Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Wir haben gefragt: Ist Wikileaks Journalismus? Sollten die unter Pressefreiheit fallen?
Wir hätten fragen sollen: Wieso fällt eigentlich nicht nur Wikileaks unter Pressefreiheit?
Wikileaks hatte ja Vault 7, die Malware-Tools der CIA. Da kann man ja mal einen schönen Vergleich anstellen. Bei den "Vulkan-Files", stellt sich direkt heraus, fehlen die Files. Gibt es überhaupt Files? Keiner von euch hat sie gesehen.
"Geheimdienste bestätigen die Echtheit, sagt die SZ".
Oh, ach? Machen wir mal ein Gedankenexperiment.
Fefe sagt, der Chefredakteur der SZ ist ein Sauriode. Geheimdienste hätten ihm das bestätigt.
Mal abgesehen davon, dass Geheimdienstaussagen grundsätzlich wertlos sind: Woher weißt du denn, dass die Geheimdienste das der SZ bestätigt haben? Die SZ könnte sich das ja auch einfach komplett aus dem Arsch gezogen haben, inklusive der "Bestätigung"!
Ich will hier nicht auf der SZ herumkloppen, die anderen sind alle genauso. "The Guardian has obtained documents". Ja geil. Schön für euch, Jungs. Solange ihr mir die nicht zeigt, ist das wertlos.
DAS ist der Stand des Journalismus heutzutage. Zum Vergleich: Vault 7. Wikileaks veröffentlichte nicht Hörensagen sondern die Tools und Handbücher. Puff. Einfach so ins Netz gestellt. Jeder konnte sich das angucken und selbst auf Plausibilität prüfen.
Klar, das hätte sich Wikileaks auch aus dem Arsch gezogen haben können. Aber dann wäre es immer noch ein Geschenk von siebenstellig wertvollen digitalen Angriffswerkzeugen gewesen.
Wieso ist das eigentlich nicht der Goldstandard des Journalismus? Wieso sollte eine Hörensagen-Postille wie die Süddeutsche Presseprivilegien genießen, wenn sie uns noch nicht mal die angeblichen Vulkan-Files zeigen wollen?
Die Vault7-Dokumente kann man übrigens immer noch einsehen. Einfach so. Und wisst ihr, was Wikileaks nicht behauptet? Weder "exklusiv" noch "investigativ". So dreist lügen euch nur die anderen Presseorgane ins Gesicht.
Oh und wisst ihr, was es bei Vault7 auch nicht gibt? Eine Paywall.
So, kann mir jetzt nochmal jemand erklären, wieso die Süddeutsche Presseprivilegien genießt und Wikileaks nicht?
Presseprivilegien kriegt, wer gegen feindliche Eliten schreibt! Wer gegen unsere Eliten schreibt, wird jahrelang illegal inhaftiert und an die Amis zum Foltern oder gleich ermorden ausgeliefert.
Update: An der Stelle möchte ich auch erwähnen, dass mich das Beweisführungsniveau in Sachen Vulkan gerade an Colin Powell erinnert. Lange nicht mehr SO einen Slam-Dunk erlebt!
I respectfully request that the Department of Justice add me as a co-defendant in the prosecution of Mr. Assange under the Espionage Act.Sincerely,
John Young
John Young ist Betreiber von cryptome.org und hat dort schon lange vor Wikileaks befreite Geheimdokumente veröffentlicht, und zwar unredigiert.Er hat auch die Cables, wegen derer Assange ja vorgeblich verfolgt wird, unredigiert veröffentlicht bei sich, aber während die an Assange ein Exempel statuieren, haben sie ihn (als US-Bürger mit genug Vermögen, sich ordentlich zu verteidigen) nie auch nur angerufen. Er fühlt sich jetzt offenbar ... unterverfolgt :-)
Die neue Chefin des Auswärtigen Amtes, Annalena Baerbock (Grüne), habe es bislang versäumt, bei Assange dem Anspruch ihrer "wertebasierten Außenpolitik" gerecht zu werden.Sagt der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen zur Causa Assange.
Nee nee, die vertritt schon Werte. Nur halt nicht humanistische oder demokratische Werte, sondern die imperialen Werte der USA. Assange hat die USA beleidigt, also wird Baerbock sich nicht für seine Freilassung einsetzen.
Vielleicht sollten wir mal eine Aktion starten und den Grünen ein paar Europaletten Klopapier schicken. Damit sie sich mittel- bis langfristig aus dem Arsch der USA herausbewegen können.
Wie jetzt? Da sind Kinder missbraucht worden, und alles, was ihr tut, ist die Kirche zur Aufarbeitung auffordern?!
Man vergleiche das mal mit Telegram, denen ihr mit Schließung droht, obwohl die bloß eine Plattform waren und die Täter gar keine Telegram-Mitarbeiter waren!
Wartet, wird noch krasser:
Papst Franziskus sprach sich in Rom für eine strenge Anwendung des Kirchenrechts ausLehnt euch mal bitte kurz zurück und überlegt euch folgendes Szenario.
Die US-Regierung hat eine Protestnote an Wikileaks überreicht, weil die aus ihrer Sicht nicht der transparenten Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Julian Assange nachgekommen sind. Wikileaks hingegen verwies auf ihr selbstverliehenes Wikileaks-Recht, dem sie sowohl wörtlich als auch von der Intention her gefolgt seien.
Oder stellt euch mal vor, die Staatsanwaltschaft überließe die Aufklärung der schwarzen Kassen der CDU! OK, schlechtes Beispiel.
Stellt euch mal vor, die Staatsanwaltschaft überließe die Verhinderung und Ahndung von Abgeordnetenkorruption den Abgeordneten!!
OK, auch schlechtes Beispiel.
Stellt euch mal vor, die Bundesregierung überließe die Beurteilung des russischen Truppenaufmarsches den Russen!1!!
Das stimmt natürlich nicht, der Assange hat die Namen extra rauszensiert und mit Medienpartnern zusammengearbeitet, die auch nochmal drübergegangen sind, um das Szenario zu vermeiden.
Was mir aber gerade auffällt: Guckt doch mal bitte kurz nach Afghanistan gerade. Wie der Westen da mit seinen Kollaborateuren vor Ort umgeht. Bei uns in der Presse sind vor allem die, die der Bundeswehr geholfen haben, und die wir da jetzt am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Aber glaubt mal nicht für eine Sekunde, dass die Amis da besser waren!
Es gab da ein sehr bedrückendes Video von einem US-Militärlastflugzeug, das da Menschen evakuiert hat. Es konnte kaum abheben, weil so viele im Weg standen, die noch mitwollten. Einige haben sich einfach an dem Fahrgestell festgeklammert vor Verzweiflung, mit an 9/11 erinnernden Auswirkungen (Achtung: NSFL, nicht klicken). So sah es in dem Flugzeug aus. Bei der Landung haben sie dann noch die Leiche eines Afghanen gefunden.
Das, meine Damen und Herren, ist der Umgang des Westens mit denselben Menschen, deren Gefährdung sie bei Wikileaks als Argument herbeigelogen haben.
Zwischenzeitlich kam dann die Meldung, dass Nato-Streitkräfte den Flughafen übernommen haben und da keine Afghanen reinlassen. In dem Kontext muss man diesen Spruch von Maas lesen. An Heuchelei und Zynismus kaum zu überbieten! Stabilisert habe sich die Lage am Flughafen. Jetzt wo wir keine Afghanen mehr reinlassen.
Ich könnte ja generell jedesmal kotzen, wenn jemand von Stabilisierung redet nach kriegerischen Handlungen. Ja klar, jetzt wo die Leute alle tot sind, ist das voll stabil dort!
Bei der Verleihung der Staatsbürgerschaft Ecuadors an den Australier seien verwaltungsrechtliche Fehler gemacht worden, sagt nun ein Gericht.Oh ACH SO ist das! Ein clerical error, ja? Softwareproblem vielleicht? Kann man nichts machen.
Das ist der Nachteil von Ländern wie Ecuador. Da kann sich die Faktenlage schonmal mit der Windrichtung ändern. Oder mit der politischen Windrichtung.
Wieso würden Google und co eine Chat-App rausschmeißen? Gibt es da nicht Dutzende von?
Parler schreibt sich Zensurfreiheit auf die Fahnen und zieht daher Leute an, die anderswo rausgeflogen sind.
Bei Apple kennt man das ja, dass die sich für die Vorzensur der Inhalte in Apps von Dritten für zuständig halten, die wollen ja auch keine Pornos und Glücksspiel-Apps im Store. Aber Android hatte bisher kein Problem mit Pornos und Glücksspiel in ihrem Store.
Weder Google noch Apple haben Telegram rausgeschmissen, die sich ja auch gezielt an Leute richten, die anderswo rausgeflogen sind.
Wir leben zunehmend in einer Welt, in der uns die Megacorps vor Gefahren "beschützen", die sie häufig selbst verursacht haben. Microsoft gibt euch einen Antivirus, die Verlage schützen euch vor Fake News, die Politik beschützt euch vor "Extremisten", die sozialen Netze beschützen euch vor Hate Speech, Visa beschützt euch vor Wikileaks und Mastercard beschützt euch vor Pornhub. Google und Apple beschützen euch vor bösen Apps.
Und jetzt halt auch: Google und Apple beschützen euch vor Apps, die euch Dinge anzeigen, die Google und Apple für anstößig halten.
Ich frage mich, wie lange das noch dauert, bevor die keine Webbrowser mehr ausliefern, weil man damit zu viele gefährliche Inhalte sehen kann. Wobei, dafür beschützt uns ja die Düsseldorfer DNS-Sperre!1!!
Irgendwie wird die Bedeutung des Wortes Freiheit immer geringer während meiner Lebenszeit. Früher sind Kinder noch zum spielen in den Wald gelaufen. Alleine.
Heute heißt Freiheit, dass du dir aussuchen kannst, für welchen rechten Flügel der CDU du bei der Wahl stimmst.
Ich meine, das ist ja eine legitime Debatte, die man mal führen kann. Wollen wir lieber Freiheit, dann halt auch verbunden mit Risiken? Oder wollen wir lieber gepolsterte Wände an unserer Gummizelle, dafür aber Null Risiko. Essen kommt von Lieferando, Strom kommt aus der Dose, der Müll wird abgeholt, und wohin das Klo abfließt weiß niemand.
Hab ich persönlich ja kein Problem mit, wenn die Leute da draußen lieber in einer Zwangsjacke sediert in der Ecke liegen wollen. Aber nehmt dann nicht das Wort "Freiheit" in den Mund.
Update: Vielleicht fallen mir die Megacorp-Eingriffe gerade besonders stark auf, weil ich Cyberpunk zocke. Da sieht man die Leute zwar nicht sediert in der Zwangsjacke, aber man sieht sie zwischen Müllbergen auf einer Couch sitzen oder in der Gegend herumzucken, eine 3d-Brille tragend, die sie mit unproblematischem Megacorp-Content bespielt, damit ihnen nicht langweilig wird.
Stellt sich raus: Die New York Times hat ihre Quelle, Daniel Ellsberg, nach Strich und Faden verarscht, verraten und hintergangen. Ellsberg hatte denen die Pentagon Papers gegeben, damit sie sie mal angucken, aber sie sollten keine Kopien machen und nichts davon direkt drucken. Ellsberg nahm an, dass er als Quelle sonst enttarnt würde und die volle Wucht der staatlichen Rache abkriegen würde.
Tatsächlich war es auch so, dass die Nixon-Regierung das FBI eine Treibjagd auf Ellsberg machen ließ, und die waren so nah dran, dass Ellsberg die Vorwärtsverteidigung antrat und sich öffentlich bekannte, zwei Tage bevor der Supreme Court das Urteil fällte, dass die New York Times doch weiter publizieren darf und die Zensur-Order der Regierung ungültig sei.
Ellsberg selbst hat den Verrat durch die New York Times so erfahren:
The publication of the first installment of the Pentagon papers on June 13, 1971, blindsided Mr. Ellsberg. He learned it was imminent from another Times staff member, Anthony Austin, with whom he had secretly shared an excerpt months before. Mr. Austin had chosen not to mention the bombshell to anyone at the newspaper, preferring to keep it for a book he was writing about the war.
Die haben also nicht nur ihre Quellen betrogen sondern sich auch gegenseitig. Und DIE gelten als Vorbild für Journalismus weltweit!Rückblickend würde ich das so formulieren, dass Wikileaks sich professioneller verhalten hat und seine Quellen besser geschützt hat als die New York Times ihre.
So, und nun, äh ... warum ist Julian Assange eigentlich immer noch nicht auf Kaution frei?
Ich habe dazu ja schon Stellung bezogen, dass ich die Schuld beim Guardian sehe, nicht bei Assange. Aber hey, was weiß ich schon. Vielleicht sollte man da lieber jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt. Z.B. diesen Schweizer Professor, dem Mann hinter dem GNU Name System (eine Krypto-PKI für das Überwachungszeitalter) und GNU Taler (ein Krypto-Bezahlsystem für das Überwachungszeitalter). Das hat sich auch die Assange-Verteidigung gedacht und den Mann als Sachverständigen geladen, wo er ausgesagt hat, was ich gerade schon gespoilert hatte: Nicht Assange hat Menschenleben gefährdet sondern der Guardian-Journalist, der das Passwort veröffentlicht hat, nachdem Assange die verschlüsselte Datei nicht mehr wegmachen konnte, weil die schon von Gott und der Welt gespiegelt worden war.
Update: Wer meine (etwas nuancierteren) zeitgenössischen Ausführungen von 2011 nochmal lesen will: Hier sind sie. Damals war noch nicht klar, wie sie aus dieser ganzen Lügengeschichte Julian einen Strick drehen werden. Heute halte ich Julian rückblickend für den am wenigsten Schuldigen in der ganzen Mischpoke. Der Leigh vom Guardian kann sich noch auf in dubio pro reo und massive unverzeihliche Inkompetenz rausreden. Aber in der Zwischenzeit ist die Aussage von Jakob Augstein bekannt geworden. Augstein berichtet, dass Assange Wind davon gekriegt hatte, dass Der Freitag gerade plante, der Öffentlichkeit zu verraten, dass die obskure Kapitelüberschrift aus dem Leigh-Buch eine Passphrase ist, mit der man die Insurance-Datei öffnen kann. Daraufhin rief Assange bei Augstein an, und flehte ihn förmlich an, das nicht öffentlich zu machen, denn das könnte Menschenleben unter namentlich genannten US-Informanten kosten.
Augstein (Herausgeber des Freitag) hat daraufhin dem Assange ins Gesicht gelogen, er würde schon nichts publizieren, das Informanten gefährden würde. In dem Sinne, dass er nicht selbst Namen aus den Cables veröffentlicht hat, meinte er wohl (Finger hinter dem Rücken kreuz). Aber dass das eine Passphrase ist und man damit die Cables öffnen kann, das hat er eben doch publiziert. Damit ist aus meiner Sicht rückblickend völlig klar, dass der Täter Jakob Augstein war und weder Leigh noch Assange. Assange hat sogar im Gegenteil zu verhindern versucht, dass Informanten der US Army ans Messer geliefert werden.
Auf ein Dementi von Daniel Domscheit-Berg warte ich übrigens immer noch, dass nicht er dem Freitag verraten hat, dass das a) eine Passphrase und b) zu den Wikileaks-Cables und c) in der Zwischenzeit weitweit kopierten Insurance-File ist. Der Freitag war damals Daniels Medienpartner bei dessen Anti-Wikileaks "Openleaks".
Wenn es in dieser ganzen Sache einen positiven Aspekt gibt, dann dass der Freitag sich damals in den Freitod gestürzt hat. Ich kann mich seit dem an keinen einzigen Zeitpunkt erinnern, wo die wieder Teil des öffentlichen Diskurses gewesen wären. Ich schrieb damals, dem Freitag würde dann ja wohl niemand jemals wieder was leaken. Ich glaube das ist auch genau so gekommen.
Update: Detail am Rande: Das Pentagon hat eine Task Force mit 120 Fachkräften gegründet, um einen Toten zu finden, den man Assange in die Schuhe schieben kann. Die fanden keinen einzigen. Nicht einen! 120!!
Das Extinction Rebellion war sehr ernüchternd. Dazu mache ich nochmal einen eigenen Blogpost.
Der Harry-Potter-Talk war der Hammer. Und zwar ging es da um Vault 7, das war der CIA-Hackertool-Dump von Wikileaks vor zwei Jahren. Da war auch etwas dabei, von dem Wikileaks dachte, es habe was mit Drohnen zu tun. Dieser Vortrag meinte, das sei vielmehr eine Geofencing-Lösung für MANPADS. Die Amis haben ja den Mujaheddin in Afghanistan Stinger-Raketen gegeben, damit sie den Sowjets ihre Hubschrauber runterholen. Das hat den Sowjets "ihr Vietnam" beschert, siehe auch den Film Charlie Miller Wilson's War. Viele von denen haben die Warlords aber nicht verschossen sondern gebunkert und später gegen andere Ziele eingesetzt. Daher war klar, dass die Amis nie wieder solche Luftabwehrraketen in der Gegend verteilen würden. Bis jetzt im Syrienkrieg. Die These des Vortrags war, dass die CIA eine Geofencing-Lösung gebaut hat, einen Chip für die Teile, der verhindert, dass die feuern, außer sie sind in einem bestimmten Gebiet auf der Erde, nämlich in diesem Fall wäre das dann wohl Syrien gewesen. Ein absolut faszinierender Vortrag, kann ich nur wärmstens empfehlen.
Ross Anderson war ja klar, dass das geil wird, aber es hat meine Erwartungen nochmal übertroffen. Klare Video-Empfehlung!
Und Bahnmining war auch faszinierend und knackenvoll. Saal 1 mit 5000 Sitzen. War voll. Bis auf den letzten Sitz. Einige saßen noch auf dem Boden neben den Tribünen. Krass. David war auch sichtlich gerührt. :-)
Update: Der Mann hieß Wilson, nicht Miller. Charlie Miller gibt es auch, der ist Autohacker. Freudsche Fehlleistung :-)
"The prosecutor and the judge said it was because I had a lot of USB flash drives, — a lot of computers and a lot of books, they said that these were suspicious." — Ola Bini
Oh ach so. In Ecuador stehen viele von uns mit einem Bein im Knast, fürchte ich.
Sources have said Manafort went to see Assange in 2013, 2015 and in spring 2016 – during the period when he was made a key figure in Trump’s push for the White House.
Die Behauptung.In a statement, Manafort denied meeting Assange. He said: “I have never met Julian Assange or anyone connected to him. I have never been contacted by anyone connected to WikiLeaks, either directly or indirectly. I have never reached out to Assange or WikiLeaks on any matter.”
Das allumfassende Dementi.It is unclear why Manafort would have wanted to see Assange and what was discussed. But the last apparent meeting is likely to come under scrutiny and could interest Robert Mueller, the special prosecutor who is investigating alleged collusion between the Trump campaign and Russia.
Und dann einfach weiter im Programm. Und zwar nicht mit Fakten sondern mit irgendwelchen haltlosen Spekulationen.Gut, das ist Luke Harding, der seit Jahren Krieg gegen Wikileaks und evidenzbasierten Journalismus führt. Dementsprechend vernichtend ist der Kommentar von Glenn Greenwald. Der Guardian sollte vielleicht doch lieber bei Modeberichterstattung, Feminismus, Feminismus, Rassismus!!1!-Kolumnen und der Nazis-überall und Feminismus / WTF-Verschwörungstheorien bleiben. Ich finde ja, der Guardian braucht mehr Feminismus. Frauen sind da immer noch völlig unterrepräsentiert. Die kriegen die Kolumnen, aber seriösen Journalismus machen immer noch Männer wie Luke Harding. So geht das nicht weiter! Wann tut endlich mal jemand was!!
Es sind Momente wie dieser, wo ich mich ärgere, dass wir keine Fnord-Show mehr machen.
New hotness: Cryptocurrency-Heinis schmeißen Wikileaks raus!
Einmal mit Profis arbeiten.
Ich hätte sie ja gewarnt, aber … oh warte, ich HABE sie gewarnt! :-)
So langsam könnte ich mal ein Bingo-Feld aufmachen mit den ganzen Fällen, wo linke Repressalien gegen Rechte voll nach hinten losgegangen sind. Gut, dass die Linken häufig Atheisten sind, sonst würden sie irgendwann die Frage stellen, ob Gott vielleicht nicht will, dass wir das weiter machen.
Hier macht das mal mein Kumpel Rop (auch schon zu Gast bei Alternativlos!) der damals bei dem Collateral Murder-Video mitgeholfen hatte, weil er an die Sache glaubte. Hier beschreibt er, wie sich sein Blick auf Wikileaks über die Jahre gewandelt hat.
Ich kann nicht sagen, dass mich die Tweets von Julian Assange an Don Jr jetzt groß gewundert haben. So ungefähr hätte ich mir das auch ausgemalt. Und ich kann auch menschlich verstehen, wieso Julian Assange lieber mit Donald Trump zusammenarbeiten wollte als mit Hillary Clinton, von der berichtet wurde, sie habe ihre Berater gefragt, wieso "wir den nicht einfach wegdrohnen". Dennoch hat die Organisation Wikileaks dadurch Schaden genommen und ist heute nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und Julian Assange ist eher ein Fall für Promi-News, weil ihn Pamela Anderson besucht, als für echte News, weil Wikileaks irgendwas aufgedeckt hat.
Schon irgendwie schade. Da hätte echt was wichtiges draus werden können.
Digital certificates for the authentication of implants are generated by the CIA impersonating existing entities. The three examples included in the source code build a fake certificate for the anti-virus company Kaspersky Laboratory, Moscow pretending to be signed by Thawte Premium Server CA, Cape Town. In this way, if the target organization looks at the network traffic coming out of its network, it is likely to misattribute the CIA exfiltration of data to uninvolved entities whose identities have been impersonated.
ACH NEE. Na das ist ja ausgesprochen glückliches Timing jetzt gerade, nachdem Kaspersky in den USA gerade von allen Behördenrechnern fliegt, weil sie angeblich so viele Daten exfiltrieren.
Und DAS, meine Damen und Herren, ist der Todesstoß für Wikileaks. Das ist genau die eine Sache, die Wikileaks kaputtmachen kann. Nicht der Vorwurf, dass sie Daten über Hillary geleakt haben. Der Vorwurf, dass sie Daten über jemand anderes nicht geleakt haben.
Hier ist, was die Quelle dazu schreibt:
“We had several leaks sent to Wikileaks, including the Russian hack. It would have exposed Russian activities and shown WikiLeaks was not controlled by Russian security services,” the source who provided the messages wrote to FP. “Many Wikileaks staff and volunteers or their families suffered at the hands of Russian corruption and cruelty, we were sure Wikileaks would release it. Assange gave excuse after excuse.”
Ich glaube nicht, dass Wikileaks sich von dem Vorwurf erholen kann, selbst wenn er nicht stimmen sollte. Das ist genau die eine Sache, an der deren Glaubwürdigkeit hing.
James Damore, the Google engineer who wrote the note, confirmed his dismissal in an email, saying that he had been fired for “perpetuating gender stereotypes.” He said he’s “currently exploring all possible legal remedies.”
Und da hat er völlig Recht, denn wenn Google damit durchkommt, ist seine Karriere im Valley und wahrscheinlich in der Tech-Industrie ingesamt beendet.Dadurch, dass jetzt bekannt ist, wer das ist, gibt es natürlich gleich Stalking-"Journalismus". Wobei, die sagen da, bei Wikileaks oder einem Alt-Right-Social-Network könnte er noch anfangen. Ja super.
Aber immerhin können wir dank der Stalker jetzt sehen, was das für ein Typ ist. Er war als Kind Schachmeister, war in den oberen 3% seines Jahrgangs an der Uni Illinois und wollte in Harvard den Doktor machen. Kris fasst das wie folgt zusammen:
Klarer Fall von Aspie Overachiever mit starken soziopathischen Tendenzen, folgerichtig extreme libertäre Züge
Das Original-Memo ist übrigens jetzt auch verfügbar, mit ordentlicher Formatierung und den Grafiken, die in dem Leak fehlten.
Oh und eines noch. Dieses Alt-Right-Social-Net, das den Typ einstellen würde, da haben sich natürlich diverse Alt-Right-lehnende Google-Mitarbeiter über das Memo unterhalten und teilweise Posts aus dem internen Google+ geleakt. Hier kann man sich das angucken. Bei Google war anscheinend eine Woche Krieg und alle Arbeit blieb liegen.
Julian Assange hat übrigens auch einen Twitter-Thread dazu geschrieben, und vorher schon die Parallele zur Massen-Vorratsdatenspeicherung bei Google gezogen. Die Seite mit den "four scientists respond" ist gerade down, vermutlich weil dich auch durch reddit und hacker news ging und da gerade alle Welt draufzuklicken versucht. Das scheint so eine rechtsaußen-Seite zu sein, und die Auswahl der Wissenschaftler scheint auch nicht ganz sauber zu sein, wenn man den Kommentaren Glauben schenkt.
Was mich an dieser ganzen Situation echt mitnimmt, ist dass alle Teilnehmer sehenden Auges in den Abgrund hüpfen. Den zu feuern bedient das Opfer-Narrativ der Alt Right, und bestätigt eindrucksvoll alle Punkte, die der Mann in dem Memo kritisiert hatte. Und es sorgt dafür, dass jetzt eine Minderheit in Furcht unter uns lebt, und sich nicht traut, zu sagen, was sie gerne sagen wollen, aus Angst vor Unterdrückung und Repressalien. Das ist, wenn wir uns mal gemeinsam erinnern, genau die Ausgangsbasis, die mit dieser ganzen linken Bewegung abgebaut werden sollte.
Update: Das Internet Archive hat eine Kopie von den vier Wissenschaftlern.
Update: Breitbart schlachtet das gleich mal für eine "Google-Mitarbeiter packen anonym aus"-Serie aus. Und es gibt auch schon eine Crowdfunding-Site im Alt-Right-Spektrum, um die Gerichtskosten für die Klage zu finanzieren.
Allerdings geht es bei diesem von Wikileaks veröffentlichten Tool eher darum, bestehende Überwachungskamera-Systeme zu sabotieren.
Diese Fake-News-Geschichte. Es stimmt ja wirklich. Wenn man mal ein bisschen guckt, findet man schnell Fälle wie diesen hier. Da ging es um einen angeblichen Mitarbeiter der Demokraten-Partei in den USA namens Seth Rich, der … naja, Wikipedia hat die Hintergründe. Der ist in Washington DC erschossen worden, wie das ja in den USA leider keine Seltenheit ist. Und weil man keine Krise ungenutzt verstreichen lassen soll, und der Trump gerade Stress mit diesem Russland-Kram hatte, und sich "DNC-Mitarbeiter war die Quelle für die DNC-Emails bei Wikileaks" geeignet hätte, um die Russland-Vorwürfe zu schwächen, hat ein Trump-Kumpel mit Fox News zusammen diese Story verbreitet. Das jedenfalls behauptet ein Gerichtsverfahren eines langjährigen bezahlten Fox-News-Mitarbeiters, der das beobachtet haben will. Und besonders unangenehm an der Sache ist folgender Aspekt:
On April 20, a month before the story ran, Butowsky and Wheeler — the investor and the investigator — met at the White House with then-press secretary Sean Spicer to brief him on what they were uncovering.The first page of the lawsuit quotes a voicemail and text from Butowsky boasting that President Trump himself had reviewed drafts of the Fox News story just before it went to air and was published.
Wir müssen also festhalten: Fake News existiert und Donald Trump ist qualifiziert, darüber zu reden. Weil er selbst Täter ist.
Akt 2: FBI has arrested and charged the woman they say leaked a Top Secret document to The Intercept.
Stellt sich raus, dass die von ihrer Arbeits-E-Mail aus Kontakt mit The Intercept hatte, als einzige von nur sechs Leuten, die im fraglichen Zeitraum auf das Dokument zugegriffen haben.
Wir müssen offensichtlich mehr Gewicht auf Opsec-Schulungen legen. Das geht ja mal gar nicht, sowas von der Arbeits-E-Mail aus zu leaken.
The Intercept hatte den Behörden zum Kommentar eine Kopie zukommen lassen, und auf der sah man Papier-Knitter-Spuren, woraus das FBI schloss, dass das Dokument ausgedruckt worden ist. Und das schränkt den Verdächtigenraum enorm ein, wenn man annimmt, dass das vom Leaker ausgedruckt wurde.
Wer in großen Firmen arbeitet, weiß auch, dass die da im Allgemeinen so Badge-Druck-Systeme haben. Man schickt einen Job los, der Drucker wartet dann, bis man mit seinem Hausausweis vorbeikommt und neben dem Drucker steht und das abholt. In so einem Szenario Dinge zu drucken, die man leaken will, ist auch echt fahrlässig.
Update: Oh das ist sogar noch übler: Wie es aussieht, hat The Intercept die Frau sozusagen ans Messer geliefert. Wikileaks schlachtet das jetzt natürlich aus, aber ich würde mich unter diesen Umständen wundern, wenn The Intercept nochmal was geleakt kriegt. Oder vielleicht ist das auch eine fiese Nebelkerze der US-Behörden, um The Intercept wegzulügen?
Update: Oh und jetzt ist vermutlich auch ein guter Zeitpunkt, um auf die gelben Punkte hinzuweisen, die Drucker als Wasserzeichen mitdrucken, damit man Whistleblower rückverfolgen kann.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis The Onion ins Leak-Business einsteigt, und zwar gleich fulminant mit den Trump Documents. Besonders die Presidential Briefings sind ein toller Einstieg :-) (Danke, Carsten)
Das hat sich Julian Assange sicher anders vorgestellt, als er Trump Wahlkampfhilfe leistete.
Auf der anderen Seite ist das Nicht-Einhalten von Zusagen ja anscheinend seit Jahrzehnten Trumps übliches Geschäftsgebaren.
Update: Nicht nur das! "Arresting Julian Assange is a priority, says US attorney general Jeff Sessions"
Ich drücke das nochmal anders aus. Wenn die Russen Wikileaks Material über die Amis geben, und Wikileaks publiziert das, dann erfüllt Wikileaks genau ihre Funktion. Das ist also kein gültiger Vorwurf gegen Wikileaks.
