Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Hoffen wir mal, dass die üblichen Download-Tools schnell nachziehen. Schon schade, dass die Mediathek nicht von sich aus mal einen Download-Button einbaut.
Aber so vom Handling und der Optik gefällt mir das sehr gut. Schön, ARD!
Update: Anscheinend hostet die ARD schon länger bei Akamai. Hab ich dann wohl verwechselt. Und manche (sehr wenige) Beiträge haben auch einen Download-Link.
Dass die Bevölkerung „schutzlos“ ist, ist einfach blanker Unsinn, in der Innenstadt wurden bereits Zonen eingerichtet, in denen die Polizei anlasslos kontrollieren darf, die Demos fanden in dieser Zone bzw. in nächster Nähe dazu statt.Dort haben sich die Asylbewerber auch bevorzugt versammelt und getroffen – die These, dass durch die erhöhte Kontrolldichte dann auch mehr Straftaten festgestellt werden, dürfte anerkannt sein.
Neuester Law-and-Order-Schwachsinn: großflächige Videoüberwachung dieser Bereiche – für 850.000 Euro. Zitat: „Insgesamt wird eine Fläche von 35 200 Quadratmetern überwacht“
Hast du diesen Film auf dem Radar? Da gibt es Einblick in den POV der Bullen wegen Gewaltanwendung im Dienst und welchen Belastungen die Beamten ausgesetzt sind. Im weitesten Sinne denke ich auch dass Polizeigewalt ein No Go ist. Aber ich finde es auch immer wichtig die andere Site zu betrachten. In diesem Film dreht es sich um französische Polizisten. Es ist eine Arte Produktion und wurde erst kürzlich veröffentlicht, ist also aktuell afaik.Ich hab mir den Film eben angesehen und bin echt erschüttert. Ich finde ihn ehrlich und ausgewogen. Es wird auch beleuchtet weshalb viele Bullen sich rechtem Gedankengut zuwenden. Mich berührt der Film auch, da unsere Familie seit 1974 in F im Burgund ein Haus besitzen. Ich war damals 6 Jahre alt als unsere Eltern es gekauft haben und liebe Frankreich sehr und es ist meine zweite Heimat, sowohl privat als auch inzwischen beruflich.
Nur falls noch jemand Fragen hatte. Wer greift noch den Ärmsten der Armen in die Tasche? Na klar! Die SPD!
Und alle: Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!
Update: Knapp ein Dutzend Zuschriften kamen rein, alle mit dem selben Inhalt. 1. Aber aber aber die CSU bricht hier Bundesgesetz, das ist deren Schuld und die SPD musste so handeln. 2. Die CSU macht das nur aus Wahlkampfgründen!1!!
Ja, äh, unter wessen Verantwortung wurde das denn Bundesgesetz? Wer hat das eingeführt? Tipp: Es hieß damals Agenda 2010. Nein, den Gestank wird die SPD nie wieder los. Nicht solange ich lebe und blogge.
Und den 2. Vorwurf finde ich so absurd, da fällt mir gar nichts ein, was ich dazu sagen könnte. Politiker machen etwas, das die Bürger wollen, und die Kritik ist, das sei bloß Wahlkampf? Ja was glaubt ihr denn, welche anderen Gründe es noch gibt, dass Politiker Dinge tun, die die Bürger wollen? Wie kann es sein, dass ihr das nicht selber merkt, wenn ihr so eine Mail schreibt? (Danke, Karl)
Ich meine, der ist ja noch nie auf den Mund gefallen, nicht wahr? Wenn jemand Tacheles spricht, egal ob das Merkel oder seine eigene Partei beschädigt, dann ist das ja wohl Horst Seehofer!
So, dann gucken wir doch mal, was er gesagt hat.
Zu den Vorfällen in Chemnitz hat Regierungssprecher Steffen Seibert gestern bereits Stellung genommen.Ja aber echt mal! Was wollt ihr noch von mir?! Der Herr Cybert hat doch schon die üblichen Platitüden zu Protokoll gegeben!!1!
Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers der Messerattacke.Ach komm, das Abtippen ist mir zu blöde. Wieso posten die das überhaupt als Inline-Bild auf Twitter? Was für ein Scheiß! Damit sind doch direkt die ganzen Blinden mit Vorlese-Software ausgeschlossen!
Komm, wir gehen mal gucken, das steht bestimmt auch beim BMI als Pressemitteilung. Hmm, sooo, wo sind denn beim BMI die Pressemitteilungen, … ah ja, hier. Nichts zu Chemnitz. Na sowas? Das wirkt ja fast so, als wollte der Herr Seehofer sich lieber nicht öffentlich zum Totalversagen der ihm unterstehenden Behörden äußern? IST JA KOMISCH!
War der Seehofer nicht immer jemand, der Verantwortung klar benannt und Schuldige immer klar aufgezeigt hat? Also zumindest wenn die Merkel schuld war jetzt. Oder wenn die Merkel nicht schuld war aber er sie trotzdem mit Dreck bewerfen wollte.
Merkwürdig. Ich kann ja verstehen, dass die Bayern den nach Berlin verklappen wollten. Man stelle sich mal vor, du hättest jemanden wie den als Ministerpräsidenten! Gut, könnte schlimmer sein. Könnte Söder sein.
Wir haben immer schon - und auch nicht nur Deutschland, sondern praktisch in allen Ländern - einen Bestand von Menschen, die anders ticken: die fremdenfeindlich sind, Rassisten sind, die Schwule abwerten, Antisemiten. Die gibt es in jeder Bevölkerung.Ja genau! Die fallen vom Himmel, oder besser gesagt, die fallen so aus ihren Müttern raus! Da kann man nichts machen! Gendefekt, wissen Sie? Da hilft nur Hubschraubereinsatz und wegsperren!
Was ist mit denen, die empfänglich sind für solch ein Gedankengut, die aber noch nicht radikal sind?
ALLE SIND EMPFÄNGLICH FÜR SOLCH EIN GEDANKENGUT!Daher blocken die Linken doch so knallhart alles weg, weil sie Angst haben, weil sie wissen, dass sie auch empfänglich sind. Wir sind alle empfänglich für Gedankengut. Das ist die Basis des Denkens in sozialen Gruppen.
Diese Ekelhaftigkeit, mit der Gestalten wie diese Quoten-Ministerin hier so tun, als seien diese Menschen da hinten halt kaputt und verloren und da hat niemand Verantwortung für und da kann man nichts machen, das ist der Grund, wieso es solche Leute überhaupt noch gibt bei uns. Weil da niemand mehr gemacht hat als Kopf in den Sand und Ausgrenzungspolitik! Schon bei der "Entnazifizierung" nach dem 2. Weltkrieg ging es ja eher halbherzig zur Sache. Ich glaube ja, das lag daran, dass alle frisch miterlebt hatten, dass es eben nicht ein paar Menschen mit einem Defekt im Hirn sind, die sich von totalitären Ideologien einfangen lassen, sondern das eine ganze Gesellschaft betreffen kann. Danach hat man dann Mythenbildung betrieben, wir waren ja alle im Widerstand und so weiter und so fort, aber das ist doch nicht die Realität!
Ausgrenzung und Problem ignorieren hilft nicht, das konnte man die letzten Jahre prima in den Niederlanden beobachten.
Wir brauchen hier mal einen Plan, wie wir Tribalismus und Gruppendruck überwinden, und eine pluralistische, diskursgetriebene Konsensgesellschaft aufbauen statt lauter Gruppen, die sich gegenseitig als Extremisten oder Mittäter bekämpfen.
The weak crumble, are slaughtered and are erased from history while the strong, for good or for ill, survive. The strong are respected, and alliances are made with the strong, and in the end peace is made with the strong.
UND BLUT WIRD DIE STRASSEN HINABLAUFEN UND DIE KINDER WERDEN … oh, äh, *hust*
Abgeordnete sind aus gutem Grund keine regulären Arbeitnehmer. Man will ja genau verhindern, dass sie irgendetwas anderem als ihrem Gewissen verpflichtet sind. Ein irgendwie geartetes Beschäftigungsverhältnis würde dem zuwiderlaufen.Wenn ihr den Mutterschutz-Paragraphen klickt, findet ihr das hier:
Dementsprechend gelten für sie auch nicht automatisch Mutterschutzzeiten aus dem Mutterschutzgesetz, auch wenn diverse Medien immer wieder anderes behaupten (siehe § 1 Mutterschutzgesetz). Spannend hierzu sind auch diese Ausführungen des Parlamentarischen Beratungsdienstes des Landtages Brandenburg.Zumindest das Fehlen der (verpflichtenden!) 8-wöchigen nachgeburtlichen Schutzzeit für Abgeordnete halte ich grundsätzlich auch für sinnvoll: Stell dir vor, es steht eine wichtige Abstimmung an wie z.B. ein Misstrauensvotum. Hier jemanden zu verbieten, an dieser Abstimmung teilzunehmen, wäre sicherlich nicht im Sinne der Wähler. Und vertreten lassen können sich Abgeordnete aus nachvollziehbaren Gründen auch nicht.
Und jetzt zum konkreten Fall: § 8 des Thüringer Abgeordnetengesetzes macht grundsätzlich alle Sitzungen zu Pflichtsitzungen. Es gibt keine Möglichkeit, unter Berufung auf Mutterschutz der Strafe fürs Versäumen zu entgehen, denn § 8 (3) listet die Möglichkeiten dazu abschließend auf. (Fun Fact: Auch nachgewiesene Krankheit scheint dafür nicht zu reichen.)
Aber laut Geschäftsordnung § 17 (6) wäre die Anwesenheit des Kinds gar kein Problem gewesen, denn: "Der Aufenthalt im Sitzungssaal ist anderen Personen als Mitgliedern des Landtags [, …] nur mit Zustimmung des Präsidenten gestattet."
Es wäre also ein Leichtes gewesen, sich auf einen Kompromiss zu einigen, z.B. "Das Kind ist erlaubt, solange es den Sitzungsverlauf nicht stört."
Das Gesetz gilt nicht für Beamtinnen und Richterinnen. Das Gesetz gilt ebenso nicht für Soldatinnen, auch soweit die Voraussetzungen des Absatzes 2 erfüllt sind, es sei denn, sie werden aufgrund dienstlicher Anordnung oder Gestattung außerhalb des Geschäftsbereiches des Bundesministeriums der Verteidigung tätig.Wie, Beamtinnen und Richterinnen haben keinen Mutterschutz!?!
Update: Leserbrief:
für Beamtinnen, Richterinnen etc zählt die Mutterschutzverordnung, z.B. in NRW
In other news: Mastercard verkauft eure Kreditkartentransaktionsdaten. What the FUCK!?
Update: Ein Leser hat Mastercard angeschrieben, und die dementieren vollumfänglich. Hmm, vielleicht hat nicht Mastercard das verkauft sondern ein Mittelmann, ein Payment Processor oder so?
Naja, nicht ganz vollumfänglich:
Bei Mastercard bietet unser Media Measurement Service an, die Effektivität von Werbekampagnen von Händlern und deren Dienstleistern zu messen. Händler geben uns Informationen über ihre Werbekampagne, wie z.B. Start- und Enddatum, und Mastercard liefert ihnen eine Einschätzung, wie sich innerhalb dieser Zeit die Ausgaben entwickelt haben.
Mit diesem Service stellen wir Händlern und deren Dienstleistern nur Trends zur Verfügung, die auf aggregierten und anonymisierten Daten beruhen, wie z.B. der durchschnittlichen Ticketgröße und dem Verkaufsvolumen des Händlers. Es werden keine individuellen Transaktions- oder Personendaten zur Verfügung gestellt. Wir bieten keine Einblicke, die die Werbewirkung einzelner Konsumenten verfolgen, aufbereiten oder gar messen.
Ja wobei, die Daten hat der Händler ja auch selber vorliegen. Wieso würde er da Mastercard beauftragen?
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass es eine Opt-Out-Möglichkeit für Mastercard-Kunden gibt.
Ich meine, wir geben seit Jahren die frohe Botschaft heraus, dass man bei TLS auf Ciphersuites mit Forward Secrecy achten soll, und dann lassen wir für Session Resumption den Session Key auf dem Server in irgendwelchen Caches rumliegen.
Nun hört man sowas ja häufiger, und denkt sich dann, ach komm, so wenig Ausländeranteil wie ihr da habt, pfft, nun macht euch mal nicht ins Hemd! Wie schlimm kann das sein?!
Ich habe jetzt mal versucht, ein bisschen einzutauchen in die Panik-Postings, die sich die Chemnitzer gegenseitig zuschicken, die diese Angst auslösen. Und viel davon sind irgendwelchen Anekdoten zweifelhafter Herkunft und Belastbarkeit. Geschenkt.
Andere sind schon bedrohlicher, aber die kann man immer noch als Einzelfall wegdiskutieren. Und sich sowas denken wie: Das machen auch Deutsche, Rockerbanden oder so.
Einige verweisen aber auf die polizeiliche Kriminalstatistik. Hier ist ein Beispiel. Kernthese: Ausländer sind bei den Tatverdächtigen massiv überproportional vertreten. Da hab ich mich dann gefragt, ob das stimmen kann. Man würde ja denken, dass man das mal irgendwo thematisiert gesehen hätte, wenn das so wäre. Ich habe also mal geguckt.
Hier ist die polizeiliche Kriminalstatistik für den Direktionsbereich Chemnitz für 2017.
Ich zitiere mal großzügig:
Die Polizeidienststellen ermittelten insgesamt 9.453 Tatverdächtige, das waren 1.508 weniger als im Jahr zuvor.Der erste Punkt: Die reden hier nur von Tatverdächtigen. Interessanter wäre natürlich die Verurteilungen, aber die Polizei ist nur für die Ermittlung und Festnahme verantwortlich, in der Polizeistatistik werden also immer nur Tatverdächtige stehen, nicht Verurteilungen.Es wurden insgesamt 4.273 nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt (2016: 5.676). Das entspricht einem Anteil von 45,2 % (2016: 51,8 %). Über die Hälfte (52,5 %) verstießen gegen Bestimmungen des Aufenth/Asyl/FreizügG.
Der zweite Punkt: Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylrecht interessieren mich im Vergleich nicht, das sind schließlich Straftaten, die Deutsche nicht machen können. Außerdem ist die Aufklärungsquote dabei praktisch 100%. Wenn man die abzieht, kommt man auf 23001-2441 = 20560 Straftaten, 4273 nichtdeutsche Tatverdächtige (aber insgesamt, inklusive Aufenthalts- und Asylrecht), aber leider sagen sie für die Stadt Chemnitz nicht, wie hoch der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen war. Sie sagen, dass ca 50% eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsrecht verdächtig war, aber das heißt ja nicht, dass die nicht auch einer anderen Straftat verdächtig waren, oder? Für den ganzen Landkreis sind es 20%. 20% ist als Angabe natürlich nur in Relation zum Ausländeranteil an der Bevölkerung brauchbar. Gucken wir also mal: Bevölkerung 250k, Ausländer 20k. Der Ausländeranteil in Chemnitz liegt also aktuell bei 7,5%.
Das Zwischenergebnis ist also: Bei einem Ausländeranteil von 7,5% sind Ausländer unter den von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen mehr als doppelt überrepräsentiert.
Da kann (und wird) es jetzt Gründe für geben. Manche hoffentlich gut, andere wahrscheinlich nicht so gut. Sowas wie: Die Delikte, die Ausländer begeben, haben höhere Aufklärungsquoten. Die Kriminellen aus dem Inland stellen sich schlauer an und werden weniger erwischt. Die Cops machen Racial Profiling.
Aus meiner Sicht ist ein Faktor von mehr als 2,5 aber eine Größenordnung, die man nicht einfach wegwischen kann. Da muss man mal drüber reden.
Wir haben übrigens gerade mal geguckt, und die Bundes-Statistik sieht ähnlich krass aus.
Ich befürchte, dass sich unsere ach so liberale Gesellschaft angewöhnt hat, Leute, die diese Diskussion mal führen wollen, direkt als Nazis und Rassisten abzustempeln und auszugrenzen. Meine Sicht ist: Wenn du die Diskussion nicht führst, garantierst du dadurch, dass das nicht besser werden kann. Ein Problem, das keiner ansprechen will, geht doch nicht von alleine weg!?
Ich vermute gerade mal, dass ich die Statistiken irgendwie fehlinterpretieren. Kennt zufällig jemand jemanden, der für die Erstellung einer solchen Polizeistatistik zuständig ist, und mir mal erklären könnte, wie man das richtig interpretiert?
Und dann hätte ich gerne mal ein Gespräch darüber angefangen, wie das jetzt weitergehen soll.
Ich kann jedenfalls niemandem in Chemnitz böse sein, wenn er sich bedroht fühlt. Die Kriminalstatistik rechnet dann auch vor, in welchen Delikten es große Steigerungen gab, und wo die Deliktzahlen zurückgingen. Die Unterschiede hier sind enorm zwischen dem Einflussbereich der Polizeidirektion Chemnitz (ich nehme an das beinhaltet das ganze Umland) und dem Gebiet der Stadt Chemnitz selbst. In Chemnitz selbst sind durch die Bank die ganzen Delikte hochgegangen, die für das persönliche Sicherheitsgefühl wichtig sind. Besonders schwerer Diebstahl in/aus Boden/Kellern/Wachküchen: +50%. Schwere Körperverletzung: +15%. Sonstige Raubüberfälle auf Straßen: +45%. Stalking +50%. Autodiebstahl +23%. Auf vergleichsweise geringem Niveau, aber der Trend geht klar aufwärts. Das ist also nicht einfach von der Hand zu weisen, wenn sich Chemnitzer unsicher fühlen.
Die Häufigkeitszahl (Delikte pro 100k Einwohner) liegen im Einzugsbereich der Polizeidirektion Chemnitz (also mit Umland) bei ~5000, in Chemnitz selbst bei ~10000, und zum Vergleich in Berlin bei ~15000.
Tja, und was jetzt?
Update: Die bisher häufigste Erklärung ist: Flüchtlinge sind halt junge Männer, und junge Männer sind auch bei uns krass überrepräsentiert in der Kriminalitätsstatistik. Anderer Erklärungsversuch: Das liegt an den sozialen Schichten, nicht an der ethnischen Herkunft. Und nicht zuletzt hat sich dazu auch mal die Bundeszentrale für politische Bildung geäußert.
Hier ein ausführlicherer Leserbrief:
Danke für deinen Beitrag zu Kriminalitätsstatistiken.
Als Sozialwissenschaftler und Statistiker will ich einen wichtigen Punkt hinzufügen zu deiner Erklärungsfindung. Das ist die Demographie der Einwanderer. Trotz aller Mängel im Deutschen Bildungssystem leben wir in einem der am weitesten entwickelten Ländern der Welt. Der durchschnittliche Flüchtling mag überdurchschnittlich gebildet sein (Flucht kostet Geld oder man benötigt andere Ressourcen, z.B. könnte man jemanden im Ausland kennen der helfen kann), aber man nimmt einen sozialen Abstieg in Kauf wenn man flieht - viele Akademiker können keinen äquivalenten Job finden, oder Abschlüsse werden nicht anerkannt.Worauf ich hinaus möchte: wir sollten Flüchtlinge nicht mit Durchschnittsdeutschen vergleichen. Sondern mit Deutschen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Damit kann man viele Trends erklären. Konkret in diesem Fall gibt es Millionen von Deutschen in sehr bequemen Jobs (zu denen viele meiner Freunde mit ausländischen Namen, egal ob sie den deutschen Pass haben oder nicht, nicht so einen leichten Zutritt haben, aber das ist ein anderes Thema), die vermutlich nie eine Straftat begehen werden - das tun Menschen in diesen Schichten nicht, nicht in Deutschland und in anderen Ländern ebenfalls nicht.
Wenn ich also dieses Phänomen statistisch analysieren würde, würde ich vermutlich auch das Geschlecht, Alter, Bildung und Wohlstand u.s.w. der Menschen in den Statistiken mitüberprüfen. In diesen Kategorien unterscheiden sich Deutsche und Flüchtlinge sehr. Es könnte sein, dass wenn man das mit in Betracht zieht sich ein Flüchtling nicht mehr sehr von seinem Deutschen Equivalent unterscheidet.
Persönlich würde ich sagen: man kann den Flüchtlingen wirklich nur schwerlich übel nehmen, dass sie im Schnitt eher männlich, jünger, weniger gebildet und nicht so reich wie der Durchschnittsdeutsche sind. Nichts davon ist intrinsisch schlecht oder böse, das ist einfach eine soziale Realität. Wenn alle Leute auf der Welt die gleichen Chancen hätten wäre der Unterschied in vielen Statistiken vermutlich nicht mehr so groß.
Und noch ein Erklärungsansatz: Taten durch Ausländer werden häufiger angezeigt als wenn "die Jungs von der Straße runter im Suff was anstellen". Das "Waffennarr"-Prinzip :-)
Ein Leser empfiehlt den Forschergeist-Podcast zu Konflikt- und Gewaltforschung.
Die gehen im Allgemeinen von 5 sozialen Motiven aus, die nicht befriedigt werden und dann zu Gewalt bzw. dem „Engagement“ in radikalen/gewalttätigen Gruppen führen: Stimme (gehört werden), Einfluss, Weltverständnis, Anerkennung, Zugehörigkeit.
Denke die gleiche Analyse trifft auch für die „Gegenseite“ zu. Hatte da mal ein Uni Projekt zu, wie man demokratische Werte steigern kann und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken könnte. Wenn man der Analyse folgt, dass der Kapitalismus (mal polemisch gesprochen) uns zu individualistischen Wettkämpfern am Markt erzieht, kann man sich vorstellen, dass da für manche Personengruppen grundsätzlich Defizite auftauchen werden bzgl. dieser 5 Motive.
Was mir persönlich noch fehlt ist eine Begründung, wieso die Chemnitzer sich nicht bedroht fühlen sollten. Selbst wenn das alles stimmt. Kann mir jemand schön verargumentieren, wieso das Bedrohungsgefühl der Chemnitzer irrational oder illegitim ist?
Update: Noch ein Faktoid am Rande: Wenn Migranten an schweren Straftaten beteiligt sind, richten sich diese fast immer gegen andere Zuwanderer.
Diesen Erklärungen entgegen stehen dann Artikel wie dieser hier, dass die Polizei in Berlin Diebstähle schon kaum noch verfolgt, weil sie eh nicht hinterherkommen.
Ein wichtiger Hinweis noch: Der Vergleich der Einwohnerzahl zu Ausländern begeht einen statistischen Fehler, weil die Ausländer ja nicht zu den Einwohnern zählen. Man müsste also auf der einen Seite Einwohner + Ausländer (und das beinhaltet auch Touristen!) haben und auf der anderen Seite die ausländischen Tatverdächtigen. Wenn eine Gegend viele Touristen hat, kann es sonst vorkommen, dass der "Anteil" (ist es eben nicht) ausländischer Tatverdächtiger über 100% der Bevölkerung liegt. Übrigens hat auch Thomas Fischer mal was zur Kriminalstatistik gesagt.
Um so geiler dieser Trend hier:
Old and busted: Live-Hacking.
New hotness: "Live-Hacking einer Blockchain"
Nein, wirklich! Anderes Highlight: "Sicherheit erhöhen durch Use Cases". Bitte was?!
Motto der Veranstaltung:
Werden auch Sie Blockchain Sicherheitsexperte!Nur echt mit dem Deppenleerzeichen! Und das ist nur der Seminarteil! Es gibt auch noch eine Konferenz dazu! Mit Sieger-Vorträgen wie
IoT – Rechte und Standards einer BlockchainDas klingt, als hätte jemand ein paar Worte zusammengewürfelt. Wie so ein Markov-Bullshitbot auf Twitter.
Technologie und Anwendungssicherheit – Trusted Blockchain InterfacesOhoooo! Trusted Blockchain Interfaces! War nicht die Idee bei der Blockchain gerade, dass du eben nicht irgendwem vertrauen musst?! Das Memo haben die Veranstalter wohl nicht gekriegt. Trusted Blockchain ist ja fast so geil wie Private Blockchain.
Aber hey, für den günstigen Preis von über 1290,00 kannst auch du am "Experten Seminar" teilnehmen (nur echt mit dem Deppenleerzeichen!).
Manchmal ist mir das ja echt peinlich, Teil dieser Branche zu sein.
Money Quote:
one of its admins told me they were suspending my account, because they got 60 (!) reports overnight about my account, and they didn’t want to deal with the drama.
Das kommt von Wil Wheaton. Ja, DEM Wil Wheaton. Der von Tabletop. Und Star Trek. Einer der harmlosesten Nerds, die man sich vorstellen kann, der sein Leben lang versucht hat, zu tun, was die SJWs von ihm verlangt haben.Was hat er denn angestellt, dass sie ihn so rausgemobbt haben? Na nichts! Das war wie üblich Abwerten wegen etwas, das er angeblich ist, nicht wegen etwas, das er tatsächlich getan hat.
During GamerGate, I was dogpiled and mobbed and brigaded and attacked by thousands of accounts. I started using a blocklist that was supposed to help stop that. I did not know that the blocklist I signed up for also had a lot of trans women on it. When I found out, I did everything I could to remove those women from the list I shared. When there were still innocents on the list, I stopped sharing the list entirely. Despite this, a mob has decided that I’m anti-trans.This lie that I am anti-trans, or anti-LGBQ, is deeply hurtful to me (I know it’s nothing like the pain LGBTQ people deal with every day, as they simply try to *exist* in a world that treats them so badly, but it is still hurtful in its own way to me). I just want to make it extremely clear: that is a lie, and the people spreading it are misinformed.
Sein fazit: Auf Mastodon sind ihm mehr Hass und Grausamkeit begegnet als auf Twitter.Herzlichen Glückwunsch, Mastodon! Das muss man erst mal schaffen, schlimmer als Twitter zu sein.
Update: Wow. Die Zuverlässigkeit, mit der Leute beweisen, dass sie NICHTS verstanden haben, ist immer wieder faszinierend. Hier kommen jetzt lauter so Zuschriften rein, Mastodon sei ja bloß eine Plattform. Oh, warte mal, das kommt mir irgendwie ... wo habe ich das schonmal gehört. Oh ja richtig, BEI ALLEN ANDEREN SOZIALEN NETZEN! Wie kann man so blöde sein?! Und es nicht merken!?!?
Und dann die andere Art von bescheuerter Zuschrift: Aber aber aber wir hier auf Mastodon, wir blocken ja Sexisten und Nazis. Leseschwäche und verblödet! Wie formuliere ich das am geschicktesten... DU BIST DAS PROBLEM. Ja, genau du. Du. Niemand anderes. Du. GENAU DU. JA DU. Wenn du rumblockst, dann bist du das Problem. Wil Wheaton wurde nicht von Nazis oder Sexisten gemobbt, sondern voll geistig Unbekleideten wie dir, die jahrelang Menschen dehumanisieren, ausgrenzen und wegblocken und nicht mal merken, dass sie in dem Spiel die Bösen sind.
Und ja, Wil Wheaton hat auch geblockt, also ist er auch Teil des Problems. Man würde denken, dass da mal jemand was draus lernen könnte. Aber stattdessen blocken und hassen sich alle gegenseitig. Völlig absurd.
Ich stelle mir bei sowas immer Aliens vor, die soziologische Studien über uns machen, um zu prüfen, ob sich First Contact lohnt.
Sportlich!
Tja, ich habe schlechte Nachrichten. Das werden wir wohl nie herausfinden. Ein Mysterium. (Danke, Ruben)
Und wer nicht so auf Musik steht: Heute ab 9 Uhr werden in Chemnitz an neun Orten insgesamt 19 Stolpersteine verlegt. Falls jemand also gerade in Chemnitz ist und Solidarität zeigen will: Geht da hin und feiert die Aktion.
Öh, huh? "still"? Das hab ich noch nie gehört!
Hier ist, was die Forscherin dazu sagt:
First author Catherine Shaffer, a PhD student from SFU who was involved in the study, says more research is needed to understand why boys are reporting more dating violence.“It could be that it’s still socially acceptable for girls to hit or slap boys in dating relationships,” she said. “This has been found in studies of adolescents in other countries as well.”
Wer sich für Stadtentwicklung und Wohnraum interessiert: Alternativlos 40 handelt genau davon.
Homeopathic product maker King Bio has now expanded a recall to include all of its water-based human and animal treatments—a vast list including nearly 600 products. The expansion comes as the Food and Drug Administration announced it found “high levels of microbial contamination” that appears to be recurring and has the potential to cause “life-threatening” infections.
Gut, keine Heilwirkung. Aber irgendwas ist ja immer. (Danke, Alexander)
Das ist natürlich kompletter Bullshit. Die wollen nicht Cyber-Security. Die wollen Offensiv-Cyber. Die wollen 0days kaufen, nicht um die Lücken zu schließen, sondern um die Lücken auszunutzen. Die wollen Trojaner bauen, um ihre Bürger verdeckt zu beschnüffeln.
Woher ich das weiß? Weil diese tolle neue Agentur eine Kooperation von Verteidigungsministerium und Innenministerium ist. Das sind genau die beiden Ministerien, die Angriffe machen. Wenn das was mit Verteidigung zu tun hätte, hätten sie die Kohle einfach dem BSI geben können. Haben sie aber nicht.
