Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Das ist eine Webseite, wo man zusammen mit anderen Leuten an kurzen Texten schreiben kann, alle können gleichzeitig daran schreiben und sehen in Echtzeit die Änderungen.
Der Clou allerdings: Der Inhalt ist verschlüsselt, und der Schlüssel wird als Teil der URL unter den Mitschreibenden verteilt, und zwar so, dass der Schlüssel-Teil nicht beim Server ankommt.
Das ist also eine Infrastruktur, bei der man ungestört an Texten arbeiten kann, ohne dass der Server sieht, was man da genau schreibt.
Warum würde man sowas bauen? Nun, in erster Linie baut man sowas, weil man Privatsphäre-Aktivist ist, und weil dann eine Server-Beschlagnahme offensichtlich sinnlos ist. Die Software loggt natürlich auch nichts, aus genau dem Grund.
Die Piratenpartei hat eine Instanz von Cryptpad bei sich laufen gehabt, für die Öffentlichkeit. Also nicht versehentlich für die Öffentlichkeit. Absichtlich offen für alle. Das wurde dann natürlich relativ breit genutzt, angeblich auch beim Leaken von G7-Dokumenten.
Tja und was macht die Polizei? Rennt mir vorgehaltener Waffe bei der Piratenpartei ins Rechenzentrum und beschlagnahmt den Server. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft München, die sich dafür meiner Ansicht nach eine Auszeichnung für besonders herausragende, atemberaubende Inkompetenz verdient hat.
Ja aber warte mal, Fefe, haben Parteien nicht besondere Privilegien bei sowas? Die können doch nicht einfach bei einer Partei Server raustragen?! Ja, was soll ich euch sagen, die Piratenpartei ist auch, gelinde gesagt, überrascht gewesen, dass die Polizei da trotzdem vor der Tür stand.
Am Ende haben sie denen eine Kopie der Serverplatten mitgegeben. Da sind garantiert keine Daten drin, mit denen die ihren Fall aufklären oder auch nur die Aufklärung vorantreiben können. Aber auf dem Server lagen wohl noch andere Daten herum, Parteiinterna.
Hier ist die Pressemitteilung der Piraten dazu. Hier ist eine Pressemitteilung von Patrick Breyer, der für die Piraten im EU-Parlament sitzt.
Aus meiner Sicht ist das einer der ganz großen Skandale der Nachkriegsgeschichte in Deutschland. Eine reine Willkür-Maßnahme, um mal Macht zu demonstrieren, gegenüber vermeintlich Schwächeren, die sich hoffentlich nicht wehren werden. Ich hoffe mal, dass sich an der Stelle die Staatsanwaltschaft in den Piraten geirrt hat, und die jetzt das größtmögliche Fass aufmachen werden. Davon sollte sich sich die Staatsanwaltschaft München jahrelang nicht erholen, dass sie so tief ins Klo gegriffen haben.
Update: Das ist jetzt wahrscheinlich kein wirklich guter Anlass, um euch zu sagen, dass ihr Cryptpad auch einfach selber bei euch hosten könnt, wenn man sich damit dann den Besuch bewaffneter Polizisten einfängt. Aber falls ich euer Interesse geweckt habe: Hier ist deren Homepage und hier ist der Quellcode. Das ganze ist unter der AGPLv3-Lizenz, d.h. könnt ihr einfach so bei euch installieren und benutzen und interessierten Dritten geben.
Update: Heißt Cryptpad, nicht Cryptopad.
Update: In dem Brief des Vorstands an die Mitglieder steht, was für Parteiinterna da auf dem Server lagen: Da lagen ein paar (nicht alle!) Mitgliedsanträge herum, Anträge zur Beitragsminderung, Umzüge.
Update: Das war nicht das erste Mal, dass die Polizei bei den Piraten Server rausgetragen hat.
Du hast noch den Biosprit vergessen, womit die Grünen für massive Abholzung rund um den Äquator gesorgt haben (Auf EU Ebene besonders durch Claude Turmes.) Dann haben sie das immerhin eingesehen. Biosprit wurde in "Agrartreibstoffe" umbenannt und dagegen sei man ja bekanntlich, bei den Grünen, schon immer gewesen. Da gibt es eine schöne Arte-Doku "Die Biosprit-Lüge" (YouTube).Den Pädophilie-Kram hatte ich rausgenommen, weil ich finde, dass das eine moralische Entscheidung ist, über die man verschiedene Positionen vertreten kann. Das Alter, ab dem eine Person Sex haben kann, hat sich über die Jahrhunderte mehrfach geändert, und selbst innerhalb Europas gibt es da keine Einigkeit. Ich stimme denen zwar nicht zu, aber räume ihnen ein, dass sie da eine andere Position haben können. Sie müssen sich dann allerdings auch vor der Staatsanwaltschaft verantworten, hätte ich gefunden, wenn sich ihre Position in die falsche Richtung von der Position des Strafgesetzbuches unterscheidet.Die Waffenlieferungen in die Türkei: Deutsche Panzer machen Kurden nieder. Nur herausgekommen, weil deutsche Schützenpanzer gemäß StVO Außenspiegel und Beschriftungen auf Deutsch aufwiesen.
Oder die 120.000 Panzerfäuste für Saudiarabien
Oder, dass die Piraten im EU Parlament konsequenter für den Klimaschutz gestimmt haben als die Grünen…
Naja, dann fehlt noch die Pädophiliegeschichte. In den 80ern bis 90er. In Europa und auch in Deutschland…
Aber das wurde zum Grück wie bei der Katholischen Kirche nach eigenen Spielregeln aufgearbeitet.
Hier kamen übrigens auch ein paar Mails rein, so ala "das sind doch alles uralte Kamellen mit dem Krieg und so". Ach ja? Ist das so? Lasst mich raten, die verspricht sich nur dauernd. Eigentlich vertritt sie die richtigen Positionen, sie kriegt die nur nicht artikuliert, unter dem Stress des Scheinwerferlichts vor Kameras? Ja nee, klar.
Können wir uns mal bitte endlich darauf einigen, dass Frauen (und besonders junge Frauen) keine Lichtfiguren ohne Fehl und Tadel sind sondern genauso blöde, verblendet, bösartig und inkompetent wie Männer sind? Ihr faselt immer von Gleichberechtigung und Gleichbehandlung und dann nehmt ihr bei Frauen einfach an, ihre Fürze stänken nicht.
Da gab es einen Pressetermin mit der Frau Ministerpräsidentin, wo mehr Personen anwesend waren, als sich laut Verordnung auf einen Haufen versammeln dürfen. Ein Wadenbeißer von den Piraten hat Anzeige erstattet, und das Ordnungsamt hat dann gesagt: In der Verordnung steht nichts von Politikern, die ist nicht anwendbar.
Ja geil! Sind da Saisonarbeiter ausdrücklich erwähnt?
Wenn das die AfD hört, dann ist da aber Coronaparty in Meckpomm! (Danke, David)
Big Tech sind wie kaum eine andere Branche privilegierte weiße Männer, die im Grunde einfach nur ungestört das machen wollen, was ihnen Spaß macht. Historisch sind die praktisch noch nie durch Outreach-Programme aufgefallen, schon gar nicht gezielte Outreach-Programme zu Minderheiten.
Aber jetzt kommt in einem Leserbrief ein Hinweis herein, der für mich an der Stelle Klärung bringt. Und zwar ist es ein Interview mit dem amerikanischen Literatur-Professor Walter Benn Michaels aus der Mitte des letzten Jahres, wo es eigentlich um andere Dinge ging. Aber in der Mitte kommt dieser Absatz hier:
Der neoliberale Traum ist, dass das in punkto Reichtum obere Prozent der Bevölkerung genauso divers ist wie die restlichen 99 Prozent, damit niemand seine ökonomische Situation mehr auf Diskriminierung schieben kann. Dann können die Reichen nämlich behaupten, dass jeder seinen Platz in der Gesellschaft verdient habe. Bei Diversity-Bestrebungen geht es nicht in erster Linie darum, Ungleichheiten zu minimieren, sondern sie zu rechtfertigen.Das war der Puzzlestein, der mir fehlte.
Komisch eigentlich, denn dass die Wokeness-Brigaden selbst keinerlei Empathie oder Solidarität haben, sondern Freunde des Kampfes jeder gegen jeden sind, das ist mir schon häufiger aufgefallen. Die zerfleischen sich schneller und heftiger gegenseitig als die Teilnehmer eines Piratenparteitags!
Klassische Meritokraten, könnte man sagen, nur dass sie "Merit" halt anders als traditionelle Meritokraten definieren. Wo ein traditioneller Meritokrat irgendwann feststellt, dass er halt nicht gut genug war, um den Konkurrenzkampf zu überleben, stellt ein Wokeness-Ideologe fest, dass das nicht an eigener Schwäche sondern an unfairer Benachteiligung durch Dritte gelegen haben muss.
Was halt passiert, wenn man allen Kindern eine Teilnahme-Urkunde gibt. Dann glauben alle, sie hätten, was nötig ist.
Update: Hier eine alternative Theorie aus einem Leserbrief:
ich habe mich auch schon länger gefragt, warum Großunternehmen jetzt so oft woke sind. Prof. Michaels Punkt ist zwar nicht falsch, trifft aber aus meiner Sicht gerade im Bezug auf Unternehmen noch nicht ganz den Kern:
Wokeness spaltet die Gesellschaft. Eine gespaltene Mitarbeiterschaft kann sich nicht effektiv für Arbeitnehmerrechte einsetzen. Wenn sich Mitarbeiter verschiedener Hautfarben (oder Frauen und Männer) gegenseitig zerfleischen, werden sie sich nicht zusammenraufen und eine Gewerkschaft gründen. Und aus Sicht des Großunternehmens kostet die woke Lösung auch fast nichts. Ein paar überbezahlte diversity-officer sind viel billiger als wenn du z.B. Arbeiter anständig bezahlen musst.
Update: Ein anderer Leser sendet diesen Bericht über eine Studie von Amazon / Whole Foods. Money Quote:
Data collected in the heat map suggest that stores with low racial and ethnic diversity, especially those located in poor communities, are more likely to unionize.
(Danke, Alexander)
Das ist besonders erstaunlich, finde ich, denn Eve Online ist eigentlich so ein Libertären-Spiel im Weltraum, wo du auf deinem Jungernflug in deinem schönen neuen Raumschiff am ersten Tag deiner Karriere erstmal von Piraten zerlegt wird — und das sind keine NPCs sondern andere Spieler. Ja wie, hättest da ja nicht langfliegen müssen!1!! :-) (Danke, Ronald)
Aber beim Zersetzen der CDU könnte ich dem stundenlang zugucken.
War ja auch mal Zeit.
Die SPD hat sich selbst zerstört, die FDP hat sich unter 5% zerstört, die Grünen habe ihr Parteiprogramm komplett auf Identity Politics umgestellt, nachdem sie in allen anderen Belangen keinen Fuß auf den Boden gekriegt haben. Die AfD sehen mehr und mehr wie die Piraten aus, so kaputt haben die sich selbst schon geschossen. Fehlte nur noch die CDU. Und die ballert der Merz jetzt kaputt.
Und er könnte kein verdienteres Ziel treffen!
Update: Einigen Lesern ist aufgefallen, dass der Stern-Link ein Artikel vom letzten Jahr ist. Ist das nicht super, dass man da extra aufs Datum gucken muss, damit man das merkt? Ich korrigiere mich also: Ich könnte nicht nur stundenlang zugucken, wie der Merz die CDU zersetzt. Ich könnte jahrelang zugucken!
New hotness: Hamburger Kreuzfahrtschiff versenkt venezolanisches Kriegsschiff.
Die Story ist ein bisschen involvierter als die Schlagzeile klingt. Das war in internationalen Gewässern, Venezuelas Präsident hat den Kapitän des Schiffs des "Terrorismus und der Piraterie" bezichtigt, und ein Kriegsschiff hinterhergeschickt. Das hat offenbar einen Schuss abgegeben und dann das Kreuzfahrtschiff gerammt. Das Kreuzfahrtschiff fuhr gerade unter portugiesischer Flagge und trieb für Wartungsarbeiten vor Tortuga im Meer. Tortuga finde ich an der Stelle witzig, weil das ja wirklich mal ein Piratenhafen war.
According to the statement, “While the Master was in contact with the head office, gun shots were fired and, shortly thereafter, the navy vessel approached the starboard side at speed with an angle of 135° and purposely collided with the RCGS RESOLUTE. The navy vessel continued to ram the starboard bow in an apparent attempt to turn the ship’s head towards Venezuelan territorial waters.”
Das ist jetzt die Situationsbeschreibung der Reederei. Was die Venezuelaner möglicherweise nicht auf dem Schirm hatten: Der Rumpf des Kreuzfahrtschiffs war für Starkeis in Polarmissionen verstärkt worden. Damit lag die Knautschzone in diesem Aufeinandertreffen auf venezolanischer Seite und deren Kriegsschiff sank.Update: Hier gibt es ein Foto des Kreuzfahrtschiffes nach dem Rammversuch.
Update: Es gibt zwei Tortugas, einmal eine Isla La Tortuga vor der Küste Venezuelas, und einmal den Piratenhafen vor Haiti, etwas weiter weg. Insofern handelt es sich hier um eine zufällige Namensähnlichkeit. Trotzdem witzig, finde ich.
Update: Hier ist die Gegendarstellung von Venezuela. Wenig überraschend behaupten sie, sie seien gerammt worden und in diesem Spiel die Opfer. Was man vielleicht als Kontext wissen muss: Portugal hatte den venezolanischen Oppositionsführer (und US-Marionette) Juan Guaidó als legitime Regierung anerkannt. Das ist wie wenn bei uns ein anderer Staat die AfD als legitime Regierung Deutschlands anerkennen würde. Entsprechend ungehalten war (der übrigens demokratisch gewählte) Maduro und hat u.a. die TAP Air Portugal ausgesperrt. (Danke, Bernhard)
Die Contentmafia hat der Jury erzählt, dass ihnen 23 Fantastilliarden Dollar pro Sekunde Schaden entsteht, weil Cox nicht allen Raubmordkopiererpiraten unter ihren Kunden sofort auf Zuruf den Vertrag kündigt. Und die Jury hat dafür gestimmt.
Mich hat das an ein Bit von Lewis Black erinnert, aus dem Jahre 2000, in einem Comedy Central Special. Es geht darum, wie beschissen das Schulsystem in den USA ist. Hier gibt es das Zitat:
You have any idea how bad a school system's gotta be to be 50th? Alabama was 47th, and this was three years ago, and the people of Alabama were so upset about the fact that their school system was terrible that the people of Alabama sued the state... which means the people of Alabama sued themselves. They said, (pokes himself in the forehead) 'I'm taking your ass to court! And I'm gonna squeeze your nuts, Bubba! You'll never have a proper dental plan again!'
Genau so war das hier auch. Nur dass sie nicht sich selbst sondern ihren ISP bestraft haben, der entweder pleite geht und dann haben sie kein Internet mehr, oder er legt die Kosten auf die Kunden um. In beiden Fällen haben sie im Effekt doch sich selbst bestraft.Das ist halt der Nachteil von Jury-Systemen. Wenn du da zufällige Elemente der Gesellschaft rausziehst, dann werden das eher nicht die überdurchschnittlich intelligenten sein.
Dieses Gericht war übrigens ein Circuit Court, das ist sowas wie bei uns das Landgericht. Schon eine höhere Instanz aber es ist noch Luft für eine Berufung, die Cox schon angekündigt hat.
Das Gericht war nicht in Alabama sondern das war einer er Circuit Courts von Virginia. Sie sagen nicht welcher, aber wenn ich mal raten müsste: Der, der auch gerade beschlossen hat, dass Snowden den Erlös für sein Buch nicht ausgezahlt kriegen darf, weil er den Inhalt nicht erst mit der NSA und der CIA gegengecheckt hat. Oder vielleicht war es der, der entschieden hat, dass Chelsea Manning weiter in Beugehaft bleiben muss, weil sie Julian Assange nicht anschwärzen will. Virginia ist bekannt für ihre großartige Gerichtsbarkeit.
Selbst die Mainstream-Presse spricht darüber, dass sich hier ein Generationenkonflikt zwischen alten analogen Säcken und dem Nachwuchs im Internet offenbart, und sprechen die Piratenpartei sogar namentlich an. Steht da bei den Piraten ein Quarterback und wehrt die ganzen Journalisten ab oder wie läuft das?
Update: Ein Football-Kenner erklärt mir gerade, dass ein Quarterback nichts abwehrt sondern im Gegenteil Teil der Offensive ist und beschützt wird. :-)
So sieht das immer weniger aus.
Angebliche Wahlkampf-Finanziers entpuppen sich als gekaufte Strohmänner, dem Bundestag wurden offenbar gleich mehrere gefälschte Unterstützerlisten vorgelegt.Jetzt ist dann wohl der Zeitpunkt, wo sich auch AfD-Sympathisanten fragen müssen, ob sie da nicht vom CDU-Regen in die AfD-Traufe geraten sind.
Fehlen nur noch jüdische Vermächtnisse.
We designed YT’s AI to increase the time people spend online, because it leads to more ads.
Well duh!Aber lest mal trotzdem, das hat spannende Einsichten parat. Er erzählt von einem Bekannten von ihm, der sich völlig abgenabelt hat und niemandem mehr traut und den ganzen Tag Youtube guckt.
1/ People who spend their lives on YT affect recommendations more
2/ So the content they watch gets more views
3/ Then youtubers notice and create more of it
4/ And people spend even more time on that content. And back at 1This vicious circle was also observed with http://tay.ai , and it explains why the bot became racist in less than 24 hours.
=> Platforms that use AIs often get biased by tiny groups of hyper-active users.
Also mal abgesehen davon, dass das kein AI ist, was die da machen, würde ich das auch mal ausweiten. Bei Wikipedia läuft das ja genau so. Da findet eben keine Demokratisierung statt, wo sich Hunderttausende einbringen, sondern es gibt eine krasse Dominanz von einem Kabal von hyperaktiven Wikipedanten, die dann die anderen rausmobben. Auch bei anderen Systemen mit User-Bewertungen ist das so, sagen wir mal Reddit oder Youtube-Kommentaren. Die Frage ist, ob man das als "Competence Hierarchy" sieht, ala Peterson, d.h. etwas intrisisches, das eine wichtige Funktion erfüllt und daher nicht negativ sondern vielleicht sogar positiv zu sehen ist, oder ob man das als etwas negatives sieht, weil es eben die Aussagen von der riesigen Mehrheit weiter marginalisiert.Update: Auch Liquid Democracy bei den Piraten ist an der Dominanz einiger Hyperaktiver gescheitert.
Ich hab hier gerade beschissenes Bahninternet und habe daher weder den Podcast gehört noch die Arbeit gelesen, aber mir wurde der Inhalt so zusammengefasst, dass der gute Wernher eher über Vitamin B an seinen Job kam und eher Manager als Ingenieur oder Wissenschaftler war und seine Hauptleistung für die Amis war, dass er die deutschen Wissenschaftler, die die für ihr Raketenprogramm eingefangen hatten, in ihrer Muttersprache managen konnte.
Nur falls ihr irgendwann keinen Bock mehr habt, dass ich denen immer Hartz IV und den ersten verfassungswidrigen Angriffskrieg der Nachkriegsgeschichte vorwerfe, und dass sie gegen den Atomausstieg waren. Sie haben uns auch Upload-FIlter und Link Tax gebracht.
Wie so häufig waren die Linken die einzigen, auf die Verlass war. Oh und natürlich auf die PARTEI.
Die AfD war übrigens auch dagegen.
Update: Und Julia Reda von den Piraten, natürlich, ohne die wir überhaupt nicht mitgekriegt hätten, was die da versuchen.
Schon sehr früh machte die einzige Abgeordnete der Piraten-Partei, Julia Reda, Front gegen die Vorschläge. Sie nutzte für ihre Kampagne sehr starke Verzerrungen und Vereinfachungen. Die Wortkombination „Linksteuer“, mit der Reda den Artikel 11 der Richtlinie bekämpfen wollte, ist zwar wunderbar kurz, aber allen Ernstes zu glauben, es gäbe eine Steuer (die ja bekanntermaßen die Finanzämter einholen) auf das Verlinken von Texten, hat etwas unfreiwillig Komisches.Wow, mit so billiger Sophisterei kämpfen die? Da krieg ich ja fast ein bisschen Mitleid. Wenn das das beste "Argument" ist, was die haben, dann gute Nacht.
Nicht viel besser war der Kampfbegriff „Upload-Filter“ gegen Artikel 13 der Richtlinie. Upload-Filter stehen nach wie vor nicht in der Vorlage, der Begriff eignet sich aber gut, um Angst zu schüren. Es ist Julia Reda tatsächlich gelungen, einigen ihrer Anhänger vorzumachen, dass künftig alles im Internet gefiltert wird, wenn die Richtlinie zum Urheberrecht so durchkommt und Memes – ja, die geliebten Memes – würden sämtlich verboten.Ihr seht schon, WAS GANZ ANDERES!!1! Nicht das GANZE Internet wäre zensiert! Nur der Teil, bei dem man was hochladen kann!1!!Dass in der Richtlinie etwas völlig anderes steht, interessiert nur am Rande. Ihr zufolge wären Plattformen (und nur diese) angehalten worden, für „User Uploaded Content“, also von Nutzern hochgeladene Inhalte, Lizenzvereinbarungen mit den jeweiligen Rechteinhabern beziehungsweise Verwertungsgesellschaften zu schließen.
Diese Art von Artikel ist ja leider in der FAZ keine Seltenheit. Stellte sich nur noch die Frage, ob das im Politik- oder im Wirtschaftsteil lief, wo diese Art von Industrieabfall sonst verklappt wird. Und es stellt sich raus: Das kam im Feuilleton!
Wow. OK, das hat den Vorteil, dass es sich um einen Gastartikel handelt, und wir sehen können, wer sich so dermaßen krass entblödet hat.
Na? Seid ihr bereit?
Voala:
Volker Rieck ist Geschäftsführer der Firma FDS File Defense Service, die für den Schutz von Werken und Urheberrechten im Internet eintritt, und bloggt regelmäßig auf „Webschauder.de“.HAHAHAHAHAHA OMG OMG OMG HAHAHAHAHAHAHAHA
Der Rest des Artikels kommt übrigens zum Schluss, dass der Protest gegen diesen Gesetzentwurf alles gekaufte Roboter waren, weil selbstredend kein Bürger mit gesundem Menschenverstand wirklich dagegen sein könnte. Keine weiteren Fragen, euer Ehren. (Danke, Bianca)
Statement von Patrick Breyer (Piratenpartei) zum neuen Bundesjustizminister Dr. Matthias Miersch:Ging hier per Mail ein. Hoffentlich ist das wirklich von Patrick :-)Gut, dass der rückgratlose Umfaller-Maas (Vorratsdatenspeicherung, NetzDG) ins Außenministerium wegbefördert wird.
Ich setze Hoffnungen in den neuen Justizminister und Juristen Dr. Miersch, der Kooperationsvertrag und Minderheitenregierung als Alternative zur GroKo befürwortet hat, der gegen Fracking war und die Vorratsdatenspeicherung im Bundestag abgelehnt hat. Er schwenkt erfahrungsgemäß am Ende meist auf die Parteilinie ein, aber er kämpft wenigstens vorher für seine Überzeugungen. Darauf wird es in den anstehenden Auseinandersetzungen mit dem überwachungswahnsinnigen Innenminister Seehofer ankommen.
Update: Ich frage mich ja, wieso wir das nicht einfach wie früher machen können, und die Leute zur EU „befördern“. Nicht dass das so viel besser ist, aber … Außenminister!?
Update: An der Stelle sei auch an den Sony-BMG-Rootkit-Skandal erinnert.
Auf der einen Seite ist das natürlich eine Riesenschweinerei dem Wähler gegenüber, das am Tag nach der Wahl anzusagen und nicht ne Woche vorher. Auf der anderen Seite gucke ich Parteien immer gerne beim Selbst-Zerlegen zu und kann mir auch hier eine gewisse diebische Schadenfreude nicht verkneifen. Auf der dritten Seite vermute ich mal, dass das jetzt irgendwelche tiefbraunen Hohlnazis nachrücken. Die Petry war jetzt nicht direkt satisfaktionsfähig, aber im Vergleich zu einer Betrix von Storch muss die rückblickend geradezu als Intelligentzija gelten.
Da gucken sich ja sogar die Piraten wundernd um, dass jemand derart schnell nach der Wahl den Warpkern auswirft.
Ich finde ja sehr geil, dass der eine Typ bei der Linkspartei anfing, dann Piraten, jetzt AfD. Da schreiben sich ja die "die Dienste ziehen ihr Zersetzungspersonal um"-Witze von ganz alleine!
Nach Brexit könnte es also sein, dass fiese EU-Piraten in UK billige Imitate von Stilton oder Cornish Meat Pie auf den Markt werfen.
Es gibt keine Protestwähler. Die Menschen setzen ihr Kreuz auf dem Stimmzettel zu der Partei, hinter deren (populistischen) Positionen sie mehrheitlich stehen. Der Protestwähler ist eine Erfindung der Medien. Das "Protestwählertum" ist eine Erfindung der Journalisten, die arrogant genug sind, den Wähler für dumm, oder besser gesagt, uninformiert zu halten. Wir müssen damit leben, dass wir rechte Mehrheiten in unserer Republik haben.Das glaube ich so nicht, u.a. wegen des nächsten Leserbriefes:
Ich bin einer der von dir so titulierten "ich wollte nur mal einen Denkzettel erteilen"-Idioten, der in der nächsten Wahl die AFD wählen wird.Und noch einer:Nicht weil ich die gut finde. Sondern weil es meine Unzufriedenheit so ausdrückt, dass es dem politischen System wehtut.
Ich bin 47 Jahre alt, wohne im Münchner Speckgürtel und bezeichne mich eigentlich Zeit meines Lebens als politisch interessiert und Grün bis Linksalternativ. Meine in den letzten 30 Jahren abgegebenen Parteistimmen gingen überwiegend an Grüne, Linke und Piraten. Ich habe fast alle Kommunal/Landtags/Bundestagswahlen und Bürgentscheide mitgemacht. Ich habe in Wackersdorf demonstriert, für den Frieden und gegen G20-Treffen, aus Überzeugung und ich finde das noch immer richtig.
Die letzte Bundestagswahl habe ich bewusst ungültig gewählt (mit einem Kommentar auf dem Stimmzettel wird die Stimme ungültig) - was eigentlich die Königslösung für alle wäre, aber keiner tuts halt.
Soll ich dir was sagen? - Ich finde die AFD Scheisse und ich finde die Köpfe der AFD zum Kotzen. Aber noch viel mehr kotzt mich an, was unter den Augen und mit dem Segen der etablierten Politik, der Sozen, der CxU und der Grünen aus diesem Land und den Menschen geworden ist.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich komme aus einfachen Verhältnissen, aber ich bin auf der Sonnenseite: Ich habe Familie, gesunde Kinder, Wohneigentum. Ich verdiene Sechssstellig, ohne mir zuviele Beine auszureissen. Ich neide niemanden etwas, den Hartzern nicht, den Vermögenden nicht und auch den Flüchtlingen nicht. Ich fände ein Bedingungsloses Grundeinkommen eine feine Sache und ich habe kein Problem mit Flüchtlingen, die herkommen, um zu lernen und zu arbeiten (wenn sie denn dürften). Ich lebe gern.
Ich habe ein Problem mit der Tochter meiner Nachbarin: Die ist Bäckereiverkäuferin und kommt trotz achtstundenjob mit dem lächerlich wenigen Geld nicht über die Runden. Ich habe ein Problem mit Millionen Arbeitern, denen es genauso geht, weil seit Jahren die Reallöhne gekürzt werden, während die soziale und die monetäre Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Land, zwischen Bildung und Prekariat immer weiter aufgeht. Ich habe ein Problem mit einer verlogenen und unfähigen Regierung, die die Digitalisierung komplett verschläft und sich von der Wirtschaft immer mehr kaufen lässt.
Der Politikbetrieb ist seit Jahren nur noch ein Selbstzweck. Grüne, Piraten und Sozen haben sich komplett selber zerlegt - du kannst es u.a. in deinem Blog nachlesen. Die Linke würde an der Regierung so umfallen wie die Grünen, man siehts da, wo sie schon mitregiert. Der ganze Politzirkus verkommt zum Marionettentheater - die Macht ist längst woanders und kauft zusehendes die Politik einfach ein.
Ehrlich: hättest du mir von 20 Jahren gesagt, dass ich mal so rede, ich hätte dich für verrückt erklärt.
Fun Fact: Ich hab heut mit meiner Freundin (auch nicht blöd, studierte Pädagogin, hat den örtlichen Asylhelferkreis gegründet und arbeitet inzwischen beruflich mit minderjährigen Flüchtlingen) geredet, die, ohne meine Gedanken zu kennen, erzählte, sie wolle aus ziemlich denselben Gründen AFD wählen.
In diesem Sinne: Ich bin mir sicher, dass sich auch die AFD selber zerlegt, ehe sie allzuviel Blödsinn anrichtet. Eine Alternative kenne ich nicht. Ob es hilft, weiss ich auch nicht. Ich bin weder vom Programm der AFD noch von den Köpfen überzeugt - im Gegenteil. Es ist einfach das Letzte, was mir noch einfällt.
Das ist ein Fehler der Demokratie: dass man nur "+" Stimmen abgeben darf.Und einen noch:Darum geht im Westen ja auch fast keiner mehr hin: ob du dein "+" dem Kandidaten Turdy McTurdface oder seinem Widersacher Crappy McCrapface gibst, ist egal - auf die Richtung in die es geht, auf die Besetzung der Listen, auf die Agenda der Parteien… hast du null Einfluss.
Und da haben sie jetzt alle mit Null Einfluss für 27 Jahre zugesehen, wie neoliberalisiert wurde. Eltern haben ein Haus, sie haben keines oder nur ein kleines.
Eltern haben vorher gespart und sich in Schulden gestürzt, das Haus zahlt sich mit Zinsen und Wachstum und Spekulation von selbst ab. Bei den Kindern geht das nicht mehr.
Eltern verstehen das nicht - für sie hat das doch auch funktioniert. Kinder stehen als Versager da, einser Abschluß und trotzdem nur Praktika bis 35.
Mich wundert die Wut nicht. Ich hab das jetzt ein paar Mal gesehen, im Keller bei Nachbars wohnt der Sohn, der war seit 6-7 Jahren bei Licht nicht mehr draussen. Hikikomori gibt es auch bei uns, im angebl. super-duper Boom-Oberbayern, im Landkreis mit den wenigsten Arbeitslosen.
Du kannst zwischen A und B und manchmal C wählen, wobei beide Scheisse sind und die Agendaunterschiede nur von promovierten Politikwissenschaftlern festgestellt werden können.
*Da* liegt der Hund begraben.
Wären Wahlen wie Schwammwerfen (weg-x-en von ungeliebten Kandidaten und -Programmen mit Nichtwiederaufstellung für die nächste Wählperiode) - ich glaube die Demokratie wäre gesund und die Wahlbeteiligung nahe bei dreistellig.
(alle Extremistenparteien sind Anti-Irgendwas, solche Parteien zu wählen ist der (leider) einzige Weg, die ungeliebten, von den Lobbyisten dahin gesetzten Kandidaten/Ideen loszuwerden)
Ich kann verstehen, dass die Leute sauer sind - s.o.
Ich kann die Denkzettelwahl verstehen - es ist der einzige Freiheitsgrad, der einem (noch! - wie lange?) gelassen wird, weil Demos sind seit den unsanktionierten rausgekärcherten Augen ja auch diskreditiert!
NICHT verstehen kann ich die Leute, die sich von den Denkzettelgewählten dann hinterher verraten fühlen - war absehbar.
Verarschen tun uns leider alle.
Ich hoffe ja immer noch auf Macron, Wilders hat es ja auch nicht geschafft.
WAS NOCH NIEMAND LAUT GEFRAGT HAT: Darf man als NICHT-Demokratie überhaupt bei der NATO Mitglied sein?
Ich halte die Abstimmung der Deutsch-Türken nicht für *deren* Versagen, sondern das *unserer* Politik.Und einen allerletzten noch:In den 90ger Jahren war ich Mitglied im Ausländerbeirat von [kleines Kaff] ('Allah schuf [örtliches Plattenbau-Stadtviertel] nicht in drei Tagen').
Schon damals war die Tendenz bei den türkischen Mitgliedern die:
Dieses Verhalten wurde später von der SPD/Grünen Bundesregierung sanktioniert.
- Man erlangt die Deutsche Staatsbürgerschaft und gibt die Türkische ab.
- Man fährt in die Türkei und bekommt einen türkischen Pass zurück.
Ich halte das für einen Fehler. Nach meiner Meinung sollten alle Menschen, die hier in Deutschland geboren werden und leben, einen deutschen Pass bekommen (ich habe keinen). Blutrecht geniesst aber Vorrang.
In Deutschland haben wir 'gesplittete' Gesellschaften: Die Türken, die Araber. Wie war das mit den Immigranten der ersten Stunde? Die Polen? Die Italiener? (Ittacker?) Wo ist der gesellschaftliche Diskurs? Ich bin Ex-Kölner: Chorweiler, Nippes, Kölnberg.
Was wir hier erleben, ist ein Versagen der Integrationspolitik. Dies betrifft nicht nur den 'ethnischen' Rand, sondern auch den 'sozialen' (AFD lässt grüssen). Es bilden sich Parallel-Gesellschaften. DTIB ist z.B. ein Ausdruck davon. Im Grunde genommen, wird an den realen Gegebenheiten vorbei regiert. USA lässt grüssen.
"Die Demokratie setzt die Vernunft im Volk voraus, die sie erst hervorbringen muss!” (Karl Jaspers)Vielen Dank für die Einsendungen!Ausgangspunkt:
Bildungsniveau: “In Südeuropa … besitzt über die Hälfte ein niedriges Bildungsniveau. Dasselbe gilt für langjährige Aufnahmeländer wie Frankreich, Belgien und Deutschland, in denen sich viele Ausländer zu einer Zeit niedergelassen haben, als das Bildungsniveau in ihren Herkunftsländern (insbesondere die Türkei und die nordafrikanischen Länder) niedrig war.” [1]
Ergebnis (k)einer Integrationspolitik:
- Armut: "Ebenso haben Kinder mit Migrationshintergrund ein deutlich höheres Armutsrisiko als Kinder ohne Migrationshintergrund” [3]
- Leseinkompetenz: "Am niedrigsten fielen die Durchschnittsergebnisse der Kinder von Zuwanderern in Belgien, Österreich, Dänemark und Deutschland aus” [1]
- Religion: "So geben sich die Kinder und Enkel türkischer Migranten heute religiöser. Bezeichnen sich 62 Prozent der Angehörigen der ersten Generation als sehr religiös, sind es unter ihren Nachfahren 72 Prozent.” [4]
- Chancenlosigkeit: "2012 lebten in Deutschland 693.000 junge Erwachsene im Alter von 20 bis 34 Jahren, die türkischer Herkunft waren. Von ihnen waren 281.000 (40,6 %) ohne Berufsabschluss." [2]
- mangelndes Demokratieverständnis: "Zwei Länder, in denen die Wahlbeteiligung unter Kindern von Zuwanderern mit einer Differenz von fast 20 Prozentpunkten deutlich niedriger ist als unter Kindern im Inland Geborener, sind Deutschland und die Schweiz. Die Tatsache, dass die in diesen Ländern geborenen Kinder ausländischer Eltern nicht automatisch die Staatsangehörigkeit des betreffenden Landes erhalten, scheint das zivilgesellschaftliche Engagement der Eingebürgerten nicht zu stärken.” [1]
Quellen:
[1] Integration von Zuwanderern: Indikatoren 2015
[2] Datenreport 2015
[3] Der Fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
[4] Deutschtürken fühlen sich integriert, aber im Abseits
Update: Kein Leserbrief aber auch lesenswert: "Referendumm und Dümmer".
Update: Hier noch eine Gegenrede:
ich habe ca. 20 Jahren in Häusern mit Türken allen Alters zusammengelebt. Freundlicher Umgang, aber Distanz. Integration war seitens der Türken nicht gewollt, sie wollten in aller Ruhe ihr eigenes Leben leben. Darüberhinaus : einer meiner ältesten Freunde (seit 50 Jahren) ist Grieche. Mit Italienern habe ich etliche Jahre zusammen auf dem Krankenwagen gefahren.
Erkenntnis aus all diesen Jahren : Integration funktioniert in dem Ausmass, in dem es der Ausländer will. Aufoktroierte Integration funktioniert nicht, widerspricht auch massiv dem Bild von selbstbestimmten Menschen.
Der heute immer aufflammende Deutschenselbsthass “Wir haben zu wenig integriert” ist absurd und ignoriert die Realität vollständig.
und ein anderer meint:
Es ist lächerlich den Deutschen die Schuld am Abstimmungsverhalten der Deutschtürken zuzuschustern. Das Referendum wurde über die Verfassungsänderung in der Türkei abgehalten. Wer diese Entscheidung gegen Kritik verteidigen will, sollte dies bitte anhand der Verfassungsänderung tun. Der Vorwurf an die Deutschen bedient nicht nur billig deutsche Schuldkomplexe, sondern entspricht Erdogans Narrativ, dass die Abstimmung eine für oder gegen die Türkei sei. Wer als Deutschtürke die Türkei gegen Deutschland zu verteidigen glaubt, enthüllt aber vielmehr, dass er sich selbst als Fremder in diesem Land sieht. Er schließt sich quasi selbst aus. Sich anschließend über Ausgrenzung zu beklagen ist da gelinde gesagt ein Hohn.
Mit der AfD wird halt alles besser!1!!
Mal davon abgesehen, dass ich die Argumentationskette etwas wackelig finde ("Altpartei" ist nun mal ein anderes Wort als "Systempartei", insofern macht man es sich zu einfach, das mit Nazivokabular gleichzusetzen), so scheint mir das ein gutes Beispiel von "Sobald man jemanden nicht mag, ist alles, was er sagt, eine Frechheit" zu sein.Der Einsender hat völlig Recht, ich ziehe meine Kritik zurück.Beispiel: Die Grünen.