Wenn die Amis jetzt Wikileaks Material über die Russen geben würden, und Wikileaks publiziert das nicht, DANN wäre das eine valide Kritik an Wikileaks. Einer Leak-Plattform vorwerfen, dass sie Dinge publizieren, oder auch den Zeitpunkt, zu dem sie Dinge publizieren, das ist Bullshit. Natürlich will Wikileaks das zu dem Zeitpunkt veröffentlichen, wo es am meisten Schaden macht.
Glaube ich, dass Wikileaks sich hier unschön mit Trump gemein macht? Aber hallo! Na klar machen sie das! Aber das dürfen sie. Solange sie nicht Dinge über Trump, die ihnen zugespielt werden, nicht veröffentlichen. Dann ist das Totalschaden fürs Image.
Daher wäre aus meiner Sicht jetzt das korrekte Play der Amis, Wikileaks ein paar Daten über Russland zu geben, und zu warten, ob Julian die veröffentlicht. Das ist das valide Setup. Müssen ja gar keine Kracher-Daten sein.
Dinge veröffentlichen kann man Wikileaks nicht vorwerfen. Dinge zu politisch besonders opportuner Zeit veröffentlichen auch nicht. Auch wenn die Zeit nicht für Wikileaks opportun war sondern für jemand anderes. Dinge nicht veröffentlichen kann man ihnen vorwerfen.
Update: Und, wie ein Einsender einwendet, selbst das ist kniffelig. Die CIA müsste ja irgendwie nachweisen, dass sie die Sachen Wikileaks gesteckt hat. Das stelle ich mir schonmal nicht so einfach vor. Und Wikileaks könnte sich ja beliebig Zeit lassen mit dem "Verifizieren" (was auch immer die da konkret machen, um einen Leak zu verifizieren).
Erstens: Attribuierung von Cyber-Angriffen war schon immer Bullshit. Von Anfang an. Und ich habe es hier auch mehrfach angesagt und erklärt. Wenn Wikileaks jetzt den Anschein erweckt, die CIA oder das FBI habe sich als Russen tarnen können bei Cyberangriffen, dann ist das kein Bullshit sondern absolut richtig. Das war auch schon richtig, bevor sich Wikileaks eingemischt hat. Das hat nichts mit Verwirrungspropaganda zu tun. Im Gegenteil. Die Behauptung, man könne sowas zuordnen, DAS war Propaganda. Sascha, da hast du ins Klo gegriffen, da hättest du vorher mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt.
Ansonsten stimmt es natürlich, dass hier zwei Fronten gegeneinander kämpfen, die beide keine Sympathieträger sind. Ich sehe das nicht als Nachteil, im Gegenteil. Wenn sich zwei Böse streiten, kann es nur Gewinner geben. Wenn wir als Außenstehende außer Popcornkonsum noch etwas lenken wollen, sollte unser Ziel sein, den Kampf so lange wie möglich zu verlängern. Wenn die die Hände voll haben, können sie weniger böse Dinge gegen uns tun.
Im Übrigen finde ich den Vorwurf gegen Wikileaks mehr als grotesk, die würden ja nur West-Kram aufdecken. Wikileaks ist eine Leak-Plattform. Die leaken, was man ihnen reinreicht. Na klar hat Julian Assange persönlich was zu gewinnen, wenn er sich auf Trumps Seite schlägt, denn Trump kann ihn schlicht begnadigen, dann wäre seine Botschaftsodyssee vorbei. Ich bin etwas irritiert, dass Trump das noch nicht getan hat. Der hat doch sonst keine Zurückhaltung gezeigt, wenn es um die Belohnung von Leuten ging, die ihm geholfen haben.
Aber mal ganz konkret. Glaubt ihr ernsthaft, wenn jemand Wikileaks "Vault 8" aus den russischen Geheimdiensten zukommen lässt, dass die das dann nicht auch raushauen würden? Wenn DAS jemand nachweisen kann, dass sie das dann geheim halten würden, dann können wir reden. Bis dahin ist das kein gültiger Kritikpunkt an Wikileaks. Rein statistisch finde ich völlig klar, dass die USA mit ihren 17 (!) Geheimdiensten da prominent vertreten sein werden. Wer so viel Geld für Geheimdienste ausgibt, bei dem fällt halt auch echt viel leakbares Material an. Ich glaube übrigens auch nicht, dass die Russen da grundsärtzlich perfekte Opsec fahren. Aber da müsste man wahrscheinlich auch logistisch mehr bewegen, für so einen Leak, alles nach Englisch übersetzen und so.
Kurzum: Trump und die CIA kloppen sich? Prima! Wikileaks hat sicher nicht alles richtig gemacht, und besonders Julian und sein Twitter-Account ist kein Ruhmesblatt. Aber dass eine Leak-Organisation Daten leakt, kann man ihr nicht vorwerfen, und wenn sie dann Propaganda publiziert, die inhaltlich und stilistisch ein Abziehbild der staatlichen Propaganda gegen sie selbst ist, das finde ich auch in Ordnung. Das geht als Medienkompetenz durch. Mir persönlich wäre es lieber, wenn sie da neutral blieben, das würde ihre Leaks kraftvoller machen. Aber hey, die übernehmen das Risiko, die definieren die Spielregeln. Ich kann hier viel reden, solange der Tag lang ist. Wenn mir jemand CIA-Daten geben würde, würde ich die bestimmt nicht in mein Blog tun. Ich würde gerne noch ein paar Jahre länger leben.
Update: Was ich ja richtig geil fände: Wenn die Russen ihre Exploits alle aus den selben Quellen kaufen wie die NSA, oder noch besser: Ihre Tools von der NSA geklaut haben. Und der Equation Group Leak tatsächlich gar kein NSA-Hack war sondern ein Russen-Hack :-)
Das ist das Problem mit Cyber-Attribuierung. Das weiß man alles nicht.
Update: Nur dass das hier keiner missversteht. Sascha ist einer von den Guten, und er hat auch mit dem überwiegenden Teil seiner Kolume recht, und wir sind auch immer noch Freunde. Und nur weil Cyber-Attribuierung Bullshit ist, heißt das nicht, dass Wikileaks nicht Teil einer Kampagne von Trump gegen die CIA ist. Weitere Ausführungen dazu.
Und da steht u.a. die Antwort, wieso sie lieber ein gammeliges Debian-OpenSSL nehmen würden als eigene Krypto. Sie glauben, die eigene Krypto könnte wiedererkennbar sein.
The "custom" crypto is more of NSA falling to its own internal policies/standards which came about in response to prior problems.In the past there were crypto issues where people used 0 IV's and other miss-configurations. As a result the NSA crypto guys blessed one library as the correct implementation and every one was told to use that. unfortunately this implementation used the pre-computed negative versions of constants instead of the positive constants in the reference implementation.
I think this is something we need to really watch and not standardize our selves into the same problem
Die CIA und die NSA unterhalten sich per IRC?We don't really have an official way of doing strings currently (sounds like NSA does from what I'm seeing in IRC) and I feel like we need to get to that. Off the top of my head one way of protecting against this is dumping all user ids from AD and running a strings check for that in addition to all the other dirty words out there.
Und sie fahren Active Directory!
Erstens, dass die CIA noch nicht "die Russen haben das an Wikileaks geleakt" gebrüllt haben. Das hätte ich für deren Knee-Jerk-Reaktion gehalten.
Zweitens, dass noch niemand "Trump greift die CIA via Wikileaks an" gebrüllt hat. Das hätte ich für eine in gewissen Zirkeln naheliegende Interpretation gehalten.
Sehr schön sind übrigens auch ihre Default-Passwörter für "OSB unclass laptop". Achtet auch auf die Kommentare.
Am I the only one who looked at this page and thought, "I wonder if security would have a heart attack if they saw this."?LOOOOL
Update: Immerhin hat Alex Jones die Variante "Die CIA hackt Trump und tarnt ihre Exploits als russisch" abgedeckt.
Added feature to prevent updates (an iptables rule — ported iptables application to this platform).
Von welcher Plattform reden wir hier? Von Samsung-"Smart"-Fernsehern. Deren Malware implementiert einen "Fake-Off"-Modus, bei dem das Raum-Audio weiter mitgeschnitten wird.Schon toll, dieses IoT! Was das für Möglichkeiten eröffnet!
Update: Der beste Beitrag zum Fernseher-Abhören kommt ausgerechnet von Kimble. o_O
Update: Hups, versehentlich zweimal die gleiche URL verlinkt :)
Die Bundestagspolizei ermittelt im Parlament wegen der Weitergabe von geheimen Dokumenten an Wikileaks. Russischer Hacker sind offenbar doch nicht verantwortlich.Na SO eine Überraschung! Konnten etwa doch nicht alle mit der "Die Russen waren's"-Nummer prima leben!?
Die von Wikileaks veröffentlichten Unterlagen des NSA-Untersuchungsausschusses stammen nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden wohl aus dem russischen Cyber-Angriff auf den Bundestag.Ich hatte hier mal erklärt, wie Cyber-Attribuierung in der Praxis funktioniert.
Und so haben wir aus Bullshit-Attribuierung eine Situation herbeikonstruiert, in der bei uns niemand verantwortlich ist. Die Russen waren's! Damit können alle gut leben!
Trumps Antwort ist absolut großartig:
'These are the same people that said Saddam Hussein had weapons of mass destruction,' a Trump transition statement said.
Dr House in die Brandwundenabteilung, Dr House bitte!
Dann ist dieser Artikel ein Muss für euch, aber auch eine dringende Empfehlung für alle anderen. Cambridge Analytica gehört inzwischen SCL, und die stecken hinter den Datenmodellen hinter der Brexit-Kampagne und hinter dem Trump-Wahlkampf. Und die Methoden sind vielfältig anwendbar!
Was Kosinski zu diesem Zeitpunkt nicht weiss: Hinter SCL verbirgt sich ein kompliziertes Firmenkonstrukt mit Ablegern in Steuerparadiesen – wie die Panama Papers und Wikileaks-Enthüllungen zeigen. Manche haben bei Umstürzen in Entwicklungsländern mitgewirkt, andere entwickelten für die Nato Methoden zur psychologischen Manipulation der Bevölkerung in Afghanistan. Und mittlerweile sind SCL auch die Mutterfirma von Cambridge Analytica, jener ominösen Big-Data-Bude, die für Trump und Brexit den Onlinewahlkampf organisierte.Im Vorstand von Cambridge Analytica sitzt übrigens Steve Bannon, der von Breitbart, der Wahlkampfmanager von Trump und der neue Chief White House Strategist.
Update: Hier ist ein 10-Minuten-Vortrag von Alexander Nix, dem Chef von Cambridge Analytica. (Danke, Timo)
Nun ist da nicht viel zu sehen, denn die Bundesregierung hat den Ausschuss ja die ganze Zeit nach Kräften torpediert, Informationen zurückgehalten, gelogen, Akten nur geschwärzt rausgerückt, etc. Insofern finde ich es geradezu lächerlich, dass sich jetzt CDU und Grüne in trauter Einigkeit aufregen. Der Ausschuss-Vorsitzende Sensburg (CDU) sagt:
"Wer so etwas macht, ist nicht an professioneller Aufklärung interessiert, sondern an Destabilisierung und Showeffekten."Als ob die CDU jemals bei irgendwas an Aufklärung interessiert gewesen wäre, professionell oder anderweitig! Der ganze Ausschuss ist für die CDU und insbesondere für die Grünen doch eine einzige Übung in "Showeffekten". Aufklärung, my ass.
Pizzagate ist ein Internet-Pranger. Ich habe bisher gegen Internetpranger opponiert, ich tue es in diesem Fall, und ich werde es auch in Zukunft tun.
Weiß ich, ob es da einen Pädo-Ring gibt? Nein. Nachdem in anderen Ländern Eliten Pädo-Ringe betrieben haben, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es auch in den USA einen solchen gibt. Ich kann mir auch gut satanische Rituale vorstellen, auch dafür gibt es Präzedenzfälle (Skull & Bones, Bohemian Grove, Camerons Schweine-Ritual, …)
Aber einen Internetpranger betreibe ich nicht, und ich glaube sowas auch nicht einfach, weil da ein paar unverständliche Mails in irgendeinem Wikileaks-Dump auftauchen. Ich habe in meinem Leben sicher auch schon einen Haufen unverständliche Mails verschickt, die, wenn das auf Wikileaks auftauchen würde, ohne den nötigen Kontext sich auf irgendwelche bizarren Arten interpretieren ließen. Die "Beweisführung" in diesem Fall ist mehr als lächerlich.
Und wenn sie besser wäre, wäre das immer noch kein Fall für einen Internetpranger, sondern für die Polizei.
Was soll das hier werden, ein Lynchmob? Habt ihr alle gar kein Selbstwertgefühl, bei so einer unwürdigen Mistgabelaktion teilnehmen zu wollen?!
Nun wirkt das wie ein typischer Republikaner-Versuch, von ihren eigenen Geschichten abzulenken. Aber man darf halt nicht vergessen, dass diese E-Mails nur bei den Democrats rausgehackt wurden, daher ist die Faktenbasis ganz natürlicher auf die Democrats beschränkt. Insofern denkt euch den Teil der Republicans mal dazu (das wären vor allem Fox News und Breitbart).
Übrigens, nochmal zu Breitbart. Da scrollte vorhin an mir vorbei, dass die sich auf Facebook den 2. Reichweite-Platz mit CNN teilen (nach Fox News, die deutlich vorne sind). Breitbart darf man nicht einfach als Randgruppen-Bullshitschleuder abtun, die haben … ich glaube es waren 18 Millionen User Reichweite gehabt in dieser Untersuchung. Die sind lange Zeit in den USA belächelt und ignoriert worden. Den Fehler sollten wir hier nicht machen, wenn die jetzt wirklich nach Deutschland kommen.
Meiner Einschätzung nach manipulieren die Democrats die Medien deutlich stärker als die Republicans. Das kann aber auch eine Fehleinschätzung meinerseits sein, weil meine Filterblase mehr in die Richtung ausgerichtet ist. Beide haben einen Haufen Blogs und Randgruppen-Sites, aber alleine dass praktisch alle Zeitungen ein Endorsement für Hillary hatten, das stützt meine Einschätzung. Das Bild, das diese Untersuchung abgibt, ist zu einseitig, aber nicht so viel wie man vielleicht denken würde.
Die Republikaner bescheißen dafür an anderer Stelle viel mehr als die Democrats, z.B. mit ihren Wählerunterdrückungsgeschichten gegen Schwarze und Latinos, und mit ihrem Gerrymanderin (obwohl das heutzutage auch die Democrats machen).
Ich verlinke das hier, weil das eine ziemlich vernichtende Liste ist, wer sich da seine Talking Points und Interviewfragen von Hillarys Wahlkampfteam hat reinreichen lassen.
So eine Liste hätte ich ja echt gerne auch mal über Deutschland.
Update: Hier ist eine Grafik mit der "18 Millionen"-Zahl. Es handelte sich um "Reader Interactions", nicht Reichweite in Lesern.
Update: Link war falsch.
Nach einer anderen Lesart könnten Ermittlungen auf den Bahamas dazu geführt haben, dass Assanges Internet-Kommunikation gekappt oder gar seine Rechner einkassiert wurden. Über eine Dating-Plattform für Frauen soll Assange eine Frau kennengelernt und ermutigt haben, ihre acht Jahre alte Schwester an einem Sex-Chat zu beteiligen.WTF, Julian! Genauere Details gibt es hier:
On September 28 this year a Canadian family holidaying in the Bahamas reported to the police that their 8-year-old daughter was “sexually molested online” by Assange on Toddandclare.com, including propositioning her “to perform oral and anal sex acts.” She was presumably accessing the site through her 22-year-old sister’s account. Whether these chats were recorded or not isn’t clear but the family claims they identified Assange.
Nun, wie üblich bei solchen Anschuldigungen: Es gilt die Unschuldsvermutung. Wer den Amerikanern im Weg steht, gegen den gibt es eben sexuelle Vorwürfe, das benutzen die ja auch gegeneinander im Wahlkampf.Ich für meinen Teil finde ja ausgesprochen unterhaltsam, wie sich die Allianzen ändern mit der Zeit. Die Republikaner fanden Wikileaks anfangs toll, als es gegen andere korrupte Regimes ging, dann war Wikileaks der Antichrist, als sie US-Geheimnisse aufdeckten, und jetzt ist Wikileaks wieder der beste Freund, weil es gegen Hillary geht. Trump hat sich ja im Wahlkampf sogar zu einem "I love Wikileaks" hinreißen lassen. Mal sehen, wie lange das hält. Ich tippe: Bis Wikileaks ein paar E-Mails aus dem Trump-Camp leakt. :-)
Update: Wikileaks hat eine Timeline veröffentlicht.
Ich kann das jetzt nicht beurteilen, aber dass das aus Wikileaks' Timeline-Perspektive wie eine lupenreine Geheimdienstaktion aussehen würde, war irgendwie klar. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass Julian auf seiner letzten Lebenslinie irgendwas machen würde, was seinen Internetzugang gefährden würde. Und wenn es im Internet an irgendwas keine Knappheit gibt, dann an Pornographie. Wenn es also ein Bedürfnis gibt, für das Julian im Internet kein Risiko (außer Malware-Einfangen) eingehen muss, dann wäre es das. Das passt alles nicht.
Update: Ein Hinweis noch. Wenn jemand behauptet, die Gegenseite in einem Video wiedererkannt zu haben, solltet ihr immer diese Forschungsergebnisse denken. Oh und wenn es jemanden gibt, der den Wert von Privatsphäre verstanden hat, und von dem ich nicht glauben würde, dass er mit irgendwelchen Leuten im Internet Videochats macht, und dabei kompromittierende Beweismittel hinterlassen würde, dann ist das Julian Assange. Besonders wenn es um Sexvorwürfe geht. Solche haben ihn ja in seine aktuelle Situation mit der Botschaft gebracht.
Da muss man schon zu irgendwelchen Imgur-Posts oder Verschwörungssites gehen.
Der bisher wichtigste Aspekt war der Verkauf einer Firma an die Russen, die für 20% der Uranförderung in den USA verantwortlich ist. Da standen natürlich National Security-Bedenken im Weg, aber die hat Hillary weggeräumt. Danach gingen ein paar Millionen mildtätige Spenden von russischen Firmen bei der Clinton-Foundation ein.
Man stelle sich mal vor, was die erst für eine kognitive Dissonanz gerade haben müssen. Die "echten" Konservativen in den USA. Die drei-vier, die gerne konservative Politik haben wollten, und nicht "wir zünden jetzt das Haus an". Besonders schlimm hat es den Bush-Clan getroffen, der jetzt schon vereinzelt Hillary wählen will, weil sie gegenüber dem Donald das kleinere Übel ist.
Die Dienste glauben aber offenbar selber nicht, dass sie mit dieser offensichtlichen Schutzbehauptungslüge durchkommen, dann werden wir nie wieder jemand anderen als Ostasien Eurasien die Russen als Schuldigen bei irgendwas haben.
Teilweise sind wir ja schon da. Flugzeugabsturz über der Ukraine? DIE RUSSEN! Syrienkrieg? DIE RUSSEN! Der nächste Schritt ist nicht mehr groß, und dann sind die Russen an Global Warming Schuld, und an dem schlechten Abschneiden der CDU. Am Verfall des westlichen Wertesystems. Am Pressesterben. Und so weiter.
Wie sagen die Piraten bei Asterix? Sic transit gloria mundi. Seufz.
Ich fasse nochmal zusammen, was da passiert ist. Die Democrats haben intern alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit in ihrer Demokratiesimulation der Wählerwille flächendeckend unterdrückt wird, und Bernie verliert und Hillary gewinnt, unabhängig davon, was das Fußvolk sagt. Das war so offensichtlich, dass die Bernie-Anhänger und am Ende Bernie selber mehrfach drauf hingewiesen und sich beschwert haben. Die Frau, die da wie keine andere für zuständig war, die das vorangetrieben und bei allen Anschuldigungen als bescheuerte Verschwörungstheorie weggewischt hat, die wird jetzt … zur Belohnung von Hillary eingestellt.
Auf der einen Seite verstehe ich, dass Hillary ihre Wahlbetrügerin belohnen will. Wenn ein russischer Spion enttarnt wird, dann kriegt der vom Kreml nach dem Agentenaustausch ja auch ein schönes Häuschen am See irgendwo.
Aber die Hillary scheint ja nicht mal den Anschein aufrecht erhalten müssen zu glauben, dass sie kein Wahlbetrügerin ist! Dieses Level an "ich scheiß auf euch alle" finde ich unglaublich.
Das kennt man bei uns nur von nach der Wahl.
Ist das jetzt Post-Demokratie? Wenn die dem Wähler gegenüber nicht mal mehr vor der Wahl mehr durchgehend so tun, als seien sie auf seiner Seite?
Krass.
Oh und das ist nicht das einzige, was aus den Wikileaks-Emails so rausgesuppt ist. Hier gibt es z.B. einen Thread darum, was für Positionen man edlen Spendern zuschustern kann. Money Quote:
I should say, though, that the likelihood of landing a spot on ones as prestigious as NEA/USPS is unlikely. It’s much more likely they’ll get something like “President’s Commission on the Celebration of Women in American History.” (no shade to women)
NEA ist die Kunstförderung, da kann man dann wahrscheinlich ein paar Jahre kostenlos ins Theater. USPS ist die Post, das erscheint mir persönlich gerade nicht sonderlich prestigious. Anscheinend kenne ich da irgendein Detail nicht.Update: Krass, da musste erst Obama persönlich anrufen, damit die Frau zurücktrat. Die war fest entschlossen, irgendwelche Bauernopfer für sich ins Messer hüpfen zu lassen.
Nun, Wikileaks hat da mal ein paar peinliche Emails veröffentlicht. Die Partei hat sich schlicht gegen Bernie Sanders verschworen und intern diskutiert, wie man ihn loswerden und Hillary pushen kann.
Demokratie im Endstadium!
Und DIESES Land wagt es, anderen Ländern Vorhaltungen zu machen, sie hätten Demokratie-Defizite?!
Update: Die zuständige Manipulatorin bei den Democrats tritt zurück. Die, die Bernie zu sabotieren und Hillary zu pushen versucht hat.
Ich vermute mal, dass das der Plan war. Endlich mal wieder in der Presse sein. Ist so einsam in der Botschaft von Ecuador.
Oh und die E-Mails sind natürlich auf türkisch.
Ich glaube es, wenn ich das Material sehe. Vorher nicht.
Weil die Idioten bei Wikileaks seine Kommunikationsversuche ignoriert haben.
Die Presse hat sie auch schon.
Aber irgendwie hab ich ja keinen Bock mehr auf die Presse an der Stelle. Schaut nur, was die aus den Panama-Papers gemacht haben. Ein paar dreckige Scoops extrahiert, einmal in Richtung Russland gepinkelt, und dann fallengelassen wie eine heiße Kartoffel.
Kein Vergleich zu den veröffentlichten Rohdaten und der Suchmaschine, die Wikileaks immer hochgezogen hat bei sowas.
Ich komme mir bei sowas in letzter Zeit vor, als würde mich da jemand an einem Nasenring durchs Dorf zu ziehen versuchen. Nein, liebe SZ, ich würde mir gerne selber Gedanken machen. Eure Gedanken könnt ihr behalten. Packt die Daten ins Internet und überlasst das Rumgerüchten und Raunen lieber stinkenden Internet-Foren. Die sind da eh besser als ihr.
Ein bisschen Einordnen könnt ihr auch gerne machen, aber nicht aus einer "wir sind die einzigen, die die Daten haben"-Position heraus.
Update: Ist nur ungefähr die Hälfte von TTIP, was Greenpeace da hat.
Es fällt auf, dass die ersten Meldungen sich auf irgendwelche Regimes einschießen, die im Narrativ der westlichen Medien eh alle korrupt sind, und auf Putin.
Was ist denn mit Blairmore Holding zum Beispiel, an der jemand beteiligt ist, der wie der Vater von David Cameron heißt? Die Story ist schon länger bekannt, ja. Aber wieso haben die denn nicht danach gesucht in ihren Daten jetzt?
Craig Murray erklärt das mal: Die haben nach Regimes gesucht, die UN-Sanktionen brechen.
The Guardian reports this too and helpfully lists those countries as Zimbabwe, North Korea, Russia and Syria. The filtering of this Mossack Fonseca information by the corporate media follows a direct western governmental agenda. There is no mention at all of use of Mossack Fonseca by massive western corporations or western billionaires – the main customers. And the Guardian is quick to reassure that “much of the leaked material will remain private.”
Ja super!What do you expect? The leak is being managed by the grandly but laughably named “International Consortium of Investigative Journalists”, which is funded and organised entirely by the USA’s Center for Public Integrity. Their funders includeFord Foundation
Carnegie Endowment
Rockefeller Family Fund
W K Kellogg Foundation
Open Society Foundation (Soros)
Die Süddeutsche sagt dazuUpdate: Hier wird Camerons Vater erwähnt.
Ich könnte mich ja bei solchen Dokumenten immer kaputtlachen, wenn sie als Begründung für den ganzen Scheiß ernsthaft sowas hier bringen:
- promote innovation and creativity
- facilitate the diffusion of information, knowledge, technology, culture and the arts
- foster competition and open and efficient markets
Wenig erzeugt mehr Produktivität und Kreativität als am Ende sein Produkt von der MPEG-Mafia wegen angeblicher Patentverletzungen vom Zoll beschlagnahmen zu lassen kurz vor der wichtigen Industriemesse!Und wenn irgendwas gut für die Verbreitung von Informationen, Wissen, Technologie, Kultur und den Künsten ist, dann sind es IP-Regeln, die den Pirate Bay zumachen, wo genau das getan wurde.
Und nichts hilft dem gesunden Wettbewerb wie künstliche, vom Staat durchgesetzte Monopole!
Dass die sich überhaupt trauen, diesen Scheiß in dieses Dokument zu schreiben! Aber da gibt es eine einfache Begründung für. Das Dokument ist TPP CONFIDENTIAL. Die gingen davon aus, dass das niemand mit mehr als einer Gehirnzelle zu Gesicht kriegt. Also niemand außerhalb ihrer Kreise.
Hier ist die Pressemitteilung von Wikileaks. Wieso finde ich das gerade nur der Süddeutschen? Wo sind Tagesschau, FAZ, Spiegel und co?
Der Guardian und RT haben natürlich was. Mann ist unsere Presselandschaft mal wieder abschreckend. Und dann wundern die sich, wenn sie von den Leuten ausgeschimpft werden.
Macht sich hier Julian bloß wichtig, oder ist da was dran? Dann müsste ja Evo Morales mal nach Wanzen suchen, denn irgendwoher müssten die Amis das ja gewusst haben.
Update: Wikileaks dementiert.
Leseraum mit bewaffneten Wärtern in der US-Botschaft und so. Aber hey, das ist ja vermutlich nur fürs Fußvolk. Die EU hat ihren eigenen Leseraum, der ist bestimmt … total anders!1!!
Aber eine offensichtliche Frage stellt sich ja schon. Wer von der Bundesregierung hat da eigentlich schon Einblick genommen?
Ihr müsst jetzt sehr stark sein.
Tilo Jung hat das mal gefragt.
Da tut mir fast die arme Regierungspressesprecherin leid, die da diesen Auffahrunfall auch noch diplomatisch zu umschiffen versucht. Au weia. AU WEIA!
Die BBC hat das Transkript und da steht es recht deutlich:
OBAMA: Well, I - you know, obviously the - the whole debate that's been taking place about the European Union, the eurozone, Greece that's a complicated piece of business. I will say this, that having the United Kingdom in the European Union gives us much greater confidence about the strength of the transatlantic union and is part of the cornerstone of institutions built after World War II that has made the world safer and more prosperous.And we want to make sure that United Kingdom continues to have that influence. Because we believe that the values that we share are the right ones, not just for ourselves, but for Europe as a whole and the world as a whole.
Die Werte der USA sind die richtigen, und die Briten brauchen wir, damit wir diese Werte der EU aufdrücken können! Wenn wir die nicht gerettet hätten, würden die heute alle Deutsch sprechen! Die sollen alle mal ein bisschen dankbarer sein!
Zum Beispiel müsse er noch klären, ob die von Wikileaks veröffentlichten Protokolle von Gesprächen Merkels tatsächlich echt seien und von wem sie stammen. Dabei zähle er auf die Hilfe von Behörden wie dem Bundesnachrichtendienst, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und dem Verfassungsschutz.Ja, klar, denn wenn jemand gegen die NSA auf unsere Seite der Barrikaden kämpft, dann sind es BND, Verfassungsschutz und BSI!1!!
Ich denke, ich greife da mal ein bisschen vor. Der Generalbundesanwalt ist durchaus willens und in der Lage, gegen die NSA zu ermitteln. Alles, was er braucht, ist ein notariell beglaubigtes Geständnis von Obama und allen NSA-Mitarbeitern der letzten 15 Jahre. Und natürlich Fingerabdrücke, DNA-Beweise, Zeugenaussagen, die Original-Abhörbänder, Satellitenfotos der Abhörer und Baupläne der Wanzenbauer. DANN könnte er was tun. Aber so? (Danke, Stefan)
Antwort des Beauftragten der Bundesregierung
für die Nachrichtendienste des Bundes,
Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche,
vom 1. Juli 2015Zu den Bezeichnungen „Z-G/OO/503643-12, 211549Z“ oder „Z-G/
OO/503541-12, 1617112“ liegen dem BND keine Erkenntnisse vor.
Die 15 von Wikileaks veröffentlichten Telefonnummern können
nicht eindeutig zugeordnet werden, da jeweils die letzten vier Ziffern
durch „X“ ersetzt wurden.
It's one thing to have dissatisfied customers. It's another to have dissatisfied customers with death squads. I don't think the company is going to survive this.
Update: Einen hab ich noch: HT entdeckt auf Wikileaks die Spyfiles, und dass sie von Aktivisten getrackt wurden. Reaktion:
This is BLATANT privacy violation!
HOW did they collect such information?
Ja aber echt mal! Wenn hier einer anderer Leute Privatsphäre mit Füßen tritt, dann sind WIR das!1!!
Oh und sagte ich Selektoren? Nicht nur Selektoren! Auch für das "gibt keine Beweise für Merkel-Bespitzeln" des Generalbundesanwalts wird die Luft dünn.
Man scherzt ja bei sowas gerne, dass da wohl Köpfe rollen werden. In diesem Fall muss man das wahrscheinlich wörtlich nehmen.