Insofern glaubt da mal kein Wort von dem Gefasel von wegen Abwehr von Angriffen.
Nicht dass das BSI noch viel Glaubwürdigkeit hätte, seit sie in die Bundestrojaner-Geschichte eingespannt wurden. Aber es ist jedenfalls noch deutlich mehr Glaubwürdigkeit übrig als bei Flinten-Uschi und Heimat-Horst.
Update: OMFG, die Behörde heißt "Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien (ADIC)". Ich leg mich flach! Das klingt, als hätte sich der CCC das als Satire ausgedacht! Das Forschungsministerium toppt das noch beim Versuch, "disruptive Innovation" zu übersetzen. Raus kam: Sprunginnovation. Heiliger Bimbam, wie schlecht ist DAS denn!
Wie konnte der jemals ins Amt kommen?
Wieso gibt es das Amt überhaupt noch!?
Das ist mal eine spannende Geschichte. Auf der einen Seite kann man natürlich argumentieren, dass junge Mütter mit Kind ihren Job weiter ausüben können sollten. Es soll ihnen kein Nachteil daraus entstehen, dass sie ein Kind haben. Und man kann argumentieren, was sie auch tat, dass sie als Abgeordnete verpflichtet ist, zu bestimmten Terminen zu erscheinen, und das hat sie halt getan.
Auf der anderen Seite kann man aber auch finden, dass Abgeordneter kein Job ist, den man ausübt, weil man die Kohle braucht. Abgeordneter sein ist ein Privileg, für das man auch entschädigt wird, aber das ist nicht der Punkt an dem Job. Da gehst du hin, weil du deine Lebenszeit für dein Land hergeben willst, damit es für alle besser wird. Aus der Perspektive kann man das auch so sehen, dass sie, wenn sie den Job annimmt, dann halt in der Zeit kein Kind kriegen sollte. Wer gerade ein Kind gekriegt hat, der ist a) nicht mehr voll zurechnungsfähig und b) soll seine Zeit gefälligst dem Kind widmen, das braucht sie gerade dringender und ist wichtiger als jede andere Sache im Leben. Das gilt natürlich genau so für Väter wie für Mütter. Wenn du dich für einen Job als Abgeordneter meldest und zur Verfügung stellst und wählen lässt, dann erwarte ich auch von dir, dass du dem deine volle Aufmerksamkeit widmest. Das heißt: keine Nebenjobs, keine Zeit für Wahlkampf-Bullshit verplempern, nicht in irgendwelchen Aufsichtsräten, und so weiter.
Das ist natürlich unrealistisch, zumindest im Moment. Wir tun immer so, als seien wir eine aufgeklärte, humanistische Gesellschaft. Aber dann machen die Männer vor, wie Abgeordnete das als geschenktes Geld sehen und keinerlei Arbeit oder Aufwand in die Arbeit stecken, und wenn eine Frau dann tatsächlich mal ihre Verpflichtungen wahrnehmen will, dann kriegt sie den Ärger ab.
Aus meiner Sicht sollten wir als Gesellschaft keine Situationen schaffen, in denen eine Mutter mit einem 6 Wochen alten Baby irgendwohin gehen muss außer zum Spielen mit dem Kind. Einkaufen liefern lassen haben wir ja schon, aber das scheint sich ja eher an faule Hipster zu richten als an junge Mütter. Warum eigentlich?
Update: Oh und: Es geht hier nicht nur um das Kindeswohl. So eine Geburt ist eine traumatische Angelegenheit. Gebt den Müttern doch mal die Zeit, sich in Ruhe wieder zu erholen, und auf ihre neue Lebenssituation einzustellen!
Update: Ein Leser wendet ein, dass die ersten 8 Wochen reserviert sind und man nicht nur nicht arbeiten muss, sondern nicht arbeiten darf. Und er wundert sich, ob das für Abgeordnete nicht gilt. Gute Frage. Weiß jemand genaueres?
Update: Leserkommentar:
Gib in der Bildersuche von Google mal "Licia Ronzulli" ein. Andernorts scheinen Kinder im Plenarsaal nicht so das Problem zu sein ;)
Update: Ein Leserbrief dazu:
zu dem Thema schrieb der Freitag Anfang des Jahres, dass Abgeordnete sowie Ministerinnen und Minister KEINEN Anspruch auf Elternzeit haben, der Mutterschutz gilt für 8 Wochen (ein großes Problem sind schmerzende Brüste, wenn nicht gestillt werden kann). Im Bundestag gab es ebenfalls schon Ausschlüsse, wenn ein Kind mitgebracht wurde (2010, Abgeordnete der Linkspartei). Inzwischen gibt es dort eine Art „Kinderzimmer“, das auch genutzt wird von Frauke Petry und männlichen CSU-Abgeordneten.
Sie produzieren also den Film, der lief dann auch vorgestern abend und heißt "The Cleaners - Im Schatten der Netzwelt".
Und wie man das so macht: Sie haben auch einen Trailer für den Film. Und laden ihn bei Youtube hoch.
Youtube hat ihn wegzensiert. Begründung: Der Clip beinhalte schockierendes Bildmaterial. Ja, äh, well duh!
Den Film selbst könnt ihr noch bei arte gucken, bis er von unseren Politik wegzensiert, äh, "depubliziert" wird.
Update: Korrektur: Den Film hat gar nicht arte gedreht oder produziert. (Danke, Elisabeth)
Ich hatte im Mai oder so eine Veranstaltung, bei der ich Gelegenheit hatte, mich mit ein paar T-Systems-Leuten zu unterhalten. Das war auch gerade die heiße Phase der DSGVO-Einführung, und so kam das Gespräch darauf.
Daraufhin erzählte einer der T-Systems-Leute (und das war eine dieser Niederlassungen, ich glaube eine der kleineren, aber ich weiß nicht ob das eine derjenigen ist, die jetzt geschlossen werden sollen), dass die Telekom ja kürzlich festgestellt hätte, dass sie als Konzern mit der vollen Wucht der Milliarden-Strafen für Datenschutzverletzungen dran sind, und zwar nicht nur wenn T-Systems selbst eine Datenschutzverletzung macht, sondern auch wenn eine der unzähligen Niederlassungen oder die Ausgründung einer Niederlassung sowas macht. Dann haftet immer noch der Konzern, und die Strafe bemisst sich nach dem Konzernumsatz, nicht nach dem der Niederlassung.
Wir guckten uns alle an und dachten uns, oje, dann hat die Telekom aber möglicherweise ein größeres Problem jetzt. Und zwar nicht weil die Niederlassungen alle so schlecht sind, sondern überhaupt erstmal rauszufinden, für was sie da alles potentiell in der Haftung sind. Wer sich mal innerhalb von großen Firmen bewegt hat, weiß, dass da Prozesse im Allgemeinen mit gletscherhafter Geschwindigkeit ablaufen. Ich glaube einer in der Runde witzelte da noch, das würde ja Jahre dauern, bis man das entwirrt habe, um überhaupt sagen zu können, wieviel Risiko besteht.
Die naheliegende Theorie an dieser Stelle ist dann natürlich, dass deshalb jetzt die ganzen Niederlassungen zugemacht werden.
Und ich als Nicht-Jurist bin mir nicht mal sicher, ob die Prämisse überhaupt stimmt. :-)
Insofern wertet das mal als unsubstanziiertes Hörensagen-Geraune.
Independent security researcher Bob Diachenko discovered the database on August 19 hosted on the Amazon Web Services (AWS) cloud platform. It was 142GB in size and it allowed access without the need to log in.The sizeable database included scanned documents of the sensitive kind: contracts, non-disclosure agreements, internal letters, and memos. Included were more than 200,000 files from Abbyy customers who scanned the data and kept it at the ready in the cloud.
Voll gute Idee, dieses Cloud Computing! Information wants to be free!!1!
One woman said that she almost hit one of the company's minivans because it suddenly stopped while trying to make a right turn, while another man said that he gets so frustrated waiting for the cars to cross the intersection that he has illegally driven around them.
Und so könnte es sein, dass die selbstfahrenden Autos zumindest kurz- und mittelfristig die Verkehrssicherheit sogar senken.
Nun sind Aussagen über die Intelligenz immer schwierig. In diesem Fall meinen sie das so:
It found that high pollution levels led to significant drops in test scores in language and arithmetic, with the average impact equivalent to having lost a year of the person’s education.
Oh wow. Ein Jahr!? Und trotzdem hängen uns die Chinesen in so vielen Bereichen ab? Holla!Update: Und das passende Geschäftsmodell dazu:
Man sells British fresh air to wealthy Chinese elite for £80 a jar
80 Pfund pro Packung?! Für Luft? Das ist aber teuer, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber wartet, es gibt Sonderangebote!
In addition to selling regular bottles of air, Watts – who lines in Hong Kong – is also doing a ‘Chinese New Year special’ which includes 15 jars of fresh air for £888.
Update: Wie erwartet kommen jetzt Dutzende von Leserbriefen ein, die sich an Spaceballs erinnert fühlen. :-)
kurzum: In Ausnahmefällen kann durchaus nach geltendem Recht Beugehaft gegen Staatsbedienstete angeordnet werden. Money Quote des Bundesverfassungsgerichts:Und zur Frage mit dem EU-Recht schreibt der Einsender noch:Ist etwa aufgrund vorangegangener Erfahrungen, aufgrund eindeutiger Bekundungen oder aufgrund mehrfacher erfolgloser Zwangsgeldandrohungen klar erkennbar, daß die Behörde unter dem Druck des Zwangsgeldes nicht einlenkt, dann gebietet es das Gebot effektiven Rechtsschutzes, von der nach § 167 VwGO möglichen „entsprechenden“ Anwendung zivilprozessualer Vorschriften Gebrauch zu machen und einschneidendere Zwangsmaßnahmen zu ergreifen, um die Behörde zu rechtmäßigem Handeln anzuhalten
Ausführlicher:
Entscheidend sind für die Fragen der Beugehaft in Sachen Umweltrecht als Teil des Besonderen Verwaltungsrechts Normen der Verwaltungsgerichtsordnung:§ 167 Abs. 1 S. 1 VwGO:
Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend.--> § 890 Abs. 1 S. 1 ZPO:
Handelt der Schuldner der Verpflichtung zuwider […] so ist er wegen einer jeden Zuwiderhandlung auf Antrag des Gläubigers von dem Prozessgericht des ersten Rechtszuges zu einem Ordnungsgeld und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, zur Ordnungshaft oder zur Ordnungshaft bis zu sechs Monaten zu verurteilen§ 172 VwGO:
Kommt die Behörde […] der ihr im Urteil oder in der einstweiligen Anordnung auferlegten Verpflichtung nicht nach, so kann das Gericht des ersten Rechtszugs auf Antrag unter Fristsetzung gegen sie ein Zwangsgeld bis zehntausend Euro durch Beschluß androhen, nach fruchtlosem Fristablauf festsetzen und von Amts wegen vollstrecken. Das Zwangsgeld kann wiederholt angedroht, festgesetzt und vollstreckt werden.Die Auslegungsfrage ist, ob § 172 VwGO abschließend alle Zwangsmittel gegen die öffentliche Hand regelt. Dann wäre der Rückgriff auf § 890 Abs. 1 S. 1 ZPO über § 167 Abs. 1 S. 1 VwGO (und mit ihr auf die Beugehaft = Ordnungshaft) ausgeschlossen.
Dazu ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 9.8.1999 - 1 BvR 2245/98 - mit damals noch niedrigerem Zwangsgeld:
Dies gilt insbesondere für die Frage, ob zur Durchsetzung einstweiliger Anordnungen neben Zwangsgeldern nach § 172 VwGO weitere Zwangsmittel zulässig sind. Insofern läßt zwar der Wortlaut des § 167 VwGO die Auslegung zu, daß bei der Vollstreckung einstweiliger Anordnungen ausschließlich die ein- oder mehrmalige Verhängung eines auf 2000 DM begrenzten Zwangsgeldes gem. § 172 VwGO möglich ist. Diese Auslegung ist aber keineswegs zwingend. Vielmehr kann § 172 VwGO auch als verwaltungsprozessuale Modifizierung der ansonsten geltenden zivilprozessualen Zwangsgeldbestimmungen verstanden und der Zweck der Begrenzung des Zwangsgeldbetrages auf 2000 DM darin gesehen werden, daß staatliche Haushaltsmittel nicht in größerem Umfang durch Vollstreckungsmaßnahmen ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch entzogen werden. In diesem Fall steht die Begrenzung des Zwangsgeldes durch § 172 VwGO dem Einsatz anderer nach § 167 VwGO in Verbindung mit der ZPO möglicher Zwangsmittel nicht entgegen.
Eine solche Auslegung ist im Hinblick auf das Gebot wirkungsvollen Rechtsschutzes jedenfalls dann geboten, wenn die Androhung und Festsetzung eines auf 2000 DM beschränkten Zwangsgeldes zum Schutz der Rechte des Betroffenen ungeeignet ist. Ist etwa aufgrund vorangegangener Erfahrungen, aufgrund eindeutiger Bekundungen oder aufgrund mehrfacher erfolgloser Zwangsgeldandrohungen klar erkennbar, daß die Behörde unter dem Druck des Zwangsgeldes nicht einlenkt, dann gebietet es das Gebot effektiven Rechtsschutzes, von der nach § 167 VwGO möglichen „entsprechenden“ Anwendung zivilprozessualer Vorschriften Gebrauch zu machen und einschneidendere Zwangsmaßnahmen zu ergreifen, um die Behörde zu rechtmäßigem Handeln anzuhalten […]. Welche der in den §§ 885-896 ZPO geregelten, einschneidenderen Zwangsmitteln […] in welcher Reihenfolge und in welcher Form bei der Vollstreckung verwaltungsgerichtlicher Eilentscheidungen erforderlichenfalls zum Einsatz kommen, obliegt vorrangig der verwaltungsgerichtlichen Beurteilung und bedarf in diesem Zusammenhang keiner Vertiefung.
doch, es geht hier um "deutsches Recht mit der Beugehaft".Die Idee mancher ist nur, die Auslegung der deutschen Verwaltungsprozessordnung europarechtlich determinieren zu lassen (sog. Anwendungsvorrang des Unionsrechts).
Wie eine gründliche Lektüre der Normen und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aber zeigen, bedarf es dies gar nicht. Durch eine Vorlage an den EuGH würde der schwarze Peter, dies zu entscheiden, nur nach Luxemburg geschoben. Wäre dann der EuGH streng, müsste er die Vorlage wegen fehlender Entscheidungserheblichkeit ablehnen.
ich bin durch ein Update meines Smartphones auf ein mMn interessantes Problem gestoßen bei dem einer der Leser vllt. Input hat.Ich habe ja schon vor Jahren vor Autoupdatern gewarnt, aus dem Grund, und weil die einem natürlich auch Malware einspielen können. Damit gibt man sozusagen einer externen Organisation den Wohnungstürschlüssel, und hofft, dass sie schon keinen Scheiß damit anstellen. Schon bedauerlich, dass ich mit solchen Bedenken immer Recht behalte.In meinem Fall hat ein Update des Betriebssystems (laut Beschreibung nur der monatliche Sicherheitspatch) dafür gesorgt, dass das Smartphone in einer Bootschleife hängt. Das Problem habe nicht nur ich, es scheinen alle Geräte betroffen und der Hersteller sagt auch, dass es an dem Update liegt.
Nun wird seit etwa einem Monat (was auch der Zyklus der Android-Sicherheitspatches ist) vom Support des Herstellers gesagt, dass an dem Problem gearbeitet wird, allerdings wurde nur eine grobe Deadline genannt und diese auch schon seit jetzt einer Woche überschritten. Es wird weder eine Option zum Downgrade angeboten noch eine andere Form der Hilfe/Kompensation. Das einzige was ich momentan noch bekomme sind "Verständnis und Entschuldigung"
Das Problem ist nun, das eine Gewährleistung nicht greift, zum Kaufzeitpunkt lag das Problem noch nicht vor. Der Hersteller hat nur eine Garantie über die Funktionsfähigkeit der Hardware abgegeben.
Meiner Meinung nach habe ich als Kunde also Pech und muss, sobald mir ein Update eingespielt wird, hoffen das alles gut geht. Oder ich auf keinen kulanten Hersteller treffe. Ich würde mich allerdings freuen, wenn jemand hier meine Interpretation vom Verbraucherschutz widerlegt.
Update: Ein Leser kommentiert die technischen Aspekte:
Auf hinreichend modernen Android Handys gibt es, um genau dieses Problem zu vermeiden, jede System-Partition doppelt(A/B), und ein Flag, was steuert, ob von A oder B gebootet wird.
Vermeidet auch halbwegs elegant eine lange Downtime im Recovery, weil das laufende System die inaktiven Partitionen in Ruhe updaten kann, und dann einfach nur ins fertige Update rebootet.
Wenn nun nach einem Update der Bootloader merkt, dass da etwas hängt, bootet er einfach wieder die alte Version, und die meldet dann dass das Update fehlgeschlagen ist.
Hilft natürlich nix, wenn das eigene Telefon das nicht kann. In dem Fall würde ich zusehen, ob man irgendwo ein Image der alten Version finden kann(kann man eigentlich immer irgendwo), welche man dann von Hand einspielen kann. Wenn die Version offiziell ist, geht das sogar meist ohne entsperren und den daraus resultierenden Garantie-Verlust.
Das Einspielen der alten Version geht dann über USB-Kabel und Spezialsoftware.
Ich weiss ja, dass Du Java nicht so sehr magst (vor allem das verteilte Echtzeit Java ;-), aber Java und auch die LTS Releases sind jetzt auch nicht so gammelig wie Du tust. Aber das ist Ansichtssache und darüber lässt sich vornehmlich streiten. Wo ich Dir allerdings widersprechen möchte, ist Deine Schlußfolgerung: "Die Industrie wird auf Long Term Support setzen". Nein, die Industrie wird sich von Oracle Java abwenden, wenn die jeweilige Firma sich nicht aus anderen Gründen Oracle verschrieben hat (Operating Systems, Middleware, Database, Business Applications, …).Hui!Ich arbeite an der (Oracle) Java Migrationsstrategie für eine große europäische Softwarefirma. Unsere Kunden (Furtune 500 Firmen) wollen besser heute als morgen weg von Oracle Java. Manche CIO's haben das schon in ihre IT Policies gegossen: "Wenn eure Produkte bis Anfang 2019 noch Oracle Java brauchen, schmeissen wir sie aus unseren Datacentern raus". Die andere Kategorie Kunden (vor allem aus dem Finanzsektor) trauen den undurchsichtigen Buildprozessen nicht und bauen ihre eigene JRE/JDK Binaries direkt von den OpenJDK Sourcen. Ich bin nicht sehr zuversichtlich für das Oracle Java Geschäftsmodell.
Und die im Artikel erwähnten Alternativen zu Oracle Java basierend auf OpenJDK, z.B. Azul Systems (kommerzielle und kostenfreie OpenJDK Distributionen) und AdoptOpenJDK (kostenfrei, noch im Aufbau) sollten für die meisten genügen. Es gibt nur wenige Perdefüße: Oracle Java hat ein paar add-ons, die es in OpenJDK nicht gibt (font rendering, browser plugins, WebStart, JavaFX). Aber Für die meisten Serveranwendungen sollten andere OpenJDK Distributionen gute Alternativen sein. Wenn man aber Oracle Java für Enduser UI's braucht, dann sollte man einen dicken Geldbeutel haben, um die Rechnung an Oracle zu bezahlen.
Die Ermittler hätten sich die benötigten Unterlagen auf einem anderen Weg, und zwar via Amtshilfe, besorgen müssen.BWAHAHAHAHA, ja nee, klar! Wenn du mal bei einem Geheimdienst so richtig brutalstmöglich aufklären willst, dann bittest du sie oder das Innenministerium um Aktenherausgabe!1!! *gacker* (Danke, Lukas)Sie hätten also im Innenministerium, dem das BVT untersteht, um Herausgabe der Unterlagen ersuchen müssen.
Etwa ein Drittel der Beschäftigten, die T-System entlassen will, verstünden die IT-Systeme zu wenig, könnten oft nicht programmieren und seien auch nicht in der Lage, die Systeme zu betreuen.Ja, äh, … T-Systems ist eine IT-Beratung, richtig? Wieso habt ihr die dann überhaupt erst eingestellt?
Von den derzeit 230 Niederlassungen in Deutschland sollen wahrscheinlich nur 20 erhalten bleiben.Das betrachte ich als Drohung an die Politik. Zahlt uns mehr Fördermittel oder es gibt flächendeckend mehr Arbeitslose, nicht bloß in den Großstädten, wo das nicht so ins Gewicht fällt. Hört ihr, liebe Politiker? Her mit dem Bailout!
Sehr geil auch:
Al-Saleh wolle weg vom klassischen IT-Outsourcing und hin zu Cloud-Plattformen und Private Clouds.Ja klar, die Cloud, das gelobte Land. Wo das Manna vom Himmel tropft! Wo jeder noch so inkompetente Depp unglaublich viel Geld verdienen können!
Ich sage euch, wenn die merken, dass das so nicht stimmt, dann gibt es aber ein rüdes Erwachen in der IT.
Seit dem hat sich das weiter verschlimmert. In einem aktuellen Fall geht es um die NRA, die Waffenlobby. Der Gouverneur von New York hatte öffentlich Banken und Versicherungen dazu aufgerufen, nicht mit denen Geschäfte zu machen. Die ACLU hat also ein Amicus Brief geschrieben, in dem sie das Gericht bat, bitte ganz genau und sorgfältig zu prüfen, ob der Gouverneur da nicht die Grenzen seines Amtes verletzt hat. Ein Amicus Curiae ist ein Brief an ein Gericht von einer dritten, unbeteiligten Partei. Üblicherweise sind das Firmen, die durch den Ausgang des Verfahrens ihr Geschäftsmodell potentiell bedroht sehen, und dann ein slippery-slope-Argument aufmachen. Oder es sind Dritte, die gerne gehört werden wollen, ohne von der Verteidigung oder Anklage als Zeuge gerufen zu werden. Sozusagen ein nicht vom Gericht beauftragtes Privatgutachten.
Die ACLU macht sehr viele davon, schon immer. Für alle möglichen Fälle. In ganz krassen Fällen stellt sie auch Anwälte oder übernimmt direkt die ganze Verteidigung. So ein Amicus Curiae-Brief ist jedenfalls eine der untersten Kategorien von ACLU-Mithilfe, nur knapp über "wir veröffentlichen auf unserer Webseite eine Pressemitteilung". Das sollte völlig unkritisch sein. War es aber nicht. Schon vor der Veröffentlichung davon sah sich der National Legal Director der ACLU genötigt, ein paar verteidigende Worte an die Mitarbeiter zu schreiben:
David Cole, the ACLU’s national legal director, sent out a short email to staff. Cole explained that he felt that New York Democratic Gov. Andrew Cuomo had “explicitly target[ed] the NRA” based on its “constitutionally protected political advocacy” by advising banks and insurers not to do business with the pro-gun group. “If the state can penalize gun promotion advocacy groups by threatening their service providers,” Cole continued, “it can do the same to other groups”—including Black Lives Matter. Thus, the ACLU had decided to urge the courts to “carefully scrutinize” whether Cuomo has tried to unconstitutionally punish the NRA based on “hostility to [its] viewpoint.”
Das alleine ist ja schon furchtbar. Die ACLU war da immer auf Linie, hat jeden verteidigt, bis hin zur Nazipartei. Wenn deine Grundrechte beeinträchtigt wurden, hat die ACLU dich verteidigt. Egal wer du bist. Das ist nicht mehr so.Within hours, the organizationwide listserv had lit up. Staffers at both the national office and state affiliates wrote back to register their frustration with Cole’s decision. The ACLU of New York sent out a statement on Monday explaining why it had declined to support the national office’s position.
Und dann kamen so Argumente wie dass die NRA eine Lobbygruppe sei, die genug Kohle habe, um sich selbst zu verteidigen, und dass man damit den guten Ruf der ACLU gefährde, wenn man solchen schlechten Menschen helfe, und es sei nicht in Ordnung, dass die Bundes-ACLU nicht erstmal alle Stakeholder befragt hätte, ob das in Ordnung sei.SO WEIT ist die ACLU schon gefallen.
Friday’s brief marks the third time in about a year that the ACLU has come to the defense of conservative expression and incurred backlash among its own staffers.
Die tollen Grundrechtler bei der ACLU finden, Grundrechte sollten nur den guten Menschen zustehen, die ihre politischen Einstellungen teilen. Die anderen können mal ruhig zur Hölle fahren.Interessanterweise gibt es auch echte Argumente gegen die NRA-Verteidigung, die das New York Office dann auch gebracht hat. Stellt sich raus: Die NRA hat eine Versicherung für ihre Mitglieder namens Carry Guard:
But the state has been investigating the NRA’s Carry Guard insurance products, which indemnify members who fire guns in self-defense, since 2017.
Das geht natürlich gar nicht, dass eine Versicherung in Strafrechtsfällen die Strafe übernimmt. Daher hat New York auch der Versicherung und ihrer Rückversicherung Millionenstrafen reingedrückt. Wenn der Gouverneur also die Warnung von NRA-Zusammenarbeit nicht wegen seiner politischen Einstellung ausgesprochen hat, sondern weil die Banken und Versicherungen sich selbst strafbar machen würden, wenn sie das tun, dann wäre das OK.Aber wie so häufig bei Briefen und Zeitungsartikeln kommt der eigentliche Grund als letztes, ganz am Ende. So auch hier:
They added that “we are mindful of the impact that defending the NRA may have on our work with important allies.”
Das Argument war an anderer Stelle noch deutlicher ausgeführt:“While I do respect the reasons others posit for taking this case on, I don’t respect the continued refusal of privileged decision-makers to recognize how deeply problematic it is to use BLM as a shield for actions that support white supremacy, particularly [from] an organization that enjoys the immense level of privilege we do.”
Wir sind ja voll mit white privilege hier! Lauter alte, weiße Männer! Wir sollten also unser Hirn abschalten, und nur tun, wass Black Lives Matter sagt!1!!Status aktuell:
The ACLU had, in fact, previously moved toward incorporating what one staff attorney described as “power analysis” into its free speech litigation. In June, the Wall Street Journal published a leaked internal memo that sought to address potential “conflicts” between the organization’s “values and priorities.” In choosing which cases to take, the memo said, ACLU attorneys would consider structural power dynamics as well as the impact of the “proposed speech” on “marginalized communities” and the extent to which the speech may advance views that “are contrary to our values.”
Ich befürchte, die haben alle das "Grund" in "Grundrechte" nicht verstanden. Ich bin immer wieder erschüttert, mit welcher Leichtigkeit sich selbst als unfair marginalisiert sehende die selben Grundrecht-Kürzungen bei ihren politischen Gegnern durchführen wollen, die sie gerade noch unfair marginalisierend fanden, als sie gegen sich selber angewendet wurden. Habt ihr alle nichts gelernt?! Die NRA gehört bekämpft, aber doch nicht mit solchen Mitteln! Das Ziel ist doch, am Ende als weißer Ritter unbefleckt auf dem Hügel zu stehen und glaubwürdig die Gesellschaft weiterbetreiben zu können, nicht als bloß einer von den ganzen anderen kriminellen Kombattanten zwischen rauchende Ruinen zu stehen, und es gibt niemanden mehr, der nicht moralisch zu kompromittiert ist, um als nächster den Laden in die Zukunft zu führen.Update: Ein Leserbrief erklärt Carry Guard:
Zu deinem Artikel über die ACLU und den Carry Guard der NRA möchte ich noch anmerken, dass es sich lediglich um ein Versicherungsprodukt handelt, dass bei uns als kombinierte Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung verkauft werden würde. Als Jäger bin ich in Deutschland sogar verpflichtet, eine Jagdhaftpflichtversicherung zu besitzen und war über den Aufschrei über dieses Produkt in den USA sehr erstaunt.
Carry Guard insurance was launched this past spring by the NRA. Rates range from $13.95 a month for up to $250,000 in civil protection and $50,000 in criminal defense to a "gold plus" policy that costs $49.95 a month and provides up to $1.5 million in civil protection and $250,000 in criminal defense.
(https://www.cbsnews.com/news/nras-carry-guard-comes-under-fire-as-murder-insurance/)In dem Fall, dass man eine legale (!) Schusswaffe zur Selbstverteidigung (!) einsetzt, würde die Versicherung Anwaltskosten zur Verteidigung und gegebenenfalls zivilrechtliche Ansprüche übernehmen. Eine Strafvereitelung (“Wir bezahlen deine Geldstrafe”) wurde niemals angeboten.
Zum Kontext sollte man noch wissen, dass Rechtsschutzversicherungen in den USA quasi unbekannt sind, man kauft sich dort statt dessen in der Regel eine Flatrate beim Anwalt (sog. "Retainer”).
Dann verstehe ich nicht, wie New York den Versicherungen Strafen reindrücken konnte.
Die NCM (größte Männerrechtlergruppe in den USA) hat eine Title-IX-Beschwerde gegen eine Gender-Studies-Professorin eingereicht. Title IX fordert ja Gleichberechtigung, und die argumentieren jetzt, in dem Gender-Studies-Department dieser Professorin würden Männer systematisch benachteiligt. Sie berufen sich darauf auf ein Op-Ed in der Washington Post, das die Frau geschrieben hatte, wo sie argumentierte, es sei völlig legitim für Frauen, alle Männer zu hassen.