"Für die Altparteien sind Petra Kelly & Co. eine Zumutung und gleichzeitig eine Frischzellenkur"Oder die Piraten: Die benutz(t)en nicht nur selbst das Wort. In Artikeln über die Piraten verwendeten auch die Medien dieses Wort ohne Hemmungen:
Cicero, taz (Link entfernt, auf die taz linke ich nicht mehr), Spiegel, news.de.Selbst die WASG trat gegen die "Altparteien" an.
Sogar die Linken, die jetzt zwar auch gerne abschätzig darüber reden, dass die AfD alle anderen als "Altparteien" bezeichnet, verwendeten selbst noch vor wenigen Jahren den Begriff im Bezug auf Griechenland und den Siegeszug von Syriza.
Auch der Duden definiert "Altpartei" nur als "Partei mit langer parlamentarischer Tradition" (http://www.duden.de/rechtschreibung/Altpartei). Insofern scheint mir dieser Brückenschlag zu Nazivokabular dann doch etwas zu angestrengt. Und es ist so unnötig; es gibt genug Nazi-Umtriebe in der AfD, da muss man keine geistige Gymnastik veranstalten, um dann auch noch ihrer Verwendung des Wortes "Altpartei" einen Nazi-Spin zu geben. Sie sind eine relativ neue Partei. Sie bezeichnen sich selbst als Alternative. Natürlich sind sie gegen die Altparteien, das ist der ganze Sinn ihrer Existenz, das ist der Sinn jeder neuen Partei, denn wenn man mit den alten zufrieden wäre, bräuchte man keine neue.
Zu einem kurzen, aber heftigen verbalen Schlagabtausch zwischen innerparteilichen Kontrahenten führte der Antrag, sich gar nicht erst mit den Abwahlanträgen zu befassen. Kritische Diskussionen über Rechtsverstöße gegen die Parteisatzung dürften nicht unterdrückt und es müssten die Lügen mancher Kandidaten aufgedeckt werden, sagte ein Zwischenrufer.Piraten? Seid ihr es?
Ich finde ja auch das Bild oben ganz großartig. Da sieht man sofort, dass die AfD die Partei der Jugend und des Aufbruchs ist, der Hoffnung gar.
Was dieses Jahr echt auffiel war die Häufung von Kindern auf dem Kongress. Und zwar nicht nur so 16-jährige Nerds sondern richtig kleine Kinder bis hin zu Säuglingen, aber das ganze Spektrum. Am Eingang gestern wurde ich fast von einer Schulklasse (?) umgerannt. Und die haben sich dann im Gebäude verteilt und an verschiedenen Stellen Dinge ausprobiert. Ich hatte zum ersten Mal seit einer Weile ein Gefühl von Perspektive, denn ansonsten fühlt sich die Hackerszene vergleichsweise nachwuchsarm an, finde ich immer. Dieses Gefühl von "ihr könnt uns zwar heute ärgern, aber wir werden immer mehr" gibt es so nicht. Bei diesen ganzen Hackerkindern hatte ich aber doch erstmals dieses Gefühl. Ich habe das als etwas sehr Positives empfunden.
Inhaltlich zu dem Tilo-Jung-Interview noch eine Anmerkung. Es ging u.a. um die AfD, natürlich, ob ich da als Journalist nicht in der Verantwortung bin, denen kein Forum zu bieten, weil das ja üble Populisten sind. Was ich generell zu Populismus zu sagen habe. So in die Richtung. Und meine Antworten sind weitgehend so, wie man das erwarten würde, wenn man mein Blog regelmäßig liest. Aber wie das so ist bei sowas, ein paar Punkte fallen einem immer erst danach ein. Und die will ich jetzt hier nachreichen.
Zur Frage, ob die AfD nicht vom Regen in die Traufe ist, habe ich im Interview argumentiert, dass ich als Bürger mich von CDU und SPD nach Strich und Faden verarscht fühle, und die natürlich Reaktion auf sowas ist, dass dann halt eine andere Partei erstarkt. Ich weiß nicht, ob euch das mal aufgefallen ist, aber alle Hoffnungsträgerparteien haben bisher massivst verkackt, sobald sie Regierungsverantwortung haben. Aus allen hehren humanistischen Werten von vor der Wahl wird dann ganz schnell Austerität und Neoliberalismus, auch bei den Linken.
Es gibt zur AfD aus meiner Sicht folgende Argumentationslinien und zu bedenkende Punkte:
Ich habe mich auf dem 33c3 mit einigen Leuten unterhalten, die mir übereinstimmend berichtet haben, dass sie von Leuten aus dem rechten Spektrum angeschrieben/angesprochen wurden, und die daher einen direkten Vergleich haben zwischen dem Gebaren auf der Linken und der Rechten, und deren Erfahrung war, dass die Rechten einen umarmen und einem Abweichungen von der Parteilinie nicht übelnehmen sondern eher eine "das wirst du schon auch noch verstehen eines Tages"-Strategie fahren. Auf der Linken hingegen werden Ausgrenzungsgründe geradezu von einer Strichliste durchgegangen, und gerade weiße Männer fühlen sich halt abgestoßen, wenn man ihnen am Eingang sagt, dass hier nur Veganer aus unterdrückten Minderheiten willkommen sind und die anderen sollen halt mal ihre Erbschuld akzeptieren und ihre Privilegen prüfen.
In meiner persönlichen Erfahrung stimmt das nur partiell überein. Ich habe auch diverse unflätige Beschimpfmails vom rechten Spektrum gekriegt, aber während es der Linken bei ihren Vorwürfen darum zu gehen scheint, dem Gegenüber (also mir) möglichst verletzende Dinge zu sagen, geht es bei den Rechten eher darum, dass die mir mal ins Gesicht sagen wollen, für wie überlegen sie sich und ihre Ideologie halten. Ansonsten kann ich aber bestätigen, dass die Rechten viel inklusiver auf ihre Neuzugänge zugehen. Das ist eine Beobachtung, die ich einigermaßen bestürzend finde, weil Inklusion und Toleranz doch eigentlich traditionell ein Konzept der Linken sind.
Update: So, sorry, musste kurz einpacken und ins Hotel, geht noch ein bisschen weiter. Also die Inklusivität bei den Rechten bezieht sich natürlich auf die Erfahrung von meinen Gesprächspartnern, und das waren weiße Deutsche ohne Migrationshintergrund. Aber das waren ja letztlich in den USA bei Trump die Wahlentscheidenden, insofern ist das glaube ich einer der springenden Punkte, wieso die Linke vergleichsweise unattraktiv auf Neulinge wirkt. Ich will das jetzt mal aus Illustrationsgründen übertreiben. Bei den Rechten kommen so Mails wie "du bist ja voll antiamerikanisch, ich betrachte dich jetzt mal als Bruder im Geiste. Dass das jüdische Finanzkapital Schuld am Holocaust ist, das merkst du bestimmt auch noch." Von der Linken kommen eher so Beschimpfungstiraden ala "Du misogynes homophobes Stück Kackscheiße, dein Putin-Apologetentum und deine unreflektiertes Amerika-Bashing werden uns alle umbringen".
Ansonsten ist es mir als Nerd ein Bedürfnis, die Argumentation der Gegenseite verstanden zu haben, und dabei nicht in die "die sind halt alle doof"-Falle zu tappen. Und in einem sehr interessanten Gespräch heute abend fiel auf, dass ich "die NSDAP, das waren eigentlich Sozialisten" immer abgetan habe. Ich habe mir gedacht, das Argument ist so offensichtlich Unsinn, das ist bestimmt ein Übertragungsfehler zwischen den Eliten und dem tumben Fußvolk auf der Straße, das die ARD dann in ihren "Befragungen" zeigt, die kaum einen kohärenten Satz rausbringen können. Aber es stellt sich raus, dass das kein Übertragungsfehler ist. Die meinen das ernst, auch Leute in oberen Schichten, über so ARD-Pegida-Demonstranten. Wenn man das als Axiom betrachtet, klären sich nämlich auch plötzlich andere Bizarritäten auf. Dann gibt es nämlich eine Kontinuität der Opferrolle von "die NSDAP hat uns kaputt gemacht" über "die Alliierten haben uns kaputt macht" hin zu "die Gutmenschen machen uns jetzt kaputt". Und daraus ergibt sich die Begründung für die Verachtung von "den Sozialisten" (denn die sind Schuld an der NSDAP), den Amerikanern für die Zeit im kalten Krieg und den Moslems für ihre "Umvolkung" jetzt (Der Begriff wird im exzellenten Maha-33c3-Vortrag erklärt). Für mich ist diese Axiomatik der Unterschied von "die glauben an 20 bizarre Dinge" und "die haben ein kohärentes Weltbild mit diesen 20 bizarren Ausprägungen".
Es gibt da eine Reihe von "deutschen Werten", die man an der Stelle annehmen muss, sowas wie traditionelles Familienbild und westliche Errungenschaften (damit ist sowas gemeint wie "wir haben hier die Aufklärung, die Moslems haben nur die Scharia"), und wir werden auf der einen Seite von verweichlichten Gender-Ideologen angegriffen, auf der anderen Seite von religiösen Fanatikern aus dem Nahen Osten, die uns alle in die Luft sprengen wollen.
Ich hoffe, ich habe das rechte Gedankengerüst grob korrekt zusammengefasst und bitte ausdrücklich um Korrektur, wenn das nicht so ist.
Die nächste Frage ist, wie man die AfD sieht:
Ich warne ausdrücklich immer vor Erklärungsversuchen, die auf "die sind halt alle doof" basieren, und bin mir sicher, dass es in der AfD gebildete, schlaue Leute gibt, die da aus aus ihrer Sicht völlig rationalen Gründen mitlaufen. Wenn wir diese Gründe verstehen können, können wir möglicherweise auf sie einwirken. Das sollte unser aller Ziel sein.
Update: Was ich für eine Schulklasse hielt, war in Wahrheit diese saucoole Aktion hier.
Danke, Piraten! Danke, Christopher Lauer!
Ich erinnere mich noch, als die Piraten antraten, um die digitale Welt besser zu machen.
Da kann man nur sagen: In der Verräterpartei ist dieser Mann weich gelandet. Da wächst zusammen, was zusammengehört.
Update: Wie geil, jetzt entblöden sich tatsächlich einzelne Piraten nicht, jede Schuld von sich zu weisen. War dieser Mann euer Aushängeschild oder nicht?! Steht der für eure vorgeblichen Prinzipien oder nicht? I rest my case. (Danke, Lutz)
Bemerkenswert ist, wie der Ostteil der Stadt wieder radikaler wählt, mit weniger Stimmen für SPD und CDU und mehr Stimmen für Linke und AfD. Der Westen gibt sich da offensichtlich noch irgendwelchen Illusionen hin.
Und erstaunlich ist auch, dass die Linke wieder zulegen konnten. Offensichtlich haben die Wähler schon wieder vergessen, wie das mit den Linken an der Regierung war vor ein paar Jahren. Das Kurzzeitgedächtnis der Wähler ist immer wieder faszinierend. Wie oft muss euch die SPD eigentlich einen Dolch in den Rücken rammen, bis ihr mitkriegt, dass das halt deren Modus Operandi ist?
Wie sagen die Piraten bei Asterix? Sic transit gloria mundi. Seufz.
Bei mir z.B.? Oder bei den Piraten? *fazialpalmier*
Nun, äh, bei genauerer Betrachtung der Situation (Punkt 8) stellt sich das mal wieder als eine Familienpackung Nebelkerzen-PR-Bullshit heraus, bei dem sie uns ins Gesicht lügen, dass sie irgendein Problem gelöst haben, wenn das in Wirklichkeit gar nicht der Fall ist.
Also genau wie auch sonst immer. Ich sage nur "die Renten sind sicher", "Kernenergie ist sicher", "wir bauen mal kurz einen Flughafen für Berlin", "Wirtschaftswachstum" und "Arbeitslosigkeit".
Boah da krieg ich ja Ärger-Pickel!
Update: Jetzt behaupten irgendwelche Leute, diese FAQ sei älter und bezöge sich auf einen anderen Stand und es sei doch alles gut. Ich kann da kein Datum sehen, und denke mal, wir warten am besten, bis wir das schwarz auf weiß haben.
Update: In den Meta-Tags steht ein Datum, muss man View Source machen.
Na klar! Hacker hacken die Reederei-Server, um Frachter mit lohnender Fracht zu identifizieren!
Das höre ich gerade zum ersten Mal, dass es da einen Zusammenhang geben soll. Hab ich da gepennt oder ist das bloß eine lediglich selten vertretene Position?
Die Ex-Piraten sagen, dieser Wechsel würde unterstützt vom FDP-Vorsitzenden Christian Lindner.Ich kann mich gar nicht entscheiden, worüber ich da zuerst Witze machen soll!
Update: Aus aktuellem Anlass: Der FDP-Song!
Soll noch mal jemand sagen, die Piraten seien unprofessionell! Die Grünen haben länger gebraucht für eine ordentliche Drehtür… (Danke, Martin)
Nach außen tue ich immer ganz normal, aber eigentlich bin ich ein komischer Typ. Diese Komizität äußert sich auf viele Weisen, aber sie hat einen heimlichen Kristallisationspunkt: meine Ambivalenz, mein Verständnis unterschiedlicher Seiten, mein einerseits/andererseits. Ich kann immer soviele Leute irgendwie verstehen. Die schmerzhafteste Einsicht im Prozess meines Erwachsenwerdens zwischen 27 und 39 Jahren war, dass die Welt noch sehr, sehr viel komplizierter ist, als ich bis dahin unter dem Begriff „kompliziert“ verstanden habe. Vereinfachung enthält deshalb auch immer Subjektivität und strukturelle Ungerechtigkeit. Einerseits. Aber andererseits ist diese Vereinfachung zugleich ein Instrument, das ich selbst benutze und von dem ich stark profitiere. Denn Vereinfachung ist ein fast zwingender Bestandteil der Medienwelt. Ein idealer Satz in einer Talkshow ist wie ein idealer Tweet: simpel, kurz, pointiert. Verdichtung erzeugt Reichweite, und mein Job in dieser Medienwelt der Vereinfachung ist „Experte für Internet plus X“. Könnte man auch mal drüber streiten, aber nicht jetzt und hier.Ein Gastbeitrag von Sascha Lobo.Die selbstreferentiellen Eingangsworte sind notwendig, weil ich zum zehnten Geburtstag von Fefe einen Text schreiben möchte, der nicht nur mir selbst, sondern auch ihm gerecht wird. Dazu wird zwingend eine Selbstverortung benötigt. Schaut man sich nämlich die bisherigen Gratulanten an, üben sie sich fast ausnahmslos im Fach Selbstähnlichkeit. Der Verschwörungsaffine lobt die Verschwörungsaffinität. Netzpolitik.org wünscht sich, dass Fefe Netzpolitik.org werden soll, mit Fact Checking und Redaktion und Crowdfinanzierung. Und der Piratenchef tut so, als würde er sich über die viele Kritik ganz dolle freuen, was ja auch in der Partei sein Hauptjob ist. Naja. Man kann der subjektiven Betrachtung kaum entfliehen, man kann sie sich nur bewusst machen.
Zugleich ist wichtig zu verstehen: Meine Funktion in der Öffentlichkeit verläuft trotz einiger unterschiedlicher Haltungen in Teilen parallel zu der von Fefe. Deshalb ist die Kritik, die ich an Fefe äußere, oft auch Kritik, die man stärker oder schwächer an mir üben könnte. Und so folgt hier meine offensiv ambivalente Würdigung von Fefe. Oder vielmehr der beiden Fefes, die ich von meinem Sowohl-Als-Auch-Standpunkt aus sehe. Ins mittelschwer Bizarre driftet diese Absicht jedoch – weil ich eigentlich beide Fefes nicht lesen kann, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Fefe, der Notwendige
Ich kann Fefe nicht regelmäßig lesen, weil ich trotz allem Optimist bin und bleiben will. Aber ich bin auch so empfindsam wie ein neugeborenes, dreibeiniges, blindes Flauschekätzlein. Schon fünf Minuten Fefe lesen und Links nachverfolgen bringen mich zur Verzweiflung über die Welt. Und zwar auch dann, wenn ich die schwierigen, unklaren und eventuell falschen Teile abziehe. Trotzdem setze ich mich der Verzweiflung ab und zu aus: Ich benutze Fefe als eine Art Medikament, wenn die Verlockung, doch wieder Frieden mit der defekten Welt zu machen, zu groß wird. Zwei, drei pointierte Bemerkungen über die zutiefst verstörende Behördenkatastrophe rund um die NSU, die völlig zufällig kurz vor der Aussage verstorbenen Zeugen – und mir ist übel für drei Wochen. Es ist die Übelkeit, die als Antrieb funktioniert, gegen etwas zu kämpfen, was falsch ist. Und der Weg in die digitale Gesellschaft ist auf viele Arten katastrophal falsch. Fefes Erfolg liegt in der Vereinfachung der Sachverhalte und der Selbstbestätigung für eine bestimmte Gruppe, und manchmal braucht man Vereinfachung und Selbstbestätigung dringender als Differenzierung und Ambivalenz, damit man sich selbst nicht alles schönschmirgelt mit dem ständig relativierenden Einerseits/Andererseits. Schlimmer noch: Mit Snowden habe ich persönlich eine Bestätigung bekommen, dass das, was ich mir nicht vorstellen konnte oder wollte und Fefe seit vielen Jahren transportiert – doch wahr war. Ein blinder Fleck in meiner Realitätseinschätzung, von katastrophal großen Ausmaßen. Daraus möchte ich lernen. Für mich ist Fefe wichtig als stechende Rückversicherung, mich nicht zu bequem einzurichten in meiner Position. Dafür bin ihm zu Dank verpflichtet, als mit einem Klick aufrufbaren, schmerzhaften, aber notwendigen Stachel im Fleisch.
Fefe, der Problematische
Ich kann Fefe nicht regelmäßig lesen, weil mir übergroße Selbstgewissheit zuwider ist. Anders als offenbar viele Leser ziehe ich keinen Nektar aus der wiederholten Bestätigung „Ich habe es ja schon immer geahnt/gewusst/gesagt“. Dieses Muster zieht sich jedoch durch, selbst die durchaus vorhandene Selbstkritik erscheint mir als Teil davon – weil sie nur aufgeschrieben wird, aber keine für mich erkennbaren Konsequenzen hat. Dadurch wird Selbstkritik vom Instrument zur Pose, ich weiß das sehr genau, denn bin selbst auch schon oft in diese Falle getappt.
Zweieinhalbmal habe ich Fefe live getroffen und länger mit ihm gesprochen (einmal ist als Podcast dokumentiert). Das reicht nicht, um ihn näher kennenzulernen. Aber es reicht, um zu ahnen, dass diese Eindimensionalität ein mediales Rezept ist. Die Kritikfähigkeit und Vielschichtigkeit der Person dahinter erscheint mir deutlich größer, als das Blog vermuten lässt. Leider blitzt das noch zu selten auf.
Meine Vermutung für den Grund wäre, dass Fefe als gefühlter Einzelkämpfer begann, der allein gegen die schlimme Welt anschreiben musste, und der deshalb Unterstützerscharen andocken wollte. Truppen sammeln. Das macht man mit Bestätigung der Sorte „Wir, ihr und ich, haben alle total recht und sind auf dem allerrichtigsten Pfad“. Das ist legitim. Ab einer gewissen Wirkmacht aber sollte dieser Pfad verlassen werden (sonst erstarrt man zur ritualisierten Selbstgerechtigkeit). Mir scheint, als sei das Fefe noch nicht ganz gelungen. Vereinfachung und damit Zuspitzung ist in der Kommunikation oft essentiell und hochwirksam, aber als Hauptzutat zu einem Weltbild schlecht. Wenn Fefe es aufgrund der Reaktionen auf seine Anfragen für notwendig hält, seinen „gruseligen“ Fefe-Mob zur Ordnung zu rufen – allein schon, dass es so etwas gibt wie einen Fefe-Mob! – weist das auf zweierlei hin: Dass mein Eindruck von Fefes persönlicher Vielschichtigkeit und Kritikfähigkeit nicht ganz falsch ist. Das ist gut. Aber dass zugleich ein Teil des Publikums die mediale Vereinfachung nicht durchschaut und sein Weltbild vollständig auf der Fefe-Interpretation aufbaut. Und zwar samt des gewollt inszenierten, anmaßenden, aggressiven, destruktiven Tons. Das ist schlecht. Und eine gewisse, fefeseitige Verantwortung dafür ist schwer zu leugnen.
Fefe, was nun?
Differenzierung ist unglaublich anstrengend, ernüchternd, zehrend. Und sie widerspricht dem bisherigen Erfolgsrezept dieses Blogs. Aber sie erscheint mir als nächster Schritt sinnvoll, schon um diejenigen Leute abzuschütteln, die alles Schlechte an Fefes Blog verkörpern und diejenigen zu bestärken, die das Gute an diesem Blog sind und noch stärker sein könnten.
Dass dieser Schritt notwendig ist und darüber entscheiden wird, ob Fefes Wirkung unter den deutschsprachigen Nerds zukünftig als eher positiv oder eher negativ zusammengefasst werden kann, lässt sich – überraschend – auch an Snowdens Enthüllungen ablesen. Präziser: an einem blinden Fleck der Nerdwelt, die Fefe adressiert. Denn die Grundhaltung dieser Community ist, dass soziale Probleme mit der richtigen Technologie gelöst werden könnten. Und das entspricht der Herangehensweise an die Welt, die zur radikalen Überwachung geführt hat: die Überzeugung, alle Probleme durch Datenauswertung in den Griff kriegen.
Ein großer Teil der Politik, rechts wie links übrigens, ahnt nicht einmal, dass er bestürzend oberflächlich einer extremen Technologiegläubigkeit folgt. Weil ihnen Behörden und Überwachungskonzerne versprochen haben, dass sie mit viel Geld für die richtigen Technologien alle gesellschaftlichen Probleme (Terrorismus, Drogen, kaputte Straßen) schon in den Griff kriegen. Das soll explizit nicht heißen, dass „die Nerds“ an „der Überwachung“ schuld sind – es heißt aber, dass die Welthaltung, die mit in das gegenwärtige Dilemma geführt hat (Technologiegläubigkeit), uns sehr wahrscheinlich nicht wieder herausführt.
Die Zukunft dieses Blogs sollte aus meiner Perspektive also weniger „Preaching to the Converted“, Verächtlichkeit und Vereinfachung sein – und dafür mehr Differenzierung, Toleranz und echte Selbstkritik, die auch Folgen hat. Dann steht zweifellos ein goldenes Zeitalter bevor, denn der notwendige und beglückenderweise vorhandene Layer der Unterhaltsamkeit – der muss natürlich bleiben.
(Anm.d.Red.: Der angesprochene gemeinsame Podcast ist Alternativlos 33)
Fefx!— Julia Seeliger, Geschäftsführerin der Piratenpartei im Bonner StadtratNiemand kann es besser, trotz Privilegien rumzujammern, bis es kracht. Beim Shoppen fühlst du dich von 1000 Satelliten verfolgt, die dein Selbstbewusstsein als weißer heterosexueller Mann ankratzen.
In deinem Blog kritisierst du seit Jahren die glorreichen Vereinigten Staaten von Amerika, Stern am Himmel, obwohl du doch wie ich ganz genau weißt, dass die schlimmste Überwachung im Kleinen stattfindet. Jeder weiß, wo der Krieg wirklich offenbar und schmerzhaft wird: im Krieg der Geschlechter! Der private Horror in der heterosexuellen Zweierbeziehung, der Schoß ist furchtbar noch, dort wird das Gefängnis geboren! Und du wie ich weißt: am Ende gewinnt immer der Mann! Immer! Wenn du das immer noch nicht sehen willst, lies dich doch endlich mal ein in die Debatte.
Du patriarchales Schwein – ja, ich sage Schwein, obwohl und gerade weil ich selbst weiß, dass die Bilderbretter voll sind mit Schweinehälften, die dich quälen sollen, aber du wie ich weißt ja: dich kratzt das nicht! – du patriarchales Schwein bist dir nicht zu schade, die ernsthafte netzfeministische Arbeit von vielen engagierten Frauen* und ihren Allies in deinem Blog schlecht zu reden. Hast du mal deine Privilegien gecheckt? Es ist verantwortungslos, sich erst ein Blog von solcher Reichweite zuzulegen und dann den Diskurs mit maskulinistischem Flächenbombardement zu bedecken, bis auch die letzte Social Justice Kämpferin aufgegeben hat.
Alle privilegierten Männer reiben freudig ihre Smartphones, wenn du etwas wie den Sprachführer von Profssx Hornscheidt ausgräbst und damit einen Feuersturm der Empörung über ganz Deutschland rasen lässt, die die ehrliche Arbeit der Netzfeministinnen in Sekunden zerstört. Du bist der Bomber Harris des Patriarchats! Ohne dich wäre Aufschrei zu einem Erfolg geworden! Ohne dich gäbe es schon längst die Lohngleichheit, langsamen Sex und Ponys für alle – auch für Jungs! Du bist das Bollwerk, das keine Netzfeminstin einzunehmen versteht – weil dein Blog nicht mit Wordpress oder Disqus läuft, sondern perfider selbst geschriebener Kot ist, durch den keine waten will.
Doch damit nicht genug: lachend verschönerst du auch noch den Podcast „Alternativlos“, mithilfe dessen du gemeinsam mit dem Krypto-Ossi Frank Rieger den Äther vergiftest. Warum bist du, in Westdeutschland geboren und vermutlich nur aus Zufall im verwahrlosten Berlin gelandet, dir nicht zu schade, solch cyberkommunistisches Gedankengut in die Welt zu streamen? Hart arbeitend, 1000 Bugs am Tag fixend, solltest du doch wissen, dass am Berlinerischen Wesen die Welt nicht genesen wird – das wissen wir alle doch spätestens seit dem Fall der Piratenpartei!
In mühsamer Kleinstarbeit hast du auch diesen mit herbei geführt. Als es nicht mehr lief nach dem Traum der Berliner Landtagswahl mit W-Lan, Drogen und schwulen Kinderwägen, nahmst du dir das Recht heraus, Julia Schramm zu beschimpfen, Christopher Lauer hingegen nicht. Das ist ganz starkes Gender Budgeting. Begründet hast du das mit dem vermeintlichen „Datenschutz“, der, wie wir alle wissen, ja schon seit 1957 nicht mehr existiert.
Fefx. Deine Privilegien checkst du nicht, aber das kenne ich bei deinen CCC-Freunden ja zu Genüge. Erst kürzlich lief mir einer von euch über den Weg, der meinte, er sei nicht ausschließlich ein heterosexueller Mann, sondern ebenso eine homosexuelle moderne Feministin. Weil manche in „euren Kreisen“ mich als die härteste Feministin überhaupt sehen, kontere ich diesen Bullshit voller Freude mit „Schwanz ab!“. Du bleibst von solchen Forderungen verschont, hast du doch nie behauptet, eine moderne homosexuelle Feministin sein zu wollen.
Deine Privilegien heute: dein Blog hat Geburtstag, alle müssen nett zu dir sein. Ich werde checken, ob auch alle diese Regel einhalten. Alles Gute und auf weitere 10 Jahre Onlinehass!
Update: Dass hier erst nur "Name der Geschäfstführung bekannt" stand, liegt an einem Verkacker meinerseits, den ich zu entschuldigen bitte.
Update: Och menno, was hat denn die studentische Hilfskraft da schon wieder angerichtet. Jetzt könnte man das so interpretieren, als habe Julia sich beschwert. Hat sie nicht. Der Azubi wurde gefeuert. Elender Fachkräftemangel!
Die List der VernunftEin Gastkommentar von Peter Mühlbauer, Telepolis
Warum wir dem Handelsblatt im Nachhinein für die Paperboy-Klage dankbar sein müssen (oder vielleicht auch nicht)Aus Deutschland kamen in letzter Zeit eher wenige Medieninnovationen. Das hat in der Nation, die das Leistungsschutzrecht für Presseverlage und Abmahnen als Geschäftsmodell erfunden hat, unter anderem juristische Gründe. Solche juristischen Gegebenheiten waren es auch, die dazu führten, dass sich Felix von Leitner heute nicht auf den Milliarden ausruht, die ihm Google vielleicht für die von ihm erfundene Nachrichtensuchmaschine Paperboy gezahlt hätte, wenn die Startup-Firma nicht vom Handelsblatt verklagt worden wäre. Deren Geschäftsführer und Juristen glaubten, Links und Hinweise auf ihre Artikel seien nicht in erster Linie Werbung, sondern Konkurrenz – und klagten so lange, bis ihnen (wie Markus Kompa es formulierte) „die Richter am BGH […] erklärten, wie das Internet funktioniert“. Unmittelbar nach der Urteilsverkündung ging dann Google News online.
Felix von Leitner stellte am 31. März 2005 – vor genau zehn Jahren – trotzdem eine regelmäßige Nachrichtensammlung ins Netz. Sie war (anders als Paperboy das sein sollte) nicht so gestaltet, dass man mit ihr Geld verdienen konnte – aber vielleicht gerade deshalb inhaltlich interessant. Und sie entwickelte sich zu etwas, in das man bei Telepolis jeden Morgen genauso selbstverständlich hineinsieht wie in Google News oder die Twitter-Timeline. Hegel hätte diese unabsehbare Entwicklung etwas Größerem aus einer Niederlage eine „List der Vernunft“ genannt. Aber vielleicht hätte es Fefes Blog ja auch gegeben, wenn Paperboy nicht vom Handelsblatt verklagt worden wäre. Wer weiß das schon im Nachhinein.
In Fefes Blog (dessen Layout sich frei wählen lässt) zeigte der Programmierer in jedem Fall, dass er nicht nur zu technischen Innovationen fähig war, sondern auch zu stilistischen: Mit oft nur ein bis zwei Sätzen umriss er eine Nachricht nicht bloß, sondern zeigte gleichzeitig noch, was das Groteske, Widersprüchliche oder sonstwie Bemerkenswerte daran war. So wurde er bald zu einer unersetzlichen Hilfe, wenn es darum ging,in anderen Medien vernachlässigte Themen zu finden und dort weiter zu recherchieren. Das galt unter anderem für Polizeiübergriffe, zu denen man das Blog spätestens seit den dort veröffentlichten Videoaufnahmen zur Freiheit-statt-Angst-Demonstration 2009 auch in den Mainstreammedien regelmäßig konsultiert.
Nicht alles, was Fefe von Lesern zugeschickt bekommt und – häufig augenzwinkernd – verlinkt, hält einer Recherche stand. Aber bemerkenswert vieles, was vor zehn Jahren außerhalb des Blogs (und des Chaos Computer Clubs, in dem Fefe Mitglied ist) als Verschwörungstheorie abgetan wurde, gilt heute als anerkannte Tatsache: Allem voran die Totalüberwachung der elektronischen Kommunikation durch den US-amerikanischen Geheimdienst NSA, den dessen ehemaliger Mitarbeiter Edward Snowden 2013 in einer Weise enthüllte, die auch den Mainstream auf die Problematik aufmerksam machte.
Ähnliches gilt für die Arbeitsweise von Banken, die erst nach und nach einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde. Und für die Politik der NATO, der EU, der Bundesregierung und anderer politischer Akteure. Als sehr hellsichtig erwies sich Fefe auch in der Einschätzung der Piratenpartei, deren gravierende Personalprobleme er deutlich früher erkannte als alle anderen Medien.
Seine Distanz zu den Objekten seiner Berichte und Analysen macht Felix von Leitner kenntlich, indem er konsequent pejorative Ausdrücke verwendet: Die SPD (die sich trotz einer Anfrage von Telepolis nicht zum Jubiläum von Fefes Blog äußern wollte), ist bei ihm die „Verräterpartei“ und die CDU die „schwarze Pest“. Das ist nicht ganz BBC-Ton, zeigt aber eine Unabhängigkeit, die es in große Zeitungen (und vor allem in öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern) nicht gibt.
fefe, bei dem Namen schaudert es mich. Ein wenig auch vor Anerkennung über ein Blog, das seit 10 Jahren konstant existiert. Und das auf dem gleichen politischen Niveau. Nur, dass die Welt sich eben weitergedreht hat. Und wenn die Welt sich weiterdreht und die politische Haltung die gleiche bleibt, dann wird es irgendwann entweder schrecklich progressiv oder reaktionär. Fefes Schicksal ist das des Zweiteren. Vor 10 Jahren waren die Posts vielleicht amüsant, vielleicht auch noch vor 6 Jahren - mehr noch: Viel von dem politischen Mobilisierungspotential der deutschen Netzgemeinde, viel von dem, was sich irgendwie als digitaler Ermächtigungsmoment zeigte, wurde von fefe inspiriert, von der Art und Weise, wie ein Hacker sich in der politischen Landschaft positionierte, an der Spitze des CCC. Das hatte seinen Charme. Als es gegen Netzsperren ging. Als noch kaum jemand was vom Netz wusste oder verstand. Es hatte seinen Charme, als wir 2006 mit großen Augen und pochenden Herzen vor den Rechnern saßen und mit Wikileaks begriffen, dass wir, diese Leute aus dem Internet, vielleicht tatsächlich etwas bewegen könnten.(Name der Redaktion bekannt)Doch im Jahr 2015 müssen wir erkennen: Wikileaks wird von einem Irren aus dem Keller einer Botschaft gesteuert und hat zahlreiche Menschenleben in Gefahr gebracht, Snowden hat sich an Russland verkauft, die Netzgemeinde kreist um sich selbst und ist zufrieden damit, die Piratenpartei ist ein Häufchen Elend, das Antifaschist_innen denunziert und Mandatsträger_innen, die in U-Haft wegen Sexualstraftaten gegenüber Kindern sitzen, verteidigt. Der CCC ist ein Verein zwangs-reformistischer Hacker_innen geworden, die mit der Bundesregierung lieber Kaffee trinken gehen, als sie zu bekämpfen und Diversität und Inklusion sind in den elitären Hacker_innenkreisen regelrechte Schimpfwörter. Von Sozialismus und fundierter Kapitalismuskritik brauchen wir gar nicht erst anfangen. Es ist bezeichnend, dass das reaktionäre Blättchen faz das intellektuelle Hausblatt der Bewegung war und ist.
Das, was früher erheiternde Verschwörungen auf dem fefe-Blog waren, ist 2015 eine Massenbewegung, die aus Putin-verehrenden Eso-Nazis, strukturell antisemitischen Zinsheinis, Hamas-liebenden Friedensbewegten, frauen-, homosexuellen- und transfeindlichen Wirrköpfen und paranoid-schizophrenen Hacker_innen besteht. Und in Deutschland zeichnet fefe dafür mitverantwortlich. Als geistiger Wegbereiter und -begleiter für einen Haufen eigentlich unpolitischer Rechthaber_innen, die sich als Hacker (!) fühlen, aber lieber den ganzen Tag ausgelutschte Narrative, Beleidigungen und Menschenverachtung in die Kommentarspalten hauen, als sich mit ihrem Hackerkopf (!) mal der Gesellschaft zu widmen. Sprache hacken? Kapitalismus hacken? Nazistrukturen hacken? Patriarchat hacken? Nein, nein! Lieber verteidigen sie ihr Recht auf Photos von Frauen* zu onanieren, erst Recht, wenn sie wissen, dass die Frauen* das nicht wollen. Because: actually it's about ethics.
fefe, bei dem Namen schaudert es mich. Vor allem wegen des Mobs, der mit dranhängt. Ein Mob, der vor nichts zurückschreckt. Ein Mob, der Vergewaltigungswitze und -androhungen lustig findet und sie deswegen immer und immer wiederholt. Ein Mob, der Frauen* verfolgt, regelrecht jagt, weil sie auf Gender als kritisches Ordnungselement hinweisen. Ein Mob, der im Zweifel an der Seite von organisierten Nazis steht, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden. Ein Mob, für den "Vaterlandsverräter_innen" im Jahr 2015 ein ernsthaftes Problem sind. Ein Mob, der Deutschland liebt, der Nationalismus ganz ok findet und die Alliierten als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Ein völkischer Mob, der sich jeder intellektuellen Herausforderung mit schriller Empörung entzieht. Ein Mob, von dem wir froh sein können, dass er keinen stabilen und einfachen Zugang zu Waffen hat.
Und so müssen wir im Jahr 2015 erkennen: Die (Netz-)Welt hat sich weitergedreht, fefes Blog nicht. Und fefes Anhänger_innen haben sich sogar zurückentwickelt. Das mag eine Konstante sein. Und vielleicht ist das ja auch was. Wahrscheinlich können wir in 10 Jahren noch einmal "feiern". Hoffentlich dreht sich die Welt bis dahin nicht mehr so schnell und vielleicht kann fefe sich dann auch ein wenig mitdrehen.
wir Piraten lesen Dich sehr regelmäßig und das explizit nicht wegen des Sportteils. Vielmehr bist du für uns eine wesentliche Quelle für Hinweise und Anregungen zu unseren Themen. Und vor allem lesen wir dich wegen der unterhaltsamen Seitenhiebe auf alles, was sich dazu bietet.(Hier sag ich ausnahmsweise den Namen dazu, obwohl es nicht angefragt war, weil das "im Namen" sonst keinen Sinn ergibt)Was uns Piraten betrifft, nimmst Du oft kein Blatt vor den Mund. Auch wenn wir ganz sicher nicht allen Deinen Rants freudig zustimmen, sind wir dennoch dankbar für jede Kritik unseres Tuns, denn diese gibt uns immer auch eine Möglichkeit zur Selbstreflexion.
Für viele von uns bist du ein Urgestein in Sachen Netzpolitik.
In diesem Sinne ein freundliches "Weiter so!" und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag auch im Namen der gesamten Piratenpartei!
