Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Aktueller Höhepunkt: CDU-Landtagspolitiker wegen Volksverhetzung verurteilt.
Update: Technisch gesehen ist es ein Strafbefehl. Einige Leser schreiben mir jetzt, das sei ja etwas anderes als eine Verurteilung, weil das quasi ein freidrehender Staatsanwalt alleine auslösen kann. Stimmt aber nicht: Der Staatsanwalt kann einen Antrag beim Gericht stellen und das Gericht erlässt dann den Strafbefehl. Wikipedia dazu:
Das Strafbefehlsverfahren ist im deutschen Recht ein vereinfachtes Verfahren zur Bewältigung der leichten Kriminalität durch einen schriftlichen Strafbefehl. Die Besonderheit des Strafbefehlsverfahrens liegt darin, dass es zu einer rechtskräftigen Verurteilung ohne mündliche Hauptverhandlung führen kann. Dies entlastet Gericht, Staatsanwaltschaft, Polizei und andere Behörden (die nicht als Zeugen geladen werden müssen), kann aber auch im Interesse des Beschuldigten liegen, da das Verfahren kostensparend, schnell und ohne Aufsehen erledigt wird.[1] Nach aktuell herrschender Meinung muss die Schuld des Täters dabei nicht zur Überzeugung des Gerichts feststehen, sondern es genügt ein hinreichender Tatverdacht.[2]
Update: Ah, also zu einer Verurteilung wird ein Strafbefehl, wenn man keinen Widerspruch einlegt. Hat er aber.
Ein Leserbrief dazu:
Ich wollt mal wissen, ob Scholz mehr Geld bekommt, wenn er bis nächstes Jahr wartet.IANAL, aber scheinbar ja.
Pension für Kanzler und Minister nennt sich Ruhegehalt, geregelt in §15 Bundesministergesetz.
"Das Ruhegehalt beträgt nach Vollendung einer Amtszeit von vier Jahren 27,74 vom Hundert des Amtsgehalts und des Ortszuschlags. Es steigt mit jedem weiteren Amtsjahr um 2,39167 vom Hundert bis zum Höchstsatz von 71,75 vom Hundert."
Scholz ist laut Wikipedia seit dem 14.03.2018 Teil der Regierung. Wie ich es verstehe ist es dem Gesetz egal in welcher Rolle.
Damit bekäme er bei Amtsverlust nach dem 14.03.2025 2,4% mehr Geld. Entsprechend wäre ich sehr verwundert, wenn er vorher das Amt ablegt.
Update: Ein anderer Leser widerspricht.
dein Leserbrief ist in der Hinsicht leider gleich doppelt falsch:
1.) Wären es 2,4 Prozentpunkte mehr Gehalt nicht 2,4% mehr Gehalt. Wenn der Ausgangspunkt 27,74 Prozentpunkte sind, sind 2,4 Prozentpunkte 8,7% mehr Gehalt. Oder entsprechend noch mehr wenn man für 3,x Jahre von weniger als 27,74 Prozentpunkte ausgeht.
2.) Klickt man auf den mitgelieferten Link steht da:
"Bei einer Beendigung des Amtsverhältnisses aus den in § 9 Abs. 1 Nr. 1 und 3 genannten Gründen oder im Falle einer Auflösung des Bundestages und einer ununterbrochenen Zugehörigkeit zur Bundesregierung von mehr als zwei Jahren gilt dies als Amtszeit von vier Jahren."§ 9 Abs 1 sagt:
"(1) Das Amtsverhältnis der Mitglieder der Bundesregierung endet
1. mit der Entlassung des Bundeskanzlers, wenn der Bundestag ihm nach Artikel 67 des Grundgesetzes das Mißtrauen ausgesprochen hat,
2. mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages,
3. mit jeder anderen Erledigung des Amtes des Bundeskanzlers."tl;dr Scholz krieg so oder so seine 4 Jahre Gehalt.
Update: Es gibt noch die Theorie, dass im März in Hamburg die Bürgerschaftswahlen anstehen, und sich die SPD einen Push erhofft, wenn es da gut für sie läuft.
Jörg Kukies (*21.02.1968 in in Mainz) (SPD), war jahrelang in führenden Positionen der globalen Investmentbank Goldman Sachs, zuletzt als Deutschlandchef, tätig.Da kannst du eigentlich schon aufhören. Aber lest weiter!
2018 wechselte er unter Finanzminister Olaf Scholz (SPD) an die Spitze des Bundesfinanzministeriums. Dort war er zuständig für den Bereich der Banken- und Finanzmarktregulierung, auch die seines bisherigen Arbeitgebers.Jawohl, meine Damen und Herren. Das nennt man Regulatory Capture und es ist eine der wichtigsten Formen von Korruption und Staatsversagen.
Update: Wikipedia hat auch noch ein paar "Qualifikationen".
Laut einem Spiegel-Bericht drängte er zwei Tage vor der Wirecard-Insolvenz in einem Telefonat den KfW IPEX-Bank-Chef Klaus R. Michalak, Wirecard einen neuen Kredit zu gewähren.
Passt wie Arsch auf Eimer!
Leute, mein Ziel war nicht, eine saubere Definition zu bringen. Die findet ihr in der Wikipedia.
Aber gut. Nehmen wir an, du hast einen Messenger, und der macht pro verschickter Nachricht einen json-push über https. Die NSA kann das nicht entschlüsseln und schneidet alles mit.
Morgen ist der Quantencomputer der NSA fertig. Die NSA kann dann Diffie-Hellman und RSA brechen. Ohne PFS muss die dann nur einen Schlüssel knacken und kann alle mitgespeicherten Nachrichten lesen. Mit PFS muss sie dann für jede mitgespeicherte Nachricht einen Schlüssel knacken! Das ist immer noch möglich aber halt VIEL teurer.
Nun sind ja die Protokolle inzwischen auch auf Post-Quantum-Schlüsselaustausch aufgebohrt worden. Das ist natürlich das beste, wenn man annimmt, dass die Post-Quantum-Verfahren auch tatsächlich gegen Quantencomputer helfen.
Das heißt aber auch: Wenn die NSA seit 30 Jahren alle deine Nachrichten mitgeschnitten hat, und sie einen Quantencomputer bauen, dann können sie damit immer noch alle Nachrichten von vor der Umstellung knacken. Nur halt müssten sie jede einzeln knacken, wenn du PFS hattest.
Central Norway started introducing Epic (branded “Helseplattformen”) in November 2022. After approximately two months, the public broadcaster NRK reported that around 25% of the doctors at the region's main hospital considered quitting their job, and that 40% were experiencing stress related health issues due to the new IT system.[47] Previously, health personnel actively demonstrated against the software by marching though the city of Trondheim.[48] Due to the chaos ensuing the introduction, including 16.000 letters not being sent to patients, the Norwegian CEO of the Helseplattformen IT project, Torbjørg Vanvik, had her employment ended by the board.[49] Unexpected cost increases forced the authorities to decrease efforts in other areas, such as a planned initiative on mental health.[50] Employee representatives state that the public will receive ”significantly worse services“.[51] A year after implementation over 90% of doctors in the affected hospitals considered the Epic system a threat to patient health,[52] and hospital staff organised large protests at seven hospitals that had or were planning on implementing Epic systems.[53]
Dann versuchen sie hilfreich zu sein und laden "KI"-generierten Müll bei Wikipedia hoch.
Example: the article Leninist historiography was entirely written by AI and previously included a list of completely fake sources in Russian and Hungarian at the bottom of the page. Google turned up no results for these sources.
You want sources? We have sources!
Den Bau zahlt der Steuerzahler, das Betriebsrisiko übernimmt der Steuerzahler, die Entsorgung übernimmt der Steuerzahler, den Profit trägt RWE raus, und den Rückbau soll dann auch wieder der Steuerzahler tragen.
Unfassbar, diese Selbstbedienungsmentalität.
Wikipedia zu dem Kraftwerk ist unfreiwillig lustig.
Der THTR wird zu den größten Fehlentwicklungen bei deutschen Projekten der vergangenen 55 Jahre gezählt.Überlegt mal, wen sie da alles ausstechen mussten, um in dem Feld überhaupt auf die Liste zu kommen!
Das war ein Kugelhaufenreaktor, der auch Thorium verfeuern konnte, also eigentlich eine supermoderne Geschichte, die auch heute noch von ewig verstrahlten Atomfreunden als unsere Rettung verkauft wird.
Das Konzept kam vom Kernforschungszentrum Jülich, die damit ja auch eine fette Bauchlandung hingelegt haben.
Was mir an der Berichterstattung aufgefallen ist…
Ein zivilisierter Staat wie die USA oder Israel hätte das "Opfer des Tiergartenmörders" (lt. Wikipedia ein islamistischer Terrorist, auch nach der westlichen Definition) mit einem Drohnenschlag auf einen Wohnblock erledigt, Kollateralschaden hin oder her.Ein Schurkenstaat wie Russland verstößt gegen die regelbasierte Weltordnung, indem er einen Mann vor Ort ein gezieltes Attentat durchführen lässt.
Dass in der Berichterstattung konsequent verschwiegen wird, wer das Opfer des Tiergartenmörders war, ist eine Sache. Dass die Moderatorin im Moma Mitgefühl "mit den Angehörigen des Opfers des Tiergartenmörders" ausdrückt, eine andere. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass in der Berichterstattung über die Tötungen, die Israel gerade durchführt, die Angehörigen der Hamas- oder Hisbollah-Führer besondere Erwähnung gefunden hätten.
Wir sind die Guten. Putin ist der neue Hitler.
Und der Aktienkurs von Rheinmetall und Konsorten macht Freudensprünge.
Läuft bei uns.
Ich habe die noch nicht selbst beobachtet, und sie tauchen wohl auch nur bei bestimmten Zoomstufen auf dann.
Update: Hier ist ein Forenthread bei Openstreetmap dazu. Der Thread ging schon im April los, das läuft also schon länger. Openstreetmap hat im Gegensatz zu Wikipedia bislang eher wenig Hürden wie Moderation und Contentkontrolle aufbauen müssen, weil die Arschlöcher bis jetzt eher bei Wikipedia vandalisieren gegangen sind. Seufz.
Das finde ich hochinteressant. Rechtsberatung kenne ich persönlich vor allem aus "dies ist keine Rechtsberatung"-Disclaimern. Wikipedia erklärt:
Eine uneingeschränkte, außergerichtliche, entgeltliche rechtliche Beratung im Einzelfall dürfen demnach nur bestimmte Personen vornehmen, nämlich im Wesentlichen nur Rechtsanwälte, Rechtsbeistände, Steuerberater und Patentanwälte.Auffällig: "eine Person". Keine KI. Eine Person.Wer unentgeltliche rechtliche Beratung (Rechtsdienstleistungen) außerhalb familiärer, nachbarschaftlicher oder ähnlich enger persönlicher Beziehungen erbringt, muss sicherstellen, dass die Rechtsdienstleistung durch eine Person, der die entgeltliche Erbringung dieser Rechtsdienstleistung erlaubt ist, durch eine Person mit Befähigung zum Richteramt oder unter Anleitung einer solchen Person erfolgt
Könnte natürlich sein, dass sich das Angebot am Ende nur an Amerikaner richtet, und die da andere Regeln haben. Wer weiß.
Aber warum hört man so häufig "Dies ist keine Rechtsberatung"? Weil es eine Beratungshaftung für Rechtsberatung gibt, und zwar im Fall einer Falsch- oder Schlechtberatung.
Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn pwc sich damit innovativ selbst in die Pleite stürzt. Mir fällt gerade außer deren Kollegen von McKinsey, KPMG und EY niemand ein, dem ich das noch mehr gönnen würde. In diesem Sinne: Volle Fahrt voraus, lieber Innovatoren bei pwc!
Datensparsamkeit ist heute eine irrsinnige IdeeAch. Ach was. Ethikrat, huh?
Was ist denn das genau für ein Ethikrat? Wisst ihr das?
Hier ist deren Selbstdarstellung, hier ihre Wikipediaseite. Die Mitgliederliste kann man hier einsehen, jeweils mit einer kurzen Selbstdarstellung.
Die sich hier äußernde Vorsitzende ist Medizinerin und würde gerne mehr Studien mit anderer Leute Daten durchführen, aber hat das Gefühl, der Datenschutz behindere sie.
Wieso findet sie, dass sie mit anderer Leute Gesundheitsdaten Studien machen dürfen sollte? Na wie immer, nehme ich an. ICH bin doch einer der GUTEN! Außerdem kann sie mit ein bisschen nachdenken Daten finden, die aus ihrer Sicht noch schlimmer sind:
"Wir klicken 48 Seiten Cookie-Erklärungen weg", argumentierte Buyx. Für Big-Tech-Konzerne sei es kein Problem, an immense Datenmassen zu kommen. Jeder Browserverlauf sei aufgrund der daraus ersichtlichen Porno-Vorlieben sensibler als Gesundheitsdaten.Aha. Soso. Sie klickt also Cookie-Erklärungen weg? Ja gut, dann muss ich natürlich zum Rausrücken meiner Daten gezwungen werden, klar. Leuchtet ein.
Lustigerweise verbietet ausgerechnet die ihr so hinderlich erscheinende Datenschutz-Grundverordnung, dass Big Tech mit versehentlich als Beifang gesehenen Gesundheitsdaten Dinge tut.
Was der Browserverlauf mit irgendwas zu tun haben sollte, erschließt sich mir gerade nicht. Was für ein Argument soll das sein? Der Diebstahl ihrer Handtasche sollte erlaubt sein, weil ihr Auto noch mehr wert ist? Wat? Kann gerade nicht folgen.
„Ich habe an keiner Stelle meiner Dissertationsarbeit vorsätzlich getäuscht oder betrogen. Als Privatperson werde ich deshalb gegen diese Entscheidung der Fakultät Widerspruch einlegen“, erklärte Schreiner.Oh ach so ist das. Ja gut. Wird irgendein Studiengang gewesen sein, wo es nicht um Regeln und ihre Einhaltung geht.
Die Juristin war vor einem Jahr, am 27. April 2023, als Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt im schwarz-roten Senat in Berlin angetreten.Oh. Jura. Was war noch gleich die Ausrede? "Ich dachte Wikipedia ist creative commons" oder was?
War kein Vorsatz. Ich wollte nur schnell fertig werden, ohne groß Arbeit zu investieren!
Update: Ist sogar noch krasser. Die Uni findet zwar auch, dass sie mit Zitaten unordentlich war, aber beim Drübergucken fiel ihnen auf, dass die "Arbeit" nur aus Zitaten besteht. Eine eigene wissenschaftliche Leistung konnten sie nicht nachweisen.
Auch wenn Frau Schreiner ganz überwiegend die Originalquellen angegeben und zitiert hat, ist der Fakultätsrat der Ansicht, dass die Übernahmen fremder Textpassagen in einer Gesamtschau ihrer quantitativen Anteile und ihres qualitativen Gewichts auf die Dissertationsschrift einen solch prägenden Einfluss nehmen, dass deren Anfertigung nicht mehr dem Gebot der Eigenständigkeit entsprochen hat.
Das ist ja eine noch krassere Ohrfeige! Weia...
Update: Falls sich jemand fragt, ob die Frau als Verkehrssenatorin was taugte: Nein. Sie war die Entscheiderin hinter dem Radwegestopp. Die hat sich ihre Bilanz schönzurechnen versucht, indem sie die ganzen Radwege, deren Bau die Grünen vor ihr angefangen hatten, und die sie nicht mehr ohne Konventionalstrafe stoppen konnte, als ihren Verdienst darzustellen versucht hat.
Das scheint also System zu haben, anderer Leute Leistung als die eigene auszugeben.
Big Tech hat hier also alle etablierten Player wegdisruptiert.
General Atomics kennt man in Deutschland vor allem aus dem Fallout-Universum, aber die Firma gibt es wirklich und die waren ursprünglich im Atomzeitalter für Kernenergie-Dinge gegründet worden, haben sich dann aber auf Militärscheiß umgestellt. Die sind also auch noch eher ein klassischer Military Industrial Complex-Teilnehmer.
Anduril klingt nach einer Peter-Thiel-Firma, ist aber eine Palmer Luckey-Firma (bekannt als Gründer von Oculus, die mit den VR-Brillen). Die sind bisher vor allem durch tolle gerenderte Werbefilme aufgefallen, die vollständig fiktional sind und geradezu absurde Dinge versprechen. Wikipedia über die, Hier ein repräsentatives (älteres) Werbevideo. Die neueren sind noch virtueller und haben noch mehr "KI" drin.
Auf der einen Seite freut es mich, dass die US Army sich nach wie vor von Blendern und Betrügern verarschen lässt. Auf der anderen Seite war das noch nie anders. Insofern business as usual. Weitergehen. Gibt nichts zu sehen hier.
Nur dass diesmal halt ein Tech Bro mit der Kohle koksen geht, nicht die üblichen Mafiosi.
Wegen des mutmaßlich großen Interesses an dem Fall findet die Verhandlung in den Weser-Ems-Hallen statt.Es geht um die Gorch Fock. Wikipedia erklärt zu den Weser-Ems-Hallen:
Mit einer Gesamtfläche von ca. 16.000 m² und einem Gesamtfassungsvermögen von mehr als 23.000 Besuchern sind die Weser-Ems-Hallen größter Messestandort im Oldenburger Raum.o.O
OK aber was ist denn überhaupt passiert?
Ursprünglich sollte die Elsflether Werft bei der "Gorch Fock" im Jahr 2015 kleinere Reparatur- und Inspektionsarbeiten durchführen. Die kalkulierten Kosten betrugen 9,6 Millionen Euro, stiegen dann jedoch auf 135 Millionen Euro.Ui, das ist selbst für staatliche Großprojekte sportlich!
Im Jahr 2019 meldete die ehemalige Werft Insolvenz an und die Reparatur des Schiffes wurde unterbrochen. Vier Monate sollte die Reparatur dauern, nach mehr als fünfeinhalb Jahren kam das Schiff jedoch erst wieder zurück. Die Fertigstellung des Schiffes übernahm die Bremer Lürssen-Werft.Geil. All die Kohle verbrannt und dann musste immer noch eine andere Werft die Arbeit beenden.
Wir brauchen glaube ich mal einen Steelman-Vortrag zum Wasserfall. Ein Vortrag, der dem Publikum ernsthaft zu verkaufen versucht, wieso man das machen sollte.
Ich finde das ja generell sehr abstoßend, wenn Leute alle performativ gegen irgendwas sind, weil alle anderen auch dagegen sind. Am besten etwas, das jahrzehntelang Stand der Technik war, und von den erfolgreichsten Organisationen seiner Zeit verwendet wurde. Eine Methode, ohne die wir keine Mondlandung und keine Computer hätten.
Ich verstehe ja, dass die Entwickler das alle unsexy finden. Das Modell hätte auch versagt, wenn das nicht so wäre. Denn das Wasserfallmodell kommt halt aus dem Management und versucht, Entwickler möglichst austauschbar (und billig!) zu halten. Wasserfall versucht das Fordsche Fließband-Konzept auf Softwareentwicklung anzuwenden.
Die Entwickler sollen möglichst wenig Verantwortung übergeben kriegen, und bitte keine Entscheidungen treffen, die sich später rächen können. KLAR finde ich als Entwickler das scheiße! Ich möchte gerne eine Schneeflocke sein, einzigartig und wertgeschätzt für meine großartigen Fähigkeiten.
Wir sind ja inzwischen sogar noch viel weiter. Softwareentwickler nehmen die Situation regelmäßig so wahr, dass sie nach einem Software-Projekt mehr Domain Knowledge haben als der Kunde, für den sie die Software schreiben!
Softwareentwickler halten sich genau so gerne für Gott wie andere Diziplinen!
Für den Kunden (und für die Firma, die mich angestellt hat!) ist es aber besser, wenn der Entwickler ein Rädchen im Getriebe ist, dessen Fähigkeiten sich darauf beschränken, sich zu drehen. Und zwar so schnell und in die Richtung, die vom Domain Expert vorgegeben wird. Das war damals eine separate Berufsbezeichnung, nannte sich Softwarearchitekt. Heute ist Softwarearchitekt bloß ein Pay Grade in vielen Firmen, wo man halt nach soundsovielen Jahren hinbefördert wird als Entwickler.
Genau wie wir mit Devops die Ops-Leute abgeschafft haben, und mit DevSecOps die Security-Leute, und mit Agile die Tester, genau so gab es bei Wasserfall noch Architekten.
Genau wie es sich bei DevOps herausgestellt hat, dass du nicht einfach die Entwickler nebenher Ops machen lassen kannst, und das dann insgesamt billiger wird, genau wie sich bei DevSecOps herausgestellt hat, dass du nicht einfach Entwickler auch Security machen lassen kannst, und dann wird das billiger oder besser, genauso hat sich nach der Wasserfall-Abschaffung herausgestellt, dass nicht jeder "Entwickler" das Zeug zum Softwarearchitekten hat. Aber die Entwicklergehälter sind halt entsprechend hochgegangen, daher ist das heute normal, dann halt auch Architektur zu erwarten von denen.
Typische Ausreden gegen das Wasserfallmodell sind "Wir haben gar keine Domain Experts". Ich halte das für Bias von Entwicklern, die trotzdem das Projekt machen und Geld verdienen wollen. Klar sagen die dann nicht, was sie sagen sollten, nämlich: Dann können wir diese Software nicht seriös anbieten. Die sagen lieber "pass uff, Atze, wir machen das agile. Die Software ist fertig, wenn ihr kein Geld mehr nachschießen könnt. Wenn ihr immer schön mithelft, wird das vielleicht was. Vielleicht auch nicht."
Das sind Zustände wie beim Berliner Großflughafen! Da schäme ich mich für meine Profession, wenn da solche Marktteilnehmer rumlaufen!
Inzwischen hat sich das aber nicht nur durchgesetzt, sondern es hat die Gesamtsituation, dass Software halt nie fertig ist, immer teurer wird, und das Problem nicht löst, so normalisiert, dass die Leute das für normal halten.
Die Leute haben nicht Wasserfall gemacht, weil sie böse Menschen waren, sondern weil das Modell Dinge versprochen (und zumindest teilweise eingelöst!) hat, die attraktiv waren.
Früher hatte man auch Fachkräftemangel. Die Antwort war: Dann nehmen wir die Leute, die wir kriegen können, für die Architektur und das Pflichtenheft und das Domain Knowledge, und das Eintippen des Codes können halbgeschulte bessere Tippkräfte machen.
Heute haben wir Fachkräftemangel, und die Antwort ist: Wir suchen alle nach "Full Stack Engineers" mit 20 Jahren Kubernetes-Erfahrung, die seit 50 Jahren Java programmieren, aber höchstens 25 Jahre alt sind.
Klar funktioniert das nicht, aber wenigstens machen wir keinen Wasserfall mehr!!1!
Update: Jetzt werde ich gerade unsicher, ob ich Wasserfall vielleicht falsch verstanden habe. Ein Leser meint (mit Verweis auf Wikipedia), dass es da keine Iterationen gibt. Gibt es natürlich trotzdem, auch wenn du die dann "Folgeprojekt" nennst. Den Einwand wische ich also mal eben zur Seite *hust*
Heutzutage geht das schon als Wasserfall durch, wenn du vor dem Loshacken ein Pflichtenheft gemacht hast.
Das Originalpaper von WW Royce aus dem Jahre 1970 ist übrigens ganz witzig. Mit so Krachern wie
Many additional development steps are required, none contribute as directly to the final product as analysis and coding, and all drive up the development costs. Customer personnel typically would rather not pay for them, and development personnel would rather not implement them. The prime function of management is to sell these concepts to both groups and then enforce compliance on the part of development personnel.
Wasserfall war also ursprünglich nicht "so müsst ihr das machen" sondern eher "diese Schritte sind auch noch nötig, sonst wird das nichts". Überhaupt kommt viel der Dogmatik in der Computerei aus neuerer Zeit. Früher war man da deutlich experimentierfreudiger. Deshalb haben die Leute damals ja auch Dinge hingekriegt, während wir heute hauptsächlich heiße Luft und kaputte Software produzieren und nach "KI" schreien, um uns zu retten.
Royce nimmt die Kritik sogar teilweise selbst vorweg, indem er schreibt, dass das Testen erst nach der Implementation eigentlich zu spät ist und ein teures Redesign nach sich ziehen kann. Nicht nur das: Royces Modell sah Feedback entgegen der "Flussrichtung" des Wasserfalls vor (Figure 4), sowie Prototyping, im Gegensatz zum Vorgängermodell von Benington, das da starrer war.
Hier ist noch ein wunderbarer Abschnitt:
At this point it is appropriate to raise the issue of - "how much documentation?" My own view is "quite a lot;" certainly more than most programmers, analysts, or program designers are willing to do if left to their own devices. The first rule of managing software development is ruthless enforcement of documentation requirements.
Das ist kaum der verstaubte Antichrist der Softwareentwicklung, den die Agile-Leute da als Strohmann verbrennen.
After documentation, the second most important criterion for success revolves around whether the product is totally original. If the computer program in question is being developed for the first time, arrange matters so that the version finally delivered to the customer for operational deployment is actually the second version insofar as critical design/operations areas are concerned
Von wegen keine Iterationen!
For some reason what a software design is going to do is subject to wide interpretation even after previous agreement. It is important to involve the customer i n a formal way so that he has committed himself at earlier points before final delivery. To give the contractor free rein between requirement definition and operation is inviting trouble.
Von wegen "der Kunde wird nicht involviert". Wikipedia liegt falsch und die Agile-Leute sind Lügner.
Haben sie in Paris herausgefunden.
Und bei uns so? Mit der FDP im Verkehrsministerium? 200 Mio weniger Fahrradförderung, dafür 150 Mio für Flugtaxis. Ja vielen Dank, Herr Wissing!
Wer wählt die eigentlich immer wieder?
Gut, ist immer noch besser als sein Vorgänger. Hier ist dessen Hinterlassenschaft:
Die Sanierung maroder Brücken im deutschen Straßennetz dürfte viel teurer werden als bisher gedacht. Die zuständige Autobahn GmbH hat einen milliardenschweren Mehrbedarf angemeldet.Lest euch mal die Kritik-Sektion in der Wikipedia zur Autobahn-GmbH durch. Spaß für die ganze Familie!
Aber ich glaube ja: Die brauchen bloß einen fähigen Berater. Ich hätte da auch schon jemanden im Auge. Die Tancredis GmbH!
Die Kläger deuten die Akten jetzt so, dass das RKI gegenüber der Politik weisungsgebunden ist. Für Leute, die Wikipedia bedienen können, ist das hingegen keine Überraschung.
Das RKI ist dem Gesundheitsministerium unterstellt. Es ist weisungsgebunden und kann Aufträge des Gesundheitsministers nicht ablehnen.[7]Der wichtigste Punkt für die Kläger ist das Protokoll vom 17. März 2020, als das RKI die Risikoeinschätzung von mäßig auf hoch heraufsetzt.
Einen Tag zuvor ist in den Dokumenten vermerkt, die neue Risikobewertung sei vorbereitet worden und solle nun "hochskaliert" werden.Ja Alter, das ist ja wohl mal ein rauchender Colt!!1! Die haben das … vorbereitet? Nicht einfach hochgesetzt? Korrupte Verbrecher, alle miteinander! Ach was sage ich Verbrecher. Verräter!!!1!
"Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald (Personenname geschwärzt) ein Signal dafür gibt." Den entscheidenden Akteur macht das RKI unkenntlich.Was ihr nicht sagt! Das RKI hat nicht einfach so eine weitreichende Einschätzung gegeben sondern das mit anderen staatlichen Stellen koordiniert! Unfassbare Zustände, sage ich euch.
Was war noch gleich der Kontext?
Tatsächlich waren zu diesem Zeitpunkt die Fallzahlen in Deutschland erheblich gestiegen - um mehr als 500 Prozent in den vergangenen 14 Tagen: Wurden am 2. März 28 Corona-Fälle registriert, waren es am 16. März - dem Tag der Sitzung - bereits 1.780. In diesem Zeitraum wurden wesentlich mehr Tests durchgeführt, die Positivquote erhöhte sich von sechs auf sieben Prozent.Ich persönlich halte es da wie Jimmy Carr in seinem Netflix-Special. Der fragt am Anfang das Publikum: Fanden Sie auch, dass die Corona-Maßnahmen zu hart waren? Das Publikum raunt zustimmend. Jimmy: "Das finden viele der Überlebenden!"
Das sind unfassbare Zahlen.
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Bei der Völkerschlacht von Leipzig sind geschätzt 80.000-126.000 gefallen. Und die Schlacht war so krass, dass sie Völkerschlacht genannt wird.
Update: Viele von euch haben gleich erkannt, dass die Schätzungen natürlich Propaganda der Gegenseite sind. Sehr schön. Trotzdem sind wir hier in vergleichbaren Größenordnungen inzwischen.
Update: Die wohl realistischste Schätzung von Kriegsverlusten der Russen ist Mediazona, ein Projekt von BBC Russland, die sich auf Lokalzeitungen und Äußerungen der Familienmitglieder in sozialen Netzen stützen. Die kommen auf knapp 50.000 Tote auf russischer Seite seit Kriegsbeginn.
Update: Oh und Völkerschlacht heißt das nicht wegen der hohen Verluste sondern weil da viele Völker gegeneinander gekämpft haben (Wikipedia listet über ein Dutzend Konfliktparteien)
Update: Und der letzte Teil der Medienkompetenzübung ist, dass man Verluste relativ zur Gesamtzahl bewerten sollte, die damals deutlich geringer war.
Update: Kein Teil der Übung, weil ich annehme, dass ihr das eh alle wisst: "Verluste" heißt nicht "Tote" sondern beinhaltet auch Schwerverletzte, die nicht weiterkämpfen können.
Menschen sterben. Was man als einzelner Betroffener erstmal für einen Nachteil hält, ist für die Spezies selbst aber von Vorteil, weil schlechte Ideen so eine Chance haben, mit ihren Verbreitern an Altersschwäche zu sterben.
Ich habe hier im Blog schon ein paar Mal die Idee angesprochen, dass schlechte Ideen in der Wissenschaft nicht weggehen, weil die alten Wissenschaftler überzeugt werden, sondern weil die alten Wissenschaftler wegsterben und die neuen mit der neuen Idee aufgewachsen sind. Das Planck-Prinzip. Schon bemerkenswert, dass das ausgerechnet in der deutschsprachigen Wikipedia nicht vertreten ist. Da müssen auch mal ein paar Generationen wegsterben, fürchte ich, bevor es mit dem Projekt wieder bergauf gehen kann.
Jedenfalls. Wie wird denn das mit "KI" laufen? "KI" wird ja immer mit dem gesamten verfügbaren Datenozean trainiert. Da geht ja niemand hin und sortiert alte oder widerlegte Theorien aus!
Das beunruhigt mich gerade ein bisschen, der Gedanke.
Wisst ihr, ich habe bei sowas immer im Kopf, wie wir in diesem Land mit "Sozialschmarotzern" umgehen. Die älteren unter euch werden sich noch an Florida-Rolf erinnern!
Vergleicht mal den Schaden, den der angerichtet hat, mit dem Schaden, den Herr Benko angerichtet hat. Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet, Traditionsunternehmen ausgeblutet durch den Fleischwolf gezogen. Wikipedia über sein Vermögen.
Wo bleibt eigentlich der Aufschrei?
Fünf Passagiere des Kleinflugzeugs haben das nicht überlebt, aber alle Passagiere aus dem Airbus konnten gerettet werden.
Wenn man sich die Bilder des Feuerballs anguckt, ist das ziemlich beeindruckend. Und es zeigt, dass es sich lohnt, auch selten eintretende Eventualitäten vorzusehen und zu üben. In dem Airbus waren 379 Passagiere! Überlegt euch mal, was das heißt, wenn man die mal eben ruck-zuck alle aus dem Flugzeug ziehen muss, und das brennt hinten schon (d.h. die Ausgänge hinten fallen aus).
Update: Ein Leser hat mir gerade geschrieben, dass das nicht wirklich ein Kleinflugzeug war. Hier ist die Wikipedia-Seite dazu. Da passen je nach Modell bis zu 90 Menschen rein!
Mit der aktuellen Werbekampagne unter dem Hashtag #Deutschlandcheckts möchte das BSI Verbraucher und Verbraucherinnen vom Nutzen des IT-Sicherheitskennzeichens überzeugen.Gibt es nicht auf Twitter, wenn man deren Search-funktion glauben soll. Google so: Meinten Sie "Scheck"? Hier ist die Wikipedia-Seite von "Scheck"!
*wieher*
Aber wartet, das ist noch nicht der Grund, wieso ich das im Blog habe. Der Grund, wieso ich das im Blog habe, ist das Bild an dem Artikel. Ich zitiere:
Der Hersteller versichert:Nein, echt jetzt! Ohne Scheiß! Wir sind hier auf das Niveau "freiwillige Selbstkontrolle". Aber halt mit Name Dropping.
Das Produkt entspricht den Anforderungen des BSI.
Das erklärt auch, wieso das "Sicherheitskennzeichen" heißt und nicht "Prüfsiegel". Den prüfen tut da niemand was.
Vielleicht hätten wir den Cyberclown doch nicht so schnell rauskanten sollen. Der Nachfolger scheint noch schlimmer zu sein. m(
Update: Hier ist die Seite des BSI dazu. Money Quote:
Mit dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 hat das BSI den Auftrag erhalten, ein freiwilliges IT-Sicherheitskennzeichen einzuführen.
Mit anderen Worten: Das geht nicht auf eine Schnapsidee des BSI zurück. Das geht auf die übliche gänzlich inkompetente Marktfundamentalismus-Ideologie der FDP zurück. "Pass uff, Atze, wir pappen da einen Aufkleber dran, und dann wird der Markt das schon richten."
Ich empfehle daher, dieses nervige Banner zu adblocken:
de.wikipedia.org##.wmde-banner-mainund diesen sich aus anderer Leute Arbeit zu bereichern versuchenden Parasiten keinen Cent zu geben. Eine absolute Frechheit, dieser Spendenaufruf. Auch der Rest von dem Laden, wenn ihr mich fragt. Aber das ist ein anderer Rant.
Für besondere Aufregung sorgt vor allem ein Punkt: Künftig soll der Rundfunkrat alle fünf Jahre je eine Person wählen, die das jeweilige Landesprogramm von Berlin beziehungsweise Brandenburg leitet.Der Rundfunkrat gehört meiner Meinung nach eh komplett abgeschafft. Das ist ein Relikt aus vorsintflutlichen Zeiten. Da sitzen Ex-Abgeordnete drin, denen die Partei ein Zubrot zahlen wollte, aber natürlich nicht selbst, sondern auf Kosten des Steuerzahlers. Da sitzen auch Kirchen-Leute drin, die auf die guten Sitten achten sollen. Wikipedia formuliert:
Ein Rundfunkrat überwacht die Einhaltung des gesetzlichen Sendeauftrags. Zudem soll der Rundfunkrat im Sinne des vom Gesetzgeber erdachten Vielfaltssicherungskonzepts die Offenheit des Zugangs zum Programm der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten für verschiedene gesellschaftlich relevante Gruppen garantieren. Der Rundfunkrat bestimmt jedoch nicht die Programmplanung; diese ist Aufgabe des Intendanten. Der Rundfunkrat berät ihn lediglich im Hinblick auf die Programmgestaltung.Kurz: Ein völlig überflüssiges Gremium aus Sesselfurzern, die Einfluss nehmen, wo sie keinen haben sollten. Aber immerhin bislang nur beratend. Jetzt werden die das Programm kontrollieren!
Das ist grotesk und ein absoluter Dammbruch. Es ist so schlimm, dass sogar Axel Springer entsetzt ist, und die hatten den Skandal ja aufgedeckt.
Das Nachrichtenportal "Business Insider" des Axel Springer Verlags hatte im vergangenen Jahr die "rbb-Affäre" ins Rollen gebracht. Dass der Staatsvertragsentwurf mehr Transparenz und eine stärkere finanzielle Kontrolle vorsieht, begrüßt Chefredakteur Kayhan Özgenç.Das muss man sich mal auf der Zunge hergehen lassen. Das ist so schlimm, dass jemand von Axel Springer die Integrität des Journalismus gefährdet sieht.Vom Rundfunkrat gewählte Landesleitungen hält er jedoch für eine Gefahr. Im Interview mit dem ARD-Politikmagazin Kontraste sagte er, in diesem Fall missbrauche die Politik den Skandal, um in die Redaktion reinzufunken. "Und das macht mich auch wütend als Journalist", so Özgenç.
In dem Artikel erzählt er von den langen Jahren seiner geheimdienstlichen Kooperation mit Israel gegen den Irak, seinem Liaison-Offizier auf israelischer Seite, und dann kommt folgendes Money Quote:
Benjamin Netanyahu had ordered the murder of Khaled Mashal, my host told me.“That’s to be expected,” I replied.
“Is it?” my host asked. “Do you know that Hamas was created by Israel?”
Wait, what?The intent, my host told me, was to create a political divide within the Palestinian political leadership, and to dilute the power and influence of Yassar Arafat’s Fatah organization.
Das fiel aber wohl relativ schnell auf, was das für eine schlechte Idee war.
Also nicht den Wahlrat selbst, sondern deren Software. Klar. Der Hacker stocherte in einer Software namens OSV2020 herum, in Java geschrieben.
Er guckt sich alse in Ruhe den Installer an, findet darin Metadaten … mit Login-Credentials.
Stellt sich raus: funktionierende Login-Credentials. Für das Development-System des Herstellers. Hmm. "JedesJahrWieder" klingt nicht sehr niederländisch. Eher Deutsch. Was geht denn da vor? Dafür muss man das Statement des Wahlrats lesen. Dort steht:
Voor vragen over het programma heeft de leverancier van de software, Elect iT, een helpdesk beschikbaar. De helpdesk is bereikbaar op werkdagen van 09.00 tot 17.00.
Hmm. "Elect iT", ja? Oh gucke mal, das ist ja eine deutsche Firma! Hups!Die aktuelle Generation von elect bildet alle Aspekte einer Wahl auf Ebene des Bundes, der Länder, der Kreise, kreisfreier Städte, Ämter und Kommunen ab.Uiuiuiui. Vielleicht sollte mal jemand gucken, an welchen Stellen deren Software in Deutschland im Einsatz ist.
Update: Der Vollständigkeit halber: "JedesJahrWieder" ist kein gutes Passwort. Das Confluence-Passwort sieht da schon viel besser aus. Aber hilft natürlich nicht, wenn man das dann im Installer ausliefert.
Update: Einem Leser fällt auf, dass elect iT und vote iT praktisch identisch aussehende Homepages haben. Und sie sitzen auch an derselben Adresse in der Ringbahnstraße in Berlin. vote-it könnte euch bekannt vorkommen von dem CCC-Hack von PC-Wahl von vor ein paar Jahren.
In der Praxis sind solche Maßnahmen typischerweise entweder Nichtverfügbarkeit von spezialisierten Werkzeugen oder Ersatzteilen und/oder DRM-"Sicherheits"-Funktionalitäten, die verhindern, dass man noch funktionierende Ersatzteile aus kaputten Geräten in andere Geräte einbaut.
Die Haupt-Schlachtfelder waren bisher Traktoren, Autos, Smartphones und Laptops. Jetzt kommt ein neues dazu: E-Meter. E-Meter sind die Geräte, mit denen Scientology den Hautwiderstand ihrer Opfer misst, um ihnen dann endlose "Fortbilduingen" zur Befreiung ihrer Thetanen zu verkaufen (Zusammenfassung der Ideologie beim Bayerischen Verfassungsschutz) (Vorsicht: Link geht zum Verfassungsschutz!). Wikipedia hat auch eine Menge von deren "Lore".
Eine der Scientology-Organisationen hat sich jetzt in die Right to Repair-Debatte eingemischt, um eine Ausnahme für E-Meter zu erwirken. Das ist denen offensichtlich unangenehm, wenn Nicht-Scientologen ihre Geräte aufmachen können, und dann sehen, dass die gar keine Thetanen vermessen sondern bloß den Hautwiderstand messen.
Es geht um einen Hacker, der zu der Zeit im Gefängnis saß. Bolsonaro ist auf ihn zugekommen, sagt er, mit einem abgehörten Telefonat vom vorsitzenden Richter des brasilianischen höchsten Gerichts für Wahlrecht (der Mann ist außerdem Richter am Supreme Court). Wikipedia über den:
De Moraes's presidency of Brazil's Superior Electoral Court and certain actions he took during the 2022 Brazilian general election has made him the target of allegations and criticisms by former President Jair Bolsonaro and his supporters.[4] After the 2023 Brazilian Congress attack, de Moraes ordered several judicial actions to maintain Brazil's democratic rule.[5]
Bolsonaro wollte den also weghaben und hat daher sein Telefon abgehört, oder jedenfalls einen Mitschnitt eines Telefonats "besorgt". Von dem Hacker wollte er jetzt, dass er öffentlich die Verantwortung übernimmt, damit Bolsonaro das gegen den Richter verwenden kann, ohne dass das so schmierig aussieht wie es jetzt aussieht.Als Gegenleistung hat Bolsonaro dem eine Begnadigung versprochen. Der Hacker rannte damit aber erstmal zur Presse :-)
Bolsonaro hat ja, wie Trump, auch seine verlorene Wiederwahl als Wahlbetrug darzustellen versucht, und dann die öffentliche Wahrnehmung der Integrität der Wahlen zu beschädigen versucht.
Doch erst ein bisschen Vorgeschichte. Neulich war der russische Verteidigungsminister Shoigu in Nordkorea zu Besuch und hat sich dort feiern lassen. Die Nordkoreaner haben ihm stolz ihre Raketensysteme gezeigt, die mich in Form, Farbe und Transport-Vehikel frappierend an die russischen Modelle erinnern. Aber gut. Befreundete Nationen halt, denkt man sich.
Und jetzt die Reuters-Meldung.
Exclusive: North Korean hackers breached top Russian missile makerWait, what?
Das ganze geht zurück auf diese Analyse einer Security-Firma, die das ganze aufgedeckt haben will. Die betroffene russische Firma ist НПО машиностроения, die das halbe Arsenal der russischen Streitkräfte entwickelt haben, wenn man der Liste auf Wikipedia glaubt. Reuters fügt hinzu:
The targeted company, commonly known as NPO Mash, has acted as a pioneer developer of hypersonic missiles, satellite technologies and newer generation ballistic armaments
So und was ist jetzt passiert? Nun, die Russen verwenden offensichtlich noch das tödliche Trio. Windows, Office und Active Directory. Solchen Leuten kannste einfach per Mail Malware schicken, und irgendein Depp wird schon drauf klicken.Aber kommen wir zum Slapstick-Teil:
Hegel's team of security analysts at SentinelOne learned of the hack after discovering that an NPO Mash IT staffer accidentally leaked his company's internal communications while attempting to investigate the North Korean attack by uploading evidence to a private portal used by cybersecurity researchers worldwide.
Wartet, gibt noch ein Sahnehäubchen:When contacted by Reuters, that IT staffer declined to comment.
Der plante wahrscheinlich gerade seine Flucht aus Russland. "Guten Tag, hier ist Reuters, haben Sie einen Kommentar dazu, wie Sie gerade Geheimnisse ihres Landes verraten haben?"Was für eine arme Sau.
Mein Blog hat z.B. nicht meine Heimanschrift im Impressum sondern die Raumfahrtagentur. Mein Blog hat deshalb keine Zeitstempel im RSS (außer dem Tag). Klar kann man scrapen und selber Zeitstempel anbringen, aber ich muss das ja nicht auch noch freiwillig veröffentlichen. Um welche Uhrzeit ich wach bin, geht euch nichts an. Finde ich.
Sehr empfindlich reagiere ich auch, wenn irgendwelche Leute mein Geburtsdatum haben wollen. Besonders irritierend finde ich, dass Hotels in allen möglichen Ländern und Bundesländern irgendwelche Formulare ausgefüllt haben wollen.
Stellt euch also meine Überraschung vor, als mir heute jemand zum Geburtstag gratulierte, und schrieb, er habe das aus dem "Checkpoint"-Newsletter des Tagesspiegels erfahren.
Wat? Woher hat denn bitte der Tagesspiegel mein Geburtsdatum!? Und wieso drucken die das in ihrem Newsletter ab?!? Wenn ich nicht wüsste, dass ich nüchtern wäre, wäre jetzt der Zeitpunkt für einen Drogentest :-)
Es kann sein, dass die einfach Google gefragt haben. Klar. Ich finde das übrigens ausgesprochen gruselig, dass Google die Frage nach meinem Geburtstag beantwortet. Nicht nur sollten die den nicht wissen, sie sollten ihn auch sonst niemandem verraten. Finde ich.
Ich habe dann noch nach einem Screenshot von diesem Tagesspiegel-Newsletter gefragt. Hier ist er.
Was für ein Fnord.
Woher weiß Google meinen Geburtstag? Das liegt vermutlich daran, dass ihn irgendwann jemand bei Wikipedia eingetragen hat, und Google inhaliert regelmäßig Wikipedia als "Knowledge Graph". Ich habe Wikipedia damals angeraunzt und sie haben das weggemacht, aber das heißt natürlich nicht, dass Google das auch "vergisst".
Wenn ihr also euer Geburtsdatum geheimhalten wollt, dann meldet am besten kein Gewerbe an. Das OLG Celle hat im April erst entschieden, dass das kein Datenschutzverstoß ist. Auch nicht jetzt, wo das kostenlos digital einsehbar ist.
Ich werde das Datum hier weder bestätigen noch dementieren, aber dass ich inzwischen ein alter Mann bin, lässt sich eh nicht mehr abstreiten :-)
Wieso stellt eigentlich niemand die Frage, ob man nicht auch bei den meisten Konzernen mal eben die Hälfte der Mitarbeiter rausschmeißen könnte, ohne dass irgendjemand (außer den Mitarbeitern natürlich) irgendwelche nachteiligen Effekte erkennen würde?
Alle labern immer von Effizienz und Einsparungen herum. Hier haben wir eine geradezu epochale Einsparung erlebt, und die FDP sagt nichts?
Versteht mich nicht falsch: Ich finde nicht, dass jetzt alle überflüssigen Jobs gestrichen werden sollten. Ich bin dafür, dass man die Kosten für dieses Jobs mal ehrlich aufsummiert und dann guckt, ob man mit der Kohle nicht das bedingungslose Grundeinkommen bezahlen könnte.
Dann bin ich dafür, das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen und alle überflüssigen Jobs zu streichen. Wäre für die Leute und für die Gesellschaft viel schöner, wenn die etwas tun könnten, was sie geistig fordert und voranbringt, Kunst, Literatur, Geschichte, Openstreetmap und Wikipedia verbessern, egal! Als wenn sie bei irgendeiner verkackten Konzernabteilung hinter einem verkackten Schreibtisch ihre Zeit verplempern und dabei bloß anderen im Weg sitzen.
Da werden unschöne Erinnerungen an Lehman Brothers wach. Ich fürchte, da wird die Börse Montag eher unentspannt reagieren.
Ob die sich gedacht haben: Hey, die Bankenkurse? Die sind alle schon abgestürzt! Da kann nichts mehr passieren!1!!
Wenn ihr wie ich noch nie von der Silicon Valley Bank gehört habt, und euch jetzt denkt, dass wird so ne Art Ortssparkasse sein von der Größe her: Wikipedia meint:
SVB was the 16th-largest bank in the United States at the time of its failure on March 10, 2023, and was the largest bank by deposits in Silicon Valley.
Das ist kein kleines Familienunternehmen! Ist aber auch kein Lehman Brothers.Die krasseste Statistik an der ganzen Nummer fand ich ja, dass die 40 Milliarden (!) Geldabfluss an nur einem Tag hatten. Bei Assets von sowas wie 200 Milliarden.
Tja, man darf halt keine Bank bei Libertären aufmachen, wo jeder nur an seinen pursuit of happiness denkt und keine Sau auch nur einen Gedanken an Solidarität und Zusammenhalt in Krisenzeiten verschwendet.
Update: Oh, die Börsensorgen hatten auch andere! Die versuchen gerade den Laden noch vor Börsenstart wegzuauktionieren. Hinter den Kulissen wird es wahrscheinlich beträchtlichen Druck auf Großbanken geben, die beim letzten Mal gerettet wurden.
Kontext: Wikipedia zur Urananreicherung.
TL;DR: Für Kernkraftwerke braucht man 3-5% Anreicherung im Uran. Für Atombomben braucht man 85-90%.
Der Iran sagt offiziell, sie seien nur an friedlicher Nutzung interessiert und wollen auf 60% anreichern. Das ist an sich schon ein Widerspruch.
Die Mengen, die jetzt gefunden wurden, sind sehr klein. Der Iran ist auch nicht daran gebunden, keine Atomwaffen zu erforschen oder zu bauen, weil Donald "Trampeltier" Trump den Vertrag aufgekündigt hat, der das verboten hätte.
Der Iran sagt jetzt, diese Partikel seien bloß ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt ihrer 60%-Anreicherung gewesen.
Das klingt erstmal direkt wie eine Schutzbehauptung, wobei aber nicht ganz klar ist, was hier geschützt werden sollte. Welches Land sollte dem Iran den Bau von Kernwaffen verbieten? Und mit welchem Recht?
Wenn ich der Iran wäre, würde ich jedenfalls Kernwaffen haben wollen. Die sind umzingelt von Bedrohungen. Israel hat schon im Iran herumgebombt und hat Atombomben, die Saudis haben auch Atombomben und sind dem Iran feindlich gesinnt, die Russen haben sich in letzter Zeit auch nicht gerade als stabilisierender Faktor herausgestellt... und die ständige Drohrhetorik der Amerikaner hilft sicher auch nicht. Wer kann dem Iran übel nehmen, wenn sie Atomwaffen haben wollen?
Der Iran wird das einfach erst offiziell ansagen wollen, wenn sie fertig sind. Nicht dass das was ändern würde. Was soll passieren, wenn sie das jetzt ansagen würden, dass sie natürlich doch an Atomwaffen arbeiten? Sanktionen? *schnaub*
Update: Die Saudis haben natürlich nicht offen angesagt, dass sie Atombomben haben. Aber sie haben den Pakistanis ihr Programm finanziert. Das werden sie ja wohl kaum aus Nächstenliebe getan haben.
Heute vor 78 Jahren befreite die Rote Armee Fraktion die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im besetzten PolenDie Dame, die das vorträgt, ist übrigens Chefreporterin Politik.
Wie das wohl passieren konnte? An der Ausbildung kann es schonmal nicht gelegen haben, die kommt von der "RTL Journalistenschule" (*gacker*)
Hmm, warte, das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor. Oh ja richtig! Das ist die Ehefrau von dem Lindner!
Na das passt ja mal wieder alles wie Arsch auf Eimer.
Für die Jüngeren unter meinen Lesern: Wikipedia: Rote Armee Fraktion.
Nearly all participants agreed that the banner texts are at least partly untruthful, and that soliciting money by misleading readers is an unethical and inappropriate use of this project. Specifically, participants clearly identified that banners that state or imply any of the following are not considered appropriate on the English Wikipedia:- Wikipedia's existence is under threat or dependent on donations
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Keine Sorge, das betrifft nur die englischsprachige Wikipedia. Bei uns wird weiter gelogen und gebettelt. Oder vielleicht auch nicht? Ich hab das wie gesagt im Adblocker.
Kurz zusammengefasst sind das Nerds, die sich gedacht haben, man sollte mal Modelle machen, und sein Geld dorthin spenden, wo es am meisten ausrichten kann, um die Situation zu verbessern.
Einige von denen geben dann tatsächlich ihre ganzen Profite an die Projekte, die sie mit ihren Modellen ausgerechnet haben. Andere sind nur für das Modellieren dabei, weil sie das spannend finden. Einige sind Tech Bros, die tatsächlich auf signifikanten Vermögen sitzen.
Stellt sich raus: Der FTX-Cryptobro war Großmäzen in der EA-Szene, hat da mit Millionen um sich geworfen, von denen wir jetzt annehmen müssen, dass sie von den Einlagen seiner Kunden gestohlen waren.
Die Verbindung zwischen Crypto-Bros und Bullshit-Altruismus-Projekten ist nicht neu. Wer so viel schlechtes tut, hat häufig den Drang, es wenigstens so aussehen zu lassen, als sei er ein guter Mensch. Und EA ist in dem Gebiet gerade die heiße Scheiße, also sind da diverse Crypto-Bros aufgesprungen.
Das ist auch der Fachpresse aufgefallen, dass es da Überlappungen gibt.
Und jetzt sind wir in der wunderschönen Phase, wo alle Mitglieder der Szene darstellen müssen, dass sie schon immer im Widerstand waren. Ich hoffe, eure Popcornvorräte halten!
Update: Ich sollte vielleicht dazusagen, dass EA eine Art Utilitarismus ist, d.h. aus deren Sicht ist es sogar moralisch völlig egal, aus was für schattigen Quellen das Geld kam, solange man damit maximal Gutes getan hat. Bleibt allerdings die Frage, ob es gut im Sinne von EA ist, irgendwelche EA-Bros für das Schreiben von Artikeln zu bezahlen. Das Geld hätte man auch in Bangladesch unter den Bedürftigen verteilen können. (Danke, Joscha)
Ich weiß, was ihr jetzt denkt. Endlich tut mal jemand was für unterdrückte Minderheiten! Nun, die Minderheit der Goldman-Sachs-Millionäre brauchte da keine Hilfe, wenn ihr mich fragt. Wikipedia: Studierte in Oxford, Analyst für Goldman Sachs, Hedgefonds-Manager, Stanford Graduate School of Business ... unterstützte den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs ...
Verheiratet ist er mit Akshata Murthy, die die Investmentfirma ihres Vaters leitet. Weil sie in UK nicht offiziell eingebürgert wurde, zahlt sie nur 30.000 von den sonst fälligen 20 Mio Pfund Steuern.
Das Paar lebt im Herrenhaus Kirby Sigston Manor im Dorf Kirby Sigston in der Nähe von Northallerton.[24] Außerdem besitzen sie ein Reihenhaus in Kensington im Zentrum Londons, eine Wohnung in der Old Brompton Road in South Kensington und ein Penthouse-Apartment in Santa Monica.Endlich normale Leute!!1! Die auch von den Auswirkungen ihrer Politik selbst betroffen sind!1!!
Hold my beer, sagt Russland, und zeigt einen ukranischen Pass von einem der Krim-Brücke-Bomber.
Auf der einen Seite ist die Qualität besser als bei den Amis, denn dieser Pass hatte Blutspritzer dran.
Auf der anderen Seite hätten sie vielleicht eine bessere Vorlage nehmen sollen als das Wikipedia-Stockfoto für "Ukrainischer Pass".
Update: Ein Leserbrief dazu:
bei der Person auf dem Pass handelt es sich um Sam Hyde. Ganz bestimmt wurde dieser Pass so nicht von den Russen auf der Brücke gefunden. Viel eher handelt es sich hier nur um die nächste Instanz einer unendlichen Trollwelle, welche von den Fans von Sam Hyde gefahren wird.
Bei quasi jedem Amoklauf in den USA lassen es sich manche 4chan Trolle einfach nicht nehmen ein Bild von Sam Hyde an die Presse zu geben mit dem Hinweis dass es sich hier um den Täter handelt.
Schau dir auch mal die Bilder des "Ghost of Kiev" an, du wirst gewisse Ähnlichkeiten entdecken.
Vermutlich sind hier alle beteiligten nur auf ein paar 4chan Trolle hereingefallen. Sowohl die russischen bots, als auch die ukrainischen.
Geil! Die Nummer hat es in die Wikipedia geschafft. Es gibt ein Backup eines Imageboard-Threads.
Ich gucke also mal bei Wikipedia nach, denn es gibt da zwei Versionen von. Eine von 1958 und eine von 1988.
Zu der von 1958 finde ich dort:
Blob – Schrecken ohne Namen hatte seinen Ursprung in einer Zusammenarbeit zwischen der Drehbuchautorin Kate Phillips (auch als Kay Linaker bekannt) und dem evangelikalen Filmemacher Irvin S. Yeaworth. Yeaworth war Besitzer einer kleinen christlichen Filmfirma, die religiöse Kurzfilme für Sonntagsschulen drehte. Beide trafen sich 1957 auf dem Presidential Prayer Breakfast (heute National Prayer Breakfast) bzw. dem assoziierten International Christian Leadership Meeting in Washington, D.C., welches von einem heute als The Family bekannten rechtsgerichteten evangelikalen Netzwerk initiiert wurde.[2] Der Film sollte subtil die antikommunistische Botschaft in den sogenannten Mainstream einbringen. Der hochinfektiöse und alles verschlingende „Blob“ diente dabei als Metapher für den Kommunismus.[3]OH MANN. Unglaublich. Diese Amis.
Ja OK und wie ist das mit den anderen Wahllokalen? Nun, das war nicht für ein Wahllokal, sondern für die ganze Gegend.
Ja, äh, wie, wieviele wohnen denn da? Für unter 40000 Menschen baut da ja wohl keiner ein Atomkraftwerk hin?
Laut Text wohnen da 1,7 Millionen Menschen. Man muss da ein bisschen vorsichtig sein, denn das ist sowohl der Name einer Stadt als auch einer Gegend. Die Stadt hatte 2017 700.000 Einwohner. 1,7 Millionen für die Gegend kann also gut hinkommen.
Wir reden hier also von einer Wahlbeteiligung im unteren einstelligen Prozentbereich.
Auf der einen Seite ist die Aussagekraft eines Referendums bei 3% Beteiligung natürlich Null. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wieso die das so veröffentlichen würden, wenn das die ganze Geschichte so schlecht aussehen lässt. Und wieso unsere Medien behauptet haben, Russland habe behauptet, die Wahlbeteiligung sei bei 97% gelegen. Dieses amtliche Endergebnis auf dem Bild kommt ja von Russland. Haben die gleichzeitig hohe und niedrige Wahlbeteiligung behauptet?
In Deutschland gibt es ja das Instrument des Volksbegehrens, das hat auch eine Mindestmenge an Stimmen, die nötig sind, und dann ist das noch nicht mal bindend sondern das Parlament kann das immer noch einfach verwerfen. Bei Bundestagswahlen haben wir allerdings auch keine Mindestwahlbeteiligung, wir tun in den Grafiken sogar absichtlich so, als gäbe es gar keine Nichtwähler, und zeigen nur die gültigen Stimmen. Da sind wir also diesen Referenden unkomfortabel nahe und sollten vielleicht auch mal eine Mindestquote einführen, sonst ist die Wahl ungültig.
Der Typ, der das getweetet hat, hat eine Wikipediaseite, allerdings in der Вікіпедія. Kann man aber maschinell übersetzen. Der kommt aus der Gegend und ist Journalist, musste aber vor dem Krieg fliehen.
Update: Ah ich habe ein Beispiel für die russischen Behauptungen zur Wahlbeteiligung gefunden. Da geht es um Kherson und sie behaupten 87% Zustimmung bei 497,051 abgegebenen Stimmen.
Kann hier jemand den Text auf dem Bildschirmfoto übersetzen? Ist das wirklich für die ganze Region oder doch bloß ein Wahllokal?
Update: Oh wow! Stellt sich raus: Wenn man den Tweet mit dem Foto in Chrome öffnet, und dann auf das Foto rechtsklickt, dann kann man Google Lens klicken und dann holt der nicht nur den Text aus dem Foto raus, sondern bietet auch eine Maschinenübersetzung an. Das ist ja mal Scifi, ey! In der Tat steht in der Übersetzung: Referendum für die Saporischschja-Region. Heilige Scheiße!
Update: Ah, in den Klammern steht der Hinweis, dass es sich um Wahllokale auf dem Gebiet der russischen Föderation handelt. Also der jetzigen russischen Föderation. Flüchtlingslager vielleicht?
Was sehen wir da?
Auf einem Bildschirm läuft die Tagesschau. Ganz super. Behörden beobachten das Fernsehen.
Auf dem nächsten ist eine belanglose Weltkarte, auf der man nichts sehen kann, außer dass es eine Weltkarte ist. Da sind irgendwelche Kreise eingezeichnet, vermutlich "Threat Intelligence". Halte ich grundsätzlich für komplett wertlos, aber besonders wertlos ist es auf einem Bildschirm an der Wand, zu weit weg vom Arbeitsplatz, als dass man da was erkennen könnte.
Dann links unten: Twitter. Irgendein belangloser Scroll-Content, der dir am Arbeitsplatz auch gar nichts bringt, denn da hat jeder Mitarbeiter vermutlich einen eigenen Twitter-Feed, der an den gelangweilten Mitarbeitern vorbeiscrollt. Die Meldungen, die man da sehen kann, erfüllen alle Vorurteile. Pressemitteilungen von irgendwelchen anderen belanglosen Pseudo-Cybercyber-"Experten".
Daneben irgendein Dashboard. Das sieht wie das einzige vertretbare Element der ganzen Bildschirmwand aus für mich. Vier Felder sind rot. Leider kann man die Details nicht erkennen.
Und mein Favorit ist der Bildschirm ganz rechts. Eine in ihrer völligen Nutzlosigkeit nicht zu toppende … Wortwolke. Mit so wichtigen Cybercyber-Fachbegriffen wie "twitter" und "public" und "facebook". Den Rest kann man nicht sehen, weil Arne "Cyberclown" Schönbohm davorsteht und gelangweilt auf den Bildschirm mit der Tagesschau guckt. Das müssen ja enorm interessante Ausführungen sein, wenn der BSI-Chef lieber Tagesschau guckt, und die Innenministerin auch aussieht, als würde sie hier gerne sofort per Hubschrauber rausgeholt werden.
Tja, und da haben wir es. Das Nationale IT-Lagezentrum des BSI, meine Damen und Herren. Eine Word Cloud aus Buzzwords.
Buchstäblich!
Update: Ein Leser weist noch darauf hin, dass die Weltkarte US-zentrisch ist.
Ein anderer Leser hat mal "Taranis" gegoogelt, das Hersteller-Logo über der Buzzwordcloud. Er fand dies und dies. Ergötzt euch selber. Eine Buzzwordcloud!! Wobei, vielleicht ist das ja der Screensaver von denen. LOL. Ein Randdetail noch aus der Wikipedia:
Die Gesellschafter waren bis August 2015 Airbus Defence and Space, Rohde & Schwarz, Thales mit jeweils 30 % sowie Northrop Grumman mit 10 %
Da sind ja alle üblichen Verdächtigen aus dem Militär- und Geheimdienstumfeld vertreten. Northrop Grumman ist vor allem durch eine wirklich ultrapeinliche Werbeaktion aufgefallen, macht mal Image Search auf full spectrum cyber. Der Brüller!
Und so wächst mal wieder zusammen, was zusammen gehört. Passt alles wie Arsch auf Eimer.
Update: Ein Leser hat die Weltkarte identifiziert. Hat nicht mal was mit Cyber zu tun.
Update: Haha jetzt kommen hier ein Dutzend Leser rein, die das Dashboard wiedererkannt haben — aber jeder hat eine andere Software erkannt. Ich finde das jetzt konkret auch gar nicht so wichtig, was das für eine Software ist. Vom Äußeren her sieht das aus wie generisches Host- und Service-Monitoring, vielleicht noch "sind unsere Zertifikate abgelaufen".
Update: Mehrere Leser wenden ein, dass das BSI einfach professionelle Opsec macht. Wenn jemand ein Foto macht, schalten sie schnell die wichtigen Bildschirme auf belanglosen Content um. Könnt ihr euch ja selber überlegen, ob ihr das glauben wollt.
Ich hab neulich bei der Bundeswehrwerbung "WOULD YOU LIKE TO KNOW MORE?" drangeschrieben, das kommt aus dem Film.
Der ist damals gewaltig gefloppt. Die Kritiker haben ihn in der Luft zerrissen. Die haben nicht gemerkt, dass das Satire ist.
Das ist einer von diesen Filmen, die man mehrfach gucken muss, bevor man alles mitkriegt.
Wenn ihr den also noch gar nicht geguckt habt, oder nur einmal als ihr jung wart, und ihn da grottenschlecht fandet, weil es so plumper Hurra-Militärpatriotismus ist und die Protagonisten alle auf Telenovela-Niveau herumholzen, dann solltet ihr dem Film vielleicht nochmal eine Chance geben.
Beim Blättern auf IMDB und Wikipedia habe ich kürzlich erst erfahren, dass Paul Verhoeven noch jüngere Infanteristen haben wollte. Er fand, dass im Krieg Kindersoldaten sterben, nicht Erwachsene. Das Studio ließ ihn nicht.
In Deutschland war die Synchronisation sinnentstellend. Guckt das also lieber im Original.
Die Jugendschützer in Deutschland haben das auch nicht verstanden, dass es sich um Satire handelt, und haben den Film indiziert. 2017 wurde er dann ungeschnitten ab 16 freigegeben.
Achtung: Die haben da noch mehrere Sequels gemacht, und eine Fernsehserie. Ich rede hier von dem ursprünglichen Film, ohne Sequel-Nummer dran.
Jetzt sieht es fast so aus, als könne Melnyk darüber stürzen. Das Außenministerium hat sich von seinen Aussagen distanziert. Das ist eher selten, denn ist ja von denen hergeschickt worden, um hier in ihrem Namen zu sprechen. Wenn sich das Außenministerium von dem eigenen Botschafter so distanziert, kann der eigentlich nur noch rumsitzen und auf seine Abberufung warten. Weia.
Wenn ihr jetzt neugierig seid, was Tilo genau gefragt hat: Hier ist die Zusammenfassung der Tagesschau:
Um historische Beweise zu liefern, zitierte Jung ein Flugblatt, welches Bandera damals verteilt haben soll: "Moskowiten, Polen, Ungarn und Juden sind deine Feinde, vernichte sie!" Melnyk gibt sich unwissend. "Ich werde Dir heute nicht sagen, dass ich mich davon distanziere. Und das war's, so der Botschafter schließlich.Auf Massaker an Polen angesprochen, meint Melnyk, es sei halt Krieg gewesen, und Massaker habe es auch in die andere Richtung gegeben.