Normalerweise reicht man so eine Beschwerde bei der Uni ein, aber die Uni hat wohl schon mehrere Beschwerden ignoriert, daher gehen sie jetzt den offiziellen Weg über das Bildungsministerium.
Ich habe keine Ahnung, ob das Erfolg haben wird, aber ich glaube, dass sie da einen potentiell sehr wirkmächtigen Hebel gefunden haben. Es geht hier nämlich um eine private Uni in Boston mit knapp 23000 Studenten, die aber nicht prestigeträchtig genug ist, um sowas mal eben wegstecken zu können. Yale sitzt auf ein paar Milliarden Geldpolster, die könnte man so wahrscheinlich eher nicht so stark einschüchtern.
Update: Ein Leser kommentiert:
campusreform.org ist eine palaeokonservative Astroturf-Organisation. Was auch immer da steht, das ist cum libra salis zu genießen. Und die offensichtliche Wortverdrehung ist ja selbst da offensichtlich.
Das habt ihr hoffentlich alle selber gemerkt, als ihr auf deren Homepage geklickt habt. Auf der anderen Seite werden die schon eine Pressemitteilung aus ihrem eigenen Dunstkreis akkurat wiedergegeben haben, denke ich mir.
Weder das Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat noch das Erreichen des Ziels, den Atomanteil an der französischen Stromproduktion bis 2025 um die Hälfte zu senken, konnte er als Umweltminister verkünden: "Haben wir angefangen, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren? Die Antwort ist nein. Haben wir angefangen, etwas gegen den Verfall der Artenvielfalt zu tun? Die Antwort ist nein. Haben wir angefangen etwas dafür zu tun, dass unsere Böden erhalten bleiben? Die Antwort ist nein."Ja das brauchen wir doch auch alles nicht mehr! Wir haben doch einen echten Umweltaktivisten als Umweltminister! Das muss doch reichen!1!!
bezgl. „Die Drohung mit Zwangshaft für Beamte und Politiker hat im deutschen Recht keine Rechtsgrundlage“ (/?ts=a57adffa ):
Da war die Menschheit aber schon mal weiter:
Aus den lesenswerten und historisch korrekten Krimis um Richter Di, dem Sherlock Holmes des alten China (ca. 7. Jahrhundert), weiß man, dass dortige Richter und Amtspersonen bei falschen Anklagen, die gleiche Strafe (auch Todesstrafe) erleiden mussten, die ursprünglich dem (aus welchen Gründen auch immer fälschlicherweise beklagten) Bürger zugedacht war.In dieser Quelle „Rechtsdenken: Schnittpunkte West und Ost“ von Herbert Götzl (S. 189 oben erster Satz) wird sogar gesagt, dass dieser Sachverhalt bis heute gilt (Veröffentlichung des Buches wohl vor ca. 20 Jahren)
PS: Besonders lesenswert finde ich
Nagelprobe in Pei-tscho (Perfekter Mord)
Wunder in Pu-yang? (Korrupte Mönche)
Der See von Han-yuan (Organisiertes Verbrechen)
Worum geht es denn genau?
Der Vorwurf: Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung PKK und Beleidigung des Staatspräsidenten der Türkei. Bei den von Ibrahim Ö. geteilten Inhalten geht es beispielsweise um ein kurdisches Wortspiel, in dem Erdogan als "Kerdogan" bezeichnet wurde, auf Deutsch "Esel".Oh, ach? :-D (Danke, Hans-Jörg)
Aber hey, Oracle hat jetzt eine innovative Lösung gefunden. das Java-Supportmodell wird geändert. Erstens sollen die blöden Kunden gefälligst fett zur Kasse gebeten werden für Java-Support, zweitens wird Java selber bald nicht mehr kostenlos in der Produktion eingesetzt werden dürfen, und drittens muss man alle halbe Jahr wechseln — oder man setzt die uralte, gammelige, spinnwebenüberzogene "Long Term Support"-Version ein.
Was jetzt passieren wird, kann sich jeder ausmalen. Die Industrie wird auf Long Term Support setzen. Alles, was die bauen, wird noch krasser als im Moment veralteter Mist sein, der auf noch veralteterem Mist aufsetzt. Dann sieht nicht mehr nur Oracle schlecht aus, sondern auch alle ihre Kunden! MWAHAHAHAHA *haarlose Katze streichel*
bezüglich /?ts=a57c36fe gibt es halt auch noch den anderen Weg:Harr Harr Harr, das klingt doch mal wie eine kluge Strategie!Leute haben auf dem Land kein Breitband, gründen kurzerhand einen neuen Freifunk Verein, machen ein wenig Wind und schon kommt die Telekom buddeln.
Mir ist auch ein Fall zu Ohren gekommen, bei dem kurzerhand eine Schubladen-GmbH in $Landkreisname-Breitband umbenannt wurde, was die Telekom zum Anlass nahm, schnell mit den Baggern anzurücken. Als das DSL dann da war, wurde die Firma wieder zurückbenannt.
Man kann das Spiel halt auch so rum treiben und die panisch Angst der Telekom vor Mitbewerbern nutzen.
The CTO stressed that the decision was made not based on technical issues that the company faced, but on a careful consideration of business opportunities the company had with its 7LP platform as well as financial concerns.
Also doch technische Probleme, war zu teuer und funktioniert nicht so gut wie erwartet, oder so. Globalfoundries ist die ausgegliederte Fertigungsabteilung von AMD, und AMD hat neulich angesagt, dass sie ihr 7nm bei TSMC fertigen wollen.Für mich klingt das jedenfalls, als wäre Globalfoundries so gut wie aus dem Rennen. Schade eigentlich. Ihr erinnert euch sicher noch, wie schlecht das für den PC-Markt war, als nur Intel konkurrenzfähige CPUs liefern konnte. Neben TSMC bleiben noch Samsung und IBM übrig, aber IBM ist m.W. weit abgeschlagen. Das ist nicht gut, wenn die halbe Welt von TSMC abhängt. Apple sitzt auf so viel Cash, die könnten den Laden wahrscheinlich einfach mal kaufen, um ihren Nachschub zu sichern.
Intel fertigt noch selber und kann wohl auch für andere fertigen, aber warum würden sie ihrer Konkurrenz da günstige Preise diktieren? Und wenn sich jetzt rausstellt, dass TSCM den 7nm-Prozess doch nicht ordentlich hinkriegt, oder mit zu viel Ausschuss, dann beißt sich Globalfoundries wahrscheinlich in den Arsch.
Update: Leserbrief:
IBM haben ihre Foundrysparte plus R&D 2014 an Globalfoundries verkauft, und 7nm wäre das erste Resultat davon gewesen. IBM macht also selber schon kein Foundryzeugs mehr, daher ist Globalfoundries stopp von 7nm umso verblüffender. AMD scheint aber gut vorbereitet zu sein. Deren Zeitplan für Zen 1/2/3 schien schon immer sehr optimistisch für Globalfoundries zu sein. Jetzt stell sich praktisch raus, dass der Teil für Zen 2/3 wohl von Anfang an an TSMCs Zeitplan angelehnt war.
Oh das hatte ich gar nicht mitgekriegt mit dem Verkauf. Das ist ja eine noch krassere Marktkonzentration dann.
Wie der Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal der Nachrichtenagentur APA sagte, will die Regierung demnach offene Ausbildungsplätze mit Arbeitskräften aus Drittländern besetzen - derzeit arbeite man an einer Reform der Gesetzeslage.Was soll das heißen? Sind Lehrlinge keine Arbeitskräfte? Oder meint er, dass er Lehrstellen nur noch mit bereits qualifizierten Ausländern besetzen will, die die Lehre eigentlich gar nicht brauchen?
der Tagesspiegel schreibt im verlinkten Artikel (letzter Absatz): "Staatskanzleiminister Florian Herrmann sagte dem Blatt, man erwarte die Entscheidung des Gerichts „mit großer Gelassenheit“: „Die Drohung mit Zwangshaft für Beamte und Politiker hat im deutschen Recht keine Rechtsgrundlage und ist daher unverständlich und absurd.“"Und noch ein Leserbrief:Da hat der werte Herr Staatskanzleiminister leider recht:
Die Nazis haben den § zum "Amtmissbrauch" 1943 ersatzlos gestrichen und dieser wurde seit der Gründung der BRD auch nie wieder ernsthaft eingeführt!Deshalb ist das deutsche Volk Amtmissbrauch durch die Behörden oder die Gerichte völlig schutzlos ausgeliefert und diese Handlungen haben nie Konsequenzen. Beispielsweise unberechtigte Hausdurchsuchungen zur Einschüchterung der Bevölkerung ("Zwiebelfreunde" "Auswirkungen für die Verantwortlichen? Keine."). Im Archiv deines Blogs findet man sicher eine lange Liste ähnlicher Fälle, die nur durch das Fehlen des alten § 339 StGB ungeahnded bleiben können.
Wenn wir hier unsere Demokratie retten möchten, dann sollte man meines Erachtens als erstes darauf hinwirken, dass wir die Gesetzgebung der Nazis rückgängig machen und Amtsmissbrauch wieder ein Straftatbestand wird. In einem Rechtsstaat sollten Gesetzte sowohl für den Bürger als auch gleichermaßen für den Staat gelten UND auch durchgesetzt werden, also Misachtungen auch geahnded werden. Dies ist in Deutschland seit 1943 nicht der Fall. Ob man unter diesen Gesichtspunkten vom einem "Rechtsstaat" sprechen kann halte ich für mindestens diskussionswürdig.
Natürlich wird kein Amtsträger in Deutschland, egal ob Regierung, Behördern oder Richter, in diese Richtung etwas bewirken wollen auch wird der ÖR-Rundfunk nicht gerade die öffentl. Aufmerksamkeit auf dieses Problem lenken. Vorschläge sind willkommen, wie man dem (friedlich) bekommen kann.
Zum Thema Beugehaft für bayerische Politiker, da nichts zur Luftreinhaltung getan wird, kann ich folgenden aufschlussreichen Beitrag aus Quer des BRs von Februar ans Herzen legen.Die bayerische Justiz ist da schon lange mit dem Problem konfrontiert, dass die bayerische Regierung die Gerichtsentscheidungen faktisch ignoriert und öffentlich ins lächerliche zieht. Die Option Beugehaft wurde auch schon früher angesprochen, hoffentlich können sie Ernst machen damit.
Update: Es geht gerade nicht um deutsches Recht mit der Beugehaft, welches das wohl tatsächlich nicht hergeben würde, sondern um EU-Recht. Und das könnte wohl tatsächlich ein Problem werden für die CSU. Hinter dem Verfahren steht übrigens die Deutsche Umwelthilfe :-)
if you entrust Travis with any secrets, this is bad news for you.
Die bayerische Justiz prüft die Verhängung von Beugehaft gegen bayerische Amtsträger und Politiker, um härtere Umweltschutzmaßnahmen für eine bessere Luft in München durchzusetzen. Es sei erkennbar geworden, dass das Land unter dem Druck der bisherigen Zwangsgelder nicht einlenke, heißt es laut „Süddeutscher Zeitung“ in einem Schreiben des Verwaltungsgerichtshofs. „Allein erfolgversprechend erscheint vor diesem Hintergrund die Festsetzung von Erzwingungshaft gegen Amtsträger.Fuck, yeah! Ab in den Knast! Das ist mal eine Idee, der ich mich vollen Hezrens anschließen kann. (Danke, Jens)
Hey, ich habe eine bahnbrechende Idee! Wie wäre es, wenn ihr mal mit den Schülern redet!?
Update: Ich sollte vielleicht inhaltlich noch was dazu sagen. Die IP ist der Beschreibung nach Anycast. Wem das Netz gehört ist für die Datenschutzfragen zweitrangig. Wo der Server steht, ist die relevante Frage. Die einfachste Klärungsmethode ist ping oder traceroute. Wenn die Latenz größer 1ms ist, dann ist das nicht lokal.
Wohin die Telemetrie fließt, ist aus meiner Sicht zweitrangig. Da sollte gar keine Telemetrie erhoben werden, außer der Kunde hat sie manuell angeschaltet. Dass das Web-Zeug irgendwelche externe Scheiße einbindet, das ist heute leider üblich. Ich finde ja, Suchmaschinen sollten Sites runterraten, die das tun. Aber weil Google selbst einer der Haupttäter ist an der Stelle, wird das nicht passieren. Die iX hat aber Recht, wenn sie das anprangern. Insbesondere bei einem internen Admin-Panel. WTF, T-Systems!? (Danke, Ulrich)
In einer Stellungnahme vom 24. August 2018, die Golem.de vorliegt, heißt es: "Das chinesische Gesetz gibt der Regierung nicht die Befugnis, Telekommunikationsunternehmen zu zwingen, Hintertüren oder Abhörgeräte zu installieren oder sich an einem Verhalten zu beteiligen, das die Telekommunikationsanlagen anderer Länder gefährden könnte."Seht ihr, es ist nicht bloß die Größe der Schlupflöcher, die man sich lässt, sondern auch die Anzahl! (Danke, Christoph)
Ist ja irgendwie schon geil. Die entscheiden im Namen des Volkes, aber wollen das Volk möglichst im Dunkeln lassen. Die müssen ja alle furchtbare Minderwertigkeitsgefühle haben, die Damen und Herren Richter, wenn sie dermaßen auf Intransparenz angewiesen sind. Da müssen ja lauter furchtbare Fehlurteile in den Giftschränken liegen, die bei Bekanntwerden direkt 2/3 der Richter in die Frühpension schicken würden!
Un-glaub-lich. Echt mal. Was für eine Farce!
Update: Ein Leserbrief widerspricht:
also so sehr aufregend und empörend ist das ja jetzt nicht. Wie soll das denn in der Praxis aussehen: Da soll also jedes Gericht in Deutschland eine Stelle einrichten, die jedem Bürger (Wutbürger, Querulant, links-/rechts-/oder was-auch-immer-orientierter, Fefe oder Fefe-Blogleser) den anonymisierten Volltext jedes Urteils zusendet. Das ist schonmal praktisch nicht zu machen. Da könnte jede Organisation die Gerichte lahmlegen: Sozusagen eine analoge DDoS-Attacke ...
Den Urteilswortlaut bekommen ja Journalisten (die Presse), er wird veröffentlicht, und Rechtsanwälte kommen auch dran; sogar Bürger kommen dran, wenn sie ein berechtigtes Interesse geltend machen können. Das ist immer so eine Fehlvorstellung von Nichtjuristen: Nur weil Juristen (anders als zB Ärzte, oder ITler, oder viele andere Berufsgruppen) die deutsche Sprache verwenden, denken Nichtjuristen immer, sie würden alles verstehen, was in so einem Urteil steht. Das ist aber eine Fehlvorstellung. Häufig ist es schon schlimm genug, wie sich die Presse mit Urteilen auseinander setzt, ohne etwas verstanden zu haben.
Strafurteile enthalten übrigens alle von Gericht zu verwertenden Tatsachen und Informationen, und da sind lauter äußerst sensible Dinge über Täter (und ggf auch über Opfer) drin. Und selbst wenn die Namen geschwärzt sind, ist ja schnell jedem klar, um wen es geht. Da wird oft die ganze Lebensgeschichte dargestellt, weil die möglicherweise für die Schuld und das Strafmaß eine Rolle spielt.
Also, ehrlich: Das ist kein Problem, dass das nicht jeder sehen kann.
Update: Noch ein Leserbrief widerspricht dem ersten Leserbrief:
zu dem Leserbrief zum Artikel https://blog.fefe.de/?ts=a57d09a8 habe ich eine Anmerkung - die Gedanken, die darin enthalten sind, kann ich überhaupt nicht teilen.
Hier geht es um ein Urteil in Strafsachen. Der wichtigste Grundsatz, auf dessen Grundlage das Gericht ein solches Urteil fällen kann, findet sich in § 261 StPO, und zwar der Grundsatz des Inbegriffs der Hauptverhandlung: "Über das Ergebnis der Beweisaufnahme entscheidet das Gericht nach seiner freien, aus dem Inbegriff der Verhandlung geschöpften Überzeugung."
Das bedeutet, daß sich ein Urteil nicht auf Informationen, Tatsachen, und Prozeßstoff stützen kann, der nicht Gegenstand der Hauptverhandlung war. Gegenstand der Hauptverhandlung ist zunächst alles, was dort mündlich erörtert wurde und damit für jeden Prozeßteilnehmer, auch für Zuschauer, frei zugänglich ist, soweit nicht z.B. die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde. Von diesem Grundsatz gibt es nur sehr wenige Ausnahmen, z.B. das zu Recht kritisierte "Selbstleseverfahren", oder auch der Ausschluß der Öffentlichkeit oder anderer Prozeßbeteiligter, aber der Grundsatz selbst gilt - was Grundlage des Urteils ist, muß zuvor in öffentlicher Hauptverhandlung eingeführt worden sein, weil sonst der Öffentlichkeit eine Prüfung der Urteile gerade nicht möglich wäre.
Der Leserbrief, den Du veröffentlicht hast, offenbart ein sehr kritikwürdiges Verständnis von dem Grundsatz, daß Geheimjustiz nicht stattfinden soll. Jeder kann grundsätzlich einer Hauptverhandlung beiwohnen und sich Kenntnis über alles verschaffen, was dort erörtert wird. Warum sollte also nicht die darauf fußende Entscheidung öffentlich sein? Die Argumentation von Patrick Breyer teile ich hierzu weitgehend. Berechtigtes Interesse ist, daß die Öffentlichkeit die Gerichte kontrolliert, sonst braucht es nichts.
Was die Öffentlichkeit aus Urteilen macht, ist eine andere Frage, aber sie kann doch nicht ernsthaft dazu dienen, ihr den Zugang zu in ihrem Namen gefällten Urteilen zu verwehren.
Es gibt Fälle, in denen seit Jahrzehnten schreiender Blödsinn über Urteile verbreitet wird, die öffentlich zugänglich sind. Ein Beispiel sind die "Reichsbürger" mit ihrer Bezugnahme auf ein Urteil des BVerfG, wonach die Bundesrepublik nicht Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reichs sei. Sie lassen halt den zweiten Teil des Satzes weg, in dem steht, daß die Bundesrepublik deswegen nicht Rechtsnachfolgerin ist, weil sie mit dem Deutschen Reich teilidentisch ist. Der Rechtsstaat hat das bislang aushalten können, und niemand käme wohl ernsthaft auf die Idee, nun die BVerfG-Entscheidung aus der Öffentlichkeit verschwinden lassen zu wollen, nur weil Spinner und Kriminelle sie mißbrauchen.
Diese Grundsätze gelten nur eingeschränkt für Zivil- und Verwaltungsverfahren, das ist richtig - aber darum geht es hier nicht, sondern es geht hier um Urteile in Strafverfahren, und hier kann die besonders wichtige Kontrolle durch die Öffentlichkeit nur ausgeübt werden, wenn sie veröffentlicht werden. Angesichts der Tatsache, daß der BGH sonst selbst solche Beschlüsse veröffentlicht, durch die ohne weitere Begründung z.B. eine Revision als offensichtlich unbegründet verworfen wird, stößt diese hier abgelehnte Veröffentlichung schon besonders auf und legt nahe, daß sachfremde Erwägungen dafür ausschlaggebend waren.
Update: Wer sich selbst ein Bild machen will, was in so einem Urteil drin steht, kann sich hier ein Bild machen.
Also die Story ist die. Nehmen wir mal an, die Stadtwerke Hintertupfingen haben sich das mal durchgerechnet und wollen Glasfaser zu ihren Kunden verlegen. Die gehen also rum, rechnen sich aus, wie viele Kunden sie mindestens brauchen, machen Vorbereitung, machen Werbung unter den potentiellen Kunden, und 50% sind an Bord (man braucht wohl mindestens so 40%).
Und was passiert dann? Stellt sich raus: Für die Förderung des Glasfaserausbaus gibt es ein Gesetz, das Gesetz zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze (DigiNetzG). Da gibt es einen Paragraphen 77i, der folgenden Hintergedanken hat. Nehmen wir an, die Stadtwerke machen die Straße auf, um ein Gasleck zu reparieren. Dann dürfen Telcos kommen und die Gelegenheit nutzen und ihre Glasfasern verlegen, ohne sich am Straße-Aufmachen zu beteiligen. Und das ist der Großteil der Kosten.
Ihr ahnt sicher schon, wo die Story hingeht.
Die Stadtwerke Hintertupfingen machen also die Straße auf, um ihr hart auf Kante durchgerechnetes Glasfaserangebot umzusetzen, und dann kommt die Telekom, beruft sich auf §77i, und legt ihre Glasfasern daneben. Ohne sich an den Baukosten zu beteiligen. Und kann dann selbst Glasfaser wettbewerbsverzerrend für einen Bruchteil der Kosten anbieten und den Stadtwerken den Markt kaputtmachen.
Das Gesetz ist so beschissen verkackt formuliert, dass das legal ist. Herzlichen Glückwunsch, Herr Dobrinth!
Mit dem DigiNetz-Gesetz machen wir Deutschland fit für die Gigabit-Gesellschaft. In Zukunft gilt: Jede Baustelle bringt Bandbreite. Wer Verkehrswege oder Neubaugebiete erschließt, muss Glasfaserkabel direkt mitverlegen.Lässt sich nach Strich und Faden verarschen, und merkt es nicht mal. Das Gesetz haben bestimmt Telekom-Lobbyisten, äh, -Berater "vorformuliert", und unsere an Inkompetenz kaum zu überbietenden geistig Unbewaffneten haben es übernommen.
Der Spiegel hatte das auch, aber wer liest heute noch den Spiegel :)
Oh, und die Telekom stellt sich auch noch als Monopol-Verhinderer dar in der Sache!
Es warnte davor "neue Gebietsmonopole aktiv zu fördern, indem man private Investoren von der Möglichkeit der Mitverlegung von Kabeln ausschließt, nur weil zumeist kommunale Unternehmen bereits eigenes Interesse angemeldet haben".Oh und natürlich hat der zuständige Industrieverband der Politik das schon 2016 gesagt.
"Wir haben schon 2016 darauf hingewiesen, dass dieses Problem auftreten kann", sagt VATM-Chef Grützner. Auch der deutsche Landkreistag, der als kommunaler Spitzenverband viele Breitbandprojekte von Gemeinden betreut, hatte den Bundestag im Juni 2016 darauf hingewiesen, wie anfällig Paragraf 77i für Missbrauch ist.So langsam wird es echt Zeit für die Fackeln und die Mistgabeln. Wo bleibt eigentlich die Revolution?
Update: Leserbrief:
Auch sehr beliebt ist folgende Methode den Glasfaserausbau zu verhindern:
Wie immer schreiben die von DSL-Lite geplagten Kommunen zuerst die Telekom an und bitte um Internet. Das wird dann dankend von der Telekom abgelehnt, weil es nicht rentabel ist. Jetzt planen die Kommunen ein Glasfasernetz, graben die Löcher und installieren die Knoten. Kurz bevor das Netz aber online geht findet die Telekom doch ein paar DSLAMs im Keller und baut die schnell auf. Das Netz wird hierzu nur auf das nötigste aufgebohrt.
Das Versprechen von 50 mbit/s sind für die meisten völlig ausreichend und wechseln aus Faulheit (Kündigungsfristen) nicht zur Fiber. Dann gehen die Komunalbetriebe pleite und der DSL Ausbau endet. Es werden nur genau so viele Kunden mit vDSL versorgt, wie nötig sind um die Komunalbetriebe zu ruinieren
Noch ein Leserbrief:
ich arbeiten im Bereich Tiefbau (Ingenieurbüro) und kann aus gemachten Erfahrungen eine Ergänzung zum Glasfaserausbau machen:
Wenn dann mal eine Kommune doch ihre Kabel verlegt bekommt, ohne dass die Telekom sich daneben legt (weil die einfach viel zu langsam reagiert haben...), ist aufgrund nicht vorhandener Fachkompetenz in der Kommune - das IB spart man sich - und mangelhafter bzw. fehlender Bauüberwachung - spart man sich auch - bei der Verlegung diese dann so schlecht, dass relegmässig die Kabel gerissen werden, wenn an der Örtlichen Infrastruktur gearbeitet wird (Erlebt: Kabel 20 cm unter dem Asphalt!). Zudem: Aussagefähige Bestandspläne? Auch gespart!
Und noch einer:
kenne den c't Artikel nicht im Detail, aber die praktische Gesetzregelung zeigt auch eindrucksvoll, wie ernsthaft in Deutschland am Glasfaserausbau gearbeitet wird.
Mein Vater kalkuliert für die Strabag hauptsächlich Straßen und Wege. Die müssen jedes Mal Bescheid geben, wenn sie irgendwo eine Straße aufmachen/neu bauen, damit die Anbieter gleich ihre Kabel verlegen können. Irgendwann soll schließlich überall mal Glasfaser verfügbar sein. Wenn also nicht jetzt, dann muss man später irgendwann ran an die Straße und es wird Geld kosten.
Aber hier im ländlichen Mecklenburg ist die Antwort der Telekom dann meist nicht "Danke für die Info, diese Chance lassen wir uns nicht entgehen", sondern fast immer "Ja ne lass mal, brauchen wir momentan nicht". Und so werden die Straßen dann ohne parallel verlegtes Breitbandkabel fertig gemacht.
Genaue Zahlen hab ich nicht, aber es passiert zumindest so oft, dass mein Vater sich bereits mehrfach drüber ausgelassen hat. Es ist für den gesunden Menschenverstand einfach nicht zu begreifen, weil die Alternativen ekelhaft sind. Entweder die Kabel werden später und wesentlich teurer verlegt oder sie werden gar nicht verlegt.
Aber ich will nicht meckern über die Telekom, wenns sein muss dann kann sie auch in Mecklenburg ganz schnell reagieren. Denn in Neustrelitz hatte man die Faxen dicke und baut sich jetzt selber Glasfaser (Strelix). Dauert nur ein bisschen und siehe da, die Telekom setzt alle Hebel in Bewegung um irgendwie vorher ihr "fortschrittliches" Vectoring anbieten zu können. Da legen die dann auch richtig Tempo an den Tag, Hauptsache man packt es irgendwie vor der entstehenden Konkurrenz.
Und noch ein Leserbrief:
ich bin kommunalpolitisch aktiv und habe darum die Möglichkeit mit kleinen Anfragen zu arbeiten. Zu TMG §77i habe ich dieses Jahr in meiner Kommune eine solche gestellt und war von den Antworten überrascht.
Kein TelKoAnbieter hat sich bisher bei uns dafür interessiert, weil unser Netz schon zu schnell ist, nämlich 30 MBit.
"Nach § 771 Abs. 6 TKG können Eigentümer und Betreiber öffentlicher Telekommunikationsnetze im Rahmen von Bauarbeiten passive Netzinfrastrukturen sowie Glasfaser mitverlegen. Da Greifswald mit derzeit bereitgestellten Bandbreiten von über 30 Mbit/s ausgestattet ist, ist die Aufgreifschwelle für das Bundesförderprogramm überschritten."
Mit anderen Worten: Wenn das Internet auf dem Stand von vor 10 Jahren vorhanden ist, dann muss auch nicht weiter verlegt werden.
Das Schlüsselwort ist aus meiner Sicht "Bundesförderprogramm". Die Telekom protzt ja immer damit herum, wieviel Glasfaser sie so verlegt, aber dass über Förderprogramme der Steuerzahler dafür zahlt, das erwähnen sie irgendwie nie.
Money Quote:
If you find yourself on a failing project, squandering tens of millions of pounds and hundreds of man-years of talent, pause for a moment. Think about the fact that almost 140 years ago, civil engineers stopped building bridges that fell down. They stopped building them because the failure of one bridge was laid bare so publicly.
/src/firefox/build/moz.configure/checks.configure.FatalCheckError: could not find Node.js executable; ensure `node` or `nodejs` is in PATH or set NODEJS in environment to point to an executable.
Nein, wirklich! Firefox braucht jetzt node.js zum bauen.Ich nehme an, Python, Perl, Ruby, C, C++ und Rust reichten nicht. Nicht Turing-komplett genug!1!!
Oh, übrigens. Sagte ich Python? Firefox braucht Python 2. Als praktisch letztes Projekt da draußen. Alle anderen gehen inzwischen auch mit Python 3. Aber nicht Firefox.
Vielleicht sollten die erstmal ihr Buildsystem aufräumen, bevor sie ihren Renderer in Rust neuschreiben?
Das ist die eine Sache, die mir am meisten schlaflose Nächte bereitet. Wie wir sorglos und ohne groß nachzudenken immer mehr Komplexität auftürmen. Wir sind jetzt schon in einer Welt, wo praktisch jedes Problem als "Softwareproblem" wegerklärt werden kann, ohne dass irgendjemand verantwortlich ist oder gar mit negativen Konsequenzen zu rechnen hätte. Und der Trend ist gerade dabei, sich noch zu beschleunigen.
Wow. Vielleicht erleben wir doch noch ein Impeachment von Trump.
