Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Also macht man einen Deal mit den Krankenkassen. Die sollen das machen, dafür dürfen sie die digital vorliegenden Daten dann schön dataminen.
Ja aber Moment, das geht doch nicht, da muss jeder einzelne Bürger zustimmen sagt ihr?
Ja, schon. In der Theorie. In einer Demokratie. In einem Rechtsstaat. Aber nicht bei uns.
Dem Datenschutzbeauftragten legt man einfach einen Entwurf vor, an dem er nichts auszusetzen hat, aber im eigentlichen Gesetz steht etwas völlig anderes.
Fuck yeah! Das merken die NIE!!1!
Lieferengpässe nehmen seit ca 2005 (seit dem AVWG - Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung) stetig zu.Vielen Dank an dieser Stelle für die vielen Einsendungen, auch die, die ich nicht berücksichtigen konnte.
Der aktuelle Krisenhöhepunkt wird zwar auch durch die Corona-Krise befeuert, die Ursachen sind aber viel älter.Es gab auch vor 2005 schon vereinzelt Medikament, die aus unterschiedlichen Gründen nicht lieferbar waren (Chargenausfälle, Insolvenzen beim Hersteller etc.) aber das war vergleichsweise selten und harmlos.
In 2005 kam dann das Gesetz von Ministerin Ulla Schmidt, was es den Kassen ermöglichte, Rabattverträge mit den Herstellern von rezeptpflichtigen (RX) Medikamenten abzuschliessen. Vulgo: Du bekommst nur noch Medikamente in der Apotheke ausgehändigt, wenn die Krankenkasse (KK) einen Vertrag mit dem Hersteller des Medikamentes hat. Vorher gab es einen relativ freien Markt, der aber natürlich auch so seine Fehlanreize hatte. Das darf man nicht beschönigen.
Heute kauft der Apotheker zu einem festgelegten Einkaufspreis und verkauft zum festgelegten Verkaufspreis (diese sogenannten TaxPreise sind bei RX-Medikamenten gesetzlich vorgeschrieben. Von ihnen darf nicht abgewichen werden).
Die Krankenkasse bezahlt dem Apotheker diesen festgelegten Preis, holt sich aber gleichzeitig den (geheimen!) Zwangsrabatt beim Hersteller zurück, so dass sie faktisch nur die Differenz zwischen Apotheken-EK und Zwangsrabatt bezahlt.
Bei manchen Krankenkassen (wie den AOKen) gab es sogar nur einen Vertrags-Hersteller pro Wirkstoff. Die Absicht dahinter war, den Preis auf ein Minimum zu drücken, indem man dafür dem Hersteller ein quasi-Monopol versprach.Gleichzeitig wurde den Herstellern verboten, die Preise ihrer Medikamente - zum Beispiel zum Inflationsausgleich - nach oben anzupassen (Preis-Moratorium). Das gilt seit 2005 bis heute.
Das Ende vom Lied ist, daß Deutschland inzwischen im Bereich der RX-Medikamente ein ausgesprochenes Niedrigpreisland ist (auch wenn im Volksmund immer das Gegenteil behauptet wird). Die internationalen Hersteller verkaufen aber Ihre (beschränkte) Ware größtenteils an die Länder, wo sie mehr dran verdienen können.
Da bleibt dann oft nur eine kleinere Menge für Deutschland über.Ohne viel vorwegzunehmen kann sich jeder vorstellen, daß das nicht die beste Idee in punkto Versorgungssicherheit für die Versicherten war.
Dieses System führte in den vergangenen 15 Jahren zu einer Menge Fehlstellungen:
Die europäischen Hersteller und -standorte sind innerhalb weniger Jahre dem Preisdiktat zum Opfer gefallen. Es gibt nur noch ganz wenige Medikamente, die in Europa, geschweige denn D produziert werden. Wir sind quasi vollständig von Indien und China abhängig.
Dort findet nämlich fast ausschliessslich die Herstellung der Wirkstoffe statt. Ist einfach billiger und es guckt keiner so genau hin. Das merkt man hierzulande an den immer weiter eskalierenden Qualitätsmängeln (nicht zuletzt die Verseuchung von vielen Medikamenten mit krebserregendem NDMA im letzten Jahr).Viele Wirkstoffe haben nur noch wenige oder sogar nur noch einen großen Hersteller. Ein gutes Beispiel ist dafür der bekannte Schmerzwirkstoff Ibuprofen. Er wird weltweit nur noch in einer handvoll Fabriken hergestellt. Da hat Sanofi ein quasi-Vertrags-Monopol für die Tabletten der meisten deutschen Krankenkassen mit seinem Produkt Ibuflam.
Die anderen Hersteller produzieren nur noch unbedeutende Restmengen. Wenn bei Sanofi mal wieder was schief geht fällt also nahezu die gesamte RX Ibu-Tabletten-Versorgung flach, da diese Restmengen nur für einen kurzen Überbrückungszeitraum reichen.Gleichzeitig haben die Kassen die Preise für dieses Monopol so sehr gedrückt, dass den Herstellern keine finanziellen Spielräume mehr bleiben. Es geht da dem Vernehmen nach um einzelne Cents. Das setzt sich in der ganzen Lieferkette bis zum Wirkstoffhersteller fort, was nicht gerade zu einer Steigerung bei der Qualitätssicherung führt. Aus Effekivitätsgründen werden dann nur 98-99% des realen Bedarfes produziert, weil man keine finanziellen Reserven für Überproduktionen hat. Man beachte bitte, dass die Krankenkassen bis heute die geheimen Abrechnungspreise nicht offenlegen wollen. Für Körperschaften des öffentlichen Rechtes schon ein starkes Stück.
Wir als Apotheken können einen Teil der - durch dieses bekloppte System bedingten - Ausfälle abfedern, da wir - nur ausnahmsweise bei Nichtlieferbarkeit des Vertragspartners - auch gleichartige Produkte von anderen Herstellern abgeben dürfen. Das hat sicher schon jeder mal in der Apotheke gehört: "Tut mir leid, Ihr Artikel ist gerade wieder nicht lieferbar. Darf ich Ihnen ein wirkstoffgleiches Medikament mitgeben?" Das bedeutet für die Apotheken aber einen hohen Dokumentationsaufwand, da wir die Nichtlieferbarkeit erst aufwendig beim Großhandel und Hersteller erfragen und dokumentieren müssen. Ansonsten streichen einem die Krankenkassen 100% des Preises und man bleibt komplett auf dem Schaden sitzen. Gleichzeitig behaupten die Hersteller immer, sie wären lieferfähig, weil viele Rabattverträge eine Strafklausel bei Nichtlieferfähigkeit vorsehen.
Die Krankenkassen sind übrigens zwar an einem Großteil dieser Misere schuld, aber auch die anderen Marktteilnehmer sind nicht ganz unschuldig.
Alles in allem möchte ich nochmal betonen: Das ist nur ein Teil der ganzen Problematik, die viel umfangreicher und vielschichtiger ist. Ich musste auch oben einige Sachen vereinfachen und aus unserem Apothekensprech übersetzen, damit sie überhaupt nachvollziehbar werden, dafür bitte ich um Entschuldigung.Zum Schluß noch eines: Es wird aktuell immer wieder über eine Freigabe der gesetzlich festgesetzen RX-Preise diskutiert. Im Zuge der Corona-Krise sollte inzwischen auch dem letzten klar geworden sein, daß die fixen Preise vor allem zum Schutz der Bevölkerung dienen.
Man stelle sich mal vor, es würde einen effektiven - aber beschränkt bevorrateten - Wirkstoff oder Impfstoff gegen das Virus geben. Der Preis eines lebensrettenden Medikamentes würde (bei freien Preisen) deutlich schneller eskalieren, als der von Klopapier und Schutzmasken.
Wollen wir wirklich eine Gesundheitsversorgung, wo die Überlebenschancen vom Geldbeutel abhängen, so wie in den USA?
- Die Meldungen zu den genannten behördlichen Datenbanken sind "freiwillig".Und wie so häufig erfährt man bei solchen Einblicken in andere Branchen schnell Dinge, die man lieber gar nicht wissen wollte. :-(
Wie toll zuverlässig diese auf freiwillige Meldungen ("Selbstverpflichtung") aufbauenden Datenbanken sind, wenn ein Eingeständnis einer Nicht-Lieferfähigkeit Vertragsstrafen bei den Krankenkassen nach sich ziehen kann (als Rabatt-Partner), ist denke ich offensichtlich.
bfarm.de - Einfach mal den Text VOR der Liste lesen - mit Grüßen an die Medienkompetenz.
aezteblatt.de (Ganz unten, Meldewege und Definitionen… Lieferengpass Meldewege)Und von wegen "everything Pharma ist engmaschig dokumentiert"…ich wünschte dem wäre so, aber es gibt Lücken groß genug für Flugzeugträger… z.B. musste letztens ein Hersteller sehr viele Präparate zurückrufen, weil er "vergessen" hatte seine Beipackzettel aktuell zu halten (die sind Bestandteil der Zulassung und liegen damit den Behörden vor…); Ich gehe davon aus, das könnte das gemeinte "Schmankerl" sein… (ist aber nicht so bedeutend wie im Leserbrief suggeriert…)
puren-pharma.de
apotheke-adhoc.de- Allgemeines Volumen Lieferengpässe:
deutsche-apotheker-zeitung.de:
"Jeder Fünfte Leser gab zwischen 100 und 124 an, jeder Zehnte mehr als 200"
Mal aus einer kleinen Landapotheke; Wir schwanken zwischen 120 und 200, ein Kollege in einer großen Stadt-Apotheke berichtet von 500.