Dieser Beitrag kam von Stefan Körner, dem Bundesvorsitzenden der Piratenpartei Deutschland
Draussen sind Antifa-Anhänger, Gender-Aktivistinnen, Polizeimitfeuertöter, Ausschreitungsversteher. Linksdogmatiker, K-Gruppen-Stilfreunde, und netterweise sogar besonders peinliche Fälle von Mitarbeiterbeischlaf. Draussen sind auch die meisten Anhänger der Datenschutzkritik, die eigentlich in so einer Partei nichts verloren haben, und durch die Erfolge dennoch hochgespült wurden. Und ebenso draussen sind bekannte Befürworter von Liquid Democracy und der Ständigen Mitgliederversammlung im Internet, einer Idee, über die man vermutlich ohne Abmahnrisiko sagen kann, dass die Piraten dafür angesichts der linken Klüngelgruppen nicht reif waren. Oh, und die notorischen Abmahnfreunde und Redefreiheitsbekämpfer sind nun auch draussen, wie die sie unterstützenden Frauenquotenforderinnen, die immer besonders laut wurden, wenn sie nicht die gewünschten Listenplätze bekamen.Da haben wir alle seine Feindbilder einmal auf einem übersichtlichen Haufen! :-):
Der interessante Teil ist: das betrifft auch die letzten Rudimente der Post-Privacy-Spackeria. Nun würde man denken, dass die sofort ein Neocon-Loblied anstimmen, immerhin setzt mal jemand konsequent ihre Weltsicht um. Stattdessen gibt es hollywoodreifes Heulen und Zähneknirschen und NSA-Vergleiche.
Wobei, vielleicht verstehe ich das auch alles falsch und der NSA-Vergleich war als Lob gemeint. Die NSA und die Post-Privacy-Bewegung stimmen ja inhaltlich bei der Grundeinstellung gegenüber anderer Leute Daten im Wesentlichen überein. Ironischerweise stellt sich jetzt raus, dass sie auch von der Einstellung zu ihren eigenen Daten her im selben Team laufen.
Update: Hier gehen gerade Mitteilungen ein, dass dieser archivierende Pirat ganz fies und gemein ist und sich wegen justiziablen Beleidigungen vor Gericht verantworten musste und so weiter (das ist übrigens gar nicht so einfach, jemanden justiziabel zu beleidigen, denn das Gesetz sieht vor, dass es nicht zählt, wenn sich zwei gegenseitig beleidigen). Das mag ja alles sein, aber es geht nicht um den sondern um die Reaktion der Post-Privacy-Fraktion.
Dennoch, ein Detail will ich mal weitergeben. Der Lange gilt selbst als Erfinder des Wortes "Gesinnungsdatenbank", natürlich im Bezug auf andere, und sah sich selbst immer als edler Streiter für den Datenschutz. Die Ironie geht also in beide Richtungen hier.
Update: Da sind offensichtlich nicht nur Mobber oder gar nur Mobbing-Tweets in der Datenbank, sondern der hat dann auch gleich NSA-Style "potentielle Terroristen" aus dem Umfeld mitarchiviert. Wie das ja immer passiert, wenn Leute soziale Probleme mit Datenbanken lösen wollen. Ich frage mich, wie lange es diese Site schon gibt. Und warum das gerade jetzt platzt.
Update: Ich bekam gerade Mail von Simon. Er sagt, das Archiv geht nicht nach Personen sondern nach Schlüsselwörtern und Hashtags, daher die Unschärfe. Im Übrigen verteidigt er den Begriff "Gesinnungsdatenbank" in seiner Anwendung auf die sogenannte "ständige Mitgliederversammlung" der Berliner Piraten, weil dort politische Positionen mit Klarnamen unbegrenzt gespeichert werden sollen. Zumindest den Teil mit "geht nicht nach Personen" kann ich angesichts von Archivtweets wie diesem hier nicht so recht nachvollziehen. Welcher Selektor (um da mal im NSA-Jargon zu bleiben) hat denn diesen Tweet als interessant markiert?
Update: Haha, Der Kindergarten geht weiter.
Wir befinden uns derzeit in der juristischen Prüfung, ob und wenn ja wie, rechtlich gegen die genannte Tweetsammlung vorgegangen werden kann.
Hat da jemand einen Streisand-Effekt beantragt?
Wieso ist da eigentlich überhaupt noch jemand? Also mal abgesehen von den Antifas und den Antideutschen und den Kämpfern gegen Rassismus und Antisemitismus. Ich verfolge das ja nicht mehr so. Ist da überhaupt noch jemand sonst?
Oh und wo ich gerade beim Austeilen bin: Madame Weisband rief heute die Briten zum Krieg gegen Russland auf. Klarer Fall für Bomber Harris.
Und so passt mal wieder alles wie Arsch auf Eimer.
Macht diese Partei doch einfach zu. Haben wir nicht alle genug gelitten?
Update: Wir haben ein Dementi. Offensichtlich habe ich das völlig falsch interpretiert, als ich das darauf bezog, dass die Briten maßgeblich für die verlogene westliche Zusage "gebt eure Atomwaffen ab, wir verteidigen euch dann" verantwortlich waren. Vielleicht erfahren wir ja noch, was wirklich gemeint war. Und wie die Briten es machen sollen.
Ganz schwache Leistung, taz.
Christian Pothin (47) will seine Position als hiesiger AfD-Kreisvorsitzender aufgeben. Auf seiner Facebook-Seite schreibt er mit markigen Worten, warum er sich zurückzieht. Er will auch mal wieder ungestört Witze über Schwule und Dicke machen können.Die nächste Spaßpartei macht das dann noch ein bisschen schneller. Ist schon lustig, wie geradezu seriös die Piraten im Rückblick teilweise wirken. Kann aber auch sein, dass das bloß nostalgische Verklärung ist.
Alte Rechnungen werden beglichen. Schaumschläger, Alpha-Tiere, Choleriker und Trickbetrüger nennen sich Parteifreunde untereinander. Journalisten erhalten Hinweise, welche Vorstandsmitglieder allenfalls über fragwürdige Hochschulabschlüsse verfügten und wer zu welchem Zeitpunkt von welcher Firma aus ehrenrührigen Gründen entlassen wurde.Schade, dass wir da nicht mehr CDU-Wähler haben binden können.
Rachel Owens, 34, a merchant navy officer on huge super tankers off the east coast of Africa says the music is a really effective way of deterring the pirates and their high-speed skiffs.Second Officer Rachel from Aberfoyle in Scotland said: “Her songs have been chosen by the security team accompanying our tankers because they thought the pirates would hate them most.
Mag ja sein, aber wer will unter solchen Umständen noch Bootsbesatzung sein? (Danke, Stefan)
man wolle überprüfen, ob dieses gestohlen sei. Der Beamte habe gesagt: „Ich werde schon nicht in Ihren Nachrichten rumgucken, oder haben Sie etwas zu verbergen?“ Baum habe sein Handy übergeben und es erst nach einer halben Stunde wiederbekommen.Baum ist in diesem Fall Andreas Baum von der Berliner Piratenpartei. Sonst wäre das vermutlich gar nicht bekannt geworden. In der History konnte man sehen, dass der Polizist sich die SMS-App und das Telefon angeguckt hatte, vermutlich um das Telefonbuch abzuschnorcheln. Und um die ganzen alten SMSsen zu lesen.
Dann habe er weiterfahren dürfen, und, zu Hause angekommen, noch einmal sein Handy geprüft. Dabei habe er bemerkt, dass im SMS-Programm bis Oktober 2012 zurückgeblättert worden war, also Nachrichten geprüft worden waren. Auch in der Anrufliste sei zurückgeblättert worden.Was für eine Frechheit. Wie das halt immer ist: Wenn Daten vorliegen, werden sie missbraucht werden. Es hilft nur Datensparsamkeit.
Update: Es gab auch in Köln und Hamburg zu verdachtsunabhängigen Kontrollen u.a. von Mobiltelefonen.
Ab jetzt landen Leute, die mir Petitions-Links schickt, direkt im Killfile. Ich habe das jetzt echt häufig genug angesagt.
Oh und Links auf deutsche-wirtschafts-nachrichten.de, kopp-verlag.de und alles-schallundrauch.blogspot.com landen auch direkt neben infowars.com in der Tonne. Ich will hier vertrauenswürdige Primärquellen haben, keine hysterische Meinungsmache und Hörensagen-Seiten, die sich für ordentliche Quellenangabe zu fein sind.
Ich will das mal der Reihe nach erklären. deutsche-wirtschafts-nachrichten.de wird von einer obskuren Social Media GmbH betrieben, hat Deppenleerzeichen im Namen und bietet mir genau keinerlei Grund, sie für eine seriöse Quelle zu halten. Nehmt nur die aktuelle Story, die da gerade die Runde macht, über das Saatgut. Das einzige neue darin war die angebliche Stellungnahme, die die EU-Kommission veröffentlicht hat. Aber dafür geben sie keinen Link an. Auf ganzer Linie durchgefallen.
kopp-verlag.de bietet laut Wikipedia Ufologen, Kreationisten, "das Mittelalter existierte gar nicht" und anderen Spinnern ein Forum. Geht gar nicht.
Und dieser Hörstel von Schall-und-Rauch, guckt euch mal Videos von dem an auf Youtube, da geht praktisch die gesamte Zeit für Selbstdarstellung drauf. Der Rest ist Infowars-Wiederkäu.
Infowars wird von libertären US-Amerikanischen NRA-Fanatikern betrieben. Die sind inzwischen so hysterisch, dass sie hinter allem eine False Flag Operation von Obama vermuten, um ihnen ihre Sturmgewehre wegzunehmen, die sie für die Hirschjagd brauchen!1!!
Wie bei den anderen Sites auch rutscht gelegentlich ein Nugget dazwischen. Aber das ist dann im Allgemeinen ein Nugget mit Link auf eine Primärquelle. Die könnt ihr dann gerne einsenden, und von mir aus die Sekundärquelle dazu tun. Aber wenn da keine weiterführende Analyse steht sondern nur Hysterie, dann verlinke ich das nicht. Für Hysterie bin ich hier zuständig!1!!
BTW: Hier ist eine aktuelle Pressemeldung zum Saatgut-Dingens. Da sieht man immerhin, dass das Agitprop von Saatgutkampagne.org kommt. Und natürlich kämpfen die — mit einer Petition. m(
Der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH hat die Bestellung von Herrn Prof. Dr. Rainer Schwarz zum Sprecher der Geschäftsführung widerrufen. Der Dienstvertrag von Herrn Prof. Dr. Schwarz bleibt davon zunächst unberührt und endet erst mit dem Abschluss eines Auflösungsvertrages oder einer Kündigung. Ob eine Kündigung möglich ist, soll im Rahmen einer Ursachenanalyse zu den verschobenen Eröffnungen ermittelt werden. Der Aufsichtsrat hat hierzu eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt und wird darüber hinaus eine Rechtsanwaltskanzlei einschalten.Gut zu wissen.
Und dann wären in der AfD alle zusammen, die sich gegenseitig verdient haben. Die Piraten könnten vielleicht doch mal politisch aktiv werden. Die AfD wäre auf Jahrzehnte paralysiert. Die CDU durch den Aderlass geschwächt. Win-Win-Win.
Schade nur, dass es bei den Piraten niemanden gibt, der genug Hirnschmalz für so simple Gedankengänge hätte.
Aber hey, ist vielleicht gar nicht schlecht so.
Aber es muss schon schmerzen, selbst von der NPD ausmanövriert zu werden.
Immerhin wandern gerade die übelsten Nazis bei den Piraten zu der abgespaltenen Nazihälfte der CDU ab, wie heißen die noch gleich, AFD oder so. Vielleicht gibt es ja doch noch sowas wie Hoffnung.
Eine Demonstration.
Im Piraten-Mumble.
Mit anderen Worten: eine Demonstration, die garantiert niemand sieht. Außer den Teilnehmern. Möglicherweise nicht mal die, wir reden hier immerhin von Piraten-Infrastruktur.
Bei allen anderen Parteien würde ich annehmen, dass die gerade jemand verarscht. Zumal der Name des Vorschlagenden in dem Eintrag auch noch Bernd ist. Aber seht selbst.
Und wem Mumble zu anstrengend ist, der kann auch auf Twitter "demonstrieren". Mit einem Hashtag. m(
Update: Falls jemand nicht weiß, was Mumble ist: das ist eine VoIP-Anwendung, die hauptsächlich von Gamern benutzt wird.
Wir müssen weg von Meta-Aktionismus wie "wir haben denen gesagt, sie sollen mal was tun" und hin zu Greenpeace-Style-Aktivismus wie "ich bin da hingegangen und habe protestiert". Und zwar physisch hingehen, nicht nur per Email.
Genau wie beim Postboten. Wenn die Post nicht ankommt, ist das ein schlechter Postbote. Wie lange der gebraucht hat für das nicht zustellen, das interessiert niemanden. Oder bei der Putzfrau will auch niemand hören, wie lange sie gebraucht hat, um den Fleck auf dem Boden nicht wegzuputzen. Oder beim Programmierer. Keine Sau will wissen, wie lange der getippt hat, wenn es am Ende nicht funktioniert. Maurer. Autobauer. Köche. Das ist bei allen Berufen so.
Aber nur in der Politik sind die Vollpfosten so dreist, sich mit ihrer angeblich so umfangreichen "politischen Arbeit" (wenn ich diese Hohlphrase schon höre, krieg ich Gewaltphantasien) rechtfertigen zu wollen.
Oh und nachhaltiger als mit "machs doch besser" könnt ihr euch gar nicht demaskieren. Stell dir vor, du gehst ins Restaurant, und in deiner Suppe schwimmt eine Ratte. Würde da irgendjemand "machs doch besser, wenn du es besser kannst" vom Koch akzeptieren? Nein! Natürlich nicht!
Ich weiß nicht, ob die Piraten eine Chance hätten, wenn die ganzen "mach du es doch besser" und die ganzen "aber ich leiste doch so viel politische Arbeit" Sprallos morgen rausflögen. Wahrscheinlich nicht. Man müsste mindestens auch noch die ganzen Deflektoren rauswerfen. Ihr wisst schon, die, die auf Kritik mit Rückkritik antworten. Oder auf andere mit dem Finger zeigen. Wenn euch sonst nichts einfällt bei Kritik, dann seid ihr in der Politik falsch. Genaugenommen seid ihr überall falsch. Ihr seid das Problem, nicht die Lösung. Leute wie ihr sind der Grund, wieso bei der CDU die Merkel alle Entscheidungen trifft. Weil Kritik von den anderen um sie herum nicht angenommen sondern deflektiert wird. Weil sich die ganzen Sesselfurzer mit "aber ich mache doch so viel politische Arbeit in den Gremien" rechtfertigen können und damit durchkommen.
Ihr scheint das größtenteils vergessen zu haben, aber am Anfang stand der Anspruch, es besser zu machen. Und heute sehen wir nicht nur obiges sondern auch noch dieses widerliche "aber $FOO war doch unser Verdienst". Nein, war es nicht. NICHTS war euer Verdienst. Wenn die Merkel so tut, als sei die Rettung des Euro oder die Abschaltung der Atomkraftwerke ihr Verdienst, oder als würde die CDU was von Haushalten verstehen (wir haben eine Neuverschuldung in diesem Land!), dann findet ihr das alle zum Kotzen. Und dann stellt ihr euch hin und tut so als sei das Scheitern von ACTA euer Verdienst. Dass ich nicht lache!
Und ja, mir ist euer Abtritt wichtiger als der Abtritt von Merkel und co. Denn ihr verhindert mit eurer Inkompetenz, dass sich eine richtige Opposition bildet. Merkel weg hilft ja nichts, solange die Alternativen auch alle Scheiße sind. Und das ist der Fall gerade, und ihr seid Schuld, dass das so ist. Eine ordentliche Opposition braucht zuerst einmal Kritikfähigkeit, denn nur wenn dir jemand sagt, was gerade falsch läuft, kannst du es verbessern. Diese ganzen Apologeten müssen weg. Am besten gründet ihr eine Facebook-Gruppe, wo ihr euch alle gegenseitig shitstormt, bis ihr blau anlauft. Da steht ihr dann wenigstens nicht mehr im Weg rum.
Nun ist es ja nicht so, dass die anderen Parteien aus Dichtern und Denkern bestehen. Im Gegenteil. Ich würdige sowas ja auch immer wieder gerne im Blog oder beim Fnord-Rückblick. Unvergessen ist diese Frau oder das hier. Aber unterm Strich halten die weit mehr die Klappe, als ihre Dummheit noch offen vor sich herzutragen.
Nehmt euch zum Beispiel das hier. Das kam auch noch mal per Mail rein bei mir. Was der sich wohl gedacht hat? Dass ich meine Position angesichts seiner eloquenten Ausdrucksform und inhaltlichen Schlagfertigkeit überdenken werde?
Oder wie ist es mit dem hier? Die Liste ist noch länger. Wie wäre es mit diesem wertvollen Beitrag?
Was, das sind gar keine Piraten? Ihr wollt echte Funktionäre der Piraten? OK, sollt ihr haben. Von welchem Gesetz der da redet? Ich hab keinen Schimmer. Er wahrscheinlich auch nicht. So ist das halt bei den Piraten. Reines Knee-Jerking. Externer Stimulus? Bein zuckt nach vorne. Ich glaube nicht, dass da auch nur eine Hirnwindung beteiligt war.
Und diese erdrückende Dummheit ist es, was mich bei den Piraten am meisten deprimiert. Ich kann damit leben, wenn die nichts hinkriegen. Da hab ich bis zu einem gewissen Punkt Verständnis für. Aber diese Dummheit immer, das geht ja mal gar nicht. Nicht nur Piraten, die gesamte Twitterspackenbewegung, die nahtlos von Geocities über Myspace und Second Life gewandert sind und jetzt bei Facebook und Twitter abhängen und sich immer noch für Avantgarde halten. Die, die ihr Iphone 4 verkaufen und sich ein Iphone 5 kaufen und sich über Whatsapp-Gebühren beschweren. Die, die mich die BGE-Forderung manchmal bereuen lassen, weil sie nicht mal versuchen, sich Respekt zu verdienen, sondern ihn einfach immer nur einfordern. Als Geburtsrecht, sozusagen. Ich sag ja schon länger, dass man bei der Bildung nicht sparen darf. Aber dass das in der Praxis so schnell so tief abwärts geht, das schockiert mich dann doch.
So und jetzt könnte echt mal Frühling losgehen, geht ja gar nicht.
Update: OH DIESE SCHMERZEN
Ich glaube ja, dass die Piraten Schuld sind.
Als die angetreten sind, haben die Firmen alle volle Hosen gehabt, weil sie dachten, sie kommen mit ihrem borderline kriminellen Verhalten nicht länger durch. Die Piraten rollten mit Rückenwind bergab, und der Gegner wurde von der Sonne geblendet, und was haben sie daraus gemacht? Einen dermaßen epochalen Totalschaden, dass das in die Geschichtsbücher eingehen wird. Nichts erreicht, alles was sie angefasst haben mit Nachdruck in einer Niederlage verwandelt, aus Torchancen per Fallrückzieher ein Eigentor gemacht. Netzpolitik ist jetzt wieder unwichtig. Die Piraten haben dem Establishment gezeigt, dass von den Netzbürgern außer belanglosem Rumtwittern nichts zu erwarten ist. Schlimmer noch: Das Engagement und die realen Aktionen sind eher kleiner geworden, seit es die Piraten gibt. Denn die Leute haben jetzt den Eindruck, es gibt da ja jetzt eine Partei für, dann muss ich ja nicht mehr meinen Hintern hochkriegen.
Überhaupt ist das der neue Stand jetzt. Die Leute klicken auf irgendwelchen belanglosen Webseiten irgendwelche Petitionen und halten damit ihren Part für erledigt.
Und dann wundern sich alle, dass die Telekom ihr Internet drosselt.
Ist Berlin für den Fall einer Zombie-Katastrophe gerüstet?
Er habe für den Zuwachs keine Erklärung, über die Herkunft könne die FDP nur spekulieren. Möglicherweise stammten die neuen Freunde aus dem Ausland. Die Abkürzung "fdp" werde auf Twitter im portugiesischen Sprachraum häufig für das Schimpfwort "filho da puta" (dt.: Hurensohn) verwendet.Immerhin haben sie eine realitische Selbsteinschätzung bei der FDP.
Update: Inzwischen sagt die FDP, die Fake-Follower seien ihnen von einer anderen Partei übelmeinend geschickt worden. Das können ja nur diese fiesen Piraten gewesen sein, die anderen wissen doch gar nicht, was ein Follower ist!1!!
Nanu, hat der Fefe was gegen Wissenschaft? Nein. Aber was die meisten nicht auf dem Radar haben: Solche "Studien" werden von den Bösen gemacht. Dahinter stecken Public Relations Consulting-Firmen, Risk-Management-Firmen, Politikberatung, Thinktanks. Die haben Angst vor uns und wollen uns ausforschen. Und wie macht man das? Man schickt unverdächtige V-Leute. In diesem Fall nerdige Wissenschaftler, die freundlich anfragen.
Falls das jemand für paranoide Wahnvorstellungen hält, habe ich mal ein aktuelles Beispiel: BP lässt Bürgerproteste untersuchen. Haben die den Bürgern gesagt, dass das BP ist? Nein. Sie haben das "Göttinger Institut für Demokratieforschung" geschickt. Wer würde hinter so einem ehrbar klingenden Namen die Umweltzerstörungsindustrie erwarten? Siehste mal.
Und auch BP versucht das natürlich schönzureden. Hier ist wie sie ihre Ziele formuliert haben:
Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, welche Einstellungen und Motivlagen in typischen Gruppen engagierter Bürgerinnen und Bürger vorherrschen. Dazu gehörten auch die Einstellungen der Aktivisten gegenüber Unternehmen, soweit es um deren Mitwirkung an Infrastrukturprojekten geht.Mit anderen Worten: die wollen wissen, wie weit sie gehen können, ohne Proteste zu triggern.
Auch im Umfeld von S-21 und bei der Energiemafia gibt es solche Studien zuhauf. Und die Dienste und das Militär interessieren sich natürlich für Hacker und werden da auch lieber "Wissenschaftler" vorschicken.
Das Göttinger Institut für Demokratieforschung betont vor allem, dass BP keinen Einfluss auf die Methodik genommen habe. Dass die Ergebnisse also wissenschaftlich verwertbar sind. Dass sie da für den Imperator die Rebellen ausgekundschaftet haben, das ist noch nicht Teil von deren Problembewusstsein.
Update: Passt auch in den Dunstkreis: RWE-Studie "Akzeptanz braucht Bürgerbeteiligung".
Update: Siehe auch: Hochschulwatch, sammelt Drittmittelstatistiken der Hochschulen.
Update: Zum Kontrast: Wie BP mit Whistleblowern umgeht.
Nebenbei stellte sich auch heraus, warum Ping komplett gesperrt und ICMP rate-limited ist: "Es geht keinen etwas an, welche IP Adressen wir in Verwendung haben".Ja nee, ist klar.
Und das wäre auch weiter so gelaufen, wenn die Piraten nicht immer mit ihrem Transparenzgetue alles ausplaudern würden!1!! (Danke, Jens)
Die Bildhauerin aus Budapest wurde 1944 wegen ihres jüdischen Glaubens im Alter von 39 Jahren von den Nazis ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Im Daimler-Benz-Werk in Ludwigsfelde südlich von Berlin musste Kiss sie unter unmenschlichen Bedingungen Flugzeugmotoren montieren, so wie mehr als 1.000 Zwangsarbeiterinnen.Seit der Rudi-Dutschke-Straße scheint sich das jetzt zu einer Kunstform zu entwickeln.
"So wenig Staat wie möglich, so viel wie nötig"Ich schlage vor, die schließen sich direkt mit der FDP zusammen, und dann können sie zusammen unter 5% rumgammeln. Auch deren Themen erinnern stark an FDP-Neusprech:
Man habe außerdem schon über Themen wie Bürokratieabbau für kleine und mittelständische Unternehmen oder eine Reform der Industrie- und Handelskammern gesprochen.
Die Opposition aus Grünen, Linken und Piraten enthielt sich.Wait, what?! Die haben keine Lust mehr gehabt oder was? Abstimmen ist so anstrengend, lass uns lieber shoppen gehen?!
Bei den Piraten komme hinzu, dass selbst Mitglieder der Partei bei der Landeswahlleitung dafür plädiert hätten, die Landesliste nicht zuzulassen.Mitglieder, ja? Oder vielleicht doch eher nur ein Mitglied? Ein Ministerialrat im Frühruhestand vielleicht?
bezeichnete Vetter deshalb dreideutig als "Naziverteidiger" und "Nazirechtler", der "Vergewaltigung verharmlos[e]".Und dann das hier, von der Schramm:
empörte sich über einen ihrer Ansicht nach "unterirdischen" Blogtext Vetters, in dem dieser der "autonomen Feministin" Nadine Lantzsch öffentlich erklärt hatte, was ein Rechtsstaat ist.Auffallend korrupt, diese Piratenpartei. Bei anderen Parteien wird der Rechtsstaat erst in Frage gestellt, nachdem die Partei mal den Innenminister gestellt hat.
Boden und Wände ruiniert, Möbel gestohlen, explodierende Kosten, Rechtsstreit
Während die Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur abnimmt, ist Chauvinismus bundesweit bei knapp 20 % der Bevölkerung anzutreffen. Die Ausländerfeindlichkeit ist mit 25,1 % bezogen auf ganz Deutschland die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellungsdimension.und weiter unten
Bezogen auf ganz Deutschland ist im Vergleich zu 2010 ein Anstieg rechtsextremen Denkens (geschlossenes rechtsextremes Weltbild) von 8,2 auf 9,0 % zu verzeichnen. Einem moderaten Rückgang in Westdeutschland (von 7,6 auf 7,3 %), steht ein massiver Anstieg in Ostdeutschland (von 10,5 auf 15,8 %) gegenüber.Oh und wer sich jetzt denkt: boah die Nazis sind bestimmt alle in der Piratenpartei (den Eindrück könnte man ja aus der Presse gewinnen): Hier ist eine Tabelle, die das nach Partei aufschlüsselt. Wenn man mal die NPD mit ihren 75% Ausländerhetzern rausrechnet, sind die Parteien mit dem höchsten Ausländerhassanteil die CDU (47,8%) und die SPD (48,3%). Ja! Die SPD hat mehr "Ausländer Raus!!" als die CDU im Osten! Krass sind auch die Zahle der Linken (36,2%) und der Grünen (37,5%). Die Piraten haben den kleisten Wert aller Parteien mit ca 21%.
Update: Die ganze Studie ist deutlich größer aber auch als PDF verfügbar.
Das hochverschuldete Land Schleswig-Holstein zahlt Jahr für Jahr rund 200.000 Euro an Zulagen an die fünf parlamentarischen Geschäftsführer im Landtag.Dagegen klagen die Piraten jetzt vor dem Landesverfassungsgericht. Obwohl der eigene parlamentarische Geschäftsführer auch Begünstigter ist. Gute Arbeit!
Naja, bedauerliches Missverständnis, denkt sich jetzt der eine oder andere. Der wird schon wissen, was er tut. Der kann bestimmt gut mit normalen Bürgern kommunizieren, wenn er schon nicht seriös aussieht, dann tritt er vielleicht seriös auf. Hier ist sein Twitter-Avatar. Noch Fragen, Kientzle? Nein, Hauser.
Update: Nur der Vollständigkeit halber sei die Frage in den Raum gestellt, ob jemandem eine andere Erklärung als Sexismus einfällt.
Update: Ach Kinders, es geht doch nicht darum, welche bizarren Hobbies der hat. Von mir aus kann der tote Schildkröten sammeln. Der Punkt ist: der hat eine öffentlich einsehbare Facebook-Seite unter seinem echten Namen, in der er persönliche Informationen inklusive Bilder von sich hochgeladen hat. Das ist "ich hab keine Ahnung, was diese ganzen Knöpfe hier bedeuten" und nicht souveräner Umgang mit Technik und Datenschutz. Das ist unmündiges Konsumententum statt Technikfolgenabschätzung und bedachter Umgang mit IT-Systemen. Das, kurz gesagt, ist Internet-Ausdruckerei. Das ist FDP, nicht Piraten.
Die ersten fragen sich, ob ich bei Anke nicht genau so gemeckert hätte, immerhin hat die ja als Lobbyistin für Microsoft gearbeitet. Werden wir jetzt wohl nie herausfinden. Aber was sagt uns denn das über die Piraten, wenn man die Wahl zwischen Lobbyisten und Pony-Avataren hat? Und die Lobbyisten die besser Wahl sind?
Update: Hey, wenn jetzt noch der Ponader zurücktritt, könnte das ein richtig guter Tag werden. Und dieses Uboot von der Bundeswehr, wie heißt der noch. Und dieser Typ, der vorher bei der CDU war. Wissenschon. Oder war der bei der CSU? Nicht so wichtig. Beides wären gute Gründe, bei einer neuen Partei gar nicht erst aufgenommen zu werden. Und SPD natürlich schon mal erst Recht nicht. *grusel*
Update: Apropos Ponader. WTF trägt der denn bitte für ein T-Shirt!?!?
Update: Es handelt sich um ein Good Night White Pride Shirt mit einem Einhorn m(
Julia Schramm hat in grösster Öffentlichkeit vorgeführt, wie manche Piraten zu den Zielen, Mitgliedern und Wählern der Partei stehen, sie hat den Gegnern jede Munition geliefert, die sie brauchen, und gemessen an der Aufbauleistung, die in der Partei steckt, sind die 100000 für ihre Abdrängung in den Bedeutungslosigkeit bestens investiert. Und auch, wenn es nicht geplant gewesen ist: Besser hätte man das kaum lancieren können.
Update: Wo wir gerade bei plausiblen Verschwörungstheorien waren: mir mailt gerade jemand, dass jemand aus dem Piratenvorstand auf der "ppnews"-Mailingliste geschrieben haben soll, die "Bild" habe das PDF bei Dropbox hochgeladen, um dann über den Takedown berichten zu können.
Update: Wenn ihr beobachtet habt, wie sie in Deutschland das Krankenversicherungs- und Rentensystem kaputtgemacht haben, indem sie "private Alternativen" zugelassen haben, wird euch die Argumentation in diesem Antrag bekannt vorkommen. Da können die hundertmal dranschreiben, dass das keine Homeschooling-Initiative ist. Genau das ist es. Nichts anderes. Lest euch nochmal Greg Palast zu "No Child Left Behind" durch.
Update: Ich streite mich gerade mit Frank, ob es hier um Fundichristen oder um Elitenzementierung geht. Frank meint, das sei nicht von Fundichristen sondern von noch schlimmeren Leuten, von "Freischulen". 20% der Kinder können frei lernen, der Rest braucht von außen Struktur. Die 20% werden auch so einen Vorschlag überleben, der Rest wird verlieren. Das ist die "online lernen ist eh die Zukunft, wozu brauchen wir noch Schulen"-Fraktion. Das sind Leute, die in der Schule wenig Spaß hatten.
Das ist natürlich eine prima Vorlage, um Falkvinge und die Piraten von der Seite anzupinkeln. Falkvinge ist sozusagen der Urpirat, der sitzt für Schweden im EU-Parlament hat die Piratenpartei Schwedens gegründet.
Das brachte die Piraten in Deutschland in eine schwierige Lage. Auf der einen Seite hat der Falkvinge da ja durchaus Argumente, mit denen man sich mal beschäftigen könnte. Ich für meinen Teil finde die Argumentation in weiten Teilen plausibel. Wenn ich im Internet auf ein Foto von Kindesmissbrauch stoße, und der Besitz von so einem Foto schon verboten ist, und ich also befürchten muss, dass die Polizei nicht den Täter sondern mich verfolgt, wenn ich das melde, dann werde ich das halt nicht melden, ist doch klar. Und die Gesetzeslage ist durchaus kritikwürdig, so weist Falkvinge darauf hin, dass in diversen Jurisdiktionen der Besitz von Missbrauchsfotos härter bestraft wird als der tatsächliche Missbrauch von Kindern. Seine Erklärung ist, dass wir nicht den Kindesmissbrauch bekämpfen wollen, sondern mit diesen Gesetzen das Problem nicht mehr sehen wollen. Und das funktioniert ja auch. Wir begegnen dem nur noch über Bande, wenn Kindesmissbrauch von schmierigen Lobbyverbänden der Contentmafia und der Unterdrückungsindustrie für ihre Internetzensurpläne als Vorwand dienen muss.
Finde ich deshalb, dass wir Fotos von Kindesmissbrauch freigeben sollten? Nein. Aber drüber reden müssen wir mal, da hat Rick völlig Recht. Ich bin bereit, die Idee zu unterhalten, dass ich mit meiner Einstellung Unrecht habe und Falkvinge Recht hat.
Die Piratenpartei bei uns hat alle diese Gedanken und inhaltlichen Argument komplett ignoriert. Stattdessen haben sie Panik gekriegt, dass sie jetzt von der CDU als die Kinderficker-Partei gebrandmarkt werden könnten, und haben den langen Dolch rausgeholt und Rick Falkvinge mit Anlauf in den Rücken gerammt. Man riecht förmlich den Angstschweiß aus dieser erbärmlichen Pressemitteilung herausfließen. Die Piratenpartei hat gezeigt, dass Machterhalt wichtiger ist als Prinzipien. Statt sich inhaltlich mit auch nur einem der Punkte von Falkvinge zu beschäftigen, kommen Verleumndungen und Unterstellungen, wie man sie von der Contentmafia erwartet hätte, nicht aber von Piratenkollegen. Falkvinge ist wie gesagt nicht dafür, den Missbrauch von Kindern zu legalisieren. Da gibt es auch keinen Zweifel, wenn man sich seinen Kram durchgelesen hat. Aber die Piraten-PM liest sich, als wolle er Kindervergewaltiger aus dem Gefängnis befreien.
Für eine Partei, die noch nicht mal in den Bundestag eingezogen ist, ist das eine sportliche Leistung. Die Grünen sind erst so vollständig korrumpiert worden, nachdem sie im Bundestag Platz genommen hatten. Wenn ich Mitglied bei den Piraten wäre, würde ich jetzt austreten.
Ich finde im Übrigen, dass wir diese Diskussion wirklich mal brauchen. Nicht nur für Missbrauchsfotos von Kindern, sondern insbesondere auch für Nazi-Kram. Falkvinges Diagnose, dass wir damit nicht das Problem bekämpfen wollen sondern es aus unserem Blick verbannen wollen, trifft ja wohl voll ins Schwarze, wenn man sich anguckt, wie viele Prozent der Bevölkerung insgeheim Nazis sind oder sympathisieren. Und wir sehen es nicht nur nicht, auch die zuständigen Behörden sehen es nicht und verfolgen lieber "Linksterroristen". Und dadurch, dass wir den Diskurs verbieten und Scheuklappen der Empörung aufstellen, können wir unseren Nachwuchs nicht ordentlich immunisieren. Die libertäre Sicht, dass Gedankenverbote immer schlecht sind, muss man mal gesellschaftlich diskutieren. Teile der Debatte und unserer Geschichte einfach auszublenden, das ist durchaus kritikwürdig, zumal der fehlende Erfolg ihnen nicht recht gibt.
Was hätte die Piratenpartei denn stattdessen machen können? Sie hätte eine sachliche Presseerklärung machen können, statt dieser überemotionalisierenden Scheiße, die der Schlömer und der Urbach da rausdeprimiert haben. Es gibt so viele kritikwürdige Punkte am Status Quo, nicht zuletzt dass (was auch Falkvinge anspricht) Jugendliche kriminalisiert werden, die Nacktfotos von sich selbst und ihren Sexpartnern machen. Oder dass man sogar für erotische Texte oder Zeichnungen verfolgt werden kann, bei denen offensichtlich niemand zu Schaden kam, schon gar kein Kind. Die Gesetze müssen dringend mal aus den Klauen der Berufshysteriker befreit werden, die dem Rest der Welt ihre "christlichen Werte" aufzwängen wollen. Und selbst wenn man keine Ahnung von der Thematik hat und diese ganzen Probleme nicht kennt, dann hätte man immer noch einen Kommentar sparen können. Schließlich heißen die schwedischen Piraten auch Piraten, aber es gibt ansonsten keinerlei "Tochterfirma"-Beziehung zu den deutschen Piraten, und keinen Grund, wieso unsere Piraten die Äußerungen von Falkvinge kommentieren sollten. PR-technisch ist das ganze Thema natürlich eine einzige Tretmine. Aber mit dieser Reaktion haben die Piraten mehr zertrampelt, als die CSU je mit ihren typischen debilen Äußerungen hätte anrichten können. Und gleichzeitig ist da immer noch nichts zu dem Filesharing-Urteil des BGH. Aber zu so einer Tretmine hauen sie dann schnell-schnell was raus, und haben noch nicht mal ne Nacht drüber geschlafen vorher.
Was hätte ich publiziert? Gar nichts. Aber wenn es gar nicht anders ginge, dann sowas hier:
Die Piratenpartei Deutschlands schließt sich der Forderung nach Legalisierung des Besitzes von Kindesmissbrauchsfotos von Rick Falkvinge nicht an. Wir halten es aber für wichtig, eine gesellschaftliche Diskussion über Denkverbote und Internetzensur zu führen und uns inhaltlich mit den Argumenten auseinanderzusetzen.
Update: Wenn ich eine Diskussion fordere, sollte ich vielleicht mal vorlegen. Wenn man den bloßen Besitz von dokumentiertem Kindesmissbrauch legalisieren würde, muss das Ziel ja trotzdem sein, das Bilden eines Marktes zu verhindern und gegen den Tausch solcher Aufnahmen vorzugehen. Und das Verfolgen und Bestrafen des Mißbrauches selber soll natürlich nach wie vor stattfinden. Das gerät im Moment ein bisschen ins Hintertreffen, weil die Behörden ihr Geld für das Verfolgen von Internet-Tauschbörsen ausgeben, denn da kommen größeren Zahlen an Tätern zustande, das macht sich in den Medien besser.