Under the draft agreement, the EU would be barred from requiring the personal data of its citizens to be held within European borders, an idea currently under discussion in Germany.“No Party may require a service supplier, as a condition for supplying a service or investing in its territory, to: (a) use computing facilities located in the Party’s territory,” the leaked draft stipulates.
Update: Wird noch schlimmer:
Danach soll es Staaten künftig untersagt sein, den Transfer und Zugang zu Softwarequellen als Bedingung für Software-Dienstleistungen festzusetzen, wenn der Entwickler aus einem anderen Vertragsstaat stammt.
Mit anderen Worten: Die Amis wollen verhindern, dass sich Europa gegen NSA-Hintertüren wehren kann.
This is bigger than me, it’s bigger than all of us. We are so close to a nuclear disaster it is shocking, and yet everybody is accepting the risk to the public.
Überschrift: Wikileaks erntet Kritik für 1380 Seiten
Teaser: Aus der Politik und vom Verfassungsschutz hagelt es dafür Kritik.
Text:
Patrick Sensburg [CDU] […] kritisiert die Veröffentlichung der Dokumente […]That's it. "Die Politik", laut tagesschau.de, sind die Vertuscher und Betonköpfe der CDU. Die, die an der ganzen Geheimdienstscheiße die Schuld tragen. Die, die jetzt mit Geheimhaltung und Aktenschwärzen nach Kräften den demokratischen Willen nach Aufklärung zu unterlaufen versuchen. Ich finde es schon beschämend, dass CDU-Leute überhaupt befragt wurden, wenn es um Geheimdienstsachen geht. Die sollten alle auf der Anklagebank sitzen, nicht vor einem Mikrofon.Die CDU-Obfrau im NSA-Untersuchungsausschuss, Nina Warken, ging noch weiter […]
Auch Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen kritisierte die Veröffentlichung scharf
Aber das jetzt so hinzustellen, als sei die Politik geschlossen gegen die Wikileaks-Veröffentlichungen, das ist ja wohl grotesk. DIE TÄTER sind dagegen, dass Beweise gegen sie öffentlich werden. Das wäre mal die korrekte Schlagzeile gewesen.
Kriminelle sprechen sich dagegen aus, dass inkriminierende Beweise gegen sie erhoben oder veröffentlicht werden.
Wie kommt das eigentlich, dass wir uns über so elementare Demokratie-Grundfesten wie einen Geheimdienstskandal-Aufarbeitungsausschuss über eine ausländische Whistleblower-Site informieren müssen?
Specifically, the order says an individual can be sanctioned if the government believes them to be involved in a cyberattack that harms, compromises or disrupts a computer network integral to critical US infrastructure. Also subject to sanctions, however, are any persons purported to have electronically pilfered or otherwise intercepted trade secrets or financial information with the intent of achieving monetary gain.
Das zeichnet sich ja alles durch sehr schwierige bis unmögliche Nachweisbarkeit aus, insofern ist es wohl am schlauesten, seine Gelder gar nicht mehr im Zugriffsbereich der US-Behörden zu lagern, bevor man da Opfer von Fehlattribuierung eines Cyberangriffs der Chinesen wird.Und die Formulierungen sind auch vage genug, dass sich die ersten Leute schon fragen, ob sich das gegen Wikileaks und den Guardian richtet.
fefe, bei dem Namen schaudert es mich. Ein wenig auch vor Anerkennung über ein Blog, das seit 10 Jahren konstant existiert. Und das auf dem gleichen politischen Niveau. Nur, dass die Welt sich eben weitergedreht hat. Und wenn die Welt sich weiterdreht und die politische Haltung die gleiche bleibt, dann wird es irgendwann entweder schrecklich progressiv oder reaktionär. Fefes Schicksal ist das des Zweiteren. Vor 10 Jahren waren die Posts vielleicht amüsant, vielleicht auch noch vor 6 Jahren - mehr noch: Viel von dem politischen Mobilisierungspotential der deutschen Netzgemeinde, viel von dem, was sich irgendwie als digitaler Ermächtigungsmoment zeigte, wurde von fefe inspiriert, von der Art und Weise, wie ein Hacker sich in der politischen Landschaft positionierte, an der Spitze des CCC. Das hatte seinen Charme. Als es gegen Netzsperren ging. Als noch kaum jemand was vom Netz wusste oder verstand. Es hatte seinen Charme, als wir 2006 mit großen Augen und pochenden Herzen vor den Rechnern saßen und mit Wikileaks begriffen, dass wir, diese Leute aus dem Internet, vielleicht tatsächlich etwas bewegen könnten.(Name der Redaktion bekannt)Doch im Jahr 2015 müssen wir erkennen: Wikileaks wird von einem Irren aus dem Keller einer Botschaft gesteuert und hat zahlreiche Menschenleben in Gefahr gebracht, Snowden hat sich an Russland verkauft, die Netzgemeinde kreist um sich selbst und ist zufrieden damit, die Piratenpartei ist ein Häufchen Elend, das Antifaschist_innen denunziert und Mandatsträger_innen, die in U-Haft wegen Sexualstraftaten gegenüber Kindern sitzen, verteidigt. Der CCC ist ein Verein zwangs-reformistischer Hacker_innen geworden, die mit der Bundesregierung lieber Kaffee trinken gehen, als sie zu bekämpfen und Diversität und Inklusion sind in den elitären Hacker_innenkreisen regelrechte Schimpfwörter. Von Sozialismus und fundierter Kapitalismuskritik brauchen wir gar nicht erst anfangen. Es ist bezeichnend, dass das reaktionäre Blättchen faz das intellektuelle Hausblatt der Bewegung war und ist.
Das, was früher erheiternde Verschwörungen auf dem fefe-Blog waren, ist 2015 eine Massenbewegung, die aus Putin-verehrenden Eso-Nazis, strukturell antisemitischen Zinsheinis, Hamas-liebenden Friedensbewegten, frauen-, homosexuellen- und transfeindlichen Wirrköpfen und paranoid-schizophrenen Hacker_innen besteht. Und in Deutschland zeichnet fefe dafür mitverantwortlich. Als geistiger Wegbereiter und -begleiter für einen Haufen eigentlich unpolitischer Rechthaber_innen, die sich als Hacker (!) fühlen, aber lieber den ganzen Tag ausgelutschte Narrative, Beleidigungen und Menschenverachtung in die Kommentarspalten hauen, als sich mit ihrem Hackerkopf (!) mal der Gesellschaft zu widmen. Sprache hacken? Kapitalismus hacken? Nazistrukturen hacken? Patriarchat hacken? Nein, nein! Lieber verteidigen sie ihr Recht auf Photos von Frauen* zu onanieren, erst Recht, wenn sie wissen, dass die Frauen* das nicht wollen. Because: actually it's about ethics.
fefe, bei dem Namen schaudert es mich. Vor allem wegen des Mobs, der mit dranhängt. Ein Mob, der vor nichts zurückschreckt. Ein Mob, der Vergewaltigungswitze und -androhungen lustig findet und sie deswegen immer und immer wiederholt. Ein Mob, der Frauen* verfolgt, regelrecht jagt, weil sie auf Gender als kritisches Ordnungselement hinweisen. Ein Mob, der im Zweifel an der Seite von organisierten Nazis steht, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden. Ein Mob, für den "Vaterlandsverräter_innen" im Jahr 2015 ein ernsthaftes Problem sind. Ein Mob, der Deutschland liebt, der Nationalismus ganz ok findet und die Alliierten als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Ein völkischer Mob, der sich jeder intellektuellen Herausforderung mit schriller Empörung entzieht. Ein Mob, von dem wir froh sein können, dass er keinen stabilen und einfachen Zugang zu Waffen hat.
Und so müssen wir im Jahr 2015 erkennen: Die (Netz-)Welt hat sich weitergedreht, fefes Blog nicht. Und fefes Anhänger_innen haben sich sogar zurückentwickelt. Das mag eine Konstante sein. Und vielleicht ist das ja auch was. Wahrscheinlich können wir in 10 Jahren noch einmal "feiern". Hoffentlich dreht sich die Welt bis dahin nicht mehr so schnell und vielleicht kann fefe sich dann auch ein wenig mitdrehen.
UKRAINE: OUR UKRAINE INSIDER POROSHENKO ON RADA MAJORITY COALITION TALKS, TYMOSHENKOUnser Insider, ja?
Update: Oh es gibt auch eine weniger verdächtige Erklärung: Our Ukraine ist der Name einer Partei. (Danke, Artur)
By exploiting its ability to tap into the fiber-optic cables that make up the backbone of the Internet, the agency confided to allies in 2012, it was able to collect the IP addresses of visitors in real time, as well as the search terms that visitors used to reach the site from search engines like Google.
Das Dokument trägt den schlichten Titel "Beste Praktiken bei der Aufstandsbekämpfung", kommt aber schon in der Unterzeile zur Sache: "Wie man Operationen mit hochwertiger Zielauswahl zu einem effektiven Mittel der Aufstandsbekämpfung macht". Entstanden ist das Papier über das "High-Value Targeting" im Office of Transnational Issues (OTI), das sich auf der Website der CIA damit rühmt, es habe "einzigartige funktionale Sachkompetenz anzubieten, um bestehende und entstehende Bedrohungen für die Sicherheit der USA einschätzen zu können".Das Dokument, um das es hier geht, ist das Meuchelmord-Manual der CIA, geleakt von Wikileaks.
Bonus: Getdigital hat die Gewinne aus dem Verkauf über die Wau-Holland-Stiftung immer schön an Wikileaks gespendet.
Das war ja wohl mal ein fetter Griff ins Klo. Au weia war das ein tiefer Griff ins Klo.
Schon die Überschrift ist ein Money Quote bei dem Bavaria-Text:
Fashion als Statement, das Produkt als Möglichkeit des persönlichen Ausdrucks: Bavaria Sonor vertritt WikiLeaks und Julian Assange als Lizenzagentur
Update: Hintergrund ist vermutlich das hier:
Julian Assange will release a Wikileaks clothing line
Ja super! So sammelt man Sympathiepunkte!
Update: Falls jemand von euch zu faul zum runterscrollen und weiterlesen war:
Zu letzteren zählen unter anderem Julian Assange, Edgar Snowden und Glenn Greenwald.
Ja, dieser Edgar, das ist ein ganz schlimmer Finger!1!!
Ich für meinen Teil finde das nicht so wichtig, wie die Akten an die Öffentlichkeit kommen. Hauptsache sie kommen an die Öffentlichkeit.
Oh und: Sie haben Open Source Software verwendet. Es wird WIRKLICH Zeit, dass wir alle auf eine Lizenz umschwenken, die solche Verwendung unserer Arbeit verbietet.
In dem Artikel geht es auch darum, wie die USA Druck auf andere Länder ausgeübt haben, um Assange anzuklagen. Eine Formulierung dabei finde ich besonders krass:
The document details, on a country-by-country basis, efforts by the U.S. government and its allies to locate, prosecute, capture or kill alleged terrorists, drug traffickers, Palestinian leaders and others.
DAS sind die Kategorien, in denen die denken? Terroristen, Drogenschmuggler, Palästinenserführer und andere?!
Assange said it wasn’t unusual for the channel to be visited by soldiers, like Manning.The soldiers used WikiLeaks in the course of their work. “I had produced a logistics guide to understanding the U.S. military equipment purchasing system, which the Pentagon linked to in order to explain how their byzantine equipment numbering system worked,” said Assange. “We would often get soldiers coming in from far flung outposts asking us how to order a new tread for their tank.” It was easier, it seemed, to use WikiLeaks than the army’s own information services.
OMFG!Oh und warum hat Manning die Daten an Wikilekas gegeben? Festhalten!
He sent this data on writable CDs to WikiLeaks, after he failed to get the attention of the Washington Post and The New York Times, according to his statement.
Correa declared that the safe conduct pass issued by Ecuador's London consul – in collaboration with Assange – was unauthorised, after other Ecuadorean diplomats privately said the WikiLeaks founder could be perceived as "running the show".
Sie werden getötet, obwohl ihre Identität – Name, Rang und der Umfang ihrer Beziehung zur Terroristenorganisation Al Kaida – unbekannt ist. Das haben gut unterrichtete Quellen gegenüber der US-Ausgabe von Technology Review bestätigt. In Pakistan soll "die große Mehrheit" aller Drohnenangriffe sogenannte Signaturschläge sein – und zwar von Beginn der Operationen bis heute.Mit anderen Worten: Der da sieht komisch aus, den legen wir mal um. Wildwest-Morden wie damals in dem Collateral Murder-Video von Wikileaks. Die redeten sich ja auch ein, ihre Opfer an ihrem Verhalten als Terroristen erkannt zu haben.
Das erschreckenste daran ist, dass Verhaltenserkennung automatisierbar ist. Wenn DAS das Niveau ist, auf dem die Armee Mord-Entscheidungen trifft, dann gibt es keinen Grund, das nicht in Zukunft zu automatisieren, und die Drohnen direkt die Mord-Entscheidung fällen zu lassen. Da könnte man dann Kriterien anlegen wie im Collateral Murder-Video. Das hier ist eine Sperrzone, wer hier rumläuft muss ein Terrorist sein *BLAM* *BLAM*
- The contents of all e-mails associated with the account, including stored or preserved copies of e-mails sent to and from the account, draft e-mails, deleted e-mails, emails preserved pursuant to a request made under 18 U.S.C. § 2703(f), the source and destination addresses associated with each e-mail, the date and time at which each e-mail was sent, and the size and length of each e-mail;
- All records or other information regarding the identification of the account, to include full name, physical address, telephone numbers and other identifiers, records of session times and durations, the date on which the account was created, the length of service, the types of service utilized, the IP address used to register the account, log-in IP addresses associated with session times and dates, account status, alternative e-mail addresses provided during registration, methods of connecting, log files, and means and source of payment (including any credit or bank account number);
- All records or other information stored at any time by an individual using the account, including address books, contact and buddy lists, calendar data, pictures, and files, and including any deleted information and any information preserved pursuant to a request made under 18 U.S.C. § 2703(f);
Und da endet das zweite PDF. Mit einem Semikolon. Herbert vermutet, dass sie auf der nächsten Seite auch seine Chat-Transkripte abgeschnorchelt haben. Herbert hat sich in dem Wikileaks-Umfeld bewegt und hat eh schon die ganze Zeit damit gerechnet, dass die seine Daten komplett abschnorcheln. So ist er auch inhaltlich nicht sonderlich überrascht. Aber es ist schon nochmal was anderes, das jetzt schwarz auf weiß zu haben.
Aber so harmlos, wie die es da klingen lassen, ist es nicht.
Erstens sind das keine Anfragen nach einem Telefonat, von einer Person, oder allen Telefonaten von einer Person, sondern das kann Muster und Regeln haben und am Ende ist dann doch unklar viel betroffen. Zweitens können die Firmen das natürlich nicht ablehnen, wenn das von einem Richter unterschrieben wurde, denn das entspricht ja tatsächlich der Gesetzeslage, auch wenn man die Gesetze jetzt illegitim und verwerflich finden mag. Drittens dürfen die Firmen auch nicht den Betroffenen Bescheid sagen oder auch nur Statistiken veröffentlichen. Mit anderen Worten: Das kann immer noch alles genau so schlimm sein wie es von Anfang an aussah. Das ist jetzt halt Schadensbegrenzungs-Spindoktoring. Wie immer von Obama. Große Worte. Und die Taten gehen dann in die Gegenrichtung. Der war ja schon immer gut darin, die Leute mit seinen Aussagen irrezuführen. Er hat ja nicht angesagt, dass er warrantless wiretapping abschafft, sondern dass er illegal warrantless wiretapping abschafft. Die Leute hörten: der schafft warrantless wiretapping ab. Tatsächlich hat er das einfach legal gemacht, damit ist die Aussage aus formaljuristischer Winkeladvokatsperspektive auch jedenfalls nicht gänzlich unwahr.
Update: Oh und der Guardian legt nach mit einer weiteren NSA-Folie. Die ist schon ziemlich eindeutig und sagt, dass die NSA nicht nur direkt die Daten von den Servern einsammelt ("Collection directly from the servers" ist schon echt schwierig wegzuspindoktorn. Das will ich mal sehen, wie Obamas Schergen das machen), sondern auch die Glasfasern komplett abgreift. Das ist auch nicht weiter neu oder überraschend, wenn man nicht gerade die letzten Jahrzehnte im Winterschlaf verbracht hat. Aber bei den Glasfasern kriegt man halt nur den verschlüsselten Traffic, daher PRISM. Damit Sie auch morgen noch kraftvoll abschnorcheln können.
Das Liveblog beim Guardian ist überhaupt ganz großes Popcornkino. Obamas National Security Pressefuzzy hat auf Twitter herumgefurzt, wenn man bei Wikileaks den Manning verfolge, wieso denn die Leute dann beim Ausleiten von "US national security information to a foreign news outlet" sich nicht größere Sorgen machen. Woraufhin der Guardian nicht nur erklärt, dass sie auch eine US-Niederlassung haben und der NSA bei allen Dokumenten, die sie zu veröffentlichen planen, Gelegenheit zum äußern von konkreten Bedenken zur nationalen Sicherheit gegeben haben. Und noch einen Scoop haben sie: sie haben mal geguckt, wo eigentlich so die Daten herkommen, die die NSA da so auswertet. Die Farbskala geht von grün für wenig Daten über Orange für viele Daten bis Rot für sehr viele Daten. Man sieht, dass da der Großteil der Welt grün ist. Rot sind Iran und Pakistan, Orange sind Ägypten und Indien, Russland, Libyen und Syrien (!?) sind grün, und als einzgie in Europa orange ist … Deutschland! Auch orange sind die USA. Der NSA ist explizit verboten, US-Bürger zu überwachen. Das ist ein ziemlicher Kracher.
"He was well informed. I reported on everything he told us," US envoy Ronald E Woods told the paper.
Peinlich, peinlich. Und rausgekommen ist das ausgerechnet über Wikileaks-Cables! Mwahahahaha
Daher: Der Guardian über Bergoglio und seine Nähe zu Videla. Da macht übrigens auch dieses Bild die Runde, schwer zu sagen ob er das ist oder nicht.
Gaby sagt, dass der zumindest immerhin Aufklärung der alten Diktatur-Probleme zugesagt hat. Hätte da wohl noch deutlich schlimmer kommen können. Vielleicht ist die Papstwahl ja auch ein Zeichen für den, zuhause in Südamerika klar Schiff zu machen. Werden wir sehen.
Ich persönlich finde, dass die katholische Kirche zerschlagen und ihr Reichtum unter den Bedürftigen verteilt werden sollte. Wer da gerade welche Kutte trägt interessiert mich nicht weiter.
Update: Hahahaha, der Standard schrieb 2005 zu Ratzinger damals, der sei zwar stockkonservativ, aber es hätte ja schlimmer kommen können, immerhin ist er kein "politisch ultrarechter Kardinal aus Argentinien". Dreimal dürft ihr raten, wer damit gemeint war. In der Überschrift bezeichnen sie ihn als "Diktatoren-Freund". Lustigerweise gibt es auch ein Cable bei Wikileaks zu dem, die zu dieser Einschätzung kommen:
What could count against him is his membership in the Jesuit order. Some senior prelates, especially conservatives, are suspicious of a liberal streak in the order, perhaps most pronounced in the U.S., but also present elsewhere.
Mit anderen Worten: Der ultrarechte Diktatorenfreund ist möglicherweise den anderen Kardinälen nicht rechts genug. Bwahahaha
Wo kommt dieser mangelnde Corpsgeist her? Begreifen die nicht, was das für zukünftige Whistleblower heißt, wenn die Amis jetzt an Bradley Manning ein Exempel statuieren? Wer wird denn jemals wieder dem Spiegel was leaken, wenn die schon in Sachen Wikileaks / Manning so wenig Hilfsbereitschaft zeigen. Ach was sage ich Hilfsbereitschaft, Empathie wäre ja schon mal was gewesen! Nicht mal zu einem belanglosen offenen Brief mit Durchhalteparolen haben sie sich durchringen können!
Eine Schande.
Hoffentlich funktioniert das und tritt jetzt eine Debatte in den USA los.
Declassified US Air Force counter-intelligence documents, released under US freedom-of-information laws, reveal that military personnel who contact WikiLeaks or WikiLeaks supporters may be at risk of being charged with "communicating with the enemy", a military crime that carries a maximum sentence of death.
Russia Today hat schon mal ein paar Details und meint, Italien habe entgegen ihrer offiziellen Haltung Syrien beliefert, und zwar der zu 30% der Regierung gehörende Konzern Finmeccanica.
Einen gewissen Popcorn-Faktor kann man dem nicht absprechen, soviel ist klar. Z.B. kam erstmal raus, dass die Ground-Zero-Moschee ein CIA-FBI-Plot war, und Stratfor hat dieses Mimimi-Statement rausgehauen. Viele Optionen haben sie ja nicht, um dagegen vorzugehen, aber sie versuchen es immerhin:
Some of the emails may be forged or altered to include inaccuracies; some may be authentic. We will not validate either. Nor will we explain the thinking that went into them. Having had our property stolen, we will not be victimized twice by submitting to questioning about them.
The primary objective in data retention is traffic analysis and mass surveillance. By analyzing the retained data governments can identify an individual's location, their associates and members of a group, such as political opponents.
Mit anderen Worten: das ist nicht nur genau so, wie wir gesagt haben, sondern das wird für den Verkauf an Unterdrückungsregimes aktiv so beworben. Und wenn ich Unterdrückungsregime sage, meine ich damit ausdrücklich so Länder wie Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, und die USA natürlich. Länder halt, die Vorratsdatenspeicherung gesetzlich verankert haben. Und ihre Bürger mit Lügen wie "das ist für die Strafverfolgung" zu bescheißen versuchen. Solche Länder, wissenschon.
Jedenfalls hieß es damals auch, das ginge auf einen Tipp eines ausländischen Dienstes zurück, und jetzt stellt sich ausgerechnet anhand einer geleakten Wikileaks-Depesche heraus, was da wirklich der Tippgeber war:
Volker Zintel (PROTECT), a board member and the senior security official at Frankfurt Airport, told us that the individual suspected of involvement is an airport employee working in the baggage area of the airport. According to Zintel, the employee had been suspected of involvement in small-scale drug trafficking (fewer than ten grams of marijuana) and therefore German authorities were monitoring his phones.
Das ist ja alleine schon mal ein krasser Datenpunkt, dass die für weniger als 10 Gramm Gras Leuten das Telefon abhören. Aber dass sie dann, wenn sie ein paar Kiffer rumblödeln hören, gleich einen auf Terroranschlag machen, das erinnert schon ein bisschen an Monty Python.
The Pirate Party was right on every detail. The hunt for ordinary Joes who share music and movies with one another has been behind the largest dismantlement of civil liberties in modern history, and American interests have been behind every part of it.
Das ist ein langer Artikel, dessen Lektüre sich aber unbedingt lohnt.
An erster Stelle Julian, der hat dem Guardian die Cables mit gnupg verschlüsselt gegeben, indem er sie auf den öffentlichen wikileaks.org-Server hochlud, unter einem "geheimen" (nicht verlinkten) Pfad. Und dann hat er vergessen, diese Datei wieder zu löschen, als der Guardian sich die gezogen hatte.
Der Schutz dieser Daten bestand a) aus dem Passwort und b) daraus, dass der Pfad "geheim" und nicht verlinkt war.
Später haben dann die Daten die Runde gemacht, weil es auch einen Torrent mit den Daten vom Webserver gab. Und da gehörten eben auch diese verschlüsselten Dateien dazu. Die hießen sowas wie "/xyz/z.gpg".
Wikileaks hatte Regeln für den Umgang mit der Presse. U.a. stand da drin, dass es nicht ein Master-Passwort gibt, sondern eines pro Medienpartner. Dagegen hat Julian in diesem Fall verstoßen.
Die nächste Figur ist David Leigh, ein Guardian-Reporter. Der hat damals von Julian die Daten und die Passphrase gekriegt. David Leigh schreibt daraufhin ein "Enthüllungsbuch" und wählt die Passphrase als Überschrift für das Kapitel 11. Der Kontext in dem Buch zeigt, dass er nicht annahm, dass die Passphrase noch gültig ist bzw noch irgendwas öffnen würde.
Die dritte Figur ist Daniel, der die Passphrase wiedererkannt und dann offenbar Medienpartnern erzählt hat, dass man damit die unredigierten Cables öffnen kann. Auf ihm lastete die Beweislast für seine Ansage, dass Wikileaks ja keinen ordentlichen Quellenschutz garantieren könne. Und die Medien machten ihm Druck deswegen. Wann er da wem was gesagt hat, das kann ich von außen auch nur spekulieren, aber dass der Freitag (Daniels Openleaks-Medienpartner) plötzlich aus blauem Himmel in der Lage ist, da die Puzzlestücke zusammenzusetzen, und diesen katastrophalen Dammbruch-Artikel zu veröffentlichen, das halte ich für keinen Zufall. Dort beschreiben sie, dass es eine Datei im Internet gibt, dass es ein Assange-Passwort im Internet gibt, und dass man mit dem Passwort die Datei entschlüsseln kann. Damit war dann auch dem letzten Idioten klar, dass er nach "wikileaks torrent" und nach "assange password" googeln muss und dann die Passphrase auf alle Dateien im Torrent ausprobieren muss und dann fallen da die Cables raus.
Das Problem ist, dass man da beim Schuldzuweisen Interpretationsspielraum hat, und Stellen, an denen Aussage gegen Aussage steht.
Julian wirft dem Leigh vor, dass er die Passphrase veröffentlicht hat. Der sagt nun, Julian habe ihm damals angesagt, dass die Passphrase nur temporär und danach wertlos sei. In seinem Buch ergibt sich tatsächlich nicht der Eindruck, dass ihm bewusst war, dass die Passphrase noch irgendwas öffnen kann. Aber dass die nur temporär war, schreibt er halt auch nicht explizit. Insofern könnte das eine Schutzbehauptung sein. Ich kenne den Leigh nicht, aber würde da im Zweifelsfall auf Verpeilen tippen, nicht Bösartigkeit. Bei mir hat der jetzt verkackt, weil er eine Passphrase veröffentlicht hat. Sowas tut man niemals nie nicht unter gar keinen Umständen, schon gar nicht wenn die von jemand anderem ist.
Auf der anderen Seite muss Julian im Umgang mit Journalisten soweit Erfahrung haben, dass er davon ausgeht, dass Journalisten im Umgang mit Technik inkompetent sind und für eine gute Schlagzeile auch gerne mal Zusagen ignorieren. Dass er da keine Temp-Passphrase genommen hat, und die Datei auf dem Webserver gelassen hat, das hat er verkackt und kann das auch niemandem sonst anlasten.
Oh übrigens, falls ihr euch gefragt habt, wieso Julian eigentlich überhaupt von Daniel ein Backup der Daten brauchte und nicht selber eines hatte: die Antwort steht in dem Spiegel-Wikileaks-Buch ab Seite 267. Julian flog mit der SAS von Schweden nach Berlin und hatte einen Koffer aufgegeben. In dem Koffer waren seine drei Laptops. Mit den verschlüsselten Daten. Überraschenderweise kam der Koffer nicht an. Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Wer hat jetzt also Schuld? Daniel? Dem kann man bisher wenig anlasten in der Richtung, zumindest in den Teilen, mit denen er sich tatsächlich zitieren ließ. Meine Vermutung ist ja, dass der von seinen Kumpels beim Freitag gesäckelt wurde, wie denn das jetzt ist mit Wikileaks und dem Quellenschutz, weil Julian ja immer wieder darauf hinwies, dass da ja nie jemand zu Schaden gekommen sei. Und da hat Daniel dann, vermute ich mal, sich mit denen hingesetzt und denen gezeigt, wie man mit dem Passwort aus dem Guardian-Buch und den Dateien aus dem Torrent und gnupg die unredigierten Cables aus dem Hut zaubert.
Ich schätze Daniel übrigens nicht als Marodeur ein. Der wird denen das gesagt haben, damit sie eine Antwort haben, nicht damit sie es publizieren. Aber so ist das halt bei der Presse. Auf "off-the-record" kann man sich da nicht verlassen. Manchen Medien ist da die schnelle Schlagzeile wichtiger als Absprachen oder Menschenleben. Immerhin ist es mir eine Genugtuung, dass der Freitag sich damit auch alle zukünftigen Chancen zerschossen hat, dass ihnen jemals jemand was leaken will. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich von mehreren Seiten die gegenteilige Einschätzung gehört habe, dass die Fragen so klingen, als habe Daniel sie dem Freitag diktiert und überhaupt sei das eine Agenda von Daniel gewesen, um Wikileaks anzupinkeln. Kann ich nicht beurteilen, ist Hörensagen, im Zweifelsfall für den Angeklagten.
Objektiv liegt die Hauptschuld hier bei der Presse, in Form von Leigh vom Guardian und Krafft vom Freitag, die die wichtigen Details veröffentlicht haben. Das Veröffentlichen einer verschlüsselten Datei ist kein Grund für Kritik, denn dafür ist sie ja verschlüsselt, damit man sie veröffentlichen kann.
Ebenso objektiv liegt die Hauptschuld aber dann doch bei Julian und Daniel. Julian, weil er hätte wissen müssen, wie man Presse handled, weil seine OpSec Scheiße ist, weil er die Datei da hat liegen lassen, und weil er die Passphrase wiederbenutzt hat. Hätte Julian sich an die OpSec-Regeln von Wikileaks gehalten, hätte die Datei für den Guardian eine eigene Passphrase gekriegt, Leigh hätte sie abdrucken können, Daniel hätte sie nicht wiedererkannt, und all die Scheiße jetzt wäre uns erspart geblieben. Daniel, weil er das nicht hätte rausplappern müssen. Dadurch hat er das große Fass erst aufgemacht. Ja, das Fass hatte vorher schon ein Leck. Aber das erteilt ihm keine Absolution.
Man sieht aber ganz gut, wie sich da aus lauter kleineren Fehlern eine Scheiße-Lawine ergab, in denen die Leute die Lage mit Folgefehlern nur schlimmer gemacht haben, aus dem Bedürfnis heraus, ihren Hintern bezüglich der früheren Fehler abzudecken.
Soweit zu meiner Bewertung der Lage. Dementis von Leigh, Krafft, Julian oder Daniel nehme ich unter der bekannten Adresse gerne entgegen :-)
Update: Ich muss mich korrigieren. Ich schrieb, wenn das ein Einmal-Passwort gewesen wäre, dann hätte Leigh das veröffentlichen können. Hätte er natürlich trotzdem nicht, weil ein Geheimdienst, der das mitgeschnitten hat, dann auch die Cables entschlüsseln könnte. Das war so gemeint, dass Daniel dann die Passphrase nicht wiedererkannt hätte. Das wäre immer noch lausige OpSec gewesen, aber der Shitstorm wäre uns erspart geblieben.