Die Wikipedia-Seite zu Bandera lohnt die Lektüre. Neben dem Asowregiment ist Bandera die zweite Hälfte des Kerns hinter der Putin-Behauptung, man müsse die Ukraine entnazifizieren. Es ist auch nicht nur Putin, der an Bandera inhaltlich etwas auszusetzen hat:
Am 22. Januar 2010 verlieh der damalige ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko Bandera postum den Ehrentitel Held der Ukraine.[24] Die damalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko von der Vaterlandspartei sprach Juschtschenko in dieser Angelegenheit ihre Unterstützung aus.[25] Die polnische und russische Regierung sowie einige andere Institutionen protestierten gegen diese Ehrung.[26] Das Europäische Parlament äußerte die Hoffnung, dass der neue Präsident der Ukraine diesen Präsidialerlass revidiere. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum verurteilte die Ehrung und wies darauf hin, dass Bandera Mitschuld am Tod von Tausenden Juden trage.[27]
Wenn sie schon dabei sind, gibt es bestimmt noch ein paar andere Thatcher-Errungenschaften, die man mal zurückrollen sollte.
Update: Oh, ein paar Leser weisen darauf hin, dass nicht Thatcher sondern Blair die Bahn privatisiert hat. Wusste ich nicht.
Update: Wikipedia sagt, Thatcher habe angefangen und John Major hat es vollendet.
Update: Ein Leser formuliert aus:
1) Die Privatisierung der Eisenbahnen war EXPLIZIT KEIN Thema für Margaret Thatcher, weil für sie die Gewerkschaft der Eisenbahner im UK tendenziell die "gefährlichste" aller Gewerkschaften war. Sie war zwar keine Freundin von British Rail, hat aber die Privatisierung der Eisenbahn nicht vorangetrieben. Die Privatisierung von BR war eher eine "Verzweiflungsankündigung" im Wahlkampf von John Major, bei dem man nicht mit einem Sieg rechnete. Und dieser musste dann die Privatisierung in einem Hauruck-Verfahren umsetzen (er musste "liefern").
2) Es handelt sich bei der Bildung von GBR auch nicht um eine Rückverstaatlichung. Vielmehr wird die Art und Weise der Bestellung von Verkehrsleistungen von den Unternehmen zurück in die Hände des DfT gelegt. Damit nähert sich das System der Eisenbahnen sehr stark dem Modell des deutschen Regionalverkehrs, bei dem die Bestellung der Leistungen auch eher staatlich "gesteuert" wird. Die Briten haben in den letzten Jahren schon positive Erfahrungen mit diesem Modell im Großraum London gemacht und denen es nun über das Land aus.
Im Übrigen ist die Infrastruktur schon seit über 20 Jahren im UK wieder verstaatlicht.
Der britische Challanger-Panzer?
Nun, das passierte später nochmal, diesmal mit dem französischen Leclerk-Panzer.
Und jetzt nochmal mit einem chinesischen 99式主战坦克-Panzer (Quelle für das Modell, Wikipedia über den Panzer)
Kohle wächst nicht nach. Kohle stammt aus dem Zeitfenster, in dem Pflanzen die Holzproteine erfunden hatten, aber Mikroorganismen die noch nicht beißen konnten. Da ist das Holz einfach liegen geblieben, wurde begraben und verdichtet => Kohle.Wieder was gelernt! :-)Seit die Mikroorganismen Holzfasern zerlegen können wird Öl draus. Hoffe daß dich die Info auch freut. Zumindest den Fehler kann die nächste Zivilisation nicht wiederholen, wenn wir die ganze Kohle verbrennen.
Update: Ein anderer Leser widerspricht:
Die Inkohlung, also der Umwandlungsprozeß von Holz zu Kohle ist sogar auf die Zuarbeit von Mikroorganismen angewiesen. Der Inkohlungsprozeß wird in der Wikipedia überraschend gut beschrieben
Seufz.
Ein anderer Leser:
Steinkohle entstand aus Pflanzenmaterial des Karbon-Zeitalters, das etwa 360 Millionen Jahre vor unserer Zeit begann, Braunkohle entstammt dem (früher) als Tertiär bezeichneten, heute in Paläogen und Neo^Bgen unterteilten Periode, die mit dem Aussterben der Saurier vor etwa 65 bis 66 Millionen Jahren einsetzte.
Die ältesten "dead oil"-Vorkommen, bei denen Öl und Gas sich getrennt haben (im Gegensatz zu "live oil", bei denen sie gemischt auftreten), werden auf 1,4 Milliarden Jahre datiert (Quelle: Ghori, K. A. R.; Craig, Jonathan et al.: »Global Infracambrian petroleum systems: a review«, Geological Society, London, Special Publications 2009; v. 326; p. 109-136, siehe Google Scholar).
Wenn du vor diesem Background über die Begründung der "Belehrung" nachdenkst, die du verbloggt hast, wirst du merken, dass daran schon von der biologischen Chronologie her etwas nicht stimmen kann.
Du hast ein Problem mit Zuschriften, die du ohne weitere Recherche zitierst.
Den letzten Satz möchte ich hier ein für alle mal klären. Nein. Ich habe kein Problem mit falschen Zuschriften. Im Gegenteil. Das Veröffentlichen falscher Zuschriften dient dem explizit angesagten Zweck dieses Blogs. Ich will ja gerade NICHT, dass die Leute mir einfach alles glauben, weil ich das schon recherchiert haben werde. Im Gegenteil will ich die Leute dazu erziehen, dass sie Dinge nicht einfach glauben. Das spart uns unter dem Strich allen Ärger, und sogar Zeit, denn das nächste Mal, wenn du von jemandem etwas hörst, das hier verbreitet und dann debunked wurde, dann erinnerst du dich hoffentlich.
Ich weiß noch, wie wir im kalten Krieg in Westberlin immer Geschichten hörten, dass die Russen zu ihren Militärparaden die Wolken im Umlaut künstlich abregneten, damit die Parade gutes Wetter hatte. Ich hab gerade mal auf Wikipedia geguckt, aber da klingt die Technologie weit weniger verlässlich als ich dachte:
The Soviet Union created a specifically designed version of the Antonov An-30 aerial survey aircraft, the An-30M Sky Cleaner, with eight containers of solid carbon dioxide in the cargo area plus external pods containing meteorological cartridges that could be fired into clouds.
Das überrascht mich schonmal. Die Version, die ich gehört hatte, war dass man das mit Silberjodid macht. Aber egal, haben sie halt CO2 genommen.Currently, An-26 is also used for cloud seeding. At the July 2006 G8 Summit in St. Petersburg, President Putin commented that air force jets had been deployed to seed incoming clouds so they rained over Finland. Rain drenched the summit anyway.
Das klingt ja für mich, als hätte da jemand einen kleine Scherz am Rande für ernst gemeint gehalten.In Moscow, the Russian Airforce tried seeding clouds with bags of cement on June 17, 2008. One of the bags did not pulverize and went through the roof of a house.
What the fuck?!?Update: Der ORF hat Fotos von der Parade. Wer da jetzt Windhosen oder andere apokalyptische Stürmerei erwartet hat, oder wenigstens Regen, der sieht sich getäuscht. Vielleicht wurden die Flugzeuge akut in der Ukraine gebraucht? Einige Leser schreiben, dass auch die Windgeschwindigkeit absolut im grünen Bereich blieb.
Ein Oligarch (von Oligarchie „Herrschaft der Wenigen“) ist ein Großunternehmer, der durch Korruption auch politische Macht über ein Land oder eine Region erlangt hat. Mit der Verflechtung von Politik und Wirtschaft werden politische Entscheidungsprozesse intransparent und gehen häufig mit autokratischer Herrschaft und Schattenwirtschaft einher.Also ... Friede Springer. Der VW-Chef. Die Cum-Ex-Bankster, die sich alle irgendwie der Strafverfolgung entziehen konnten. Der Telekom-Chef. Die Bahn-Chefs.
Oder nicht? Übersehe ich da was?
Bin ein ehemaliger Munitionskanonier (Grundwehrdienst), also unterste Ebene auf dem Gerät :-)(Siehe ca ab minute 3: https://www.youtube.com/watch?v=xq3vBB7dNws)
In 6 Wochen (aus Komandant-Sichtweise) lernst du das aller nötigste wenn überhaupt.
Du brauchst jenanden der das Ding fährt, einen Kommandant und einen Munitionskanonier (wenn alles gut läuft. (Natürlich auch noch Munition inkl. Treibladung)
Abgesehen davon gehöhrt zu jeder Kompanie noch Wetteraufklärung und ein Feuerleitsystem (Joined-Fire) (das sind separate Gruppen/"Teams" inkl. Gerät). Wie das gemacht wird wurde auch nicht gesagt, richtig?
Keine Ahnung was die sich da wieder gedacht haben aber mein limitiertes Wissen aus den 6 Monaten(!) die ich da war.... das wird abenteurlich. Das sind doch fahrende Zielscheiben behaupte ich....
Aber Hauptsache bei uns macht sich niemand die Hände schmutzig und wir heizen die Situation weiter an...
Dieses Fahrzeug ist für mich im übrigen der Grund gewesen warum es niemals Krieg geben sollte. Das Teil schießt in einer Frequenz die 40kg Geschosse... ich will nicht auf der anderen Seite stehen.
Update: Mehrere andere Leser meinen, dass die Ukrainer ja keine Wehrpflichtigen ohne vorherigen Waffenkontakt sind sondern bereits an der Artillerie sowjetischer Bauart geschult sind, und man daher die Schätzung hier in der Praxis deutlich reduzieren kann. Genaues weiß natürlich niemand wirklich.
Ein anderer Leser hat auf Wikipedia einen Munitionstyp mit über 100km Distanz gefunden. Das ist absurd viel, finde ich. GPS-gesteuerte Munition. What the fuck?
Aktuell: ARD "investigativ" findet, wir brauchen gar kein Russengas. Begründung: Wir haben mal ein paar Leute angerufen.
Z.B. die hier:
BASF zum Beispiel schreibt, ein vollständiges Abschalten der Anlagen infolge eines Gasembargos sei "nicht sehr wahrscheinlich, aber leider auch nicht auszuschließen". Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie schreibt, die Folgen seien "unabsehbar und sollten deshalb unbedingt abgewendet werden". Und ThyssenKrupp verweist auf "interne Experten (...) sowie Gespräche mit Kunden und Lieferanten", auf denen die Warnungen basieren.Ergebnis der "Recherche" aus Sicht der ARD: BASF konnte gar keine handfesten Beweise vorlegen!1!!
Wen noch so? Den BND! Äh, sorry, die SWP! (bedauerliches Missverständnis!) Und die sagen: Die Sanktionen treffen gar nicht den Kern der Energiewirtschaft. Well duh!
Sonst noch wen? Oh ja, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Oder wie Wikipedia sagt:
Das DIW wird im Transparenzregister der EU als Lobby-Organisation geführt.Wir üblich lohnt sich der Abschnitt "Kontroversen".
Ja gut, aber was sagen denn die DIW-Lobbyisten?
Das Ergebnis: Es sei mit einem Einbruch des Bruttoinlandsproduktes von 0,5 bis maximal sechs Prozent zu rechnen.Seht ihr? Überhaupt kein Problem, wenn du eine staatlich alimentierte Stelle an einem Forschungsinstitut hast! Klar verlieren da Leute ihre Existenz, aber das betrifft ja andere.
An der Leopoldina sieht man das ähnlich:
Ein Embargo würde durchaus zu einer Rezession in Deutschland führen, meint auch die Wirtschaftsweise und Ökonomin der Leopoldina, Veronika Grimm. Aber es wäre "keine wirtschaftliche, komplette Katastrophe, sondern eine Situation, die zwar sehr herausfordernd ist, aber handhabbar wäre".Ja, genau! Wie wenn dir das Haus abbrennt! Das ist auch herausfordernd, aber handhabbar!1!!
Diese Experten da sind ungefähr so wie ich während der Covid-Krise. Ich konnte mich prima isolieren, mich betraf das alles nicht weiter.
Hier ist Wikipedia über die Neptun-Rakete der Ukraine. Das ist eine Eigenentwicklung ohne Nato-Technologie.
Gegenüber auf der anderen Straßenseite ist ein Aldi (Russland). Ich (Deutschland) gehe immer zu dem Aldi und kaufe da mein Erdgas ein. Ich bezahle immer schön mein Gas, und auf dem Weg zwischen Kasse und meiner Wohnung kommt dann immer einer (die Ukraine) und klaut mir mein Gas aus der Tasche.
Weil das auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt passiert, beschwere ich mich bei dem Supermarkt. Der Supermarkt schenkt mir daraufhin immer soviel Erdgas, wie mir gerade geklaut wurde.
Irgendwann wird es dem Supermarkt zu blöde und er stellt da ein paar Schlägertypen als Security-Drohung hin. Der Dieb klaut fleißig weiter. Daraufhin baut der Aldi eine Pipeline durch die Ostsee, um das Erdgas an den Dieben vorbei liefern zu können.
Das dauert alles ewig, nicht zuletzt weil ich der Konstruktion der Pipeline jahrelang im Weg stehe, obwohl die für mich gebaut wird. Ist nicht meine Schuld, rationalisiere ich mir das zurecht. Ganz schönes Arschlochverhalten von mir, oder?
Währenddessen klaut der Dieb fröhlich weiter Erdgas und der Supermarkt muss mir mehr schenken.
Der Supermarkt sieht sich das ein paar Jahre an und winkt dann seinen Security-Schlägern. Die kommen und treten dem Dieb die Vorderzähne aus dem Mund.
Der Dieb kommt jetzt zu mir (!!), heult was von Polizeibrutalität herum, und fordert, dass ich ihm Waffen schenke, damit er sich gegen die Security-Schläger verteidigen kann.
Als moralischer Mensch bin ich natürlich erstmal auf Seite der Ukraine, denn die Reaktion der Schlägertypen finde ich nicht angemessen. Die war nicht verhältnismäßig und Gewalt lehne ich generell ab.
Soviel zu meiner Parabel. Reicht noch nicht? Denkt euch das mal kurz andersherum. Denkt euch das mal sorum, dass Russland bei uns einkauft, sagen wir VW-Autos. Wir liefern die VWs, aber auf der Autobahn werden unsere Transporte immer in der Ukraine überfallen und die Autos geklaut. Russland beschwert sich, weil nur die Hälfte der Autos ankommt. Wären wir dann so kulant, einfach auf unsere Kosten mehr Autos zu bauen und wieder durch die Ukraine nach Russland zu schicken?
Nein. Wären wir nicht. Wir würden das erstmal diplomatisch klären. Abkommen. Verträge. Haben die Russen genau so gesehen und gemacht. Die Ukraine hat die Verträge einfach immer gebrochen.
Die Lage war sogar noch ein bisschen krasser:
Durch die russische Subventionierung war der Gaspreis in der Ukraine bisher deutlich niedriger als in Russland selbst. In vielen Bereichen, vor allem in der Metallindustrie, belieferte die Ukraine dadurch den russischen Markt zu Dumpingpreisen und übervorteilte so die russischen Produzenten.In unserer Parabel würde also der Dieb uns auch noch aus dem Markt drängen, indem er mit dem geklauten Waren unsere Preise unterbietet.
Wie lange würdet ihr das hinnehmen? Ne Woche? Zwei Wochen? 10 Jahre? Ernsthaft?
Ich kann Russlands Einmarsch nicht gutheißen. Aber um mal einen alten Chris Rock-Joke zu zitieren:
Now I ain't saying he shoulda killed her… but I understand
Natürlich hat der Einmarsch nicht nur mit dem Gasdiebstahl zu tun. Das geht da um Imperialismus, Zugang zur Krim, den Donbass und seine Bodenschätze, es geht vielleicht auch um geostrategische Dinge. Wer weiß, worum es den Russen tatsächlich ging. Aber hier so zu tun als sei die Ukraine die Unschuld vom Lande, das entspricht einfach nicht den Tatsachen.
Stellt euch mal kurz vor, die Russen hätten die Verträge einfach so ausgehandelt, dass der Diebstahl nicht ihr sondern unser Problem wäre. Wäret ihr dann immer noch so auf Seiten der Ukraine, wie es anscheinend gerade alle sind?
Ein Detail aus dem Wikipedia-Artikel habe ich noch:
Einen Teil ihres für 50 Dollar erworbenen Gases verkaufte die Ukraine für 260 Dollar an Rumänien.Na? Ist die Ukraine immer noch der Held ohne Schuld und Tadel? Wie wäre es dann hiermit:
Unter der von der Ukraine zu verantwortenden[48] Gasblockade litten vor allem die südosteuropäischen Länder. Am meisten betroffen waren die Slowakei, Bulgarien, Serbien und Moldawien. Ihre Abhängigkeit vom Gas, das durch die Ukraine fließt, ist sehr hoch, während ihre Speichermöglichkeiten relativ gering sind. In Bulgarien mussten zahlreiche Schulen geschlossen werden, Brennholz und Kohle waren durch die Nachfrageflut Mangelware. Bulgarien forderte für den Lieferausfall von 124 Millionen Kubikmetern Erdgas einen Schadensersatz von Gazprom.[49][50]… von Gazprom. Nicht von der Ukraine. Von Gazprom.
Update: Dies ist glaube ich die richtige Gelegenheit, an Horst Köhler zu erinnern.
Update: Die Parabel hat einiges an Kommentaren losgetreten, könnt ihr euch ja denken. Einen davon fand ich besonders spannend. Der meinte: Ich hab nichts dagegen, dass ich ausgeraubt werde, mache gar mit dem Dieb gemeinsame Sache gegen den Aldi, denn Großkapitalisten kann ich eh nicht leiden und mich kostet das ja nichts. Das ist ja in der Tat eine interessante Idee, dass sozusagen der Westen die ganze Zeit die Nord Stream 2 hinausgezögert hat, damit die Ukraine weiter den Russen in die Tasche greifen kann. Dann würde uns die Ukraine ja sogar noch einen schulden dafür!
Ein anderer meint: Naja, du kaufst Autos ja im Autohaus vor Ort, und wenn die Ware zwischen VW und Autohaus verloren geht, ist das in der Tat Problem von VW / dem Autohaus, nicht von dem Käufer. VW hat dann halt ne Versicherung und schlägt die Prämien auf den Kaufpreis auf. Das wäre jetzt in der Tat mal eine interessante Frage, ob Russland das auf den Kaufpreis aufgeschlagen hat.
Ein anderer Leser meinte, dass die Ukraine auch unabhängig von dem Diebstahl kräftig mitverdient hat. Das Firmengeflecht zwischen Russland und deutschen Verbrauchern diente seiner Darstellung nach unter anderem dazu, pro-russische Politiker in der Ukraine zu kaufen, beziehungsweise Politiker pro-russisch zu machen, was bis zum Euromaidan auch gut funktioniert hat. Aus Sicht dieses Lesers ist der Krieg die Reaktion Putins darauf, dass er mit Gas-Korruption nicht mehr die Politik in der Ukraine kontrollieren konnte.
Update: Einige Leser meinten, das sei ja wohl völlig in Ordnung, dass die Ukraine Gebühren haben will für die Durchleitung. Sieht die Ukraine auch so. Und Russland zahlt der Ukraine Durchleitungsgebühren. In harter Westwährung, ohne Abschlag, fristgemäß. Trotz des Krieges.
Nach dem Aus für die umstrittene Pkw-Maut warnten Kritiker immer wieder vor Millionen-Folgen für die Steuerzahler. Ein Schiedsgericht bejahte nun den Anspruch auf Schadens- und Aufwendungsersatz der einst vorgesehenen Betreiber.Ich bin gerade verwirrt, weil die ihn da als Scheurer bezeichnen. Ich (und Wikipedia) dachte, der heißt Scheuer. Aber wichtiger als sein Name ist wahrscheinlich der Flurschaden, den er hinterlassen hat.
Nächster Rückschlag für Moskau: Bei Gefechten in Mariupol soll ein weiterer russischer Generalmajor getötet worden sein. Es wäre der vierte Topmilitär, der bei der Invasion ums Leben gekommen ist.Wer sich fragt, wieviel Generäle die Russen denn so haben: Wikipedia sagt 1107 (Stand 2008). Also jetzt dann wohl 1103.
Update: Die New York Times meint dazu:
Two American military officials said that many Russian generals are talking on unsecured phones and radios. In at least one instance, they said, the Ukrainians intercepted a general’s call, geolocated it, and attacked his location, killing him and his staff.
Das ist ein Anfängerfehler, denn gerade die Russen nicht begehen sollten.
Wenn jetzt also aus der Ukraine lauter Aufnahmen von liegengebliebenen und abgeschleppten Panzern sehen, dann kann ich das überhaupt nicht einordnen.
Was macht man als Nerd, wenn man mit einem Fachgebiet konfrontiert wird, mit dem man sich überhaupt nicht auskennt? Man guckt mal, ob man nicht auf Youtube Erklärvideos von Leuten findet, die sich mit sowas auskennen.
Stellt sich raus: Es gibt ein Panzermuseum in Munster und die haben einen Youtube-Kanal und auf dem gibt es gerade Erklärvideos über den Ukrainekrieg. Fünf Folgen, jeweils um die 10 Minuten, also vom Zeitinvestment her vertretbar. Folge 3 und 5 fand ich besonders weiterhelfend.
Ich fasse mal zusammen: Die russische Panzerdoktrin ist, dass man in der norddeutschen Tiefebene eine Panzerschlacht gegen die Nato führt. Dann donnert man aus der Ferne mit Artillerie eine Öffnung in die gegnerische Befestigung und dann fährt man mit seinen Panzern durch diese Öffnung durch. In der Ukraine gibt es keine befestigte Front, und der Gegner kämpft auch nicht mit Panzern sondern zu Fuß mit tragbaren panzerbrechenden Raketen. Die Russen sind also in einer Umgebung, für die sie nicht trainiert hatten.
Dann erklärt er, dass die westlichen Panzer darauf ausgelegt sind, möglichst lange auszuhalten. Dazu gehört, wenn was kaputt geht, dass man das im Feld mal eben reparieren kann. Westliche Panzer sollen in allen möglichen Szenarien gut sein und kosten entsprechend Unsummen pro Stück. Die westliche Doktrin ist, jeden einzelnen Panzer so lange wie möglich im Gefecht zu halten.
Russische Doktrin ist, den Panzer als Wegwerfprodukt zu sehen (inklusive Besatzung), als Verbrauchsmaterial. Wenn was kaputt ist oder Sprit alle ist, dann lässt man den halt stehen. In deren Modell kämpft man sich vorwärts gegen feindliche Stellungen vor, d.h. wenn du einen Panzer stehen lässt, fällt der nicht dem Feind in die Hände sondern der nächsten Welle Russen hinter dir. Ergebnis ist, dass die Panzer nicht gut sondern nur "gut genug" sind, aber dafür einen Bruchteil kosten und man entsprechend mehr davon vorhält.
Die Strategie ist im Wesentlichen wie im 2. Weltkrieg gegen Hitler. Es ist nicht so wichtig, wie viel Verluste wir auf dem Weg machen, solange wir am Ende gewinnen.
Update: In Munster, nicht in Münster. (Danke, André)
Ja. Einer der Delegation ist vom ukrainischen Geheimdienst wegen Hochverrats erschossen worden. Die Autoübersetzung von deepl ist krass:
Quelle: Hochrangige Gesprächspartner aus dem Sicherheitsblock und aus politischen KreisenDas ist ja wie bei den Sopranos. "Er redete zuviel." Weia.Klartext: "Er ist bereits ein toter Mann."
Details: Nach Angaben von Gesprächspartnern aus politischen Kreisen hatte der Sicherheitsdienst eindeutige Beweise für den Verrat an Kirejew, darunter auch Telefongespräche.
Direkte Aussage einer anderen Quelle: "Er war ein Agent. Sie wissen, wofür Agenten getötet werden".
OK, stellts ich natürlich die Frage, ob das eine akzeptable Quelle ist. pravda.com.ua sagt mir erstmal nichts. Es gibt eine russische Pravda, und die ist noch unterhalb der "Bild" vom Niveau her. Die haben aber nichts miteinander zutun.
Wikipedia zu Ukrajinska Prawda schreibt:
Ukrajinska Prawda (ukrainisch Українська правда, russisch Украинская правда, wörtlich Ukrainische Wahrheit) ist eine von Heorhij Gongadse im April 2000 gegründete, populäre ukrainische Online-Zeitung.OK. Hmm. Na gut, klingt erstmal unabängig. Klicken wir doch mal dem Gründer hinterher:Die Zeitung entstand als Reaktion auf die zunehmend schwieriger werdende Lage für ukrainische Journalisten, unter der Regierung Leonid Kutschma unabhängig zu arbeiten. Um der Zensur zu entgehen, wich sie daher auf das Internet aus. Ukrajinska prawda kennzeichnete sich vor allem durch eine kritische Berichterstattung über das hohe Maß an Korruption unter den führenden Politikern und zog sich schnell Feinde aus der wirtschaftlichen und politischen Elite des Landes zu.
Heorhij Ruslanowytsch Gongadse [...] war ein georgisch-ukrainischer Journalist sowie der Gründer und Herausgeber der Internetzeitung Ukrajinska Prawda. Er verschwand am 16. September 2000; am 2. November desselben Jahres wurde sein enthaupteter Leichnam in der Oblast Kiew nahe der Stadt Taraschtscha aufgefunden.Öhm. Im April gründet er die Zeitung, im September wird seine enthauptete Leiche gefunden?!? Meine Fresse ey. Eine lupenreine Demokratie!
Dieser Artikel war hinter einer Paywall und daher nicht verlinkbar, und ich zahle auch kein Abo an Axel Springer. Insofern habe ich selbst nur eine Zusammenfassung.
Es geht um eine Krankenkasse, die in ihren Abrechnungen ganz viele Behandlungen von Impfnebenwirkungen gesehen hat, und daher Alarm schlug.
Ja aber Fefe, ist das nicht Slam Dunk? Ganz viele Leute müssen wegen Impfnebenwirkungen behandelt werden!1!!
Ja, äh, nee, so einfach ist das halt nicht. Wenn du zum Facharzt gehst, dass du Opfer von Elektrosmog geworden bist, was glaubst du denn, was der dann macht? Er wird dir wahrscheinlich sagen, du sollst mal die Geräte ausschalten, wenn dich das beruhigt, und ansonsten vielleicht eine Aspirin nehmen und mal ein paar Tage ausruhen. Was schreibt der auf die Abrechnung? Behandlung wegen Elektrosmog?
Bei Elektrosmog ist relativ klar, dass das verbrannt ist. Aber Impfnebenwirkungen kann man schon mal drauf schreiben, auch wenn man glaubt, dass der Patient sich das einbildet.
Wieso würden sich Patienten das einbilden? Dazu möchte ich gerne auf die Satanic Panic verweisen, eine Massenpsychose in den 1980er Jahren. Wenn die Medien über Ufo-Entführungen berichten, dann hast du plötzlich steigende Fallzahlen von Ufo-Entführungsopfern. Über die berichten die Medien dann, dann hast du noch mehr Opfer. So funktionieren Menschen.
In den 1980er Jahren gab es plötzlich so ein Hochschaukeln von angeblichen satanistischen Ritualen mit Kindesmissbrauch. Wikipedia spricht von 12000 angeblichen Fällen, die alle ohne Substanz waren.
Ist ja auch klar. Wenn du Elternteil bist, und jemand erzählt dir, dass es kindesmissbrauchende Satanisten gibt, und du hattest das vorher gar nicht auf dem Radar als Bedrohung, dann guckst du danach. Und wenn du nach Mustern suchst, dann findest du auch welche. Auf Toasts werden ja auch Jesus-Antlitze "gefunden"!
Genau davon muss man jetzt eben auch bei Impfnebenwirkungen ausgehen. Das heißt nicht, dass es gar keine gibt. Es gab ja welche. Die Herzmuskelentzündungen z.B.
Daher nimmt man erstmal alle Meldungen rein und untersucht das dann, und wenn man Hinweise auf irgendwas sieht, dann setzt man einen Impfstoff erstmal aus.
Das heißt nur weil es hier nach massiven Kampagnen über Hunderttausende angeblich an Impfnebenwirkungen gestorbenen Menschen viele Leute gab, die ein Ziehen im Oberschenkel hatten und den Arzt gucken lassen wollten, ob sie jetzt sterben müssen, heißt eben noch nicht, dass das a) überhaupt real war und b) was mit der Impfung zu tun hatte.
Und dass der Arzt "ach was, ist nichts" sagt und dich ohne Rechnung nach Hause schickt, darauf ist unser System nicht ausgelegt. Der wird dir mindestens eine GÖÄ Ziffer 3 ("Eingehende Beratung") in Rechnung stellen (alle Beratungen sind immer eingehende Beratungen, weil es dafür mehr Geld gibt). Und als Begründung steht dann da potentielle Impfnebenwirkung.
Wohlgemerkt: Meine Ausführungen schließen nicht aus, dass es Impfnebenwirkungen gibt. Auch nicht, dass es viele gibt. Aber es ist halt sehr unwahrscheinlich, denn wir haben eine Milliarde Impfdosen verimpft. Wenn man davon sterben würde, wären wir alle tot.
Oh nein, warte. War weder gewaltsam noch widerrechtlich, und die Einwohner haben dafür gestimmt.
Hey, das ist ja wie jetzt mit der Nato und der Rest-Ukraine!
Was sagt ihr, wollen wir das einfach ab jetzt auch die Nato-Annexion der Ukraine nennen?
Das macht das Nachrichten-Narrativ gerade auch gleich viel dynamischer. Die Russen verteidigen die Ukraine gegen die Annexion durch die Nato!1!!
Oh, übrigens. Habt ihr euch mal gefragt, wieso den Russen die Ukraine so wichtig ist? Wisst ihr eigentlich, woher das "Rus" in Namen "Russland" kommt? Wenn nicht, dann könnt ihr ja mal ein bisschen in der Wikipedia versumpfen. Am besten bevor die Genderideologen durchmarodiert sind. Sonst müsst ihr am Ende mit der "Welt" vorlieb nehmen.
Einladung zum MitmachenKönnten wir auch selber machen, aber dann sähe man ja, wer das war. Daher würden wir lieber euch als Kanonenfutter vorschicken. Na, wer ist noch nicht wegen Vandalismus gebannt?beim Schließen des Gendergaps im INTERNET
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In der Wikipedia, müsst ihr nämlich wissen, werden mehr Männer als Frauen erwähnt. Das liegt offensichtlich an der Unterdrückung durch das Patriarchat. (Danke, Uli)
Putins Privatjacht liegt in Hamburg neben deutschem KriegsschiffUnd zwar neben der "Emden", sagen sie. Wikipedia weiß mehr zur F266 Emden. Die wurde 2017 bestellt und soll 2023 in den Dienst gestellt werden. Technisch gesehen liest sich das wie ein attraktives Ausspähziel. Reduzierter Radar-Footprint, elektronische Gegenmaßnahmen, etc.
Gut, wer weiß, ob die jetzt schon an Bord sind.
Du musst um aus Erdgas Wasserstoff zu machen keine fossilen Energieträger verbrennen. Das geht auch direkt über chemische Prozesse (Dampfreformierung), die 70-80% Wirkungsgrad haben. Es wären also eher 70% statt 30%, zumindest wenn man den Prozess autotherm fährt. Sprich das Methan teilweise verbrennen zu lassen, so dass man am Ende etwas weniger Wasserstoff als auf die obigen 80% bekommt.Ich wollte dann wissen, was man denn mit dem Zeug macht, das bei der Pyrolyse übrig bleibt. Das wäre reiner Kohlenstoff. Daraufhin kamen noch ein paar Details:Dampfreformierung erzeugt allerdings mittelbar massig CO2 und ist ein Klimakiller.
Klüger und realistischer wäre tatsächlich Methanpyrolyse.
Dabei spaltet man bei hohen Temperaturen ohne C-O2 zu erzeugen CH4 zu C+H2+H2. Kostet mehr Energie als die Dampfreformation, ist aber klimaneutral und gleichzeitig bedeutend effizienter als Elektrolyse. Der energetische Sprung von CH4 ist zu H2+H2+C ist halt deutlich geringer als von H2O zu H2+O.
"Das Verfahren benötigt 87 Prozent weniger Energie als die Wasserelektrolyse – und belastet die Umwelt im Gegensatz zur herkömmlichen Dampfreformierung nicht mit CO2."
FAZ: Wasserstoff aus Methanpyrolyse.
Den Wasserstoff der so erzeugt wird bezeichnet man als türkis. Und er ist ein gutes Speichermedium für Energie, bis wir so viel erneuerbare Energien haben, dass wir uns die Wasserelektrolyse leisten können.
Pyrolyse ist theoretisch CO2 neutral, wenn man von Pipeline- und Förderungslecks absieht. Der übrig gebliebene, reine Kohlenstoff wird natürlich nicht verfeuert. Warum auch? Wenn du das tätest, könntest du direkt das Methan verbrennen und dir den ganzen Aufwand sparen. Du kannst reinen Kohlenstoff in der Chemie als Rohstoff gut gebrauchen. Oder im schlimmsten Fall kommt das Zeug in alte Bergwerke. Solange es nicht zu feucht ist, passiert dort nichts. Selbst wenn du Holzkohle im Waldboden vergräbst, dauert es Jahrtausende bis sie vollständig abgebaut wurde. (Quelle).Pyrolyse für Wasserstoff, vor allem für die chemische Industrie, wäre eine sehr gute, temporäre Alternative zur jetzigen Produktionsart. Die ist nämlich tatsächlich die CO2-Schleuder Dampfreformation. Natürlich können wir nur Methanpyrolyse betreiben, solange wir Methan haben. Auf Dauer werden wir um die nachhaltige Wasserelektrolyse nicht herum kommen. Und dann 5x mehr für den Wasserstoff bezahlen oder genug erneuerbare Energien haben, damit Strom fast kostenlos ist. Aber bis wir genug erneuerbare Energien haben, ist die Pyrolyse eine super Idee und ein riesiger Fortschritt der massig CO2 einspart, im Vergleich zur Dampfreformation.
Was nicht bedeutet, dass die Russen die Pyrolyse machen sollten. Wasserstoff ist furchtbar korrosiv (Wasserstoffversprödung) und hat die Eigenschaft ständig zu entkommen. Das sind kleine Wasserstoff-Stäbchen, im Gegensatz zu riesigen "Methan-Krähenfüßen". Wenn du ein Gas unter hohem Druck durch tausende Kilometer Pipeline schicken möchtest, wäre Methan vielleicht besser, weil dann deutlich weniger entweicht. Die Russen könnten uns das Methan verkaufen und wir machen die Pyrolyse selber. Siemens ist in der Pyrolyse weltweit ganz vorne mit dabei und in Deutschland gelten auch halbwegs strenge Umweltauflagen im Vergleich zu Russland.
Auf diese Art würde man 20 Jahre lang "dreckiges Methan" zu "sauberem Wasserstoff" verwandeln, den wir speichern und mit dem wir im Winter heizen könnten (via Gaskraftwerk -> Strom oder direkt verbrennen). Und in den 20 Jahren bauen wir genug Solarzellen in Australien, Arabien und der Sahara um Wasserstoff per Elektrolyse herzustellen.
Bei der Dampfreformation ist es nur eine Kleinigkeit, die ich bemängele. "Entweder sie verbrennen ihre fossilen Energieträger und verkaufen uns 30% in Form von Wasserstoff weiter.". Wenn wir Wasserstoff aus der Dampfreformation kaufen, kriegen wir 80% Wirkungsgrad-Wasserstoff aus einem chemischen Prozess. Nicht 30% Wirkungsgrad-Wasserstoff aus der Elektrolyse. Das ist inhaltlich fast das gleiche, aber ich glaube deine Leser sind technikinteressiert und freuen sich etwas über technische Verfahren zu lernen.
Und natürlich hast du absolut Recht. Wasserstoff ist für die Aufbewahrungsart von Energie und keine Energiequelle. CO2-neutrale Energiequellen müssen wir zusätzlich zur Wasserstoffproduktion möglichst schnell aufbauen!
Da du gerade zurecht um die BBC trauerst, möchte ich dir einen BBC Global Science Correspondent und seinen privaten Youtube Kanal empfehlen. Peter Hadfield macht Videos über den Wissenschaft an sich, Klimawandel und erneuerbare Energien. Meiner Meinung nach ist sein Kanal potholer54 fast auf dem Niveau vom Slate Star Codex.
Ich meine, SO inkompetent und uninformiert können die Zuständigen doch unmöglich sein, dass die nicht wissen, dass Wasserstoff bloß ein Speichermechanismus ist, kein Stromerzeugungsmechanismus?
Das wäre als wenn man argumentiert, wir brauchen keinen Atomstrom, denn bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.
Ach komm, Fefe, das war bloß die Flinten-Uschi. Die ist ja schon zur EU wegbefördert worden, weil sie in der Bundespolitik zu viel Schaden angerichtet hat.
Aber jetzt lese ich das hier und stelle mir gewisse unangenehme Fragen. Es geht um unsere Außenministerin (die mit dem Völkerrecht, wissenschon), die einen diplomatischen Besuch in der Ukraine gemacht hat.
“We will soon open a hydrogen diplomacy bureau in Kyiv in order to launch concrete projects as soon as possible,” German Foreign Minister Annalena Baerbock said at a joint press conference with Minister of Foreign Affairs of Ukraine Dmytro Kuleba in Kyiv, an Ukrinform correspondent reports.
Wat? Die Ukraine hängt doch genau so an der Zitze der Russen wie wir, eher noch mehr sogar! Wo sollen die denn Wasserstoff herholen?!As noted, the energy cooperation between the two countries is a special, one of the central topics in terms of achieving the Paris climate goals, improving energy efficiency, strengthening energy sovereignty and energy independence. To do this, both countries need massive construction of renewable sources and the use of green hydrogen, the German Foreign Minister noted.
Wasserstoff ist nicht grün, ihr Vollpfosten! Wasserstoff wird aus einer Energiequelle generiert, unter massivem Verlust! Schon die Wirkquote der Umwandlung (bestenfalls 30% IIRC) macht das zu einer nicht-grünen Technologie.Aber die meinen das ernst. Hier ist eine Stellenausschreibung der GIZ dazu. Moskau (!) wollen die erklären, dass sie lieber Wasserstoff als Erdgas exportieren sollen! Ich sträube mich, das zu fragen, aber wie genau soll Moskau das machen?
Ich sehe zwei Möglichkeiten: Entweder sie verbrennen ihre fossilen Energieträger und verkaufen uns 30% in Form von Wasserstoff weiter. Der Preis pro Energie müsste dann natürlich das Dreifache wie bei Erdgas sein, klar. Plus die Kosten für die Umwandlungswerke. Oder sie bauen ein paar mehr besonders sichere russische Atomkraftwerke und wir kriegen den Output davon in Form von Wasserstoff.
Beides ist ausgesprochen bescheuert. Dann baut lieber eine Stromtrasse und wir kaufen denen ihren Strom ab, das hat auch Wandlungsverluste, aber deutlich weniger.
Welcher Vollpfosten ist eigentlich für diesen Wasserstoffbullshit bei den Grünen zuständig? Ist das ein Homöopath, der glaubt, das Wasser erinnere sich an irgendwelche kosmischen Energien?!
Update: Bei den 30% hat mich mein Gedächtnis im Stich gelassen. Wikipedia sagt, der Wirkungsgrad für Wasserstofferzeugung per Elektrolyse liegt bei 80%. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass der Energiemix in Russland und der Ukraine eher wenig regenerativ aussieht (wobei die Zahlen da schon älter sind). Die 30% waren eher für die gesamte Kette, aber das ist ein unfairer Vergleich, weil man bei Erdgas ja auch Verluste hat bei der Umwandlung in Strom.
Was der Artikel gar nicht erwähnt: Die Leistung davon. Wikipedia weiß mehr: Der Teil des Kraftwerks im Betrieb hat 2760 MW Leistung, der im Bau nochmal 1650 obendrauf. Das muss man Atomkraft schon lassen: Wumms haben die Kraftwerke.
Jedenfalls dachte ich mir, ich finde mal raus, wieviel Windfarm in der Nordsee man für 19 Milliarden bauen könnte. Stellt sich raus: Die Kosten für den Bau einer Windfarm sind gar nicht so leicht zu recherchieren. Bei Wikipedia stehen für Windfarmprojekte im Allgemeinen höchstens Planungswerte. Das wäre ja unfair, bei Windenergie können die Kosten ja auch nachträglich explodieren.
Gut, dann vergleiche ich halt mal die Leistung, dachte ich mir, und fand die Windfarm Nordsee-Ost mit einer Leistung von im Vergleich geadezu mickrig geringen 295 MW. Jetzt weiß ich nicht, ob das die tatsächliche Leistung ist über ein Jahr oder die Lebenszeit oder so, oder ob das die Nennleistung bei rund um die Uhr Starkwind ist. Ich war also erstmal ziemlich enttäuscht. Ich hatte gedacht, bei Windfarmen kommt mehr Wumms raus.
Doch dann fand ich die Liste der Offshore-Windparks, und wenn man da nach Leistung sortiert, kommt man plötzlich auf ganz andere Größenordnungen. Das oberste Projekt hat 4100 MW.
Zwei Dinge fallen bei der Liste auf. Erstens sind die ganzen Projekte mit hoher Leistung alle in Planung, zweitens sind die alle von den Briten oder den Amis, ein paar auch die Niederlande und Polen. Wenn man nach Deutschland sucht, muss man ganz schön scrollen. Wenn man nach fertigen Projekten sucht, steht Deutschland viel besser da, und wenn man bei der Technologie nach Siemens-Gamesa sucht, sind auch viele der Windfarmen anderer Länder mit deutscher Technik gebaut.
Dennoch bin ich gerade einigermaßen erschlagen, wie stark die Briten auf Windkraft setzen. Die wetten förmlich ihre Farm auf Windenergie.
Mein Stand ist, dass das in Deutschland an den Stromtrassen scheitert. Stimmt das? Weiß da jemand mehr?
Ich komme drauf, weil ich gerade Don't Look Up auf Netflix geguckt habe, wo das am Rande vorkommt. Leonardo DiCaprio spielt einen Professor, dessen Doktorandin einen Kometen entdeckt, der auf die Erde zufliegt und uns alle umbringen wird. Der Komet kommt aus der Oortschen Wolke.
Er spricht das aus, wie man das als Laie vermuten würde, wie ein langes U auf Deutsch. Uurt Klaud.
Nun ist aber die Oortsche Wolke nach einem niederländischen Astronomen benannt. Ich weiß, es ist schäbig, sich über solchen Scheiß aufzuregen, aber das sind so die Dinge, die bei mir Filme kaputtmachen. Ein Astronomieprofessor würde wissen, wie man das ausspricht.
So und jetzt warum ich das blogge: Versucht mal mit einer Suchmaschine eurer Wahl herauszufinden, wie man das ausspricht. Da findet man ein Dutzend Sites, die Videos hochgeladen haben, wie man das angeblich ausspricht, am besten noch mit einer Computer-Sprachausgabe. So schön habe ich lange nicht mehr visualisiert gesehen, was für ein Scheiß diese Kommerzialisierung und das Aufmerksamkeitsgeheische ist, und am besten noch ein "stimmen Sie hier ab, welches die richtige Aussprache ist" (wenn ich das wüsste, wäre ich nicht hier, ihr Vollpfosten!). Keiner von denen wollte euch helfen, das richtig auszusprechen. Die wollten alle bloß Werbung verkaufen.
Eine ähnliche Falle, aber diesmal auch für Deutsche, ist übrigens der Kuiper Belt, ebenfalls benannt nach einem Niederländer. Das spricht man Kaiper aus.
Hier hat die NASA ein Video gemacht, wo sie beides korrekt aussprechen. :-)
Das ist auch in Videospielen gelegentlich ein Problem, weil da die Vertonung halt von irgendwelchen angeheuerten Schauspielern gemacht werden, die das auch nicht wissen, wie man das richtig ausspricht. Ich hab ne Weile obsessiv X3 gezockt, von einer deutschen Firma entwickelt, aber die englische Version gespielt, und da haben sie Oort und Kuiper falsch ausgesprochen. Da haben sich offenbar ein paar OCD-Fans beschwert und in X4 ist es dann korrigiert worden.
Wer auf diese Art von Pedanterie steht, wird sich bestimmt auch über Neil DeGrasse Tyson freuen, dem im Film Titanic auffiel, dass der CGI-Himmel falsch war, und der daraufhin einen bösen Brief an James Cameron schrieb.
Bei der englischen Wikipedia gibt es eine Aussprachehilfe: /ɔːrt, ʊərt/
Als Referenz dafür nehmen sie das Oxford English Dictionary. Und die haben offenbar gesagt, dass beide Aussprachen OK sind. *grunz* Ich kann so nicht arbeiten!!1!
Update: Ich sollte vielleicht noch sagen, wie ich Don't Look Up fand. Es ist kein neues Wag The Dog. Ich hatte Spaß, so ist das nicht. Aber wo Wag The Dog dem Zuschauer zeigt, welche Kräfte wirken, wie stark und aus welcher Richtung, und warum passiert, was passiert, zeigt Don't Look Up bloß, dass die Leute alls dumm, apathisch und bösartig sind. Gelernt hat man am Ende nichts.
Update: Haha, war ja klar, jetzt hab ich hier die Inbox voll. Ist ja auch ein tolles Bikeshedding-Thema, hat jeder eine Meinung zu. :-)
Der Vollständigkeit halber: Merriam-Webster hat Aussprache-Beispielsounds und stimmt mir bei der Aussprache inhaltlich zu. Allerdings haben mir mehrere Leute geschrieben, dass ui im niederländischen Original doch nicht wie ai im Deutschen klingt. Eher öy oder aü. Hier spricht ganz am Anfang André Kuipers seinen Namen aus und ich hätte schwören können, dass das wie Kaipers klingt.
Der Westen wird nervös? Russland überreicht eine Liste von Forderungen?
Der Guardian formuliert es so:
Russia has put forward a highly contentious list of security guarantees it says it wants the west to agree to in order to lower tensions in Europe and defuse the crisis over Ukraine, including many elements that have already been ruled out.
Boah diese Russen, ey! Was bilden die sich eigentlich ein? Fordern hier einfach so Dinge!1!!Hey, psst, was fordern die eigentlich so?
The demands include a ban on Ukraine entering Nato and a limit to the deployment of troops and weapons to Nato’s eastern flank, in effect returning Nato forces to where they were stationed in 1997, before an eastward expansion.
Wie jetzt? Die wollen das, was der Westen schon 1990 zugesichert hatte? Was die Bedingung der Sowjetunion für die Wiedervereinigung war? Dass die Nato keine Osterweiterung macht?Ja, hey, also das ist ja wohl absolut unzumutbar. Wo kämen wir da hin? Man stelle sich das mal umgekehrt vor, dass der Westen fordert, dass die Ukraine sich nicht Russland anschließt und die Russen dort Raketen in Richtung Europa stationieren!!1!
Nein, nein. UNSERE Forderung, dass die Ukraine sich dem Westen anschließen soll, ist selbstverständlich alternativlos, außerdem edel, demokratisch und gut. DEREN Forderung, dass die Ukraine sich Russland anschließen soll, ... oh warte, das fordern die ja nicht mal. Die fordern bloß, dass die Ukraine sich nicht der Nato anschließt. Die fordern also weniger als wir umgekehrt fordern.
Äh.
Wieso ist noch gleich unsere Forderung dann edel, gerecht und gut, und deren Forderung böse, fies und gemein? Hat das jemand verstanden?
But the Kremlin’s aggressive proposals are likely to be rejected in western capitals as an attempt to formalise a new Russian sphere of influence over eastern Europe.
Oh ach so, das liegt an der Aggressivität. Wenn der Kreml fordert, dass unsere Raketen woanders hinzeigen als auf sie, dann ist das aggressiv. Wenn wir unsere Raketen in der Ukraine stationieren und auf Russland zeigen, dann ist das Friedenspolitik. Oh nee warte. Stabilitätspolitik!Ich finde das ausgesprochen bemerkenswert, dass da niemandem ein paar Stirnadern platzen, wenn sie hier vortragen, dass die Russen die Bösen sind, wenn sie gerne hätten, dass der Westen sich an seine Zusagen hält.
Oh, wo ich euch gerade am Ohr habe: Wieso gibt es die Nato eigentlich noch?
Update: Einige Leser wenden ein, es habe gar keine solche Zusagen des Westens gegeben. Ja, klar, das ist die Lesart des Westens. Die Russen fanden das so absurd, dass die Nato sich da vorarbeiten würde, dass ihnen mündliche Ansagen wie von Genscher und dem damaligen US-Außenminister Baker reichten. Wikipedia dazu. Wenig überraschend erinnert sich der "faktenfinder" der ARD mal wieder nur an die in ihre Narrativ passenden Dinge und geriert sich wieder einmal als peinliches Propaganda-Mundstück der Regierungslinie. Die ziehen echt das ganze Restansehen der ARD in den Schmutz.
From 1981 to 2001, he was chairman of Riggs Bank, when he resigned due to prostate cancer during investigation by the Securities and Exchange Commission involving oil money from Equatorial Guinea at the same time that Riggs was facing broader charges of money laundering; his son Robert assumed the chairman position after his resignation; the bank was later purchased by PNC in 2005.
Von dort aus kann man dann noch dem Link zur Biggs Bank folgen und findet dort:The bank was investigated for several money laundering scandals, including going to great lengths to allow former Chilean dictator Augusto Pinochet to hide his fortune after his accounts were subjected to asset freezing and for unknowingly allowing the hijackers involved in the September 11 attacks to transfer money due to lax controls at the bank.
Da, meine Damen und Herren, kommt das Geld hinter Politico her. (Danke, Arnim)
1. Kurz zu Schrotten: Stanzabfälle, Fräsreste, Angusskanäle etc. - also alles, was sortenrein(!) und unbenutzt vom industriellen Anwender zum Recycler zurückkommt, nennt man Neuschrott. Altschrott hingegen ist alles Benutzte, meist auch mit anderen Schrotten Vermischte: Auto-Shredder, Kabelabfälle, etc. Neuschrott war schon immer heißbegehrt, große Verbraucher (Airbus: Titan) haben sogar einen eigenen getrennten Kreislauf dafür aufgebaut, da sortenreiner Neuschrott ohne große Aufarbeitung sofort wieder aufgeschmolzen werden kann.2. Peak-Magnesium ist ein Kinderspiel gegenüber Peak-Zinn: Nicht nur benötigt man es für die gesamte Elektronik, nein: Der größte Abnehmer ist die Floatglas-Industrie. Schätzungen der wenigen Lagerstätten (Indonesien) geben uns noch vielleicht 10-20 Jahre, dann ist Schluss. Aber was macht Europa?? Es exportiert weiter fröhlich „funktionsfähigen“ Elektroschrott nach Afrika, der dort größtenteils verbrannt wird – Zinn als Metall niedrigen Schmelzpunktes ist damit unwiederbringlich verloren. Wir könnten über das Recycling von aus China importiertem Elektro-Schrott vermutlich unsere gesamte Industrie am Laufen halten, aber ach: Zu doof ist die EU-Regierung (klar: die kleine Leyen!).
Update: Wikipedia erklärt Floatglas.
Floatglas ist Flachglas, welches im Floatprozess, oder auch Floatglasverfahren, hergestellt wird, ein endlos-kontinuierlicher Prozess, bei dem die flüssige Glasschmelze fortlaufend von einer Seite auf ein Bad aus flüssigem Zinn geleitet wird. Auf diesem schwimmt (engl. to float) das Glas. Das Verfahren wird seit den 1960er Jahren industriell angewandt, hat seither die meisten anderen Methoden zur Flachglasherstellung weitgehend verdrängt und liefert inzwischen etwa 95 Prozent des gesamten Flachglases aller Anwendungsbereiche wie Fensterglas, Autoscheiben und Spiegel.
Ich habe viele Jahre in einer großen Magnesium-Druckgießerei gearbeitet. Deshalb hoffe ich, dass ich mit meiner Sicht nicht komplett daneben liege.Dazu für Fachfremde wie mich als kurze Hilfe die Definition von Lunker auf Wikipedia:> wovon aber 51kt sogenannter "new scrap" sein sollen, also gleich von
> der Produktion ins Recyling wandern. Das wären aber über 25% der
> Gesamtmenge, und das will ich einfach nicht glaubenBeim Magnesium-Druckguss fallen prinzipbedingt bei der Produktion größere Mengen an Schrott an. An Mg-Rohgussteilen befinden sich an den Rändern strategisch platzierte Bereiche ("Lufttaschen"), die direkt nach dem Gussvorgang wieder abgestanzt werden. Dies Bereiche dienen der Aufnahme der Lunker und Oxide. die zwangsläufig beim Gussvorgang durch Schrumpfung des Materials und durch Kontakt mit Sauerstoff entstehen. Da Lunker und Oxide praktisch unvermeidbar sind, designt man das Rohgussteil so, dass die unerwünschten Bestandteile in den später abgestanzten Bereichen liegen. Des Weiteren gibt es den sogenannten "Angusszapfen" und die "Speisekanäle". Das sind die Bereiche, durch die das frische Mg in die eigentlichen Formbereiche fließt. Diese Angussteile erstarren auch zusammen mit dem Gussrohteil und werden auch direkt nach dem Gussvorgang abgestanzt. Diese unvermeidbaren abgestanzten Bestandteile sind ein Großteil der Rezyklatmasse im gießereiinternen Kreislaufprozess.
Lunker ist ein Begriff aus der Metallurgie und bezeichnet einen bei der Erstarrung gegossener Teile entstandenen Hohlraum. Lunker treten beim Gießen von Schmelzen einzeln oder gehäuft auf. Die als Lunker bezeichneten Hohlräume entstehen durch die Schwindung des Werkstoffvolumens aufgrund der Abkühlung und Erstarrung der Schmelze. Weist ein Gussteil Lunker auf, spricht man von Lunkerung.So und jetzt weiter im Leserbrief:
> ganz abgesehenWieder was gelernt!
> davon, dass es auch der üblichen Definition von Recyling widersprichtMeiner Ansicht nach handelt es sich um Recycling. Ich weiß jetzt nicht, was hier mit "üblicher Definition" gemeint ist. Aber es geht bei dem Mg-Rezyklat um die nahezu 100%-ige Wiederverwendung von unvermeidbarem Abfall. Aber auch das Wort Abfall ist hier eigentlich nicht angebracht, weil es sich bei dem wieder eingeschmolzenen Schrott um sehr hochwertige Mg-Legierungen handelt, die in keiner Weise dem Neumaterial nachstehen.
> der bei der Produktion von 1KG Mg 31 KG Treibhausgase erzeugt. Ja.
> 31. Stahl: <=2.Hier muss man allerdings auch noch beachten, dass Mg eine wesentlich niedrigere spezifische Dichte hat als Stahl. Und dass man Mg viel filigraner gießen kann, als Stahl oder Gusseisen.
Das gleiche Volumen Mg wiegt in etwa nur 22 % so viel wie Stahl. Damit ist Mg zwar immer noch treibhausgasintensiver als Stahl, aber dieser Faktor bringt den Vergleich vielleicht etwas mehr auf den Boden der Realität zurück. Es ist natürlich extrem schwierig solche Vergleiche zu machen, weil sich die Einsatzzwecke von Stahl und Mg deutlich unterscheiden. Dort, wo Mg eingesetzt wird, hat das eigentlich immer einen guten handfesten Grund. Zum Beispiel, weil es handgetragene Geräte sind, oder weil es Bauteile sind, die in Fahrzeugen hunterttausende Kilometer herumgefahren werden. Durch das niedrige Gewicht wird somit auch teilweise bei der Nutzung CO2 eingespart.
Leute, an dieser Stelle nochmal ganz langsam für die nicht so schnellen unter euch: ALLES ist bei mir eine Medienkompetenzübung. Manchmal geplant, manchmal nicht.
Aber zurück zu Gazprom. Die Meldung war: Die Gasspeicher sind leer und Gas ist teuer. Die Meldung kam von der Deutschen Welle.
Der erste Teil der Medienkompetenzübung wäre gewesen, sich an das Selbstverständnis der Deutschen Welle zu erinnern. Wir sind ein Propaganda-Outlet, dessen Aufgabe es ist, Putins Propaganda Paroli zu bieten. Also: Mehr Propaganda verbreiten, aber halt in die Gegenrichtung.
Falls euch nicht aufgefallen ist, was die Deutsche Welle daraufhin so für Propaganda rausgehauen hat: Hier war ein schönes Beispiel zum Putsch in der Ukraine, und hier haben sie aktiv Wahlmanipulation in Russland gemacht.
Wenn es also einen Sender gibt, dem man Meldungen über Russland nicht einfach so glauben kann, dann der Deutschen Welle.
Aber wartet, das war noch nicht die Übung.
Medien lügen ja normalerweise nicht. Die Fakten stimmen schon. Manipulation funktioniert auf anderen Ebenen (gut, außer wir reden von plumpen Pfuschern wie bei der "Bild", die lügen auch einfach mal). Die meisten manipulativen Medien haben Angst davor, beim Lügen erwischt zu werden. Also manipulieren sie nicht dadurch, dass sie sagen, Gazprom hätte zu wenig geliefert. Das stimmt dann schon. Allerdings ist "zu wenig" ja eine subjektive Äußerung. Was heißt das genau? Weniger als wir abgenommen hätten? Weniger als wir brauchen? Weniger als wir bestellt haben? Gucken wir doch mal, was DW konkret behauptet:
Der russische Staatskonzern liefert viel weniger Gas in die EU, als er könnte.A-Ha! Sie lügen also nicht, dass Gazprom weniger als vereinbart liefert. Sie versuchen nur, beim Leser diesen Eindruck entstehen zu lassen. So funktioniert Manipulation.
Was behaupten sie denn noch?
Nach einem langen und kalten Winter sind die Erdgasspeicher ungewöhnlich leerWas ist hier der entstehende Eindruck? Die EU betreibt Speicher, Gazprom füllt die, und die sind jetzt alle, weil Gazprom zu wenig geliefert hat.
Was ist tatsächlich passiert? Gazprom hat Speicher. Nicht die EU. Gazprom. Wir haben sie ihnen verkauft. Wieviel Gas durch die Pipeline fließt ist also überhaupt nicht unsere Angelegenheit. Gazprom hat Verträge mit uns, und solange die zugesagte Menge Erdgas aus dem Lager und der Pipeline geliefert wird, erfüllen sie die Verträge.
OK, na, äh, liefert Gazprom denn weniger als versprochen? Nein, tun sie nicht!
"Gazprom erfüllt seine Lieferverträge", sagte Hermes.So, warte mal. Was ist denn dann hier die Story gerade? Wieso sind die Lager dann alle? Na weil wir mehr davon entnommen haben!
Warum haben wir das gemacht? Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein!
Russisches Pipelinegas sei aktuell deutlich günstiger als Gas auf dem SpotmarktAch. Ach was. Ihr ahnt sicher schon, wo die Geschichte hingeht. Gazprom hat da Speicher mit billigem Erdgas, weil wir langfristige Lieferverträge mit denen haben. Der Marktpreis von Erdgas geht aber hoch. Da gibt es ja eigentlich nur zwei Erklärungen für:
Könnt ihr euch jetzt auswürfeln, welche davon ihr für weniger schlimm haltet. Eine Sache ist jedenfalls klar. Wenn jemand an der gesamten Sache völlig unschuldig ist, dann ist es Gazprom.
So, haben wir jetzt alles verstanden? Nein! Es gibt da noch mehr Details. Und zwar gehören Gazprom zwar die Lager, aber sie betreiben nur die Infrastruktur.
Gazprom Germania hält sich bei der Frage nach den Gründen für den weitgehend leeren Speicher Rehden bedeckt. Ein- und Ausspeichermengen erfolgten durch die Kunden, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. »Daher können wir auch nicht prognostizieren, wie die Entwicklung in der Zukunft aussehen wird.«A-Ha! So langsam wird da doch ein Schuh draus, meint ihr nicht? Es ist also nicht so, dass Gazprom zu wenig geliefert hat, sondern dass ihre Kunden (ich nehme an damit sind RWE und co gemeint) da einfach alles rausgelutscht haben, was sie kaufen konnten, weil es dort billiger als auf dem Weltmarkt zu haben war. Und die heulen jetzt rum, dass Gazprom ihnen nicht noch mehr Erdgas unter Marktpreis verkaufen will.
So, wissen wir denn jetzt alles? Nein, gibt noch ein Detail:
So hätten »die Annahmen des Marktes zur weiteren Entwicklung der Preise dazu geführt, dass in der bisherigen Einspeisesaison weniger Gas eingelagert wurde«, sagt ein Sprecher des Düsseldorfer Energiekonzerns Uniper, der über die größte Speicherkapazität in Deutschland verfügt, die derzeit zu etwa 88 Prozent gefüllt ist.Den Satz müsst ihr euch mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Typ betreibt ein Lager, das zu 88% voll ist. Das Gazprom-Lager ist bei 5%. Und der erzählt uns jetzt: Der Markt nimmt an, dass der Gaspreis demnächst krass fallen wird, daher kauft niemand jetzt teuer und lagert das ein. Sagt er uns. Hat aber selber 88% Füllstand. Da könnt ihr ja selber mal drüber nachdenken, wie ihr da eine sinnvolle Interpretation findet.
Oder warte, meint er damit vielleicht nur das Gazprom-Lager? Sagt er uns hier, dass der Markt sieht, dass Gazprom-Gas billig und anderes Gas teuer ist und daher entnimmt man es aus dem Lager und verkauft es schnell meistbietend? Das würde Sinn ergeben!
Wartet, einen hab ich noch. Versetzt euch mal in die Lage von Gazprom. Aus deren Sicht ist es ja egal, ob sie uns die vereinbarte Gesamtmenge jetzt liefern, oder über den Winter verteilt. Gleiche Lieferung unterm Strich, gleiche Bezahlung. Aber was passiert, wenn Gazprom jetzt alles geliefert hätte und das nicht bremst? Daran können wir erkennen, was Gazprom glaubt, was hier passiert. Dann verkaufen unsere Spekulanten oder Geschäftemacher das Gas nach Asien weiter, machen einen fetten Reibach, und das Heiz-Erdgas muss dann teuer auf dem Spotmarkt gekauft werden. Das können sich viele Leute nicht leisten, die frieren dann. Wer kriegt den Ärger ab? Gazprom. Gazprom ist jahrzehntelang von der Ukraine und Polen bestohlen worden. Die kennen das Spiel. Die wissen, wie das ausgeht. "Unsere armen Bürger frieren!!!"
Wenn Gazprom also jetzt nicht mehr als vereinbart liefert, dann tun sie damit indirekt alles was sie tun können, damit hier im Winter niemand erfrieren muss. Natürlich kann Gazprom nicht verhindern, dass unsere Energiemafia uns trotzdem über den Tisch zieht, und wenn ihr kurz auf die Gaspreise guckt, dann seht ihr: Genau das passiert gerade. Obwohl die billig von Gazprom einkaufen können, erzählen sie uns was von steigenden Erdgaspreisen und erhöhen ihre Endkundenpreise.
Wartet, gibt noch ein Wärzchen an der Geschichte. Die Dimensionen der Abzocke. RT sagt, die Verträge mit Gazprom sind über 220 Euro pro pro 1000 Kubikmeter. Der Spotmarktpreis hat gerade die 1000-Dollar-Marke gerissen.
Nicht nur zockt uns also hier nicht Gazprom ab gerade. Gazprom sind die einzigen, deren Verhalten darauf ausgelegt zu sein scheint, bei uns im Winter auch für die Ärmeren Heizen erschwinglich zu halten.
Wie kann denn das sein, wenn wir alles Gas, das wir brauchen, billig von Gazprom kriegen, dass dann der Spotmarktpreis über 1000 Dollar steigt?
Tja, das liegt an der Gasmarktliberalisierung. Der Wikipedia-Artikel ist recht lang und listet auf, wie fraktal verkackt und schädlich für die Kunden das alleine in den ersten Jahren war. Wie ihr seht ist das nicht besser geworden seit dem. Bedankt euch mal bei den Markt- und Deregulierungsfetischisten von CDU und FDP.
Oh aber ja! Selbstverständlich war es mal wieder die CDU, die die politische Verantwortung trägt! Was habt ihr denn gedacht? Aber hey, ist ja bald Wahl.
Wofür braucht Australien noch gleich U-Boote? Wahrscheinlich zur Flüchtlingsabwehr. Wer weiß.
Jedenfalls waren die Verhandlungen jetzt endlich so weit, dass Australien einen Kaufvertrag unterschrieben hatte. Die Franzosen fahren ihre Produktionskapazitäten hoch, binden Kapital.
Da kommen die Amerikaner aus dem Nichts und verkünden eine neue Militärallianz mit ihren Five-Eyes-Kumpels. Also eigentlich nur mit Three-Eyes: Mit den Briten und Australien. Die anderen beiden Eyes, Kanada und Neuseeland sind nicht dabei. Teil der Allianz ist, dass die Amis den Australiern zu ein paar nuklear betriebenen U-Booten verhelfen wollen.
So, was man jetzt über U-Boote wissen muss: Ein Dieselantrieb hat den Nachteil, dass er Abgase produziert und Frischluftzufuhr braucht. Beides ist unter Wasser nicht so prall. Daher haben Diesel-U-Boote üblicherweise Akkus an Bord, die sie mit dem Diesel laden, und die sie dann ein bisschen vorantreiben können, wenn sie untergetaucht sind. Aber halt nicht sonderlich lange.
Ein nuklear betriebenes U-Boot hingegen kann praktisch die ganze Zeit unter Wasser bleiben. Strategisch gesehen ein so ungeheurer Vorteil, dass man die ganzen Nachteile in Kauf nimmt, z.B. dass aus Platzgründen da kein Druckwasserkreislauf in Frage kommt, sondern man einen Reaktor mit Natriumkreislauf braucht. Ein Natriumkreislauf hat den Vorteil, dass es bei so hohen Temperaturen läuft, dass man keinen hohen Druck braucht wie bei Siedewasserreaktoren. Dadurch ist ein Reaktor auf dem Platz in einem U-Boot überhaupt erst baubar. Sie haben aber Nachteil, dass sie bei so hohen Temperaturen laufen, dass alleine schon ein Problem ist, Rohre zu bauen, die das auf Dauer aushalten. Wenn da irgendwo ein Leck auftritt, und das flüssige Natrium mit Sauerstoff zusammenkommt, dann brennt es und ist auch praktisch nicht löschbar, denn es reicht der Sauerstoff in Wasser, um den Brand am Leben zu halten.
Aber egal. Australien bekam von den Amerikanern das Angebot für U-Boote mit Atomantrieb und hat daraufhin den Franzosen den bereits unterschriebenen Vertrag gekündigt. So von heut auf morgen.
Das hat die Franzosen so erzürnt, dass sie erstmal ihre Botschafter zurückgerufen haben. In der Diplomatie ist das so ziemlich die höchste Eskalationsstufe, die man erst anfasst, wenn man die Stufen davor ausgeschöpft hat. Nicht so die Franzosen. Die sind direkt auf die höchste Stufe gesprungen.
