert das in den USA so, dass der Arzt immer das Originalmedikament verschreibt, und die Krankenkasse dann das Generikum substituiert. Das geht nur, wenn es das Originalmedikament noch gibt.
Möglicherweise ist das ja der Versuch, den Markt auszutrocknen? Wenn nur noch echte Ärzte Homöopathie anwenden dürfen, und die eine ordentliche schulmedizinische Ausbildung hinter sich haben, dann will von denen vielleicht niemand Homöopathie machen?
Übrigens kamen noch ein paar spannende Mails zum Thema Medikamentenengpass rein. Einer erzählte, dass die Krankenkassen fette Rahmenverträge mit einem Hersteller machen, in der sie dann praktisch die gesamte Produktion kaufen. Die anderen gehen leer aus und fahren dann halt entsprechend ihre Produktion runter. Wenn dann irgendwo eine Fabrik eine Störung hat, dann gibt es halt keine anderen Marktteilnehmer gerade.
Jemand anderes schrieb mir, dass das nicht nur Impfstoffe betrifft, sondern auch durchaus mal Standard-Medikamente. Es gibt dann eben nur noch ein Werk, in dem das hergestellt wird, und wenn da gestreikt wird o.ä., dann ist halt Ausfall. Da kommt es dann vor, dass es zwar Ersatzmedikamente gibt, aber die haben nur EU-Zulassung, keine deutsche Zulassung. Das kommt sogar bei Antibiotika vor, meint er. Übrigens passiert es wohl auch gelegentlich, dass irgendwelche Zulassungs-Bedingungen verschärft werden, und sich das dann für die Hersteller nicht lohnt, wenn der Patentschutz (die Lizenz zum Gelddrucken) abgelaufen ist. Dann werden die halt aus dem Verkehr gezogen, obwohl sie wirksam und verträglich sind.
Update: Eine EU-Zulassung bedeutet automatisch auch eine Deutschland-Zulassung, schreibt mir gerade jemand anderes. (Danke, Lorenz)
Update: Hier kommt gerade eine Mail rein, die im Wesentlichen bestätigt, dass die Telekom auch heute noch unverschlüsseltes MPLS als "das ist sicher, Verschlüsselung braucht man da nicht"-VPN verkauft. Die Marketing-Linie ist, dass "ja auch Krankenkassen MPLS der DTAG zertifiziert hätten". Wenn ich das kurz auflären darf: ja, weil die doof sind. Ganz Paranoiden bietet die Telekom auch "Verschlüsselung" an. Die ist dann (festhalten!) auf Kundenseite nicht konfigurierbar sondern die passiert auf deren Router am Ende der Leitung. Mit anderen Worten: Die Telekom hat die Schlüssel, nicht der Kunde. Und der Kunde kann gar nicht prüfen, ob da wirklich verschlüsselt wird oder nicht. An der Stelle, der Vollständigkeit halber: Wenn du nicht den Schlüssel hast, und zwar du alleine, ist es keine akzeptable Verschlüsselung. Unglaublich.
Die Testerin bekam neben einem Grundhonorar eine sogenannte „Fangprämie“ in Höhe von 50 Euro für jedes beigebrachte Rezept über die „Pille danach“. Neben den Honorarzahlungen fielen auch Übernachtungskosten und Kosten für einen Mietwagen an. Insgesamt schlug die Aktion nach Erinnerung eines Beteiligten mit 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche.WTF!?
Update: Wikipedia hat Details zu der Zusammenarbeit der BKK-IHV mit den Abtreibungsgegnern. Das klingt dort alles noch viel übler. (Danke, Johannes)
Das klingt zwar sehr holzhammerig, aber im Wesentlichen halte ich das für den richtigen Weg. Wenn man nämlich eine gesetzliche und eine private Option hat, dann werden die Privaten sich immer über günstige Preise die jungen und gesunden Kunden rauspicken und die Alten mit den teuren Leiden bleiben bei den gesetzlichen Kassen. Das führt im Ergebnis nur zu Profit für die privaten Krankenkassen, für die Bürger und das System ist es schlecht.
Schon ein Jahr nach der Einführung der Nichtraucherschutzgesetze 2007 und 2008 gingen die Klinik-Behandlungen wegen Herzinfarkten um 8,6 Prozent zurück, wie aus Studie hervorgeht. Die federführend vom Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung erarbeitete Studie basiert auf den Daten von 3,7 Millionen DAK-Versicherten.