Und wir sprechen nur von permanenten "Lager-Defekten - also Medikamente die man sofort(!) fürs Lager kaufen würde oder für einen Patienten der darauf wartet, wenn ein Großhändler oder irgendjemand da etwas hat, hat er sofort(!) Aufträge und das Lager ist wieder leer (nur mal als Beispiel; Ein Kollege lässt seine Software alle paar Minuten seine Defektlisten als "Akut-Bestellung, liefern wenn verfügbar - wenn nicht lieferbar, Bestellung vergessen" an seine Lieferanten rausballern… Sobald die Großhandels-Bestände abseits der Vor-Reservierungen bedient sind, ist er dabei )…
Die Masse der Medikamente in der Datenbank taucht aber auf den Lieferfähigkeits-Listen der Einzelnen gar nicht auf, weil eine Apotheke nicht alle Medikamente an Lager hat und dementsprechend nicht permanent alle Lieferfähigkeiten abfragt…- Umfang Psychopharmaka
a) Auf der Liste 2019 ist Venlafaxin Platz 1 (Antidepressivum)
b) Böses Beispiel 2020; Doxepin (Antidepressivum)
Ich möchte explizit nicht weitere Wirkstoffe nennen… es besteht durchaus Angst im Markt vor einem "Run" auf problematische Wirkstoffe, da die Verträge der Krankenversicherungen zu massiven Konzentrationen auf wenige Hersteller geführt haben - die anderen Hersteller können nicht mit einem Fingerschnippen einspringen und bei einem Run… "Flatten the Curve"…
Und der Paracetamol-Run (Ja, das "paar Euro teure", "einfach so kaufen", "jede Apotheke hat hunderte Packungen" Schmerzmittel) nach der Corona-Ibuprofen-Geschichte hat doch einige im Markt überrascht:
deutsche-apotheker-zeitung.de
apotheke-adhoc.de- Die Darstellung des Leserbriefs bezüglich der vertikalen Marktaufteilung im Generikamarkt ist sinnenstellend verkürzt.
Ja, es gibt Lohnhersteller die für Generikafirmen Arzneimittel produzieren. Ja, es gibt Generikafirmen, die identische Tabletten unter eigenem Label vertreiben - die gehören aber in aller Regel zu einem Konzern (1a Pharma, Hexal, Sandoz; Aliud Pharma, Stada; Ratiopharm, Abz Pharma, CT Pharma, Teva; …). Die sind natürlich dazu gezwungen die Wirtschaftlichkeitsreserven zu heben und brauchen aus Portfolio-Gründen in mehreren Konzernteilen die gleichen Wirkstoffe "gebrandet". Die fallen dann aber in aller Regel alle gleichzeitig aus. Und nein - die melden den Lieferengpass nicht… sonst müssten sie ja Strafe zahlen.apotheke-adhoc.de
"So seien 2018 mehr als 5 Millionen Packungen der Wirkstoffkombination Tilidin und Naloxon abgegeben worden. Von denen seien 87 Prozent aus der Hand eines einzigen Konzerns gekommen,[…]"Ja, es gibt für manche Wirkstoffe mehrere Dutzend Hersteller… aber es gibt darunter auch "Limited" Töchter des gleichen Konzerns, so dass es teilweise das gleiche Medikament von einem Konzern sogar x-mal unter dem gleichen Namen in der Datenbank steht. Die machen eben für jede Krankenkasse ihre eigene Limited auf und melden eine unterschiedliche Artikel-Nummer - dadurch kann man Mengen deutlich "Vertrags-Bedarfs-gerechter"-steuern und falls doch mal eine Strafe anstehen sollte… es ist ne Wegwerf-Limited… (Ja, sowas sieht man nicht beim ersten einfachen Blick auf eine Liste… die ist ja weiterhin lang…)
Konzerne in Kombination mit diesen tollen Umgehungsstrukturen und Lohnhersteller, die für mehrere Konzerne arbeiten sorgen dann sehr, sehr schnell dafür, dass der Ausfall einer Fabrik auf der ganzen Welt spürbar ist. aerzteblatt.de
Trotz dieser "Listen-Vielfalt" ist auf dem Markt (typischerweise der Weg über den pharmazeutischen Großhandel) die Ware nicht zu kriegen und wenn man beim Hersteller direkt bestellen möchte, wird auf ein "ausgeschöpftes Kontingent in der ensprechenden Region", den angeblich vom Hersteller belieferten Großhandel ("Der muss Ware haben und wir liefern nicht direkt an Apotheken!") oder ähnliches verwiesen - aber eine Bestellung mit verbindlichem Liefertermin ist nicht platzierbar.
Corona;
Indien und China rufen Export-Verbote für Arzneimittel aus (der Markt wartet auf den Abriss des "Container-Stroms"…
apotheke-adhoc.deUnikliniken(!) in Deutschland fangen wieder an Eigen-Produktions-Kapazitäten(!!!) für Dinge die man früher "aus dem Regal" versorgt hat aufzubauen.
klinik-einkauf.de.Und nein, die Krankenkassen zahlen _nicht_ einfach so jedes x-beliebige Präparat oder sogar einen Import… das erzählen sie nur den Patienten immer wieder gerne.
Sowohl der verordnende Arzt als auch die abgebende Apotheke müssen dafür Dokumentations-Aufwand betreiben und tragen das wirtschaftliche Risiko dafür von der Krankenkasse in Regress genommen zu werden. Wenn ein rabattiertes Arzneimittel die Krankenkasse nur wenige Euro kostet, der Import aber (unter anderem auch durch die Zusatzkosten) dann hoch Zweistellig bis Dreistellig teuer wird und man mit eigenem Geld da steht, denkt man da sehr genau darüber nach (es bleibt ja auch nicht bei dem einen Patienten).
Da gibt es eigene Firmen für, die Fehler in der Dokumentation und dem Vorgehen suchen, um den Arzt (der die wirtschaftliche Verantwortung für seine Verordnung trägt) und die Apotheke (die gesetzlich verpflichtet ist, der Wirtschaftlichkeit der Krankenkassen hohe Priorität einzuräumen) für die Kosten des Arzneimittels heran zu ziehen.apotheke-adhoc.de
(Retaxation = Regress der Krankenkasse an die Apotheke; Hier bei den an den LAV eingereichten Retaxationen zu über 50% unbegründet, es gab auch schon deutlich höhere Anteile… diese Firmen sind Raubritter die einfach erstmal beim geringsten Anlass die Erstattung streichen und darauf wetten, dass man kein Einspruchs-Verfahren einleitet… der Patient kriegt von alldem in 99% der Fälle selbstverständlich nichts mit).Ich arbeite in einer wirklich kleinen Landapotheke und wir investieren viel Zeit und Geld um unsere Patienten gut und schnell versorgen zu können… nein die Apotheken "behaupten" nicht "gerne mal" das Medikament wäre zur Zeit nicht lieferbar - sie sind da nicht selbstbestimmt, sondern hängen so sehr an der Lieferfähigkeits-Nadel, dass die Lieferfähigkeit eines Lieferanten Haupt-Kriterium der Auswahl des Großhandels ist, vor Einkaufs-Vorteilen!).
ob es Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten gibt, lässt sich in den entsprechenden behördlichen Datenbanken nachschauen. Everything Pharma ist äußerst engmaschig dokumentiert, also auch die Versorgungslage. Dass Hersteller da lügen halte ich für unwahrscheinlich, dass würde ggf. verdammt teuer. Außerdem gibt es da schöne Formulierungen/Abkürzungen, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern (s. unten, Links zu den Datenbanken dito).Und hier sind die Links vom Beipackzettel :-)Bei Psychopharmaka generell (geht's noch unspezifischer? ;D) habe ich da nichts gehört.
Aus dem Nähkästchen:
Wie solche Gerüchte (auch) entstehen, hier ein aktuelles Beispiel...
Es gibt seit einiger Zeit Lieferengpässe einzelner Präparate bestimmter Hersteller mit dem Wirkstoff Lamotrigin. (Ein Antiepileptikum, dass u.a. auch bei Bipolaren Störungen als Mood-Stabilizer eingesetzt wird). Da einige der 'betroffenen' 'Hersteller' gerade der Krankenkassen Liebling sind, behauptet eine Apotheke dann auch gerne mal, "das Medikament" sei z.Zt. "nicht lieferbar". Die Kassen machen aber auch entsprechend Druck, möglichst nur die von Ihnen angesagten Hersteller zu bedienen.Habe genau diesen Fall vor 1/4 Jahr nachgeschlagen (Lamotrigin, Klientin mit Epilepsie und Dauerrezept, Apotheke sagt "Lamotrigin Hexal? Gibt's nicht. Lieferengpass. Sorry." - Klientin in Panik, dankesehr).
Ergebnis der Datenbankabfragen -Nachbarländer ebenfalls nachgeschaut, danke EU, inkl. Übersetzung der Akronyme und dem, was sie zwischen den Zeilen erklären:
Zwei, bzw. drei, 'Hersteller' - die eigentlich eine Art 're-seller' sind (Produktion u Vertrieb komplett outsourced, selber nur Verwaltung, Licensing, Compliance, und Kohle scheffeln) haben Lieferengpässe gemeldet, die Meldungen wurden verlängert. Diese 'Hersteller' -daher die '' beziehen das physische Produkt vom gleichen Hersteller (ohne '').Da werden oft lediglich die Blister und Kartons anders bedruckt (Sagt mein ex-Schwager, der für einen der größten EU Hersteller, ohne '', arbeitet). Die konkreten Produktionsbetriebe sind dann wieder andere Firmen. Konkret kommen also schon mal die Pillen für ein halbes Dutzend Generika-Marken aus der selben Anlage (sic). Fällt diese Anlage jetzt mal aus, oder hat dem Betreiber die Konkurrenz vorbildlich kapitalistisch die Rohstoffversorgung weggekauft, dann melden Hexal, Ratiopharm, Aplha, usw. usf. schon mal, wie vorgeschrieben, bei BfArM u. EMA einen Lieferengpass an. Dass es neben den drei klammen Lieferanten noch zwei Dutzend (sic!) weitere Anbieter von Präparaten mit identischem Wirkstoff und Dosierung gibt... tja. Die Kassen (in D) zahlen da selbstverständlich trotzdem, im Extremfall sogar ein Importpräparat.