Impfgegner gibt es mindestens schon so lange wie böse Russen. 1920 haben in Ostsachsen bereits Impfgegner, die offensichtlich als eine Art Partei anerkannt waren, für den Reichtstag kandidieren. Knapp 100 Jahre später hat die AfD ebendort Ihre ersten dreit Direktmandate für das im Reichstag tagende Parlament erhalten.Hier noch ein Link mit Foto eines Zeitungsausschnittes von damals
Update: Stellt sich raus: Impfgegner sind so alt wie die ersten Impfungen.
ich war als Journalist selbst für den NDR auf etlichen Nazidemos, Pegida, MV-gida, AfD, Wismar wehrt sich, Rostock wehrt sich, sonstigen rechten Demos. Jetzt liegt Mecklenburg-Vorpommern bei rechten Übergriffen wahrscheinlich nur dicht hinter Sachsen - hier habe ich aber ausschließlich positive Erfahrungen mit den Polizisten gemacht. Ein Beispiel war diese Nazi-Demo in Wismar.Das Video ist übrigens echt lustig, ab 1:36 hat sich jemand in der Demo geirrt und ab 2:00 sieht man Nazis und Gegendemonstranten sich gegenseitig als "Nazischweine" anbrüllen. LolwutNachdem die Polizei mitbekam, dass ich gleich zu Anfang der Demo recht aggressiv angegangen wurde (ist im Beitrag zu sehen, wurde auch bespuckt usw.), stellte der Einsatzleiter mir zwei gut gepanzerte Polizisten ab, die immer mich und mein Team im Auge hatten, ohne mich an der Berichterstattung zu behindern. Im Gegenteil, bei 1:10 im Beitrag siehst Du, wie eine Polizistin eingreift, als einer der Teilnehmer kurz davor war, handgreiflich zu werden. Übrigens scheinen schlechte Mützen und komische Sonnenbrillen bei Teilnehmern rechter Demos recht häufig vorzukommen.
Auswirkungen für die Verantwortlichen? Keine.
Der 63-Jährige legt den Vorsitz der Liberalen nieder und gibt auch das Amt des Regierungschefs auf. Damit hat seit 2007 kein australischer Premierminister mehr eine volle Amtszeit überstanden.Die "Liberalen" in Australien sind anscheinend sowas wie bei uns die SPD. Liberal nur im Namen. Liberal, my ass. Eher wirtschaftsliberal.
Update: Malcolm Turnbull hat übrigens auch Krypto-Hintertüren bei seinen Bürgern gesetzlich vorschreiben wollen, und ist dann mit diesem schönen Satz in die Geschichte eingegangen:
"The laws of Australia prevail in Australia, I can assure you of that," he said on Friday. "The laws of mathematics are very commendable, but the only law that applies in Australia is the law of Australia."
Update: Ein Leser empfiehlt, sich im Wikipedia-Artikel zum Ausländerzentralregister die Abschnitte Geschichte und Rechtsgrundlage chronologisch anzugucken.
Und was machen die sonst so? Die haben auch Harvey Weinstein mit "Material" über seine Opfer versorgt.
One of Weinstein’s attorneys, David Boies, hired Black Cube to halt the publication of sexual-misconduct allegations against Weinstein. Black Cube operatives used false identities to track women with allegations, and also reporters seeking to expose the story.
Und dann geschah eine Art Wunder. Die sind so häufig verklagt worden wegen ihrer Stories, dass sie anfingen, nur noch Dinge zu bringen, für die sie Beweise hatten. Die Art der Story änderte sich nur wenig dabei, immer noch Celebrity-Bullshit von morgens bis abends. Wer angeblich mit wem eine Affäre hat, sowas. Aber plötzlich verloren die keine Gerichtsverfahren mehr. Ernst nahm sie immer noch keiner.
Und da hat der Chef des Ladens entdeckt, dass man aus dem gesammelten Kompromat auch ein anderes Geschäftsmodell entwickeln kann. Man kauft Beweise gegen Celebrities exklusiv ein, aber druckt das dann nicht. Und dann schuldet einem diese Person was.
Der CEO des Herausgebers American Media Inc ist ein guter Kumpel von Trump. Ihr ahnt sicher schon, wo das jetzt hingeht. Der Typ hat einen Safe voll mit Trump-Kompromat, über die ganzen Schweigegeldzahlungen und möglicherweise noch mehr. Wenn immer jemand Schmutz gegen Trump zu verkaufen hatte, hat der Typ das gekauft und in seinen Giftschrank getan.
Als nächstes passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte: Jemand anderes hat auch Wind von einem exklusiv vom Enquirer eingekauften Schmutz gekriegt und das publiziert, obwohl der Enquirer das schon vom Markt gekauft hatte. Dieses eine Playboy-Model und ihr Schweigegeld. Daraufhin fiel dem Enquirer auf, dass der Giftschrank für sie auch zu einem Problem werden könnte:
Fearful that the documents might be used against American Media, Pecker and the company’s chief content officer, Dylan Howard, removed them from the safe in the weeks before Trump’s inauguration, according to one person directly familiar with the events.
Nun ist der Mueller ja nicht blöde. Wenn der sowas hört, dann kommt der und redet mit denen. Und in der Tat hat die Staatsanwaltschaft denen Immunität angeboten, was so deren höchstes Angebot ist, wenn du auf wirklich explosivem Belastungsmaterial sitzt und sie das wirklich dringend haben wollen.Pecker’s immunity deal was first reported Thursday by Vanity Fair and The Wall Street Journal, citing anonymous sources. Vanity Fair reported that Howard also was granted immunity.
Bleibt also spannend.
Das war ein Missverständnis. Wer "zu mädchenhaft" auftritt, dem glaubt Österreich auch kein Schwulsein.
Ja gut, äh, … ist mir gerade nicht klar, was da die Erwartungshaltung für glaubwürdige Homosexualität ist. WTF? (Danke, Robert)
Sozusagen biologische Kriegsführung, nur ohne dass man biologisch angreifen muss! Man überredet den Feind einfach dazu, lieber Bachblüten und Globuli zu nehmen, und das es besser ist, wenn die Kinder sterben, als wenn sie Autismus kriegen (was man von Impfungen nicht kriegt).
Und zwar auf die selbe "Chaos und Verwirrung"-Art wie bei der Trump-Promotion:
Russian trolls and more sophisticated bot accounts used a different tactic, posting equal amounts of pro- and anti-vaccination tweets.
Und wie reagiert VW? Mit "Völliger Blödsinn WTF"? Nein! Mit "OK, werden wir dann etwas weniger einsetzen".
Nein, wirklich!
Local groups have accused the German automaker of causing a dry spell with hail cannons that shoot sonic booms into the air to prevent the formation of hail. The devices are used to protect cars parked outside the factory from dents caused by hailstones.Following the complaints, Volkswagen has promised to reduce its use of the cannons at its Puebla factory.
o_OUpdate: Übrigens ist das Konzept der akustischen Hagelkanone schon im Kinderfernsehen als Bauernfängerei entlarvt worden. (Danke, Christian)
Bouffier wird den Vorsitz des Gremiums übernehmen.Bouffier! Wenn ich an Ethik denke, fällt mir sofort der Bouffier ein!!1!
Aber wartet, das war noch nicht die Punchline.
Hochrangige Vertreter aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft wie der Limburger Bischof Georg BätzingJawohl ja, der Limburger Bischof!
Aber wartet, das war immer noch nicht die Punchline!
Dazu kommen auch die Internet-Stars Roman und Heiko Lochmann („Die Lochis“).Wait, what!? (Danke, Ijon)
Ulm kontert Bodenspekulation und sorgt für bezahlbaren Wohnraum. Ulm und die dort ansässige Hospitalsstiftung besitzt knapp 4500 Hektar Land. Bei Wohneinheiten die auf verpachtetem Stadt- und Stiftungsboden entstehen sind knapp ein Drittel als bezahlbarer Wohnraum konzipiert.
(Man verscherbelt nicht sein Tafelsilber sondern sorgt für eine passende Stadtentwicklung)Die Krux ist das man auf eigenem Boden den man verpachtet ein Mitspracherecht hat was da hingestellt wird.
Verkauft man Boden hat man keinerlei Handhabe die eigner zu etwas zu bewegen.
Kapital optimiert Gewinn, mehr nicht.https://www.deutschlandfunkkultur.de/stadt-neu-denken.1001.de.html?dram:article_id=246904
Auch ist z.B. bezahlbarer Wohnraum in Österreich eher verbreitet und da sorgen dann halt lokale Träger für den Wohnraum.
Wo die Kritik recht hat ist das bauen an sich teuer ist.
Das liegt auch an Vorschriften und langen Verfahren.
Die Frage ist natürlich was davon weg könnte.Und Sozialghettos will auch keiner.
Nur die Vorschläge sind mal wieder aus der neo-liberalen Ecke und haben bis dato NULL Erfolg gebracht.
Die kennen nur Deregulierung.
Everybody would be very poorOh Nein! Nicht auch noch DAS!
"I don't know how you can impeach somebody who's done a great job," the president tells "Fox & Friends."
Stellt sich raus: Die Program Header sind nicht mehr gemappt. Das Mappen macht der Kernel, aber der richtet sich nach den Werten im ELF-Header, und zwar genau den ELF Program Headers. Die aktuelle binutils-Version 2.31.1 trägt da aber den falschen Wert ein, und die ELF-Header werden dann vom Kernel nicht gemappt. Daraufhin stürzt das ab.
Ich habe einen Bug gefiled, und es stellt sich raus: War bekannt und ist im CVS behoben, aber gibt noch kein neues Release. Gut, habe ich mir also die aktuelle git-Version von binutils installiert. Damit kommen wieder lauffähige Binaries raus. Aber die sind doppelt so groß.
Das frisst mich ja jetzt doch mehr an, als es sollte. Ich hab hier Jahre damit verbracht, einzelne Bytes rauszuoptimieren, und dann kommt ein binutils und bloatet mir mal eben eine Verdoppelung der Dateigröße rein!?
Übrigens, falls ihr das nicht kennt: Unter Unix kann man size binary sagen, das funktioniert auch auf Shared Libraries, Object Files und sogar .a-Libraries. Der zeigt einem die Größe der Segmente in den ELF-Headern. Ich habe hier zufällig noch ein Binary vom Mai rumfliegen, mit früheren Versionen gebaut. Das ist 9k groß. Die neu gebaute Version ist 17k groß. Aber size zeigt, dass Code und Daten praktisch gleich groß sind. Das ist also alles irgendein Header-Bloat oder Alignment-Scheiß. Ich hoffe mal, dass man das wieder abschalten kann. Ich habe mal noch einen Bug aufgemacht.
Mich ödet das schon länger an, wenn Leute so "ach komm, RAM ist billig, Plattenspeicher kostet nichts mehr"-Dinge tun. Das ist eine Frage von Respekt sich selbst, dem Problem, anderer Leuten und der Maschine gegenüber, finde ich, dass man keinen unnötigen Bloat verteilt.
Our findings have important implications: Sexualization manifests in response to economic conditions but does not covary with female subordination. These results raise the possibility that sexualization may be a marker of social climbing among women that track the degree of status competition in the local environment.
Stattdessen empfehlen die Gutachter zusätzliche Anreize für den Neubau, etwa durch eine Lockerung von Bauvorschriften und eine Senkung der Grunderwerbsteuer. Den Wissenschaftlichen Beirat bilden rund drei Dutzend Hochschullehrer aus Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.Und wenn sich jemand damit auskennt, dass der Markt funktioniert, dann sind das ja wohl Wirtschafts"wissenschaft"ler!1!!
Wer sich für den Themenkomplex interessiert, für den könnte Alternativlos #40 was sein.
Update: Hier gibt es das Gutachten. (Danke, Julian)
Nein. Wegen Jan Ullrich.
Es geht diesmal um 2 Farmen und die Nichteinhaltung der Verfassung:Vorsicht: Die Washington Times ist nicht die Washington Post, sondern eine eher rechtslastige Randgruppen-Publikation, die von ein paar Fundichristen als "konservatives Gegenstück" zur Washington Post gegründet wurde. Die ist recht repräsentativ für Pro-Trump-Publikationen aus dem gerade-noch-seriösen Spektrum in den USA im Moment.https://www.washingtontimes.com/news/2018/aug/20/south-africa-begins-seizing-white-owned-farms/
Was allerdings nie erklärt wird: zu der Zeit der Kolonalisierung durch Weiße von der Küste aus wurde Südafrika gleichzeitig von Norden aus durch Zulus kolonialisiert. Die Ureinwohner sind Buschleute und Hottentotten - erstere marginalisiert und letztere ausgerottet.
Die übliche Perspektive ist im Rest der Welt "die armen Zulu wurden verdrängt durch böse Buren", aber das ist halt nicht ganz richtig. In der Realität sind die "Claims" eher mit Vorsicht zu geniessen, in der Praxis ist das oft eine formlose Erklärung der Art "meine Oma könnte hier begraben sein". Es gibt praktisch keine Farm in Südafrika ohne Claim von einem Zulu - ein Bekannter hat mal naiverweise versucht eine solche käuflich zu erwerben und wurde belehrt so etwas gäbe es nicht. Die anderen Bevölkerungsgruppen (Xhosa, Inder etc.) spielen keine Rolle dabei.
Und die stürzen sich alle auf die Story, weil das den White Supremacists toll in den Kram passt. Die fantasieren ja schon länger von einem "white genocide" herum, weil sie in den USA bald nicht mehr die Mehrheit stellen. Und wenn es dann eine Schlagzeile gibt, die wirklich so klingt, als würden irgendwo Weiße verfolgt, dann stürzen die sich alle drauf.
Inhaltliche Auseinandersetzung mit den Thesen? Fehlanzeige.
Und was steht da jetzt in der Lizenz drin? Nun, seht selbst:
You will not, and will not allow any third party to […] (v) publish or provide any Software benchmark or comparison test results.
Das ist das Intel, wie wir es kennen und schätzen! Nie um einen unredlichen Trick verlegen, um die Kunden über den Tisch zu ziehen! All die Benchmarks, die zeigen, wie krass die Performance einbricht, wenn man in Intel-Prozessoren die Abschaltvorrichtung abschaltet, die erzeugen ja Dissonanz mit den Performance-Behauptungen aus der Werbung. Das geht ja mal gar nicht!1!!AMD hat sich bei Spectre auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber DAS ist mal echt GANZ weit jenseits der roten Linie.
Einige Datenbankherstelle (*hust* Oracle *hust*) halten das übrigens auch für legitim, in ihren EULAs das Veröffentlichen von Benchmarks zu verbieten. Firmen, die sowas tun, haben meiner Ansicht nach den Untergang verdient.
Update: Intel hat es sich doch noch schnell anders überlegt. War alles bloß ein bedauerliches Missverständnis. Leider ist die neue Lizenz wegen ihrer Kein-Reverse-Engineering-Klausel immer noch non-free. Aber hey, immerhin.
Despite ongoing deforestation, fires, drought-induced die-offs, and insect outbreaks, the world's tree cover actually increased by 2.24 million square kilometers—an area the size of Texas and Alaska combined—over the past 35 years, finds a paper published in the journal Nature. But the research also confirms large-scale loss of the planet's most biodiverse ecosystems, especially tropical forests.
Update: Ein Leserbrief dazu:
Ich möchte deine Stimmung nicht trüben und es ist auch generell eine gute Entwicklung, dass mehr Bäume hinzukommen. Als Klima- und Umweltwissenschaftler muss ich bei der CO2/Klimabilanz jedoch beachten, dass Bäume in borealen und polaren Regionen, aufgrund der klimatischen Gegebenheiten bei weitem weniger Biomasse und somit CO2 umsetzen als Bäume in tropischen Regionen. Man benötigt demnach mehr Bäume in diesen Regionen, als sie in den Tropen nötig wären.
Ein anderer Leser vermutet, dass das vor allem die Aufholzungsprojekte in China sind, die die weltweite Statistik so aussehen lassen. Dann wäre das das 2. Mal nach der 1-Kind-Policy, dass China der Welt den Arsch rettet.
Achtet auch darauf, dass die auch Palmölplantagen als Bewaldung zählen.
Und jetzt die Punchline.
Dieser Mann mit Sonnenbrille und dem feschen Mallorka-Hut? Der arbeitet anscheinend beim LKA Sachsen. Der Tagesspiegel dazu. Wie geil ist DAS denn!
Immerhin scheint denen das noch ein bisschen peinlich zu sein. Das war ja auch nicht so klar.
Update: Wohlgemerkt: "Der arbeitet da" heißt nicht, dass der Beamter oder Polizist ist. Der könnte auch Hausmeister oder Koch in der Kantine sein oder so.
Ja, richtig gelesen! Die Ölmafia, die wie keine andere Branche verantwortlich ist für die Vernichtung unserer Biosphäre, ausgerechnet DIE bitten ausgerechnet Donald "climate change is a Chinese hoax" Trump um einen Bailout gegen den Klimawandel.
Kannste dir gar nicht ausdenken, sowas! (Danke, Walter)
Zum Vergleich: Insgesamt werden laut einer Studie für die Bundesregierung in Deutschland jährlich rund 100 Milliarden Euro gewaschen.Ich halte es ja bei der Geldwäsche-Frage mit Thomas Fischer. Das ist eine vorgeschobene Pseudo-Straftat, die mit Rechtsstaatlichkeit nicht viel zu tun hat. (Danke, Alexander)
Erstens: Die Pressekonferenz war sehr sensationalistisch, an Selbstbewusstsein gebricht es denen nicht. Dafür, dass sie noch kein Silizium haben, ist das eine eher peinliche Vorstellung. Es gibt natürlich immer eine Restchance, dass die überraschend wissen, was sie tun, aber die schätze ich eher gering ein.
Die Leute, die diese Firma betreiben, kommen aus der Sandforce-Skyera-Ecke (beides Flash-basierte Speicher, SSDs). Ich wüsste nicht, wieso ich denen glauben sollte, sie könnten mit ihrem Erstlingswerk in der CPU-Branche gleich ein revolutionäres Produkt hinlegen. Es gibt noch nicht mal einen Tapeout. Nicht mal Intel, die sich normalerweise für keinen verblödeten oder irreführenden PR-Stunt zu schade sind, lehnt sich vor dem Tapeout so aus dem Fenster. Der Tapeout soll nächstes Jahr mit TSMC-7nm-Technologie stattfinden. Das ist meiner Ansicht nach auch eine rote Lampe. Diesen Prozess gibt es nämlich noch nicht. Der ist bloß angekündigt von TSCM. Und gerade bei dieser Art von Prozessankündigungen irren sich die Ankündiger der Erfahrung nach praktisch immer in Richtung zu vollmundiger Ankündigungen. Ich wäre hocherstaunt, wenn TSCM das mit akzeptablem Ausschuss bis Ende nächsten Jahres hinkriegt.
Ansonsten: Sie fahren da ihren eigenen Instruktionssatz. Damit ist das Ding schon mal so gut wie tot, bevor es überhaupt zu kaufen ist. Die existierende Software läuft darauf dann erstmal nicht, und die Antwort der Firma ist: Kann man ja emulieren. Ach ja, und angeblich ist der Emulator bei ihnen schneller als das Original bei Intel. Ich glaube kein Wort.
Drittens: Sie fahren da eine In-Order-Architektur. Das ist, was bei Intel die Atom-Schrottchips taten. Nicht mal die tun es nicht mehr sondern fahren lieber Out-of-Order, weil das einfach viel schneller ist. In der Theorie kann man für eine wichtige Unterklasse von Problemen mit In-Order-Hardware aber gutem Scheduling im Compiler ähnliche Ergebnisse erzielen. Intel und HP waren sich sicher, dass sie das hinkriegen. Das Ergebnis hieß EPIC, das Produkt Itanium, und das war nicht konkurrenzfähig. Die Compiler waren nicht gut genug. Und Intel hat da echt Geld drauf geworfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein rumprotzendes Startup das mal eben hinkriegt, ist nur sehr knapp über Null. Ich glaube es, wenn ich es sehe. Oh und Scheduling ist schon für regulären Code ein schwieriges Problem, den der Compiler vorher komplett sieht und sich eine Datenflussanalyse bauen kann. Die behaupten, dass sie das mit einem Emulator on-the-fly hinkriegen. Ich glaube kein Wort.
Kurz gesagt: Von allen Behauptungen von denen glaube ich genau keine. Das ist Bullshit. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber wenn die so rumplustern und so viele unsubstanziierte Versprechungen machen, ohne irgendwas davon zeigen zu können, dann hat das wahrscheinlich den Grund, dass sie nichts haben, aber dringend Investoren brauchen, sonst faltet der Laden vor dem Launch schon zusammen. So fühlt sich das jedenfalls für mich an.
Update: Ein Leser wendet ein, dass TSMC angeblich schon Samples in 7nm gezeigt hat. Mag sein, aber nicht der Öffentlichkeit. AMD setzt auch auf TSMC 7nm und auch bei denen sind das bisher nur "für 2019"-Ankündigungen. Ich glaube es, wenn ich es sehe.
Welcher große Erfolg, fragt ihr? Na der hier:
In nur drei geprüften Jahren hat Toll Collect dem Bund demnach rund 300 Millionen Euro zu viel in Rechnung gestellt.Wie? Ach ihr dachtet für den Bund? Hahaha, nee, so läuft das nicht bei Private-Public-"Partnerships". Da gibt es immer einen zahlenden Partner, die öffentliche Hand, und einen Profit machenden Partner, die Privatwirtschaft.
Allein die Bezahlung der Anwälte verschlang knapp eine halbe Milliarde Euro.Seht her, die CSU schafft Arbeitsplätze! Das wollen wir doch gleich nochmal haben! (Danke, Erhard)
Und seine Nachfolger sehen auch eher wie Verlegenheitskandidaten aus. Der Chefredakteur vom "Manager Magazin" (nur echt mit dem Deppenleerzeichen!), dem Blatt, auf das Spiegel Online immer wieder verlinken muss, damit es überhaupt jemand wahrnimmt. Diese Art von komatöser Publikation kennt man sonst nur von Bento, das ja auch nur überleben kann, wenn Spon es immer featured und sogar in den RSS-Feed reindumpt. Vorher war der bei so Sternstunden des Journalismus wie:
Zuvor war Klusmann stellvertretender Chefredakteur des Stern und Chefredakteur der mittlerweile eingestellten Financial Times Deutschland.Sternstunden des Journalismus!
Ansonsten mit im Boot sind Barbara Hans (aktuell Chefredaktion Spiegel Online) und Ullrich Fichtner, ein Spiegel-Reporter. Sie ist m.W. verantwortlich für "Spiegel+", also die Umwandlung von Spon zu einer Dauerwerbesendung für Paywall-Inhalte aus dem Printspiegel. Und ich glaube auch für Bento, ich befürchte sogar für die Bentoisierung von Spon insgesamt. Ihre Regierungszeit zeichnet sich durch mehr Kolumnen, mehr Lifestyle und jetzt auch Podcasts und einen Newsletter ("Spiegel Daily") aus. Ich habe nichts gegen Podcasts, aber wenn ein Laden wie Spon Podcasts und Facebook-Funktionalität für alte Menschen anbietet, dann sagt mir das, dass die sich als sinkendes Schiff sehen. Vielleicht nicht unbedingt das Image, dass ich an deren Stelle zu projizieren versucht hätte.
Der Fichtner scheint mir in dem Trio der einzige mit echten Credentials zu sein. Na mal gucken.
Mich fragt ja keiner, aber ich hätte erstmal geguckt, dass die Homepage sich einladend und aufgeräumt anfühlt statt wie eine Kakophonie aus bunter Sinnesüberladung mit der Hälfte Paywall und einem Viertel untergejubeltem Bento-Bullshit. Und den Rest hat man vorher auch schon woanders gelesen.
Die Neuerung ist im Wesentlichen, dass sie gerne das Internet regulieren möchten. Ich vermute, dass es eigentlich um Facebook geht, aber die Formulierung ist natürlich allgemein gewählt und betrifft daher jeden.
Die neuen Begriffe dafür sind Benutzeroberfläche und Medienintermediär. Eine Übersicht über Angebote oder Inhalte einzelner oder mehrerer Medienplattformen heißt in deren Lingo Benutzeroberfläche. Mit anderen Worten: Mein Blog.
Medienintermediär ist jedes Telemedium, das journalistisch-redaktionelle Angebote Dritter aggregiert, selektiert und allgemein zugänglich präsentiert. Also mit anderen Worten: Eure Facebook-Page, euer Twitter, eure Homepage mit RSS, euer Blog. Euer Youtube-Kanal.
Ihr könnt euch ja überlegen, wie die Zukunft aussehen wird, wenn der Medienstaatsvertrag sich für das alles für zuständig erklärt.
Aus meiner Sicht haben wir die Wahl. Entweder wir gehen da jetzt mit dem großen Vorschlaghammer ran, oder wir können uns in Zukunft mit Rundfunklizenzen und inhaltlicher Einflussnahme auseinandersetzen, allerdings ohne im Gegenzug irgendwelche Vorteile oder Schutz wie bei Zeitungsverlegern zu erhalten.
Beachtet auch, dass die Einschränkungen wie "erst ab 500 potentiellen Nutzern gleichzeitig" und Ausnahmen für ausschließlich persönliche oder familiäre Zwecke gestrichen werden sollen. Dafür gibt es jetzt eine Rubrik Bagatellrundfunk, die Zulassungen für weniger als 20.000 Views im Monatsdurchschnitt und für Let's Play-Videos. Warum eine Ausnahme für Lets-Player? Weil die sich gewehrt haben! Das sollten wir glaube ich auch tun. (Danke, Lutz)
Admins and/or mods were trying to blackout the story. There is at least one post that is 100% invisible unless you try to post the exact same link.They locked and nuked the comments when it was at 9 comments.
Then it was disappeared from the front page.
*Edit: Right on cue, the thread is locked again. Completely laughable. Good job Reddit admins. You bunch of racist narrative controlling fuckdongles.
Die Story war, dass Südafrika jetzt weiße Bauern enteignen will. Und das passt den Moderatoren offenbar nicht in die Ideologie.Update: Ein Leser weiß Näheres zu dieser Geschichte (also zu der Südafrika-Nummer, nicht zu Reddit):
Ich bin zwar kein Freund davon Kram im memory hole zu versenken, aber man muss auch sagen das der Kram vom NZ Herald schlecht recherchiert / tendenziös ist.
Es gibt keinerlei Beweise das die Liste die der Kallie Kriel da publiziert hat tatsächlich eine "geleakte" Liste der Regierung ist. Und der Mann ist sowas wie der Höcke Südafrikas ("I don't think apartheid was a crime against humanity..." (Quelle). Es ist durchaus zu vermuten das er sich die Liste ausgedacht hat um ein Drohszenario bzw eine Opferrolle aufzubauen, die so nicht existiert, der bekannte white supremacist Medientrick.
Der Bauernverband (mostly white guys) und die Besitzer der genannten Farmen waren auch kaum begeistert. Die Medien in Südafrika haben über die Veröffentlichung der Liste berichtet, aber das auch entsprechend eingeordnet. Das fehlt leider beim NZ Herald Artikel völlig.
Der Bericht ist auch missverständlich, weil da vom "begin" gesprochen wird, tatsächlich ist das ein schon länger laufender Prozess (23 größere Farmen seit 2007). Das ist also business as usual das man gut oder schlecht finden kann, aber es wird im Rahmen des gültigen Rechts abgewickelt, sobald jemand einen claim auf bestimmte Gebiete legt.
Bold Move, Redis! Hoffentlich schießt ihr euch damit nicht selbst ins Aus. Ich begrüße das grundsätzlich, mir ist das auch ein Dorn im Auge, wie Cloud-Parasiten das Ökosystem zur eigenen Bereicherung ausbluten lassen und dann mit diesem ganzen Lock-In-Scheiß die Prinzipien hinter freier Software kontrakarieren und vorsätzlich kaputtmachen.
Ich persönlich habe ja noch nie verstanden, wieso Leute ihren Code unter MIT- oder BSD-Lizenz tun. Das ist doch klar, dass sich dann nur eine verschwindend geringe Minderheit moralisch verpflichtet sieht, auch mal was zurückzugeben.
Update: Es geht bei dieser Lizenzänderung nicht um Redis selbst, sondern um ein paar "Enterprise-Module", die Redis Labs anbietet. Die verkaufen selber Enterprise-Beratung für Redis, daher sind die auch so angefressen, dass die Cloud-Fuzzies ihre Module nehmen und nichts zurückgeben. Das war schlicht deren Geschäftsmodell. Selber Schuld, denkt ihr euch jetzt vielleicht, und da ist natürlich ein Funken Wahrheit dran. Auf der anderen Seite bezahlt Redis Labs dem Autoren von Redis das Gehalt, und hat wie gesagt diese Module open sourced. Sie haben schon einen Punkt, wenn sie finden, Google und co sollten ihnen mal ein paar Mäuse rüberwachsen lassen, wenn sie mit Redis Geld verdienen.
Was wohl passiert, wenn das nächste Mal was von Verizon brennt? Ob die Feuerwehr dann die Wasserzufuhr einschränkt? Wie? Ja klar können wir das löschen! *tröpfel* Aber das kostet extra! (Danke, Sven)
Ein paar Gedanken zur Verschwörungstheorie um Sprengladungen in der Brücke von Genua. Ich bin selbst ausgebildeter Sprengberechtigter (das, was man im Volksmund "Sprengmeister" nennt).
