Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Übrigens, falls euch der bekannt vorkommt: das war der hier.
Update: Mal zur Abrundung des Bildes zu Herrn Heiß: Erinnert ihr euch an die Verfassungsschutz-Tatort-Geschichte? Nun, der Heiß war der, der das damals eskaliert hat.
Im Wissenschaftsjargon ist das eine klassische Typ-II-Arbeit. Typ I wären Arbeiten, die inhaltlich wirklich etwas Neues zutage befördern und damit dem Autoren eine wissenschaftliche Karriere eröffnen. Zum Typ II zählen solche Arbeiten, bei denen das erste Ziel der Titel ist.Im weiteren Verlauf wird die Arbeit dann als "vergleichsweise einfach gestrickt" bezeichnet und … naja, lest selbst. Lange hat niemand mehr einen Doktortitel so deutlich verdient wie Frau Köhler. Sie musste nicht mal ihre Fragebögen selber verschicken, das haben Mitarbeiter des Konrad-Adenauer-Hauses für sie gemacht. Die Fragebögen hat sie sich per "Mini-Job" von einem WiMi machen lassen, der auch die Daten in den Computer eingegeben und die Dissertation komplett layoutet und formatiert hat.
Wir können einem solchen Abkommen nicht zustimmen, haben aber nichts dagegen, wenn es in Kraft tritt.*facepalm* (Danke, Dirk)
Update: Oh, übrigens, die Verschwörungstheorie zum Flick-Sarg ist, dass da jemand einen Vaterschaftstest machen wollte.
Ansonsten mache ich heute abend bei Radio Fritz auch mit Holgi den dritten Teil der Sendereihe "Alternatives Realitätsmanagement", von Zehn bis Mitternacht im Radio und danach hoffentlich auch irgendwo zum Downloaden.
Update: Die Fritz-Sendung gibt es auch als Stream im Internet, entweder bei Fritz selbst oder auch bei streams.xenim.de.
Zum Kotzen.
Update: Oh übrigens, morgen tritt der EU-Vertrag von Lissabon in Kraft. Immerhin gilt dieser Vertrag nur 9 Monate. Bis die Amis eine ordentliche Hintertür installiert haben.
Update: Oh, übrigens, an der Stelle sei hierauf verwiesen. Damit erklärt sich das nämlich alles sehr schnell. Eigentlich will die EU Zugriff auf die Daten, daher haben sie die Server nach Europa geschoben. Leider gibt es bei uns störende Datenschutzgesetze, daher machen sie jetzt einen Deal mit den Amis, dass die für die EU den Schorchel-Proxy spielen.
Der Verteidiger des 89-Jährigen warf Gericht und Staatsanwaltschaft Willkür vor und lehnt sie als befangen ab - Demjanjuk stehe "auf gleicher Stufe" wie die KZ-Überlebenden.Wird das jetzt wieder so ein Fall, wo die Verteidiger gleich neben dem Angeklagten in einer Zelle platznehmen müssen?
Update: Leute, Leute, bleibt mal ruhig, "Frau Westerwelle" ist nicht homophob sondern ein Scherz über die Strähnchen-Frisur und ein Versuch, die Frauenquote in der Regierung zu erhöhen. Aber wenn das so viele stört, streiche ich es halt durch. Es war nicht abwertend gemeint. Ich bin erschüttert, dass in diesem Lande so viele Menschen "Frau" für eine Beleidigung halten. Was ist das hier, Mittelalter?!
Mal abgesehen davon, dass da die "organisierte Religionen generell verbieten" Option fehlt, ist das natürlich eine Schande für alle Nicht-Nazis, dass es soweit gekommen ist in dieser Umfrage. Daher sollten sich jetzt alle Nicht-Nazis aufgerufen fühlen, diese Umfrage zu korrigieren. Und dass sich das ehemalige Nachrichtenmagazin für diese Rassismus-Kampagne mißbrauchen läßt, das ist eine Schande.
Übrigens ist auch der Schweiz aufgefallen, dass sie da gerade vor allem von Nazis aus dem Ausland Applaus kriegen.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass die die Cookies nutzen, um Duplikate zu erkennen. Nur falls sich jemand Sorgen gemacht hat, dass "Politically Incorrect" wirklich 20.000 Leser haben könnte. Nein, keine Sorgen. Eher so 20 plus Sockenpuppen.
Update: Oh wow, die Umfrage ist plötzlich weg. Das ging ja schnell. In nur fünf Minuten haben wir das ehemalige Nachrichtenmagazin genug beschämt!
Mehrere Ex-Gefangene berichten von Folter und fensterlosen Betonzellen, unabhängigen Beobachtern soll der Zugang verwehrt worden sein.Change we can believe in! (Danke, Andy)
Nach Auffassung etwa von Monsignor Gerard Sheehy lag es nicht in der Verantwortung der Erzdiözese, Beschwerden über pädophile Priester an staatliche Autoritäten oder die Garda-Polizei weiterzuleiten.(Danke, Claudia)Der Bericht verweist unter anderem auch darauf, dass die Erzdiözese bereits 1987 eine Versicherungspolice gegen Schadenersatzforderungen von Opfern abgeschlossen hatte. Missbrauchsfälle wurden aber erst sehr viel später, Mitte der neunziger Jahre, weitergemeldet - allerdings auch nur vereinzelte Fälle.
Update: Ein Kumpel hat sich das von einem Schweizer erklären lassen, und der meinte, das sei wahrscheinlich unwirksam, weil das Baurecht der Kantone vorginge. Und im Übrigen können die auch einfach statt eines Minaretts einen Aussichtsturm beantragen.
Update: Andere Schweizer sagen, dass das kantonale Baurecht nicht vorgeht. Außerdem ist das erst mal eine Volksinitiative, da ist noch nichts konkret verboten. Die Regierung ist jetzt mit der Schaffung einer entsprechenden Klausel beauftragt, aber im Rahmen der bestehenden Verfassung, Menschenrechtskonvention u.ä.
Die Geschichte ist schon älter, aber hey, wenn sie jetzt bei unserer Mainstream-Presse ankommt, kann ich da jetzt auch nochmal drauf linken.
Die Geschichte geht so: die Hypotheken haben so oft und schnell die Besitzer gewechselt, in so bizarre Pakete verpackt, dass die Banken zum Teil die Eigentumsnachweise verschlampt haben. Es hat sich ungefähr Anfang-Mitte 2008 zu einer erfolgversprechenden Strategie entwickelt, einer Bank "na dann mach doch" zu sagen, wenn sie mit der Versteigerung drohten.
Inzwischen ist das noch mehr so, aber aus anderen Gründen. Inzwischen wissen die Banken, dass sie die Häuser eh nicht losgeschlagen kriegen. (Danke, Tilman)
But the device works “on the same principle as a Ouija board” — the power of suggestion — said a retired United States Air Force officer, Lt. Col. Hal Bidlack, who described the wand as nothing more than an explosives divining rod.
Die Iraker lassen sich da jetzt natürlich nicht reinreden. “I don’t care about Sandia or the Department of Justice or any of them,” General Jabiri said. “I know more about this issue than the Americans do. In fact, I know more about bombs than anyone in the world.”
Anscheinend ist dieses Gerät vor allem in den Entwicklungsländern verbreitet, die westlichen Nationen fallen auf den Hokuspokus nicht rein. Das ist ja auch mal gut zu wissen, wenn man plant, so ein Land zu besuchen. Und wie das so ist bei Wünschelruten — sie funktionieren!1!!He attributed the decrease in bombings in Baghdad since 2007 to the use of the wands at checkpoints.
Niemand ist jetzt bereit, sein Gesicht zu verlieren. Daher müssen die Iraker jetzt öffentlich die Wirksamkeit loben und über die Jahre wird das Gerät dann wahrscheinlich zu einem Heldenmythos umgebaut werden.
Interessant - und vielleicht auch symptomatisch - ist, dass all diese Vorschläge an der Macht der Administratoren kratzen, wenigstens ein bisschen. Sicher ist aber, dass auf die Wikipedianer unbequeme Arbeit zukommt. Es gilt, die Enzyklopädie in Teilen strukturell neu zu erfinden. Die Relevanzdebatte hat trotz aller Spitzen für ein nötiges Problembewusstsein gesorgt. Man wird die Wikipedia künftig auch danach beurteilen müssen, ob und wie sie solche Konflikte lösen kann.
Der Großteil geht dafür drauf, das Interview in der Süddeutschen neulich mal auseinanderzunehmen. Dabei habe ich zwar auch noch ein paar inhaltliche Details angesprochen, die ich in dem Interview auch gerne noch angesprochen habe, aber eigentlich geht es darum, hier mal die Strategie beobachtbar zu machen, die sich in mir abspielt, während ich so ein Interview gebe, und wie ich Pavels Antworten bewerte, während sie reinkommen. Dieses Interview wurde per Email geführt und war daher ein Sonderfall. Per Email hat man jeweils Zeit, über die Frage nachzudenken, nochmal etwas zu googeln und sich eine Strategie zu überlegen, bevor man antwortet. Bei Interviews per Telefon, Angesicht zu Angesicht oder auch nur bei IRC oder Jabber hat man da ein Echtzeit-Element drin, was am Ende dafür sorgt, dass die Teilnehmer mehr Fehler machen, weil sie spontaner reagieren müssen.
Anregungen und Kritik nehme ich gerne per Email entgegen.
Als nächstes mache ich einen Artikel dazu, wie man ein Presse-Interview liest. Ich habe mir dafür auch schon die Erlaubnis besorgt, das Streitgespräch zwischen Pavel Richter und mir in der Süddeutschen komplett zitieren zu dürfen. Das ist zwar kein ideales Beispiel, weil ich da befangen bin, aber vielleicht macht das die Lektion ja auch noch interessanter für euch. Also ich mache mich dann mal an die Arbeit.
Medienkompetenz wird immer wichtiger, und ich halte das für sehr wichtig, dass mal jemand so ein Projekt startet. Hoffentlich können wir insgesamt auch unseren Qualitätsanforderungen gerecht werden.
Update: Weil hier jetzt Leute drauf linken: Da ist der Blogeintrag und hier ist der Text (Achtung: 50 KB HTML).
Die Begründung des Gerichts: Ali Sibat gab generelle Ratschläge über das Leben und machte Zukunftsvorhersagen, die als Hexerei bezeichnet werden können. Das Urteil des Gerichts: Todesstrafe.(Danke, Karl)
Update: Nehmt das Original, fixmbr hat Server-Probleme. (Danke, Jens)
So zählt Ortega jeden Autoren, der jemals eine Änderung vorgenommen hat, während Wikimedia die Editoren erst ab mindestens fünf Beiträgen in die eigenen Statistik aufnehme. Ortega spricht in seiner Analyse von drei Millionen freiwilligen Autoren in den zehn größten Wikipedia-Ausgaben, während Wikimedia seit Gründung in allen Wikipedia-Ausgaben etwas weniger als eine Million Autoren zählt.Da können sich die Global Warming Leugner noch eine Scheibe von abschneiden!
Nun hat er also gesiegt, Roland Koch, der Westentaschen-Berlusconi aus Hessen.Hut ab, das hat schon fast Meme-Qualitäten.
promedia: Soll die bisherige Regelung zur Privatkopie beibehalten werden?Und SO jemand wird bei uns Kulturstaatsminister. KULTUR!Neumann: Es ist sicher zu früh, sich abschließend zu äußern, hierzu möchte ich zunächst das Gespräch mit den Beteiligten suchen. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass es kein "Recht auf Privatkopie" gibt. Die Informationsfreiheit gebietet auch nicht etwa einen kostenlosen Zugang zu Kulturgütern.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir jetzt wissen, was wir machen müssen, nämlich Handys bauen, die einfach zu bedienen sind und gut aussehen", sagte Vanjoki weiter.Das ist der Vertriebs- und Marketingvorstand von Nokia. Rocket Science!!
Update: Falls jetzt jemand denkt, hey, die bei Nokia haben es jetzt endlich verstanden… Android nehmen sie nicht ernst. So weit ist es also noch nicht her mit dem Verständnis.
Und die neue Familienministerin, Kristina Köhler, ist eine Jung-Hardlinerin ohne Kinder, die sich auch schon für Internetzensur ausgesprochen hat. Das rundet das Bouquet der Verlierer im Kabinett auch viel besser ab als Zensursula. Der Jung hätte auch im Amt bleiben können, das hätte zum Stil dieser Regierung gepasst. Auf der anderen Seite ist Verteidigungsminister ein Posten mit Karriereendegarantie, das hat bisher noch so gut wie niemand politisch überlebt. Da schiebt man die Leute hin, die man keinesfalls in irgendwelchen anderen Ämtern sehen will, wo sie womöglich noch Schaden anrichten könnten.
Aus meiner Sicht ist das Kabinett jetzt perfekt. Keiner hat auch nur den Hauch einer Ahnung von dem Ressort, das er bekleidet. Weitermachen.
Update: Falls jemand zu faul ist, auf den Link oben zu klicken, zitiere ich das hier mal:
Kristina Köhler, CDU
Die anderen Mädchen schwärmten für Pferde, ich für Helmut Kohl.Quelle: Zitiert in Focus online, 27.11.2009. Wann es genau gesagt wurde ist ungewiss - Link
Einzelne haben die Köhler schon als "die Sarah Palin der CDU" bezeichnet, aber das ist falsch. Sie hat schließlich keine schwangere Tochter.
Man müsse der "starken Täter-Lobby" für Kinderpornos im Netz eine "Lobby für Kinder und Jugendliche" entgegensetzen, so der Jugendmedienschutzbeauftragte des Deutschen Kinderschutzbundes, Ekkehard Mutschler.Mann über Bord! Mann über Bord!!
Update: Nur mal der Vollständigkeit halber: Diese selbsternannten Internetzensoren haben ihr tolles Projekt übrigens umhergereicht wie sauer Bier, und sind sogar bei der Gesellschaft für Informatik und beim CCC (!!) vorstellig geworden. Wir haben dankend abgelehnt. Ein Glück, dass ich da nicht am Telefon war, ich hätte denen ins Gesicht gelacht.
Update: Es gibt übrigens auch eine Webseite zu "White IT", "whiteit.de". Betrieben laut Impressum von Microsoft Deutschland. Und läuft nur mit Microsoft Silverlight. Auf Deutsch: die nutzen das als Werbeplattform für ihren glücklosen Flash-Konkurrenten. Tolle Wurst.
Thilo Sarrazin greift die Kanzlerin an: Der Bundesbank-Vorstand forderte Angela Merkel auf, den Bürgen die Wahrheit zu sagen. Es sei "gefährlich", in Krisenzeiten Wahlversprechen abzugeben, die nicht zu halten seien.
"Der Druck der Amis war ungeheuer groß", berichten Brüsseler Diplomaten. US-Außenministerin Hillary Clinton habe ihren europäischen Kollegen gedroht, das Schicksal des Westens stehe auf dem Spiel. Die amerikanischen Botschafter hätten Regierungen in den EU-Hauptstädten wie Drückerkolonnen bestürmt und, sagt ein europäischer Außenminister, "alle politischen und moralischen Register gezogen".Und natürlich hat bei unsere blassen Verlierern keiner genug Arsch in der Hose, denen freundlich aber bestimmt die Tür zu zeigen.
Die ganze Masche steht und fällt mit dem Detail, dass die in Rechnung gestellten Gebühren nicht als Strafe gemeint sind, sondern als Erstattung der ansonsten vom Rechteinhaber zu tragenden Kosten. Wenn eine Abmahnung nicht zum Ziel führt, z.B. weil der Abgemahnte unschuldig war oder am Existenzminimum lebt und nicht zahlen kann und man auch nichts pfänden kann, dann zahlt der Rechteinhaber die Anwaltskosten. Diese Regelung soll verhindern, dass der Streitwert willkürlich zu hoch gesetzt wird, oder dass eine freidrehende Kanzlei tausende von Menschen nach der Schrotflinten-Methode abmahnt, und dann jeweils das "Risiko" übernimmt, dass eine einzelne Abmahnung nicht läuft. Für die Kanzlei ist das ja kein echtes Risiko, die zahlen ja nur einmal ein Blatt Papier, ein paar Cent für das Ausdrucken, und das Porto. Der Stadler hatte jetzt ein Indiz dafür gefunden (auf Wikileaks übrigens), dass dieses Risiko eben nicht vom Rechteinhaber sondern von der Kanzlei getragen wird, und wenn dem so wäre, dann könnte jeder Abgemahnte die Zahlung der Gebühren verweigern. Das trifft also das Herz des Geschäftsmodells, so es denn eines ist. Schlimmer noch, dann könnte man auch anfangen, von Betrug und unzulässigen Massenabmahnungen zu reden und sich bei der Anwaltskammer über die Anwälte zu beschweren, und dann würde theoretisch Ärger bis zum Berufsverbot drohen. Kurz gesagt: das ist ein existenzielles Problem für die betroffene Kanzlei. Da würde man also denken, dass die direkt mit einer Klage wegen Geschäftsschädigung, übler Nachrede oder was auch immer da in Frage kommt reagiert. Tun sie aber nicht. Sie schicken eine Abmahnung. Daher glaube ich ja, dass die nicht wirklich wollen, dass das vor Gericht landet.