Schmankerl am Rande: an der Art der Meldungen (Meldekategorien), und deren zeitlichem Verlauf u.s.w., bei einem der drei 'Hersteller' (Krankenkasses Liebling) ist für den Insider ziemlich klar ersichtlich, dass die bei Umstellung einer EU-Richtlinie schlicht die Compliance verkackt haben. Bei der Quasi-Verlängerung der Zulassung erst gepennt, dann fristen versäumt und dann die falschen Formulare richtig, oder die richtigen falsch ausgefüllt. ;;D [Dass das ein ehemaliger Doktoranden-Kollege, der jetzt beim BfArM ist, das so bestätigt hat, kann ich hier weder leugnen, noch bejahen XD]. Schon klar, dass die so billig sind - die geben halt kein Geld für Kompetenz aus, sondern lieber für Werbung und Lobbyhuren.
lieferengpass.bfarm.de (ohne Impfstoffe)
www.bfarm.de (Erläuerung, FAQ, rechtl. Grundlagen, Links).
www.ema.europa.eu (EU-weite DB, im Aufbau, m. Links zu allen verfügbaren nationalen DBn).
Ich erwische mich regelmäßig bei der Hoffnung, dass in anderen Branchen weniger gepfuscht wird als in der eigenen. Eigentlich faszinierend, das ich da immer noch Gefühle der Enttäuschung entwickeln kann.
Inzwischen sind ein halbes Dutzend Zuschriften dazu eingegangen, und keiner von denen konnte das bestätigen.
Wieder eine Urban Legend widerlegt! :-)
Update: Na super, jetzt kommen hier die ganzen Leute aus dem Unterholz und widersprechen.
Es gab da wohl tatsächlich einen Engpass bei einem Antidepressivum namens Venlafaxin. Die hatten aber mit Covid nichts zu tun. Ansonsten gibt es wohl immer wieder Engpässe, die aber nichts mit Covid-China-Lieferproblemen zu tun haben. Ein Leser schrieb dazu:
Deutschland zahlt verhältnismäßig wenig für Arzneimittel, in anderen Ländern sind die Gewinnmöglichkeiten für die Pharmaindustrie besser, also wird dann eher dahin verkauft.
Ein anderer schiebt es auf die Krankenkassen:
die [Engpässe] gibt es sehr wohl! Nicht weil es gerade schwere Zeiten wären oder so, sondern weil die Krankenkassen nur gewisse Kontingente "kaufen" bzw zum Erwerb vormerken (wohl aus preislichen Gründen). Wenn diese ausverkauft sind, guckt man vor Ort erstmal in die Röhre, also spielt mein Arzt mit den Apotheken seit ca einem halben Jahr Rätselraten, welche Medikamente in welchen Größen denn gerade vorrätig sind und in meinem Fall muss ich jedesmal auf andere Größen zurückgreifen, weil die bereits Verschriebenen nicht mal bestellbar sind. Deshalb muss ich vor Ort (teils nach Rücksprache) mein Rezept anpassen lassen und zT immerhin die Dosierung ändern. Laut ihm kommt derartiges momentan systembedingt andauernd vor (hierbei in Bayern)
When controlling for age, sex, and comorbidity, Vitamin D status is strongly associated with COVID-19 mortality outcome of cases.
Wie stark? Hier sind ein paar Zahlen aus Tabelle 1 auf Seite 9:Tabelle 1: Vitamin-D Status der Studienteilnehmer Normal: 388 gestorben: 16 (4.2%) Unzureichend: 213 gestroben: 187 (49.1%) Mangelhaft: 179 gestorben: 177 (46.7%)Achtung: Das ist erstmal nur eine Korrelation. Das heißt nicht automatisch, dass Vitamin D nehmen gegen Covid hilft. Auf der anderen Seite ist Vitamin D eine Sache, die man relativ günstig beschaffen kann, ohne dass man ein Attest braucht oder die Krankenkasse involvieren muss oder groß Nebenwirkungen zu fürchten hat. Der einfachste Weg ist: Rausgehen, in die Sonne setzen.
Update: Telepolis hatte auch einen Artikel zur Vitamin-D-Frage (und dann nochmal nachgelegt zu Forenfragen). (Danke, Robert)
Ich habe ja die leise Vermutung, dass hinter der scheinbar erstaunlichen Forderung System steckt: den Bertelsmännern ist aufgegangen, dass ihre Klientel zunehmend im gehobenen Rentenalter ankommt, mit den damit einher gehenden horrenden Prämienerhöhungen (die Altersrückstellungen sind da meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein) bei privaten Krankenkassen. Nun ist das Zurückwechseln aus gutem Grund nicht so einfach, bzw. in gehobenem Alter gar nicht mehr möglich, sonst würde sich ja jeder, der kann, in den gesunden jungen Jahren billig privat versichern, sein gutes Einkommen dem Solidarsystem entziehen und dann als Rentner der Gemeinschaft zur Last fallen.Mehrere andere Leser haben dieselbe Vermutung geäußert. Der Tagesspiegel hat auch schonmal erläutert, dass die privaten Krankenversicherungen wegen der Nullzinsen so gut wie tot sind.Aber keine Angst, Bertelsmann eilt zur Rettung! Money Quote: "Auch müsse der Wechsel von der PKV in die GKV unter Mitnahme der Alterungsrückstellung ermöglicht werden."
In meinen Augen ist die ganze Studie lediglich ein origineller Versuch, Verluste zu vergemeinschaften, nachdem über Jahrzehnte genug Gewinn privatisiert wurde. Was wiederum hervorragend zu Bertelsmann passt.
Weiß da zufällig jemand genaueres? Das wäre ja dann eher ein Rückschritt, oder?
Wir kamen drauf wegen dieser Meldung, dass die WHO ihre Position dazu geändert hat.
Update: Leserbrief dazu:
ich kann natürlich nicht für den Rest der Welt reden, aber in Deutschland ist da wohl immer noch ein Urteil vom Bundessozialgericht aus 1987 (3 RK 15/86) ausschlaggebend, nachdem der psychische Leidensdruck die Krankheit ist und ausreicht.
"Die Klägerin hat einen Anspruch auf die streitige Leistung dann, wenn ihr damaliger psychophysischer Zustand rechtlich als behandlungsbedürftige Krankheit iS der §§ 182 Abs 2, 184 Abs 1 RVO zu gelten hat. Das LSG hat den Rechtsbegriff der Krankheit nicht verkannt. Es brauchte insoweit nur zu prüfen; ob bei dem als Transsexualität zu beschreibenden Zustand der Klägerin die innere Spannung zwischen ihrem körperlich männlichen Geschlecht und ihrer seelischen Identifizierung mit dem anderen Geschlecht eine derartige Ausprägung erfahren hat, daß eine Krankheit im Sinne der genannten Vorschriften anzunehmen war."
Zum Nachlesen: https://www.jurion.de/urteile/bsg/1987-08-06/3-rk-15_86/
Kein Problem, Comcast kümmert sich um das Problem (das ist der größte Kabel-TV-Anbieter und eine der verhasstesten Firmen in den USA).
“The device will monitor people’s basic health metrics using ambient sensors, with a focus on whether someone is making frequent trips to the bathroom or spending more time than usual in bed,” CNBC’s report says.
Oh ach sooo, Health Monitoring! Comcast interessiert sich für unsere Gesundheitsdaten!1!! Ja nee, klar.Ich sage euch, Gesundheitsdaten sind lukrativ. Die wird bald jeder erheben wollen. Der Kiosk an der Ecke macht bald Gesichtserkennung, und meldet an die Krankenkassen, wer viel Süßigkeiten kauft. Die Internetisierung des Eisschranks haben sie uns ja schon mit fadenscheinigen "Erklärungen" zu verkaufen versucht. Das hat ihnen irgendwie niemand geglaubt.
Glaubt ihnen auch den Rest nicht.
Betrug, sagt ihr? Sehe ich auch so.
Warum tut da keiner was? Na weil die Krankenhäuser den Kassen nicht sagen, dass das ein Austauschgerät war. Auf Nachhaken sagen die Hersteller, sie hätten das Gerät ja kostenlos rausgerückt. Und die Krankenhäuser sagen, die Hersteller hätten ja die Kassen informieren können, und überhaupt, das ist ja deren Verkacken, und eigentlich könnte man ja die gesamten OP-Kosten auch direkt den Herstellern in Rechnung stellen.
Ja, könnte man. Darum machen die Hersteller ja auch diese Deals, wo sie die Geräte kostenlos zur Verfügung stellen.
Insofern profitierten bei der gängigen Praxis sowohl Kliniken als auch Gerätehersteller, erklärt Andreas Spickhoff. Der Produzent gebe die Ersatzgeräte kostenlos an die Kliniken, in der Hoffnung, dass diese "in aller Stille die Austauschoperation vornehmen" und voll abrechnen, sagt der Medizinrechtler. Der Hersteller habe dann geringere Kosten, als wenn er komplett in Haftung genommen würde, und die Kliniken hätten einen größeren Gewinn.Spickhoff redet von einem "verkorksten System". Für mich riecht das eher nach organisierter Bandenkriminalität. Aber ich bin ja auch juristischer Laie. Was weiß ich schon.