Die Behauptungen, die er da aufstellt, haben jedenfalls Sprengkraft. Dort steht, diesmal habe er das Submissionsystem dagelassen beim Gehen, aber er will jetzt unabhängig den Quellcode veröffentlichen (die einzig richtige Herangehensweise, wenn ihr mich fragt). Da ist auch noch die Rede von Chatlogs zwischen Daniel und Julian, deren Veröffentlichung er erst ankündigt aber das dann wieder zurückzieht.
Eine weitere seiner Botschaften ist, dass Daniel vor dem Zerstören seines Schlüssel Backups gemacht hat. Oh und er sagt an, dass in dem insurance-File auf Wikileaks das cables.csv drin ist, von dem man so viel gehört hat.
Die wichtigste Ankündigung ist aber, dass "morgen früh" (das schrieb er gestern) die Quellen bei github liegen sollen. Insofern spekuliere ich jetzt nicht groß herum. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten.
Update: ex_wl_arch (kleines L) nicht ex_wI_arch (großes I), wo wir gerade bei Trollen waren :-)
Update: Im Quellcode von openleaks.org ist am Ende ein Dementi aufgetaucht.
Update: Und jetzt dementiert auch der Twitter-Account selber. Ich denke mal, dass der Scherzkeks ab jetzt bei Grenzübergängen längliche Untersuchungen über sich ergehen lassen muss, insofern hat das seine poetische Gerechtigkeit.
Hier ist mein Gedankengang dabei.
Daniel hat ja angesagt, dass er die Daten nur zurückgeben will, wenn Julian eine ordentliche Sicherheit nachweisen kann. Damit hat er öffentlich angesagt, dass er für die Sicherheit der Whistleblower verantwortlich ist. Damit hat er aber meines Erachtens auch die Möglichkeit zersägt, zu einer Einigung zu kommen. Denn nehmen wir mal an, Julian kommt jetzt und hat irgendwas gebaut. Daniel hat ja die Verantwortung übernommen für die Submitter. Er kann das also nicht übergeben, außer er ist sich sicher, dass Julians Installation sicher ist. Wie will er das prüfen? Kann er das überhaupt prüfen? Warum würde er das prüfen wollen? Das ist immerhin die Konkurrenz, und er muss ja eigentlich seine Zeit lieber für die Prüfung seiner eigenen Plattform investieren, nicht für Julians.
Letztlich hat Daniel nur zu verlieren, wenn er sich darauf einlässt. Daher glaube ich nicht, dass das passieren wird.
Für die Bevölkerung und Whistleblower an sich wäre das natürlich perfekt, wenn sich Julian und Daniel einen Bug-beim-Konkurrenten-Finden-Wettrennen liefern, denn am Ende werden dadurch beide Plattformen sicherer. :-)
Der Punkt ist jedenfalls: Daniel kann die Daten gar nicht zurückgeben. Weil er damit bestätigen würde, dass Julians Plattform sicher ist. Und was, wenn dann doch was verloren geht von den Daten? Dann ist Daniel in der Haftung, zumindest PR-technisch. Wenn Julian wirklich so böse ist, wie Daniel es zu glauben scheint, dann müsste Daniel ja sogar damit rechnen, dass Julian die Daten absichtlich "verliert", um dann Daniel schlecht aussehen zu lassen.
Kurz gesagt: Daniel hat sich mit der Äußerung in eine Ecke manövriert, aus der es kein Entkommen gibt.
Die jetzt diskutierte Variante mit dem Löschen ist der einzige Kompromiss, den es für Daniel überhaupt noch geben kann. Daher wundert mich nicht, dass das jetzt diskutiert wird. Ich hatte das auf dem Camp auch mal angesprochen in kleinem Kreis, aber Daniels Team war schneller, die haben das schon diskutiert, bevor mein Vorschlag bei ihnen ankam.
Löschen ist schon mal gut, weil Daniel damit sich und sein Projekt vor zukünftigem Schaden freistellt. Die Existenz dieser Daten ist ein Damoklesschwert. Ich kann sowieso nicht verstehen, wie er mit so einer Tretmine in seiner Nähe überhaupt so lange leben konnte. Wenn man bedenkt, wie handgreiflich die Amerikaner mit Bradley Manning umgegangen sind, und dass in diesen Leaks womöglich weitere Daten ähnlicher oder sogar höherer Brisatz sein könnten, dann wäre mein Instinkt an seiner Stelle gewesen, das sofort loszuwerden bzw. gar nicht erst mitzunehmen.
Aber das Problem löst das Löschen nicht. Denn das ist auf seine Art ja auch ein Verrat an den Whistleblowern. Die haben teilweise ihr Leben riskiert, um die brisanten Daten an Wikileaks weiterzureichen. Und bei dem Vertrauen, das Wikileaks genossen hat, und der möglichen Brisanz der Daten, da kann ich es mir gut vorstellen, dass Whistleblower die Daten bei sich entsorgt haben nach dem Abschicken an Wikileaks. Wenn ich Whistleblower wäre, würde ich das zumindest so machen. Man will ja keine Beweise hinterlassen, die einen als Whistleblower inkriminieren! Die Daten wären dann jetzt allerdings vernichtet, wenn Daniel die wirklich löscht. Damit wäre zwar das Zickenkrieg-Problem entschärft, aber die Whistleblower hätten umsonst ihr Leben riskiert.
Und das andere Problem ist natürlich, dass wir ja hier eine Vertrauenskrise haben. Wenn jemand Daniel bisher nicht geglaubt hat, dann wird er Daniel auch jetzt nicht glauben, dass er nicht vor dem Löschen noch schnell ein Backup gezogen hat.
Daher betrachte ich das Löschen eher als Geste als als Lösung. Aber immerhin ist es überhaupt mal eine Geste. Die anderen Aspekte dieses Grabenkrieges erinnern ja eher an die Schützengräben von Verdun als an eine Verhandlung, bei der man sich noch irgendwie gütlich einigen kann.
Meine Befürchtung ist, dass es keine Lösung für das Problem gibt. Außer Daniel und Julian vertragen sich wieder, aber die Chancen dafür sind wohl eher gering.
Seufz.
Eine andere Alternative, die man noch diskutieren könnte, wäre dass Daniel die Daten an eine vertrauenswürdige 3. Partei abgibt, die dann die Metadaten bereinigt und die Daten an Julian weitergibt. Das halte ich aber auch für nicht gangbar. Erstens: wer übernimmt die Verantwortung? Daniel wäre PR-technisch immer noch in der Haftung.
Zweitens: welche 3. Partei soll das denn bitte sein? Der CCC ist ja wohl eher ausgeschieden jetzt.
Und Drittens: wieso sollte Julian sich darauf einlassen? Der kann doch gerade eh nichts veröffentlichen aus seinem Hausarrest heraus, und ist spieletheoretisch in der perfekten Situation, dass er immer anklagend auf "den Saboteur Daniel" zeigen kann. Der hat nur zu verlieren, wenn er darauf eingeht. Oh und im Übrigen, wenn er die Daten kriegt, und dann wieder Leaks zu veröffentlichen anfängt, dann hat er bestätigt, dass er keinen eigenen Submission-Prozess hinkriegt, und auf Daniels Zuarbeit angewiesen ist, um überhaupt Inhalte anbieten zu können. Warum sollte er das machen?
Update: Es ist natürlich nicht hilfreich für das Narrativ, wenn Daniel sich seine Anforderungen an Quellenschutz bei Julian dann mit Äußerungen wie dieser torpediert:
Auf Nachfrage bestätigt Domscheit-Berg, die entsprechende Formulierung im Freitag-Interview sei unpräzise und ihm bei der Autorisierung „durchgerutscht“. In der Tat hätten einige der Aktivisten theoretisch Zugriff auf die Daten, allerdings werde Openleaks die Daten nicht nutzen.
Update: Vielleicht interpretiere ich das auch falsch gerade und die wollen wirklich gar nicht die Daten löschen sondern nur die Schlüssel. Das hielt ich bisher für eine Fehlberichterstattung der Medien, weil die den Unterschied nicht verstehen. Das Löschen des Schlüssels könnte man als Ausdruck der Zusage nehmen, dass Openleaks die Daten gar nicht verwerten will. Das glaubt m.E. eh niemand. Dann wäre die ganze Aktion eine völlige Nullnummer, denn der Einzige, dem man das beweisen müsste, Julian, glaubt das sicher nicht. Da könnten ja noch "Backups" von dem Schlüssel bei Daniel im Wohnzimmer rumliegen oder so.
Reiner Metzger, stellvertretender Chefredakteur der "taz", zeigt sich verwundert über den Rausschmiss. Solche Massentest seien eigentlich eine "übliche Methode".Nein, Herr Metzger. "Massentests" von Software sind nicht üblich. Üblich ist, dass man den Quellcode offenlegt und die Leute gucken lässt. Oder wenn die Software kommerziell ist, dann legt man den Quellcode einem Team von Auditoren unter NDA offen. Bei einem Massentest von außen ist die Aussage so gut wie Null. Das ist ungefähr so schlau wie die Statik einer Brücke zu testen, ohne dem Statiker die Pläne zu zeigen oder ihn die Brücke aus der Nähe angucken zu lassen.
Weniger schlimm ist der Artikel beim Freitag, aber es hätte an der Stelle immer noch deutlich souveräner gewirkt, wenn die einfach ruhig gewesen wären. Denen macht schließlich niemand einen Vorwurf. Wenn die sich jetzt verteidigen, indem sie gegen den CCC schießen, dann ist das der gleiche Fehler, den der CCC mit dem Rausschmiss begangen hat: es sieht unsouverän aus. Als ob die jetzt auch mitmachen wollen bei der Schlammschlacht.
Spannenderweise scheint Daniel Domscheit-Berg das jetzt verstanden zu haben und war auch nicht für eine persönliche Stellungnahme zu erreichen. Mein Rat an Daniel ist: nicht reden, handeln. Den Quellcode veröffentlichen, den Businessplan veröffentlichen, das Konzept veröffentlichen. Ohne wenn und aber, ohne Anmeldung, für jeden, völlig barrierefrei. Das gleiche gilt natürlich auch für Wikileaks, aber da scheint ja eh niemand davon auszugehen, dass die sich nochmal aufraffen.
Update: Ich kriege gerade eine Mail von dem Metzger. Er sagt, den zitierten Teil hat er in dem Interview gar nicht gesagt, und im Übrigen stimmt er mir zu, dass man da den Quellcode offen haben sollte.
Die Sicherung des Netz-Aktivisten scheint so simpel wie effektiv. Wie der Leiter der No-Name-Crew Darkhammer in einem kurzen Chat-Gespräch mit gulli.com erklärte, läuft ein 24-Stunden-Countdown auf der Seite der Hacker immer wieder herunter. Jeden Tag, an dem sich die führenden Mitglieder der Gruppe noch auf freiem Fuß befinden, wird der Zähler kurz vor seinem Ablauf zurückgesetzt. Sollten die Behörden jedoch einem der Hacker habhaft werden, läuft der Countdown aus, wodurch das Passwort automatisch veröffentlicht werde.Die Details hätte ich persönlich jetzt nicht gesagt an deren Stelle. So könnte die Polizei jetzt deren Hoster hopsnehmen und bei allen gleichzeitig ne Razzia machen. Oder so.
He is accused of violating military computer security and leaking classified information to the insurgent Web site WikiLeaks.
Das sind Feinde des Staates! Aufständische! Fiese Rebellen!1!!
“With regard to the arrest of the individual who had been pursued by the CMPDA, RCMP officers stated that they arrested the individual ‘as a personal favor’ to a CMPDA official, and that they did not view theater camcording as a major issue’,” reads the US diplomatic cable.
RCMP ist die Royal Canadian Mounted Police, die Polizei. CMPDA ist die kanadische Frontgesellschaft der MPAA.Der besagte Abfilmer hatte schwere Depressionen und fing daher an Drogen zu nehmen. Er starb am Ende an einer Überdosis. (Danke, Ralph)
Erst kam die Meldung, Al Kaida habe potenzhemmende Mittel gespritzt. Das ist PR-technisch eine Meisterleistung, weil es a) inhaltlich selbst die dämlichsten Unterschichten erreicht, b) sogar übelste Hillbillies sich dann "dem Feind" überlegen fühlen, und c) von inhaltlichen Fragen bezüglich deren Motivation ablenkt und die der Lächerlichkeit preisgibt. Dass diese Aussage auf einen Typen zurückgeht, der gefoltert wurde und dessen Verfahren deswegen eingestellt werden musste, und der unter Folter alle möglichen anderen bekloppten Dinge "gestanden" hat, der Aspekt geht verloren. Und dann ist das auch noch durch Wikileaks "reingewaschen" und wird jetzt als Fakt kolportiert. Widerlich.
Und die andere Meldung ist fast noch finsterer: Gaddafi soll seinen Truppen Viagra geben, damit sie besser vergewaltigen können. Das geht zurück auf die US-Botschafterin bei der Uno. Eine glaubwürdigere Quelle ist ja kaum vorstellbar!1!!
Wahrscheinlich wittern die jetzt ihre Chance, Rop loszuwerden, um dann doch noch Wahlcomputer auszurollen. Bäh, was für eine ekelhafte Mischpoke.
Update: Rop erklärt, dass der Minister da nur die Rechtslage geschildert hat und es noch keine Auslieferungsanfrage gibt und er meint, wir sollen mal die Füße stillhalten.
Wikileaks. Und das sagt nicht irgendwer, sondern das sagt Sir Richard Dearlove, der Ex-MI6-Chef. Der hat neulich eine off-the-record Rede hinter verschlossenen Türen gehalten, wo er das gesagt hat, und diese Rede ist jetzt peinlicherweise geleakt.
Hups.
Erinnert mich ein bisschen an den Israeli neulich :-)
In der Zwischenzeit wird immer klarer, dass wir wieder eine funktionierende Leakplattform brauchen. Das geht so nicht weiter. Die Leute, die die 10 GB NPD-Mails rausgehackt hatten, wollten auch nicht mehr länger warten und haben die Mails jetzt halt der Tagesschau und dem Spiegel und vermutlich noch anderen Medien gegeben. Und, für mich ja das Highlight: Anonymous will AnonLeaks aufmachen, bis wikileaks wieder oben ist.
Update: Die Domain ist schon da. Und mir mailt gerade jemand, dass die sich unabhängig von Wikileaks sehen und auch online bleiben, wenn Wikileaks wieder da ist.
Daniel Domscheit-Berg beschreibt in seinem Buch wohl eine Szene, als Julian eine Weile bei ihm übernachtet hat. Naja, lest selber. Ganz großes Kino!
Der Mann hat die Herausforderung ausgesprochen professionell angenommen und auch tatsächlich überraschend gut gemeistert. Ich hatte mich ja schon auf eine Art Trinkspiel gefreut, für die ganzen abgedroschenen Argumente ala "das gefährdet Menschenleben" und so weiter, wir haben die Talking Points ja schon alle gehört. Aber Frank hat das Argument mit den Menschenleben schon zerhauen, bevor der arme Kerl das überhaupt aussprechen konnte, und so musste er sich darauf beschränken, die Karriere dieses FDP-Maulwurfes als Beispiel dafür heranzuziehen, dass Namennennen in solchen Leaks ja negative Auswirkungen haben kann.
Im Übrigen vertrat er dann so Positionen wie dass die Cables ja gezeigt hätten, dass die Amis tatsächlich hauptsächlich ihren Idealen entsprechend überall Menschenrechte und Demokratie hinbringen wollten. Das wollte das Publikum nicht gänzlich ohne murren schlucken und es wurden dann der Urheberrechts-Druck auf Spanien und die Waffenlieferungen an den Südsudan erwähnt. Oops.
Das Gespräch kam dann noch auf Bradley Manning (erstaunlicherweise die ganze Zeit, ohne den Namen zu nennen), und er meinte dann, das müsse man schon verfolgen, weil die USA seien ja ein Rechtsstaat und da gibt es Gesetze und das war ganz klar gegen die Gesetze, also müsse man das auch verfolgen. Und er persönlich fände das ja auch falsch, weil bei den Pentagon-Papers, da sei es ja um das Aufdecken von Missetaten der Regierung gegangen, das fände er ja in Ordnung, aber bei den Depeschen jetzt, das seien ja bloß interne Papiere ohne echten Aufklärungswert gewesen, das hätte niemandem genutzt, nur Schaden angerichtet. Und daraufhin brachte er eine absolut großartige Strategie, deren ganze Brillanz mir erst später klar wurde. Er fragte das Publikum, ob denn irgendjemand hier von dem Inhalt einer Depesche wirklich schockiert worden sei.
Wow. Brillianter Schachzug. Das kann ja keiner zugeben, ohne gleichzeitig einzuräumen, vorher nicht gut informiert gewesen zu sein. Also: entweder vorher nicht Teil der Elite gewesen zu sein, die sich ordentlich informiert, oder die solche Dinge eben weiß, oder zu doof, selbständig die richtigen Nachrichten zu konsumieren.
Die Strategie ging aber nicht auf, denn es fanden sich tatsächlich zwei-drei Kandidaten aus dem Publikum, die da Dinge zu kritisieren fanden. U.a. die Urheberrechte in Spanien, dann die Waffen in den Südsudan, das sei ja immerhin eine Krisenregion, und das dritte Beispiel hab ich vergessen. Da war aber glaube ich noch eines. Ist ja auch egal.
Jedenfalls blieb am Ende von der offiziellen US-Argumentationslinie nur noch die Fundamental-Variante übrig. Man müsse diesen Leaker verfolgen, weil es dagegen halt Gesetze gäbe. Den fundamentalen Unterschied zwischen Wikileaks und der New York Times konnte er dann auch nicht in Worte fassen und versuchte es erst damit, dass Wikileaks ja nicht einzelne Dokumente veröffentlichen würde, sondern so stapelweise, wie ein "Großhändler" (wholesale ist ein idiom an der Stelle in der englischen Sprache). Der Versuch, Wikileaks zu unterstellen, dass sie ja nicht ordentlich bereinigt haben, hat Frank ihm mit dem Hinweis zerlegt, dass ja bei den Depeschen die Medienpartner (!) und nicht Wikileaks die Namen rausgenommen hätten. Daraufhin ging das Argument natürlich nicht mehr.
Ich war zwar nur Zuschauer, aber habe am Ende noch die Gelegenheit zu einer Frage gehabt, und habe mir überlegt, die fieseste Frage wäre, wenn ich sie frage, wieso sie Wikileaks nicht sportlich nehmen, weil das doch eigentlich genau ihren Idealen von Free Speech, Pressefreiheit und Transparenz entspräche, und wir uns doch alle über ein paar saftige Leaks aus China und dem Iran freuen würden. Daraufhin kam er um die explizite Ansage nicht herum, dass sie ja aus fundamentalen Gründen gegen Wikileaks seien, nicht nur weil sie jetzt betroffen sind. Und das ist natürlich eine recht steile These, wenn man bedenkt, wie viele Jahre Wikileaks jetzt schon Dinge leakt, ohne dass die USA dagegen vorgegangen sind.
Unter dem Strich muß ich aber wirklich sagen: wow, das war ein Profi. Der wusste, was er da tat, und hat es beeindruckend gut gemacht. Ich habe es mir auch nicht nehmen lassen, ihm am Ende noch die Hand zu schütteln und zu gratulieren, wie gut er diese schwierige Position vertreten hat. Woraufhin er natürlich antworten musste, so schwierig sei die Position ja gar nicht. Hat Spaß gemacht, muß ich wirklich sagen. Wenn ich mal in die Verlegenheit komme, einen geplatzten Atomreaktor oder sowas der Presse zu erklären, das wäre ohne Frage der Mann, den ich dafür einstellen würde. Ich hab da übrigens gerade mal seinen Lebenslauf gegoogelt:
Mr. Moss has a Bachelors of Arts in English literature from Loyola University, New Orleans; a Master of Fine Arts in Fiction Writing from the Iowa Writers' Workshop and a J.D. from Tulane University.
Das ist ja auch mal ausgesprochen cool als Hintergrund für einen Diplomaten. Hut ab!Zwei Dinge will ich noch explizit erwähnen. Frank meinte an der einen Stelle, die USA seien ja nach 9/11 von ihrem Weg der Freiheit abgekommen und brauchten vielleicht etwas wie Wikileaks als Korrektiv. Da sind ihm kurzzeitig ein wenig die Gesichtszüge entgleist :-)
Und die andere Sache war, dass Frank explizit das Problem mit der Beschlagnahme von Elektronik an der Grenze ansprach, und dass da ja wild Wikileaks-Sympathisanten von ihren Geräten getrennt würden, und das sei ja besorgniserregend. Da war die beste Strategie dann, gar nicht darauf einzugehen. Nicht mal ein Medienprofi wie der Moss hat Argumente, um das Gebaren der TSA zu entschuldigen. Wow.
Oh und ein Money Quote hab ich noch. "Die größten Verbrechen der Bush-Regierung, also Untaten, wenn Sie das so nennen wollen, kamen durch den Freedom of Information Act heraus, nicht durch Leaks". Das fand ich ausgesprochen krass, dass ein offizieller US-Botschafts-Presseattaché von den "größten Verbrechen der Bush-Regierung" spricht.
Im Übrigen will ich den nicht in Schwierigkeiten bringen, dessen Job ist schon hart genug. Insofern betrachtet mal alle Aussagen hier als nicht belastbare Anekdoten und Hörensagen.
Nun will ich mir nicht zu beurteilen anmaßen, ob die Einschätzung stimmt oder nicht, dass Wikileaks keinen Quellenschutz mehr garantieren kann. Ich hätte das noch letzte Woche verhalten bejaht, und glaube das auch immer noch zumindest teilweise, aber das beruhte und beruht hauptsächlich auf Aussagen von Daniel. Und wie glaubwürdig die sind, dass erscheint mir im Moment immer weniger klar. Zumal ich, wie viele Hacker, in der Anfangszeit von Wikileaks meine Hilfe angeboten habe, denn mit skalierenden Webseiten kenne ich mich aus und Wikileaks skalierte nicht, fühlte sich wie ein einzelner alter PC an. Damals kamen dann so Ausflüchte ala das seien viele verteilte Rechner und total kompliziert und gar nicht offensichtlich und ich könne da gar nicht groß helfen, aber wenn ich wirklich wolle, könne man mir einen Kontakt geben. Hat man aber nie. Und was muss ich heute lesen? Das war nur ein PC. Es war doch offensichtlich. Ich habe ja für viel Verständnis, aber von anderen Techies angelogen zu werden, dafür habe ich kein Verständnis. Schon gar nicht, wenn ich Hilfe angeboten habe.
In dem Kontext muss ich jetzt natürlich auch die Vertrauenswürdigkeit der anderen Aussagen aus der Ecke herabstufen.
Mein aktueller Stand zur Situation ist: wir haben zwei große Kinder mit zu großem Ego, die sich jetzt gegenseitig mit Scheiße bewerfen. Ergebnis ist, dass beide jedwede Glaubwürdigkeit verspielt haben. Und insbesondere soll Daniels Buch einige Chat-Protokolle enthalten (ich habe es noch nicht gelesen, insofern betrachte ich das mal als Gerücht). Transparenz ist ja gut und schön, aber wenn jemand schon die Vertraulichkeit von einem privaten Chat nicht würdigen kann, dann kann ich ihm auch nicht vertrauen, wenn es um die Vertraulichkeit von meinen geleakten Dokumenten geht.
Und Julian hat sich auch wie ein Arsch verhalten, und damit meine ich jetzt gar nicht mal nur gegenüber Frauen. Aus meiner Sicht haben die beide ihren Kredit verspielt, und während die sich im Sandkasten mit Sand bewerfen, haben wir gar keine funktionierende Leak-Site mehr. Der dritte Kandidat, Cryptome, hat ja mit ihrer wie persönlicher Neid von John Young aussehenden Agenda gegen Wikileaks auch allen Kredit verspielt bei mir. Wenn ich gerade was zu leaken hätte, würde ich es vermutlich über den CCC zu leaken versuchen.
Das Konzept von Openleaks überzeugt mich privat auch nicht. Also der Teil, den ich bisher davon gehört habe. Weil das alles noch im Fluss ist, werde ich darüber jetzt nicht viele Worte verlieren. Wir haben ja eine Alternativlos-Sendung mit Daniel geplant, da wird er dann Gelegenheit haben, uns das mal so zu erklären, dass wir doch wieder Vertrauen fassen können.
Aber im Moment bin ich einfach nur enttäuscht davon, wie sich diese ganzen idealistischen Heldenprojekte selbst zersetzt haben. Besser als es jede Zersetzungsstrategie der US-Regierung hätte schaffen können.
Apropos. Ihr habt vielleicht gehört, dass Anonymous bei HBGary eingedrungen und einen Haufen Emails gestohlen hat. HBGary war eine der Firmen, die der US-Regierung ein Anti-Wikileaks-Projekt verkaufen wollten, und bei den Emails ist u.a. eine Präsentation dabei, wie man Wikileaks am besten zersetzen kann. Wenn wir jetzt eine funktionierende Leakplattform hätten, hätte man das prima dorthin leaken können. So … müssen wir deren Wort vertrauen. Die Emails gibt es wohl irgendwo als Torrent, und da kann sich dann jeder selber die Präsentation rauspopeln. Und so zeigt sich, was bisher immer wie ein doofes Argument aussah: die Anti-Contentmafia-Technologien sind am Ende auch die Anti-Unterdrückungsstaat-Technologien und nicht nur wertneutral sondern sogar positiv zu bewerten.
Oh, einen noch. Die gestohlenen Daten da gerade. Openleaks will die gar nicht veröffentlichen, sagen sie. Nicht? Warum denn nicht? Wikileaks sagt gerade auch nichts von Veröffentlichen, die wollen die nur wiederhaben erstmal. Wir haben hier also, mal überspitzt ausgedrückt, zwei Diebe, die sich um Hehlerware streiten. Und akut veröffentlichen will die Daten auch niemand. Das war ja die Ausrede und Legitimation, warum die überhaupt eingesammelt wurden. Die aus der Hehlerware legitime Leak-Daten gemacht haben.
Update: Kurze Klarstellung zur der "Hehlerware". Was ich damit sagen will: das zeigt, dass die Bits ihren Wert daraus beziehen, dass sie noch nicht veröffentlicht wurden. Diesen ganzen Streit gäbe es nicht, wenn Wikileaks getan hätte, was sie von Anfang an angesagt hatten, das sie tun würden: alles direkt veröffentlichen. Die Daten erfahren also eine Wertsteigerung dadurch, dass sie noch unveröffentlicht sind. Daher darf man das auf-unveröffentlichten-Daten-sitzen auch nicht bloß als Schlampigkeit oder Faulheit bewerten, sondern das ist eine Wertsteigerung. Keine der beiden Sites hat einen Anspruch auf diese Daten. Die sind Wikileaks anvertraut worden, weil sie versprochen haben, das zeitnah zu veröffentlichen. Das haben sie nicht getan. Teilweise gibt es dafür sicher rationale Gründe, das will ich gar nicht abstreiten. Aber Fakt ist, dass die Daten dadurch einen Wert haben, der jetzt zu Streit führt. Und der Quelle ist ja letztlich egal, wer das veröffentlicht. Hauptsache es veröffentlicht jemand was. Das einzige, was nicht im Sinne der Quelle, nicht im Sinne der Öffentlichkeit und nicht im Sinne der Ideale ist, die Wikileaks und Openleaks für sich reklamieren, ist was jetzt mit den Daten passiert, nämlich dass sie irgendwo unveröffentlicht rumliegen.
Außerdem weist mich gerade jemand darauf hin, dass es nicht zwei Diebe sind, die sich um Hehlerware streiten, sondern zwei Hehler, die sich um Diebesgut streiten :-)
Der eigentliche Punkt dieser ganzen Vergleiche ist jedenfalls, dass die Daten genau deshalb illegitim sind gerade, und auch nur deshalb einen Wert haben, der den aktuellen Streit rechtfertigt, weil sie nicht veröffentlicht wurden. Dabei war genau das die Ausrede, und gleichzeitig die Begründung, die aus der illegitimen Hehlerei legitimes Whistleblowing gemacht hätten.
Update: Ach Mann, die ganzen kriminologischen Begriffe sind unpassend. Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von der Contentmafia-Idee, dass kopierte Bits kriminell sind.
Update: Frank hat sich auch mal Luft gemacht in der Angelegenheit. Ist ja auch alles echt unerfreulich.
Wie diese Weltkarte andeutet, ist die urböse, in Israel entwickelte Software auch in Deutschland im Einsatz. Unter den Partnerfirmen wird für Deutschland die mittlerweile wieder aufgelöste Gesellschaft für technische Sonderlösungen geführt.Da passt doch mal wieder alles wunderbar zusammen!
Update: In dem Zitat von Heise stand ursprünglich (unter Bezug auf Wikileaks), dass die GTS eine Ausgründung des Bundesnachrichtendienstes sei, und ich habe das damals mit zitiert. Jetzt steht das da nicht mehr, und ich habe eine Drohmail (er droht mit Strafanzeige) von einem Herrn Juhl gekriegt, nach eigenen Angaben "ehem. Gründer und GF der ehem. GTS KG", der das bestreitet. Daher habe ich diese Behauptung auch hier gelöscht (3. Oktober 2011).
Das Publikum besteht im Wesentlichen aus männlichen Anzug- und Schlipsträgern ab 50, also Generation Internetausdrucker.
Und die Veranstaltung begann dann … mit der Vorstellung der CSU-Iphone-App! m(
Und so wächst zusammen, was zusammengehört.
Update: WTF, da hat ernsthaft jemand eine maschinenlesbare Regierung / Verwaltung gefordert. Oi! Und das bei der CSU!! Entweder die bereiten sich schonmal auf ihre Tätigkeit in der Opposition vor, oder da konnte jemand seine Notizen nicht entziffern und meinte wirklich maschinenlesbare Bürger.