Nun greift so eine Abmahnung bei normalen Menschen als Bedrohung, aber nicht bei Anwälten. Anwälte verstehen ja die Risiken und Drohungen viel besser als Laien, und dementsprechend strahlt der Herr Stadler da auch im Moment gar keine große Panik aus sondern legt sogar noch einen drauf und spricht bezüglich DigiProtect von einem "unlauteren Geschäftsmodell".
Warum glaube ich jetzt, dass das ein Epic Fail für die Raubkopierer-Inkassobranche werden könnte? Weil auch der RA Kompa und der RA Vetter dazu bloggen und beide auf Seiten von RA Stadler zu stehen scheinen. Ich hoffe daher auch mal heimlich, dass es zu einem Verfahren kommt, und dieses Geschäftsmodell an der Stelle rückstandsfrei beerdigt wird.
Wahrscheinlich habe ich jetzt die Details nicht sauber dargestellt, glaubt im Zweifelsfall den verlinkten Anwälten und nicht mir. Die Materie ist ja doch diffizil :-)
Oh, sehr spannend auch, worauf Udo Vetter hinweist: die Echtheit des Wikileaks-Dokumentes bestreitet immer noch niemand.
Ich bin ja immer wieder erschüttert, dass solche Mega-Profiteure auf Kosten der Steuerzahler überhaupt nachts Schlaf finden. Da würde mir ja mein Gewissen keine Ruhe lassen. Da hat Rot-Grün größtmöglich verkackt. Ich bezweifle, dass die CDU und die FDP noch großflächiger versagen gekonnt hätten.
Ein weiteres überraschendes Detail ist, dass die Arbeit an Artikel nach dem Erlangen der Adminprivilegien abnimmt. Es ist fast so, als erarbeite man sich seinen Adminposten durch Mitarbeit, und danach sinkt dann die Motivation für weitere Arbeit, weil man ja schon erreicht hat, weshalb man gearbeitet hat. Oder vielleicht ist die Erklärung auch, dass Admins dann andere Dinge zu tun haben.
Für mich das spannenste Detail ist aber, wie neutral und professionell Markus Kompa bleibt, so übel wie ihm bisher von Wikipedia und Wikimedia mitgespielt wurde. :-)
Darin fordert die CDU unter anderem, der Polizei die Überwachung von Telefongesprächen und das Abfangen von Emails sowie die Online-Durchsuchung von Privatcomputern zu erlauben.Und dann wollen sie noch eine Datenbank mit "rückfallgefährdeten Sexualstraftätern" aufbauen, aus der langfristig eine bundesweite werden soll. Denn wenn etwas unsere Kinder schützt, dann sind es mehr Datenbanken. Und natürlich fordern sie die Ausweitung der Videoüberwachung. Wie immer.
Ich finde ja grotesk, dass wir darüber überhaupt reden müssen. Es gibt ja wohl überhaupt gar keine wie auch immer gearetete Entschuldigung dafür, den Amis unsere Kontobewegungen zu zeigen. WTF?! Und da sieht man mal, auf die FDP ist Verlass. Die haben genau das getan, was ich vor der Wahl vorhergesagt habe: Umfallen. So hat die FDP herbeigeführt, was vorher mit der SPD (DER SPD!!!) nicht machbar war.
Update: Ach, wird doch noch mal spannend: Die FDP dementiert. Besonders widerlich daran ist, wie dieser Barroso für die Datenweitergabe argumentiert:
Auf Basis der Auswertung von SWIFT-Daten seien die europäischen Behörden in den vergangenen Jahren von den USA über Tausende Verdachtsfälle informiert worden. Dadurch hätten auch konkrete Anschläge verhindert werden können.
Aber das ist noch nicht der Hammer. Der Hammer ist das hier:
Angesichts der Mängel sei es nicht nachzuvollziehen, dass der Bereich Netz der Bahn AG den an den Konzern abgeführten Gewinn bundesweit von 5 Millionen Euro im Jahr 2004 auf 670 Millionen Euro im vergangenen Jahr gesteigert habe.WTF, und das Geld haben sie alles uns aus den Taschen gezogen.
Das Auskunftsrecht besteht nämlich nach § 34 Abs. 4 i.V.m. § 33 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 BDSG dann nicht, wenn die Daten nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, namentlich wegen des überwiegenden rechtlichen Interesses eines Dritten, geheim gehalten werden müssen. Dies ist hier regelmäßig der Fall, wie nachstehend erläutert wird.Und dann kommt das hanebüchenste Argument, das ich überhaupt je gehört habe. Man müsse hier die Interessen des Kommunikationspartners schützen. Ja, meine Damen und Herren! Ihr dürft wegen des Datenschutzes nicht auf eure Vorratsdaten zugreifen! Mir fällt gerade kein anderes Land ein, wo es zu einer so grotesken Regelung kommen kann.
"Flashmob-Aktionen müssen verboten bleiben"
Morgen, Mittwoch, mache ich mit Andy Müller-Maguhn Chaosradio zum Thema Responsible Disclosure, oder: Wie man als Hacker am Leben bleibt.
Und am Montag mache ich mit Holgi wieder eine Packung Alternatives Realitätsmanagement. Wir hatten uns erst vorgenommen, uns da mal eine Sendung lang so richtig amtlich über Homöopathie und Esoteriker lustig zu machen, aber haben uns dann umentschieden und machen jetzt Freestyle. Wir werden uns am Ende wahrscheinlich trotzdem über Bachblüten, Hämatiten, Erdstrahlen, Globuli und anderen Mumpitz unterhalten, je nach dem, wie wir so drauf sind am Montag.
The review of the national DNA database by the government's human genetics commission also raises the possibility that the DNA profiles of three-quarters of young black males, aged 18 to 35, are now on the database.
Das weiß doch jeder. Wenn du Kriminelle suchst, verhafte einfach alle Schwarzen!1!! (Danke, Carlos)
Also damals, vor dem Krieg, als ich jung war, sprach man auch schon von The Microsoft Tax, aber wir meinten das irgendwie anders damals :-) (Danke, Andrej)
Wikipedia ist ein großartiges Projekt und eine der Erfolgsgeschichten des Internets. Völlig werbefrei und nur durch die freiwillige Mitarbeit und durch Spenden (überwiegend) von Privatpersonen ist das Projekt zu dem größten Nachschlagewerk und zu einer der beliebtesten Websites der Welt geworden.Tolle Antwort. Hilft genau niemandem weiter. Original aus der Pressemappe kopiert. Was für eine Farce.
Community heißt auch Spontanität, Emotionalität und Dynamik.Da kommt mir das Mittagessen hoch, wenn ich sowas lese.
Die Wikipedia Autorengemeinschaft wird sicherlich Anregungen aufgreifen und weiterentwickeln.Man achte auch darauf, wie hier jegliche Eigenverantwortung konsequent verneint wird, aber sie doch zu feige sind, das direkt zu sagen, sondern hier mit solchen Taschenspielertricks den Handlungsbedarf zu "der Autorengemeinschaft" schiebt. Euer Geld nehmen wir gerne, aber handeln tun wir nicht. "That's not my department," says Wernher von Braun.
Ich würde eher von Aufgaben statt Problemen reden, die sich sicherlich lösen lassen.*speih* Aber wartet, wird noch härter:
Wir sind uns sicher, dass der Leitsatz der Wikipedia 'sei mutig' auch gilt, wenn es um die Weiterentwicklung des Projektes geht.HAHAHAHAHAHA
Und so sind die Antworten alle! Dreimal weichgewaschen, jedweder potentielle Inhalt vorher rausoperiert, am Ende nochmal durch ein Feinsieb. Ich krieg bei sowas Würgreflex.
Tausende von Wikipedia-Autoren investieren Zeit oder Geld um Artikel für die Wikipedia zu erstellenUn-glaub-lich! Als ob sie mit einem Kind redet! "Du bist zu doof, als dass ich mit dir über das Problem reden könnte, daher hier, ist ein Stöckchen! *werf* Wollen wir nicht lieber Fangen spielen!"
Von diesem Verein fühle ich mich echt nur noch verarscht. Ich frage mich, ob das nicht einem Großteil der Wikipedia-User genau so geht. Förderverein, dass ich nicht lache. DIESE FRAU wird mit EUREN SPENDEN bezahlt!
Update: Vielleicht mal als Klarstellung: das ist nicht als Bashing dieser Frau zu verstehen. Die macht da nur ihren Job. Aber dass der Verein glaubt, sich kritischen Fragen entziehen zu können, indem sie eine PR-Beauftragte Füllwörter hinmailen lassen, DAS kritisiere ich hier. Frau Schoneville hat eher gezeigt, dass sie auch unter widrigen Umständen in der Lage ist, unverfänglichen und inhaltsarmen PR-Text zu formulieren. Für Situationen, in denen man das braucht, hat sie sich damit 1a qualifiziert. Dies war keine solche Situation. Hier hätte es ehrliche Antworten des Geschäftsführers oder des 1. Vorstandes gebraucht. Aber die haben lieber ihre PR-Frau vorgeschickt. Ölkonzerne brauchen PR-Berater, die ihre maroden Tanker und leckenden Pipelines wegdiskutieren, aber doch kein Verein wie Wikimedia?! Mit der Förderung freien Wissens hatte das gerade jedenfalls gar nichts zu tun.
Debora fand die Idee prima, dass jemand kommen und die Wikipedia forken könnte, und meinte, wir sollen das mal bloß machen. Es könne eigentlich nur besser werden. Die Wikipedia scheitert seit vielen Jahren an ihren Erneuerungsversuchen, und zwar an allen Fronten. Beispielhaft haben wir uns über das neue Benutzerkonzept unterhalten, dass die Wikimedia Foundation bezahlt hat, und das man sich als Beta angucken kann. Ein Riesenprojekt, bei dem am Ende als Eindruck übrig bleibt, dass man jetzt Pastellfarben als UI-Hintergrund auswählen kann. Andere Verbesserungen sind mir da nicht aufgefallen.
Debora ist pikanterweise Gründungsmitglied des deutschen Vereins und hält den daher auch weiterhin für wichtig. Der Verein macht zwar lauter Projekte, aber keines von denen überzeugt für sich alleine genommen so sehr, dass man sagen könnte, ok, dafür brauchen wir den Verein. Höchstens die Datenbefreiungsaktionen von Mathias Schindler, aber da sitzt der Verein an sich auch nur daneben und läßt den machen. Es ist nicht so, dass der Verein da ein Konzept erarbeitet hätte, was man in welcher Reihenfolge von wo befreien will. Oder vielleicht habe ich das ja auch ganz falsch verstanden alles und lasse mich dann gerne korrigieren.
Naja ist ja auch egal. Meine Frage, ob der Verein sterben muss, damit Wikipedia leben kann, hat sie jedenfalls klar verneint, konnte mich dann aber nicht argumentativ überzeugen, das auch so zu sehen.
Wir im Club sind kurz davor, die Diskussion mit Wikipedia abzubrechen und als Totalverlust zu werten. Das ist so ein römischer Schildwall von Leuten, die alle finden, dass mal jemand was tun muss, aber selber aus diversen Gründen nicht in Frage kommen und auch nicht offen mithelfen würden, dass es der Motivation nicht zuträglich ist. Es ist inzwischen sogar soweit, dass Leute zu uns kommen, um mit uns zu reden, aber nur wenn wir versprechen, keinem zu erzählen, dass derjenige bei uns war!
Es gibt da zaghafte interne Diskussionen, aber die gab es auch schon vorher. Da ist noch nie was bei rausgekommen, weil die gesamte Struktur der Wikipedia auf die Abwehr von Veränderungen ausgelegt ist. Jeder hat immer plausible Gründe, wieso es keine Änderungen geben kann, so sehr er persönlich auch findet, dass sie benötigt werden. Vorschläge werden in endlosen Diskussionen solange kaputtdiskutiert, bis keiner mehr da ist, der bei der Umsetzung mithelfen könnte oder wollte.
Mich persönlich ärgern im Moment vor allem zwei Dinge.
Debora überraschte dann am Ende noch mit der Ansage, aus ihrer Sicht sei es ja ein Wunder, dass es die Wikipedia überhaupt noch gibt. Sie hätte 2004 nie gedacht, dass die Wikipedia es nie bis jetzt machen würde. Weil all die strukturellen Probleme damals schon absehbar waren.
Und so macht Debora das selbe, was ich auch bei allen anderen beobachten konnte, die ich da bisher interviewt habe. Die setzen sich von der Masse ab, reduzieren ihr Engagement auf zwei-drei klar umrissene Unterbereiche, und kümmern sich dann nur noch um diese. Manche führen dann unerbittliche Grabenkriege, um ihr Refugium abzusichern, Debora ist da nicht so kämpferisch und hat sich aus ihrem Herzblutprojekt Wikiversity enttäuscht abgesetzt. Den Namen habe ich schon ein paar Mal gehört, also wollte ich mal wissen, was das jetzt genau ist. Die Zusammenfassung: vergiss es, ist komplett gescheitert, ich habe mich da zurückgezogen.
Und so habe ich mal wieder das Gefühl, die Wikipedia ist ein bisschen wie Pripyat. Man kann teilweise zwischen den verstrahlten Ruinen ein Pflänzchen keimen sehen. Aber es ist und bleibt eine radioaktive Wüste.
Update: Debora hat sich gemeldet, und sie findet meinen Blogeintrag zu negativ. Hat sie Recht, ich finde ihn auch zu negativ. Aber mir fallen echt keine positiven Dinge ein, die ich da berichten könnte. Bis mir noch was einfällt, könnt ihr euch mal Deboras Darstellung dazu durchlesen. Da gibt es immerhin eine gute Nachricht:
I've not given up on the Wikipedia, Felix. And actually, I've not currently cutting back.
Insofern ist nicht alles schlecht. :-)
Ich habe ja schon überlegt, ob man da mal ein Mem draus macht. "AOL wurde ja auch total gemurdocht, da stehen nur noch verbrannte Ruinen!"
Ich versuche mal, den Inhalt kurz anzuteasen: Bush senior hat mit dem in den Philippinen gelagerten Nazi-Gold der Japaner aus dem 2. Weltkrieg einen geheimen Wirtschaftskrieg gegen Russland geführt. Die Beweise dafür lagen in den Twin Towers und mussten halt weg.
Nun geistern Theorien wie diese schon länger herum. Was dieses PDF unterscheidet ist a) seine Quelle (das sind "open source intelligence" Leute, die für die diversen Geheimdienste Informationen aus offenen Quellen zusammentragen; das sind keine Crackpots, obwohl man natürlich mit Desinformation rechnen muss) und b) seine Quellen (am Ende sind 232 Quellenangaben verlinkt).
Also, wenn ihr euch für Verschwörungen interessiert, und mal einen Tag Zeit habt, arbeitet das mal durch und googelt den Referenzen hinterher.
Wenn ihr sonst keinen Grund habt, das zu lesen, dann lest es, um die Hintergründe zu Robert Gates, dem aktuellen Verteidigungsminister der USA zu lernen. Das Papier geht da auch ausführlich auf Iran Contra ein. (Danke, Andy)
Einige Soldaten zogen mit nur fünf Schuss Munition ins Gefecht. Andere wurden mit zivilen Fluggesellschaften ins Kriegsgebiet gebracht und mussten ihre Ausrüstung als Handgepäck mitnehmen. In mehreren Fällen konfiszierten die Sicherheitsbeamten am Flughafen die Waffen.o_O
Mittags fielen ihnen immer die Funkgeräte aus, weil es denen zu heiß wurde, aber immerhin hatten sie da mitten in der Wüste eine Kiste mit Skiern.
Mr Raphel, 28, had made the mistake of abandoning his vehicle yards from Downing Street hours before a Remembrance Sunday Parade was due to start.
Früher hätte man sowas abgeschleppt. Heute sprengt man es.
DeSantis told abc27 that workers were cutting a large number of pipes. A radiation alarm sounded. According to DeSantis, about 150 employees were inside the reactor building. They were wearing protective suits, but about 100 were still contaminated.
Aber es gibt keinerlei Gefahr für irgendwen, ist ja klar. Wie immer bei Atomunfällen.
Update: Kris wurde zwar interviewt, aber das ist nicht als Interview in der FAS gelandet, sondern nur in den Artikel eingeflossen.