Ich bin chirurgische Assistenzärztin und arbeite seit 3,5 Jahren in einer großen Klinik, die letzten 1,5 Jahre 80%. Trotz der Arbeitszeitverkürzung bin ich im Schnitt zwischen 60-70 Stunden pro Woche auf Arbeit. Bezahlt wird das Teilzeitgehalt. Nebenbei habe ich Familie, und wir leben wie zumeist im Osten, das 2-Verdiener-Modell.Mehrere andere Leser berichteten aus Skandinavien, dass das glänzende System da auch nicht gold ist. Die Einsender waren sich einig, dann doch lieber bei uns krank werden zu wollen als dort.Das aufgrund der Frauen nachmittags die Stationen nicht mehr besetzt sind, hat vielleicht den einfachen Grund, dass immer noch häufig die Kolleginnen die Kinder von der 16:00 Uhr schließenden Kita abholen müssen. Ich kann das nicht und bin froh, das mein Mann das macht.
Zu den freien Landarzt-Stellen: es ist politisch gewollt und wird mit einer Menge Anreizen im Studium gelenkt, dass die Studenten als Allgemeinmediziner tätig werden, vorzugsweise auf dem Lande. Das vorherrschende Entgeltsystem mit Deckelung von Verordnungen und den umfangreichen Regressforderungen der Krankenkassen erstickt jedoch bei jedem Studenten, der seine potentiellen Dauerpatienten ein kleines bisschen kennt, jeden Elan im Keim. Was nützen Studienförderungen mit Büchertaschengeld und ein garantierter Arbeitsplatz, wenn ab dem ersten Betriebsjahr Regresse im meist fünfstelligen Bereich drohen? Dazu dürften Sorgen für weibliche Niedergelassene über ihren Verdienstausfall während Schwangerschaft und Elternzeit kommen, von der Verpflichtung zu Organisation und Bezahlung einer Vertretung ganz zu schweigen. Eine Niederlassung als Landarzt verbietet zur Zeit die Vernunft, insbesondere als Frau, die möglicherweise doch noch eine Familie gründen will.
Vielleicht ergänzt dass das Bild ein wenig. Nach meiner Erfahrung ist in Familien mit 2 ärztlich tätigen Eltern zur Zeit eine volle Stelle bei beiden Eltern unmöglich. Noch immer ist es meist die Frau, die dann die Arbeitszeit so verkürzt, dass sie mit den Betreuungszeiten der Einrichtungen gerade so vereinbar ist.
Ich finde das ja einigermaßen grotesk, einen Job mit 60-70 Wochenstunden als "Teilzeit" zu klassifizieren. WTF?
Umso erfreulicher, dass mir ein Einsender seine Beobachtungen geschildert hat. Hier sind sie:
Wie das bei den saudis läuft weiß ich nicht, aber in den emiraten sieht das ganz anders aus, als du das schreibst.
Klar die haben für ihre staatsbürger zwar ein bedingungsloses grundeinkommen von ca 2500.- (was dort nicht für "Diamanten-belegtes Mobiltelefon" reicht) , zahlen keinen strom und wenn sie heiraten bekommen sie haus und grundstück geschenkt ( zwar nicht da wo sie möchten, sondern wo die staatliche siedlungspolitik es für sinnvoll erachtet, weshalb sich fast alle auch was eigenes kaufen wie und wo sie es möchten, geht auch nicht von 2500.-, nicht mal zur miete).Krankenkasse zahlt auch der staat und das nicht wie hier nach kostendämpfung, sondern nach dem was der arzt für notwendig erachtet, einzelzimmer und chefarzt sind dann wieder deren problem Steuern zahlen die nicht, dafür müssen sie am jahresende 1 oder 2 % ihres jahreseinkommens für wohltätige zwecke abgeben Altenheime gibts es nur für die, die keine kinder haben, ansonsten ist dafür immer die familie zuständig und das erachten sie auch als ihre pflicht.
Wenn du also eine frau willst, dann reicht das grundeinkommen nicht, weil die damen dort anspruchsvoll sind und deren väter erst recht, das wäre bei uns vergleichbar mit berufs-hartz-IV-ler, darüber wird der soziale status definiert, wer kein geld hat, der ist einfach zu dumm sich bildung anzueignen und steht deshalb sozial ganz unten, kurz vor geistig behindert, mit ungebildeten menschen umgibt man sich dort nicht, wenn nicht mit krankheit entschuldigt ergo keine bildung = schande für eltern/sozialer abstieg = einsamkeit
Was allerdings bildung angeht, da sind die viel weiter als bei uns, bildung ist dort extrem wichtig.
Der staat zahlt alles, incl. hefte, stifte etc, nachhilfe, wenn das not tut, 1x im jahr gibts ferien und ansonsten hast du vormittags und nachmittags schule, auch schon die grundschüler.
Da wird auf wissensvermittlung wert gelegt und nicht auf ewige zeitkostenende diskussionen über sozialverhalten und ethik, das nehmen dort noch die elternhäuser wahr, schon um nicht selber schlecht dazustehen.Wenn du ein auslandssemester machen willst, dann auch das, sogar samt unterkunft, uni-gebühren, büchern ect, wenn du ein folgestudium machst z.b. facharzt, das ebenfalls der staat fördert bildung wo es nur geht, da spielt geld dann keine rolle, hauptsache man braucht keine spezialisten vom ausland, sondern zieht sich seine wissenselite selber groß und ist damit dann nicht mehr auf andere angewiesen.
Egal ob du abi machst oder studium beendest, die wissen auch das nicht jeder das geistige potential hat, du hast ne jobgarantie, allerdings weder im handwerk, noch im einzelhandel, noch im dienstleistungsbereich, das erledigen gastarbeiter.
emiratis findest du nur im staatsdienst (für nicht studierte oder nicht abiturienten, wobei das schon die familie zu verhindern weiß), als akademiker, im managment oder als inhaber eines geschäftes mit mind. 51% firmenanteil, das ist nämlich die bedingung, wenn du als ausländer dich dort selbständig machen willst, weshalb bildung auch ganz wichtig ist
Bei ca 2,2 mio einwohnern hat das emirat dubai ca 8,5 mio gastarbeiter, und da heulen die bei uns rum ^^ und du wirst lachen, dabei sind beide seiten glücklich und das nicht wegen des ministry of happiness die emiratis, weil sie keine "niederen arbeiten" machen und die gastarbeiter, weil sie mit dem geld was sie verdienen ihre familien in der heimat wie könige leben lassen können.
Ja richtig gelesen … in der heimat…. familiennachzug wird vom einkommen abhängig gemacht, dafür gibts ne tabelle, was du netto haben mußt um für deine frau aufkommen zu können und dann zusätzlich pro kind (da würden dann z.b. gesundheitsvorsorge, schule etc anfallen, weil es für gastarbeiter nicht kostenlos ist), das macht dort keiner der gastarbeiter, weil von demselben geld die familie in der heimat mehr hat, die kinder können bessere bildung bekommen, die mädchen in bessere kreise einheiraten etc
einmal im jahr zahlt der arbeitgeber einen heimflug für die 4 wochen urlaub und wenn du straffällig wirst bekommst du ein lebenslanges einreiseverbot und deine familie auch, sprich dein sohn hat keine chance ebenfalls als gastarbeiter dort ein weit höheres einkommen zu erzielen, als in der heimat.
ich hab mit nem taxifahrer geredet, der dort seit jahrzehnten arbeitet, der ist ganz stolz, daß sein sohn ein handwerk lernen konnte, seine frau ein haus samt pool hat und seine zwei töchter reichere männer heiraten konnten. Sein sohn fängt demnächst auch in dubai an zu arbeiten, besser verdienend als er dank schulbildung und handwerk, meinst du die versauen ihren kindern die zukunft?
klar ist das ne diktatur, verkleidet als monarchie, aber es stört keinen
was ich extrem aussagekräftig fand war folgende aussage eines gastarbeiters dort:
ich frage mich warum eure politiker mit ihrem massiven polizeiaufgebot wo immer sie unterwegs sind so eine angst um ihr leben haben. Bei uns fährt der scheich oft genug selber im eigenen auto ohne irgendeine eskorte, der hat keine angst vor attentätern, weil ihn alle lieben, auch wir gastarbeiter.
Was machen eure also falsch?
Update: Ich glaube nicht, dass irgendjemand von euch nicht darüber informiert ist, wie es in den Emiraten mit den Menschenrechten aussieht. Aber falls doch: Human Rights Watch, Amnesty International. Und Gastarbeiter haben es in den Emiraten auch nicht grundsätzlich rosig: Bericht von Thai-Gastarbeitern, die um ihren Lohn geprellt wurden. Der Guardian spricht von "modern day slavery". An die Geschichten mit der de-facto Sklavenhaltung in Katar für die WM-Bauprojekte erinnert sich hoffentlich auch noch jeder. Es ging hier nicht darum, irgendwas zu relativieren oder unter den Tisch fallen zu lassen, sondern wie immer im Blog ging es darum, andere Perspektiven zu hören.
Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf RezeptUnd warum? Kommt ihr NIE drauf!!1!
Ein Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung sagte der Deutschen Presse Agentur, für den regelhaften Leistungsanspruch fehle der Nachweis der Wirksamkeit.ACH NEE, liebe Krankenkassen! JETZT fangt ihr plötzlich an und verlangt einen Wirksamkeitsnachweis?!
Bachblüten-Arometherapie? Egal!
Ajurveda-Homöopathie? *durchwink*!
Haben die "Heilpraktiker" eine bessere Lobby oder was geht hier ab? Kriegt ihr von denen immer schön Kickbacks oder was!?
Das ist voll zuverlässig, sagten sie!
Heute: IBM und der österreichische "Arbeitsmarktservice".