Es ist ein verblüffender Seitenwechsel: Die Chefin der Krankenkasse Barmer GEK, Birgit Fischer, wechselt zur Pharmalobby. Die SPD-Politikerin arbeite künftig für den Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA), teilte die Kasse mit. Fischer wird nach Angaben des Verbandes ab 1. Mai Hauptgeschäftsführerin.Der Brüller! Die Frau war mal Gesundheitsministerin! Gut, das ist nur auf dem Papier ein Widerspruch jetzt, denn die Gesundheitsminister bei uns machen ja genau das gleiche, was die Pharmalobbyisten machen. Dafür sorgen, dass die Patienten nach Strich und Faden ausgenommen werden können, und dass am Ende die Ärzte wie die Schuldigen aussehen.
In ihrer Mitgliederzeitschrift hat die Krankenkasse Vereinigte IKK einen kleinen Waldpilz-Ratgeber veröffentlicht. Dumm nur, dass die Redakteure den Grünling zum Verzehr empfohlen haben. Der kleine Pilz ist giftig.
Ich persönlich habe ja nichts dagegen, wenn die Kassen Homöopathische Mittel bezahlen. Solange sie nicht mehr zahlen, als man für gefiltertes Wasser im Baumarkt zahlen würde.
Update: Weil jetzt hier Mails reinkommen, die die tk verteidigen, und die Site als Propagandaplattform der privaten Krankenversicherungen brandmarken: stimmt beides. Mein Punkt war auch nicht, dass die tk schlecht ist, sondern dass der sich da als Steigerung mehr genehmigt, als Hartz IVler im Jahr kriegen. (Danke, Carlos)
Update: Ich sollte vielleicht noch erwähnen, wieso das meiner Meinung nach so eine Frechheit ist. Medikamente kosten bei uns im Durchschnitt ungefähr das Doppelte wie in Schweden. Die Pharmamafia kann uns hier nach Strich und Faden abzocken, weil sie wissen, dass unsere Kassen sich nicht weigern können, die Mondpreise zu zahlen, die die Hersteller aufrufen. Die ganze Diskussion mit "hochinnovativen" Medikamenten (das ist Codewort für "neu, daher Gummipatent drauf, und daher Monopolpreis-Abzocke") ist eine Nebelwand, weil die Pharmahersteller seit Jahren immer wieder im Wesentlichen die selben Medikamente subtil umfummeln und unter neuem Namen neu patentieren. Die Pharmakonzerne geben übrigens doppelt so viel für Werbung wie für Forschung aus. Falls jetzt jemand mit "aber die brauchen doch das Geld für die Forschung" kommen wollte. Googelt selber, es gibt da eine erstaunliche Koinzidenz zwischen "das Patent auf das alte Medikament läuft aus" und "Pharmakonzern patentiert ein sehr ähnliches Mittel". Daher sind auch die Werbeausgaben so hoch. Damit die Ärzte nicht das Generikum verschreiben.
Man hatte mir vorher diskret zu Verstehen gegeben, dass durchaus erwünscht ist, wenn ich provokante Thesen äußere und damit die anderen Teilnehmer ein bisschen animiere. Außerdem hieß es, ich sei der einzige Techie und das Publikum sei aus dem Gesundheitssektor, und damit war klar, dass ich da keine technischen Details ausbreiten kann.
Ich eröffnete mein Plädoyer also mit dem Satz, ich sei ja hier als Vertreter der Patienten da, weil für die anderen Interessengruppen für ausreichend Vertretung gesorgt sei. Das gefiel den anderen Teilnehmern schon mal gar nicht, besonders Thilo Weichert vom ULD in Kiel und der direkt neben mir sitzende Vertreter des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen schienen mir zu zürnen :-)
Normalerweise auf solchen Veranstaltungen kommt das Gespräch dann irgendwann darauf, dass man ja Datenbanken verknüpfen könnte, oder bei einer technischeren Veranstaltung fällt der Begriff Datamining. In solchen Fällen weise ich normalerweise darauf hin, dass man das ja früher Rasterfahndung nannte und total doof fand. Bei dieser Veranstaltung passierte etwas, das mir so noch nie passiert ist: die redeten von sich aus von Rasterfahndung. Der Datenschutzbeauftragte der Barmer war als Vertreter der Krankenkassen auf dem Podium und fing da plötzlich an, seinem Bedauern Ausdruck zu verleihen, dass sie die ganzen schönen Daten ja gar nicht nutzen können, weil es so viel Datenschutz gibt bei uns in Deutschland. Im Schlußwort meinte dann der Vorstandsvorsitzende der Charité auch noch, der Forschungsstandort Deutschland für klinische Forschung sei im Hintertreffen und wir brauchen die Rasterfahndung auf den ganzen Daten, wenn wir ihn retten wollen. Das hat mich ziemlich schockiert. Denen ist klar, dass sie da von Rasterfahndung reden, und sie wollen es alle haben. Und die Krankenkassen glauben wirklich, wir glaubten ihnen, dass sie auf den Daten kein Datamining machen.