Nun kann man auf sowas souverän reagieren und es ignorieren. Wenn das eh offensichtlich falsch ist, wie die Richter ja anscheinend finden, dann lasst die doch kläffen.
Oder man kann etwas weniger souverän aber noch zivilisiert reagieren und da einen Leserbrief hinschreiben, der das Mißverständnis aufklärt.
Oder man kann noch unsouveräner reagieren und eine Gegendarstellung einfordern. Das überschreitet aber schon die Schwelle, bei der das eigene Anliegen Schaden nimmt, weil man so unsouverän aussieht, und am Ende die Gegenseite besser dastehen könnte.
Oder man kann die ganz große juristische Keule rausholen und ohne Versuch einer Klärung direkt eine Verleumdungsklage lostreten und der Gegenseite 12000 Euro reinwürgen. Laut Indymedia soll letzteres in diesem Fall passiert sein. Wenn das so ist, hat sich das OLG Düsseldorf m.E. keinen Gefallen getan. Ein Oberlandesgericht ist kein Stammtisch, keine private Grillparty, sondern ein hohes Organ der Rechtspflege. Es darf keinesfalls den Eindruck erwecken, nicht kritikfähig zu sein, und auf Kritik, selbst auf überzogene und ungerechte Kritik, nicht mit dem Holzhammer reagieren. Hoffentlich überlegen es sich die Herren Richter noch einmal und nehmen den Strafbefehl zurück. Wir sind hier in Deutschland, nicht in Russland.
Bei Strafanzeige gegen BKA-Präsidenten wg Verbreitung von Kinderporno ist in Berlin staatsanwaltschaftliche Akte "verloren"gegangen.Na sowas. Sicher nur ein bedauerliches Mißverständnis. In unserer Justiz geht nie irgendwas verloren. Oder habt ihr schon mal gehört, dass auch nur ein Knöllchen verlorengegangen wäre?
Update: Hier gibt es ein paar Details zum Fall. (Danke, Erik)
Das elektronische Rezept, der Heilsbringer des neuen Systems, wird derzeit durch Debatten um zweidimensionale Barcode-Informationen auf dem Papierrezept ersetzt, den der Arzt druckt und der Apotheker bruchlos in seine IT einlesen kann. Das ist ein Vorschlag, den der Chaos Computer Club vor vier Jahren gemacht hatte und der seinerzeit als Billiglösung nur belächelt wurde. So mancher Fortschritt ist ein echter Rückschritt.Ach nee! Da waren wir wohl mal wieder unserer Zeit voraus :-)
Und beim Fett für das Pflegen der Weichen habe man das teure Mittel, das einen geringeren Personalaufwand erfordert, mit einem billigeren „gestreckt“, sodass jetzt die Kartusche verstopfe, mit der das Fett auf die Weiche geschmiert werde.Das … und, dass sie einige Anlagen ganz aus dem Pflegeprogramm genommen haben. Wahrscheinlich sind das die im nordafrikanischen Teil von Berlin, wo es eh warm genug ist. Diese ganzen Anschuldigungen kommen übrigens vom Betriebsrat, also von Insidern. Die sagen auch, dass die Weichen nicht mehr ausreichend gereinigt werden, und bei Defekten sei der Reparaturdienst angewiesen worden, andere Ursachen aufzuschreiben. Es gibt auch Weichenheizungen, und auch da haben sie gespart. Einige seien gleich ganz abgebaut worden, anderswo haben sie unpassende Teil eingebaut, so dass sie jetzt die Luft beheizen und nicht die Weiche.
Aber hey, Weichen. Wer braucht schon Weichen. Was kann da schon passieren. Solange sie keine Signalanlangen kaputtsparen!
Eingeschränkt worden sei auch die Wartung der Signalanlagen.Die Begründung dafür ist der Hammer! Die zuständigen Techniker kommen nicht hinterher, weil zum Sparen auch die Haustechniker weggespart wurden, und die Bahntechniker jetzt auch für Glühlampen und Wasserkocher zuständig sind.
Un-glaub-lich.
Mich erinnert das an ein Dotcom-Startup "kurz vor dem IPO". Da kamen dann auch so Durchhalteparolen, "nach dem IPO haben wir Geld für sowas".
Update: Ach und nur einen Tag später springt die erste S-Bahn vom Gleis — im Bereich einer Weiche.
Die New York Times zitiert ein paar Stellen.
Update: Telepolis verweist auf diesen Artikel eines Betroffenen.
Falls das jemand von euch nicht mitgekriegt hat: wir haben zwei neue Posten in der EU. Einen EU-Präsidenten und eine EU-Außenministerin. Beide haben wir nach langem Geschachter mit Leuten besetzt, von denen noch nie jemand was gehört hat vorher. Der belgische Premierminister Herman Van Rompuy wird EU-Präsident. Der Mann ist über 60, war schon auf dem Weg in den Ruhestand, ist überhaupt nur als Interims-Notlösung in die Politik zurückgekehrt, weil die Belgier sonst gar keine Regierung gehabt hätten. Und die Außenministerin wird eine britische Unterhändlerin namens Catherine Ashton, die dann auch erst mal dementiert hat, sie sei eine Spezialistin für Außenpolitik. Warum auch. Geht ja nur um den Außenministerposten der Wirtschaftszone mit dem größten Binnenmarkt der Welt.
Meine Vermutung ist ja, dass die Verhandlungen ungefähr so liefen:
"I don't know about you but whenever I read a blog I do not let my eye drop below half the screen in case I accidentally hit the bit where the comments reside. Of all the stinking, sliding, scuttling, weird, entomological creatures that inhabit the floor of the internet those comments on blogs are the most unbearable, almost beyond imagining"
Ich bin sogar ein so großer Fan von ihm, dass ich ihm verzeihe, dass er sich mit Apple-Technologie umgibt :-)Nun, Stephen Fry teilt auch gerne mal aus, dafür haben sie auch ein schönes Beispiel in dem Artikel. Da geht es um einen Kolumnisten in der Daily Mail (ein widerliches Schmieren-Tabloid):
I gather a repulsive nobody writing in a paper no one of any decency would be seen dead with has written something loathsome and inhumane
Das hat er getweetet. Schöne Zusammenfassung der Gesamtsituation, wenn ihr mich fragt.
Letztlich muss sich da natürlich jeder selbst seine Meinung bilden, ich möchte dazu etwas weitergeben, was mir padeluun gemailt hat: ein ehemaliger Verfassungsrichter erklärt hier in einem DLF-Interview, wieso er anders entschieden hätte.
Die andere Möglichkeit sind Partnerprogramme, und da gerade Weihnachten ist und es wieder kalt wird und alle was zum Anziehen brauchen, habe ich da mal mit zwei coolen Nerd-Bekleidungsversendern einen Deal gemacht, 3dsupply und getdigital. Beide haben auch ein Lostret-Angebot, bei dem man ein T-Shirt für lau oder sehr wenig mitbestellen kann, bei 3dsupply ist es "Wo bleibt eigentlich die Revolution" und bei getdigital kriegt man "WTF? Was taete fefe" für nur einen Euro. Als Mitbestellshirts werdet ihr schon was schönes finden, die haben beide ein breites Angebot. Bei getdigital hat mir z.B. "Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets" sehr gut gefallen, und 3dsupply hat ein "Mein Freund ist Wiki-Blockwart" Herzchen-Shirt :-)
Also ich denke mal, für die passende Congress-Kleidung ist damit gesorgt, und ich kann mit der Kohle mal zumindest die laufenden Kosten decken, und vielleicht auch mal schön mit Freunden essen gehen. Mal schauen, wie gut das läuft.
Update: Mhh, so gut wie das bei der Wikipedia neulich lief, könnte ich euch auch einfach alle mal vor den Kopf stoßen und einen Spendenticker einrichten :-)
Also bei play.com kaufe ich jedenfalls so schnell nichts mehr.
Besonders ärgerlich finde ich ja, dass die Raubkopierer das Spiel sogar am 2. November schon spielen konnten, während ich als Stütze des Systems 18 Tage warten gelassen werde. Die Spieleindustrie ist dem Untergang geweiht.
Man kann solche Spiele ja auch legal downloaden, aber da zahlt man dann statt 35 Euro — 50.
die Abwesenheit fernsehturmtypischer Betriebsgeschosse für die Mitarbeiter der funktechnischen Einrichtungenund da merkt man: es ist November. Auch in der Wikipedia. :-)
Und wie kommt sowas? Wieso darf die Polizei das? Weil sie sich mit den Staatsanwaltschaften Nürnberg-Fürth und Ansbach abgesprochen haben, dass im Fall dieses Kürzels sofort ein bedingter Vorsatz unterstellt und eine Anzeige wegen Beleidigung eingereicht wird. Um, und das ist ja für mich der Gipfel, für Rechtssicherheit zu sorgen. Ernsthaft? Wegen der Rechtssicherheit stripsearchen wir jetzt 15jährige und schicken sie ohne Pulli nach Hause?
Schade, dass wir nicht in einem Rechtsstaat leben, sonst hätte das Konsequenzen für diese Staatsanwälte und Polizisten. Ich wäre ja für rausschmeissen. Was sie dann erst für Rechtssicherheit hätten!
Update: NEIN! Es gibt schon Rechtssicherheit, wie sich herausstellt! Und zwar hat das Amtsgericht Tiergarten Anfang 2000 einen Strafantrag wegen Beleidigung abgelehnt. Dort hatte jemand ein T-Shirt mit besagter Aufschrift getragen. Das Gericht fand, dass man das wie "Soldaten sind Mörder" sehen muss. (Danke, Marius)
Aber nein, jetzt kommt nämlich raus: Litauen kam in die NATO, weil sie den USA als Gegenleistung erlaubten, auf ihrem Grund und Boden einen geheimen Folterknast zu bauen. Und da ist auch gefoltert worden. Der Standard hat noch ein paar Details. Wow. (Danke, Andy)
Und da wundern sich noch manche, wieso die Amis gegen Kriegsverbrechertribunale sind.
Da gibt es jetzt ein Update zu: Der Psychiater muss 12.000 Euro Strafe zahlen, und gegen den Finanzminister gibt es eine Anzeige. Erschütternderweise ist das Verfahren gegen den Psychiater von der Ärztekammer gestartet worden, nicht von den Behörden. Daher glaube ich auch nicht, dass aus dieser Anzeige was wird. Wir leben halt nicht in einem Rechtsstaat hier. Die eigentlichen Delikte, absichtliche Verfolgung einer unschuldigen Person, sind nämlich schon verjährt. Die Anzeige ist nur noch wegen Veruntreuung von Steuermitteln. Seufz.
Stellt sich raus, dass Frankreichs Atommeiler zu einem Drittel schrottreif sind und sie daher jetzt Kohlestrom aus Deutschland importieren. Wir reden hier auch nicht von Peanuts:
Bereits jetzt rechnet der französische Energiekonzern damit, für rund eine Milliarde Euro elektrischen Strom aus dem Ausland einführen zu müssen, um die Versorgung sicherstellen zu können.
"Bad guys are encrypting their stuff now, so we need a methodology of hacking on that to try to break passwords," said C3 senior special agent Claude E. Davenport.
Der Grund, wieso sie die PS3 benutzen, ist weil da Linux drauf läuft. Daher müssen sie auch die älteren Modelle nehmen.
Als die Nigerianer gesehen haben, wieviel Profit da zu machen ist, haben sie angefangen, sich die Drogen selber aus Brasilien beschaffen.
"Die Nigerianer sind momentan stärker und schneller als die Kolumbianer. Sie gehen einfach direkt über Sao Paolo und ändern in Westafrika die Routen."Und eigentlich, so stellten die Afrikaner schnell fest, kann man die Heroinherstellung auch noch übernehmen. Das ist der aktuelle Trend, dass da Drogenlabore aus dem Boden sprießen. Das Know-How haben sie.
Die FDP, wir erinnern uns, wollte im Wahlkampf noch Subventionen abschaffen, nicht neue machen. (Danke, Tobias)
Conclusion: The US should pull out of Washington
(Danke, Horst)
Auf der einen Seite freut es mich, dass die Nazis da nicht mehr aufmarschieren dürfen. Auf der anderen Seite tut es weh, dass die Meinungsäußerung weiter eingeschränkt wurde. Ich muss da mal drüber schlafen, bis ich mir eine Meinung gebildet habe. Ich glaube, es gibt in der Frage keine "gute" Option. Beide Möglichkeiten sind schlecht.
Little more than a year later, Hans Rühle, former Director of Policy Planning in the German Ministry of Defense, wrote in Swiss newspaper Neue Zuercher Zeitung that Asgari was in Western hands and that “information was obtained” from him.
Soso, obtained, wie? (Danke, Rop)
Der ganze Deal klingt für mich als Nicht-Wirtschafter irgendwie komisch. Guckt euch mal 5.1 an. T-Mobile erhöht ihr Stammkapital um 980 Millionen Euro, indem sie einen neuen Geschäftsanteil schaffen, den sie aber direkt der Telekom AG gewähren.
Naja, mal sehen, ob da die Wirtschaftspresse dazu schreibt. Hoffentlich erklärt mir das mal jemand von denen.
Update: Oh, nee, T-Home ist keine AG sondern ein Geschäftsbereich der Telekom AG. Senkt das trotzdem die Meldepflichten? Kennt sich da jemand aus? (Danke, Michael)
Ich selbst habe das gar nicht mitgekriegt, weil ich gerade im Chat mit ein paar Wikipedianern war. Mit deren Erlaubnis habe ich mal das Chatlog von dem Vorfall hochgeladen.
Das ist mir übrigens während einer Diskussion mit ein paar Wikipedianern aufgefallen. Die waren davon genau so überrascht wie ich. Man darf die nicht alle über einen Kamm scheren, aber, liebe Wikipedianer, solche Vandalen müsst ihr rausschmeißen. Das geht gar nicht.
Update: Anscheinend schreiben gerade vermehrt Leute böse Mails an Holgerjan, weil der in der Diff da oben rechts steht. Der kann nichts dafür. Guckt euch mal die History selber an. Angefangen hat das damit, dass "Liberaler Humanist" vor den Absatz ein "das ist alles total unbelegt!1!!" davor gepappt hat, und daraufhin hat Arcy das gelöscht. Wenn es also einen Auslöser gibt, dann ist das Liberaler Humanist. Mal wieder.
Update: Das Umweltministerium hat telefonisch Stellung genommen. Ganz großes Kino!
Ort der DiskussionKann man so sagen, ja. :-) Schade, dass sie dieses Statement dringelassen haben, weil es ein bisschen so klingt, als bedauern sie, dass sie die Kritiker nicht weglöschen oder ihre Accounts sperren können.
Es scheint, als ob diese Diskussion überwiegend außerhalb der Wikipedia geführt wird.
Die zweite Stelle ist die hier:
Dabei möchten wir das Engagement von Juliana da Costa José und Ralf Roletschek besonders wertschätzen, die in einer schwierigen Situation, die Wogen durch ihre Versuche der Aufklärung glätten konnten, und damit für eine Versachlichung der Diskussion gesorgt haben.Das freut mich sehr, weil ich ja befürchtet hatte, dass Juliana und Ralf innerhalb der Wikipedia gemobbt werden würden, weil sie sich mit mir getroffen haben. Aber gar so schlimm scheint es ja doch nicht zu sein.
Ansonsten liest sich das Statement so, als sei ihnen jetzt klar geworden, dass es da ein Problem gibt, und auch mal tatsächlich ernsthaft gewillt sind, über die Situation und wo es in Zukunft hingehen soll nachzudenken. Das freut mich sehr. Hoffentlich kommt da jetzt ein bisschen Bewegung rein.
Die Kinder wurden dann in Australien zu Farmarbeiten herangezogen und laut der Süddeutschen auch "häufig körperlich, seelisch und sexuell misshandelt". Die Details sind gruselig, vor allem, weil da einmal alle Komplizen waren.
In vielen Fällen hatte man den Eltern der verschickten Kinder vorgelogen, dass ihre Jungen und Mädchen von wohlsituierten Mittelklassefamilien in England adoptiert worden seien. Den Kindern hatte man mitgeteilt, dass ihre Eltern gestorben seien. Die beteiligten Behörden, die mit karitativen Einrichtungen zusammenarbeiteten, unternahmen alles Menschenmögliche, um zu verhindern, dass Kinder und Eltern einander wiederfinden könnten. Dazu gehörte die Praxis, Geschwister bei der Ankunft in Australien voneinander zu trennen.Wozu Menschen so fähig sind… (Danke, Jens)
Allenfalls Nachrichten wie Drogenabhängige Mutter kocht Kind auf Sparflamme oder Bisexuelle Nonne vom Inzestvorwurf freigesprochen stellten vergleichbare Highlights dar.Gnihihihi (Danke, Markus)
Und weil wir ja im neuen Jahrtausend und im Web 2.0 angekommen sind, haben sie einen Levitation-Logowettbewerb ausgerufen. Also, liebe Künstler und Photoshopmagier, auf an die Geräte und ladet eure Logos hoch! Schöne Domain, die sie da haben :-)
Durch das Brandenburger Tor durften die Menschen nach der umjubelten Aktion trotzdem noch nicht gehen. "Das Brandenburger Tor kann aus Sicherheitsgründen noch nicht geöffnet werden", hieß es in einer Durchsage.Ja, richtig gelesen. Wir haben das 20jährige Jubiläum der Öffnung des Brandenburger Tors gefeiert, indem wir es zugemacht haben.