Update: Habe mich verguckt, da steht gar nichts von Cloud. Dafür weisen Einsender auf zwei verwandte Meldungen hin, für Freunde der gepflegten Infrastrukturapokalypse: "Versicherte der Techniker Krankenkasse bekommen elektronische Patientenakte von IBM" und "IBM will mit Conti Toll Collect gemeinsam betreiben"! (Danke, Vid)
Es geht nach Pesterwitz, Freitals „Goldstaubviertel“. Ja, auch dort gibt es Menschen, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, sagt Süßmann. Er blättert: Bußgelder, Strafbefehle, Hundesteuern, Bibliotheksgebühren, Beiträge für Krankenkassen und öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die GEZ, jetzt Beitragsservice, ist der wichtigste Gläubiger.Na?
Er ist der Mann, den keiner einlädt und der trotzdem kommt. Notfalls darf Rolf Süßmann die Besuchten sogar verhaften.Kommt ihr NIE drauf! Der Pressesprecher der AfD! :-) (Danke, Heiko)
mein Mütterlein war Allgemeinärztin, bei der Quartalsabrechnung hab ich ca. 20 Jahre lang an der allfälligen Optimierung teilgenommen.Das "Krankreden" von Patienten wird durch die Hintertür seit Jahrzehnten von den kassenärztlichen Vereinigungen über die arztbezogene Budgetierung von Leistungen und Medikamenten forciert. Allerdings eher ungewollt: Bei chronisch Kranken und einigen Krankheiten einer passenden Liste entfällt jede Budgetierung.
Zu der Sache mit den ernsten Konsequenzen für die Patienten:
Bei jungen Patienten am Beginn ihrer Versicherungsbiografie wirken sich überzogene Diagnosen erst aus, wenn die Leute versuchen, in eine private Krankenkasse zu wechseln oder einen Job im öffentlichen Dienst zu erlangen. Für beides wird der Hausarzt um Herausgabe der Dokumentation gebeten (Patientenakte). Bei Beantragung einer Berufsunfähigkeitesrente wird ebenso die Patientenakte herangezogen und der Patient hat ein plötzlich sehr starkes Interesse an möglichst vernichtenden Diagnosen, die gegenüber dem Amtsarzt bzw. Gutachter der Krankenkassen idealerweise durch kurzfristige Medikamentenabsetzung pausibilisierbar sind. Aus diesem Grund wurden bei jungen Patienten kurzfristig entfernbare Probleme (mit anderenfalls langfristigen Auswirkungen auf die Erwerbsund Versicherungsbiografie) vorsichtig Richtung "Gesund" angepasst.Bei älteren Patienten sah die Sache dann reziprok aus. Hier wurde dann versucht, die Leute aus dem Budget zu nehmen und frei von äußeren Zwängen die umfangreichst mögliche Hilfe zu leisten:
Kassenärzte, die über die Kassenärztliche Vereinigung abrechnen (also nahezu alle) müssen mit diversen Budgetierungen leben. Es gibt da ein Budget, was pro Patient an ärztlichen Kassenleistungen 'statthaft' ist. Dieses Budget richtet sich nach dem Durchschnitt der erbrachten Leistungen über alle Patienten des Zuständigkeitsbereiches der jeweiligen KV. Rechnet ein Arzt im Schnitt pro Patient mehr als in diesem Budget vorgesehen ab, so wird er aufgefordert zurückzuzahlen. Ein weiteres Budget ist das Medikamentenbudget (Kassenrezepte). Auch hier die selbe Mittelwertbildung und ggf. Regressforderung - mit dem Unterschied, dass der Arzt die Medikamentenkosten ja nicht vor der Rückforderung bezahlt bekommen hat … praktisch soll der Arzt also mit seinem Honorar die 'zu viel' verschriebenen Medikamente bezahlen. Die Summen um die es da geht liegen je nach Patientenaufkommen pro Quartal zwischen 4 und 20 TEUR.Jeder Patient mit einer chronischen Krankheit wird bei den Durchschnittsberechnungen nicht berücksichtigt (es gibt noch 'nen Katalog von nichtchronischen Krankheiten, bei denen ebenso verfahren wird). Er fällt also aus dem Budget heraus. Im Ergebnis sind Ärzte also immer sehr bestrebt, an passender und unauffälliger Stelle aus einer Mücke 'nen Elefanten zu machen. Aus einem leichten und vorübergehenden Bluthochdruck wird ein starker und chronischer solcher. Aus einem leichten Diabetes, der auch durch Verringerung täglicher Zuckerberge behandelbar wäre, wird ein ernstes Problem, dem man nur durch glukosesenkende Medikamente Herr werden kann (ganz wichtig: grad so noch nicht dauerhaft Insulinpflichtig). Aus Appetitverlust wegen baldigem ALG I-Ende wird eine endlose Abfolge aus langwieriger Salmonelle, Unterernährung, Depressionen … irgendwas.
Naja, den Aufwand könnte man sich wegen der seit 25 Jahren anhaltenden Widerspruchs-DDOS auf die KVen auch sparen, aber besser man holt sich vorher schonmal Munition für den unwahrscheinlichen Fall, dass der eigene aufschiebende Widerspruch zum Regress doch mal die beiden sachbearbeitenden Fachkräfte überwindet und 'verhandelt' wird.
Haha, naja, ist ja bekannt. Kassen, die Dinge nicht zahlen wollen, Krankheiten wegdiskutieren, nur einen Teil zahlen wollen, das kennt man … oh, darum geht es gar nicht? Andersherum? Ja, andersherum!
Es ist ein Wettbewerb zwischen den Kassen darüber entstanden, wer es schafft, die Ärzte dazu zu bringen, für die Patienten möglichst viele Diagnosen zu dokumentieren. Dann gibt es mehr Geld aus dem Risikostrukturausgleich, der hohe und teure Gesundheitsrisiken unter den einzelnen Kassen ausgleichen soll. Aus einem leichten Bluthochdruck wird ein schwerer. Aus einer depressiven Stimmung eine echte Depression, das bringt 1000 Euro mehr im Jahr pro Fall.Wait, what!?!?
Die Kassen bezahlen zum Beispiel Prämien von zehn Euro je Fall für Ärzte, wenn sie den Patienten auf dem Papier kränker machen. Sie bitten dabei um „Optimierung“ der Codierung. Manche Kassen besuchen die Ärzte dazu persönlich, manche rufen an. Und es gibt Verträge mit Ärztevereinigungen, die mehr und schwerwiegendere Diagnosen zum Ziel haben. Zudem lassen sich die Kassen in diese Richtung beraten. Dafür fallen Honorare an. Für all das haben die Kassen seit 2014 eine Milliarde Euro ausgegeben. Die fehlt für die Behandlung der Patienten. Das ist der Skandal!o_O
Alter Schwede, ich bin ja nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen normalerweise, aber … WHAT THE FUCK!?!?
Und ich dachte erst, der Höhepunkt des Interviews sei das hier (zur Frage, ob das gerechtfertigt sei, den Kassen aus dem Gesundheitsfonds 1,5 Milliarden Euro zu überweisen, wegen der höheren Ausgaben für die Flüchtlinge):
Nein. Die Flüchtlinge sind ein vorgeschobener Grund. Das ist unverantwortlich, weil es unnötig Ressentiments gegenüber den Migranten schürt. Wir Kassen haben noch fast keine Zusatzkosten, weil die meisten Flüchtlinge noch im Asylverfahren stecken. Dann tragen die Kommunen die Aufwendungen.Wie krass ist DAS denn alles?! Meine Fresse!
Update: Ein Einsender weist darauf hin, dass das später ernste Folgen für die Patienten haben kann, beispielsweise wenn bei der Berufsunfähigkeitsrente plötzlich Diskrepanzen zwischen tatsächlich und abgerechneter Krankheit auffallen. Oder bei Strafverfahren, wo es um den Gesundheitszustand von jemandem geht. (Danke, Andreas)
Money Quote:
Allgemeine Ansicht: Es müsse im Umgang mit Ausländerkriminalität endlich Ehrlichkeit her. Der Kolumnist unterstützt das ausdrücklich. Eine aufgeklärte Gesellschaft kann nicht hinnehmen, dass Jahr um Jahr wider jede Evidenz behauptet wird, man wisse leider immer noch nicht, ob der internationale Leistungssport aus kriminell organisierten Kartellen bestehe, man habe leider noch nicht herausfinden können, welche ausländischen Mitarbeiter der Deutschen Bank dem deutschen Rentner in spe ein Drittel seiner Altersvorsorge unter dem Sofakissen weggezogen haben, und es sei völlig ungeklärt, ob der ausländische Pharmakonzern Pfizer das ihm hierzulande gewährte Gastrecht dazu missbraucht habe, 100.000 deutsche Ärzte zu bestechen, 250 Krankenkassen zu betrügen und fünf Millionen deutsche Frauen an ihrer Gesundheit zu beschädigen.Und das ist erst der Anfang!
A report in the Military Times said the US Department of Defence spent a total of $82.24m (£53.57m) on such treatments, including $41.3m on Viagra alone.
Spannenderweise hat die Staatswaltschaft von New York Einspruch gegen die Einstellung eingelegt und ist damit vor Gericht durchgekommen. Den Zusammenhang verstehe ich ja nicht. Für die Frage, ob andere Generikahersteller das nachbauen ist es doch unerheblich, ob die das noch herstellen oder nicht?
Update: Anscheinend funktioniert das in den USA so, dass der Arzt immer das Originalmedikament verschreibt, und die Krankenkasse dann das Generikum substituiert. Das geht nur, wenn es das Originalmedikament noch gibt.
Möglicherweise ist das ja der Versuch, den Markt auszutrocknen? Wenn nur noch echte Ärzte Homöopathie anwenden dürfen, und die eine ordentliche schulmedizinische Ausbildung hinter sich haben, dann will von denen vielleicht niemand Homöopathie machen?