In den Zeiten des kalten Krieges gab es in Deutschland und anderen Ländern tatsächlich Vorbereitungen an Brücken und anderen strategisch wichtigen Infrastrukturpunkten wie Straßen, Tunneln und Bahngleisen. Konzept war, durch gezielte Schädigung einen Vormarsch des Warschauer Pakts aufzuhalten. In Deutschland war dazu in unmittelbaren Nähe zu vorbereiteten Sperren ein so genanntes Sperrmittelhaus, in dem hinter 3 Panzertüren gerne mal mehr als eine tonne Sprengstoff lagerte. Ausser zu Übungszwecken waren die Sperren aber nicht scharf.Highlight in derartiger Paranoia waren die Schweizer, die in Tunnel und Brücken dauerhaft (!) Sprengladungen eingebracht hatten. Bspw. Im Gotthardtunnel oder einer Holzbrücke bei Säckingen, wo jahrelang mehrere hundert Kilo TNT verbaut waren. Hat dafür gesorgt, dass den Schweizern beim Brand in dem Tunnel der Arsch gehörig auf Grundeis lief und man 2001 angefangen hat, das Material zu entfernen.
In Deutschland sind die Sperren schon kurz nach dem Fall der Mauer abgebaut worden, die Sperrmittelhäuser werden heutzutage oft als Lager von Förstern benutzt. Nur vereinzelt lassen sich noch Spuren der teils absurden Konzepte finden.
Sehr ausführlicher und spannender Artikel dazu, gibt auch ne Datenbank wo man nach Sperren in seiner Umgebung suchen kann.
So und jetzt zum eigentlichen Thema. Militärischer oder ziviler Sprengstoff wie TNT, RDX, Dynamite etc. können nur durch eine richtige Zündladung zur Detonation gebracht werden (TNT bspw. brennt nur langsam und gemächlich ab wenn man es anzündet). Diese Zünder können elektrisch oder "nicht elektrisch" sein. Letztere haben als Zuleitung eine Art Schlauch, gefüllt mit einer kleinen Menge pyrotechnischer Ladung die den Zündimpuls schnell weiterleitet, aber gegen elektrische Einflüsse völlig immun ist. Das nutzt man z.B. im zivilen auch bei Sprengungen in der Nähe von Hochspannungsmasten oder Bahnleitungen.
Die elektrischen Zündkapseln gibt es in verschiedenen Ausführungen, je nachdem wie empfindlich sie gegenüber Streuströmen etc. sind. Theoretisch ist man da auch mit der unempfindlichsten Sorte relativ siche aber nicht 100%ig vor direktem Blitzeinschlag geschützt.
Man muss aber im militärischen Fall von 2 Dingen ausgehen:
- dass das Militär im Fall des Falles kein Risiko eingeht - hier also ausfallsichere, zuverlässige Zündsysteme verwendet die nicht-elektrisch sind.
- Selbst wenn Ladungen vorbereitet sind, diese erst kurz vor dem eigentlichen Einsatz mit Zündern versehen werden.
Die Theorie ist also Unsinn.
Bei der Bauweise der Brücke würde ich als Fachmann auch statt einem großen Klumpen Sprengstoff eher gezielt mit Schneidladungen arbeiten, die Tragseile und elementare Bestandteile der Stahlbezonkonstruktion durchtrennen. Schneidladungen lässt man aber nicht dauerhaft Wind und Wetterung ausgesetzt, ausserdem hätte man die vorher erkennen können. Auch bei einigen vorbereiteten Brückensperren in Deutschland waren an Stahlbetonpfeilern Schienen angebracht, in die man dann die Schneidladungen nur noch reinstecken musste.
Wie sowas bei Übungen der Wallmeister aussah, kann man sich z.B. hier angucken
Unauffällig geht anders ;-)
Können wir jetzt endlich die Männer-sind-Täter-und-Frauen-sind-Engel-Theorie zu den Akten legen?
„Wenn man unter der Personalnummer dreimal ein falsches Kennwort eingibt, wird der Benutzeraccount gesperrt“, sagte ein hochrangiger Beamter dieser Zeitung. „Dann muss jemand nur bei der System-Hotline anrufen und bekommt einfach so ein neues Passwort.“Und die Personalnummer ist offen, steht bei allen Vorgängen dran, die jemand bearbeitet hat.
Wer sich jetzt denkt, hey, da gibt es bestimmt immerhin einen Rückanruf über den Anschluss des Beamten, oder wenigstens ein Log von solchen Resets: Nein und nein.
Einmal mit Profis arbeiten! (Danke, Alexander)
Das ist die McKinsey-Bekannte von Flinten-Uschi, die sie als Staatssekretärin ins Verteidigungsministerium geholt hatte, und die dort für eine einzigartige Abrüstungs- und Friedenskampagne verantwortlich zeichnete, indem sie alle verfügbaren Mittel von Rüstungsausgaben zu McKinsey-Beratung umleiten ließ. Dieser Frau sind wir alle zu Dank verpflichtet, und ich meine das völlig unironisch. Leider hat sie im Mai ihre Position niedergelegt und jetzt macht sie halt Digitalbeirat.
Hey, was soll dieser ominöse Beirat eigentlich tun? Nun, dafür muss man ganz ans Ende scrollen:
Die Kanzlerin nannte vier Felder, in denen die Regierung Fortschritte erzielen wolle. Dies seien der Ausbau der Infrastruktur bei Breitbandversorgung und Mobilfunk, mehr digitale Lerninhalte im Rahmen des Digitalpakts Schule sowie dass die Bürger "schrittweise weniger Behördengänge selbst ausführen müssen, sondern digitalen Zugang zum Staat haben".Geil! Breitbandausbau versprechen die uns seit ich denken kann, Lerninhalte kriegen wir ja noch nicht mal analog hin, ohne dass Lizenzgebühren an privatwirschaftliche Monopolisten und Oligarchen ("Schulbuchverlage") fällig wird, und weniger Behördengänge? Dass ich nicht lache! Das sind die drei Klassiker auf der Standup-Bühne der Politik. Aber wartet, die Punchline kommt noch!
Schließlich wolle die Regierung "eine Strategie für die künstliche Intelligenz" entwickeln.Ich persönlich wäre ja dafür, erstmal eine Strategie für natürliche Intelligenz in Regierung und Verwaltung zu erarbeiten! *badumm tss*
Aber mal unter uns: Dieser Berat ist natürlich völlig überflüssig und eine reine Feigenblattveranstaltung. Der ist dafür da, dass die Merkel am Ende ihrer Politlaufbahn zwischen den Scherben der Ergebnisse ihrer "Arbeit" stehen kann, und dann auf den Beirat zeigen und sagen kann, sie habe es immerhin versucht. Entsprechend erstaunlich ist es, dass sich überhaupt Leute finden, die da sitzen wollen. Und was für ein Who is Who der Leute, von denen man zu Digitalfragen ganz sicher nicht die Meinung eingeholt hätte! Am geilsten finde ich persönlich ja "Leiter Kompetenzzentrum Öffentliche IT". Ohooo, da gibt es ein Kompetenzzentrum für?! Uiuiuiui!
Naja und lauter belanglose Startups, ein paar Forschungsleute, ein paar Sesselfurzer. Verschwendung von Steuergeldern, wenn ihr mich fragt. Aber hey, immerhin gibt es da eine KI-Startup, das auf der Homepage Gartner zitiert. Dann ist ja die KI-Strategie der Bundesregierung in trockenen Tüchern!
Update: Das ist natürlich nicht persönlich gemeint. Ich kenne die meisten davon gar nicht persönlich. Aber ich kann mir die Lebensläufe und Selbstdarstellungen der Organisationen angucken, und das reicht für die meisten. Die, die nicht beim Smell Test schon durchfallen, sind alles Juristen. Juristen hat es meiner Meinung nach echt genug im Bundestag. (Danke, Frank)
Sprengladungen? Ja, wie bei uns in den Brücken!
Warte, wir haben Sprengladungen in den Brücken?! Aber ja! Google-Stichwort: Wallmeister (mehr Kontext). Ein Relikt aus dem kalten Krieg. Im Wesentlichen ist die Idee: Wenn die Zombiehorden, äh, Panzerhorden der Russen kommen, dann sprengen wir unsere Brücken und halten sie so auf. Und damit das im Notfall problemlos geht, haben Brücken Platz für Sprengkapseln.
Hmm, wenn wir das auf Italien übertragen, ergeben sich allerdings ein paar Fragen.
Erstens: Wen genau soll eine Sprengkapsel in einer Brücke in Genua aufhalten? Die Franzosen? Die Spanier? Man würde denken, dass man da genug Vorwarnung hätte, um keine Brücken sprengen zu müssen.
Zweitens: Die Sprengkapseln sind normalerweise nicht in den Brücken drin, sondern werden da nur hingebracht, wenn ein Krieg ausgebrochen ist, oder man sich sicher ist, dass er kurz bevor steht. Wieso hätten in Italien die Sprengkapseln in der Brücke sein sollen. Wegen der Flüchtlinge oder was?! Das ergibt keinen Sinn.
Und die letzte Frage wäre: Nehmen wir mal an, ein Blitz könnte eine Sprengkapsel zünden, und die wäre aus unklaren Gründen tatsächlich in der Brücke. Dann bräuchte man dafür ja wohl einen direkten Treffer. In so einer Brücke sind aber mehr als eine Sprengkapsel verbaut. Es würde also mehrere Blitzeinschläge ziemlich genau bei Sprengkapseln brauchen.
Das größte Problem an der Story ist, dass Blitzeinschläge registriert werden, und es sieht nicht so aus, als ob da wirklich ein Blitz eingeschlagen hat.
Aber vielleicht gibt es ja unter meinen Leser Krypto-Militärhistoriker, die ein paar Worte über italienische Infrastruktursprengladungen sagen können, dann hätte sich dieses Blogposting trotzdem gelohnt :-)
Their reams of data converged on a breathtaking statistic: Wherever per-person Facebook use rose to one standard deviation above the national average, attacks on refugees increased by about 50 percent.Nationwide, the researchers estimated in an interview, this effect drove one-tenth of all anti-refugee violence.
The uptick in violence did not correlate with general web use or other related factors; this was not about the internet as an open platform for mobilization or communication. It was particular to Facebook.
Wahrscheinlich muss man froh sein, dass da keine Leichenteile gefunden wurden im Fundament :-)
Update: Ihr habt hoffentlich auch alle die Kommentare gelesen und ggf. übersetzen lassen, wo steht, dass das kein Zeichen für Pfusch sondern Absicht ist. Über Hohlkanäle spannt man den Beton und die Hohlziegel senken das Gewicht, um den Druck auf dem Fundament zu entlasten. Ein Einsender vom Fach formuliert es so:
der kern einer stuetze traegt nur bei hohen lasten in achsrichtung der stuetze mit (zb. in einem lagerhaus). ein pylon einer abgespannten bruecke wird jedoch hauptsaechlich auf biegung belastet und traegt daher hauptsaechlich am rand. der kern kann und wird somit aus gewichtsgruenden weggelassen (siehe zb. schleuderbetonstuetzen) werden, damals mit hohlziegeln gefuellt damit der beton nicht reinrinnt, heutzutage mit kunstoffelementen (zb schwarze kunststoffbaelle rechts vorne in der decke.
Bei diesem Bild zeigt aber glaube ich tatsächlich mafiöse Betonmanipulation.
Machine Learning kann menschliche Sprache übersetzen, haben sie gesagt! :-)
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Malu Dreyer hat den Vorstoß von Parteichefin Andrea Nahles zu Korrekturen der Hartz-IV-Reformen kritisiert. "Bei jüngeren Hartz-IV-Empfängern grundsätzlich ganz auf Sanktionen zu verzichten halte ich für zu kurz gesprungen", sagte die rheinland-pfälzische MinisterpräsidentinJa genau. Am besten alle einlochen. Wer braucht schon Nachwuchs!
Ich erinnere mich noch an eine Zeit, als die SPD die Partei der Jungwähler war. Also die sogar das Wahlrecht schon ab 16 haben wollten, weil sie so populär waren bei Jungwählern.
Jetzt gibt es gerade bei Metoo einen ähnlichen Fall: Asia Argento, die erste und lauteste Metoo-Weinstein-Anklägerin, hat selber einen Missbrauchsfall am Bein. Und zwar einen besonders krassen, denn ihr mutmaßliches Opfer war zum Tatzeitpunkt noch minderjährig.
But in the months that followed her revelations about Mr. Weinstein last October, Ms. Argento quietly arranged to pay $380,000 to her own accuser: Jimmy Bennett, a young actor and rock musician who said she had sexually assaulted him in a California hotel room years earlier, when he was only two months past his 17th birthday. She was 37. The age of consent in California is 18.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass das nicht nur Virtue Signaling sondern auch Projektion ist. Dich stört an anderen besonders, was dich an dir selber stört.
Update: Asia Argento dementiert. Und die Schweigegeldzahlungen schiebt sie ihrem toten Mann in die Schuhe, dem populären Fernsehkoch Anthony Bourdain. Wow. Classy! Überhaupt klingt das für mich verdächtig nach den Ausflüchten von Kevin Spacey und Harvey Weinstein. Übrigens, zu Kevin Spacey: Dessen Karriere ist so nachhaltig vernichtet, dass sein neuer Film $126 am Eröffnungstag eingenommen hat. Nein, da hat niemand das "Millionen" vergessen. Teilweise saß nur eine Person im Kino.
Übrigens ist nicht alles völlig unerfreulich an der Sache. Die Reaktion von der Metoo-Gründerin fand ich gut.
Ja, gab es. Die Regierung und insbesondere der zuständige Minister Spahn haben das vorsätzlich umgangen. Die lehnen einfach alle Anträge ab. Angeblich nach Prüfung, aber das ist anscheinend nur ein Feigenblatt.
As a second female officer observed, hand on her firearm, the lawsuit says, the first officer touched Lovell “from head to toe” before ordering her to squat. Lovell was clothed, but the lawsuit claims that the officer squeezed Lovell’s breasts, and, “placed her right hand into [Lovell’s] pants ‘forcibly’ inserting four gloved fingers into plaintiff’s vagina” before parting Lovell’s buttocks “for viewing.”
Das klingt jetzt natürlich echt ekelig, aber man muss auch im Auge behalten, dass Brüste und Vagina schon als Drogenschmuggelort verwendet wurden. Mir ist gerade nicht so ganz klar, was die Grenzer jetzt tun sollen. Die Bodyscanner haben ihre eigenen Probleme und penetrieren nicht die Haut AFAIK, d.h. würden in beiden Fällen nicht helfen. Ich will solche Abtastmethoden nicht schönreden, aber man muss zumindest anerkennen, dass es hier einen legitimen Zielkonflikt gibt. Es ist nicht notwendigerweise so, dass da ein Sadist völlig anlassfrei zur eigenen Befriedigung rumgrabbelt.Die Bescherdeführerin ist übrigens schwarz und hat zum wiederholten Mal Urlaub in Jamaica gemacht. Ich nehme an, dass das genau auf den typischen weiblichen Drogenschmuggler passt, und die Grenzer halt Racial Profiling gemacht haben, bzw. ihre ermittlungstechnische Erfahrung angewandt haben, weil das genau das verdächtige Muster ist.
Wo bleiben eigentlich die aufgebrachten Zeitungsberichte über unsanft begrabbelte Männer am Flughafen?
Update: Die Formulierung ist nicht klar genug. Ich wollte damit sagen, dass das nicht nur ein Chaotic Evil Arschloch am Flughafen ist, der euren Zorn verdient hat, sondern das ist ein Lawful Evil Arschloch, das existierende Regeln des Schweinesystems umsetzt.
New hotness: Bouffier und der NSU!
Bouffier verweigerte und verhinderte aber hartnäckig, dass die Einigung zwischen Staatsanwaltschaft und LfV umgesetzt wurde.Mit Demokraten wie denen brauchst du keine Terroristen mehr!
Update: Gegendarstellung.
Na klar!
Weil die Berliner alle so unkorrupt sind? Die Vermutung liegt nahe, dass es andere Hintergründe gibt. Daher will der Senat jetzt IBM Watson einsetzen und Big Data in der Cloud mit Blockchain-KI über alle vorliegenden Daten machen.
Finde ich gut.
Das schafft Gewissheit.
Wie? Oh nein, dass die Kohle bei IBM verloren geht und nicht nur bei Korruption!1!!
Was meint ihr, ob die Daten der Berliner Verwaltung dann in die Cloud in den USA fließen? (Danke, Ulf)
Schon sehr früh machte die einzige Abgeordnete der Piraten-Partei, Julia Reda, Front gegen die Vorschläge. Sie nutzte für ihre Kampagne sehr starke Verzerrungen und Vereinfachungen. Die Wortkombination „Linksteuer“, mit der Reda den Artikel 11 der Richtlinie bekämpfen wollte, ist zwar wunderbar kurz, aber allen Ernstes zu glauben, es gäbe eine Steuer (die ja bekanntermaßen die Finanzämter einholen) auf das Verlinken von Texten, hat etwas unfreiwillig Komisches.Wow, mit so billiger Sophisterei kämpfen die? Da krieg ich ja fast ein bisschen Mitleid. Wenn das das beste "Argument" ist, was die haben, dann gute Nacht.
Nicht viel besser war der Kampfbegriff „Upload-Filter“ gegen Artikel 13 der Richtlinie. Upload-Filter stehen nach wie vor nicht in der Vorlage, der Begriff eignet sich aber gut, um Angst zu schüren. Es ist Julia Reda tatsächlich gelungen, einigen ihrer Anhänger vorzumachen, dass künftig alles im Internet gefiltert wird, wenn die Richtlinie zum Urheberrecht so durchkommt und Memes – ja, die geliebten Memes – würden sämtlich verboten.Ihr seht schon, WAS GANZ ANDERES!!1! Nicht das GANZE Internet wäre zensiert! Nur der Teil, bei dem man was hochladen kann!1!!Dass in der Richtlinie etwas völlig anderes steht, interessiert nur am Rande. Ihr zufolge wären Plattformen (und nur diese) angehalten worden, für „User Uploaded Content“, also von Nutzern hochgeladene Inhalte, Lizenzvereinbarungen mit den jeweiligen Rechteinhabern beziehungsweise Verwertungsgesellschaften zu schließen.
Diese Art von Artikel ist ja leider in der FAZ keine Seltenheit. Stellte sich nur noch die Frage, ob das im Politik- oder im Wirtschaftsteil lief, wo diese Art von Industrieabfall sonst verklappt wird. Und es stellt sich raus: Das kam im Feuilleton!
Wow. OK, das hat den Vorteil, dass es sich um einen Gastartikel handelt, und wir sehen können, wer sich so dermaßen krass entblödet hat.
Na? Seid ihr bereit?
Voala:
Volker Rieck ist Geschäftsführer der Firma FDS File Defense Service, die für den Schutz von Werken und Urheberrechten im Internet eintritt, und bloggt regelmäßig auf „Webschauder.de“.HAHAHAHAHAHA OMG OMG OMG HAHAHAHAHAHAHAHA
Der Rest des Artikels kommt übrigens zum Schluss, dass der Protest gegen diesen Gesetzentwurf alles gekaufte Roboter waren, weil selbstredend kein Bürger mit gesundem Menschenverstand wirklich dagegen sein könnte. Keine weiteren Fragen, euer Ehren. (Danke, Bianca)
A police department in Georgia is defending its decision to tase a 87-year-old grandmother who was cutting dandelion greens outside her house.
dandelions ist Löwenzahn. Pusteblumen.The report claims that the woman ignored the officer’s commands to drop the knife and kept walking.
Daraufhin zog ein Polizist eine Schusswaffe, und ein anderer einen Taser.“Why did we tase an 87-year-old woman?” he added. “I guess in that circumstance, I am glad I was there and saw it firsthand and understand why it occurred. An 87-year-old woman with a knife still has the ability to hurt an officer.”So und jetzt ratet mal ihre Hautfarbe!
Den hab ich gerade. Gestern kam ein Leserbrief über hegemoniale Männlichkeit, und jetzt sehe ich das nochmal in diesem Artikel über ein Buch einer kanadischen Forscherin, die sich mit Obdachlosen beschäftigt. Der Artikel ist ziemlich gehässig geschrieben, weil die National Post eine eher konservative Zeitung ist, die mit solchen Artikel ein Rückzugsgefecht gegen Identity Politics und andere Ideen der Linken führt.
Im Wesentlichen sagt der Artikel, die Obdachlosen (alles Männer übrigens; und allgemein ist die Frauenquote unter den Obdachlosen sehr gering. Aber da fordert komischerweise kein Feminist jemals mehr Gerechtigkeit) hätten eine toxische Maskulinität.
As if the homeless didn’t have enough going against them, now, it turns out, the bastards engage in “compensatory masculinity,” either blaming the women in their lives for all their problems or sexualizing or revering them as motherly objects.
Das ist natürlich echt furchtbar. Die geben den Frauen die Schuld an ihrer Misere? Gut, das könnte am Scheidungsrecht in Kanada liegen (das soll noch ungerechter als bei uns sein).Das Kapitel, das hier Stein des Anstoßes ist, heißt:
When a Man’s Home Isn’t a Castle: Hegemonic Masculinity Among Men Experiencing Homelessness and Mental Illness
Deja vu!Ich finde das übrigens echt beschämend, wie jemand sich mit Obdachlosen beschäftigen kann, aber nicht mit dem Ziel, ihnen aus der Obdachlosigkeit raus zu helfen, sondern mit dem Ziel, sie zu noch weiter zu pathologisieren und ihre toxische Männlichkeit zu diagnostizieren.
Wer verbreitet diesen Bullshit?
Wie sich rausstellt: Die Volkshochschulen.
In jedem fünften Volkshochschulkurs im wichtigen Programm-Teilbereich Erkrankungen/ Heilmethoden, so ergab die SPIEGEL-Analyse, wird ein fragwürdiges alternativmedizinisches Verfahren gelehrt.Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass das nur so wenig vorkommt. Ich hatte da Schlimmeres befürchtet.Mehr als jeder achte Kurs betrifft sogar eine Therapieform, die vollkommen unwirksam oder wissenschaftlich gar nicht erst untersucht ist.
The mentor scheme is one element of a broader project aimed at challenging bias, funded by the Engineering and Physical Sciences Research Council’s (EPSRC).
(Danke, Christoph)
Warum musste der jetzt zurücktreten? Weil er ein Sicherheitsrisiko ist.
Warum ist er ein Sicherheitsrisiko? Weil er ohne Wissen der Regierung in den Iran geflogen ist.
Warum ist er in den Iran geflogen? Weil das die Heimat seiner Lebensgefährtin ist.
Ja, richtig gelesen. Der Mann hat eine Iranerin geheiratet. Sonst schimpft er hauptberuflich über die laxe Einwanderungspolitik Norwegens, weil die so viele Moslems reinlassen und so. m(
Update: Leserbrief:
zum "Lacher des Tages" möchte ich anmerken, dass es keine norwegische Freiheitspartei gibt. Es handelt es sich um die fremskrittspartiet, die Fortschrittspartei. Der Name hat wohl zu kognitiven Dissonanzen in der euronews-Redaktion geführt.
Haha, wahrscheinlich! (Danke, Carsten)
Da wurde 2011 eine Statue zu Ehren von Jean-François Thomas de Thomon errichtet. Später stellte sich raus, dass die Statue die falsche Person abbildete — einen schottischen Chemiker namens Thomas Thomson, der aber keinen Bezug zu St. Petersburg hat.
Punchline: Der Künstler schiebt das Wikipedia in die Schuhe :-D (Danke, Frank)
Ich mache mir übrigens auch wenig Sorgen darüber, dass Menschen in Zukunft von Algorithmen kontrolliert werden. Wir werden eh schon die ganze Zeit von starren Regelsystemen kontrolliert. Menschen haben sich damit abgefunden und ziehen sogar Spaß und Vergnügen daraus, sowas zu verstehen und dann auszubrechen. Als Beispiel kann man sich ein Computerspiel nehmen. Da gibt es lauter Algorithmen, die die Gegner steuern, und die entscheiden, wo du langgehen kannst und wo nicht. Youtube ist voll mit Videos von Leuten, die Wege suchen und finden, um sowas zu umgehen. Um sich einen Vorteil im Spiel zu verschaffen, oder einfach nur weil es Spaß macht. Auch die Steuererklärung ist ein gutes Gedankenexperiment zu der Frage, ob Algorithmen Menschen kontrollieren können oder nicht.
Aber das ist alles bloß meine Einschätzung. Hier ist eine andere Einschätzung von Martin Haase, das ist ein Vortrag, den er kürzlich zu dem Themenkomplex gehalten hat. Er kommt zu überlappenden aber nicht identischen Ergebnissen. Viel Spaß bei der Lektüre!
Prominent US climate scientists have told the Guardian that the Trump administration is holding up research funding as their projects undergo an unprecedented political review by the high-school football teammate of the US interior secretary.
Wait, what?!At the beginning of 2018, interior secretary Ryan Zinke instated a new requirement that scientific funding above $50,000 must undergo an additional review to ensure expenditures “better align with the administration’s priorities”. […]Steve Howke, one of Zinke’s high-school football teammates, oversees this review. Howke’s highest degree is a bachelor’s in business administration.
Immer wenn du denkst, du hast das Ausmaß des Schreckens jetzt grob im Überblick, kommt sowas.
also die Pointe vom intersektionalistischen Feminismus ist genau, dass jede Person unterdrückt werden kann und die Begriffe von Männlichkeit und Weiblichkeit immer anders definiert werden, sodass prinzipiell jede reale Person "unter die Räder" kommen kann. Dabei ist auch nie ganz klar zugeordnet, welche Eigenschaften jetzt sozial-hierarchisch relevant sein sollen und welche nicht, weil die Zuordnung schon ein Machtspiel ist, das sich immer wieder ändern kann und damit diffuse und widersprüchliche Anforderungen an alle Individuen stellt. Ein Element der Willkür der Mächtigen ist also hier schon in die Theorie eingebaut. Diese diffuse Ordnung drückt man mit dem Begriff der hegemonialen Männlichkeit aus.Ich muss gestehen, dass es mir zunehmend schwerer fällt, die ernst gemeinten Zuschriften von den satirischen zu unterscheiden.Das schafft dann eben keine einfachen Feindbilder (oder "Opferstatuspunkte" in deiner Terminologie; FYI: Das ist zu zynisch.), sondern Probleme für Aktivist*innen sich hinter einem gemeinsamen Anliegen zu versammeln. Ein Beispiel wäre, wie Transgender Frauen bei Demos für legale Abtreibungen sinnvoll eingebunden werden können, weil sie Frauen* sind, aber nicht vom Zwang zum Austragen der Schwangerschaft oder zur Geburt betroffen sind. Die Zuordnung der vermeintlich weiblichen Eigenschaft der Gebärfähigkeit zu allen Frauen* funktioniert in dem Fall also nicht. Transfrauen könen sich solidarisieren und mitkämpfen, haben dann aber vielleicht ein anderes Verständnis von ihrem persönlichen Anliegen mit der Aktion. Also ein persönliches Ziel neben legalen Abtreibungen könnte bei der selben Demo sein, dass der gesellschaftliche Status von allen Frauen* aufgewertet wird und alle Frauen* (und Ärztinnen und Ärzte) nicht mehr von geschlechtsspezifischer (oder fachspezifischer) Strafverfolgung betroffen sind.
Der Twitter Hashtag "#MenAreTrash" ist meiner Meinung nach ein verzweifelter, letzter Versuch mit alten Feindbildern, die eben garade nicht theoretisch mit dem Intersektionalismus erklärt werden können, Aufmerksamkeit für die Wut der Frauen* zu bündeln. Das klappt grade deshalb, weil es eine sehr platte Reaktion auf die einfache Erkenntnis des intersektionalen Feminismus ist, dass das mit der Diskriminierung nicht so einfach ist. Also ich würde die Zuordnung zum Intersektionalismus genau umgekehrt vornehmen und behaupten, dass "#MenAreTrash" ein reaktionärer Feminismus ist, der die Erkenntnisse zur hegemolialen Männlichkeit im intersektionalen Feminismus noch nicht verdauen und verstehen will. Alte Zuordnungen und feste Feindbilder funktionieren nicht für die politische Arbeit. Das ist genau das Credo des intersektionalen Feminismus! :D
Dass das in der Zeitung und online noch so gut funktioniert, ist natürlich eher ein Zeichen dafür, dass die Leute, die dort Arbeiten keine Ahnung von feministischen Theorien haben und dem Etikettenschwindel auf Twitter äußertst gerne auf den Leim gehen. Vielleicht entspricht das sogar ihrem Feindbild von wütenden und viel zu weit gehenden Femisnist*innen. Das ist natürlich eine böse Unterstellung meinerseits! :D :D :D
Die Opferstatuspunkte waren nicht zynisch gemeint, aber ich nähere mich mir fremden sozialen Konstrukten gerne aus der Sicht eines Pen&Paper-Rollenspiels, und stelle mir dann halt auch einen Charakterbogen vor, auf dem man neben den primären Attributen eben auch rollenspielspezifische Werte wie akkumulierten Wahnsinn beim Cthulhu-Genre oder hier halt Opferstatuspunkte hat.