Und was für ein Kontrast das ist, schon sprachlich! Gut, bei den Kommentaren unter dem Artikel merkt man dann schon wieder, dass da die Deutschen mitreden, aber von dem Artikel oben fühle ich meinen Standpunkt und die Geschichte bisher fair wiedergegeben. Und der verliert sich auch nicht in irgendwelchen Detail- und Seitenfragen, obwohl die meisten Seitenfragen Erwähnung finden.
So, liebe WP:DE, muss das aussehen. Das können wir Deutschen doch bestimmt auch.
Relevanz ist doch aber wichtig, weil sonst Oma Marta einen Artikel zu ihrem Hund reinstellen würde, und wo kämen wir dann hin. Und wie ist das mit den Pokemons? Die haben wir reingelassen, und jetzt sehen wir ja, was wir davon haben! Da kommen jetzt Leute und wollen zu jedem Pokemon eine eigene Seite! Zu jedem! Eine eigene Seite!!
An der Stelle kommt von mir dann gewöhnlich die Frage, was denn daran so schlimm wäre. Ich kann das auch ernsthaft nicht nachvollziehen, wo da das Problem ist. Wenn wir uns einig sind, dass die Seiten unrelevant sind, wem schaden sie dann? Dann klickt doch eh keiner drauf, wenn sie unrelevant sind. Dann kann da auch unwichtiger Kram stehen.
Wegen der Relevanzkriterien möchte ich mal ein konkretes Beispiel nennen. Über das Artikelsterben habe ich vor ein paar Tagen gesehen, dass es einen Löschantrag für Adämonisten gibt. Inzwischen steht da, es handele sich um einen Urheberrechtsverstoß. Gut, das ist eine Sache, die ich als Grund akzeptiere. Aber vor ein paar Tagen standen da drei Zeilen Text. Wenn ich mich recht entsinne, entsprach der Text weitgehend der Wortdefinition auf dieser Seite. Ich finde diesen Eintrag ein tolles Beispiel für Relevanzdiskussionen. Es handelt sich hier um einen Begriff, der von Wissenschaft und Ratio nicht weiter entfernt sein könnte, und bei dem Quellenangaben sinnlos sind. Es geht um Vampire, Dämonen und Astralkörper. Völliger Mumpitz also in meinem Weltbild. Trotzdem wäre diese Definition des Begriffes genau das, was ich dazu in der Wikipedia erwarten würde. Mein Benutzungsmuster für die Wikipedia ist, dass ich irgendwo auf ein Wort treffe, das ich nicht kenne oder bei dem mein Verständnis der Wortbedeutung in dem Kontext keinen Sinn hat. Dann laufe ich zur Wikipedia und gucke nach. Und wenn ich dort die obige Definition finde, hat mir die Wikipedia geholfen. Und zwar deutlich mehr, als wenn jemand für mich entschieden hat, dass Adämonisten Mumpitz ist und in der Wikipedia nichts verloren hat. Denn, bei aller Freundschaft, diese Entscheidung kann und will ich selber treffen. Genau wie ich nicht möchte, dass meine Regierung für mich entscheidet, welche Nachrichten oder Bücher für mich relevant sind. Und, mal unter uns, wenn da was von Astralkörpern, Vampiren und Dämonen steht, dann brauche ich nicht eure Hilfe, um das als das zu erkennen, was es ist. Als Mumpitz.
Diese Runde endet dann gewöhnlich an der Stelle. Wikipedianer hatten an der Stelle bisher immer kognitive Dissonanz. Das ist eine Frage des Weltbildes. Im Wikipedia-Weltbild ist das ein Axiom, dass es schädlich ist, wenn unrelevante Artikel in der Wikipedia sind. Niemand kann ernsthaft der Meinung sein, dass das kein Problem sei. Wenn wir uns dann physisch gegenübersitzen und man an unserer Körpersprache erkennen kann, dass wir das ehrlich nicht für ein Problem halten, kollidieren Weltbild und Realität und kognitive Dissonanz setzt ein.
Nun ist ja nicht unerforscht, was in so einem Moment im Gehirn geschieht. Wenn man eine Kollision zwischen Weltbild und Realität hat, dann ist das meistens dadurch ausgelöst, dass man gerade einen Fehler gemacht hat. Das Gehirn fängt dann an, rückwirkend Erklärungen zu finden, warum man das gerade gemacht hat. Ähnliche Mechanismen treten an der Stelle üblicherweise in Kraft, und es kommen progressiv weniger überzeugende Argumente, wieso das schlecht wäre. Häufigstes Argument ist bisher, dass dann ja jeder Werbung reinstellen könnte, und dann würde Wikipedia ja zu einer kostenlosen Werbeplattform verkommen, und die Spender wären sauer, dass mit ihren Spenden eine Werbeplattform finanziert würde. Das Argument klingt ja erstmal ganz gut, aber es ist ein Strohmann. Denn wir sagen ja nicht, dass der Inhalt eines Lemmas nicht relevant sein muss. Wir sagen nur, dass für das Lemma selbst keine oder sehr lasche Relevanzkriterien gelten sollten. Wenn jemand Werbung oder Falschaussagen zu einem Lemma ins Netz stellt, dann sollen die natürlich weiterhin entfernt oder NPOV-konform umformuliert werden. Das ist ein orthogonales Problem. Aber gut, das ist letztlich eine Frage, bei der man geteilter Meinung sein kann.
Der Punkt, auf den ich die ganze Zeit eigentlich hinaus wollte, ist dieser: Als nächstes (und letztes) kommt dann, wir sollen doch mal konstruktive Gegenvorschläge machen.
Ich (oder wir, denn normalerweise bin ich ja nicht alleine in solchen Debatten) hole dann immer meine Liste raus. Wir haben eine längliche Liste von Vorschlägen erarbeitet. Wir haben sie gebloggt. Ich habe Vorschläge gebloggt. Frank hat sie gebloggt. Kris hat Vorschläge gebloggt. Pavel hat Vorschläge gebloggt. Wir haben uns alle gegenseitig verlinkt. Wir sind von diversen anderen Blogs und von Zeitungen verlinkt worden. Wir haben eine Radiosendung gemacht, wo wir zwei Stunden lang unsere Vorschläge vorgestellt und darüber geredet haben. Wir (also meine Freunde, nicht ich) sind zu diesem Wikimedia-Treffen gegangen und haben dort versucht, unsere konstruktiven Vorschläge zu thematisieren. Daher hatten wir noch nie Schwierigkeiten, unsere Vorschläge zu bringen. Normalerweise endet das Gespräch dann. Und heute ist es mir beim Reflektieren wie Schuppen von den Augen gefallen. Keiner hat darauf jemals eine Antwort erwartet!
Lasst mich das in einem neuen Absatz nochmal hinschreiben.
Die Frage nach konstruktiven Gegenvorschlägen von uns ist, so glaube ich jetzt erkannt zu haben, immer rhetorisch gemeint gewesen.
Das ist natürlich schwer nachzuweisen, aber ich habe Indizien. Z. B. beim Chaosradio, da kam nach 10 Minuten Gespräch von Sargoth (dem Wikipedianer, den Frank eingeladen hatte), die überraschte Ansage, er sei total verwundert, dass wir uns da so viel Gedanken gemacht hätten. Und vorgestern im Club bei dem Gespräch mit Juliana und Ralf, da wurde das auch deutlich. Ich will mal versuchen, die Situation zu schildern. Und, bitte, ich meine das keinesfalls negativ über Juliana, Ralf oder Sargoth hier! Es ist aber essentiell zum Verständnis des Problems, warum unsere Diskussion nicht weiterkommt gerade.
Also. Anekdoten-Zeit. Vorsicht: Wir haben das Gespräch nicht aufgezeichnet, und das ist jetzt zwei Tage her, und ich will einen Punkt machen. Ich überspitze leicht.
Juliana und Ralf kommen rein, setzen sich, ich mache mein Notebook aus und hole einen Block und einen Stift raus.
Erstaunen.
Juliana packt ihr Netbook aus, schließt es an unser Internet an (ja, im Club gibt es im Gegensatz zu Wikimedia freies Internet für Gäste :-) ), hat die Wikipedia als Homepage eingestellt. An dieser Stelle zeigt sie mir etwas, das jetzt aber keine Rolle spielt gerade, das kann ich vielleicht später nochmal thematisieren.
Der Punkt ist: Ich mache mein Notebook aus zum Gesprächsbeginn, sie macht ihres an. Ich habe einen Block dabei, um mir Notizen zu machen. Sie nicht. Denkt mal drüber nach, was das über die Gesprächsteilnehmer und ihre Intentionen und Vorstellungen zum Ziel des Gesprächs aussagt. Als wir dann unsere Liste mit konstruktiven Vorschlägen ausbreiteten und da Diagramme malten und ihr Stichworte gaben, hat Juliana die schon mitgeschrieben, auf meinem Block dann halt. Ich will ihr nicht vorhalten, dass sie keinen Block dabei hatte, darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich den Eindruck hatte, eigentlich wollten die nicht wirklich von uns hören, was wir für Vorschläge haben. Oder genauer: Sie gingen davon aus, wir hätten keine. Ich hatte sogar ein bisschen das Gefühl, sie hielten uns für Trolle. Genau das Zerrbild, das in der Wikipedia von den bösen Bloggern gepflegt wird. Sie dachten, unser Kritik-Kartenhaus fällt in sich zusammen, wenn sie uns nach konstruktiven Vorschlägen fragen.
Nochmal: Ich will hier weder Sargoth noch Juliana noch Ralf beschimpfen oder kritisieren, im Gegenteil. Hut ab! Hochachtung! Respekt! Ihr hattet im Gegensatz zu den anderen Wikipedianern genug Arsch in der Hose, um euch mit uns zu treffen, um mit uns zu reden! Es gab noch andere, aber ich nenne nur diejenigen, die sich öffentlich mit uns getroffen haben und nichts dagegen hatten, dass wir ihre Namen nennen. Es tut mir leid, dass ich meinen Punkt an euch illustrieren muss, weil sich so viele andere hinter ihren Pseudonymen verstecken und lieber Foren-Heckenschützen sein wollen, als sich über die Zukunft der Wikipedia Gedanken zu machen.
Oh, und eines noch. In den Diskussionen sind unsere Gedanken zur Zukunft der Wikipedia häufig ein-zwei Größenordnungen weiter gediehen als was aus der Wikipedia selber kommt (und komme mir jetzt keiner mit "Kompass 2020"). Ich meine damit das, was die Wikipedianer im Gespräch an Vorschlägen und Argumenten haben. Vermutlich wird es da schon irgendwo Webseiten geben in der Wikipedia, wo sich auch schon mal jemand richtig tiefschürfend Gedanken gemacht hat. Während wir Strategien diskutiert haben, wie man die Benutzerführung konkret ändern könnte, um das Verhalten der Nutzer zu verbessern, und während wir uns Gedanken gemacht haben, von welchen psychologischen Effekten das aktuelle Verhalten der User und Admins in der Wikipedia befördert wird, und wie man das verbessern kann, kamen an Vorschlägen von der Gegenseite bisher eher Schulterzucken und Durchhalteparolen. Es gibt in Deutschland soviele Wikipedia-Stammtische! Das kann doch nicht sein, dass ihr da nur Bier trinkt? Denkt da wirklich niemand tiefschürfend darüber nach, wie man die Welt verbessern kann?!
Also bitte, liebe Wikipedianer. Helft uns, das Niveau der Diskussion zu erhöhen.
Ein guter erster Schritt wäre, wenn ihr vor dem Diskutieren unsere bereits veröffentlichten Vorschläge und Argumente zur Kenntnis nehmt. Das Ziel der Diskussion ist ein Erkenntnisgewinn auf beiden Seiten, nicht nur auf eurer. Und für uns wird das deutlich befriedigender, wenn wir von euch auch mal neue Argumente oder reflektierte Gedankengänge zum Thema Zukunft der Wikipedia hören können. Und ja, ihr könnt davon ausgehen, dass wir uns eure Standard-Argumente auch vorher durchgelesen haben.
Update: In den Diskussionen zum Wikipedia-Kurier geht es gerade hoch her. Ich poste keinen Link, weil ich die Wikipedia ja nicht mit Schmutz bewerfen will hier, sondern an einer Klärung interessiert bin. Aber eine Sache will ich aufgreifen, die Markus Cyron dort anspricht. Da kommt die Frage, wieso wir uns an so technischen Dingen aufhalten. Was eine Eingabemaske mit dem Löschen von Artikeln zu tun hat. Der Hintergrund ist die Disziplin "User Interface Design" und hat viel mit Psychologie zu tun. Ich will das mal an einem einfachen Beispiel erläutern. Stellt euch mal folgendes Experiment vor. Ein Raum, darin 20 Leute, die die Versuchsperson nicht kennt, und eine Versuchsperson vor der Tür. Du sagst der Versuchsperson, dass die drei Leute links hinten in der Ecke in dem Raum drei Störer sind, um die sich die Versuchsperson kümmern soll. Der 1. Versuchsperson gibst du als Werkzeug Handschellen und eine Polizeiuniform. Der 2. Versuchsperson gibst du einen Block Papier, einen Stift, einen Tisch und Stühle. Der mit den Handschellen wird vermutlich versuchen, die Störer festzunehmen und rauszuschmeißen. Der mit dem Block wird sich vermutlich mit den Störern hinsetzen, ihnen zuhören, und sich Notizen machen.
Beim User Interface Design (und bei unseren Vorschlägen) geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand Einfluß darauf zu nehmen, in welcher Rolle sich die User sehen. Was sie als ihre Handlungsoptionen wahrnehmen. Im Moment gebt ihr den Leuten Handschellen, und wir möchten ihnen einen Block Papier geben. Mal übermäßig vereinfacht. Also, Markus, wir erklären das auch gerne noch mal im persönlichen Gespräch in den Clubräumen, wenn du dich mit uns treffen willst. Schreib mir einfach ne Mail, dann machen wir ein Treffen.
Ein Polizeisprecher teilte auf Anfrage mit, der Einsatz von "Stabilisatoren" sei in Berlin kein Einzelfall, sondern "eine bewährte taktische Maßnahme bei Veranstaltungen mit hohem Gefährdungspotential".Ja, meine Damen und Herren, das ist der Zustand unserer Demokratie. Unsere Junta hat so dermaßen den Rückhalt im Volk verloren, dass sie die Ränge auf solchen Veranstaltungen nicht mit ernsthaft positiv eingestellten Menschen gefüllt kriegen, und da Jubelperser hinstellen müssen. Wie damals im Ostblock!
Jetzt müssen wir nur noch für die Demonstranten ein paar Kilometer entfernt eine "First Amendment Zone" absperren, und dann… oh warte, haben wir schon. Nennt sich "Bannmeile". (Danke, Terrorpudel)
Wie der Sprecher des Deutschen Historischen Museums gegenüber der ZEIT bestätigte, war eine große Texttafel, die sich mit der Situation von Migranten in Deutschland von 1989 bis heute beschäftigt, auf ausdrücklichen Wunsch des im Kanzleramt angesiedelten Kulturstaatsministers ausgetauscht worden. Das Ministerium hatte auch gleich die neue, genehme Formulierung geliefert.Wo kämen wir da hin, wenn in den Geschichtsbüchern die Wahrheit landet! Das können wir unmöglich dulden! Da muss ein freiheitlicher Rechtsstaat dann schon mal mit eiserner Faust hinlangen, wo kämen wir da denn sonst hin. Das ist Wehrkraftzersetzung!1!!
Die Regierung in Stockholm erfuhr nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen erst kürzlich von einer Regelung, derzufolge der Konzern im Falle eines deutschen Atomunfalls wohl mit Milliarden haften müsste.HAHAHAHAHA, das ist ja wohl großartig! Das haben unsere Unterhändler vermutlich so auf Seite 989 von 1234 im Kleingedruckten untergebracht bei den Übernahmeverträgen von Vattenfall, und Vattenfall hat das entweder selber nicht gemerkt oder es lieber nicht der Regierung sagen wollen. Ganz großes Kino!