Ich stelle mir das als juristischer Laie so vor, dass man den Besitz legalisieren könnte, aber das Verbreiten und Beschaffen unter Strafe stellt. Das Spannungsfeld hier ist aus meiner Sicht, wie man verhindert, dass ein böser Hacker deinen Laptop hackt und Kinderpornos ablegt, um dich zu inkriminieren. Auf der einen Seite könnte man sagen, wenn jemand mehr als 10 Bilder hat, kann man von vorsätzlichem Beschaffen ausgehen. Auf der anderen Seite kann ein Hacker natürlich immer ein Bild mehr als in der gesetzlichen Schranke steht hochladen. Und wenn man sagt, dass "Beschaffen" heißt, dass man sehen kann, dass sich der Beschuldigte die Fotos aus einem einschlägigen Webforum geholt hat, wo es genau diese Art von Material gibt, dann können auch diese Spuren gefälscht werden. Welchen Spuren traut man dann? Dem Weblog bei dem Webforum? Die werden vermutlich keine Logs führen, wenn sie nicht völlig doof sind. Und wenn sie Logs führen, wäre das ja für den Hacker noch besser, dann muss er nur das Webforum hopsnehmen und nicht mehr deinen Laptop. Eine Lösung gibt es hier m.E. nicht, und einfach den Besitz unter Strafe zu stellen macht mehr Schaden als es Gutes tut. Alternativ könnte man den Besitz auch weiter strafbar lassen, aber eine Sonderregelung einführen; wenn man innerhalb von 24h nach dem Finden eines Missbrauchsfotos selbiges der Polizei meldet, bleibt man straffrei. Welches der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Aber diskutieren muss man das mal.
Update: Lawblog dazu mit der Perspektive auf die deutschen Gesetze.
Update: Betrieben übrigens von einem Spackeria-Mitglied, wie mir gerade jemand erzählt. Wenn sich Piraten und die Spackeria schlagen, da kann es nur Gewinner geben.
Und es entsteht sogar ein neues Funktionsprinzip: Lobbyismus ohne GeldflussWie innovativ! (Danke, Peter)
Die verteilen in Tausenderstückzahlen obigen Flyer, der Schnelle Brüter als die Lösung darstellen. Die haben sich vermutlich gedacht, hey, die Piraten sind das gewohnt, sich nicht auszukennen, und rennen im Zweifelsfall "dem Fortschritt" hinterher, die merken bestimmt nicht, wie sie hier missbraucht werden.
Die Idee der Schnellen Brüter haben wir übrigens in Alternativlos 14 besprochen. Wer das noch nicht gehört hat, sollte sich die Zeit mal nehmen. Ansonsten hat auch Wikipedia ein paar Andeutungen.
Oh und wo wir gerade bei den Piraten waren. Deren Pressemitteilung zum Bundeswehr-bewaffnet-im-Inland-Urteil ist fertig. Dort loben sie das Urteil und brauchen dazu eine veritable Springflug aus Neusprech und Polit-Bullshit. Ich hatte erst den Eindruck, es habe da zwei Urteile gegeben und sie meinten ein anderes als das mir bekannte. Und warum? Weil sie Juristen rangelassen haben. Das ist keine juristische Frage, das ist eine moralische Frage, ob man bewaffnete Bundeswehr im Inland haben will oder nicht. Dass die Piratenpartei überhaupt Juristen an sowas ranlässt, hat mich an der Stelle echt erschüttert.
Update: Es gibt Widerstand gegen den Flyer innerhalb der Piraten.
Die Veröffentlichung interner Unterlagen könne „zu Nachteilen für das Land Berlin führen“. Es sei wichtig, „dass diese Gesichtspunkte und Anforderungen bei allen Fraktionen im Abgeordnetenhaus Beachtung finden“.Ach SO, die Transparenz führt zu den Nachteilen! Nicht das vollständige nachhaltige rückstandsfreie Totalverkacken Wowereits beim Flughafen, sondern das Veröffentlichen eines Dokuments darüber, DAS ist das Problem!1!! Kennt man sonst nur von der CDU, so verquere Logik.
Oh und, nebenbei: das Dokument war gar nicht geheim.
Das von den Piraten veröffentlichte Dokument beinhaltet keine persönlichen Daten, Adressen oder Telefonnummern. Es ist eine nüchterne Auflistung des Sachstandes beim BER. Es enthält keinerlei Markierungen oder Hinweise auf eine Geheimhaltungsstufe.
Update: In Schleswig-Holstein sind die Piraten auch zu transparent.
Nichts.
Aber wisst ihr, wozu sie was gemacht haben? Kommt ihr NIE drauf! Gegen den Kauf von Steuersünderdaten haben sie geklagt.
Die müssen echt aufpassen, dass sie nicht mit der FDP verwechselt werden. Auch von der Farbgebung her.
Andererseits… who cares. Beides belanglose Randgruppenparteien, die als es drauf ankam ihren Arsch nicht hochgekriegt haben und keine erwähnenswerten inhaltlichen Punkte haben, die für ihre Wahl sprächen.
Update: Kriege ne Mail von einem Juristen. Sie haben nicht mal geklagt, sie haben nur angezeigt. Und im Übrigen soll ich mich nicht so haben, die hätten ja was getwittert. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
Na gut, doch. Eine habe ich. WTF?!
Und DAS ist die Partei mit dem Computer-Knowhow?!
Wenige Tage nach der Sendung erhält Bernd Schlömer, Parteivorsitzender der Piraten, einen Anruf von Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Er fragt, warum die Partei mich nicht bezahlen könne, deutet an, dass das Jobcenter mich härter anpacken müsse, wenn öffentlicher Druck entsteht. Er spricht von Eingliederungsmaßnahmen und Sanktionen.Es gibt also keinerlei handfeste tatsächliche Gründe, das ist reines Ass Covering des Arbeitsamtes, die genau wissen, wie unmoralisch ihr tun ist.
Update: Ich hoffe ihr habt alle auf den Link geklickt und gesehen, dass er nicht das politische Amt hinschmeißt sondern sein Hartz IV!
Achtung: Das ist Hadmut Danisch; wer den nicht kennt, der zeichnet sich durch beeindruckende Realitätsverzerrung aus. Runterscrollen, Kommentar von Rebecca lesen. Danisch halt. Insofern tun mir die Piraten fast ein bisschen leid jetzt. Mit Freunden wie Danisch braucht man keine Feinde mehr. Beeindruckend auch die ganzen Kommentare der "Scheiß Feminismus, hab ich ja schon immer gesagt" Neanderthalfraktion. Da haben die Piraten noch einen langen Weg vor sich.
Also, der Krings meint dann zu Mashups, dass er noch nie ein wichtiges Werk gelesen hat, das kollaborativ entstanden sei. Am Ende seien alle Werke von einem mächtigen Schöpfer, keine Kollaboration, alles andere sei bloß Gerede.
Meint der Spitz ganz trocken: die Bibel.
Das Publikum grunzte vergnügt, und der Krings ließ sich voll aus dem Konzept bringen und polterte dann rum, darüber mache man keine Witze, das sei nicht lustig, er fordere mehr Respekt ein und so weiter. Der fühlte sich durch diese Gotteslästerung in seiner Christenehre gepackt! Ein Schenkelklopfer :-)
Ich bin ja vor allem schockiert, dass der Krings keine Kollaborationen gelesen hat. Der trägt immerhin einen Doktortitel, und die meisten (wenn nicht alle) wissenschaftlichen Publikationen sind Kollaborationen. Vielleicht sollte sich mal jemand die Doktorarbeit von dem Krings vornehmen, wenn er selber angibt, nie erwähnenswerte kollaborative Werke gelesen zu haben.
Andersherum muss man zumindest selber Urheber sein, um sich gegen die Verwerteindustrie und für eine abschwächende Änderung des Urheberrechts auszusprechen. Für eine Verschärfung des Urheberrechts braucht man natürlich Künstler. Guckt euch nur mal die Contentmafia an, die zerren für ihre Botschaften auch immer "die Künstler" hervor und zaubern dann bei Bedarf ein paar aus dem Hut.
Der Ponader geht deshalb nicht. Der sieht im Moment aus wie ein Lobbyist für Künstler, d.h. wird nicht unter glaubwürdiger Politiker, der die Welt verbessern will, abgeheftet bei den Wählern, sondern unter Lobbyist, Interessensvertreter. Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass die Umfragen noch auf 9% kommen. Das muss wie bei dem Obama sein, alles ein Luftgebäude aus Hoffnung.
Ich finde das ja zum Brüllen, wie die geschassten Piraten da jetzt einen auf Verbotene Liebe machen. Keine Sau interessiert sich dafür, wie es euch privat geht. Macht euren Job oder macht ihn nicht. Ihr seid Pressesprecher der Piraten! Der Merkel-Sprecher erzählt auch nicht den Journalisten, dass er sich ungerecht behandelt fühlt von der FDP, wenn er Schnupfen hat oder dass er vom Taxifahrer heute morgen beim Rückgeld betrogen wurde.
Ich finde ja das Hauptproblem der Piraten-Presseabteilung, dass die bisher so vollständig verkacken, nicht wer da wen mobbt oder was für schlimme Arbeitsbedingungen die haben. Hoffentlich wird das mit der neuen Besatzung besser. Schlechter geht ja auch kaum.
Das ging ja schnell mit dem Umfallen zum Establishment. Da hat ja sogar die CDU länger gebraucht, von ihren Grundsätzen eine 180°-Wendung zu machen. Wow.
Wobei, das könnten auch die ganzen Wähler sein, die der CDU weggelaufen sind, wenn man Verlust der CDU abzieht hat die FDP 0%. Schade, dass die SPD so viele Stimmen hat. Jetzt werden die wieder glauben, sie hätten das Mandat der Bürger und könnten einfach durchregieren.
Ich halte das für eine der zentralen Fragen unserer Zeit. Wenn ich ein Gerät kaufe, dann muss ich das Recht haben, damit zu tun was ich will, inklusive Reverse Engineering der Software darauf, inklusive "Schutzmaßnahmen" umgehen, inklusive weiterverkaufen, inklusive eigene Software drauf installieren. Das muss m.E. die zentrale Forderung jeder zukunftsorientierten Partei sein, dass es bei Politik um Menschen und nicht um Firmen geht, und die Rechte der Menschen immer schwerer wiegen als die Wünsche von Firmen. Keine Firma darf ihren Kunden vorschreiben, dass ihr Telefon nur in Mobilnetz A geht, dass auf ihrer Spielekonsole nur Spiele und kein Linux laufen darf, dass in ihren Drucker nur Patronen der eigenen Abzockmarke funktionieren. Allgemein: dass Geräte nur für den vom Hersteller/Verkäufer vorgesehenen Zweck verwendet werden dürfen.
Diese ganze Gängelscheiße gehört illegal gemacht. Ja, da werden Geschäftsmodelle implodieren, aber die gehören auch entsorgt, diese Geschäftsmodelle. Firmen müssen sich wieder darauf konzentrieren, Produkte zu bauen, die ihre Kunden haben wollen. Nicht ihre Kunden mit Tricks zum Kauf ihrer Produkte zu gängeln. Die Legacyparteien sind ja offensichtlich alle nicht in der Lage zu dieser trivialen Einsicht. Wie sieht es mit den Piraten aus? Die scheinen mir in der Sicht auch unter Legacy-Partei zu laufen, oder habe ich da was übersehen?
Naja, jedenfalls ist das jetzt nicht so schlimm wie es klingt, weil Motorola eine US-Firma ist und ein US-Gericht verfügt hat, dass sie das in Europa nicht durchsetzen, bis besagtes US-Gericht die Sache gehört hat. Was für eine Farce das doch alles ist.
Wieso sollten wir Europäer noch gleich unser Patentsystem mit diesen Trollen und Piraten in den USA harmonisieren? Hat da jemals jemand einen validen Grund genannt? Einen Vorteil, den wir davon haben?
viele, die den Werbefeldzug der jungen Frau kritisieren, stehen im gleichen Konflikt wie Baum. Soll man jemand, der offensichtlich nicht weiß, was er schreibt und verbreitet, auf seine Widersprüche öffentlich hinweisen? Anderseits, um einen Berliner Piraten zu zitieren: „Kann jemand mit der Internetkompetenz einer Zwölfjährigen die Partei repräsentieren?“Käptn, Käptn, Schadensmeldung von Deck 1-15, strukturelle Integrität gefährdet!
Julia Schramm freilich hat den Trick zur Perfektion entwickelt, wann immer sie mit einer ihrer hegelianischen Thesen in die Defensive gerät, sich mit einer anderen These zu radikalisieren - Spackeria-Feminismus-Urheberrecht.*gluck* *gluck* *glork*
Update: Und auch Malte Welding prügelt nochmal auf die am Boden Liegende ein.
Und die ganze Rhetorik ist schon wieder nur so eine Ausgrenz- und Bestraf-Rhetorik! Keiner fragt mal, wo die Nazis eigentlich herkommen. Und ob man vielleicht im Vorfeld schon was tun könnte. Nein, es geht nur um "keinen Fußbreit den Nazis". Das ist, worauf sich unser öffentlicher Diskurs reduziert hat. Wen man abstrafen kann. Niemand hat überhaupt ein Interesse daran, das Problem zu lösen. Es geht nur noch darum, wem man die Schuld zuschieben kann, und die kriegen dann wochenlang die Hucke voll.
Was für ein erbärmliches Schauspiel.
Ich glaube ja, dass wir so den Nazis eher mehr Leute in die Arme treiben. Die sind doch jetzt schon eine in sich geschlossene Randgruppe, die Ausgegrenzung gewöhnt ist. Der Effekt ist ja nicht, dass das Problem weggeht, sondern nur dass wir nicht mehr mitkriegen, was die so machen. Und dann sind wir alle entsetzt und empört, wenn wieder ein Ausländer zu Tode geprügelt wird.
Und durch diese Kultur des Strohmann-Abstrafens haben wir es geschafft, dass die Nazis in Sachsen die Macht übernehmen konnten, und es keiner gemerkt hat. Weil keiner auf die Nazis geguckt hat. Wir waren damit beschäftigt, jemand anderen abzustrafen. In diesem Fall die Linken, wo das im Übrigen eine genau so blöde Strategie ist, nur dass die sich dann eben nicht zusammenrotten und Leute umbringen, die Linken, sondern lieber Tee machen und eine Tüte bauen.
Und dann wundern wir uns am Ende, dass der Verfassungsschutz auch keine Erkenntnisse hat.
Seehofer fügte hinzu, er habe dem Papst insgesamt "Beruhigendes" erzählen können. Schließlich stehe der Freistaat hervorragend da.Na dann ist ja alles gut.
Aber so als Gedankenspiel ist das nicht uninteressant, wie das werden könnte, wenn die SPD mal anfinge, ihre Machtposition auszunutzen, um sich ein eigenes Profil zuzulegen. Stellt euch nur mal vor, die würden von jetzt an einfach immer zu allen CDU-Vorschlägen "Nein" sagen. Einfach so. Mehr Security? Nein. Bailout für die Banken? Nein. Bundeswehreinsätze im Ausland? Nein. Was sich da plötzlich bewegen könnte in diesem Land! Wenn die SPD den Wählern einen Grund demonstrieren könnte, wieso sie es Wert ist, dass man in Erwägung zieht, ihnen möglicherweise jemals eine Stimme zu geben bei den Wahlen.
Aber solange sie das nicht tun habe ich auch kein Problem dabei, ihnen voller Schadenfreude beim Implodieren zuzugucken. Was für Verlierer. Die sind so schlecht, dass die Leute lieber die Piraten wählen! Weia. Die müssen sich alle morgens ohne Spiegel rasieren bei der SPD.
Bei den Linken muss es gerade eine große Panik geben, wenn die nicht völlig erblindet sind. Die haben immer Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit versprochen, und dann haben sie so wenig hingekriegt, dass soziale Gerechtigkeit jetzt der Nummer-1-Wahlgrund für die Piraten ist. Die Linken haben aus meiner Sicht abgewirtschaftet, die hatten ihre Chance, waren in Berlin an der Regierung, hatten da auch echt viele Stimmen hinter sich, und haben dann weitergemacht als wären sie noch in der Opposition. Akzente setzen, coole Aktionen machen, mal ab und zu was Gutes tun? Fehlanzeige. Die Linken hatten ihre Chance und haben sie verkackt.
U.a. weil die CDU das gefahren hat, was die SPD jetzt mit den Piraten macht: Empörung, "mit euch spielen wir nicht", und damit den SPD-Wählern gezeigt: wenn ihr uns wirklich ärgern wollt, müsst ihr die Linken wählen, nicht die SPD, woraufhin eine entsprechende Wählerwanderung einsetzte. Der Bundes-CDU hat das die Mehrheit gesichert, und die SPD wählt lieber die große Koalition als sich mit Grünen und Linken herumzuschlagen.
Die Grünen haben glaube ich noch nicht verstanden, wie schlimm ihre Lage ist. Die haben den ersten Angriffskrieg der Bundesrepublik zu verantworten, die Verelendung der Massen durch Hartz IV, der Atomausstieg fand eher gegen sie als durch sie statt, und die Öko-Agenda hat sich jetzt in ausreichendem Umfang auch die CDU ins Programm geschrieben, dass niemand mehr die Grünen braucht. Den Armen ist außerdem langsam klar geworden, dass die Grünen noch nie auf ihrer Seite standen. Die Grünen sind m.E. so gut wie tot, sie wissen es nur noch nicht. Deutschland hat schon CDU, die brauchen nicht noch eine Partei der besserverdienenden Snobs, die den anderen ihre Grundsätze aufdrängen wollen. Das hat ja auch schon die FDP lernen müssen. Im Übrigen haben die Grünen ja mit Hartz IV selber dafür gesorgt, dass sich die untere Mittelschicht keinen Öko-Krams mehr leisten kann und damit als Wähler ausfällt.
Woran erkennt ihr, ob die CDU diesen Plot fährt oder nicht? Wenn die CDU das so macht wie ich hier sage, dann werden sie jetzt maximal schädliche Netz- und Sicherheitspolitik fahren. Urheberrechte verlängern statt verkürzen, Patentharmonisierung mit USA, Kommentarhaftung für Webseitenbetreiber, Deep Packet Inspection überall, mehr Überwachung, mehr Polizei. Je mehr sinnlose Law&Order-Forderungen, desto besser. Dafür haben Linke und Grüne keine glaubwürdige Gegenstrategie, weil die den Scheiß ja schon mitgetragen haben früher, und das treibt mehr Wähler den Piraten zu, die ja aus Sicht der CDU keine ernsthafte Gefahr sind.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig nutzte die Gelegenheit zur Attacke: Sie warf der Piratenpartei vor, nicht genug für Frauen zu tun.Ich bin mir gerade nicht sicher, ob die besonders dämlich oder besonders schlau vorgehen. Auf der einen Seite gewinnen so natürlich die Piraten, aber die haben ja keine Erfahrung, kein brauchbares Personal, kein erwähnenswertes Programm und haben schon in der Vergangenheit eindrucksvoll ihre Inkompetenz demonstriert. Das einzige rationale Pro-Argument für die Piraten ist im Moment, dass die anderen Parteien noch übler sind und mal so richtig einen in die Fresse verdient haben. Wenn die anderen Parteien jetzt also mit tumbem Bashing die Piraten ins Parlament forcieren, dann ist das kurzfristig gut für die Piraten, mittelfristig wird es aber dazu führen, dass die Piraten zu früh mitmachen können und dann vermutlich voll aufs Maul fliegen. Das müsste schon mit einem Wunder zugehen, wenn das anders abläuft. Daher meine Frage, ob die anderen Parteien das vielleicht absichtlich machen, damit die Wähler räumütig zu ihnen zurückkommen, nachdem sie gesehen haben, wie wenig die Piraten können. Es braucht eben eine Weile, bis so eine Partei arbeitsfähig ist, bis so ein Team eingespielt ist, bis man sich geeinigt hat, wo es eigentlich hingehen soll. Bei den Piraten bietet sich nach außen gerade das Bild, dass die noch nicht mal angefangen haben, weil da nach jedem Umfragesieg ein Haufen Neupiraten aufschlägt, die dann nochmal von Anfang an mitdiskutieren wollen.
Selbst wenn wir annehmen, dass die anderen Parteien das gerade absichtlich tun, ist aber alles andere als klar, dass das aufgeht. Immerhin haben die etablierten Parteien die Schwelle für ein besseres Abschneiden als sie selber für die Piraten sehr niedrig gelegt, die verkacken ja seit Jahrzehnten nach Kräften auf allen Ebenen. Das wäre also eine sehr riskante Strategie. Man gucke sich nur mal die Verlierer bei der SPD an, wer will denn bitte jemals zu denen zurückkehren? Da ist doch seit Jahren auch nur das einzige Argument, dass die CDU noch schlimmer ist! Keiner wählt die SPD wegen ihres Track Records.
Die CDU Ratingen wirkt nach dieser Aktion wie so ein sich eingepinkelt habender in seinem Erbrochenen liegender Hooligan am Bahnhof. Man würde ja fast aus Nächstenliebe seine Hilfe anbieten, wenn die nicht so stinken würden.
Angesichts dieser Zahlen werden da einige Ärsche auf Grundeis gehen, für die SPD und Linken ist das ja geradezu vernichtend.
Und das nur, weil man von einzelnen Piraten gelegentlich was vom bedingungslosen Grundeinkommen hört! Oder gab es da im Saarland andere Ansagen, die ich nicht mitgekriegt habe?
Das war letzten Donnerstag. Hat das jemand von euch mitgekriegt? Ich wollte eigentlich warten, bis die PR-Kampagne der Piraten anfängt, aber die wurde offensichtlich abgesagt. Oder war nie geplant.
Lieber Fefe,Der Kampf für die Bürgerrechte ist also aus Sicht des ZDF einer Angst vor Überwachung geschuldet. Sowas wie Angst vor mutierten Schlangen im Klo, die aus der Kanalisation hochgekrochen kommen.
mein Name ist [Name] und ich bin Autorin bei der TV-Produktionsfirma [Firma].
Ich hoffe, es ist OK, wenn wir DU zueinander sagen…Ich bin durch Christopher Lang, dem Pressesprecher der Piratenpartei, auf Dich aufmerksam geworden, weil ich auf der Suche nach Jemandem bin, der sich von staatlicher Überwachung bedroht fühlt.
Im Moment befinde ich mich mitten in den Dreharbeiten für eine neue ZDFneo-Sendereihe mit dem Titel "German Angst". In dieser 6-teiligen Reportage wollen wir über die Ängste der Deutschen berichten. Welche Ängste haben wir, sind diese begründet und welchen Ursprungs sind sie? […]
Für die Sendung "Die Angst vor unfreiwilliger Überwachung" würde unser Reporter [Name] , gern ein Interview zu diesem Thema mit Dir führen möchte. In dem Gespräch soll es um die Bedrohung von unfreiwilliger (staatlicher) Überwachung gehen.
Nein, liebes ZDF, für eure Marginalisierungskampagne stehe ich nicht zur Verfügung.
Oh und, lieber Bundestag: Wie unsouverän! Ihr macht es ja nur noch schlimmer damit! Meine Güte, bin ich nur noch von Amateuren umgeben hier? Das ist ja wie bei den Piraten! Die Story wäre heute aus der Presse wieder rausgewesen, aber so gibt es nochmal einen Nachschlag. Verlierer, allesamt.
Nein.
Begründung:
Überhaupt wolltet ihr doch bestimmt alle schon mal sehen, wie sich bei so einem Interview das gedruckte Wort zur tatsächlich gesprochenen Antwort verhält.
Update: Die Focus-Version ist jetzt auch online.
Update: visueller Vergleich (Danke an Karsten für die Grafik!)
Kitsap County officials said both the child's mother and father have extensive criminal records.
Well … duh! Immerhin ist der Vater einsichtig:Father: 'My kid made a mistake' in school shooting
Das ist mehr als man von der Piratenpartei sagen kann.
Immerhin, völlig für die Katz war es nicht, auch ohne die Piraten gab es Widerhall, und wenn es sonst nichts gebracht hat, so war es gut für Schramms Karriere, für Lafontaine und Wagenknecht (die sich jetzt als eigenständig denkende Nicht-Blockflöten präsentieren konnten), und für die Piraten.
Naja, vielleicht ist das auch besser so, dass die Piraten nichts erreichen im Moment. Vielleicht ist das ein Schutzmechanismus. Wer politisch noch nicht fit genug ist, sich das Rampenlicht zu erkämpfen, dem sollte man auch noch keine Entscheidungen überlassen. Die sollten ihre Zeit mit Infighting verbringen, bis sie soweit sind.
Update: Ist euch aufgefallen, wie der Schramm in den paar Minuten Interview mehr Präsidentschaft ausstrahlte und mehr Dinge angesprochen hat als Wulff in seiner gesamten Amtszeit?
Ja, die Piraten haben ACTA-Demos organisiert. Fragt mal eure Großeltern, wie das bei denen ankam. Hint: "die Chaoten aus dem Internet". Und dabei hat sich die Presse so bemüht, die inhaltlichen Kritikpunkte an ACTA wiederzugeben. Aber Guy Fawkes-Masken sind halt mit Anonymous identifiziert, nicht mit den Piraten.
Was ihr mal verstehen müsst: die Piraten haben gerade eine einzigartige Chance. Nur mit meinem Vorschlag, den Schramm zum Präsidenten zu machen, hat es schon eine DPA-Meldung losgetreten. Weil die eh alle Gewehr bei Fuß standen und über die Piraten berichten wollen. Die warten alle nur darauf, dass da mal was kommt, das auch genug hermacht, dass man es dem Volk in den Fernseher leiten kann. Aber von den Piraten kommt wer? Eine Ex-CDU-Schlaftablette.
Überlegt mal, was die Contentmafia oder ein Laden wie BITKOM für Kohle in die Hand nehmen müssen, um für ihre Inhalte eine DPA-Meldung loszutreten! Was die Industrie für die INSM ausgibt! Was die Bertelsmannstiftung kostet! Das kriegt ihr gerade geschenkt. Alles was ihr tun müsst: denen zum richtigen Zeitpunkt etwas schön plakatives geben, das genug Wumms hat, um für die Medien interessant zu sein.
Das öffentliche Nachdenken über eine Schramm-Nominierung wäre sowas gewesen.
Wenn man so eine Gelegenheit herbeiführen will, muss man richtig Aufwand treiben. Z.B. könnten die Piraten gezielt die GEMA herausfordern, und einen Piratensender in Bundestagsnähe betreiben, und es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen. Das ist mit Kosten, Mühe und Risiko verbunden. Die Schramm-Geschichte wäre kostenlos gewesen.
Oder ihr könntet "gefälschte" Krebsmedikamente beschaffen, die nach ACTA verboten wären, und dann eine Aktion mit Krebskranken machen. Dann hättet ihr einen Aufhänger, mit dem man der Zielgruppe erklären kann, wieso ACTA schlecht ist.
Generell ist das Muster, aus etwas abstraktem etwas sehr konkretes zu machen, das sich zeigen lässt. Genau wie Jauch und co, die in ihren Talkshows immer einen Betroffenen haben, dessen einzige Funktion ist, das abstrakte Problem konkret zu machen.
Warum habe ich ACTA überhaupt angesprochen? Weil man bei ACTA das Problem gut sehen kann. Die Demos haben einen Impuls geschaffen, der danach Bewegung mit Masseträgheit freisetzt. Der Impuls ist notwendig, aber nicht hinreichend. Man muss auch die Bewegung lenken. Wenn man das nicht tut, kann die Regierung die Bewegung lenken und ein Hütchenspiel bringen, wie sie das jetzt auch versuchen. Erst "wir sind nicht mehr für ACTA" dann "aus formalen Gründen" und dann, ne Woche später, wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird, sind sie doch wieder für ACTA. Die anderen Regierungen sind ja genau so, die spielen jetzt alle auf Zeit. "vorübergehend ausgesetzt", "da sind noch Fragen zu klären". Wo ist jetzt die Medienpräsenz der Piraten? Wo ist der Fragenkatalog, der aus Sicht der Piraten ganz konkret zu klären ist? Und zwar Fragen, die die Oma am Kamin versteht. Krebsmedikamente z.B.
Oder hab ich was übersehen?
Ich bin ja kein Freund von Three Strikes. Aber wer dreimal in Folge so massiv verkackt, der kann nicht mehr mit "hach wir sind halt neu und noch nicht so lange dabei" kommen.
Oh und ich will auch kein "hättest du doch gleich gesagt, dass wir nicht gleich nominieren müssen sondern ein Tweet schon gereicht hätte". Liebe Piraten, ich bin nicht euer Kindermädchen. Von mir gibt es gelegentlich mal einen freundlichen Hinweis, aber keine Todo-Liste mit konkreten Anweisungen zum hirnlosen abarbeiten. Das Ziel ist, dass ihr das irgendwann ohne fremde Hilfe könnt, nicht dass ihr jetzt konkret das tut, was ich euch sage.
Aber hey, für die Linken gilt natürlich das selbe, was auch für die Piraten gilt: jetzt ist es zu spät. Jetzt hat die Springerpresse schon einen Konsens für Gauck herbeigeschrieben.
Wisst ihr, wann der richtige Zeitpunkt gewesen wäre? Ich weiß das zufällig noch. am 17. Februar vormittags.
Mal gucken, wie viel Versagertum die Piraten noch brauchen, bis sie kritikfähig werden. Und wieviel mehr, bis sie aus ihren Fehlern zu lernen anfangen.
Die kurze Zeit der Unklarheit war eure Chance. Ab jetzt ist keiner mehr an eurem Kandidaten interessiert.
Ihr habt glaube ich immer noch nicht kapiert, welche Rolle ihr spielt. Welche Hebel ihr habt. Wie (und vor allem: wie schnell) ihr sie nutzen müsst. Im Gegensatz zu den Legacy-Parteien habt ihr verstanden, wie schnell man im Netz zu Konsens kommen kann, wie schnell man Aktionen lostreten kann. Ihr habt gesehen, wie andere Leute so Dinge bewegen können.
Aber ihr tut nichts davon, verhaltet euch träger als die CDU.
Ich hoffe, das ist euch jetzt wenigstens ordentlich unangenehm.
Ihr Verlierer.
PS: Spart euch bitte eure Ausflüchte und euer "der Fefe hat die Realitäten in einer Partei nicht verstanden"-Gefasel. Nicht um meinetwillen, ich kann das prima ignorieren. Aber in 20 Jahren, wenn eure Kinder euch fragen, wieso ihr damals eigentlich so großflächig verkackt habt, und sie euch eure peinlichen Tweets von damals zeigen. Dann werdet ihr mir dankbar sein, wenn ihr euch das jetzt verkneift.
[Ein besonders peinlicher Knaller war der eine Typ, der mir erklären wollte, ich soll mal nicht so rumnörgeln, die Piraten hätten ja 30 Tage für die Ernennung eines Kandidaten. Ich hatte nicht genug Hände für eine angemessene Fazialpalmierung]
Update: Si tacuisses, philosophus mansisses.
Liebe Piraten, es geht hier nicht um Schramm oder das Amt oder wer es tatsächlich kriegt. Es spielt keine Rolle, ob Schramm schon ja gesagt hat oder sich Bedenkzeit erbeten hat. Es gab da eine kurze Chance, die Diskussion zu lenken. Die CDU hat eine Latenz von zwei Tagen. So lange hattet ihr Zeit, die allgemeine Verwirrung zu nutzen, um die Debatte zu lenken und euch wichtige Punkte anzubringen. Ob Schramm will oder nicht spielt keine Rolle, der wird eh nicht gewählt, wenn ihr den vorschlagt. Und es hätte sogar nicht mal ein richtiger Vorschlag sein müssen. Es hätte völlig gereicht, wenn jemand wichtiges bei den Piraten der Presse gesagt hätte: "Also ich würde mir ja den Georg Schramm auf dem Posten wünschen; ein entsprechender Antrag im Liquid Feedback läuft, und wir haben bei ihm angefragt." Oder besser noch: "Wir im Vorstand" statt "ich".
Update: Ach Quack, ich nehme das zurück. Sie hätten es nicht der Presse sagen müssen. Ein Tweet hätte gereicht. Aber all das Gefasel von "aufgewachsen mit sozialen Netzen", "im Twitter sozialisiert", das ist ja alles Blödsinn. Tatsächlich benutzt ihr Twitter nur zum sinnlosen Rumfurzen, nicht zum Kommunizieren. Könnte man auch morgen zumachen und keine Facette eurer politischen Arbeit wäre eingeschränkt.
Die Rhein-Zeitung schreibt:
Von Schramm selbst steht eine Antwort noch aus, ob er überhaupt bereit wäre. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte sein Agent, das Thema mit Schramm zu besprechen. Möglicherweise werde er am Wochenende antworten.Also ich bin verhalten optimistisch. Das hat SO ein Potential jetzt, wir könnten auf einen Schlag die Popcornindustrie sanieren!
Update: Auch der Tagesspiegel springt auf, und SpOn, und die Süddeutsche und das ZDF.
Update: Stern, jetzt.sueddeutsche.
Die schlechte Nachricht: Die Piraten verkacken die Schramm-Kandidatur gerade großflächig. Im Gespräch sind wohl Jutta Limbach und Hans-Jürgen Papier. Das sind sicher beides auch gute Kandidaten. Aber für die Kandidatur von Frau Limbach braucht es keine Piraten, die wurde schon mehrfach diskutiert. Herr Papier wäre bestimmt auch gut geeignet, aber ist auch kein Piraten-Kandidat.
Die Idee bei sowas ist nicht, unkontroverse Kandidaten vorzuschlagen. Die Idee ist, mit dem Vorschlag ein deutliches Statement zu setzen.
Jetzt geht es darum, dass man jemanden nennt, der es wirklich verdient hätte. Jemand, den man da wirklich haben will. Und so toll ich den Papier finde, so zurückhaltend ist der m.E. Selbst wenn der wirklich ungehalten ist, ist er noch höflich, wohlerzogen und zurückhaltend. Das ist für einen Verfassungsrichter genau richtig, für einen Bundespräsidenten genau falsch.
Daher nochmal mein dringender Vorschlag. Schlagt Georg Schramm vor. Und wenn das nichts wird, insistiert auf Frau Koch-Mehrin. Habt eine schöne Rede vorbereitet, dass niemand (außer Herrn Wulff, der ja leider verhindet ist) die moralische Integrität und das Leistungsbewusstsein als Kernwerte unseres Landes so würdig vertreten kann wie sie. Wenn jemand nörgelt, verweist darauf, dass sie eine perfekte Durchschnittsvertreterin der etablierten Parteien und ihrer Werte ist, und die wurden ja angeblich demokratisch gewählt und vertreten daher das Volk.
Und wenn Koch-Mehrin nicht geht, könnte man immer noch auf Roland Koch zurückfallen.
Die Piraten haben ja keine echte Macht gerade. Das müsst ihr euch mal klarmachen, liebe Piraten. Ihr könnt jemanden vorschlagen. Egal wie kompromissfähig der ist, der wird es nicht werden. Schon alleine deshalb weil ihr den vorgeschlagen habt. Daher müsst ihr jemanden wie Georg Schramm nehmen, um es wenigstens maximal unangenehm für die anderen Parteien zu machen, denn der hat ja genug richtige Dinge zu sagen, wenn die Medien ihn interviewen. Oder halt jemanden aus deren Reihen, der ausreichend diskreditiert ist, um ihnen maximal unangenehm zu sein. Mappus wäre auch noch ein toller Kandidat.
Schlagt bitte Georg Schramm vor.
Keine Kompromisse, kein "wir brauchen aber einen kompromissfähigen Kandidaten", kein "da zieht die SPD nie mit", das spielt alles keine Rolle. Alles was ihr tun müsst, ist Georg Schramm nominieren. Die Medien werden den dann um ein Statement bitten. Der Rest wird von alleine laufen.
Also bitte. Kein zaudern, kein zagen, kein "aber aber". Zack-zack. Klotzen, nicht kleckern. Georg Schramm ist der Kandidat, der dem Amt gerecht würde. Die Medien haben zu den meisten Kandidaten nur Blablah, bei Schramm können die aus den Vollen schöpfen.
Falls jemand zweifelt: nein, das ist völlig ernst gemeint. Schramm ist der Mann, der das Amt nutzen würde, um mal auf den Tisch zu kloppen. Das braucht unser Land jetzt. Ihr seid in der historisch einmaligen Lage, jetzt mal tun zu können, was getan werden muss. Tut es bitte.
Danke im Voraus.
Update: Markus Kompa hat schon mal vorgelegt :-)
Warum in der Piratenpartei so wenige Frauen sind? Weil in der Politik so wenige Frauen sind! Und noch weniger in Ämtern. Warum? Weil die Zeitungen über sie nur berichten, was sie an haben, oder Heldenstories mit ihnen machen, wie sie sich als Frau durchschlagen. Weil sie erst auf politischer Linie total versagen müssen, ehe man anfängt, über das Inhaltliche zu sprechen. Weil sie unweiblich sein müssen, weil man sonst über ihre Frisuren spricht. Deshalb!Immer feste druff. Und, für die Zukunft: Eine Datenbank führen, welcher Journalist dich wie behandelt hat. In ihrem Fall würde ich sogar sagen: Öffentlich führen, die Datenbank. Der hat mich danach gefragt und davon kam das hier in der Zeitung raus.
Ich bin in der Piratenpartei nie Sexismus begegnet. Ich habe nicht an Sexismus geglaubt. Aber das hier ist er.
Wenn hingegen mal wieder bei der CDU Nazis gefunden werden, dann kräht da leider kein Hahn nach.
Ich hoffe die Piraten werten das jetzt nicht als Bestätigung, dass man in der Politik keine Inhalte oder Positionen braucht. Au weia. Dabei hatte die taz doch mal sowas wie einen Ruf.
Mich schauert ja bei der offensichtlichen Schlussfolgerung des Ganzen, nämlich dass die Redakteurin nicht so völlig unfähig ist wie es jetzt aussieht, sondern sich da mit der Afelia hingesetzt hat und sich stundenlang unterhalten hat, und dann am Ende einfach nichts inhaltliches aus ihr herausgekriegt hat, das sie hätte hinschreiben können, und deshalb diesen oberpeinlichen "Frau am Sonntag"-"Journalismus" abgeliefert hat.