Ich habe mitgenommen, dass Herr Weichert böse ist, dass die Konnektoren gerade aus dem Konzept rausfliegen (was ich für einen Gewinn halte, weil es die Komplexität senkt). Herr Etgeton (Verbraucherzentralen) versuchte, einen positiven Gesamteindruck aufzubauen, nach dem Motto "wenn wir uns anstrengen, wird doch noch alles gut", und er hatte da auch ganz hehre (man könnte fast sagen: von jugendlichem Optimismus geprägte) Annahmen wie dass der mündige Bürger rational entscheidet, wem er seine Daten gibt und wem nicht. Insgesamt war Konsens, dass man etwas tun muss, um die Akzeptanz der Gesundheitskarte zu steigern. Irgendjemand sprach dann erfreulicherweise auch den Punkt an, dass die Gesundheitskarte in der aktuellen Planung überhaupt nichts leistet, was nicht auch das bestehende System leistet, und niemand widersprach. Alle nickten. Größter Verfechter der Gesundheitskarte war Herr Bartmann, der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Er argumentierte vor allem mit der und für die Fallakte (die AFAIK nur optional ist in der aktuellen Planung, nur die Rezepte sind tatsächlich Pflicht) und meinte z.B., im Moment dauere es teilweise Monate, bis der überweisende Arzt mal mitgeteilt kriegt, was die im Krankenhaus mit seinem Patienten gemacht haben, und das ginge ja per Schneckenpost und sei furchtbar ineffizient. Ich kam leider nicht mehr dazu, ihn zu fragen, welche Postdienstleister sie da verwenden, der Monate für die Zustellung braucht, wo doch sogar die gute alte Bundespost inzwischen bundesweit i.A. innerhalb eines Tages zustellen kann.
Meine Thesen waren noch, dass für den normalen Bürger überhaupt kein Unterschied zwischen der eGK und Google Health erkennbar sei, weil er in beiden Fällen irgendwelchen ihm unbekannten Leuten vergleichbare Datensicherheits-Versprechen schlicht glauben muss. Google ist sogar im Vorteil, wenn ihr mich fragt, weil denen ja noch nie irgendwas verloren gegangen ist (wenn man mal von dem China-0day neulich absieht, und das ist ja auch diversen Ministerien bei uns passiert, da ist also unentschieden), während bei der eGK der zuständige Dienstleister T-Systems ist, also die Telekom, und die hat ja nun gerade 2009 kein besonders überzeugendes Bild abgegeben in der Beziehung.
Ich habe auch noch argumentiert, dass wenn ich zum Arzt gehe, und es mir richtig schlecht geht, dass ich dann lieber einen Arzt will, der 80-90% seiner Hirnkapazität dafür frei hat, mir zu helfen, und keinen Arzt, der 40% seines Hirns mit Sorgen über seine komplexe IT-Umgebung verplempert. Das stieß auch auf breiten Widerstand. Alle Beteiligten legten Wert darauf, dass sie moderne Menschen sind und mit Computern umgehen können und das ja wohl selbstverständlich sei. OK, kann man ja nicht ausschließen, dass die Anwesenden da gerade die Ausnahmen in Deutschland sind, die sich auch mit Computern auskennen :-)
Ein Höhepunkt war noch, als Herr Bartmann (Ärztekammer) Ellis (Update: ich dachte Bartmann, aber Herr Krempl sagt Ellis und der hat mitgeschrieben, dem vertraue ich mal mehr als meinem Gedächtnis) dann erzählte, er habe ja mal in Skandinavien gewohnt, und bei denen sei das ja selbstverständlich, dass die da die ganzen Daten offen verknüpfen, und da hätten sie ganz tolle Erkenntnisse draus gewonnen, z.B. Krebsrisiko für Kinder von Schwangeren, die irgendwas nehmen. Nach entsprechender Anonymisierung der Daten kann man sowas auch in Deutschland machen, soweit ich weiß.