Oh und im Übrigen empfehle ich das Buch "The Design of Everyday Things". Inhaltlich überschneidet sich das ein bisschen, aber nicht viel. Lest daher beides. Kris' Ausführungen und das Buch. Ihr werdet nie wieder Webseiten oder Drehtüren mit den selben Augen sehen.
Blockwart gilt heute als Synonym für einen Spitzel und Denunzianten in der Nachbarschaft.Ex-akt. Und im Internet, um das es hier geht, gibt es noch eine Spezialbedeutung:
In deutschsprachigen Webforen (dort auch Brettwart genannt) und Newsgroups ist Blockwart ein Schimpfwort für Teilnehmer, die sich bemühen, andere wegen vermuteten Verstoßes gegen Forumsregeln durch den zuständigen Administrator sperren zu lassen (Blockwartmentalität).Bingo! So sieht das aus. Hier ist die Nazi-Bedeutung laut Wikipedia:
Die sprachliche Verwirrung gipfelte später darin, dass die Helfer des Reichsluftschutzbundes die Bezeichnung „Blockwart“ erhieltenÄh, ja. Kann mir das mal jemand erklären, wie man das mißverstehen kann? Das ergibt doch gar keinen Sinn, einen Wikipedia-Admin als Helfer des Reichsluftschutzbundes zu beschimpfen!
Also, liebe Leute, kommt mal bitte runter. Falls das wirklich jemand ernsthaft gedacht hat, dass ich hier Leute als Reichsluftschutzbundhelfer verunglimpfen wollte: nein, wollte ich nicht. Davon distanziere ich mich ausdrücklich, und es ist meiner Ansicht nach auch von Anfang an völlig klar gewesen, was ich mit dem Begriff gemeint haben könnte und was nicht. Ich bezeichne Leute überhaupt sehr selten als Nazis. Was ich gerne mal mache ist die Taten von Leuten mit bekannten Aktionen aus dem 3. Reich zu vergleichen. Das nennt man im Übrigen "vernunftbegabt" und es gilt im Allgemeinen als Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Mensch und Tier. Der Mensch ist in der Lage, aus den Fehlern anderer zu lernen, ohne sie selber auch noch mal gemacht haben zu müssen. Er kann aus der Tatsache extrapolieren, dass dieses Verhalten früher bei jemand anderem schon mal ein Fehler war, und dann vorhersagen, dass es auch heute ein Fehler wäre.
Und das zweite ist unser neues Modell für soziale Härtefälle. Wir müssen mit dem Congress zwar Gewinn machen, weil wir u.a. mit den Einnahmen dann auch andere Dinge finanzieren, wie z.B. die Schulden, die das Camp immer aufhäuft. Aber auf der anderen Seite möchten wir nicht, dass Hacker nicht kommen können, weil ihnen das Ticket zu teuer ist. Wir hatten da bisher eine Regelung eines Spezialengels, dem man dann am Eingang seine finanzielle Notsituation klagen konnte, und der einen dann verbilligt reinlassen konnte. Aber das wollen wir dieses Jahr anders machen, weil das ja unwürdig ist, wenn man betteln muss. Daher haben wir uns überlegt, dass wir ein Kontingent von Tickets für Bedürftige einrichten. Wenn ihr jemanden kennt, der sich sonst ein Ticket nicht leisten könnte, dann könnt ihr den da submitten. Die Namen bleiben natürlich unter uns. Wir kontaktieren die Betroffenen dann und gucken, ob denen mit einem billigeren Ticket geholfen wäre. Und dann gucken wir am Ende, wie wir das Kontingent am besten verteilen. In Zeiten von Hartz IV ist das ein wichtiges Signal, wie ich finde, dass es doch noch Solidarität gibt. Natürlich kann man auch sich selber submitten da, wenn man keine Freunde hat. Das ändert sich dann hoffentlich auf dem Congress :-)
Also gucken wir mal, wie das so läuft dieses Jahr. Ich finde dieses Konzept gut, und hoffe, dass das gut wird.
Update: Mit der Formulierung, dass wir die Camp-Schulden abtragen müssen, habe ich die Dinge ungültig vereinfacht (erdgeist hat angeboten, ich soll meine Fehlinformation an der Stelle ihm in die Schuhe schieben, aber das nehm ich mal auf meine Kappe jetzt). Das letzte Camp hat keine Schulden aufgehäuft, nicht zuletzt wegen hervorragender Orga-Arbeit von fh und Julia. Camps brauchen aber fettere Vorfinanzierung als Congresse, daher müssen wir trotzdem ein Polster aufbauen, wenn wir noch mal ein Camp machen wollen. Und das wollen alle.
Ich kann aber kurz meinen Eindruck zusammenfassen. Mein Eindruck ist, dass sich Wikimedia nicht aus eigener Kraft retten kann. Wikipedia könnte vielleicht mit Hilfe von außen noch gerettet werden, wenn wir Doktor House, Chuck Norris und das A-Team einfliegen. Aber nur, wenn der Wikimedia e.V. aus der Gleichung genommen wird. Bei Wikimedia e.V. sitzen im Wesentlichen die alten Wikipedia-Haudegen, die genug Einfluß hätten, um mal etwas zu reißen. Aber die trauen sich alle nicht, was zu reißen, weil sie um ihren Status innerhalb von Wikimedia fürchten. Ohne jetzt hier groß saftige Details ausplaudern zu wollen: der Außeneindruck, dass Wikimedia e.V. im Wesentlichen nichts für Wikipedia tut, und statt sie zu fördern Aktivisten und Projekten eher im Weg steht, der hat sich auch bei den Gesprächen mit Insidern bestätigt. Wir haben da natürlich über Einzelfälle geredet und es wird auch Ausnahmen geben. Der Punkt, der das am besten auf den Punkt gebracht hat, war unser Congress, wo wir der Wikipedia seit 10 Jahren einen Stand eingeräumt haben, um das Projekt zu fördern. Daher sind wir jetzt auch so bissig, weil wir das eben auch als unser Kind betrachten, das wir da mit großgezogen haben. Und vor zwei Jahren kamen die nicht mehr. Wir haben also heute mal gefragt, warum eigentlich nicht, und Ralf war einer der Freiwilligen gewesen, die immer für die Wikipedia den Stand gemacht haben. Ralf meinte dann, naja, wir hätten Eintritt haben wollen. Stimmt auch. Das liegt daran, dass wir so voll waren in den letzten Jahren, dass wir Gefahr liegen, bezahlende Leute nicht reinlassen zu können, und da erscheint es uns unfair, Wikimedia da ganz ohne Gegenleistung eine kostenlose Werbeplattform einzurichten, zumal auf dem Platz ein Dutzend Hacker Platz gehabt hätten. Und mal unter uns, wenn Wikimedia da auf sechsstelligen Beträgen sitzt, da müssen wir ja wohl nicht drüber reden, oder? Stellt sich raus, dass Wikimedia den Freiwilligen die Eintrittskarten nicht erstatten wollte. Wer noch nie auf dem Congress war: wir reden hier über einen so kleinen Betrag, dass Wikimedia mehr an Zinseinkünften einnimmt, als sie das gekostet hätte. Meine nächste Frage könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Ich wollte wissen, wozu sie diesen Verein eigentlich haben, wenn der bei sowas die Spesen nicht zahlt. Antwort: Achselzucken.
Und wem das noch nicht reicht, um Wikimedia abschließend zu den Akten zu legen, den schicke ich mit freundlichen Grüßen zu Kompass 2020, dem "strategischen Plan für Wikimedia Deutschland", wo sie Bullshit-Bingo mit Begriffen wie "Stakeholder" spielen und von "Operativen Maßnahmen" reden. Da riecht man ja förmlich noch den Management-Consultant-Hohlkörper, der das geschrieben hat, durch! Ich meine, mal ehrlich, seriously? Die Tabelle hier? Ernsthaft? Und die Visionen erst:
1 Medien stellen freie Inhalte zur Verfügung und teilen unsere Ideen.und später, bei "Leser":
2 Freies Wissen ist in den Medien präsent
3 Journalisten haben bei Wikimedia-relevanten Themen einen direkten Draht zu WMDE.
6 Jeder, der etwas wissen will, geht zu Wikimedia.Ich habe schon fundiertere Großkonzern-Visionen gelesen. Sehr erheiternd sind auch die Visionen zum Thema Usability. Ja! Die nehmen ernsthaft das Wort Usability in den Mund! Und reden von einfachem Zugriff für jüngere Schüler oder Ältere mit geringer Technikaffinität (Schulen werden bei Wikipedia schon mal weiträumig auf IP-Ebene abgeklemmt, weil die Schüler nämlich alles fiese Vandalen sind). Oh und als wir den beiden mal das CMS von www.ccc.de gezeigt haben, mit WYSIWYG-Editor im Browser, mit Dialogen, Wizards, Templates und Constraints, da sind denen fast die Tränen gekommen. "Wie, sowas geht?" Ich mußte mir ein paar vorweihnachtliche Mitleidstränen verdrücken, so rührend war das.
7 Die Inhalte sind hochwertig, fundiert und unübertroffen.
8 Alle Wikimedia-Marken sind etabliert.
Wie alt ist Wikimedia jetzt? Sie geben sich wie eine verkrustete Partei von 50 Jahren, kurz vor der Revolution. Also wie gesagt, ich glaube nicht, dass da noch was zu retten ist. Dieser Verein muss zugemacht werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Wikimedia Foundation die Zustände bei Wikimedia e.V. gutheißen würde, wenn sie davon Bescheid wüßten.
Aber mal kurzfristiger gedacht, auf dem Weg zur Weltrevolution des Proletariats gibt es ja Zwischenschritte, und da haben wir denen mal feierlich eine Liste von konkreten Vorschlägen überreicht. Die hatten wir zwar auch schon alle geblogt, mehrfach, verteilt, und untereinander verlinkt und zitiert und wiederholt, und wir haben sie auch schon im Radio und auf deren Veranstaltung erwähnt, aber das reicht offensichtlich nicht, damit sie auch bei den Vorständen und Ex-Vorständen von Wikimedia ankommen. Die leben da so sehr in einem Wikipedia-Holodeck ohne Außensensoren, dass wir im Chat schon gescherzt haben, die Lösung sei die von "Ship in a Bottle".
Wir haben die Vorschläge auch nach Dringlichkeit, Aufwand bei der Umsetzung und Wirkungsgrad bewertet und sortiert und schöne Boxen aufgemalt. Ich mache mir keine Illusionen, dass die beiden jetzt mal eben die Wikipedia umkrempeln, aber alle großen Taten fangen mit einem ersten Schritt an. Der erste Schritt auf unserer Liste war, dass Wikimedia eine Deletionpedia für die deutsche Wikipedia hostet. Das kostet einmal gar nichts, weil sie das mit den bestehenden Daten in den bestehenden Datenbanken auf den bestehenden Servern mit der bestehenden Software abfackeln können. Und es würde einen Großteil der schädlichen Emotionen aus der Diskussion ziehen, weil keiner mehr das Gefühl haben müsste, ihm wird hier mir nichts dir nichts die in der Freizeit geleistete Herzensblut-Arbeit von Tagen von irgendeinem wildgewordenen Neandertaler gelöscht, der vom Thema keine Ahnung hat. Wenn die das gemacht haben, können wir über den Rest gleich viel entspanner reden.
Also, in diesem Sinne. Gucken wir mal, ob sie eine Deletionpedia machen. Monetär kostet das gar nichts. Aber es wäre eine immense symbolische Geste, weil es erstmalig greifbar einräumen würde, dass die Kritiker womöglich vielleicht doch ein kleines bisschen Recht haben könnten. Ich hoffe inständig, dass die Zuständigen so viel menschliche Größe aufbringen werden.
Update: Ja, ich fand auch, dass Kompass 2020 an Agenda 2010 erinnert. Aber ihr wisst ja, von der SPD lernen heißt … äh … #fail :-)
Update: Oh, und: Juliana hat angekündigt, das Gespräch aus ihrer Sicht im Wikipedia:Kurier zu besprechen. Das wird sicher auch noch mal spannend.
Update: Ralf weist mich gerade auf ein paar Fehlerchen hin. Er ist auch bei Wikimedia, der Wikipedia-Stand war nicht zehn Jahre lang (duh, das war "figure of speech"), und er hat auch beim Wikimedia gar nicht nachgefragt, ob sie ihm die Tickets erstatten. Damit trifft Wikimedia nicht mehr die komplette Schuld, aber immer noch der Großteil. Denn am Ende ist gar keiner gekommen.
Update: der erste Teil von Julianas Bericht ist jetzt online. Falls jemand sich wegen des Bildes fragt: ja, ich habe darum gebeten, dass die keine Bilder von mir auf die Wikipedia hochladen.
Vor allem ist jetzt auch bei der dpa das hier aktenkundig:
Die Wikimedia Deutschland fühlt sich allerdings etwas zu Unrecht von der Protest-Spendenwelle überrollt und erklärt sich selbst als neutrale Instanz. «Wikimedia Deutschland ist nicht Betreiber der Wikipedia, wir haben keinen inhaltlichen, technischen oder redaktionellen Einfluss auf das Projekt», heißt es in einem Blog-Eintrag.Ich hätte ja an der Stelle die offensichtliche Frage nachgeschoben, wieso die dann Spenden einsammeln, wenn sie mit dem Projekt inhaltlich, technisch und redaktionell nichts zu tun haben. Aber darauf ist die dpa nicht gekommen. Macht aber nichts, das haben Leute im Wikimedia-Blog gefragt. Und das muss ja fast genau so sehr schmerzen.
"Das ist eine terroristische G'schicht. Das geht so nicht. Das ist so einfach zu gefährlich", begründete der Senatsvorsitzende das Urteil.BITTE WAS?!?
Steigende Kosten auf der Ausgabenseite bedingen steigende Kosten auf der Einnahmenseite – ohne Beteiligung der Arbeitgeber kann dies nur eine massive Mehrbelastung der Arbeitnehmer bedeuten, und die soll, so will es die Regierung, einkommensunabhängig per Pauschalbetrag erhoben werden.Ja, richtig gelesen! Die Armen sollen den Reichen ihre Gesundheitsversorgung bezahlen! So sieht das aus. Die TUN nicht mal mehr so, als ginge es um Fairness oder Gerechtigkeit. Eigentlich können wir so langsam auch wieder anfangen, von Leibeigenen und Lehenswesen zu sprechen. Wer hat diese Gestalten noch mal in die Regierung gewählt?!
Was passierte daraufhin? Dreimal dürft ihr raten! Ein Admin aus dem Wikimedia-Vorstand hat das zurückeditiert. Na SO ein Zufall. Sicher nur ein bedauerliches Mißverständnis.
Die schwedische Ratspräsidentschaft wolle sich um Nachverhandlungen mit den USA bemühen. In Brüssel heißt es jedoch laut dem Zeitungsbericht, der Verhandlungsspielraum sei fast vollständig ausgeschöpft. Die EU-Unterhändler hätten sich gegenüber den US-Amerikanern an zentralen Punkten nicht durchsetzen können.Soll das ein Scherz sein? Dann gibt es halt gar kein Abkommen! Was haben die Amis denn da für Kompromatkoffer am Start? Haben die den Schreiber in Kanada verhört oder was? Niemand zwingt uns, den Amis auch nur einen feuchten Händedruck zu geben, geschweige denn unsere Bankdaten. Wenn die da mit Forderungen kommen, dann kriegen sie halt gar nichts. Ende der Durchsage.
Ich finde ja vor allem erschütternd, dass das schon die EU ist, nicht Deutschland. Es heißt ja immer, wir brauchen einen EU-Außenminister, weil der dann mit einer Stimme für Europa sprechen könnte und mehr Durchsetzungskraft hätte. Das sehen wir ja hier gerade sehr schön, was das für eine krasse Fehleinschätzung ist. Das gibt im Gegenteil den Amis bloß einen besseren Hebel gegen uns, weil sie nur noch einen Gesprächspartner unterbügeln müssen.
Update: Jetzt hat er auch Links. Und falls der mal ausfällt, gibt es hier nochmal sowas ähnliches.