Update: Afelia dementiert das.
Das legt die Vermutung nahe, dass die Staatsanwaltschaft auch noch fett Leichen im Keller hat, und die sich da alle gegenseitig mit ihrem Kompromat in Schach halten.
Update: Oh das hab ich ja verkackt. Die Staatsanwaltschaft ist doch Teil der Exekutive. Aber eine gute Nachricht gibt es doch: man kann die Einstellung der Staatsanwaltschaft mit einem Klageerzwingungsverfahren gerichtlich prüfen lassen. Wenn das mehr als nur ein PR-Stunt war, natürlich nur.
Die Piraten-Abgeordnete Susanne Graf hat Ärger, weil sie ihren Lebensgefährten Christopher Lang als Mitarbeiter eingestellt hat. Lang, der auch Bundessprecher der Piraten ist, soll Graf auf der Basis einer Zehn-Stunden-Beschäftigung organisatorisch unterstützen.Formaljuristisch ist das in Ordnung, weil die nicht verheiratet sind. Und die anderen Parteien wird es freuen, dass auch die Piraten sofort signalisieren, dass sie kein Gespür für politisch sensible Dinge haben und sofort ins erste korruptionsnahe Fettnäpfchen treten.
Update: Die Piratin rudert zurück.
Dabei ist so ein typischer Internetausdrucker-Fehler!
Update: Oh und was das Feld "Common Name" in SSL-Zertifikaten bedeutet, das muss ihnen offensichtlich auch nochmal jemand erklären.
Update: OK, hat jemand angefasst, vorhin stand da der Name des Admins im CN.
Aber der betreffende Pirat kontert das ganz wunderbar:
Er weise die Unterstellung zurück, das Tuch sei bei ihm ein Zeichen von Antisemitismus. Er habe das Tuch in Israel geschenkt bekommen, als er als Elektriker in der Nähe von Haifa auf Montage gewesen sei. Bei der jüngsten Verastaltung zur Erinnerung an die Deportation der Berliner Juden am S-Bahnhof Grunewald habe ihn niemand darauf angesprochen. „Ich werde das Tuch weiter tragen solange mir das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland das Recht der freien Meinungsäußerung einräumt“, sagte Claus-Brunner.Treffer, versenkt. :-)
Oh und die Berliner Zeitung hat auch gleich einen bissigen Kommentar nachgelegt.
Auf der anderen Seite habt ihr ja auf eurer Homepage auch noch nicht die aktuelle Stunde thematisiert, insofern ist das vielleicht auch nur konsequent so.
vielmehr verfügt das Land über Sicherheitsbehörden, die sehr kontrolliert, sehr sorgfältig, sehr behutsam mit dem sensiblen Instrument der Quellen-TKÜ umgehen. So soll es auch sein.mit dem Video derselben Rede (ab 5:00), wo er folgendes sagt:Es wäre schlimm, wenn unser Land von Piraten und Chaoten aus dem Chaos Computer Club regiert würde.
Wir haben Sicherheitsbeamte, die Recht und Gesetz verpflichtet sind.
Das Land wird von Sicherheitsbehörden geleitet, die sehr behutsam mit dem sensiblen Instrument der Quellen-TKÜ umgeht, und so soll es auch sein.Wie erklärt sich diese Diskrepanz? Sind die Stenographen des Bundestags schwerhörig? Nein, wie sich herausstellt, legen die ihre Transkripte jeweils dem Büro des jeweiligen Redners vor, und der kann dann darin nochmal die peinlichen Teils geradebiegen.Es wäre schlimm, wenn unser Land am Schluss regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus dem Computerclub.
Es wird regiert von Sicherheitsbeamten, die dem Recht und dem Gesetz verpflichtet sind.
Für mich persönlich ist damit klar, dass der Wert dieser Transkripte ähnlich der Beweiskraft von mit Trojanern erlangten "Beweisen" gegen Null geht.
Update: Vielleicht wird angesichts dieses Vergleichs auch klar, wieso ich grundsätzlich keinen Protokollen trauen kann, die vom Verdächtigen selber erstellt werden. Wenn der Bundestag schon nicht sauber protokollieren kann, was der Uhl in einer live ausgestrahlten Debatte gesagt hat, wieso sollten wir dann dem BKA trauen, sich selbst zu protokollieren?
Update: Gleich am Anfang ist noch eine sehr schöne Stelle (im Video am 1:20):
Die Computer der Kriminellen werden immer ausgetüftelter, sie werden immer raffinierter, der Staat muss schauen, wie er diesen Verbrechen im Netz Herr wird.
Und im Stenoprotokoll geht die Stelle so:
Die Computerprogramme der Kriminellen werden immer ausgetüftelter, sie werden immer raffinierter, und der Staat muss schauen, wie er dieser Verbrecher im Netz Herr wird.
Update: Uhl räumt auf Abgeordnetenwatch den "sprachlichen Missgriff" ein.
Update: Falls jemand nicht auf die Ecke links oben geguckt hat, als der Uhl den Spruch mit den Piraten und Chaoten vom Computerclub raushaute: da fazialpalmierte jemand ausgiebig.
Update: Falls noch jemand Fragen hat: Yes, Prime Minister erklärt das hervorragend.
The purpose of minutes is not to record events, it is to protect people.
Und legt gleich mit dreisten Lügen los, wie dass es nur um Terrorismus und organisierte Kriminalität ginge, nicht um Allerweltskriminalität (wie eine Online-Apotheke oder gestohlene Kinderkleidung, ja?). Wi-derlich.
"Wo Quellen-TKÜ dransteht, darf keine Online-Durchsuchung drinstehen, meine Damen und Herren!"
Immerhin gibt es ordentlich schlechtgelaunte Zwischenrufe.
"… ist es auch nicht möglich, Schadmodule nachzuladen, weil das bemerkt werden würde."
"Der Trojaner, den der CCC betrachtet hat, ist ja drei Jahre alt. Und drei Jahre sind in der IT ja eine lange Zeit." Schade nur, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin gerade einen Trojaner von 2010 covert. Hups.
Und jetzt fordert er auch noch die Unschuldsvermutung für das BKA. "Das sind Unterstellungen, die durch nichts belegt sind. Das sind Vermutungen, die durch nichts belegt sind." Ja, so gut wie keine Belege, außer vielleicht die CCC-Analyse. Aber ansonsten nichts, also so gut wie. Fast gar nichts. Gut, die Antivirenhersteller haben die CCC-Analyse bestätigt, aber das zählt ja nicht weiter.
Jetzt argumentiert er mit dem Verhältnismäßigkeitsprinzip und vergleicht den Trojaner mit Dienstwaffen der Polizei. Was für eine Farce. Die Einrufe werden immer lauter. Der Brüller!
Jetzt ist der Oppermann für die SPD am Start und beginnt erstmal mit einem Lob für den CCC. "Aber der CCC hat auch chaotische Zustände in der Bundesregierung aufgedeckt" *Applaus* Dann zählt er die Widersprüche in den Aussagen der Minister auf. *Popcorn!* Vor allem natürlich bei dem Friedrich. Kein Wunder, dass sie den nicht hingeschickt haben da.
Und dann geht es los mit dem alten SPD-Programm: "Wir sagen: Wenn schon Staatstrojaner, dann vom Staat"
Burkhard Hirsch ist da, die Justizministerin offenbar auch (wurde gerade persönlich angesprochen, ich sah sie noch nicht).
Jetzt fordert die SPD, die Trojaner zu optimieren, die müssen doch nicht einmal pro Behörde angeschafft werden, reicht doch einmal!1!! Na super, genau was wir jetzt brauchen, die ökonomischen Aspekte waren ja auch völlig unterberichtet bislang, dabei stehen die doch so im Zentrum!
Oh Mann, zwischendurch kommt rein, dass die politische Geschäftsführerin der Piraten die Debatte "ermüdend" findet und weggezappt hat. Oh und Autogrammkarten haben auch eine höhere Priorität. OMFG.
Die FDP ist dran und nutzt die Gelegenheit, um die gesamte Trojaneraufdeckung vollständig als ihre Leistung darzustellen. Wi-der-lich. Immerhin sagen sie an, dass die SPD mal die Schnauze halten soll, weil sie den Trojaner ja eingeführt haben. "Es bringt uns nicht voran, den CCC zu chaotisieren oder zu heroisieren". Denn eigentlich war das ja alles Leistung der FDP!1!! Hat den Liberalen noch keiner mitgeteilt, dass sie a) unter 5% sind und b) Eigenlob stinkt? Mann ist das abstoßend. Bisher einziger inhaltlicher Punkt ist, dass sie erschüttert ist, dass das BKA den Quellcode nicht hatte. (Über "grundrechtsschonendere" Methoden des Abhörens) "Wenn das in Asien geht, und ich meine jetzt ausdrücklich nicht China, …" *stöhn*
Jetzt ist Jan Korte von den Linken und lobt den CCC und die FAZ, das gab es bestimmt auch noch nie :-) Deutlicher Kontrast zum Gefasel der FDP. Er weist darauf hin, dass das BKA im Innenausschuss nicht garantieren wollte, dass ihr Trojaner nicht auch mehr kann. "Und das behindert den aufrechten Gang, wenn man nicht weiß, was Sie mitlesen wollen". Schön formuliert. "Die FDP hat nächste Woche die Möglichkeit, einem Antrag der Linken zuzustimmen, die BKA-Befugnisse zurückzudrehen" *schenkelklopf*
Ah jetzt war die Leutheusser-Schnarrenberger kurz im Bild. Ob die auch noch was sagen will? Der Korte gefällt mir jedenfalls, der hat da schön empört auf den Tisch gekloppt.
Ah, jetzt der von Notz von den Grünen. Beklagt sich über die Relativierung der Grundrechte und dass Vertrauen der Bevölkerung in die Bundesregierung verloren geht.
(Nochmal zu den Piraten: vielleicht solltet ihr das mit der Transparenz nochmal überdenken?)
Hmm, der Notz ist mir irgendwie nicht konkret und nicht empört genug. Das wirkt wie eine dieser "Business as Usual" Bashing-Reden im Bundestag, weil man halt in der Opposition ist. Ist ja schön und gut, dass die sich alle widersprochen haben, aber die Zeit hätte man besser nutzen können. Hahaha, ein lustiger Satz war doch (über den CCC) "sonst würdigen Sie ja das Ehrenamt immer, der CCC arbeitet doch ehrenamtlich!" Ah, jetzt kommt das Fleisch. Die Mehrheit der Bürger lehnt den Trojaner ab. Die Mehrheit lehnt auch die Vorratsdatenspeicherung ab. Gut! "Auch Sie müssen einsehen, dass im Netz die Grundrechte voll gelten" (mit anderen Worten: das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein!)
Oh Graus, jetzt der Uhl. Und der greift erstmal bis zur Schulter ins Klo und wirft dem Korte von den Linken vor, dass er gegen den Überwachungsstaat wettert (weil ja die Linken, und die SED, ihr wisst schon, gut, der Korte ist ein bisserl jung dafür, aber hey!).
Jetzt versucht er die Kleidungs-Terroristen aus Bayern als große Gefahr darzustellen und bringt "Wer sich ins Internet begibt, der kommt halt um? Ist das Ihre Position?" Und in Ermangelung inhaltlicher Argumente zitiert er den Ziercke indirekt und weist darauf hin, dass der Ziercke ja SPD-Mitglied sei. Der hat noch nicht mitgekriegt, dass die SPD politisch auch keine Rolle mehr spielt.
Wird immer besser. Das ist ja alles kalter Kaffee, weil der Computer Club, der hat ja NICHTS aufgedeckt, der Fall ist ja schon vom April, und da ist ja schon alles aufgeklärt, und im Übrigen klären wir jetzt ALLES auf, der Schaar hat mir das gesagt, und das reichen wir rum, wir wissen ja noch nicht, was da rauskommt. Nicht gänzlich widerspruchsfrei, seine Argumentation :-)
"Das wäre ja sehr schade, wenn unser Land am Ende regiert würde von Piraten und Chaoten aus dem Computerclub." Stattdessen lieber Leute, die sich an Recht und Gesetz halten, wie … die CSU!1!! *schenkelklopf*
Als nächstes der Klingbeil von der SPD, der direkt ins Klo greift und vom Bundestrojaner spricht, den der CCC untersucht hat (Hint: Staatstrojaner!). Man könnte fast denken, die haben sich alle abgesprochen, damit da gleich mal wieder einer widersprechen kann, und dann glaubt die Öffentlichkeit weiter, dass da Details kontrovers seien.
Kloppt auch auf die Widersprüche von dem Friedrich ein, und dass der die Nachladefunktion verteidigt hat. Sagt, die einzigen Chaoten hier gerade sei die Bundesregierung, dankt dem CCC. Spricht von der Offenbarung eines Kontrollverlusts der Bundesregierung. Der hat wohl auch den Schirrmacher gelesen heute. Wünscht sich, dass in der CDU mehr Leute Altmaier als Uhl lesen. Naja, hat mich nicht vom Hocker gehauen. Der braucht einen dynamischeren Redenstil.
Oh jetzt die Schnarrenberger! "Es darf keine Online-Durchsuchung in eine Quellen-TKÜ übergehen!" Klingt schön empört, aber bringt dann so Allgemeinplätze. Die Frau ist halt ein Polit-Profi. Hoffentlich bringt sie auch noch echte Klopper. "Wir müssen jetzt aufklären!" Ja, äh, na dann machen Sie doch mal! Worauf warten Sie denn? "Da müssen harte Grenzen gezogen werden! Und da müssen auch Manipulationsmöglichkeiten ausgeschlossen sein!" Hört, hört! Was Sie nicht sagen! "Und wir können das doch alles gar nicht sagen!" (Kontext: wir Politiker verstehen die Technik eh nicht richtig)
Haut auch in die Kerbe, dass der Trojaner vom Staat programmiert werden sollte. Nur die Linken trauen sich, Trojaner ganz abzulehnen. Beschämend. Die Schnarrenberger hat jetzt 10 Minuten flammend gepredigt und die einzige inhaltliche Aussage war, dass der Trojaner doch bitte vom Staat selber programmiert werden sollte. Als ob das was helfen würde! Was für eine Nebelkerze.
Jetzt die Frau Jelpke von den Linken, dankt auch dem CCC, und spricht dann von "kleinkriminellen Anabolika-Händlern" als Trojaner-Opfern. Die macht das nicht schlecht, könnte aber auch noch ein bisschen dynamischer reden. Und sie spricht auch endlich mal ein paar konkrete Dinge an, haut auf die Nachladefunktion drauf, die "Aktualisierung" als Ausrede, beklagt das Rumgewiesel und Rumgemauschel und Ausweichen bei konkreten Nachfragen. Weist darauf hin, dass das ein langjähriger Trend ist mit den Sicherheitsgesetzen.
Jetzt der Beck, der eröffnet gleich mit einem großartigen Hieb auf den Uhl und sein "im Internet kommt man halt um" Gefasel, meint er soll sich doch nochmal ein aktuelleres Internet ausdrucken lassen in seinem Büro :-) Wun-der-bar. "Das Tragische an dieser Debatte ist doch: nicht eine Kontrollbehörde hat herausgefunden, dass da was falsch läuft! Der Chaos Computer Club hat das gemacht!" *strike*
"Wir haben hier ein Problem! Das Problem heißt: wer überwacht die Überwacher und die Überwachungssoftware?" Fordert auch, dass der Staat das selbst macht, und zusätzlich eine Kontrolle durch unabhängige Stellen.
Schade, dass die Grünen sich nicht trauen, da Trojaner komplett abzulehnen. Ich sehe schon einen Trojaner-TÜV vor uns. Na super.
Weist darauf hin, dass die Regierung die selben lahmen Ausreden bringt wie die Bayern. "Das ist doch eine glatte Lüge!" Jawoll! So macht man politische Reden, sehr schön. Der Mann rockt. "Wenn der Staat sowas sagt, dann glaube ich als Bürger doch erstmal gar nichts mehr, was nicht unabhängig überprüft worden ist!" *strike*
Oh und jetzt zweifelt er an, dass man überhaupt eine Quellen-TKÜ durchführen darf. Sehr schön! Sagt, dass das gar nicht rechtens ist, zitiert das Urteil, verweist auf die Strafprozessordnung. Sehr gut! Weist die Schnarrenberger darauf hin, dass sie mehr Applaus von der Opposition gekriegt hat als von den Regierungsparteien, "ich hoffe Sie haben verstanden, wo in dieser Angelegenheit Ihre Bündnispartner sind".
Jetzt kommt der Binninger von der CDU, da spar ich mir mal die Zusammenfassung. Ih ist der unsympathisch. Beschwert sich, dass der CCC nicht "Bayern" drangeschrieben hat, dann wäre ja die Diskussion ja vielleicht sachlicher gewesen, und im Übrigen war das ja schwere Kriminalität, weil es ja Haftstrafen gab. Ich glaube die CDU hat überhaupt nur die drei Talking Points, durch die die da immer durchrotieren. Jetzt kommt wieder ein "wir brauchen aber die Quellen-TKÜ!1!!" *göbel* Oh die Schmerzen, ich halt's nicht aus! Oh und ihre Inkompetenz in Technikfragen ist gottgegeben, das ist halt so, Technik versteht ja eh keiner mehr, das muss so. Restunsicherheit und so. Wie bei Atomkraft!1!! Lasst uns ein neues Service- und Kompetenzzentrum schaffen! *schenkelklopf*
So, jetzt Hofmann von der SPD. "Die Exekutive hat immer gemauert! Wir hätten [immer noch] keine Erkenntnisse, wenn wir den CCC nicht hätten". Zu den Vorschlägen der CDU: "Ich denke, das sind Sachen, die wir auch vor zwei Jahren schon hätten machen können"
"Die Union ist mit ihren Sicherheitsgesetzen zur Gefahr für Sicherheit und Freiheit geworden". Sehr schön!
"Wenn der Uhl immer von Grauzone redet, dann weiß ich, der mein Rechtsbruch, also sag ich auch Rechtsbruch" :-)
"… nichts anderes gemacht als eine Online-Durchsuchung durch die rechtliche Hintertür." *strike*
[zu Friedrich] "Ich habe den Eindruck, der weiß nicht, wovon er spricht"
"Es ist doch klar, wenn man so eine Quellen-TKÜ nicht umsetzen kann ohne solche Grundrechtsverletzungen, dann kann man sie halt gar nicht machen!"
Der Mann ist mir noch nie aufgefallen, aber die Rede da gerade, die rockt.
"Diese Regierung ist ein Sicherheitsrisiko"
Zur Schnarrenberger: "Wenn Sie diese Rede vor zwei Jahren gehalten hätten und dann auch so gehandelt hätten, dann hätte ich auch geklatscht".
Jetzt kommt Jimmy Schulz von der FDP und grüßt die Zuschauer an den Empfangsgeräten, erwähnt den Begriff "Hashtag". Betont, dass er schon immer davor gewarnt hat, dass der Trojaner mehr können würde, nennt die Nachladefunktion "perfide", erklärt dass man darüber auch andere Dinge als Updates machen kann. Weist darauf hin, dass Trojaner-Erkenntnisse keine Beweiskraft haben. Whoa, spricht von Generalschlüssel und "Man in the Middle Attack". Der ist ja gut gebrieft! :-)
Oh und er weist darauf hin, dass man auch bei Skype direkt abschnorcheln kann. "Wenn so ein Trojanereinsatz nicht grundgesetzkonform gemacht werden kann, wieso tun wir es dann?" Wow! Und jetzt hat er gefordert, generell auf Trojaner zu verzichten! Ich bin beeindruckt! Das ist ja mal eine Überraschung.
Jetzt Edathy von der SPD. Schlägt vor, dass die Bundesregierung miteinander redet, um sich nach außen hin nicht so häufig zu widersprechen. Finde ich gar nicht, das war doch tolles Popcornkino!
Meint, die Interviewerin im Radio sei besser informiert gewesen als der Friedrich. "Ich finde, so einen Verlegenheitsinnenminister hat die Republik nicht verdient." YES!!! Fordert, dass Sicherheit nicht nur gelegentlich mal der Freiheit untergeordnet wird, sondern immer. "Sicherheit kann ich auch in Nordkorea haben". DER ist ja gut drauf heute!
Gelegentlich ist der Ole Schröder noch im Bild, wie er auf der Bank sitzt und twittert. m(
Schade, dass die SPD in der Regierung für die Einführung des Trojaners verantwortlich war. Sonst wäre das jetzt ein echt großartiger Beitrag gewesen.
Huch, jetzt kommt da ein Hinterbänkler (beachtet auch die Sektion "Plagiatsverdacht") von der CDU. Die haben wohl niemanden gefunden, der sich dahinterstellt. Ob das jetzt die CDU-"Netzpolitiker"-Simulation ist? Spricht von "ich habe auf Facebook eine Anfrage gekriegt". Oh Gott ist der gruselig. Da müssen sie aber echt weit nach hinten gegangen sein, bevor jemand den Vorteil durch Selbstdarstellung höher bewertet hat als die Nachteile durch um-Kopf-und-Kragen-reden. "Wir reden von Einzelfällen!" Au weia, wenn das die neue Netzpolitikabteilung der CDU ist, dann stehen die schlechter da als vorher. Der hat gerade ernsthaft dem CCC Strafvereitelung vorgeworfen. Hoffentlich ist der kein Jurist, sonst hat er gerade auch unter Kollegen seinen Ruf ruiniert (hier nochmal von einem Juristen bestätigt).
Jetzt ein Herr Höferlin von der FDP, der mir ja nichts sagt, und der greift erstmal so richtig tief ins Klo mit einem saftigen "also WIR haben ja ZUERST mit dem CCC ein Treffen gemacht". Ooooh wie peinlich. Ansonsten erwähnt er, dass Skype auch ohne Trojaner abgehört werden kann, und schließt mit "Wir werden das gemeinsam mit den Freunden von der Union lösen".
Jetzt noch ein Herr Schuster von der CDU. Verteidigt sich ausdrücklich gegen "Parteien, die sich schon im Bundestag wähnen" (und er meint glaube ich die Piraten, nicht die FDP damit :-] ). Ein sehr undynamischer Redner, klingt wie ein Jurist. *gähn*
Sagt ausdrücklich, dass keiner irgendwelche illegale Software einsetzt, dass das BKA alles dokumentiert, und dass es auch noch keine unabhängigen Prüfungen gibt, die die CCC-Ergebnisse bestätigen. Versucht wieder den Talking Point, dass es ja nur darauf ankommt, auf welche Knöpfe die Polizisten tatsächlich klicken, und nicht was die Software für Funktionen hat. Alles andere sei ein "Misstrauensverdacht" gegen die Polizistinnen und Polizisten!1!! Ich halt's nicht aus. Wo haben sie DEN denn ausgegraben? "Der CCC ist keine institutionelle Referenz in diesem Lande". Will auch ein zentrales Kompetenzzentrum einrichten. Ich begrüße das ja, dass die CDU Kompetenz einführen will. Das hätten sie schon vor 40 Jahren machen sollen. Sein Schlussplädoyer klang für mich nach "Wir haben euch doch alle lieb!"
Update: Uhl hat noch ein Money Quote rausgehauen, das ich aber nicht klar genug verstanden hatte, um es zu zitieren. Aber es gibt ein Video davon:
Das Land wird von Sicherheitsbehörden geleitet, die sehr behutsam mit dem sensiblen Instrument der Quellen-TKÜ umgeht, und so soll es auch sein.
Es wäre schlimm, wenn unser Land am Schluss regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus dem Computerclub.
Es wird regiert von Sicherheitsbeamten, die dem Recht und dem Gesetz verpflichtet sind.
Na wenn das so ist, Herr Uhl.
Aber ein Altmaier allein macht noch keinen Frühling. Sosehr es mich freut, wenn ein Ritter der Ehrenlegion und einflussreicher Konservativer offenbar wirklich zu verstehen beginnt […]Man fängt an mit ein paar unbequemen Wahrheiten über den Gegenspieler, dann legt man eine Packung Musikindustrie-Bashing nach, macht ein paar "die sind eh alle so gut wie am Ende"-Zukunftsaussagen, verbreitet eine Packung "die Daten fließen alle nach Amerika ab"-Angst, und schließlich legt man noch eine Packung Eigenlob nach.
Bereits nach dem Zwei-Prozent-Erfolg der Piratenpartei im Jahr 2009 wurden bei CDU, CSU, SPD, Grünen und FDP die randständigen Netzpolitiker in den eigenen Reihen nicht mehr nur belächelt.Soweit zum Standard-Parcours, danach kommt die Kür.
Bisher konnte man die Situation der Piraten mit „hoffnungslos, aber nicht ernst“ charakterisieren. Jetzt gibt es Hoffnung, doch die Lage ist ernst geworden. Waren die politischen Freibeuter bisher nur ein wenig lästig, so ist nun zu erwarten, dass die Gegenkräfte ernstzunehmende Ressourcen mobilisieren werden, um die neuentstandene Situation unter Kontrolle zu bekommen.So sieht das aus. Und der gefährlichste Feind der Piraten sind unerwarteterweise die CDU/CSU. Das zeigt Pavel anhand dieses Beispiels:
Die Konservativen im Land werden die gefährlichsten Gegner der Piraten, denn sie sind bemerkenswert handlungsfähig. Drei Tage, nachdem in Fukushima die Meiler explodiert waren, stritten grüne und linke Kräfte noch über Strategien und Demonstrationstermine, während die Konservativen bereits die kurz zuvor in ihrer Laufzeit noch verlängerten Altkraftwerke reihenweise herunterfuhren - eine beeindruckende Demonstration von politischem Gespür und Machtinstinkt.Das Problem ist, wenn man sowas nennt, dass man ja die CDU nicht loben will, eher im Gegenteil. Der Übergang ist nicht so einfach, aber Pavel macht es ausgezeichnet:
Es zeigt aber auch, dass man es mit Recht und Gesetz nicht so genau nimmt, wenn Eile geboten scheint. Denn so sehr man die Stilllegung der Kraftwerke begrüßen mag, so wenig gab es eine gesetzliche Grundlage dafür.und weiter unten
Das politische Hauptproblem ist, dass es in Zeiten des Internets immer schwieriger wird, mit solchen Rechtsbrüchen davonzukommen. Das zeigt die aktuelle Affäre um den Staatstrojaner.Schöner Übergang auch. Und einmal beim Trojaner angekommen, nimmt Pavel keine Gefangenen mehr:
Wie aber können Verantwortliche, die das Recht mit Füßen treten, sich anmaßen zu behaupten, sie würden das Recht schützen?Die Falle an der Stelle ist, dass man die Debatte "aber die armen Polizisten, die tun doch nichts unrechtes, die folgen doch nur Befehlen" vermeiden will, weil man sich sonst in Aussage-gegen-Aussage-Teergruben aufreibt und sein Momentum verliert. In der Tat geht es ja auch wirklich nicht um die Polizisten, die würden sich nach entsprechenden Strukturreformen auch wieder an Recht und Gesetz halten, zum Großteil jedenfalls, und den Rest muss man dann halt rausschmeißen. Das ist aber nichts, was man jetzt groß thematisieren will, sonst machen die Polizeigewerkschaftsbosse wieder eine Tränentour durch die Talkshows. Pavel umschifft die Problematik so:
Die Ursachen für die Staatstrojaneraffäre liegen nicht in mangelndem technischen Sachverstand oder finanziellen Engpässen. Sie sind in der grundsätzlichen Struktur zu suchen, die mit Konstruktionsfehlern behaftet ist, die nicht erkannt und beseitigt werden, weil vieles den Augen der Öffentlichkeit und der politischen Kontrolle entzogen ist. Der Trend zur Vergeheimdienstlichung normaler Polizeiarbeit zeigt fatale Auswirkungen.SEHR schöner Übergang, Pavel! Dann bedient er sich im Drehbuch von Yes, Minister und spielt die inkompetente politische Ebene gegen die Profi-Beamten aus.
Selbst ein Wolfgang Schäuble, der in der Öffentlichkeit in dem Ruf steht, aus Sicht des Apparats ein guter Innenminister gewesen zu sein, wurde dort für eine Heißluftpumpe gehalten.Hört, hört!
Ich will das nicht alles zitieren, aber das ist taktisch und inhaltlich gut und lesenswert und ich empfehle eine vollständige Lektüre.
Ein-zwei Klopper ziehe ich mal noch raus, weil die so schön sind:
Dem einzelnen mit der Durchführung beauftragten Beamten mag man mit viel Augenzwinkern noch eine rechtlich falsche Beurteilung oder Ermessensfehler zugestehen. Doch kann man unmöglich gelten lassen, dass bei Beschaffungsvorgängen in diesen Größenordnungen keine rechtliche Prüfung erfolgte, wo doch sonst für den Kauf einer Socke erst die Rechtsgrundlagen geklärt und umfangreiche Eignungs- und Konformitätsprüfungen durchgeführt werden.*händereib*
Und dann noch diese veritable Breitseite in Richtung Altmaier:
Sie, Herr Altmaier, und ihre politischen Freunde haben sicher tiefe Einblicke in das Eigenleben der Sicherheitsapparate. So erklärt sich vielleicht, dass ihnen der Staatstrojaner als relative Petitesse erscheint. Was für verfassungsrechtliche Skelette tanzen denn noch in den Kellern der deutschen Sicherheitsbehörden, wenn ein so massiver Verstoß wie der Staatstrojaner eine Kleinigkeit sein soll?YESSSSS!
Und stilvoll endet das Traktat mit dem Hinweis in Richtung Altmaier, sollte er es ernst meinen und feststellen, dass er in der falschen Partei ist, könne man ja über alles reden :-)
Während die Piraten still stehen, hat die FDP einen Prozentpunkt gutgemacht, weil die Leutheusser-Schnarrenberger anständige Pressepräsenz gezeigt hat. Die hat zwar nichts weiter gesagt sondern sich hauptsächlich hinter Wiesel-Worten und Konjunktiven versteckt aber das hat gereicht.
"Wir brauchen diese Nachladefunktion, um uns den normalen Updates auf dem Zielcomputer anpassen zu können."Wun-der-bar, Herr Friedrich! Vielen Dank, wir fingen schon fast an, uns Sorgen zu machen, dass es in Arbeit ausarbeiten würde, wenn wir im Falle einer Klage Vorsatz nachweisen müssten. Das hat sich damit ja dann erledigt.
Guter Mann, dieser Friedrich. Fast so ein kompetenter Polit-Profi wie diese Piratenpartei.
Update: Hier ist der FAZ-Artikel, und da ist noch ein Highlight drin:
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte dazu der Sonntagszeitung: „Es scheint mir die Frage zu sein: Was versteht man unter nachladbar?“
Nee, klar, Herr Herrmann. Hey, wenn der Clinton damit durchkommt…
Einer meint, die Piraten leben das ja seit Jahren, was der Altmaier jetzt schreibt.
KEINE SAU INTERESSIERT WAS IHR LEBT. Es geht um die Zukunft, nicht eure Vergangenheit! Eure Vergangenheit interessiert nur Leute, die euch eh schon gewählt haben.
Ein anderer meint, die Piraten hättem dem Altmaier erst Twitter gezeigt. ES GEHT DOCH NICHT UM TWITTER! Es geht darum, ein Thema zu besetzen, klare Ansagen zu machen, und dabei die Leute mitzunehmen. Mit ein paar Sätzen zu zeigen, dass man verstanden hat. Genau niemand interessiert sich für "haben wir ja schon immer gesagt". Jaja, ihr habt schon Bluescreens gehabt, als Altmaier noch Fax benutzte. Ist noch nicht bei euch angekommen, dass Hipster-Gehabe unsympathisch und unbeliebt ist? Keiner will das hören!
Ich als Wähler will Entwicklung sehen, nicht Rechthaberei. Keine Sau will hören, was ihr alles schon immer gesagt habt. Die Leute wollen sehen, dass ihr euch Gedanken gemacht habt. Habt ihr aber nicht.
Dass ihr reflektiert habt. Habt ihr aber nicht.
Die Leute wollen sehen, dass ihr euch überlegt habt, wie es jetzt weitergehen soll. Habt ihr aber nicht.
Der Altmaier hat euch gerade mit einer geradezu bestürzenden Leichtigkeit ausmanövriert. Wir reden hier schließlich von den Konservativen, die sonst nichtmal eine Autobahnbrücke ausmanövrieren können.
Aber hey, ist ja eh zuende mit den Piraten: Die ach so transparenten Piraten haben einen bekannten Troll wegen zu großer Transparenz von ihrer Pressemailingliste geworfen. Großartige Zersetzungsmaßnahme. Da kann es nur Gewinner geben. Dieser Troll hat eins aufs Maul gekriegt, das ist aus meiner Sicht ein klarer Sieg, und die Piraten haben gezeigt, wie ernst man ihr Transparenzgefasel nehmen kann, das ist auch ein klarer Sieg. Das hätte die Zersetzungsabteilung eines Geheimdienstes nicht besser orchestrieren können.
Update: "Dem Fefe kann man es halt nicht recht machen". OHHHH DIE SCHMERZEN.
Update: Das "DU DEPP" zieh ich zurück und bitte um Entschuldigung. Das hilft der Diskussion nicht weiter.
Der schreibt da Dinge über das Netz, wie wir sie von euch hätten hören wollen nach dem Trojaner. Aber sie kamen nicht. Jetzt hat die CDU (!) gezeigt, dass sie einen glaubwürdigeren Claim auf Netzpolitik hat als ihr. Das habt ihr ja schön verkackt. Das war euer Gebiet, und jetzt ist es das nicht mehr. Au das tut weh, ausgerechnet von der CDU ausgeknockt zu werden.
Der schafft es, da nicht nur wild rumzufordern, sondern die Leute da abzuholen, wo sie stehen. Da könnt ihr noch viel von lernen. Ich hoffe ihr habt auch noch andere Themenbereiche in der Hinterhand?
Und zweitens: die Piraten haben ein Problem mit ihrer Basis. Das geht ja wohl mal gar nicht, dass nur in der CDU mehr Leute für Trojaner sind als bei den Piraten. WTF?!? Das ist auch nicht mehr nur mit "den Protestwählern" zu erklären. Hier müssen die Piraten handeln.
Update: Allerdings ist das natürlich auch korrekt mit den Nazis, die gibt es bei den Piraten, genau wie es in der CDU Altnazis, bei den Grünen "gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr", bei der NPD Nicht-V-Männer und bei den Linken Stasi-Kader gibt. Und die Piraten sollten da mit aller Entschiedenheit gegen vorgehen, von solchen Leuten unterwandert zu werden.
Update: Auch der NDR gibt da gerade ein ausgesprochen schlechtes Bild ab. (Danke, Andreas)
Und zweitens kommt in dem Artikel noch dieses Highlight:
FDP-Generalsekretär Christian Lindner sagte nach einem Treffen mit CCC-Mitgliedern, die schlimmsten Befürchtungen hätten sich bestätigt. Es gehe um eine Software, die "vergleichbar mit einer Hausdurchsuchung" sei, bei der "hinterher die Wohnungstür offen bleibe".Das ist ein ausgezeichneter Talking Point, den könnten die Piraten auch gleich mal notieren, denn Hausdurchsuchungen, bei denen sie die Tür eintreten, die gibt es ja auch immer wieder, und dann sitzt man auch in einer Wohnung ohne Tür. Da müsste auch mal jemand was tun. Eine … Partei am besten. Überhaupt müsste man bei der Strafprozessordnung mal ein paar Dinge modernisieren.
Update: Die Piraten in Bayern hauen auch auf den Tisch und auch die Piraten aus Brandenburg, und die Piraten aus Schleswig-Holstein.
Übrigens, kurzer Hinweis für andere Bundesländer: es gibt noch andere Trojanerlieferanten. Eine sehr umfangreiche Liste findet ihr bei buggedplanet.info. Das müsste mal jemand (Hint, Hint) mit dem EU-Amtsblatt zusammenführen, dann haben wir bis heute abend auch alle Skelette in den Kellern der anderen Bundesländer ausgebuddelt.
Aber schon die 9% reichen, um an den Linken vorbeizuziehen. Au weia, das muss schmerzen bei den Linken. Und die FDP ist nur noch bei 3%. Harrrrrrr. Die sollten mal die FDP zu den Sonstigen tun und den Piraten ihren Slot geben.
Update: Oh achtet mal auf den Zeitraum. 29.9.-5.10. Das war noch vor dem Trojaner. Na dann wird das ja nächste Woche erst richtig spannend. Dann muss ich ja direkt mal das Ziel hochsetzen, sagen wir 20% :-)
Eine saftigere Einladung, die Strafprozessordnung und die Praxis der leichtfertigen Anordnung von Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen mal grundsätzlich zu thematisieren kann man doch gar nicht geschenkt bekommen. Elfmeter versaut, während der Torwart sich beidhändig in der Nase popelte.
Und nun habt ihr gerade so eine fette Steilvorlage wie den zerlegten und enttarnten Staatstrojaner, und dann vermasselt ihr die auch noch? Da gibt euch die FAZ auch noch die Gelegenheit, mal richtig auf die Kacke zu hauen. Die nutzt man dann doch nicht für so Nullaussagen wie:
Es ist natürlich ein starkes Stück. Aber mit markigen Statements wäre der Sache nicht gedient. Man muss erst einmal die sachlichen Hintergründe aufklären: Von wem wurde der Trojaner wie und wofür eingesetzt? Hier müssen die parlamentarischen Kontrollen greifen.Jemand zu Hause, McFly? Ich dachte, ihr wolltet die anderen Parteien bei den digitalen Themen vor euch hertreiben? Was glaubt ihr denn, wofür ihr in Berlin gewählt wurdet? Zack, Zack, Kleine Anfrage in den Länderparlamenten organisieren! Wenn das BKA leugnet, wollen wir das für alle LKAs und das Zollkriminalamt auch einmal hören. Bei Larifari-Dementis festbeissen und nachhaken. Der CCC kann fundierte technische Grundlagen bieten, fürs Institutionenwadenbeißen sind doch gerade die Piraten angetreten. Los jetzt, Zwangstranzparenz durchsetzen. Für Geschwurbel wie
Wir werden versuchen, für den nächsten Bundesparteitag Methoden vorzuschlagen, wie man Kontrollinstanzen für das BKA aufbauen könnte. Ob wir das bis dahin schaffen, wird sich zeigen.brauchen wir keine Piraten, solche Politdarsteller-Wortblasen kriegen wir auch bei den anderen Parteien. Eure Führungsriege wirkt im Moment so weichgespült, dass man sie auch für Junge Union oder Jungliberale halten könnte, wenn man gerade nur den Ton an hat.