Im September 2016 tauchte der junge Mann, Realschulabsolvent, inzwischen 20, zum ersten Mal in der Kasse mit Barren auf, die er sich über die Internetplattform Ebay mutmaßlich in China besorgt hatte (er selbst sagt nichts, er verweigert die Aussage). In China kann man Metallbarren – Kupfer, Messing oder Wolfram mit hauchdünnem Goldüberzug und täuschend echter Goldbarrenverpackung – für wenig Geld erstehen. Elfmal hat der Göttinger Goldjunge laut Oberstaatsanwalt Andreas Buick der Sparkasse sein Fake-Gold angedreht, in Form von 259 nachgemachten Barren und zwei nachgemachten Krügerrand-Münzen.Wow. Und die Sparkasse rief den dann irgendwann an, ob er nicht noch mehr Gold hätte. Hatte er.
Wartet, wird noch besser! Die Sparkasse hat die Barren weiterverkauft, u.a. an die Nord/LB. Ein anderer Teil ist eingeschmolzen worden. Wo und wie ist noch nicht klar. m(
Update: Einem Leser fällt zu dem "hast du noch mehr davon"-Aspekt auf:
Weißt du woran mich das erinnert? Genau! An Konrad Kujau und die Hitler-Tagebücher.
(Danke, Dennis)
Wer deutschem Youtube- und *chan-Dramen nicht folgt: Es handelt sich um den Drachenlord, einen Youtuber, der seit Jahren von einem Hass- und Trollmob verfolgt wird, die den auch in Person vor Ort bei sich zuhause schon "besucht" und gestalkt haben. Und so gibt es dann in den dunklen Ecken der Kanalisation des Internets Aufrufe erlebnisorientierter Jugendlicher, den zu "besuchen" und ihm Dinge anzutun. AFAIK gab es auch schon so Swatting-ähnliche Anrufe bei der Feuerwehr in dem Kontext.
Das Landratsamt hat das mitgekriegt und diese epische Allgemeinverfügung rausgehauen, mit Begründungen der Form:
Sternstunden der bayerischen Kommunalverwaltung!
- Eine weitere Ankündigung von „anusficker 5000“ auf YouTube lautet:
„Das wird ein kampf epischen ausmaßes“
Lest euch auch mal die anderen Punkte durch, insbesondere Punkt II/1/a/ab. Das sollte man im Auge behalten, wenn man von Hasskommentaren im Internet spricht. Nicht alle Teilnehmer haben das Glück, dass es bei bloßen Kommentaren bleibt. (Danke, Hannes)
einen kritischen und mir wichtigen Gedanken zum Thema Kommentarspalten habe ich bisher noch nicht in der Diskussion wahrgenommen:Aus meiner Sicht ist das Problem mit Kommentaren unter Pressetexten, dass Personen, die außer Zeit sonst nichts investieren müssen, durch einen Kommentar unter einem Artikel fast dieselbe Reichweite und Sichtbarkeit erhalten, wie der Urheber des ursprünglichen Textes. Dieser musste sich seine Reichweite irgendwie erarbeiten, was zumindest in gewissem Umfang auch eine Art von Qualitätskontrolle bedeutet. Durch die Art und Weise, wie Kommentarfunktionen häufig umgesetzt sind, erhalten extreme Ansichten nur durch zeitliche Investitionen viel Aufmerksamkeit. Die Medienschaffenden schenken gewissermaßen einen guten Teil ihrer Macht und ihres Einflusses irgendwelchen motivierten Leuten (häufig: motiviert durch Frust, Wut) und reduzieren dadurch selbst ihren Einfluss als Korrektiv. Denn wir wissen ja alle, dass das Gehirn schon unbewusst einen Artikel direkt anders abspeichert, je nachdem, in welche Richtung der erste Kommentar geht, den man häufig selbst ohne es zu wollen am Ende des Artikels direkt mitliest.
Gut gelöst finde ich das bei Heise, wo Kommentare nicht direkt unter dem Artikel erscheinen, sondern man sich erst in das Forenuniversum begeben muss, das auch sofort als solches zu erkennen ist.
In der Opfer-Olympiade rechnet man dann die Gründe auf, wieso jemand benachteiligt ist (schwarz + weiblich startet z.B. mit mehr Opferstatuspunkten als bloß weiblich). Und genau wie jemand mit wenig Opferstatuspunkten kein Opfer sein kann, genauso spricht man jemandem mit mehr Opferstatuspunkten gerne ab, ein Täter sein zu können. Das führt dann zu so Phänomenen wie dass Frauen im Feminismus als engelsähnliche Lichtgestalten gesehen werden, die schon aus Prinzip gerecht und gut sind, und wenn doch mal eine entgleist, dann macht man Ahnenkult und Rassenerbe wie damals im 3. Reich und argumentiert mit den Vorfahren, die ja genug Unterdrückung ausgesetzt gewesen seien, dass man der aktuellen Inkarnation diese eine Überschreitung durchgehen lassen sollte, weil das ja "ausgleichende Gerechtigkeit" sei.
Dieses Theorieonstrukt hat mich noch nie sonderlich überzeugt. Ich mag zwar ein weißer Mann sein, aber es ist ja nicht so, dass ich keine Frauen unter meinen Vorfahren gehabt hätte. Wenn man also die den Vorfahren angetane Unterdrückung der aktuellen Generation anrechnet, dann wäre das Opferpunkte-Konto bei mir genau so voll wie bei typischen weißen Frauen.
Gut, sagen die Intersektionalisten, dann nehmen wir nicht die Vorfahren sondern konstruieren eine neue Art von Opfertums-Erbe. Eine Frau hat mehr Opferpunkte als du, weil sie die Opferpunkte aller Frauen in früheren Zeiten auch gutgeschrieben kriegt. Die Idee dahinter erschließt sich besser, wenn man das bei Schwarzen macht als bei Frauen, aber so genau gucken Intersektionalisten da nicht hin.
Warum erzähle ich das gerade? Weil die absurde Annahme, eine Frau könne nicht sexistisch sein, oder ein Schwarzer könnte nicht rassistisch sein, natürlich in der Realität schon einer oberflächlichen Prüfung nicht standhält.
Und, aus deutscher Sicht besonders bemerkenswert: Viele der privilegierten weißen Männer sind Juden. Aber ausgerechnet denen rechnet man im Intersektionalismus die Opferpunkte der Unterdrückung ihrer Vorfahren nicht an. Das macht man nur bei Frauen und Schwarzen.
Aber Fefe! Du kannst doch nicht Nationalsozialismus und Feminismus vergleichen! Nein, aber ihre Methoden. Wissenschaftliche Konzepte umbiegen, damit es besser in die Ideologie passt, und dann pseudowissenschaftliche Argumentationen darauf aufzubauen, das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Nationalsozialisten.
Update: Die NZZ über "Men are trash", für den Blick von außerhalb Deutschlands.
Update: Ein Leser empfiehlt dazu "Lesbische, Schwarze, Behinderte" von Funny van Dannen.
Update: Ein anderer Leser weist darauf hin, dass es eine Version 2.0 davon gibt, von Simon & Jan :-)
Wer konnte ahnen, dass sich dann Communities aus Arschlöchern bilden, die untereinander damit protzen, wer mehr Shitposts gelöscht bekommen hat!!1!
Wo kommen eigentlich diese ganzen Leute her, die glauben, wenn sie sich die Augen zuhalten, dass sie dann unsichtbar sind? Ist da eine Generation von Eltern komplett ausgefallen?
Komm, Erich, wir machen da Tipp-Ex drüber, dann ist das Problem weg!1!!
Auf Hochtouren laufen derzeit die Arbeiten, um per mobiler, kraftstoffbetriebener Aggregate, die aus dem ganzen Land herangeschafft werden, die betroffenen Haushalte nach und nach wieder unter Strom zu setzen. Priorität haben dabei das Altenheim in Hoengen, medizinische Einrichtungen sowie Supermärkte, Fleischereien und andere Betriebe, die dringend auf Kühlung respektive Strom angewiesen sind.Immerhin gibt es eine Infrastruktur von Generatoren, auf die in solchen Fällen zurückgegriffen werden kann. 7000 Haushalte sind kein Pappenstiel.
Now, nearly eight years later, it appears that the agency botched the communication system it used to interact with its sources, according to five current and former intelligence officials. The CIA had imported the system from its Middle East operations, where the online environment was considerably less hazardous, and apparently underestimated China’s ability to penetrate it.“The attitude was that we’ve got this, we’re untouchable,” said one of the officials who, like the others, declined to be named discussing sensitive information. The former official described the attitude of those in the agency who worked on China at the time as “invincible.”
Die Militärs immer, die leichtfertig mit Begriffen wie Supremacy und invincible um sich werfen… m(
EILMELDUNG: Maaßen hat auch Überwachung der FDP verhindert.
Und wie schaffen die das, sich einerseits als Rechtfertigung für ihr Mobbing und Bullying in einer Linie mit denen zu sehen, die für Abtreibungs-Legalisierung und rechtliche Gleichstellung der Frau gekämpft haben, aber dann aber andererseits brutal gegen Alice Schwarzer und Emma zu kanten, die das wirklich getan haben?
Mir ist ja die Tage dieser alte Emma-Artikel über die Netzfeministen-Hassmobber per Mail reingespült worden, und den habe ich bei der Gelegenheit zum ersten Mal gelesen. Der ist von Januar 2017, und damals hab ich in der Ferne Fäkalien fliegen sehen aber interessierte mich nicht für die Details. Ich bin nicht gerade ein Emma-Leser und halte Alice Schwarzer für nicht satisfaktionsfähig, spätestens seit sie für die "Bild" Werbung gemacht hat (aber auch ihre Haltung zu Pornographie und Prostitution fand ich immer zu fundamentalistisch). Aber hey, war nie meine Baustelle.
Jetzt habe ich den Artikel mal gelesen und konnte da keinerlei Schmähkritik finden. Der ist sogar halbwegs sachlich, insbesondere für Emma-Verhältnisse.
Und hey, ich habe mindestens eine Sache gelernt aus dem Artikel, die ich vorher nicht wusste:
Die einzige wahre Wahrheit wird vorgegeben. Diskussionen sind nicht erlaubt. Unabgesichertes Denken schon gar nicht. Jede noch so geringe Abweichung wird im Keim erstickt. Was bedeutet: Stagnation und Sterilität.Oh wow. Das wusste ich nicht. Ich hielt das für ein neues Phänomen, diese Infighting, diese Zersetzungs-Maßnahmen wie aus einem CIA-Handbuch.Das alles ist nicht neu. In den 1970er Jahren hieß diese Art von Stellvertreter-Politik „Klassenwiderspruch geht vor Geschlechterwiderspruch“ und lautete die ultimative Disqualifizierung „bürgerliche Feministin“ oder „Reformistin“.
Ich stelle mir bei sowas immer vor, es gäbe ein Patriarchat, und ich solle für die eine Strategie entwickeln, wie man den Feminismus klein und irrelevant hält. Das wäre die Strategie. Bringt sie dazu, sich gegenseitig zu bekämpfen. Nehmt Themen wie Transsexuelle und Burkas und bringt die Fraktionen gegeneinander auf. Dann setze dich auf die Tribüne und halte Popcorn bereit.
Nur langsam geht von den Streitern so viel verbale Gewalt in alle Richtungen aus, dass man sich Gedanken über eine Exit-Strategie machen sollte. Vielleicht eine Aussteiger-Hotline anbieten oder so.
In einem Gespräch mit Freunden dazu wurde ich gefragt, wieso ich das überhaupt lese. Aus dem selben Grund, wieso ich Videos von Jordan Peterson gucke. Ich will das tun, was ich anderen empfehle: die Aussagen von Anderen wohlwollend interpretieren. Das hat bei Jordan Peterson übrigens Erstaunliches bewirkt. Seine Thesen wirkten alle irgendwie konservativ auf mich. Dann merkte ich eines Tages, dass nicht seine Thesen konservativ sind, sondern dass er genau die Grundthesen des Konservatismus vertritt. Interessanterweise schon auf eine Art, die selbst wohlwollend interpretiert. Anstatt von göttlicher Vorsehung spricht er davon, dass diese Strukturen ja Ergebnis einer Evolution sind, und man sie daher nicht einfach verwerfen solle, bevor man sich sicher ist, verstanden zu haben, wieso sie so entstanden sind, und welche Funktionen sie erfüllen. Statt von der natürlichen Ungleichheit der Menschen redet er von Kompetenzhierarchien und Pareto-Distributionen. Und so hat Peterson es als erster geschafft, dass ich die Grundthesen des Konservatismus gehört habe, ohne schon bei der ersten Erwährung von Gott oder der Bibel das Tab zu schließen.
Ich gönne euch allen von Herzen, dass ihr auch mal eine solche Erfahrung macht. Einen Standpunkt, den ihr immer als offensichtlich bescheuert wegignoriert habt, mal durch wohlwollende Interpretation aus anderer Sicht zu sehen. Das Hirn schüttet Glückshormone aus, wenn man es mal ohne ideologische Scheuklappen denken lässt.
Es ist auch egal, um welchen Standpunkt es dabei geht. Ich würde mir auch gerne mal eine wohlwollende Interpretation des Netzfeminismus erarbeiten, aber bei Aussagen wie
Fefe ist schon lange kompletter Trashoder
niemand nimmt Fefe ernst LOLund
Menschen wie Hadmut Danisch und Fefe müssen einfach bekämpft werden.gelingt es mir nicht, eine wohlwollende Interpretation zu finden. Vielleicht kann mir ja jemand von euch helfen.Hatte heute Morgen die Idee einen Blog zu starten, der quasi als Anti-Fefe alle Geschichten sammelt, in denen weiße cis Männer Trash sind. Aber dann fiel mir ein das gibt es schon, dazu muss ich nur in die Zeitung gucken. #menaretrash
zu der Max-Planck-Geschichte würde ich gerne ergänzen, dass es an der ETH Zürich letztes Jahr einen ganz ähnlichen Skandal gab: Eine Professorin am Institut für Astronomie hat über Jahre hinweg ihre Doktoranden gemobbt.Beim Max-Planck-Institut gibt es inzwischen ein Positionspapier des PhDnet. Das scheint eine Interessenvertretung der Doktoranden zu sein. Und Interessenvertretungen (Gewerkschaften, Betriebsräte, was auch immer) sind ein häufiger Lösungsvorschlag in den Mails, die hier gerade reinkommen. Vielleicht braucht man an der Stelle ja auch Demokratie. Direktoren müssen sich Wahlen stellen. Oder vielleicht braucht man externe Kontrollinstanzen (wobei das natürlich auch potentielle Probleme hat).Money Quote:
"Ein weiterer Doktorand, heute ebenfalls nicht mehr an der ETH, erinnert sich an eine andere Sitzung. Eigentlich galt das Treffen dem Zweck, bevorstehende wissenschaftliche Papiere zu besprechen. Stattdessen wurde sie von Gabriela M. auf persönlicher Ebene angegangen. Sie habe gedroht: «Ihr seid wie Hausangestellte. Wenn meine Hausangestellte ihren Job nicht erledigt, dann feuere ich sie.»"Dieses Zitat beschreibt die Situation sehr gut. Die Doktoranden sind ihren Professoren ausgeliefert. Doktoranden bekommen an der ETH Zürich - so wie an andern Hochschulen auch - immer nur befristete Verträge für ein Jahr. Dann kann der Professor nach Gusto entscheiden, ob er den Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert oder nicht.
Die entsprechende Professorin ist mittlerweile beurlaubt und das Institut für Astronomie wurde still und heimlich aufgelöst. Nachdem die Zeitung "NZZ am Sonntag" von der Sache Wind bekommen hat und sie im Oktober 2017 publik gemacht hat, wurde auch eine Administrativuntersuchung gegen die Professorin eingeleitet. Diese zeitliche Korrelation ist natürlich reiner Zufall.
Zitat: "Der Entscheid von dieser Woche, doch eine Untersuchung zu lancieren, sei nicht aufgrund des medialen Drucks erfolgt."
Wenig überraschend ist diese Professorin kein Einzelfall. Mittlerweile wird gegen drei weitere Professoren ermittelt.
Im Herbst 2017 hat der AVETH (Interessensverband für das wissenschaftliche Personal der ETH) unter den Doktoranden eine Umfrage zu den Betreuungsbedingungen durchgeführt.
Ergebnis:
"An beiden Hochschulen [ETH Zürich und Universität Zürich] gaben rund 25% der Teilnehmenden an, dass sie mindestens einmal das Gefühl hatten, dass ihre Betreuungsperson seine bzw. ihre Machtstellung missbraucht hatte. Häufig genannte Beispiele von Machtmissbrauch waren: unbezahlte Arbeit, unfaire Verhandlung bei Vertragsverlängerung und Kettenverträge, lange Arbeitszeiten, Arbeit an Abenden und Feiertagen, Verweigerung von Urlaub und das allgemeine Gefühl, unfair behandelt zu werden. 7% gaben an, dass sie Angst hätten, Probleme anzusprechen oder Hilfe zu suchen."
Update: Das ist Fake News.
Aktuelles Highlight: #WomenAreTrash: Das passiert, wenn man auf Twitter alle Frauen als Arschlöcher bezeichnet
Haha, natürlich nicht. Kleiner Spaß. Wie? Nein, von mir. Bei den Identity Politics Hassmobs sind es natürlich die Männer, die pauschal als Abfall bezeichnet werden, nicht die Frauen. Das wäre ja sexistische Kackscheiße, wenn man Frauen pauschal als Abfall bezeichnen würde.
Das geilste: Die Frau, die das proklamiert hat, sieht sich als das Opfer in der Chose. Weil sie jetzt böse Reaktionen kriegt.
In Werder (Havel) plant die Stadt aus eigenen Mitteln eine Therme für weitere 28,5 Mio. EUR fertig bauen zu lassen. Es wurden bereits 23 Mio. ausgegeben. (Bund der Steuerzahler berichtete)Wow. Also das ist ja eine Sache, wenn ein privater Betrieb keine Kinder reinlassen will. Aber die öffentliche Hand?! (Danke, Heiko)Das Familien- und Sportbad soll davon 7 Mio. kosten. Die große Therme den Rest. Da sollen Kinder keine Zutritt haben.
Siehe letzte Seite in der tollen Broschüre.
P.S. es läuft ein Bürgerbegehren, aber die Kommunalaufsicht kündigte schon vorab an, dass das keinen Erfolg haben wird.
Hier ist ein Auszug einer Leserzuschrift zu der Frage:
Das grundsätzliche Problem ist, dass es für Max-Planck-Direktoren wenig bis keine funktionierenden Checks gibt. Deshalb gibt es regelmäßig Probleme mit Machtmissbrauch in der Max-Planck-Gesellschaft. Um einen kurzen Einblick in die Checks und Balances zu geben:Ich bitte ausdrücklich darum, das nicht als "über die Max-Planck-Gesellschaft" zu lesen. Das sieht in anderen Organisationen sicher sehr ähnlich aus. Wir müssen uns als Gesellschaft mal fragen, wie man dieses Problem lösen kann, ohne mit der Lösung weiteres Missbrauchspotential zu schaffen. Wenn man einen unabhängigen Soundsobeauftragten schafft, der Direktoren feuern kann, dann hat man möglicherweise das Problem nur eine Hierarchiestufe weiter nach oben verschoben.Die erste Anlaufstelle für wissenschaftliches Fehlverhalten oder Problemen mit Vorgesetzten ist der sogennante Obmann. Mit dem kann man zwar reden, Befugnisse hat er aber keine, folglich hat dieser im vorliegenden Fall erklärt, man müsse sich an den Fachbeirat wenden, da er angesichts der Machtfülle eines Direktors nichst machen könne. Der Fachbeirat ist ein Kontrollgremium aus Spitzenwissenschaftlern aus dem jeweiligen Gebiet und Leuten aus der Zentralverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft und das einzige Kontrollorgan für Direktoren. Der Fachbeirat kommt alle 3 (!) Jahre und evaluiert die Abteilungen und Forschergruppen. Normalerweise sind die da nur am wissenschaftlichen Output interessiert, also Zahl und Impact der Publikationen, Vorträge in internationalen Konferenzen, etc. Die haben schon 2014 gewusst, dass es da Fehlverhalten gibt, reagiert haben sie aber nicht und der Direktorin eine sehr gute Beurteilung gegeben. Die Unabhängigkeit des Gremiums ist allerdings umstritten, da man sich in der Regel kennt und auch keine Skandale will. Die nächste Beuteilung kam 2017. Da es schon in anderen Instituten ähnliche Probleme mit Direktoren gab, im Vorfeld um Hilfe gebeten wurde und es bei der vorigen Evaluation 2014 negative Berichte gab, hatte der Fachbeirat diesmal ein offenes Ohr. Reagiert wurde aber meiner Meinung nach sehr halbherzig, die Direktorin behält ihre Position mittelfristig unverändert und hat vorübergehend etwas weniger Mittel und ein Sabbatical bekommen.
Wir haben auch noch andere sogenannte Beauftragte im Institut: Gleichstellungsbeauftragte, Doktorandenbeauftragte, etc. Das sind alles nette Leute mit tollen Ansichten, allerdings ohne Befugnisse. Im Ernstfall können die nur trösten und auf den Fachbeirat verweisen, der dann in ein paar Jahren wieder kommt und eventuell reagiert.
Hat man in der Max-Planck-Gesellschaft als Doktorand oder Post-Doc ein Problem mit dem Vorgesetzten dann kann man sich nicht effizient und zeitnah wehren, denn man gefährdet damit unmittelbar die eigene finanzielle und wissenschaftliche Existenz, die in der Regel keine Belastungen aushält, da alles sehr kompetitiv und eher schlecht bezahlt ist. Dieser Umstand und die ungleiche Machtverteilung ermöglichen Machtmissbrauch. Ich habe aus der Geschichte gelernt, dass der derzeit einzige Weg sich zu wehren -auch um andere zu schützen- über die Öffentlichkeit geht. So bescheuert das ist, jemanden an den Pranger zu stellen, aber welche Option bleibt einem denn bei solchen Strukturen?
“We’re looking specifically for weapons that have the ability to cause a mass-casualty event,” Wiggins said. “We’re looking for explosive vests, we’re looking for assault rifles. We’re not necessarily looking for smaller weapons that don’t have the ability to inflict mass casualties.”
Das hilft dir als Opfer natürlich ungemein, wenn das kein Massenmord war sondern nur du und drei weitere erschossen wurden!1!!Ja aber was ist denn jetzt mit der Einschränkung der Bürgerrechte dadurch? Keine Sorge! Das ist freiwillig! Nun… "freiwillig":
Signs will be posted at stations warning passengers they are subject to body scanner screening. The screening process is voluntary, Wiggins said, but customers who choose not to be screened won’t be able to ride on the subway.
M(
Aber wie so häufig: Wenn die Staatsgewalt selbst betroffen ist, ändert sich die Perspektive plötzlich grundlegend. Die Polizei fand erst, sie habe Sonderrechte für ihre Fahrzeuge. Das Auto stand stundenlang in einer Feuerwehrzufahrt, sagt die Abschleppfirma. Money Quote:
Dem Vernehmen nach seien 20 Meter entfernt freie Parkplätze gewesen. „Die Beamten waren einfach zu faul zum Laufen.“ Und besonders clever sei es nicht, Drogen in einem abgestellten Auto zu deponieren.Aber jetzt der größte Perspektivwechsel:
Wie berichtet empfahl das Justiziariat der Polizei intern sogar ein strafrechtliches Vorgehen gegen die Abschleppfirma: „Mit Verweigerung der Herausgabe des Abstellortes liegt der Anfangsverdacht der Erpressung vor.“Oh, ach?
Wie berichtet nörgelt die Polizei auch an den 321 Euro herum, nur „eine niedrige zweistellige Summe“ sei vorstellbar.ACH NEE! Das sind ja ganz neue Töne! (Danke, Fabian)
Die Prämisse ist ja schon filmwürdig. Man stellt sich vor, dass man hübsche Frauen vorbeilaufen lässt und dabei seine Hirnwellen misst oder so. Aber nein. Soviel Budget hat die Behörde nicht. Hier sind Zitate aus der Ablehnungsbegründung:
Es wird berichtet, dass Sie öfter Auseinandersetzungen mit anderen Zimmergenossen hatten. Ein Aggressionspotential ist bei Ihnen also vorhanden, das bei Homosexuellen nicht zu erwareten wäre. Freunde hätten Sie nicht sehr viele, stehen in dem Bericht ebenso. Sind Homosexuelle nicht eher gesellig?Moment, geht noch weiter!
Dass Sie nicht homosexuelle Jungs geküsst hätten, sogar viele davon, ist absoluter Unsinn (Seite 15). Sie hätten das im Spaß gemacht, behaupten Sie. Hätten Sie das tatsächlich bei einem nicht homosexuellen Jungen gemacht, dann hätten Sie furchtbare Prügel bezogen. Kein Mann lässt sich von einem anderen Mann küssen, wenn er nicht homosexuelle ist. Das ist völlig undenkbar.Ausnahmen bestätigen die Regel.
Weder Ihr Gang, Ihr Gehabe oder Ihre Bekleidung haben auch nur annähernd darauf hingedeutet, dass Sie homosexuell sein könnten.Liebe Homosexuelle, lasst euch das eine Lektion sein. Österreich lässt nur tuntige Schwule rein, am besten Drag Queens!1!!
Divers? Wirklich? Ein besseres Wort habt ihr nicht gefunden? Da wären ja sogar "unklar" und "schwankend" besser gewesen :)
Mein Vorschlag wäre "ja" gewesen.
Mein Gefühl dazu ist, dass IKE sich zu TLS verhält, wie S/MIME sich zu PGP verhält.
Insofern war ich ganz froh, dass jemand an was neuem arbeitet. Das ist im Moment ein Linux-Alleingang, dafür ist es AFAIK im Standardkernel angekommen. Ich habe damit noch nicht herumgespielt, aber beim oberflächlichen gucken her gingen da erstmal keine Alarmlampen an.
Wie? Nein, aus ihren Ethik-Richtilinien. Was dachtet ihr denn!?
Gut, dass der Klimawandel bloß eine Einbildung ist.
Nun, wie sich rausstellt: Nicht nur von ihren männlichen Vorgesetzten.
Der Einsender kommentiert:
Es geht hier um eine Direktorin des Max Planck Institut. Wäre das ein Mann, wäre die wohl schon längst öffentlich und mit Klarnamen an den Pranger gestellt worden.Das befürchte ich auch.
Update: Ein Einsender kommentiert, dass das schon geschehen sei mit dem Pranger.
Es handelt sich vermutlich um [zensiert]. Zumindest gibt es eine hochgradig ähnliche Geschichte über sie, die zuerst im Magazin von Science veröffentlicht wurde und vorgestern bei der Washington Post Einzug in die nicht-wissenschaftliche Kreise hielt.
Wie die Titel schon verraten: Das Ironische an dem Vorfall ist, dass Frau [zensiert] schwerpunktmäßig zu menschlichem Sozialverhalten und Moral sowie Empathie forscht.
Ich arbeite in der psychologischen Forschung, diese Neuigkeit zumindest bei uns eingeschlagen wie eine Bombe. Man sieht Frau [zensiert] auch öfters mal auf Konferenzen, die hält dann Keynotes. Eigentlich geht man mit dem Gefühl da raus: Tolle Frau mit Vorbildfunktion.
... ist wohl doch kein tolles Vorbild.
Bei der ausländischen Presse ist das mit dem Namen-Nennen nicht vergleichbar. Die Briten haben immerhin Gesetze, dass die Namen von Minderjährigen nicht genannt werden dürfen, aber im angelsächsischen Sprachraum ist es ansonsten üblich, dass man Namen nennt, auch von Beschuldigten vor dem Verfahren, ohne Verurteilung vor Gericht.
Update: In Hamburg gibt es eine Therme, die auch keine Kinder reinlässt. Ist das jetzt ein neuer Trend?
Update: Öhm, und in Schottland gibt es ein Dorf ohne Kinder. Und zwar mit Absicht, als Regel verhängt. Und Reisebüros haben jetzt auch eine "Adults Only"-Kategorie. (Danke, Martin)
Much of the language of JEDI, in fact, seems specifically tailored for Jeff Bezos. “Everybody immediately knew that it was for Amazon,” says a rival bidder who asked not to be named. To even make a bid, a provider must maintain a distance of at least 150 miles between its data centers, a prerequisite that only Amazon can currently meet. JEDI also asks for “32 GB of RAM”—the precise specification of Amazon’s services. (Microsoft, by contrast, offers only 28 GB, and Google provides 30 GB.) In places, JEDI echoes Amazon’s own language: It calls for a “ruggedized” storage system, the same word Amazon uses to tout its Snowball Edge product.
Na sowas!
154 verschiedene All-in-One-Drucker von HP lassen sich per bösartigem Fax hijacken. Das Problem betrifft aber wahrscheinlich fast alle modernen Fax-Geräte.
Title IX ist eine bürokratische Regelung, mit der ursprünglich bewirkt werden sollte, dass durch die Sportförderung an Unis nicht nur Männer begünstigt werden, sondern auch Frauen. Ein Gleichstellungsparagraph für Unis. Wenn eine Uni sich nicht daran hält, dann kann die US-Bundesregierung ihr sämtliche Zuschüsse und Förderungen aberkennen, und das ist eine existenzbedrohende Aussicht für viele Unis.