Übrigens kamen noch ein paar spannende Mails zum Thema Medikamentenengpass rein. Einer erzählte, dass die Krankenkassen fette Rahmenverträge mit einem Hersteller machen, in der sie dann praktisch die gesamte Produktion kaufen. Die anderen gehen leer aus und fahren dann halt entsprechend ihre Produktion runter. Wenn dann irgendwo eine Fabrik eine Störung hat, dann gibt es halt keine anderen Marktteilnehmer gerade.
Jemand anderes schrieb mir, dass das nicht nur Impfstoffe betrifft, sondern auch durchaus mal Standard-Medikamente. Es gibt dann eben nur noch ein Werk, in dem das hergestellt wird, und wenn da gestreikt wird o.ä., dann ist halt Ausfall. Da kommt es dann vor, dass es zwar Ersatzmedikamente gibt, aber die haben nur EU-Zulassung, keine deutsche Zulassung. Das kommt sogar bei Antibiotika vor, meint er. Übrigens passiert es wohl auch gelegentlich, dass irgendwelche Zulassungs-Bedingungen verschärft werden, und sich das dann für die Hersteller nicht lohnt, wenn der Patentschutz (die Lizenz zum Gelddrucken) abgelaufen ist. Dann werden die halt aus dem Verkehr gezogen, obwohl sie wirksam und verträglich sind.
Update: Eine EU-Zulassung bedeutet automatisch auch eine Deutschland-Zulassung, schreibt mir gerade jemand anderes. (Danke, Lorenz)
Update: Hier kommt gerade eine Mail rein, die im Wesentlichen bestätigt, dass die Telekom auch heute noch unverschlüsseltes MPLS als "das ist sicher, Verschlüsselung braucht man da nicht"-VPN verkauft. Die Marketing-Linie ist, dass "ja auch Krankenkassen MPLS der DTAG zertifiziert hätten". Wenn ich das kurz auflären darf: ja, weil die doof sind. Ganz Paranoiden bietet die Telekom auch "Verschlüsselung" an. Die ist dann (festhalten!) auf Kundenseite nicht konfigurierbar sondern die passiert auf deren Router am Ende der Leitung. Mit anderen Worten: Die Telekom hat die Schlüssel, nicht der Kunde. Und der Kunde kann gar nicht prüfen, ob da wirklich verschlüsselt wird oder nicht. An der Stelle, der Vollständigkeit halber: Wenn du nicht den Schlüssel hast, und zwar du alleine, ist es keine akzeptable Verschlüsselung. Unglaublich.
Die Testerin bekam neben einem Grundhonorar eine sogenannte „Fangprämie“ in Höhe von 50 Euro für jedes beigebrachte Rezept über die „Pille danach“. Neben den Honorarzahlungen fielen auch Übernachtungskosten und Kosten für einen Mietwagen an. Insgesamt schlug die Aktion nach Erinnerung eines Beteiligten mit 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche.WTF!?
Update: Wikipedia hat Details zu der Zusammenarbeit der BKK-IHV mit den Abtreibungsgegnern. Das klingt dort alles noch viel übler. (Danke, Johannes)
Das klingt zwar sehr holzhammerig, aber im Wesentlichen halte ich das für den richtigen Weg. Wenn man nämlich eine gesetzliche und eine private Option hat, dann werden die Privaten sich immer über günstige Preise die jungen und gesunden Kunden rauspicken und die Alten mit den teuren Leiden bleiben bei den gesetzlichen Kassen. Das führt im Ergebnis nur zu Profit für die privaten Krankenkassen, für die Bürger und das System ist es schlecht.
Schon ein Jahr nach der Einführung der Nichtraucherschutzgesetze 2007 und 2008 gingen die Klinik-Behandlungen wegen Herzinfarkten um 8,6 Prozent zurück, wie aus Studie hervorgeht. Die federführend vom Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung erarbeitete Studie basiert auf den Daten von 3,7 Millionen DAK-Versicherten.
Es ist ein verblüffender Seitenwechsel: Die Chefin der Krankenkasse Barmer GEK, Birgit Fischer, wechselt zur Pharmalobby. Die SPD-Politikerin arbeite künftig für den Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA), teilte die Kasse mit. Fischer wird nach Angaben des Verbandes ab 1. Mai Hauptgeschäftsführerin.Der Brüller! Die Frau war mal Gesundheitsministerin! Gut, das ist nur auf dem Papier ein Widerspruch jetzt, denn die Gesundheitsminister bei uns machen ja genau das gleiche, was die Pharmalobbyisten machen. Dafür sorgen, dass die Patienten nach Strich und Faden ausgenommen werden können, und dass am Ende die Ärzte wie die Schuldigen aussehen.
In ihrer Mitgliederzeitschrift hat die Krankenkasse Vereinigte IKK einen kleinen Waldpilz-Ratgeber veröffentlicht. Dumm nur, dass die Redakteure den Grünling zum Verzehr empfohlen haben. Der kleine Pilz ist giftig.
Ich persönlich habe ja nichts dagegen, wenn die Kassen Homöopathische Mittel bezahlen. Solange sie nicht mehr zahlen, als man für gefiltertes Wasser im Baumarkt zahlen würde.
Update: Weil jetzt hier Mails reinkommen, die die tk verteidigen, und die Site als Propagandaplattform der privaten Krankenversicherungen brandmarken: stimmt beides. Mein Punkt war auch nicht, dass die tk schlecht ist, sondern dass der sich da als Steigerung mehr genehmigt, als Hartz IVler im Jahr kriegen. (Danke, Carlos)
Update: Ich sollte vielleicht noch erwähnen, wieso das meiner Meinung nach so eine Frechheit ist. Medikamente kosten bei uns im Durchschnitt ungefähr das Doppelte wie in Schweden. Die Pharmamafia kann uns hier nach Strich und Faden abzocken, weil sie wissen, dass unsere Kassen sich nicht weigern können, die Mondpreise zu zahlen, die die Hersteller aufrufen. Die ganze Diskussion mit "hochinnovativen" Medikamenten (das ist Codewort für "neu, daher Gummipatent drauf, und daher Monopolpreis-Abzocke") ist eine Nebelwand, weil die Pharmahersteller seit Jahren immer wieder im Wesentlichen die selben Medikamente subtil umfummeln und unter neuem Namen neu patentieren. Die Pharmakonzerne geben übrigens doppelt so viel für Werbung wie für Forschung aus. Falls jetzt jemand mit "aber die brauchen doch das Geld für die Forschung" kommen wollte. Googelt selber, es gibt da eine erstaunliche Koinzidenz zwischen "das Patent auf das alte Medikament läuft aus" und "Pharmakonzern patentiert ein sehr ähnliches Mittel". Daher sind auch die Werbeausgaben so hoch. Damit die Ärzte nicht das Generikum verschreiben.
Man hatte mir vorher diskret zu Verstehen gegeben, dass durchaus erwünscht ist, wenn ich provokante Thesen äußere und damit die anderen Teilnehmer ein bisschen animiere. Außerdem hieß es, ich sei der einzige Techie und das Publikum sei aus dem Gesundheitssektor, und damit war klar, dass ich da keine technischen Details ausbreiten kann.
Ich eröffnete mein Plädoyer also mit dem Satz, ich sei ja hier als Vertreter der Patienten da, weil für die anderen Interessengruppen für ausreichend Vertretung gesorgt sei. Das gefiel den anderen Teilnehmern schon mal gar nicht, besonders Thilo Weichert vom ULD in Kiel und der direkt neben mir sitzende Vertreter des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen schienen mir zu zürnen :-)
Normalerweise auf solchen Veranstaltungen kommt das Gespräch dann irgendwann darauf, dass man ja Datenbanken verknüpfen könnte, oder bei einer technischeren Veranstaltung fällt der Begriff Datamining. In solchen Fällen weise ich normalerweise darauf hin, dass man das ja früher Rasterfahndung nannte und total doof fand. Bei dieser Veranstaltung passierte etwas, das mir so noch nie passiert ist: die redeten von sich aus von Rasterfahndung. Der Datenschutzbeauftragte der Barmer war als Vertreter der Krankenkassen auf dem Podium und fing da plötzlich an, seinem Bedauern Ausdruck zu verleihen, dass sie die ganzen schönen Daten ja gar nicht nutzen können, weil es so viel Datenschutz gibt bei uns in Deutschland. Im Schlußwort meinte dann der Vorstandsvorsitzende der Charité auch noch, der Forschungsstandort Deutschland für klinische Forschung sei im Hintertreffen und wir brauchen die Rasterfahndung auf den ganzen Daten, wenn wir ihn retten wollen. Das hat mich ziemlich schockiert. Denen ist klar, dass sie da von Rasterfahndung reden, und sie wollen es alle haben. Und die Krankenkassen glauben wirklich, wir glaubten ihnen, dass sie auf den Daten kein Datamining machen.
Ich habe mitgenommen, dass Herr Weichert böse ist, dass die Konnektoren gerade aus dem Konzept rausfliegen (was ich für einen Gewinn halte, weil es die Komplexität senkt). Herr Etgeton (Verbraucherzentralen) versuchte, einen positiven Gesamteindruck aufzubauen, nach dem Motto "wenn wir uns anstrengen, wird doch noch alles gut", und er hatte da auch ganz hehre (man könnte fast sagen: von jugendlichem Optimismus geprägte) Annahmen wie dass der mündige Bürger rational entscheidet, wem er seine Daten gibt und wem nicht. Insgesamt war Konsens, dass man etwas tun muss, um die Akzeptanz der Gesundheitskarte zu steigern. Irgendjemand sprach dann erfreulicherweise auch den Punkt an, dass die Gesundheitskarte in der aktuellen Planung überhaupt nichts leistet, was nicht auch das bestehende System leistet, und niemand widersprach. Alle nickten. Größter Verfechter der Gesundheitskarte war Herr Bartmann, der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Er argumentierte vor allem mit der und für die Fallakte (die AFAIK nur optional ist in der aktuellen Planung, nur die Rezepte sind tatsächlich Pflicht) und meinte z.B., im Moment dauere es teilweise Monate, bis der überweisende Arzt mal mitgeteilt kriegt, was die im Krankenhaus mit seinem Patienten gemacht haben, und das ginge ja per Schneckenpost und sei furchtbar ineffizient. Ich kam leider nicht mehr dazu, ihn zu fragen, welche Postdienstleister sie da verwenden, der Monate für die Zustellung braucht, wo doch sogar die gute alte Bundespost inzwischen bundesweit i.A. innerhalb eines Tages zustellen kann.