Das klingt erst mal schlau, bis man sich näher mit HTTP auseinandersetzt. Denn da ist das so, dass die externen Referenzen hauptsächlich statisch sind, während sich das HTML auf der Seite ändert. Der Stylesheet ändert sich vielleicht einmal im Jahr, wenn es hochkommt, die Javascript-Library ändert sich, wenn mal wieder ein neuer Browser auf den Markt kommt, und die Inline-Bilder ändern sich einmal am Tag. HTTP hat das erkannt und bietet dafür eine Optimierung an, If-Modified-Since. Hier ist ein typischer HTTP-Request:
GET /rss.xml?html HTTP/1.1Der Client sagt hier also: ich war zuletzt um 19:07:32 GMT hier. Der Server sieht sich das an und antwortet:
Host: blog.fefe.de
Connection: Keep-Alive
User-Agent: Akregator/1.5.1; syndication
If-Modified-Since: Thu, 12 Nov 2009 19:07:32 GMT
Accept: text/html, image/jpeg;q=0.9, image/png;q=0.9, text/*;q=0.9, image/*;q=0.9, */*;q=0.8
Accept-Encoding: x-gzip, x-deflate, gzip, deflate
Accept-Charset: utf-8, utf-8;q=0.5, *;q=0.5
Accept-Language: en-US, en
HTTP/1.1 304 Nix NeuesDas ist das HTTP-Modell, um unnütze Daten nicht zu übertragen. Für RSS ist dieser Fall häufig, aber noch viel häufiger ist er für Stylesheet, favicon.ico, Inline-Bilder und externe Javascript-Dateien (gut, die habe ich ja sowieso gar nicht bei mir). Das ist ja gerade der Grund, wieso man Javascript-Bibliotheken in eigene Dateien auslagert. Weil die sich eben nicht ändern und dann nicht bei jedem Zugriff neu übertragen werden sollen.
Google schlägt jetzt vor, der Server soll bei der Anfrage nach der Webseite auch gleich ungefragt die ganzen (ungeänderten) Dateien mitschicken. Das mag zwar im Benchmark die Latenz senken, aber es würde das Web-Verkehrsaufkommen im Internet mal eben verdoppeln. Beim ehemaligen Nachrichtenmagazin würde dann bei jedem Webseitenklicken das Spiegel-Logo mitübertragen. Wenn ihr mal sehen wollt, was das ausmacht, dann geht einmal zu spiegel.de, löscht einmal den Cache, startet den Browser neu, und geht nochmal zu spiegel.de Das dauert gleich fünfmal so lange!
Daher glaube ich, dass es Google hier um was anderes geht. Die wollen nicht wirklich die Stylesheets als Server Push machen. Die wollen die Google Ads als Server Push machen. User werden nämlich ungehalten, wenn eine Webseite langsam lädt, weil die Werbung so lange braucht. Und wenn wir das erst mal so machen, dann ist auch der zentrale Vorteil von Werbeblockern weg. Weil die Seite dann eben nicht schneller lädt mit Werbeblocker. Es flimmert nur nicht mehr so.
Oh und völlig unabhängig davon: der Server müsste, damit das überhaupt funktioniert, die Webseiten parsen und die Abhängigkeiten analysieren können. Das ist eine immense Komplexität, die man nicht im Webserver haben will. Schon aus Sicherheitsgründen nicht. Je komplexer, desto angreifbarer.
Oh und wenn ihr euch mal den HTTP-Request da oben anguckt: über die Hälfte davon ist vollständig überflüssig. Das sollte man nicht komprimieren, sondern einfach mal den überflüssigen Mist rausnehmen.
AndreasPraefcke: fefe vielsagend: "solche Leute dürfen bei Wikipedia ihren Account behalten?!" Wenn's gegen seine Meinung geht, ist er selbst "Löschnazi".Ja, richtig gelesen, auf dem Niveau wird da diskutiert!
Inhaltlich müssen wir uns über diese "Logik" nicht unterhalten. Herr Praefcke ist sicher auch gegen die Polizei, weil er gegen Straftaten ist, und wenn die Polizei jemanden verhaftet, das ist ja auch Freiheitsentzug!1!!
Immerhin werden die tumben Beleidigungen langsam etwas kreativer. Die hier z.B.. Der simuliert wenigstens ein gewisses Grundniveau an politischer Bildung bei seinen Stammtischparolen. Und, das muss ich ihm zubilligen, das ist eine sehr effektive Beleidigung. Ich warte ja noch darauf, dass mich jemand den Franz Josef Strauß der Deutschen Blogosphäre nennt. Aber da muss ich wohl noch ein bisschen mehr für leisten.
Das lässt ja mal wieder tief blicken, wie unsouverän Wikimedia hier mit Kritik umgeht. Tilos Spende ist weg. Fast so unsouverän wie das Treffen neulich.
Update: Interessanterweise hat sich Wikimedia damit in die Wikipedia-Schußlinie gebracht, was sie ja bisher nach Kräften vermieden haben. Das wird sich vermutlich als wenig schlaue Entscheidung herausstellen.
Update: Wow, da platzt gerade ein Knoten. Ich bin ja an sich nicht dafür, denen auch nur einen Euro zu spenden, aber was da gerade passiert hat auch gute Seiten. Zum Einen stehen da echte Namen dran, im Gegensatz zu den Kindergarten-Pseudonymen, hinter denen sich in der Wikipedia die User verstecken. Zum Anderen entkräftet das das Argument, das wir zuletzt noch auf dem Wikimedia-Whitewash-Treffen gehört haben, Wikimedia habe kein Mandat für den Betrieb einer Deletionpedia für WP:DE, weil die Spenden ja nach wie vor reinkämen, also würden sie ja das richtige tun. Vielleicht passiert ja jetzt doch auch mal was Positives in dieser ganzen WP:Sickergrube. Übrigens, eine positive Sache gibt es ja abgesehen hiervon zu berichten: der Admin 32X verliert gerade seine Admin-Wiederwahl. Das war der mit dem "völkischen Beobachter", falls ihr euch erinnert. Vielleicht gibt es da ja doch so etwas wie Selbstheilungskräfte, und wir haben die nur noch nicht genug stimuliert.
Update: Es gibt jetzt auch eine (lahme) Stellungnahme von Wikimedia. "Wir beziehen […] keine Position in der aktuellen Relevanzdebatte", nee klar, "Unser Spendenticker ist […] die falsche Plattform".
Update: Au weia, lest euch mal die Kommentare durch, die sich der Wikimedia-Pavel mit der Stellungnahme eingefahren hat. Da kriegt man ja fast Mitleid. Käpt'n, wir haben Wassereinbruch! *gluck* *gluck* *gluck*
Update: Mir mailt gerade jemand folgendes:
Proaktiv der Hinweis, daß es beim Spenden nicht reicht, den Betrag auf "1 Euro" zu drehen, man muss auch noch ein Häkchen umsetzen - ansonsten ist der Betrag plötzlich 20 Euro. Ohne weitere Vorwarnung, die eigentlich überall woanders übliche Seite mit "Überprüfen Sie Ihre Angaben" fehlt.
Jetzt mailen mir andere, dass das doch nicht so ist, und man auch eine Mail kriegt, über die man sich auch beschweren kann. Ich geb das mal alles nur so weiter. Könnt ihr ja selber gucken. Ich vermute mal, dass derjenige Javascript ausgeschaltet hatte. Aber ein-zwei 20 Euro Spenden sind ja dazwischen gerutscht, also könnte da ja doch was dran sein.
Update: Mit dem "Blockwart" habe ich ja offensichtlich ins Mark getroffen, wie man auf diesem mir zugemailten Screenshot gut sehen kann. Ich verstehe gar nicht, was deren Problem dabei ist. Ich habe ja nirgendwo geschrieben, Wikipedia bestünde nur aus Blockwarten, oder die Admins seien alles Blockwarte. Im Gegenteil habe ich sie aufgerufen, die Blockwarte rauszuschmeißen. Es läßt tief blicken, dass offenbar auch der Herr Geschäftsführer der Wikimedia sich da persönlich angesprochen fühlt und da jetzt mit eiserner Hand durchgreift, nicht nur an der Eingangstür, wenn er persönlich den Heise-Reporter rausschmeißt, sondern auch bei den Kommentaren in seinem Hausblog. Tja, so ist das eben, wenn die Vorstellungen von PR-Funktionären ("Müller, wir brauchen auch so ein Blog, da können wir dann unsere PR-Botschaften verbreiten") auf die Realität treffen. Oh und ich bin entzückt, wie viele Vandalen sich öffentlich beschweren, dass ich keine Kommentarfunktion habe. Besser könntet ihr mich gar nicht in meiner Entscheidung bestätigen!
Das Patientenportal, das Microsoft und iSOFT auf Basis der Spezifikationen der elektronischen Fallakte entwickelt haben, basiert technisch auf dem Office SharePoint-Server, BizTalk und dem SQLServer.und
Auch T-System setzt auf das vernetzte Gesundheitswesen. Die Firma gab bekannt, sich über T-Venture an der niederländischen Portavita zu beteiligen.Na dann wird ja ab jetzt alles gut.
Relevanz unklar. Das nicht zu unterschätzende Engagement war rein örtlich, keine der betreffenden Institutionen bekäme hier einen Artikel. Das Bundesverdienstkreuz ist als Orden zwar ein "Anhaltspunkt für eine mögliche Relevanz", alleine reicht es aber nicht aus.Und wenn ihr diesem User hinterher klickt, ist das ein Pfadfinder und Ingenieur der Raum- und Umweltplanung.
Der User "Weissbier" hat heute morgen einmal völlig freigedreht und Löschanträge für alles aus der Kategorie "CCC" gestellt, was er finden konnte. Von Easterhegg über Haecksen und Bayerische Hackerpost bis zur Wau Holland Stiftung. Und solche Leute dürfen bei Wikipedia ihren Account behalten?! (Danke, Lutz)
Vor wenigen Jahren habe man versucht, die Daten zu verkaufen, erzählt der Direktor des Osloer Instituts Anton Eliassen. Mit wenig Erfolg. "Leute sind nicht bereit, für Wetterinformationen zu bezahlen. Die möchten sie frei verfügbar haben. Und da stimmen wir zu", sagt Eliassen. Immerhin hätten sie deren Erhebung ja mit ihren Steuern bezahlt.Wahrere Worte wurden lange nicht mehr gesprochen. Ich hoffe ja mal, dass das auch hier mal jemand kapiert, und wir endlich aufhören, mit Steuermitteln bezahlte Forschungsergebnisse patentieren zu lassen. Wir gehen ja gerade den entgegengesetzten Weg. Wir messen Unis daran, wie viel Patente rausfallen. Grotesk! (Danke, Alfons)
So hatte ich vor einer Weile das Problem, dass auf meinem Notebook mein WLAN nicht mehr funktionierte. Das lag daran, dass der Intel-WLAN-Treiber anfing, eine Firmware hochzuladen, und dafür das Hotplug-Interface zu benutzen. Hotplug, das ist eine archaische Shellskript-Sammlung von Greg Kroah-Hartmann, in einem Shellskript /sbin/hotplug gipfelnd, das dann andere Shellskripte aus /etc/hotplug/* aufruft, und dort die eigentlichen Daten über magische Environment-Variablen übergibt. Nach einer Weile rumdebuggen habe ich damals rausgefunden, dass das Hotplug sich aus den magischen Environment-Variablen (der ganze Prozess ist m.W. nicht brauchbar dokumentiert) einen Pfad zusammenpopelt, und dann am Ende cp aufruft, um /lib/firmware/radeon/RV770_me.bin nach /sys/devices/platform/r600_cp.0/data zu kopieren. Welches cp das am Ende wird, das hängt von $PATH ab. Ich habe ein /usr/bin/cp, ein /bin/cp und ein /opt/diet/bin/cp, alle unterschiedlich. Mein /usr/bin/cp ist von GNU coreutils, und das meinte der Autor von hotplug wohl. /bin/cp ist ein Notfall-cp aus einer alten Version von embutils, falls ich /usr nicht mounten kann oder mir die glibc zerschossen habe. /usr/bin ist vor /bin im Pfad, daher betrifft das nie jemanden. /opt/diet/bin/cp ist das aktuelle cp aus embutils, das ist für meinen User noch vor /usr/bin im Pfad. Hotplug wird aber direkt vom Kernel aufgerufen und erbt daher das Environment von init. Und das hat das Default-Environment, das der Kernel setzt beim Aufruf von init, nämlich
PATH=/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/binAm Ende hat hotplug also das alte Notfall-cp aufgerufen, das in Blöcken zu 1024 Bytes kopiert. Versteht mich nicht falsch: alle dieser cp Binaries sind willens und in der Lage, eine Datei zu kopieren, und hotplug benutzt auch keine komischen GNU-only Flags. Aber das Firmware-Interface des Kernels hat damals Dinge angenommen, die nur GNU cp so gemacht hat. Ich habe die genauen Details vergessen, aber das Notfall-cp hat 1024-Bytes geschrieben, und der Kernel nahm an, dass die Firmware in nur einem Chunk geschrieben wird, und daher schlug das fehl.
Nachdem ich meine Fassungslosigkeit überwunden habe, habe ich damals /etc/hotplug/firmware.agent angefasst, damit er händisch /usr/bin/cp aufruft und nicht bloß cp über $PATH, und damit war das Problem gelöst.
Gestern habe ich jetzt anlässlich dieser Meldung hier den Kernel 2.6.32-rc6 auf meinem Desktop probiert. Mein Desktop hat kein WLAN und lädt an sich keine Firmware. Auf meinem Desktop ist auch seit irgendwann mal vorbeugend /bin/cp ein Symlink auf /usr/bin/cp. Um so größer war meine Überraschung, als mit dem neuen Kernel plötzlich X nur noch ohne Grafik-Beschleunigung hochkam. Nach einer Packung debuggen stellte sich raus, dass er die Firmware nicht laden konnte. Nachtigall, ick hör dir trapsen, dachte ich mir, und prüfte, ob /bin/cp das richtige ist. War es. Mhh, nanu. Ich habe also geprüft, ob hotplug das richtige cp aufruft. Tat er, /usr/bin/cp. Komisch. Weiter debugged. Mal ein strace auf /usr/bin/cp gemacht. Und, was soll ich sagen, /usr/bin/cp kopiert bei mir in 32k-Blöcken. Mein embutils-cp benutzt hingegen mmap und kopiert in 4 MB Blöcken. Also habe ich /etc/hotplug/firmware.agent angefasst, damit er /opt/diet/bin/cp aufruft, und was soll ich euch sagen, jetzt ist mein X wieder beschleunigt.
Nur damit ihr mal seht, auf was für einem Treibsand-Fundament dieses Linux gebaut ist.
Wobei wahrscheinlich ich über drei Ecken Schuld bin. Mein coreutils ist Version 7.6, das ist AFAIK aktuell, aber meine hotplug-Shellskripte sind von 2006. Vielleicht gibt es da ein Update inzwischen.
Aber die Ironie, dass dieses Firmware-Interface so verstrahlt ist, dass es erst mit dem Fefe-cp nicht tat, und jetzt mit dem GNU-cp nicht tut, und ich es fixen kann, indem ich das Fefe-cp benutze, das ist schon grotesk. Freut euch alle, dass ihr solche Details nicht sehen könnt bei euren Distributionen. Und, falls das hier jemand liest, der für das Firmware-Laden-Interface im Kernel verantwortlich ist: SCHANDE! SCHANDE! SCHANDE!!
Update: hotplug ist seit Jahren obsolet und sollte ja eh nicht mehr installiert sein, weil es durch udev abgelöst wurde, was ich ja auch installiert habe. Nur leider hat das Vorhandensein von udev bei mir nie dazu geführt, dass der Kernel nicht trotzdem hotplug aufruft. Jetzt habe ich einige Zuschriften gekriegt, die mir erklärt haben, dass man beim Booten
echo > /sys/kernel/uevent_helpermachen muss. Nun starte ich ja beim Booten den udevd, und hätte mir gedacht, hey, wenn ich den da schon starte, dann ist der bestimmt auch so smart, obiges zu tun. Ist er aber nicht.
Frei fabuliertes und dahergewieseltes "..waren ganze Familien und ein größerer Frauenanteil…zu beobachten.", "..einigen Leuten", "..dürfte..gewesen sein" etc. über eine nicht relevante Hobbyistenveranstaltung. 3000 Teilnehmer wäre ca. eine kleine Katzen- oder Hundeausstellung oder ein großer "Field-Day" bei den Amateurfunkern. Und bei diesen käme hier nie jemand auf die Idee sie für relevant zu halten. Nimmt man die Relevanzmaßstäbe für Festivals, so zeigt sich hier deutlich die Irrelevanz dieser Werbemaßnahme für einen Internetanbieter. Halt so ne Art "T-Online Sommercamp" in der Käsekaribik. --WB 08:24, 9. Nov. 2009 (CET)"Käsekaribik", ja? Solch offener Fremdenfeindlichkeit bietet die Wikipedia ein Forum?!
Update: Angestiftet hat diese Löschung übrigens Juliana, die laut Selbstdarstellung 2008/2009 im Vorstand von Wikimedia war. Na SO ein Zufall.
Update: "Weissbier" wollte auch 2007 "Mutex" löschen, weil er die Erklärung nicht verstand. Und der scheint auch sonst als Serientroll an allen Löschdebatten beteiligt zu sein, die er zum Gutteil auch selber losgetreten hat. Wie so jemandem in der Wikipedia Unterschlupf gewährt werden kann, während sie gleichzeitig mit der Begründung des Vandalismus ein /17 blocken, das muss mir mal jemand erklären. Vandalen zählen nur als Vandalen, wenn ihr Account nicht zu alt ist?