Update: Stefan Krempl von Heise war auch da und hat noch dieses tolle Zitat, das ich bestätigen kann:
Eine "Rasterfahndung mit Krebsdaten" zuzulassen sei legitim, da durch Tumore "mehr Menschen sterben als durch Terroristen".
Ausgerechnet das Foto des Krankenversicherten, das die künftige e-Card zieren soll, sorgt für Verwirrung im Gesundheitsministerium, bei Krankenkassen, Datenschützern und Patienten. Dem Hamburger Abendblatt liegen zwei juristische Gutachten vor, die belegen: So einfach, wie sich die Gesundheitskarten-Gesellschaft Gematik die Einführung für 80 Millionen Krankenversicherte vorstellt, kann es nicht funktionieren.*facepalm*[…]
Weil die Krankenkassen von den Versicherten Fotos abfordern, aber nicht prüfen, ob tatsächlich die Versicherten darauf zu sehen sind, sei das Verfahren nicht zulässig. "Patienten sind nicht absolut zweifelsfrei identifizierbar. Systematischer Missbrauch ist möglich." Dabei sollte gerade das Foto Millionen-Betrügereien verhindern helfen.
Außerdem könnte schon bald noch eine neue Funktion hinzukommen: Der Sparkassen- und Giroverband verhandelt derzeit mit Krankenkassen, ob Kunden am Geldautomaten auch ihre künftige Gesundheitskarte einlegen und sich über ihre Arztdaten informieren können.Wir sollen ja den Banken auch unsere Religionszugehörigkeit sagen. Und die Banken verkaufen auch Versicherungen. Und jetzt haben sie auch noch Zugriff auf unsere Gesundheitsdaten. Damit haben wir dann alles zusammen, was bisher nur eine rhetorische Figur der Datenschützer war, wenn es um die Schutzwürdigkeit der Daten ging.
Ich glaube ja, dass das Teil des Banken-Bailouts ist. Die Banken sollen sich mit diesen Daten selber aus dem Sumpf ziehen. Wir haben ja gerade bei der Telekom und in Liechtenstein gesehen, was sowas auf dem Schwarzmarkt wert ist. Wenn da jemand meckert, machen wir eine Runde Markt-Deregulierung, da ist ja unsere Regierung eh spitze drin. (Danke, Detlef)
Die 13 haben ein klares Ziel: Die Ständige Impfkommission (Stiko) müsse ihre Entscheidung überdenken, mit der sie im März 2007 - so schnell wie nie zuvor bei einem neuen Impfstoff - die Impfung für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfahl. Damit zwang die Stiko letztlich die Krankenkassen zur Erstattung und löste eine Kostenexplosion aus: Einer der beiden Impfstoffe war 2007 die umsatzstärkste Arznei in Deutschland.Und haha, vergesst den Umsatz, denkt an dem Profit bei einer flächendeckenden Impfung mit dem teuersten Impfstoff überhaupt!
Warum ist denn das überhaupt empfohlen worden?
Doch die Impf-Empfehlung der Stiko steht nach Ansicht der 13 Wissenschaftler auf tönernen Füßen. Sie verwende Zahlen, die nicht durch Studien gedeckt sind, so die Gruppe.Ach!
Das Ergebnis: Fast jede Zahl, egal wer sie nennt, stammt letztlich von den Impfstoff-Herstellern - Glaxo Smith Kline und Sanofi Pasteur MSD.Na das ist natürlich die ideale Basis für fundierte Entscheidungen, die die gesamte weibliche Bevölkerung betreffen!1!! Und, das wird euch jetzt genau so schockieren wie mich: die Zahlen entsprechen nicht der Wahrheit:
"So geistert überall das Versprechen herum, die Impfung schütze zu 70 Prozent vor Gebärmutterhalskrebs."Denn niemand hat bisher getestet, wie viel seltener geimpfte Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Geht auch gar nicht, das dauert ja Jahre, bis sich ein Krebs entwickelt.Doch diese Zahl ist reines Wunschdenken.