Seit dem ist Title IX aber immer ausgeweiteter angewendet worden und ist heute sowas wie "Schwerer Landfriedensbruch" in Deutschland: Ein Instrument der Nötigung. Diese Änderung geht zurück auf eine Supreme Court-Entscheidung in den 90ern:
Title IX applies to all educational programs and all aspects of a school's educational system. In the 1990s, the U.S. Supreme Court issued three decisions clarifying that Title IX requires schools to respond appropriately to reports of sexual harassment and sexual violence against students.
Der Effekt war, dass plötzlich die Verfolgung von sowas aus den Händen der Strafverfolgung genommen wurde, für die Regeln wie "fairer Prozess" und "im Zweifel für den Angeklagten" und "dem Angeklagten wird ein Anwalt gestellt, wenn er sich keinen leisten kann" und "man kann Entscheidungen in höheren Instanzen anfechten" gelten, und die Unis alle selber a) Rent-a-Cops für ihre Campus-Security angeheuert haben, und b) irgendwelche intransparenten, alles andere als unabhängigen Gremien an Unis solche Fälle aburteilen. Das Ergebnis ist, allen Schilderungen zufolge, furchtbar. An US-Unis ist es üblich, dass sich Professoren nicht mehr alleine mit einer Studentin in einem Raum aufhalten. Es muss immer mindestens noch ein Zeuge dabei sein, der im Zweifelsfall bezeugen kann, dass die Anschuldigungen falsch waren. Kurz: Eine Arbeitsatmosphäre, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde.So und diese Title-IX-Geschichte ist jetzt mal von einem männlichen Studenten gegen eine feministische Professorin angewendet worden.
Ich berichte das hier nicht aus Gehässigkeit, sondern weil das eine großartige Lektion für alle ist. Der Professorin sind nämlich diverse Feministen zur Seite gesprungen. Und zwar mit genau den Argumenten, mit denen sonst Kollegen männlichen Angeklagten zur Seite gesprungen sind, wo die Feministen sonst öffentlich Ekelanfälle aufführen. Die erste auf der Liste ist Judith Butler.
Die Argumente sind: Wir kennen die Angeklagte persönlich und wissen, wie sie mit Studenten umgeht. Das ist eine bösartige Kampagne gegen sie.
“We testify to the grace, the keen wit, and the intellectual commitment of Professor Ronell and ask that she be accorded the dignity rightly deserved by someone of her international standing and reputation,” the professors wrote.
Ach SO ist das? Weil sie in einer privilegierten Position ist, soll man sie laufen lassen, ja?Besonders pikant:
Mr. Reitman, who is now 34 and is a visiting fellow at Harvard, says that Professor Ronell kissed and touched him repeatedly, slept in his bed with him, required him to lie in her bed, held his hand, texted, emailed and called him constantly, and refused to work with him if he did not reciprocate. Mr. Reitman is gay and is now married to a man; Professor Ronell is a lesbian.
Wait, what?! Ein klareres Indiz dafür, dass es hier nicht um Liebe sondern um das Ausüben von Macht ging, kann ich mir gar nicht vorstellen gerade.Die Professorin findet, das sei alles gar nicht so. He was asking for it!
Hätte er mal nicht so einen kurzen Rock angezogen!1!!
Das ist ja leider konsistent mit dem Bild, den der Feminismus in letzter Zeit abgibt. Es geht nicht um Gleichberechtigung, sondern darum, Frauen statt Männern in Machtpositionen zu hieven, die sie dann natürlich genau so missbrauchen können und werden.
Update: Ein Einsender meint dazu, in Deutschland sei das inzwischen genau so an den Unis, inklusive Professoren-Sprechstunde nur mit offener Tür. Wie gruselig.
Und noch eine Story, die in den größeren Kontext passt: Hier wird ein Streamer mit Scheiße beworfen, weil er nie mit Frauen streamt. Das tut er aber nicht, um Missbrauchsvorwürfen aus dem Wege zu gehen, sondern Gerüchten. Wenn er sich nur einmal im Ton vergreift, meint er, würde das sofort rausgeschnitten und zu einem Meme gemacht werden und ihm sein Leben lang hinterher hängen. In was für eine Gesellschaft haben wir uns hier eigentlich degeneriert!?
Jedenfalls: Die soll jetzt Batwoman spielen.
Die Geschichte von Batwoman ist an der Stelle interessant, denn:
Batwoman began appearing in DC Comics stories beginning with Detective Comics #233 (1956), in which she was introduced as a love interest for Batman in order to combat the allegations of Batman's homosexuality arising from the controversial book Seduction of the Innocent (1954).
Was, Batman schwul!? Das ging ja mal GAR nicht in den 50er Jahren. Batwoman wurde also als Gegenbeweis ins Universum eingeführt.Fast Forward zu heute. Das DC-Universum ist vollständig Durch-SJWt worden. Batwoman darf nicht mehr hetero sein, muss jetzt lesbisch sein. Das hat 2006 die Neueinführung geändert. Tja, da hat sich natürlich die LGBT-Community drauf gestürzt und das gefeiert, und good on them. Für die TV-Serie jetzt wollten die also auch eine lesbische Frau haben.
Besetzt wurde die Rolle mit Ruby Rose.
So und jetzt guckt euch mal deren Wikipedia-Seite an. Die hat sich mit 12 Jahren als lesbisch geoutet. Mit 12. Oh, und genderfluid. Hängt mit Transgender-Freunden rum. Mehr SJW geht nicht, würde man denken.
Aber für Identity-Politics-Idioten gibt es nie ein Limit. So wurde sie auf Twitter als "nicht lesbisch genug" beschimpft (wie weggetreten ist DAS denn?!). Viel tiefer kann man kaum ins Klo greifen.
Doch was für Ruby Rose das Fass zum Überlaufen brachte, war, dass ihr vorgeworfen wurde, sie sei "nicht lesbisch genug" für die Rolle. Daraufhin löschte sie ihren Twitter-Account und schränkte die Kommentarfunktion auf ihrem Instagram-Konto ein.Wenn es das Patriarchat gäbe, würde es sich sicher ein Loch in den Bauch freuen, dass die angeblich so Progressiven so blöde sind, sich die ganze Zeit gegenseitig zu bekämpfen. (Danke, Kris)
Bayern sollten da vielleicht lieber nicht draufklicken, sonst kriegt ihr am Ende auch das Sorgerecht für euer Kind entzogen.
Wie, was, Sorgerecht? Nun, lasst mich aus dem Artikel zitieren:
Der erste Gefährder Bayerns heißt Claudio K. Er ist Betriebsrat, Gewerkschafter und Kommunist. Die Polizei verhaftete Claudio am 9. Juni auf der Demonstration gegen den AfD-Landesparteitag in Nürnberg. Der Vorwurf: Er soll bei einer Rangelei der Polizei mit dem Schwarzen Block einen Beamten mit einer Fahnenstange geschlagen haben, so zumindest die Aussage zweier USK-Beamter. Die Polizei ermittelt seitdem gegen ihn wegen „schwerer Körperverletzung“. Zeugen bestätigen, dass Claudio während der ganzen Demonstration die Technik auf dem Lautsprecherwagen des Nürnberger Jugendbündnisses betreute, der sich nicht mal in der Nähe des Schwarzen Blocks befand. Trotzdem entzog das Jugendamt Claudio das Umgangsrecht zu seinem 5-jährigen Kind.Jahaa, meine Damen und Herren! Früher hat Vater Staat den Führerschein entzogen, wenn sie dich drangsalieren wollten. Heute entziehen sie dir das Kind.
Toller Rechtsstaat, in dem wir da leben!
Bei dem von Nahles geforderten Gesetz wäre ein Unternehmen verpflichtet – sobald es einen festgelegten Marktanteil für eine bestimmte Zeit überschreitet – einen anonymisierten und repräsentativen Teil seines Datenschatzes öffentlich zu teilen. Mit diesen Daten könnten andere Unternehmen und Start-ups eigene Ideen entwickeln und als Produkt auf den Markt bringen. "Die Daten gehören dann nicht mehr exklusiv Google, sondern allen", erklärte Nahles.Ich finde das ja immer bemerkenswert, mit welchem Nachdruck die Politik fordert, dass andere ihre Daten teilen, aber selbst will sie seit Jahrzehnten nicht ihre Akten rausrücken (Gaby Weber: Der Kampf um die Akten).
Gut, auf der anderen Seite spielt die SPD ja eh keine Rolle mehr. Jeder weiß inzwischen, dass man auf deren Versprechen nichts geben kann, und dass deren Forderungen populistische Nebelwerfer sind. Glücklicherweise wählt die ja auch keiner mehr.
Nee, nee, so läuft das nicht. Da muss mindestens noch AI, Machine Learning und die Cloud hin. Für DRM, versteht sich. Man darf Bilder nur noch mit Internet-Verbindung angucken können. Nur so sind die Rechte ordentlich durchsetzbar!1!!
Update: Die oben verlinkte Presseerklärung war ein früher Stand. Seit dem hat sich das weiter entwickelt. Jetzt gibt es ein Whitepaper mit dem Titel "Towards a Standardized Framework for Media Blockchain". Das Treffen war peinlicherweise auch noch in Berlin. Als use case zitieren sie die Cryptowährung von Kodak.
ich möchte dazu zu Bedenken geben, dass sich in China die Bauwirtschaft und das Bildungswesen auf 1 Kind/Familie eingerichtet hat. Die Leute wurden von der Regierung in Großstädte geholt (zum Teil nicht freiwillig) und dort ist für mehr als ein Kind halt kein Platz.Das wollen wir nicht hoffen!Hier greift die schöne englische Redewendung: "Paiting yourself into a corner.". In China sind das dann immer gleich mindestend 100Mio Pinsel.
China hat Nahrungsmittelsicherheit für 900 Mio Personen. Obendrein wird China besonders in Gegenden vom Klimawandel betroffen sein, welche weit weg von Meer sind und somit für Meerwasserentsalzung ausfallen. Damit ergibt sich die Motivation nicht sofort. Ich habe daher die Befürchtung, dass die chinesische Regierung die Befürchtung hat, dass es Krieg geben wird.
Und es gibt einen neuen Film von ihr: Wie Monsanto seine Risiken auf Bayer abgewälzt hat. (Gabys alter Film über Monsanto, die "Bayer kauft Monsanto"-Meldung, Kontext zur aktuellen Millionenstrafe für Monsanto).
Viel Spaß beim Gucken und vielen Dank auch von mir an die Spender. Das bisschen investigativen Journalismus, das es noch gibt, müssen wir uns warmhalten.
Tja, so ist das, wenn man sich in Ideologien verrennt.
Und mal völlig abgesehen von Trudeau und seinen Identity Politics: Kanada bombt seit Jahrzehnten fleißig mit, wo auch immer die Amis gerade bombardieren. Für Frieden und Menschenrechte, versteht sich!1!!
Was haben die denn gedacht, dass man sich so Freunde macht?
Jaja, es ist immer einfach, sich über die Amis lustig zu machen. Die Zivilisationsdecke ist hier auch nicht dicker als dort.
Almost three years after easing its “one child” policy and allowing couples to have two children, the government has begun to acknowledge that its efforts to raise the country’s birthrate are faltering because parents are deciding against having more children.
Das ist ja eine der Vorhersagen, dass wenn der Lebensstandard steigt, die Anzahl der Kinder sinkt.
Update: Leserbrief:
Auf dem Dach von Zügen befinden sich in der Regel diverse unisolierte Teile der Stromverteilung, es ist also gar nicht nötig in die Nähe einer Oberleitung zu kommen, und für den "Laien" auch nicht unbedingt ersichtlich wo dort Gefahr durch Strom besteht. Neuere ICE z.B. haben elektrische Verbindungen zwischen den Wägen auf dem Dach.
(Danke, Ralf)
Wieso erklärte der das? Das, meine Damen und Herren, war die Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD.
Na, liebe AfD-Wähler? Zufrieden?
Na Marshall Erwin. Und was hat der vorher so gemacht?
I spent roughly the first five years of my career in the CIA’s counterterrorism center. There’s a unique element to the job in the counterterrorism center where I got to support our operational work, helping to find members of al-Qaeda, for example, and understanding the threats that they posed.
Na das passt ja mal wieder wie Arsch auf Eimer! (Danke, Jan)
Vielleicht zerbricht daran dann doch endlich mal die Nato.
Dieses Argument ist mir so völlig fremd, dass ich mich immer frage, ob ich eine Hirnmutation habe, dass ich der einzige bin, der Fremdschäm-Kopfweh kriegt. Oder liegt das daran, dass ich Ingenieur bin?
Man stelle sich mal vor, den Wright Brothers hätte das jemand gesagt. Wir haben jetzt schon so häufig Fliegen probiert und das hat noch nie funktioniert! Also geht es nicht!1!!
Wie absurd!
Wieso bringt irgendjemand so ein offensichtlich schwachsinniges Argument? Und wieso werden die dann nicht sofort von allen Zuschauern ausgelacht?
Ich habe mir ja selbst die Mission auferlegt, mich aktiv solchem Gedankengut auszusetzen, das mir bis daher fremd war, oder dass ich ohne inhaltliche Auseinandersetzung davor nicht rezipieren wollte. Das waren dann Youtube-Videos von Konservativen wie Jordan Peterson und sogar Ben Shapiro habe ich mal probiert. Den finde ich kaum erträglich, und der bringt obiges "Argument" gegen den Sozialismus auch immer wieder. Und der gilt bei den Konservativen als einer der Intellektuellen!
Wo wir gerade bei Ben Shapiro waren. Der hat kürzlich der neuen Hoffnung der Democrats, Alexandria Ocasio-Cortez, ein Debatten-Angebot gemacht. Er sogar würde $10000 an ihren Wahlkampf spenden, wenn sie kommt und eine Stunde mit ihm debattiert. Und was hat sie gemacht? Nichts. Als dann die Nachfragen von Dritten zu nervig wurden, äußerte sie sich wie hier zu sehen. Sie bezeichnete das Debatten-Angebot als "unsolicited request from men with bad intentions" und verglich es mit Catcalling (wenn Bauarbeiter Frauen hinterherpfeifen).
Tja, soviel zur Hoffnung der Democrats. Ja super. Traut sich nicht, sich einem rechten Talkshow-Intellektuellen auszusetzen. Hmm, vielleicht ist Politik dann nicht die richtige Karriere für die gute Frau, wenn sie Angst vor Argumenten der Gegenseite hat?
Update: Der aktuelle XKCD passt prima.
Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass das jetzt noch nicht so ist. Wir exportieren doch umgekehrt wie blöde nach Afrika, machen mit unseren Lebensmittel- und Kleidungsspenden deren Bauern und Texilbranchen kaputt.
Und der Müller hat sogar einen Plan für die Flüchtlinge:
"Ich bin mir sicher: Afrikas Jugend will und wird sich nicht auf die Flucht begeben und in der Heimat bleiben, wenn es Arbeit und Zukunftsperspektiven gibt." Europa könne sich dennoch nicht völlig abschotten, sagte er.Da bin ich mir ja nicht sicher, ob das wirklich so ist. Wenn da ganze Landstriche wegen Krieg und Klimaerwärmung unbewohnbar werden, dann können wir noch so viele Märkte öffnen. Irgendwohin werden die Menschen dann fliehen müssen.Im Rahmen eines EU-Afrika-Abkommens müssten die EU-Staaten auch legale Möglichkeiten eröffnen, um in Europa zu arbeiten. Um die illegale Zuwanderung mit Hilfe von Schleppern zu bekämpfen, müssten die EU-Mitgliedsstaaten in einem EU-Afrika-Abkommen zusätzlich legale Möglichkeiten schaffen, um in Europa zu arbeiten. "Klar ist aber auch, dass wir von den afrikanischen Ländern im Gegenzug verlangen, abgelehnte Asylbewerber ohne Duldung zurückzunehmen."
Update: Stellt sich raus: Die EU hat bereits ein Programm namens "Everything But Arms", das Ländern auf der "Least Developed Country"-List zoll- und quota-freie Exporte in die EU erlaubt.
Over several months, in speaking with 21 people who know Ross, Forbes uncovered a pattern: Many of those who worked directly with him claim that Ross wrongly siphoned or outright stole a few million here and a few million there, huge amounts for most but not necessarily for the commerce secretary. At least if you consider them individually. But all told, these allegations—which sparked lawsuits, reimbursements and an SEC fine—come to more than $120 million. If even half of the accusations are legitimate, the current United States secretary of commerce could rank among the biggest grifters in American history.
Endlich mal Personal, das sich auskennt!
Ja, richtig gelesen. Frauen sterben häufiger als Männer an Herzinfarkt in der Notaufnahme, wenn der behandelnde Arzt ein Mann ist.
Update: Der Effekt ist nicht mal 2%.
Wir haben ja in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg das Modell, dass freie Meinungsäußerung garantiert wird, aber du darfst nicht den Holocaust leugnen oder Volksverhetzung betreiben. Die USA haben hingegen traditionell das Modell, dass jeder alles sagen darf. Gut, nicht ganz alles. Die Rechtssysteme ziehen gemeinsame Grenzen bei Beleidigung oder sowas wie falschem Hilferuf.
Aber traditionell durfte man in den USA den Holocaust leugnen, "die Neger" als Untermenschen bezeichnen und ähnliches. Und das Argument dafür war, dass das ja der Gesellschaft ermöglicht, sich damit auseinanderzusetzen und das zu widerlegen und man sieht ja, dass das funktioniert, weil die USA weniger Nazis als wir haben.
Aus meiner Sicht hat sich das jetzt unter Trump verschoben. Nicht nur haben die USA jetzt signifikant viele Rechtsradikale, sie fangen jetzt auch mit Hate-Speech-Sachen an. Wobei das wohlgemerkt einzelne Firmen sind, nicht der Staat, der hier "Plattformen entzieht", das ist also keine staatliche Zensur.
Aber die Debatte müsste man an der Stelle eigentlich nochmal neu führen, findet ihr nicht? Sind wir uns jetzt einig, dass Free Speech doch nicht gegen Extremismus hilft?
Ist Zensur doch das bessere System? Warum?
seitdem hier in Bayern der Polizeistaat im Vormarsch ist (seit Jahren schon), benutze ich fast ausschließlich ssh-tunnel mit socks v5 am Ende. Mache da auch DNS drüber. Du ahnst ja gar nicht wie viele Internetseiten Angst vor rootserver IP ranges haben. Du würdest an der schieren Menge von Captchas, die ich täglich zu Gesicht bekomme, regelrecht verzweifeln. Ganz zu schweigen von Seiten, die diese IP ranges komplett gesperrt haben. Den Cloudflare Verein würde ich am liebsten abfackeln. Das hat mitlerweile echt krankhafte Ausmaße angenommen.Und noch einer:
ich möchte noch darauf hinweisen dass Cloudfare (und auch andere CDNs) dem geneigten User ein Captcha präsentieren, sobald man mit Tor unterwegs ist.Cloudflare hat sich durch ihr Gebaren eine große Gemeinde an Anti-Fans eingetreten, die sie verachten, wo immer sie sich reintentakeln.
Update: Wobei hey, vielleicht machen wir das falsch. Vielleicht sollten wir das als Entertainment sehen. Free casual gaming! Alzheimer-Prävention!!
Aber es äußert sich auch so, dass ich Telefonate inzwischen als direkten Angriff betrachte. Nein, du darfst mich nicht anrufen und meine Zeit in Anspruch nehmen, wenn es dir gerade passt. Wer mich anruft, und es geht nicht um Leben und Tod, oder es ist ein guter alter Freund, der fängt sich direkt 100 Minuspunkte ein und bei negativem Stand wird die Nummer gesperrt. Besonders stört mich das bei Journalisten. Nein, liebe Journalisten, ich will nicht mit euch telefonieren. Wer sein Anliegen nicht in einer E-Mail formulieren kann, mit dem will ich nichts zu tun haben.
Aber ich blogge das jetzt hier gerade nicht wegen Telefonie, sondern weil die selbe Seuche an anderer Stelle um sich greift. Der mangelnde Respekt vor anderen Menschen.
Firefox z.B. hat im Save-Dialog den OK-Button ausgegraut. Der geht dann nach drei Sekunden an. Warum? What the FUCK, Firefox?
Ich wollte mir gerade das aktuelle Humble Bundle mit lauter Security-Ebooks kaufen, damit ich hier mal das Bücherregal um ein paar Schinken entlasten kann.
Ich klicke also auf Login — Google Captcha. Und zwar dieses besonders nervige, besonders laut "fuck you, asshole" sagende, das einen durch mehrere Levels schickt.
Als nächstes wähle ich den Betrag, will bezahlen — NOCH ein multi-stage Google-Captcha. Bezahlen selbst geht natürlich ohne Captcha. Kein Finanzinstitut würde ihren Kunden so deutlich ins Gesicht sagen, dass sie sie verachtet. Aber Humble Bundle hat da kein Problem mit.
Gut, Betrag gezahlt. Klicke auf den Knopf, um die Bücher downloaden zu können. Ratet mal. Ja, genau. NOCH ein multi-stage Google-Captcha. Und ein "validate account" mit Code per E-Mail.
WHAT THE FUCK, humble bundle?!
Ach wisst ihr was, ihr Deppen bei Humble Bundle? Go fuck yourselves.
Update: Der Save-Dialog ist ein Security-Feature für Windows. Damit einem nicht eine Webseite einen Save-Dialog unterschieben kann, während die Maus gerade über dem richtigen Punkt ist und man gerade klicken will, und dann wird das EXE-File ausgeführt. Die gute Nachricht ist: Man kann die Verzögerung konfigurieren. about:config und dann security.dialog_enable_delay auf die Mikrosekunden setzen (Default waren glaube ich 2000).
Update: Wow, mit der Behauptung, kein Finanzinstitut würde ihre Benutzer mit Captchas gängeln, lag ich wohl falsch. Mehrere Leser beschweren sich, dass die Fidor-Bank genau das tut. Tja, da werde ich dann wohl lieber nicht Kunde.
Update: Zu "ich will von niemandem angerufen werden" gibt es Andere, die das ähnlich sehen.
ich will deine zwei Sätze zu Lula und der Korruption so mal nicht unkommentiert lassen. Meine Frau ist Brasilianerin, deshalb krieg ich da vieles aus den brasilianischen Nachrichten und sozialen Netzen mit. Dass Lula momentan wegen Korruption einsitzt ist erst mal korrekt. Ob er rechtmäßig verurteilt wurde, das ist eine Frage, über die Brasilien am Ende in den Bürgerkrieg gehen könnte.Es fing ja alles damit an, dass Dilma impeacht wurde. Auch wegen Korruption. Die man ihr nach allen Regeln des Rechtstaats nicht nachweisen konnte. Auch bis heute sind aus riesigen beschlagnahmten Aktenbergen keine Hinweise aufgetaucht, dass jemand an Dilma gezahlt hatte. Aber egal, sie ist weg.
Da es mit ihr so gut funktioniert hat, hat man dann bei Lula weitergemacht. Dem versucht man schon seit seiner Zeit als Gewerkschafter etwas anzuhängen, bisher hat es nie funktioniert. In diesem Prozess, in dem er jetzt verurteilt wurde, ging es hauptsächlich um das sogenannte "Triplex". Ein dreistöckiges Apartment, dass Lula angeblich gehören soll, für dass aber nicht er bezahlt hat. Dafür gibt es genau keine Beweise. Es gibt keine Dokumente, in denen Lula als Eigentümer drinsteht, und keine Hinweise darauf, dass er oder seine Familie das Ding jemals bewohnt haben. Dazu kommt noch, dass irgendwann Fotos von dem Triplex aufgetaucht sind, und dass im Wert maximal 10% von dem haben kann, was vor Gericht und in den Medien genannt wurde. Ein kleines, fieses Loch. Garantiert nichts, womit sich ein Präsident hätte bestechen lassen. Aber: egal. Genau wegen diesem Triplex sitzt er jetzt ein. Vom Gericht kam ein Zitat, das meine Frau übersetzt hat mit "Es gibt zwar keine Beweise, aber wir haben ausreichend Überzeugung". Kein Scherz.
Seitdem wird außerdem Lulas Recht auf Berufung mit Füßen getreten, und so einige andere Rechte, die ein Gefangener eigentlich haben sollte. Sogar die internationale Presse spricht inzwischen teilweise von politischer Gefangenschaft. Leider hab ich grade kein Zitat zur Hand.
Trotzdem (oder vielleicht deswegen, wer weiß) liegt Lula in Umfragen für die kommenden Wahlen bei ~40%. Brasilien hat eine ziemlich balkanisierte politische Landschaft mit sehr vielen Parteien aller Größen. 40% ist da für die erste Wahlunde riesig, Teilnahme an der Stichwahl zwischen den zwei meistgewählten Kandidaten wäre ihm sicher.
Wäre das Urteil gegen ihn übrigens endgültig rechtskräftig, dann dürfte er wohl gar nicht als Kandidat aufgestellt werden. Das ist wahrscheinlich der Plan seiner politischen Gegner, der aber noch nicht völlig aufgegangen ist.
Zu seinen politischen Gegnern noch ein wenig Kontext. Wenn Lula nicht kandidieren darf, gibt es vor allem zwei mögliche Ausgänge. Einer wäre ein neuer neolib-Präsident, quasi ein direkter Nachfolger des aktuellen Präsidenten Michel Temer. Der könnte dann den Plan fortsetzten, Brasilien wieder zu einem echten Dritte-Welt-Land zu machen. Nachdem Lula und Dilma das Land echt hochgepäppelt hatten erfolgte unter Temer ein sehr steiler Absturz. Der ginge dann halt weiter.
Das wäre immer noch der bessere Ausgang. Die nächste Möglichkeit hieße nämlich Bolsonaro. Das ist ein Typ aus der Trump-Schule der Politik. Totaler Vollidiot, aber weit-rechts-außen-Populist. Öffentlich im Fernsehen mit Zitaten wie "Herr Kandidat, was würden Sie tun, wenn einer ihrer Söhne eine schwarze Freundin nach Hause brächte." - "Das würden meine Söhne nicht tun, sie sind gut erzogen." Der einzige Unterschied zwischen Trump und Bolsonaro ist, dass Trump jede Art von Militärdienst verweigert hat. Bolsonaro war Mitglied (ich glaube sogar Offizier) der Folterpolizei während Brasiliens Militärdiktatur.
Anderen Kandidaten, vor allem linken Kandidaten, werden praktisch keine Chancen eingeräumt.
Pikantes Detail am Rande: während diese ganzen Dinge abgelaufen sind gab es auch noch mehrere tragische Unfälle. Mindestens ein Kandidat bei der letzen Wahl hatte einen unglücklichen Flugzeugabsturz. Dasselbe gilt für mindestens einen Richter, der am Lava Jato beteiligt war. (Lava Jato = Autowäsche = Codename der großen Anti-Korruptions-Aktion). Klar kann das passieren, aber wie heißt es so schön? Einmal ist Zufall, zweimal ist verdächtig…
Anyway, war jetzt etwas weitschweifig. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass Lula wegen Korruption einsitzt ist zwar korrekt, gibt aber die Situation nicht wirklich wieder.
Deine eigene Medienkompetenzübungswarnung gilt natürlich auch hier. Das sind alles Informationen aus (n+1)ter Hand von diversesten Kanälen.
In this paper, we introduce a new defensive technique called chaff bugs, which instead target the bug discovery and exploit creation stages of this process. Rather than eliminating bugs, we instead add large numbers of bugs that are provably (but not obviously) non-exploitable.
NNEEEEIIIIINNNN!!! Nicht noch mehr schlechte Ausflüchte für Leute, sich nicht zu bemühen, den Code bug-frei zu kriegen! (Danke, Ralph)
DNS hat zwei große Probleme. Erstens dass jeder auf dem Weg die Anfragen und Antworten sehen kann. Und zweitens dass man falsche Antworten auf anderer Leute Anfragen schicken kann.
Das erste Problem ist zwar doof, aber nicht verheerend. Das liegt daran, dass man für die DNS-Auflösung normalerweise den DNS-Server des Internet-Providers nimmt, und der kann eh sehen, mit welchen IP-Adressen du redest. Der gewinnt also nicht so viel, und mit dem hast du ein Vertragsverhältnis und das ist eine deutsche Firma und die unterliegt dem deutschen Datenschutz. Nicht ideal aber auch kein Beinbruch. Und wem das nicht reicht, der kann sich einen eigenen DNS-Resolver irgendwo hinstellen und selbst betreiben. Dann muss man aber ein VPN zu dem benutzen, sonst kann der ISP immer noch alles sehen.
Ja aber Fefe, der BND könnte doch Kabel Deutschland hacken und die DNS-Daten abschnorcheln! Ja, könnte er, aber er müsste dann alle ISPs hacken, um an alle DNS-Daten ranzukommen. Wenn ihr 1.1.1.1 oder 8.8.8.8 verwendet, dann muss die NSA nur diesen einen Anbieter hacken und hat alle DNS-Daten von allen Leuten auf der Welt. Macht das also nicht!
Das zweite Problem, dass jemand falsche Antworten unterschieben kann, wird vollständig von TLS gelöst.