Und zwar mit beiden Ländern. Wenn sie angenommen hätten, dass man da mit Australien noch was kitten kann, hätten sie vielleicht nur den US-Botschafter zurückgezogen.
WIE stinkig die Franzosen sind, kann man jetzt sehen: Die EU verhandelte gerade ein Handelsabkommen mit Australien, das ist jetzt wohl auch tot. Stimmt ja auch irgendwie. Wer unterschriebene Verträge einfach zerreißt, mit dem kannst du keine Handelsabkommen machen. Der fühlt sich an die wahrscheinlich auch nicht gebunden dann.
So aber wartet mal. Was ist denn mit Kanada und Neuseeland? Fühlen die sich nicht auch verarscht jetzt? Oh aber ja! Neuseeland hat erstmal angesagt, dass die U-Boote nicht durch ihre Gewässer fahren dürfen.
Was wir hier gerade also sehen ist ein Zerbrechen der Five Eyes.
Übrigens war der Hintergrund dieses Vorgehens der Amerikaner ja der gute alte Antikommunismus. Die USA hatten Angst vor China und wollten da mal ein Zeichen setzen.
Zwischen den USA und China gab es ja unter Trump einen Handelskrieg, und es gibt schon länger Spannungen um Taiwan, und im südchinesischen Meer kommt es auch alle Nase lang zu Provokationen der Amerikaner gegen die Chinesen, die dann ihre Marine aufgestockt haben und künstliche Inseln als Militärstützpunkte gebaut haben. Dann gibt es da noch das Projekt der Neuen Seidenstraße, mit dem China sich gerade per Eisenbahn an Europa anhängt und dabei nebenbei alle Länder auf dem Weg zu wirtschaftlich eng verbundenen Partnern macht.
Auf diplomatischer Ebene gibt es das Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, so eine Art zivile Gegen-Nato, die neben China und Russland und Ex-Sowjet-Staaten auch Indien, Pakistan und den Iran als Mitglieder hat. Die Mongolei, Afghanistan (!) und Weißrussland (!!) haben Beobachterstatus. Im Dialog sind die mit Armenien, Aserbaidschan und der Türkei. Ja, das Aserbaidschan von dem CDU-Korruptionsskandal. Aserbaidschan und die Türkei, die unsere Alternativquelle und Pipelineterminal für Öl werden sollten, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Oh und Syrien und Ägypten und die Ukraine haben auch schon Interesse bekundet. Ihr seht schon, dass sich das langsam in unsere Richtung schlängelt.
Die Amerikaner haben also völlig Recht, wenn ihnen da der Arsch auf Grundeis geht. Der Plan der Amis war ja, die ganzen Ex-Sowjetrepubliken der Reihe nach zu korrumpieren und als Hebel gegen Moskau zu verwenden. Dass Eurasien der Schlüssel zur amerikanischen Hegemonie sein würde, das wissen die Amis seit Zbigniew Brzeziński und seinem Buch The Grand Chessboard. Tja, und da haben die Amis offenbar so viel Fracksausen gehabt, dass sie all diese absehbaren Brüche in ihren existierenden Bündnissen in Kauf genommen haben, Hauptsache jemand legt China mal ein paar Steine in den Weg bei ihrer unaufhaltbar scheinenden Expansion auf allen Fronten. Wer weiß, wie lange Taiwan noch zu halten ist.
Update: Es gibt ja diese alte Beobachtung, dass die Amis aus einer Poker-Tradition kommen, und die Russen aus einer Schach-Tradition. Das kann man dann wohl erweitern: Die Chinesen kommen aus einer Go-Tradition. Da kommst du mit auf gute Karten hoffen und Bluffen als Gegenstrategie nicht weit, wenn die dich systematisch umzingeln und dann die Luft abwürgen.
Die Beobachtung ist aber auch deshalb wichtig, weil Poker ein kurzes Spiel ist, dass man häufiger spielt, und am Ende ist wichtig, wer insgesamt am besten war. Schach und besonders Go sind vergleichsweise lange Spiele, wo man langfristige Strategien innerhalb einer Partie braucht. Die haben die Amis halt eher nicht. Die sehen die Welt eher als Reihe von kurzfristigen Scharmützeln, während China 100 Jahre in die Zukunft plant.
Update: Oh, mir schreiben gerade ein paar Leser, dass ich da nicht auf dem aktuellen Stand war mit den Natrium-Reaktoren. Wikipedia schreibt:
Heutige U-Boote verwenden ausschließlich Druckwasserreaktoren.
Update: Leser weisen noch darauf hin, dass Australien bisher keinerlei Nuklearkram hat. Keine Kraftwerke, keine Brennstoffherstellung, keine Lagerung, nichts. Wenn die Amis denen jetzt also eine Tech-Transfusion geben, dann bleiben die Australier auf Jahrzehnte von den USA komplett abhängig in der Angelegenheit.
Ironischerweise hat Australien das den Franzosen zu verdanken, denn deren Kernwaffentests im Pazifik waren der Zündfunke für die australische Antiatombewegung.
Update: Oh, stellt sich raus: Die Nummer ist noch abgefuckter!
Dass der Deal - laut der australischen Regierung - nicht stattfinden kann, weil die französischen U-Boote dieselbetrieben sind und dies im Einsatz gegen die chinesischen Atom-U-Boote ein Nachteil sei, hält man in Paris für ein vorgeschobenes Argument. Denn auf Wunsch hätte man auch nukleare Technologie liefern können.
ACH NEE! Da müssen die Australier ja mächtig unter Druck durch die Amis gewesen sein! Krass.
Update: Der australische Verteidigungsminister sagt, die französischen Nuklearuboote hätten alle zehn Jahre mit neuen Brennelementen bestückt werden müssen, während die Amis mit waffenfähigem Uran tanken und die Initialbefüllung für die ganze Lebenszeit von 33 Jahren hält. Mit anderen Worten: Der Deal mit den Amis war weniger "hier habt ihr ein paar Boote" und eher so "wollt ihr in den Klub der Länder, die atomwaffenfähiges Uran haben dürfen"? Man beachte den Kontrast zum Iran, dem man nur unterstellte, er wolle auch waffenfähiges Uran anreichern. Die nächste Frage ist natürlich, was man dann nach 33 Jahren mit den Booten macht. Nehmen die Amis die zur Entsorgung zurück? Was wenn man die noch ein paar Jahre länger einsetzen wollte?
Update: Ein Leser schickt mir gerade Text von hinter einer FAZ-Paywall. Die schreiben da, dass Frankreich von sich aus den Australiern Atomantrieb verkaufen wollte, weil das auch die Reichweite der Ubootflotte deutlich erhöht. Aber die Amerikaner (!) hätten damals interveniert, denen nur konventionelle Antriebe zu verkaufen. Daraufhin mussten die Franzosen ihre schönen Boote teuer und langwierig überhaupt erstmal auf Diesel umrüsten, was das Projekt um Jahre zurückwarf. Und jetzt hat Australien offenbar den Franzosen gesagt, sie würden den Vertrag wegen der langen Bauzeiten kündigen. Gut, da würd ich an Stelle der Franzosen auch echt ungehalten werden. Was für eine Frechheit.
Ich pack ab jetzt Deppen, die mir Telegram-Talking-Points schicken, direkt ins Killfile.
Aktueller Desinformations-Höhepunkt: Angeblich habe Ivermectin die indische Provinz Uttar Pradesh vor Covid gerettet. Quelle ist ein Artikel aus dem Mai (!) diesen Jahres, als die örtliche Regierung das verkündete.
Wie ist die Datenlage für diese Behauptung? Nun, es gibt keine. Diese Provinz hat im Kampf gegen Covid einmal alles verkackt, was sie verkacken konnten. Es gibt einen Wikipedia-Artikel zu deren Covid-Verkacken.
Das war so das übliche, was die verkackt haben. Zu wenig Fälle ausgewiesen, zu wenig Impfstoff, furchtbare Zustände in den Covid-Krankenhäusern. Was tat die Regierung im Panikzustand also? Verteilte Ivermectin, damit es wenigstens so aussieht, als täten sie was.
Hat das geholfen? Dafür gibt es keine Indizien. Deren Covid-Fälle gingen runter, aber nicht wegen Ivermectin sondern weil sie einen Lockdown gemacht haben, so richtig volles Programm inklusive Ausgangssperren. Die wurden jetzt (!) erst gelockert vor ein paar Tagen.
Glaubt die Regierung, Ivermectin hätte sie gerettet? Nein. Das sieht man ganz gut daran, dass sie mit Hochdruck eine Impfkampagne fahren. Achtung: Die rechnen da in Crore, das ist ein Hindi-Wort für 10 Mio. 9 Crore sind also 90 Mio. Der Wert mit den 9 crore war am 16. September. Am 20. August waren es noch 6 crore.
Aber vergessen wir mal die ganzen Daten und Fakten für einen kurzen Moment.
Die Covidioten, die bei uns hinter der Regierung eine massive Verschwörung wittern, die uns alle umbringen will, die kein Wort glauben, das aus einem Regierungsmitarbeiter kommt, … die haben keine Sekunde gezögert, den Ivermectin-Bullshit der gerade massiv versagenden Regionalregierung einer obskuren indischen Provinz zu glauben. Und im Gegensatz zu unseren Regierungsleuten haben die Inder nicht mal so getan, als gäbe es eine ordentliche wissenschaftliche Studie. Das war einfach eine Runde Wahlkampf-Bullshit des Gouverneurs und basierte auf dem Bauchgefühl einer Regierung, die mit dem Rücken zur Wand stand, und jetzt dringend zeigen musste, dass ihnen das nicht völlig entglitten ist. DENEN haben die Covidioten geglaubt.
Kurze Durchsage an der Stelle: Der nächste, der mir einen Link von gatewaypundit oder tkp.at schickt, landet direkt im Killfile.
Nazi-Glorifizierungen? Auf Wikipedia? Ich meine, ich wusste ja, dass Wikipedia keine Enzyklopädie sondern Beschäftigungstherapie für Bullys ist, die sich da gegenseitig im Kreis das Leben zur Hölle machen. Aber Nazi-Glorifizierungen? Das ist ja schon ein bisschen krass.
Hier sind zwei Absätze, die mich gerade echt umgehauen haben. Es geht um den Artikel zu Arthur Nebe, einem der Putschisten vom 20. Juli 1944. Ihr werdet ja hoffentlich in der Schule gelernt haben, dass das keine guten Menschen waren, die Hitler aus Humanismusgründen weghaben wollten.
Apart from his role in the plot, Nebe’s main claim to notability is that he came up with the idea of turning vans into mobile gas chambers by piping in exhaust fumes. The article acknowledges both of these facts, along with the detail that Nebe tested his system on the mentally ill. But it also says that he worked to “reduce the atrocities committed,” going so far as to give his bloodthirsty superiors inflated death totals.
Ein Massenmörder mit einem Herz aus Gold!!1![...] She checks the footnotes. The claim is attributed to War of Extermination, a compendium of academic essays originally published in 1995.Coffman knows the book is legit, because she happens to have a copy on loan from the library. When she goes to the cited page, she finds a paragraph that appears to confirm all the Wikipedia article’s wild claims. But then she reads the first sentence of the next paragraph: “This is, of course, nonsense.”
Wow.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der DDR ab 1953 eine gesetzliche Impfpflicht, die bis 1970 sukzessive ausgeweitet wurde: Neben den Pocken wurde unter anderem gegen Tuberkulose (1953), Kinderlähmung (1961), Diphtherie (1961), Wundstarrkrampf (1961) und Keuchhusten (1964, dann in Form des DTP-Impfstoffes) verpflichtend geimpft, ab 1970 war auch die Impfung gegen Masern gesetzlich vorgesehen.Ja gut, die DDR war ja auch ein fieses Unrechtsregime!!1! Wie war denn das im Westen?
In der Bundesrepublik gab es von 1946 bis 1954 auch eine Impfpflicht gegen Diphtherie und Scharlach,[2] zudem bestand in den Jahren 1949 bis Ende 1975 eine allgemeine Impfpflicht gegen die Pocken. [...] Das Bundesverwaltungsgericht entschied allerdings schon 1959, dass die Impfpflicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. [...] Rechtsgrundlage für die Impfpflicht ist seit 2001 § 20 Abs. 6 und Abs. 7 Infektionsschutzgesetz, der die Einführung der Impfpflicht über eine einfache Rechtsverordnung vorsiehtMit anderen Worten: Nicht nur ist das nicht demokratiegefährdend, es ist sogar grundgesetzkonform. So konform gar, dass es bloß einer einfachen Rechtsverordnung bedarf.
Wartet, geht noch weiter!
Am 11. April 2019 beschloss das Land Brandenburg als erstes Bundesland die Einführung der Masern-Impfpflicht für Kinder nach § 20 Abs. 7 IfSG.[13][14] Am 14. November 2019 wurde die Einführung einer bundesweiten Impfpflicht gegen Masern für Kinder und Personal in Gemeinschafts- oder Gesundheitseinrichtungen wie beispielsweise Kindertagesstätten und Schulen durch eine entsprechende Änderung von § 20 Abs. 8 des Infektionsschutzgesetzes vom Bundestag beschlossen (Masernschutzgesetz).Nicht nur ist es konform, wir haben aktuell eine Impfpflicht!
Man kann sicher aus diversen Gründen gegen die Impfpflicht sein. Aber dann zieht euch bitte ein paar nicht direkt beim ersten Betrachten zerfallende Argumente dafür aus dem Arsch.
Das war 2008.
Jetzt haben sie das wieder zurückgezogen.
Jemand hat die offensichtliche Beobachtung gemacht, dass wenn die Polizei Sicherheitslücken sammeln und Trojaner installieren darf, dass dann dieses Grundrecht wertlos ist. Daraufhin hat der 1. Senat diese Verfassungsbeschwerde abgewiesen. Begründung:
Zwar besteht eine grundrechtliche Schutzpflicht; betroffen sind das Fernmeldegeheimnis und die grundrechtliche Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Dass die daraus folgende Schutzpflicht verletzt sein könnte, haben die Beschwerdeführenden jedoch nicht in der erforderlichen Weise begründet.Ja gut, der Beschwerdeführer weist darauf hin, dass der Apfel auf den Boden fällt. Aber das heißt ja nicht, dass der Beschwerdeführer die Schwerkraft ausreichend begründet hat!1!!
Die Beschwerdeführenden haben nicht hinreichend dargelegt, dass diese grundrechtliche Schutzpflicht verletzt sein könnte.Nee, natürlich nicht! Seit wann gefährdet das die Vertraulichkeit oder Integrität von IT-Systemen, wenn jemand Sicherheitslücken hortet und Trojaner installiert?!
Und puff ist es weg, das neue Grundrecht. Verbrannte Erde. Sieht aus wie wenn die Nato aus Flugzeugen Demokratie abgeworfen hat. Ein rauchender Krater.
Stellt sich raus: Der Serienmörder hat zufällig denselben Namen, aber Wikipedia hatte kein Foto von dem. Also hat Google hat irgendein anderes Foto genommen!1!!
Diese Tech-Bros immer, ey.
Da ist ja schon die Prämisse wunderbar, aber passt mal auf, was sein Kernargument ist:
The Green Party is acting contrary to the interests of their own country because they are “an arm of the US internationalist elite,” the CDU politician insisted.
Wenn euch die Punchline nicht direkt klar ist: Wikipedia über Max Otte:Außerdem ist er Mitglied der Atlantik-Brücke, der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, des American Council on Germany, des German-American Business Club und der Deutschen Gesellschaft für angewandte Typologie.Warte, und DER wirft ANDEREN vor, sie seien den Amis zu weit in den Arsch gekrochen? Wat?!
Für den Essay „Toward an Open World Order“ aus dem Jahr 1988 erhielt Otte den Preis der Mont Pelerin Society.Bekannt aus der Tafelnummer der Anstalt!
Update: Hahahaha, ein Leser hat mir gerade noch diesen schlecht gealterten Tweet von Max Otte geschickt:
Endlich: die #BaFin geht gegen das oftmals antideutsche Blatt #FinancialTimes vor. #Wirecard ist ein wichtiges #deutsches Unternehmen in einem Zukunftsmarkt und unsere Behörden sollten es gegen Manipulationen schützen. #Wirtschaftskrieg
Der war hier schon im Blog, weil er eines Tages entschied, seinen Job ernst zu nehmen, und die Causa Assange mal zu prüfen.
Daraufhin betrat er Neuland und besuchte Assange persönlich, weil ihm auffiel, dass die offiziellen Quellen alle aus voreingenommenen Quellen kamen, die ihm ins Gesicht logen, damit ihr Verhalten in ihre eigene Story der Realität passt.
Nun, der Melzer wirkt jetzt völlig desillusioniert, nachdem er die Blaue Pille geschluckt hat. Er dachte sich, er findet vielleicht im Schrank ein Portal nach Narnia, aber was er fand war eher ein Palantir mit direktem Blick nach Barad-dûr.
In dem Artikel geht es um einen Online-Vortrag Melzers beim ÖJC anlässlich seines frisch veröffentlichten Buchs über die Causa Assange.
Melzer beschreibt, wie er alle diplomatischen Wege gegangen ist, und die Leute ihm ins Gesicht gelogen haben, und ihm alle für die Ausführung seines Jobs benötigten Informationen verweigert haben.
Als er trotzdem Beweise gesammelt hat, haben sie ihn mit diplomatischen Hohlphrasen abgewimmelt. Wenn er das Informationsfreiheitsgesetz anwendet, kriegt er geschwärzte Dokumente.
Und so bleibt ihm am Ende das Fazit, dass der angebliche Rechtsstaat eine Illusion ist. In Schweden wurde Assange Opfer der Willkür US-willfähriger Behörden, die ihn für eine Gefahr hielten, und daher einen Vergewaltigungsvorwurf herbeilogen. In Großbritannien dauerte die Verurteilung wegen Kautionsflucht eine Viertelstunde, von einem fairen Verfahren und Verteidigungsrechten kann keine Rede sein.
Das ist ja alles weitgehend bekannt. Wieso ich das jetzt ins Blog nehmen, ist folgender Satz:
"Es geht nicht um eine böswillige Verschwörung", glaubt der Jurist. Er sehe eher die "Banalität des Bösen" am Werk, zitierte Melzer Hannah Arendt.Und DAS, meine lieben Leser, ist mal die krasseste Beobachtung, die man an der Stelle machen kann. Die Banalität des Bösen ist ein Begriff von Hannah Arendt, eine vor den Nazis in die USA geflohene deutsche Jüdin, die dann Prozessbeobachterin beim Eichmann-Prozess war. Sie schrieb darüber ein Buch, in dem sie sich damit auseinandersetzt, wie das alles so geschehen konnte, und ihr Untertitel und Erklärungsversuch ist, dass wir es hier mit einer Banalität des Bösen zu tun haben bei den ganzen Nazi-Funktionären. Ich zitiere mal Wikipedia:
„In dem Bericht kommt die mögliche Banalität des Bösen nur auf der Ebene des Tatsächlichen zur Sprache, als ein Phänomen, das zu übersehen unmöglich war. Eichmann war nicht […] Macbeth […]. Außer einer ganz ungewöhnlichen Beflissenheit, alles zu tun, was seinem Fortkommen dienlich sein konnte, hatte er überhaupt keine Motive.“ Niemals hätte er seinen Vorgesetzten umgebracht. Er sei nicht dumm gewesen, sondern „schier gedankenlos“. Dies habe ihn prädestiniert, zu einem der größten Verbrecher seiner Zeit zu werden. Dies sei „banal“, vielleicht sogar „komisch“. Man könne ihm beim besten Willen keine teuflisch-dämonische Tiefe abgewinnen.Mit anderen Worten: Der Uno-Folterbeauftragte Nils Melzer vergleicht hier die Behörden in Europa heute mit Adolf Eichmann bei der Judenvernichtung.
Da wird klar, wie verletzt der Mann ist, dass seine Ideen von Rechtsstaat und Menschenrechten sich in der Praxis so als eine Illusion herausstellen.
Wow.
Übrigens, was ich auch auffallend fand: Er findet auch, das Assange nur ein Aspekt des Problems ist. Er erwähnt auch die Crypto AG und den BND-NSA-Skandal namentlich.
Wenn er mehr mit Deutschland zu tun hätte, würde er sich wahrscheinlich mehr Sorgen wegen des "Verfassungs""schutzes" machen als wegen des BND.
Von Amazon?
Nee, von von Microsoft!
So hat sich Oracle das aber nicht vorgestellt, damals als sie Java gekauft haben. Die dachten, sie haben jetzt den Goldesel gekauft. Alle Welt in der Industrie macht ihre lahmarschige Gammelbloatware mit Java. Was da für Support-Kohle zu machen ist! Und Infrastruktur könnte man anbieten!
Und dann kam raus, dass die Leute gar keinen Support im herkömmlichen Sinne brauchen. Die brauchen bloß regelmäßige Security-Patches. Da kannste ja schlecht Geld für nehmen, wenn es das bei Sun alles kostenlos gab.
Bleibt die Infrastruktur. Stellt sich raus: Den Leuten reicht die Kombination von Lutefisk und Amorphophallus titanum, die der Webserver des Apache-Projektes sekretiert.
Hmm, dachte sich Oracle, dann schrauben wir mal an der Lizenzschraube.
Da haben sich die Leute umgeschaut, und gesehen, dass ein paar Lizenzfanatiker frühzeitig die Open-Source-Version von Sun geforkt hatten, die sie Oracle als Giftpille in den Kaffee getan hatten. Und Oracle, die geldgeilen Kapitalisten, die sie sind, hat natürlich gar nichts in die Java-Entwicklung investiert, sodass ihr Scheiß Schimmel ansetzte und OpenJDK vorbeizog und Fakten schaffte.
Oracle kam dann eines Tages auf die brillante Idee, man könnte doch einfach die Arbeit der GPL-Kommunisten nehmen und dafür "Support" anbieten (LOL!) und dann scheißt der Goldesel doch noch Dukaten. So wurde OpenJDK dann sogar offiziell zur wahren, offiziellen Java-Version.
Aber der Goldesel hatte Verstopfung. Also hat Oracle sich gedacht, wenn sie da Lizenzgeraune machen und Support nur noch kurzzeitig zur Verfügung stellen, wer länger will muss zahlen, dann löst sich die Verstopfung beim Goldesel.
Stattdessen bieten jetzt die ganzen Cloud-Provider Java-Umgebungen mit "Support" (HAHAHA) an. Und Oracle guckt schon wieder in die Röhre.
Aber hey, nicht so schlimm. Solange ihre CIA-Datenbank noch Dukaten scheißt, ist das nicht so schlimm.
Wie, wusstet ihr nicht? Dass der Name Oracle von dem CIA-Projekt kam, für das der Scheiß entwickelt wurde? Hier ist der FOIA-Kram dazu (Achtung: Link geht zur CIA). Steht sogar bei Wikipedia. Dreimal dürft ihr raten, wofür die CIA eine große Datenbank brauchte.
Die FSF hat plötzlich und überraschend gemerkt, dass sie ohne ihren Gründer, Richard Stallman, bloß eine weitere belanglose Pseudo-Organisation ist, die nichts bewegt und der Presse herzlich egal ist. Also haben sie ihn zurück in den Aufsichtsrat gewählt.
Und ah, endlich hat der Lockdown-geplagte Lynchmob wieder ein Opfer und kann sich mal so richtig als woke positionieren, schön mit schönen Rufmord-Lügen wie
Stallman werden in dem Schreiben unter anderem frauen- und transfeindliche Positionen vorgeworfen.Ah, frauenfeindlich, ja? Was ist denn der Vorwurf?
Stallman is a disgusting misogynist and known sexual harasser who licked my law professor friend’s arm from wrist to elbow when she met him and shook his hand.
Wat? OK, also sie steht da, reicht ihm die Hand, und er reicht nicht seine Hand sondern eine Zunge? Und sie kommt nicht auf die Idee, den Arm wegzuziehen? Er fängt zu lecken an, aber sie zieht den Arm immer noch nicht weg? Wat?Ich bin da vielleicht einfach nicht phantasiebegabt genug, um mir das vorzustellen. Oder vielleicht klingt das auch bloß so absurd, weil es eine Behauptung von jemandem ist, und wir nur eine Seite gehört haben?
Gibt es Zeugen? Stand da niemand daneben? Lass mich raten: Sie konnte nicht fliehen, weil sie vor Angst wie gelähmt war?
Komm, Fefe, das ist eine Jura-Professorin, wenn das so passiert ist, dann gibt das ja wohl eine der bestformulierten Klagen in der Geschichte der Jurisprudenz! Haben wir von der was gehört? Nicht?
Ja, äh, sorry, aber da erwarte ich eine bessere Faktenlage als "jemand auf Twitter sagt, ein Freund eines Verwandten habe folgende Geschichte so gut wie selbst erlebt".
Aber ok, er ist ja auch transphob, angeblich. Was ist da der Vorwurf? Die Faktenlage sieht auch da eher dünn aus. Ich zitiere:
In calling for the FSF board resignation, the petition organizers point to those comments, to the harassment complaints, to comments Stallman made about people with Down syndrome, and to his repeated comments about the singular pronoun “they,” which the petitioners refer to as “poorly disguised transphobia.”
Oh ach soooo! Die Trans-Aktivisten haben Stallman vorschreiben wollen, welche Wörter er benutzen darf, und er wollte nicht mitspielen? Na damit ist ja wohl alles klar. STEINIGT DEN TRANS-FEIND!!1!Aber komm dieses ganze Hörensagen, da wird doch ein Qualitätsverlag wie Heise nicht einfach mitmachen, oder? Na gucken wir doch mal:
In einem Appendix haben die Kritiker Beispiele gesammelt, die Stallmans Fehlverhalten dokumentieren sollen. Hier finden sich Äußerungen des GNU-Erfinders über Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen, Kinderpornographie oder auch die Empfehlung, dass schwangere Frauen Kinder mit Down-Syndrom besser abtreiben sollten. Ebenfalls wird ihm nachgesagt, dass er sich seit Langem unangemessen gegenüber Frauen verhalte.Whoa, Dude. Geht es noch schmuddeliger, Heise? DAS ist eure Zusammenfassung? Ein von Aktivisten, die Stallman versenken wollen, aus 40 Jahre öffentlicher Äußerungen zusammengepickte Liste an Dingen, und ihr habt nicht mal die Zeit gehabt, da mal reinzugucken?
Was heißt denn "Äußerungen über Sex mit Minderjährigen"? Das Strafgesetzbuch äußert sich auch über Sex mit Minderjährigen. Sind das jetzt alles Übeltäter, die das geschrieben haben?! Was Stallman ein paar Mal gesagt hat, ist dass die Altersgrenze aus seiner Sicht nach irgendwelchen moralischen Gesichtspunkten von irgendwelchen Leuten willkürlich festgesetzt wurde und nicht auf einer wissenschaftlichen Basis beruht, was man schon daran sehen kann, so Stallman, dass in verschiedenen Ländern andere Grenzen gelten. Well yeah. Wisst ihr, wer das noch sagt? Wikipedia! Verbrennt sie!!1!
Kinderpornographie ist genau so eine Chose. Vielleicht sogar noch krasser, denn bei uns ist ja inzwischen Anscheins-Pornographie verboten, d.h. wenn der Richter findet, das Modell in der Sexszene sehe aber jung aus, die könnte theoretisch auch minderjährig sein. Wohlgemerkt: Unabhängig von der Volljährigkeit der tatsächlichen Darsteller!
Was war noch? Oh ja. Down-Syndrom. Stallman hat angeblich mal etwas in die Richtung gesagt, dass Mütter Down-Kinder ja abtreiben sollten. Kann man eklig finden, kann man zustimmen. Ich persönlich bin sehr froh, nie vor der Entscheidung gestanden zu haben. Ich kann beide Varianten verstehen. Ich weiß nicht, ob euch klar ist, wie viele Abtreibungen es nach Down-Syndrom-Diagnose gibt anteilig. Es gibt da ausreichend viel Nachfrage, dass debattiert wurde, ob die Krankenkasse den Bluttest übernehmen sollte. Das ist also keine ekelige Einzelmeinung eines Unabomber-Typen hier sondern Meinung einer substanziellen Teilmenge der Bevölkerung. Hört also mal bitte auf, da auf Stallman zu zeigen.
War noch was? Oh ja.
"Ebenfalls wird ihm nachgesagt". Hey, wisst ihr, was diesem Heise-"Journalisten" nachgesagt wird? Nicht? Gut so. Denn das ist Schmuddel-Rufmord der übelsten Sorte und daran sollte sich niemand beteiligen.
Für mich ist die Sache daher ziemlich klar. Hier will mal wieder ein Woke-Lynchmob auf Kosten von Dritten Empörungs-Olympiade spielen. Am besten immer im Namen von Dritten. Soweit kommt es ja noch, dass man tatsächlich jemanden finden muss, der beleidigt wurde. Nein, nein, solche Lynchmobs ziehen im Namen Dritter los. Genau wie damals der Ku-Klux-Klan. Die wollten ja bloß die Frauen und Kinder schützen!1!! Daher haben die sich auch immer irgendwelche angeblichen kriminellen Handlungen aus dem Arsch gezogen, die der zu lynchende Schwarze begangen haben soll.
Ekelhaft. E-kel-haft. Ich verachte solche Lynchmob-Twittertäter.
Stallman hab ich übrigens mal persönlich getroffen. Ich dachte, das sei ein Irrtum, und ein Obdachloser habe sich verlaufen. Stallman ist im Umgang auch keine einfache Person, kein klarer Sympathieträger. Das heißt nicht, dass ihr ihn lynchen könnt.
Dass ich diesen Satz überhaupt hinschreiben muss!
Widerlich, dieser Twitter-Mob.
Der hat übrigens prominente Mitglieder. Mozilla und die FSFE sind mir aufgefallen. Von Mozilla erwartet man ja schon gar nichts mehr, aber die FSFE hat sich damit voll ins Aus geschossen. Die kriegen von mir nur noch Fundamentalopposition.
Ich konnte die ja ehrlich gesagt noch nie ernstnehmen. Sind bei Stallman aufgesprungen, rennen jetzt in seinem Namen von Schnittchen-Event zu Schnittchen-Event, lassen sich die Reisen von unterinformierten Spendern bezahlen, machen immer schön "ich bin dagegen!!1!"-Statements, und haben noch keine einzige Sache erreicht, die es bis zu meinem Aufmerksamkeitshorizont geschafft hätte. Ich grübel jetzt schon zehn Minuten, ob mir irgendwas einfällt, was die FSFE erreicht hat. Was es ohne die FSFE nicht gegeben hätte.
Nee. Komme auf nichts.
Und jetzt, nach dieser Stallman-Nummer? Zumachen. Schnell zumachen, bevor sie die Free Software Community noch weiter in den Dreck ziehen mit ihrem Verhalten.
Was Stallman zu Minsky und Epstein gesagt hat, kann man übrigens selber lesen. Money Quote:
The "s" in CSAIL stands for "science". The job of scientists is to evaluate evidence and seek truth. We have a social responsibility to do that as well.
Das war hier der Kontext.> Giuffre was 17 at the time; this makes it __rape__ in the Virgin Islands.Does it really? I think it is morally absurd to define "rape" in a way that depends on minor details such as which country it was in or whether the victim was 18 years old or 17.
Wer das für eine abstoßende Idee hält, den frage ich: Schaut euch mal die Gesetze von Saudi Arabien an. Nur weil eine Sache in einem Land zu einem Zeitpunkt legal oder illegal war, heißt das noch nicht, dass man sich der Beurteilung der Gesetzeslage durch die Richter dieses Landes automatisch moralisch anschließen muss. Und zu seinem Punkt über das Alter sei auf die handliche Übersicht der Gesetzeslagen alleine in Europa verwiesen. Oder nehmt nur die Dekriminalisierung von Homosexualität. Hat sich die Dekriminalisierung eure moralische Einstellung geändert? Ich hoffe die war vorher schon auf der richtigen Seite der Frage!
Das werden die meisten von euch wissen.
Aber was der nächste schrieb, war mir zumindest völlig neu: Der Friede von Lunéville. Wir reden hier vom Jahre 1801. Das war der Friedensschluss zwischen Frankreich nach der französischen Revolution und dem Heiligen Römischen Reich. Frankreich hatte vorher die linksrheinischen Gebiete militärisch erobert, und das Reich war nach einer Ausweitung in Richtung Polen interessiert und bestand daher nicht auf der Rückgabe.
Ich zitiere mal von Wikipedia:
In den Geheimartikeln des Friedens von Campo Formio bestätigte 1797 auch Kaiser Franz II. Frankreich das Recht auf die Inbesitznahme der linksrheinischen Gebiete. Die deutschen Staaten sollten dafür im Gegenzug mit rechtsrheinischem Kirchenbesitz entschädigt werden (Säkularisation). Im Frieden von Lunéville wurde die Entschädigungszusage (Artikel 7) erstmals öffentlich bekannt.Ja, meine Damen und Herren. Es geht hier um Napoleon. Der hatte in Frankreich einen Deal mit der katholischen Kirche gemacht. Also die Art von Deal jetzt, wo eine Seite der anderen eine Schusswaffe an die Schläfe hält.
In diesem Vertrag, den Napoleon als Vertreter der Ersten französischen Republik und Kardinal Ercole Consalvi als Vertreter Papst Pius VII. unterzeichneten, erkannte der Papst die Französische Republik, den Zivilstand der Katholischen Kirche und die von Napoleon angeordnete Entlassung aller Bischöfe an.Schon krass, wie schwach die katholische Kirche damals war:
Pius VII., der später, 1804, zur Mitwirkung an der Kaiserkrönung Napoleons genötigt wurde und im Streit mit dem Kaiser 1806 bis 1814 in Gefangenschaft geraten sollteWhoa.
So, diese Zustände sahen jedenfalls die deutschen Fürsten, und dachten sich anlässlich des Friedens, in dem Deutschland auf die linksrheinischen Ländereien verzichtete: Dann greifen wir doch mal der katholischen Kirche in die Taschen, die können sich gerade nicht wehren.
Ergebnis:
Diese Säkularisation wird 1803 mit einem Reichsdeputationshauptschluss in die Tat umgesetzt. Zwei geistliche Kurfürstentümer, neun Hochstifte und mehr als 40 Abteien werden aufgelöst, 45.000 Quadratkilometer Land wechseln ihren Besitzer, und etwa fünf Millionen Menschen haben einen neuen Landesherrn. Die beiden Kirchen bekommen von Gewinnern der Säkularisation eine Entschädigung, über deren Höhe in der Folgezeit entschieden wird.Ja und diese Entschädigung wird bis heute gezahlt, von unseren Steuergeldern, in Höhe von 549 Millionen Euro.
Wat
Sie sind ja auch in einem fetten Interessenkonflikt. Sie können den Leuten ja nicht beibringen, Dinge im Internet nicht mehr einfach zu glauben. Denn das ist ja deren eigenes Geschäftsmodell: Die Quelle der Wahrheit zu sein.
Ich hab mich da gerade über diesen Test der SNV aufgeregt. SNV sagt euch nichts? Klingt unseriös? Nach Neue Soziale Marktwirtschaft? Ein weiteres Industrie-U-Boot? Guckt selbst. Ist nicht ganz so furchtbar wie INSM aber so richtig überzeugen tut mich das nicht.
Aber eigentlich geht es mir gerade nicht darum, wer das sagt, sondern was sie sagen.
Und damit sind wir gleich doppelt auf dem Punkt, um den es mir ging, denn dieser "Test" bringt im Wesentlichen dieselben Talking Points wie man generell von Pressevertretern kriegt. Im Wesentlichen der Verweis auf Autoritäten statt auf inhaltliche Aussagen.
Ich hätte ja gesagt: Fragt euch, ob das inhaltlich plausibel ist, und wie ihr das prüfen könntet. Dann prüft es.
Die sagen: Vergesst den Inhalt. Wichtig ist, wer es sagt. Identity Politics 3.0 sozusagen.
Ja aber Fefe, fragt ihr jetzt, woran erkenne ich denn, dass eine Quelle vertrauenswürdig ist?
Der Test geht hier rein nach Äußerlichkeiten. Ist ein Banner dran, dass das Werbung ist? Dann nicht. Ist ein Banner dran, dass das Fake News ist? Dann nicht. Ist ein Banner dran, dass der Autor bei einer Firma kauft, die Geld damit macht, was er dir gerade aufschwatzen will? Dann nicht.
Kurz gesagt: Du bist ein Dummchen. Probier gar nicht erst irgendwas selbst zu verstehen. Traue lieber dem Boten. Bekannte Boten sind besser. Außer, äh, außer "bekannt" heißt "hat viele Likes / Subscriber / Follower". Äh, außer das ist jemand von uns seriösen Journalisten, da sind viele Follower gut!1!!
Das führt am Ende immer in den Ruin, solche Geschichten. Was genau ist die Bedeutung des blauen Häkchens bei Twitter? Heißt das, dass der vertrauenswürdig ist? Wer entscheidet denn, wer vertrauenswürdig ist?
Wer macht eigentlich die Fake News-Banner auf Facebook? Sind die eigentlich vertrauenswürdig? Wer entscheidet denn, wer vertrauenswürdig ist? Facebook?!
Tja und dann kommen wir beim denkwürdigen Teil mit Russia Today raus, die man laut dieses Tests aus zwei Gründen ablehnen soll: Erstens weil es ein Staatssender ist, und zweitens weil da ein Wikipedia-Banner drunter ist unter dem RT-Video, dass die vom russischen Staat finanziert werden. Ja, äh, die Deutsche Welle ist auch ein Staatssender. Bleibt als Kriterium die Wikipedia-Banner.
Wer tut die da eigentlich hin? Wikipedia ja wohl nicht, oder? Oder ist Wikipedia jetzt für die Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Nachrichtenquellen zuständig? Die kriegen ja nicht mal bei ihren eigenen Artikel hin, für hohe Glaubwürdigkeit zu sorgen! Vergleicht mal RT und Radio Free Europe bei der Wikipedia. Fällt euch was auf?
Aber mehr als "Staatssender" und "Wikipedia-Banner" fällt denen da halt nicht ein.
Es gibt da auch noch eine Sektion, wo man Meinung von Nachrichten unterscheiden soll. Lasst mich das mal ergänzen. "RT ist doof aber ARD ist glaubwürdig" ist eine Meinung, keine Nachricht. Glaubwürdigkeit ist subjektiv. Die kriegt man nicht per Fiat sondern die muss man sich erarbeiten. Indem man propagandafreien Journalismus macht. Jahrelang.
Aber selbst dann kann es sein, dass man unterliegt. Die wesentlichen Optionen sind:
Beide haben Vor- und Nachteile. Der zweite Ansatz ist attraktiv, weil man da weiß, dass man belogen wird, aber sich zutraut, das auf seiner Seite wieder rauszurechnen. Das ist in der Praxis aber leider häufig ein Fehlschluss. Eine Schwachstelle im Menschen. Menschen, die sich in einem System aufhalten, nehmen grundsätzlich an, dass sie in der Lage sind, das System zu beurteilen und Probleme zu kompensieren.
Juristen glauben an das Rechtssystem, und dass sie wenn es hart auf hart kommt gewinnen können. Programmierer glauben an die Software, und dass sie wenn es hart auf hart kommt debuggen können. Und wir alle glauben an die Nachrichten, und dass wir wenn es hart auf hart kommt Fake News erkennen können.
Ist alles eine Fehleinschätzung, aber möglicherweise in der Praxis immer noch besser als irgendeinem "vertrauenswürdigen" Sender einfach zu glauben.
Update: Oh und was ich ganz vergaß: In dem Test soll man auch WDR und ZDF als öffentlich-rechtlich erkennen, man kriegt vermittelt, dass öffentlich-rechlich = unabhängig, vertrauenswürdig und gut, und sie wollen als Antwort haben, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin unabhängigen Journalismus macht.
Oh, und: "Ich leite grundsätzlich keine Nachrichten weiter" wollen sie nicht als Begründung dafür haben, dass man eine Falschmeldung nicht weiterleitet. Auch "Ich glaube, dass meine Freund:innen das Thema nicht interessiert" akzeptieren sie nicht. Insofern ist das weniger ein Test und mehr eine Konditionierung auf unkritischen Medienkonsum der "guten" Medien in meinen Augen.
Nach seiner Tätigkeit bei TNS Emnid, wo er für den Aufbau eines Verfahrens zur Messung von Internet-Reichweiten für den Branchenverband AGOF verantwortlich war, das 2006 mit dem Preis der deutschen Marktforschung ausgezeichnet wurde[1], entwickelte er 2005/2006 bei TNS Infratest ein Targeting-System für Onlinewerbung auf der Basis eines automatisierten Profilings, das u. a. bei United Internet Media, dem Konzern zu dem u. a. die Portale gmx.de und web.de gehören, unter dem Namen TGP zum Einsatz kam.Op-ti-male Wahl für ein Projekt im Gesundheitswesen.
Neben den industriellen Aspekten beteiligt sich Noller auch an der sog. Post-Privacy-Debatte und beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern das klassische Modell des Datenschutzes überhaupt noch auf heutige Nutzungs-Szenarien im Internet und bei Big-Data Szenarien angewendet werden kann.[7]Ja genau. Privatsphäre ist eh tot. Kommt in unsere Blockchain!
Überdies beschäftigt sich die ubirch GmbH mit der apparativen Messung von Emotionen, die mithilfe von Verfahren des maschinellen Lernens ausgewertet werden.Wait, what!?
Der Hebesatz ist im Gemeindesteuerrecht die Bezeichnung für einen Faktor, der zur Ermittlung der Steuerschuld mit dem Steuermessbetrag multipliziert wird. In Deutschland ist ein Hebesatz bei der Gewerbesteuer (§ 16 GewStG) und der Grundsteuer (§ 25 GrStG) vorgesehen. Er ist somit ein Instrument, mit dem die Gemeinden in Deutschland die Höhe der ihnen zustehenden Gemeindesteuern beeinflussen können.Mit anderen Worten: Das ist eine Stellschraube für Gemeinden, um auf ihr Steuereinkommen Einfluss zu nehmen.
Ich erwähne das, um einen Leserbrief zu Greensill bringen zu können:
Bei Greensill war u.a. die Gemeinde Monheim (am Rhein) finanziell beteiligt. Moment mal Monheim, Monheim ... das war doch die Gemeinde, deren jung-dynamischer Bürgermeister mit seiner Genialität alle Schulden in kurzer Zeit beseitigt hat.Nicht nur da, übrigens. Die Kommunen sind praktisch landesweit hochverschuldet.Im hochverschuldeten NRW ist das schon eine Achtungsleistung!
Fragt sich nur, warum die anderen Gemeinden so blöd sind und sein Erfolgsrezept nicht einfach kopieren ...Und dann kam noch ein Update zu dem Leserbrief:Nun ja. Sein Erfolgsrezept besteht im reinsten Raubtierkapitalismus. Einfach mal den niedrigsten(!) Hebesatz für Gewerbesteuern in NRW festlegen.
Und schon kommenden die zahlenden Schäfchen ins Steuerparadies Monheim. Sprich: Man hat sich auf Kosten der übrigen Gemeinden gesund discountert.
Und hier finde ich es unglaublich passend, dass Monheim in das Geschäftsmodell von Greensill investiert hat.
ich muss mich korrigieren.Da kann ich glaube ich weiterhelfen. Die Glyphosat-Verluste zahlt mit anderen Worten also der Steuerzahler.
Monheims Nachbar Leverkusen hat sich die Schuldenabbau-Strategie abgeschaut und den Gewerbesteuerhebesatz seit 2020 von 475 auf 250 fast halbiert.Wusste gar nicht, dass es der Bayer AG so schlecht geht, dass die so subventioniert werden müssen.
Aus Kostengründen. Die Fluglinie muss sparen. Oder, wie der Chef der Luxair sagt:
"Mir mussen iwwerall no de Käschte kucken an dat hält net mam Cremant op."(Wir müssen auf die Kosten gucken und das hört beim Crémant nicht auf)
Der Luxair geet et wierklech schlecht*träneverdrück*
Falls jemand nicht weiß, was Crémant ist: Wikipedia hilft.
Update: Leserbrief:
Die Sache mit dem Crémant wurde erst Thema da es 5 (fünf) Parlamentarische Anfragen gab die dies hinterfragten!
Das sagt mehr über die Situation aus, als der arme Herr Feidt der vors Mikro gezerrt wurde, um das zu erklären, voran gingen nämlich diese 5 anfragen. In einer Pandemie!
Wikipedia über seine Kämpfe vor Gericht und die Millionen-Kopfgelder, die er mehrfach für Schmutz gegen Republikaner aussetzte, mehrfach erfolgreich.
Als ihre Errungenschaften feiert sie ihre Grant-Programme in Entwicklungslänger, ihr growth hacking, gesteigertes "reader engagement", einen Code of Conduct (der noch nicht wirkt). Alles so Vertriebler-Blablah. Wenn so Startup-Fuzzys oder Vertriebler oder Beraterklitschen gefragt werden, was sie erreicht haben, und da ist nichts. Dann kommen so Sachen wie "reader engagement".
Reader Engagement ist die Zeit, die Kunden auf der Seite verbringen. Wenn die bei einer Enzyklopädie hochgeht, dann hat sie ihr Hauptziel nicht erreicht. Dann heißt das, dass die Artikel so unverständlich waren, dass ich stundenlang Links folgen musste, um herauszufinden, was ich eigentlich herausfinden wollte. Reader Engagement ist das Gegenteil dessen, worauf die Wikipedia optimiert werden sollte.
Die nächste Frage ist, woher Wikipedia überhaupt weiß, wieviel Reader Engagement sie haben. Überwachen die mich etwa, während ich auf ihrer Site herumklicke?!
Ich habe nicht viel Hoffnung, dass das nächste Management besser wird. Offensichtlich hat die ja genau das getan, was da gewünscht war. Sonst wäre sie schon viel früher rausgeflogen.
Ich kann auch über die Behauptung nur lachen, die Wikipedia habe an Vertrauenswürdigkeit gewonnen. Nein, hat sie nicht. Die anderen Medien haben nur ihre Vertrauenswürdigkeit noch schneller abgebaut.
Ihr werdet sicher genauso schockiert sein wie ich, dass es sich dabei um "Feliks" handelt. Ihr erinnert euch? Der aus den "Geschichten aus Wikihausen"?
Stellt sich raus: von der Hahnemann-Gesellschaft. Hahnemann ist der Typ, der sich im 18. Jahrhundert die Homöopathie aus dem Arsch gezogen hat.
Normalerweise erwarte ich von Homöopathen nichts, aber diese Webseite da ist schon echt ziemlich krass. Ich zitiere mal ein paar Klopper:
Gute Nachrichten No1: Wir werden zunehmend immunkompetent gegen Covid-19.Könnt ihr ja mal selber kurz nachschlagen, was das Wort "immunkompetent" bedeutet. Ach komm, Fefe, wieso sollte ein Heilkundler kompetent genug sein, vorher mal die Wikipedia aufzumachen? Stimmt, ihr habt Recht. Nehmen wir die nächsten:
Gute Nachricht No3: Symptomlose Personen sind nicht ansteckend.Diese Behauptung ist falsch und gefährdet Menschenleben.
Gute Nachricht No5: Weltweit haben Lockdown Maßnahmen das natürliche Infektionsgeschehen nicht beeinflussen können.Diese Behauptung ist falsch und gefährdet Menschenleben.
Gute Nachricht No6: Es gibt auch 9 Monate nach Ausrufen einer Pandemie keine Evidenz der Masken, sodass diese somit verschwinden dürfen.Diese Behauptung ... hey, erkennt ihr auch ein Muster?
Aber Sekunde. Tretet mal kurz einen Schritt zurück. Wir haben hier Homöopathen, die sich über angeblich (aber nicht tatsächlich) fehlende Wirksamkeitsnachweise beschweren. Homöopathen!! Über fehlende Wirksamkeitsnachweise!!!
Oh, ach? Ist das jetzt ein Kriterium, das Homöopathen akzeptieren? Dass man Wirksamkeit nachweisen muss?
Finde ich super! Wann fangt ihr damit an, keine Mittelchen mehr zu verkaufen, für die es keinen Wirkungsnachweis größer Placebo aus randomisierten Doppelblindstudien gibt?
Das wird aber leere Regale geben im Quacksalberbedarf!
Sie behaupten weiterhin auch, dass Impfung überflüssig sei, weil Infektionen sich von alleine totlaufen (ja, nachdem sie einmal alle infiziert haben!), und reihen sich in die Phalanx der Impfgegner ein mit Geraune dass die Impfung gefährlicher sei als die Krankheit (stimmt natürlich nicht).
Reicht euch nicht? Hier ist mein persönliches Highlight:
Zum Glück hat Covid-19 eine sehr geringe Letalität (IFR < 1).IFR ist die Infection Fatality Rate. Die ist immer kleiner 1. Größer als 1 ist die nie, und 1 wäre sie nur, wenn wirklich jeder einzelne Infizierte an der Krankheit stirbt.
Meinten sie: Unter 1%?
Hey, 1%, 100%, nicht so wichtig! Wir machen hier schließlich Homöopathie und nicht Wissenschaft!!1! Ist ja nicht so als hingen da Menschenleben von ab, ob da noch zwei Nullen kommen oder nicht!1!!
Oh, ah, wartet, ich weiß, worauf ihr eigentlich gewartet habt:
Gute Nachricht No8: Homöopathie kann auch schwere Covid-19 Erkrankungen erfolgreich behandeln.Ab wann ist sowas eigentlich ein Fall für den Staatsanwalt?
Unser Weihnachtswunsch:Ich habe gute Nachrichten! Ihr seid auf dem besten Weg auf die Intensivstation: Masken, Lockdown und Impfung boykottieren, und euer Covid mit verdünntem Wasser "behandeln". Das maximiert eure Chancen!
Zutritt der Hahnemann Gesellschaft auf die Intensivstationen
m( (Danke, Marcus)
Ihr "Arbeit" bisher sprach ja auch für sich. Wer seine Gesetze "Gute-Kitas-Gesetz" und "Starke-Familie-Gesetz" nennt, der zeigt deutlich, dass hier die Schlagzeile optimiert werden soll, nicht die Güte der Kitas oder die Stärke der Familien.
Wie scheiße muss denn bitte der Rest der SPD sein, dass jemand wie Giffey nicht ausgelacht wird, wenn sie den trotz einer Betrugsaffäre um die Doktorarbeit nicht nur SPD-Landesvorsitzende sondern auch noch Regierende Bürgermeisterin (anderswo nennt man das Ministerpräsidentin) werden will. Die anderen müssen ja alle noch schlechter sein!
Auch interessant an der Sache ist, dass normalerweise die CDU Law and Order macht und die SPD soziale Themen. Wenn die Giffey jetzt Law and Order macht, dann überholt sie die CDU rechts.
Update: Ein Leser protestiert:
Ich finde Deine Formulierung 'Franziska "Guttenberg" Giffey' absolut unangebracht!
Das hat Dr. Guttenberg (er hat ja mittlerweile ehrlich promoviert) nicht verdient.
Stimmt auffallend. Tut mir leid, Herr Guttenberg!
Vor zwei Wochen gab es ein bemerkenswertes Interview in die Richtung. Da ist eine BBC-Reporterin nach Aserbaidschan gefahren und hat da den Präsidenten interviewt.
Aserbaidschan liegt am Kaspischen Meer zwischen Russland und dem Iran und hat als Nachbarn Armenien und Georgien. Mit Armenien ist Aserbaidschan im Krieg um Bergkarabach, da gab es ja diese Wochen auch wieder Nachrichten. Wenn man im Westen an Freiheit, Menschenrechte und Pressefreiheit denkt, kommt einem wahrscheinlich nicht als erstes Aserbaidschan in den Kopf.
Der Präsident ist der Sohn seines Amtsvorgängers, er fuhr bei der letzten Wahl 80% der Stimmen ein. Internationale Wahlbeobachter (u.a. OSZE) sprachen von Wahlfälschung und Einschüchterungsversuchen, sagt Wikipedia.
Da wird sich die BBC-Reporterin gedacht haben: Leichtes Ziel. Gehste hin, erwähnst ein bisschen Menschenrechtsverletzungen, haste Interview im Kasten. Zuhause applaudieren alle.
Aber der Präsident lässt sich so leicht nicht die Butter vom Brot nehmen. Hier ist das Video. Die Stelle mit der Pressefreiheit geht bei ca 19 Minuten los.
Der Präsident antwortet in auffallend gutem Englisch (man vergleiche mal mit sagen wir Oettinger) und bestreitet erstmal alles. Wir haben hier ganz viele NGOs und Presse und lassen die alle machen.
Die BBC so: Ja aber die Opposition wird doch unterdrückt!
Der Präsident so: Wen meinen Sie denn mit Opposition?
Die Frage ist nicht gänzlich unbegründet, denn was die BBC meinte war die armenische Minderheit. Mit denen befand sich Aserbaidschan zum Interviewzeitpunkt im Krieg und hatte auch Kriegsrecht ausgerufen. Kann man jetzt geteilter Meinung sein, ob man das als Opposition zählt. Das wäre wahrscheinlich wie wenn man den USA vorwürfe, die Opposition zu unterdrücken, weil sie einen aus ihrer Sicht islamistischen Terroristen an der Grenze verhaftet haben.
Der Präsident jedenfalls weiter: Bei uns haben 80% der Bevölkerung Zugang zum Internet, sagt er (Das hat mich überrascht. Da sind mehr als in Brandenburg!). Wie soll denn das gehen, fragt er, wenn 80% freien Internetzugang haben, da irgendwelche Meinungen zu unterdrücken?
Aber dann lässt er die eigentliche Bombe platzen, die die BBC-Frau offensichtlich überhaupt nicht kommen sah. Wenn wir schon über Pressefreiheit reden: Wie schätzen Sie denn die Situation mit Julian Assange ein? Wie lange musste der sich noch gleich in der Botschaft von Ecuador verstecken? Und wo ist der jetzt? Und wofür? Für journalistische Arbeit?
Ja nee, sagte die BBC, wir sind nicht hergekommen um über Julian Assange zu reden.
Ach? Ach was? Warum eigentlich nicht?
DAS muss weh tun, wenn man von einem Pseudodemokraten in Aserbaidschan vorgeführt bekommt, was man selbst eigentlich die letzten 10 Jahre mal hätte fragen müssen. Da bleibt kein Auge trocken!
Das Video wurde hochgeladen von AZERTAC, der staatlichen Aserbaidschanischen Nachrichtenagentur. Deren Slogan ist: Source of accurate and reliable news. Das ist eigentlich nie ein gutes Zeichen, wenn man das dazu sagen muss als Nachrichtenagentur :)
Der Konflikt zwischen Aserbaischan und Armenien endete übrigens nicht gut für Armenien. Die haben sich zwar auf einen Waffenstillstand geeinigt, aber erst nachdem Aserbaidschan in Armenien Land erobert hat. Daraufhin ist in Armenien der Oppositionsführer wegen angeblicher Mord- und Putschpläne gegen den Ministerpräsidenten festgenommen worden.
Die EU findet übrigens Aserbaidschan als Freund attraktiver als Armenien. Armenien ist bettelarm, Aserbaidschan hat Öl und eine Gaspipeline an Russland vorbei. Russland bemüht sich auch um gute Beziehungen zu Aserbaidschan.
Allerdings, nicht das mich hier jemand fehldeutet: Aserbaidschan ist auch unabhängig von der Frage, wer jetzt mit Opposition gemeint ist, nicht für Menschenrechte und Pressefreiheit bekannt. Die haben zwar die Europäische Menschenrechtskonvention ratifiziert aber lassen den Beobachter nicht ins Land, der die Einhaltung überwachen sollte. Reporter ohne Grenzen führt sie auf Platz 166 von 180 (Georgien: 60, Armenien: 61). Inhaltlich hat die BBC also mit ihren spitzen Fragen völlig Recht. Ist nur halt Scheiße, wenn man dann selbst nicht mit gutem Vorbild vorangegangen ist. Dann kann man da auch keine moralische Überlegenheit raushängen lassen. Vielleicht seht ihr das anders, aber mir ist das immer sehr wichtig, wenn ich Leute kritisiere.
Pass uff, Fefe, wir machen jetzt Secure Boot in der Cloud! Was genau soll da am Ende die Aussage sein?
Ihr versteht schon, dass das per Design eine virtualisierte Umgebung ist, oder? Du glaubst, du redest mit der Hardware, aber tatsächlich redest du mit einem Stück Emulator-Software, die von jemandem betrieben wird, um deine Software zu verarschen. So zu verarschen, dass sie glaubt, sie liefe auf nicht-virtualisierter Hardware.
Wer die Umgebung betreibt, in der deine Software läuft, kann auch einfach so tun als gäbe es da Hardware-Security und dir genau die Hashwerte geben, die du gerne hören wolltest!
Nicht nur das: Einer der Gründe für die Cloud ist, dass man von Hardware-Ausfällen abstrahieren kann. Deine virtuelle Maschine wird einfach auf eine andere physische Hardware umgezogen! So und jetzt denken wir alle nochmal scharf nach, was das für Remote Attestation heißt, wenn sich nach dem Booten die Hardware ändern kann, auf der der Code läuft, aber niemand sagt dem Code Bescheid. Oh, was sagt ihr? Ist alles Bullshit! Bingo! 100 Punkte für die Kandidaten!
Und was war die Antwort der Sales-Kokser? Wir machen einfach Remote Attestation durch den Hypervisor hindurch!!1! Ja, äh, ... tolle Idee! Aber woher weißt du, dass du mit dem TPM redest und nicht mit einem Emulator? Woher weißt du, dass es überhaupt ein TPM in Hardware gibt?!
Ich kläre mal auf. Das erkennst du daran, dass deine Hardware eine Hintertür-Hardware drin hat, die Management Engine, und die kann dir mit einem nur Intel bekannten Private Key signierten Kram geben. Die Signatur kannst du checken, und dann weißt du: Es war Intel. Gut, außer jemand anderen hat den Key auch. Vielleicht die US-Regierung, die übrigens der dickste Kunde ist, den ein Cloud-Provider haben kann, und um den sich gerade AWS und Azure vor Gericht streiten, so wichtig ist der. Interessenskonflikt much?
Ich bin ja auch immer wieder fasziniert, dass die Leute annehmen, wenn sie bei Amazon einen Secure Key Store klicken, dass das dann ein HSM ist. Die Leute hören, was sie hören wollen. Amazon musste ihnen nichtmal ins Gesicht lügen! Sie mussten nur einfach die Details weglassen oder ins Kleingedruckte schieben. Das reichte.
Besser noch! Amazon konnte dann als Zusatzdienstleistung ein Cloud-HSM anbieten (ein HSM ist ein Hardware Security Modul, eine Art Safe mit einem Computer drin, der unextrahierbar den Private Key hat). Ja, richtig gelesen. Ein Cloud-HSM. Mit anderen Worten: Der andere Service ist gar kein HSM. Und glaubt ihr da hätte mal einer der Kunden Fragen gestellt? Nix da!
Dieses Cloud-HSM ist natürlich auch kein HSM. Wozu die Kosten auf sich nehmen. Deine Software läuft auf einer Hardware, die jemand anderes betreibt. Ob da ein HSM dran ist oder nicht ist völlig wurscht. Und das ist eh alles virtualisiert. Woran würde deine Software also erkennen, dass das HSM nur emuliert ist?
Wieso ich hier ewig lang herrumrante? Weil ich gerade über zwei Neusprech-Bomben gestolpert bin. Erstens: Azure Sphere. Zweitens: Der "Pluton"-Chip (*fremdschäm* DER RÖMISCHE GOTT HEISST PLUTO NICHT PLUTON IHR BARBAREN)
So, Trinkspiel. Setzt euch mal hin und lest die beiden Seiten und dann erklärt mir, was die da konkret anbieten. So wie ich das sehe bestehen beide Seiten praktisch vollständig aus nichtssagenden Worthülsen.
Ich zitiere mal zwei Paragraphen von diesem Pluton-Dingens:
Today, Microsoft alongside our biggest silicon partners are announcing a new vision for Windows security to help ensure our customers are protected today and in the future. In collaboration with leading silicon partners AMD, Intel, and Qualcomm Technologies, Inc., we are announcing the Microsoft Pluton security processor. This chip-to-cloud security technology, pioneered in Xbox and Azure Sphere, will bring even more security advancements to future Windows PCs and signals the beginning of a journey with ecosystem and OEM partners.Our vision for the future of Windows PCs is security at the very core, built into the CPU, where hardware and software are tightly integrated in a unified approach designed to eliminate entire vectors of attack. This revolutionary security processor design will make it significantly more difficult for attackers to hide beneath the operating system, and improve our ability to guard against physical attacks, prevent the theft of credential and encryption keys, and provide the ability to recover from software bugs.
Ich hab mal deren peinlichen PR-Fettdruck-Formatierungsscheiß weggemacht. Der eigentlich wichtige Punkt ist im letzten Halbsatz. Das ist, worum es geht. Wir, Microsoft, sehen uns nach 30 Jahren der Investition völlig außerstande, auch nur perspektivisch daran zu denken, jemals Software ohne Sicherheitslöcher ausliefern zu können. Daher haben wir aufgegeben und zwängen euch jetzt einen Chip auf, den ihr nicht kennt, den niemand von euch haben wollte, und dem ihr ab jetzt vertrauen müsst. Glaubt uns am besten einfach, dass wir niemals nie nicht NSA-Backdoors ausliefern würden oder so. Wir sind hier die Guten!1!! Das dient alles der Sicherheit! (Genau wie die ganzen NSA-Programme übrigens)Wie, ihr wollt ein Opt Out? Nee, gibt es nicht. Wir packen den Scheiß direkt in die CPU rein. Damit ihr möglichst keine Wahl habt, haben wir das direkt Intel, AMD und Qualcomm übergeholfen. HAHAHAHA DA BLEIBT NICHT VIEL ANDERES ÜBRIG HAHAHAHA IHR KÖNNT JA BEI APPLE KAUFEN HAHAHAHAHA
Im Hintergrund denkt euch einen Bill Gates, der eine fette Langhaarkatze streichelt.
Wobei. Ich bin da vielleicht ein bisschen vorschnell. Es ist nicht so, dass die Seiten gar nichts sagen. Eine Sache sagen sie: Vertraut uns. Wir arbeiten dran. Was ihr alles an grundsätzlichen fundamentalen unreparierbaren Gründen gegen die Cloud gehört habt, das betrifft nicht unsere Cloud, denn wir haben magischen Feenstaub drübergesprenkelt.
Eines Tages werden wir mehr wissen. Wenn ihr mich fragt: Bestimmt was mit Blockchain und Machine Learning.
Update: Hahaha jetzt kommen hier lauter Einsendungen zu dem Begriff "Pluton". Stellt sich raus: Es gab auch Pluton im Griechischen als Synonym für Hades, dessen Namen man nicht auszusprechen wagte, weil er ja für Tod stand. Wikipedia dazu:
Platon beispielsweise meint, Pluton/Plutos sei durchwegs positiv zu sehen als der Spender von Reichtum
Passt doch perfekt, findet der Einsender. Ein anderer Einsender fand noch eine andere Wortbedeutung, aus der Geologie, wo es für eine besonders tiefe Intrusion geht. Das meint zwar aber eine Intrusion im geologischen Sinne, aber der andere Einsender fand, das passe auch prima für einen "Security-Chip".
Sein Interesse gilt dabei insbesondere dem Einsatz von modernem ABAP zum Erzeugen wartbarer und damit zukunftsfähiger Softwarearchitekturen.When I think modern, wartbar and zukunftsfähig, I think ABAP!
Der Satz kommt von hier und ist finde ich ein wunderbares Beispiel für zwei profunde Wahrheiten im Leben.
ABAP, falls es jemand nicht weiß, ist eine archaische, an COBOL und SQL erinnernde Skriptsprache, mit der man in SAP R/3 Anwendungen programmiert. Vorher hat man damit R/2 programmiert.
ABAP steht für (festhalten!) "Allgemeiner Berichtsaufarbeitungsprozessor" *staubwedel*.
Wer mal sehen will, wie ABAP-Code aussieht, der kann auf Wikipedia gucken, wo man so Highlights findet wie
Die ABAP-Workbench wird mit der Zeit an die Anforderungen moderner Software-Entwicklung angepasst. Seit dem letzten Release wird beispielsweise auch Syntax-Highlighting unterstützt.Ihr seht schon. modern, wartbar und zukunftsfähig.
Ich will hier übrigens nicht diesem Typen da auf den Teppich scheißen. Ich kenne den nicht. Und zu solchen Schönredereien neigen wir alle.
Ich rede mir seit Jahrzehnten ein, in C modern, wartbar und zukunftsfähig programmieren zu können :-)
“Wenn geistig abnormer Rechtsbrecher lebenslang weggesperrt werden kann, wenn er eine Gefahr darstellt, kann auch ein Terrorist lebenslang weggesperrt werden.”Ja genau. Ab jetzt sperren wir einfach alle geistig abnormen Gefährder lebenslang ein. Fangen wir am besten mit Herrn Kurz an.
Potenzielle terroristische Rückfalltäter sollen “lebenslang weggesperrt werden”, kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an, Freigelassene will man elektronisch überwachen. Der “politische Islam” wird strafrechtlich verboten.Wohlgemerkt: Nicht der Islamismus. Der Islam.
Nun erinnert ihr euch vielleicht, dass der Kurz gerade in einer Koalition mit den Grünen regiert. Die Grünen sind doch Schützer der Grundrechte. Dafür haben die Österreicher sie da ja hingewählt, damit sie verhindern, dass der Kurz freidreht. Stellt sich raus:
In der Regierung, und damit nicht nur in der ÖVP, sondern auch bei den besonders grundrechtssensiblen Grünen, hält man das mit der europäischen Menschenrechtskonvention für vereinbar.Oh. Ach?
Wartet, wartet, das dicke Ende kommt noch.
Beispiele gebe es in Deutschland oder Frankreich, erklärte die grüne Justizministerin Alma Zadic.Jawohl, meine Damen und Herren! Die Bayern zählen ja im Ausland immer noch als Teil von Deutschland, dementsprechend fällt deren Verhalten auf den Rest von uns zurück.
Stellt sich nur noch die Frage, wie sie sich die Bekämpfung des politischen Islam in der Praxis vorstellen. Nun, …
Extremistische Vereine und Kultusstätten will man bei Terrorismuspropaganda leichter schließen können, es soll dafür ein Imameverzeichnis geben.Ein Imameverzeichnis, meine Damen und Herren!