Die aussagekräftigste Studie zum Thema trägt den verheißungsvollen Namen Future II. Sie wurde im Auftrag von Sanofi Pasteur MSD an mehr als 12000 jungen Frauen durchgeführt. Doch die Zahl der Krebsvorstufen wurde so nur um 17 Prozent gesenkt - und eben nicht um die erträumten 70 Prozent.Dazu kommt, dass nur zwei HPV-Virenstämme von der Impfung betroffen sind, obwohl 13 Krebs auslösen können. Wenn man also zwei tötet, nistet halt ein anderer in der entstandenen Nische. Glaxo Smith Kline erhebt gar nicht erst Zahlen, aus denen man die Senkung des Gesamtrisikos ablesen könnte; Sanofi hat sie, rückt sie aber nicht raus.
Dazu kommt, dass nicht klar ist, wie die Impfung das Immunsystem beeinflusst. Normalerweise macht das Immunsystem die HPV-Viren erfolgreich selber platt.
Kurz gesagt: das war alles gar nichts, und jetzt will es keiner gewesen sein. Und die Werbemaschine rollt weiter.
Update: Geht noch weiter:
Die Unabhängigkeit der STIKO bei ihrer Entscheidung zur Impfempfehlung wird inzwischen mehr und mehr in Zweifel gezogen: Der damalige Vorsitzende Heinz-Josef Schmitt hatte wenige Monate zuvor einen mit 10.000 Euro dotierten Preis angenommen, der von Sanofi Pasteur MSD gestiftet war. Auch andere Kommissionsmitglieder arbeiten eng mit den Impfstoffherstellern zusammen
Überraschung!1!!
Bei der jüngsten Auswertung der Gardasil-Studie ergab sich kein statistisch nachweisbarer Effekt der Impfung auf die Verhinderung hochgradiger Zelldysplasien am Muttermund – und nur diese gelten als relevante Krebsvorstufen (ARZNEITELEGRAMM 2007). In einem Editorial des New England Journal of Medicine wurde die Wirkung von Gardasil daher zu Recht als "bescheiden" bezeichnet: Ein Nutzen der Impfung für das Gesundheitswesen sei nur noch im allergünstigsten Fall ("most optimistic scenario") zu erwarten. Zudem gäbe es deutliche Hinweise auf ein Serotype-Replacement - das heißt, dass die biologische Lücke, die durch die Impfung entsteht, durch andere HPV-Typen rasch wieder aufgefüllt werden könnte (SAWAYA 2007).
(Danke, Christian)
Die Basis der von Forsa Sozialforschung durchgeführten und ausgewerteten Umfrage bildet ein computergestütztes Telefoninterview von 2009 gesetzlich Versicherten über 16 Jahre.HAHAHAHAHAHAHAHAHA das sehe ich ja direkt vor mir gerade. Ruft mich ein wildgewordenes Voicemailsystem an und will, dass ich Zahlen drücke. Wahrscheinlich haben alle wild irgendwelchen Scheiß gedrückt und dann genervt aufgelegt. Ich persönlich beantworte ja aus Prinzip keine Umfragen, rede nicht mit Marktforschern und kaufe nichts von Firmen, die mich anrufen oder Umfragen mit mir als Zielperson durchführen lassen.
So mussten alle Arztausweise ersetzt werden, weil sie mit falschen Zertifikatsattributen geliefert wurden. Mitten im Test versagten 2000 Gesundheitskarten, weil ihre Zertifikate im Januar 2008 ungültig wurden."Totalschaden" würde eine KFZ-Versicherung dazu sagen. Und jetzt? Jetzt wollen sie die PINs reduzieren:Auch die im Ablauf geschulten Beteiligten trugen ihren Teil zum Test-Fiasko bei. Von 25 Ärzten in 17 Praxen, die freiwillig die Testphase bestritten, sperrten 30 Prozent ihren Heilberufsausweis, weil sie sich partout nicht mehr an die Signatur-PIN erinnern konnten. 10 Prozent davon sperrten ihren neuen Arztausweis irreversibel. Auch die Quote bei den Patienten war ernüchternd: Von den 7553 ausgegebenen eGK wurden 75 Prozent entweder durch falsche PIN-Eingabe gesperrt oder durch den Versuch, die Notfalldaten ohne Arztkarte zu speichern.