Update: Hahahaha, wer hätte das gedacht, das er das noch mal zu seiner Lebenszeit erleben würde? Eine Frau von der Filmindustrie hat die CSU gescholten, in ihrem Papier würde zu wenig gegen Internetpiraterie gesagt. LOOOOOOL. Oh wartet, geht noch weiter: "Gegen Urheberrechtsverletzungen sind Internetsperren doch wirkungsvoll!1!!"
Update: Meine Herren, ein Kracher jagt den nächsten! Die fordern da auch gerade einen gegenüber dem Informationsfreiheitsgesetz weitergehenden Anspruch, dass die Akten von sich aus ins Netz gestellt werden sollen, ohne dass man da eine Befreiung beantragen muss. Und dann zu Wikileaks:
Wikileaks ist an sich erst mal begrüßenswert, wegen dem Transparenzgedanken.
[…]
Die Tendenz und die Motive sind auf jeden Fall richtig.
Und dann Seehofer zu Wikileaks:
Was man nicht offen sagen kann, ist auch keine gute Politik
Whoa! Rufe mal jemand Doctor Who an, hier hat es offensichtlich einen Dimensionssprung gegeben!1!!
Noch ein Zitat von Seehofer, das er nochmal bereuen wird:
Gebühren [beim IFG] halten Bürger davon ab, einen Antrag zu stellen. Das verstehe ich nicht unter Transparenz des Regierungsgeschäftes!
Und über die Wikileaks-Depeschen:
Die Kanzlerin hat am Sonntag angerufen: "Schau her, das ist genau das, was an einem Sommerempfang ueber uns gesagt wird"
Die laufen gerade "den Chinesen" in Sachen Standard-Schuldiger in Internetfragen den Rang ab.
Smutny soll Galileo gegenüber US-Diplomaten als «Verschwendung von Steuergeldern» und «Unfug» bezeichnet haben. Laut Wikileaks soll das Gespräch Anfang Oktober 2009 stattgefunden haben. Smutny war da erst kurze Zeit bei OHB. Insgesamt war er 18 Monate Vorstandschef der OHB- Systems AG.Das finde ich jetzt nicht generell unschlau, den Amis gegenüber im Vertrauen Galileo-Bashing zu betreiben. Man will ja den Eindruck vermeiden, dass Galileo ein Bailout-Projekt ist, weil man gerade mit dem Rücken zur Wand steht und gerettet werden muss. Ist natürlich nur doof, wenn das an die Öffentlichkeit gelangt und man dann aus Gründen der Gesichtswahrung gehen muss. (Danke, Thomas)
Denkt da mal ne Minute drüber nach.
So, und der zweite Zusammenhang ist, dass ohne Nicks Kampf gegen die National Security Letters Twitter wohl keine rechtliche Handhabe gehabt hätte, um überhaupt dafür zu kämpfen, dass die Nutzer informiert werden. Man kann gar nicht genug betonen, was für ein Held Nick ist. Wir brauchen mehr Menschen wie ihn. Die Standing Ovations auf dem 27c3 hat er wahrlich verdient. (via)
Es geht um ein Spionagesatellitenprogramm, das offiziell mit hehrem Blablah wie Umweltschutz und Katastrophenhilfe gerechtfertigt wird, damit keiner merkt, dass es Spionagehardware für Geheimdienste ist. Die Amis wissen davon, weil unsere transatlantische Speichelleckerregierung und ihre Schergen von der DLR sofort an den großen Bruder aus Amerika und spätere Exportmöglichkeiten dachten und den Amis privilegiert einen eigenen X-Band-Zugang einzubauen angeboten haben.
The "primary customer" referred to by Eckardt is the German intelligence service (BND). […]Eckardt said the BND only anticipates needing about 30 percent of the German systems capacity and explained that the remaining 70 percent could be available for US customers.
Ein spannender Aspekt ist, dass das ein Konflikt zwischen der Pro-Frankreich- und der Pro-Amerika-Fraktion zu sein scheint, und im nachträglichen, widerwilligen Bericht des ehemaligen Nachrichtenmagazins es ist gar von Frankreichs Dominanz "bei der elektro-optischen Datensammlung Europas heraus" die Rede.Wir hatten ja neulich beim Alternativlos über die Presse erzählt, dass der heutige Chefredakteur früher die Geheimdienstabteilung geleitet hat und unserer Auffassung nach da zu häufig mit den Schlapphüten mittagessen war und sich deren Denke angeeignet hat. Hier sieht man das ganz gut, wie sich dann die Prioritäten ändern. Den Freunden vom BND haut man dann doch keine solche Wikileaks-Enthüllung um die Ohren!
Übrigens: Hier gibt es ein Folien-PDF zu HiROS, wo z.B. "dual use" als Stichwort auffällt. Die DLR ist jetzt natürlich um ihren Ruf besorgt und dementiert den Geheimdienstteil
Nun, stellt sich raus, es braucht gar kein Wikileaks, um die schlecht aussehen zu lassen. Eine Frau beschuldigt sie gerade, in ihr Haus eingebrochen und u.a. die Urne mit ihrem verstorbenen Mann gestohlen zu haben.
Die Ironie daran setzt Maßstäbe. Western Union ist ja im Wesentlichen Erfüllungsgehilfe von Nigeria-Scammern und anderen Betrügern. Deren Betrugsmasche wäre ohne die "kann man nicht nachvollziehen oder stornieren"-Eigenschaft von Western Union gar nicht denkbar. Und DIE setzen jetzt Wikileaks auf die schwarze Liste! Scammer und Betrüger OK, Wikileaks nicht?! Unfassbar.
Dazu kommt natürlich noch, dass weder Wikileaks noch die Wau Holland Stiftung noch der Bradley Manning Defense Fund Zahlungen per Western Union annehmen. Kein Wunder, wer will schon mit Western Union assoziiert werden.
Das passt so derartig wie Arsch auf Eimer, da habe ich erstmal meinen Spucktütenvorrat aufgebraucht. Die ganzen "nationalkonservativen" Militaristen verleihen sich gegenseitig Orden. *göbel* Und ausgerechnet nach Wörner benannt! OMFG!
Siehe auch: Teltschik über Wikileaks
Officially, the panel is called the WikiLeaks Task Force. But at CIA headquarters, it's mainly known by its all-too-apt acronym: W.T.F.
WTF, indeed. Die sollen jetzt z.B. gucken, ob durch die Cables ihre Fähigkeit gefährdet ist, Informanten zu rekrutieren.
In any event, de Maiziere said, a better target for WikiLeaks would be truly closed governments like those of China and Russia.“I would actually prefer it if WikiLeaks focused less on transparent and open Western democracies and more on the world's dictatorships and oppressive regimes,” he said. “Then it could at least have a genuine informative purpose.”
Danke, Herr De Maiziere, sie können dann gehen. Mehr müssen wir von Ihnen nicht wissen.Update: Hier ist das Interview.
Update: Naja gut, na gut, man muss auch würdigen, dass er da nicht völlig den hirngewaschenen Transatlantik-Erfüllungsgehilfen gibt.
Update: Die Apple-Stellungnahme dazu klingt allerdings eher nach Textblock. Wahrscheinlich hat niemand die Pressesprecherin informiert. Im Übrigen erklärt mir gerade ein Apple-User, dass eigentlich die Dinge schon vor Aufnahme in den App-Store geprüft werden, d.h. wenn die an dem Spendenversprechen was auszusetzen hätten, wäre das gar nicht erst reingekommen.
Diese Bedingung der Publizität stellt das Kernstück von Kants demokratischem Frieden dar: Nur wenn Ziele und Praxis der Regierungen in der internationalen Politik transparent und öffentlich sind, sichert die demokratische Staatsform den Frieden zwischen Republiken, unabhängig von ihren jeweiligen Interessenlagen.Nicht von der Hand zu weisen!
Update: der Herausgeber der Zeit schreibt leider auch zum Thema, und da ist von "Faustrecht" die Rede.
Oh und die taz hat Wikileaks schon letzte Woche mit Kant verteidigt. (Danke, Kamil)
Update: Oh und dann dieser Tweet hier. Den könnte man als unfreundlich bezeichnen. Der kam allerdings nach der Ansage von Bank of America.
Übrigens, Lacher am Rande: Wikileaks hat eine Depesche über "Sicko" veröffentlicht, wo die US-Spezialexperten aus Kuba nach Hause berichten, die Kubaner hätten Sicko verboten, weil man dort so tolle Krankenhäuser sehen könne, die der Bevölkerung gar nicht wirklich zur Verfügung stehen. Spannenderweise stimmt das nicht nur nicht, Kuba hat Sicko sogar im staatlichen Fernsehen gespielt. Da sieht man den Chomsky-Effekt (Manufacturing Consent, kann ich gar nicht häufig genug empfehlen) live bei der Arbeit. Bis jemand an so der Position ist, "die Wahrheit" berichten zu dürfen, ist der schon so lange durch den Fleischwolf des Systems gedreht worden, dass der auch nicht mehr zensiert werden muss, weil er von sich aus nur noch systemtragende Positionen vertritt. Das spannende an der Sicko-Depesche ist aber, dass die Medien das nicht recherchiert haben, sondern das einfach als die Wahrheit gedruckt haben. Das beendet hoffentlich endgültig das Gerücht mit den tollen Journalisten, die vor der Veröffentlichung die Fakten gewissenhaft prüfen. Und ich fühle mich mit meinem Faktencheck-Verfahren hier gut, weil ich voll den Anforderungen der journalistischen Tätigkeit genüge, wenn ich nichts checke :-)
But what really matters is that the disruptive power of the internet has been conclusively demonstrated, and the old order has been provoked to respond.This is democracy's Napster moment, the point at which the forms of governance that have evolved over 200 years of industrial society prove wanting in the face of the network, just as the business models of the recording industry were swept away by the ease with which the internet could transmit perfect digital copies of compressed music files.
Das ist eine SEHR schöne Analogie, wie ich finde.Und auch beim Guardien gibt es einen schönen Kommentar, mehr ein Aufruf als ein Kommentar.
Now WikiLeaks has laid bare the lies and collusion, we pledge to not just witness but actively participate in its fight for democracy
Under the heading “teams visits to discuss terrorist screening information exchange with Sweden”, they show Dr Anna-Karin Svensson, Director of the Division for Police Issues, saying the Swedish government would strike controversy if its intelligence methods were disclosed.
Und wo käme man da auch hin, wenn die Bevölkerung sich informieren könnte!Update: Die hier?
Update: Wow, und sogar das ehemalige Nachrichtenmagazin veröffentlicht einen Pro-Wikileaks-Kommentar, in dem sie folgende denkwürdige Aussage treffen:
Die US-Luftwaffe sperrt WikiLeaks aus, Air-Force-Mitarbeiter dürfen manche Zeitungsseiten nicht mal mehr aufrufen. Solche Schritte kennt man sonst eher aus totalitären Staaten - ein Grund mehr, technische Zensurmechanismen fürs Netz strikt abzulehnen.
What provisions are there in the recently concluded TFTP agreement to ensure that the US government will not use Swift data to track Europeans who donate money to Wikileaks, and how can the Commission guarantee the enforcement of these provisions?
Na da bin ich ja mal gespannt, wie sich Censilia da rauszuwinden versuchen wird.
West Australian Labor senator Louise Pratt said she wanted Mr Assange to get full consular assistance and said he should not be prejudged. "I hope that he doesn't turn into the next David Hicks for the government."
Äh, hallo? Das ist in Australien nicht automatisch, dass man Unterstützung vom Konsulat kriegt?!? Au weia!David Hicks ist ein Australier, der in Guantanamo einsitzt. Den haben die Australier offensichtlich auch nicht ausreichend von ihrem Konsulat beschützen lassen. Man sieht also, der Partei geht es weniger um die Wahrheit und Recht und Gesetz als die Vermeidung von schlechter PR. Das ist ja mal ein tolles Land, dieses Australien. (Danke, Sven)
Von "Quellen- und Informantenschutz" – immer gern betont, wenn es um die verfassungsmäßigen Rechte der Presse geht - ist bei Julian Assange, der wichtigsten "Quelle" für NYT, Spiegel & Co. seit Jahren, plötzlich keine Rede mehr und das Wort "Zensur" nehmen die Edelfedern unserer "Leitmedien" offenbar nur in den Mund, wenn sie in China oder Iran stattfindet.So sieht das aus.
Das Highlight ist, als er meint, er sei ja jetzt 61, und je älter er wird, deso mehr Schwierigkeiten hat er mit dem Publikum. Ja! Er beschimpft seine Leser! Und dann geht es los gegen die bösen Verschwörungstheoretiker, und dass die Leute ja im Grunde die Artikel gar nicht mehr lesen sondern nur noch kommen, um ihre Vorurteile zu bestätigen.
Kleiner Lacher am Rande: beim CCC kam eine Anfrage aus der Branche rein, ob es sowas wie das Netzwerk Recherche aber "ohne den Leyendecker" gäbe.
Mir ist ja eh nicht klar, was die in diesem Netzwerk Recherche eigentlich groß recherchiert haben in ihrer Karriere. Ich habe ja in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass wenn jemand im Namen etwas an sich offensichtliches erwähnt, dann meistens aus dem Grund, weil sonst niemand gemerkt hätte, dass sie das sind/tun, weil es eben auch so ist, dass sie das nicht sind/tun. Vergleiche auch "Kompetenzzentrum", "Bild-Zeitung", "Gesundheitskarte".
Übrigens ist das ja genau die Idee von Openleaks, welches die Tage online gehen soll: das ist ein Service für digitale anonyme Leaks. Die haben einige große Vorteile: a) machen das die Leute, die das Konzept bei Wikileaks erdacht und umgesetzt haben, das wird also technisch Hand und Fuß haben, b) werden die einen Mechanismus haben, dass Leaks nicht verschütt gehen. Wenn man da was für DerWesten hochläd, und DerWesten übernimmt das dann nicht, dann würde Openleaks sicherstellen, dass das nach einer Weile eben anderswo veröffentlicht wird. Und wenn es gar keine Presse aufgreift, stellen sie es halt selber ins Internet. Wir werden die genauen Details demnächst bei Alternativlos erklären, bzw. uns von Daniel Domscheit-Berg erklären lassen.
Trotzdem ist das natürlich ein sehr gutes und lobenswertes Zeichen. Wenn jemand dort (oder irgendwo) etwas leaken will, empfehle ich allerdings ausdrücklich die Benutzung von Tor. Gibt es da eigentlich ein brauchbares deutsches Howto, das ich hier mal verlinken könnte? Man downloaded sich das jedenfalls von torproject.org.
Update: hier gibt es ein paar Videos, die relativ DAU-kompatibel aussehen.
Laut Richtlinie 1.1 des Pressekodex darf die “Unterrichtung der Öffentlichkeit über Vorgänge oder Ereignisse, die für die Meinungs- und Willensbildung wesentlich sind”, “nicht durch Exklusivverträge mit den Informanten oder durch deren Abschirmung eingeschränkt oder verhindert werden”. Denn damit schließe derjenige, der “ein Informationsmonopol anstrebt”, “die übrige Presse von der Beschaffung von Nachrichten dieser Bedeutung aus und behindert damit die Informationsfreiheit.”Nicht von der Hand zu weisen, wie ich finde. (Danke, Markus)
Was für ein schöner Tag.
Geht da einfach mal drauf und scrollt runter.
Oh und dass sie da genug Hosts mit IPv6 haben, um das extra ausweisen zu können, das freut auch den Nerd in mir.
Und da sind auch echt schöne Domainnamen dabei, von tard.is bis 3u.ro
Update: siehe auch :-)
Man muss vielleicht dazu sagen, dass die Isländer rund 80% Kreditkartenquote beim Bezahlen haben, deutlich mehr als bei uns also. (Danke, Sven)
Übrigens, Lacher am Rande: ein Hörer schickte uns diesen Link zu. Wir schwören, dass das nicht die Vorlage für unser Logo war!1!! Wir würden uns niemals von der SPD inspirieren lassen!
Schritt 2: Nigerias Staatanwaltschaft eröffnet ein Verfahren gegen Pfizer.
Und Pfizer tut, was bisher noch keiner getan hat: behauptet einfach, die Wikileaks-Cable-Informationen seien falsch. Könnt ihr euch ja selber überlegen, wem ihr an der Stelle zu glauben bereit seid.
Update: Sie waren doch nicht die ersten, die eine Depesche plump als falsch darstellen, auch der Verteidigungsminister des Libanon hatte keine substanzreicheren Dinge vorzubringen, als eine Depesche schrieb, er habe 2008 Israel beraten, wie sie die Hisbollah loswerden können. Das ist ja für den auch sowas wie der Genickbruch. Von allen Seiten aus ist der jetzt nicht mehr zu gebrauchen als Aliierter.
m( (Danke, Mira)
An einer anderen Stelle schreibt die Kommission unverfroren, dass es eine "kompetentere Beratung der Justiz, insbesondere des Bundesverfassungsgerichts" brauche. Statt der Sicherheitsbehörden hätten dort in den vergangenen Jahren zu sehr die Beschwerdeführer und "private Computerclubs" mit ihren "überhöhten theoretischen Missbrauchsszenarien" ein argumentatives Übergewicht erlangt - ein deutlicher Tritt gegen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die erfolgreich gegen die Vorratsdatenspeicherung geklagt hatte, und gegen den Chaos Computer Club, der zur Sachverständigenanhörung geladen war.Das zitiert die taz aus einem Papier einer "Expertenkommission", die der Innenminister (ja, unser "Freund" Karl!) einberufen hat, und wo er lauter "Experten" eingeladen hat:
Ex-Generalbundesanwälte, Ex-Verfassungsschutzchefs, Ex-BundeskriminalamtschefsWow, das war ja so fair and balanced wie Fox News, wie der Bayernkurier! Beeindruckend. Völlig überraschend auch, dass die finden, das Verfassungsgericht brauche "mehr Beratung". Der Lacher daran ist, dass die mehr als genug Beratung von der Gegenseite hatten, nur haben die da halt argumentativ nach Strich und Faden verkackt. Es gibt ja auch keine Argumente dafür, ein ganzes Volk erkennungsdienstlich zu durchleuchten. Aber was für ein feiger Haufen das doch ist, die sich da vom Innenminister hinter geschlossenen Türen einladen lassen. Da sieht man mal, dass es da nicht um Inhalte geht, sondern um "gewinnen". Die sind halt eingeschnappt, weil sie ausnahmsweise mal nicht ihr Spielzeug gekriegt haben, und heulen jetzt herum.
Und während wir zu Wikileaks gucken, versuchen sie eine neue Gestapo aufzubauen (als Zusammenführung aus Grenzschutz Bundespolizei und BKA). Da werden wir sehr genau auf das Kleingedruckte gucken müssen, was für Ermächtigungen die neue Behörde da bekommen soll.
Liebe Uno: ich mache mir Sorgen um euch. Sonst dauert das viel länger, bis ihr ein kraftloses effektfreies Statement zu einer Krise rausgebt.
Zahlbar per … Visa und Mastercard! Was für eine verlogene Schweinebande das doch alles ist.
Update: Ist weg.
Im Übrigen erklärt ein Ex-KGB-Mann der staunenden Presse, dass Cablegate weder der Welt noch dem Datenschutz geschadet hat. Sage ich doch die ganze Zeit schon! :-)
Oh und noch einer: Medwedjew erklärt, anders herum seien die Depeschen der russischen Botschafter über die Amis auch wenig schmeichelhaft. Kann ich mir vorstellen.
The truth is that EVERY attack now made on WikiLeaks and Julian Assange was made against me and the release of the Pentagon Papers at the time.
Die Site ist gerade ein bisschen schwer zu erreichen, die Presseerklärung gibt es auch beim IPA.
Update: beim Guardian liest sich das nach einer direkteren Intervention.
Inzwischen zweifelt sogar eine Vereinigung junger feministischer Frauen innerhalb der Sozialdemokratischen Partei an der Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen und der Professionalität der Staatsanwaltschaft. Das ist insofern bemerkenswert, weil Assanges vermeintliches Vergewaltigungsopfer aus den Reihen dieser Gruppe stammt.Und in dem Artikel gibt es noch einige Schoten über die Staatsanwältin, die da als moderne Kreuzritterin des radikalen Feminismus dargestellt wird. Sie soll u.a. dafür ausgesprochen haben, in Fällen von Frauenmisshandlung auch beschuldigte aber nicht verurteilte Männer sicherheitshalber einzusperren.
In der FAZ gibt es so etwas wie einen Nachruf auf Assange.
Was immer auch nach seiner Verhaftung mit ihm geschieht: Wikileaks-Gründer Julian Assange hat mit seinen Enthüllungen die Weltpolitik justiert und Dinge erreicht, die der globalen Öffentlichkeit im Gedächtnis bleiben werden.Das klingt für mich, als rechne man dort nicht damit, den nochmal lebend wiederzusehen.
Update: das mit dem "Nachruf" könnte auch eine konzertierte Aktion sein, sozusagen der nächste Schritt in der US-Propaganda. Genau so wie sie versucht haben, den Iran als im Status einer grünen Revolution darzustellen, das alte Regime schon so gut wie tot, versuchen sie jetzt auch Wikileaks als so gut wie zerfallen darzustellen. Auch Kevin Poulson von Wired fährt die Linie, aber der fährt ja eh seit einer Weile geradezu eine Kampagne gegen Wikileaks.
Gut gemacht, Julian.
"Richtig und wichtig" findet Ströbele diese. Denn: "Das ist Pressefreiheit, diesen Mut muss man haben." Das eben empört Gauck. Er weist darauf hin, dass es sich bei den Daten um gestohlenes Material handelt. "Das kann ich nicht akzeptieren, dass das gefeiert wird, das ist ein elementarer Verlust von Recht."Und dann der Hammer: SCHILY (Ja, Otto!!) verteidigt Wikileaks:
Schily, einst auch ein Grüner, muss seinem alten Kampfgefährten und nunmehrigem Widersacher Ströbele ein bisschen Recht geben: "Wenn man durch solche Veröffentlichungen erfährt, wie es etwa wirklich in Abu-Ghraib zugeht, dann bin ich schon dafür."What the…!?
Aber zurück zur Vorratsdatenspeicherung. Ströbele beklagt, dass 82 Millionen Deutsche wie Schwerverbrecher behandelt werden. Schily: "Was ist dagegen einzuwenden, wenn man ein Verbrechen aufklären will?" (ganz der alte), und dann Gauck:
Auch Gauck findet, dass Ströbele da eine "hysterische Welle aufbaut" , warnt aber einmal mehr davor, die Bürgerinnen und Bürger über neue Maßnahmen im Anti-Terror-Kampf nicht genug aufzuklären: "Sie müssen wissen, dass etwa die Speicherung von Telekommunikationsdaten nicht der Beginn eines Spitzelstaates ist." Da ist er sehr sensibilisiert, die "Übermacht der herrschenden Klasse" habe man in der DDR jahrzehntelang erdulden müssen, sagt der BürgerrechtlerLOLWUT?! Ein Glück, dass dieser verwirrte alte Mann nicht unser Bundespräsident geworden ist. (Danke, Willi)
Update: Hier gibt es eine längliche Liste mit ISP-Antworten.
Update: OVH muss da ganz schön mit Windmühlen kämpfen beim Versuch, sich von einem Richter bestätigen zu lassen, dass sie Wikileaks weiter hosten dürfen.
Der Leyendecker von der Süddeutschen, das hat mich echt schockiert. Den hielt ich mal für einen seriösen Journalisten. Der hat gerade das Image der Süddeutschen auf Jahre beschädigt. Ich glaube nicht, dass die das überhaupt jemals wieder reparieren können.
Alle, die nicht mit am Trog hängen, sind kritisch. Und ich wette mit euch: wenn der Spiegel nicht mitleaken dürfte, wäre er mit Sicherheit auch dagegen.
Das Image der Schweizer Banken ist stellvertretend durch Postfinanz komplett im Arsch, da würde ich nichtmal mein Dosenpfand zwischenlagern.
Wie kann man denn bitte als Journalist nicht für Wikileaks sein? Das ist eine Quelle für nachrichtenwürdige Inhalte, aus denen man Stories und Profit schlagen und seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Werden die alle fürs Stillhalten bezahlt oder wie? Die können doch nicht alle ihr Hirn an der Garderobe abgegeben haben?! Man muss echt suchen, bis man mal positive Kommentare findet. Ich hätte jetzt in allen Leitmedien flammende Pro-Wikileaks und Pro-Whistleblowerschutz-Kommentare erwartet, denn davon leben die doch, dass Insider brisante Daten leaken!
"Visa Europe has begun suspending payments to whistle-blowing website Wikileaks ahead of carrying out an investigation into the organisation". Und deshalb will man keine Visa-Kreditkarte haben.
Wie man sieht, will man gar keine Kreditkarte haben. Was für eine Frechheit. Wi-der-lich.
Oh, der Guardian hat einen perfekten Kommentar dazu:
Charles Arthur, the Guardian's technology editor, points out that while MasterCard and Visa have cut WikiLeaks off you can still use those cards to donate to overtly racist organisations such as the Knights Party, which is supported by the Ku Klux Klan.The Ku Klux Klan website directs users to a site called Christian Concepts. It takes Visa and MasterCard donations for users willing to state that they are "white and not of racially mixed descent. I am not married to a non-white. I do not date non-whites nor do I have non-white dependents. I believe in the ideals of western Christian civilisation and profess my belief in Jesus Christ as the son of God."
Der schreibt übrigens häufiger für die Junge Welt, u.a. auch diesen beeindruckenden Artikel von 2004.
Nun, dank Wikileaks wissen wir heute mehr.
The US diplomatic cables reveal how the US seeks dirt on nations opposed to its approach to tackling global warming; how financial and other aid is used by countries to gain political backing; how distrust, broken promises and creative accounting dog negotiations; and how the US mounted a secret global diplomatic offensive to overwhelm opposition to the controversial "Copenhagen accord", the unofficial document that emerged from the ruins of the Copenhagen climate change summit in 2009.
Da sieht man mal, wie erfolgreich Regierungen die Welt belügen und bescheißen können. Und wie wichtig es ist, etwas wie Wikileaks zu haben. Sonst würden wir heute noch glauben, die Chinesen seien die Bösen.
Update: Immerhin hat switch.ch genug Arsch in der Hose, dass sie mal ansagen, dass sie die Wikileaks-Domain nicht löschen, außer ein Gericht zwingt sie dazu.
Ferner werden Siemens als wichtiger Hersteller von Transformatoren und Turbinen zur Stromgewinnung aus Wasserkraft, die Lübecker Drägerwerk AG (Gasmesstechnik), Junghans Feinwerktechnik im baden-württembergischen Schramberg ("entscheidend bei der Herstellung von Minenwerfern") und diverse pharmazeutische Unternehmen in Deutschland genannt, beispielsweise in Marburg.Na das muss ja ein Highlight in der Karriere von jedem Unternehmer sein, so etwas über sich zu lesen.
NB: solange das Wikileaks-DNS kaputt ist, müsst ihr in /etc/hosts das hier eintragen:
213.251.145.96 cablegate.wikileaks.org(via)
Update: wikileaks.is scheint stabil zu sein.
Wobei wohl geringe Gehälter rechtlich OK wären, aber AFAIK nimmt Wikileaks das nicht in Anspruch.
Will sagen: unkrimineller als die Wau-Holland-Stiftung geht gar nicht. Da hat Paypal VOLL ins Klo gegriffen. Ich kann nicht sagen, dass ich da jetzt überrascht bin. Paypal hatte ja noch nie einen besonders guten Ruf. Ich sehe da jetzt auch alle meine Vorurteile bestätigt. Mich hat ja nur immer gewundert, wie diese Leute eine Banklizenz in Deutschland kriegen konnten. Sachen wie das snid der Grund, wieso ich nicht per Paypal Spenden fürs Blog oder Alternativlos entgegennehme bisher. Da kann man nie wissen, ob man das Geld auch tatsächlich ausgezahlt kriegt am Ende.
Update: OVH hat dann mal ein Gericht angerufen, um prüfen zu lassen, ob sie Wikileaks hosten dürfen oder nicht. Pussies!
Das erinnert mich an den guten alten Spruch, dass in Deutschland keine Revolutionen stattfinden können, weil das Betreten des Rasens vor dem Reichstag verboten ist.
Und wenn die Site nen paar Tage weg ist, dann gehen die ganzen Links nicht mehr und die Leute merken, dass was fehlt.
Auch genau nach seinem Plan läuft ja auch die Fake-Entrüstung. Hier wettern ja alle Politiker gegen Wikileaks, aber das Justizministerium sagt dann erstmal an, dass man da eh nichts tun kann, damit keiner auf die Idee kommt, dass man da jetzt was konkretes erwarten könne.
Das sind ja gleich drei Schenkelklopfer auf einmal! Zuerst einmal: Es gibt einen Ethikverband der Deutschen Wirtschaft! HAHAHAHAHAHAHAHA, das alleine ist ja wohl der Kracher überhaupt! Die haben sogar eine Webseite! Ob da auch RWE, eon, Vattenfall und co Mitglied sind? Oder vielleicht die Telekom? Die Bahn? Die Deutsche Wirtschaft ist ja in Sachen Ethik geradezu ein internationales Vorbild!1!!
Der Sitz des Verbandes in Frankfurt. Vielleicht also eher die Banken als die Energiemafia. Hey, gerade die Deutschen Banken fallen ja seit Jahren durch hohe Ethik auf! *schenkelklopf*
Bedingt durch die aktuellen Berichterstattungen in den Medien hinsichtlich Wikileaks, welches von einigen Kunden mit Wikipedia assoziiert wird, stelle ich gegenüber meiner Person ein geschäftsschädigendes, existenziell bedrohliches, Verhalten fest. Mit Hinblick auf die oben genannten Auswirkungen sehe ich mich leider gezwungen, mein Amt als Schatzmeister mit sofortiger Wirkung niederzulegen.(Danke, Markus)
Wir sind weiterhin gegen den #JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen.(via)
Update: Ach und wenn wir die Grünen eh nicht wählen können, dann können wir die Özdemir-Entgleisungen zum Thema wenigstens als Popcorn-Kino benutzen.
Wikileaks habe mit der Veröffentlichung geheimer diplomatischer Dokumente "eine Grenze überschritten, die unserer Demokratie insgesamt nicht gut tut", sagte Özdemir, nachdem er noch mal klargestellt hatte, dass die Grünen "harte Konkurrenten von Herrn Westerwelle" sind.