Wenn ich sowas lese wie
Ich glaube auch nicht, dass sich das in Wahlergebnissen für die Partei niederschlagen wird.dann komme ich aus dem Fazialpalmieren gar nicht heraus. WTF? Schlaft ihr da am Steuer? Die Piraten sind die erste Assoziation, die das Volk da draußen hat, wenn sie von Bundestrojaner und Mißbrauch hören! Zack, zack, Vorlagen, Gesetzentwürfe zum Umsetzen der Vorgaben des BVerfG zur digitalen Intimsphäre in Gesetzescode. Und dann in alle Parlamente einbringen, in denen ihr hockt. Worauf wartet ihr? Dass die NPD das tut?
Boah und dann Formulierungen wie diese hier:
Man muss sehen, inwieweit die Leute durch den Vorfall sensibilisiert werden und nicht einfach einen untragbaren Zustand hinnehmen, weil sie ihn nicht richtig einschätzen können. Die Frage ist, ob man die Sache zum Anlass einer politischen Entscheidung macht.Man muss sehen, ob die Leute sensibilisiert werden?! Habt ihr mal bei Twitter geguckt? Weia. Im CCC in Berlin standen sich die Kamerateams gegenseitig auf den Füssen, im Twitter sind Trojaner-Stichworte pausenlos oben, alle Zeitungen berichten, Platz 2 in der 20-Uhr-Tageschau, Innenminister Friedrich flüchtet nach Afghanistan und ihr fragt euch, ob "die Leute durch den Vorfall sensibilisiert werden"?? Soviel Weltfremde kennt man sonst nur von FDP-Wirtschaftsexperten!
Das ist gerade die Gelegenheit, mal so richtig auf die Kacke zu hauen, radikale Dinge zu fordern, und die etablierten Parteien mit heruntergelassenen Hosen vor euch herzutreiben. Außer faden Parolen und Allgemeinplätzen haben die gerade alle nichts zu bieten, die sind noch im Empörungsheuchelmodus. Es wäre an euch gewesen, da jetzt den Rahmen der Diskussion abzustecken. Tja, verkackt. Wenn ihr so weitermacht, überholt euch noch die Tierschutzpartei mit politischer Professionalität.
Ach ja, und wenn ich das hier lese:
LAUER: Wir sind nicht für den Wilden Westen im Internet.dann höre ich Hinterkopf "das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein". Was soll das werden, die Blümchenweichspülervariante? Leute, Leute, Leute.
Mein Eindruck ist, dass euer Vorstand gerade gemerkt hat, dass die Transparenzforderungen ja auch für sie gelten, und dann machen sie aus Angst, bei einem Fehler beobachtet zu werden, lieber gar nichts. Wenn wir Stagnation wollten, würden wir FDP wählen.
In diesem Sinne. Kriegt mal euren Arsch hoch. Jetzt.
Es ist mir eine besondere Freude, heute auf diese Presseerklärung des CCC zu verlinken. Denn dem CCC sind tatsächlich Trojaner zugespielt worden, von denen wir nach eingehender Analyse glauben, dass es sich um "Quellen-TKÜ" handelt. Und die Ergebnisse der Analyse sind ernüchternd.
Von den ganzen Zusagen nach dem Bundestrojaner-Urteil des Verfassungsgericht ist nichts übrig geblieben. Es hieß, der Quellen-TKÜ-Trojaner sei was gaaaaanz anderes als der Bundestrojaner für die "Online-Durchsuchung" und könne gar keine fiesen Dinge tun, nur Skype abhören und so. Tatsächlich aber hat der Trojaner eine Nachladefunktion für beliebige zusätzlich Malware. Es hieß, alle Versionen werden für den speziellen Fall manuell entwickelt, aber in der Realität sind die Trojaner nicht nur sehr ähnlich, sie verwenden auch denselben hartkodierten AES-Schlüssel für die Absicherung der C&C-Verbindung. Und wenn ich AES sage, meine ich AES im ECB-Modus, und es wird nur in eine Richtung verschlüsselt. Und der Schlüssel ist wie gesagt hartkodiert. Die Richtung mit Verschlüsselung ist der Antwortkanal des Trojaners. Der Kanal, über den man zusätzliche Malware nachladen kann, ist gänzlich ungesichert. Integritätsprüfung (digitale Signatur, HMAC o.ä.) oder gar kryptographische Authentisierung gibt es gar nicht.
Oh und Teil des Trojaners ist ein Kernelmodul, allerdings ohne Tarnfunktion (das war wohl zu kompliziert) sondern nur mit Keylogger. Das Kernelmodul stellt Operationen wie "leg mal ne Datei unter diesem Pfad an" oder "schreibe das hier in die Registry" zur Verfügung, und die Keylogger-Funktionalität ist deaktiviert — der Code ist aber noch erreichbar, und dank dilettantischer Anfängerfehler im Rest des Kernelmoduls kann man ihn trotzdem aktivieren und benutzen.
Wenn dieser Trojaner auf einem Rechner installiert ist, steht der danach für jeden offen wie ein Scheunentor, ganz ohne dass man einen Exploit bräuchte. Man muss nur anklopfen und den Trojaner freundlich bitten. Und das Kernelmodul räumt allen lokalen Benutzern Adminrechte an. "Scheunentor" ist zu kurz gegriffen, um das katastrophale Sicherheitsniveau dieser Software zu beschreiben. Die CCC-Reverser dachten erst an einen besonders gewieften Tarnungs-Trick, als sie für AES nur den Verschlüsselungscode fanden und nicht den Entschlüsselungscode.
Der CCC hat für die Scheunentor-API des Trojaners ein GUI geschrieben, das wir mal in einem kurzen Video vorstellen werden. Die Antivirenhersteller haben inzwischen Kopien des Trojaners erhalten und sollten ihn ab morgen früh erkennen und entfernen können, zumal keine Rootkit-übliche Tarnfunktionalität in dem Kernelmodul implementiert war. Aber macht euch keine Sorgen, wir haben den Behörden rechtzeitig Bescheid gegeben, dass sie noch schnell den Selbstzerstörungsknopf drücken können.
Oh, und, ganz wichtig noch, falls ihr ein Andenken haben wollt: die FAZ hat dazu eine Meldung gemacht und wird dem Thema in der FAS-Ausgabe morgen mehrere Seiten widmen. Und zwar, wie ich hörte, inklusive Auszügen aus dem Disassemblat. Wer also die erste Print-Tageszeitung haben will, in der Quellcode von Malware abgedruckt ist, sollte sich morgen eine FAS sichern. Oder halt online lesen, aber das ist ja nicht das gleiche in dem Fall :) Ein Listing-Service in der FAZ, wie damals bei der "DOS International"!
Update: Die Zeit ist auch im Boot.
Update: Erstaunlicherweise ist der C&C-Server immer noch online, und mir erzählt gerade jemand, dass da ein Plesk von 2009 drauf läuft. Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR!
Falls sich jetzt jemand wundert, wieso ich die FAZ so plugge: Schirrmacher (Herausgeber) hat einen Leitartikel zum Thema geschrieben, und da hält er das Flammenschwert der Gerechtigkeit in den Händen und kloppt auf genau die richtigen Stellen. Er schreibt nicht nur, dass so ein Trojaner ja grundsätzlich immer alles kann, sondern zeigt auch auf die Nonnenmacher-Geschichte mit den zu Diskreditierungszwecken hinterlegten Kinderpornobildern und spricht in der Kontext von "der neuen Vernichtungsstrategie in der digitalen Welt". Und dann spricht er das Offensichtliche gelassen aus:
In Zeiten einer „Piratenpartei“ kann der Fund des Chaos Computer Clubs die politische Geographie nachhaltig ändern.
So sieht das aus. Ich bin mir sicher, dass da dem politischen Establishment gerade mit Nachdruck der Arsch auf Grundeis geht. Es freut mich sehr, solche Gedankengänge in den etablierten Leitmedien zu lesen. Nicht mehr nur in Verschwörungsblogs wie dem meinen.
Update: Wenn ich schon am erzählen bin, kann ich ja auch noch ein bisschen mehr plaudern. Der eine oder andere wird sich vielleicht gedacht haben, hey, so ein Trojaner, das ist ein komplexes Stück Software, das schaffen die doch bestimmt nicht ohne Plagiieren von Open Source, da ist doch bestimmt noch ne GPL-Verletzung zu haben. Nicht GPL, aber Speex haben wir gefunden, und die Lizenz wurde verletzt. Ich hörte, ein Anwalt sei schon unterwegs.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat immer noch keine Meldung. Vor zwei drei Stunden ging die dpa-Meldung raus. Nichts. Wow. Da scheint mir die personelle Nähe zu den Geheimdiensten noch ausgeprägter zu sein als bisher angenommen. "Sturmgeschütz der Demokratie", dass ich nicht lache.
Update: Heise, ZDF Heute, Tagesschau, Golem, Gulli aber immer noch nichts bei Spon. Und auf Twitter musste sich ZDF Heute schon anpupen lassen, wieso sie in ihrer Nachtsendung nichts gebracht haben :-)
Update: Jetzt hat auch Spon was, und sie greifen bei den Zitaten in die Vollen, erwähnen sogar explizit den Wirtschaftsspionageaspekt bei der Durchleitung durch die USA. Inzwischen ist die Geschichte auch in Österreich angekommen und sogar sogar in den USA berichten erste Blogs. Oh und sogar die "Bild" war schneller als Spon. Oh und fürs Archiv solltet ihr euch zum Vergleich auch nochmal die BMI-FAQ zum Bundestrojaner durchlesen, mit Statements wie
Die Datenübertragung wird derart verschlüsselt erfolgen, dass der Zugriff Dritter hierauf ausgeschlossen ist und die übermittelten Daten durch hohe Datenschutzstandards geschützt sind.
Update: Jetzt hat das ehemalige Nachrichtenmagazin noch einen richtigen Artikel nachgelegt und damit sogar den Vetter von der Pole Position verdrängt.
Pro: Immerhin steht der Server in Deutschland.
Contra: Bei Hetzner.
Contra: Durch Löschen des Session Cookies kann man das wohl austricksen.
Mir ist ja nicht klar, wieso sie das überhaupt machen, sie haben doch LiquidFeedback. Extra für den Zweck, wenn ich das mal anmerken darf. Und ohne die Idee, dass das eine "geheime Abstimmung" ist.
Ob die das jetzt wie die CSU machen? Ich finde das ja schade, dass das so schnell ging. Ich dachte, dass die Piraten nach dem ersten Wahlerfolg länger als nur ein paar Wochen durchhalten, bevor sie sich so krass lächerlich machen.
Update: Die Piraten betreiben, so wird mir gerade versichert, eine eigene Instanz von LimeSurvey. Damit fällt der Contra-Punkt weg, dass das bei Hetzner läuft (das ist auch nur jetzt gerade Contra, weil die gerade gehackt wurden).
Update: Mich erreicht gerade diese Mail:
nur zu Deiner Info: in Bundesländern südlich der Mainlinie ist LiquidFeedback vorsichtig gesagt höchst umstritten. Wir nutzen hier überwiegend LimeSurvey und haben damit sehr sehr gute Erfahrungen gemacht.
Das war genau was ich befürchtet hatte und der Auslöser für dieses Blogposting. Genau wie Facebook-Fraktion. "Ist doch aber so praktisch".
Es gibt noch einen Hoffnungsschimmer für Rot-Rot mit Tolerierung durch die Piraten, mal gucken ob sie da über ihren Schatten springen können. Glaube ich aber nicht wirklich dran, ehrlich gesagt.
Und wo wir gerade bei Spaß am Gerät waren: Das Bild hier eignet sich zum Ausdrucken und im Klo aufhängen. Da können wir noch in Jahren von zehren glaube ich. Dieser Gesichtsausdruck bei Trittin und Künast! HARHARHARHAR
Man wirft uns vor, wir hätten kein Programm, das Programm sei nicht umsetzbar, und die anderen Parteien hätten das alles auch im Programm.:-)
Und Gratulation an der Stelle natürlich auch an die Piraten für das sensationelle Ergebnis. Ich habe gehört, dass deren Satzung sagt, Koalitionsgespräche müssen live öffentlich ins Internet gestreamt werden, und alle Entscheidungen für Koalitionsverhandlungen gehen durchs Liquid Feedback. Es ist nicht zu erwarten, dass sich da die anderen Parteien drauf einlassen werden, wenn sie eine andere Wahl sehen. Aber wenn sie sich drauf einlassen, werde ich meine strategischen Popcornreserven erweitern müssen.
Update: Die PARTEI feiert auch mit :-) Und zwar, indem sie zusammen mit der Hedonistischen Internationalen die FDP-Wahlparty gekapert haben. Dass die FDP überhaupt eine Wahlparty angesetzt hat, zeugt ja schon von einer ungeheuren, geradezu sagenhaften Realitätsferne.
Update: Whoa, mich erreicht gerade zu dem Thema ein beeindruckend guter politischer Spin von den Piraten Thüringen. Kurz gesagt: das sei ja DIE CHANCE für Nichtwähler. Normalerweise können die ja nur Leute reinwählen, nicht Leute rauswählen. Man kann seinen Protest also nur zeigen, wenn man für jemanden anderen stimmt. Jetzt hat man die einmalige Chance, die Piraten zu wählen, und damit SPD und CDU und so rauszuwählen, ohne dafür jemanden reinwählen zu müssen, mit dem man möglicherweise nicht übereinstimmt. Das hinkt natürlich, das Argument, und weil Nerds nicht lügen können, schreibt der gute Mann das auch selber in seinem Beitrag.
Wenn ihr da mit einer Piraten-Fahne rumrennt, seht ihr wie Mitläufer ohne eigene Position aus. Überlegt euch lieber eine eigene Botschaft und kommt mit einem eigenen Transparent.
In diesem Sinne: viel Spaß bei der Freiheit-statt-Angst Demo um 13 Uhr am Pariser Platz in Berlin.
The Pirate Party was right on every detail. The hunt for ordinary Joes who share music and movies with one another has been behind the largest dismantlement of civil liberties in modern history, and American interests have been behind every part of it.
Das ist ein langer Artikel, dessen Lektüre sich aber unbedingt lohnt.
Dann kamen ein paar Gebildete und wiesen darauf hin, dass das offensichtlich eine Satire sei. ACH NEE. Und was schlagt ihr vor, dass ich das dranschreibe? Und meinen Lesern die Freude am das selbst herausfinden nehme?
Und jetzt werde ich hier auch noch von Markus von der Seite angepflaumt. Nanu?
Wieso ist das denn plötzlich alles so unentspannt im Internet?
Leute, entspannt euch mal alle. Es sind Sommerferien. Geht mal raus. Sonne und so. Macht ne Fahrradtour, geht mal mit Freunden gepflegt grillen. Und hört auf, im Internet schlechte Laune zu verbreiten. Ich hab jedenfalls keinen Bock, mich von Markus anpflaumen zu lassen, nur weil dem gerade irgendeine Laus über die Leber gelaufen ist.
Im Übrigen: selbstverständlich würde ich das genau so mit der CDU oder den Piraten machen. Ich habe das neulich erst mit den Linken so gemacht. Wenn eine Partei eine Position auf einer offiziellen Webseite veröffentlicht, dann werte ich das als offizielle Parteiposition, ob das so ist oder nicht.
Das Ergebnis ist bei so einer lächerlichen Wahlbeteiligung nicht wirklich aussagekräftig. Der CDU sterben halt die Wähler weg, jetzt haben sogar schon die Grünen die Union überholt.
Aus meiner Sicht drückt das Wahlergebnis gut die Alterspyramide aus. Meine Vermutung: Ab 60 wählt man CDU, ab 50 SPD, zwischen 30 und 50 ist man politikverdrossen und pendelt wild herum oder wählt gar nicht mehr, und die Jüngeren wählen Grüne, Linkspartei oder Piraten. Im Moment freut sich die SPD, dass der CDU die Wähler wegsterben, aber das trifft sie demnächst genau so hart. Nachwuchs haben beide nicht, nachdem sie systematisch die jüngeren Generationen verraten und verkauft haben. Die Grünen können nur von Jugendlichen gewählt werden, die zu jung sind, um sich an den Kosovokrieg-Verrat oder die Hartz IV-Einführung zu erinnern. Das Ei haben sich CDU und SPD selber gelegt mit ihrer desaströsen Bildungspolitik. Ich fürchte, auf der Welle der ungebildeten Kids werden die Grünen noch eine Weile schwimmen.
Und das ist mit das schlimmste, was unserem Land passieren kann, weil die Grünen die Atomkraftwerke nicht ausschalten werden. Das ist ihr einziges Wahlkampfthema. Wenn sie die ausschalten, haben sie nichts mehr. Bei anderen Inhalten sind sie inkompetent, opportunistisch und scheißen auf das Wohl der Wähler. Die Grünen sind halt fundamental eine Partei der Besserverdienenden (wer arm ist, dem ist Überleben wichtiger als Umweltschutz), von denen darf man keine Sozialpolitik erwarten. Mir ist völlig unklar, wie Nicht-Superreiche die Grünen wählen können.
Update: Mir mailt gerade jemand diese Analyse der BPB zu den Altersabschnitten und was man so wählt. Spannenderweise hat die CDU dort ein Hoch bei den 25-34jährigen. Allerdings haben sie nur 2000 Befragte, von denen nur zwei Dritten eine Parteipräferenz hatten, und nur die tauchen auf. Die Altersgruppe 25-34 sind 12%, d.h. hier haben ein Dutzend Befragten einen Einfluss von knapp 10%.
Update: Weil jetzt hier wütende Mails von älteren Mitbürgern eingehen: das war anders herum gemeint. Nicht "die Alten wählen CDU" sondern "die CDU wird von Alten gewählt". Tut mir leid für die böse Unterstellung, soll nicht wieder vorkommen!
Ich hoffe ja insgeheim, dass mal irgendwo eine Piratenpartei in die Regierung kommt und dann per Amtshilfe die Infrastruktur der CDU beschlagnahmen lässt.
Es ging angeblich um strafrechtlich relevante Einträge im Piraten-Etherpad. Der Parteivorstand hat eine Stellungnahme veröffentlicht.
Update: Auch Herr Vetter vom lawblog ist unzufrieden mit der Gesamtsituation.
Ich bin ja fast zu vermuten geneigt, dass die Reedereien das für umfangreiche Ausmusterungsaktionen und Versicherungsbetrug genutzt haben mit den Piraten. Ich hatte das Thema ja bereits angesprochen hier. Wenn ich ein (skrupelloser, krimineller) Reeder wäre, würde ich da meine ganzen beschissenen Ranzschiffe an den Piraten vorbeischippern lassen, mit Leiharbeiter-Mietbesatzung, bis die gekapert werden. Dann die Piraten auf den Rostkähnen sitzen lassen, hier bei der Versicherung abkassieren, und sich davon ein neues Schiff kaufen. (Danke, Mathias)
Aber natürlich ist es auch Ziel, mal die Klagewelle der Verwertungsindustrie abzuwenden, indem man mal einem Richter sachverständig erklärt, wie eigentlich so ein Tracker funktioniert. (NB: als Sachverständige, nicht als Beklagte) Ich will das hier mal stellvertretend versuchen, für das Verständnis unlauter abkürzend, aber nicht sinnentstellend.
Ein Tracker verteilt keine Dateien. Nehmen wir mal an, ihr wollt euch den Fnord-Jahresrückblick 2010 per Bittorrent runterladen. Das Torrent-File beinhaltet folgendes:
Ihr habt euch also die Torrent-Datei gezogen, und mit der geht euer Torrent-Client jetzt der Reihe nach zu den Trackern, die in der Datei drinstehen, und sagt denen: hallo, ich bin ein Torrent-Client, ich habe Interesse an dem Torrent mit diesem Hashwert hier (der, der in der Torrent-Datei drinsteht), und ich habe von den Nutzdaten schon folgende Blöcke hier.
Der Tracker hat jetzt eine Liste oder auch Datenbank von allen Hashes, nach denen er schon gefragt wurde, und trägt als erstes bei dem angefragten Hash die IP-Adresse des Anfragenden ein. Dann gibt er dem Client eine Teil-Liste von IPs zu dem Hash. Nicht alle IPS, sondern nur ein paar. Und man kann auch nicht einfach mehrfach fragen und kriegt dann alle oder auch nur andere IPs. Da muss man warten, bis der Tracker andere IPs rausrückt.
Mit diesen IPs geht der Client jetzt herum und fragt jeden davon, welche Blöcke er hat. Dann fängt er an, von den Clients hinter den IPs die Blöcke zu downloaden, die noch am wenigsten verbreitet sind.
Die beachtenswerten Punkte hierbei sind: der Tracker weiß gar nicht, was er da trackt. Alles, was er hat, ist ein Hashwert. Der sieht, wenn man ihn in Form einer Magnet-URL schreibt, so aus:
magnet:?xt=urn:btih:3CJATDQBXFUEQCXVXZHUUNALQK5GXCTQNehmen wir jetzt mal an, du bist ein Tracker. Und jemand kommt zu dir und fragt nach den IPs zu obigem Hash. Nicht nur bist du kein Raubkopierer, du kannst nicht mal wissen, ob es sich bei den Nutzdaten, die diesen Hash ergeben haben, um eine Raubkopie handelt oder nicht. Du kannst nicht mal wissen, ob es überhaupt Nutzdaten gibt, die diesen Hash ergeben, denn ein Troll kann natürlich einfach nach einer beliebigen Zahlenkombination fragen, zu der es am Ende gar keinen Torrent gibt.
Wenn die Content-Industrie sich also hinstellt, und dem Trackerbetreiber Beihilfe unterstellt, dann hat das von den Fakten her keinerlei Basis in der Realität. Es gibt nichts, was ein Trackerbetreiber tun könnte, um zu einem gegebenen Torrent herauszufinden, um was für Inhalte es sich handelt. Er könnte natürlich loslaufen und Suchmaschinen nach dem Hash befragen. Aber selbst dann hat er ja nur den Dateinamen und Hashes, d.h. er muss die Nutzdaten erst einmal selber runterladen, um prüfen zu können, ob es sich um eine Raubkopie handelt. Es ist also überhaupt nicht möglich für einen Trackerbetreiber, das Tracken von Raubkopien zu verhindern. Selbst wenn der Trackerbetreiber nur Hashes seiner eigenen Dateien zulässt, dann kann es theoretisch immer noch Raubkopien geben, die denselben Hashwert ergeben. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar sehr gering, aber ausgeschlossen ist das nicht.
Nun könnte man sich vorstellen, dass die Verwertungsgesellschaften eine Liste von "verbotenen" Hashes publiziert. Und die geben sie dem Trackerbetreiber, und der blockiert die dann. Was passiert, wenn man sowas zulässt, sieht man gerade schön auf Youtube, wo regelmäßig Creative Commons-Musik runterfliegt, weil irgendeine Verwertungsgesellschaft einen "bedauerlichen Fehler" begangen hat.
Aus Sicht des CCC ist ein Tracker eine Art schwarzes Brett im Internet, auf dem IP-Nummern und Zahlenreihen draufstehen. Wir haben den Content gar nicht, um den es da geht, und daher kann man von uns nicht verlangen, dass wir da groß prüfen.
Der CCC findet, dass der Betrieb eines offenen Trackers legal ist, auch wenn Gerichte in der Vergangenheit gerne mal (in vermuteter Unkenntnis der Technik) anders entschieden haben.
Nun ist das natürlich nicht schön gelaufen, dass die Leute vom Piratebay den Tracker so schnell gefunden haben und auch noch in ihre Torrents eintragen. Dieser Tracker ist nämlich gerade nicht, wie vom ehemaligen Nachrichtenmagazin schlampig recherchiert, der "Nachfolgetracker von denis.stalker", der im Übrigen nicht mal ein Angebot des CCC war. Wenn das eine Kampagne sein soll, um unsere Argumentation in Ermangelung von Gegenargumenten per Assoziation mit der Piratenbucht zu schädigen, dann wird das scheitern.
Übrigens braucht man Tracker gar nicht mehr notwendigerweise. Es gibt inzwischen auch Verfahren, wie sich Clients ganz ohne Tracker gegenseitig finden können. Diese ganze sinnlose Fixierung auf die Tracker kommt daher, dass die Contentindustrie keinen besseren Ansatzpunkt gefunden hat, um ihr veraltetes Denkmodell von "es gibt da einen gewerbsmäßigen Hehler und lauter Konsumenten, die wir aber nicht abmahnen wollen, weil das ja unsere Kunden sind" auf Bittorrent anzuwenden, und wenn man keine Ahnung von der Materie hat, sieht so ein Tracker wie das am ehesten passende Ziel aus.
Update: Es gibt auch ein neues Blogposting dazu im Opentracker-Blog. Oh und ja, der Tracker ist absichtlich offen, da dürft ihr gerne eure Linux-ISO-Images drauf tracken, und eure Creative Commons-Musik.
Update: Wer sich für weitere Details zu Trackern interessiert, dem sei auch noch mal der 24c3-Vortrag dazu ans Herz gelegt. Den gibt es auch bei Piratebay :-)
Das Publikum besteht im Wesentlichen aus männlichen Anzug- und Schlipsträgern ab 50, also Generation Internetausdrucker.
Und die Veranstaltung begann dann … mit der Vorstellung der CSU-Iphone-App! m(
Und so wächst zusammen, was zusammengehört.
Update: WTF, da hat ernsthaft jemand eine maschinenlesbare Regierung / Verwaltung gefordert. Oi! Und das bei der CSU!! Entweder die bereiten sich schonmal auf ihre Tätigkeit in der Opposition vor, oder da konnte jemand seine Notizen nicht entziffern und meinte wirklich maschinenlesbare Bürger.
Update: Hahahaha, wer hätte das gedacht, das er das noch mal zu seiner Lebenszeit erleben würde? Eine Frau von der Filmindustrie hat die CSU gescholten, in ihrem Papier würde zu wenig gegen Internetpiraterie gesagt. LOOOOOOL. Oh wartet, geht noch weiter: "Gegen Urheberrechtsverletzungen sind Internetsperren doch wirkungsvoll!1!!"
Update: Meine Herren, ein Kracher jagt den nächsten! Die fordern da auch gerade einen gegenüber dem Informationsfreiheitsgesetz weitergehenden Anspruch, dass die Akten von sich aus ins Netz gestellt werden sollen, ohne dass man da eine Befreiung beantragen muss. Und dann zu Wikileaks:
Wikileaks ist an sich erst mal begrüßenswert, wegen dem Transparenzgedanken.
[…]
Die Tendenz und die Motive sind auf jeden Fall richtig.
Und dann Seehofer zu Wikileaks:
Was man nicht offen sagen kann, ist auch keine gute Politik
Whoa! Rufe mal jemand Doctor Who an, hier hat es offensichtlich einen Dimensionssprung gegeben!1!!
Noch ein Zitat von Seehofer, das er nochmal bereuen wird:
Gebühren [beim IFG] halten Bürger davon ab, einen Antrag zu stellen. Das verstehe ich nicht unter Transparenz des Regierungsgeschäftes!
Und über die Wikileaks-Depeschen:
Die Kanzlerin hat am Sonntag angerufen: "Schau her, das ist genau das, was an einem Sommerempfang ueber uns gesagt wird"
Offizielle Begründung von Schwarz-Gelb: Nachdem man über Weihnachten nochmals Unterlagen gesichtet habe, sei die Erkenntnis gewachsen, dass auf das "Adhocracy"-Modell verzichtet werden könne. "Die Kosten sprengen möglicherweise den Rahmen", sagt IuK-Mitglied Michaela Noll. Außerdem sei fraglich, meint die CDU-Abgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion, ob das System bis zum geplanten Enquete-Zwischenbericht im April/Mai noch zu implementieren gewesen wäre. Die Kommission sollte stattdessen andere Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung nutzen, die es bereits gebe - beispielsweise ein Forum und ein Blog, fordert Noll.So sieht das aus. Das ist Bürgerbeteiligung ganz nach dem Geschmack von Schwarz-Geld. Die Bürger dürfen machtlos zugucken und in den Foren über die Bundesliga und die olympischen Spiele reden. Bloß nicht abstimmen lassen!1!! Mehr Demokratie als alle vier Jahre will doch hier keiner (der Politiker)!
BTW: So ungefähr jetzt hätte ich ja gerne mal eine Verschwörungstheorie, wer hinter dieser Aktion steckte. Antideutsche? CDU-Maulwürfe? V-Männer des Verfassungsschutzes? Der Mossad? Monarchisten? Wenn jemand eine halbwegs ernsthafte Theorie hat: her damit! Wer könnte sonst noch ein Interesse daran haben, die Rettung der Demokratie in diesem Lande zu verhindern?
What provisions are there in the recently concluded TFTP agreement to ensure that the US government will not use Swift data to track Europeans who donate money to Wikileaks, and how can the Commission guarantee the enforcement of these provisions?
Na da bin ich ja mal gespannt, wie sich Censilia da rauszuwinden versuchen wird.
Jetzt, mit den US-Depeschen, ergibt sich auf die Situation ein ganz anderer Blickwinkel. Also, die Panzer waren, wie damals schon klar, für den Sudan bestimmt. Als das durch die Presse ging, sahen es auch die Amis, d.h. der frisch ins Amt gewählte Obama mit seinen frischen Politikern, die in den ersten Minuten nach der Wahl noch gewisse Prinzipien hatten, wie z.B. "wir finden das nicht gut, wenn Kenia Panzer in eine Krisenregion liefert". Also ließ Obama den Botschafter in Kenia der Regierung mitteilen, dass das Sanktionen gibt, wenn sie die Panzer an die Sudanesen liefern.
Das wiederum hat die Kenianer nun verwirrt, weil sie diese Deals seit Jahren durchgeführt haben, jedesmal mit Wissen und Billigung der Bush-Junta. Das waren dann wohl die Dokumente, die der Bush noch schnell geshreddert hat, bevor er das Amt verließ. Der Botschafter vor Ort erinnerte sich natürlich daran, das war ja auch zu seiner Amtszeit. Und so kommt es zu grandiosen Austauschen zwischen Kenia und dem armen US-Botschafter dort. Kenia meint, die Panzer gehören dem Sudan, sie wollen die gar nicht haben, und können die auch gar nicht groß zurückhalten jetzt, und überhaupt, wo ist denn das Problem plötzlich, die Amis hätten da doch seit Jahren nie ein Problem mit gehabt. Und wenn den Amis das so wichtig ist, können sie ja die Sudanesen überreden, die Lieferung zurückgehen zu lassen!1!!
Der Hammer ist jetzt, was der Botschafter den Vorgesetzten zurückkabelt:
"Die kenianische Regierung ist verständlicherweise irritiert, weil der Transfer der Panzer doch den Zielen der USA entspricht … die SPLA von einer Guerillaarmee zu einer kleinen konventionellen Truppe umzubauen, die Juba (Hauptstadt der Rebellen) auch verteidigen kann."NEIN wie geil! Bwahahahaha! Und nicht nur das! Kommt noch härter!
In den vergangenen zwei Jahren haben uns die Offiziellen des Verteidigungsministeriums alle Einzelheiten ihres Engagements mit der SPLA offengelegt, so wie wir ihnen unser Trainingsprogramm für die SPLA gezeigt haben, einschließlich des Schießtrainings für Soldaten, entsprechend der Präsidenten-Direktive vom Mai 2007 … Es ist schwierig, den Kenianern beizubringen, dass die Überstellung des Geräts an die SPLA Sanktionen nach sich zieht, wenn sie gleichzeitig sehen, dass die USA ihre Militärhilfe an die SPLA unverändert fortsetzen.No Shit, Sherlock! BWAHAHAHAHA, das ist ja wohl die Krönung, diese Amis! Aus Kenias Sicht ist ja wohl völlig klar, was da passiert: die Sanktionen sind dazu da, das Waffenlieferungs-Monopol der Amis in der Gegend zu sichern. Klar können und sollen die sich aufrüsten, aber mit Waffen aus Texas, doch nicht aus der Ukraine!1!!
Die Kritik an LQFB hängt an einem Punkt: dass die Abstimmungen damit nicht geheim sind. Stimmt. Sind sie nicht. Das ist die Idee dabei. DAS IST DIE IDEE DABEI! Denn die Wahlrechtsgrundsätze kann man mit Computern nicht sicher umsetzen. Der CCC kämpft seit Jahren gegen Wahlcomputer, deren Hersteller das auch nicht verstanden haben. Es geht nicht. Merke: ich sage nicht "ich kann es nicht", ich sage "es geht nicht". NIEMAND kann das. ES GEHT NICHT.
Daher ist das ein großer Schritt bei LQFB, dass die da sagen, hey, wir machen keine geheime Abstimmung. Naja, so groß auch wieder nicht, denn DAS GEHT NICHT. Das ist genau der einzige Punkt, der LQFB interessant macht, denn wenn man das abschafft, dann ist man wieder bei Wahlcomputern, und dann müsste der CCC LQFB bekämpfen anstatt es wohlwollend zu beobachten. Merke: das ist keine verhandelbare Sache. Keine Menge an Verhandlung kann diese Fakten umstoßen oder auch nur ankratzen. Egal wie viel Krypto man auf die Sache wirft. Es geht nicht, also versucht man es gar nicht erst. Das ist LQFB. Denn wenn man sich von der Idee verabschiedet, dass man eine geheime Wahl machen kann, und sagt, dass das nur für die Partei intern ist, dann gehen plötzlich Sachen wie Nachprüfbarkeit politischer Positionen, Wortbrecher erkennen, Schutz gegen Wahlbetrug, Schutz gegen Korruption, und eben flüssige Delegation mit Rechenschaft.
Klar, geheime Wahlen haben auch Vorteile. Große Vorteile. Streite ich ja gar nicht ab. Z.B. kann da keiner sehen, dass du immer pro Abtreibung und Schwulenrechte abstimmst, während du offen konservativer Evangelikaler bist. Und geheime Wahlen schützen auch vor Korruption in Form von Wählerbestechung. Aber, und ich sage das hier nochmal, damit es wirklich jeder kapiert: DAS GEHT NICHT mit Computern. Geheime Wahlen ohne Möglichkeiten für Wahlbetrug geht nicht mit Computern. Auch ohne Computer ja nicht wirklich, aber da ist das halbwegs managebar. Daher sind alle Gefühle von "wir haben da was verloren" unangebracht. Wir haben nichts verloren. Das geht nicht. Findet euch damit ab und hört auf, das als Verlust zu sehen. Wir hatten es nie. Also haben wir es auch nicht verloren.
Nun, ein Detail gibt es noch zu LQFB. Hat mir jemand gemailt, gebe ich mal ungeprüft weiter. Es gibt ca 6000 zahlende Parteimitglieder, die also abstimmungsfähig wären. Im LQFB haben sie aber 13k Leute. Das ist natürlich völlig für den Arsch, dann kann man die Ergebnisse in der Tat in der Pfeife rauchen. Bzw könnte man, wenn man nicht den LQFB-Vorteil hätte, dass alles zurechenbar ist. Man könnte also ein Perl-Skript schreiben, das nur die Stimmen der Stimmberechtigten rechnet, kaskadierend durch die Delegationsstufen. Technisch gar kein Problem, denn wir haben ja die Accounts, die zugeordnet werden können. Noch. Bald ja nicht mehr. Und dann haben wir die Nachteile von herkömmlichen Wahlcomputern mit den Nachteilen von "zu viele Leute haben Accounts" kombiniert, ohne in den Genuss irgendeines Vorteils zu kommen. Gute Arbeit, lieber Bundesvorstand der Piraten. Gute Arbeit!
Update: Aus verschiedenen Richtungen kommen jetzt hier andere Zahlen rein, die ich auch alle nicht prüfen kann :-)
Es gibt etwa 13k Mitglieder, an LF angemeldet sind etwa 3.100, von denen haben aber etwas über 1000 noch nie etwas in LF getan, bleiben etwa 2000 übrig, die schon mal tätig waren. Aktiver (d.h. mindestens 10 verschiedene Dinge) waren bislang etwa 1000 Leute, d.h. weniger als 10% aller Mitglieder. Bei Abstimmungen gibt es in der Regel etwa 400 Stimmen (d.h. 3-4% aller Mitglieder beteiligen sich in LF pro Initiative)
Seufz. Demokratie ist deprimierend.
Update: Kriege gerade eine Mail von "dem bösen Antragseinreicher" bei den Piraten (seine Selbstdarstellung in der Mail), wo er mir erklärt, dass die LQFB-Abstimmung nicht im LQFB selber stattfinden kann, weil die stärksten Gegner aus Datenschutzgründen nicht am LQFB teilnehmen. Super Argumentation! Ich finde auch, wir entscheiden ab jetzt per Dekret von Merkel darüber, ob neben der CDU auch andere Parteien zur Wahl zugelassen werden dürfen, weil die stärksten CDU-Befürworter ja nicht mitwählen, solange da auch andere wählen dürfen. Schlimmer noch: die wählen mit, aber stimmen für andere Parteien!1!! Den Antrag im Volltext kann man hier einsehen. Ich zitiere mal ein Argument dort, damit ihr seht, auf was für einem Niveau die Argumentation läuft:
[Q:] Bei einer Delegation kann ich das frühere Abstimmverhalten aber nicht mehr nachvollziehen.
[A:] Richtig. Aber wo ist das Problem? Dann delegierst du halt an jemand anderen.
Da ist mein Gesicht nicht groß genug, um dieses Argument angemessen zu fazialpalmieren.