Ihre vorläufige Forderung nach einer "Komfort-PIN", bei der gerade keine PIN mehr eingegeben werden muss, wird von den Datenschützern nunmehr unter Verweis auf das Behindertengleichstellungsgesetz unterstützt: Wer nicht in der Lage ist, mit den (je nach Krankenkasse) bis zu 3 verschiedenen PINs umzugehen, müsse dennoch einen Zugang zur medizinischen Telematik haben, so die Datenschützer.Tja, und so scheitert ein weiteres IT-Großprojekt an seinen Ambitionen. Da sind noch mehr lustige Details in dem Artikel, z.B. dass die Apotheker die E-Rezepte ausdrucken, dass die Patienten lieber zu nicht umgerüsteten Apotheken gingen, um sich den E-Ärger zu ersparen, … aber nichts ist so schlimm, dass man es nicht noch schlimmer machen könnte: so schlug ein Professor aus Göttingen vor, man könnte die eGK ja auf die SIM-Karte des Mobiltelefons tun (OH NEEEEIIIINNNN!!!!!!), das mit den ganzen PINs sei doch viel zu rückständig.
Nun hat die IP-Mafia keine Gelegenheit versäumt, das zu verhindern. U.a. haben sie versucht, der 3. Welt zu erklären, sie dürften nur Patente ignorieren, wenn sie die Medikamente zum Eigenbedarf selber herstellen, was die gar nicht können, weil sie a) das Knowhow dazu nicht haben und b) die Mitgliedsstaaten der IP-Mafia (WIR!) über das System "Weltbank" und "Weltwährungsfonds" dafür gesorgt haben, dass die Länder so hoch verschuldet sind, und wir ihnen systematisch alle Möglichkeiten verbaut haben, da jemals rauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die haben gar nicht das Kapital, um Medikament-Fabriken zu bauen. Und warum sollten sie auch. Es ist ja viel sinnvoller, wenn ein Land wie Brasilien die macht und zum Selbstkostenpreis an die 3. Welt verteilt. Und der liegt, wie der Zufall es will, mehrere Größenordnungen unter den Erpressungspreisen, die die Pharma-Mafia für die selben Medikamente haben will. Denn denen geht es gar nicht um die 3. Welt, denen geht es viel mehr um die 1. Welt, denn da liegt der Profit. Da kann man auch nehmen, was man will, es zahlen ja die Krankenkassen, d.h. das gesamte Volk. Und die werden keinem Kranken noch so teure lebensverlängernde Medikamente verweigern. Kurz: die Pharma-Mafia erpresst die Bevölkerung, und diese ganze kriminelle Scheiße funktioniert natürlich nur, wenn es die Medikamente nicht nebenan für ein Promille der Kosten gibt. Das einzige, worum es hier wirklich geht, ist: die Länder sollen sich verpflichten, wenn sie auch die Erpressungspreise zahlen könnten, dass sie dann nicht die Brasilien-Version kaufen können. Und weil man so etwas unmoralisches unmöglich offen fordern kann, haben sie sich dieses fette Lügengebilde mit "wir wollen doch den Menschen helfen" ausgedacht.
Ich bin mir übrigens sicher, dass auch die Pharmamafia hinter den angeblich vergifteten Fake-Medikamenten aus China steckt. Denn mit nicht-kriminellen Methoden können die ihr Abzocksystem unmöglich langfristig am Laufen halten.
Update: Der Sudan hat übrigens mal eine Medikamentenfabrik gebaut. Die hat Bill Clinton dann unter dem Vorwand zerbombt, dort würden Biowaffen hergestellt. Das hat sich dann als Fehleinschätzung herausgestellt danach (na sowas!).
Das Gesundheitsministeriums allerdings begegnet dem Gezeter mit großem Unverständnis. "Wir ergreifen jetzt Maßnahmen, die für eine Umsetzung der Gesundheitsreform notwendig sind", sagt die zuständige Sprecherin der Gesundheitsressorts, Dagmar Kaiser, zu ZEIT online. Dass die ärztliche Schweigepflicht angetastet werde, sei eine Behauptung der Ärzte. "Unsere Position ist das nicht." Bereits jetzt gebe es gesetzliche Vorschriften, die den Arzt in bestimmten Situationen von seiner Schweigepflicht entbinden und ihn zum Datentransfer verpflichteten.Nun, höchste Zeit dann, diese Vorschriften schleunigst abzuschaffen! Aber wartet, wird noch härter:
"Es geht nicht um das Raucherbein", ergänzt Kaiser.Äh, nicht? Wie jetzt? Das ist doch gerade zu die Definition einer selbstverschuldeten Erkrankung! Das ist vermutlich das gleiche Nein wie bei den Mautdaten. Wieso glauben die eigentlich immer, das Problem ginge weg, wenn sie uns nur mal so richtig amtlich dreist ins Gesicht lügen? Dafür muss es einfach mal Konsequenzen geben.