Soso, demokratiefeindlich. Na denn. Oh, und wo wir gerade bei den Grünen waren:
Wer gegen den #JMStV ist, ist nicht regierungsfähig. Politik muss realistisch sein. #gruene
Wieviele Twitter-Accounts haben die eigentlich? Oder sind die alle seit Jahren herangezüchtete Fakes?
Hier wird mit rechtswidrig, kriminell erworbenen Daten Kasse gemacht. Darum geht es.Aha. Soso. Kasse? Wer macht denn da Kasse? Oh, der Spiegel? Ja, das stimmt natürlich. Gleich zumachen, den Laden. Frechheit! Auf Kosten unseres Außenministers!
Ich bin mir sicher, die Unzufriedenheit hat nichts, aber auch GAR nichts damit zu tun, dass Westerwelle in den Memos als inkompetente Pfeife entlarvt wird. Das hätte er genau so gesehen, wenn sie ihn gelobt hätten!1!!
Oh und wo wir gerade bei unzufriedenen Journalisten waren: auch die Süddeutsche in Form von Leyendecker ist unzufrieden [mp3] und natürlich die Zeit auch. Aber eines ist ja wohl klar: mit Neid und Missgunst hat das NICHTS, aber auch GAR NICHTS zu tun!1!! Die wären genauso aufgebracht, wenn man statt des ehemaligen Nachrichtenmagazins sie hätte mitleaken lassen!!1!
Es gerüchtet übrigens, dass Washington Post und New York Times sich um den Leak bemüht hätten, aber keine Daten gekriegt haben, weil sie über Julian Assange nicht als Helden sondern kritisch berichtet haben. Ich fürchte fast, dass ich das Gerücht soweit als glaubwürdig einschätzen muss.
Update: Boah dieser Leyendecker… ich hoffe mal, dass die da einem Stimmenimitator aufgesessen sind. Der redet sich da im Kopf und Kragen. Er vergleicht Wikileaks mit Massenvernichtungswaffen und bringt dann so Höhepunkte wie
Die stellen unkommentiert Material rein und jeder kann sich ein Bild machen
Äh, ja, … genau! Das ist die Idee! Wieso ist das jetzt furchtbar? Weil die Leute nicht mehr die Süddeutsche kaufen müssen, um eine Meinung vorgesetzt zu kriegen? Mann Mann Mann.
wie eine Regierung dann zu Einschätzungen kommt und danach ihre Politik richtet, das muss ich nicht immer im Detail wissen.
Wie meinen?!? Wer denn bitte sonst?! ER muss das nicht wissen? Wenn er jetzt gesagt hätte, ich muss das nicht wissen, dann hätte man noch Machterhalt und Profitgier als Motiv unterstellen können, aber wenn er sagt, er muss das nicht wissen, und er sieht sich als investigativer Journalist… das ist ja wohl eine Bankrotterklärung sondergleichen. Krass. Tja, Süddeutsche, das war's dann wohl.
Oh und dieser Greiner kloppt da auch einen Rohrkrepierer nach dem nächsten raus. Der hat überhaupt nicht verstanden, was Wikileaks ist. Der kritisiert da in einem fort, dass Wikileaks nicht zu jedem Botschaftsmemo die Gegenposition der Botschaft und der befragten Quellen mitliefert. Wikileaks ist keine Zeitung, Herr Greiner! Das ist ja gerade der Vorteil! Dort hat niemand über das Material geguckt und die Sachen rausgeschmissen, die er für unglaubwürdig hielt, aus welchen Gründen auch immer.
Und hier noch ein Leyendecker:
… als ob das, was in der Depesche ist, irgendeinen Wahrheitsgehalt hat, davon geht man ja offenbar aus
Äh … ja. Davon geht man aus. Nachdem die Amerikaner den Schritt gegangen haben, die betroffenen Regierungen davor zu warnen, dass da demnächst peinliche Daten über sie rauskommen. Und dass sie jetzt nicht hingehen und behaupten, dass das alles gefälscht sei. Das wäre doch die erste offensichtliche Gegenstrategie bei sowas! Jemand zuhause, Herr Leyendecker?
Ich bin ja schockiert, dass Greiner und Leyendecker Wikileaks ernsthaft vorwerfen, sie hätten ihnen nicht auch noch ihre journalistische Arbeit der Quellenprüfung und -bewertung abgenommen. Das sagt mir ja mehr über den Journalismus in Deutschland als ich an der Stelle wissen wollte. Die sind offenbar gar nicht mehr gewohnt, Rohdaten reinzukriegen und selber bewerten zu müssen. Alles, was die publizieren, ist offensichtlich schon vorgedacht und -bewertet. Krass. Und dann wundert man sich auch nicht mehr, wenn der Leyendecker fragt, wie gefährlich das Internet eigentlich sei. Weia.
Ein Höhepunkt ist auch, als Leyendecker da plötzlich in das Territorium von Verschwörungstheorien absackt und meint, das sei alles purer Antiamerikanismus, was Wikileaks da betreibe. Tja, Herr Leyendecker, da hatten sie aber mit Herrn Kompa den falschen Gesprächspartner, der hat auf dem Gebiet mehr Erfahrung :-)
Hier ist noch ein Greiner-Highlight auf den Einwurf, dass investigativer Journalismus ja brotlos und aussterbend sei:
Wenn etwas wenig nutzt [investigativer Journalismus], muss ich es nicht durch etwas absolut Nutzloses [Wikileaks] ersetzen!
Ab 31:00 wird es auch nochmal lustig, als dieser Greiner dem staunenden Publikum erklärt: neinnein, das ist keine Spionage, wenn jemand Informationen aus vertraulichen Gesprächen an eine fremde Macht verrät. Äh, … sondern?
Wer jetzt denkt, boah, typisch Anne Will-Niveau, das kann ja nur grottenschlecht sein, der hat natürlich Recht. Weitere Gäste sind ein Unsympath namens Klaus Kocks, der PR und Marktforschung macht und es "Meinungsumfragen" nennt, und offenbar auch mal VW-Vorstand war. Lange habe ich in keiner Talkshow mehr jemanden gesehen, der mir auf Anhieb so dermaßen unsympathisch war wie dieser Typ. Boah, ekelig. Kennt ihr das, wenn ihr euch spontan die Hände und das Gesicht waschen gehen müsst? So ging mir das gerade.
Ansonsten sitzt da der Chefredakteur des Tagesspiegel, Stephan-Andreas Casdorff, der Ex-US-Botschafter John Kornblum und Dirk Niebel von der FDP (offensichtlich weil die Botschaftsdepeschen zu seiner Ernennung als Minister trotz Euphemismus immer noch eher zurückhaltend in ihrer Beurteilung seiner Kompetenz waren).
In dieser Runde hätte ich mir am meisten von dem Tagesspiegel-Typen erwartet, aber der bleibt unter den von Giovanni di Lorenzo hoch gesteckten Erwartungen zurück. Es ist ziemlich offensichtlich, dass keiner von denen da einen Einblick in die Depeschen hatte, außer dem Kornblum und der sagt natürlich nichts. Daher möchte ich den auch mal außer Konkurrenz laufen lassen, auch wenn er wie immer eine gute Figur gemacht hat, besonnen und sachlich argumentiert hat und sich keine Schnitzer geleistet hat.
Und wer hat in dieser Popcorn-Debatte die anderen in Grund und Boden geredet? Sascha Lobo!
Soweit sind wir inzwischen im Deutschen Fernsehen, dass sich das Angucken einer Sendung deswegen lohnt, weil Sascha Lobo als Talkgast eingeladen ist.
Falls jemand mal selber gucken will: liegt in der Mediathek.
Niebel redet sich da um Kopf und Kragen. Der argumentiert da, es gab keinen Informanten, und die Daten seien eh alle öffentlich gewesen, aber sie seien gestohlen und das war Geheimnisverrat. Den Widerspruch klärt er so auf, dass die US-Botschaft ja einen Vertraulichkeitsstempel draufgemacht hat vor dem Weiterleiten. Oh und im Übrigen sind Botschaftsdepeschen fundamental das Selbe wie Patientendaten von der Gesundheitskarte und eine Frage des Datenschutzes!1!! Gut, dass der nur für Entwicklungshilfe zuständig ist, und nicht für Justiz oder Polizei. Nicht auszudenken, wenn so jemand tatsächlich was entscheiden könnte in diesem Land.
SUBJECT: Lame Duck German Governor Kicked Upstairs as New Energy Commissioner in BrusselsSie sagen da: Oettinger ist eine lahme Ente (im Amt aber ohne Mehrheit) und wurde daher zur EU weggelobt. Messerscharf analysiert! Selbstverständlich ist das richtig, genau das ist da passiert.
1. (SBU) Chancellor Angela Merkel nominated Baden-Wuerttemberg (BW) Minister President Guenther Oettinger as EU Energy Commissioner primarily to remove an unloved lame duck from an important CDU bastion.
Exakt. "unloved" gefällt mir ja besonders schön. Der ungeliebte Oettinger ist da der CDU im Wege und wird daher aus dem Wege befördert.The move was not the promotion of a valued colleague as Merkel's allies sought to portray it.
Damit das keiner missversteht, erklären sie es nochmal im Detail. Nein, das war keine Beförderung, wie es die Merkel-Apologeten zu spinnen versuchten, sondern der wurde weggelobt, weil er da im Wege war.Rather, Oettinger's increasing loss of party support in BW compelled Merkel to push Oettinger out to protect her support base there.
Im Gegenteil, der war selbst in der eigenen Partei unbeliebt und Merkel musste ihn entsorgen, um die Parteibasis zu schützen.Und fürs Archiv beschreiben sie auch noch schnell den Oettinger:
Oettinger is noted for a lackluster public speaking style, and some commentators have asserted that Merkel, who has often stood out at EU meetings, wanted to appoint a German Commissioner who would not outshine her.
Er kann a) nicht reden und b) legt Merkel darauf Wert, dass da keiner in der EU platziert wird, der kompetenter aussieht als sie selber. Mit anderen Worten: Oettinger ist eine Pfeife.Der nächste Abschnitt ist besonders schön:
2. (SBU) Germany has a time-honored tradition of sending unwanted politicians to the EU Commission, although departing SPD EU Industry Commissioner Guenter Verheugen proved his worth during his tenure.
Es ist Tradition in Deutschland, die Flaschen und Pfeifen bei der EU zwischenzulagern. Sagen sie da. Wun-der-bar. Sag ich ja schon seit Jahren :-)Mit ein bisschen Erstaunen sagen sie dann noch, der Verheugen sei nicht ganz so furchtbar wie erwartet gewesen. Naja. Darüber kann man streiten. *hust*
In addition to being a poor public speaker, he has a tendency to put his foot in his mouth.
Nicht nur kann er nicht reden, manchmal leistet er sich veritable Bockschüsse, sagen sie da. Dann verweisen sie auf die Filbinger-Rede, die es ja sogar bis zu Oettingers Wikipedia-Artikel geschafft hat.Ich spare mir mal den Rest jetzt, aber ich muss sagen: erstklassiger Kommentardienst. Wirklich! Vor allem decken sich deren Einschätzungen auffallend mit meinen Ansagen zur Lage der Nation :-)
Will sagen: das sollten die mal frei ins Internet stellen immer, da könnte ich mir viel Arbeit sparen. Alleine für Sätze wie diesen hier:
His background in energy appears limited to public support for nuclear power and the extension of power plant operating licenses.
Da würde ich sogar Geld für ein Abo ausgeben!Ich habe hier sogar schon Mails gekriegt, dass sich das wie eine englische Übersetzung von meinem Blog liest. Soweit würde ich jetzt nicht gehen *hust*, aber die Faktenbasis überlappt in der Tat auffallend stark.
Update: Oh und guckt euch mal deren Analyse zu De Maiziere an. Und vergleicht das mal damit, was bei uns in der Presse stand. Mehr Inhalt, weniger Text, kein Bullshit.
Update: Eine Sache muss ich ja doch erwähnen. Das ehemalige Nachrichtenmagazin hatte sich beim letzten Wikileaks-Fall noch von mir anpupen lassen müssen. Und dieses Mal haben sie da … ein Video, wie man das zu lesen hat. Das war letztes Mal einer meiner zentralen Kritikpunkte. Gut, das Video ist jetzt kein Reißer, aber sie haben sich da offensichtlich am Guardian orientiert, den ich letztes Mal als Vorbild gelobt hatte. Und daher, bei allem gerechtfertigten Gebashe: Respekt, Spiegel. Das reißt euch nicht raus, immerhin sehe ich da immer noch kein Archiv zum Rumklicken in den Depeschen, aber es zeigt, dass ihr partiell lernfähig seid. Insbesondere ist mir unbegreiflich, wie die auf nytimes.com, guardian.co.uk, lemonde.fr und elpais.com verlinken können, aber nicht auf cablegate.wikileaks.org.
Update: Und nach dem Lob geht jetzt das Gebashe wieder los: Spiegel und Guardian im direkten Vergleich zum selben Memo. Hmm, wo fühlt man sich da besser informiert?
Denn Wikileaks ist dort auf einer "schwarzen Listen".
Wo wir gerade bei schwarzen Listen waren: Herzlich Willkommen, Australien, auf meiner schwarzen Liste.
Update: DIE Drohung war zu viel für Australien, sie haben das rückgängig gemacht, Wikileaks ist nicht mehr verboten. :-)
Finger hoch, wen irgendwas davon überrascht? Keiner? Sehe ich genauso. Am überraschensten ist noch, dass die US-Diplomaten in Deutschland kompetent genug sind, die Lage derartig korrekt zu erkennen und wiederzugeben. Ganz so unwichtig können wir für die USA wohl doch nicht sein.
[…] could result in the expulsion of U.S. diplomats from foreign postings.
Weia!A State Department spokesman said Wednesday the release of confidential communications about foreign governments probably will erode trust in the United States as a diplomatic partner.
Na da freue ich mich ja aufs Wochenende oder wann immer das rauskommen wird *händereib* (Danke, Kristian)
He was told that he would not receive his laptop or camera back, and the agents kept it. To date, he has not received them back and very well may never. When he told them that he had roughly 20 hours of source code work in his laptop and would like to save it or email it to a saved site, they told him he could not do that.
Gut, solches Verhalten ist nichts ungewöhnliches in den USA, aber das betrifft halt normalerweise nur Ausländer. Als Einreisender in die USA hat man ja eh keine Rechte und ist vollständig von der guten Laune des Sachbearbeiters abhängig. Weil sie das nicht betrifft, können die meisten Amis damit gut leben. Aber jetzt betrifft es sie eben doch und daher gibt es einen (kleinen) Aufschrei.
Chaos Computer Club reeks of intelligence agency penetration, manipulation and control. If there were ever an open field invitation for CIA, KGB, STASI, et cetera, playing the game, this is it. Wikileaks credibility, from a standpoint of secure against counter-intelligence operations, dies right here, with the CCC association
Bwahahahahaha
Leider sieht es ja doch nach Totalschaden aus, wenn man sich Julians Versuch der Schadensbegrenzung anguckt.
Die Contentmafia möchte ACTA gerne haben, aber niemand in der Bevölkerung möchte das, und so suchen sie jetzt nach fadenscheinigen Ausreden, mit denen man das noch so begründen könnte.
A member of Iceland's parliament and prominent organiser for whistle-blowing website WikiLeaks has turned on the site's founder, Julian Assange, demanding that he step down over rape allegations made against him in Sweden.
Sie sagt, sie sei nicht wütend auf Julian, aber das habe alles nichts mit Wikileaks zu tun und er solle sich mal in Ruhe darum kümmern und jemand anderen machen lassen.
Und genau diese Art von Snobismus ist ja auch bei unseren Journalisten zum Kotzen. Oder wenn unsere "etablierten Parteien" sich weigern, mit der Linkspartei zu reden, weil das ja keine richtigen Politiker sind sondern nur linke Schreihälse. Oder dieses Rumgetue mit der NPD. Das ist alles so eine unwürdige Sandkasten-Scheiße, so ist noch nie irgendjemand ein Problem losgeworden, im Gegenteil. Die US-Zeitungen kriegen dann halt das nächste Mal keinen Vorabzugriff auf den nächsten großen Scoop, der kommt dann halt direkt nur in Europäischen Medien. Und bei uns hat das der Linkspartei oder der NPD ja auch nicht geschadet, dass sie demonstrativ abgekanzelt wurden. Im Gegenteil. Damit treibt man denen die Protestwähler zu, weil man ja zeigt, dass man so zu ärgern ist.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn diese unseriöse Kindergarten-Scheiße mal aufhören würde, und die Leute auf dem Weg ins Abseits und die Irrelevanz nicht noch sich gegenseitig zerfleischen würden. Das könnt ihr ja der Contentmafia überlassen, die hat es nicht besser verdient.
Ich finde das ja großartig, was die Leute alles mit diesen Dokumenten "beweisen" in letzter Zeit.
Inhaltlich ist das natürlich nichts neues. Money Quote:
"Any time Bush would stir up fear and make a big speech, bin Laden would appear threatening people with a story about what he was going to do," Castro told state media during a meeting with a Lithuanian-born writer known for advancing conspiracy theories about world domination. "Bush never lacked for bin Laden's support. He was a subordinate."
Nicht von der Hand zu weisen.
Much attention has been paid recently to the increasing occurrence of American-grown Islamic terrorists conducting attacks against US targets, primarily in the homeland. Less attention has been paid to homegrown terrorism, not exclusively Muslim terrorists, exported overseas to target non-US persons. This report examines the implications of what it would mean for the US to be seen increasingly as an incubator and “exporter of terrorism.”
Da bleibt kein Auge trocken! SECRET//NOFORN. Mwahahahaha
Update: Hier ist der Kontraste-Beitrag in der Mediathek. Diese FDP-Frau ist wirklich der Hammer. (Danke, Adrian)
Fünf verschossene Raketen, das bedeutet: Mindestens 2.000 kleine, hochexplosive Sprengkörper kamen zum Einsatz. Das völkerrechtliche Verbot solcher Munitionen trat gestern, am 1. August 2010 in Kraft. Die USA haben es nicht unterzeichnet.Mit anderen worten: business as usual. Na dann: weitermorden!
Die Schweden haben ja schon beim Umgang mit Pirate Bay gezeigt, dass sie im Zweifelsfall ihre eigenen Gesetze dem Rumzicken der Amis unterordnen. Das war also von vorneherein klar, dass das nur ein Puzzlestein in der Verteidigung sein kann.
Ich erwähne das, weil Don Alphonso gerade in der FAZ einen schönen Beitrag publiziert hat, wo er Wikileaks wie folgt beschreibt:
So gesehen ist Wikileaks nicht im Mindesten eine Ansammlung obskurer Hacker mit Drohpotential, oder Helfer von Terroristen, oder was sonst noch von gewissen Medienvertretern verbreitet wird, sondern eine zutiefst bürgerliche Angelegenheit der Selbstverteidigung, wie der Steuerberater gegenüber dem Finanzamt und der Anwalt gegenüber dem schlechten Berater in der Bank.Das Mem ist ausbaufähig! Schön gesagt, Don Alphonso!
Update: Es ist Fox Business. Fox Business ist der Schwesterkanal von Fox News, daher fasse ich die jetzt mal zusammen. Der Mann ist übrigens ein Richter und arbeitet auch für Fox News als "legal analyst", siehe auch dieses Video von ihm.
Oh und wo wir gerade bei Dokumenten der Zeitgeschichte sind: das aktuelle Cover von Time Magazine ist auch so eines. Propaganda vom allerfeinsten! "What Happens if We Leave Afghanistan" und dahinter ein Foto einer Afghanin, der die Nase abgeschnitten worden ist.
Update: gegen Ende (bei ca 40 Minuten) wird er zu dem Journalisten-Aussieben befragt. Money Quote, ab 42:25, da werden sie zu dem "insurance" File gefragt:
Q: Wikileaks has apparently posted an encrypted file called insurance that is 40 times as large as what they originally posted. Is the Defense Department making any efforts to try to find out what exactly is in that file?
A: I'm not gonna speak to those kind of thing *wischende Handbewegung*
A spokesman for MIT said: “We are monitoring the situation closely, but are not commenting at this time.”
McCarthy wäre stolz auf diese Leute.Ich empfehle auch diesen Kommentar im Harper's Magazine dazu. Gut zu sehen, dass die US-Presse zumindest vereinzelt mitkriegt, was da gespielt wird. (Danke, Oliver)
Und dann haben sie angefangen, Reporter ganz offen nach ihrer Regierungsfreundlichkeit zu selektieren. Na super. Ich fürchte, die Idee, dass die uns wieder retten kommen, wenn wir im Faschismus versinken, können wir uns abschreiben.
These actions are likely a violation of the Espionage Act, and they arguably constitute material support for terrorism. The Web site must be shut down and prevented from releasing more documents — and its leadership brought to justice.
Könnte so auch direkt bei Fox News laufen. Wi-der-lich.Ich erfahre gerade, dass es hierzu ein paar Parodien im Internet gibt. Z.B. diese hier. Wenn ich noch mehr finde, verlinke ich die lustigeren hier.
Da waren einige in den Kommentaren verlinkt, aber dann hat die Washington Post die Kommentare alle gelöscht. Tolle Nummer, so stellt man sich unabhängige Presse vor.
In der Bush-Rede ruft dieser Ultra-Fundi dazu auf, dass die USA Julian in- und außerhalb des Territoriums der USA verhaften sollen, ob das jeweilige Land mitspielt oder nicht.
It can employ not only law enforcement but also intelligence and military assets to bring Assange to justice and put his criminal syndicate out of business.
An der Stelle ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass der Mann besorgt ist, die nächsten Daten auf Wikileaks könnten ihn in den Knast bringen.Update: Kommentare sind (zumindest partiell) wieder da.
Gut, wenn man knapp bei Kasse ist, ist das bestimmt kein schlechter Deal, um so an von anderen Leuten bezahlte Pornos zu kommen.
Aber wie gruselig ist die Vorstellung denn bitte, dass dein ISP deinen Traffic bei irgendwelchen unklaren Gestalten vorbeiroutet?!? Finster.
Es erlaube, "Finanztransaktionen, die den internationalen Terrorismus fördern, wieder" nachvollziehen zu können. "Das heutige Inkrafttreten stellt … einen wichtigen Schritt für die Gewährleistung der Sicherheit sowohl der EU-Mitgliedsstaaten als auch der USA dar."Endlich können wir wieder sicher Mercedes fahren.
Oh und wo wir gerade bei Terroristen waren: Jake Appelbaum hat an der US-Grenze Ärger gekriegt. Sie haben ihm sein Telefon weggenommen und ihn stundenlang verhört. Seinen Laptop durfte er behalten, weil er ohne Festplatte darin einreiste, aber seine drei Telefone haben sie ihm abgenommen. Money Quote:
Officials from the Immigration and Customs Enforcement and the U.S. Army then told him he was not under arrest but was being detained, the sources said.
Riiiight. Jake hatte zuletzt auf der HOPE Julian Assange vertreten, als klar wurde, dass das FBI sich mit ihm "unterhalten" möchte. Jake ist US-Bürger, insofern hat er da nur die freundschaftliche Behandlung gekriegt. Ausländer wären vermutlich direkt in Richtung Guantanamo verschwunden worden. Change we can believe in!Auf Wikileaks ist übrigens zeitlich passend eine Datei namens "insurance.aes256" aufgetaucht. Da geht es nicht um Versicherungsdaten, sondern das ist eine "Lebensversicherung" für Wikileaks-Aktivisten, eine unverholene Drohung, dass wenn jemandem etwas passiert, das Passwort für diese Datei veröffentlicht wird. Ob das jetzt taktisch klug war, werden wir sehen. Nach dem Zuckerbrot, dass sie 15000 Akten als Teil ihrer Schadensbegrenzungs-Prozedur zurückgehalten haben, ist das dann jetzt halt die Peitsche. Die Presse ergeht sich gerade in wilden Spekulationen, was da drin sein könnte. Vermutlich sind es nur lauter Nullen und das ist nur ein schöner Medien-Fnord. Wer weiß. Währenddessen versucht das US-Militär weiter Stärke zu demonstrieren und verhört die behinderte Mutter von dem Manning. So gewinnt man die "hearts and minds" der Bevölkerung!
Update: Oh übrigens hat Julian der Presse erzählt, sie hätten die Daten vorab dem Weißen Haus angeboten, damit die auf Namen von Informanten und Unschuldigen zeigen können, die sie dann rausgefiltert hätten. Das Weiße Haus hat abgelehnt. Damit hat Wikileaks ihnen das "Blut an den Händen" Argument elegant aus der Hand geschlagen.
Deswegen verstärkt das Weiße Haus nun den Druck auf Assange, der Australier soll als linker Eiferer dargestellt werden. Regierungsberater verschickten diese Woche das SPIEGEL-Interview mit dem WikiLeaks-Mann an Reporter. Sie unterstrichen die Passage, in der dieser sagt: "I enjoy crushing bastards" - er spucke vor allem den Mächtigen gerne in die Suppe.So fängt es an. Mal sehen, wie weit sie gehen wollen.
Ich komme gar nicht darüber hinweg, wie absurd das ist. Wir haben hier auf der einen Seite jemanden, dessen Beruf es ist, andere Menschen zu töten oder dafür zu sorgen, dass sie von seinen Untergebenen getötet werden. Auf der anderen Seite ist ein Mann, der eine Webseite betreibt.
Und jetzt wirft der erste dem zweiten vor, Blut an den Händen zu haben?!
Unglaublich.
Wir brauchen mal einen neuen Award. Das hat Otto Schily nicht verdient.
Man muss sich doch generell fragen: Was bleibt denn überhaupt heute noch geheim? Ob das jetzt im Kriegsfall ist, ob das Bankenkonten sind, was immer.Das war ja zu erwarten, dass das die Hauptbefürchtung der CDU ist, dass ihre schwarzen Konten auffliegen könnten :-)
Money Quote 2:
Wie wollen Sie denn noch geheime Aktionen durchführen, wie will Politik oder Militär strategische, taktische Entscheidungen vorbereiten, wenn man heute immer damit rechnen muss, dass es irgendwo jemanden gibt, der über elektronische Instrumente solche Informationen vermarktet? Das mag zwar die Öffentlichkeit interessieren, die Politik ist nur aufgefordert und das Militär ist aufgefordert, nur das zu tun, was rechtens ist, denn sie müssen heute - und darin liegt, wenn Sie so wollen, der Vorteil der Veröffentlichung - damit, wenn es öffentlich wird, auch akzeptabel bleiben.Äh… das erinnert ein bisschen an Loriots grandiose Rede. *verhaspel* *stammel* Und er hat ja völlig Recht! Das ist ja eine Schande, wenn sich Politik und Militär plötzlich nur noch rechtens verhalten dürfen!1!! (Danke, atoth)
A powerful Afghan insurgent leader and a man identified as Osama Bin Laden's financial adviser purchased ground-to-air missiles from North Korea in 2005, according to an uncorroborated U.S. intelligence report released by Wikileaks on Sunday.
O RLY? Die Vermutung ist wahrscheinlich, dass so viele Dokumente eh keiner durchgeht. Ich kann da jedenfalls nichts finden, wenn ich nach den Zitaten suche. (Danke, Tim)
MR.GIBBS: Well, again, I think that is — those are made on a document-by-document basis. I’m not an expert in the classification process. Look, obviously if you — I think the President would always lean on the American people knowing as much as they possibly can.Q — not this time.
MR. GIBBS: No, no, no, no. Hold on, let’s be clear.
Harharhar. Man kann sich das auch als Video runterladen. (Danke, atoth)
„So etwas darf nicht passieren“, sagte Polenz […]. Für „militärisch bedeutsam“ halte er den Vorgang, weil „die Taliban aus der Beschreibung zurückliegender Operationen auf das künftige Vorgehen der Alliierten schließen und sich darauf einstellen“ könnten.Genau die gleiche selbstwiderlegende "Argumentation" wie bei den Amis. Wikileaks hat absichtlich nur 75.000 der 92.000 Papiere veröffentlicht bisher, genau um Schaden von Personen in Afghanistan abzuwenden. Aber das ist für die CDU wahrscheinlich zu hoch.
Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob die CDU da auch was zu verbergen hat. Wieviel Leichen haben die da wohl noch im Keller? Hat Deutschland da auch Todesschwadronen losgeschickt, auf Geheiß der CDU?
Update: Falls jemand nicht auf Anhieb weiß, was für Leichen im Keller und Todesschwadronen ich da gemeint haben könnte: KSK und BND sind in Afghanistan im Einsatz, und was die da tun ist geheim, das wissen wohl nicht mal die Obleute der Fraktionen.
Ich werde ja gelegentlich nach der Zukunft des Journalismus gefragt. Hier könnt ihr sie sehen. Ihr kennt das sicher: ihr klickt irgendwas bei Wikipedia, seht drei interessante Links, folgt denen, findet mehr interessante Links, und wacht Stunden später aus einem Wikipedia-Wachkoma auf, das ihr mit Rumklicken verbracht habt. DAS ist die Zukunft des Journalismus. Wenn jemand ein Internet-Angebot hat, das einen tatsächlich dazu bringt, sich stundenlang fasziniert durch Webseiten zu klicken. Und bei den Afghanistan War Logs schafft das nur einer: der Guardian. Die haben da ein Video, wo ein Journalist der interessierten Bevölkerung erklärt, wie man die Einträge zu lesen hat, was die Abkürzungen bedeuten. Und dann haben sie tatsächliche Einträge zum Lesen. SO muss das sein. Und oben drüber — eine interaktive Landkarte mit dem Ort des Berichts ausgewiesen. Das, liebe Freunde, ist die Zukunft des Journalismus. Man muss genug Substanz dahinter haben, dass sich der geneigte Leser stundenlang gespannt durchklicken kann. Denn das merke ich mir als Leser. Und komme wieder.
Update: Der Spon-Chefredakteur sieht das übrigens auf Nachfrage ähnlich.
Währenddessen erklärt Guttenberg dem Deutschlandfunk, die "radikalislamischen Taliban" könnten sich die Wikileaks-Informationen "zunutze machen". Aus meiner Sicht ist ja seit der Fotoserie alles zu Guttenberg gesagt.
Zur geplanten Entscheidung von Wikileaks, die geheimen Militärdokumente öffentlich zugänglich zu machen, sagte Rhodes: "Wir verurteilen die Veröffentlichung von geheimen Informationen, welche die Leben von Soldaten aus den USA oder anderen verbündeten Nationen und unsere nationale Sicherheit gefährden können."Hey, Herr Rhodes, wenn Sie Ihre Soldaten da nicht hingeschickt hätten in diesen sinnlosen Krieg, wäre ihr Leben noch weniger gefährdet!