Hach. Europa. Hort der Zivilisation und der Menschenrechte. Wo man ein Gefährder lebenslang wegsperrt, ein Imameverzeichnis führt, und auf Telepolis argumentiert, man solle Covid-Tote einfach wegignorieren.
Seid ihr auch so froh, dass wir hier die Guten sind?
Update: Jetzt weist mich gerade jemand darauf hin, dass "politischer Islam" anscheinend sowas wie ein Synonym für Islamismus sein soll. Jedenfalls laut Wikipedia. Das war mir neu. Da bin ich offensichtlich in eine Neusprechfalle getappt. Wenn "politischer Islam" gleich Islamismus ist, ist dann "politisches Christentum" auch gleich Kreuzritterei? Dann sollten wir mal schleunigst CDU und CSU verbieten.
Update: Oh, wird sogar noch besser (letzter Absatz):
Für Irritation in der Muslime-Vertretung sorgt derzeit auch das von der Regierung als Anti-Terror-Maßnahme angedachte Imame-Register. Ein solches gibt es nämlich schon innerhalb der IGGÖ. Wie es dort heißt, dürften die Behörden bis zuletzt nicht einmal um Einblick angesucht haben.
Und wisst ihr was? Ich verstehe jetzt, wieso Donald Trump von dem Wahlausgang so überrascht war. Es ist ein veritables Wunder, eine göttliche Intervention, dass nach all dem Wahlbetrug der GOP immer noch am Ende eine Mehrheit für Biden rauskam. Das ist geradezu bemerkenswert unwahrscheinlich, wenn man sich von Palast vorrechnen lässt, wie viele Millionen an wahrscheinlichen Democrats-Wählern von den Republikanern in den Bundesstaaten aus den Wahlregistern gestrichen wurden. Palasts vorsichtige Schätzung kommt insgesamt auf über 7 Millionen. Nicht vergessen: Das sind gezielte Eingriffe in Democrat-Hochburgen in befürchteten Swing States!
Und das rechnet noch gar nicht die Effekte vom Gerrymandering ein, die man übrigens selbst auf Wikipedia sehen kann, indem man das Stimmverhältnis im Popular Vote mit der Sitzverteilung im Unterhaus vergleicht.
Die meisten Democrat-Stimmen unterdrückt hat übrigens ein Democrat. In Kalifornien. Ein Mann namens Alex Padilla. Um Bernie Sanders zu verhindern. Falls ihr euch gewundert hattet, wieso die Democrats diese Taktiken nicht verhindern.
Oh und eine Sache sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen. Diese Wahlbetrugstaktiken richten sich, das ist immer wieder berichtet worden, gegen Schwarze. Sie richten sich genau so, stellt sich raus, gegen Asiaten und Latinos. Und gegen Studenten jeder Hautfarbe. Unter Studenten gibt es bekanntlich nicht viele Konservative.
Hier sind ein paar Tricks, um Studenten als Wähler stillzulegen.
Wisconsin verlangte Photo ID. Der Staat gibt den Studenten einen Studentenausweis mit Photo. Den ließ man aber im Wahllokal nicht zu. Ein Waffenschein oder ein Führerschein hingegen reicht als Photo ID. Studenten, die in den USA auf dem Uni-Campus wohnen, brauchen aber keinen Führerschein und viele, besonders die ärmeren Minderheiten, haben keinen. Die Uni von Wisconsin hat 182.000 Studenten. Trump gewann 2016 mit einem Vorsprung von ca 22000 Stimmen. Die Regelung wurde 2 Wochen vor den Wahlen von einem Partisanen-Richter installiert. Nun hätte die staatliche Uni ja auch wahl-zugelassene Photo ID verteilen können, daher hat der Wahlbetrüger Gouverneur Walker schnell eine Uniführung ernannt, die das nicht tun wollte.
Viele Studenten haben dann Briefwahl gemacht, weil sie dachten, so kämen sie um diese Schikanen drumherum. Ergebnis: Deren Stimmen wurden weggeschmissen, wenn nicht angeheftet eine Kopie des Ausweises war, und eine Immatrikulationsbescheinung. Natürlich hat man den betroffenen Studenten nicht gesagt, dass ihre Stimmen nicht gezählt wurden. Ergebnis: Die Wahlbeteiligung von Studenten ging in Wisconsin von 67% auf 49% zurück. Also … Beteiligung ist jetzt das falsche Wort eigentlich, denn beteiligt haben die sich ja schon.
Von 28000 Stimmen konnte nachgewiesen werden, dass sie wegen ID requirement weggeschmissen wurden, dazu kommen die ganzen Studenten, die sich von den Schikanen abschrecken ließen und es gar nicht erst probiert haben.
In Florida hat man den Klassiker gefahren, und einfach keine Wahllokale auf dem Campus gehabt. Sonst ist man da wenig zurückhaltend. Es gibt Wahllokale in Country Clubs, in Schützenvereinen, Kirchen, … überall nur nicht an den Unis. Ein paar Aktivisten haben geklagt und erwirkt, dass Wahllokale in Unis erlaubt sind — aber ob sie da auch aufgestellt werden unterliegt der Diskretion der Wahlbezirksleiter, im Allgemeinen Republicans. Das Ergebnis könnt ihr euch ausmalen.
Was mir auch noch nicht so klar war ist wie lange der Kampf um den Wahlbetrug schon zurück geht. George Washington hat hart dafür kämpfen müssen, dass der vor-revolutionäre Eid an Jesus gestrichen wurde, damit auch Juden wählen konnten. Einige Bundesstaaten verlangten auch einen Eid, dass man mit keiner ausländischen Macht verbündet sei. Das hat Katholiken von den Wahlen ausgeschlossen. In Rhode Island konnten Juden bis 1842 nicht wählen. In North Carolina konnten Katholiken bis 1868 nicht wählen (zu dem Zeitpunkt hatten Schwarze dort schon ihr Wahlrecht). Die Ureinwohner-Indianer haben erst 1924 die US-Staatsbürgerschaft erhalten. Ihr Wahlrecht erhielten sie sogar erst 1962. Tja, und dass ihre Stimmen auch tatsächlich garantiert gezählt werden, das muss erst noch erstritten werden.
Die Zivilisationsdecke ist dünn.
Bitte hört auf, mir diesen Scheiß zu schicken.
Trump hatte jetzt vier Jahre, ein sicheres Wahlsystem zu installieren. Die ersten zwei Jahre hatte er alle Mehrheiten dafür. Hat er nicht gemacht.
Warum nicht?
Na weil das potentiell auch den Wahlbetrug seiner Seite verhindert hätte. Denn das ist eines der zentralen Demokratiedefizite des US-Wahlsystems: Das Electoral College. Das sorgt dafür, dass Stimmen unterschiedlich viel wert sind, je nach Wohnort.
Großstädte wählen im Vergleich zur Landbevölkerung progressiv. Das ist ja auch bei uns so. Die CSU kriegt in München keinen Fuß auf den Boden. Dazu kommt, dass es eine Landflucht gibt (Leute ziehen in die Städte), was den Effekt verstärkt, und dass neue Zuwanderer häufiger in Städte als aufs Land ziehen. Man könnte vermuten, dass das den Trend umkehren würde, aber so funktionieren Menschen nicht. Menschen möchten gerne von Freunden umgeben sein und passen sich im Konfliktfall lieber an. Nicht alle natürlich, aber der Durchschnittsmensch.
Wenn eine Zuwanderergruppe in einer Stadt eine substanzielle Minderheit oder gar die Mehrheit bildet, kann das anders aussehen (z.B. die Exilkubaner in Miami), aber das ist nicht die Regel.
Wenn ihr mal sehen wollt, wie krass das Electoral College sich vom Popular Vote unterscheidet, hat Wikipedia eine Übersicht. Und das ist mal echt krass, wenn ihr mal bei Richard Nixon und Ronald Reagan guckt. Die hatten im Electoral College über 90%! Ergebnisse wie in der DDR!1!!
Kurz gesagt: Ist das Wahlsystem der USA undemokratisch und unsicher? Ja, natürlich!
Heißt das jetzt, dass Trump sich beklagen kann? Nein. Denn er hätte es reparieren können, hat es aber nicht getan, weil er selber auch weiterhin schön bescheißen können wollte. Wenn es jemand verdient hätte, durch Wahlbetrug abgesetzt zu werden, dann jemand, der vorher die Chance hatte, das System zu reparieren, und es nicht getan hat.
Aus meiner Sicht ist das ganze System in den USA ein einziger Wahlbetrug. Aber das ist deren Land, deren Demokratie. Wenn die da keinen Handlungsbedarf sehen, dann ist das deren Entscheidung. Nicht unsere. Wer JETZT davon überrascht ist, dass das System kacke ist, der hat seine demokratischen Pflichten seit Jahren verkackt und hat es nicht besser verdient.
Update: Aber Fefe, woher weißt du denn, dass das Absicht war, dass Donald Trump das Wahlsystem nicht repariert hat? Nun, ich präsentiere: Exhibit A: Ein Trump-Tweet aus dem Jahre 2012.
The electoral college is a disaster for a democracy.
Das Konzept, dass das Publikum mitspielt, und so tut, als sei das alles hier gerade echt, und zwar wider besseren Wissens, das nennt man "Kayfabe". Ich habe das vor drei Jahren in diesem New York Times-Artikel gelernt, aber das Konzept ist älter und hat sogar einen Wikipedia-Artikel.
Eine weniger stark ausgeprägte Version davon gibt es auch in Filmen, wenn man im Kino sitzt, und Fehler oder Widersprüche ignoriert. Bei Astronautenfilmen ist z.B. "wenn der von hinten kommende Weltraummüll schneller flöge, wäre er in einem anderen Orbit und könnte dort nicht mit unserem Helden kollidieren" ein typischer Fehler, den man aber ignoriert, weil man weiß, dass es ein Unterhaltungsfilm ist, kein Dokumentarfilm. Dort nennt sich das "suspension of disbelief". Im Wrestling nennt man das Kayfabe.
Ich finde, das Konzept trifft auch prima auf die Politik zu. Auch Politik in großen Firmen.
Später habe ich dann gemerkt, dass Eric Weinstein das Konzept schon 2011 verallgemeinert hat. Eric hat Jahre später bei Joe Rogan im Podcast nochmal über Kayfabe geredet und da eine schöne Story erzählt. Vince McMahon ist der Eigentümer der World Wrestling Fedaration (John Oliver hat über den und sein Business auch mal eine Sendung gemacht, ist kein Sympathieträger).
Update: Wegen eines Rechtsstreits mit der Umweltorganisation WWF mussten die sich zu World Wrestling Entertainment umbenennen.
Gesetze entstehen in den USA so: Das Repräsentantenhaus (Unterhaus) einigt sich auf einen Entwurf. Der Senat (Oberhaus) bestätigt ihn. Der Präsident unterschreibt.
Wenn also eine Partei Unterhaus, Oberhaus und Präsidenten stellt, könnten die direkt, sofort, einfach so, von einem Tag auf den nächsten, alle ihre Wahlversprechen einlösen.
Im Moment haben wir die Democrats im Unterhaus und die Republicans im Oberhaus und die blockieren sich alle wie Zombies gegenseitig. Soundtrack: Ein Zombie, der immer wieder gegen die abgeschlossene und verbarrikadierte Tür rennt.
So aber jetzt überlegen wir doch mal zurück.
Erinnert ihr euch noch an das Jahr 2008? Als Obama Präsident wurde? Da haben die Democrats Unterhaus, Oberhaus und den Präsidenten gestellt.
Gut, bei den Amis gibt es da noch eine Sonderregelung, den Filibuster, wo ein Abgeordneter zu einem Gesetz eine endlose Rede hält, bis die Frist abläuft, innerhalb derer man es hätte beschließen können. Aber wartet: Wikipedia dazu:
However, the majority was only filibuster proof for a period of 72 working days while the Senate was actually in session.
"Nur" 72 Tage. Hah! Das hat vermutlich ein Democrat geschrieben.Stellt euch mal vor, wenn sie gewollt hätten, was die Democrats da alles einfach hätten beschließen können. Selbst der Supreme Court war auf ihrer Seite!
Was ich damit sagen will: Meine Interpretation ist, dass die Democrats gar nicht handlungsfähig sein wollen, weil dann nämlich auffällt, dass sie die meisten ihrer Wahlversprechen nie umzusetzen vorhatten!
Das ist alles Theater!
Und das trifft natürlich nicht nur für die Democrats zu. Die Republicans hatten auch kürzlich Kontrolle über Parlament und Präsidenten. Und haben die ihre Wahlversprechen eingelöst? Natürlich nicht!
Das ist auf beiden Seiten alles erstunken und erlogen.
Genau wie bei uns! Erinnert ihr euch noch, wie die SPD immer viel verspricht, dann jahrelang an der Regierung ist und nichts davon umgesetzt kriegt? Weil immer irgendwelche bedauerlichen Umstände "verhindern", dass sie substantiell was ändern? Das ist unser Äquivalent zu dem Wikipedia-Spruch oben. "only filibuster proof for a period of 72 working days". Ja, klar, und in 72 Arbeitstagen, da KONNTE man ja nichts machen!1!!
Lasst euch also nicht von dem Theater verarschen. Das ist wie Professional Wrestling. Es braucht immer Die Guten und Die Bösen, die bekämpfen sich ewig, und keiner kann echte Fortschritte machen, weil das das System gefährden würde.
Dass das alles Theater ist erkennt man auch ganz gut daran, dass die meisten wirklich bösen Klopper von beiden Parteien getragen wurden. Das einzige, was die Parteien wirklich zuverlässig hinkriegen, ist Virtue Signaling. Sowas wie Homoehe, ob Abtreibungen legal sein sollen, nach welchem Helden man das Postamt in Hintertupfingen benennt, ob man die Statuen von Sklaventreibern abreißen soll oder nicht. Da sind die immer gut drin.
Und die Fanstribünen sind Teil des Schauspiels und machen fleißig mit. Nicht nur machen sie mit! Sie machen so mit, als beträfe sie das.
Kein einziger Hetero ist davon betroffen, wenn es um die Frage geht, ob die Homoehe erlaubt sein soll oder nicht. Kein einziger Nicht-Trans-Mensch ist betroffen von der Frage, ob Trans-Menschen aufs selbe Klo gehen dürfen. Das ist alles Theater. Das kann dir bei öffentlichen Toiletten immer passieren, dass die öffentliche Toilette gerade umgebaut wird oder besetzt ist, dann suchst du dir halt ein anderes Klo. Wenn du wirklich so ein Problem damit hast, auf dem Klo einem Trans-Menschen zu begegnen, dann suchst du dir in dem Fall halt ein anderes Klo. Die ganze Debatte ist Theater.
Und hör mir auf mit Abtreibungen. Das muss seit 100 Jahren nicht mehr debattiert werden. Und alle Beteiligten wissen das! Die spielen mit, weil das dann ein schöneres Spielerlebnis ist, wenn man so tut, als sei das echt.
Kurze Frage am Rande: Wer soll dafür bezahlen? Bremen ja wohl eher nicht, so pleite wie die sind. Oh, der Bund? Ja gut, klar, das geht immer!1!!
Auch so ein Fall von kaputter "betrifft mich nicht"-Denke. Der Bund, liebe Leser, das SIND WIR ALLE.
Update: Übrigens, Röwecamp, Röwecamp, ... da war doch was ... oh ja, da war was!
Im August 2004 erlangte er überregionale Bekanntheit, als er zu erwirken versuchte, dass Murat Kurnaz seine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung verliere, da er die vom Gesetz vorgeschriebene Fristverlängerung nicht rechtzeitig beantragt habe. Kurnaz war jedoch ab Oktober 2001 in der US-amerikanischen Militärbasis Guantánamo Bay ohne Rechtsgrundlage interniert, bis er am 24. August 2006 nach Deutschland entlassen wurde.
Das so ein menschenverachtender Triebtäter damals nicht aus der CDU geflogen ist, sagt doch echt alles über den Laden.
Später trug Röwekamp die politische Verantwortung für die Vergabe von Brechmitteln an mutmaßliche Drogendealer, die Anfang Januar 2005 ein Todesopfer forderten
Kann mir mal jemand erklären, wieso der noch in die Nähe von Mikrofonen gelassen wird?
Liebe Bremer: Wenn ihr das nächste Mal an der Wahlurne steht, guckt vorher kurz die Kandidaten auf Wikipedia nach.
Dort ist er Vorsitzender der CDU-Fraktion und in der Parlamentarischen Kontrollkommission und im Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss vertreten. 2007 versuchte er erfolglos eine Grundschullehrerin als früheres Mitglied der Rote Armee Fraktion aus dem Schuldienst entfernen zu lassen.
Wie ich schon sagte. Ein Triebtäter. Und DEN schickt die CDU zur Geheimdienstkontrolle.
Hey, Fefe, wie kommt das eigentlich, dass die Geheimdienstkontrolle immer so kläglich versagt?
Weiß ich auch nicht. Ist ein Mysterium!1!!
Und an der Stelle einen schönen Gruß an die Fotoredaktion der DPA, die dafür mal so richtig in der Kiste gegraben hat, bis sie das schlechteste Foto von Corbyn gefunden haben.
Vorher hatte die Equality and Human Rights Commission Labour auf Antisemitismus hin untersucht und jetzt endlich ihren Report vorgestellt (die Untersuchung lief seit Mai 2019). EHRC ist eine Behörde, die mit einem Gesetz von 2006 geschaffen wurde, und sich um Diversity und Fälle von Diskriminierung kümmern soll. Der Report ist also sowas wie ein Audit-Report.
Nun wird so eine Behörde natürlich keinen Report schreiben, dass es kein Problem gibt und alles im grünen Bereich ist, sonst würden sie ja ihre eigene Überflüssigkeit zugeben. Also haben die einen Blablah-Report verfasst, in dem in vagen Worten drinsteht, Labour hätte ja schon irgendwie mehr tun können, um ihre Leute auf Diversity-Schulungen zu schicken und Antisemitismus-Workshops oder so machen können *weihrauchanzünd* *teeaufsetz*
The watchdog said its analysis "points to a culture within the party which, at best, did not do enough to prevent anti-Semitism and, at worst, could be seen to accept it".
Sie geben also selber zu, dass ihr Bericht bloß vages Geraune ist, und sie nicht mal eine handfeste Aussage machen können, wie schlimm es eigentlich ist.The interim chair of the EHRC, Caroline Waters, released a statement alongside the report, saying the investigation had "highlighted multiple areas" where the party's "approach and leadership to tackling anti-Semitism was insufficient".
Naja, äh, hinterher ist man ja immer schlauer. Außerdem ist das eine ziemliche Nullaussage. Das kann man immer über jeden sagen. Nachdem es öffentliche Vorwürfe gibt, kannst du über jeden sagen, er hätte im Vorfeld noch mehr machen sollen.Was hat Corbyn denn tatsächlich antisemitisches getan? Wikipedia fasst das so zusammen: Zwei gewählte Abgeordnete haben böse Dinge gesagt (nicht Corbyn!) und wurden daraufhin suspendiert.
Corbyn hat dann getan, was man von jedem Boss erwartet, nämlich sich erstmal hinter sein Personal zu stellen und zu sagen, dass es da möglicherweise Einzelfälle gab aber nicht der ganze Laden faulig ist. Das war Strike 1 gegen ihn.
Dann hat Labour 2017 Hate-Speech per Code of Conduct verboten und sofort angefangen, in Corbyns Vergangenheit (bevor es einen Code of Conduct gab!) nach vorwerfbaren Dingen zu suchen. Sie fanden dann was von 2012. Corbyn war offenbar in irgendwelchen pro-palästinensischen Facebookgruppen aktiv und fand wohl nicht, dass man ein Graffiti auf Zuruf entfernen müsse, nur weil irgendwelche Leute das für antisemitisch hielten. Das Graffiti könnt ihr euch hier angucken. Für mich sieht das erstmal nach Kapitalismuskritik aus mit den Zahnrädern, Schloten und der Dollarnoten-Symbolik mit dem allsehenden Auge im Hintergrund. Das im Vordergrund sieht aus wie ein Monopolyspiel. Ist die Nasengröße das Problem?
Labour hatte dann jedenfalls selber eine Untersuchung durchgeführt und wenig überraschend keine Hinweise dafür gefunden, dass Antisemitismusvorwürfe weniger stringent bearbeitet würden als andere Vorwürfe. Aber das heißt natürlich ähnlich viel wie wenn Trump verkündet, er sei der intelligenteste Mensch im Raum.
Anyway. Der Report dieser Behörde sagt jedenfalls, es gab da Probleme. Corbyn hat daraufhin gesagt, die sollen mal die Kirche im Dorf lassen.
His predecessor Jeremy Corbyn said he did not accept all of the report's findings but expressed the hope that the recommendations would be "swiftly implemented".He said "anyone claiming there is no anti-Semitism in the Labour Party is wrong" but added that "the scale of the problem was also dramatically overstated for political reasons by our opponents inside and outside the party, as well as by much of the media".
Daraufhin hat Labour Corbyn suspendiert.In a statement the party said: "In light of his comments made today and his failure to retract them subsequently, the Labour Party has suspended Jeremy Corbyn pending investigation."
Wer sich fragt, wieso Labour so mit ihrem ehemaligen Vorgesetzten umgeht, sei daran erinnert, dass solches Verhalten bei denen Tradition hat.Update: Als Medienkompetenzübung könnt ihr euch ja auch mal angucken, wie der Tagesspiegel die gleichen Fakten präsentiert.
Die Ziele sind laut Charta: Demokratisierung und Menschenrechte zu fördern, Kriminalität und Drogenhandel zu bekämpfen, den Frieden zu sichern und eine panamerikanische Freihandelszone zu schaffen.Oh, und das Hauptquartier ist in Washington DC. Klar, wo auch sonst.
Selbst das sonst eher transatlantisch eingestellte ehemalige Nachrichtenmagazin kommt nicht umhin, den Faktenstand jetzt so darzustellen:
Rechte Kreise hatten zusammen mit der Polizei und dem Militär Morales zwei Monate vor Ablauf seiner verfassungsmäßigen Amtszeit zum Rücktritt gezwungen. Sie stützten sich dabei auf einen vorläufigen Bericht der "Organisation Amerikanischer Staaten" (OAS), wonach es bei der vorausgegangenen Präsidentschaftswahl zu schwerwiegenden Manipulationen gekommen sei, um Morales die Wiederwahl zu sichern. Nach Ansicht von Experten US-amerikanischer Universitäten, die den Wahlverlauf analysiert haben, wurde der Bericht voreilig veröffentlicht und war in Teilen nicht korrekt.Ach, was ihr nicht sagt! War nicht korrekt? Deckte sich aber zufällig 100% mit der Position des US-Außenministeriums? Na sowas!1!!
Tja, ganz so arg manipuliert scheint die Wahl nicht gewesen zu sein damals, wenn jetzt die Morales-Partei aus dem Stand über 50% kommt.
Die Morales-Partei heißt übrigens MAS. Movimiento al Socialismo. Wenig überraschend nicht so populär mit der US-Regierung.
Wer lieber einen Bericht von vor Ort haben will: Hier ist ein US-Podcast dazu mit jemandem, der da relativ nahe dran ist.
Boris Johnson hat schlicht und einfach keine Ahnung! Gar keine! Und ebensowenig jeder andere Brexitier, der von WTO faselt. Die fahren alle auf eine Wand zu und geben auch noch Gas und lösen den Anschnallgurt!Kontext bei Wikipedia: Doha-Runde.Die WTO setzt einen (bzw. eigentlich mehrere) Rahmen für den Welthandel und ein paar Regeln. Dazu gehören beispielsweise Prinzipien wie „Diskriminierungsverbot“ (kein Handelspartner darf willkürlich durch Absenkung von Zöllen oder Wegfall von Kontrollen bevorzugt werden), maximale Zölle für alle möglichen Produkte und noch vieles mehr.
Das sind aber nur absolute Untergrenzen - nur auf Basis dieser Regeln will kein Mensch heutzutage ernsthaft Handel betreiben. Deshalb hat die EU (die für die Handelsverträge aller Mitgliedsstaaten zuständig ist) mehrere Hundert Verträge mit fast allen Ländern der Welt geschlossen. Ich glaube es gibt rund zehn Staaten, mit denen wir keine zusätzlichen Verträge haben und nur nach „WTO-Regeln“ handeln und das sind die Wirtschaftsmächte wie Jemen, Somalia und Venezuela.
Mit allen anderen haben wir Verträge, unter anderem jeweils Dutzende mit China und den USA, um eben Handel zu erleichtern. Das sind keine Freihandelsabkommen sondern einfach Handelsverträge, die ein paar Hemmnisse beiseite schaffen und etwas mehr Rechtssicherheit bringen sollen.
Zusätzlich gibt es noch die großen Freihandelsabkommen. Die beinhalten in der Regel den Wegfall aller Zölle und Abbau einiger anderer Handelshemmnisse. Nur wenn man Freihandelsabkommen abschließt, entfällt meines Wissens das Diskriminierungsverbot der WTO und ein solches Freihandelsabkommen muss stets alle relevanten Güterhandelsbereiche umfassen.
Warum gibt es jetzt die Handelsabkommen, wo wir doch die WTO haben? Nun, nach dem Platzen der Doharunde Anfang der 2000er Jahre ist die Weiterentwicklung der WTO de facto tot. Das ist auch der Grund, warum wir seit etwa 2010 ständig diese großen Freihandelsabkommen haben (TTIP, CETA, JEFTA, Mercusor, ...). Die EU hat eingesehen, dass sie bei der WTO nicht weiterkommt und direkt mit bi- und multilateralen Verhandlungen angefangen um Handelshemmnisse abzubauen. Die dauern halt ein paar Jahre und nun sind die nach und nach ausverhandelt.
Man kann den Inhalt der Abkommen jetzt gut finden oder kritisieren, bilaterale oder multilaterale Abkommen werden die nächsten Jahre den Welthandel bestimmen. Globale Abkommen wird es so schnell nicht mehr geben. Und die EU ist der wohl härteste Verhandler der Welt - die USA mussten da wohl erstmals auf Augenhöhe agieren. Ich habe da mal einen Spruch gelesen der sinngemäß ging „Sie [die EU-Verhandler] kommen in eleganter Kleidung, sind außerordentlich höflich und häuten Dich bei lebendigem Leibe.“
Wenn jemand behauptet, man könne einfach nach WTO-Regeln Handel treiben, dann ist das einfach Schwachsinn, das alleine will niemand. Und schon gar nicht, wenn man aus dem wohl dichtesten Handelsvertragsnetz der Welt, dem der EU, aussteigt. Das zeugt von einer so unglaublichen Ignoranz der Realität, die mich über Auswanderung nachdenken lassen würde.
Nicht falsch verstehen, das alles muss nicht jeder wissen und man kann als Politiker auch öffentlich etwas anderes behaupten, aber wenn man als Regierungschef sein tatsächliches Handeln auf ein „WTO-Regeln reichen ja“ ausrichtet, dann kann einem um das Land nur Angst und Bange werden.
I’ve discovered that almost every single article on the Scots version of Wikipedia is written by the same person - an American teenager who can’t speak Scots
Bonus: Die gute Frau ist immer noch im Vorstand von Wirecard.
Das war mir zumindest neu, dass es bei der Wikipedia eine Frauenförderungs-Brigade gibt, die Überstimmungsrecht in Relevanzfragen hat.
Ich hab ja nichts dagegen, wenn man mehr Artikel zu Frauen in die Wikipedia hievt. Da sprach noch nie was dagegen. Solange man nicht deren Persönlichkeitsrecht oder Privatsphäre damit verletzt, und solange man dann nicht bei Männern eine künstliche Knappheit herbeilügt. Die müssen dann natürlich nach denselben Kriterien reingelassen werden.
Aber das geht natürlich nicht, sonst sind ja am Ende immer noch mehr Männer als Frauen drin.
Ich befürchte aber, dass das unter dem Strich für die Frauen und Gleichberechtigung nicht hilfreich ist, wenn man jetzt für Artikel über Frauen die Anforderungen senkt. Wir sollten nicht ändern, wie über die Realität berichtet wird, sondern wir sollten die Realität ändern.
Und hört bitte endlich mit dem "Mädchen brauchen Vorbilder"-Bullshit auf. Jungs haben auch keine Vorbilder. Werft mal einen kurzen Blick auf die Minister und Abgeordneten und DAX-Manager da draußen. Keiner von denen sieht für mich wie ein Vorbild aus, dem ich nachstreiten wollen würde, um auch so zu werden. Im fucking Gegenteil! Das einzige erstrebenswerte / vorbildliche an denen ist wieviel Kohle sie pro Monat reinholen.
Vroniplag zeigt ein Problem, das in der Wissenschaft absolut verbreitet ist.
Die sind nur die Spitze des Eisberges.Die Universität ist eine Hochburg des Betrugs. Und der Unfähigkeit. Die Übergänge sind fließend.
Ich sitze in einem Prüfungsausschuss eines Master-Studiengangs und bin ansonsten regelmäßig Prüfer in der Studieneingangsphase. Natürlich mache ich auch Klausuraufsichten (ich sitze gerade in einer und schaue Studis beim Schreiben zu).
In dem (bezahlten!!) Masterstudiengang exmatrikulieren wir eigentlich in jedem Semester zwei oder drei Leute, wobei der Studiengang nicht gerade groß ist.
Ich habe keine Zahlen, schätze aber, dass es vielleicht fünfzig Plätze im Jahr gibt.In der Studieneingangsphase korrigiere ich in jedem Semester mindestens 20 Hausarbeiten (also Prüfungsleistungen, nicht irgendwelche Einreichungen unter dem Semester), ich lege in der Regel mindestens einen, häufig zwei oder drei Fälle dem Prüfungsausschuss zur Entscheidung über das Vorliegen eines Plagiates vor.
Bei den Klausuren ziehe ich pro Klausur mindestens (nein, keine Untertreibung, bei der letzten Klausur waren es drei oder vier) eine Person raus. Die letzte Klausur, bei der es drei oder vier waren, hatte corona-bedingt in meinem Hörsaal vielleicht dreißig oder vierzig Teilnehmende.
Mit anderen Worten: Mein Hellfeld(!) zeigt eine Betrugsrate von durchgängig etwa 10% im Studium, ungeachtet der Phase. Das Dunkelfeld dürfte erheblich größer sein.
Wir schreiben die Klausuren trotz Corona gerade in Präsenz; die umfassenden Hygienemaßnahmen erspare ich Dir. Aber: Wir hatten schon Verdachtsfälle, bei denen wir vermuteten, dass Spickzettel unter dem Mund-Nasen-Schutz versteckt waren, der bis zum Arbeitsplatz zu tragen ist.
Es gibt grob zwei Gruppen an Plagiatsfällen: Die von dummen Leuten, die wir relativ verlässlich rausfiltern. Das sind die, die auch nach mehrfacher Belehrung nicht verstehen, dass sie erstens ohnehin nichts aus der Wikipedia übernehmen sollen, weil die nicht unseren wissenschaftlichen Standards genügt, und zweitens dass sie, wenn sie es doch tun, wenigstens Anführungszeichen drumrum setzen und nen Link dranschreiben sollen.
Ungelogen. Der letzte Fall in dem angesprochenen Master(!) war ein Fall, wo der/die Betroffene zum vierten oder fünften Mal(!!) großflächig aus der Wikipedia kopiert hat. Ungeachtet dessen, dass er damit seine "wissenschaftliche" Arbeit maßgeblich auf einen Wikipedia-Nutzer gegründet hat, über den nicht viel mehr bekannt war, als dass sein Nutzername übersetzt "Mikrowellenofen" bedeutete und dass er vermutlich aus Nordeuropa kam (die Nutzerseite war wirklich dürftig), war das halt ein Plagiat. Er/sie ist dann endlich geflogen. Aber das ist so das eine Ende der Skala und überhaupt nicht selten.
Die meisten Fälle sind dann formale Sorgfaltsverstöße, in den unteren Semestern von der Kategorie "Fußnote gesetzt, aber Anführungszeichen fehlen" oder so. Das ist auch nicht schön, weil es für alle Beteiligten Ärger macht, aber da belassen wir es in der Regel bei einer Verwarnung. Auch, wenn zumindest ich damals in der Schule gelernt habe, wie sowas funktioniert und es doch sehr bedauerlich ist, dass man grundlegendes Wissen über richtiges Zitieren nicht voraussetzen kann. so schwer ist das aber nicht.
Die richtig harten Nüsse sind dann so Aktionen wie "von der tschechischen Seite der EU-Kommission kopiert und über Englisch durch Google Translate gejagt und auf Deutsch eingereicht". Da braucht man dann ein wenig detektivisches Gespür und da geht es dann schon sehr deutlich in Richtung vorsätzlicher Täuschung. Sowas fällt dann vor allem auf, wenn Studis den Fehler machen, dass es zu perfekt wird. Man kriegt irgendwann ein Gespür dafür, wo man genau hingucken muss. Aber letztlich ist man auch da darauf angewiesen, dass man die verdächtigen Stellen erkennt und dann auch noch die Quellen findet.
Insofern: Das Dunkelfeld dürfte sicher nochmal so groß, wenn nicht größer sein, als das Hellfeld.
Und da habe ich dann die Ghostwriter noch gar nicht angesprochen. Das ist auch, ich sage mal: üblich. Ein Studienfreund hat sich so sein Studium finanziert, dass er Leuten bei ihren Hausarbeiten geholfen hat. Er war (jedenfalls hat er das mir gegenüber immer behauptet) wenigstens so anständig, dass er nur Gliederungen durchgesprochen oder Textpassagen redigiert hat, aber keine eigenen Textvorschläge gemacht hat. Es gibt aber auch die, die gegen Geld die Hausarbeiten anderer Leute schreiben. Gerüchteweise soll es sowas z.T. auch bei Klausuren geben.
Die Ghostwriter werben mit Aufklebern an den Laternen rund um die Uni-Gebäude herum.
Wenn der Ghostwriter handwerklich sauber arbeitet und keine Fehler macht (das ist das nächste, es gibt Anekdoten von Studis, die sich ganz empört beschwert haben sollen, dass die Arbeit soviel Geld gekostet habe, die dürfe jetzt nicht so schlecht benotet werden), dann haben wir leider wenig Chancen, das nachzuweisen.
Es gibt sogar Studien dazu; die SZ hat über eine berichtet in der ein Drittel angab, bei universitären Prüfungsleistungen beschissen zu haben.
Warum schreibe ich das alles? Weil ich mit jedem Fall, der auf meinen Tisch kommt, ärgerlicher werde. Denn ich weiß, dass ganz viele Leute mit so einer Scheiße durchkommen und ich für meine Ehrlichkeit und Sorgfalt auch noch bestraft werde, weil ich, wenn ich umfangreiche Fußnotenapparate zu Fuß in Word aufbereite (weil die Journals in meiner Disziplin LaTeX leider für ein falsch geschriebenes Gummiprodukt halten) nämlich auch Lesen oder, noch besser, schreiben können. In einem Umfeld, in dem gerade Publikationen (und da vor allem Anzahl und ggf. Journal/Verlag) die Währung sind, ist das frustrierend.
Ich komme nicht umhin, bei jedem dieser Plagiatsfälle eine gewisse Befriedigung zu verspüren, dass es einen von denen wieder rausgezogen hat.
Eine Art späte Rache, sozusagen.Während ich bei den Studis noch sagen kann, dass sie sich selbst schaden, weil sie spätestens im Examen ganz alleine da sitzen und ihre Fälle selbst lösen müssen, zählt dieses Argument aber gerade bei Doktorarbeiten nicht. Denn wer plagiiert und damit durchkommt (und das passiert eigentlich immer, entweder weil es früh bemerkt und dann "glatt gezogen" wird oder aber, weil es nicht bemerkt wird und dann der Titel da ist), schadet sich selbst kaum. Man wird ja besser bezahlt, hat bessere Berufschancen, höheres Ansehen.
Und wenn es doch passiert, dann greift der Mechanismus, den Du in Deinem Eintrag ja auch ganz wunderbar beschreibst: Für die Einzelperson hat man es ja eh gewussst, aber der ganze Rest ist dann ja auch nicht besser.
Ich kann so ehrlich und so sorgfältig sein, wie ich will, die Guttenbergs sorgen dafür, dass die Arbeit, die ich mir mache, letztlich für die Katz ist. Völlig unabhängig davon, ob ich vielleicht wirklich ein cooles Problem gefunden und vertieft daran rumgedacht habe. Weil das ja Otto-Normal-Verbraucher ohnehin nicht begreift, weil viel zu komplex für jemanden, der nicht mindestens ein paar Grundkurse besucht hat.
Da ist es dann viel einfacher, die Leistung pauschal abzuwerten.
Und genau aus diesem Grund kann ich solche "Online-Pranger" nur schwer verwerflich finden. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Niemand muss betrügen.
Es heißt nicht umsonst Doktor"würde". Ein Doktorgrad ist eine akademische Ehre, ein Privileg. Er soll zeigen, dass man in der Lage ist, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten. Wer ihn trägt, repräsentiert Wissenschaft, also die organisierte Suche nach einer Wahrheit. Mit den entsprechenden Tugenden, nämlich Wahrheitsliebe und Fehlerbewusstsein, Kritikfähigkeit. es ist eine der höchsten Errungenschaft der aufgeklärten Wissenschaft, dass sie das Zugeben von Fehlern ("Da habe ich mich wohl geirrt, fang' ich wohl nochmal von vorn an.") zur Tugend gemacht hat, anstelle an Dogmen festzuhalten.
Wer eine Doktorarbeit veröffentlicht und den Doktorgrad führt, der nimmt diese Werte öffentlich und offensiv für sich in Anspruch. Beim Aussprechen des Namens(!) verlangt eine solche Person, dass ihr diese Eigenschaften immer wieder zugesprochen werden.
"Seht her! Ich bin Wissenschaftler! Alle sollen es wissen!"
Wenn das nur auf Lüge beruht, dann sollen auch das mit der Lüge alle wissen. Wer eine plagiierte Doktorarbeit abgibt, der begibt sich selbst in die Gefahr, dass das Plagiat irgendwann aufgedeckt wird. Wie heißt es? Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
Mit solchen Gestalten habe ich kein Mitleid.
Ganz im Gegenteil.
Das Munich Betrayal, das er da anspricht, ist hier in der Wikipedia zu finden, natürlich unter einem weniger anklagenden Namen. Die Wikipedia ist halt neutral, müsst ihr wissen. Die würden auch nie den Warschauer Vertrag unter Warschauer Pakt … oh warte. Never mind.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass Wikipedia auch Münchner Diktat als Alias für Münchner Abkommen hat.
Update: Hier gibt es eine inoffizielle deutsche Übersetzung mit ein paar zusätzlichen Erklärpassagen im Text und davor.
Update: Oh und die russische Botschaft hat eine offizielle Übersetzung.
Update: Die Deutsche Welle schäumt. Warte mal, waren das nicht die, die jetzt für Deutschland die Gegen-Propaganda gegen RT machen sollten?
Seine Wikipedia-Seite ist recht demotivierend.
In der Öffentlichkeit werden Vorwürfe erhoben, es sei von Arbeitsumfang nicht nachvollziehbar, wie Harbarth während seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter nebenher so viel Geld mit seiner Anwaltstätigkeit verdient haben kann.Das ist ja schonmal ein guter Aufschlag!
Er führt als Beispiel die Vorratsdatenspeicherung an, für die sich Harbarth nachdrücklich eingesetzt habe.Und direkt ein As!
Auf den NachDenkSeiten wies der Journalist Werner Rügemer u. a. darauf hin, dass die Cum-Ex-Geschäfte in Harbarths ehemalige Kanzlei „zur juristischen Reife“ gebracht worden sei. In Harbarths Kanzlei sei gleichzeitig Hanno Berger tätig gewesen, gegen den Strafverfahren anhängig seien.Eine echte moralische Instanz also, dieser Mann. Genau die Art von Persönlichkeit, die man als vorsitzender Richter des höchsten Gerichtes haben will!1!!
Ach komm, Fefe, das ist doch bloß ein bedauerlicher Einzelfall. Auch seine Nähe zu den Automobilkonzernen kann man ihm kaum vorwerfen, er war schließlich CDU-Abgeordneter. Man kann sich nicht im Schlamm suhlen ohne ein bisschen schmutzig zu werden.
Beim § 217 StGB habe er 2015 als Abgeordneter „zu einer der schlimmsten Fehlleistungen des Gesetzgebers in der Geschichte der Bundesrepublik“ beigetragen, die von den Richterinnen und Richtern des Bundesverfassungsgerichts im Februar 2020 mit acht zu null Stimmen korrigiert wurde. Es gebe seit Bestehen der Bundesrepublik keinen Bundesverfassungsrichter, geschweige denn einen Präsidenten, der eine verfassungswidrige Strafnorm zustande gebracht habe, die vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt wurde. Das mache seine Personalie einmalig.Ja gut, äh, das ist natürlich schon ein bisschen peinlich. Wenn der oberste Richter jemand ist, der vorher an einem klar verfassungswidrigen Gesetz mitgearbeitet hat. Da könnte man eventuell gar versucht sein, ihm die nötige Kompetenz abzusprechen.
Bleibt die Hoffnung auf das "Wunder von Karlsruhe", denn auch historisch haben die Parteien immer versucht, über die Ernennung möglichst gruseliger Verfassungsrichter Einfluss zu nehmen. Bisher hat das erfreulicherweise häufig nicht funktioniert und die Leute haben auf dem Posten dann plötzlich eine Art Gewissen entdeckt.
Davor schwabulierte Hildmann lautstark über Freimaurer, Bill Gates und drohende Biowaffenangriffe. Ein paar Meter weiter stritt sich eine Frau in QAnon-Weste mit einem klassischen Rechtsextremen, der sie als "alternatives Mistweib" bezeichnete.*gacker*
Attila Hildmann wurde von seinen Fans gerade mit "Ehrenmann"-Rufen verabschiedet…Oh ach ja und die Qanon-Frau wollte dann der Polizei ihren Reichsbürgerausweis nicht zeigen, also wurde sie abgeführt. Und während Attila Hildmann, der zu der Nummer aufgerufen hat, die Demonstranten mit Geschichten von Freimaurern und Bill Gates und drohenden Biowaffenangriffen unterhält, greift ein Demonstrant ein ARD-Fernsehteam an und wird direkt von der Polizei rausgegriffen.
Ich sage euch, da hat man mal ein paar Wochen keine Chemtrails, und direkt drehen die Leute alle durch!!1!
Ich kenne ja diesen Attila Hildmann nicht, also habe ich mal Google gefragt, und Google zeigt mir folgende Zusammenfassung aus der Wikipedia an:
Attila Klaus Peter Hildmann ist ein deutscher Autor von Kochbüchern und Verschwörungstheoretiker. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die vegane Küche.Oh krass, vegane Küche? Ein Extremist!!1!
Update: Oh das war ein Hubschrauberträger, kein Flugzeugträger. Ähnlich aber nicht dasselbe. Ein Leser merkt an, dass sie sogar schon zwei Flugzeugträger haben. Über die öffentlich bekannten Daten kann man sich bei der Wikipedia informieren.
Die Vollstreckung von rechtskräftig verhängten Freiheitsstrafen von weniger als drei Jahren wird bis zum 15. Juli 2020 aufgeschoben.Wait, what?
Oh und wartet, ich habe noch einen: Ethanol wird knapp. Ethanol ist Alkohol. Ja, richtig gelesen. In Deutschland wird der Alkohol knapp. Möglicherweise werden sie demnächst den Schnapsherstellern das Ethanol rationieren, damit mehr für Desinfektionsmittel zur Verfügung steht.
Update: Leserbrief dazu:
Dort heißt es, die für medizinische Zwecke erforderliche Reinheit sei bei E10-Ethanol nicht gegeben.
Tatsächlich verlangt der E10-Alkohol eine Reinheit von über 99% (laut Wikipedia; mein Wissensstand: 99,6%). Das ist durch Destillation gar nicht mehr zu erreichen. Alkohol für medizinische Zwecke hat - üblicherweise - eine Reinheit von 96% (Destillationsgrenze, darüber zieht Alkohol wieder Wasser an sich).
Highlights:
Seitdem die Neuinfektionen am vergangenen Wochenende ihren Höhepunkt erreicht haben, ist das BAG mit der Erfassung der Fallzahlen im permanenten Verzug. Schätzungen werden gemacht, indem Papierstapel von Formularen auf eine Waage gelegt werden.Heilige Scheiße! Liebe Schweizer: Bleibt drinnen! Und bleibt gesund!Statt übers eigene Meldesystem erfuhren BAG-Mitarbeitende bis vor kurzem in vielen Fällen erst durch die Presse oder über die Online-Enzyklopädie Wikipedia von Todesfällen oder von geheilten Patienten.
"wieso in Italien so viele Menschen an Corona sterben" ist derzeit Deine letzte Information in Deinem Blog. Ist nicht zuerst die Frage zu stellen wieso in (Nord-)Italien als Ausgangspunkt der italienischen Infektionswelle, die via Wintersport in den Dolomiten (Stichwort Süd-Tirol-Reisende) den mittlerweile häufigsten Ursprung der Infektionszunahme bei uns auszumachen scheint, soviele Menschen an Corona erkrankten und noch erkranken?Die ursprüngliche Frage war glaube ich eher, wieso die Todesrate in Italien so hoch ist, nicht wo die ganzen Infektionen dort herkommen.Dazu äußerte sich gestern Abend ein Freund, langjähriger Mitarbeiter eines großen Luftfahrtunternehmens, dass in Italien und im Iran doch bekanntlich viele illegale Produktionsstätten mit chinesischen Arbeiter*innen lägen. Die würden gerne über Deutschland nach Italien und Iran für 3 Monate einreisen und dort schuften.
Das hatte ich noch nicht gelesen, dazu nun recherchiert und das gefunden:
Italien
Zeit-Artikel
Wikipedia: Prato
DeutschlandfunkIran
Wikipedia: Chinese people in Iran
Aktuellere Veröffentlichungen, insbesondere aus Norditalien konnte ich bisher nicht finden. Zum Iran ist die Informationslage nicht ganz überraschend noch dünner.
Ich finde einen Effekt gerade sehr bemerkenswert, unabhängig von diesem Leserbrief. In der Menschheitsgeschichte gibt es viele Krankheiten, die nach anderen Ländern benannt sind. Menschen fallen in Situationen der Angst gerne auf Tribalismus zurück, zurren die Wagenburg zusammen und zeigen mit dem Finger auf andere Länder und Menschen. Ein bekanntes Beispiel ist die "spanish flu". Ich erinnere mich dunkel an eine QI-Episode, wo sie eine Krankheit hatten, die in praktisch jeder Region Europas nach einer anderen Region Europa benannt war, weil man instinktiv denen die Schuld zuschieben wollte.
Update: Ein Leser hat zwar nicht die QI-Folge aber die Krankheit gefunden: Syphilis.
So ist die Syphilis in verschiedenen europäischen Sprachen unter anderem als neapolitanische, italienische, französische, spanische, kastilische, englische, schottische oder polnische Krankheit benannt worden, je nachdem, aus welchem Land die Erkrankung in den jeweiligen Sprachkreis vermeintlich eingeschleppt worden ist.
:-)
Stellt sich raus: Der hat offenbar für einen Oligarchen mit Putin-Connection gearbeitet und das zu melden "vergessen".
Perfekt!
Update: Leserbrief dazu:
In deinem Beitrag vom 27.02.2020 hast du geschrieben, dass Richard Grenell "offenbar für einen Oligarchen mit Putin-Connection gearbeitet und das zu melden "vergessen" hat.
Die Putin-Connection von diesem moldawischen Oligarchen (Vladimir Plahotniuc) ist so nicht richtig. Plahotniuc war der berüchtigtste Oligarch in der Republik Moldau. Er hat(te) zwar umfangreiche Geschäfte in Russland, aber er war nie ein Putin-Mann, hat diesen sogar seit Jahren immer wieder öffentlich angegriffen. Er wird in Russland per Haftbefehl gesucht.
Siehe Wikipedia
Tatsächlich war er bis Mitte 2019 in der Republik Moldau der mächtigste Mann des Landes und hat dieses über seine „Demokratische Partei“ regiert. Dabei hat er sich stets für die EU-Integration des Landes ausgesprochen. 2019 wurde seine Partei abgewählt. Er hat dann versucht, mittels der von seinen Leuten unterwanderten Polizei und Staatsapparate trotzdem an der Macht zu bleiben und die Nachfolgeregierung für illegal zu erklären, womit er aber gescheitert ist. Er ist inzwischen außer Landes geflohen und hält sich an einem unbekannten Ort auf.
Plahotniuc hat seine Marionettenregierung, kurz bevor er seinen Machtkampf verloren hat, in einem Akt der Verzweiflung noch die moldauische Botschaft in Israel nach Jerusalem verlegen lassen. Zeitgleich hat er für einen Neubau der US-Botschaft in der Republik Moldau noch zu einem Spottpreis ein neues Grundstück verkaufen lassen. Hat alles nicht geholfen, man hat ihn letztlich fallengelassen, weil er es mit der Korruption einfach übertrieben hat.
tl;dr : Plahotniuc ist einfach nur ein Oligarch, aber kein Putin-Oligarch.
Woher der Bericht der Demokraten das nimmt habe ich keine Ahnung.
Ein nerviger Nebeneffekt der Corona-Panik macht sich gerade bei den Handwerksbetrieben bemerkbar: In ganz Deutschland sind keine P3-Filtermasken mehr zu haben. Unser Lieferant kann frühestens im März wieder liefern. Handwerksbetriebe wie unserer, die auf ordentlichen Arbeitsschutz angewiesen sind, schauen jetzt in die Röhre.Wie wirksam FFP3-Masken gegen Vireninfektion schützen, darf jeder selber nachschauen.
Ich zitiere mal Wikipedia dazu:
mindestens 99 %; Schutz vor giftigen Stoffen sowie vor Tröpfchenaerosolen, krebserzeugenden oder radioaktiven Stoffen, Enzymen, Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilzen und deren Sporen); gegen schädliche Stoffe, deren Konzentration bis zum 30-fachen der maximalen Arbeitsplatz-Konzentration reicht.Dabei soll die Gesamtleckage unter 5% bleiben, im Durchschnitt unter 2%. Ich kann schon nachvollziehen, wieso jemand sich sowas gegen Coronaviren kaufen würde.
Update: Wenn ihr das schon beunruhigend fandet, dann setzt euch mal stabil hin:
FFP2/FFP3-Masken leer, sind sich mehr zu bestellen.
Normaler Mundschutz (für den OP) nur noch Restbestände.
Schutzkittel sollen jetzt mehrfach getragen werden, Vorrat reicht noch 3-4 Tage, im Großlager ist kein Nachschub zu bekommen.
Tweetet ein Narkosearzt. Old and busted: Infrastrukturapokalypse. New hotness: Versorgungsapokalypse.
Was macht unser Gesundheitsminister eigentlich beruflich?
Falls es jemand wissen will: Der Mann ist studierter Bankkaufmann. Ausbildung bei der WestLB. Ihr erinnert euch vielleicht. Die gibt es nicht mehr. Die wurden 2012 zerschlagen, weil sie nach massivsten Fehlplanungen und -investitionen bankrott waren. Wie kann es sein, dass so jemand Gesundheitsminister wird? Nun, a) es ist die CDU, die haben sonst niemanden, b) Atlantikbrücke, American Council on Germany, Bilderberg-Konferenz (die scheinen auch echt überhaupt keine Standards zu haben da). Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
Einer der Kommentare darunter meint, bald gibt es auch keine Handdesinfektionsmittel mehr. MACHT JA NICHTS! GEHT JA NUR UM KRANKENHÄUSER!
Update: Außerdem ist der Mann erfahrener Pharmalobbyist.
Wieso hat das nicht stattgefunden?
U.S. President Donald Trump offered to pardon WikiLeaks founder Julian Assange if he said that Russia had nothing to do with WikiLeaks’ publication of Democratic Party emails in 2016, a London court heard on Wednesday.
Ach naja, denkt ihr euch jetzt vielleicht, der Assange sagt doch bestimmt alles, um aus dem Folterknast rauszukommen. Nun, diese Information kommt nicht von Assange sondern von Dana Rohrabacher, einem republikanischen Kongressabgeordneten aus den USA. Der hat das 2017 bei einer Zeugenbefragung so ausgepackt.Dieser Rohrabacher war hier schonmal im Blog, so tief hat der ins Klo gegriffen. Das muss man erst mal leisten, dass ich mich nach über 10 Jahren noch an den Namen erinnere. Wikipedia über den. Das ist so ein laufendes Klischee eines Republikaner-Abgeordneten. Der Anfang seiner Karriere war als Pressefuzzy für Ronald Reagan. Der findet Folter gerechtfertigt, ist ein Fan von Russland und Putin, war für den Irakkrieg, ist pro Taiwan und gegen China, war ein Fan der Mujaheddin, ist ein Antikommunist, glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel, will die fiesen Immigranten abwehren, und ließ sich von Alex Jones zitieren, die Democrats hätten ja die eine Alt-Right-Demo unter falscher Flagge organisiert, damit es dann zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt. Ein Zerrbild. Seine Karriere endete mit einer Abwahl, nachdem er von Sacha Baron Cohen vor laufender Kamera dazu verleitet wurde, sich hinter ein fiktives Programm zum Bewaffnen von Kindergarten-Kids (ja, den Kids, nicht etwa den Erziehern) zu stellen.
Das ist übrigens ein echter Paukenschlag, dass das im Lancet erscheint. Das ist eines der berühmtesten, wichtigsten und prestigeträchtigsten medizinischen Journals überhaupt. Wikipedia schreibt:
the journal has a 2017 impact factor of 53.254, ranking it second after The New England Journal of Medicine in the category "Medicine, General".
Das ist bei denen in der Correspondence-Sektion erschienen, die vielleicht am ehesten mit einem Leserbriefbereich zu vergleichen ist. In dem Bereich haben sie auch 2014 einen "offenen Brief an die Menschen in Gaza" geschickt, der auch echt Wellen gemacht hat. Der Autor dieses Briefes kommt von Doctors For Assange.
Gucken wir doch mal.
Erster Tweet: Pauschale Abwertung und Diffamierung aller anderen.
Zweiter Tweet: ad hominem.
Dritter Tweet: Hitler. Na gut, Globke. Funktional das Gleiche.
So sieht bei der Linken "inhaltliche Auseinandersetzung" aus.
Ist ja komisch, Fefe. Wie kommt denn das, dass die Leute alle AfD wählen? Dabei haben wir sie doch jahrelang als Idioten und ungebildete Halbaffen beschimpft und ihnen ins Gesicht gespuckt! Ein unerklärliches Mysterium! Werden wir wohl nie herausfinden! Die sind halt alle doof, die unterbelichteten Proleten.
So ein ähnliches Phänomen haben die Rechten auch, wenn sie Obdachlosen zurufen, sie sollen sich halt einen Job suchen. Und dann verstehen sie nicht, wieso die alle SPD wählen. Ein unerklärliches Mysterium! Werden wir wohl nie herausfinden! Die sind halt alle doof, die faulen Proleten!
Update: Jetzt kommen hier lauter Leute mit "aber die Tweets dahinter sind besser". Nein, sind sie nicht. Achtet mal darauf, wie öft sie für ihre Position Begriffe wie "differenziert" oder "Abgrenzung" heranzieht, aber die Gegenseite selbst als homogen darstellt. In dem Zerrbild, das sie konstruiert, um es besser unter dem Applaus ihrer Gleichgesinnten zertrümmern zu können. Das nennt man übrigens Strohmann.
Wenn das wirklich wie behauptet eine Analyse wäre und kein ideologisches Beschimpfen, dann würden da auch nicht den Analysierenden positionierende Begriffe wie "problematisch" auftauchen.
Was ist denn das Zerrbild, fragt ihr? Na z.B. dass die rechten alle homogen seien. Wie man das überhaupt behaupten kann, während sich die AfD seit Jahren blutige interne Grabenkämpfe liefert, denen schon mehrere hochrangige Politiker zum Opfer gefallen sind und die Partei verlassen haben, erschließt sich mir nicht. Und was ist mit den Republikanern? Der identitären Bewegung? Den Reichsbürgern? Die sind alles dasselbe in Grün? Ernsthaft? Sorry, aber wer so wenig über die Gegenseite weiß, dessen Analyse kann man sich auch direkt sparen.
Mich stört auch, wie sie Faschismus und Rassismus gleichsetzt, ja ausschließlich darüber definiert. Wie schwierig die Definition von Faschismus ist, könnt ihr ja mal selber bei Wikipedia nachgucken. Sowas kann ich ja nicht leiden, wenn Leute für sich selbst Differenziertheit in Anspruch nehmen, und dann solche tumben Verallgemeinerungen raushauen. Zumal ja selbst das mit dem Rassismus nicht konstant ist bei den Rechten. Während die Nazis damals mit den Arabern zusammen die Juden bekämpfen wollten, wollen die Nazis heute mit Israel zusammen die Moslems bekämpfen. Und unsere modernen Rechten fordern auch eher selten den Rauswurf der türkischen Gastarbeiter oder ihrer hier geborenen Kinder. Es scheint da also Graustufen zu geben.
Jetzt sind die CIA-Anteile verkauft. Da kann dann auch das ZDF mal zaghaft zu berichten anfangen. Die Geschichte ist seit vielen Jahren bekannt. Ich hatte die auch schon im Blog. Neu ist bloß, dass die CIA einfach weitergemacht hat.
Ich freue mich einerseits, dass das thematisiert wird, aber auf der anderen Seite finde ich es ein bisschen peinlich, wie das ZDF jetzt einen auf dicke Hose macht mit ihrem super-investigativen Journalismus von Dingen, die schon seit Jahren in der Wikipedia stehen, und dann solange gewartet habend, bis die CIA ihre Assets migrieren konnte.
Immerhin entbehrt es nicht einer gewissen Komik, die offiziellen Stellungnahmen der Befragten zu lesen. CIA, BND und Siemens haben direkt jeden Kommentar verweigert, die Schweizer wollen von nichts gewusst haben, und dem Parlamentarischen Kontrollgremium sagte man unter der Hand, das sei ja alles kalter Kaffee.
Ich fände das ja prima, wenn wir jetzt ein bisschen mehr solche Stories kriegen würden. Am besten über zeitgenössische Vorfälle. Denn, nicht vergessen, diese Geheimdienste, das sind die, denen wir an anderer Stelle vertrauen sollen, wenn es um Krypto-Hintertüren und Trojaner auf unseren Telefonen geht, und um Hackback.
Für sehr wichtig halte ich mal einen Fakt klarzustellen: in den Medien ist immer nur nur von "dem Öl" die Rede. Was die Wenigsten wissen ist aber dass es enorme stoffliche Unterschiede zwischen Öl aus den verschiedensten Vorkommen gibt. Siehe dazu Link 1 und Wikipedia. Es gibt also über 160 Sorten Öl die gehandelt werden. Spannend wird das erst im Zusammenhang mit Raffinerien. Raffineriert werden immer Mischungen aus Ölsorten. Die Mischung die du rein gibst bestimmt grob welche Endprodukte in welchen Verhältnissen du raus bekommst. Und selbstverständlich ist die Raffinerie für die chemischen Prozesse immer auf eine ganz bestimmte Mischung hin ausgelegt und bestückt. Klar kannst du die Raffinerie runterfahren und umrüsten aber das machst du sicher nicht ohne Not. Weltweit sind also verschiedenste Raffinerien auf verschiedene Öl-Mischungen spezialisiert.Damit ist dann auch leicht erklärt wieso es neben Exporten immer auch Importe von Öl gibt. Das macht das Thema Öl also gleich um eine ganze Dimension komplexer.
Ein Beispiel: durch den Rückgang der Ölproduktion in Venezuela gibt es erhöhten Bedarf in den USA für schweres Rohöl das man nun ersatzweise stärker auch Kanada bezieht. Oder hier mal eine tagesaktuelle Meldung.
Und ein weiterer Leserbrief haut in dieselbe Raffinerie-Kerbe:
Ja, die USA exportieren mehr Energie im Moment als sie importieren, ABER... durch Fracking gefördertes Rohöl benötigt speziell dafür eingerichtete Raffinerien, um die Bestandteile trennen zu können. Die Umrüstung der Raffinerien dafür kostet natürlich erstmal gehörig Geld.Also was macht die unsichtbare Hand des Marktes? Ganz einfach: man spart sich die Kosten für den Neubau/Umrüstung der eigenen Raffinerien für Frackingöl solange es geht, da dieses ohnehin nur für einen kurzen Zeitraum verfügbar sein wird, und was nicht im eigenen Land verarbeitet werden kann geht in den Export, und den Rest kauft man sich bei den Saudis&OPEC ein.
Mit anderen Worten: da die USA das schöne Frackingzeug nicht alles selbst raffinieren können, haben die Saudis die USA nach wie vor was Spritpreise angeht ziemlich an den Eiern. Und eine iranische Party in der Straße von Hormus würde vermutlich auch an den USA nicht spurlos vorüber gehen.
Zitat: While becoming a net energy exporter is a "tremendous development," the United States wouldn't be "completely self-sufficient," said Joe McMonigle, a former Energy Department official under President George W. Bush who is now senior energy policy analyst at Hedgeye Potomac Research.
"Until the US refining sector is able to process more lighter crudes, we're never going to have energy independence," McMonigle said.
“Before the Rök runestone was erected, a number of events occurred which must have seemed extremely ominous: a powerful solar storm coloured the sky in dramatic shades of red, crop yields suffered from an extremely cold summer, and later a solar eclipse occurred just after sunrise. Even one of these events would have been enough to raise fears of another Fimbulwinter,” says Bo Gräslund.
Wem das Wort Fimbulwinter nichts sagt: Wikipedia hilft. Das ist Auftakt von vier Katastrophen beim Weltuntergang Ragnarök.
Die englische Wikipedia hat Details zu ihm. Ich fasse mal zusammen:
War das jetzt ein guter Mensch, ein Unschuldiger? Nein. Er hat auch die Hisbollah geleitet oder war zuständig (die genauen Details sind unklar). Er hat wohl in einem Interview gesagt, er habe 2006 im Israel-Hisbollah-Krieg die Hisbollah-Seite für den Iran geleitet.
Wenn man die Pro-Israel-Fraktion liest (Vorsicht: Die Achse des Guten ist eine Partisanen-Site), dann hat hier das Gute über Hitlers Statthalter gesiegt und den Judenstaat vor der direkt bevorstehenden Vernichtung gerettet. Das finde ich zu einfach, denn aktuell hat der eben nicht Israel bekämpft sondern ISIS, die Israel auch bekämpft. Hier eine Notwehrsituation zu konstruieren finde ich daher eher weit hergeholt.
Unter dem Strich war das aber natürlich kein Freund Israels. Vermutlich sogar ein krasser Antisemit. Das wäre aber eher eine Ausrede für Israel, wenn die den umgelegt hätten, nicht für die USA.
Dann könnte man noch argumentieren, hey, ist halt Krieg, da sterben Kombattanten. Die USA haben aber dem Iran m.W. keinen Krieg erklärt. Damit ist das eher ein Terroranschlag als eine Kriegshandlung.
Bleibt noch eine Theorie: Dass das Burying war. Trump hat mal eben jemandem ermordet, um von seinen innenpolitischen Problemen abzulenken. Das hat leider auch Tradition. Und bei Trump erinnert es an seine Wahlkampf-Äußerung, er könne auf der 5th Avenue in New York auf offener Straße jemandem erschießen und würde keine Wähler verlieren. Später sein Anwalt, er könnte auch nicht dafür strafrechtlich verfolgt werden.
Er nahm nun an, hey, mein Arbeitgeber profitierte von meiner Arbeit, um die es hier geht, die werden mich schon nicht im Regen stehenlassen.
Nun, äh, ... doch. Würden sie. Leuchtet ja auch irgendwie ein. Die Kapazitäten sind damit gebungen, Politiker zu beschützen. Für so Journalisten und Normalos sind da keine Ressourcen frei.
Jetzt ist der BR-Intendant in die Schusslinie geraten, daher ist das ein guter Moment, um mal seine Wikipedia-Seite zu verlinken:
Von 2005 bis 2010 war Wilhelm Chef des Bundespresseamts und Regierungssprecher der Bundesregierung für das Kabinett Merkel I und Merkel II. Seit dem 1. Januar 2018 fungiert Wilhelm als Vorsitzender der ARD.Ja so jemanden willst du doch als Intendanten des "unabhängigen" öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben!!1! Jemanden mit Erfahrung als unkritisches Sprachrohr!1!! (Danke, Walter)
Ich bleibe ja lieber bei den Fakten. Und die Fakten sind ziemlich klar. Die Kriminalität ist seit Jahren rückläufig, der Terrorismus spielt so gut wie keine Rolle in Deutschland, und die paar Terroranschläge, die durchkommen, bei denen waren immer die Täter seit Längerem unter Beobachtung durch die Polizei oder gar Beziehungen zu den Geheimdiensten.
Oh und aus Aceton und Wasserstoffperoxid baut kein Terrorist eine Bombe. Wer das versucht, jagt sich bloß selbst in die Luft. Ich hatte das vor Jahren schonmal im Blog. Das Zeug ist so empfindlich, dass wenn du das in einer Flasche zubereitest, und es dir dabei noch nicht explodiert ist, was eher unwahrscheinlich ist, du die nicht auf- oder zuschrauben kannst, ohne eine Explosion auszulösen. Oh und wenn du die Flasche nicht zugemacht hast, verliert das Zeug alle 24h 6,5% Masse durch Sublimation. Wikipedia fasst das Handling so zusammen:
Acetonperoxid ist, wie andere, ähnlich gebaute Peroxide, äußerst explosiv. Acetonperoxid-Kristalle sind generell nicht stabil, jederzeit können, etwa durch Temperatur- und Lichtunterschiede, Kristallbrüche entstehen, die zu einer Spontanexplosion führen. Trimeres Acetonperoxid sublimiert schon bei 14–18 °C, daher bilden sich bei Raumtemperatur in einem geschlossenen Gefäß im Bereich des Gefäßverschlusses schnell kleine Kristalle aus, die durch die Reibung beim Öffnen des Gefäßes zerbrechen und eine Explosion des Gefäßinhaltes auslösen.Es ist völlig abwegig, dass Terroristen für einen Terroranschlag ausgerechnet dieses Zeug nehmen würden. Es wäre viel weniger riskant, bei einem Bauernhof Dünger zu klauen. Wenn euch die Dienste was von angeblich verhinderten Terroranschlägen mit Wasserstoffperoxis erzählen, dann lacht sie aus. ISIS weiß das und baut daher ihre Bomben aus Dünger + Diesel + Handy-Zünder.