Warum spreche ich das an? Weil Heise gerade Propaganda fährt, DNS sei so unsicher, und man möge doch JSON über HTTPS zum Auflösen von Namen nehmen. Dazu kann ich nur sagen: NEEEEIIIINNNNN! Der Feind von Sicherheit ist Komplexität. Einen DNS-Resover kann man in ein paar hundert Zeilen Code schreiben. Ich weiß das, weil ich es getan habe. Ein JSON-über-HTTPS-Client sind 5-6stellig viele Zeilen Code.
Und das noch größere Problem: Firefox hat das gerade in ihren Browser eingebaut. Und zwar so, dass die Anfragen über Cloudflare gehen. NEEEIIIINNNN!!!! Damit ist Cloudflare ganz oben auf der Liste der für die NSA interessanten Firmen, und da könnt ihr mal einen drauf lassen, dass die die DNS-Daten da abgreifen werden. Zur Not nicht per Hack sondern per National Security Letter.
Was also tun? Nun, Option 1: Das wegkonfigurieren bei Firefox. about:config, nach trr suchen, network.trr.mode auf 5 setzen.
Option 2: Eigenen DNS-over-HTTPS-Server betreiben. Kann man machen. Hier ist eine solche Software in Rust. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt aber aus meiner Sicht nicht.
Hier ist ein aktueller Blogpost dazu.
Ich finde es höchst bedauerlich, wie Firefox mit solchen Geschichten weiter Krieg gegen ihre User führt. An die Werbe-Add-Ons und die extern gehostete Addons-Seite mit Google Analytics erinnert ihr euch ja sicher noch alle. Und an die tolle Idee, Werbung auf der New-Tab-Seite einzublenden? Mann Mann Mann, Firefox. Was denkt ihr euch bloß!
Update: Das betrifft im Moment nicht die Stable-Version. Offizieller Doku.
Update: Nachdem Golem und Heise hierauf linken, ist es vielleicht an der Zeit, Gegenforderungen aufzustellen. Meine Forderung ist ganz einfach: Weniger Komplexität. Komplexität ist der Feind. Die Anzahl der Bugs steigt mit der Codegröße. Die Leute stöpseln heute nur noch Komponenten aus Libraries zusammen. Das ist Schönwetter-Programmieren! Ein Programm, das nur beherrschbar ist, wenn es zufällig gerade gut funktioniert, ist wertlos. Wir brauchen Programme, die überschaubar wenig Dinge tun, und dafür vollständig beherrschbar sind. Am besten nicht nur vom Programmierer, sondern auch vom Benutzer. Die Geschwindigkeit, mit der wir uns mit unbeherrschten und unbeherrschbaren Technologien umzingeln, ist aus meiner Sicht ein Vorbote der Apokalypse.
Asimov beschreibt in seiner Foundation Serie eine Zukunft, in der die Menschheit selbst-reparierende Atomkraftwerke gebaut hat. Und als die fertig waren, starben die Leute aus, die die noch reparieren konnten, weil man sie nicht mehr brauchte. Nach vielen Jahren war die Selbstreparatur dann am Ende und es gab niemanden mehr, der die warten konnte.
So ungefähr machen wir das auch gerade. Nur dass wir den Schritt mit dem Selbstreparieren überspringen. Wir bauen direkt Dinge, die niemand mehr reparieren kann. Schlimm genug, wenn die Hardware heute so ist, aber das heißt doch nicht, dass die Software auch so sein muss?!
Mich macht besonders fertig, dass wir jetzt mit "KI" soweit sind, dass wir unwartbare Software absichtlich herbeiführen. Wie in einem Scifi-Film, wo die Aliens erst Hirnfresser-Parasiten schicken, damit die Zielrasse sich selbst kaputtmacht, und man für die Machtübernahme nicht mehr so viel Ressourcen aufwenden muss.
Abgesichert durch einen Lastwagen der Autobahnmeisterei Braunschweig und begleitet von zwei Mitarbeitern der Behörde, steuerte Rüter an einem Tag im Juni fünf neuralgische Punkte an der A2 zwischen Lehrte und Braunschweig an. Unterstützt wurde sie dabei von Marion Lindhof. Diese ist Tierkommunikatorin und versichert, dass sie sogar mit Mäusen oder Holzwürmern reden könne. „Tiere sind ehrlich“, sagt die Sehnderin, „sie lügen nie.“ Wer wollte ihr da widersprechen.Und in der Tat!
An der Autobahn hätten sie sofort „sehr traurige Energien“ gespürt, sagen die Frauen.Aber jetzt ist alles geklärt:
„Einige Strecken der Autobahn sind nun energetisch versiegelt“, sagen die Frauen.Und womit rechtfertigen die ihr Tun? Na mit Island! Wenn es dort Feenbeauftragte gibt, dann brauchen wir das hier auch!!1! (Danke, Patrick)
Wobei, wer weiß. Vielleicht ist anderer Leute Kinder ans Messer liefern voll populär unter alten, kinderlosen Wählern ohne Moral und Gewissen.
Gegen Verluste oder Schäden durch Extrem-Wetterlagen wie Sturm, Starkregen oder Frost sind viele Bauern versichert. Jedoch kaum ein Landwirt hierzulande ist gegen extreme Trockenheit oder Dürre abgesichert. Das liegt auch daran, dass die entsprechenden Policen extrem teuer sind.Die Zahlen sind grob: 2/3 der Landwirte sind gegen Hagel versichert, 1/3 sind gegen Sturm, Starkregen oder Frost versichert. Das liegt aber wohl auch daran, dass gesetzlich klar geregelt ist, dass in solchen Fällen der Staat nicht hilft.
Gegen extreme Trockenheit oder Dürre ist jedoch kaum ein Landwirt versichert. Bei der Vereinigten Hagel sind etwa fünf Millionen Hektar – das ist damit knapp die Hälfte der Ackerfläche in Deutschland - gegen gängige Extremwettersituationen versichert. Dem stehen aber nur 500 Hektar gegenüber, die gegen Dürre versichert sind.Das liegt daran, dass man 25-30% des Versicherungswertes zahlen muss, um sich gegen Dürre zu versichern. (Danke, Martin)
eines vorweg: wenn die Landwirte von "Rücklagen" sprechen, sprechen sie nicht von zurückgelegtem Geld. In Nordfriesland sind die stabilen Landwirte die mit ab 2 Mio. EUR Jahresumsatz. Du kannst Dich gegen Ernteausfälle versichern.Das lernen Landwirte in der Landwirtschaftsschule. Ich kenne nur einen größeren Betrieb, der nicht von einem Landwirtschaftsmeister oder einer -meisterin geführt wird.
Das hat Gründe. Die meisten EU-Fördermittel sind u.a. daran gebunden, dass der Betriebsleieter oder die -leiterin einen Meistertitel besitzt.Die Subventionsmittel für Weizen sind ertragsunabhängig. Die EU subventioniert Menge Land, von denen 5% öko sein muss (de facto lassen die dann das "doofe" Teil ihres Landes brach liegen).
Die lernen alle in der Ausbildung, dass sie sich finanziell gegen Ernteausfälle versichern sollten.
Alle Bauern, die ich kenne, haben das getan — also die Bauern, die sich um Getreide / Futtergetreide kümmern.
Die Ernteausfälle werden also für die meisten Betriebe monetär gut zu wuppen sein.
Das eigentliche Problem kommt auf die Milchviehbauern zu. Sie bekommen nicht genügend Futtergetreide rein. Silage wird nichts. Das Gras ist quasi schon auf den Felder verdorrt.
Denen wird Futter fehlen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Notschlachtungen anfangen werden.Alternativ erfindet jemand einen Weg, wie wir Futter in großen Mengen bekommen. Nach meinem Kenntnisstand gibt es das EU-weit gerade nicht, weil alle Länder --inklusive Russland (nicht EU, aber für Getreide immer interessant) — Dürre haben.
Meine Gespräche in Nordfriesland gehen also zurzeit um Noternten (das Wenige reinholen, bis es total verdorrt ist oder warten…, aktuell wird das an Mais diskutiert), und die haben alle Sorgen um Notschlachtungen, sofern sie Milchvieh haben. Noch ist genügend Futter da, fragt sich, wie lange.
Ich sehe keinen Weg, wie das durch Subventionen auffangbar ist.
Ich bin chirurgische Assistenzärztin und arbeite seit 3,5 Jahren in einer großen Klinik, die letzten 1,5 Jahre 80%. Trotz der Arbeitszeitverkürzung bin ich im Schnitt zwischen 60-70 Stunden pro Woche auf Arbeit. Bezahlt wird das Teilzeitgehalt. Nebenbei habe ich Familie, und wir leben wie zumeist im Osten, das 2-Verdiener-Modell.Mehrere andere Leser berichteten aus Skandinavien, dass das glänzende System da auch nicht gold ist. Die Einsender waren sich einig, dann doch lieber bei uns krank werden zu wollen als dort.Das aufgrund der Frauen nachmittags die Stationen nicht mehr besetzt sind, hat vielleicht den einfachen Grund, dass immer noch häufig die Kolleginnen die Kinder von der 16:00 Uhr schließenden Kita abholen müssen. Ich kann das nicht und bin froh, das mein Mann das macht.
Zu den freien Landarzt-Stellen: es ist politisch gewollt und wird mit einer Menge Anreizen im Studium gelenkt, dass die Studenten als Allgemeinmediziner tätig werden, vorzugsweise auf dem Lande. Das vorherrschende Entgeltsystem mit Deckelung von Verordnungen und den umfangreichen Regressforderungen der Krankenkassen erstickt jedoch bei jedem Studenten, der seine potentiellen Dauerpatienten ein kleines bisschen kennt, jeden Elan im Keim. Was nützen Studienförderungen mit Büchertaschengeld und ein garantierter Arbeitsplatz, wenn ab dem ersten Betriebsjahr Regresse im meist fünfstelligen Bereich drohen? Dazu dürften Sorgen für weibliche Niedergelassene über ihren Verdienstausfall während Schwangerschaft und Elternzeit kommen, von der Verpflichtung zu Organisation und Bezahlung einer Vertretung ganz zu schweigen. Eine Niederlassung als Landarzt verbietet zur Zeit die Vernunft, insbesondere als Frau, die möglicherweise doch noch eine Familie gründen will.
Vielleicht ergänzt dass das Bild ein wenig. Nach meiner Erfahrung ist in Familien mit 2 ärztlich tätigen Eltern zur Zeit eine volle Stelle bei beiden Eltern unmöglich. Noch immer ist es meist die Frau, die dann die Arbeitszeit so verkürzt, dass sie mit den Betreuungszeiten der Einrichtungen gerade so vereinbar ist.
Ich finde das ja einigermaßen grotesk, einen Job mit 60-70 Wochenstunden als "Teilzeit" zu klassifizieren. WTF?
Update: Ein Leser hat eine plausible Theorie: Die Österreichische Polizei hat jetzt Sturmgewehre. Was, wenn die einen umgekehrten Schlieffenplan pullen und durch Frankreich und Belgien einfallen?! (Danke, Ruben)
Update: Der Secret Service dementiert.
Etwa 65 Prozent aller zum Medizinstudium Zugelassenen sind Frauen. Davon brechen viele das Studium ab oder üben nach erfolgreichem Staatsexamen ihren Beruf nicht aus (Abwanderung in nichtärztliche Betätigungsfelder, Familiengründung etc.). Von den ärztlich tätigen Ärztinnen arbeiten zahlreiche nur halbtags, was besonders die Kliniken zu spüren bekommen, wenn nachmittags Stationen nicht mehr ausreichend besetzt sind.Im Weiteren schreiben sie dann, dass das ja daran läge, dass Frauen bessere Abiturnoten hätten. Da hab ich ja auch so meine Theorien zu, aber das ein anderes Mal.
Die "selber schuld"-Argumente gehen in die Richtung, dass das üblicherweise angebaute Getreide a) sehr viel Wasser braucht, b) viel Dünger braucht, c) viel Ertrag liefert, aber dafür d) sehr fragil ist. Man kann also vorbeugen, indem man andere Sorten oder gleich ganz andere Dinge anbaut. Und natürlich kamen auch so fundamental-ökonomische Argumente wie "Bailouts belohnen nur die, die nicht vorgebeugt haben, und trainieren allen schlechtes Verhalten an".
Auf der anderen Seite gab es so Argumente wie dass niemand aus Sadismus so viele Schweine pro Stall hat, sondern weil die Margen zu klein sind, so dass sich das überhaupt nur tragen kann, Subventionen schon eingerechnet, wenn man die Tiere entsprechend platzsparend hält. Bei Getreide gibt es ähnliche Argumente. Dünger und Unkrautvernichter kosten ja auch viel Geld, und wenn man organische Dünger verwendet, kriege man auch Ärger, weil man das Grundwasser belaste.
Ich bin jetzt also so weit wie vorher :-D
Oscar Centeno kept his notebooks when he was driver to Roberto Baratta, a high-level employee in the planning ministry, according to Argentine media.Mr Centeno wrote down the times, value and even the weight of the bags of money he said he delivered as he drove around Buenos Aires.
He also listed the addresses he visited, and various other details, such as how often his boss went to the gym.
zumindest in Mittel- und Süddeutschland war das früher (z.B. bei der heutigen Generation 80+) auch nicht viel anderst. Ich kenne z.B. Geschichten aus dem Pott der 50er Jahre, dass da die Frauen auch den Lohn mehr oder weniger direkt entgegen genommen haben. Am Zahltag war es bei vielen Paaren sogar üblich, dass die Frau den Mann von der Zeche abgeholt und gleich das Geld eingesackt hat, damit der Mann das nicht am Abend noch alles versäuft oder verzockt.Bei meinem Großvater war das im wesentlichen bis zu seinem Tod so. Er war zwar Geschäftsführer eines Betriebs, die häusliche (und teils auch die geschäftliche) Finanzverwaltung hat aber meine Großmutter übernommen. Mein Großvater hat deswegen häuftig auch von der "Regierung" gesprochen, wenn es um seine Frau ging.
Und ein anderer Leser erzählt, dass das in Lateinamerika und China auch so üblich sei, dass der Mann die Kohle verdient und die Frau das dann sofort konfisziert.
New hotness: Fracking erhöht die Luftverschmutzung.
The report estimated that a fracking industry of 400 wells would increase national emissions of pollution, with nitrogen dioxides rising 1-4% and volatile organic compounds 1-3%. But it warned: “Impacts on local and regional air quality have the potential to be substantially higher than the national level impacts, as extraction activities are likely to be highly clustered.”
(Danke, Magnus)
ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Denn während die japanischen Frauen aus dem Job gedrängt werden, sind sie als Hausfrauen eher die Tonangebenden, besonders finanziell. Merkt man auch teilweise wenn traditionelle Hotels etwas verwundert sind wenn mann statt frau bezahlt.Und in der Tat, aus dem verlinkten Artikel:
The 15th of each month is a big day for 36-year-old Yoshihiro Nozawa: it is the day he gets paid.But every month, he hands over his entire salary to his wife Masami.
She controls the household budget and gives him a monthly pocket money of 30,000 yen ($381; £243). Despite being the breadwinner, that is all the money he can spend on himself over the next 30 days.
"The last five days from the 10th of each month are usually the toughest," says Yoshihiro.
o_O
Ich war mal für ein paar Monate beim US-Partner meines damaligen AG tätig. Unter anderem habe ich dort an einem Abschiedsessen einer indisch-stämmigen Kollegin teilgnenommen, die an die Ostküste ging, um dort ihren zukünftigen Ehemann kennenzulernen :DDie Frau war SW-Entwicklerin, gut ausgebildet, guter Job, oberflächlch gesehen absolut integriert in den way of life… aber das wollte ich nicht erzählen.
Einer meiner engen Kollegen hatte eine College-Lehrerin zur Frau. Er erzählte, dass die Colleges alle Quoten genutzt hatten, um wenigstens ein paar weiße Angelsachsen in die anspruchsvollen Studiengänge zu bekommen. Wäre es nur nach Leistung gegangen, hätte kein einziger nicht-Inder oder nicht-Asiate einen Mathe Studienplatz bekommen.
Sein Kommentar war, die US-Kids seien nicht zwangsläufig doofer, aber weniger ehrgeizig. Wozu sich anstrengen als überdurchschnittlich begabter weißer US-Bürger, wenn man auch mit halber Leistung was leichteres studieren und nebenher Party machen kann.
Die Frage stellt sich nicht beim foreign student, für dessen Uni-Besuch drei Generationen Großfamilie gepsart haben - die buckeln, weil ihr (gutes) Leben und das der ganzen Familie dran hängt..
Früher hätten sie die Quote, sprich die Ethnie, einfach über das Bewerbungsformular abgefragt und dann 30% weiße Kids mit einsortiert. Das hat natürlich nur so lange gehalten, bis das jemand weggeklagt hat.
Daher gingen sie jetzt über Sekundärmerkmale wie Nachnamen, aber auch da sei bereits der Staatsanwalt hinterher :)
Das ganze war im Jahr 2001 (vor nine-eleven). Wie's heute aussieht - keine Ahnung.
Ich würde dir hier gerne mal eine zusätzliche Übung empfehlen: stell dir mal vor, eine Uni (die tatsächlich vom Staat bezahlt wird) würde verkünden, dass sie ab jetzt die Noten für Frauen anhebt, weil sie festgestellt haben, dass die in diesem Fach) eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihren Abschluss zu machen, und damit die Ausbildung sinnvoller ist. Und frag dich, wie du das finden würdest.und noch einer:Da werden einfach aus irgendwelchen Gründen Annahmen über den Werdegang der Leute gemacht, die für einzelne Personen vollkommen irrelevant sind, und die denen ihren Werdegang verbauen.
Noch zu den Ärzten in Deutschland: die gehen nicht nach Skandinavien oder in die Schweiz, weil es in Deutschland zuwenig Stellen gibt und sie keine Jobs finden, sondern weil die Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäusern so ätzend sind und in anderen Ländern besser.
Und um diese Abwanderung zu kompensieren, muss man in Deutschland mehr ausbilden als man braucht - oder eben aus anderen Ländern einkaufen.
Alternativ müsste man die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern verbessern und dort geht es ja seit Jahren eher in die umgekehrte Richtung (mehr Patienten, weniger Personal).
Und solche Überlegungen gibt es tatsächlich (in Kuba zum Beispiel müssen Ärzte nach ihrem Studium für mindestens drei Jahre oder so in Kuba arbeiten, bevor sie ins Ausland gehen dürfen, wo sie viel, viel mehr Geld verdienen, und so quasi ihr kostenloses Studium zurückzahlen) - dass man in Deutschland eine hervorragende Ausbildung für umsonst bekommt und dann das Land verlässt und in einem Land, wo das Studium viel teurer gewesen wäre, arbeitet und dort mehr Geld verdient.
Wir bräuchten eigentlich viel mehr Ärzte. Landärzte. Will nur keiner werden.Und ein dritter:Mein Hausarzt ist vor 3 Jahren in Rente gegangen ohne einen Nachfolger zu finden. Schon damals haben hier im Flecken nicht mehr alle Ärzte neue Patienten angenommen, weil sie ausgelastet sind. Wir hatten Glück, dass unser Wunscharzt damals noch neue genommen hat. Inzwischen ist der aber wohl auch "dicht".
Zwei weitere Ärzte hier im Flecken dürften auch bald in Rente gehen. Wenn die dann auch keine Nachfolger finden wird es unschön. Denn in den Nachbargemeinden sind die Ärzte auch ausgelastet. Und wir sind soweit ich weiß auf dem Papier noch gut versorgt.
Wo gehen die deutschen Ärzte eigentlich in Norwegen hin, nur in die Städte? Freie Landarztpraxen gibt es in D mehr als genug.
Ich denke, dass deutsche Medizinstudenten, die nach dem Studium nach Skandinavien gehen, kein Thema sind, weil viel mehr deutsche Studenten selbst im Ausland studieren und nach dem Studium zurück nach Deutschland gehen. In erster Linie passiert das in Österreich, aber auch der Osten ist beliebt.Ich hörte, es sei generell für Deutsche eher schwierig, in Österreich Fuß zu fassen. Vielleicht hat das auch damit was zu tun?Mal davon abgesehen, dass "ein Riegel vorschieben" tatsächlich schwer ist (Gleichstellung von EU-Bürgern), würde es der Summe an deutschen Medizinern eher schaden. Profitieren würden davon Länder wie Österreich, weil man hier wirklich davon reden kann, dass Österreich Mediziner für Deutschland ausbildet, wenn 30-50% der Studienbewerber aus Deutschland kommen. Und hier in Österreich findet diese Debatte auch seit vielen Jahren statt. 84% aller deutschen Medizinabsolventen verlassen Österreich innerhalb 3 Jahren
Und noch ein Leserbrief, der in die selbe Richtung geht:
der Osteuropäische Steuerzahler zahlt auch für die Ausbildung der Ärzte, die dann nach Deutschland gehen.Die Deutschen Ärzte gehen in die Schweiz, Skandinavien usw. die Osteuropäer nach Deutschland usw.
In Bulgarien, Rumänien usw. fehlen dann die Ärzte. Dorthin will niemand gehen. Den letzten beissen die Hunde.
Und unter den See-Also-Links ist das hier: Period poverty led me to become homeless. Period poverty bedeutet, dass ihre Familie sich keine Binden/Tampons für sie leisten konnte und sie daher dann nicht zur Schule ging.
Its previous research, in March 2018, suggested more than 137,000 girls had missed school in the last year because they could not afford sanitary products.
Wait, what? Ich dachte, das ist ein No-Brainer! War mir überhaupt nicht klar, dass es da auch Gegenstimmen gibt. Die zitierte Begründung für die Kritik an der Dürre-Nothilfe:
Erstens würden damit nur die Probleme verschoben. Und zweitens würden alle Landwirte bestraft, die in guten Zeiten Vorsorge getroffen hätten, schreibt er.Ich frage mich, wie genau diese Vorsorge aussieht. Wie sorgt man dafür vor, dass man drei Jahre in Folge dürrebedingte Ernteausfälle hat?
Ich kenne mich da nicht aus, aber mein Instinkt wäre, dass es eher wenige wohlhabende Bauern gibt, die mal für ein paar Jahre Dürre Geld zurücklegen können. Täusche ich mich da? Ich meine, wieso sollte das bei Bauern anders sein also bei, sagen wir, irgendjemand anderem? Wer von uns könnte denn mal eben drei Jahre Einkommenshalbierung wegstecken?
Das macht die Nummer ja noch eine Runde krasser.
Aber eine andere Sache beschäftigt mich noch an der Geschichte. In einem System, wo man privat für die Studiengebühren aufkommen muss, wie kommt es da dazu, dass am Ende mehr Frauen als Männer studieren? Und das ist keine hypothetische Situation. Wenn, sagen wir mal, ein Drittel (oder egal wie hoch die Quote ist) von ausfällt, Kinder kriegt und Hausfrau wird, wer zahlt dann für das Studium? Die Eltern? Der spätere Ehemann?
Und auch bei uns in Deutschland ist das so, dass schon seit vielen Jahren mehr Frauen als Männer Medizin studieren. Insgesamt bildet Deutschland viel mehr Ärzte aus, als hier am Ende einen Job finden können, und deutsche Ärzte ziehen dann nach Skandinavien oder die Schweiz und praktizieren dort. Es wundert mich auch, dass wir da keine Ökonomen haben, die in Talkshows verkünden, man müsse dem mal einen Riegel vorschieben, denn hier zahlt ja der deutsche Steuerzahler für die Ausbildung von norwegischen Ärzten. Man könnte ja finden, dass dafür eigentlich der norwegische Steuerzahler zahlen sollte. Es sind keine trivialen Beträge, um die es hier geht.
ich bin Sysadmin bei einem (noch) recht kleinen Startup und mein Vorgänger war scheinbar der Meinung, dass es eine prima Idee wäre die Unternehmensmails bei 1 und 1 zu hosten.Weiß jemand was genaueres?Seit heute morgen sind dort eine ganze menge Business Accounts gesperrt und man kann keine Mails mehr verschicken weil deren "Control Center" (Admin Webinterface) scheinbar gehacked wurde und massenweise Accounts zum Spam verschicken missbraucht wurden.
Einigen gebounced Mails nach scheinen deren Server sogar kurzzeitig bei Spamhaus auf der Blacklist gelandet zu sein.
Vielleicht hörst du ja noch mehr darüber :)
Update: Jemand von 1&1 hat sich dazu gemeldet:
der Leserbrief scheint sich auf einen Vorfall vor mehreren Wochen zu beziehen. Tatsächlich wurde nicht das Control-Center selbst gehackt, sondern ein groß angelegter Brute-Force-Angriff hat Kundenaccounts mit schwachen Passwörtern gefunden.
Wie gesagt, das ist mehrere Wochen her, es wurden "Maßnahmen ergriffen" (2FA, Zeitverzögerung bei falschem PW etc.).
Also hat der Chef der Telekom-Regulierungsbehörde seine Aadhaar-Nummer öffentlich gepostet, um zu zeigen, dass das System sicher ist:
“My Aadhaar number is 762177682740. Now I give this challenge to you: Show me one concrete example where you can do any harm to me!” he tweeted.
Ihr könnt euch sicher denken, wie die Geschichte weiterging :-) (Danke, Lukas)
Ich lebe inzwischen seit 4 Jahren im Land, und wenn ich eines sagen kann, wenn es ein Industrieland gibt, auf das die Vorwürfe des "Patriarchats" tatsächlich zutreffen sollten, dann ist das definitiv Japan.Wenn die Frauen hier ihren Beruf aufgeben, dann machen die das oft nicht aus eigenem Willen, sondern weil der soziale Druck so groß ist. Es wird von Frauen regelrecht erwartet, mit spätestens 30 Kinder zu haben, und sich dann aus dem Berufsleben zurückzuziehen. Sollte eine Frau danach noch mal auf die Idee kommen, wieder ins Berufsleben zurück zu wollen, wird nahezu kein Arbeitgeber sie wieder einstellen.
Es gibt Frauen, die sich in dem System wohlfühlen, und die auch tatsächlich nur studieren, um ihren Wert auf dem Hochzeitsmarkt zu erhöhen (ich habe einige Mädchen kennengelernt, die mir klar gesagt haben, wenn sie fertig studiert haben wollen sie direkt heiraten und Kinder kriegen, um bloß nicht arbeiten zu müssen), so werden die mit Sicherheit nicht Medizin studieren. Die Aufnahmeprüfungen für Medizin sind hier ziemlich heftig, angehende Medizinstudenten verbringen in der Regel während ihrer Highschoolzeit (ganztags) mehrere Abend der Woche in der Nachhilfeschule, um sich auf die Aufnahmeprüfungen vorzubereiten.
Ich finde es wichtig, noch was für Empathie zurückzuhalten, nicht alles schon für Selbstmitleid ausgegeben zu haben.
Money Quote:
Er sei mithilfe eines sprachkundigen Beamten befragt worden, sagte Brück. Der Polizei ging es um die Frage, ob der Afghane sein verdächtiges Aussehen „bewusst herbeigeführt hat“, oder ob sich selbst gar nicht als verdächtig wahrgenommen hat. Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler der PI Süd davon aus, dass der 20-Jährige den Einsatz unbewusst ausgelöst hat.Nicht nur auf den Boden geworfen mit vorgehaltener Waffe und nicht entschuldigt, jetzt fragen sie auch noch, ob er ABSICHTLICH verdächtig war.
It quotes an unnamed source saying officials adopted a "silent understanding" to reduce the number of female entrants over concerns female graduates were not going on to practice medicine in employment."Many female students who graduate end up leaving the actual medical practice to give birth and raise children," the source told the newspaper.
Das ist eine tolle Übung für euch. Guckt mal bitte kurz, ob ihr das gut oder schlecht findet, und dann nehmt euch mal eine halbe Stunde Zeit und vertretet euch selbst gegenüber die Gegenposition. Ihr könnte ja auch nach emotionalen Argumenten suchen, um eure bestehende emotionale Position zu mindern. Sowas wie "mit dem Geld, das da in nur 100 von den ungenutzten Ausbildungen fließt, hätte man die Obdachlosigkeit im ganzen Land beenden können".Oh, übrigens: Die Gesellschaft, die völlig selbstverständlich Frauen ihre ungenutzten Hochschul-Ausbildungen zahlt, … das ist das Patriarchat, von dem man immer so viel hört.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass schwangere Frauen in Japan generell deutlich negativer gesehen werden als bei uns:
Seit Kurzem gibt es dafür ein Schlagwort: „Matahara“, vom englischen „Maternity Harassment“, der Diskriminierung während der Mutterschaft. Die betroffenen Frauen werden von Kollegen und Vorgesetzten – Frauen wie Männern – gehänselt, herabgestuft, schlechter bezahlt oder gleich entlassen.
Und vorwurfsvoll in Richtung Deutsche Bahn gucken, die das bei der S-Bahn nicht für nötig hielt.
Update: Mehrere Leser weisen darauf hin, dass die nächste Generation S-Bahnen eine Klimaanlage haben wird. Mit der ist aber nicht vor 2021 (!) zu rechnen. *schwitz*
Ich habe vor vielen Jahren mal eine Sendung Rockpalast geguckt, bei der der Moderator Alan Bangs am Anfang Leserbriefe verlies. Einer der Leserbriefe war: „Was macht der Friseur von Alan Bangs eigentlich beruflich?“ Das fand ich damals einen sehr gediegenen Burn. Ich komme nicht umhin, mir bei VW eine analoge Frage zu stellen. (Danke, Tim)