Beim Durchblättern der Berichterstattung sehe ich leider nicht viel, was nicht schon vorher bekannt war. Für die New York Times ist die Kernaussage, dass der ISI (Pakistans Geheimdienst) hinter der Taliban steckt. Haben wir schonmal gehört. Bei Spiegel und Guardian hat das Todesschwadron einen höheren Stellenwert. Mein Money Quote ist beim Guardian:
In a statement, the White House said the chaotic picture painted by the logs was the result of "under-resourcing" under Obama's predecessor, saying: "It is important to note that the time period reflected in the documents is January 2004 to December 2009."
Ist das geil oder was? "Nee, nee, das war unser Vorgänger" und dann den noch anpinkeln wollen, nicht weil er einen sinnlosen Krieg in Afghanistan angefangen hat, den die Amis gerade verlieren, sondern wegen "under-resourcing". Da sieht man mal, dass die Obama-Regierung nichts verstanden hat, gar nichts.Update: Wikileaks hat die Rohdaten.
"Geld gibt es von uns nur gegen Ausgabebeleg. Wir zahlen den Wikileaks-Leuten kein Gehalt, keine Honorare, keine Tagessätze und nicht einmal die Spesenpauschalen wie sie im deutschen Steuerrecht vorgesehen sind"Ich bin ja traurig, dass sich der Freitag für diese Kampagne hergegeben hat.
Im Übrigen bestätigen sie meine Darstellung, dass sie ihre Quellen selber nicht benennen können. Falls mir das einer nicht geglaubt hat.
Bevor hier jemand anfragt: ich weiß auch nicht, ob der wirklich die Quelle war oder nicht. Und Wikileaks weiß das auch nicht. Die haben ihr System absichtlich so gebaut, dass sie das selber nicht wissen. Insofern könnte das jetzt eine PR-Lüge des US-Militärs sein, um zu demonstrieren, dass man als Wikileaks-Quelle nicht sicher ist. Nichts genaues weiß man nicht.
Aber zwei Dinge sind klar: mit diesem Adrian Lamo will man nicht reden, weil der einen womöglich ans Messer liefert. Und dieser Typ, wenn die Story wahr ist, ist ein unglaublicher Idiot, wenn er wirklich rumgeprotzt hat, er habe das Video geleakt.
Update: mhh, ich sollte noch ein bissche Kontext dranschreiben. Kevin Poulson ist ein "Ex-Hacker", den sie mit der Androhung von einer fetten Haftstrafe "reformiert" haben. Offiziell ist er jetzt "Journalist" und arbeitet für Wired, wo er eine nicht unspannende Kolumne schreibt. Inoffiziell heißt es, dass er jetzt für das FBI bzw. die Dienste arbeitet. Adrian Lamo ist ebenfalls ein Ex-Hacker, der als "obdachloser Hacker" Berühmtheit erlangte. Es heißt, er ist ein Kumpel von Kevin Poulson. Ich kenne beide nicht persönlich, und würde beiden nichts anvertrauen. So läuft das halt in Amerika. Da hast du die freie Wahl zwischen "federal pound-me-in-the-ass prison" und einem Job als FBI-Informant.
Update: Etwas deutlicher: ja, ich glaube das im Moment, dass das eine Lüge des US-Militärs ist, um Wikileaks kaltzustellen. Das ist schließlich auch genau deren Strategie laut dem geleakten Manual. In der Öffentlichkeit Zweifel an Wikileaks Quellenschutz säen. Und genau das passiert ja hier gerade.
Update: Passt übrigens prächtig, denn Poulson war auch derjenige, der kürzlich in Wired diese Agitprop-Story gebracht hatte, dass Wikileaks ihre Informationen illegitim aus Tor-Sniffing erlangt hätten, was sowohl Tor als auch Wikileaks dementieren.
Interessanterweise gibt es ein Dementi:
We hear from the Wikileaks folks that the premise behind these news articles is actually false — they didn't bootstrap Wikileaks by monitoring the Tor network.
After the incident, we went back to the FOB [forward operating base] and that’s when I was in my room. I had blood all down the front of me from the children. I was trying to wash it off in my room. I was pretty distraught over the whole situation with the children. So I went to a sergeant and asked to see [the mental health person], because I was having a hard time dealing with it. I was called a pussy and that I needed to suck it up and a lot of other horrible things. I was also told that there would be repercussions if I was to go to mental health.Wired.com: What did you understand that to mean?
McCord: I would be smoked. Smoked is basically like you’re doing pushups a lot, you’re doing sit-ups … crunches and flutter kicks. They’re smoking you, they’re making you tired. I was told that I needed to get the sand out of my vagina…. So I just sucked it up and tried to move on with everything.
Den Guardian halte ich für relativ unverdächtig in der Beziehung, aber beim Spiegel riecht man zwischen den Zeilen den Neid und die Furcht vor der Konkurrenz. Wenn sie da Wikileaks damit angreifen, dass sie im Zweifel Geheimhaltungsgesetze verletzten… äh, ja, und, hat der Spiegel das nicht auch mal getan? Damals, als sie noch ein Nachrichtenmagazin waren? War das nicht mal die Idee hinter investigativem Journalismus? Und heute kommt vom Spiegel nur noch gruseliger Wir-Werden-Alle-Störben Terrorpanik-Agitprop der tiefsten Schublade. Der Artikel verbraucht viele Worte, hat aber nur einen Inhalt: der Terror ist NOCH schlimmer als bisher von uns verbreitet!1!! Die haben nämlich moderne Waffen jetzt, die fiesen Terroristen!1!!
But there are those who fear that WikiLeaks is more like an intelligence service than it would care to admit — a shadowy, unaccountable organisation that tramples on individual privacy and other rights. And like so many others who have claimed to be acting in the name of the people, there are those who fear it risks oppressing them.
Ich glaube ja, dass diese Angst vor allem daher kommt, dass Wikileaks nicht alles sofort veröffentlicht, sondern vorher Zeit fürs Prüfen und in krassen Fällen für Presse-Vorbereitung braucht.
Wikileaks said that it had to break through encryption by the American military to view the video of the US air crew shooting Iraqi journalists and civilians. It remains unclear if the group received an encrypted video from an anonymous source, or whether it hacked through the Pentagon's firewalls to obtain the footage.
Immerhin ist der letzte Satz im Artikel nicht völlig Murdoch-isiert worden:The US joins a long list of states to take issue with the site. China, North Korea, Thailand, Zimbabwe and Russia, have tried to block access to Wikileaks after disclosures on the site.
Harhar
Der wird sich wahrscheinlich ausgerechnet haben, dass ihm die ganzen US-Regierungskunden weglaufen könnten, wenn Reuters zu kritisch berichtet. Oder so.
Oder stellt euch mal vor, das wären deutsche Soldaten, die da wild Leute umballern würden, und unsere Regierung hätte eine Zensurinfrastruktur am Start.
Now it appears from the tape that at least some of those hit on the ground were unarmed. But a journalist who was in the general area that same day said that it's important for all of us to remember it was a hectic, violent and uneasy day.
Was für ein lahmer Spin, da hätte ich mir jetzt aber mehr erwartet.Update: Jetzt hat auch die New York Times was, und da ist auch ein schöner Spin drin am Ende:
The report showed pictures of what it said were machine guns and grenades found near the bodies of those killed. It also stated that the Reuters employees “made no effort to visibly display their status as press or media representatives and their familiar behavior with, and close proximity to, the armed insurgents and their furtive attempts to photograph the coalition ground forces made them appear as hostile combatants to the Apaches that engaged them.”
Seht ihr? Die Journalisten waren selber Schuld. Die hätten sich nicht so aufreizend kleiden sollen!1!!
Update: MSNBC hat ein Interview dazu, u.a. (nur kurz) mit Julian Assange.
Update: Markus Kompa weist darauf hin, dass selbst das Verfassungsgericht nichts dabei findet, wenn jemand wegen eines Links auf Wikileaks eine Hausdurchsuchung kriegt.
Bei uns sieht es auch nicht viel besser aus. Das ehemalige Nachrichtenmagazin? Die Tagesschau? Nichts. Ausgerechnet das Handelsblatt hat was. WTF?! Für die Frankfurter Rundschau hat es sich gelohnt, da ist das sofort auf Platz 1 der meistgelesenen Meldungen gelandet.
Was für eine armselige Presselandschaft wir doch haben auf dieser Welt. Eine Schande.
Update: der Guardian hat auch was. Die üblichen Verdächtigen :-)
Update: Geht mal zu MSNBC und sucht nach wikileaks, dann geht zurück und sucht nach Tiger Woods. WTF?!
Update: AP hat was, bemüht sich aber sichtlich, Wikileaks nicht zu erwähnen (tun es aber doch am Ende). WTF?!?!? Ich kann ja gar nicht verstehen, wieso Reuters nichts hat. Die sind doch nun direkt betroffen!
Update: Ich kann mir keine deutlichere Symbolik vorstellen als diesen Screenshot von reddit.com gerade. Da sieht man mal, welche Meldung die Leute für wichtig halten und wo sie sich informieren. Die Medien haben ja wohl mal vollumfänglich versagt gerade, das geht ja gar nicht.
Update: MSNBC hat jetzt doch was.
Update: Wird noch besser: geht mal zu msnbc und such nach wikileak (falsch geschrieben)!
Update: Fox News hat jetzt auch was.
Update: Reuters hat endlich auch was. Nach nur 7 Stunden.
Update: Und jetzt auch CNN.
Na dann: frohe Ostern! #wikileaks
Update: Netzpolitik hat ein paar Links dazu zusammengetragen; das waren Reuters-Journalisten und die Szene spielte sich vor drei Jahren ab.
Übrigens: Reuters hatte versucht, das Video per FoIA-Request zu kriegen.
Das Papier zitiert als Haupt-Pro-Faktor für weitere Militärpräsenz die "öffentliche Apathie", die den Regierungen erlaubt, die Wähler zu ignorieren (kein Scheiß, das formulieren die genau so in dem Papier).
Money Quote an der Stelle:
The Afghanistan mission's low public salience has allowed French and German leaders to disregard popular opposition and steadily increase their troop contributions to the [ISAF]. Berlin and Paris currently maintain the third and fourth highest ISAF troop levels, despite the opposition of 80 percent of German and French respondents to increased ISAF deployments
Am wichtigsten sind den Amis an der Stelle Frankreich und Deutschland, aus naheliegenden Gründen. Ihre Hauptsorge ist daher, dass eine lokales Maximum an Toten zum Truppenabzug führen könnte.Dann analysieren sie Frankreich und Deutschland und schreiben über Deutschland:
German opponents of ISAF worry that a war in Afghanistan is a waste of resources, not a German problem, and objectionable in principle, judging from an INR poll in the fall of 2009.
INR ist dem US-Außenministerium untergeordnet. Die haben hier Umfragen gemacht. Wie kommt man da raus? Ganz einfach: mit PR.Tailoring Messaging Could Forestall or At Least Contain Backlash
Was könnte man da z.B. erzählen? Auch dafür hat die CIA einen Plan:Appeals by President Obama and Afghan Women Might Gain Traction
Weil die Franzosen und Deutschen Obama so vertrauenswürdig finden! Und mit Frauen kann man immer punkten bei uns.The same poll also found that, when respondents were reminded that President Obama himself had asked for increased deployments to Afghanistan, their support for granting this request increased dramatically, from 4 to 15 percent among French respondents and from 7 to 13 percent among Germans. The total percentages may be small but they suggest significant sensitivity to disappointing a president seen as broadly in sync with European concerns.
Nur damit ihr mal seht, wie man heutzutage Meinungen manipuliert. Dieses Dokument muss mehr in den Mainstream. Also los, twittert, bloggt, und sprecht mit euren Bekannten darüber.Sehr schön auch, wie die CIA die Franzosen einschätzt. Denen muss man einfach ein paar Flüchtlinge vor der Nase rumwedeln, und ihnen ein paar Märchen erzählen, wie die ISAF den Flüchtlingen hilft, und dann ist alles wieder gut.
Update: Heilige Scheiße, lest euch mal deren ganzen Twitter-Feed durch seit gestern. Das ist ja mal übel. Hoffentlich verunfallt die CIA die jetzt nicht. Hintergrund ist offenbar, dass Wikileaks auf einem Video sitzt, das dokumentiert, wie die Amis Zivilisten abmurksen. Keine Ahnung, warum sie das noch nicht veröffentlicht haben. Ich hätte das ja direkt Al Jazeera oder so in die Hand gedrückt. Man macht sich doch nur angreifbar, wenn man auf sowas sitzt. Und jetzt wäre auch ein guter Moment, um sich mal über Rückversicherungen Gedanken zu machen, eine Art Totmannschalter.
Update: Wenn Dieser Kommentar hier stimmt, können Mitarbeiter der US-Regierung gerade die Berichterstattung zu Wikileaks nicht sehen. Da scheint also echt das Notfallprogramm inklusive China-Option fürs Internet losgetreten worden zu sein. Wow.
The document is significant because it reveals billions in cash, bonds and other property held with Kaupthing by a vast number of investors and asset hiders, including Goldman Sachs, Deutsche Bank, Credit Suisse, Morgan Stanly, Exista, Barclays, Commerzbank AG, etc.
Das passt ja mal wieder wie Arsch auf Eimer. Ganz großes Kino!
Since WikiLeaks uses ``trust as a center of gravity by protecting the anonymity and identity of the insiders, leakers or whisteblowers'', the report recommends ``The identification, exposure, termination of employment, criminal prosecution, legal action against current or former insiders, leakers, or whistleblowers could potentially damage or destroy this center of gravity and deter others considering similar actions from using the Wikileaks.org Web site''.
Nun, äh, so richtig erfolgreich war das ja nicht *hust*.Wem NOFORN nichts sagt: das ist ein US-Geheimhaltungszusatz, der besagt, dass das Dokument Ausländern nicht zugänglich gemacht werden darf (also auch nicht innerhalb der Nato o.ä.).
Update: Einer meiner Werbekunden teilt mir gerade mit, dass sie ein Wikileaks-Support-T-Shirt ins Angebot genommen haben, und fünf Euro des Preises direkt an Wikileaks weiterreichen wollen.
Erschütternd ist, dass nicht der ISP Cryptome geblockt hat, sondern Network Solutions, der DNS-Registrar. Und zwar auf Zuruf, wegen DMCA.
Die US-Presse berichtet.
Update: MS hat die Beschwerde zurückgezogen, cryptome.org ist wieder online. Hoffentlich laufen Network Solutions jetzt trotzdem mal die ganzen Kunden weg, die die noch haben.
Reykjavík Energy lends Magma a full 70 percent of the purchase price with a bullet loan, meaning Magma makes no payments until the end of the loan term – seven years later [apart from the down payment of 30 percent, of course].Reykjavík Energy has no guarantee for the loan except the shares in HS Orka itself – i.e. Magma Energy puts up no collateral.
The loan bears interest of 1.5 percent. [Wouldn’t you love for, say, your mortgage to bear interest of 1.5 percent?!]
The loan is in US dollars, so all exchange rate risk is taken by Reykjavík Energy.
Unfassbar. Das wäre so ein Moment, wo ein Mob mit Heugabeln echt angebracht wäre, so mal von der historischen Perspektive her.Update: Die Meldung ist vom letzten Jahr, inzwischen sind die nicht mehr an der Macht. Es ist unklar, was aus diesen Deals jetzt wird. Daher ist das jetzt auch auf der Agenda gerade, weil das mal geklärt werden muss.
Paypal hat damit für mich zumindest jeden Zweifel an ihrer Unseriosität ausgeräumt.
Apropos Wikileaks: inzwischen ruft sogar Pirate Bay zum Spenden für Wikileaks auf.
Ich habe zwar keine konkreten Zahlen, aber man sagte mir, die Spenden für Wikileaks würden stetig reinkommen bei der Wau Holland Stiftung. Sehr erfreulich! Möge uns Wikileaks noch lange erhalten bleiben.
Wenn die Zeitungen und Magazine anständig für die Inhalte bezahlt hätten, die sie in den letzten Monaten von Wikileaks erhalten und für ihre Berichte verwendet haben, dann wären die wohl kaum in der derzeitigen Lage. Es scheint mir, dass die Journalisten die gleiche Kostenlos-Mentalität pflegen, die sie an allen Ecken und Enden beklagen. Was zahlt denn die Zeit so an Wikileaks?Sehr schön gesagt!
So, und jetzt spendet mal schön, müsste ja noch was übrig sein, das nicht an Wikipedia gegangen ist *hust*
Oh übrigens: Wikileaks-Spenden in Deutschland sind steuerabzugsfähig. Und man weiß, dass sie auch dem Projekt zugute kommen und nicht einem obskuren Förderverein :-)
Insgesamt ging der Tag schon krass los, die Tickets waren schon eine Stunde vor der Keynote ausverkauft. Die ganzen findigen Nerds waren schon gestern angereist und hatten stundenlang angestanden, um sich ein Ticket zu sichern. Heute haben wohl einige Leute in die Röhre geguckt und kamen nicht rein. Das ist natürlich alles sehr unbefriedigend für uns, aber es gibt in Berlin schlicht keine größeren in Frage kommenden Veranstaltungsorte ausser dem ICC, und mit den Leuten von der Messe Berlin will keiner wirklich reden, weil die komische Vorstellungen haben wie "dann müsst ihr auch das Internet, die Verpflegung und die Garderobe von uns kaufen". So werden wir wohl auch in Zukunft mit dem bcc leben müssen, auch wenn es zu klein ist.
Ich werde mal anregen, dass wir nächstes Jahr auch ein Dragons Everywhere mit den Berliner Unis machen, damit niemand ganz nach Hause gehen muss, weil er nicht reinkam.
Das Internet ist den ganzen Tag schon eher flaky, was angesichts unserer Streaming-Versprechen natürlich besonders ärgerlich ist. Das liegt daran, dass wir die Hardware für Router und Switches immer leihen müssen, und die erst kurz vorher kriegen, und da schon auch mal was kaputt ist oder geht und wir dann Teile tauschen müssen. Insofern können wir da auch nicht so viel gegen tun, außer uns für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Der Wikileaks-Vortrag war ganz großes Kino, übrigens. Zieht euch den mal als Video, wenn ihr den nicht live geguckt habt. Die haben ihr Projekt vorgestellt, in Island eine Art Offshore-Publishing-Center aufzubauen als Gegenposition zum Offshore-Banking. Island hat gerade von Banking die Schnauze voll und die kennen alle Wikileaks, weil Wikileaks die Liste der Leute geleakt hatte, die sich mit ihrem Geld aus dem Staub gemacht haben. Da gab es eine lustige Geschichte zu, dass das staatliche Fernsehen Islands das als 8-Uhr-Nachrichten bringen wollte, aber eine einstweilige Verfügung kassiert haben, dass sie das nicht bringen dürfen. Also haben die gesagt, das wäre unser Thema gewesen, wir haben auch nichts anderes vorbereitet, also hier ist die URL bei Wikileaks, guckt euch das halt selber an. Seit dem kennt jeder in Island Wikileaks und die sind auch in der Laune gerade, mal den anderen Ländern den Mittelfinger zu zeigen und die Wikileaks-Leute waren da mal in ein Fernseh-Interview eingeladen, und haben die Idee eben live im Fernsehen angesprochen, und da echt eine Welle losgetreten mit der Idee. Wenn das klappt, wäre das ein großer Schritt für Wikileaks, die Pressefreiheit und Menschenreche.
Am Ende hat Wikileaks standing ovations gekriegt.
Aber auch so zeigt dieses Dokument, dass die Bundeswehr ihre Dokumente nicht verschlüsseln muss, damit sie für den Feind wegen Unverständlichkeit wertlos werden. Da regnet es nur so unklare Abkürzungen wie "InfraOffz", "SchtzKp", etc. Allerdings fallen uns gerade die Verräter bei der Zeit in den Rücken und übersetzen den Kram zurück ins Hochdeutsche. Völlig klar, die gehören alle in den Knast! So schnell kann die Bundeswehr doch gar nicht ihre Daten anders verschlüsseln, wie der Feind das jetzt alles entschlüsseln kann!1!!
Und man sieht auch schön, wie sie da den Leistenschneider haben auflaufen lassen. Nein, "nicht alle Personen trugen offensichtlich Waffen", liest man da auf Seite 24 in dem PDF. Das alleine hat ja schon mal einen Preis für schöne Formulierung verdient. Frauen und Kinder waren da keine. Das weiß man von einer HUMINT-Meldung vorher. HUMINT heißt, dass hat ihnen ein Spitzel gesagt. Ein hellsehender Spitzel offensichtlich, denn woher sonst sollte der Spitzel wissen, ob da später Frauen und Kinder sein würden. Und da wundert es auch niemanden, dass der Krieg so gut wie gewonnen ist, wenn wir da auf hellsehende Spitzel zurückgreifen können.
Dissertation for Doctor of Philosophy in Christian EducationPatriot University
Und im Vorwort heißt es dannIt is my burning desire to help Christians get back to a simple faith in God's Word.
Und DER schmückt sich mit einem Doktortitel!Update: Auch die Homepage der Patriot University ist großartig (Achtung: mit "Christian Flash Movie", Ton abdrehen)
"It is being done in secret. Clearly the intention is to get [Barack] Obama and the leaders of other rich countries to muscle it through when they arrive next week. It effectively is the end of the UN process," said one diplomat, who asked to remain nameless.
Dem ist nichts hinzuzufügen aus meiner Sicht.Heißt das jetzt, dass CO2 generell harmlos ist und wir es nicht senken müssen? Natürlich nicht! Das sind zwei unterschiedliche Probleme. CO2 ist trotzdem ein Treibhausgas und wir müssen unsere Emissionen senken und danach streben, CO2 wieder aus der Luft zu ziehen, um die bereits angerichteten Schäden zu reparieren.
Oh, der Vollständigkeit halber: die Weltbank wird von den Amerikanern kontrolliert.
Update: Hier gibt es eine Gegendarstellung, das sei bloß ein alter Draft und nicht so schlimm und die Entscheidungen würden erst in den Verhandlungen getroffen. Na wollen wir es hoffen. Es würde mich aber ehrlich gesagt wundern. Aber gut, die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
Update: Wikileaks hat das Papier! Wikileaks wird echt immer unverzichtbarer.
Update: Es gibt auch noch einen ausführlichen c't-Artikel zum Thema, ebenfalls von Borchers.
Die ganze Masche steht und fällt mit dem Detail, dass die in Rechnung gestellten Gebühren nicht als Strafe gemeint sind, sondern als Erstattung der ansonsten vom Rechteinhaber zu tragenden Kosten. Wenn eine Abmahnung nicht zum Ziel führt, z.B. weil der Abgemahnte unschuldig war oder am Existenzminimum lebt und nicht zahlen kann und man auch nichts pfänden kann, dann zahlt der Rechteinhaber die Anwaltskosten. Diese Regelung soll verhindern, dass der Streitwert willkürlich zu hoch gesetzt wird, oder dass eine freidrehende Kanzlei tausende von Menschen nach der Schrotflinten-Methode abmahnt, und dann jeweils das "Risiko" übernimmt, dass eine einzelne Abmahnung nicht läuft. Für die Kanzlei ist das ja kein echtes Risiko, die zahlen ja nur einmal ein Blatt Papier, ein paar Cent für das Ausdrucken, und das Porto. Der Stadler hatte jetzt ein Indiz dafür gefunden (auf Wikileaks übrigens), dass dieses Risiko eben nicht vom Rechteinhaber sondern von der Kanzlei getragen wird, und wenn dem so wäre, dann könnte jeder Abgemahnte die Zahlung der Gebühren verweigern. Das trifft also das Herz des Geschäftsmodells, so es denn eines ist. Schlimmer noch, dann könnte man auch anfangen, von Betrug und unzulässigen Massenabmahnungen zu reden und sich bei der Anwaltskammer über die Anwälte zu beschweren, und dann würde theoretisch Ärger bis zum Berufsverbot drohen. Kurz gesagt: das ist ein existenzielles Problem für die betroffene Kanzlei. Da würde man also denken, dass die direkt mit einer Klage wegen Geschäftsschädigung, übler Nachrede oder was auch immer da in Frage kommt reagiert. Tun sie aber nicht. Sie schicken eine Abmahnung. Daher glaube ich ja, dass die nicht wirklich wollen, dass das vor Gericht landet.
Nun greift so eine Abmahnung bei normalen Menschen als Bedrohung, aber nicht bei Anwälten. Anwälte verstehen ja die Risiken und Drohungen viel besser als Laien, und dementsprechend strahlt der Herr Stadler da auch im Moment gar keine große Panik aus sondern legt sogar noch einen drauf und spricht bezüglich DigiProtect von einem "unlauteren Geschäftsmodell".
Warum glaube ich jetzt, dass das ein Epic Fail für die Raubkopierer-Inkassobranche werden könnte? Weil auch der RA Kompa und der RA Vetter dazu bloggen und beide auf Seiten von RA Stadler zu stehen scheinen. Ich hoffe daher auch mal heimlich, dass es zu einem Verfahren kommt, und dieses Geschäftsmodell an der Stelle rückstandsfrei beerdigt wird.
Wahrscheinlich habe ich jetzt die Details nicht sauber dargestellt, glaubt im Zweifelsfall den verlinkten Anwälten und nicht mir. Die Materie ist ja doch diffizil :-)
Oh, sehr spannend auch, worauf Udo Vetter hinweist: die Echtheit des Wikileaks-Dokumentes bestreitet immer noch niemand.
Ich bin ja immer wieder erschüttert, dass solche Mega-Profiteure auf Kosten der Steuerzahler überhaupt nachts Schlaf finden. Da würde mir ja mein Gewissen keine Ruhe lassen. Da hat Rot-Grün größtmöglich verkackt. Ich bezweifle, dass die CDU und die FDP noch großflächiger versagen gekonnt hätten.
Zwischenzeitlich hieß es, Twitter habe die Pressefreiheit gerettet. Das ist natürlich Blödsinn. Die Fakten werden in diesem schönen Wikileaks-Editorial zusammengefasst.
However, the secret gag order against the report, granted on September 11, remains in effect, and entirely prevents the reporting of the report's contents. It is not the only one. Last month, the Guardian revealed that it had been served with 10 secret gag orders—so-called "super-injunctions"— since January. In 2008, the paper was served with six. In 2007, five. Haven't heard of these? Of course not, they are secret gag orders. The UK press has given up counting regular injunctions.
Pressefreiheit, my ass. Lest euch das mal in Ruhe durch. So sieht das bei uns auch bald aus, schließlich ist Schwarz-Geld an der Macht.
Mich erinnert sowas ja immer an die Leute, die sich freiwillig als KZ-Wärter gemeldet haben. Die sich an fiesen Taten ergötzen, sobald sie keine Sanktionen mehr dafür zu befürchten haben. Eine gesunde Mischung aus Soziopath und Feigling. Typisch Deutsch eben.
Am traurigsten finde ich, dass das ausgerechnet im Forschungsnetz so passiert. Bei Siemens hätte ich das noch erwartet. Aber auch die deutsche Forschung war ja nie zimperlich, wenn es darum ging, Unterdrückungsregimes zu befördern.
Im Übrigen ist damit natürlich auch DNSSEC gescheitert. Ab jetzt brauchen wir IPsec-Tunnel. Über die können wir dann immer noch DNSSEC machen, natürlich, aber DNSSEC schützt uns nicht vor so einem faschistischen Brutalo-Eingriff in unsere Kommunikationswege.
Update: Lutz schreibt mir gerade, dass das DFN offenbar die Hosen gestrichen voll hat und die PDFs von ihrem Webserver genommen hat. Backups gibt es beim AK Zensur: eins und zwei.
Update: Die Dokumente sind wieder da, allerdings verändert. Der Name des Autors ist weg, und der Vorschlag, Port 53 zu sperren, ist jetzt auch mit Fragezeichen. Nur so als Hinweis: der Autor ist Techie, rennt mit Zensursula-Shirt rum, und hat da offensichtlich keine Technikfolgenabschätzung durchgeführt vor Veröffentlichung der Folien. Aber auf unsere Freunde bei Wikileaks ist Verlass: Wikileaks hat das alte PDF.
Verstärkung der Selbstkontrolle von Unternehmen durch Einführung eines ZertifizierungskonzeptesÄh, wie meinen? Selbstkontrolle? Haben die GAR NICHTS verstanden?!
Das ist ja schon mal gar nicht so schlecht. Aber wie habe ich das mit den Synagogen und Fußballstadien zu verstehen? Dort dürfen doch präventiv Telefongespräche abgehört werden oder wie? (Danke, Oliver)
- Verzicht auf Online-Durchsuchung
- Verzicht auf automatische Kennzeichenerfassung
- Änderung des saarländischen Polizeigesetzes: Überprüfung der Praxis der Speicherung von Fotos und Fingerabdrücken strafunmündiger Kinder sowie Verzicht auf Videokontrollen im öffentlichen Raum und präventive Kommunikationsüberwachung (außer unmittelbar sicherheitsrelevante Bereiche wie Synagogen, Fußballstadien)
Mit spannendem Kommentar u.a. beim lawblog und bei netzpolitik.org.
Mein Lieblingszitat ist ja auf Seite 18:
Automatisiertes Erstellen und Versenden von AbmahnungenUnd auf Seite 26 erklären sie dann, dass der Rechteinhaber 20% pro erfasstem, abgemahntem und zahlenden Rechtsverletzer erhält, und dass die Quote für Sofortzahler 25% ist. Auf Seite 27 rechnen sie dann vor, dass man an einem verkauften Download ca 60 Cent verdient, aber an einem abgemahnten Piraten-Download 90 Euro.
Da hilft es dann auch nichts, wenn das Verteidigungsministerium Wikileaks überwacht
Da ist die Lösung der Italiener aber wirtschaftlich schlauer. Wenn die Anwohner an dem Giftmüll sterben, entlastet dass die Rentenkassen!1!!
www.stadtwerke-hameln.de
www.motorradonline.de/archiv/ermittlungen-gegen-bmw.198022.htm
www.lycos.de/1001stadt/anzeigen_detail.html,,s_24466__a_29d69d2d/krefeld%0a%0a%0a-unternehmensberaterin.html
www.heise.de/resale/termine/skin-resale/listpage-6
www.stiftung-warentest.de/online/geldanlage_banken/meldung/20821/20821.html
Ganz großes Kino. Nur falls mal wieder jemand behauptet, bei uns ginge Zensur ohne Missbrauch.