Unverantwortlich! Wie können die nur einfach so Wale umbringen!!
Nun, nach dieser Bundeswehr-Aktion sollten wir uns da mal ganz klein mit Hut machen.
Die deutsche Marine hat bei einem Manöver in der Ostsee alte Minen gesprengt. Tierschützer fanden danach 18 tote Wale.Die Bundeswehr faselt jetzt was von Abwehr von Gefahr für Leib und Leben. Nur waren die Minen halt 2016 gefunden worden, und die Sprengung war 2019. So eilig kann es also nicht gewesen sein mit der Gefahrensituation.
Der Schweinswal ist nicht nur geschützt, und auch nicht nur besonders geschützt, der ist streng geschützt. Wikipedia dazu:
In der Elbe werden seit 2013 vermehrt Schweinswale beobachtet, die teilweise Schulen mit bis zu sechs Tieren bilden. Der Bestand in der Ostsee betrug 2013 laut Karsten Brensing noch ca. 300 Individuen.Und von denen hat die Bundeswehr jetzt mal eben 18 gesprengt, wie es aussieht.
Nun sagt die Bundeswehr, sie hätte es erst mit Entschärfung probiert:
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums teilte dem NDR mit, zunächst habe der Kampfmittelräumdienst versucht, einen Teil der Minen zu entschärfen. Dies sollte durch eine gezielte Sprengung erfolgen, die den Zünder von der Gefechtsladung trennt. Dabei detonierte jedoch eine Mine.Ich bin da jetzt kein Experte, aber eine gezielte Sprengung bei einer Mine, um den Zünder von der Gefechtsladung zu trennen, das klingt eher nach der Sledge-Hammer-Methode zur Minenentschärfung!
Aber Hammer! Sie wissen doch gar nicht, wie man eine Seemine entschärft!
Vertrauen Sie mir! Ich weiß, was ich tue!
*kaboom*
Update: Meine Leser klären auf: Es handelt sich um die sogenannte Raketenklemme. Und Youtube hat ein Video von sowas in Aktion.
you have to look at the "Heilpraktiker" business from a historical angle. Jews were disproportionately represented in the medical field, and the "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" was passed almost as soon as the Nazis took power. Medical faculties were half empty when they fired the Jewish faculty members!The trouble is, antibiotics were developed only in the 1930s and 1940s. Sulphonamides were introduced at market in 1935 IIRC, penicillin in 1942. Regular medicine (with the exception of surgery) didn't work particularly well to cure patients (you could give a diagnosis and a prognosis but you could do very little to change the outcome), The Nazis were actually rational, the naturopathic nonsense did not have worse patient outcomes than regular (or "Jewish" medicine, as the Nazis would have called it). Literature recommendation: Viktor Klemperer, Lingua Tertii Imperii.
What's much more puzzling is that attitudes did not change after the War. James Herriot made a remark somewhere about the almost magic efficacy of sulphonamides in cases of serious infactions and how they were going to revolutionize the practice of animal medicine. Why this didn't carry over into human medicine is a genuine mystery.
Stimmt, aus dem Blinkwinkel habe ich das noch gar nicht betrachtet. Umso irritierender, dass wir immer noch dieses Gesetz in den Büchern haben.Siehe auch: Wikipedia über Sulfonamide.
Andere Leser schrieben mir, dass man das Geld besser mal für Forschung zu Phagentherapie ausgeben sollte. Eine gängige Verschwörungstheorie ist, dass das nicht verfolgt wird, weil das eine "Ostblock-Idee" ist, d.h. aus ideologischen Gründen nicht aus inhaltlichen Gründen.
Rund ein halbes Dutzend Accounts, die zuvor nicht in der Wikipedia aktiv waren, hätten seit Bekanntwerden des Fälscher-Skandals vor fast einem Jahr zunächst Absätze zu Relotius' Fälschungen abgeschwächt oder relativiert. Das berichtet der Schweizer "Tagesanzeiger".Ja gut, das kennt man ja von der Wikipedia nicht anders. Aber wartet, der gute Teil kommt noch.
Die IP deute auf die Region, aus der Relotius stammt.Ich bin mir sicher, da gibt es eine ganz einfache, logische Erklärung für!1!! (Danke, Jens)
Falls euch der Name nichts sagt: Der Name tauchte 2016 auf, als die Reporter Trumps Präsidentschaftskandidatur ernstzunehmen anfingen und mal ein bisschen stocherten.
Bondi war Attorney General von Florida und interessierte sich für Trump University. Wikipedia hat die Details. Das war keine Uni, die nannten sich bloß Uni, und haben Kurse verkauft, wie man mit Immobilien schnell Geld scheffelt. Wenig überraschend hat bei dieser Geschichte nur einer Geld gescheffelt, und zwar Trump University.
So und jetzt der saftige Teil. Ich zitiere mal aus Wikipedia:
The office of Florida Attorney General Pam Bondi announced in September 2013 that it was considering joining a New York lawsuit against Trump University. Four days later, the Donald J. Trump Foundation donated $25,000 to "And Justice for All", a 527 group supporting Bondi's re-election campaign. Following this, Bondi declined to join New York. According to a Bondi spokesman, Bondi had personally solicited the donation from Trump several weeks before her office announced it was considering joining the lawsuit. In March 2016, Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW) filed a complaint with the IRS about the potentially illegal donation. In September 2016, it was reported that the donation violated laws against political contributions from nonprofit organizations, and that Donald Trump had reimbursed the foundation from his own money and paid the IRS a $2,500 excise tax as a penalty.[90] Trump denied the donation was connected to the Trump University lawsuit, saying it was for Bondi's performance as Attorney General.
Mir tun ja immer die Satiriker leid bei sowas.
Aber das war noch nicht der Lacher daran.
Den Rest von ihrem Schlangenölbusiness nennen sie jetzt "NortonLifeLock". Um mal Wikipedia zu zitieren:
Eine andere Form der Blockierung von Prozessen, die wie ein Deadlock die weitere Ausführung des Programms verhindert, ist der Livelock.Der perfekte Name für deren Produktpalette! Genau mein Humor!
Aber Fefe, das ist doch Livelock mit v! Die schreiben sich mit f! Lifelock! Warte mal, Lifelock, Lifelock, das passt auch wie Arsch auf Eimer!
Der Einsender kommentiert:
Die kleinen Gemeinden um Frankfurt bluten aus, weil sich alle Arbeitsplätze in Frankfurt konzentrieren. Dazu ist Wohnen mittlerweile so teuer, dass es kaum noch Familien gibt, in denen nicht beide Partner arbeiten. Das führt dazu, dass wir Aktionen praktisch nur noch ab 20.00 Uhr anbieten können, weil man davor keine Ehrenamtlichen mehr findet. Oder es sind Aktionen wie Senioren-Gymnastik, von Senioren, für Senioren.
Positiv: für die Studenten ist wohnen mittlerweile so teuer, allein zu wohnen, dass die nicht alle mit 19 zum Studieren wegziehen…In Norddeutschland gibt es schon mehrere dieser Zwangs-Feuerwehren. Wo? Natürlich auf Sylt, da wohnt ja auch kein Einheimischer mehr. Sind halt die ersten Anzeichen der "sozialen Verwerfungen" der Nullzins-Politik der EZB.
Update: Es gibt sogar schon eine Wikipedia-Seite zur Pflichtfeuerwehr! Ein Leser kommentiert:
Generell ist es so, dass eine Pflichtfeuerwehr einberufen wird, wenn sich nicht genug freiwillige finden. Problem: Wenn man vorher bei der freiwilligen war, und dann aus Gründen aber nicht mehr kann/will, ist man trotzdem der erste, der dann einberufen wird. Erfahrung ist dann halt vorhanden, ob man will oder nicht.
Update: Oh wow, Es gab da auch mal das Konzept der Feuerwehrabgabe. Wer nicht freiwillig zur freiwilligen Feuerwehr ging, musste sich Schutzgeld-mäßig freikaufen. Also der EGMR das kippte, löste das in den betroffenen Kommunen eine Finanzkrise aus.
Aber wo kommt diese Zahl eigentlich her?
m(
Besonders geil auch: In den Kommentaren linkt jemand eine Browser Extension, die mehreren der üblichen Verdächtigen die Stresspanikmache wegeditiert. Du weißt, dass du der unterste Abschaum in der Hierarchie der Kriminellen bist, wenn jemand eine Browserextension baut, um deine Betrugsmasche wegzufiltern. Und das geilste daran: Der Anbieter davon ist selbst eine windige Online-Marketing-Agentur. Selbst den anderen Kriminellen ist dieser Stress-Bullshit zuviel!
Update: Wieso spreche ich eigentlich von Betrug? Ist das nicht ein bisschen hochgegriffen? Nun, Mit dem Sachverhalt haben sich schon Gerichte befasst. Ergebnis: Das ist unlauterer Wettbewerb. Aber ist es Betrug? Nun, Wikipedia definiert Betrug so:
[Die Strafnorm] erfasst Verhaltensweisen, mit denen jemand einen anderen durch Tücke dazu bewegt, sich selbst in seinem Vermögen zugunsten des Täters oder eines Dritten zu schädigen.
Wenn mich also eine Hotel-Buch-Seite durch Bullshit-Panikmache dazu bringt, zu einem nicht optimalen Preis zu buchen, könnte das doch gar nicht klarer erfüllt sein. Oder mag mich da ein Jurist korrigieren?
Was ist daraus eigentlich geworden?
Hier gibt es dazu ein paar Gedanken, wie üblich bei peira-Links auf hohem Niveau, nicht nur mal eben in die Kladde diktiert.
Der Einsender (mein Kumpel Maha) schreibt noch folgendes dran:
Das Konzept des “banalen Nationalismus” von Michael Billig war für mich in diesem Beitrag ein Augenöffner: Wenn die Spanier sagen: Weist die Katalanen in ihre Schranken, wir sind doch alle Spanier, dann nehmen wir das so hin, genauso wie Trumps oder Johnsons Forderung, dass Amerika oder Großbritannien vorzugehen haben. Wieso eigentlich? Das ist eben dieser banale Nationalismus. Wenn sich aber die Schotten oder Katalanen zu Wort melden, dann wird das oft als Kleinstaaterei (so der Luxemburger Juncker), verbohrt, nationalistisch und gern auch als unappetitlich angesehen. Kaum ist aber aus einem Staatsteil ein eigener Staat geworden, wundert sich keiner mehr und nationalistisches Gehabe wird über Nacht als natürlich (“banal”) hingenommen, obwohl es vielleicht immer noch unappetitlich ist (sehr schön sichtbar bei manchen Nachfolgestaaten der Sowjetunion oder Jugoslawiens).Ich hatte von dem Begriff noch nie was gehört. Wikipedia hat was dazu, aber natürlich nur in der englischsprachigen Version. Wieso betreiben die eigentlich überhaupt noch die deutsche Version? Die kann doch eigentlich echt weg. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass da jemals was besser oder früher drin war als im englischen Original.
Money quote aus dem Wikipedia-Artikel:
Examples of banal nationalism include the use of flags in everyday contexts, sporting events, national songs, symbols on money, popular expressions and turns of phrase, patriotic clubs, the use of implied togetherness in the national press, for example, the use of terms such as the prime minister, the weather, our team, and divisions into "domestic" and "international" news.
Ich muss sagen: Das trifft mich jetzt doch ins Mark. Dass "das Wetter" als Begriff nationalistisch sein könnte, auf die Idee bin ich noch nie gekommen. Aber es ist natürlich offensichtlich richtig!Klare Leseempfehlung für den Artikel jedenfalls! (Danke, Maha)
Nun, wie sich rausstellt, … eher nicht.
Mit bis zu 100 km/h ist ein Zug über 100 Kilometer durch die Oberpfalz gerauscht - ohne funktionierende Bremsen. Die beiden Lokführer hatten den Bremsschlauch falsch gekoppelt und vor dem Fahrtbeginn keine Bremsprobe durchgeführt.OMFG!
Update: Leserbrief dazu:
Entweder hat die SZ da was umformuliert oder die Pressemeldung der Bahn ist Unfug. Warum? Ich habe eine Ausbildung zum Rangierer gemacht und mein Bruder ist Lokführer. Also bisschen Kenntnis vorhanden.
- Ein Vertauschen der Druckleitungen geht eigentlich nicht, weil die Anschlüsse nicht untereinander passen
- Die Lokführer sind nicht die Leute, die die Verbindungen untereinander herstellen, sondern die Rangierer bzw. die Rangierleiter und die melden dem Lokführer Vollzug.
- Selbst wenn die zwei Loks nicht untereinander verbunden gewesen wären, hätte noch eine Lok Luft ins System pumpen können. In solchen Fällen werden aber zwei Loks nicht zum Bremsen verwendet, sondern um die Steigungen zu überwinden.
- Die Lokführer müssen den Angaben des Rangierers vertrauen und evtl. die das System überprüfen. Ist wie bei der Flugsicherung. Jeder hat seinen Verantwortungsbereich.
Es kann nur sein, dass die Lok gar nicht mit den ganzen Wagen verbunden war, weil im Gegensatz zu LKW das Prinzip bei Zügen umgekehrt ist. Bei LKW keine Luft im System bedeutet Bremsen fest. Bei Zügen keine Luft im System bedeutet Bremsen frei.
Trotzdem könnten die angeblichen 2 Loks noch selbstständig bremsen. Was natürlich bedeutet, dass es sehr, sehr lange Bremswege gibt, weil ja nur die Loks bremsen. Ist vergleichbar mit einem LKW, bei dem der Hänger nicht mitbremst.
Diese Meldung bei der SZ ist Unfug. So wie geschrieben, kann es nicht gewesen sein.
Update: Oh da habe ich ja Pandoras Füllhorn geöffnet. Jetzt kommen hier Dutzende von Einsprüchen von Bahn-Experten. Ein Repräsentativer:
Für die korrekte Funktion der Bremsen ist ausschließlich der Triebfahrzeugführer (kurz: Tf, vulgo Lokführer) verantwortlich. Dies ist ist in der Bremsvorschrift (BreVo, VDV-Schrift 757) geregelt und nennt sich Bremsprobe (Brpr).
Vereinfacht ausgedrückt stimmt es, dass der Zug (ohne Lok) vom Rangierpersonal zusammengestellt wird. Die Lok kann aber auch vom Lokführer angekoppelt werden. Dies kommt sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr regelmäßig vor, gerade dann wenn Lokomotiven von Drittfirmen beauftragt werden.
Güterzüge werden per Druckluftbremse gebremst, auch hier gilt das Prinzip: keine Luft in der Hauptluftleitung -> Bremsen liegen an! Dies ist ein essentielles Sicherheitsfeature im Zugverkehr. Wenn z.B. die Kupplung reißt, reißen auch die Bremsleitungen, diese werden entlüftet, die Bremsbacken werden dann per Federkraft angedrückt, es kommt zum Stillstand. Wenn ein rotes Signal überfahren oder die Notbremse gezögen wird, wird die Hauptluftleitung automatisch geöffnet, die Druck sinkt ab und es kommt zur Zwangsbremsung. Für mehr Details verweise ich auf diesen Wikipediaartikel.
Wenn Waggons angekoppelt werden, müsssen bei nach dem Verbindungen der Druckluftleitungen die Ventile geöffnet werden. Beim Abkoppeln werden diese geschlossen, erst dann wird die Verbindung getrennt. Damit ein Rangierbetrieb möglich ist und Züge in Rangierbahnhöfen z.B. über Ablaufberge einfach zusammengestellt werden können, gibt es die Möglichkeit einzelen Waggons "unter Druck" abzustellen mit Hilfe der Verwendung von speziellen Ventilen. Das ist allerdings nur sehr vereinfacht ausgedrückt.
Ich vermute bei diesem Fall, dass beim Ankuppeln irgendein Ventil nicht richtig bedient wurde. Zusammen mit der nicht erfolgten Bremsprobe waren alle Waggons mit gefüllter Hauptluftleitung (so weit normal) unterwegs. Allerdings konnte diese dann nicht mehr vom Steuerstand aus entlüftet (nicht normal) und somit der Zug abgebremst werden. Den Rest kennen wir ja ;)
(Danke, Christian)
Jedenfalls kam diese Aktion bei der Community nicht gut an.
That afternoon, Floquenbeam unblocked Fram.So und jetzt lest euch mal die Begründung für den Un-Ban durch, die lässt echt tief blicken:
“I believed the unblock was necessary to force the WMF to take that overwhelming community support for an unblock seriously,” Floquenbeam told BuzzFeed News in an email. “Historically, the WMF has been fairly immune to people just saying they're unhappy.”
Hey, das erinnert mich doch an ... warte mal ... oh ja, die deutsche Wikipedia!Shortly after midnight on June 12, the foundation reblocked Fram, and removed Floquenbeam's administrator rights for a month for reversing its action. That morning, another admin, Bishonen, unblocked Fram yet again
Die haben sich also an Mozilla orientiert und führen einen Krieg gegen ihre eigene Nutzerbasis. Und guck euch nur die Marktanteile von Mozilla an, das hat prächtig funktioniert!1!!Jedenfalls führt so eine Bestrafung ohne Vortragen der Anklage natürlich dazu, dass die Leute mal in der Vergangenheit von dem Bestraften rumpolken, ob sie was finden, um das es gehen könnte. Und da fanden sie dann den üblichen Culture War unserer Tage:
Much of that blame fell, perhaps predictably, on a woman and a transgender editor. In 2017, a fledgling Wikipedian accused Fram of monitoring her activity on the site to such an extent that felt like harassment. The editor, whose contributions focused on women athletes, lesbian history, and abortion rights, felt that Fram’s pattern of correcting her spelling and deleting her stubs — short, unfinished articles that are culled when they sit dormant for too long — demonstrated a lack of good faith.[...]
More recently, Fram had an acrimonious semantic debate with a high-profile transgender editor over whether referring to them as “xe” constituted misgendering. It culminated in an ugly claim by Fram that he would not be misracing a black person by calling them the n-word, only being racist.
Ich wollte ja eigentlich noch warten, bis da ein bisschen mehr Substanz bekannt wird, aber Substanz ist bei der Wikipedia offensichtlich zunehmend schwer zu finden. Zumindest wenn es um interne Querelen geht.
Sollte der Zwischenfall, von der einer deiner Leser berichtet hat, zu einer Zeit stattgefunden haben, in der der Iran irgendwie Krieg geführt hat (1980-88 gegen den Irak zb), wäre der Vorfall durch das sogenannte Prisenrecht gedeckt.Und in der Tat hat Wikipedia was dazu. Wieder was gelernt!Solange niemand etwas passiert und nichts zerstört oder beschlagnahmt wird, gibt es normalerweise auch kein Gerichtsverfahren.
In Deutschland ist das scheinbar durch die PrisenO geregelt.
Und die CDU macht sich voll zum Stück Brot in ihrer Reaktion. Die Spitzenkandidatin der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, nuschelt was von 7 Plagen im alten Ägypten (es waren zehn). Und die CDU hat angeblich ernsthaft ein Gegenvideo publiziert. Auf VHS, witzelte der Postillon. Ich bin mir nicht sicher, ob man darüber witzeln sollte.
Die sind sogar zum Versagen zu inkompetent bei der CDU. Schon irgendwie eindrucksvoll.
Oh, und die Deutsche Welle berichtet (wir erinnern uns: Die, die die CDU als Gegen-Propaganda-Outlet zur Bekämpfung von RT positionieren wollte):
"He is using his right to freedom of expression," said CDU General Secretary Paul Ziemiak, who accused Rezo of propagating false claims about the party. "But that isn't journalism."
Ja, richtig gelesen! Der pullt die Trump-Karte und behauptet Fake News, wo es mehr Belege gab, als die CDU in ihrer gesamten Parteigeschichte jemals für irgendwas hatte. Man hört förmlich das Winseln "aber das ist doch gar kein Journalismus". Der hatte fucking Livevideo von euch beim Verkacken! Mehr Beweis geht nicht! Von Tilo Jung übrigens, einem echten Journalisten, den ihre jahrelang nach Strich und Faden vorzuführen versucht habt. Soviel zu eurer Einstellung zu echtem Journalismus, ihr Flaschen!Meine Güte. Wer jetzt noch CDU wählt, sollte sich direkt seine Unzurechnungsfähigkeitsbescheinigung mit abholen.
Update: Alleine dass sie da diesen Philipp Amthor aus dem Straßengraben geholt haben! Was für eine Lachnummer! "Hey Heinz, haben wir auch einen unter fünfzig?" "Ich such schon seit Wochen! Ich glaube es gibt da einen! Der sieht aber aus wie aus der Feuerzangenbowle!" Un-fucking-believable. Die haben ernsthaft jemanden genommen, von dem noch nie jemand gehört hat. Hauptsache der jüngste, den sie finden konnten. "Komm, Ede, wir müssen jetzt jung aussehen!" "Was sagst du? *hörgerätjustier*"
Update: Die Wikipedia-Seite von dem lässt auch tief blicken.
Seit 2017 arbeitet er an einer Dissertation zum Thema Staatswohl und Staatsgeheimnisse zwischen Regierung und Parlament. Daneben ist er als freier Mitarbeiter für die US-amerikanische Wirtschaftskanzlei White & Case LLP in Berlin tätig.
Die Regierung muss vor dem Parlament Geheimnisse haben, sagte der Mitarbeiter der US-amerikanischen Kanzlei. Das passt ja mal wieder wie Arsch auf Eimer.
Und ich dachte, ich kenne schon alle verstrahlten Verschwörungsspinner. (Danke, Hans)
Die Anlage war auch zur Produktion von Plutonium für eine Schweizer Atombombe gedacht. Nach kurzer Betriebszeit ereignete sich am 21. Januar 1969 ein folgenschwerer Zwischenfall, als es nach Problemen mit dem Kühlsystem zu einer partiellen Kernschmelze kam. Radioaktive Gase entwichen in die Kaverne, die aber isoliert und versiegelt werden konnte. Der Unfall wird heute auf der INES-Skala als Ereignis der Stufe 5 klassiert. Die Gefahr für Mensch und Umwelt war begrenzt, da sich der Reaktor in einem Bergstollen befand.Die INES-Skala geht bis 7, d.h. 5 ist schon ziemlich krass. Das war auch die Schwere der bekannteren Vorfälle von Windscale/Sellafield und Three Mile Island. (Danke, Jochen)
Nachdem sich der CCC bei seinem Jahreskongress im Dezember 2018 politisch positioniert hatte, forderte von Leitner, „dass der Club mehr auf seine Neutralität Wert legen sollte“. Außerdem dürfe man den Menschen nicht vorschreiben, wen sie wählen sollen, erklärte er hinsichtlich der Partei Alternative für Deutschland, auch wenn einige von deren Ansichten für ihn bekämpft gehörten. Clubsprecher Linus Neumann hingegen erklärte: „Wenn AfD-Sympathisanten über ›mangelnde Neutralität‹ beim 35C3 quengeln, dann ist das gut.“.Mit anderen Worten: Ich bin jetzt offiziell AfD-Sympathisant. Steht in der Wikipedia, muss also wahr sein.
Das ist übrigens Framing. Das, worum es in dem ARD-Manual ging.
An ihren Methoden sollt ihr sie erkennen.
Update: Vor ein paar Tagen hat laut Versionsgeschichte auch jemand meinen Eintrag zu löschen versucht, was ausdrücklich meinen Wünschen entspricht. Das wurde innerhalb von einer Minuten zurückgedreht, mit der Begründung:
Grund: keine Verbesserung des Artikels
Update: Die Passage ist inzwischen verschwunden.
Heiko Klatt vertritt den Journalisten Ken Jebsen.Und … tatsächlich gibt es eine längliche Liste von Änderungen. Ich habe mal ein paar davon durchgeklickt. Zumindest die ersten der Änderungen machen alle positive Details rückgängig, mit m.E. fadenscheinigen Begründungen wie dass eine Pressemitteilung kein gültiger Beleg nach Wikipedia-Standards sei. Das sieht wirklich ausgesprochen erbärmlich aus, selbst nach Wikipedia-Standards.
Seit [Feliks] das bekannt ist, bearbeitet er auch den Artikel von Heiko Klatt.
Telepolis hatte auch mal einen längeren Artikel über ihn.
Mir ist noch ein interessantes Detail aufgefallen. Nirit Sommerfeld ist auch mal Opfer seiner redaktionellen Arbeit bei Wikipedia geworden. Die sollte beim Göttiger Friedenspreis für die Jüdische Stimme die Laudatio halten (stand dort im FR-Link). Die Welt ist klein.
Mich beschäftigt ja bei der Feliks-Frage vor allem, wieso er eigentlich einen Hebel hatte, einen Artikel über seine Person zu verhindern, aber ich nicht. Mich hat niemand gefragt, ob ich das gut finde, dass Wikipedia einen Artikel über mich macht. Wenn mich jemand gefragt hätte, hätte ich "Nein" gesagt. Und nicht nur maßen die sich an, meine personenbezogenen Daten zu veröffentlichen, sie schreiben nicht mal ihre Realnamen dran. Ich finde das skandalös.
Im Umkehrschluss folgt daraus, dass Menschen und Systeme in höchstem Maße unmoralisch handeln, wenn sie Menschen nicht als gleichermaßen wertig sehen und daher Marginalisierungen hinnehmen oder sogar vorantreiben. Wenn Sie nun sagen, „Wir stehen für Inklusion“, dann kommunizieren Sie ‚nur’ auf der Ebene einer Haltung. Wenn Sie aber sagen, „Wir glauben nicht an eine Hierarchie unter Menschen, für uns sind alle Mitbürger gleich viel wert (daher kommen wir dem Auftrag nach, jeden zu schützen und zu befähigen)“, dann kommunizieren Sie erfolgreich auf der Ebene moralischer Prinzipien – es sind Prinzipien, die Sie glasklar von ihren Gegnern unterscheiden.Da würde ich so gut wie alle Aspekte von bestreiten wollen. Erstens ist es gerade nicht gut, bei Menschen von Wert oder Wertigkeit zu reden, sondern das verstößt gegen die Menschenwürde. Wenn Menschen einen Wert hätten, könnte man Rechnungen anstellen, ala "das von Terroristen entführte Flugzeug abschießen kostet 200 Leben, es in ein Atomkraftwerk krachen lassen potentiell eine Million". Es ist eine wichtige Erkenntnis des Grundgesetzes und des Bundesverfassungsgerichtes in ihrer Entscheidung gegen Schäubles Flugzeugabschusspläne damals, das auch ganz explizit so zu formulieren.
Beim Term der Marginalisierung sind sie glaube ich ausgerutscht, da war vermutlich etwas anderes gemeint. Mir ist nicht klar, was das gewesen sein könnte, denn das Papier postuliert ja völlig unhinterfragt, als sei das das offensichtlichste der Welt, dass es traditionell und sonnenklar Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei, Marginalisierungen nicht hinzunehmen, sie gar zu bekämpfen, und "jeden zu schützen". Vielleicht war das Copy und Paste aus einem Papier für die Polizei?
"Wir glauben nicht an eine Hierarchie unter Menschen" ist auch offensichtlicher Unsinn. Es gibt nicht nur eine, es gibt ganz viele Hierarchien unter Menschen. Eine davon ist, wer Gutachten über Framing schreiben kann, und in der Hierarchie ist dieses obskure Institut eher oben angesiedelt. Was für eine hirnrissige Ansage, man glaube nicht an Hierarchien. Wot? Jemand zuhause, McFly? Selbst innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gibt es eine Hierarchie, die sich in der Höhe der Entlohnung niederschlägt!
Besonders geil: Wie sie da den Begriff "erfolgreich" reingelogen haben in den Satz. *schenkelklopf*
Und was genau wollen sie uns mit sagen, wenn sie es als Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks formulieren, "jeden zu befähigen"? Befähigen wozu? Wot? War das Copy und Paste aus einem Absatz über das Bildungssystem?
Ich habe den Eindruck, die Autoren dieses Papiers haben da schnell einen schnodderigen Schnellschuss zusammenkopiert. Wenn die Einleitung schon nur aus so Bullshit-Non-Sequiturs und sinnfreien Satzhülsen besteht, dann spare ich mir den Rest mal. Falls jemand von euch weiterliest und Erkenntnisse gewinnen konnte, könnt ihr die mir ja zuschicken. Die Überschriften sehen für mich wie ein Wikipedia-Referat aus. Womit ich das nicht kleinreden will. Vielleicht ist das genau das, was die ARD gebraucht hat.
Update: Ein Leser fand ein anderes Money Quote:
Die Sachlage ist eine andere: Bürger, die sich nicht gemäß der demokratischen Vereinbarung am gemeinsamen Rundfunk ARD beteiligen, sind wortbrüchig oder auch illoyal. Sie liegen nicht nur den anderen auf der Tasche, täuschen und betrügen und genießen weiterhin uneingeschränkten Zugang zur gemeinsamen medialen Infrastruktur ARD – sondern sie halten sich nicht an unsere demokratisch getroffenen und damit für alle verbindlichen Vereinbarungen und missachten den allgemeinen Willen des Volkes. Sie sind Beitragshinterzieher, sie begehen Wortbruch, machen sich des Loyalitätsbruchs schuldig.
Wow, das klingt ja fast wie ein sozialistisches Kampf-Flugblatt. Loyalität? Srsly? Leider ist gerade das Netzpolitik-CDN kaputt.
Einige Leser waren unzufrieden damit, dass meine Kurzrezension aus ihrer Sicht den Eindruck erwecke, als seien das inkompetente Stümper, die das Manual geschrieben haben. Das wollte ich damit nicht ausdrücken. Mein Punkt war, dass das verblendete Ideologen sind, nicht dass die nichts können. Auch und gerade Ideologen manipulieren, wo sie mit Argumenten nicht weiterkommen, oder wo sie gar keine Argumente haben. Das macht es nicht harmlos, sondern eher gefährlicher. Nur weil die ihre Erkenntnisse unpassend zusammenkopiert haben, heißt das nicht, dass die Erkenntnisse aus der Framingtheorie falsch sind oder weniger gut wirken.
We designed YT’s AI to increase the time people spend online, because it leads to more ads.
Well duh!Aber lest mal trotzdem, das hat spannende Einsichten parat. Er erzählt von einem Bekannten von ihm, der sich völlig abgenabelt hat und niemandem mehr traut und den ganzen Tag Youtube guckt.
1/ People who spend their lives on YT affect recommendations more
2/ So the content they watch gets more views
3/ Then youtubers notice and create more of it
4/ And people spend even more time on that content. And back at 1This vicious circle was also observed with http://tay.ai , and it explains why the bot became racist in less than 24 hours.
=> Platforms that use AIs often get biased by tiny groups of hyper-active users.
Also mal abgesehen davon, dass das kein AI ist, was die da machen, würde ich das auch mal ausweiten. Bei Wikipedia läuft das ja genau so. Da findet eben keine Demokratisierung statt, wo sich Hunderttausende einbringen, sondern es gibt eine krasse Dominanz von einem Kabal von hyperaktiven Wikipedanten, die dann die anderen rausmobben. Auch bei anderen Systemen mit User-Bewertungen ist das so, sagen wir mal Reddit oder Youtube-Kommentaren. Die Frage ist, ob man das als "Competence Hierarchy" sieht, ala Peterson, d.h. etwas intrisisches, das eine wichtige Funktion erfüllt und daher nicht negativ sondern vielleicht sogar positiv zu sehen ist, oder ob man das als etwas negatives sieht, weil es eben die Aussagen von der riesigen Mehrheit weiter marginalisiert.Update: Auch Liquid Democracy bei den Piraten ist an der Dominanz einiger Hyperaktiver gescheitert.
Hier am [Institut] gibt es eine sehr unterhaltsame Boston Consulting Group Geschichte im Zusammenhang mit dem Neubau des größten schwedischen Krankenhauses. Korruption, eine konservative Regierung, Consultants in den 20ern, die für 10.000 EUR/Monat in OP Kleider gesteckt werden und rufen „seht mich an, ich bin ein Alien!“, Gastarbeiter, die nicht bezahlt werden. All das, lohnt sich und ist immer noch nicht zu Ende! Das Krankenhaus hat es auf Platz 5 der teuersten Gebäude der Welt geschafft.Zu der Opiate-Nummer merkt der Leser noch an, dass der Teil, dass das die besten Schmerzmittel sind, die wir so haben, wahr ist, und Oxycontin auch bei uns bei Krebspatienten eingesetzt wird. Das war m.E. nicht der Fokus hier, die Opiate-Krise in den USA bezieht sich jedenfalls nicht auf Krebspatienten kurz vor dem Ableben, denen man noch ein bisschen den Lebensabend verschönern will. Wikipedia sagt zur Opioidkrise:Finde nichts Gutes auf Deutsch, auf Schwedisch zB hier: Aftonbladet
Im Jahr 2015 kam es in den USA zu mehr Todesfällen durch Heroin als durch Autounfälle und Waffen. Die Überdosis von Drogen ist bei Amerikanern unter 50 Jahren die häufigste Todesursache, zwei Drittel aller Todesfälle werden inzwischen durch Opioide verursacht. Dies hat dazu beigetragen, dass die mittlere Lebenserwartung in den USA in den letzten Jahren gesunken ist. Anders als früher ist die Drogensucht nicht mehr vorwiegend auf soziale Brennpunkte in Großstädten beschränkt, sondern betrifft vor allem die Mittelschicht in der amerikanischen Provinz.Anderes Detail am Rande: An der mexikanischen Grenze haben sie kürzlich 115 kg Fentanyl beschlagnahmt. Die Drogenkartelle schmuggeln inzwischen Fentanyl in die USA und/oder strecken damit ihr Heroin. Wir reden hier nicht von ein paar Doktoren, die ein paar Krebspatienten ein paar mehr Pillen verschreiben, als die brauchen. CNN hat ein paar Zahlen dazu:
The number of opioid prescriptions dispensed by doctors steadily increased from 112 million prescriptions in 1992 to a peak of 282 million in 2012, according to the market research firm IMS Health. The number of prescriptions dispensed has since declined, falling to 236 million in 2016. The number dropped 10.2% in 2017 from 2016, according to IQVIA (formerly IMS Health).
Zum Vergleich: Die USA haben 325 Mio Einwohner.Update: Hier ist eine Quelle auf Englisch.
Wahlen gibt es seit 1815.
Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt waren nach 1815 die ersten Staaten mit Repräsentativverfassung. Wählen durften in der Regel nur reiche Männer, beispielsweise jene, die einen bestimmten Steuersatz zahlten.Das zählt also nicht (Reichenwahlrecht, nicht Männerwahlrecht).
Weiter geht es 1848 mit der Märzrevolution.
Im April und Mai 1848 gab es die ersten Wahlen auf gesamtdeutscher Ebene, zur Frankfurter Nationalversammlung. Diese Versammlung entwarf eine gesamtdeutsche Verfassung und ein Wahlgesetz für allgemeine und gleiche Wahlen. Die mächtigsten deutschen Fürsten nahmen die Verfassung allerdings nicht an.Nicht überall, zählt also nicht.
Der nächste Schwung war der Norddeutsche Bund, mit dem norddeutschen Wahlgesetz von 1869, das später auch im Deutschen Reich galt.
Wählen durften Männer über 25 Jahren, sofern sie nicht etwa durch Entmündigung vom Wählen ausgeschlossen waren.Das klingt schon mal gut, allerdings:
In den deutschen Gliedstaaten blieb allerdings meistens ungleiches Wahlrecht in Kraft, zum Beispiel das Dreiklassenwahlrecht in Preußen oder ein Pluralwahlrecht (in dem manche Wähler mehrere Stimmen haben) in anderen Einzelstaaten.Zählt also auch noch nicht.
Die von Sozialdemokraten geführte Novemberrevolution 1918 brachte Deutschland das Verhältniswahlrecht und das Frauenwahlrecht. Zusammen mit den Grundsätzen der allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahl schrieb die Weimarer Verfassung von 1919 dies auch den Gliedstaaten vor.Mit anderen Worten: Das Männerwahlrecht gibt es in Deutschland genau so lange wie das Frauenwahlrecht. 100 Jahre.
In diesem Sinne: Lasst uns die freien Wahlen feiern, 100 Jahre freie Wahlen!
Wobei ja eigentlich auch das mit den 100 Jahren nicht wirklich stimmt, weil es bei den Nazis dann halt doch wieder kein Wahlrecht für alle gab. Und über die DDR müsste man an der Stelle auch nochmal reden. Wir sind also eigentlich eher bei 30 Jahren freie Wahlen in diesem Land. Je nach Blickwinkel.
Nur damit hier niemand in Freudentaumel verfällt, nur weil die Zahl gerade so schön rund ist.
Update: Ein Leser empfiehlt mir gerade dieses Buch zum Frauenwahlrecht von der Hans-Böckler-Stiftung und erzählt, dass die Einführung des Frauenwahlrechts nur de jure war, nicht de facto. Männer konnten Frauen straffrei am Wählen hindern, weil die Frauen noch keinen Anwalt mandatieren konnten.
Ansonsten habe ich gerade nochmal geguckt, wie das in den USA ist. Das 19th Amendment, das Frauenwahlrecht garantiert, ist von 1920. Da war Deutschland schneller. Interessanterweise geht (ich empfehle den Film The Corporation!) die Körperschaft als juristische Person auf die Sklavenbefreiung zurück und die war vorher. D.h. Firmen hatten Rechte bevor Frauen wählen durften.
Die Zivilisationsdecke ist viel dünner als man immer glaubt.
Nun kann man sich da endlos in Analysen ergehen, wo diese Daten jetzt hergekommen sein könnten, was für kriminelle Energie diese Leute gehabt haben müssen, was sie damit bewirken wollten, etc. Finde ich alles nicht interessant.
Zwei Dinge dazu. Erstens. Seit Jahrzehnten betreibt die Politik eine konzertierte Aktion nach der anderen, um den unwilligen Bürgern ihre Daten zu entreißen und in Datenbanken zu tun, wo dann überproportional politisch rechts verortete Polizisten und "Sicherheitsbeamte" drauf Zugriff haben. Wo ist hier noch gleich die Überraschung? Dass es erst jetzt in dieser Form passiert oder wie?
Nicht nur die Rechten sind hier Täter. Wikipedia z.B. listet bei diversen ihrer Meinung nach Prominenten das Geburtsdatum. Wo haben sie die her? Aus öffentlichen Datenbanken wie Gewerbeanmeldungen u.ä. Wohl dem, der dort gezielt falsche Daten hinterlegt hat. Mich hat niemand gefragt, ob ich einen Wikipedia-Artikel unter meinem Namen haben will, und ob das OK ist, da ein Foto oder mein Geburtsdatum zu veröffentlichen. Und was passiert da, trotz DSGVO und allem? Nichts.
Zweitens: Die Asymmetrie der Reaktion finde ich schockierend. Ich hatte mal auf Twitter einen Mordaufruf. Ich habe also Anzeige erstattet. Ein paar Wochen später rief dann die Polizei bei mir zuhause an und sagte, das Verfahren würde eingestellt. Das ist doch bloß ein Verrückter aus dem Internet. Bestimmt ein ganz armes Würstchen. Mag ja alles sein, aber es ist auch ein Täter. Keine Reaktion.
Bei mir Mordaufruf, keine Reaktion. Martin Schulz ruft jemand auf der "privaten Telefonnummer" an, und sofort republikweiter Riesenskandal und der Staatsschutz schaltet sich ein. Der Typ, der da anrief, war nicht mal unfreundlich oder bedrohlich.
Ich will mich da jetzt nicht als Betroffener aufspielen, nur mal die Dissonanz illustrieren. Die Presse erzählt bisher vor allem von Youtubern als Opfer, und ich bin mir auch sicher, dass die es viel schlimmer haben. Nur bei mir weiß ich es halt, bei denen ist es nur Hörensagen für mich :-)
Was mich übrigens auch richtig doll ärgert ist wenn Hotels meine persönlichen Daten haben wollen. Wieso hat diesen Datenhahn noch niemand zugemacht? Nein, liebe Lokalpolitiker, ihr müsst nicht meine Anschrift und mein Geburtsdatum wissen, nur weil ich in eurem Bundesland in einem Hotel übernachte.
Solange die Situation so ist, wundert mich überhaupt nicht, dass es solche Veröffentlichungen gibt. Ich gönne den Politikern das sogar ein bisschen. Die Künstler auf der Liste tun mir leid, die sind da unverschuldet zwischen die Fronten geraten.
Was mich auch richtig ärgert: Dass das beherzte Einschreiten des Staatsschutzes jetzt verhindern wird, dass die Politik erkennt, wie dringend sie mal handeln müssten, wie wichtig das ist, hier mal flächendeckend Datensparsamkeit zu fahren. Die reden immer davon, dass Daten das Öl des 21. Jahrhunderts sind, und merken gar nicht, dass sie auf einem Ölteppich schwimmen, der systematisch alles Leben vergiftet.
Update: Passt gerade wie Arsch auf Eimer:
Marriott reveals 5 million unencrypted passport numbers were leaked in 2018 data breach
Update: Ja nee klar, meine Telefonnummer ist Freiwild für Umfragen, Telemarketer und indische Callcenter von Microsoft-Scammern, aber bei euch ist das ein ANGRIFF AUF DIE DEMOKRATIE!1!!, wenn jemand anruft. Go fuck yourselves, echt mal.
Update: Jetzt wo so viele Politiker das als Cyberangriff bezeichnen: Hey, vielleicht hättet ihr mal auf uns hören und in defensive Cyber investieren sollen statt immer nur Offensive?
Dieser Stab symbolisiert also die Macht des Parlaments, und wird jeden Morgen von einer Prozession ins Parlament getragen. Die Frage ist jetzt, wie symbolisch das genau ist, und ob das Unterhaus ohne das Ding formell handlungsfähig ist. Jedenfalls haben sie ihn gestoppt, bevor er damit rauslaufen konnte.
Das war übrigens ein Labour-Abgeordneter.
Wer sich also wie ich über das Wikipedia-Herumgebettel ärgert, und denen sicher kein Geld geben will, für den habe ich eine Alternative: Archive.org. Die haben außerdem einen Mäzen in der Hinterhand, der gerade alle reinkommenden Spenden verdoppelt.
Gute Spendengelegenheiten gibt es natürlich viele, und an Leuten, die um Spenden anhalten, herrscht wahrlich keine Knappheit.
Wer das Projekt nicht kennt: Brewster Kahle, der Gründer, hat 2015 auf dem CCC-Camp einen 30min Vortrag dazu gehalten.
„Wir denken beim Schutz unserer Heimat über Generationen hinaus“, heißt es im bayerischen Koalitionsvertrag. „Wir sind überzeugt, dass Bayern kein geeigneter Standort für ein Atomendlager ist.“ […]ACH SO ist das mit dem Heimatschutz! Wir schützen unsere Heimat vor den strahlenden Atommüll-Altlasten, die wir produziert haben!Bemerkenswert ist weiterhin, dass die Koalitionäre mit „Schutz unserer Heimat“ offenbar ausschließlich den Schutz ihres eigenen Bundeslandes meinen. Das zeugt insofern von besonderer Chuzpe, da ausgerechnet Bayern von allen Bundesländern den meisten Atomstrom produziert hat – laut Wikipedia bisher etwa 1500 Terawattstunden. Erst mit weitem Abstand folgen Baden-Württemberg und Niedersachsen mit je rund 1100 Terawattstunden.
Na dann. Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Man würde ja denken, die Wikipedia trennt sich schon aus Selbstschutz von solchen Leuten, aber die besteht wohl nur noch aus Aktivisten, die befürchten, dass ihr eigener Aktivismus auch beendet werden könnte, wenn sie zulassen, dass jemand anderes für seinen Aktivismus Ärger kriegt.
Wie konnte so ein schönes Projekt eigentlich so entgleisen?
Es geht darum, dass Unis gegen Sexual Assault-Vorwürfe auf ihrem Campus vorgehen müssen. Unter Obama wurde nämlich aufgeweicht, wie stark die Beweislast sein muss, bevor jemand als Täter gilt. Früher war das "clear and convincing evidence", unter Obama wurde es "preponderance of evidence". Die Unterschiede werden auf Wikipedia erklärt. Für eine Verurteilung vor Gericht (Strafrecht) braucht man "Beyond reasonable doubt", das ist die härteste Stufe. Sexual Assault ist Strafrecht. Man würde also denken, für Sexual Assault gilt Beyond reasonable doubt, egal ob das jetzt ein Gericht oder eine Uni übernimmt. Ist aber nicht so.
The standard that must be met by the prosecution's evidence in a criminal prosecution is that no other logical explanation can be derived from the facts except that the defendant committed the crime, thereby overcoming the presumption that a person is innocent unless and until proven guilty.
Der nächst-schwächere ist Clear and convincing evidence:
Clear and convincing proof means that the evidence presented by a party during the trial must be highly and substantially more probable to be true than not and the trier of fact must have a firm belief or conviction in its factuality.
Das gilt normalerweise für Testamentsstreitigkeiten, Vaterschaftsklagen und Sorgerechtsfragen angewendet.Das nächst-tiefere ist Preponderance of evidence.
The standard is satisfied if there is greater than fifty percent chance that the proposition is true.
Stellt sich raus: Der Mann ist wohl Antideutscher und selber bei den Linken und schaltet so Konkurrenz in der eigenen Partei aus. Oh, und:
[Feliks] ist Beamter, von Beruf Rechtspfleger und konvertierte irgendwann ab 2012 vom katholischen Glauben zum Judentum. […]Tja. Und jetzt? Ist das jetzt fieses Doxxing, wenn man seinen Namen veröffentlicht? Oder ist das das Mindeste, was man von Leuten erwarten kann, die "die offizielle Wahrheit" in der Wikipedia kuratieren? Ich bin mir uneins, daher habe ich hier seinen angeblichen Realnamen rausgenommen. Ich habe auch keine der Behauptungen überprüft, nehmt das also erstmal als Hörensagen.Das könnte damit zusammenhängen, dass [Feliks] mehrfach Teilnehmer bei Sar-El war, einem Freiwilligenprogramm der israelischen Streitkräfte für Ausländer, bei dem allerdings kein Dienst in aktiven Kampfeinheiten geleistet wird. […]
[Feliks] hat seinen Wikipedia-Namen Feliks nach eigenen Angaben nach einem Geheimdienstler ausgewählt, Feliks Djerdjinski, der als Chef der Tscheka und des NKWD für die Liquidierung von, je nach Quelle, 50.000 bis 250.000 politischen Gegnern verantwortlich ist.
Aber mal unter uns: Wenn das stimmt, dass ein so klar voreingenommener Mensch bei Wikipedia den Eintrag über den Folterknast 1391 schönt, dann ist das ein handfester Skandal. Man stelle sich mal vor, eine ähnliche Personalkonstellation würde bei der Tagesschau oder so aufgedeckt. Und die Wikipedia hat dank Googles Prio-Einbettung bei Suchanfragen inzwischen mehr Gewicht als die Weltpresse zusammen.
Vielleicht ist es wirklich mal an der Zeit, dass die Wikipedia offiziell Anstrengungen unternimmt, voreingenommene Autoren vom Kuratieren ihrer Artikel auszuschließen. So geht das jedenfalls nicht weiter.
Ein Leckerli noch:
Markus Fiedler und ich werden noch weitere Recherchen veröffentlichen, sobald wir sie gerichtsfest beweisen können, denn [Feliks] hat bereits im Vorfeld unserer Youtube Sendung versucht, seine Enttarnung zu verhindern und angekündigt, unsere Veröffentlichung seines bisher anonymen Wirkens zu ahnden. Denn die würde zu einer „Pogromstimmung“ gegen ihn führen. Diese Täter-Opfer Umkehr ist eine seiner beliebtesten Argumentationen.Das kennt man ja leider zur Genüge von allen anderen Flügeln der Neo-Autoritären, seien es jetzt Bekämpfer von Antisemitismus, Rassismus, Sexismus oder sonstigen -ismen. Mein Ziel ist gut, daher sind meine Mittel per Definition gerechtfertigt, und meine Kritiker sind böse.
Update: Gegendarstellung von "Feliks".
Update: Ein Leser empfiehlt, sich im Wikipedia-Artikel zum Ausländerzentralregister die Abschnitte Geschichte und Rechtsgrundlage chronologisch anzugucken.
Da wurde 2011 eine Statue zu Ehren von Jean-François Thomas de Thomon errichtet. Später stellte sich raus, dass die Statue die falsche Person abbildete — einen schottischen Chemiker namens Thomas Thomson, der aber keinen Bezug zu St. Petersburg hat.
Punchline: Der Künstler schiebt das Wikipedia in die Schuhe :-D (Danke, Frank)
Jedenfalls: Die soll jetzt Batwoman spielen.
Die Geschichte von Batwoman ist an der Stelle interessant, denn:
Batwoman began appearing in DC Comics stories beginning with Detective Comics #233 (1956), in which she was introduced as a love interest for Batman in order to combat the allegations of Batman's homosexuality arising from the controversial book Seduction of the Innocent (1954).
Was, Batman schwul!? Das ging ja mal GAR nicht in den 50er Jahren. Batwoman wurde also als Gegenbeweis ins Universum eingeführt.Fast Forward zu heute. Das DC-Universum ist vollständig Durch-SJWt worden. Batwoman darf nicht mehr hetero sein, muss jetzt lesbisch sein. Das hat 2006 die Neueinführung geändert. Tja, da hat sich natürlich die LGBT-Community drauf gestürzt und das gefeiert, und good on them. Für die TV-Serie jetzt wollten die also auch eine lesbische Frau haben.
Besetzt wurde die Rolle mit Ruby Rose.
So und jetzt guckt euch mal deren Wikipedia-Seite an. Die hat sich mit 12 Jahren als lesbisch geoutet. Mit 12. Oh, und genderfluid. Hängt mit Transgender-Freunden rum. Mehr SJW geht nicht, würde man denken.
Aber für Identity-Politics-Idioten gibt es nie ein Limit. So wurde sie auf Twitter als "nicht lesbisch genug" beschimpft (wie weggetreten ist DAS denn?!). Viel tiefer kann man kaum ins Klo greifen.
Doch was für Ruby Rose das Fass zum Überlaufen brachte, war, dass ihr vorgeworfen wurde, sie sei "nicht lesbisch genug" für die Rolle. Daraufhin löschte sie ihren Twitter-Account und schränkte die Kommentarfunktion auf ihrem Instagram-Konto ein.Wenn es das Patriarchat gäbe, würde es sich sicher ein Loch in den Bauch freuen, dass die angeblich so Progressiven so blöde sind, sich die ganze Zeit gegenseitig zu bekämpfen. (Danke, Kris)
Update: Och Leute, ich kann auch kein norwegisch, aber das schaffen wir ja wohl noch zusammen! Dykkere = Taucher. fant = fanden. 500 år = 500 Jahre. gammelt = alt. sverd = Schwert. Mjøsa ist der Eigenname eines Sees.
Ihr habt das fucking Internet zur Verfügung! In meiner Kindheit hatten wir kein Wikipedia, kein Wiktionary, kein dict.leo.org, wir hatten ein Schulwörterbuch und ein Lexikon. Und wir haben auch überlebt!!
Oh und mein Schulweg war bergauf, und zwar in beide Richtungen!!
Mich nervt das, wenn Leute so tun, als seien sie NPCs, und ihre gesamten Entscheidungen im Leben freiwillig irgendwelchen anderen Menschen und Clouds und Diensten überlassen. Wie wollt ihr denn jemals Level Up kriegen, wenn die ganze Arbeit jemand anderes für euch macht?!
Zuvor hatte von dort jemand aus dem Wikipedia-Eintrag zu Sachsen den Rassismus-Absatz gelöscht, aus der fremdenfeindlichen Pegida eine islamkritische Pegida gemacht, und beim Eintrag eines AfD-Abgeordneten das Teil entfernt, dass er Homosexualität-Verfolgung nicht als Asylgrund anerkennen will. (Danke, Carsten)
Güterwaggons rollten herrenlos in Richtung BraunauErstens mal: Herrenlos? Das heißt nicht Zugherr, es heißt Zugführer (Wikipedia behauptet gar, bei euch in Österreich heißt das Zugsführer)! Also waren die nicht herrenlos, sie fahren führerlos!
Dann ist ja wohl nicht das Rollen die Meldung, sondern das Entgleisen in einer Rechtskurve, wie euer Foto ja auch zeigt.
Und wann war das? Na? Am 20. April!
Und wie kam es dazu? Die Wagen sind einfach "entrollt".
Bonus: Jetzt gibt es Untersuchungen, wie es dazu kommen konnte.
Eine schönere Metapher für die politische Lage in Österreich hätte man gar nicht konstruieren können, wenn man es gewollt hätte! Und ihr verkackt diese güldene Gelegenheit so! Schämt euch!!
Update: Oder ist das eine Linkskurve?
Sarin, huh? Die Chemiewaffe?
Hmm, was für ein Precursor ist denn das?
Since EU sanctions from September 2013 made export licences compulsory for the export of isopropanol to Syria in concentrations of 95% or higher, Syrian Archive and Knack can report that Belgian companies exported 96 tonnes of isopropanol, a sarin precursor, to Syria between 2014 and 2016.
Wie, Moment, was? Isopropanol? Das, das man auf Amazon klicken kann? Das Lösungs- und Reinigungsmittel? Wo auf der Wikipedia-Seite nicht mal erwähnt wird, dass das was mir Sarin zu tun haben könnte?*augenroll*
Update: Oh hat schnell jemand reineditiert, und auf der Sarin-Seite steht es.
Ich erlaube mir mal, den Zuschriften, die du da erhalten hast, zu widersprechen. Ich musste mich im Alter von ca. 20 Jahren beschneiden lassen, weil es medizinisch notwendig war. Nun hatte ich schon das Glück, dass mein Urologe von vornherein meinte, dass er sowas grundsätzlich nur mit Vollnarkose macht - anscheinend ist bei religiös motivierten Beschneidungen selbst ne lokale Narkose längst keine Selbstverständlichkeit (um es mal zurückhaltend auszudrücken). Z.B. in Israel verwenden laut Zahlen von 2012 nur 20 der insgesamt 400 "Mohels" überhaupt Anästhesie bei Beschneidungen.(meine Primärquelle war eig. ein Print-Artikel aus der SZ von 2013, der im Wikipedia-Artikel "Brit Mila" referenziert wird, aber die Zahlen ergeben sich auch aus dem oben verlinkten Tagesspiegel-Artikel)
Und selbst ohne die Schmerzen der Operation an sich kann ich dir sagen: Das waren zwei Monate oft fast unerträgliche Schmerzen, insgesamt hat es locker 4-5 Monate gedauert, bis wirklich alles so weit verheilt und "abgestumpft" war, dass es im Alltag nicht mehr groß gestört hat. Und selbst danach bleiben dauerthaft immer noch Probleme wie "Eichel bleibt gern mal am Stoff der Unterhose "kleben", und natürlich deutliche Einschränkungen beim Sex (fühlt sich einfach nicht mehr so intensiv an).
Die Proponenten der "Beschneidung auf Vorrat" erzählen dann gerne noch den längst widerlegten Unsinn, dass Kinder angeblich noch kein so ausgeprägtes Schmerzempfinden hätten wie Erwachsene. Dabei ist eher das Gegenteil zutreffend: Je früher Kinder starken Schmerzen ausgesetzt sind, desto schmerzempfindlicher scheinen sie als Erwachsene zu werden.
Und selbst wenn all das nicht wäre, bleibt das Risiko medizinischer Komplikationen.
Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum es Eltern gestattet sein sollte, ohne medizinische Notwendigkeit eine solche Operation an ihren Kindern vornehmen zu lassen. Mir ist völlig schleierhaft, wie man z.B. in Deutschland das Recht der Eltern auf freie Religionsausübung und Kindererziehung höher gewichten kann als das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit. Insbesondere wenn ich bedenke, dass Eltern, die ihre Kinder schlagen, sich zumindest der einfachen Körperverletzung (§ 223 StGB) strafbar machen.
Russia had covertly subsidized Poincare's election campaign and he had therefore abandoned socialism for another party and warfare. Even if Germany intentionally condemned Belgium to occupation, they had already accused Russia of starting the conflict.
Mirzayanov was arrested on 22 October 1992 and sent to Lefortovo prison for divulging state secrets. He was released later because "not one of the formulas or names of poisonous substances in the Moscow News article was new to the Soviet press, nor were locations … of testing sites revealed."
Wikipedia hat die chemischen Strukturformeln dazu online. Das ist also keine Ultra-Geheim-Alienraumschiff-Geschichte, sondern das Zeug ist bekannt. Als Nicht-Chemiker kann ich euch jetzt nicht sagen, ob das heißt, dass das auch jeder Chemiestudent selber synchetisieren könnte. Vielleicht weiß das ja einer meiner Leser. Dass eine russische Superchemiewaffe, die "10 Mal so gefährlich wie VX ist", dann ein überlebendes Opfer hinterlässt, das kann ich nicht wirklich glauben. VX ist schon echt fieses Zeug.Wenn man googelt, findet man jedenfalls Beschreibungen der Synthese von diesem Zeug. Meine Interpretation ist, dass das im Wesentlichen jeder Geheimdienst hätte herstellen oder beschaffen können.
Ich glaube, dass diese "das müssen die Russen gewesen sein" zwar plausibel erscheint, weil das Opfer ein Russe ist, aber ansonsten nicht von Fakten gedeckt ist. Falls einer von euch mehr weiß, bitte ich um Einsendungen.
Die Russen reagieren übrigens eher verstimmt auf die ganze Nummer.
Nicht "alles Lüge" verstimmt sondern "ihr habt doch sicher Beweise, oder? Zeigt doch mal!" verstimmt.
Übrigens hatten die Russen den Typen in Haft und haben ihn später bei einem Agentenaustausch rausgerückt. Sie hatten also Gelegenheit, den umzubringen oder verschwinden zu lassen, und haben sie nicht genutzt.
Vielleicht ist das bei Chemiewaffen wie bei Cyber-Cyber. Mit "die Russen waren's" können alle gut leben.
Update: Die Nachdenkseiten glauben die Attribuierung auch nicht.
Update: Ein paar Chemiker schreiben mir, dass die Herstellung von dem Zeug zwar grundsätzlich kein Problem sei, wenn man die Formel sieht, aber dass man sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst umbringen würde. Das würde die Tätergruppe schon deutlich einschränken, grob auf Militärs und Geheimdienste.
Update: Meine Chemiker-Quellen schreiben mir jetzt, dass man das doch nicht auf "können nur Militärs und Geheimdienste gewesen sein" einschränken sollte. Das könnte zwar kein High-School-Absolvent im Badezimmer aber ein Chemie-Doktorand, der sich mit organischen Phosphorverbindungen auskennt, müsste das produzieren können.
Besonderheit von diesem Stoff soll ja sein, dass a) alle der Vorläufer-Chemikalien problemlos zu bekommen seien und b) man das im Feld aus zwei ungefährlichen Komponenten zusammenmixen kann. Ich stelle mir da sowas wie ein Glühlichtstab vor, den du knickst, und dann mischt sich das, und dann kann man aus der Ampulle sehr vorsichtig das Gift entnehmen. Das müsste also nicht mal ein besonderer Experte sein, der das Zeug im Feld anwendet. Er müsste nur jemanden Kompetenten für die Herstellung angeheuert haben. Auf der anderen Seite meinten die Chemiker auch, dass man an der Strukturformel schon sehen kann, dass das ein Nervengift sein wird. Insofern müsste das ein skrupelloser Chemiker sein, den man da anheuert. Wo wir dann doch wieder bei Geheimdiensten und Militärs wären :-)
Hätte uns doch nur jemand gewarnt damals, als man noch etwas hätte ausrichten können!
Update: Wikipedia führt übrigens gerade eine Löschdiskussion zur drittgrößten CCC-Veranstaltung durch, wo so epische Vorträge stattfinden wie "Wie baut man eigentlich Raumschiffe".
Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim BundesverkehrsministeriumAlso mal abgesehen davon, dass sich dazu ernsthaft das Verkehrsministerium äußert (ich muss an Kohl denken, der 1995(?) gefragt wurde, wie es um den Ausbau der Datenautobahnen stünde, und der antwortete, Straßenbau sei Ländersache), bin ich gerade ein bisschen irritiert, denn Wikipedia sagt:
Am 17. Dezember 2013 wurde sie zur Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett Merkel III ernannt.[1] Nachdem Alexander Dobrindt am 24. Oktober 2017 als Bundesverkehrsminister verabschiedet wurde und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt das Amt kommissarisch weiterführt, ist Bär seit 24. Oktober 2017 statusrechtlich Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.Wie, hat die jetzt zwei Staatssekretärposten in verschiedenen Ministerien gleichzeitig?
Die Marktteilnehmer können das anscheinend auch nicht wirklich bestätigen:
Dagegen berichten die TV-Kabelnetzbetreiber von einer sehr hohen Nachfrage für schnelle Internetzugänge. Auch die Deutsche Telekom freut sich über eine starke Nachfrage für ihre Vectoring-Anschlüsse mit 100 MBit/s.Ist ja komisch. Hat sich Frau Bär vielleicht von einem Lobbyisten verarschen lassen?
Update: Hey, vielleicht liegt die schleppende Nachfrage für Gigabit auch einfach daran, dass niemand weiß, dass man das bei der Telekom für 119€/Monat bestellen kann. Warum würde man da auch Werbung für machen, gell, Telekom? (Danke, Jens)
zu Deinem «Stefan George»-Einsender, dessen Ergüsse ich in toto unkommentiert lassen möchte, eine kleie Anmerkung:Faszinierend. Ich kannte nur die Äsop-Variante und wunderte mich schon über den Ponader-Spin.Er schreibt:
…als er die geschichte mit der grille erzählte, die musik machte während die fleißigen ameisen ihren bau mit vorräten füllten. eine geschichte mit der mir in meiner kindheit menschlichkeit und wertschätzung jeder tätigkeit beigebracht wurde…
Naja.
Diese Schilderung impliziert, daß am Ende die Ameisen die *Heuschrecke* (da wird die Assoziation doch gleich viel genauer, nicht?) aufnehmen. So kenne ich das eigentlich auch nur – und ich fand dieses Ende schon als Kind ungerecht, da die Heuschrecke die Arbeiter verspottet.
Nun, so geht die Geschichte nicht. Bei Äsop nicht, der sie erfunden hat, und bei Jean de La Fontaine nicht. Wikipedia.
Und woher kennen wir die Fabel mit dem für die Heuschrecke günstigen Ende? Von Walt Disney, der die "Moral" 1934 in einem Kurzfilm umdreht:
https://www.youtube.com/watch?v=3V9uL_ruafU
Und weswegen machte Disney das?
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ant_and_the_Grasshopper#Moral_and_artistic_debate
In the 20th century the fable enters the political arena. Walt Disney's cartoon version, The Grasshopper and the Ants (1934)[61] confronts the dilemma of how to deal with improvidence from the point of view of Franklin D. Roosevelt's New Deal. The Grasshopper's irresponsibility is underlined by his song "The World Owes us a Living", which later that year became a Shirley Temple hit,[62] rewritten to encase the story of the earlier cartoon. In the end the ants take pity on the grasshopper on certain conditions. The Queen of the Ants decrees that the grasshopper may stay, but he must play his fiddle in return for his room and board. He agrees to this arrangement, finally learning that he needs to make himself useful,…
Heißt also in Kurz: Jeder, der die Ameise und Grille-Fabel (eigentlich die Heuschrecke) nur in der Walt-Disney-Version kennt, ist bereits durch die us-amerikanische Wirtschaftplanung nach der Weltwirtschaftskrise kontaminiert. Der new deal hatte nämlich nur die Rettung der Marktwirtschaft zum Ziel – und jetzt kann man auch auflösen, wen die Heuschrecke personifizieren soll: Das kaputte Bankensystem.
P.S. Am Anfang des EN-Wikipedia-Artikels (der wieder um Längen genauer ist!), gibt es eine mißverständliche Äußerung am Anfang, daß die Ameisen die Bösen sind – das bezieht sich aber auf Metamorphosen und nicht auf die Fabel.
Der Einsender fügt dann noch über Heuschrecken als Symbol folgendes hinzu:
Das mit der Heuschrecke als Bankensymbol interessiert vielleicht auch (nicht)? Jedenfalls ist das ein bißchen älter als der Heuschreckenvergleich von Müntefering.Faszinierend.Sir Thomas Gresham ist der Gründer der ersten Royal exchange (1565)…
und Wikipedia dazu
Aber auch auf der Martins Bank Limited gibt's den.
Und Müntefering war wahrscheinlich bibelbelesen. Buch Nahum 3,15–17 (bei Luther sind es Käfer); Ninive ist bei Nahum die große Hure, der gottlos die zerstörung angedroht wird:
Dann wird das Feuer dich fressen, / wird das Schwert dich vertilgen, / wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm. Werde zahlreich wie die Heuschrecken, / zahlreich wie die Wanderheuschrecken! Du hast deine Händler zahlreicher gemacht / als die Sterne am Himmel. Die Heuschrecken häuten sich / und fliegen davon. Deine Wächter sind wie Wanderheuschrecken, / deine Beamten wie ein Schwarm von Heuschrecken, / die sich an den Mauern lagern an einem kalten Tag. Geht die Sonne auf, / so fliehen sie eilig davon. Man kennt ihren Ort nicht - / wo sind sie hin?
Da gibt es jetzt ein Update: Die Spur führt zur Polizei.
Einer der Killer wurde wegen seiner Größe, etwa 1,90 Meter, „der Riese“ genannt. Nun meldete sich, wie aus Justizkreisen verlautet, vor einigen Monaten ein Bruder eines früheren Elitepolizisten, der 2015 gestorben war, und sagte, dass dieser auf dem Sterbebett gestanden habe, der „Riese“ und Chef der Bande gewesen sei. Tatsächlich war der Verstorbene, dessen Name mit „K. B.“ angegeben wird, ein Mitglied der Spezialtruppe „Groep Dian“ der Bundespolizei, und 1,90 Meter groß.Oha! (Danke, Alfred)
Falls euch der Name nichts sagt: Wikipedia hat seine Karriere dokumentiert. Von der Dehumanisierung seiner Häftlinge her hätte der sich auch als KZ-Wärter gut gemacht.
Nun, es ist soweit.