Meine Thesen waren noch, dass für den normalen Bürger überhaupt kein Unterschied zwischen der eGK und Google Health erkennbar sei, weil er in beiden Fällen irgendwelchen ihm unbekannten Leuten vergleichbare Datensicherheits-Versprechen schlicht glauben muss. Google ist sogar im Vorteil, wenn ihr mich fragt, weil denen ja noch nie irgendwas verloren gegangen ist (wenn man mal von dem China-0day neulich absieht, und das ist ja auch diversen Ministerien bei uns passiert, da ist also unentschieden), während bei der eGK der zuständige Dienstleister T-Systems ist, also die Telekom, und die hat ja nun gerade 2009 kein besonders überzeugendes Bild abgegeben in der Beziehung.
Ich habe auch noch argumentiert, dass wenn ich zum Arzt gehe, und es mir richtig schlecht geht, dass ich dann lieber einen Arzt will, der 80-90% seiner Hirnkapazität dafür frei hat, mir zu helfen, und keinen Arzt, der 40% seines Hirns mit Sorgen über seine komplexe IT-Umgebung verplempert. Das stieß auch auf breiten Widerstand. Alle Beteiligten legten Wert darauf, dass sie moderne Menschen sind und mit Computern umgehen können und das ja wohl selbstverständlich sei. OK, kann man ja nicht ausschließen, dass die Anwesenden da gerade die Ausnahmen in Deutschland sind, die sich auch mit Computern auskennen :-)
Ein Höhepunkt war noch, als Herr Bartmann (Ärztekammer) Ellis (Update: ich dachte Bartmann, aber Herr Krempl sagt Ellis und der hat mitgeschrieben, dem vertraue ich mal mehr als meinem Gedächtnis) dann erzählte, er habe ja mal in Skandinavien gewohnt, und bei denen sei das ja selbstverständlich, dass die da die ganzen Daten offen verknüpfen, und da hätten sie ganz tolle Erkenntnisse draus gewonnen, z.B. Krebsrisiko für Kinder von Schwangeren, die irgendwas nehmen. Nach entsprechender Anonymisierung der Daten kann man sowas auch in Deutschland machen, soweit ich weiß.
Update: Stefan Krempl von Heise war auch da und hat noch dieses tolle Zitat, das ich bestätigen kann:
Eine "Rasterfahndung mit Krebsdaten" zuzulassen sei legitim, da durch Tumore "mehr Menschen sterben als durch Terroristen".
Ausgerechnet das Foto des Krankenversicherten, das die künftige e-Card zieren soll, sorgt für Verwirrung im Gesundheitsministerium, bei Krankenkassen, Datenschützern und Patienten. Dem Hamburger Abendblatt liegen zwei juristische Gutachten vor, die belegen: So einfach, wie sich die Gesundheitskarten-Gesellschaft Gematik die Einführung für 80 Millionen Krankenversicherte vorstellt, kann es nicht funktionieren.*facepalm*[…]
Weil die Krankenkassen von den Versicherten Fotos abfordern, aber nicht prüfen, ob tatsächlich die Versicherten darauf zu sehen sind, sei das Verfahren nicht zulässig. "Patienten sind nicht absolut zweifelsfrei identifizierbar. Systematischer Missbrauch ist möglich." Dabei sollte gerade das Foto Millionen-Betrügereien verhindern helfen.
Außerdem könnte schon bald noch eine neue Funktion hinzukommen: Der Sparkassen- und Giroverband verhandelt derzeit mit Krankenkassen, ob Kunden am Geldautomaten auch ihre künftige Gesundheitskarte einlegen und sich über ihre Arztdaten informieren können.Wir sollen ja den Banken auch unsere Religionszugehörigkeit sagen. Und die Banken verkaufen auch Versicherungen. Und jetzt haben sie auch noch Zugriff auf unsere Gesundheitsdaten. Damit haben wir dann alles zusammen, was bisher nur eine rhetorische Figur der Datenschützer war, wenn es um die Schutzwürdigkeit der Daten ging.
Ich glaube ja, dass das Teil des Banken-Bailouts ist. Die Banken sollen sich mit diesen Daten selber aus dem Sumpf ziehen. Wir haben ja gerade bei der Telekom und in Liechtenstein gesehen, was sowas auf dem Schwarzmarkt wert ist. Wenn da jemand meckert, machen wir eine Runde Markt-Deregulierung, da ist ja unsere Regierung eh spitze drin. (Danke, Detlef)
Die 13 haben ein klares Ziel: Die Ständige Impfkommission (Stiko) müsse ihre Entscheidung überdenken, mit der sie im März 2007 - so schnell wie nie zuvor bei einem neuen Impfstoff - die Impfung für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfahl. Damit zwang die Stiko letztlich die Krankenkassen zur Erstattung und löste eine Kostenexplosion aus: Einer der beiden Impfstoffe war 2007 die umsatzstärkste Arznei in Deutschland.Und haha, vergesst den Umsatz, denkt an dem Profit bei einer flächendeckenden Impfung mit dem teuersten Impfstoff überhaupt!
Warum ist denn das überhaupt empfohlen worden?
Doch die Impf-Empfehlung der Stiko steht nach Ansicht der 13 Wissenschaftler auf tönernen Füßen. Sie verwende Zahlen, die nicht durch Studien gedeckt sind, so die Gruppe.Ach!
Das Ergebnis: Fast jede Zahl, egal wer sie nennt, stammt letztlich von den Impfstoff-Herstellern - Glaxo Smith Kline und Sanofi Pasteur MSD.Na das ist natürlich die ideale Basis für fundierte Entscheidungen, die die gesamte weibliche Bevölkerung betreffen!1!! Und, das wird euch jetzt genau so schockieren wie mich: die Zahlen entsprechen nicht der Wahrheit:
"So geistert überall das Versprechen herum, die Impfung schütze zu 70 Prozent vor Gebärmutterhalskrebs."Denn niemand hat bisher getestet, wie viel seltener geimpfte Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Geht auch gar nicht, das dauert ja Jahre, bis sich ein Krebs entwickelt.Doch diese Zahl ist reines Wunschdenken.
Die aussagekräftigste Studie zum Thema trägt den verheißungsvollen Namen Future II. Sie wurde im Auftrag von Sanofi Pasteur MSD an mehr als 12000 jungen Frauen durchgeführt. Doch die Zahl der Krebsvorstufen wurde so nur um 17 Prozent gesenkt - und eben nicht um die erträumten 70 Prozent.Dazu kommt, dass nur zwei HPV-Virenstämme von der Impfung betroffen sind, obwohl 13 Krebs auslösen können. Wenn man also zwei tötet, nistet halt ein anderer in der entstandenen Nische. Glaxo Smith Kline erhebt gar nicht erst Zahlen, aus denen man die Senkung des Gesamtrisikos ablesen könnte; Sanofi hat sie, rückt sie aber nicht raus.
Dazu kommt, dass nicht klar ist, wie die Impfung das Immunsystem beeinflusst. Normalerweise macht das Immunsystem die HPV-Viren erfolgreich selber platt.
Kurz gesagt: das war alles gar nichts, und jetzt will es keiner gewesen sein. Und die Werbemaschine rollt weiter.
Update: Geht noch weiter:
Die Unabhängigkeit der STIKO bei ihrer Entscheidung zur Impfempfehlung wird inzwischen mehr und mehr in Zweifel gezogen: Der damalige Vorsitzende Heinz-Josef Schmitt hatte wenige Monate zuvor einen mit 10.000 Euro dotierten Preis angenommen, der von Sanofi Pasteur MSD gestiftet war. Auch andere Kommissionsmitglieder arbeiten eng mit den Impfstoffherstellern zusammen
Überraschung!1!!
Bei der jüngsten Auswertung der Gardasil-Studie ergab sich kein statistisch nachweisbarer Effekt der Impfung auf die Verhinderung hochgradiger Zelldysplasien am Muttermund – und nur diese gelten als relevante Krebsvorstufen (ARZNEITELEGRAMM 2007). In einem Editorial des New England Journal of Medicine wurde die Wirkung von Gardasil daher zu Recht als "bescheiden" bezeichnet: Ein Nutzen der Impfung für das Gesundheitswesen sei nur noch im allergünstigsten Fall ("most optimistic scenario") zu erwarten. Zudem gäbe es deutliche Hinweise auf ein Serotype-Replacement - das heißt, dass die biologische Lücke, die durch die Impfung entsteht, durch andere HPV-Typen rasch wieder aufgefüllt werden könnte (SAWAYA 2007).
(Danke, Christian)
Die Basis der von Forsa Sozialforschung durchgeführten und ausgewerteten Umfrage bildet ein computergestütztes Telefoninterview von 2009 gesetzlich Versicherten über 16 Jahre.HAHAHAHAHAHAHAHAHA das sehe ich ja direkt vor mir gerade. Ruft mich ein wildgewordenes Voicemailsystem an und will, dass ich Zahlen drücke. Wahrscheinlich haben alle wild irgendwelchen Scheiß gedrückt und dann genervt aufgelegt. Ich persönlich beantworte ja aus Prinzip keine Umfragen, rede nicht mit Marktforschern und kaufe nichts von Firmen, die mich anrufen oder Umfragen mit mir als Zielperson durchführen lassen.