Voigt beschreibt die Aktion "Stoppt-Ramelow.de" (registriert auf Mandy Frieske, Junge Union Thueringen), sowie den Versuch mit "gezielter kontrastierender Werbung Bodo Ramelow zu verhindern". So sind auch Besuche bei Wahlkampfveranstaltungen Ramelows geplant, allerdings "in zivil", und ohne das "primaer die CDU oder das Team Thueringen" damit "in Verbindung" gebracht werden soll.Die Junge Union, das ist eben der selbe Menschenschlag wie die "große" schwarze Pest.
According to visir.is, loans made to the core investors of Kaupthing [the brothers Ágúst and Lýður Guðmundsson], and companies owned by them, amounted to some ISK 300 billion [USD 2.3 bn / EUR 1.6 bn].
Das ist ja schon eher peinlich. Kein Wunder also, dass es keine 24 Stunden gedauert hat, bis die ersten drohenden Anwälte bei Wikileaks aufschlugen.
Update: Wikileaks macht wohl Wartung gerade und Wikipedia geht offenbar für andere Leute, nicht jedoch aus dem T-Netz.
Update: Jetzt geht es auch von der Telekom aus wieder.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass es da drei Varianten von gibt, alle von Drittfirmen, die Airbus auf Kundenwunsch verbaut. Also ist das nicht Airbus anzulasten, wenn die kaputt sind. (Danke, Mickey)
Oh und wenn ihr gerade auf Wikileaks rumklickt, könnt ihr ja auch gleich mal das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien sichten, von dessen Existenz ich persönlich bisher noch nichts gehört hatte. Kein Wunder, denn hier geht es nicht etwa um Freihandel sondern um Patente und Copyrights und die Zementierung der Marktmacht der Pharma-Mafia.
Update: hat auch gleich jemand gemacht, und die Ergebnisse sind wenig überraschend.
3.3.1. Bedarf an der Normierung einer Ermächtigungsgrundlage zur Durchführung einer repressiven Online-DurchsuchungUnd es geht noch spannend weiter:Konkreter Bedarf für eine Online-Durchsuchung wird ausweislich der Fragebögen für die folgenden Fallkonstellationen gesehen:
- Sicherung bereits abgeschlossener, verschlüsselt gespeicherter Kommunikation (auch teilweise als "geronnene" Kommunikation bezeichnet), z.B. Daten aus zurückliegendem E-Mail-Verkehr, ICQ-Gesprächsverlauf, z.Z. mittels Steganographie und PGP;
- Sicherung von Dokumenten vor der Ver- bzw. nach der Entschlüsselung. Hierzu gehören auch:
- die Nutzung von privaten Postfächern mit geschlossenem Nutzerkreis ohne Datenaustausch und damit — mangels Kommunikation — ohne Möglichkeit einer TKÜ, sofern die Daten lokal auf einem Rechner gespeichert sind, und
- Straftaten, bei denen tatrelevante Daten nicht im Netz, sondern lokal auf der Festplatte gespeichert sind, z.B. bei Attentatsvorbereitungen, wenn ein offenes Herangehen an den Rechner ausgeschlossen ist, da die Offenheit der Maßnahme weitere Ermittlungsansätze vereigeln würde.
- Sicherung unverschlüsselter Daten, wenn der PC gewohnheitsmäßig nach Benutzung verschlüsselt wird;
- Feststellen von Passwörtern und genutzten Programmen (insbesondere wichtig bei Verwendung von Steganographie und PGP) zur Entschlüsselung von Daten
Die Erforderlichkeit von Online-Durchsuchungen ergibt sich nach den Evaluationsergebnissen unter anderem daraus, dass Tatverdächtige oftmals Passwörter für ihren Rechner nicht preisgeben und folglich — jenseits taktischer Erwägungen — eine offene Durchsuchung (§§ 102 ff. StPO) mit anschließender Beschlagnahme (§§ 94, 98 StPO) und Datenauswertung bei einem passwortgeschützten Rechner von vornherein keinen Zugang zu den gespeicherten Daten ermöglicht.Das ist natürlich eine dreiste Lüge. Selbstverständlich kommt man auch ohne Passwort an die Daten auf dem Rechner dran. Außer wir sprechen hier von einer PGP Passphrase oder sowas. Oder jemand benutzt Truecrypt oder Bitlocker. Lacher am Rande:
Außerdem besteht die Möglichkeit einen Rechner derart zu konfigurieren, dass bei Starten des Rechners durch einen fremden Nutzer bzw. in einer anderen als der üblichen Reihenfolge die Daten automatisch gelöscht werden und nach dem Löschen nicht wieder herstellbar sind. Auch in diesen Fällen wäre eine Durchsuchung nicht Erfolg versprechend.Da sprechen wohl gerade die Oberhauptkommissare Moe, Larry und Curly?
Aber abgesehen davon von den vielen Gründen, warum man sich über diese Leute lustig machen sollte: der Kernpunkt ist, dass sie plötzlich so tun, als könne man mit einem Bundestrojaner gerichtsfeste Beweise beschaffen. DAS ist der eigentliche Skandal. Das stimmt natürlich überhaupt rein gar nicht, weil nicht beweisbar ist, dass der Trojaner nicht die "Beweise" selbst dort hinterlegt hat, ob nun absichtlich oder nicht. Man könnte sich z.B. ein Szenario denken, bei dem die Chinesen einen Rechner über eine Lücke im Bundestrojaner übernehmen.
Aber tut mir leid, ich kann nicht anders, ich muss noch mehr humoristische Details posten:
Schwierigkeiten bereite das Sicherstellen von auf dem Computer bearbeiteten und anschließend auf externen Medien gespeicherten Dateien (z.B. USB-Stick), da diese Speichermedien bei einer konventionellen Durchsuchung aufgrund ihrer Größe häufig nicht gefunden werden könnten.Wie meinen?! Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR! Spezialexperten, wo man hinguckt. Und dann schreiben sie noch, dass man vor einer offenen Durchsuchung erst mal eine verdeckte braucht, damit man weiß, wo man gucken muss. Un-faß-bar. Und, mal unter uns, schon deren Sprache sagt ja eigentlich alles. "Ermächtigungsgrundlage zur Durchführung einer repressiven Online-Durchsuchung". Keine weiteren Fragen.
Update: Wikileaks ist überlastet, daher hostet auch der CCC ne Kopie.
Update: Spannend, spannend: Bei FAS gibt es auch eine Kopie des Dokuments, aaaaaber: das ist anders. Das von FAS hat Scans vom 31.5.2009 als Grundlage, das von Wikileaks hat Scans vom 2.6.2009 als Grundlage. Das Dokument ist also offensichtlich zweimal geleakt.
Das Gesetz ist also auf zukünftige Erweiterung ausgelegt. Das BKA kann da z.B. Naziseiten drauf tun, ohne dass das Gesetz geändert werden müsste. (Update: Siehe hier) Und die ISPs müssten das trotzdem blocken, weil es auf der Liste steht.
Und als nächstes kommt dann wahrscheinlich die staatliche Glücksspielmafia und will die Konkurrenz wegfiltern. Und dann kommt die Contentmafia und will Piratebay wegfiltern. Wikileaks verlieren wir wahrscheinlich schon in der 1. Runde. Wir können ja schon mal Wetten abschließen, ab wann dann Gewerkschaften und blog.fefe.de auf der Liste sind.
Update: Stellt sich raus: es gibt schon eine Wettliste, in welcher Reihenfolge uns das Internet wegzensiert wird. Platz 1: Wikileaks. Der CCC ist auf Platz 10 ("CCC") und 12 ("Hackertools") und mit ein bisschen Phantasie auch auf 1 (wir hatten die Wikileaker auf dem Congress), 2 ("Filesharing"; wir verbreiten unsere Congress-Videos per Bittorrent), 3 ("Anonymisierungsdienste", wir betreiben eine TOR-Node) und 6 ("Zensurlisten"). Und bis auf 4 ("Rechtsradikales") findet man den Rest im Hackcenter auf dem Congress, wenn man ein bisschen guckt. Oh und ich bin auf Platz 26! :-)
Update: Inzwischen Platz 14. Da geht noch was! :-)
Nee, Leute, damit dürfen wir uns nicht zufrieden geben. Internet-Abschalten geht gar nicht. Im Gegenteil müssen wir dafür sorgen, dass es ein Recht auf Internet-Zugang gibt. Das ist für die Meinungsbildung so unerlässlich wie früher der Fernseher war, den sie einem auch nicht pfänden dürfen (nur durch einen schlechteren ersetzen).
Der Reihe nach: Niemand hat behauptet, das DENIC habe die Domain gesperrt. So sah das noch nie aus, denn wenn ich beim DENIC säße und eine Domain plattmachen wollen würde, würde ich versehentlich den Eintrag in der .de-Zone verlieren oder so, jedenfalls würde es nicht wie Absicht aussehen. Und dann würde sich ein Domaingrabber die Domain greifen und da Pornos oder Trojaner verbreiten, und dann wäre die Domain verbrannt.
Nein, das war von Anfang an klar, dass da der Registrar, bei dem die Domain angemeldet war, oder der ISP, über den der Deal lief, die Domain fallen gelassen hat. Und da lag und liegt immer noch die Vermutung nahe, dass da jemand von außen nachgeholfen hat. Ich stelle mir das ungefähr so vor:
*klingel*Dieses Vorgehen hätte auch den großen Vorteil, dass der Provider die Schnauze hält, denn er kann ja schlecht der Presse sagen, hey, wir haben Kinderpornos gehostet und nichts gemerkt, bis das BKA bei uns anrief.Ja hallo?
Guten Tag, hier ist das Bundeskriminalamt. Sie hosten da gerade unter wikileaks.de Kinderpornographie. Wenn Sie die Domain schnell wegmachen, sparen wir uns die Durchsuchung.
*domainlösch*
Der Provider sagt, er habe fristgemäß gekündigt. Ich weiß ja nicht, wie euch das so geht, aber wenn mein Provider mir mitteilt, dass er demnächst alle meine Domains auf den Boden fallen lässt, das würde ich dann schon mitkriegen. Hier steht also im Moment Aussage gegen Aussage. Und solange das so ist, erübrigen sich weitere Berichterstattung dazu.
Ich persönlich halte die Ansage des ISPs für nicht glaubwürdig. Denn das ist genau das, was ich sagen würde, wenn ich wikileaks.de plattgehauen hätte, und mich da plötzlich und unerwartet jemand von Heise zu befragen würde. Beweisen muss man da auch nichts, man behauptet einfach, man habe das per Email gemacht, und das muss dann wohl der Spamfilter auf der Gegenseite verschluckt haben. Dass ein ISP Mailserver-Logs manipulieren kann, das muss ich hier glaube ich niemandem erklären. Und da das auch noch im Jahr 2008 war, bestand da auch noch keine Vorratsdatenspeicherungspflicht. Was für ein erfreulicher Zufall für den ISP. Anfang Dezember haben die für Ende März gekündigt. Das finde ich schon mal ungerade, aber gut. Und dann noch zwei Wochen weiter laufen lassen. Weil Ostern war oder wie? Nee, tut mir leid.
Hat sich Wikileaks mit der Zensur-Presseerklärung zu weit aus dem Fenster gelehnt? Kann man finden. Ich finde es nicht. Um nicht zu sagen: kann ich nachvollziehen, die Reaktion. Und ein laues Dementi des Providers gegenüber Heise würde ich auch nicht zum Anlass nehmen, da irgendwas zurück zu rufen.
Aber mal unabhängig von Wikileaks: mir gehen ja gerade die Leute tierisch auf den Sack, die da jetzt groß einen auf "told you so" machen. Erstens: Nein, hast du nicht vorher gesagt. Zweitens: die Faktenlage ist nicht besser als vorher. Drittens: den anderen mangelnde Recherchen und voreiliges Schlüsseziehen vorwerfen und dann selber unrecherchiert und voreilig schlussfolgernd auf eine Heise-Meldung hin die Aussage des Providers als Fakten hinzunehmen, obwohl es eine Gegenaussage des Domainbesitzers gibt, … das würde sogar einem Spiegel-Redakteur auffallen, dass das ein Widerspruch ist.
Überhaupt, AGB-Verletzung, dass ich nicht lache. Das ist die Standardausrede von Billig-Providern, wenn sie Kunden loswerden wollen. Das war z.B. schon immer die Standardbegründung, wenn Flatrate-Anbieter "Vieluser"-Kunden rauskanten wollten. Da muss schon mehr kommen als so eine Platitüde, so eine auf-F-Taste-gelegter-Textblock Standardausrede.
Nochmal zum Mitmeisseln: ich halte Denic für gänzlich unschuldig, im Gegenteil muss man deren Transit-Verfahren loben, sonst wäre die Domain jetzt nämlich tatsächlich eine Trojanerschleuder in Spammerhänden. Ob der Provider Mist gemacht hat oder nicht, wird sich noch zeigen müssen. Bisher sieht es für mich so aus. Wenn es so abgelaufen ist, wie ich das oben skizziert habe, würde ich denen trotzdem nur eine Teilschuld geben. Dann den Schwanz einzuziehen und die Domain zu canceln ist eine sehr menschliche Reaktion. Es hat nicht jeder das Zeug zum Helden und zu zivilem Ungehorsam. Mal ganz pragmatisch gesprochen: wenn das BKA bei einem Provider eine "Hausdurchsuchung" macht und da einmal das Equipment rausträgt, am besten noch inklusive der Rechner und Daten unbeteiligter Kunden, dann ist der ISP tot. Da hat sich unsere Junta einfach mal den längeren Hebel gegeben.
Update: AHA, es kommt Licht ins Dunkel. Wikileaks hat noch eine Erklärung herausgegeben und jetzt sieht das schon ganz anders aus. Der Domaininhaber hat da über seinen Provider versucht, die Domain bnd.de zu sich zu transferieren, und deshalb hat der Provider ihm gekündigt. Das ist immerhin eine nachvollziehbare Begründung, auch wenn sich mir nicht direkt erschließt, wieso das jetzt ein Vertragsbruch sein soll. Immerhin hat der BND sofort widersprochen und damit war das ohne Schaden für irgendjemanden vom Tisch. Unter diesen Umständen frage ich mich aber schon, wieso Wikileaks in der Presseerklärung behauptet, sie hätten von nichts gewußt. Der Zeitpunkt kam überraschend, aber dass sie da gekündigt würden, war angesagt. Und dass mündliche Zusagen nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen, das weiß ja wohl auch jeder, der schon mal mit der Telekom-Hotline telefoniert hat. Kurz gesagt: JETZT könnte man über ein "told you so" nachdenken. :-)
Wikileaks publiziert weiter ueber die nicht-deutschen Domains. Wenn die deutsche Initiative zur Zensur des Internets erfolgreich ist, ist zu erwarten, dass diese alternativen Domains zensiert werden.Genau so sieht das nämlich aus. Tolles Land, in dem wir da leben.China - und nun Deutschland - sind die einzigen Laender dieser Welt, die versuchen eine ganze Wikileaks Domain zu zensieren.
Oh und übrigens, mal am Rande: der richtige Zeitpunkt für eine Spende an Wikileaks ist jetzt. Also ziehet los und spendet.
(3) Die Diensteanbieter trifft kein Verschulden, wenn im Rahmen der Durchführung der Maßnahmen zur Erschwerung des Zugangs auch Seiten gesperrt werden, die keine Kinderpornographie enthalten.Das wird schon direkt einkalkuliert und ins Gesetz geschrieben. Wenn das Volk das sieht, fängt es womöglich zu denken an, und fragt sich, ob hier überhaupt Kinderpornographie gesperrt werden soll, oder ob es nicht um ein Feindsenderverbot geht. Das kann sich ja jeder vorstellen, wie das BKA dann im Einzelfall haftet, wenn blog.fefe.de versehentlich auf der Zensurliste landet.
Übrigens ist blog.fefe.de auch per IPv6 und https erreichbar (und https über IPv6). So langsam kann man es sich ja kaum noch leisten, nicht https anzubieten.
Aber zurück zu dem Internetzensurgesetz. Ihr werdet nicht glauben, womit die das Begründen. Achtung, festhalten:
Die Dimension der Verbreitung von Kinderpornografie über das Internet in Deutschland verdeutlicht die Anzahl der Beschuldigten in einzelnen großen Ermittlungskomplexen allein in Deutschland (z.B. Operation Marcy: 530; Operation Penalty: über 1.000; Operation Mikado: 322; Operation Himmel: 12.000; Operation Smasher: 987) (vgl. hierzu die Pressemitteilung des) Bundeskriminalamtes vom 27. August 2008 zu aktuellen Entwicklungen im Bereich schwerer und organisierter Kriminalität).JA! Sie benutzen wirklich Operation Himmel, das größte Debakel der Geschichte des BKA, wo sie am Ende so gut wie niemanden anklagen konnten, als Begründung!
Aber halt, geht noch weiter:
Die technologieneutrale Ausgestaltung des Gesetzentwurfes geht mit Blick auf beabsichtigten Vereinbarungen davon aus, dass lediglich - möglichst „grundrechtsschonend" - die so genannte DNS-Sperre eingesetzt wird. Diese Sperrtechnik ist nach diesseitiger Auffassung nicht mit einem Eingriff in das durch Art. 10 GG geschützte Fernmeldegeheimnis verbunden, weshalb auch keine Ausnahmeregelungen zu § 88 TKG in dem Entwurf enthalten sind.Seht ihr? DNS-Manipulation ist kein Eingriff ins Fernmeldegeheimnis! Das ist gut zu wissen. Dann hätte der Bundestag sicher auch nichts dagegen, wenn jemand ihren DNS-Server manipulieren würde, oder? Immerhin fällt ihnen selber auf, dass sie da keine Argumente für haben, daher:
(Anmerkung: Hier muss ausführliche Begründung folgen über DNS-Sperre und Gründe, weshalb damit kein Eingriff in Art 10 GG damit auch $88 TKG irrelevant ist, s. hierzu im Wesentlichen Stellungnahme der Ressorts BMI, BMFSFJ und BMWi vom 19.02.09)Argumente gibt es nicht, daher verweisen wir auf Aussagen von uns selbst. Das werde ich auch mal mit dem Finanzamt probieren. Nein, ich muss keine Steuern zahlen dieses Jahr. Warum nicht? Meine linke Hand hat mir das gesagt!
Der von der Hausdurchsuchung Betroffene kündigte inzwischen gegenüber heise online an, gegen den Beschluss Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht einzulegen. Zudem habe er gegen die an der Entscheidung beteiligten Richter und Staatsanwälte Strafanzeige wegen Rechtsbeugung nach § 339 StGB erstattet.Das wird natürlich alles unter den Teppich gekehrt und bei Nacht und Neben eingestellt werden, macht euch da mal nichts vor. Die Zeiten, wo wir hier einen Rechtsstaat hatten, sind längst vorbei. Richter haben bei uns nichts zu befürchten für Fehlurteile, so krass sie auch sein mögen. Die Hamburger Pressekammer ist ja schließlich auch noch im Amt. (Danke, Lars)
Und ich möchte auch mal deren Intro zitieren:
Sie sind verhaftet wegen Geschwindigkeitsueberschreitung.Dem ist nichts hinzuzufügen.
Was ist denn das Tempolimit?
Die Hoechstgeschwindigkeit ist geheim.
Der Beschuldigte hatte keineswegs unmittelbar auf kinderpornografische Inhalte verlinkt und noch nicht einmal direkt auf eine ausländische Sperrliste, sondern vielmehr nur auf einen Beitrag in dem Blog Schutzalter, der sich seinerseits mit den dänischen Kinderporno-Sperrlisten beschäftigt und sich insgesamt kritisch mit der dänischen Sperrdiskussion auseinandersetzt. Dieser Blogger hatte im Rahmen seines Beitrags einen Link auf wikileaks.org gesetzt. Gegen den Betreiber des Blogs wird übrigens auch ermittelt.Tollen Rechtsstaat haben wir hier. Hier ist wörtlich die Meinung des Gerichts:
Aufgrund der netzartigen Struktur des WORLD WIDE WEB ist jeder einzelne Link im Sinne der conditio-sine-qua-non-Formel kausal für die Verbreitung krimineller Inhalte, auch wenn diese erst über eine Kette von Links anderer Anbieter erreichbar sind.Ich würde da mehr zu sagen, aber mir fehlen die Worte.
Update: Da hilft nur eines: ein Haftbefehl gegen das Internet!1!!
Update: YES! Es gibt eine Linkkette vom Landgericht Karlsruhe zu Wikileaks!! Und noch eine! (Danke, Lutz)
Das sind die gleichen Spezialexperten, die bei Konflikten mit Wikipedia dann den deutschen Verein abmahnen oder anderweitig verfolgen. Diese Leute sind einfach zu inkompetent für diese Welt. Und von sowas werden wir regiert! Vor allem: was ist denn bitte Gefahr im Verzug an Wikileaks (mal abgesehen davon, dass am nächsten Tag die Abstimmung zur Internet-Zensur ist)? Ist ja nicht so als ob die da regelmäßig Daten verschwinden lassen, wenn sie sich unter Beschuß wähnen. Eher im Gegenteil. Aber so eine Offenheit verstehen unsere Politiker halt nicht, die ja auch im Zweifelsfall alles erst mal nur für den Dienstgebrauch oder Verschlußsache labeln und beim Regierungswechsel alle ihre Unterlagen shreddern.
Warum können die eigentlich eine Hausdurchsuchung beim Besitzer von wikileaks.de machen, aber nicht bei den Betreibern der Kinderpornoserver?!
Nachdem sich ja auch die Terroristen als CIA-Agenten herausgestellt haben, muss man ja auch bei den Kinderpornoservern langsam über die Möglichkeit nachdenken, dass unsere Junta die selber betreibt, um sich ein Argument für Internetzensur zu schaffen. Das ist auch die einzige sinnvolle mir noch verbleibende Begründung dafür, dass die Kinderpornoserver auf den Listen noch am Netz sind.
Aus gegebenem Anlass sei auch auf Absatz 4 verwiesen. So langsam bereue ich ja, gegen Wahlcomputer gekämpft zu haben. Die hätten wir im Superwahljahr echt brauchen können.
Update: Hier ist die Presseerklärung, und das ist gelaufen, wie man sich das in Nicaragua vorstellen würde:
Einige Details der Durchsuchung werfen Fragen auf:
[…]
Schlussendlich hat Herr Reppe sich verweigert das Protokoll der Polizei aufgrund dieser und anderer Maengel zu unterschrieben.- Die Polizei fragte nach Passwoertern zur Wikileaks.de Domain, und forderte die Abschaltung der Domain.
- Herr Reppe wurde nicht zu seinen Rechten belehrt, wie dem Protokoll zu entnehmen ist.
- Entgegen der Feststellung im Protokoll, hat Herr Reppe nicht auf einen Zeugen verzichtet und es wurde auch kein Polizeibeamter als Zeuge nominiert.
Tollen Rechtsstaat haben wir da. Aber hey, ist in Sachsen, vielleicht haben denen die 20 Jahre seit dem Mauerfall noch nicht gereicht, um die Polizei umzuschulen. Übrigens war laut Protokoll der Grund für die Durchsuchung — festhalten!! —
Grund fuer die Durchsuchung sind laut Protokoll die "Verbreitung pornographischer Schriften" und das "Auffinden von Beweismitteln" in diesem Zusammenhang.
Un-fucking-believable. In Dresden gibt es dazu um 17:15 eine Spontandemo. Wer in der Gegend ist, sei hiermit nachdrücklich zur Teilnahme aufgerufen.
Update: Lest euch auch mal Holgi zum Thema durch. Und ich dachte ICH bin der Verschwörungstheoretiker hier!1!!
Alongside child porn, bestiality, rape and extreme violence sites, the list includes a slew of online poker sites, YouTube links, porn sites, Wikipedia entries, sites on euthanasia, fringe religions, fetishes, Christianity, the website of a tour operator and even a dentist.
Muharharharhar, der Zahnarzt hat auch eine Theorie, wie er auf die Liste kommt. Dem ist vor ein paar Jahren der Webserver von ein paar Russen gehackt worden, und die hatten da Pornos hochgeladen. Tolle Wurst.
What makes this document fascinating is that it contains both the original and modified text (in glorious colour, so it's really worth downloading it and taking a look), which means that we can see what exactly an organisation sympathetic to Microsoft – and partly funded by them – is worried about, and how it is trying to head off the threat.
Hochspannend!
U.a. steht da drin, dass Jordanien geheimes Mitglied der ISAF-Truppen sind.
The 6,780 reports, current as of this month, comprise over 127,000 pages of material on some of the most contentious issues in the nation, from the U.S. relationship with Israel to abortion legislation. Nearly 2,300 of the reports were updated in the last 12 months, while the oldest report goes back to 1990. The release represents the total output of the Congressional Research Service (CRS) electronically available to Congressional offices. The CRS is Congress's analytical agency and has a budget in excess of $100M per year.
Nicht nur für Politologen und Historiker eine Goldgrube.
The document, which is official US Special Forces policy, directly advocates training paramilitaries, pervasive surveillance, censorship, press control, restrictions on labor unions & political parties, suspending habeas corpus, warrantless searches, detainment without charge, bribery, employing terrorists, false flag operations, concealing human rights abuses from journalists, and extensive use of "psychological operations" (propaganda) to make these and other "population & resource control" measures palatable.
Und wer schon mal dabei ist, kann sich ja auch das Special Forces Unconventional Warfare Operations Handbuch durchlesen.FM 3-05.201: Special Forces Unconventional Warfare Operations is current US military doctrine (policy) on the use of indigenous or surrogate forces to overthrow a foreign government and the use of sabotage, subversion, intelligence, extra-territorial abductions and similar activities, the most well known example of which is the US involvement in Nicaragua. There is also a section on legalities, including abductions ("The United States reserves the right to engage in nonconsensual abductions for three specific reasons.."). The 296 page manual was made doctrine in April 2003 by Army Headquarters, Washington DC.
Update: Fnord am Rande: der neue Direktor heisst "de Gier". Das ist doch mal ein schöner Name für einen Bankdirektor, findet ihr nicht?
Update: Hier hat jemand Wikipedia-Edits aus den IP-Ranges rausgesucht
Es sieht gerade so aus, als hätten sie den Account nicht wirklich "gehackt", sondern als würde Yahoo einen das Passwort resetten lassen, wenn man das Geburtsdatum und die Postleitzahl angibt, den Accountnamen selbst hatten neulich einige Medien im Rahmen einer Diskussion veröffentlicht, ob sie darüber zu viel ihrer geschäftlichen Email abwickelt. Geburtsdatum und ZIP-Code sind für Sarah Palin, äh, herausfindbar. Und darum, liebe Kinder, gebt nie eure echten Daten bei irgendwelchen Webseiten an!
Bill O'Reilly (Fox News) dazu.
Der "Anonymizer" Proxy-Betreiber hat Logs (HAHAHAHA was für eine Verarschung)
Wikileaks ist ja überhaupt immer interessant, außerdem gerade: 10 Jahre Bin Laden Statements, übersetzt von der CIA. Mit dem Statement, dass er nicht an 9/11 Schuld ist.
Aber selbst wenn man das inhaltlich ablehnt, so ist das PDF doch schon aus humoristischen Gründen eine Lektüre wert:
Ensure Legitimacy and Credibility of Special OperationsSignificant moral and legal considerations exist in a FID effort. Legitimacy is the most crucial factor in developing and maintaining internal and international support. Without this support the United States cannot sustain assistance to a foreign power. Without legitimacy and credibility, operations will not receive the support of foreign indigenous elements, the U.S. populace, and the international community.
Gut, das könnte man jetzt auch als Beweis sehen, dass es sich hier offensichtlich um eine Fälschung handelt :-)Mal abgesehen davon geht das Field Manual damit los, dass es Aufstände klassifiziert und einige Konfliktarten am Beispiel beschreibt, und als Beispiele gibt es Kuba und Vietnam.
The internal British Telecom report shows that the carrier committed at least 18,875,324 allegedly illegal acts of interception and modification during its controversial covert "Phorm" trials.The report also indicates that personal identifying IP addresses were likely used, despite BT previously assuring the public and ICO that no personally identifiable data was used. IP addresses are recognised by the Data Protection Act.
In addition to the 18 million regular advertising injections or hijackings, 128,329 charity advertisements were hijacked and replaced with Phorm advertisements.
The report concludes that the "opt-out" system would not work, since BT customers find themselves opted back in every time they changed computers or wiped their cookies
Soso, Charity-Ads abgefangen! PR-Totalschaden würde ich mal sagen.
"Wikileaks will not comply with legally abusive requests from Scientology any more than Wikileaks has complied with similar demands from Swiss banks, Russian off-shore stem cell centers, former African Kleptocrats, or the Pentagon. Wikileaks will remain a place where people of the world may safely expose injustice and corruption," stated Wikileaks in a release on its website.Wikileaks further states that, "in response to the attempted suppression, Wikileaks will release several thousand additional pages of Scientology material next week."
Fuck, yeah!
Wikileaks remains available publishing from non-US, non-Chinese jurisdictions including http://wikileaks.cx/ and http://wikileaks.be/. See http://wikileaks.cx/wiki/Wikileaks:Cover_Names for more.
Und das alles bloß wegen einiger Dokumente, nach denen die Bank für ihre Kunden die Steuerhinterziehung und Geldwäsche übernommen hat, was ja eh niemanden überrascht, davon leben schließlich alle Banken mit Niederlassung auf den Cayman-Inseln. Die Bank Bär hat bloß Angst, dass ihnen jetzt die Kunden wegbleiben, wo Fälle von Kunden bekannt geworden sind.BTW: jemand hat einen Torrent gemacht :-)
Oh und noch was, falls jemand wissen will, WIE viel Macht die Banken haben: die haben jetzt ein eigenes US-Gesetz gekriegt, das sie vor einem Patenttroll beschützt. Das Gesetz ist schon durch den Kongress durch, und dann müsste der Steuerzahler (!) dem Patenttroll bis zu eine Milliarde Dollar zahlen als Ausgleich für die Enteignung.
Interessanterweise sind auch ähnliche Dokumente (wahrscheinlich die gleichen?) an die Steuerfahndung und die Presse geleakt worden, und das war auch schon 2005. Die Presse hat damals die stichprobenweise die Echtheit einiger ihrer Dokumente geprüft. (Danke, Mathias)