Oh und der aktuelle Stand von Zensur auf Youtube ist: Youtube verhängt einen "Community guideline violation strike" gegen Account wegen eines Interviews — bevor das überhaupt auch nur aufgenommen wurde. Weil es um Gamergate ging, und das weiß doch jeder, dass jeder, der das Wikipedia- und Medien-Narrativ zu Gamergate nicht für die ganze Wahrheit hält, automatisch ein Masku-Arschloch und Frauenhasser ist. Auch wenn die Interviewerin eine Frau ist. Der Link geht übrigens auf eine Seite, die aussieht, als sei ihr Ziel, alle negativen Stereotypen über misogyne Gamer zu bestätigen. m( (Danke, Jan)
Das klingt ja schon direkt supergruselig, aber hier ist das Money Quote aus dem Abstract:
In a series of experiments settled in the context of the current refugee crisis, we tested the propensity of 183 Caucasian participants to make donations to people in need, half of whom were refugees (outgroup) and half of whom were natives (ingroup). Participants scoring low on xenophobic attitudes exhibited an altruistic preference for the outgroup, which further increased after nasal delivery of the neuropeptide oxytocin. In contrast, participants with higher levels of xenophobia generally failed to exhibit enhanced altruism toward the outgroup. This tendency was only countered by pairing oxytocin with peer-derived altruistic norms, resulting in a 74% increase in refugee-directed donations.
Für mich als Laie liest sich das nach "was man ins Trinkwasser tun muss, damit die Leute Flüchtlingen mehr spenden als Landsleuten in Not".Oxytocin ist ein Hormon, Wikipedia erklärt:
Oxytocin (auch Ocytocin, von (altgriech.) ὠκύς, ōkys „schnell“ und τόκος tokos „Geburt“: okytokos „leicht gebärend“; im Deutschen manchmal auch Oxitozin genannt) ist ein Hormon, welches eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess einnimmt. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen.In der Boulevardpresse wird das auch schon mal als "Kuschelhormon" bezeichnet. Nicht zu verwechseln mit Oxycontin, das der eine oder andere vielleicht aus Filmen oder TV-Serien aus den USA kennt, welches ein starkes Schmerzmittel ist, und Teil der aktuellen Opioid-Abhängigkeits-Krise ist.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Viele der Oxytocin-Studien sind von der Replikationskrise in der Psychologie betroffen. Die meisten seriösen Biopsychologen, die zu Oxytocin forschen, betrachten die Annahme "Oxytocin = Nettigkeitshormon" als enorme Vereinfachung bis hin zu Bullshit, der von PR-abhängigen Forschern mit fragwürdigen Methoden untersucht wird. Einen netten Rant zu dem Thema gibt es zum Beispiel als Podcast hier.
Die enorme Zunahme an Spenden, die die da finden (74%!), sollte einen auch skeptisch machen: Effekte in der (Bio-)Psychologie sind meist eher klein und Oxytocin kommt nasal angewendet bei vielen Versuchspersonen nicht im Gehirn an, da klingt ein so großer Effekt etwas problematisch. Einen Blogpost zu unrealistisch starken Effekten in der psychologischen Forschung gibt es hier.
Ich kann nicht garantieren, dass die Studie ein false positive-Ergebnis ist, aber anhand der methodischen Probleme in meinem Feld würde ich da erst auf eine Replikationen warten, bevor man die ernst nimmt.
(Danke, Peter)
Wer die Geschichte mit dem Holzadler in der US-Botschaft in Moskau nicht kennt: Wikipedia hilft.
ich tue mich schwer mit der deutschen Wikipedia bei derlei "Begriffen" – das merkt man auch an Deiner EinleitungImmer diese Asterix-Leser! :-D"Wißt ihr, was _Libertäre_ sind…"
Libertär ist erst einmal eine philosophísche Denkrichtung und dementsprechend korrekt linkt es die Seite auf die englische Wikipedia auch auf das philosophische Lemma
https://en.wikipedia.org/wiki/Libertarianism
Da gibt es dann auch (natürlich, wie bei allem in der Philosophie) die Auswirkungen, die diese Denkrichtung auf das öffentliche Zusammenleben = den Staat hat, übrigens auf links (Anarchismus) wie rechts – wozu es wieder ein eigenes Lemma gibt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Right-libertarianism — *das* ist der philosophische Unterbau der libertarian party.
Was Du allerdings im Folgenden beschreibst, fußt zwar auf diesem philosophischen Konstrukt, wird aber meist von Leuten angewandt, die das wohl keineswegs ganz durchschauen – so als ob Du Dich als "Platoniker" bezeichnetest, weil Du eine "Idee" hattest. Die politische Bewegung wird in der engl. wikipedia denn auch besser unterschieden, wobei ich angesichts der Liste hier
https://en.wikipedia.org/wiki/Libertarian_Party
aufgehört habe, weiterzulesen; es scheint aber durchaus Unterschiede zu geben ;)
ceterum censeo vicipaediam Germanorum delendam esse
Nun habe ich mir das aus Geisterfahrer-Gambit-Gründen ein paar Mal in Ruhe angehört, was die so zu sagen haben, und fand einige Punkte durchaus diskutierenswert, auch wenn ich selbst eher dem völlig entgegengesetzten politischen Spektrum angehöre.
Ich erwähne das, weil mich jemand auf diesen Artikel hier hingewiesen hat, in dem ein paar Libertäre in Texas ein Dorf nach ihren Dogmen zu fahren versucht haben.
Der Begriff "incorporated" verwirrt vielleicht in dem Artikel viele Leser, weil wir das nur von Firmen kennen, aber auch Ortschaften können in den USA Körperschaften sein. Wenn man mal eine nicht inkorporierte Gemeinde in den USA findet, dann sind das im Allgemeinen nur eine handvoll Holzverschlag-mäßige Häuschen in der Wüste, oder so Redneck-Trailer oder so. Im Artikel wird erklärt, dass das Dorf vor der Inkorporierung kein Abwassersystem hatte sondern da immer der Septic Tank geleert wurde, wie beim Campingplatz. Stellt euch also so eine Art Redneck-Minisiedlung in der Wüste vor. Auf Google Maps in der Satellitensicht kriegt man ein Gefühl. Die haben sich halt neben der Autobahn angesiedelt.
So und was heißt Libertarismus, auf eine Ortschaft angewendet? Nun, am besten keine Steuern erheben. Nur Sales Tax (Mehrwertsteuer wird in den USA einmal vom Bund, einmal vom Bundesland und einmal von der Gemeinde aufgeschlagen). Insbesondere die Property Tax (Immobiliensteuer) sollte auf Null gefahren werden.
Das lief auch eine Weile gar nicht so schlecht, weil in der Nähe ein fettes Ölfeld bearbeitet wurde. Aber als der sinkende Ölpreis das unattraktiv machte und die alle weggingen, da war es dann Essig mit "wir überleben nur von der Sales Tax". Das Ergebnis ist eine epische Räuberpistole.
Diese Fake-News-Geschichte. Es stimmt ja wirklich. Wenn man mal ein bisschen guckt, findet man schnell Fälle wie diesen hier. Da ging es um einen angeblichen Mitarbeiter der Demokraten-Partei in den USA namens Seth Rich, der … naja, Wikipedia hat die Hintergründe. Der ist in Washington DC erschossen worden, wie das ja in den USA leider keine Seltenheit ist. Und weil man keine Krise ungenutzt verstreichen lassen soll, und der Trump gerade Stress mit diesem Russland-Kram hatte, und sich "DNC-Mitarbeiter war die Quelle für die DNC-Emails bei Wikileaks" geeignet hätte, um die Russland-Vorwürfe zu schwächen, hat ein Trump-Kumpel mit Fox News zusammen diese Story verbreitet. Das jedenfalls behauptet ein Gerichtsverfahren eines langjährigen bezahlten Fox-News-Mitarbeiters, der das beobachtet haben will. Und besonders unangenehm an der Sache ist folgender Aspekt:
On April 20, a month before the story ran, Butowsky and Wheeler — the investor and the investigator — met at the White House with then-press secretary Sean Spicer to brief him on what they were uncovering.The first page of the lawsuit quotes a voicemail and text from Butowsky boasting that President Trump himself had reviewed drafts of the Fox News story just before it went to air and was published.
Wir müssen also festhalten: Fake News existiert und Donald Trump ist qualifiziert, darüber zu reden. Weil er selbst Täter ist.
Ich fand das ja übertriebene Korinthenkackerei. Gut, er hat technisch gesehen Recht. Und für ihn ist das wahrscheinlich so verwerflich wie für Physik-Nerds Weltraumschlachtgeräusche sind.
Allerdings stellt sich raus, dass mit der falschen Schriftart kürzlich auch eine andere Fälschung um Umfeld der Panama Papers aufgedeckt werden konnte. Calibri ist der Standard-Font von Word in seit MS Office 2007.
Der Lacher ist jetzt, dass die dann versucht haben, in Wikipedia das Erscheinungsdatum von Calibri zurückzudatieren, um ihre plumpe Fälschung zu tarnen.
Update: Bonuslinks: In "Das Leben der Anderen" gibt es auch ein paar schöne Schriftart-Nerd-Szenen :-)
Ich hatte im Nebenfach Medizin mal eine Prüfung für Informatiker gemacht und war damals auch sehr amüsiert das zu lesen:Zumindest bei Herzschrittmachern ist der Running Gag mit dem mit kollabierenden Leuten, wenn Sie durch ein Magnetfeld laufen, gewollt! Herzschrittmacher haben ALLE einen Magnetmodus (->Wikipedia) mit denen sie in einen Notfallmodus versetzt werden, wenn man dem Patienten einen Dauermagneten auf die Brust legt. Der Notfallmodus sieht so aus, dass der Herzschittmacher dann starrfrequent 60-70 Schläge/Minute macht und Eigenaktionen des Herzens ignoriert. Damit bekommt man einen Patienten bei Komplikationen noch lebend in ein Krankenhaus. Das funktioniert weltweit und man muß "nur" einen Magneten finden. Der Patient fühlt sich natürlich dabei nicht sehr wohl, aber das zählt dann nicht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dies auch bei Implantaten im Gehirn ein gewollter Effekt ist. Z.B. wenn jemand kollabiert am Boden liegen sollte, weil sein Implantat Mist dedektiert hat und falsche Aktionen auslöst. Magnet drauf und den Patienten mit harmlosen Pakinsonzittern zum Nachsehen in ein Krankenhaus schaffen.
Wie, sagt euch gar nichts?
Online Services Computer Interface (OSCI) ist eine Sammlung von Netzwerkprotokollen für die deutsche öffentliche Verwaltung, deren gemeinsames Merkmal die besondere Eignung für das E-Government ist:Da sieht man mal wieder, was passiert, wenn man Security dem Staat überlässt.
- OSCI-Transport für die sichere, vertrauliche und rechtsverbindliche Übertragung digitaler Daten über das Internet sowie
- eine Reihe verschiedener Protokolle (OSCI-XÖV-Standards) für den Austausch fachlicher Inhaltsdaten auf XML-Basis zwischen Kunden und Behörden bzw. Behörden untereinander.
Ich hätte einen leider sehr traurigen Bloginput für Dich. Hier in Andalusien hat am Wochenende das Naturschutzgebiet Parque Doñana gebrannt. Es ist Spaniens wichtigstes Feuchtgebiet (Wikipedia).Seufz.https://twitter.com/Keblar65/status/879218126742839296
- Es wurde ein neues Gesetz erlassen, welches erlaubt abgebrannte Wälder zu requalifizieren, wenn die Regierung dies als "der Allgemeinheit nützlich" deklariert. (2014)
- Gas Natural Fenosa präsentiert ein Projekt namens Marisma, um Gasanlagen im (Naturschutzgebiet) Parque Doñana zu installieren. (2015)
- Die Regierung deklariert das Projekt Marisma als "der Allgemeinheit nützlich". (2016)
- Der Parque Doñana brennt ab. (2017)
Die Präsidentin des andalusischen Regierung hat angekündigt, dass angeblich nicht ein Meter requalifiziert werden soll und bestätigt, dass der Brand nicht natürlicherweise entstanden sein konnte. Es bleibt abzuwarten, ob sie der Lobby stand halten kann.
Received: from fsmsg0220.sp.f-secure.com (46.228.130.170) by ptrace.fefe.de with SMTP; 30 May 2017 23:42:12 -0000 Subject: RE: Urgent X-Proofpoint-SPF-Result: softfail X-Proofpoint-SPF-Record: v=spf1 mx a a:spf.protection.outlook.com a:fsmsg0219.sp.f-secure.com a:fsmsg0220.sp.f-secure.com ~all X-Proofpoint-Spam-Details: rule=notspam policy=default score=0 spamscore=0 suspectscore=0 malwarescore=0 phishscore=0 adultscore=0 bulkscore=0 classifier=spam adjust=0 reason=mlx scancount=1 engine=8.0.1-1703280000 definitions=main-1705300429 You have been picked for a $47M USD confidential business proposal, email (chaofang@rogers.com) for more detailsDie Doppelpackung Schlangenöl! F-Secure verkauft "Antivirus"-Schlangenöl und die setzen anscheinend erfolglos dieses Proofpoint-Schlangenöl für die Spambekämpfung ein. Laut Wikipedia gegründet von einem Schlips von Netscape Communications. Da weiß man, was man hat!
Hier ist die Zeit zu ihm und die FAZ (beispielhaft für dpa-Abdrucker, die dpa-Meldung wird ihm aber nicht gerecht).
Wikipedia ist gut zu ihm, auch ihre Zusammenfassung seines bekanntesten Buchs lohnt.
Damit steht ja fast nur noch Henry Kissinger aus der Ära!
Update: Primärquelle.
Die FN-Kandidatin ist von der ersten Sekunde an auf Krawall aus. "Welchen Eindruck haben Sie von der Kampagne?" Sie antwortet reflexartig mit einer giftigen Tirade: "Herr Macron ist der Kandidat der unkontrollierten Globalisierung", so Le Pen, "der Kandidat der Prekarität, der sozialen Brutalität, eines Krieges jeder gegen jeden, der ökonomischen Verwüstungen durch die Großunternehmen, der Zerlegung Frankreichs durch die großen Wirtschaftsinteressen."So und jetzt kommt mal bitte kurz mit zur Wikipedia-Seite über Macron. Sohn von zwei Ärzten, Vater Professor, Schulbildung am Elitegymnasium, Studium an Elite-Kaderschmiede Sciences-Po, schrieb eine Magisterarbeit über Machiavelli (kannste dir gar nicht ausdenken!), danach an der anderen Elite-Kaderschmiede ENA. Und natürlich, wie bei so Eliten-Zirkeln üblich, direkt einen gutbezahlten Elitenjob in der Verwaltung gekriegt, zum Finanzministerium gegangen, und dann als Investmentbanker Kasse gemacht.
Was ich damit sagen will: Die Kritik von Le Pen ist inhaltlich völlig korrekt. Macron ist der Kandidat der Eliten. Wer an sozialer Gerechtigkeit Interesse hat, wird nicht Investmentbanker.
Aber, äh, komisch, diese Details findet das ehemalige Nachrichtenmagazin gar nicht berichtenswert! Stattdessen so neutrale Faktenberichterstattung wie wie
Fortan läuft die Konfrontation polemisch, hässlich, bisweilen verlieren sich die Argumente in lautstarkem Radau: Le Pen geht es um die Diskreditierung ihres Gegners, Macron versucht sich in Polit-Pädagogik und rationaler Analyse. Die FN-Chefin macht ihren Kontrahenten für alle Übel der Republik verantwortlich und tituliert ihn als "kaltherzigen Banker", als "Liebling des Systems", "Favorit der Medien" und "Handlanger der Eliten".Ich mag die Le Pen auch nicht und wünsche ihrer Ideologie und Partei den Untergang. Aber was der Spiegel da macht, das ist nicht satisfaktionsfähig.
Update: Ein Einsender kommentiert, dass pikanterweise auch Marine Le Pen ein Eliten-Kind ist, und nicht mal ihr Vater das Vermögen erarbeitet hat, sondern das ist über Generationen vererbt. Sie ist auch an typischen Elite-Einrichtungen ausgebildet worden, und gegen sie ist dieser Vorwurf sogar noch prägnanter als gegen Macron. Nur ging es mir in diesem Beitrag nicht darum, wer da jetzt elitärer ist, sondern dass die Medien eigentlich die Aufgabe haben, solche Vorwürfe, speziell in einer Wahlkampfdebatte, zu prüfen und Fakten zu liefern. Das hat hier nicht stattgefunden. Und wieso Macron nicht gegen Le Pen den großen "du bist auch elitär"-Hammer rausgeholt hat, das wundert mich ehrlich gesagt auch.
Update: Einsender weisen mich gerade auf zwei Dinge hin. Erstens: Macron wirft Le Pen ihre Herkunft anscheinend doch häufiger vor, mit so Floskeln wie dass er ja nicht auf einem Schloss geboren sei. Und Zweitens ist der Job, den Macron in der Verwaltung abgegriffen hat, eine Pflicht für Absolventen der ENA ist. Da müssen alle durch, und das wird wohl eher als nervige Pflicht gesehen als als cooler Bonus.
Das schönste daran ist die Einleitung:
Wir dokumentieren den Brief hier im Original und haben Ulrich Oevermann gebeten, den Brief zu deuten. Der renommierte Soziologe Oevermann ist Begründer der sogenanten „objektiven Hermeneutik“, das ist ein textanalytisches Verfahren, dessen Ziel es ist, hinter den einzelnen Sätzen von Texten die objektiven Bedeutungen, oder auch latenten Sinnstrukturen, festzustellen.Sorry, aber da musste ich spontan lachen. Ein Soziologe macht Textdeutung? Mit einem Verfahren namens „objektive Hermeneutik“? Und der Mann ist auch noch der Begründer der Forschungsrichtung? *kicher*
Oh und was kann denn an Textdeutung bitte objektiv sein?
Ich war also voller Zweifel, aber es stellt sich raus: Wikipedia kennt die Objektive Hermeneutik und schreibt über sie:
Im Unterschied zu anderen Hermeneutiken versucht sie nicht den subjektiv gemeinten Sinn zu erschließen. Stattdessen versucht sie die Bedeutung von „Ausdrucksgestalten“, besonders von Texten, zu erschließen.Und was soll ich euch sagen? Die Analyse zu lesen ist dann doch nicht uninteressant, wenn Oevermann plötzlich von Juden und Schwulen erzählt. So ging mir das im Deutschunterricht auch immer, wenn ich keinen Anlass sah, die Beschreibung eines Blumenbeetes in einem Text als eine Metapher für irgendwas anderes zu sehen. Faszinierend!
It must be wunderful! I don't understand it at all!
Im Allgemeinen stellt sich das "Kontrollgremium" voll hinter das angeblich zu kontrollierende Programm, selbst wenn dort hanebüchene Verschwörungstheorien verbreitet werden, beispielsweise über Russland oder die Ukraine oder Syrien.
Wenn man von dem mal was gehört hat, dann wahrscheinlich eine seiner Beschwerden, aber bei Rubikon kann man gerade auch mal eine Antwort sehen. Der gute Herr Rundfunkrat Bronner unterstellt dem Beschwerdeführer dort u.a. Holocaust-Leugnung, Nazi-Kollaboration und einen AfD-Hintergrund, bevor er mit diesem Satz schließt:
Und erwägen Sie auch therapeutische Hilfe.Wow. So viel Klarheit, so unverlogene Direktheit hat man nicht oft im Umgang mit Behördenvertretern. Normalerweise drücken die ihre Verachtung nicht so direkt aus sondern verstecken sich lieber hinter Dienstvorschriften und Paragraphen.
Es gibt in Deutschland 1430000 Türken mit Wahlrecht. Davon haben nur 530000 überhaupt gewählt. Von denen haben 63% für Ja gestimmt. Das sind also 333900 Ja-Wähler. Das sind 23% der Wahlberechtigten und noch weniger wenn man alle Deutschtürken dazurechnet. Die Zahlen kommen von der Rheinischen Post. In 2013 gab es laut Wikipedia 2998000 Deutschtürken. Ziehen wir da mal 25% ab da Kinder nicht wahlberechtigt sind. Auf diese Gesamtheit gerechnet sind es 15% Ja-Stimmen.Im weiteren Verlauf der Mail schlägt er vor, die Pro-Erdogan-Türken in die Türkei zu schicken und der Türkei im Gegenzug so viele syrische Flüchtlinge abzunehmen. *hust*Ich denke, dass hier drei Effekte spielen:
- Viele haben keinen türkischen Pass mehr.
- Wer sich an westlichem Demokratieverständniss orientiert fühlt sich nicht zur Türkei zugehörig und geht nicht wählen. Warum sollte auch jemand der primär in Deutschland lebt diktieren wie jemand in der Türkei zu leben hat? Das ist ja anmaßend.
- Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit der Terroristenliste? Wenn ich in der Türkei noch Familie hätte und die hin und wieder besuchen wollte dann hätte ich mich auch nicht zur Wahl getraut.
Es ist natürlich immer anmaßend zu spekulieren, was die Gedanken der 63% Nichtwähler sind. Ich halte es aber für durchaus plausibel, dass die überwiegend Anti-Erdogan sind. Es ist ein durchaus schlüssiges (aber nicht erwiesenes) Weltbild, dass die Ja-Quote bei nur bei 15% liegt.
15% Dummköpfe und Nazis gibt es unter den deutschen Deutschen locker. Die Quote gibt es in jeder Gesellschaft. Da sollte niemand undifferenziert mit dem Finger zeigen. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man darüber spricht, dass die "Mehrheit" der Deutschtürken Pro-Erdogan ist.
59 Tomahawks.Ich habe mal nach Quellen geguckt: Only 23 Tomahawk missiles out of 59 reached Syrian airfield, Russian MoD says. Und Wikipedia über S400 (die Zahl 36 für Raketen findet man unter "Morpheus defence system").
23 Einschläge (nach syrischen Angaben)
Was ist mit den restlichen 36 passiert? Und warum ausgerechnet 36, und nich 35 oder 37?
Nun, eine S400-Einheit hat 36 Startrampen…
Nun, da hat sich jemand gedacht, da mach ich doch mal extra ein flackerndes GIF und schicke das einem Epileptiker, den ich nicht leiden kann. Das Opfer sagt, es hat wirklich einen epileptischen Anfall gekriegt, und das FBI wurde eingeschaltet, hat den Versender verhaftet.
So und jetzt der neue Teil: Die Grand Jury hat entschieden, dass das GIF als "deadly weapon" einzustufen sei. Das ist ein Begriff aus dem Strafrecht, der traditionell eher weit ausgelegt wird. Es gibt einen Angriff und es gibt einen Angriff mit tödlicher Waffe (höheres Strafmaß). Das ist grob wie bei uns der Unterschied zwischen Körperverletzung und Gefährlicher Körperverletzung.
For example, a shoe or a shod foot used for kicking may be considered a dangerous weapon.[2][3] A Florida man was charged with aggravated assault with a deadly weapon after throwing a live alligator through the open drive-in window of a fast food restaurant.[4]
:-)
Ich persönlich fand den Film ja ziemlich unerträglich, ich kann so effektheischende Pseudodramatik nicht ertragen. Aber der Film hat knapp eine halbe Million Views gekriegt, und falls ihr den gut fandet, dann wollt ihr wahrscheinlich auch das neue Video der selben Leute sehen, "Zensur - die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien".
Ich finde es ja gut und richtig, dass bei Wikipedia mal jemand ein bisschen herumstochert und diesen Seilschaften da das Leben unbequem macht, wenn sie ihre unredlich erlangten Privilegien zu Propagandazwecken missbrauchen. Nur hätte ich das lieber unaufgeregt im Stil von Gansers Vorträgen gehabt, als so leicht Fox-Newsig wie das jetzt hier abgeht. Aber hey. Besser so als gar nicht.
Die Sicherheit steht für uns immer an erster Stelle – für unsere Gäste ebenso wie für unsere Mitarbeiter. Darum enthält unser Frittieröl neben pflanzlichen Ölen auch das Antischaummittel Polydimethylsiloxan (E900), das ein gefährliches Überkochen des Frittieröls bei der Zubereitung verhindert. Die eingesetzte Menge ist für unsere Gäste jedoch völlig unbedenklich.So und jetzt gucken wir doch mal bei Wikipedia, und da steht:
Es ist farblos, durchsichtig und gilt als ungiftig und chemisch inert.Das ist schon mal gut.
Angelehnt an die englische Bezeichnung Dimethicone wird es als Arzneistoff unter der Bezeichnung Dimeticon (INN) gegen Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt, als Entschäumer bei Tensidvergiftungen, als Pedikulozid (d. h. gegen Kopfläuse), zur Gleitbeschichtung beim Großteil aller verkauften Kondome[2][3] und für Kosmetikprodukte verwendet.*flutsch* (Danke, Tobias)
In der Folge forderte der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, das Bundesamt für Verfassungsschutz auf, russische Einflussversuche in Deutschland besser zu überwachen. Laut Knabe erinnerten die gut organisierten Proteste gegen die frei erfundene Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens in Berlin an die Desinformationskampagnen der Stasi.Ja aber echt mal! Die wehrhafte Demokratie muss sich gegen sowas wehren! Vor allem weil es hieß, es handele sich um "südländisch aussehende Männer". Völlig klar, dass ist ausländerfeindliche Hetzpropaganda der fiesen russischen Antidemokraten, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung unterwandern wollen!
Bis, … äh … bis heute.
Wie die "Bild"-Zeitung nun berichtet, sind gegen zwei deutsche Staatsbürger im Alter von 20 und 23 Jahren Ermittlungen aufgenommen worden. Eine Sprecherin der Berliner Strafgerichte bestätigt, dass die Staatsanwaltschaft gegen einen der beiden Männer, den 23-Jährigen, Anklage erhoben habe.Wot? Anklage?! Stellt sich raus, dass a) sie ihre Tat mit dem Handy gefilmt haben und b) der Angeklagte sich geständig zeigte.
DAS ist ja mal eine krasse Wendung.
Und DA wundern die sich, dass die Leute RT und Sputnik für vertrauenswürdiger als deutsche Medien halten?!?
Au weia, das ist ja mal ein krasser Totalschaden für unser Land und unsere Presse. Höchste Zeit für ein paar Entschuldigungen, würde ich meinen! Na los? Hopp? Worauf wartet ihr?
Besonders geil finde ich ja, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin in dem Artikel daneben mal wieder Verschwörungstheorien-Bashing macht.
Der Schmerz muss ja tief sitzen, wenn man die Deutungshoheit verliert, weil man zu häufig Lügen verbreitet hat! Achtet mal darauf, wie sie in dem oberen Artikel über Lisa die Vorwürfe gegen die Russen "aufarbeiten". Gar nicht.
Update: OK ich seh schon, ihr seid alle zu geschult für meine plumpen Medienkompetenzübungen. Das waren zeitlich verschiedene Fälle waren. Aber ich dachte mir, ich mach da mal was mit, weil die "Fall Lisa" eben in die Titelzeile getan haben, obwohl die Anklage nicht in dem Fall Lisa war sondern beim selben Mädchen aber zeitlich vorher.
« Il n’y a pas eu de conséquence pour la sûreté des installations ni l’environnement », a aussi insisté EDF, soulignant « l’absence de tout risque nucléaire ».Sehr ihr? Alles knorke!
Update: Hier gibt es ein bisschen Hintergrund zu der Anlage. Wikipedia zum Reaktortyp. Die Wahrheit ist natürlich viel banaler :-)
Hintergrund ist diese Video, auf dem Richard Spencer ins Gesicht geschlagen wird, während er ein Interview gibt. Mir sagte der nichts, aber wenn man ihn ein bisschen googelt, findet man sowas hier. Vorsicht: Vox ist keine neutrale Quelle, die sind mehrfach durch starke linke Ideologie aufgefallen, an Artikeln, die nach Berichterstattung aussahen. Aber die Liste, die sie da haben, sieht einigermaßen OK aus. Hier ist seine Wikipedia-Seite. Im Wesentlichen wird dem Mann zur Last gelegt, dass er den Begriff "Alt Right" erfunden haben soll, als Teil einer Rebranding-Kampagne, die White Supremacy und rechtsradikale Agitation wieder salonfähig machen wollte. Und das scheint auch soweit funktioniert zu haben, denn zumindest er ist zu einigen Interviews eingeladen worden, die sonst einen Bogen um Faschisten gemacht hätten.
In der gerade laufenden Debatte sind sich also soweit alle einig, und fühlen sich auch genötigt, das in ihren Ausführungen explizit anzusprechen, dass das ein Riesenarschloch ist, für den sie persönlich nichts als Verachtung übrig haben.
Und jetzt wird im Internet wirklich die Frage debattiert, ob es OK ist, wenn man andere Menschen schlägt, weil sie widerliche Ideologien vertreten.
Den bisher schönsten Beitrag fand ich das Interview, das ein Reuters-Reporter mit dem Mann geführt hat, der früher bei der New York Times die Ethik-Kolumne gemacht hat. Und der sagt, wenig überraschend: Nein, das ist natürlich nicht OK. Selbst wenn man annimmt, dass der umgekehrt Gewaltanwendung gegen mich befürworten würde oder gar selbst durchführen könnte, selbst dann ist das nicht OK. Weil Ethik nicht heißt, dass man tut, was Richard Spencer für legitim hält, sondern dass man höhere Ideale anstrebt, wie die von Martin Luther King zum Beispiel.
Ich finde es ausgesprochen faszinierend, dass das jetzt überhaupt als Frage diskutiert wird. So weit sind wir schon verroht.
ich lese gerade deine Gedanken zu Yolocaust und da fällt mir eine Situation aus meiner Schulzeit ein. Nein, wir haben kein KZ besucht. Die Nazi-Zeit war eh in Geschichte nur angekratzt worden. Das meiste dazu haben wir im Deutschunterricht vermittelt bekommen, weil der Deutschlehrerin das wichtig war.Und sie schickt auch noch ein paar weiterführende Links mit: Ein Luftfoto und Wikipedia eins und zwei.Aber ich habe in der 9. Klasse an einem Schüleraustausch mit Paray-Vielle-Poste in Frankreich teilgenommen, und damals haben wir das im Wald von Compiègne gelegene Waffenstillstandsmuseum besucht. Die Geschichtsträchtigkeit dieses Ortes war uns deutschen Kids schon irgendwie bewusst, aber unsere Austauschpartner sahen das alles nicht so eng und nur Minuten nach der Führung durch das Museum fanden wir uns draußen wieder und die ersten rannten durch die Parkanlage, setzen sich auf den Gedenkstein in der Mitte und packten das Proviant aus. Manche spielten fangen.
Eine der Lehrerinnen stand etwas abseits und fing an zu weinen. Als wir fragten, was denn los sei meinte sie, dass sie das einfach überwältigt hätte. Das Deutsche und Franzosen einige Jahrzehnte später an einem Ort wie diesem friedlich zusammensitzen und entspannt Fangen spielen. Neben dem französischen Schüler, der uns auf dem Schulhof mit Heil Hitler begrüßte wohl der einschneidenste Moment des Austauschs.
Generell finde ich diesen Bitchmove von 1940 interessant, dabei ist er den Wenigsten bekannt. Er zeigt einmal mehr was Hitler für eine widerliche Person war. Eine einfache Unterwerfung war ihm nicht genug. Er musste die Franzosen zusätzlich demütigen, in dem er denselben Ort wie 1918 wählte.
Update: Ein anderer Einsender kommentiert:
Hitler hat hier nur exakt den Bitchmove wiederholt, den zuvor die Franzosen 1918 gemacht haben. Denn denen war eine einfache Unterwerfung nicht genug. Sie wählten für die Unterzeichnung der Kapitulation Deutschlands exakt den Platz (Versailles), wo sich zuvor 1871 Wilhelm zum Deutschen Kaiser hat ausrufen lassen.
Wie das so ist mit Auge um Auge, Zahn um Zahn. Am Ende kann keiner mehr beißen oder sehen.
Update: Geht noch weiter mit den Bitchmoves :-)
Hi, wenn man schon die Henne-Ei Frage dieses speziellen Austauschs von Aufmerksamkeiten zwischen Deutschland und Frankreich angeht sei darauf verwiesen, dass der ursprüngliche Bitchmove natürlich von Wilhelm ausging, der sich im französischen Prunkschloss des eben erst besiegten Gegners zum Deutschen Kaiser krönen lies.
Also unter uns: Ich hielt das Identitären-Logo gar nicht für ein Lambda, ich dachte das sieht wie ein Militärabzeichen aus.
Bis mich jemand auf dieses Logo hinwies.
Update: Ein Einsender empfiehlt eine Bildersuche nach "spartan shield".
Aber so Fragen wie "wieso ermordern wir hier eigentlich überhaupt gerade Menschen in fremden Ländern, denen wir nie den Krieg erklärt haben" stellen sich ihm nicht. Am Ende kam eine Zwischenfrage in die Richtung, auf die er dann antwortete, Terrorismus sei ja kein guter Begriff für die Bewertung von so Situationen. Aber zwei Sätze vorher hatte er selbst noch von der Radikalisierung von Menschen gesprochen, was ja genau der Entstehungsmythos des Militärs für Terrorismus ist, und der Rechtfertigungsansatz für die Ermordung. Die sind radikalisiert, völlig ohne Grund, und mit denen kann man nicht mehr reden.
Für Deutschland interessant waren noch seine Ausführungen zu Ramstein. Er zitierte dafür von Wikipedia ("just mentioning this to cover my ass in relation to the Air Force") und bestätigte damit deren Ausführungen, dass Ramstein nicht nur eine Relaystation ist sondern dort Targeting gemacht wird, und Daten für Targeting-Unterstützung gesammelt und koordiniert werden. Und er sagte, er habe das ja vor dem Deutschen Bundestag so zu Protokoll gegeben vor ein paar Monaten.
Nun kann es sein, dass er da die Details durcheinanderbringt, wem er da tatsächlich im Bundestag das gesagt hat, aber wenn er tatsächlich einem offiziellen Gremium diese Mitteilung vor ein paar Monaten gemacht hat, dann hat die Bundesregierung dem Tilo Jung in der Bundespressekonferenz schlicht dreist ins Gesicht gelogen.
Und Snowden sagte, er habe es versucht, aber man wollte ihn nicht anhören.
Wenig später meldeten sich dann frühere Whistleblower (William Binney und Thomas Drake) und bestätigten, dass der interne Weg Bullshit ist (Binneys Wikipedia-Seite hat Details.
So und wisst ihr, was gerade passiert ist? Der "Inspector General" der NSA hat seine Kündigung gekriegt. Das ist der Typ, der intern für solche Fälle von Beschwerden über illegaltes Verhalten der NSA zuständig ist.
Und warum wird der gefeuert?
Kommt ihr NIE drauf!
Top NSA Watchdog Who Insisted Snowden Should Have Come to Him Receives Termination Notice for Retaliating Against a Whistleblower
Na DAS passt ja mal wieder wie Arsch auf Eimer!
Update: Ihr seid hoffentlich gegenüber populärjournalistischen Medizinmeldungen inzwischen ordentlich abgehärtet. Wenn nicht, übernimmt das hier ein Einsender:
Einige Dinge sind sehr ungewöhnlich:
- Die scheinen an die Presse gegangen zu sein, ohne dass das Paper akzeptiert ist.
- Die haben eine nicht klar genannt Fallzahl/Methoden/Kontrollen
- Es gibt gleich Gegenwind von peers, die finden dass es viel zu früh ist, irgendwelche Schlüsse zu ziehen und die Resultate entweder Zufall sind oder andere Erklärungen haben könnten
Du hast manchmal Medizinisches im blog und ich möchte als Arzt und seit ein paar Jahren Forscher mal generell warnen:
- die reproducibility crisis, die in der Psychologie schon länger diskutiert wird, ist bei der Grundlagenforschung auch voll angekommen: große Krebsstudien in Mäusen (also von viel höherer wissenschaftlicher Qualität als die Chemo/Eizell story) lassen sich nur selten reproduzieren (Wikipedia hat da was zu "Reproducibility": "In 2012, a study by Begley and Ellis was published in Nature that reviewed a decade of research. That study found that 47 out of 53 medical research papers focused on cancer research were irreproducible".
- der "level of approval" von drugtargets, die es bis zur Phase one clinical trial geschafft haben, ist in Onkologie etwa 7% (google "loa drug oncology") - und da sind nichtmal die targets drin, die die Pharma vorher als bullshit entlarvt hat.
- eingereichte papers bei namhaften journals sind voll mit Fehlern, die doch teilweise arg nach Absicht aussehen (EMBO journal z.B. hat so 5-25% davon, je nachdem wie man die Fehler deutet)
Insgesamt kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass in der biomedizinischen Forschung alles ganz mies ist. Arbeitsbedingungen in "academia" sowieso, aber auch das, was rauskommt und was wir größtenteils mit Steuermitteln bezahlen. Ein Lichtblick ist aber vielleicht, dass das Ausmaß des Problems von immer mehr Forschern verstanden wird und viele versuchen, die Situation zu verbessern. "Aus dem System heraus" ist das aber wie immer saugefährlich, also gibt es Anführer aus dem großen Pool von frustrierten, am System gescheiterten postdocs, Exforschern, die mehr Interesse daran haben, die Drogentestproben aus Ostdeutschland der 80er mit heutigen Methoden nochmal zu analysieren, als das System für die Zukunft zu verbessern. Spätestens, wenn alle alten paper automatisch gescreent werden (was jetzt schon beginnt in der Psychologie und vielen Wissenschaftlern da einen Sauschrecken einjagt) und alle verdienten Professoren mit den falschen p-values der Vergangenheit konfrontiert werden, wird man wahrscheinlich sehen, ob wir sowas wie open data bekommen und schnellsten Karrieresysteme darauf anpassen können (im Moment entscheidet der kumulative Impact Factor deiner Publikationen, was aus dir wird, nicht der Inhalt deiner Wissenschaft), oder ob man eine Mauer baut, eine große Mauer und die frustrierten Expostdocs dafür zahlen lässt (keine Ahnung, wie das gehen soll, aber das hält einen ja nicht davon ab, das als Alternative vorzuschlagen).
In jedem Fall will ich warnen vor Übernahme jeglichen Enthusiasmusses aus solchen Pressemitteilungen - der ist sogar bei riesigen, augenscheinlich gut kontrollierten Studien selten angebracht und bei kleinen, obskuren Ergebnissen, die an die Presse lanciert werden sicher noch weniger. Ausnahmen bestätigen die Regel.
1999 habe ich in der IT einer Versicherung gearbeitet, und natürlich habe ich auch mit den Versicherungsfritzen geredet.Nun ist der Einsender sich nicht sicher, ob das eine Urban Legend unter Versicherungsvertretern ist, aber möglicherweise hat der klare Fall von Selbstmord vorhin das auch gehört und wollte seiner Familie das Geld von der Lebensversicherung zukommen lassen.Beim Gespräch über Lebensversicherungungen drehte es sich auch um Selbstmord, und das die Versicherung dann ja nicht an die Hinterbliebenen zahlt.
Aber ein Experte (ohne Anführungszeichen) versicherte mir, daß man nur möglichst grauslich Selbstmord begehen müsse (Er schlug vor, sich selbst die Kehle durchzuschneiden), weil dann ein Gericht von geistiger Umnachtung ausgehen würde (schließlich tut das kein geistig Gesunder) und die Ausschlussklauseln nicht greifen würden.
Update: Selbstmord ist übrigens gar nicht grundsätzlich ein Ausschlusskriterium bei Lebensversicherungen, Wikipedia erklärt das mal.
Kurz-Zusammenfassung: Da blubbert gerade fett der Antisemitismus-Sumpf. Die haben auf Wikipedia gelernt, dass Rosa Luxemburg aus einer jüdischen Familie stammt, und basteln sich daraus ein "die Juden waren am Kommunismus Schuld und die Nazis, das war bloß Selbstverteidigung". Weil Magnus Hirschfeld jüdisch war, glauben die Alt-Right-Nazis jetzt, dass "die Juden" auch hinter LGBT-Rechten und Political Correctness stecken. Und dann haben sie da irgendein Interview der Vorsitzenden einer schwedischen jüdischen progressiven Vereinigung genommen, die sich grob so äußert, dass Juden bei der Integration der Flüchtlinge eine wichtige Rolle spielen werden — und folgern daraus, dass "die Juden" auch hinter den Flüchtlingen stecken.
Deren Weltbild ist, dass Europa gerade von vergewaltigenden Islamistenhorden gebrandschatzt wird, und selbst die, die nicht offen gewalttätig sind, wollen Europa über ihre höhere Geburtenrate übernehmen. Darauf wenden sie das schon in den USA erfolgreich angewendete Konzept des "White Genocide" an, also dass die ehemalige weiße Mehrheit in den westlichen Demokratien angeblich von einwandernden Nicht-Weißen durch schnellere Fortpflanzung systematisch "ausgerottet" wird und nennen das dann einen "Völkermord". Um diesen Punkt reinzudrücken, machen die teilweise sehr eindrucksvolle Propagandavideos aus Nachrichtenzusammenschnitten. Wenn ihr gefestigt genug seid, um sowas mal anzugucken (Achtung, das ist wirklich krass): Fieses 20min-Propagandavideo "With Open Gates". Das Video wird von den US Alt Right gerade rumgereicht, aber es handelt nur von Europa und den Flüchtlingen. Wenn ein Farmer aus Nebraska das sieht, kann ich mir schon vorstellen, dass der das einfach so glaubt. Das Video ist NSFW und nichts für Leute mit schwachen Nerven.
Ich als Außenstehender bin gerade etwas erschüttert, dass die immer noch "den Juden" an allem die Schuld geben wollen. Ich dachte, das ist vorbei. Aber anscheinend nicht. Sehr gruselig.
Beim Rumklicken fielen mir auch ein paar Reibungspunkte auf, bei denen sich verschiedene Gruppierungen innerhalb der Rechten gegenseitig bekämpfen. Und zwar versuchen sich gerade die "moderaten" Rechten von den krassen Antisemiten zu distanzieren. Frank vermutet, dass die die Antisemiten gerade ein bisschen hochblubbern lassen, damit sie im Vergleich weniger übel aussehen. So "schaut her, wir sind sogar für Marijuana-Legalisierung und Homoehe, DIE DA DRÜBEN sind die üblen Nazis, wir sind sozusagen fast Mitte!1!!"
Ich habe nicht genug Daten, um das bestätigen oder verneinen zu können. Es wirkt aber ein bisschen so, als sei das nicht geplant gewesen, dass die fiesen Nazis aus ihren Löchern kommen. Ein Beispiel für so eine Reibung ist dieser Tweet hier. Beachtet auch die Kommentare, wo dokumentierte Fälle von Hitlergruß in der Öffentlichkeit als "das war bestimmt eine False Flag-Operation" wegrationalisiert werden. Und was mich daran am meisten mitnimmt: Es gab ja wirklich mehrere Beispiele dafür, dass sich schockierte Liberale irgendwelche Angriffe von angeblichen Trump-Anhängern ausgedacht haben und das dann natürlich aufflog, als die Polizei ermittelte. Das ist so ein bisschen wie bei erfundenen Vergewaltigungsvorwürfen. Jetzt können die Nazis halt in ihren Foren glaubwürdig Dinge mit "das war bestimmt false flag" wegleugnen.
Eine lustige Sache noch: Die Alt-Right sagt nicht Hitlergruß, sie sagen "Römischer Gruß" (ja nee, klar)
Für mich war das gerade eine unerwartete Erfahrung, dass sich hinter diesen neuen Nazis genau der gleiche alte Scheiß wie hinter den alten Nazis verbirgt. Ich dachte, die hätten da eine Ideologie-Änderung vollzogen und würden jetzt gegen "die Moslems" hetzen. Aber anscheinend werden "die Moslems" eher als Werkzeug von "den Juden" gesehen. Das habe ich so nicht kommen sehen. Wobei das natürlich auch nur ein einziger kurzer Blick an einem einzigen Abend war, das muss ja gar nicht repräsentativ sein, was ich da gesehen habe.
Mich wundert jetzt ein bisschen, dass man zwar in letzter Zeit viel von Anschlägen gegen Ausländer hört, aber kaum von Anschlägen gegen Juden. Passieren die wirklich seltener oder ist das Medien-Filterblase, weil Gewalt gegen Ausländer besser in deren Narrativ passt gerade?
Ah, eine Beobachtung noch. Eine der Standardausreden der Rechten ist "das ist eine Falschdarstellung der Medien". Beispielsweise bei Rassismusvorwürfen kommt das häufig. Da geht die Verschwörungstheorie um, dass die Medien gezielt die Rassisten unter den Rechten hervorheben, um das ganze rechte Spektrum schlecht aussehen zu lassen. Und wisst ihr, warum sie mit so einer Theorie nicht direkt ausgelacht werden? Weil die Podesta-E-Mail-Leaks gezeigt haben, dass das stimmt. Das Großreden von den besonders Kaputten unter den Rechten war in der Tat eine Wahlkampfstrategie der "Progressiven". Tsja, das ist wieder wie die erfundenen Vergewaltigungsvorwürfe. Wenn man einmal beim Bescheißen erwischt wird, dann glaubt einem niemand mehr, und die Gegenseite kann mit Verweis darauf ihre Sünden wegrationalisieren. Hätten wir doch nur auf Jeff Goldblum gehört!
Update: Übrigens, wer sich mal ein Bild über Steve Bannon machen will, den Ex-Breitbart-Chef: Hier ist ein Vortrag von ihm aus dem Jahre 2012. Der kommt aus einer ganz anderen Richtung als bisher kolportiert wurde.
Update: Der Vollständigkeit halber: Natürlich ist dieses "Open Gates"-Video von vorne bis hinten erstunken und erlogen.
Assad und Putin bomben Syrien zurück in die SteinzeitCem Özdemir ist übrigens Mitglied der Atlantikbrücke (die dort als Quelle angegebene Wikipedia-Seite listet Özdemir allerdings nicht mehr als Mitglied, nanu?), und wer sich über seine sonstigen Mitgliedschaften und Aktivitäten informieren will, kann das bei Lobbyradar tun.
Inhaltlichen Kontext zu der Meldung gibt es hier.
Besonders großartig finde ich ja diese Äußerung von ihm:
"Wegschauen dürfen wir nicht. Die Massaker von Srebrenica und Grosny wiederholen sich in Aleppo"Ja, der Kosovokrieg! Gute Zeiten! Der erste verfassungswidrige Angriffskrieg der Bundesrepublik Deutschland, geführt von den sich vorher als Friedenspartei inszenierende Grünen und der SPD. Aber hey, grün, olivgrün, der Abstand war nie sehr groß, gell?
Aber diesmal wollen die Olivgrünen die örtliche Bevölkerung nicht zerbomben sondern verhungern lassen:
Die Grünen legen sich jetzt fest: Neue EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland seien "die richtige Antwort auf die Unterstützung schlimmster Kriegsverbrechen", sagt Bundeschef Cem Özdemir im SPIEGEL-ONLINE-Interview. Präsident Wladimir Putin wirft er Skrupellosigkeit vor.Ja nee, klar. Der Putin ist skrupellos. Du forderst, die Menschen in Syrien verhungern zu lassen. Aber Putin ist der Skrupellose.
Update: Ist nicht die weltgrößte, Wikipedia hat eine Liste.
as Ergebnis: Der Artikel „Der Märchenonkel“ zu Todenhöfers Reise zur Terrormiliz Daesh und seinem Buch „Inside IS“ ist aus dem Internet gelöscht.Tatsächlich ist der Spiegel aber nicht verurteilt worden, sondern es handelt sich um einen Vergleich. Der liest sich aber nicht so, als hätte der Spiegel da an irgendeinem Punkt gewonnen. Außer halt, dass sie jetzt sagen können, das sei nur ein Vergleich und daher "ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage".„Jetzt haben wir in der Sache zu 100 Prozent gewonnen. Der ‚Spiegel‘ hat zu allen 14 (!) von mir als unwahr bezeichneten Stellen ‚strafbewehrte Unterlassungserklärungen‘ abgegeben. Das heißt: Er darf diese 14 Aussagen nie mehr wiederholen, wenn er eine gerichtliche Bestrafung vermeiden will. Juristisch ist das die Höchststrafe!“, schrieb Todenhöfer am Dienstagabend auf seiner Facebook-Seite unter der Überschrift „Rufmord-Kampagne gescheitert“.
Wer Todenhöfer nicht kennt: Zu ihm gibt es eine recht umfangreiche Wikipedia-Seite.
Und es gibt NICHTS, was die Linke dagegen sagen kann. Denn das Wort ist nicht definiert, und der Wortstamm basiert auf Begriffen aus der Emotionswelt, nicht Tatbeschreibungen. Klar, inzwischen wurden Definitionsversuche nachgereicht.
Hier ist zum Beispiel die Definition der Amerikanischen Anwaltskammer:
Hate speech is speech that offends, threatens, or insults groups, based on race, color, religion, national origin, sexual orientation, disability, or other traits.
Wenn jemand etwas über eine Gruppe von Menschen sagt, und die sich beleidigt fühlt, ist das Hate Speech. JA SUPER! Die Gruppe der Fefisten fühlt sich von der Wikipedia beleidigt. Ist jetzt Wikipedia Hatespeech?Herzlichen Glückwunsch, liebe Hatespeech-Kreuzritter der Linken. Das habt ihr ja toll gemacht! Endlich hat die CDU einen schönen Vorwand, um Indymedia zuzumachen!
Beachtet bitte, dass die Rechten in den USA gerade Ober- und Unterhaus kontrollieren. Die können Gesetze machen. Wenn die jetzt ein Hatespeech-Gesetz machen und damit MSNBC als Hatespeech zumachen, dann ist das eben so. Sowas muss man sich überlegen, bevor man die geladene Schusswaffe in die Mitte des Tisches legt.
Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister fordert ein härteres Vorgehen gegen Straftaten und Hetze im Internet. Außerdem plädiert er für eine Deutschpflicht in sozialen Netzen. Auch Gewaltspiele sollten unter die Lupe genommen werden.Ein Befreiungsschlag! Oh und seht nur die ganzen liberalen Grundwerte, die hier vertreten werden, wenn der Staat uns mehr Freiheiten geben will!1!!
Bei der Deutschpflicht in sozialen Netzen geht es übrigens um die Türken, die sich jetzt als Erdogan-Anhänger herausgestellt haben. Offensichtlich hat das Landesamt für Verfassungsschutz das vorher nicht mitbekommen, weil ihnen türkisch-Übersetzer fehlten. Daher sollen die Leute jetzt halt angehalten werden, das gleich auf Deutsch zu schreiben. Das geht ja so auch nicht, dass die Bürger die wohlmeinende Totalüberwachung des Staates durch Nutzung von Feindsprachen als Chiffre sabotieren!
Update: Ein Einsender erklärt:
Peter Hauk ist Landesminister fuer den Laendlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft in BaWue. "Verbraucherschutz" ist das wenigste, was er kann, ansonsten ist er Diplom-Forstwirt.
Als strammer Katholik im laendlichen Raum standesgemaess das dritte mal verheiratet 8)
Wikipedia "Im Mai 2014 distanzierte sich Hauk nach massiver innerparteilicher Kritik von seinem Vorschlag, dass die CDU auch künftig mit der AfD koalieren könnte." Bleiben keine Frage offen.
Die CDU hat die Wahl in BaWue verloren und hat fast nur noch Kandidaten aus dem "laendlichen Raum" im Landtag. Also da, wo die Bauern und alten auch einen schwarzen Stock waehlen, mit entsprechender Qualifikation.
(Danke, Jakob)
Aber für Mecklenburg-Vorpommern gibt es keinen. Steht sogar bei Wikipedia.
Warum nicht? Der Nordkurier erklärte das wie folgt:
In MV wird es dieses Instrument nicht geben. Denn CDU und SPD stellen sich quer.Ja, liebe Wähler. Da kann ich nur sagen: Keine Stimme den Antidemokraten von CDU und SPD. (Danke, Ralf)
Der Polizist war gerade auf seine 250 Kilogramm schwere Maschine gestiegen und wollte wegfahren, als die Frau ihn von hinten an der Schulter packte. Er habe Angst gehabt, mit dem Motorrad umzustürzen, erklärte der Beamte.Und das ist ja wohl völlig klar, dann bricht man dem Gegenüber die Nase, wenn man Angst hat, mit dem Motorrad im Stand umzufallen. Nicht auszudenken, wenn die Hose schmutzig würde oder so! Da ist die Nase eines anderen Menschen offensichtlich das geringere Rechtsgut.
Übrigens ist die ganze Sache noch viel übler, wenn man sich die Herkunft des Wortes "Hysterie" anschaut. Das kommt nämlich von "hystera", dem griechischen Wort für Gebärmutter. Das ist sozusagen das traditionelle Wort für die Vorstellung, dass Frauen halt unzurechnungsfähig sind, und da muss man als Mann halt mit umzugehen lernen.
Danach Selbstmordgedanken gehabt?
Die Umbenennung war 1935, und Iran heißt übersetzt "Land der Arier". Wikipedia schreibt:
Reza Schah begann auch die Politik der Hinwendung zum vorislamischen Iran, benutzte Krone, Mantel und Banner nach altiranischem Vorbild, führte den iranischen Kalender ein und verlangte ab 1935 – nicht ganz unbeeinflusst durch das nationalsozialistische Deutschland, zu dem der Schah gute Beziehungen unterhielt – vom Ausland, das Land Iran („Land der Arier“) und nicht mehr Persien zu nennen.Aber wie das häufig so ist, ist die Wahrheit ein wenig komplizierter. Gaby Weber hat dazu vor ein paar Jahren mal ein paar Akten aus dem Auswärtigen Amt befreit.
Zwischenzeitlich gab es nämlich die Propaganda-Story, dass der Iran sich umbenannt habe, um sich an die Nazis heranzumachen, oder auf "Einflüsterung" der Nazis, mit denen sie sympathisierten.
Stattdessen geht aus den Akten hervor, dass die Perser mit den Nazis alles andere als befreundet waren, besonders als die sich plötzlich ein Monopol auf das "Ariertum" anzueignen versuchten. Dieser Artikel ist so voller großartiger Details, dass ich ihn hier am liebsten in Gänze zitieren würde!
Das Fass zum Überlaufen brachte die Entscheidung der Nazis, ein Monopol für das Ariersein zu verkünden - das Markenzeichen der Perser seit dreitausend Jahren. Da musste der Leibarzt von Reza Khan, vor seinem Besuch in Berlin 1935 eine "besondere Genehmigung" einholen, weil er Jude war und für seinen geliebten Schah Medikamente einkaufen wollte. Eine Zumutung für den Pfauenthron!HARR HARR HARRAn deutschen Universitäten wurden persische Studenten, schahtreue junge Männer der Militärakademie, allein wegen ihres Äußeren, Opfer rassistischer Angriffe. Die Akten des AA und der deutschen Gesandtschaft in Teheran berichten, wie sie von Schlägertrupps der SA, den selbsternannten "Ariern", gedemütigt, öffentlich als "Polakken" beschimpft und von der Gestapo inhaftiert werden. Regelmäßig mussten sich die deutschen Diplomaten im persischen Außenministerium entschuldigen.
Die Namensänderung von Persien in Iran war wohl eher ein unfreundlicher Hinweis des Schah an Hitlers Adresse, wer hier Arier ist und wer nicht. "Eingeflüstert" wurde da nichts.
Ich erwähne das deshalb, weil es gerade einen Fall gibt, in dem ein Orgonit für eine Bombe gehalten wurde. Ein Orgonit ist ein Orgon-Energie-Neutralisator aus Kunstharz mit Metall drin. Viele Leute glauben ja, die Eso-Spinner kann man machen lassen, die tun ja niemandem was, und wenn die ihr Geld für so Kram ausgeben, dann schadet das ja nur ihnen selbst. Aber wir sind jetzt offiziell soweit, dass das machen lassen richtig Geld kostet.
Über die Rockefeller-Kommission sind jetzt ein paar Dokumente veröffentlicht worden, die die Sicht bestätigen, dass die Rockefeller-Kommission eher der Verhinderung der Aufklärung diente. Lustig ist aber, wer damals beim Vertuschen der Zuständige war. Ein gewisser Richard "Dick" Cheney.
Oh und wisst ihr, wer Cheneys Vorgesetzter war?
Kommt ihr NIE drauf!
Donald Rumsfeld!
diese Untersuchung ist eine rein politische, das kann man an mehreren Tatsachen festmachen. Zum einen ist die Stellungnahme des Bundesamtes für Verbraucherschutz BfR interessant: PDFUnd zweitens:Kurz: Wir liegen um das 1000fache unter der täglich akzeptablen Menge die vorkommen darf.
Oder andersherum: Es wird ab 1000l Bier/Tag interessant.Dann ist es natürlich interessant, sich über geringe Mengen eine Kategorie 2a Karzinogens (möglicherweise krebserregend) aufzuregen, wenn Bier erhebliche Mengen eines Kategorie 1a Karzinogens enthält - nämlich Ethanol.
Und zu guter Letzt ist es besonders interessant sich anzuschauen, wer diese Analyse durchgeführt hat und was dabei nicht getestet wurde. Durchgeführt wurde die Analyse am "Umweltinstitut München".
Nicht getestet worden sind übrigens Biobiere, weil für derartige Produkte Lobbyarbeit betrieben wird. Wäre ja schade, wenn man da auch was finden würde, oder? Übrigens liesse sich diese Art der "schockierenden Analyse" für nahezu alle in Lebensmitteln mit Grenzwerten belegten Stoffe treiben, die Analytik ist hierfür empfindlich genug.
ich muss mal ganz kurz loswerden: das mit dem Glyphosat ist super komisch.Danke an Christian und Wieland für die Einsendungen!Erstens: Glyphosat ist schon lange nicht mehr "der Monsanto-Unkrautvernichter". In Deutschland sind fast 100 verschiedene Herbizide auf Glyphosat-Basis zugelassen, und zwar von allen großen und mittelgroßen Firmen (siehe hier).
Zweitens: Glyphosat wird üblicherweise zwei Wochen VOR der Aussaat in den Boden eingebracht, und macht dann alles platt, was Pflanze ist. Danach wird es von Mikroorganismen aufgefressen, und hat sogar eine sekundäre Düngerfunktion, weil es zu Phosphat und Stickstoffderivaten abgebaut wird. Und ist zur Aussaat selbst praktisch im Boden nicht mehr nachweisbar. Das wär auch doof, denn die normalen Kulturpflanzen in Deutschland sind keine GMOs, also auch nicht resistent gegen Glyphosat. Abgesehen davon gibt es lt. Wikipedia keine zugelassenen resistenten Hopfen- und Gerstenstränge. Also es würde mich wundern, wenn das Glyphosat "über die Pflanze" im Bier gelandet ist. Vielleicht kommts ja übers Wasser rein…aber so richtig wahrscheinlich ist das auch nicht.
Drittens: Das Bundesministerium für Risikobewertbung predigt schon seit Jahren, dass Glyphosat faktisch ungefährlich für den Menschen ist. Andererseits werden seit Jahrzehnten immer wieder Studien veröffentlicht, die ein Krebsrisiko sehen wollen. Die Experimente und Daten sind zum schreien - manchmal gehen die Krebsraten schon hoch, bevor sie das Glyphosat überhaupt einsetzen /facepalm
Viertens: Die Messmethode ist super fragwürdig. Im SPIEGEL steht, sie hätten das Glyphosat mit der "Elisa-Methode" nachgewiesen. Aha…Also ein ELISA (enzyme linked immunosorbent assay) funktioniert so, dass du dein zu untersuchendes Molekül (in diesem Fall das Glyphosat) auf einer Plastikplatte mit 96 kleinen Vertiefungen immobilisierst, und dann mit Antikörpern (immunosorbent) nachweist.
Die vom Umweltinstitut wollen 0,46 µg/L Glyphosat in Bier nachgewiesen haben. In eine ELISA-Vertiefung passen mit viel gutem Willen 0,2 ml Bier, also 92 Pikogramm (!) Glyphosat. Mit Verlaub, aber das ist ziemlich sicher unterhalb der Nachweisgrenze, zumal diese kleinen Moleküle viel schlechter an den Platten haften als große, und du falsch positive Ergebnisse ausschließen musst…das wäre schon sehr ungewöhnlich. Wir machen hier jeden Tag ELISAs, und wir brauchen ungefähr 50 bis 100 Nanogramm (also grob die 1000-fache Menge) an Antigen.Ich hoffe also ernsthaft, dass alle erkennen, wie wacklig diese Story eigentlich ist.
Update: Und noch mehr Kommentare zu den Kommentaren. Erstens: Glyphosat steht zufällig gerade kurz vor der Neuzulassung.
Zweitens: Der Bayerische Brauereiverband äußert sich zur Problematik.
Drittens:
Es stimmt, dass Glyphosat meistens sowieso nur auf den blanken Boden vor dem Aufkeimen der Nutzpflanzen aufgetragen wird. Allerdings ist das Produkt danach nicht sofort verschwunden, sondern wird im Boden relativ langsam (DT50 2.8 bis 500d [letzteres bedeutet praktisch persistent]) abgebaut und ausgewaschen. Die Substanz ist systemisch, d.h. sie wird von Pflanzen auch über die Wurzeln aufgenommen und kann so in den Nutzpflanzen landen die gar nicht behandelt wurden. Messwerte für Rückstände (Residues) in Hopfen als Zutat von Bier hab ich keine zur Hand, aber für Gerste wird der Median mit ~6 mg/kg angegeben. Wenn man nun von Rückständen in Höhe von 1 mg/kg ausgeht und ca 0.21 kg Gerste/l Bier benötigt werden, dann ergibt die Überschlagsrechnung dass bis zu 210 ug Glyphosat/l Bier vorkommen könnten. Das Ganze hängt dann natürlich noch vielen anderen Sachen ab und durchs Erhitzen und die Hefe wird vmtl auch noch einiges verloren gehen, aber die gemessenen Werte erscheinen zumindest nicht total abwegig. Daten zu Glyphosat kann man der EFSA Conclusion aus dem November 2015 entnehmen.
Disclaimer: ich beschäftige mich beruflich mit der Zulassung von Pestiziden auf Seiten der Chemiebranche.
Viertens:
Warum ich meine etwas dazu sagen zu können: Ich bin Gewässerbiologe und arbeite seit vielen Jahren auch mit den Wirkungen von Mikrospurenstoffen (wie Pestiziden) und deren Analytik.
Pestizide in der Umwelt werden gewöhnlich mit HPLC-MS oder GCMS gemessen. Dazu würden auch die gemessenen Werte passen. Das ist keineswegs unrealistisch. ELISA ist für Proteine oder noch größere Moleküle. Wird daher gerne in der Gentechnik eingesetzt. Ich vermute ganz stark, dass sich der SPIEGEL-Artikel in der Methode täuscht. Das wäre nicht ungewöhnlich. Wenn der Einsender mit ELISA fit ist wird es ein Genetiker sein.
Ansonsten ist es bei Stoffen mit unklarer Wirkung in der Umwelt sehr wohl von Interesse wie weit die in der Nahrungskette kommen. Generell gilt für alle Mikrospurenstoffe, dass sich die Wirkungen verschiedener Stoffe oft massiv verstärken. Daher auch die meist niedrigen Grenzwerte. Aus diesem Grund gibt es aktuell auch massig staatliche Projekte diese Stoffe zB aus unserem Abwasser sehr weit herauszubekommen. Das geht bis zu Aktivkohlefiltern für Abwasser.
Wenn dann der eine Einsender schreibt Glyphosat kommt bei Aussaat oder gar Wachstum vom Hopfen gar nicht mehr im Boden vor - wo bitte kommt das dann in der Pflanze her? In der Argumentation ist ein Loch. Weiter wird bei der Bierherstellung ganz stark Hopfen und Co von Mikroorganismen umgewandelt (v.a. Ethanol). Wäre Glyphosat ein so gutes Futter für Mikroorganismen sollte es im Bier wieder keines mehr geben. SPIEGEL und Wikipedia halte ich nach eigener Erfahrung auch nicht für perfekte wissenschaftliche Quellen.
Ansonsten stimme ich dem Grundproblem bei Bier zu: Ethanol ist ein starkes Nervengift und krebserregend (vor allem Kehlkopf/Speiseröhre). Speziell für Bier ist also nicht Glyphosat das Problem. Das Auftreten von Pestizidrückständen in Lebensmitteln dagegen schon.
Fünftens:
Glyphosat wird nicht zur Unkrautvernichtung gegen resistente GMO-Pflanzen eingesetzt, sondern auch zur "Crop dessication". Dabei wird dem Getreide vor der Ernte eine letale Menge Pestizid aufgesprüht, u.a. auch auf die Bierzutat Gerste. Glyphosat ist da beliebt, weil es als unbedenklich gilt. Die Pflanzen geben dann beim Abnippeln ordentlich Gas, damit es mit den Samen doch noch klappt. https://en.wikipedia.org/wiki/Crop_desiccation. Es ist also plausibel, dass Glyphosat auch im guten, deutschen Bier landet, auch "hohe" Konzentrationen sind erklärbar, je nach Herkunft der Gerste.
Wenn man 1L Bier in seine Bestandteile aufteilt und die Fraktion, die Glyphosat enthält, auf 0.2 mL eindampft, dann kommt man sehr wohl die nötigen Konzentrationen für eine saubere Messung via Elisa. Die Methode ist also keineswegs so hahnebüchen, wie das hier angeprangert wird.
Sechstens:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mag bezüglich Glyphosat zwar Entwarnung geben, aber das kommt mir etwas wie das laute Pfeifen im Wald vor. Das Umweltbundesamt (UBA) wiederum schreibt ganz aktuell zu Glyphosat:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-uba-untersuchung-zu-glyphosat
"Die Ergebnisse zeigen: Zwar liegt selbst der höchste gemessene Wert um den Faktor 1.000 niedriger als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält. Falls sich jedoch – wie von der WHO befürchtet – Glyphosat als „wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen“ herausstellt, muss über den Stoff neu diskutiert werden. Hier sieht das UBA weiteren Forschungsbedarf."
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Wir müssen die Datenlage zur Belastung beim Menschen verbessern. Insbesondere bei Kindern wissen wir bisher kaum etwas. Dazu läuft im UBA bereits eine Studie. Wir sollten Glyphosat auch nicht isoliert betrachten, sondern die eingesetzten Produkte umfassender untersuchen. Heißt: Glyphosat mitsamt der anderen Stoffe bewerten, die zugesetzt werden, damit es auf dem Acker überhaupt wirkt.“
Vellum (frz. vélin; von lat. vitulus, Kalb) ist eine feine Pergamentart (lat. levior membrana), die aus Haut von Kälbern und Kälberföten gewonnen wird.Und wir dachten, mit "Internetausdrucker" träfen wir sie da, wo es wehtut. (Danke, Magnus)
Aber hey, die Chinesen machen da sicher was eigenes, nicht wahr?