Und wie kommt das eigentlich, dass bei uns die Gesetze im Gesundheitswesen von den Krankenkassen geschrieben werden?
Nur damit ihr das auch alle verstanden habt: von allen Stellen, denen sie die Schlüssel hätten geben können, geben sie sie den Krankenkassen, die einen geschäftlichen Anreiz haben, die Daten zu mißbrauchen.
Während die Versicherungsbeiträge für 50 Millionen Kassenpatienten zum Jahreswechsel schon mal kräftig anstiegen, wurden Einschnitte zu Lasten von Ärzten, Apothekern und Pharmakonzernen nun in letzter Minute abgewendet. Krankenhäusern und Rettungsdiensten - Ministerin Schmidt hatte diese vor wenigen Wochen noch der Verschwendung geziehen - werden entgegen der ursprünglichen Planung keine allzu großen Sparbeiträge abverlangt. Der Wettbewerb zwischen den privaten Krankenversicherungen wird, abweichend von der bisherigen Planung, auf ein Mindestmaß begrenzt.Für alle noch mal ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für alle. Außer die Patienten natürlich. Und eine Maßnahme ist härter als die nächste!
Wann war eigentlich das letzte Mal mit dem Wort "Reform" etwas positives gemeint? Das ist ja NUR noch zum Reinhauen alles.
Jetzt kündigt die Gesundheitsministerin an, dass es auf ein paar hundert Millionen Euro mehr oder weniger nicht ankomme.Na priiiiima. Ist ja nicht ihr Geld. Ich würde da noch mehr drüber meckern, aber der Spiegel macht das schon nicht schlecht an der Stelle. KOTZ!!!
Kleines Schmankerl noch, falls jemand noch Substanz zum Rauskotzen hat:
Viele Fragen der Reform müssen durch Folgegesetze erst noch geregelt werden. So ist offen, wie künftig die Ärztehonorare berechnet werden sollen. Ebenso wenig ist geklärt, was mit einer Krankenkasse geschieht, die in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Die von der CSU duchgesetzte Klausel, wonach kein Bundesland mehr als 100 Millionen Euro im Jahr durch den neuen Gesundheitsfonds verlieren soll, muss ebenfalls noch ausformuliert werden.Und wenn man dann noch hört, daß die CSU fordert, Länder müssten nicht für insolvente regionale Krankenkassen haften, dann weiß man auch schon, wo der Dampfer hinfährt.
Dann gibt es jetzt Peak-Kabeljau, und unser Außenversager geht zu Putin, schön debil in die Kamera grinsen. Mann Mann Mann, und das an einem der dunkelsten Tage des Jahres.
Oder ist das deren Konzept gegen die Überbevölkerung? Leute in den Freitod treiben?
Die Kassen sollen aus diesem Fonds pro Versicherten einen Betrag erhalten, der die durchschnittlichen Behandlungskosten pro Patient abdeckt. Kassen, die mit diesem Geld nicht auskommen, müssten zusätzlich bei ihren Versicherten einen Zusatzbeitrag als Kopfpauschale oder prozentualen Beitrag erheben.Was wird also passieren? Die Betriebskrankenkassen, die nur junge, kräftige, gesunde Arbeiter haben, werden den Durchschnittssatz nach unten treiben, und mit der Kohle auskommen, sogar weniger brauchen. Die anderen Krankenkassen, die, die die Rentner und Arbeitslosen haben, werden schlicht pleite machen. Aber das Wort "Rentner" wird sich wahrscheinlich eh bald erledigt haben, wenn wir alle bis zum Tode arbeiten, und Arbeitslose haben es ja auch nicht besser verdient, die sollen endlich mal aufhören, den anderen auf der Tasche zu liegen!1!!