Ich finde es ja auch höchst amüsant, dass die ausgerechnet jetzt eine Fundraising-Kampagne lostreten. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass das Detail keiner mitgekriegt hat, dass das Geld ungefähr zu 1% der Wikipedia zu Gute kommt, und Wikimedia damit ansonsten Hochglanzprospekte druckt, ihre Angestellten durch die Gegend fährt, Geschäftsessen, Miete und andere Spesen bezahlt, und den Rest zur Bank bringt, wo es dann Zinsen abwirft. Das Geld könnt ihr auch selber zur Bank bringen und Wikimedia dann die Zinsen spenden. Oder ihr könnt denen einfach gar nichts mehr spenden, bis sie ihren Augiasstall mal ausmisten.
Update: Peg DHCP ist plötzlich auch irrelevant!1!! Begründung:
RFCs kann jeder schreiben
Bizarrerweise ist Chaos Communication Camp noch nicht zum Löschen vorgeschlagen, dabei waren da sogar eher weniger als auf der WTH.
Update: Ich bin jetzt übrigens laut Wikipedia eine religiöse Bewegung (von der WTH-Löschdiskussion):
Der nächste, der die Sperre des Antragstellers fordert, landet auf der Vandalismusmeldung. Wenn die Fefe-Jünger nicht fähig/willens sind zu diskutieren, sollen sie dem projekt fernbleiben.
Seht ihr? Ihr seid gerade geupgraded worden. Von meinem willfährigen Zeitbinder-Botnet zu meinen (wahrscheinlich willenlosen Zombie-)Jüngern! Wobei eigentlich macht mich das ja nicht zu einer Bewegung sondern zu einem Messias, oder? Ich kenn mich bei diesen Religionen nicht so aus.
Oh übrigens, falls ihr euch mal gefragt habt, wie so ein Wikipedia-Admin eigentlich aussieht: hier gibt es eine Collage. Zählt mal die Frauen.
The senior official claims the US has played an influential role in encouraging the watchdog to underplay the rate of decline from existing oil fields while overplaying the chances of finding new reserves.
Überraschung!1!!
Aber hey, Details!1!!
Anyway, viel Spaß damit. Die Amis sind da gerade in Sachen Verschwörungstheorien noch ein paar Iterationen weiter gedreht als wir. (Danke, Frank)
"Es ist einmalig auf der Welt und ein starkes Signal, dass die EU Grundrechte sehr ernst nimmt, insbesondere wenn es um die Informationsgesellschaft geht", sagte Medienkommissarin Viviane Reding. "Wir haben einen Aufbruch für die Telekommunikationswirtschaft und einen Durchbruch für die Bürgerrechte erreicht", sagte der Vorsitzende des Industrieausschusses des EU-Parlaments, Herbert Reul (CDU). Die schwedische Kommunikationsministerin und EU-Ratspräsidentin Asa Torstensson erklärte, die Verbraucherrechte würden gestärkt, der Wettbewerb angekurbelt und der Ausbau schneller Internetzugänge gefördert.Man kann gar nicht so viel fressen, wie man angesichts dieses Gruselkabinetts rauskotzen möchte. (Danke, Detlef)
Und hey, so blöde wie die Leute sind, wenn man denen das nur oft genug sagt, glauben die das am Ende.
Update: Lustig ist auch die Passage, dass die "Männer in Anzügen" aus einem Autoconvoy kamen, an dessen Spitze ein Ford Crown Victoria fuhr. Wem das Foto nicht aus zig Hollywood-Filmen bekannt vorkommt: das ist das Spook-Auto in den USA. Also Spook im Sinne von "Agent einer Three-Letter-Agency".
Natürlich ist das in Israel gaaaanz anders. Dort sollen die Arbeiter ein Dach über dem Kopf, Essen und medizinische Versorgung kriegen, während sie ohne Gehalt arbeiten. Und sie müssten auch nicht bis zu ihrem Tod im Lager bleiben, sondern nur ein paar Jahre, bis über ihren Asylantrag entschieden wurde. Ihr seht also: das ist überhaupt gar nicht vergleichbar.
http://twitpic.com/ogoi7 - 2 x Filesharing: Auskunftsansprüche nach § 101 UrhG und die zwei zwei Gerichtsakten dazu.Denn so, werte Leser, wird in Deutschland Urheberrecht durchgesetzt. In einem Kommentar zu dem Blogpost sagt der Twitterer dann noch folgendes:
So, für die Statistik: Fall 1: angegebener Wert der Auskunft: 3000,00 € bei 1739 IP-Adressen. Gegenstandswert einer Abmahnung 10000,00 €.
Für die Statistik: Fall 2: kein Wert angegeben oder festgesetzt bei 11306 IP-Adressen. Gegenstandswert einer Abmahnung 50000,00 €(!).
Die Daten wurden zwischen dem 14.09.09 und 16.09.09 sowie zwischen dem 12.09.09 und 18.09.09 erhoben.Das ist inzwischen so ein Breitenphänomen, dass wir es hier nicht mehr mit einer Strafe zu tun haben, sondern mit einer Steuer. Die dann direkt in einen Bailout für die Contentmafia fließt.
Update: Hier gibt es auch einen Screenshot.
I call the resulting codes "maximally embarrassing" since each function represents some significant failure to optimize.
Und das übelste Beispiel, das sie bisher gefunden haben, ist:int ZZ_00005bbd(int x,int y){return m1s((x?0:x),a8s(y,y));}wobei m1s ein signed 16-bit multiply ist und a8s ein signed 8-bit add. Die Funktion sieht für meinen Geschmack schon mal nicht sehr offensichtlich aus, aber guckt sie euch genauer an. Der (x?0:x) Teil ist immer Null, hier wird also Null mal irgendwas gemacht, da kommt immer Null raus. gcc erkennt das und erzeugt Code, der konstant 0 zurück liefert. Wow.
Update: Meine Folien machen gerade die Runde im Internet, und sind sowohl bei Lambda the Ultimate als auch bei Mike Melanson (der bei Adobe für das Portieren des Flash-Plugins nach x86_64-linux zuständig ist). Wow. :-)
Usually I make sure that my slides contain everything said at the actual talk, so they are useful on their own if there is no video of the talk, but in this case I had way more slides than I could possibly cover in the allotted time, so I left things out. Basically, the gist was that for normal programming tasks, people should not waste time on doing optimizations that the compiler is already doing for them, or should be doing for them. And, in particular, I wanted to demonstrate that doing integer overflow and range checks can be free in some cases or almost free in the others. Performance is not a valid excuse to not do range checks and then create security vulnerabilities.
In the slides, I basically say that for many cases the compiler is actually smarter than the programmer, and this is true, but it may have offended the handful of people for which it is not true. So let me state here: yes, some people are smarter than the compiler. The probability that you are one of those people or that you even know one of those people is very small. :-)
Der Hackerhumor kam dann eines Tages, als Jake auf einer Veranstaltung Knuth traf und das T-Shirt trug und dann dieses epochale Foto machte. Das Foto landete auf Flickr und machte seit Jahren seine Runden. Und jetzt gibt es ein lustiges Update dazu: Knuth-Homeboy-Rekursion :-)
Wenn euch Knuth nichts sagt, könnt ihr dem ja mal hinterher googeln. Mein persönliches Knuth-Highlight ist, dass er seit 1990 keine Email mehr hat. Begründung: er hat seit 1975 Email benutzt und fand, 15 Jahre seien genug.
Spannenderweise hat mein Freund Öc dann doch mal eine Email von Knuth gekriegt, über seine Sekretärin. Weil Öc das Programm rxvt gewartet hat damals, und Knuth benutzt das.
Über Knuth könnte man stundenlang erzählen. Wenn ihr beim Googeln seid, googelt z.B. mal der Geschichte mit den Schecks hinterher, die Knuth verschickt hat, wenn ihm jemand einen Fehler in einem seiner Bücher oder seiner Software gemeldet hat. Ganz großes Hacker-Kino.
Oh, und, Jake: NEID NEID NEID! :-)
Wie, was daran schockierend ist? Na dass er für einen anderen Dienst als den BND gearbeitet haben soll!
Experts are forced to engage in pointless debates with Wikipedia’s bureaucratic guardians, many of whom are persuaded only by hyperlinks, not cogent arguments.
Hey, das ist ja genau wie bei uns! :-)
Im Einzelnen wurde der Track "Ich Tu Dir Weh" sowie ein Artwork-Foto, das Gitarrist Richard Kruspe mit einer auf seinen Knien liegenden Frau darstellt, moniert: dies seien jugendgefährdete Darstellungen von S/M-Praktiken.Wie im Mittelalter! Als ob unsere Jugend ein Rammstein-Album braucht, um von S/M zu erfahren.
Nun ist das im Moment ein Proof of Concept. Das heißt noch lange nicht, dass jemand Wikipedia forkt, oder dass ein Fork sinnvoll wäre, zumal man ja weiterhin bei MediaWiki bliebe, wo sich ja an sich alle einig sind, dass das keine gute Basis für eine moderne Wikipedia ist.
Aber git ist schon mal die richtige Basistechnologie, auf der man sowas aufsetzen wollen würde.
Die Perspektiven der Polizeikameras sind in den Videos daran zu erkennen, daß sie bei den gewalttätigen Ausschreitungen der Polizisten systematisch vom Geschehen weggedreht werden.So, meine Damen und Herren, sieht das nämlich aus in unserem "Rechtsstaat". Die Geschichte hat viele gruselige Aspekte. So hat die Polizei unter anderem behauptet, gar kein Videomaterial des Vorfalls zu besitzen. Anscheinend wollte man nicht riskieren, dass auf einem Film doch etwas inkriminierendes zu sehen sein könnte.
Update: Lest euch zum Thema Prügelpolizei auch diesen taz-Artikel durch, bei dem es um die originellen Ausreden der Länder geht, warum sie keine Kennzeichnung für Polizisten haben wollen:
"Es wird davon ausgegangen, dass Polizeibeamte nach Recht und Gesetz handeln", heißt es etwa lapidar aus dem Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern. Massenhafte Falschanzeigen und fehlerhaftes Ablesen der Zahlen befürchtet man in Hessen. Eine Identifikation des einzelnen Beamten sei anhand der taktischen Kennzeichnung möglich, erklärt Nordrhein-Westfalen.
Harhar
Wir haben es ja hier im Kern mit einem Kontrollproblem zu tun. Wir haben Wikipedianer, die Kontrolle über ihren Inhalt ausüben wollen. Während das per se wie eine noble Idee klingt, ist es das Gegenteil der Idee, mit der Wikipedia das geworden ist, was sie jetzt ist. Das Grundprinzip von Wikipedia ist ja gerade, dass alles gut wird, wenn man alle Menschen ran lässt, weil das Gute im Menschen überwiegt und sich der Schwarm am Ende in die richtige Richtung zur Verbesserung der Lage für alle bewegen wird. Und das ist schlauer als es auf den ersten Blick aussieht, denn ein Gutteil des Vandalismus erklärt sich eben über die Kontrollfunktion. Wenn der User sich als Mitarbeiter sieht, wird er nicht vandalieren. Wenn er sich aber als überwachter, kontrollierter Verdächtiger fühlt, wird er Reifen anstechen. Wenn man User wie vernunftbegabte Erwachsene behandelt, werden sie sich eher wie vernunftbegabte Erwachsene verhalten, als wenn man sie wie Kinder behandelt. Das ist eine Frage des Mindsets, mit dem man auf die Leute zugeht. Natürlich wird das Vandalismusproblem nie ganz weggehen, es gibt immer ein paar Soziopathen in der Bevölkerung. Aber dieser Mindset will eben kommuniziert werden. Wenn man da mit "Hallo lieber potentieller Wikipedia-Mitautor, willst du nicht diesen Artikel zu verbessern mithelfen?" begrüßt wird, ist das was ganz anderes, als wenn da — fast wie versehentlich wirkend — jemand den Edit-Knopf auszublenden vergessen hat. Im Moment wirkt das wie ein Getränkeautomat, das menschliche Element fehlt. Wenn das wie ein Automat wirkt, werden die Leute eher Dinge probieren. Aus einem Getränkeautomat werden Leute eher eine Dose zu klauen versuchen als aus einem Oma-und-Opa-Laden. Und je mehr die Blockwarte dann Kontrolle auszuüben versuchen, desto mehr reizen sie Vandalen zum Weitermachen. Wobei mein Wortsinn von Vandale hier ein anderer ist. Ein Vandale ist jemand, der den Inhalt eines Artikels wegmacht und durch "Die Merkel ist doof" ersetzt.
Um die Analogie mal fortzuspinnen: wenn potentielle Autoren wie Bittsteller abgekanzelt werden, gehen die Freiwilligenzahlen zurück. Das kann man alles live und in Farbe beobachten gerade bei der Wikipedia.
Die Eltern unter meinen Lesern werden das Problem sofort wiedererkennen. Das ist nämlich der klassische Erziehungskonflikt bei Eltern. Eltern erziehen das erste Kind noch mit eiserner Knute und beim zweiten Kind sind sie dann weiser und greifen nur noch ein, wenn es nötig ist. Eltern müssen irgendwann ihr Kind ziehen lassen, so schmerzhaft das auch ist. Und an dieser Stelle beißt uns die Statistik in den Hintern, die Johnny so schön formuliert hat:
80% der Wikipedianer in den USA seien männlich, mehr als 65% alleinstehend, mehr als 85% kinderlos und rund 70% jünger als 30 JahreBei der deutschen Wikipedia sieht das vermutlich sehr ähnlich aus.
Ich möchte an der Stelle mal ausdrücklich sagen, dass meine Kritik nicht den einzelnen Menschen gilt, die in der Wikipedia herum-blockwarten. Ich gehe bei solchen Problemen gerne den wirtschaftlichen Weg der Analyse und halte das Problem für ein System-Problem. Die Menschen gehen ja nicht zum blockwarten in die Wikipedia, im Gegenteil sind die meisten damit unzufrieden. Das kam bei allen meinen Gesprächen mit Wikipedianern in letzter Zeit klar heraus. Jeder einzelne von denen fing nach einer Weile zu berichten an, wie viele schöne Artikel ihm denn schon gelöscht worden seien. Diese Menschen sind genau so Opfer wie wir alle. Opfer des Systems Wikipedia, das die falschen Anreize setzt. So habe ich gestern gelernt, dass man seinen Admin-Status wegen Inaktivität verlieren kann. Was ist hier also der Anreiz? Admin-Aktionismus. Und was eignet sich da besser als Löschen? Gelöschte Artikel können nur andere Admins einsehen, da kann einem also keiner (der nicht im selben Boot wäre) nachweisen, dass man gerade Mist gemacht hat. Löschen ist weniger Aufwand als Typos suchen und fixen. Und wenn man sich genötigt sieht, möglichst viele Löschungen vorzunehmen, um aktiver auszusehen, dann wird man auch die Löschdiskussion eher überfliegen als durchlesen und überdenken. Die Situation erinnert mich sehr an den Richtervorbehalt. Beim Richtervorbehalt ist es für den Richter ein Aufwand von einer Unterschrift, eine beantragte Durchsuchung zu beschließen, aber im Ablehnfall muss er eine Begründung schreiben. Also wird fast nie was abgelehnt. Und so ist das bei der Wikipedia im Moment auch. Der Admin hat einen Vorteil davon (er wirkt aktiver), wenn er dem Löschgesuch entspricht. Das ist genau falsch herum.
Man könnte das z.B. lösen, indem man Achievements wie in Onlinespielen einführt. Wer einen Artikel rettet, der zum Löschen vorgeschlagen wurde, kriegt ein Achievement. Wer rettet, indem er an dem Artikel Daten hinzufügt, kriegt ein Achievement. Wer 100 Achievements hat, kriegt ein GIF-Banner "Wikipedia-Held" zum Einblenden auf seiner Homepage. Sowas. Wir müssen Anreize schaffen, um das System in die Richtung zu bewegen, in die wir es bewegen wollen. Von alleine oder durch gut zureden bei den Admins und Trollen werden wir da nichts bewegen.
So schade das ist, aber ich fühle mich von der Diskussion gestern in meinem Weltbild bestärkt. Die Blockwarte machen das nicht aus Spaß an der Freude, sondern wollen etwas Gutes tun bzw folgen Anreizen, die das System ihnen bietet. Denen "sei mal kein Blockwart" zu sagen ist zum Scheitern verurteilt.