The Chinese reactor is based on a design originally developed in Germany, and the German company SGL Group is supplying the billiard-ball-size graphite spheres that encase thousands of tiny “pebbles” of uranium fuel.
Oh? Öhm. Nun ja. Wenigstens ist das ganze weit weg von hier *hust*
Sehr passend auch der Snowden-Kommentar dazu. Wikipedia erklärt die Minutemen. Auf die bezieht sich auch das 2nd Amendment mit dem "right to bear arms".
Update: Dazu kamen mehrere Mails. Anscheinend ist der Mann, um des geht, inzwischen im Krankenhaus verstorben. Aber es gab wohl keine direkten Drohungen gegen ihn, er hat bloß einen kruden Scherz missverstanden. Oh und die Huffington Post ist ja eh als Quelle eher nicht satisfaktionsfähig, daher setzte ich auch den Titel in Anführungszeichen. Inzwischen haben sie den Artikel komplett entfernt und ein "wird überprüft" hingesetzt. (Danke, Juliana)
Außerdem geht es wohl erstmal nur um Organisationen, die von ausländischen Regierungen finanziert werden, also nicht um Soros, eher um RT oder Al Jazeera? Leider stehen da keine konkreten Beispiele, wen sie rausekeln wollen. So richtig furchtbar schlimm klingt das aber ehrlich gesagt noch nicht, finde ich. Im Gegenteil würde ich mir sowas generell wünschen, für alle Organisationen, nicht bloß wenn die Finanzierung aus dem Ausland kommt.
In den USA gibt es ja diese lustige Forderung, man möge Politiker wie NASCAR-Fahrer behandeln. Die Fahrer haben alle Logos ihrer Sponsoren auf der Jacke.
In dem Artikel werden mehrere Russland-Vergleiche gezogen, und wenn man sich das Anti-NGO-Gesetz in Russland anschaut, dann ist das in der Tat auch erstmal nur ein Transparenzgesetz. Nur haben die Russen auch "zusätzliche Audits" im Programm. Da weiß ich jetzt nicht, wie die konkrete Intensität aussieht. Auf der anderen Seite scheinen die Schwellwerte bei den Russen sehr gering zu sein, da reichen schon 3% des Budgets aus ausländischen Quellen.
Jetzt würde ich ja wirklich mal gerne wissen, wieso die ganzen NGOs in Russland lieber zugemacht haben. Das muss ja noch mehr fiese Auswirkungen haben als dass der Staat Einblick in die Buchhaltung haben will. Besonders lustig finde ich gerade, dass ausgerechnet Transparency International einer der auf Wikipedia namentlich genannten Gegner des Transparenzgesetzes ist.
A sudden influx of TOWs were supplied in May 2015, mostly to Free Syrian Army affiliated factions, but also independent Islamist battalions; as a requirement of being provided TOWs, these Syrian opposition groups are required to document the use of the missiles by filming their use, and are also required to save the spent missile casings.[24] Groups provided with TOWs include the Hazzm Movement, the 13th Division, 1st Coastal Division, Syria Revolutionaries Front, Yarmouk Army, Knights of Justice Brigade, and the 101st Division.[25] Free Syrian Army battalions widely and decisively used TOWs in the 2015 Jisr al-Shughur offensive.[26][27][28]
Mit anderen Worten: Das sind Waffen, die die USA den "Rebellen" gegeben haben.
Beispiel: Ein Nazi von heute behauptet, die Nazis von damals sehen ja gar nicht rechts sondern eher links gewesen, das könne man ja schon am Namen sehen, da kommt schließlich "Sozialismus" drin vor, und das sei ja kein Zufall.
Ich würde jetzt gerne verstehen, wo dieser Vorwurf herkommt, und wer damit hantiert. Mich hat — soweit ich weiß — noch niemand als Querfront bezeichnet, daher habe ich noch keinen rechten Zugang zu diesem Vorwurf und würde gerne verstehen, was es damit auf sich hat.
Aktueller Auslöser ist dieser Artikel bei den Nachdenkseiten, und dieser etwas ältere.
Im Moment wirkt das auf mich wie bloß eine weitere Art, wie sich Linke gegenseitig vorwerfen können, nicht wahre Linke zu sein. Wirkt auf mich wie fantastische Zeitverschwendung. Aber ich bin mir eben noch nicht sicher, dass ich da nicht den wichtigen Teil übersehe gerade. Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne per E-Mail entgegen. Ist das (mehr als) ein Versuch der Transatlantiker unter den Linken, sich ihr eigenes Pro-USA-Verhalten schönzurationalisieren, indem die andersdenkenden kurzerhand zu Nazikollaborateuren erklärt werden?
Mir sind entsprechende Vorwürfe bisher jedenfalls hauptsächlich gegen die Friedensdemos und gegen KenFM aufgefallen, der ja auch viel in dem Friedendemo-Umfeld aktiv ist/war.
Ab 2016 muss jede verwendete Quelle in einem Vorlesungsskript seitenweise einzeln an die VG-Wort gemeldet und bezahlt werden. Sogar wenn das Skript passwortgeschützt nur einem kleinen Hörerkreis zugänglich ist.Ich bin mir fast sicher, dass es sich hier um ein bedauerliches Missverständnis handelt. Kann das mal kurz jemand entkräften, bitte? Das darf doch wohl nicht wahr sein!In diesem Fall, so sagen die Kollegen, würden sie auf die Herausgabe eines Skripts in elektronischer Form lieber ganz verzichten, nur Literaturlisten verteilen und in der Vorlesung komplett auf das gute alte Vorlesen setzen.
Update: Das scheint doch zu stimmen. Au weia. Der Einsender schreibt:
Uns wird derzeit geraten max. 12 % eines Werkes als verschlüsseltes PDF auf einem Server innerhalb der Hochschule den Studierenden zur Verfügung zu stellen. Das Passwort mündlich mitteilen. Keine E-Mail. Keine Ausdrucke. Denn dies würde eine Vervielfältigung und Verbreitung darstellen.
Hey, wieso machen wir die Unis nicht einfach zu? Wer braucht schon Bildung! Gibt doch Wikipedia! Und mit neuen Ideen kann man an Unis ja Studenten eh nicht mehr konfrontieren, das könnte jemanden triggern.
Update: Hier kommt noch eine erhellende Erklärung dazu rein:
zur VG-Wort-Universitäten-Problematik kann ich nur sagen, dass das stimmt und das Problem in Bibliotheks-/E-Learning-Kreisen schon seit 2013 bekannt ist. Es ist eigentlich allen (außer der VG Wort vermutlich) klar, dass es in der Praxis nicht funktionieren kann, jede einzelne Werknutzung abzurechnen. Deshalb hoffen alle, dass sich das Problem schon irgendwie von selbst lösen wird, wenn die VG Wort das auch eingesehen hat.
Hintergrund ist, dass es u.a. die Fernuni Hagen etwas zu bunt getrieben hat damit, ihren Studenten und wohl auch externen Nutzern Zugriff auf Volltexte von urheberrechtlich geschützten Werken zu geben.
Das fand die VG Wort nicht so toll, und man fand sich vor Gericht wieder. Quasi nebenbei haben die Richter angemerkt (siehe Urteil im Anhang), dass die bisherige pauschale Abrechnung von Vergütungsansprüchen zwischen Unis und VG Wort ja nicht ganz gerecht sei, und dass es zumutbar sei, jede einzelne Werknutzung abzurechnen.
Das hat erstmal alle Hochschulen etwas schockiert, aber z.B. das Wissenschaftsministerium in Bayern hat gesagt: "das ist jetzt Euer Problem, wie ihr das umsetzt - zum 1.1.16 muss das technisch funktionieren". Seitdem machen sich alle Unibibliotheken und Rechenzentren darüber mehr oder wenig viele Gedanken (so mein Eindruck - bin nicht aktiv damit befasst).
(Danke, Ralph)
Eine andere Art von Mail, über die ich mich sehr freue, ist wenn mich jemand an seinem Synapsenfeuer teilhaben lässt. Ich möchte mal ein Exemplar hier zitieren, das heute einging.
Hi Fefe,Es bringt einen Haufen Dinge in Verbindung, die ihr vielleicht noch nicht in Verbindung gebracht hat, und vielleicht ist das ja auch völlig falsch, die in Verbindung zu bringen. Denkt mal drüber nach! Viel Spaß dabei!
als du deine Betrachtungen über den Artikel "The toxoplasma of rage" veröffentlicht hast, ging mir die Debatte "Bill Nye vs Ken Ham" durch den Kopf. Es ging mir dabei um die Motivation und Argumentationsstrategie von Ken Ham. Keine seiner Ausführungen war geeignet einen Unbeteiligten von seiner Meinung zu überzeugen sondern zielte einzig darauf FUD zu streuen. Er wurde nicht müde zu betonen das seine Homies ja auch glauben was er glaubt und die seien ja nicht blöd. "Mein Freund Dr Molekularbiologe…", "Mein Freund Raumfahrtingenieur…", "Mein Freund Dr Astronomie…", du erkennst das Muster… .Seine Buddies wurden dann auch in nem kurzen Filmchen vorgestellt und mussten kurz bestätigen das sie Kreationisten sind. Ihre Aussagen waren sehr vorsichtig formuliert, etwa "während meiner Arbeit als Molekularbiologe habe ich keinen Anhaltspunkt gefunden der dem Kreationismus widerspricht." Der Rest war "Evolution ist ja nur ne Theorie, zeig mir Beweise…" ohne den Beweis dann als solchen anzuerkennen. Dazu definiert er erstmal Wissenschaft in "historische Wissenschaft" und "beobachtende Wissenschaft" um und erklärt Extrapolationen für unzulässig. "Radiokarbondatierungen sind Nonsens weil du nicht sicher sein kannst das vor 4.000 Jahren die Zerfallsrate die gleiche wie heute war". Weiter zum nächsten Punkt, noch mehr FUD streuen.
Obwohl Bill Nye Ken Ham in dieser Debatte regelrecht zerstört, wird sie trotzdem von Anhängern Hams verbreitet und als Großer Sieg verkauft. Ich halte Ken Ham nicht für einen Dummkopf, irgendwann muss ihm klar geworden sein wie falsch er liegt, trotzdem verbreitet er weiter seinen Sermon.Was würde passieren wenn er seine Ansichten korrigiert? Er würde innerhalb seiner peergroup vom Helden zum Ausgestoßenen, zu dem Opfer müsste er erstmal bereit sein. Gleiches gilt für seine Buddies, möchtest du von deinen Kollegen belächelt, oder in deiner Heimat zum Pariah werden? Dazu passen auch die vorsichtigen Formulierungen um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Schlaue Köpfe werden auch bei der religiösen Rechten geboren, in deren Leben spielte ihr Glaube womöglich nicht mal eine besonders große Rolle, jeder weiß ja was er zu glauben hat und das stellt im Umfeld niemand in Frage. Nun kommt Ken Ham und nötigt dich Partei zu ergreifen. Du hast dann keine andere Wahl als das Spiel mit zu spielen.
An wen richtet sich Ken Ham? Seine Argumentation eignet sich kaum einen "Darwinisten" zu bekehren. "Du Depp hast nicht mal im Ansatz die wissenschaftliche Methodik verstanden, geh mir weg". Auch nicht einen Unbeteiligten zu überzeugen. "Deine Argumentation endet in einem Zirkelschluss, die Bibel soll wahr sein weil in der Bibel steht das sie wahr ist". Sie nützt einzig dem Gläubigen "Deine Argumente liefern mir die Rechtfertigung diese arroganten Darwinisten zu ignorieren". Für mich ist das ein Anzeichen das diese Subkultur dem Untergang geweiht ist, es geht nicht mehr darum neue Anhänger zu gewinnen sondern die Gemeinschaft am Auseinanderbrechen zu hindern. Vielleicht beziehen Ham und seine Buddies auch daraus die Gewissheit "das Richtige" zu tun weil es ihnen auch darum geht Schaden von der Gemeinde abzuwenden. Mir ist nur nicht klar ob das ganze bewusst oder unbewusst abläuft.Die Debatte wurde nicht nur von den Kreationisten sondern auch von der englischsprachigen "Atheistischen Community" gefeiert. Als diese ihre Wachsamkeit vernachlässigten, wurden sie von SJWs und Feministen unterwandert. "Wir sind nicht nur Atheisten, wir vertreten auch Werte" http://atheismplus.com/. Als prominente Vertreter anmerkten das das mit Atheismus nichts zu tun hat, wurden diese gedoxxt, denunziert, bedroht, etc. Das Arsenal der SJWs ist dir bekannt. In Folge wurde die Gemeinschaft gespalten und bekriegt sich bis aufs Blut. Es ist längst offensichtlich das "Ihre Sache" dem eigentlichen Thema schadet. In diesem Grabenkrieg werden Ressourcen gebunden und "die Atheisten" sind längst nicht mehr so schlagkräftig als noch vor ein paar Jahren. Youtuber wie Thunderf00t oder TheAmazingAtheist verwenden ihre ganze Energie darauf diesen Angriff aus dem Inneren abzuwehren und vernachlässigen ihr eigentliches Thema, der Welt zu zeigen wie spannend Wissenschaft ist und man nicht weniger befriedigt ist wenn man sich seine Antworten selbst erarbeitet statt sie sich von einem bronzezeitenen Kult vorschreiben zu lassen. Stattdessen sollen die Antworten nun von einem Kult kommen der Realität für ein soziales Konstrukt hält. Als Atheist kann ich da nur sagen, bevor ich davon etwas akzeptiere, bringe mir falsifizierbare Belege. In Form von Daten, ohne Geschwafel. So sachlich wird die Debatte aber nicht geführt, beide Parteien senken stetig das Niveau und Angriffe unter die Gürtellinie sind längst die Regel. Wenn das wirklich dieser Sozialkonstruktivismus ist, so ist das Krebs für eine aufgeklärte Gesellschaft und befördert uns ratzfatz wieder ins Mittelalter.
Im Moment beobachte ich die Diskussion der KenFM-Zuschauer gegen die Wikipedianer nach Veröffentlichung von "Die dunkle Seite der Wikipedia" im Kommentarbereich des Videos und der Diskussionsseite zum Daniele Ganser Artikel der WP. Die Mechanismen sind die gleichen, beide Parteien bezeichnen den anderen als "Gegner" und statt auf die Argumente des "Gegners" einzugehen, klopft man sich gegenseitig auf die Schulter und vergewissert sich wie doof doch die anderen sind. Persönliche Angriffe inbegriffen, inklusive Aufruf zur Denunziation und Gewalt. Obwohl ich dem Wikipedia Artikel keine sachlichen Fehler nachweisen kann, würde ich als Unbefangener anhand des Subtexts des Artikels zum Schluss kommen das Herr Ganser ein Spinner ist, auch wenn die Belege das nicht hergeben. Wenn man die Diskussion auch im Archiv verfolgt, kommt man zu dem Schluss das der Artikel von jmd geschrieben wurde der Herrn Ganser für einen Spinner hält. Ich halte das für diskussionswürdig. Die Wikipedianer nicht, alle Regeln wurden eingehalten, nichts zu beanstanden. Zugleich ist es für die KenFM-Zuschauer wieder mal der schlagende Beweis für die Weltverschwörung (ich weiß, ich pauschalisiere). Der Film ist handwerklich so lala und speist sich meines Erachtens aus Mißverständnissen darüber wie die Wikipedia funktioniert oder funktionieren sollte. Das absolute NoGo des Films ist am Ende das doxxing zweier Autoren um den Raum für persönliche Angriffe zu schaffen, dabei argumentiert der Filmemacher damit das er ja "mit offenem Visier" "kämpfe", also seinen Klarnamen benutzt und die Wikipedianer sich hinter Pseudonymen verbergen. Valide Argumente verlieren nicht ihre Gültigkeit weil sie von jmd ausgesprochen werden den man nicht kennt, und Gründe seine Identität zu verbergen gibt es zu Hauf. Wie auch immer, beide Parteien sind Argumenten gegenüber verschlossen, ergehen sich in Beleidigungen und versichern sich intern ihre Überlegenheit. Helfen tut das niemandem, der Wikipedia werden weiter die Autoren weglaufen, der KenFM Zuschauer findet weiterhin genug "Beweise" für was auch immer ohne dabei irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen.
Ich wette jeder findet dafür ein Beispiel in seiner peergroup. Der gemeinsame Nenner ist dabei Chauvinismus, der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Gruppe, damit kann man jede Argumentation im Keim ersticken. Weil das Gegenüber eh zu doof ist den eigenen Argumenten folgen zu können, braucht man Ihren Argumenten gar nicht erst zuzuhören weil "Ihnen" deine Einsichten fehlen. Ganz gefährliches Zeug. Wir sollten alle ganz schnell bescheidener werden.
Zum Schluß noch ne VT, gestern hab ich mir nochmal "Politik hacken" vom 28c3 angeschaut und bin dann kurz beim "Virus" hängengeblieben. Das sich selbst reproduzierende Schadprogramm das vom Immunsystem nicht sofort als solches erkannt wird, als soziales Konstrukt würde das wohl einem freidrehenden SJW entsprechen. Ist SJW im Labor entstanden oder eine natürliche Mutation? Wurden gewisse Communities bewusst mit SJW infiziert? Ist das Virus mutiert und wir stehen einer Pandemie gegenüber?
Schöne Grüße
Ich habe die Ken Ham-Debatte als Beispiel für den hier neulich ausgebreiteten Mechanismus gesehen, dass sich die Ausführungen der Debattenteilnehmer in so einem Fall überhaupt nicht an den Gegenüber richten, sondern an die eigene Ingroup. Schaut her, ich bin so gefestigt in meinem Kreationsmus, dass ich sogar Bill Nye debattiere, obwohl ich nichts in der Hand habe an Argumenten, und ich genau weiß, dass der mich da zersägen wird! Und die Ingroup ist entsprechen beeindruckt und feiert ihn dann als Helden, weil er die gemeinsame Ideologie gegen fiese Herätiker verteidigt hat.
Zu einem gewissen Grad kann man das glaube ich auch über Bill Nye sagen. Wenn das ein gemeinsames Kaminfeuer gewesen wäre, ohne Liveübertragung ins Internet, und ohne großes Publikum, dann kann man vielleicht was erreichen. So ist völlig klar, dass sich keine Seite die Blöße geben kann, vor der kompletten Anhängerschaft den Idioten von der Gegenseite auch nur ein Fußbreit zu geben. Das hätte man sich sparen sollen, so hat Bill Nye nicht nur nichts positives erreicht, sondern diesen Ken Ham auch nur zu einem satisfaktionsfähigen Gesprächspartner aufgewertet. Und das völlig ohne Not.
PTSD ist kein Scherz. Das kann Menschen so weit bringen, dass sie kein normales Leben mehr führen können. Es gibt eine auffallende Häufung von Selbstmord- und sogar Amoklaufversuchen bei unter PTSD-Leidenden.
So und jetzt guckt euch mal diesen Tweet hier an.
problem: posttraumatische belastungsstörung wird bei betroffenen von hasskommentaren bisher nicht anerkannt. –@_juliaschramm #dare2015Ich weiß nicht, ob es von dieser Aussage auch ein Video geben wird. Vielleicht war das ja ein postironisches Scherzchen. Haha.
Aber ich fürchte ja, dass das ernst gemeint war.
Julia Schramm ist, wenn ich das kurz noch erwähnen darf, "Fachreferentin für Hate Speech" und arbeitet bei der Amadeu-Antonio-Stiftung (Wikipedia ist da nicht sehr aktuell).
Update: Hier gibt es eine Dokumentation zu Shell Shock im 1. Weltkrieg. Achtung: Nichts für zarte Gemüter. Sehr mitnehmendes Material.
Update: Es gibt noch mehr solche Tweets mit Zitaten, wo dieser herkam. Hier ist noch ein beachtenswerter:
volksverhetzungsparagraf sollte reformiert werden, um z.b. diskriminierungsformen wie sexismus einzuschließen. – @_juliaschramm #dare2015
Update: Hier geht noch der Hinweis ein, dass Frau Schramm in dieser "ZDF Webstory" namens "Im Shitstorm" bei sich selbst PTSD diagnostiziert hat (das Video ganz am Ende). Das ändert möglicherweise für den einen oder anderen Leser den Kontext, unter dem man diese Tweets betrachten sollte. (Danke, Linus)
Issa Hayatou, who heads Africa's football confederation (Caf), will act as Fifa president during Blatter's ban.Das muss man sich mal vorstellen! Der am wenigsten korrupte potentielle Nachfolger kommt aus Afrika!
Update: Von jemandem, der mehr von Fußball versteht als ich, kommt noch der Hinweis rein, dass Mannschaften aus Afrika im Weltfußball stark unterrepräsentiert sind. Auch aus der Sicht ist das also bemerkenswert.
Update: Oh und Wikipedia berichtet von Korruptionsvorwürfen gegen den 2010.
Infrastruktur wird überhaupt nur beurteilt, wenn sie versagt - ansonsten wird sie gar nicht wahrgenommen. Der Linux-Kernel wird an "ReiserFS/btrfs/XFS/ext4 hat meine Daten gefressen" und an "Der Kernel cored, wenn die Kiste aus dem Sleep aufwacht" gemessen und nicht an "Oh, der write(2) System Call hat meine Daten tatsächlich auf die Platte geschrieben.Ich stimme dem im Detail nicht zu (ich bewerte den Kernel auch nach neuen Features und Performancegewinnen bei alten Features), aber das kann man auch durch geschickte Wortauslegung wegdefinieren. Die Ausführungen finde ich trotzdem weiterhelfend und konnte das so auch schon beobachten. Bei so langen Statements erwähne ich häufig den Einsender nicht, aber in diesem Fall linke ich mal auf ein vergleichbares Statement von ihm, denn Kris macht das seit vielen, vielen Jahren und weiß, wovon er spricht. Das Verständnis der verschiedenen Herangehensweisen von Infrastruktur-Kram und Feature-Kram ist wichtig und es kann uns allen nur hilfreich sein, wenn wir es uns immer mal wieder vor Augen führen.Das ist ein großer Unterschied zu Libreoffice, das keine Infrastruktur ist und an neuen Best Cases (= neue Features) statt an seinen Worst Cases gemessen zu werden.
Infrastrukturentwickler verwenden also dieselben Sprachen, Tools, Unit-Tests, VCVSe und dergleichen mehr, arbeiten aber unter einem komplett anderen Wertesystem.
Wenn da einer auf der LKML ankommt und zeigt "Hier, neuer shiny code" (= neuer Best Case), dann wissen die schon, daß der aus einem anderen, falschen Universum ist. Infrastrukturentwickler wissen, daß Code auch immer Bugs/LoC hat, also eine Liability und kein Asset ist. Das kann man natürlich versuchen, solchen Personen immer wieder, und wieder, und wieder zu erklären, aber das kostet mehr Energie als es wert ist.
Man will in einer Infrastruktur auch nicht mehr Leute haben. Wenn wenn man da einmal genug Teilnehmer hat, daß das Projekt läuft, dann sind mehr Leute auch kein Asset, sondern eine Liability - und das gilt nicht nur für die LKML-Regulars oder Kernel-Committer, oder glibc-Developer, sondern auch für Leute, die Deine Gasleitungen oder Stromkabel warten, und sogar für Wikipedia Admins (sic!). Das ist ein ganz besonderer Menschenschlag, mit einer besonderen Arbeitsethik, die vollständig daraus stammt, daß die ihre Arbeit dann gut machen, wenn sie ihnen nicht gedankt wird und sie einfach niemand bemerkt.
Infrastrukturprojekte wollen nicht nur Deinen Code nicht, sondern auch Deine Mitarbeit nicht, weil sie - ausreichend Basis-Masse vorausgesetzt - beides nicht brauchen. Insbesondere können sie Dich nicht brauchen, wenn Du nicht diesen Infrastruktur-Mindset hast, weil Du sonst auch die Kritik und die Arbeitssituation unter einer Fail-Metrik wie sie bei Infrastuktur herrscht nicht aushältst.
Wenn man da als shiny bling bling Feature-Developer hin kommt, oder als eine 'Findet mich und meine Anliegen wichtig'-SJW-Mentalität, dann passiert eine Sarah Sharp.
Der Hinweis, der jetzt hier reinkommt, sagt, dass die Domain fluchthelfer.in vom "Ayn Rand Institute" in den USA betrieben wurde. Stand so im Whois. Inzwischen steht da "The Escape Institute".
Warum ist das erwähnenswert? Weil Ayn Rand das Gegenteil von Flüchtlingshilfe vertreten hat. Diese Frau hat Egoismus und Nächstenverachtung zu einer Religion erhoben, die unter dem Namen "Objektivismus" bekannt wurde. Der Objektivismus ist der Ideengeber der aktuellen Riege der Republikaner in den USA, und liefert ihnen mit der Überbetonung der individuellen Freiheiten gegenüber Regulierungsversuchen des Staates die intellektuelle Unterfütterung für ihr menschenverachtendendes Tun. Ich zitere mal aus der Wikipedia-Seite zum Objektivismus, weil es das so schön auf den Punkt bringt:
In die Kritik[1] gerieten das Ayn Rand Institute (ARI) und der Objektivismus immer wieder wegen der Betonung des Egoismus, u.a. nachdem ein Sprecher des ARI gefordert hatte, dass keine staatlichen Gelder an die Opfer der Tsunami-Katastrophe in Südostasien 2004 verteilt werden sollten.[2] Später veröffentlichte das ARI eine „Klarstellung“ zu dem Thema. In einer vollkommen freien, „vollkommenen“ Gesellschaft, für das sich das ARI einsetze, hätte die Regierung nicht die Macht, die Bürger zu besteuern und ihren Reichtum für wohltätige Zwecke umzuverteilen, weder im Inland noch im Ausland. Eine kurzfristige Katastrophenhilfe an ausländische Opfer einer Naturkatastrophe sei aber eine der harmlosesten Arten von Rechtsverletzungen durch den Staat. Es sei daher unangemessen gewesen, die Katastrophenhilfe herauszugreifen und zu verurteilen. Obwohl es besser gewesen wäre, die Hilfsgelder für einen „legitimen“ Staatszweck einzusetzen, wie zum Beispiel für die Ausrüstung und die Bewaffnung der US-Truppen im Irak, gebe es doch Tausende von staatlichen Aktionen, die für „unsere“ Rechte schädigender seien. Weit schlimmer wäre es zum Beispiel gewesen, wenn die Regierung das Geld in die Anti-Kartellabteilung des Justizministeriums gepumpt hätte, die direkt für die „Verfolgung“ erfolgreicher Geschäftsleute zuständig sei.[2]Und das, meine Damen und Herren, ist das Ayn Rand Institute. Und DIE betreiben jetzt eine Webseite, die Flüchtlingen helfen soll, nach Deutschland geschmuggelt zu werden? Das wäre ungefähr so, als hätte der Ratzinger eine Abtreibungsbörse im Internet betrieben.
Nun kann es natürlich sein, dass sich bei dem Whois jemand einen geschmacklosen Scherz erlaubt hat. Wer weiß das schon. Jedenfalls finden sich zu The Escape Institute nur Spekulationen aus irgendwelchen deutschen Webforen, was es damit wohl auf sich habe, keine Webseite oder Selbstdarstellung.
Oder das war tatsächlich das ARI, und die wollten damit gezielt das deutsche Sozialsystem ruinieren, damit sich Deutschland zu einer Turbokapitalismus-Egoismus-Dystopie nach dem Vorbild von Ayn-Rand-"Literatur" wird.
Oder ich übersehe noch andere einleuchtende Optionen.
Update: Ooooder Das ist ein Fnord vom Peng Collective :-) (Danke, Christoph)
in letzter Zeit beobachte ich das häufiger was Du schon im "der Fefe hat Unrecht" Post erörtert hast, und mir stößt das sauer auf weil es vor allem von den Linken und sich selbst als "Progressiv" feiernden "schaut her ich bin so gut, schaut nur wie gut ich bin"-Menschen kommt.Kafkatrapping scheint mir irgendwie nicht griffig genug als Betriff, aber der Kafka-Teil ist ja doch sehr treffend.Dazu ein paar Links: Ein Ausschnitt mit einem Interview mit Sam Harris:
https://www.youtube.com/watch?v=zQqxlzHJrU0&feature=youtu.be&t=47m46sMoney Quote: "Everyone on the left at the moment seems to be a mindreader"
Guardian-Artikel:
http://www.theguardian.com/commentisfree/2015/mar/11/mainstream-left-silencing-sympathetic-voices
"If leftwingers like me are condemned as rightwing, then what’s left?"Money Quote: "This shame comes from the phenomenon of what I call assumption creep – the assumption that if you believe one thing you probably believe another thing, which you are hiding."
Es gibt auch einen Begriff dafür: Kafkatrapping:
http://www.thedailybell.com/editorials/35550/Wendy-McElroy-Beware-of-Kafkatrapping"It occurs when you are accused of a thought crime such as sexism, racism or homophobia. You respond with an honest denial, which is then used as further confirmation of your guilt. You are now trapped in a circular and unfalsifiable argument; no one who is accused can be innocent because the structure of kafkatrapping precludes that possibility."
Manchmal habe ich ja das Gefühl, das die härtesten Law&Order Typen im konservativen/rechten Spektrum die übelsten Leichen im Keller haben - aber auf der linken Seite sind es eben die Leute die sich am aktivsten und möglichst lautstark als progressiv positionieren.
Ich frage mich langsam, ob dieser Effekt bei den Linken selbstverschuldet ist, oder ob da jemand nachhilft. Denn so stelle ich mir das Ergebnis einer extern getriggerten Zersetzungskampagne vor. Auf der anderen Seite: Wer sollte das tun? Geheimdienste? "Die Rechten"?
Update: Oh, hier geht noch der Hinweis ein, dass der eine oder andere vielleicht gar nicht weiß, wieso Kafka passt. Das bezieht sich auf Der Prozess, ein Roman von Franz Kafka, in dem es um einen Bankangestellten, der sich einer völlig untransparenten, nebulösen und willkürlichen Anklage gegenüber sieht und das Buch damit verbringt, herauszufinden, welcher Straftat er eigentlich bezichtigt wird. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Und je mehr er versucht, den Prozess zu verstehen, um sich verteidigen zu können, desto weniger kommt er voran. Wikipedia fasst es so zusammen:
Ob tatsächlich ein irgendwie gearteter Prozess heimlich voranschreitet, bleibt sowohl dem Leser als auch Josef K. verborgen. Gleiches gilt für das Urteil: K. erfährt es nicht, aber er empfindet selbst, dass seine Zeit abgelaufen ist. Josef K. fügt sich einem nicht greifbaren, mysteriösen Urteilsspruch, ohne jemals zu erfahren, weshalb er angeklagt war und ob es tatsächlich dazu das Urteil eines Gerichtes gibt.
Wem das tatsächlich alles neu ist, der sollte sich im Sommer (Kafkas Werk sollte man bei schönem Wetter und hellem Licht rezipieren, der Grundtenor ist häufiger eher deprimierend) mal damit auseinandersetzen.
Was würde Karl Popper dazu sagen? Das hier!
Falls jemand in der Schule gepennt hat: Wikipedia über Karl Popper, ein sehenswertes Gespräch mit ihm aus dem Jahre 1974. Heute so aktuell wie damals.
Update: Ich frage mich gerade, wieso ich das ausgerechnet bei der "Welt" finde, aber die Buchsuche bei Google versagt gerade und anderswo findet man das höchstens irgendwo in der Mitte eines längeren Artikels (und die "Zeit" ist ja auch nicht sympathischer als die "Welt", seit der Joffe gegen "Die Anstalt" vorgegangen ist). (Danke, Andreas)
Pentagon Concludes America Not Safe Unless It Conquers The World
Wer ist Paul Craig Roberts? Wikipedia sagt:He served as an assistant secretary of the treasury for economic policy in the Reagan administration. He is a former editor and columnist for the Wall Street Journal, Business Week, and Scripps Howard News Service.
(Danke, Florian)
Im Kontext der Anschläge in Norwegen 2011 geriet Becker in die öffentliche Kritik. Im Rahmen der Berichterstattung trat er für die These eines islamistischen Angriffs ein, obwohl die Faktenlage eine andere war.Ach was kümmern mich Fakten, ich bin Chefredakteur! So und jetzt guckt euch mal das Video hier an. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
Da mussten sie bestimmt lange vorfiltern und selektieren, damit jemand so unabhängiges überhaupt so offen Unabhängigkeit von der Regierungslinie demonstriert! Wenn ich die AfD wäre, würde ich dem eine Ehrenmitgliedschaft zukommen lassen.
Update: Der bürokratische Prozess ist noch nicht durch, da müssen noch irgendwelche Kommittes, Ausschüsse und Gremien zustimmen.
Update: Der Mitschnitt ist schon älter (was es aber nicht besser macht).
The US will deploy heavy weapons in central and eastern Europe for the first time, Washington says, in the midst of the worst standoff between Russia and the West since the Cold War, triggered by the crisis in Ukraine.
Das muss ich mal praktisch in Gänze zitieren, weil es so krass ist."We will temporarily stage one armoured brigade combat team's vehicles and associated equipment in countries in central and eastern Europe," US defence secretary Ashton Carter said at a joint press conference with three Baltic defence ministers on the eve of NATO ministerial talks.
Wieviel ist denn eine Brigade? Wikipedia klärt auf:The typical NATO standard brigade consists of approximately 3,200 to 5,500 troops.
Armoured brigade heißt mit gepanzerten Fahrzeugen. Was denn so?"This pre-positioned European activity set includes tanks, infantry fighting vehicles, artillery," he said, adding that Estonia, Lithuania, Latvia, Bulgaria, Romania and Poland had "agreed to host company- to battalion-sized elements of this equipment" which would be "moved around the region for training and exercises".
Eine Kompanie sind so 80-250 Soldaten, ein Bataillon sind 300-800 Soldaten."While we do not seek a cold, let alone a hot war with Russia, we will defend our allies," Mr Carter said.
JA VOR WAS DENN?! Klarer Fall von Vorwärtsverteidigung!Ich bin ja besonders fasziniert von der Analyse dieses polnischen Experten, die in dem Artikel zitiert wird:
"The American move sends a signal to both Russia, US allies and other global powers that the US is a leading global military power able to counter Russian threats in the region — that it's not a power in decline," Marcin Terlikowski, a security analyst with the Polish Institute of International Affairs, said.
hier noch eine kleine Ergänzung: Attensity ist beteiligt an der Entwicklung von SMILA, einem Eclipse-Projekt. SMILA ist ein (OS-)Framework zur Analyse und Indizierung unstrukturierter Daten. Die ursprünglichen (deutschen) Autoren arbeiten im Eclipse-Projekt u.A. mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammen. Attensity kam erst später dazu.Da zeigt sich mal wieder, dass man an gewissen Feldern am besten gar nicht herum forscht, weil das am Ende nur den Militärs beim Töten hilft. Attensity hat laut der Meldung oben konkret Lehrgänge für das Kriegsministerium durchgeführt. Attensity und Palantir wurden vom Risikokapitalarm der CIA, In-Q-Tel, finanziert. Attensity bietet Natural Language Processing auf Volltextdaten an. Das ist seit Jahren der feuchte Traum der Geheimdienste, dass sie alle ihre abgefangenen und eingesammelten Daten einfach in einen großen Computer reinpumpen, und auf der anderen Seite fällt eine Datenbank mit Zusammenhängen und Verbindungen raus. Als ich mich mit dem Forschungsbereich beschäftigt habe, vor vielen Jahren, war das alles noch nichts. Ob das inzwischen besser geworden ist, kann ich gerade nicht beurteilen. Die Selbstdarstellung klingt durchaus hochtrabend.
With sophisticated categorization and linguistic knowledge models for Retail Banking, Insurance, Telco, Consumer Electronics and Hospitality, Attensity helps you discover key patterns, trends, insights, anomalies and themes hidden in unstructured text. Powerful knowledge engineering and intuitive workflow allows clients to customize the linguistic models to match the intricacies and subtleties of their market place, industry and customers.
Rein intuitiv würde ich erstmal laut Bullshit rufen. Aber wer weiß. Solche Buzzwords gab es auch damals schon. War nicht viel hinter.Die andere Firma, Palantir, ist hingegen ein alter Bekannter. Die fallen seit Jahren dadurch auf, noch hipsteriger als die anderen Hipster zu sein. Schon der Name ist eine Frechheit (ein Palantir ist beim Herrn der Ringe eine Art Glaskugel, im Film sieht man Saruman mit einem Palantir). Die positionieren sich als Nerds, um Nerds als Mitarbeiter einzusammeln. Ihre Produkte heißen Gotham und Metropolis. Das ist auch so "du pumpst deine Rohdaten bei uns rein und wir generieren dir Zusammenhänge daraus"-Geschichten. Unter der Hand hört man häufiger, dass die Dienste mit den Palantir-Produkten zufrieden sind, aber ich halte sowas für selbsterfüllende Prophezeihungen und pseudoreligiöse Effekte wie auch bei den Ayn-Rand-Gläubigen. Um solche Tools zu kaufen, muss man fest daran glauben, dass der Computer Dinge sehen kann, die ich nicht sehen kann, und dann nimmt man die Ausgaben von solchen Tools eben auch als göttliche Vorsehung hin. In früheren Zeiten hatte man für sowas Leute wie Hanussen.
Aber das Potential besteht natürlich, dass die Dienste tatsächlich mit solchen Tools Zusammenhänge über uns dataminen können. Daher predigt der CCC ja seit vielen Jahren Datensparsamkeit. Denn nur wenn Daten nicht anfallen, kann man daraus nichst dataminen.
Zu Palantir und Attensity gibt es auch Wikipedia-Seiten. (Danke, Reiner)
Übrigens fällt als roter Faden bei Daniele Ganser und bei Gaby Weber auf, wie sehr die Wikipedia inzwischen Teil des Problems geworden ist, statt der Lösung. Sehr bedauerlich. Wie lange die wohl noch haben, bis die Lügenpresse-Chöre sich der Wikipedia zuwenden? Wenn man bedenkt, mit welch hehren Ansprüchen die mal gestartet sind, und heute gilt dort Faustrecht und abwertende Sätze wie
Er greift Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 auf und stellt sie als diskutable wissenschaftliche Erklärungen dar.werden vom Establishment gegen Korrektur geschützt. Auch dieses "Ganser besuchte eine Waldorfschule" riecht ja förmlich nach einem misantropen Blockwart im Hintergrund, der sich die Hände reibt, dass er es da aber mal jemandem so richtig gegeben hat.
Wer Echelon nicht auf dem Radar hat: Das ist das System, vor dem wir alle Angst hatten, bevor Snowden uns erzählt hat, was die Amis noch so machen. Wikipedia dazu. Das gipfelte am Ende in einem Report, den die EU anfertigen ließ, und den Duncan ausgearbeitet hat. Der Report hieß Intercaption Capabilities 2000 und hat großen Wind gemacht damals. Wir hatten Duncan Campbell 1999 auf dem 16C3 zu Besuch, wo er uns das in Ruhe erklärt hat. Danach konnten viele von uns nicht mehr so gut schlafen. Das war damals so der Snowden vor Snowden.
Und DEN laden die zu ihrem Geheimdienstlertreffen ein? Wo er eine Podiumsdiskussion zusammen mit dem neuen GCHQ-Direktor Robert Hannigan eröffnen durfte?
Wie sich die Zeiten doch ändern!
Aber auch ohne diese ganzen Hintergrund ist das natürlich hochspannend, was die Leute sich da gegenseitig zu erzählen haben, und wie so die Stimmung ist nach Snowden.
ich wohne nahe dem Tagebau Inden im Rheinischen Braunkohlerevier. Insebsondere die in der Umsiedlung befindlichen Dörfer haben mich sehr berührt, auch wenn ich davon nicht persönlich betroffen war.Ein paar Details zu dem umgesiedelten Dörfern hat Wikipedia unter "Tagebau Inden". Das ist in der Nähe zu dem Tagebaurevier, von dem ich gestern das Foto verlinkt hatte.Für den Tagebau Inden hat man eine denkmalgeschützte, 700 Jahre alte Kapelle abgerissen:
https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Helena-Kapelle_%28Vilvenich%29Einem denkmalgeschützten Gebäude Solarzellen aufs Dach zu setzen ist nicht möglich. Es für die Erzeugung umweltschädlicher Energie abzureißen ist hingegen kein Problem.
Hier sind auch ein paar Mails eingegangen, in denen Leute auf die wirtschaftlichen Vorzüge von Braunkohletagebau hinweisen. Ganze Landstriche sind vom Tagebau abhängig und viele Bürger haben daher nichts dagegen, wenn in der Nähe ihres Dorfes Tagebau betrieben wird.
Das stimmt, aber ich finde es ein sehr gefährliches Argument. Zum Vergleich biete ich eine Industrieanlage in China an, die ihren Giftmüll in den vorbeifließenden Fluss kippt. Da hängen genau so Arbeitsplätze von ab. Und die können genau so gut sagen, hey, der Fluss kommt hier vorbei, na klar unterliegt das unserer Diskretion, was wir da reinkippen und was nicht.
Ich finde nicht, dass das ein gültiges Argument ist. Es gibt da mehr zu bedenken als die örtlichen Besitztumsdetails. Überhaupt finde ich nicht, dass man einfach auf die Arbeitsplätze zeigen kann, und dann muss das halt so weiterlaufen. Dann müssen die Leute in der Gegend halt was anderes machen! Strukturschwache Region hin oder her. Das heißt doch, dass man da die Gelegenheit hat, Strukturen aufzubauen, und sich dafür bezahlen zu lassen! So ein bisschen unternehmerische Eigenaktivität ist halt gelegentlich nötig, wenn man einen Arbeitsplatz haben will.
Die Amis spionieren von ihren Militärbasen aus! Zählen die als deutscher Boden? Nein, tun sie nicht!
Lasst euch nicht verarschen!
Update: Markus Kompa klärt auf:
Die US-Basen sind durchaus deutscher Boden und KEINE extraterritorialen Gebiete oder Botschaften.
Hier gilt durchaus deutsches Strafrecht.
Durch das Nato-Truppenstatut gibt es ein paar Sonderregelungen, was die Durchsetzung von deutschem Recht betrifft. Die Polizei kann nicht einfach so nach Ramstein reinmarschieren.
Update: Oh ach und Wikipedia sagt, dass nicht mal Botschaften als exterritorial gelten!? Mag mir das vielleicht mal jemand kurz erklären, wieso die Briten dann nicht einfach Julian Assange aus der Botschaft von Ecuador rausholen?
Update: Das regelt das Wiener Abkommen
Gabriel nennt auch die NSA den "großen Bruder" des BND in dem Interview.
Update: Hat eigentlich von euch schon mal jemand vom Teltower Verfahren gehört? Wieso weiß Wikipedia da nichts von? Hat sich der Gabriel das gerade aus dem Arsch gezogen?
Update: Es stellt sich raus, dass es sich um um das Treptower Verfahren handelt, nicht um das Teltower :-)
Update: Es heißt Treptower Verfahren, weil man als Abgeordneter nach Berlin-Treptow fahren muss, um dort Einsicht in die Akten zu nehmen. m(
Das Bundesamt für Verfassungsschutz unterhält in Treptow Räumlichkeiten.
Nicht?
Wikipedia hat schön den historischen Hintergrund mit "Atoms for peace". Da findet man dann auch so tolle Bilder wie dieses hier. Das Konzept ist schnell erklärt. Man pflanzt um eine radioaktive Strahlungsquelle herum und guckt dann mal, was für Mutationen so kommen.
Darauf aufmerksam gemacht hat mich diese Einsendung hier:
Ich arbeite jetzt seit Ende letzten Jahres (als Software-Entwickler) in einem Institut für Pflanzenwissenschaften. Da wir da auch GVOs haben und S1 Labore muss da jeder eine Schulung mitmachen wie mit diesen umzugehen ist. Dabei wurde nebenbei erwähnt, dass man auch um GVO-Verordnungen herumarbeiten kann, indem man Atomic Gardening betreibt. Da werden dann halt nicht gezielt irgendwelche Gene verändert, sondern die zu verändernden Pflanzen werden in verschiedenen Abständen zu einer radioaktiven Strahlungsquelle gepflanzt und dann wird einfach abgewartet. Wenn einer der Mutanten dann interessante Eigenschaften hat, kann man diesen dann normal weiter züchten. Da muss auch nichts deklariert werden oder so, das gilt als "natürlich" entstandener Genotyp. Einige unserer heutigen Nutzpflanzen sind wohl so entstanden und das wird wohl auch noch immer gemacht, vor allem wohl in Japan (damit meine ich jetzt nicht Fukushima).Dieser Link hängte noch an. (Danke, Jarno)
Die Details lesen sich alle sehr merkwürdig. Die Familie sagt, er sei ins Koma gefallen, nachdem seine Wirbelsäule 80% abgetrennt war. Die Bürgermeisterin von Baltimore (übrigens selber eine Schwarze) hat dann, völlig uncharakteristisch, angesagt, die Leute haben ein Recht auf Demonstrationen, lasst sie demonstrieren. Fox News versucht ihr deshalb gerade die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es kam jedenfalls zu Ausschreitungen, die National Guard wurde um Hilfe gerufen, der Gouverneur hat dann Ausnahmezustand verhängt, und jetzt machen sie da volles Programm inklusive Ausgehverboten.
Baltimore ist übrigens in der Liste der Städte mit hohem Anteil von Schwarzen an der Bevölkerung recht weit oben. Baltimore ist also sowas wie das Gegenmodell von Ferguson, wo ja die Weißen die Macht hatten und die Polizei stellten und da schnell auf Unterdrückung geschaltet haben, während in Baltimore jetzt eben das Gegenmodell gefahren wurde, lasst die Leute in Ruhe demonstrieren, und das hat auch zu Ausschreitungen und großflächiger Zerstörung geführt.
Bleibt die Frage, wie man sowas besser machen kann. Mal abgesehen vom Offensichtlichen, nämlich dass man einfach aufhört, Schwarze von der Polizei umballern oder sie im Polizeigewahrsam umkommen zu lassen. Ist dann alles schon zu spät?
Das schönste Bild aus Baltimore bisher war dieses hier. Da sind ein paar "Community Leader", würde man wohl sagen, ältere schwarze Männer in Anzügen, zwischen die Demonstranten gegangen, damit da nichts entgleist. Aber es gab wohl nicht genug von diesen moderaten Elementen, um alle Ausschreitungen zu verhindern. Hier ist noch einer ohne Anzug. Hier von ein Vietnam-Veteran. Diese Art Heldengeschichten gab es aus Ferguson glaube ich nicht oder zumindest weniger.
Update: In Baltimore gab es übrigens auch 1968 nach dem Mord an Martin Luther King Jr massive Ausschreitungen. Wikipedia dazu. Daran erinnern jetzt schon wieder die Ersten, dass wir das bitte nicht nochmal haben müssen.
Update: Oh und bevor das untergeht: Natürlich gab es auch ganz viel friedliche Demonstrationen, bevor ein paar kaputte Einzeltäter mit dem Kaputtmachen anfingen. Hier ist ein Bericht.
Die Bundeswehr ist derzeit nicht in der Lage, moderne russische Kampfpanzer wirksam zu bekämpfen. Zwar verfügen die deutschen Streitkräfte mit dem Leopard 2 über einen der besten Kampfpanzer der Welt. Allerdings fehlt es nach Informationen der "Welt am Sonntag" an ausreichend durchschlagskräftiger Munition für dieses Waffensystem.Hey vielleicht können wir uns einfach darauf einigen, dass wir schlicht keinen Russlandfeldzug mehr führen wollen? WTF?!?Die auf Wolframbasis hergestellte Pfeilmunition der Bundeswehr produziert nicht genügend kinetische Energie, um die technologisch anspruchsvolle Panzerung der neuesten russischen Gefechtsfahrzeuge vom Typ T90 und modernisierter T80 zu durchschlagen.
Ich meine, wie oft müssen kontinentaleuropäische Mächte eigentlich in Russland einmarschieren, bis wir mal merken, dass das keine gute Idee ist?!
Update: Die Dichte von Wolfram und Uran ist übrigens in diesem Universum sehr nahe beieinander, Wolfram liegt sogar leicht vorne. Wolfram hat daher sogar mehr kinetische Energie. Es kostet aber auch viel mehr als Uran, welches praktisch als Abfall anfällt.
Update: Noch ein Kommentar:
Fakt ist, dass die Kanone des Leopard 2 den Wolfram-Pfeilgeschossen deutlich mehr kinetische Energie mitgibt als andere eingeführte westliche Panzerkanonen, u.A. weil das Rohr ungewöhnlcih lang ist. Bei Verwendung von Uranmunition wäre diese kinetische Energie annähernd identisch.
Ansonsten erklärt Wikipedia die militärischen Vorteile von Uranmunition:
DU-Geschosse sind KE-Penetratoren, die durch hohen Impuls die Panzerung eines Hartziels durchschlagen. Uran eignet sich für diese Einsätze v. a. wegen seiner sehr hohen Dichte, aber auch wegen der Eigenschaft, sich beim Aufschlag so zu verformen, dass eine Spitze erhalten bleibt; daher wird Uranmunition auch als „selbstschärfend“ bezeichnet. Ein zusätzlicher Effekt ist, dass sich beim Aufprall auf ein gepanzertes Ziel heißer Uranstaub bildet, der sich bei Luftkontakt im Inneren spontan entzündet (pyrophorer Effekt). Dadurch kann die mitgeführte Munition oder der Treibstoff entzündet werden, was zu der sogenannten Sekundärexplosion des Zieles führen kann.
Update: Ein anderer Einsender merkt an, dass man zum Angreifen von Panzern lieber Tandemhohlladungen nimmt, und die hat die Bundeswehr für den Leopard 2 am Start. (Danke, Daniel)
Das flog dann auf, als echte Journalisten mal der Story hinterher liefen und die Fakten prüften. Alles sehr peinlich. Ich hatte da nicht weiter drüber berichtet, weil es bei solchen Stories ja immer nur Verlierer gibt, und weil die Knee-Jerk-Reaktion auf sowas ja auch falsch ist.
Aber die Vorwürfe über Vergewaltigungen an US-Universitäten sind so viele, dass sich die Unis zu einer Reaktion genötigt sahen. Eine dieser Reaktionen kann man in diesem Thread bei einem Bodybuilder-Forum begutachten. Ich empfehle, nur die Bilder anzugucken und den Text zwischen den Bildern zu ignorieren, denn das ist im Wesentlichen die Umsetzung aller Bodybuilder-Masku-Klischees, die man sich so vorstellen kann.
Der Kontext von diesen Bildern ist: Das ist eine Art interaktive Schulung, und die muss jeder Frischling-Student absolvieren, sonst werden ihm keine Kurse angerechnet. Der Verein, der diese Online-Schulung entworfen hat, macht auch Lobbyarbeit für ein Gesetz, dass man explizit ein "Ja" einholen muss, bevor man Sex haben darf.
Leider ist dieses Spiel nicht frei im Internet abrufbar, sondern die Uni muss es kaufen. So kann man sich da nicht selber ein Bild machen jetzt. Aber es drängt sich der Eindruck auf, dass hier feministische Indoktrination stattfindet. Eine der Fragen ist zum Beispiel:
The word "slut" is dangerous because it promotes the idea that raping some women is acceptable
Und natürlich Klassiker wieRape accusations are often used as a way of getting back at men.
Und dann wird den Teilnehmern noch am Rande mitgeteilt, dass es für guten Sex keinen Orgasmus braucht. Was hat das noch gleich mit Vergewaltigungsprävention zu tun?Der Bodybuilder dort schätzt den Aufwand für eine Teilnahme an dem Kurs auf 3,5 Stunden. (Danke, Frank)
Ich zitiere mal:
ich denke es wäre sinnvoll wenn Du bezüglich der Überlegungen Deiner Strafgesetze ersteinmal folgendes klärst, der Rest ergibt sich aus meiner Sicht nämlich daraus:Und dann schließt der Einsender noch die Frage an, worauf eigentlich dieser Grundsatz beruht. Und der der Verhältnismäßigkeit. Wo steht das eigentlich?Was haben Strafgesetze und Strafgerichte für ein Ziel?
- Prävention
- Prävention + Wiedergutmachung
- Prävention + Wiedergutmachung + Gerechtigkeit
- Prävention + Wiedergutmachung + Gerechtigkeit + Vergeltung
- Prävention + Wiedergutmachung + Gerechtigkeit + Vergeltung + Rache
Ich habe mich hierzu einmal etwa zwei Stunden mit einem Oberlandesrichter unterhalten, in unserem Eisenbahnerverein ist einer Mitglied. Die Antwort auf die Frage ist denke ich der größte Irrtum unserer Bevölkerung zu ihren Gerichten und Gesetzen: Seine Aufgabe ist seiner Aussage nach nur b), wobei die Wiedergutmachung nicht maßgeblich ist.
Daraus ergibt sich auch die Erklärung für die Bewertung eines Gesetzes: Die Judikative hat und soll auch nicht als Ziel haben alle Verbrecher zu erwischen, sondern lediglich so viele damit sich in der Gesellschaft ein möglichst großer Anreiz entwickelt nicht straffällig zu werden. Ohne allerdings Unschuldige zu belangen, und DIES ist das höchste Gut!
→ Darum ist im Zweifel auch immer für den Beschuldigten zu entscheiden.
Und genau darum müssen die Gesetze auch so gemacht werden, dass nur das, was eindeutig präventiv verhindert werden soll, unter Strafe steht.
Leider wird immer mehr in unserer Gesellschaft von e) oder zumindest d) ausgegangen. Es wird auch oft von den Richtern nur schwer verkraftet, dass sie in einem völlig anderen Kontext gesehen werden als sie eigentlich sind. Und dadurch erklärt sich meiner Ansicht nach wie derartige Forderungen zustande kommen, die Bevölkerung hat eine ganz andere Vorstellung der Aufgabe der Judikative.
Ich für meinen Teil habe dem noch hinzuzfügen, dass ein Ziel auch die Resozialisierung von Straftätern ist.
Update: Wikipedia dazu.
Denn dann bin ich auch für eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Nur halt in anderer als der gerade diskutierten Form.
Update: Die Antwort kam postwendend:
Ich studiere gerade Jura und wir haben die Problematik letztes Semester in der Thematik der Beleidgungsdelikte angesprochen. Es ist wirklich so, dass das Begrapschen der Brüste nach 177 nicht strafbar ist, da gem. 184g Nr. 1 die sexuellen Handlungen von einiger Erheblichkeit sein müssen. Die Tathandlungen müssen demnach nach Art, Intensität und Dauer eine sozial nicht mehr hinnehmbare Beeinträchtigung eines bestimmten, im Tatbestand geschützten Rechtsguts darstellen, was bei einmaligem Begrapschen nicht der Fall ist.
Die Beleidigung mit sexuellem Hintergrund wird auch nicht grundsätzlich erfüllt sein, wenn ein Mann eine Frau derart begrapscht. Inzwischen ist die herrschende Meinung die Auffassung, das Begrapschen stelle nur eine Beleidigung dar, wenn damit eine über eine Schamverletzung hinausgehende, selbstständige herabsetzende Bewertung verbunden ist. Sollte ein Mann also eine wildfremde, unbekannte Frau begrapschen, ist dies nicht strafbar. Fragt er sie aber z.B. vorher um Erlaubnis und begrapscht sie, obwohl die Frau die Erlaubnis versagt hat, ist mit dem Begrapschen eine herabsetzende Bewertung verbunden und die Sexualbeleidigung ist vermutlich erfüllt. Als Fazit könnten Männer daraus ziehen, dass sie vorher nicht nachfragen sollten, um eine Strafbarkeit zu umgehen.
Das ist ja mal krass.
Update: Jetzt gehen hier Mails rein, wieso ich 6 Monate für Grapschen fordere, das sei doch nicht so schlimm wie ein Auge ausschlagen, was auch mit 6 Monaten bewehrt ist. Ich habe nicht zu fordern versucht, Grapschen mit einem halben Jahr Knast zu bestrafen. Ich weiß nicht, was ich dachte, mit wieviel Strafe das bewehrt ist. Aber soviel ist klar: Ich dachte nicht, dass das überhaupt nicht verfolgt werden kann. Zumindest eine Ordnungswidrigkeit oder zivile Ansprüche oder so hätte ich gedacht. Ich weiß auch nicht, wieviel da angemessen ist. Habe ich noch nicht drüber nachgedacht.
Unabhängig davon, was man von Middelhoff hält, ist Schlafentzug eine Foltermethode. Wenn an diesen Vorwürfen was dran ist, geht dafür hoffentlich jemand in den Knast.
Der Weltrekord im Schlafentzug liegt im Moment bei 266 Stunden, sagt Wikipedia. Schon aus dem Winkel heraus klingen diese Vorwürfe recht fantastisch.
Angesichts der hohen Zahl weiblicher Verbrechensopfer verschärft Brasilien die Gesetze. In Brasilien würden jeden Tag 15 Frauen sterben, „nur aufgrund der einfachen Tatsache, dass sie Frauen sind“, sagte Präsidentin Dilma Rousseff am Montag in Brasília nach der Unterzeichnung eines Gesetzes, das den Straftatbestand des „Feminizids“, des Frauenmords, einführt.15 pro Tag. Hmm. Wenn man da bloß ein bisschen Kontext hätte… Na googeln wir doch mal ein bisschen. Wikipedia listet die "murder rate" (Morde pro 100.000 Einwohner) in Brasilien als 25.2. Brasilien hat ca 200 Millionen Einwohner. Das sind ca 50000 Morde pro Jahr, also ca 135 Morde pro Tag.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Deine schnelle Abschätzung zur Mordrate in Brasilien scheint recht gut zu liegen. Beim United Nations Office on Drugs and Crimes gibt es einen Überblick. Auf Seite 138 des pdf wird zumindest für 2010 eine Relation male 89,8% gegen female 10,2% angegeben, nach deine Rechnung sind es 88 zu 12 Prozent.
Das Verhältnis ist zu Gunsten der Frauen weltweit eher niedrig und auch in Südamerika nicht untypisch hoch. In Deutschland ist der Frauenanteil bei den Mordopfern übrigens bei 47%.
Und alle entblöden sie sich nicht, mir was von Quecksilber, Aluminium und Autismus zu erzählen. Und keiner hat mal die halbe Sekunde Zeit, das mal kurz zu googeln, bevor sie meine Zeit verschwenden. Das Quecksilber-Argument bezieht sich auf das hier. Schauen wir doch mal:
Zudem nimmt ein Säugling bereits mit zwei Litern Muttermilch mehr Quecksilber auf als bei einer ImpfungSoviel zu Quecksilber. Gucken wir mal bei Aluminium. Aluminium ist ein Nervengift, heißt es, kann Entzündungen verursachen und das Immunsystem ärgern. Das ist genau die Aufgabe von dem Aluminium in Impfungen. Es soll das Immunsystem ärgern, damit es auf den Impfstoff reagiert und Immunität aufbaut. Schauen wir doch mal nach, wie es da so mit Nebenwirkungen steht. Also mal ganz davon abgesehen, dass die Leute nicht reihenweise an Impfungen sterben, dass die Leute aber reihenweise sterben würden, wenn sie nicht geimpft werden (denn deshalb impfen wir ja). Oh, medizinische Komplikationen bei Menschen: Keine. Ach naja, das ist halt Wikipedia, da ist ja kein Verlass drauf!1!! Die sind bestimmt von der Pharmamafia gekauft!!1! Gucken wir lieber bei Nature:
Aluminium adjuvants are the most widely used adjuvants in both human and veterinary vaccines. These adjuvants have been used in practical vaccination for more than 60 years and are generally recognized as safe and as stimulators of Th2 immunity.
Hey, das sind Wissenschaftler. Denen glauben wir nicht. Gucken wir uns aus Unterhaltungsgründen mal die unglaubwürdigen Erläuterungen der US-Regierung an. Die rechnen vor, dass ein Kind durch Impfungen ca ein Milligramm Aluminium zu sich nimmt. Zum Vergleich: Der Grenzwert für Aluminium im Trinkwasser ist 0.2 mg pro Liter (Seite 4). Außerdem sei erwähnt, dass Aluminium ja nicht pur in Impfstoffen vorkommt, sondern als chemische Verbindung. Als ein Salz. Kochsalz ist NaCl, das weiß hoffentlich jeder noch aus der Schule. Na explodiert bei Kontakt mit Wasser, Cl ist ist sehr reaktiv und giftig. Als Salz ist das ungefährlich.Kommen wir zum Autismus. Das ist nicht nur hundertfach widerlegt, dem Arzt, der das ursprünglich behauptet hat, wurde inzwischen die Zulassung entzogen.
Der "General Medical Council" urteilte, dass Wakefield unethische Forschungsmethoden angewendet hat. Zusätzlich habe er seine Ergebnisse in "unehrlicher" und "unverantwortlicher" Weise dargestellt. Das Fachblatt "The Lancet" zog die Studie im Februar diesen Jahres offiziell zurück. "Er hat das Magazin betrogen", sagte Herausgeber Burt Horton gegenüber dem "Guardian".Der Typ hielt übrigens seit 1997 ein Patent auf einen angeblich Autismus-sicheren Masern-Impfstoff.
Nein, liebe Impfgegner, ihr müsst mir jetzt nicht noch mehr Bullshit-Mails mit Bullshit-Argumente für eure Bullshit-Position schicken. Der eine Einzelfall einer angeblichen (aber nicht nachgewiesenen, denn DAS SYSTEM!1!! verhindert!!1!, dass man das nachweisen kann, damit DER STAAT!1!! keinen Schadensersatz leisten muss!!1!) Impfkomplikation, die der Freund eines Bekannten von einer Krankenschwester gehört hat, den müsst ihr mir nicht erzählen. Das stützt eure These nicht, selbst wenn es stimmen würde.
Update: Ein weiterer Klassiker ist "das Nachbarskind wurde geimpft und wird trotzdem dauern krank, aber mein Kind ist nicht geimpft und gesund wie ein Ochse". Könnt ihr auch für euch behalten, die Anekdote.
Update: Zitat aus einer Mail:
Liebe Impfgegner: Aluminium ist das häufigste Metall (und das 3.-häufigste Element) in der Erdkruste. Als solches kommt es seit Urzeiten gelöst in Meerwasser als auch im Süßwasser in Gesteinen und dem Erdboden vor. Die Evolution unserer Zellchemie war also seit jeher mit diesem Metall und seinen Verbindungen konfrontiert und ist dementsprechend sehr unempfindlich dagegen. Die Toxizität von Aluminium/-salzen ist mit eine der geringsten unter den Metallen. Erstaunlich dabei ist, dass Aluminium an keinem bekannten Stoffwechselmechanismus teilnimmt. Das ist insofern interessant, da viele andere, in größeren Mengen und unabhängig von der sie enthaltenen Verbindungen sehr giftige Elemente, wie z.B. Kupfer unerlässlich für das Funktionieren des Stoffwechsels sind.
Aluminium ist weniger giftig als Sauerstoff; Sauerstoff, in hohen Konzentrationen oder unter hohem Druck _ist_ übrigens ein Nervengift.
Update: Das Robert-Koch-Institut geht hier auf 20 häufige Impfgegner-Einwände ein.
Prof. Papier hat phantasiert und das wissen nicht nur wir MdB, sondern auch sein UmfeldProf. Papier war von der CDU unter dem Vorsitz von Kiesewetter als Zeuge geladen worden. Wer zu Kiesewetter noch Fragen hat, kann mal die "Mitgliedschaften"-Liste bei Wikipedia lesen.
Wie schlimm ist es? So schlimm, dass Asklepios gerade ein 5-Sterne-Hotel in Hamburg übernommen hat.
Also ich habe da ja Verständnis für.
Was sollen die auch sonst mit ihrer Kohle machen? Negativzinsen zahlen?
Na seht ihr. Ist doch verständlich. Shareholder Value und so. Wobei es bei Asklepios ja nur einen Shareholder gibt, den Eigentümer Bernard große Broermann. Wenn ich mal Wikipedia zitieren wollte:
Seit 2000 gehören Broermann die Luxushotels Kempinski Hotel Falkenstein sowie die Villa Rothschild in der Nähe von Frankfurt am Main bzw. nahe seinem Wohnort.Na seht ihr. Ein ganz armer Schlucker. Ist doch völlig klar, dass sich so jemand nicht leisten kann, seinen Angestellten ähnliche Konditionen wie in anderen Ländern üblich zu bieten.
„Bei der ZEIT KONFERENZ Gesundheitsstandort Deutschland hat der Gründer und Gesellschafter der Asklepios Kliniken, Dr. Bernard gr. Broermann, auf die “gewaltige Arbeitsverdichtung” in den deutschen Kliniken hingewiesen. Auf einen Krankenhausmitarbeiter kämen in Deutschland 20 Patienten, in der Schweiz seien es nur neun, so gr. Broermann bei der Veranstaltung der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburg.Tja, echt tragisch, diese ganzen bedauerlichen Einzelfälle! Aber das ist offensichtlich halt Schicksal.
Aber ich fürchte, der Zug ist schon lange abgefahren. Eine weitere Fußnote in den Geschichtsbüchern.
Der aktuelle Außenminister ist Carl Bildt, der ist schon häufiger negativ aufgefallen. Wikipedia hat eine Liste. Aktuell:
Bildt, together with Polish Foreign Minister Radosław Sikorski, is one of the main architects of the Eastern policy of the EU.
Keine weiteren Fragen.
Der niederländische Außenminister hat sich offenbar durch MH17 in das Amt geoderflut-schrödert. Ansonsten ist der dadurch aufgefallen, nationale Entscheidungen der Niederlande an die EU zu delegieren, damit die Regierung dann eine Merkel pullen kann ala "da können wir auch nichts mehr machen, diese Direktive kommt aus Brüssel!1!!"
Vizepräsident der Kommission wird der Este Andrus Ansip, ein Neocon und ACTA-Fanboy. Valdis Dombrovskis aus Lettland könnte sein Zwilling sein, äußerlich wie von den politischen Positionen her. Kristalina Georgiewa soll sich um den Haushalt kümmern (im Sinne von Budget) und kommt von der Weltbank, was sie in meinem Weltbild sofort disqualifizieren sollte. Sie war bis zuletzt für humanitäre Hilfe zuständig und hat sich um Haiti gekümmert, aber bei Lampedusa hat es nur für ein paar Phrasen gereicht.