Update: Oder die haben einfach vergessen, ihre Rechnungen zu bezahlen.
Also, liebe Piraten, da ist ja mal echt ein Kelch an euch vorbei gegangen. Der hätte noch echt Schaden anrichten können. Und da sieht man auch, dass man bei Rechtsaußen-Gehetze nicht lange zögern darf und sich "er meint das bestimmt anders" und andere Ausflüchte einzureden. Da ist Toleranz fehl am Platze.
Update: Apropos Kelch und vorbeigehen: der Gauck hat in seiner Festrede zum 3. Oktober auch bis zum Anschlag ins Klo gegriffen, hat da die Hartz IV-Opfer als "Abgehängte" beschimpft und ihnen die Schuld an ihrer Lage zugeschoben, hat das alte Schreckgespenst der integrationsfeindlichen Ausländerhorden beschworen, und Dinge gesagt wie
"Es schwächt die Schwachen, wenn wir nichts mehr von ihnen erwarten." Zwar sei es "unmenschlich, Schwachen etwas abzuverlangen, was sie total überfordert und es ist unbarmherzig, ihnen die erforderlichen Hilfen zu verweigern", sagte Gauck. "Aber es ist auch gedankenlos und zynisch, so zu tun, als könnten alle die Menschen nichts tun, die im Moment nichts haben."
Ein Glück, dass das nicht unser Bundespräsident geworden ist.
Update: Einige Leute verstehen offenbar nicht, was Gauck da sagt. "total überfordert" ist der neuralgische Punkt hier. Denn kein Hartz IV-Opfer verweigert ja Arbeit, weil er überfordert wäre. Also sagt Gauck, das System sei nicht unmenschlich. Und der "erwarten"-Teil ist die "Fördern und Fordern"-Rhetorik der Neocons. Das ist ja das perfide, wie gut die ihre Rhetorik abgeschliffen haben. Da muss man schon echt aufpassen, um zu merken, wie sehr man gerade verarscht wird.
Fürs Archiv habe ich mal Screenshots gemacht: NPD, Piraten (Zur Größenreduktion brutal runterquantisiert).
Update: Der NPD-Server ist unter der Last geplatzt, die Piraten stehen noch. Klarer Fall von technischem KO im Wahlkampf würde ich sagen :-)
Und dann geschah, was halt geschieht, wenn die Leute verdrängen, wie beschissen die Lage ist, weil es in den letzten Tagen keine Einschläge gab: die Piraten sind in Schweden klar unter der 4-Prozent-Hürde. Lasst uns das eine Lehre sein, auch wenn unsere Junta mental nicht beweglich genug ist für solche taktischen Schachzüge.
Update: Was noch so passierte bei der Aktion.
Politik sollte man besser den echten studierten Profis mit langer Parteierfahrung überlassen und nicht Hinz und Kunz die ohne Sinn und Verstand einfach irgendwas abstimmen. Genau deshalb wähle ich auch die CDU, denn dort werden alle Entscheidungen von einer Kompetenten Parteispitze getroffen die sich nicht von den Populistischen wünschen der Mehrheitsbevölkerung unter Druck setzen lässt.Das beantwortet ja wohl alle offenen Fragen zur CDU, oder nicht?
Es stellt sich raus, dass das nur die halbe Geschichte ist. Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat nämlich diesen schönen Artikel darüber, wie sich in Deutschland im 19. Jahrhundert wegen fehlenden Urheberrechts überhaupt erst der Wandel vom Agrarstaat zur Industrienation vollziehen konnte. Während die Briten seit 1710 Copyright hatten und 1000 Bücher pro Jahr neu rauskamen, gab es in Deutschland zwar seit 1837 in Preußen Urheberrecht, aber wegen Kleinstaaterei war es nicht wirklich durchzusetzen, und bei uns kamen 10000 Bücher pro Jahr raus.
In England nutzten die Verleger ihre Monopolstellung schamlos aus. Neuheiten erschienen meist nur in einer geringen Auflage von maximal 750 Exemplaren und zu einem Preis, der häufig den Wochenlohn einer ausgebildeten Arbeitskraft überstieg.In Deutschland mußten die Verleger mit Plagiaten konkurrieren, alles wurde sofort nachgedruckt und billig auf der Straße verkauft. Also haben die Verlage das System mit den Taschenbüchern für die Billigausgabe erfunden, bei der sich Plagiate nicht mehr lohnen.Die prominentesten Verleger in London verdienten trotzdem prächtig und fuhren teils mit vergoldeten Droschken umher.
Das klingt jetzt vielleicht für den einen oder anderen unerwartet, aber genau das Selbe passiert auch heute. Im DVD-Markt. Da gibt es bei uns die Luxusgüter-Abzock-DVDs mit dem harten Urheberrecht, was die Vielfalt veröden lässt, und in Russland gibt es R5-DVDs, die kosten dann sowas wie einen Dollar pro DVD (Kaufpreis, nicht Verleih), haben keine Extras und sind nicht fertig farbkorrigiert, aber die Filmstudios graben damit den Piraten das Wasser ab. Und damit ist es heute wie es damals war: die Länder ohne Urheberrecht sind klar im Vorteil, die anderen Länder veröden und werden von schamlosen Monopolisten abgezockt.
Ich versuche das mal zusammenzufassen, wobei ich da kein Insider und auch kein Vorantreiber bin, sondern das nur aus der Ferne beobachte. Es geht im Wesentlichen darum, dass man bei der indirekten Demokratie das Problem hat, dass die Kandidaten vor der Wahl A versprechen, und dann nach der Wahl B machen, und man sie bis zur nächsten Wahl nicht bestrafen und ihnen nicht das Mandat wegnehmen kann. Bei Liquid Democracy kann man einen Delegierten benennen, aber nicht insgesamt sondern pro Thema. Und, noch wichtiger: man kann jederzeit die Delegation zurücknehmen, wenn der Proxy plötzlich seine Wahlversprechen bricht.
Am Ende wird die indirekte Demokratie zurückgeführt auf eine direkte Demokratie, bei der man nicht bei den "weniger wichtigen Themen" Kompromisse eingehen muss, um seine wichtigen Themen gut repräsentiert zu bekommen, und Proxies werden tatsächlich darauf reduziert, Proxy zu sein, also in meinem Namen abzustimmen, die können sich da z.B. nicht einfach die Diäten hochsetzen, ohne dass tatsächlich die Bevölkerung ihnen das Mandat dazu gegeben hat.
Der Nachteil ist, dass es für den einzelnen Bürger mehr Aufwand ist, wenn er tatsächlich einen Vorteil daraus ziehen will. Der Vorteil ist, dass der einzelne Bürger tatsächlich nuanciert seine Positionen vertreten wissen kann.
Kurz gesagt: das ist ein revolutionäres Wahlkonzept, eine große Bedrohung für das korrupte verkrustete Lobbyistensystem, das wir im Moment haben. Und, das will ich hier mal zu Protokoll geben, viel wichtiger als alle anderen, inhaltlichen Punkte der Piratenpartei. Wenn wir das Niveau von Demokratie eingeführt kriegen in Deutschland, dann folgt der Rest quasi von alleine, weil da im Moment eben nicht der Willen des Volkes umgesetzt wird, sondern ein paar alte Männer mit Schlipsen ihre Machtfantasien ausspielen.
So, nachdem ich erklärt habe, wieso mir Liquid Democracy wichtig ist: Heise berichtet, dass der Vorstand der Piratenpartei die Einführung von LiquidFeedback verschoben hat. LiquidFeedback ist, wenn ich das richtig verstanden habe, deren Softwareplattform für Liquid Democracy. Das ist für mich eine der schlechtesten Nachrichten, die überhaupt nur vorstellbar aus Richtung der Piratenpartei hätte kommen können. Aber ich bin da kein Insider, daher habe ich erst nichts geschrieben. Meine Befürchtung ist aber, dass sich da jetzt schon genug Verkrustungen und Machtwunsch im Vorstand gebildet hat, dass die kalte Füße vor ihrer eigenen Courage gekriegt haben.
Ich will dazu selber gar nicht viel spekulieren, sondern lieber auf zwei gute Artikel zum Thema verweisen: Frank und Kris Köhntopp. Die finden auch beide, dass das mit dem Datenschutz keine glaubwürdige Ausrede ist.
Jens Seipenbusch stimmt dagegen, dass jemand ehrenamtlich nach Sicherheitslücken in dem zentralen Abstimmtool der Piraten sucht.
WTF?!
Ich versuche mir gerade, eine gutartige Erklärung auszudenken. Mir fällt keine ein. Seipenbusch stimmt auch dagegen, ausfallsicheres Hosting für LiquidFeedback zu bezahlen. Ich habe da keinerlei Einblick, aber da stellt sich mir schon die Frage, was sein Plan ist. Dass das auf seinem privaten Laptop läuft?
Update: Ich kriege gerade eine Mail von Jens Seipenbusch. Er begründet das so: dem Audit hat er nicht zugestimmt, weil da "Durchführung eines fortlaufenden IT-Sicherheitsaudits" stand, und er nicht fortlaufend will, sondern dass das zu einem definierten Punkt fertig ist. Gegen einen Audit an sich hat er nichts. Und bei der Ausfallsicherheit sei es ihm darum gegangen, wie das Projekt aus seiner Sicht schlecht anfing, er hat nichts generell gegen eine ausfallsichere Infrastruktur.
Also auf der einen Seite heiße ich das gut, dass die Piraten da mal was tun, um diese Abmahn-Industrie in die Presse zu bringen.
Auf der anderen Seite… Bushido? Ernsthaft? Habt ihr nichts geschmackvolleres gefunden? Meine Güte, ausgerechnet Bushido! *göbel* Da hätte ich es besser gefunden, wenn die Abmahnung von der Pornoindustrie gekommen wäre.
Die aktuelle Argumentationslinie besteht im wesentlichen aus zwei Argumenten. Erstens: wir waren im Recht die zu entern, weil es nach internationalem Seekriegsrecht erlaubt ist, ein Schiff zu entern, das eine Blockade durchbrechen will. Zweitens: die Leute auf dem Boot haben uns mit Messern und Brechstangen angegriffen.
Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob die nicht ein Joint Venture mit den somalischen Piraten gründen sollten. Ich stelle mir das ungefähr so vor: die Piraten erklären die gesamte Gegend unter Blockade. Dann entern sie Schiffe, um sie zu kapern. Wenn sich jemand wehrt, erschießen sie ihn, weil er sich gewehrt hat. Nach der israelischen Argumentation wäre das alles legal. Und wenn das Boot geentert und die Besatzung erschossen ist, dann ist es Treibgut und gehört dem Finder. Alles völlig legal, seht ihr?
Ich bin ja ehrlich gesagt schockiert, dass die sich überhaupt trauen, mit so einer Argumentation an die Öffentlichkeit zu treten. Das soll jetzt verwerflich sein, sich gegen Leute zu wehren, die auf internationalen Gewässern dein Boot zu entern versuchen, offensichtlich bewaffnet und gewaltbereit?! Das können die ja wohl nicht ernst meinen! Und guckt mal, wie schnell die mit diesem San Remo Bullshit am Start waren! Das muss man echt würdigen, was die da für eine Bullshit-Verbreitungs-Infrastruktur am Start haben. Das San Remo Manual erklärt übrigens auch, wann eine Blockade legal ist. Aber den Aspekt ignoriert Israels PR natürlich.
Update: Hier wird noch ein PR-Tool beschrieben. Der setzt dann bei Facebook Israel-freundliche Status-Meldungen für dich ab.
Oh und die ARD kommt auch nicht um die Beobachtung herum, dass Tauss seine Reputation verloren habe und zur Piratenpartei gegangen ist. So eine tolle Gelegenheit, die Piraten mit Kinderpornos in Verbindung zu bringen, kriegen die nie wieder!1!!
Update: Zum Vergleich die Meldung beim ehemaligen Nachrichtenmagazin. Übelstes Boulevard-Gassengeschreibsel, aber sie haben es nicht nötig, da die Piraten oder den CCC mitbeschmutzen zu wollen.
Update: Ich möchte euer Augenmerk auch noch mal ausdrücklich auf diese Passage beim SWR-Berich lenken:
Tauss hatte vor Gericht argumentiert, er habe mit dem Erwerb der Kinderpornos nachweisen wollen, dass sich die Verbreitungswege solcher Materialien vom Internet auf das Handy verlagert haben. Die Reaktion der Staatsanwältin darauf gestern: "Um nachzuweisen, was er nachweisen wollte, waren seine Fallzahlen aber viel zu gering".
Kurz: er ist schuldig, weil er zu wenig Kinderpornographie hatte. Da muss man auch erst mal drauf kommen.
Update: Markus Kompa hat noch ein paar weitere Quellen angeguckt, u.a. die Süddeutsche (OMFG) und die Welt.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat ihr Tauss-Bild gegen ein fieseres ersetzt. Da sieht er aus wie ein KZ-Wächter-Triebtäter aus einem Horrorfilm. Na DAS war ja jetzt notwendig!1!! Fair and balanced, wie immer!
Allerdings müsse Deutschland mit seiner Außenhandelsabhängigkeit zur Wahrung seiner Interessen im Zweifel auch zu militärischen Mitteln greifen. Als Beispiel für diese Interessen nannte Köhler ‘freie Handelswege’. Es gelte, Zitat ‘ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auf unsere Chancen zurückschlagen’ und sich somit negativ auf Handel und Arbeitsplätze auswirkten.Habt ihr das gelesen? Bundeswehreinsatz für freie Handelswege. Hat er damit Somalische Piraten gemeint oder Länder mit zu hohen Zöllen?
Naja, immerhin hat er es dem Deutschlandradio gesagt, da ist es ja dann on-the-record. Hier ist die Meldung. Beim Freitag hat auch jemand was geblogt dazu.
Damit haben wir uns dann wohl von der bisherigen Praxis verabschiedet, was von Völkerverständigung, Menschenrechten und humanitären Einsätzen zu faseln.
So unglaublich das ist, wie der Köhler sich und uns da demaskiert hat, so gibt es doch auch einen positiven Aspekt. Es bringt ein bisschen Ehrlichkeit in die Debatte.
Update: Nota bene: Das Deutschlandradio hat das Interview nachträglich gekürzt. Ich vermute mal, dass der Zensor von der Pinkelpause zurückgekommen ist :-)
Update: Hier gibt es das volle Interview als mp3 (haben mir Leute gemailt, habe ich nicht geprüft).
Ich empfehle Ausschlafen und mit hochprozentigem Alkohol sterilisieren. Das alterniert man, bis die Grippe weg ist. Dadurch geht sie zwar nicht schneller weg, aber man leidet wenigstens nicht so, und am Ende erinnert man sich an die Details auch nicht mehr so.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass eine Woche vor den Piraten die CDU in der Halle war!1!!
"According to the latest information, the pirates who seized the Moscow University oil tanker failed to reach the shore. Evidently, they have all died," the high-ranking source was quoted as saying by all Russia's official news agencies.
Und jetzt sind die Organisatoren hinter dem U-Bahn-Bombenanschlag ums Leben gekommen, als sie sich der Verhaftung widersetzt haben. Das kann man sich auch so richtig bildlich vorstellen, wie das gelaufen sein wird. Dirty Harry lässt grüßen.Update: Anscheinend hatten die ausgesetzten Piraten akute Bleivergiftung.
Na mal gucken. Kann ja noch werden. Aus Sicht von Labour wäre das optimal, aus Sicht der Lib Dems wäre es wahrscheinlich erstrebenswerter, wenn sie jetzt an die Macht kommen, um mal ihr Image zu stärken. Leider läuft sowas ja in der Praxis selten so gut, wie man sich das vorher überlegt, und am Ende stehen sie wie die inkompetenten korrupten Verräter da, wie bei uns die FDP gerade.
Bleibt also spannend.
Oh, interessantes Detail aus dem britischen Wahlrecht: Kandidaten müssen 500 Pfund Pfand einzahlen, um zur Wahl zugelassen zu werden, und das kriegen sie nur dann zurück, wenn sie die 5%-Hürde schaffen. Für die BNP (deren Nazi-Partei) ist das also ein Verlustgeschäft, aber es ist natürlich schlecht für die Demokratie. So etwas wie die Piratenpartei hätte da nicht viel Chancen.
Das hätte ich von einem Mainstream-Medium nicht in diesem Jahrzehnt erwartet. Hut ab, Süddeutsche! Da geht ja doch noch was zwischen dem verkalkten Die-Piraten-machen-uns-kaputt-Kampfgeschrei!
Unser Ziel ist es nicht, "Frauenpolitik" o.ä. zu einem Programmpunkt der Piratenpartei zu machen. Wir sprechen nicht für alle Frauen in der Piratenpartei; uns ist bewusst, dass es zu diesem Thema in der Partei verschiedene Standpunkte und Herangehensweisen gibt.Ich finde es bemerkenswert, wie "domestiziert" die Frauen bei den Piraten offenbar sind. Liebe Piratenfrauen, wenn ihr nichts fordert, kriegt ihr auch nichts. Mißstände, die ihr nicht anprangert, gehen nicht von alleine weg. Eine Schlacht, die man nicht führt, hat man schon automatisch verloren. Meine Empfehlung: ruhig auch mal das Nudelholz rausholen, nicht nur schön-dass-wir-mal-darüber-geredet-haben Schmusekurs.
Update: Lacher am Rande: Hier ist die DPA-Meldung dazu. Ich zitiere mal:
Auch die Piratenpartei, in der sich viele Netzaktivisten engagieren, bezeichnete das Löschen als überflüssig.
#DPA Richtigstellung folgt. Piratenpartei wendet sich gg.geplantes Lösch-Gesetz, nicht gg.Löschen von Kinderpornographie
*facepalm*
Methode 1: sie plakatieren "Blackjack und Nutten", eine obskure Futurama-Referenz, die wahrscheinlich genau niemand verstehen wird, der nicht eh schon Piraten wählt. Ich wäre hier noch kritischer, wenn da nicht dieses supergeile Stencil von den Boondock Saints im Hintergrund wäre, einer der besten Filme aller Zeiten.
Methode 2: Aaron König aus dem Vorstand der Piraten spricht sich für eine Iran-Bombardierung aus. WTF? Aaron König hatte sich auch öffentlich über das Schweizer Minarettverbot gefreut.
Da frage ich mich schon, ob die da eigentlich gar kein anderes Personal haben. Das ist ja eine Sache, wenn ein Pirat solche Meinungen privat äußert, aber doch nicht einer aus dem Vorstand! Meine Güte.
Bei den Piraten ist glaube ich noch nicht angekommen, dass sie jetzt genau so behandelt werden wie die CDU. Wenn da der Pofalla Mist faselt, blogge ich darüber als "die CDU will jetzt". Und in diesem Fall blogge ich daher: "die Piraten wollen jetzt den Iran bombardieren". Dieser Typ ist im Vorstand, der spricht jetzt für alle Piraten.
Update: mir mailt gerade jemand, dass das Plakat doch nicht aufgehängt wird sondern nur zuhause als Spaß gebastelt wurde.
Update: Dieses Plakat hier gefällt mir besser
Update: Der Pantoffelpunkt hat recherchiert, dass der gar nicht Aaron sondern Stefan heißt. Damit stellt sich ja die Frage, ob die Wahl überhaupt rechtens war. Auch die Aspekte zu seiner Materialsammlung erfüllen mal wieder alle Vorurteile.
Auf Antrag der EU-Kommission verurteilte das EU-Gericht in Luxemburg das Königreich Schweden wegen Verstoßes gegen den EU-Vertrag. Doch die schwedische Regierung kündigte an, weiter ungehorsam sein zu wollen.Krass. Das letzte Mal, als sie nämlich auf die Bürgerrechte geschissen haben, bei der Email-Überwachung ihrer Bürger, ist danach die Piratenpartei mit zwei Sitzen ins Parlament eingezogen. Und jetzt haben sie Arsch auf Grundeis. (Danke, Kris)
Ich habe mich dann mal hinreißen lassen, die "Premium"-Ausgabe zu kaufen, die sich im wesentlichen dadurch unterscheidet, dass da noch ein paar mehr Gimmick-Items bei sind. Aber nicht alle, weil man ja nur entweder den Gamestop- oder den Amazon-Set haben kann. Völlig hirnrissig.
Ich beschreibe mal, wie das läuft. Man lädt das Spiel mit dem EA Download Manager runter, installiert es, und dann klickt man im Spiel auf einen Knopf, der dann eine bestimmte Webseite aufmacht, wo man sich einlogt und die Codes eingibt, die beilagen. Die Codes werden dann an den Account festgenagelt, man kriegt die Items als Installer zum runterladen, und das Spiel fragt dann die Datenbank, ob man die Items auch haben darf. Bei jedem Spielstart. Ich bin notorisch ungeduldig bei sowas, besonders weil das Spiel mich schon Intro-Movies angucken lässt, die ich nicht abbrechen kann, wenn ich sie schon 20 Mal gesehen habe. Das ist schon mal ein Minuspunkt für mich. Und jetzt passiert folgendes: sie haben die falschen Codes beigelegt. Nur bei der Premium-Edition, wohlgemerkt. Der Code, der das Cerberus-Network freischalten sollte (deren Datenbank-Interface, über das das Spiel guckt, ob Items verfügbar sind). Die Items selbst läd man aber über die Webseite runter, nicht über das Cerberus-Network. Und die haben den falschen Code beigelegt, der schaltet nur die Items zum Download frei, nicht auch Cerberus Network. Und ohne Cerberus Network weigert sich das Spiel, die runtergeladenen Items im Spiel freizuschalten. Das ist bekannt, es gibt eine FAQ dazu, allein: die gibt es seit über einer Woche. Getan hat sich nichts. Ich kann das Spiel jetzt nur ohne Extra-Items spielen, wohlgemerkt war das ja der Grund für den Aufpreis der Premium-Edition.
Und jetzt schauen wir uns mal die Warez-Szene als Vergleich an. Die hatten das Spiel wie üblich Tage vorher, und sie haben auch noch alle DLC-Teile, auch beide Varianten der disjunkten Menge von Amazon und Gamestop. Während die Piraten das Spiel also schon mehrfach mit allen Extra-Items durchgespielt haben, sitze ich hier mit meiner legal gekauften Kopie und komme mir verarscht vor.
Ich erwarte ja nicht, dass die Industrie Wege findet, um mir einen Mehrwert beim Kaufen zu bieten. Ich würde auch kaufen, wenn ich nur die gleiche Leistung kriege wie beim illegalen Download. Weil ich ja möchte, dass die weitere Spiele produzieren. Aber so wie das im Moment ist, wo ich sogar noch bestraft werde für mein Geld, so ist das dem Untergang geweiht.
Ich hab dann mal eine Support-Anfrage an EA gestellt. Antwort: sie wollen u.a. mein Geburtsdatum und meinen ZIP-Code haben, um die Anfrage zu beantworten. WTF?!?
Das ist dann wohl die altmodische Version von Vertrieb. Wir sind erst zufrieden, wenn wir die Kunden vertrieben haben. Na mal gucken, ob sie das noch hinkriegen. Ich habe inzwischen auch durchgespielt, ohne die Items halt. Zum Kotzen, dieser ganze DRM-Dreck immer. Es ist, wie es überall und immer ist mit DRM. Die einzigen davon geschädigten sind die zahlenden Kunden. Die Piraten haben natürlich den DRM-Check rausgecrackt.
Update: mir mailt gerade jemand dieses passende Bild, offenbar von 4chan :-)
Die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) befürwortet übrigens die Einrichtung mehrerer Hot Spots in der Stadt auch aus einem politischen Grund. "Wir wollen nicht, dass sich die Piratenpartei hier ausbreitet", sagte Fraktionsvorsitzender Armin Johnert in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Deshalb sollte deren Forderung nach kostenlosen Internetzugängen von den anderen Parteien aufgegriffen werden. Die Piratenpartei steht kurz vor der Gründung eines Kreisverbandes im Hochtaunuskreis.Oh Mann. (Danke, Simon)
Über alle Arten hinweg gebe es eine erhebliche Vergrößerung der Bestände, erklärte der Inhaber des Unternehmens Kenya Deep Sea Fishing, Howard Lawrence-Brown. „Wir hatten im vergangenen Jahr die beste Speerfisch-Saison, die es je gab.“Sogar schon verschwunden geglaubte Fische wie Barracuda und Schnapperfisch sind wieder aufgetaucht. Und weil es jetzt plötzlich lokal wieder Angebot gibt, sind die Preise gesunken und die Einwohner können sich wieder Fisch leisten. Die Süddeutsche hat ein Interview vom letzten Jahr mit dem zuständige EU-Kommissar zur Überfischung.Auch die kleinen Fischer der kenianischen Küsten freuen sich über steigende Einkommen und einen höheren Lebensstandard.
Von Piraten überfallene Schiffe im Jahr 2003: 445Da haben die Marketing-Abteilungen der Versicherungen aber ganze Arbeit geleistet.
Von Piraten überfallene Schiffe im Jahr 2008: 293
Faktor, um den die Versicherungsprämien für Frachtschiffe in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen sind: 10
"Four months ago, during the monsoon rains, we decided to set up this stock exchange. We started with 15 'maritime companies' and now we are hosting 72. Ten of them have so far been successful at hijacking," Mohammed said.
Wow. Er sagt dann noch, er habe Piraterie zu einer "Community Activity" gemacht. Im Übrigen zahlt da die Piraterie für fast alles, und die eigentliche Regierung hat keinerlei Einfluß. (Danke, Michael)
Wenn man die Frage mal runterbricht, kommt man zu der Frage, ob eine Entscheidung nicht automatisch richtig ist, wenn sie in einem Volksentscheid von der Mehrheit der Bevölkerung abgestimmt wurde. Aaron König, Mitglied im Bundesvorstand der Piraten, hat das in seinem Blog klar bejaht, und findet auch, dass wir da kein Recht auf Kritik haben, weil wir ja keine direkte Demokratie haben sondern nur ein Kabinett von nicht demokratisch legitimierten Knalltüten über unsere Köpfe hinweg für uns abstimmt. Desweiteren hält er den Islam nicht für eine Religion, sondern für eine "politische Bewegung mit Allmachtsanspruch", und stilisiert das Minarettverbot gar zu einem Sieg für die Aufklärung und Demokratie hoch, weil der Islam ja gegen Gleichberechtigung ist, und sich daher die Demokratie gegen den Islam und für die Aufklärung entschieden hat.
Ich glaube, er macht es sich da deutlich zu einfach. Aber ihn dafür als Nazi zu beschimpfen, das greift auch zu kurz. Ich glaube schlicht, dass er über das Problem vor dem Bloggen nicht nachgedacht hat, und sich auch nicht informiert hat vorher, sonst wüßte er nämlich, dass die tolle Basisdemokratie in der Schweiz dazu geführt hat, dass es erst ab 1971 Frauenwahlrecht gab. In Europa hat nur Liechtenstein noch länger gebraucht, um das Frauenwahlrecht einzuführen. Der Kanton Innerrhoden musste sogar 1990 gerichtlich zur Einführung des Frauenwahlrechts gezwungen werden. Die Schweizer hier also zu einem Bollwerk der Aufklärung zu stilisieren, das war nichts.
Ich persönlich habe mich in diesem Blog zwar gegen unser System aber auch gegen Basisdemokratie ausgesprochen. Das liegt daran, weil Basisdemokratie anfällig ist für Demagogie und Furcht-PSYOPs. Die Bevölkerung läßt sich mit genügend Furcht dazu bringen, für so gut wie alles zu stimmen. Daher braucht man ein Fundament, eine Verfassung, die nicht zurechtrückbar ist, und in der die Grundprinzipien der Aufklärung und der Menschenrechte festgeschrieben werden. Und wenn es nach mir ginge, stünde da auch ein Verbot der öffentlichen Ausübung von organisierter Religion drin.
Oh und: jeder sollte, bevor er sich für oder gegen Basisdemokratie entscheidet, durch ein paar Jahre AStA-Abstimmungen und -Debatten durch.
Update: Nein, ich halte unsere Sockenpuppendemokratie nicht für einen besseren Schutz gegen Propaganda. Aber eben auch nicht für ausreichend viel schlechter, dass sich der Umstieg per se lohnt. Als Konzept, das alle unsere Probleme löst, wird gerade Liquid Democracy gehandelt. Ich habe das noch nicht ausreichend verstanden und durchdacht, um das für die Lösung zu halten, aber es scheint immerhin vielversprechend. Die große Gegenindikation ist, dass man dafür E-Wahlen braucht.
Franks Kritik geht noch ein bisschen weiter, natürlich. Lest euch das mal ganz durch. Die Software muss auch mal neu gemacht werden, z.B.
Die Löschdiskussion von 2006 zur Piratenpartei ist recht unterhaltsam.
Mein Lieblingstweet des Tages ist:
volldieLaiin: Von #Wikipedia können wir noch was lernen: Löschen UND SperrenAnsonsten legt ahoipolloi nochmal nach und Wikimedia bemüht sich um Schadensbegrenzung, wie ich aus dritter Hand erfahre. Völlig klar, bei so einer Veranstaltung kann man unmöglich mein Blog verlinken oder mich gar ansprechen und einladen. Na dann schmort mal weiter in eurem Saft.
Ansonsten hat tatsächlich jemand ein Auffangbecken für gelöschte Wikipedia-Artikel gebaut. Na mal gucken.
Oh und auch bei scienceblogs.de ist das Problem angekommen.
Update: Außerdem ist es jetzt amtlich: Fefes Blog ist nicht die NY Times. So there!
Update: Guckt euch mal das Log zu "Wikipedia" an. Da hat jemand die Relevanzdiskussion erwähnt. Wurde gelöscht. Begründung:
(→Relevanzdiskussion: nur für blogger von belang)
Na dann.
(Kein Artikel oder kein enzyklopädischer Inhalt: WP:RK)Früher fixte man Artikel mit (angeblichen) formalen Problemen, heute löscht man sie. Hey, warum löscht ihr nicht auch die Piratenpartei? Außer kurzzeitigem Medienecho und der Blogosphäre kann man da ja wohl auch nicht von Relevanz reden!1!!
Oh und bei MOGIS sind wir inzwischen soweit, dass nicht nur Erwähnungen von MOGIS gelöscht werden, sondern auch Erwähnungen von Aktionen, an denen MOGIS beteiligt war. Begründung:
(zurück auf Version vor Editwar)
Update: Das ging ja schnell, jetzt ist da ein Stub. Inzwischen behaupten auf Twitter einige, da hätte vorher nichts gestanden. Woher soll ich das wissen, wenn was da vorher stand gelöscht war? Und selbst wenn, dann löscht man sowas nicht, sondern stellt Inhalt rein. Da hätte sich z.B. deren Selbstdarstellung geeignet. Das ging wahrscheinlich wegen des MOGIS-Links nicht…
Update: Krasse Kacke, mir mailt gerade jemand, dass die deutschsprachige Wikipedia tatsächlich den Artikel über die Österreichische Piratenpartei wegen fehlender Relevanz gelöscht hat. Heute gibt es da nur noch eine Weiterleitung auf einen Anchor innerhalb des generischen Piratenpartei-Artikels. Ich sollte aufhören, über solche Dinge Witze zu machen :-(
Update: Also die Aussage, dass es vor gestern keinen Artikel über den AK Zensur bei der Wikipedia gab, hält einer näheren Prüfung nicht stand. Schaut euch z.B. die Version der Seite über "Sperrung von Webseiten in Deutschland" von Anfang September an, wo schon ein Link zum AK Zensur-Artikel drin ist. Vielleicht ist der mehrfach gelöscht worden?
Update: Es gibt jetzt eine Theorie, wie so ein Link über Monate auf eine nicht existierende Seite zeigt: es hatte schlicht keiner Zeit, da Content reinzustellen. Kein Wunder, waren ja auch alle mit dem Löschen von Artikeln beschäftigt.
Update: ich habe jetzt aus mehreren Ecken glaubwürdige Erklärungen erhalten, dass dieser Artikel über den AK Zensur tatsächlich sehr frisch und noch ohne Inhalt war und ziehe daher meine Kritik in dem Punkte zurück. Ich hatte allerdings auch nicht behauptet, er sei wegen Relevanzproblemen gelöscht worden, wie das offenbar einige reingelesen haben wollen.
Mit spannendem Kommentar u.a. beim lawblog und bei netzpolitik.org.
Mein Lieblingszitat ist ja auf Seite 18:
Automatisiertes Erstellen und Versenden von AbmahnungenUnd auf Seite 26 erklären sie dann, dass der Rechteinhaber 20% pro erfasstem, abgemahntem und zahlenden Rechtsverletzer erhält, und dass die Quote für Sofortzahler 25% ist. Auf Seite 27 rechnen sie dann vor, dass man an einem verkauften Download ca 60 Cent verdient, aber an einem abgemahnten Piraten-Download 90 Euro.
Ohne Verfassungsschutz wärt ihr nur zu zehnt!Bwahahaha (Danke, Nico)
Update: Und das vorläufige Endergebnis des Berliner Wahlleiters hat gar keine Piratenstimmen. Ich bin mal gespannt, mit was für einer Ausrede sie da kommen. Vielleicht sollen das ja die Erststimmen sein.
Update: In der Tat gibt es da zwei Sheets in der Excel-Datei, und ich hab nur auf die Erststimmen geguckt. Allerdings: Koscher ist das immer noch nicht. Wenn man da nach der letzten Spalte (Piraten) sortiert, sieht man, dass die ÖDP überall zweistellig ist, wo die Piraten 0 haben. Das betrifft diverse Wahlbezirke, bei dreien sind sogar ÖDP und Piraten 0. Das ist z.B. in Zentral-Prenzlauerberg nicht plausibel. Da ist wohl was verrutscht. Beispiel: Bezirk 817 und Bezirk 113 (benachbart). Wir sind dran.
Update: Mir mailt auch gerade noch jemand aus dem Wahlkreis Wolfenbüttel, wo 8 Stimmen der Piraten versehentlich der MLPD zugeordnet wurden.
Update: In Bad Rappenau haben sie dafür schon 2005 Stimmen für die Piratenpartei gezählt, obwohl die erst 2006 gegründet wurde :-)
Update: Die Stimmen in Rhynern sind aufgetaucht, waren fälschlicherweise den Grünen zugefallen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Piraten sich jetzt nicht enttäuscht zerlegen, sondern weiter kämpfen.
Na mal gucken, wie sich der Abend noch entwickelt. Die Briefwähler kommen ja noch dazu.
Tja, dass dies ein Abend der guten Laune wird, damit hat wohl auch niemand gerechnet.
Immerhin, bei all dem Elend, hat die Regierung dann nicht mehr genug Mehrheit zum Ändern der Verfassung.
Die Piratenpartei hat das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte erzielt, um mal Frank zu zitieren :-)
Sie wird eher von Männern gewählt, eher von Hochgebildeten und eher in Großstädten. Unter den männlichen Erstwählern bekommt sie 13 Prozent der Stimmen, unter den 18- bis 24-Jährigen 9 Prozent.
Fast die Hälfte der Dresdner Bank-Mitarbeiter wird am Sonntag die Piratenpartei wählen. Dies ergab eine internen Umfrage der drittgrößten deutschen Bank, an der 5.547 Mitarbeiter teilnahmen. Die Dresdner Bank beschäftigte in Deutschland zuletzt 22.164 Menschen, weitere 5.433 Mitarbeiter sind im Ausland tätig. Bei der Sonntagsfrage der Dresdner Bank ergab sich ein auf den ersten Blick überraschendes Ergebnis: 44,6% aller Umfrageteilnehmer sprachen sich für die Piraten aus.Naja, Umfrage, Presseerklärung der Piraten, mit Vorsicht genießen. Aber ist doch mal ein spannender Datenpunkt.
Und, äh, Banker … sind ja im Moment auf der Bleibtheitsskala nur knapp über Politikern und Obdachlosen angesiedelt *hust* (Danke, Ralf)
P.S.: Ich bin mir durchaus bewusst, dass dieser Brief nicht ohne Folgen für mich bleiben könnte. Ich überlasse es der SPD und ihren zuständigen Stellen, ob sie irgendwelche Maßnahmen ergreift. Ich werde nicht aus der Partei austreten, da ich mich immer noch als Sozialdemokraten betrachte. Ob ich weiterhin meine Arbeit im Ortsverband und in der Fraktion leisten darf, liegt nun nicht mehr in meiner Hand, aber ich würde mich freuen, wenn meine Partei noch in der Lage ist, abweichende Meinungen zu dulden. Mein Mandat als Stadtrat werde ich natürlich in jedem Fall behalten.Hut ab, Herr Uebele.
Beamten gegenüber sagten Demonstranten, es habe sich um eine spontane Versammlung gehandelt. "Sie hatten allerdings keinen Versammlungsleiter", sagte eine Polizeisprecherin. Mitgebrachte Plakate zeugten nicht von einer spontanen Demonstration.Unglaublich. Fegt diese CDU endlich aus allen Ämtern, solange noch Reste von unserem Land übrig sind! Hier ist der Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, wo allerdings die Anzeige nicht erwähnt wird. Warum auch, das ließe ja die Union schlecht aussehen. Für Informationen muss man daher zu den Bloggern gehen.
Nicht dass ich die Junge Freiheit gerne oder freiwillig lese, wer will sich schon braunes Gedankengut aneignen.
Aber bei der Lektüre des Interviews mußte ich feststellen, dass man der Jungen Freiheit da nicht viel vorwerfen kann. Klar haben die die Fragen mit widerlichen Hintergedanken gestellt, aber das sind alles Fragen, die mal gestellt werden mußten. Es ist eine Schande, dass das vor der Jungen Freiheit kein Journalist getan hat.
Z.B. fragen die da, wie man als Bürgerrechts-Partei gegen Zensur im Internet sein kann, und dann jemanden wegen minder krassen (lies: nicht strafbaren) Nazi-Äußerungen rausschmeißen kann.
Oder die Frage, ob sie nicht insgeheim doch eher links sind. Mit wem sie koalieren würden. Ob Zensur weniger schlimm wäre, wenn sie in Form von Bevormundung von Linken käme.