Im Übrigen muss ich noch eine bittere Lektion ziehen. Wir hatten ja gedacht, wenn wir da einen Fork ansprechen, sei das eine Drohung, mit der wir womöglich die Wikipedianer zum Einlenken bringen können. Das Gegenteil ist der Fall. Die würden sich sogar freuen, wenn wir forken. Weil sie dann das Problem loswerden. Aus deren Sicht ist das Problem nämlich nicht, dass die Wikipedia den Bach runter geht, sondern in deren Denkmodell geht die Wikipedia den Bach runter, weil so viele Vandalen rumvandalieren und sie nicht mit dem Löschen hinterherkommen. Wenn wir forken, dann gehen die Vandalen zu uns, wo weniger gelöscht wird. Aus deren Sicht löst das ihr Problem. Wenn jemand unzufrieden ist, können sie den zu unserem Fork schicken. Wenn ihnen dann die Userzahlen wegsterben, dann macht das nichts, denn in deren Mission Statement geht es um das Weltwissen, nicht um das Bereitstellen an die User. Hier greift der alte Witz aus der Arbeitswelt, wie schön dieser Job doch wäre, wenn man es nicht ständig mit Kunden zu tun hätte. Forken ist also keine Option.
Im Übrigen möchte ich noch ein wichtiges Wort fallen lassen: Monopol. Wikipedia hat ein Monopol auf Online-Wissen-Nachschlagen, und zwar mehr noch als Google eines auf Suchmaschinen hat. Für Monopole gelten andere Regeln als für normale Marktteilnehmer. Genau wie Telekom und Post als Monopol gezwungen waren, in jedem noch so kleinen Kaff Telefon und Briefpost anzubieten, und wie Microsoft Ärger kriegt, wenn sie Konkurrenten behindern, genau so hat die Wikipedia eine Sonderrolle als Monopolist und darf aus meiner Sicht nicht damit durchkommen, bei Community-Debatten Leute auszuladen, auch nicht wenn sie Markus Kompa heißen. Das kann man als kleines Randgruppenwiki bringen, aber nicht als Monopolist auf dem Online-Enzyklopädie-Markt, und schon gar nicht wenn man Worte wie "Weltwissen sammeln und erhalten" benutzt. Das muss für Wikimedia echte Konsequenzen haben.
Zurück zum Mindset der Wikipedia: wenn man das Problem als ein Kontrollproblem sieht, dann macht man so ein Treffen mit der Community auch als Kontrollfreaks, mit Namenskontrolle am Eingang. Und wenn man eigentlich weiß und einsieht, dass es da ein Problem gibt, aber das nicht zugeben will, dann limitiert man die Sitze auf 42, damit es nach außen nicht aussieht, als würde das mehr als eine handvoll Leute betreffen. Ich fand dieses Event augenöffnend. Laßt uns jetzt debattieren, wie wir das System ändern können.
BTW: lest euch die Links zu Johnny und Telepolis ganz durch. Und auch diesen Freitag-Artikel und diesen Blogeintrag hier.
Natürlich hat da keiner Bock drauf, daher läuft das in der Praxis so, wie Frau Schweitzer das jetzt (versehentlich?) öffentlich angedeutet hat, nämlich dass sie ein "Gesamtpaket" bestellt, und dann im Erfolgsfall einen Anteil des erstrittenen Geldes kriegt, aber im anderen Fall nichts zahlt. Das würde aber heißen, dass sie kein Risiko trägt, und damit auch, dass der Anwalt keine Anwaltsgebühren in Rechnung stellen kann.
Ich als juristischer Laie finde solche Details aus Innereien der Abmahnpraxis immer sehr spannend.
Der Mann sollte wohl demnächst in den Irak nach Afghanistan verlegt werden.
Daraus würde ich mal schließen, dass das Bodenpersonal der Army besser als ihre Vorgesetzten über die Lage vor Ort informiert sind.
Update: das war ein Psychiater!
Unter dem Strich ist mir noch nicht klar, ob ich das gut oder schlecht finde. Aber der Präzedenzfall ist klar: hier wird einer der wenigen Leute, die auf ihrem Gebiet meßbare Kompetenz vorzuweisen haben, rausgeschmissen. Nicht nur installiert diese Regierung auf allen Posten in der Regierung Funktionäre zweifelhafter Fähigkeiten, sie schmeißen auch aktiv die raus, die was können. (Danke, Thomas)
Wir haben uns also im CCCB getroffen, um den Stream anzugucken, aber der Stream ist eine Katastrophe, setzte dauernd aus, der Sound ist viel zu leise, geht gar nicht. Inzwischen raucht er immerhin nicht mehr alle fünf Minuten ab, aber überzeugend ist was anderes.
Das bisherige Highlight war ein Wikipedia-Admin, der erzählt hat, er habe ja auch mal bei der "Eingangskontrolle" mitmachen wollen, wo neue Artikel geprüft werden und Müll rausfliegt, aber er habe immer nicht schnell genug klicken können, die Artikel waren immer schon weg, bevor er in der Incoming Queue einen anklicken konnte zum durchlesen.
Update: Frank Rieger kam kurz zu Wort, und hat sich hauptsächlich über das Nutzungsverhalten der Nutzer geäußert, und dass man auf dem Kindle als einzige Webseite Wikipedia gucken kann, zu den konkreten Vorschlägen, die er auch in seinem Blog genannt hatte, kam er nicht. Der Moderator erwähnte das aber.
Maha kam zu spät, aber sie haben ihm dann gleich das Mikro in die Hand gedrückt, und er hat dann mal seine Vorschläge aus seinem Blog gebracht, u.a. wer viel macht wird automatisch Admin, wer sich daneben benimmt, verliert den Status, und so.
Zu meiner großen Überraschung ist Christian Bahls von MOGIS doch hingegangen und hat dann der versammelten Menge erzählt, wie er sich vorstellt, dass man die Software mal anständig bedienbar macht, und verkündete u.a., dass MOGIS jetzt auch ein e.V. ist. Das war ja eines der Argumente gegen die Relevanz des MOGIS-Eintrages in der Wikipedia, dass ein paar Blockwarte unterstellten, das sei bloß ein Ein-Mann-Verein, der sich nur aus PR-Gründen überhaupt als Verein bezeichnet.
Update: Pavel fordert gerade, dass mal die Null-Toleranz-Kriterien, die es gegenüber den Neuautoren gibt, auch gegenüber Wikipedia-Altlasten anwendet, und er forderte, dass gelegentlich ein sich daneben benehmender Wikipedia-Blockwart als Leiche den Fluß runter geschwommen kommen muss, wenn man neue Leute anziehen will (seine Formulierung!) :-)
Update: Anne Roth ist auch da, und bringt dankenswerterweise das Indymedia-Argument — Indymedia war nämlich vor Wikipedia als "Jeder mitmachen!"-Angebot am Start, aber wird pikanterweise von Wikipedia nicht als Quelle für Referenzen zugelassen.
Und mein Freund Rüdiger Weis ist auch am Start und erzählt gerade das spannende Detail, dass robots.txt bei der Wikipedia ausgerechnet die Löschkandidaten und die Qualitätssicherung sperrt. Er bringt auch das wichtige Argument, dass Löschen ein viel zu einfacher Eingriff ist, als dass man so leichtfertig damit umgehen darf, wie es im Moment geschieht, und bringt ansonsten den wichtigen Satz, dass die Wikipedia wichtiger ist für die Leute da draußen als diese Veranstaltung da gerade den Anschein erweckt.
Update: ein Wikipedia-Mitarbeiter sagt gerade an, dass aus seiner Sicht gar keine Krise existiert. Ihm seien keine seriöse journalistischen Artikel aufgefallen, die die Wikipedia kritisiert hätten, das seien nur ein paar Blogger gewesen, und in drei Wochen schert sich da keiner mehr drum. Das hättet ihr wohl gerne, liebe Wikipedianer!
Update: Burks ist auch hingegangen und erklärt der staunenden Masse, dass der Grund, wieso wir keine kritische Presse zur die Wikipedia-Krise haben, ist, dass die Krise des Journalismus in Deutschland viel größer sei als die Krise der Wikipedia. Im Übrigen erklärt er Gruppendynamik wie folgt: der Dumme hat weniger Feinde als der Schlaue, daher setzt er sich bei einer Schwarmintelligenz durch, und am Ende bleiben nur die Doofen übrig :-) Danach konnte er sich nicht zurück halten und brachte die Online-Durchsuchung ins Gespräch, bei der er ja die Meinung vertritt, dass die Online-Durchsuchung gar nicht existiert. Bei dem konkreten Beispiel kann man geteilter Meinung sein, aber generell hat er Recht, solche Fragen sind für eine Enzyklopädie unentscheidbar. Das klassische Beispiel dafür ist ja die JFK-Ermordung oder 9/11.
Update: Christian von MOGIS meint das mit dem Forken ernst genug, dass er da gerade mal offene Datenbankzugriffs-Protokolle fordert, um ein neues Interface basteln zu können. Ich habe auch den Eindruck, dass das jetzt auf einen Fork hinaus läuft. Denn mit diesem Personal ist da offensichtlich nichts zu reißen. Lacher an Rande war ja, dass es da kein offenes Internet für die Gäste gab. Wer von vor Ort twittern will, mußte UMTS benutzen.
Update: Das Schlußwort war der Lacher. Das war 1a Marketing-Krisen-PR-Gefasel, in der sie dann das Resümee zogen, dass diese Diskussion ja die Qualität in der Wikipedia voran treiben werde. Als ob DAS das Problem der Wikipedia wäre gerade! Zu wenig Qualitätsfetischismus! *facepalm*
Update: ich habe mich noch mal mit ein paar Augenzeugen unterhalten, und da kamen noch folgende Informationen rein: 1. war das Audio nicht nur im Stream unbrauchbar, sondern vor Ort war es genau so schlimm. 2. ging es bei Anne Roth und Indymedia um noch ein anderes spannendes Detail, nämlich dass die mit der selben Prämisse gestartet sind, und an der selben Problematik gescheitert sind: an freidrehenden Admins. Natürlich sind deren Relevanzkriterien andere, aber die Lektion ist spannend: unsere Befürchtungen, dass die Wikipedia an ihrem Blockwart-Problem versterben könnte, ist nicht nur eine Fiktion, eine Befürchtung, sondern es gibt einen Präzedenzfall. Man muss diese Gefahr ernst nehmen. 3. hat Frank seine Thesen nicht an das Kirchentor geschlagen, weil der Moderator (das konnte man im Stream nicht sehen) wild gestikuliert hat, er soll das Mikrofon abgeben.
Update: einen Moment muss ich nochmal separat erwähnen, weil er so toll war. Der Wikipedia-Apologet (ja, in dem Raum war neben dem völlig abwesend scheinenden Moderator, der auch der Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer von Wikimedia ist, genau einen, der sich durchgängig pro bestehender Wikipedia geäußert hat, und von dem erfuhr ich gerade, dass das der Ex-Vorstand der Wikimedia war, Kurt Jansson) fing irgendwann eine Lobhudelei an, wie toll das Projekt doch sein, ein einzigartiger Erfolg, sie hätten schon eine Million Artikel, … und da warf Pavel ein krachendes "und die kriegen wir auch wieder auf 500.000 runter" ein. Großartig! Oh und noch ein Detail: dieses ultrapeinliche Schlußwort des Moderators, das hat man im Stream nicht so gesehen, das war vom Zettel abgelesen. Das hatte er sich also vorher zurecht gelegt. Daher paßte das so gar nicht und war so abgrundtief schlecht.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Teheran erklärten sie, auf dem Schiff seien "keine Waffen aus iranischer Produktion" gewesen, sondern syrische Produkte, die für iranische Verbraucher bestimmt gewesen seien.Gut, klingt erst mal glaubwürdig, weil man ja bei Waffen erst mal an Pistolen denkt. In der Ursprungsmeldung liest sich das aber wie folgt:
Mehr als 3000 Raketen, dazu Handgranaten, panzerbrechende Munition, kistenweise Patronen für Sturmgewehre.Aha. 3000 Raketen für die iranischen Verbraucher. Soso.
"I'm talking of people being raped with broken bottles," he said at a lecture late last month that was re-broadcast by the Real News Network. "I'm talking of people having their children tortured in front of them until they sign a confession. I'm talking of people being boiled alive. And the intelligence from these torture sessions was being received by the CIA, and was being passed on."
Craig Murray, falls sich jemand nicht erinnert, hat auch schon die IJU als False Flag Operation enttarnt.Update: Lest den Artikel bitte ganz durch. Da ist ein Detail drin, dass viele noch nicht wußten:
Murray alleged that in the late 1990s the Uzbek ambassador to the US met with then-Texas Governor George W. Bush to discuss a pipeline for the region, and out of that meeting came agreements that would see Texas-based Enron gain the rights to Uzbekistan's natural gas deposits, while oil company Unocal worked on developing the Trans-Afghanistan pipeline.
"The consultant who was organizing this for Unocal was a certain Mr. Karzai, who is now president of Afghanistan," Murray noted.
Das zuständige Landesamt für Datenschutz in Bayern hat zu dem Deal seine Zustimmung gegeben.WTF?! Wer also schonmal was bei Quelle gekauft hat, muss jetzt schnell der Weitergabe widersprechen, oder sich auf einen Spamtsunami einstellen. (Danke, Cornelia)
Lange hat niemand mehr die Pleite so vollständig verdient wie ihr gerade. Nun hört endlich auf zu zucken und sterbt.
Oh und erwähnte ich, dass die Patente für dieses Kühlmittel bei den US-Konzernen Honeywell und DuPont liegen? Da brauchte wohl jemand einen Bailout.
Franks Kritik geht noch ein bisschen weiter, natürlich. Lest euch das mal ganz durch. Die Software muss auch mal neu gemacht werden, z.B.
Jemand, der so lange Verfassungsminister war wie ich, wird sehr genau darauf achten, dass das Grundgesetz eingehalten wird.JA! Das sagt … SCHÄUBLE!! Bwahahahahaha (Danke, Heiner)
Update: Na seht ihr, sowas passiert dann nämlich!1!! Ohne einen Alternativkandidaten macht die Wahl keinen Spaß und die Wahlkommission sagt sie daher ab und ernennt Karzai zum Präsidenten. Spielverderber!
Google hat nicht nur eigene Mappingdaten am Start (wo es vorher ein Kartell aus zwei Monopolisten gab, Tele Atlas und NavTeq), sondern hat auch ein "billiger als kostenlos" Geschäftsmodell für Android.
Also erst mal zu dem GPS Mapping. Tele Atlas wurde von TomTom für 2,7 Milliarden Dollar gekauft, da muss dem Rest der potentiellen Kundschaft schon der Arsch auf Grundeis gegangen sein, und Nokia hat für NavTeq dann gleich 8,1 Milliarden gezahlt, und jetzt sind die beiden vom Markt. Die können die Preise diktieren. Google hat ja für StreetView eh Autos durch die Welt geschickt, und die haben dann eben auch gleich das Kartenmaterial gesammelt, und jetzt hat Google ihre eigenen Daten. Und gibt die Mapping-Software kostenlos weg. Und jetzt versetzt euch mal in die Lage von Apple. Die müssen, um genau so viel zu bieten wie Google verschenkt, draufzahlen. Oder sie einigen sich mit Google, aber dann wird Google vermutlich Google Voice freigeschaltet wollen im Gegenzug oder so.
Oh und Android sieht ähnlich aus. Das verschenkt Google nicht nur in einer Open Source Version, es gibt auch eine "normale" Version, die sich dadurch unterscheidet, dass der Carrier von Google Provision für die Werbeeinnahmen bekommt. Der kriegt das also für weniger als kostenlos. Bei den Nokia und den Windows Mobile Leuten wird gerade keine sonderlich gute Stimmung sein denke ich mal. Die müssen dann subventionieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Weia.
Oh und auch ansonsten ist der Artikel für Konspirologen außerordentlich ergiebig. Dort gehen sie der "Verschwörungstheorie" nach, dass die WHO, gesteuert von der Pharmaindustrie, eine Pandemie erfindet. Und wenn man sich mal die ganzen Experten ansieht, dann ist so gut wie keiner mehr unabhängig, alle werden von den Pharmakonzernen bezahlt.
Weil die Regierungen kaum noch in die medizinische Forschung investieren, sind die Medizinwissenschaftler auf die Industrie angewiesen, um überhaupt forschen zu können. Im Ergebnis gibt es fast keine wirklich unabhängigen Experten. Auch von den 16 Mitgliedern der „Ständigen Impfkommission“ des Robert-Koch-Instituts haben nur vier keine Verbindungen zu Impfstoffherstellern.(Danke, Tobias)
Oh und wer denkt, naja, Anwälte, immerhin werden die anderen privilegierten Berufsgruppen eingehalten, der sieht sich leider auch getäuscht. Da werden auch munter Priester und Ärzte abgehört.