So mussten alle Arztausweise ersetzt werden, weil sie mit falschen Zertifikatsattributen geliefert wurden. Mitten im Test versagten 2000 Gesundheitskarten, weil ihre Zertifikate im Januar 2008 ungültig wurden."Totalschaden" würde eine KFZ-Versicherung dazu sagen. Und jetzt? Jetzt wollen sie die PINs reduzieren:Auch die im Ablauf geschulten Beteiligten trugen ihren Teil zum Test-Fiasko bei. Von 25 Ärzten in 17 Praxen, die freiwillig die Testphase bestritten, sperrten 30 Prozent ihren Heilberufsausweis, weil sie sich partout nicht mehr an die Signatur-PIN erinnern konnten. 10 Prozent davon sperrten ihren neuen Arztausweis irreversibel. Auch die Quote bei den Patienten war ernüchternd: Von den 7553 ausgegebenen eGK wurden 75 Prozent entweder durch falsche PIN-Eingabe gesperrt oder durch den Versuch, die Notfalldaten ohne Arztkarte zu speichern.
Ihre vorläufige Forderung nach einer "Komfort-PIN", bei der gerade keine PIN mehr eingegeben werden muss, wird von den Datenschützern nunmehr unter Verweis auf das Behindertengleichstellungsgesetz unterstützt: Wer nicht in der Lage ist, mit den (je nach Krankenkasse) bis zu 3 verschiedenen PINs umzugehen, müsse dennoch einen Zugang zur medizinischen Telematik haben, so die Datenschützer.Tja, und so scheitert ein weiteres IT-Großprojekt an seinen Ambitionen. Da sind noch mehr lustige Details in dem Artikel, z.B. dass die Apotheker die E-Rezepte ausdrucken, dass die Patienten lieber zu nicht umgerüsteten Apotheken gingen, um sich den E-Ärger zu ersparen, … aber nichts ist so schlimm, dass man es nicht noch schlimmer machen könnte: so schlug ein Professor aus Göttingen vor, man könnte die eGK ja auf die SIM-Karte des Mobiltelefons tun (OH NEEEEIIIINNNN!!!!!!), das mit den ganzen PINs sei doch viel zu rückständig.
Nun hat die IP-Mafia keine Gelegenheit versäumt, das zu verhindern. U.a. haben sie versucht, der 3. Welt zu erklären, sie dürften nur Patente ignorieren, wenn sie die Medikamente zum Eigenbedarf selber herstellen, was die gar nicht können, weil sie a) das Knowhow dazu nicht haben und b) die Mitgliedsstaaten der IP-Mafia (WIR!) über das System "Weltbank" und "Weltwährungsfonds" dafür gesorgt haben, dass die Länder so hoch verschuldet sind, und wir ihnen systematisch alle Möglichkeiten verbaut haben, da jemals rauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die haben gar nicht das Kapital, um Medikament-Fabriken zu bauen. Und warum sollten sie auch. Es ist ja viel sinnvoller, wenn ein Land wie Brasilien die macht und zum Selbstkostenpreis an die 3. Welt verteilt. Und der liegt, wie der Zufall es will, mehrere Größenordnungen unter den Erpressungspreisen, die die Pharma-Mafia für die selben Medikamente haben will. Denn denen geht es gar nicht um die 3. Welt, denen geht es viel mehr um die 1. Welt, denn da liegt der Profit. Da kann man auch nehmen, was man will, es zahlen ja die Krankenkassen, d.h. das gesamte Volk. Und die werden keinem Kranken noch so teure lebensverlängernde Medikamente verweigern. Kurz: die Pharma-Mafia erpresst die Bevölkerung, und diese ganze kriminelle Scheiße funktioniert natürlich nur, wenn es die Medikamente nicht nebenan für ein Promille der Kosten gibt. Das einzige, worum es hier wirklich geht, ist: die Länder sollen sich verpflichten, wenn sie auch die Erpressungspreise zahlen könnten, dass sie dann nicht die Brasilien-Version kaufen können. Und weil man so etwas unmoralisches unmöglich offen fordern kann, haben sie sich dieses fette Lügengebilde mit "wir wollen doch den Menschen helfen" ausgedacht.
Ich bin mir übrigens sicher, dass auch die Pharmamafia hinter den angeblich vergifteten Fake-Medikamenten aus China steckt. Denn mit nicht-kriminellen Methoden können die ihr Abzocksystem unmöglich langfristig am Laufen halten.
Update: Der Sudan hat übrigens mal eine Medikamentenfabrik gebaut. Die hat Bill Clinton dann unter dem Vorwand zerbombt, dort würden Biowaffen hergestellt. Das hat sich dann als Fehleinschätzung herausgestellt danach (na sowas!).
Das Gesundheitsministeriums allerdings begegnet dem Gezeter mit großem Unverständnis. "Wir ergreifen jetzt Maßnahmen, die für eine Umsetzung der Gesundheitsreform notwendig sind", sagt die zuständige Sprecherin der Gesundheitsressorts, Dagmar Kaiser, zu ZEIT online. Dass die ärztliche Schweigepflicht angetastet werde, sei eine Behauptung der Ärzte. "Unsere Position ist das nicht." Bereits jetzt gebe es gesetzliche Vorschriften, die den Arzt in bestimmten Situationen von seiner Schweigepflicht entbinden und ihn zum Datentransfer verpflichteten.Nun, höchste Zeit dann, diese Vorschriften schleunigst abzuschaffen! Aber wartet, wird noch härter:
"Es geht nicht um das Raucherbein", ergänzt Kaiser.Äh, nicht? Wie jetzt? Das ist doch gerade zu die Definition einer selbstverschuldeten Erkrankung! Das ist vermutlich das gleiche Nein wie bei den Mautdaten. Wieso glauben die eigentlich immer, das Problem ginge weg, wenn sie uns nur mal so richtig amtlich dreist ins Gesicht lügen? Dafür muss es einfach mal Konsequenzen geben.
Und wie kommt das eigentlich, dass bei uns die Gesetze im Gesundheitswesen von den Krankenkassen geschrieben werden?
Nur damit ihr das auch alle verstanden habt: von allen Stellen, denen sie die Schlüssel hätten geben können, geben sie sie den Krankenkassen, die einen geschäftlichen Anreiz haben, die Daten zu mißbrauchen.
Während die Versicherungsbeiträge für 50 Millionen Kassenpatienten zum Jahreswechsel schon mal kräftig anstiegen, wurden Einschnitte zu Lasten von Ärzten, Apothekern und Pharmakonzernen nun in letzter Minute abgewendet. Krankenhäusern und Rettungsdiensten - Ministerin Schmidt hatte diese vor wenigen Wochen noch der Verschwendung geziehen - werden entgegen der ursprünglichen Planung keine allzu großen Sparbeiträge abverlangt. Der Wettbewerb zwischen den privaten Krankenversicherungen wird, abweichend von der bisherigen Planung, auf ein Mindestmaß begrenzt.Für alle noch mal ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für alle. Außer die Patienten natürlich. Und eine Maßnahme ist härter als die nächste!
Wann war eigentlich das letzte Mal mit dem Wort "Reform" etwas positives gemeint? Das ist ja NUR noch zum Reinhauen alles.
Jetzt kündigt die Gesundheitsministerin an, dass es auf ein paar hundert Millionen Euro mehr oder weniger nicht ankomme.Na priiiiima. Ist ja nicht ihr Geld. Ich würde da noch mehr drüber meckern, aber der Spiegel macht das schon nicht schlecht an der Stelle. KOTZ!!!
Kleines Schmankerl noch, falls jemand noch Substanz zum Rauskotzen hat:
Viele Fragen der Reform müssen durch Folgegesetze erst noch geregelt werden. So ist offen, wie künftig die Ärztehonorare berechnet werden sollen. Ebenso wenig ist geklärt, was mit einer Krankenkasse geschieht, die in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Die von der CSU duchgesetzte Klausel, wonach kein Bundesland mehr als 100 Millionen Euro im Jahr durch den neuen Gesundheitsfonds verlieren soll, muss ebenfalls noch ausformuliert werden.Und wenn man dann noch hört, daß die CSU fordert, Länder müssten nicht für insolvente regionale Krankenkassen haften, dann weiß man auch schon, wo der Dampfer hinfährt.
Dann gibt es jetzt Peak-Kabeljau, und unser Außenversager geht zu Putin, schön debil in die Kamera grinsen. Mann Mann Mann, und das an einem der dunkelsten Tage des Jahres.
Oder ist das deren Konzept gegen die Überbevölkerung? Leute in den Freitod treiben?
Die Kassen sollen aus diesem Fonds pro Versicherten einen Betrag erhalten, der die durchschnittlichen Behandlungskosten pro Patient abdeckt. Kassen, die mit diesem Geld nicht auskommen, müssten zusätzlich bei ihren Versicherten einen Zusatzbeitrag als Kopfpauschale oder prozentualen Beitrag erheben.Was wird also passieren? Die Betriebskrankenkassen, die nur junge, kräftige, gesunde Arbeiter haben, werden den Durchschnittssatz nach unten treiben, und mit der Kohle auskommen, sogar weniger brauchen. Die anderen Krankenkassen, die, die die Rentner und Arbeitslosen haben, werden schlicht pleite machen. Aber das Wort "Rentner" wird sich wahrscheinlich eh bald erledigt haben, wenn wir alle bis zum Tode arbeiten, und Arbeitslose haben es ja auch nicht besser verdient, die sollen endlich mal aufhören, den anderen auf der Tasche zu liegen!1!!