Sind das angenehme Fragen? Keineswegs. Aber das will man doch als Wähler vor der Wahl wissen! Die Piraten haben klare Aussagen zu solchen Fragen bisher gerne vermieden, und so war ich einigermaßen überrascht, wie der Herr Popp dann da souverän die "nicht nur der Staat zensiert" Frage zu einer Antwort über Netzneutralität genutzt hat, anstatt sich in rechte Verschwörungstheorien hereinziehen zu lassen.
Kurz gesagt: ich fand das Interview gut und richtig, und ich fand die Antworten von Herrn Popp gut. Die Leute, die da jetzt groß heulen und zähneklappern, haben offensichtlich inhaltlich überhaupt nichts vorzubringen, die Kritik hängt einzig und alleine daran, dass das Interview der Jungen Freiheit gegeben wurde.
Sind wir jetzt soweit in diesem Lande, dass nicht mehr die Frage zählt, sondern wer sie stellt?
Auf der Gegenseite findet aber niemand etwas daran, wenn CDU-Politiker der Springer-Presse Interviews geben. Und die arbeiten mit mindestens so lenkenden Fragen und bringen am Ende nur die ihnen genehmen Auszüge.
Daher rufe ich den Heulern und Zähneknirschern mal folgendes zu: verlogenes Pack!
Update: Jetzt mailt mir jemand, das wahre Problem sei ja, dass die JF mit solchen Artikeln ihre Wahrnehmung als Nazi-Postille abschwächen und ihr rechtes Gedankengut unter die Bevölkerung bringen will. Hintergrund ist wohl die Theorie, dass man unsere Kinder davor schützen kann, Nazis zu werden, indem man sie nie mit Nazi-Gedankengut in Kontakt geraten lässt. Wie gut das funktioniert, wenn dann doch mal Nazi-Gedankengut vorbei kommt, sieht man an … den Nazis. Die Bevölkerung damals war auch eher unvorbereitet. Nazi-Gedankengut bekämpft man nicht mit Karantäne sondern mit offen darüber sprechen.
Das erinnert mich immer an meine Ami-Freunde. In den USA wird alles krankhaft desinfiziert, wenn auch nur das kleinste Bakterium vermutet wird. Und wenn die Amis dann mal Urlaub in Mexiko machen, bricht deren Immunsystem sofort zusammen. Ein starkes Immunsystem muss man sich erarbeiten, das entsteht nicht durch Leben in einem Reinraum.
Und das würde auch nichts ändern. Nur weil jemand vielleicht in meinen Augen eine Tracht Prügel verdient hat, heißt das nicht, dass Polizeigewalt gegen ihn gerechtfertigt ist.
Update: Andere drücken das weniger subtil aus als ich :-)
Update: Weil das offenbar nicht klar war: dieser andere Typ mit Fahrrad auf dem Video von der Tempelhof-Demo, das ist, so versicherte man mir, der Sievers. Ich kenn den nicht persönlich und geb das daher mal so weiter. Ich habe auch kein Bedürfnis, den kennenzulernen.
Das war auch offensichtlich genug, dass mich so ca 20 Leute ansprachen "hey, du bist doch Fefe, oder" und drei Mal hatte ich ein "guck mal, der Typ da, das ist Fefe". Fühle mich wie ein Popstar!1!!
Ich hatte dann auch endlich mal Gelegenheit, Franziska und Andrej die Hand zu schütteln. War sehr nett. Die kraftvollste Rede kam wie üblich von Monty von der Hedonistischen Internationale, der seine drei Minuten für eine ausgiebige Publikumsbeschimpfung genutzt hat, dass die ganzen Datenschutzkämpfer dann ihre Fotos mit Namen und GPS-Koordinaten getagt bei Google oder Yahoo hochladen. Monty rockt!!
Die Piratenpartei hat ziemlich den Eindruck dominiert, die hatten da einen fetten 15-Tonnen-Laster am Start, den sie zweistöckig ausgebaut haben und wo dann raubkopierte Prodigy-mp3s aus den frühen 90er Jahren gespielt haben, was beim Publikum gut eingeschlagen hat. Ich wollte hier schon spekulieren, dass die Musik von 1994 eine Konkretisierung der Vorstellungen der Piratenpartei ist, nach wie vielen Jahren Musik-Urheberrecht in Zukunft auslaufen soll, aber habe dann von der Demo-Projektleitung das folgende, noch viel peinlichere Detail erfahren: die Demo hat ein paar tausend Euro an die GEMA abgedrückt, damit sie Musik spielen dürfen, und da hat die Piratenpartei sich auch beteiligt. D.h. die Piraten haben das angeblich abzuschaffende Establishment finanziell unterstützt!1!! Das muss ein witziger Moment gewesen sein für die Projektleitung, als sie die Piratenpartei nach ihrem GEMA-Beitrag gefragt haben…
Update: Also eine Sache muss ich ja noch dazu sagen: es ist auffällig, dass es weniger Leute mit eigenen Ideen und mehr Mitläufer werden. Statt eigener Transparente und Sprüche gab es bei vielen Piraten einfach nur Parteifahnen-Gewedel und bei den Grünen hauptsächlich Luftballons mit einer Schäublone drauf. Die Grünen haben da virtuellen Boden gutgemacht, indem sie offenbar kostenlos leere Grünen-Transparente mit dickem Filzstift dabei hatten und an die Leute verteilt haben, die dann da ihre Kreativität niedergeschrieben haben und damit rumliefen und wie Grüne aussahen. Viele von denen liefen aber weit ab des Grünensegmentes herum, daher vermute ich mal, dass die meisten von denen gar keine Grünen waren. Besonders bizarr fand ich ja, dass die Verräterpartei ein paar Jusos vorbei geschickt hatte.
Es gab da noch einen lustigen Fnord am Anfang, als die DPA versehentlich die "Ich will aber auch!1!!"-Trotzdemo von Herrn Remmert-Fontes für unsere Demo hielt und was von "immerhin schon 50 Demonstranten" geschrieben haben sollen. Habe ich aus zweiter Hand, kann also auch eine Ente sein. Man sagte mir, die Meldung sei inzwischen zurückgerufen.
Die Piratenpartei kann man ja wählen, aber die Stimme ist natürlich dann im Gulli.
Was war noch gleich das SPD-Modell dazu? Arbeitsmarkt? Hat die SPD mit Ein-Euro-Jobs und Hartz IV nachhaltig zerstört. Chancengerechtigkeit ist ein übelkeitserregender Neocon-Kampfbegriff, mit dessen Benutzung sie sich krass demaskiert hat, wahrscheinlich ohne es zu merken. Chancengerechtigkeit sagt nämlich, dass die Leute nicht ein Recht auf gutes Leben haben müssen, sondern nur die Chance auf gutes Leben, d.h. wenn man jedem ein Lotterielos in die Hand drückt, hat man Chancengerechtigkeit, und das ist ja auch genau das, was INSM und ihre Jünger gerne erreichen wollen. Die Leute sollen alle arm gehalten werden, aber mit Taschenspielertricks wie "Chancengerechtigkeit" verarscht man sich hinreichend, dass sie das mit sich machen lassen. Und die Wirtschaftskrise hat die SPD ja auch hervorragend in den Sand gesetzt mit ihrer Bankenrettung und der resultierenden Monsterverschuldung für jeden von uns. Wenn ich mir das mal so angucken, dann wäre in jedem dieser Punkte kein Programm besser gewesen als das SPD-Programm.
Aber weiter im Text. Da kommen dann so Höhepunkte wie
Ja, selbstverständlich nehme ich die Sorgen der Internetgemeinde sehr ernst. Ich habe das immer getan und auch öffentlich deutlich gemacht. Ich befinde mich konstant im Dialog mit Vertretern der Internetgemeinde.und
Aber wenn ich etwas politisch für richtig halte, dann kann ich das nicht fallen lassen, weil eine bestimmte Gruppe der Internetnutzer droht, eine andere Partei zu wählen. Das hätte mit konsequenter und geradliniger Politik nichts zu tun.Aha, das Einführen von Internetzensur ist also konsequent und geradlinig. Mit anderen Worten: die Langzeitstrategie der SPD kulminiert zwangsläufig in der Einführung von Zensur. Das ist ja mal eine starke Aussage. Ich gebe ihr natürlich vollumfänglich Recht an der Stelle, bezweifle aber, dass sie verstanden hat, was sie da gerade zugegeben hat.
Oh und noch eine schöne "beleidigte Leberwurst" Stelle:
Und es ist ja nicht so, dass wir nicht mit den Kritikern der Internetsperren geredet hätten. Ihre Argumente sind berücksichtigt worden, wir haben die Regelung eng ausgestaltet, Rechtsschutz eingebaut und das Ganze auf drei Jahre befristet. Zur Wahrhaftigkeit im politischen Diskurs würde es gehören, das auch anzuerkennen.HAHAHAHA, oh und wie wir das anerkannt haben. Keiner von uns hat vergessen, dass Frau Zypries persönlich an dem Gesetz geschrieben hat, dass in Deutschland die Internetzensur eingeführt hat. Eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wie könnte das irgendjemand vergessen! Nein nein, Frau Zypries, keine Sorge, das vergessen wir Ihnen nicht. Naja lest mal selber, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Sie gibt auch noch zu, dass die CDU mit ihrer stumpfen Proleten-Rhetorik sie zu dem Gesetz getrieben hat. Oh und die Provider waren Schuld, denn wenn die sich nicht die Verträge hätten aufzwingen lassen, hätte sie kein Gesetz machen müssen, um das zu legalisieren. Unfaßbar.
Oh und sie tritt für eine Selbstregulierung des Internets ein. Die Länder sollen sich verpflichten, für ein sauberes Internet zu sorgen! Als Vorbild nennt sie den Großvater aller vollständig verkackten Initiativen, das Kyoto-Protokoll! Harharhar.
Selbstverpflichtungen sind besser als ihr Ruf!Bwahahaha, das tragische ist ja, dass man den Eindruck hat, sie meint das wirklich alles so. Selbstverpflichtungen sind nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Das macht man nur aus Wahlkampfgründen, damit man sagen kann, man habe etwas getan.
Oh und dann sagt sie, wieso die Piraten keine Chance haben:
Es reicht nicht, wenn sich die Programmatik einer Partei darin erschöpft, einem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen nach dem Motto: wir sind jung, wir kennen das Netz und ihr Alten versteht davon nichts. Was die Piratenpartei zudem von den Grünen in ihren Anfängen unterscheidet: Ihr fehlen die Galionsfiguren mit politischem Profil, wie beispielsweise Otto Schily oder Joschka Fischer.Da hat sich ja die richtigen Knalltüten rausgesucht. Joschka Fischer ist so überassimiliert, dass er mit Anzug und Schlips rumrennt, Deutschland zurück in den Krieg geführt hat, und ein Pipelineprojekt für die Energiemafia managed, und Otto Schily ist zur SPD gewechselt, wo er dann CDU-Politik gemacht hat.
Krasse Nummer.
Na mal sehen, ob sie sich so eine Nummer auch nach der Wahl noch trauen bei den Piraten.
Update: NARF, der Artikel ist von 2008, aber um das zu sehen darf man nicht auf das Datum oben rechts in groß gucken, sondern muss unten links im Kleingedruckten gucken.
Genau das gleiche passiert gerade auch mit den Piraten. Und als erste entdecken die Grünen, dass sie ja auch mal was für den Datenschutz tun können: Die Grünen starten eine Auskunftskampagne zur Vorratsdatenspeicherung. Ein großer Sieg für die Piraten, und das noch vor der Wahl! :-)
Schade nur, dass die Grünen sich durch Hartz IV und den Krieg unwählbar gemacht haben.
Zunächst war vermutet worden, der Frachter sei von Piraten gekapert worden. Dann hatte die britische Boulevardzeitung "Daily Mail" berichtet, an Bord befänden sich radioaktive Substanzen. Der Leiter der finnischen Behörde für Strahlensicherheit, Jukka Laaksonen, hatte am Montag laut France Press erklärt, es befänden sich keine Atomwaffen an Bord des Frachters.
Update: Hab mich beim Monat verguckt.
Schon die Tatsache, dass das SPD-Team flächendeckend als "Schattenkabinett" bezeichnet wird, ist sehr bezeichnend. Das Schattenkabinett ist ja das Gegen-Kabinett der Opposition. Die SPD ist nicht Opposition sondern Teil dieser verkommenen abgewirtschafteten Grusel-"Regierung". Klar, keiner glaubt, dass die je wieder gewählt werden, aber deren Kram als "Schattenkabinett" zu bezeichnen, das ist knallharte Manipulation des dummen Leserschaft.
Aber zurück zum Inhalt des Interviews. Money Quote:
SPIEGEL ONLINE: Ein Produkt der Innenpolitik der Bundesregierung ist die Piratenpartei. Wie will die SPD die Generation Internet zurückgewinnen?Ja wo kommen wir da hin, wenn Einzelne die mitmachen und die Regeln mitbestimmen wollen? In eine … Demokratie? Das geht natürlich gar nicht, Herr Oppermann, das haben sie richtig erkannt. Die da unten sollen mal schön Scheiße fressen und euch da oben die Regeln machen lassen. Damit das weiter so im Sturzflug in den Abgrund geht wie bisher.Oppermann: Die Piratenpartei wird eine vorübergehende Erscheinung sein. Das Internet gehört allen und wir werden es nicht zulassen, dass es sich eine kleine Minderheit aneignet und selbst die Regeln bestimmen möchte. Ich finde die Piratenpartei intolerant.
Update: Das Innenministerium dementiert den Ausweis. Scheiß Testballons immer.
Naja, FDP halt.
Also schön alle Piraten wählen. Ihr müsst gar keinen Wähler anderer Parteien überzeugen, es reicht völlig, wenn ihr die Nichtwähler zum Piratenwählen treibt.
Warum Piratenpartei, wenn ich Bürgerrechte plus ein durchdachtes, freiheitliches Programm für alle anderen Politikfelder von der FDP bekommen kann?Da müssen sich die Satiriker Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen! BWAHAHAHAHA (Danke, Julius)
Naja, wie dem auch sei. Es gibt jetzt halt die schwarze Pest, die Verräterpartei, die "F"DP, die Linken und die Grünen. Und "Sonstige". Nur, wenn man da gerade mal klickt, dann haben "Sonstige" 90% der Stimmen. Das war wohl nichts :-)
Es heißt, Xing wolle jetzt doch die Piraten zulassen. Na mal schauen. Ist ja auch ein bißchen peinlich so.
„Wir können es doch als Gesellschaft nicht hinnehmen, das - so wie es die Piratenpartei fordert- Jugendliche und Erwachsene ungehindert Zugang zu Kinderpornos im Internet haben können, nur weil diese vom Ausland aus angeboten werden.Das garniert er noch mit einem saftigen
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum.und einem tumben Kiosk-Vergleich. Danke, Herr Raabe, für diese Pressemitteilung. Das ist eine große Hilfe für den Wahlkampf.
Aber wartet, er hat Street Cred!
Das Grundgesetz schützt vor allem die Rechte der Schwächsten und das sind hier die missbrauchten Kinder und nicht die sogenannte Internet-Community. Überhaupt finde ich es anmaßend, wenn die Piratenpartei sich als Vertreter der gesamten Internet-Community aufspielt. Ich nutze selbst das Internet von Anfang an und fühle mich überhaupt nicht dadurch beeinträchtigt, dass kinderpornographische Seiten aus dem Inland wie aus dem Ausland gelöscht oder gesperrt werden.Ja, genau so wirken Sie auch. Ein echtes Urgestein im Internet. Sie sind bestimmt genau so lange dabei wie der WDR Computerclub. Und mindestens so vollständig über alle Details informiert wie die Moderatoren dort.
Und als kleine Zugabe: achtet mal auf den "powered by" Link unten. Da hat sich tatsächlich eine Firma auf SPD-Wahlkampf-Webpräsenzen spezialisiert! Bwahahahaha
Die zweite Frage an eine neue Partei lautet: Wer sind denn die, sind die politisch koscher? Auch die Grünen mussten sich darum anfangs in einem langen, schmerzhaften Selbstreinigungsprozess dagegen wehren, dass Päderasten, Gewalttäter und Extremisten aller Art sich bei ihnen einschlichen. Jahrelang wurden ihre Parteitage von der »Nürnberger Indianerkommune« terrorisiert, die Sex zwischen Erwachsenen und Kindern legitimierte. Wer das erlebt hat, würde nie auf die Idee kommen, ausgerechnet die Kinderpornografie ins Zentrum zu rücken. Schon weil damit die falschen Leute angezogen werden.Da sieht man mal: alles Päderasten und Kriminelle bei den Piraten!
Update: Lief wohl eher schlecht. Ich habe es selber noch nicht geguckt, aber habe sowas schon erwartet. Der Moderator hat sich offenbar offen gegen die Piraten gestellt und diverse rhetorische Fallen gestellt, u.a. Killerspiele und Tauss, auf die der Pirat nicht vorbereitet war. Für die offensichtliche Frage gibt es auch schon die passende Online-Umfrage :-)
Update: Blogeintrag von Dirk (dem Piraten).
Und verkündet hat er das auf der 12-Uhr-Demo, zu der ich euch geschickt hatte :-)
Update: Hier gibt es ein Interview mit ihm und hier wedelt er mit der Piratenfahne. Übrigens, auch wenn ihr die Piraten selbst nicht wählen wollt, so solltet ihr es doch als eure Bürgerpflicht ansehen, ihnen eure Unterschrift zu geben, damit sie zur Wahl antreten können.
Update: Weil mir hier einige Leute vorwerfen, ich würde Werbung für Tauss machen oder ihn zu einem Messias der Netzgemeinde hochstilisieren: tu ich nicht. Trotzdem: der Mann hat jetzt live gesehen, was der Dank der Verräterpartei für das Einhalten des Fraktionszwangs war. Ich habe Hoffnung, dass der seine Lektion gelernt hat.
Und auch bei getdigital.de gibt es ein Anti-Zensurgesetz-Shirt für lau plus 5,90 Euro Lieferkosten.
Ich finde das einen erfreulichen Trend, dass man so günstig an Demo-Bekleidung kommen kann, auch wenn die Läden dann halt bei den Portokosten ein bisschen höher liegen.
Das Parlament ist der einzig demokratisch legitimierte Teil der EU, ihr Knallchargen! Was die Merkel und die Regierungschefs sagen, sollte euch mal vollständig wurscht sein! Was das ehemalige Nachrichtenmagazin da immer für ein Demokratieverständnis an den Tag legt, da läuft es einem doch kalt den Rücken runter.
Fragt sich natürlich schon, wieso die das so eilig haben mit dem Barroso. Angst vor den Piraten? :-)
Falls das eine Satire ist, entwickelt es sich gerade zu einem Meme. Jedenfalls springen schon die ersten auf.
Und deshalb brauchen wir die Piratenpartei im Parlament. Nicht mal auf die Linkspartei kann man sich in solchen Situationen verlassen. Und auf die FDP natürlich schon gar nicht.
vielen Dank für Ihren offenen Brief an die SPD. Nachdem jetzt offensichtlich ist, dass diese Verräterpartei beratungsresistent, borniert und dem Untergang geweiht ist, und nach allem, was die Ihnen angetan haben, … wollen Sie es nicht mal bei der Piratenpartei probieren?
Mit freundlichen Grüßen,
Fefe
Diesmal liest sich die Aktion aber deutlicher so, dass die breite CDU-Wähler-Bevölkerung noch mehr Informationen braucht. Ich zitiere mal den Einsender:
Und so verging die erste Stunde: der "Moderator" Dieter Zimmer war eine absolute Katastrophe, der nebenher auch schonmal Verständnis dafür äußerte, daß man den Hartz-IV-Empfängern nicht zuviel Bargeld in die Hand geben dürfe, weil die es ansonsten doch nur für Zigaretten und Alkohol ausgäben. Auch ansonsten Anbiederung und Schwachsinn auf ganzer Linie, angefangen mit Leyens wohlhabender Kindheit in Brüssel, über die brennende Frage, ob ihr die Politik und ihre Arbeit eigentlich großen Spaß mache bis hin zur feinfühligen Nachfrage, wie es denn ihrem kranken Vater ginge. Zwischendurch ein wenig bürgernaher Aktionismus, als Leyen einer besorgten Ortsbürgermeisterin versprach, sich persönlich darum kümmern zu wollen, daß bereitgestellte Bundesmittel auch tatsächlich in den notleidenden Kindergärten und Schulen Leipzigs ankommen.Ja, meine Damen und Herren, so funktioniert Wahlkampf! Man fährt in die Provinz, tut in die ersten Reihen ein paar Jubelperser aus der CDU-Ortsgruppe, damit es aussieht, als hätte man breiten Rückhalt im Volk, macht dann eine Packung Bungie-Management (wenig hilfreiche Anweisungen und Versprechungen abgeben und wieder wegfliegen). Und so funktioniert das auch, wenn da nicht Leute wie wir hingehen und protestieren. So muss das überall im Lande abgehen!
Die Gäste waren zufrieden. Und wir fürchteten schon, daß der Abend sich im allgemeinen Wohlgefallen auflöste und die wirklich brennenden Themen überhaupt nicht zur Sprache kämen. Doch dem war nicht so :) Eine halbe Stunde vor Ende der Veranstaltung trat ein Fragesteller auf, der dann doch das Thema Websperren zur Sprache brachte, und das auch recht gut und allgemeinverständlich. Kurz darauf traten einige Aktivisten des AK Vorrat Leipzig mit 2 Transparenten auf die Bühne - und die Stimmung wurde lauter und heftiger. Die üblichen Lügen, völlig substanzlose Zahlen und aus dem Publikum laute, teils wütende Zwischenrufe. Am bösesten war: "Jetzt kommt der Besenstiel!" *eg*Jawoll! Sehr schön, Leipzig! Solche Aktionen will ich ab jetzt haben, wo die Frau auch hinfährt. Überall! Hingehen, Flagge zeigen! Denn es gibt noch viel zu tun:
Das Erschreckende war dennoch, daß etwa 80% der Zuschauer davon nichts hören wollten und sogar regelrecht empört über diese "Störungen" waren.Das ist die CDU-Basis. Die sind völlig irritiert davon, dass es da draußen Menschen gibt, die nicht ihrer offensichtlich korrekten Meinung seien könnten. Das haben die noch nie erlebt, dass sich da jemand hinstellt und ihnen die Wahlkampfparty versaut. Und genau das müssen wir machen. Die müssen merken, dass sie zu weit gegangen sind.
Leipzig, Hut ab! Sehr gute Aktion!
Update: Ich erkläre hiermit CDU-Wahlkampfveranstaltungen mit Zensursula-Transparenten besuchen zur Trendsportart. Weitersagen: das ist die perfekte Einleitung für einen Party-Abend. So begeht man ab jetzt den Feierabend. Und bitte Fotos machen und mir mailen. Und kommt dann bitte auch zum diesjährigen CCC-Congress mit euren Transparenten. Ihr schreibt da gerade Geschichte!
Update: Die sächsischen Piraten haben ein Video der spannenden Stelle auf Youtube gepackt. (Danke, Jan)
Update: Heißt offenbar Kleiner Grasbrook, der Bezirk. Und ein Dresdner schreibt mir stolz, dass die Piraten im Wahlbezirk "Leipziger Vorstadt (Unterer Hecht-West)" 10% erreicht haben, während die CDU auf 8,98% kam. Auch nach Dresden also: Prost! :-)
Übrigens: ich bin positiv überrascht, wie viele Parteien explizit erwähnen, dass sie gegen die Verträge von Lissabon sind. Da sind die Systemparteien echt zu weit gegangen.
Hello! Nothing gets a pirate's attention like a Barrett M-107 .50-cal sniper rifle; only $59/day with 25 rounds of armor-piercing ammo affordably priced at only $29.95.
Na wer da nicht schwach wird… BOOM! HEAD SHOT!
Ganz nebenbei hätte man gleich noch die Spaßparteien aussortiert. Hegen doch manche Jugendräte die Sorge, dass zu viele Schüler aus Jux ihr Kreuzchen bei Exoten wie der »Piratenpartei« setzen und damit die aufwendigen Bemühungen von JGR und den SMVen um politische Bildung, aber auch um ein repräsentatives Stimmungsbild der Jugend ad absurdum führen.Ja aber echt mal, wo kommen wir da hin, wenn die Jugend von heute einfach andere Parteien wählt, als wir ihnen eingeräumt haben? JGR ist übrigens der Jugend-Gemeinderat und SMV ist die Schülermitverantwortung. Und völlig klar, wer was anderes als die CDU wählt, der tut das "aus Jux". Wer würde ernsthaft etwas anderes als die CDU wählen? (Danke, eRdgEiSt)
Update: Leider ist der Nazi-Vorwurf nur partiell von der Hand zu weisen (Bodo hat an der Landessatzung der Piraten Rheinland-Pfalz mitgeschrieben). Immerhin wird das auch diskutiert bei denen.
Meine Vermutung: der Fischereiausschuss ist um die Zeit geschlossen.
Update: dpa schreibt, die Piraten kommen nicht in Deutschland vor Gericht sondern werden nach Kenia gebracht. Die EU und Kenia haben ein Abkommen zu den Piraten geschlossen.
Sowohl die Spanier als auch die Holländer haben ihre Teilnahme an der Piratenjagd abgesagt, da auch sie ein Parlamentsmandat für den Einsatz gebraucht hätten. Die deutsche Regierung wollte sich allerdings nicht aus der Mission zurückziehen, um nicht am Ende möglicherweise als Verhinderer der gesamten Operation angeprangert zu werden.Zu inkompetent, um sich da ganz raus zu schummeln. Und dann solche anrüchigen Volk-Bescheiß-Mauscheleien machen. Das ist die Junta, die wir lieben. Jedes Land hat halt die Regierung, die es verdient hat.
Die haben sich ihre Expertise sicher in Counterstrike erspielt. Oder hey, vielleicht meinen sie ja auch Counterstrike, wenn sie Cyberwar sagen. Ich sehe das förmlich vor mir. "Herr General, wir müssen eine Cyberwar-Abteilung aufmachen!" "Ja, warum denn?" "Steht hier nicht." "Na dann fragen Sie doch mal den StUffz Müller, der hat einen Sohn, der sich mit Computern auskennt." Und dann wird Counterstrike angeschafft.
An sich ist das ja nicht zum Lachen, eher zum Weinen, aber wenn ich bei Heise lese, dass die da mehrere Dutzend kasernierte Informatik-Absolventen der Bundeswehruniversitäten einstellen wollen, da fällt mir das Draufhauen schwer. Das ist ja wie wenn man ein geistig behindertes Kind ohne Arme und Beine schlägt.
Aber was das für ein fruchtbares Feld für Witze wäre. "General Failure". "Colonel Panic". "Bluescreen Batallion". Hach.
The European route: The Balkan ports at Montenegro and Croatia are the starting points for freighters laden with containers carrying weapons for Hamas - mostly mortars and anti-air and anti-tank missiles. They head for the Suez Canal where they drop their cargoes overboard for waiting pirates' boats to collect.
Aaaaaaha. OK, also sie werfen die Waffen an der Mündung des Suezkanals über Bord, ja? D.h. im Mittelmeer, ja? Und die Somalischen Piraten kommen da wie hin? Per Flugzeug? Oder durch den Suez-Kanal? Ist ja nicht so, dass da nicht gerade die Küste am Gaza-Streifen patrouilliert wird. U.a. war da ja auch unsere Marine beteiligt. Und mir erscheint das eher unwahrscheinlich, dass da Frachter kistenweise Waffen ins Meer kippen, wo sie dann später Piraten aus Somalia abholen. (Danke, Luky)
Damit ist dann auch geklärt, wohin die ganzen Journalisten abgewandert sind, die in den "Medien" nicht mehr gebraucht werden, weil man da aus Kostengründen nur noch Presseerklärungen der Bundesregierung abdruckt. (Danke, Thomas)
Sowas motiviert natürlich, und daher werden wir jetzt mal an ordentlicher Multicore-Skalierbarkeit arbeiten.
"Es gibt keine andere Lösung, als eigene Soldaten zu schicken, wenn unsere Schiffe bedroht werden", sagte Couchepin in dem Interview. "Wir haben doch keine andere Wahl. Wollen Sie den Piraten sagen: Halt, wir sind neutral - bitte kapern Sie doch dieses Schiff dort drüben?" Die Schweizer Hochseeflotte zählt etwa 35 Frachter und Tanker mit rund 600 Seeleuten.Jetzt überlegen sie, ob sie bei der EU-Schutzaktion "Atalanta" mitmachen und eigene Spezialtruppen schicken.
Offenbar traut das Verteidigungsministerium der Marine aber keinen angemessenen Umgang mit gefangenen Piraten zu. Um Gefangene vor "menschenunwürdiger oder entehrender Behandlung" an Bord deutscher Schiffe zu schützen, werden eigens Militärpolizisten auf die Fregatten kommandiert.Äh, wie meinen? Ist unsere Marine eine Sammlung von Folterknechten?! (Danke, Thomas)
Struck: dann müsst ihr unter deutscher Flagge fahren und bei uns Steuern zahlen
YESSSS! Ich bin ja kein Freund vom Struck, aber da hat er ins Schwarze getroffen.
Ein Besatzungsmitglied sei getötet worden, als das indische Kriegsschiff das Feuer eröffnet habe, sagte Choong. 14 Besatzungsmitglieder würden noch vermisst. Ein kambodschanischer Seemann sei vier Tage später von einem Fischer gerettet worden.Das ist vermutlich auch der Grund, wieso die anderen Kriegsschiffe in der Gegend so wenig spektakuläre Erfolge haben. So einfach ist das eben nicht, Piraten als solche zu erkennen, ausser sie entern dich gerade. (Danke, Thomas)
Methode 1: man findet eine "sachgleiche" Petition, dann kann man die Petitionen zusammen legen. Das "sachgleich" wird offenbar eher flexibel gehandhabt in der Praxis.
Methode 2: man findet eine "sachgleiche" nicht-öffentliche Petition.
Ja, kein Witz, die können eine Petition mit einer nicht-öffentlichen "sachgleichen" Petition zusammen legen, und der Einreicher kann dann nicht mal gucken, ob die Petition wirklich sachgleich war, weil die andere ja nicht öffentlich war. Unglaublich. (Danke, Andreas)
Grund für die peinliche Panne: «Unsere US-Partner hatten uns Passwörter für die Ausstrahlung des Films gegeben, da es ja die Vorpremiere war, aber die sind um 22 Uhr abgelaufen», zitiert das Online-Magazin Mediafax einen Kinovertreter.Die machen sich mit ihrem DRM mehr kaputt, als die Piraten je kaputt machen könnten, und sind zu verbohrt, das zu merken.
Ich bin ja seit vielen Jahren ein Fan der Command & Conquer Serie von Spielen, insbesondere Red Alert, aber habe das aktuelle Red Alert auch noch nicht gekauft, weil die da unakzeptable DRM-Bedingungen drin haben. EA hat angekündigt, die Aktivierungs-Restriktionen mit einem zukünftigen Patch abzuschalten, aber solange das nicht der Fall ist, kriegen die mein Geld eben nicht. Bis dahin kostet das Spiel nur noch die Hälfte. Selber Schuld, EA. EA musste gerade 300 Millionen Verlust schreiben und 600 Leute rausschmeissen, aber mit ihrem DRM-Dreck bringen sie das nicht in Verbindung. Die Verblendung dieser Leute ist mir unverständlich. (Danke, Daniel)
Entweder (die Mainstream-Medien-Variante) die Militärs sind ultra-inkompetent, oder (die Verschwörungs-Variante) es läuft genau wie geplant. Ich bin eher für die zweite Variante. Denn die Panzer kamen ja nicht aus Russland, sondern aus der Ukraine. Und die Russen führend gerade einen kalten Krieg gegen die Ukraine. Je länger die Russen die Panzersituation schmoren lassen können, desto mehr läßt sich das gegen die Ukraine verwenden. Aktuell z.B.: "Ukraine: Angehörige der von somalischen Piraten gekidnappten Matrosen fordern Treffen mit Juschtschenko". Und so läßt sich ein gekapertes Schiff zu einer veritablen Regierungskrise hoch manipulieren.
Meine Vermutung ist, dass die Russen da vor Ort dafür gesorgt haben, dass die Amis das Boot nicht befreien. Na mal gucken, wie lange das noch dauert alles.
Aber wer jetzt denkt, nur die Ukraine liefert so Waffen an den Sudan, der sieht sich getäuscht: Der UNO-Sicherheitsrat hat in einer Resolution entschieden, dass die Piraten mal plattgemacht werden sollen. Einstimmig. Da sind offenbar alle Mitglieder in Waffenlieferungen in die Region verwickelt.
Aktuell: Eine Fregatte der Deutschen Marine soll vor Somalias Küste (?!?) Piraten jagen.
Nein, keine Satire. Die meinen das ernst. Das Deutsche Vaterland wird nicht mehr nur am Hindukusch verteidigt, sondern auch vor der Küste Somalias.
Was wollen wir wirklich in Somalia, wird jetzt der eine oder andere fragen? Mein Wetteinsatz liegt auf "hat was mit Erdöl zu tun".
Und vielleicht kann mir auch mal ein Jurist helfen hier. Nachdem die CSU ja damit zugegeben hat, dass sie ihre Bürger illegal trojanisiert hat, wäre es damit jetzt legal, wenn ich sie hier als kriminelle Vereinigung bezeichnen würde? Da heimliche Verletzung der Wohnung auch Terror verbreitet, würde ich sie auch gerne als terroristische Vereinigung bezeichnen. Wie legal ist das nach diesem Schuldeingeständnis der CSU jetzt? Vielleicht kann ja Herr Vetter dazu mal Stellung nehmen, der soll ja die Verteidigung übernommen haben.
Update: Hups, kaum blogge ich die, bricht ihr Server weg. Ist halt nicht jede Software so skalierbar wie mein Blog hier :-)
Andere Links: Netzpolitik.org; Frankfurter Rundschau, Heise, Golem.
Übrigens: EIN GLÜCK, dass wir das BKA-Gesetz bisher verzögert gekriegt haben, denn da könnt ihr mal einen drauf lassen, dass die da keine offene Durchsuchung gemacht hätten, wenn sie auch verdeckt reingekommen wären.
Lawyers for NewsCorp told the jurors its employees were not the ones responsible for posting the information on the Internet, although they conceded NDS had cracked the EchoStar security codes.NewsCorp lawyers said such "reverse engineering" is standard in the cut-throat satellite television business.
Weitere Maßnahmen zum Schutz des geistigen Eigentums hält der Ausschuss für internationalen Handel beim EU-Parlament für angebracht. Im einer Stellungnahme (PDF-Datei) zur "europäischen Kulturagenda im Zeichen der Globalisierung" wird vor "bislang nicht gekannten Bedrohungen" durch "Open-Source-gestützte Internetportale und -dienstleistungen" gewarnt.Ich fürchte, die Merkel ist mit ihrer Microsoft-Jubelperserei nicht alleine. Microsoft hatte gerade ein Rekordquartal, die Kohle haben sie offenbar gut angelegt.
Die damit einhergehende Verletzung "geistiger Eigentumsrechte", "Produktpiraterie" und "unerlaubte Digitalisierung" müsse aufmerksam beobachtet werden.Oh, na klar, die Open Source Kommunisten werden uns alle fressen!1!! (Danke, Michael)
Update: Die Version beim CCC tut in einigen Readern nicht, aber auch die Piratenpartei hat inzwischen ein PDF veröffentlicht, holt es euch mal lieber dort.
Bemerkenswert an dem Angebot sind folgende Details:
Ohne irgendwas davon mal in Aktion gesehen zu haben, maße ich mir mal folgende Glaskugel-Aussagen an:
Update: noch was vergessen: die verkaufen der Polizei auch gleich zwei (!) Proxy-Server zum Verschleiern der IPs. Zwei! Das finde ich bemerkenswert. Hat wohl doch mal jemand aufgepaßt bei unseren Tor-Vorträgen :-)
Nun könnte man sich generell fragen, wer denn bitte auf die unglaublich bescheuerte Idee kommt, so ein Flag überhaupt einzuführen. Und die Überraschung ist: sie wissen, was für eine Schweinerei das ist, und wollten das daher erst ab 2010 benutzen, wenn sie den Markt schon saturiert haben. Denn jetzt werden die Leute natürlich sehen, was für eine Abzocke und Verarsche dieser ganze HD-Unfug ist und nicht mehr in Geräte und HD-DVDs investieren. Und Blu-Ray ist keinen Deut besser.
Der lustige Teil an der ganzen Sache ist, dass das die Piraten natürlich überhaupt nicht betrifft, die werden das nicht mal merken. Die ziehen sich weiterhin ihren Rip aus dem Internet und gucken das auf allen Endgeräten, auf die sie gerade Bock haben.
Insofern: herzlichen Glückwunsch, Microsoft. Das habt ihr prima gemacht. Schöner "Kopierschutz". (Danke, Martin)
"I can't believe that your company would allow people to make money from something that you allow people to have free access to. Is this really the case?" she asked."If Mozilla permit the sale of copied versions of its software, it makes it virtually impossible for us, from a practical point of view, to enforce UK anti-piracy legislation, as it is difficult for us to give general advice to businesses over what is/is not permitted."
Oooooh die armen Briten und ihre Piratengesetze. (Danke, Ramon)
Update: Nicht nur Cisco ist in der Partnerschaft überfordert. Die andere Hälfte, Intelsat, hat gerade ein Piratenfernsehproblem :-)
Ballmer admitted to financial analysts that the predictions for Vista had proved 'overly optimistic' and he blamed the pirates in China, India, Brazil, Russia and other emerging markets.He said his final solution would be to increase the intensity Windows Genuine Advantage as part of an effort to squeeze more revenue from developing nations.
Ballmer believes that one way Microsoft can bump up Windows sales is to tighten the screws on pirates. "Piracy reduction can be a source of Windows revenue growth, and I think we'll make some piracy improvements this year."
Ich finde ja den letzten Satz großartig. Microsoft wird Fortschritte bei der Softwarepiraterie machen. (Danke, Kris)