Alenka Bratusek aus Slowenien ist so unhaltbar, dass selbst die ARD nichts positives über sie gefunden hat. Autsch. Der Franzose Pierre Moscovici soll sich um Wirtschaft, Finanzen und Steuern kümmern. Das hat schon ein Geschmäckle, aber wer kann da schon den ersten Stein werfen. Schäuble?
Für das Wettbewerbsressort soll die dänische Wirtschaftsministerin Margrethe Vestager zuständig sein, eine Priesterin, die später u.a. für Bildung zuständig war. Vielleicht ist das in Dänemark weniger übel als es jetzt für mich klingt. In Dänemark scheint sie so eine art Lichtgestalt zu sein unter den ganzen Verlierern, der Lebenslauf liest sich, als habe da jemand aus dem Drehbuch von Borgen abgeschrieben. Hmmmmm.
Cecilia Malmström ist IMMER NOCH EU-KOMMISSARIN. Un-fass-bar. Wieviel muss man eigentlich falsch machen, um da rauszufliegen? Und DIE läuft da unter "liberal"! Zuständig soll sie Handelskommissarin werden. Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen. *stöhn*
Die Tschechin Vera Jourova soll für Justiz, Verbraucherschutz und Geschlechtergerechtigkeit (WTF, wieso nicht auch noch für Gurkenkrümmung?) zuständig sein. Über sie konnte ich nicht viel finden. Schaunmermal.
Die Ressorts Beschäftigung, Soziales und Mobilität soll die Belgierin Marianne Thyssen übernehmen, eine Karrierejuristin, die ihr Leben in Parteien und Verwaltungen verbracht hat. Man findet über sie vor allem, bei welchen Organisationen sie irgendwelche belanglosen Pöstchen inne hat.
Überhaupt riechen die Lebensläufe und Wikipedia-Seiten der Kandidaten alle frisch gesäubert und porentief rein. Und kurz. Es wirkt ein bisschen wie "wenn du nichts Gutes zu sagen hast, sag lieber gar nichts".
Das Bild rundet sich mit Tibor Navracsics aus Ungarn ab, der dort bei der Fascho-Partei Fidesz mitläuft. Ja super, genau so jemanden will man doch als EU-Kommissar haben! Oh und ein "Euroskeptiker" als Kandidat aus Großbritannien, das passt auch wie Arsch auf Eimer. Das war ein Deal, damit Cameron was vorzuweisen hat bei dem Referendum 2017, ob UK in der EU bleiben soll. Eine Schande. Zuständig sein soll er für — na klar! — Finanzstabilität, Finanzdienste und Kapitalmarkt. Denn wen sonst würde man für die Regulierung der Kapitalmärkte zuständig sein lassen als einen Euroskeptiker aus England!1!!
Na und Oetting als Digitalkommissar hatten wir ja schon.
Das ist alles so eine Farce. Mehr als eine Farce. Das ist ein Stinkefinger. Der Stinkefinger von Juncker in Richtung der jungen Generationen (d.h. der unter 60). Der Prozentsatz der Nichtwähler ist unter den Alten deutlich geringer als unter den Jüngeren. Hier haben also die Greise mit Juncker einen der Ihren zum Chef der EU-Kommission gemacht, und der zeigt jetzt dem Rest der Wähler offen den Stinkefinger. Damit die einsehen, dass Widerstand hoffnungslos ist, und auch in Zukunft nicht wählen gehen.
Oh, auf der anderen Seite behauptet Wikipedia, Zigeuner käme gar nicht von (umher-)Ziehen und Gauner. Ich bin mir sicher, das ist nur ein bedauerlicher Zufall, dass es so klingt. Und dass die Begriffsherführung über eine nicht umherziehende Sekte aus Phrygien kommt, besondere körperliche Reinheitsregeln gehabt zu haben, passt ja auch perfekt mit den Konnotationen des Begriffes "Zigeuner". Eigentlich bestimmt voll der aufwertende Begriff ursprünglich!1!!
Update: Mich klärt gerade jemand auf, dass es tatsächlich auch sowas wie "Negerforschung" für Zigeuner gibt, das heißt dann Tsiganologie, und der Begriff ist auch tatsächlich umstritten wegen seiner abwertenden Wortbestandteile. Ansonsten gibt es wohl diverse Ansätze, den Wortstamm jeweils so zurechtherzuleiten, dass es nicht so nach Schimpfwort klingt. Ich finde das alles nicht sonderlich überzeugend, ehrlich gesagt. Und es kam da noch die Erklärung, dass es bei dem Begriff um Hass gegen eine Gruppe gibt, die es so gar nicht gibt, und daher sei das OK, das Schimpfwort für die Gruppe zu benutzen.
Update: Der eine Einsender fühlt sich falsch wiedergegeben.
Tsiganologie ist nicht wegen seiner Wortbestandteile umstritten, sondern weil die davon ausgehen, es gäbe eine klar konturierte Gruppe, die Zigeuner, die man studieren könnte.
Earlier this morning, the Russian-language Wikipedia entry for commercial aviation accidents hosted one such skirmish, when someone with an IP address based in Kyiv edited the MH17 record to say that the plane was shot down “by terrorists of the self-proclaimed Donetsk People’s Republic with Buk system missiles, which the terrorists received from the Russian Federation.” Less than an hour later, someone with a Moscow IP address replaced this text with the sentence, “The plane was shot down by Ukrainian soldiers.”
Ich kann das hier aus der Ferne nicht beurteilen, aber wundere mich, wieso die Presse das so falsch darstellen würde.
Update: Das in dem Artikel erwähnte DDR-Werk "Der lachende Mann" ist übrigens auf Youtube verfügbar. Achtung: Nichts für schwache Nerven.
Update: Wikipedia zeigt, dass der Mann seiner Zeit voraus war:
Wir haben für Europa gekämpft, für die Idee des Westens, und zwar für Liberté, Fraternité und so weiter, Sie kennen diese Sprüche. Denn Afrika ist für mich nichts anderes als die Verteidigung des Westens in Afrika.
So oder so ähnlich haben wir das ja in letzter Zeit häufiger gehört.
BackgroundT-TIP will be a fair deal for Europeans and Americans that will build on an already existing strong friendship. T-TIP’s primary objective is to unlock new opportunities for transatlantic trade and create an environment that encourages innovation, which will in turn generate economic and job growth on both sides of the Atlantic.
Seht ihr, ist doch alles total super. Wenn da nicht nur immer diese ganze Desinformation wäre, z.B. auf Wikipedia. (Danke, Benjamin)
Ich persönlich halte DSA in allen Ausprägungen inzwischen für eine NSA-Hintertür und rate von der Verwendung ab. Der Grund ist, dass DSA so ausgelegt ist, dass man einen Zufallswert nimmt pro Operation mit dem geheimen Schlüssel, und wenn man zweimal den gleichen verwendet, dann fällt auf der anderen Seite der geheime Schlüssel aus einer vergleichsweise einfachen arithmetischen Umformung heraus. Das ist offensichtlich völlig unakzeptabel. Wie DSA überhaupt jemals soweit kommen konnte, dass es ein internationaler Standard wurde, erläutert djb in seinem Blog.
Kommen wir zu GCM. GCM ist der Galois Counter Mode. TLS hat einen Geburtsfehler, der seit vielen Jahren bekannt ist, und uns in letzter Zeit vermehrt auf den Fuß fällt. Nehmen wir mal an, Alice schickt Bob eine verschlüsselte Nachricht. Dann will man nicht nur, dass die Nachricht nicht von jemandem auf dem Weg gelesen werden kann, sondern auch, dass sie nicht verändert werden kann. Deshalb machen Protokolle wie TLS immer zwei Schritte: Verschlüsseln und eine Integritätssicherstellung. Dafür verwendet man sogenannte Message Authentication Codes, oder MAC. Dafür verwendet man häufig eine kryptographische Hash-Funktion mit einem beiden Seiten bekannten Geheimnis, aber man kann sowas auch anders konstruieren.
So, wenn man verschlüsseln will, verschlüsselt man dann erst und macht dann den MAC? Oder macht man erst den MAC und dann verschlüsselt man? Das war lange Jahre nicht so klar, ob das eine oder das andere besser ist. TLS macht erst MAC und verschlüsselt dann. Das hat über die Jahre zu einem Haufen an Bugs und Problemen geführt, so dass heute klar ist, dass man das besser anders herum machen sollte. Die IETF-Arbeitsgruppe zu TLS weiß das seit vielen Jahren, aber (u.a. durch Sandsack- und Betoniertätigkeiten der NSA) konnte sie sich noch nicht durchringen, da was zu tun. Das ist eine Schande für alle Beteiligten und sollte zu einem fetten Arschtritt für die NSA-Abgesandten führen — tat es aber bisher nicht.
Warum erzähle ich das alles? Weil jemand auf die Idee kam, "aus Performance-Gründen" Verschlüsselung und Authentication in einem zu machen, und zwar mit einem Verfahren namens Galois Counter Mode. Ein Mode ist eine Art, wie man einen Block Cipher wie AES aufruft. Das heißt Block Cipher, weil es nicht auf einem Bytestrom arbeitet, sondern auf Blöcken von Daten. Wenn die Daten keinen ganzen Block füllen, muss man am Ende mit sogenanntem "Padding" auffüllen. Da gab es schon Stress in TLS. Man kann jeden Block mit dem selben Schlüssel verschlüsseln ("ECB"), aber das ist eine ganz schlechte Idee. Wikipedia hat eine schöne Visualisierung anhand eines Pinguin-Bildes. Welchen Modus man benutzt ist also wichtig. ECB ist offensichtlich doof, daher haben wir halt alle immer CBC genommen. Das flog uns dann mit BEAST um die Ohren.
Übrig blieben Cipher-Suites auf Basis von RC4 (von dem wir inzwischen wissen, dass die NSA es in Echtzeit entschlüsseln kann) und GCM.
Warum ich das jetzt hier alles ausführe: GCM ist auch Scheiße. Das Paper dazu kommt von Niels Ferguson. Es sei noch angemerkt, dass man GCM in Software schon mal gleich so gut wie gar nicht ohne Timing-Probleme implementieren kann. Intel hat in ihren neueren CPUs Hardware-Support für GCM eingebaut, damit geht das dann. Aber fühlt sich damit jemand wohl?
Was können wir denn jetzt überhaupt noch tun? Wir können entweder warten, bis die TLS Working Group mal ihren Arsch hochkriegt und den offensichtlich notwendigen Schritt geht. Es gibt da Bemühungen, aber das kann sich noch um Jahre handeln. Die Situation ist gänzlich unakzeptabel.
Bleibt die Einsicht, dass uns gerade nur djb-Krypto überhaupt noch realistisch retten kann. djb hat als Konkurrenz zu ECDSA ein Verfahren namens ed25519 gemacht, das könnte den public key Teil abdecken. ed25519 wird u.a. in der neuesten Version von openssh unterstützt. Und als Ersatz für AES mit irgendwelchen grottigen Modi könnte man ChaCha20 einbauen. Das ist in Chrome schon eingebaut, aber hat es m.W. in noch keine einzige öffentlich verfügbare TLS-Library geschafft. Es ist alles zum Heulen.
Ich habe ja jahrelang nicht verstanden, wieso djb nie versucht hat, TLS zu fixen. Ich glaube, so langsam kann ich es nachvollziehen.
Update: CBC ist nicht an sich unsicher, sondern wie TLS 1.0 es angewendet hat. Ein Upgrade auf TLS 1.2 galt damals noch als unrealistisch, inzwischen ist es weitgehend vollzogen.
Nein, muss es nicht. Im Gegenteil. Das wäre das Ende von Open Source.
Außerdem lässt es der Artikel so klingen, als habe sich jetzt herausgestellt, dass Open Source Software weniger gut als kommerzielle sei. Das ist ganz großer Unsinn (auch wenn es natürlich auf beiden Seiten Ausreißer gibt, die deutlich besser als der Durchschnitt der anderen Seite sind).
Open Source als Bewegung ist das Konzept, dass man Leute Code schreiben lässt, deren Herzensblut dranhängt. Die es eben nicht kurz herunterpfuschen, weil sie dafür bezahlt werden. Open Source ist die Beobachtung, dass manche Menschen es lieben, Code zu schreiben. Und wenn man sie nicht mit Deadlines und Deliverables und dem monatlichen Paycheck unter Druck setzt, dann nehmen sie sich die Zeit und machen ihr Projekt ordentlich. Viel ordentlicher jedenfalls als die durchschnittliche kommerzielle Software.
Inzwischen wird kommerzielle Software wie Open Source entwickelt. Weil das Modell funktioniert. Kaum eine Firma entwickelt heute noch Software ohne Unit Tests, ohne Source Code-Versionskontrolle, überall gibt es ein Wiki für die Dokumentation und alle wollen gerne agil sein.
Der Erfolg von Open Source war so durchschlagend, dass es das Gegenmodell gar nicht mehr in freier Wildbahn gibt!
Wenn es etwas gibt, das sich bei Open Source zu ändern lohnt, dann ist es der mangelnde Respekt. Nur weil du gerne Programmieren lernen willst, heißt das nicht, dass du am Linux-Kernel herumfummeln solltest. Deine eigene SSL-Library schreiben? Kein Ding. Tu es! Da kann es nur Gewinner geben, selbst wenn es niemals fertig wird und niemand deinen Code benutzt. Du hast dabei was gelernt und als Programmierer an Größe gewonnen. Ein wenig bekanntes Detail aus der OpenSSL-Genesis ist, dass das mal SSLeay hieß — eay sind die Initialen des initialen Autoren, Eric Young —, und der hat das Projekt gestartet, weil er lernen wollte, wie die Division von 1024-Bit-Zahlen funktioniert.
Der Kern des Problems ist aus meiner Sicht, dass wir als Gesellschaft uns darauf geeinigt haben, dass Software halt ein schwieriges Problem ist, und daher Fehler halt passieren und niemand für seine Fehler geradestehen muss. Man kann sich heute bei so gut wie allen Problemen mit "das war ein Softwarefehler" herausreden. Für mich als Programmierer ist das natürlich auf der einen Seite toll, weil ich mich so Dinge trauen kann, die ich sonst nicht in Angriff nehmen würde. Aber es hat in der Szene so ein wirklich widerliches Gefühl erzeugt, als hätten wir Programmierer es verdient, als sei das unser Recht, niemals für unseren Scheiß den Kopf hinhalten zu müssen. Ich will das mal anhand dieser Tweets veranschaulich. So tief sitzt da die Panik! So ein Affront für das Weltbild ist es, dass möglicherweise jemand kommen könnte, und der sieht, dass ich gepfuscht habe! Sowas finde ich zutiefst unwürdig. Als ob der Auditor Schuld hat, wenn dein Code Scheiße ist! Wenn bei einer Frittenbude Küchenschaben gefunden werden, ist dann das Gesundheitsamt der Bösewicht? Wenn GM kaputte Autos baut, und da sterben Leute, glaubt ihr auch, die Zuständigen machen sich in erster Linie Sorgen wegen der Hater aus dem Internet? Anders gefragt: Würde irgendjemand von euch von einer Firma kaufen, die nur Qualitätskontrolle macht, weil sie Angst vor Internet-Hatern hat, wenn herauskommt, wir ranzig ihr Produkt ist?!
Dass überhaupt das Wort "Hater" gefallen ist, sagt aus meiner Sicht schon alles. Wenn du etwas baust, dann sollte das der güldene Sonnenschein sein, nach frisch gebackenem Brot durften und die filigrane Eleganz eines mathematischen Beweises haben. Und zwar nicht weil es da draußen "Hater" gibt, sondern weil das dein verdammer Anspruch an dich selbst ist! Wenn jemand kommt und dich auf Fehler in deinem Code hinweist, dann solltest du auf die Knie fallen und dem Fremden überschwänglich danken, denn er hilft dir, deinen Code näher an die Zielvorstellung der Perfektion zu bringen!
Ich glaube nicht, dass bei Software so viel mehr gepfuscht wird als anderswo. Aber physische Dinge sind vergänglich. Fehler bei physischen Dingen gehen von alleine weg, mit den Dingen selbst. Software lebt theoretisch für immer. Softwarefehler akkumulieren immer nur. Aus meiner Sicht müssen wir Software wie radioaktiven Müll behandeln — vorsichtig und mit Bedacht.
Nachdem ich all das gesagt habe, möchte ich noch sagen: Schreibt mehr Software! Aber macht es ordentlich!
Update: Jetzt bin ich ganz von meinem eigentlichen Gedankengang abgekommen. Open Source funktioniert, weil es eben nicht geldgetrieben ist. Der Programmierer zieht seinen Anreiz, die Software zu schaffen, aus der kreativen Freude des Programmierens, und aus dem Zen-ähnlichen Zustand, wenn ein komplexer Algorithmus, den man hingeschrieben hat, dann tatsächlich funktioniert. Guter Code ist seiner selbst Belohnung. Wenn man dort Geld als Anreiz einbringt, dann wird das dieses Modell kaputtmachen. Programmierer werden dann anfangen, die Arbeit pro eingenommenem Euro zu minimieren. Genau wie das überall eintritt, wo man Geld für Arbeit zahlt. Am Ende wird man feststellen, dass die Stundenlöhne anderswo niedriger sind als bei uns, und dann wird niemand mehr in Deutschland Open Source programmieren wollen. Nur weil man das mentale Modell so umgebaut hat, dass wir das "für Geld" tun, nicht um etwas zu lernen, oder den anderen Gründen. Macht das bloß nicht!
Geld für Dinge ausgeben, bei denen niemand kreative Genugtuung erfährt, das kann man diskutieren. Ich glaube, das wird man auch machen müssen, damit auch bei den SSL-Libraries wieder Open Source qualitativ führend ist. Aber fangt nicht an, das Belohnungsmodell von Open Source Programmieren auf "da gibt es Geld für" umzustellen. Das wäre der Untergang.
Update: Ich will mal eine Kommentarmail hier zitieren:
In der Psychologie unterscheidet man zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Intrinsische Motivation bedeutet, dass man etwas tut, weil es einem Spass macht, weil man es für richtig hält etc. Extrinsische Motivation bedeutet, dass man etwas tut, weil man eine Belohnung dafür erhält. Sozialpsychologische Experimente haben gezeigt, dass man intrinsische Motivation unwiederbringlich zerstören kann, indem man einen extrinsischen Anreiz schafft, etwas zu tun.
Update: Noch eine Einsendung:
Die moderne Motivationsforschung sagt an dieser Stelle „Nein“, weil die Programmierer bereits in dem Moment wo sie Geld bekommen den Spaß verlieren würden, aus Spiel wird dann Arbeit. Das Ganze geht auf die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Deci & Ryan, 1985a zurück (s. Wikipedia). Lese grade Drive von Daniel Pink (ISBN 978-1847677686), was die gedankliche Grundlage für die agile Softwareentwicklung z.B. Scrum beschreibt. Bei modernen Softwareschmieden gehört diese Kenntnis mittlerweile auch zum Einstellungskriterium.
Das sind so die Klassiker der Netzbullybewegung.
Mir ist aufgefallen, dass die lautesten Hassprediger dann irgendwo in ihrer Netzpräsenz längliche Traktate hinterlassen haben, was sie alles für Pillen nehmen müssen, und wie krank sie doch sind. Alkoholprobleme, ADHD, Bluthochdruck, Depressionen bis hin zu Ritzen, da ist alles dabei. Ich schiebe das vorläufig mal auf meine Sample-Größe.
Aber so als Phänomen passt das natürlich prächtig in das Berufsopfertum.
Ich möchte auch inhaltlich noch was zu Brendan Eich sagen. Dass der Geld an Prop8 gegeben hat, IST SEIN RECHT. Das ist Demokratie. So funktioniert das System in den USA. Jemand macht einen Gesetzentwurf, beide Seiten gehen wählen, mobilisieren andere Wähler, und spenden an Organisationen, die Werbung schalten oder andere Wähler zu mobilisieren versuchen. Jemandem dieses Recht abzusprechen — und zwar unabhängig davon, wie widerlich der Gesetzentwurf ist! —, ist konzeptionell genau so verwerflich wie andere Versionen davon, anderen ihre Rechte abzusprechen, z.B. Frauen oder Schwarzen das Wahlrecht verweigern.
Kann man sich jetzt darüber aufregen, dass solche Spenden in den USA Teil des Systems sind? Natürlich! Ich finde das schlecht. Aber Fakt ist, dass das in den USA so läuft, und von beiden Seiten genutzt wurde in dem Fall von Prop8. Die LGBT-Bewegung hat Prop8 damals glücklicherweise gewonnen. Unter anderem deshalb, weil viele Menschen gespendet haben. Stellt euch mal vor, die anderen hätten gewonnen und würden jetzt systematisch Leute wegmobben, weil sie damals der Verliererseite gespendet haben!
Jede Bewegung mit moralischen Grundsätzen muss sich daran messen lassen, ob diese moralischen Grundsätze auch für die anderen gelten. Rechte sind immer nur dann Rechte, wenn sie auch für die widerlichste Widerlinge gelten, die Leute, die ihr am wenigsten leiden könnt. Anders gesagt: Wenn du Freiheit von Mobbing durch das Mobbing anderer erkämpfst, hast du am Ende verloren. Von der Gegenseite hat niemand erwartet, dass sie sich ordentlich verhalten, die können also nicht weiter verlieren. Ihr aber habt dann die Grundlage für anderer Leute Mitgefühl verspielt.
Update: Ich habe das unzulässig verkürzt. Prop8 haben damals die Homophoben gewonnen, aber das ist dann vor Gericht gekippt worden. Die ganze Geschichte kann man sich auf Wikipedia durchlesen.
According to the crown McLoughlin and Randall suggested to the complainant that the timing of his complaint was "unfortunate with a general election within a year and a byelection in progress". As a result the complainant agreed to take the matter no further.
McLoughlin war damals chief whip. Wer den Posten nicht kennt, dem sei dringend "Yes, Minister" ans Herz gelegt. Oder die Wikipedia-Seite dazu. Randall war sein Vize damals.Aber man muss ja gar nicht bis nach England gucken für sowas. Das Timing bei Edathy war ja auch auffällig.
Erziehungswissen_schaftenMeine Interpretation: Wissenschaft ist Ableismus (kennt ihr nicht? Wikipedia), denn es diskriminiert Unwissende. Aber Vorsicht mit dem Wikipedia-Artikel, denn sie leiten das über able = fähig her, die Negation wäre unfähig, das ist ja auch inhärent diskriminierend. Hier sind die Disability Studies meiner Ansicht nach in der Pflicht, ein weniger diskriminierendes Wort zu finden.
Studierxs1Kein Tippfehler, sondern ein Baukastensystem. Das 1 ist eine Fußnote, das x steht für das durchgestrichene Gender-Suffix, das s steht für Plural. Nicht auf Anhieb erschließt sich der Kontext:
dixs widerständischen Studierxs1dixs wirkt, als sei entweder das i versehentlich durchgerutscht, und sie wollten "die" entgendern, oder als hätten sie auf halber Strecke gemerkt, dass "die" im Plural kein Gender ausdrückt. Wer weiß.
Wir* fragen SieHierzu zitiere ich mal die Fußnote:
2Wir* schreiben unser* Personal- und unsere* Possessivpronomen mit einem Sternchen, weil wir* zum Ausdruck bringen möchten, dass wir* unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Meinungen sind, als Gruppe jedoch immer konsensuell entscheiden.Aha.
Re_produktionHier wird offensichtlich der Ableismus von "Produktion" angeprangert, weil er gegen Arbeitslose diskriminiert. Oder möglicherweise trägt das der zentralen Rolle der Produktionsmittel im kapitalistischen Regime Rechnung? Wer weiß.
AntirassistinnenIch bin entsetzt, dass das durchgerutscht ist. Selbst wenn das Team nur aus gefühlten und körperlich Weiblichen besteht, findet hier eine Ausgrenzung zukünftiger Transqueer-Mitglieder statt. Ein schockierender Fauxpas.
Bekenner*innenschreibenDas kennt hoffentlich jeder.
Referent_innenDas auch.
re_agierteAgieren ist Ableismus in Reinform. Dagegen muss sprachlich vorgegangen werden.
FragestellungenEin weiterer schockierender Fauxpas. Um dem vorzugreifen: Das ist nicht satirisch gemeint, denn weiter unten finden wir:
Ähnlich problematisch und trotz Er_wähnung leider unhinterfragt geblieben ist Rousseaus und Bourdieus "Frauenbild", indem Frauiserte als Gegenstände dar_ge_stellt_setzt_legt werdenGut, dass hier Er_wähnung entwaffnet wurde. Denke doch mal jemand an die Kind_er!
Ich glaube erkennen zu können, dass die Intensität der Sprachführerschaft im Laufe des Textes zunimmt. Während weiter oben immer wieder Reizworte durchrutschen, wird weiter unten ordentlich demilitarisiert:
Wissen_s_bild_ungGelegentlich kann ich einem Unterstrich nicht auf Anhieb folgen, z.B. dem hier:
Nicht nur im Hinblick_mit Aufmerksamkeit4Glücklicherweise erklärt es die Fußnote:
4Diese Form fordert ableistische Annahmen von gesunden Körpern heraus, indem sie darauf hinweist, dass ein Mensch nicht sehen können muss, um Wissen zu erlangen und sich daraufhin eine Meinung bilden zu können.Unverständlich in dem Zusammenhang bleibt, wieso dann die Arbeitsgruppe "AK UniWatch" heißt. Arbeit ist Ableismus, Kreis ist Geometrie-Diskriminierung von unperfekten Körpern, Uni ist vom Wortstamm her schon diskriminierend, und Watch ist ja wohl aus Ableismus-Gesichtspunkten noch deutlich übler als Hinblick.
Körperlich Behinderte müssen sich bei der unentschärften Nutzung des Wortes "stichprobenartig" geradezu verhöhnt vorkommen.
Auch dieser Absatz hier verursacht Kopfschütteln bei mir:
Was wir* und dixs Studierxs kritisieren, ist zum Beispiel die Re_produktion von problematischen Wörtern wie zwei Be_griffe die mit "W" und "S" beginnen, wir* aber nicht re_produzieren wollen, da diese kolonialrassistisch und somit diskriminierend für Schwarze und People of Color und gleichzeitig privilegierend für weiße Menschen sind.Der Absatz alleine ist ja in meinen Augen schon die Lektüre des ganzen Traktats wert.
Hier ist noch ein Highlight:
Gleichzeitig führt diese Ent_nennung der weißen_ableisierten_typisierten Norm zu einer Ent_wahrnehmung von Diskriminierungen.Da fällt es mir mit meiner cis-mxlichen Prägung langsam schwer, noch das Signal herauszukristallisieren.Es muss möglich sein, dass sich mit Autoxs und dixs Theorien auseinandergesetzt wird
Aber kein Blogpost zu Gender-Kram wäre komplett ohne einen Abschnitt wie diesen:
Auch kritisieren wir* stark den respektlosen Umgang des Professors mit einigen kritischen Stimmen in der Vorlesung, als Antw_ort auf deren mehr als angebrachten W_ort_meldungen.Hier haben ein paar Studenten eine Vorlesung gestürmt und die Lehrtätigkeit des Professors so nachhaltig zum Er_liegen gebracht, dass ein Kommilitone die Polizei rufen musste. Aber die zu kritisierende Respektlosigkeit ist auf Seiten des Professors, völlig klar.
Wieso sie dann von
Antw_ortenreden, ist mir gänzlich unklar. Was wird hier angeprangert? Der Ableismus gegen Topfpflanzen, die ihren Ort nicht wechseln können?
Wir* hoffen nun unseren* Stand_Sitz_Liegepunkt noch einmal klar und verständlich machen zu können.Dem ist nichts hinzuzufügen.
Update: Diese Sprachführerschaft ist übrigens kein ad-hoc-Kram von ein paar Aktivistxs, sondern eine (mit Steuermitteln finanzierte?) Publikation der HU Berlin. Hier werden die x- und *-Formen und der dynamische Unt_erstr_ich erklärt. Hier ist ein Beispielsatz:
Di_e Sprech_erin der queer_feministischen Hochschulgruppe konnte ihr_e Kommilito_ninnen, Freun_dinnen und die Mitarbeit_erinnen der Uni für i_hr Anliegen begeistern. Kei_ne verwendete ih_r Stimmrecht dagegen.
Update: Hier geht gerade der Hinweis ein, dass eine der Denkschulen an der HU die Position vertritt, dass die Verwendung von Unterstrichen oder Sternchen durch "Nicht-trans*-(inter???) Leute" eine "gewaltvolle Aneignung von trans*_Diskursen darstellt".
Update: Hier gibt es das Statement auch online. Einige Leser hatten die Echtheit angezweifelt.
Update: Das ging auch als Mail an alle Studenten der HU herum, daher hab ich den Pastebin-Link geleakt gekriegt. Spannenderweise fehlen die Fußnoten bei der Online-Version. Nanu?
Es gibt glücklicherweise einen Screenshot davon. Da sind natürlich die Links verlorengegangen, weil das halt ein Screenshot ist. Aber auch ohne Links sieht man da an bekannten Gesichtern: Black Sea Trust for Regional Cooperation ("a project of the German Marshall Fund"), Chatham House, die International Renaissance Foundation (ein Projekt von George Soros), die NATO (nein, wirklich!), das US-Außenministerium, NED (Wikipedia erwähnt leider nicht, dass das landläufig als CIA-Frontorganisation gilt; wenn ich bei google auto-complete an habe und "national endowment for democracy" eingeben, wird mir "cia front" als beste Vervollständigung angeboten), Horizon Capital (eine Heuschrecke), und Swedbank (der Link ist lustigerweise auch halbtot). Und das sind nur die mit lateinischer Schrift. Das kyrillische oben links ist der Pinchuk Fund, benannt nach diesem Turbokapitalisten / Oligarchen. Das mit dem Adlerwappen ist die polnische Botschaft in Kiev, also auch eher anti-russisch eingestellt. Das kyrillische unten links hatte keinen Link, das scheint ein örtlicher Möbelhersteller zu sein.
Das Gesamtbild lässt in meinen Augen nicht viele Fragen offen.
Der Hinweis auf diese Stiftung kam von diesem Artikel von Volker Bräutigam, vielen Dank dafür an der Stelle.
Update: Bei archive.org gibt es auch ein relativ frisches Backup der Homepage, allerdings fehlt da genau die Partner-Liste, um die es hier geht.
Update: Jetzt ist plötzlich doch auch eine Kopie der Partner-Seite bei archive.org verfügbar.
Aber das meine ich nicht. Danach sagt er (ich paraphrasiere mal): Die Bundesregierung möge mal bitte bei der US-Regierung intervenieren, damit Google nicht die Webcams in der Ukraine sperrt.
Wo hat er denn das her, dass Google Webcams in der Ukraine sperrt, fragt ihr?
Nun, das hat ihm die GEMA so erklärt!
Update: Die Wikipedia-Edit-History zu dem Typ ist auch Comedy Gold, äh … Resozialisierung :-)
Update: Einige scheinen den Hintergrund nicht zu kennen. Hier ist ein Ukraine-Livestream. (Danke, Reiko)
Wusstet ihr eigentlich, dass die für ihre Werbespots nichts zahlen? Da gibt es ein Kontingent an kostenlosen Werbeslots für wohltätige Gruppen.
Mich ärgert diese ganze verlogene Diskussion. Jetzt klingt das in unseren Medien so, als seien die Schweizer Schuld. Die fiesen Schweizer, die machen uns die ganze schöne EU kaputt mit ihrem Rassismus! Sagen wir, nachdem wir Satelliten und die Nato gegen Schlauchboote einsetzen, damit es bloß keine Flüchtlinge zu uns schaffen.
Ich für meinen Teil finde ja, für so wichtige Entscheidungen hätte man sagen müssen, dass ein Votum mit unter 1% Marge nicht reicht. Für Einschnitte in die fundamentalen Grundrechte muss ein 2/3-Mehrheit her oder so. Aber hey, hinterher ist man immer schlauer.
Meine Vermutung ist ja, dass die Schweizer Regierung das jetzt auf die lange Bank schieben wird, und dann neue Abstimmungen macht, um das wieder zu kippen. Im Übrigen sei mal darauf verwiesen, dass das neue Feature, das diese Initiative gefordert hat, Höchstzahlen und Kontingente sind. Natürlich nehmen auch alle anderen Länder nicht ohne Limit Einwanderer auf. Deutschland hat sich ja extra diesen fiesen Trick mit den "sicheren Drittländern" ausgedacht, um Einwanderer zurückschicken zu können. Es gibt in dieser Frage niemanden, der nicht im Glashaus sitzt.
Mein Hauptproblem mit der Initiative ist, dass das offensichtliches Rechtsaußen-Naziparolen-Kampfvokabular war. "Gegen Masseneinwanderung". Das hätte schon den Lachtest bei der Anmeldung nicht bestehen dürfen.
Übrigens, wer sich mal informieren will, wie hoch die Schweizer Einwandererquote tatsächlich ist: Wikipedia hat eine Statistik. Und was sehen meine entzündeten Augen da? Schweiz: 22,89%, Österreich 14,9%, Deutschland 12,31%. NA SOWAS. Vielleicht sollten wir Deutschen mal gepflegt die Schnauze halten, wenn es darum geht, den Schweizern wegen ihrer Einwandererquote irgendwelche Moralvorschriften zu machen? Was glaubt ihr, was in Deutschland loswäre, wenn unsere Quote sich innerhalb von ein paar Jahren verdoppeln würde? Wir haben ja bei nur 10% schon massiv Probleme damit, die Nazis aus unseren Parlamenten rauszuhalten! Und wir wagen es, den Schweizern gegenüber auch nur eine Meinung zu haben? Was für eine Frechheit.
Ich will damit nicht sagen, dass man die Moralkeule gar nicht rausholen darf. Gegenüber den Niederlanden wäre sie z.B. angebracht. Die haben sich schon bei nur 10% Einwandererquote einen Wilders eingetreten.
Spannend übrigens: Die Einwandererquote in Israel liegt bei 37,87%, die in den palästinensichen Autonomiegebieten bei 45,38%. Mehr haben nur noch die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar, Andorra, Monaco. Andorra und Monaco würde ich mal rausnehmen, weil die so klein sind. Von den übrigen ist keines dafür bekannt, mittellose Ausländer toll zu behandeln oder gar gleichzustellen.
Update: Oh ach gucke mal, das ehemalige Nachrichtenmagazin findet auch, dass die neuen Schweizer Regeln in Deutschland seit Jahren so praktiziert werden.
Update: Über ein Detail an dieser ganzen Nummer freue ich mich richtig. Eines der Argumente ist ja immer, aber aber die Schweiz, die hat doch die ganzen Verträge unterschrieben, die können jetzt gar nicht groß was ändern! Das ist natürlich Bullshit. Verträge knebeln nicht das Land für die Ewigkeit an den Vorstellungen irgendeiner ehemaligen Regierung fest. Verträge kann man auch kündigen. Auch Deutschland könnte mal eben ein paar Verträge kündigen oder nachverhandeln. Z.B. um die ganzen bekloppten EU-Richtlinien wegzumachen, die uns da immer als alternativlos um die Ohren gehauen werden. Nein wir müssen nicht die Vorratsdatenspeicherung einführen. Wir könnten auch die uns dazu verpflichtende Klausel aus den EU-Verträgen wieder rausverhandeln. Das ist hier nur deshalb nie angesprochen worden, weil dann ja auf den Tisch käme, dass die uns angeblich so knochenhart knebelnde EU-Vorschrift von den selben Flitzpiepen kommt, die uns vorher dabei gescheitert sind, das unilateral bei uns durchzuknüppeln, die dann über die EU gegangen sind, und danach hier erzählen, das sei jetzt alternativlos, käme von "der EU" und das müsse jetzt halt so. Und das wäre peinlich für die besagten Flitzpiepen. Aber hey, irgendjemand scheint die ja gewählt zu haben. Die haben jetzt sogar 2/3 Mehrheit.
Da müsste mal jemand hingehen und ein paar Fragen stellen. Hier sind ein paar spontane Vorschläge:
Euch fallen da bestimmt noch andere schöne Fragen ein. Hinweis: Bitte schön zivil bleiben. Die haben es schwer genug.
Wer sich ein bisschen vorbereiten möchte, kann sich mal die Liste der Tarn-Organisationen des BND bei Wikipedia angucken. Der Klassiker ist die Bundesstelle für Fernmeldestatistik.
So und jetzt treten wir mal einen Schritt zurück und denken über diese Meldung nach. Erstens haben die Briten eh schon privatisiert, sogar die Wartung ihrer Atom-Uboote (sogar an eine ausländische Firma, macht aber vermutlich nichts. Wikipedia hat ne Liste, die haben sogar einen Dachverband und und das King's College hat eine Forschungsgruppe über sie. 2009 wollten sie für die Selbstregulierung einführen. Denn hey, bei Menschen mit Kriegswaffen, wer braucht da schon Regulierung?
Zweitens haben die Briten ihr Militär eh praktisch mit den Franzosen zusammengelegt, und WENN es jemanden gibt, der der Industriespionage VÖLLIG unverdächtig ist, dann sind es ja wohl die Franzosen!1!!
Was ist jetzt also neu? Keine Ahnung. (Danke, Erich)
Update: Hahaha, da hat noch schnell jemand eine wichtige Änderung reineditiert *prust*
Beim Wikipedia-Versumpfen fiel mir auf, dass es den Begriff "Konzentrationslager" schon deutlich länger gibt. Das war mir auch nicht klar.
Update: Ein bisschen mehr Kontext dazu gibt es in der Wikipedia. Das war eine Satireaktion als Protest gegen die Nominierung von Neville Chamberlain. (Danke, Norbert)
One prominent SIGAD as of April 2013 is US-984XN, with an unclassified codename of PRISM. It is "the number one source of raw intelligence used for NSA analytic reports" according to National Security Agency sources in a document leaked by Edward Snowden. The President's Daily Brief, an all-source intelligence product, cited SIGAD US-984XN as a source in 1,477 items in 2012.
Der US-Präsident liest wirklich unsere Emails. Persönlich. Und zwar nicht hier mal eine und da mal eine, sondern durchschnittlich vier pro Tag.
Their infestation of electrical equipment can cause short circuits when they chew through insulation. Overheating and mechanical failures can also be caused by high numbers of dead worker ants in electrical devices.When an ant gets electrocuted, it releases a chemical which causes the other ants to rush over and search for attackers. A large enough ball of ants will short out some systems.
Leider sind die auch biologisch eher schädlich:Wie der Texaner Tom Rasberry, Kammerjäger und als amerikanischer Entdecker auch Namensgeber der Hautflügler, schätzt, töten die Ameisen bis zu 95 Prozent der Insekten, Vögel und Reptilien der Region, in der sie sich niederlassen.
Update: Hier stellt gerade jemand die Frage, ob die auch in Utah heimisch werden könnten. Keine Ahnung, was für ein Klima haben die denn in Utah?
Hier gehen gerade verzweifelte Mails ein, ob sich der Einsatz von PGP denn überhaupt lohne, wenn man davon ausgehen müsse, dass das Windows darunter Hintertüren hat. DAS IST GENAU DER PUNKT. Es gibt Alternativen. Das hat viel Schweiß und Mühe gekostet, die soweit zu bringen, dass man mit ihnen arbeiten kann. Muss man sich dabei etwas zurücknehmen gegenüber polierten kommerziellen Systemen? Kommt drauf an. Ich als Softwareentwickler empfinde eher Arbeiten unter Windows als zurücknehmen. Grafikdesigner werden das möglicherweise anders erleben.
Aber dass wir überhaupt eine Infrastruktur haben, in der die Dienste sich gezwungen sehen, bei Google und Microsoft die entschlüsselten Daten abzugreifen, weil wir internetweit Verschlüsselung ausgerollt haben, das ist ein großer Sieg. Klar ist das alles immer noch nicht befriedigend. Schöner wäre es, wenn das Internet eine Blümchenwiese wäre. Aber wir haben es geschafft, dass man, wenn man will, gänzlich ohne Software-Hintertüren arbeiten kann. Wie weit man dabei gehen will, hängt natürlich von jedem einzelnen ab. Aber zur Not kann man heutzutage auch sein BIOS als Open Source haben.
Natürlich können auch in Linux und OpenBIOS theoretisch Hintertüren sein. Das liegt an jedem von euch, sich da genug einzulesen, um seinen Teil mitzuhelfen, die Wahrscheinlichkeit dafür zu senken. Muss man dann natürlich auch tun. Die Software kann man zwar kostenlos runterladen, aber man zahlt dann eben auf andere Art. Indem man sich einbringt.
Kurz gesagt: Dass wir überhaupt ein Gegenmodell zu "alle setzen walled garden backdoored NSA-technologie ein" haben, das ist ein immenser Sieg, der in den 80er Jahren, als diese ganzen Geschichten hochblubberten, wie ein feuchter Fiebertraum wirkte. Wir haben immens viel geschafft. Es liegt an uns, das konsequent einzusetzen und konsequent weiterzuentwickeln. Und es ist eure verdammte Pflicht, nachfolgenden Generationen dieses Stückchen Hoffnung zu erhalten. Helft mit!
Update: Um das mal ganz klar zu sagen: Linux einsetzen und Verschlüsseln ist keine Lösung für alles. Per Trafficanalyse wissen die immer noch, wer wann mit wem geredet hat. Nur nicht mehr notwendigerweise worüber. Das sehen die nur, wenn einer der Gesprächsteilnehmer Hintertüren im System hatte oder das dann auch auf Facebook oder Twitter rausposaunt oder bloggt. Open Source ist ein Werkzeug, nicht die Lösung. Ihr müsst auch euer Verhalten entsprechend ändern.
Update: Sie ist nicht weg, nur umbenannt.
Update: Die PR-Kosmetik lässt sich anscheinend größtenteils auf diesen Account zurückführen, der auch sonst im Wesentlichen italienische Firmen-Wikipediaeinträge poliert. (Danke, Marcus)
Jedenfalls, warum ich das jetzt erwähne: Die Briten sitzen aus historischen Gründen auf einem Haufen Plutonium, das sie jetzt gerne mal zivil einsetzen würden. Der Weg, wie man das tut, ist dass man das in Uran untermengt. Wikipedia erklärt das hier. Und wie immer bei solchen Großprojekten haben sie von Anfang an alles nach Strich und Faden verkackt. Die Installation hat 1993 die Zulassung gekriegt, und sollte 280 Millionen Pfund kosten. "Fertig" war es 1997, aber konnte erst 2001 die Produktion aufnehmen. 2011 wurde das dann runtergefahren, nachdem die Kosten auf 1,4 Milliarden explodiert waren. Wenn man da noch die Rückbaukosten in Betracht zieht, kommt man auf 2,2 Milliarden Pfund.
In den Planungsunterlagen hieß es noch optimistisch, das Ding würde Profit abwerfen. Davon ist weit und breit nichts zu sehen. Der Plan sah 120 Tonnen MOX-Brennstäbe pro Jahr vor, die man dann ins Ausland hätte verkaufen können. Tatsächlich haben die aber nur insgesamt 14 Tonnen in den 10 Jahren Betrieb produziert.
Die Misere ging damit los, dass der Eigentümer-Konzern es nicht geschafft hat, von Siemens das Knowhow einzukaufen. Also haben sie es dann halt ohne Knowhow gemacht.
"When the Siemens acquisition was abandoned, BNFL proceeded with SMP nevertheless and relied on its relatively limited in-house expertise," the report declared. "As a result, SMP had very significant gaps both in its design and operating capability."
Und der Kracher an der ganzen Saga? Nach all dem Verkacken erklärte der Energieminister im Dezember überraschend, dass er das Plutonium in Sellafield doch noch in MOX umwandeln will. Klar, aus Fehlern lernen ist total überbewertet. Da geht doch der ganze Spaß am Leben verloren!1!!
Ab jetzt landen Leute, die mir Petitions-Links schickt, direkt im Killfile. Ich habe das jetzt echt häufig genug angesagt.
Oh und Links auf deutsche-wirtschafts-nachrichten.de, kopp-verlag.de und alles-schallundrauch.blogspot.com landen auch direkt neben infowars.com in der Tonne. Ich will hier vertrauenswürdige Primärquellen haben, keine hysterische Meinungsmache und Hörensagen-Seiten, die sich für ordentliche Quellenangabe zu fein sind.
Ich will das mal der Reihe nach erklären. deutsche-wirtschafts-nachrichten.de wird von einer obskuren Social Media GmbH betrieben, hat Deppenleerzeichen im Namen und bietet mir genau keinerlei Grund, sie für eine seriöse Quelle zu halten. Nehmt nur die aktuelle Story, die da gerade die Runde macht, über das Saatgut. Das einzige neue darin war die angebliche Stellungnahme, die die EU-Kommission veröffentlicht hat. Aber dafür geben sie keinen Link an. Auf ganzer Linie durchgefallen.
kopp-verlag.de bietet laut Wikipedia Ufologen, Kreationisten, "das Mittelalter existierte gar nicht" und anderen Spinnern ein Forum. Geht gar nicht.
Und dieser Hörstel von Schall-und-Rauch, guckt euch mal Videos von dem an auf Youtube, da geht praktisch die gesamte Zeit für Selbstdarstellung drauf. Der Rest ist Infowars-Wiederkäu.
Infowars wird von libertären US-Amerikanischen NRA-Fanatikern betrieben. Die sind inzwischen so hysterisch, dass sie hinter allem eine False Flag Operation von Obama vermuten, um ihnen ihre Sturmgewehre wegzunehmen, die sie für die Hirschjagd brauchen!1!!
Wie bei den anderen Sites auch rutscht gelegentlich ein Nugget dazwischen. Aber das ist dann im Allgemeinen ein Nugget mit Link auf eine Primärquelle. Die könnt ihr dann gerne einsenden, und von mir aus die Sekundärquelle dazu tun. Aber wenn da keine weiterführende Analyse steht sondern nur Hysterie, dann verlinke ich das nicht. Für Hysterie bin ich hier zuständig!1!!
BTW: Hier ist eine aktuelle Pressemeldung zum Saatgut-Dingens. Da sieht man immerhin, dass das Agitprop von Saatgutkampagne.org kommt. Und natürlich kämpfen die — mit einer Petition. m(
Update: Eine Sache sei trotzdem erwähnt: Wikipedia über Corexit:
In late 2012, a study from Georgia Tech and Universidad Autonoma de Aguascalientes, Mexico reported that Corexit used during the BP oil spill made the oil up to 52 times more toxic.
Nun gibt es für den Fall einen Legal Defense Fund, in den $20.000 an Spenden zusammengekommen sind, um ihm einen ordentlichen Verteidiger zu bezahlen. Und jetzt? Achtung, hinsetzen. Sitzt ihr stabil? Jetzt hat der Richter in dem Fall die $20.000 beschlagnahmen lassen, das Konto eingefroren und der Richter besteht darauf, dass Brown von einem Pflichtverteidiger verteidigt wird, den das Gericht ernennt. Die Kohle soll höchstens dafür benutzt werden, den Pflichtverteidiger zu bezahlen.
Der Fall wirft auch sonst kein gutes Licht auf die US-Justiz. Hier gibt es eine Zusammenfassung.
First the feds charge Barrett Brown with crimes that, if he’s found guilty, could keep him in jail for 100 years. They deny him bail, which means he’ll have been behind bars for a year before he gets a trial in September. They go after his mom for obstruction.
They work primarily with the Ft. Meade customer … combination of offensive and defensive Cyber software engineering … Reverse Engineering, Penetration Testing, Malware Analysis, and the application of Big Data / Cloud technologies to Cyber problems … seeking Kernel and Device Driver Developers (Windows or Linux/Unix)
Falls jemand nicht weiß, wer der Ft. Meade customer sein könnte: Wikipedia hilft. Da sitzen das United States Cyber Command und die NSA.
Insofern haben Regierungen seit jeher ein Interesse daran, den Goldkurs zu drücken, während sie ihre Währung nach unten manipuliert haben, damit man das nicht so sieht. Dafür hat man nicht so viel Möglichkeiten, man konnte halt die eigenen Goldbestände verscheuern und so das Angebot über die Nachfrage steigern und den Preis drücken. Inzwischen macht man sowas eher über Termingeschäfte und Optionen und der Goldmarkt ist ja eh voller Betrüger, die Wolfram-Fake-Goldbarren hatten wir ja sogar im Fnord-Jahresrückblick.
Im Moment gibt es aber den spannenden Effekt, dass der Goldkurs seit einer Weile am sinken ist. Das hat sogar schon das ehemalige Nachrichtenmagazin zu einer Meldung veranlasst. Natürlich fragt man dann in so einem Fall irgendwelche "Experten", und die legen sich irgendwelche Erklärungen zurecht, aber das Problem ist, dass es da nicht wirklich eine gute Erklärung für gibt.
Die Verschwörungsforen sind gerade voll mit bizarren Theorien dazu.
Das hat dann dazu geführt, dass gestern bei der Pressekonferenz des Bostoner Bombenanschlages einer von den Alex Jones-Mitstreitern (das war der Spinner, der bei Piers Morgan zur Waffenregulierung so krass entgleist ist) wild "False Flag" herumkreischte. Deren Theorie ist, dass die US-Regierung die Bostoner Bomben gelegt hat, um so das Sinken des Goldpreises zu kaschieren. Das hat natürlich auch die US-Regierung herbeigeführt, in deren Theorie.
Wer am tatsächlichen Hintergrund interessiert ist, freut sich womöglich über den Hinweis, dass der Bombenanschlag zeitlich genau auf der Deadline für die US-Amerikanische Bundes-Einkommenssteuererklärung lag. Das deutet ja eher auf einen Tea-Party-Spinner als Bomber hin als auf Ausländer, denn die radikaleren Tea Party-Spinner um Ron Paul und co fordern seit einer Weile die Abschaffung des Bundes-Finanzamtes der USA, Steuern sollen nur von den Bundesländern erhoben werden.
Eine der interessanteren Fragen an der Stelle finde ich den moralischen Vergleich zwischen Bomben gegen Zivilisten in Boston und Drohnenanschläge von Obama gegen Zivilisten im Ausland. Der Typ, der das gebloggt hat, ist ein libertärer Freimarktspinner, insofern Vorsicht. Aber spannend, dass diese Frage überhaupt gestellt wird, auch wenn das noch nicht Teil des öffentlichen Diskurses ist.
Update: Übrigens, falls jemand das nicht wusste: Boston spielt auch in der Historie des Namens "Tea Party" eine wichtige Rolle. Wikipedia erklärt die Historie.
Warum nicht gleich so?Die Geldautomaten waren zwar noch an, aber hatten ein Notfall-Limit von 100 Euro aktiviert.
Überlegt euch mal, jemand würde das mit euch so machen. In Deutschland. Undenkbar? Na vergleichen wir doch mal. Die neuesten Zahlen, die ich gefunden habe, sind von 2011. Zypern: 71,6%. Deutschland: 81,2%. Eurozone: 87,2%. Zum Vergleich: Italien: 120,1%, Griechenland: 165,3%, Japan um die 240%.
Pleitebanken gab es auch bei uns mehr als genug. Aber bei uns wurden die alle gerettet. Sogar die Hypo Real Estate. Die Hypo Real Estate, falls das jemand nicht mehr auf dem Radar hat, war explizit als Bad Bank gegründet worden, damit die HypoVereinsbank überleben kann. Steht sogar so in der Wikipedia. Das Konzept der Bad Bank, wir erinnern uns, ist das Abspalten von Pleite-Klärschlamm, damit die Bad Bank geordnet pleite gehen kann, ohne das Mutterhaus mit in den Abgrund zu reißen. Und bei uns in Deutschland wurden sogar die Bad Banks gerettet.
In Zypern enteignen wir jetzt Russen, die ja wohl von allen noch am wenigsten für das Problem können, weil die Staatsbank pleite ist, weil sie für Griechenland gehaftet hat, und die Griechen sind pleite, weil wir ihnen unbegrenzt Kredite gegeben haben, damit sie unserer Wirtschaft ihren überflüssigen Scheiß abkaufen. Wenn hier überhaupt jemand enteignet werden sollte, dann die 10% reichsten Deutschen. Und deren Geld verteilen wir dann unter dem Rest der Bevölkerung, dann pegelt sich auch der Median wieder ein. Und die Bevölkerung kauft dann damit unserer Wirtschaft ihren überflüssigen Kram ab und schwupps ist unsere Wirtschaft wieder liquide.
Ich blogge das deshalb, weil das in England ungefähr so betrachtet wird, wie bei uns "die Niedersachsen-Wahl" betrachtet wird, als Indikator für die Stimmung im Lande. Die Konservativen sind eh eher unpopulär gerade und werden wohl nicht wiedergewählt werden, und jetzt haben sie es in der Wahl nicht mal auf den 3. Platz geschafft. Das ist zwar nur symbolisch, weil auch der 2. Platz nicht geholfen hätte, aber UKIP muss man langsam als ernsthaften politischen Player bewerten und sich mit denen auseinandersetzen, fürchte ich. Dieser Nigel Farage sitzt übrigens auch im EU-Parlament und sorgt dort nach Kräften für Eklats, wo er nur kann. Ich glaube, man beschreibt die am besten als britische Version von Jörg Haider und seinen Mitstreitern damals in Österreich.
Die Forderungen der UKIP könnt ihr euch bei der Wikipedia angucken.
Die Wahl war seit einer Woche in den Medien als eine Art Schicksalswahl begleitet und aufgewertet worden, trotzdem gab es nur eine Wahlbeteiligung von ca 50%. Bei der letzten Wahl waren es noch 70%.
Es ist recht unterhaltsam, sich die Kommentare gerade durchzulesen, die wie üblich nach solchen Wahlen anfangs relativ ungefiltert sind. So schiebt ein Tory-Abgeordneter das schlechte Abschneiden der Konservativen in der Wahl auf die Schwulenehe. Die Konservativen hatten übrigens vor der Wahl noch darüber diskutiert, ob sie nicht schnell ein paar fiese Anti-Ausländer-Aktionen starten sollen, um UKIP den Wind aus den Segeln zu nehmen. Haben sie am Ende aber nicht gemacht, nur ein bisschen Polit-Blablah ala "wir haben viele wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht". Der Guardian-Kommentator findet auch, dass UKIP der wichtigste Punkt an dieser Wahl ist.
Außerdem beschrieb das Magazin zwei Fälle, in denen Mitarbeiter von Lindner Presseorgane dazu bringen wollten, Artikel über den Politiker zu ändern oder zu entfernen, weil sie angeblich falsche Behauptungen enthielten. Der Sprecher Lindners habe das dahinter stehende Motiv erläutert: "In Lindners Wikipedia-Eintrag wird auf den Text Bezug genommen, und solange die Quelle nicht verschwunden ist, lassen die Wikipedianer eine Veränderung des Eintrags nicht zu."Oh nein, sie haben die Schwachstelle der Wikipedia erkannt! In der Wikipedia geht es nicht um Fakten oder die Wahrheit, sondern um Behauptungen, für die sich Quellen finden lassen.
Was mich ja immer wundert: dass die nicht einfach ein SEO-Netzwerk aus sich gegenseitig Relevanz verleihenden Pseudoquellen aufbauen und da ihre Version der Realität "belegen" und das als Brechstange gegen die Wikipedanten benutzen. Druckt man dann aus, verteilt es in der Fußgängerzone, nennt es Parteimagazin, schon erfüllt es die Anforderungen. Zumindest mit dem "Ausdrucken"-Aspekt sollten die alten Herren bei der FDP ja hinlänglich vertraut sein.
Update: die taz hat auch was.
Steven Seagal ist genau wer ihr gerade vermutet: dieser abgehalfterte Action-Schauspieler.
Sherrif Arpaio ist dieser Arizona-"Law and Order"-Sherriff, der mit seiner Ausländerfeindlichkeit Schlagzeilen macht. Wikipedia hat Details.
Die "Posse" ist eine Art Militia, lauter Freiwillige. Wenn ihr euch jetzt fragt, was für Freiwillige denn schwerbewaffnet vor einer Schule Dienst schieben würden, und ob man sich mit sowas nicht Pädophile einfängt, dann habt ihr völlig Recht:
Their investigation "uncovered a number of posse members with arrests for assault, drug possession, domestic violence, sex crimes against children, disorderly conduct, impersonating an officer - and the list goes on
Domestic Violence heißt, dass die ihre Familienmitglieder verprügelt haben. Genau die Art von anständigem Bürger, die man vor der Schule seines Kindes patrouillieren haben will!1!!
Die Testerin bekam neben einem Grundhonorar eine sogenannte „Fangprämie“ in Höhe von 50 Euro für jedes beigebrachte Rezept über die „Pille danach“. Neben den Honorarzahlungen fielen auch Übernachtungskosten und Kosten für einen Mietwagen an. Insgesamt schlug die Aktion nach Erinnerung eines Beteiligten mit 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche.WTF!?
Update: Wikipedia hat Details zu der Zusammenarbeit der BKK-IHV mit den Abtreibungsgegnern. Das klingt dort alles noch viel übler. (Danke, Johannes)
Perhaps the scariest is the technology carried by a Reaper drone the Air Force is flying near Lincoln, Nevada and in areas of California and Utah. This drone uses "Gorgon Stare" technology, which Wikipedia defines as “a spherical array of nine cameras attached to an aerial drone . . . capable of capturing motion imagery of an entire city.” This imagery “can then be analyzed by humans or an artificial intelligence, such as the Mind's Eye project” being developed by DARPA. If true, this technology takes surveillance to a whole new level.
Through an agent the studios further requested the search engine to remove their official Facebook pages and Wikipedia entries, as well as movie reviews in prominent newspapers.
Das ist selbst für deren Verhältnisse echt bescheuert. Ich vermute daher, dass da der Dienstleister freidreht, oder die Aufgabe an einen Azubi vergeben wurde, der Anhänger von Eris ist und da jetzt maximalen Schaden anrichtet.
In den USA hat ein einzelner Editor verhindert, dass die WP-Seite über Hurricane Sandy "climate change" oder "global warming" erwähnt. Das Portrait, das sie da von dem Mann zeichnen, ist durchaus interessant. Sie haben auch ein Foto gemacht.
Wem das nichts sagt: Wikipedia hilft.
Die Zivilisationsdecke ist halt dünner als man denkt.
Update: Wikipedia zu dem Manöver. (Danke, Bartholomäus)
Aber keine Sorge, liebe besorgen Anwohner. Wenn ihr bis jetzt noch nicht Krebs habt, dann kriegt ihr es jetzt auch nicht mehr. Äh, nein, warte, falscher Zettel.
"There's absolutely no danger whatsoever to the public health and safety. We have design features in the plant that when something unusual occurs in the plant, the plant would automatically shut down and that's what happened today," DeSantis said.
Sehr ihr? Keinerlei Gefahr für die Anwohner. Wie immer bei Kernkraftwerken.
But the reason I got involved in public service, by and large, if I had to credit one thinker, one person, it would be Ayn Rand. And the fight we are in here, make no mistake about it, is a fight of individualism versus collectivism.
Wer mit dieser Meldung nichts anzufangen weiß, dem kann ich nur dringend ans Herz legen, sich mal drei Stunden (oder besser gleich ein-zwei Tage, denn da braucht man Zeit, um das zu verarbeiten und zu reflektieren) Zeit nehmen und sich All Watched Over by Machines of Loving Grace von Adam Curtis anzugucken. Gibt es bestimmt im Internet, kurzes Googeln findet z.B. das hier. Drei Teile mit jeweils 60 Minuten Länge. Wikipedia hat ein bisschen Hintergrund zu Ayn Rand. Im Wesentlichen dient ihre Philosophie des Objektivismus als moralische Grundlage und Selbst-Rechtfertigung der Neocon-Bewegung. Man könnte sagen: DIE ist an allem Schuld.Update: archive.org hat die auch! Oh und wenn euch das gefällt: Der Mann hat noch mehr sehenswerte Dokumentationen gemacht.
Die verteilen in Tausenderstückzahlen obigen Flyer, der Schnelle Brüter als die Lösung darstellen. Die haben sich vermutlich gedacht, hey, die Piraten sind das gewohnt, sich nicht auszukennen, und rennen im Zweifelsfall "dem Fortschritt" hinterher, die merken bestimmt nicht, wie sie hier missbraucht werden.
Die Idee der Schnellen Brüter haben wir übrigens in Alternativlos 14 besprochen. Wer das noch nicht gehört hat, sollte sich die Zeit mal nehmen. Ansonsten hat auch Wikipedia ein paar Andeutungen.
Oh und wo wir gerade bei den Piraten waren. Deren Pressemitteilung zum Bundeswehr-bewaffnet-im-Inland-Urteil ist fertig. Dort loben sie das Urteil und brauchen dazu eine veritable Springflug aus Neusprech und Polit-Bullshit. Ich hatte erst den Eindruck, es habe da zwei Urteile gegeben und sie meinten ein anderes als das mir bekannte. Und warum? Weil sie Juristen rangelassen haben. Das ist keine juristische Frage, das ist eine moralische Frage, ob man bewaffnete Bundeswehr im Inland haben will oder nicht. Dass die Piratenpartei überhaupt Juristen an sowas ranlässt, hat mich an der Stelle echt erschüttert.
Update: Es gibt Widerstand gegen den Flyer innerhalb der Piraten.
Nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Anfang 2010 die nachträgliche Sicherungsverwahrung in Deutschland erneut ausdrücklich als menschenrechtswidrig gerügt hatte, erklärte Busemann gegenüber der Berliner Zeitung: „Der Niedersachse bleibt stur. Ich lasse keinen raus.“Aktuell hat der sich zu einer Studie über Vergewaltigungen und andere gewalttätige Übergriffe, denen Gefängnisinsassen ausgesetzt sind, die u.a. auf dieses Ergebnis kam:
Die Wahrscheinlichkeit, im Jugendvollzug innerhalb eines Monats vergewaltigt zu werden, liege bei sieben Prozent.(innerhalb eines MONATS!!) wie folgt geäußert:
„Ein Knast ist eben keine Mädchenpension“, sagte er auf dapd-Anfrage.Un-glaub-lich! Und DER ist der zuständige Justizminister![…]
Die nun vorgestellten Ergebnisse könne er „gut akzeptieren“
Vielleicht braucht der auch mal ne Jahr Knast. Gar nicht mal damit er was lernt, CDU-Mitglieder sind eh lernresistent. Aber so aus Karmagründen. (via)
14. Anwendbares RechtAbgesehen davon haftet der Cloudanbieter natürlich für nichts:
Es gilt rumänisches Recht unter Ausschluss des UN-Kaufrechts (CISG).
CyberGhost haftet weder bei Verlust oder Beschädigung Ihrer Informationen, Dateien und Verzeichnisse, noch für Kosten oder Ausgaben im Zusammenhang mit der Sicherung oder Wiederherstellung Ihrer Informationen, Dateien und Verzeichnisse.Das passt ja mal wieder alles wie Arsch auf Eimer. Lustigerweise hat Rumänien CISG laut Wikipedia ratifiziert.
Update: Gizmodo hat sogar ein Foto von dem Teil!
Update: Hier gibt es mehr Details
Falls jemand sich mal über ACTA informieren will: Noch hat die deutsche Wikipedia was. Ansonsten bei Quadrature du Net oder Netzpolitik.
Update: Ach und übrigens, zu dem Markenzeichenspruch des Urheberrechtspapstes Nuhr: Der kommt im Original auch von jemand anderem.
Not to be confused with Yakuza.
Äh, ja, …!?
Präsident Sarkozy hat jetzt den Anti-Terrorismus-Plan für die Region aktiviert. Alle jüdischen und muslimischen Einrichtungen werden besonders gesichert.Sorry, liebe Juden, aber die Moslems sind einfach die wichtigere Gruppe im Wahlkampf.
Franks Voraussagen sind: nach der Wahl kommt raus, dass das ein verwirrter Einzeltäter war. In zwei Jahren kommt raus, dass der Geheimdienstkontakte hatte. Ich schließe mich dem an.
Update: Oh übrigens: die verwendete Munition ist im Wesentlichen bei Spezialeinheiten im Einsatz, weil sie sich gut für Schalldämpfer eignet. Außerdem ist die in den USA in Shooting Ranges beliebt, weil das so das Dirty Harry-Kaliber ist, und im Wilden Westen hatten die Colts so ein Kaliber. Das ist alles andere als leise, das nehmen so die "Waffen-Enthusiasten" zum Rumballern. Ohne Training kann man damit aber nicht mal eben so ein paar Leute abschießen, Schusswaffen mit dem Kaliber haben einen deutlichen Rückschlag. Wenn man da kein Training hat, kann man sich was verrenken.
Update: Jetzt fahren sie die Nazi-Terroristen-Schiene, das ist richtig schlau. So kann Sarkozy da einen Law&Order machen, ohne als ein Law&Order-Arsch rüberzukommen. Also doof ist der ja nicht, oder zumindest seine Berater sind es nicht :-)
Update: Ach gucke mal jetzt kommen hier wieder die ganzen Klugscheißer an und mäkeln herum, .45 ACP sei kein Western-Kaliber, weil es neuer als Western sei (niemand behauptete je was anderes), .45 ACP habe auch gar nicht so viel Wumms drin (ich habe auf .45 ACP verlinkt, weil es für .45 ohne ACP keine Webseite gab, die Quellen sprechen alle nur von Kaliber .45, das kann ACP sein oder auch nicht), und ein besonders schlauer Schlaukopf schreibt mir sogar, .45 sei gar kein Western-Kaliber, die hätten .44 benutzt (das war ja wohl ein GANZ tiefer Griff ins Klo). Wenn ihr nichts zu sagen habt, sagt doch bitte auch einfach nichts. Bis rauskommt, was für Munition die da wirklich verwendet haben, ist das eh alles nur Spekulation. Die Konfusion kommt daher, dass .45 eben nur den Durchmesser angibt, das gibt es eben einmal als Magnum und einmal als ACP und bestimmt auch noch in anderen Varianten. ACP ist eher die Sportschützen-Variante, dass ich die jetzt verlinkt habe bei meinen Erklärungen zur Magnum-Variante hat offenbar diverse Leute überfordert.
Update: In der Wikipedia haben sie ein paar Details, u.a. dass der auch eine 9mm dabei hatte und mit der zuerst schoss. Damit würde ich die Theorie mit dem Colt verwerfen wollen, dann war das wahrscheinlich eher eine normale Schwarzmarkt-Handfeuerwaffe und tatsächlich .45 ACP und die Geschichte mit dem Rückschlag und dem man muss Training haben, um sich nicht zu verletzten, die trifft auf die Pistolen nicht zu.
The Obama administration’s top Pentagon lawyer on Wednesday said that American citizens who join Al Qaeda can be targeted for killing and that courts should have no role in reviewing executive branch decisions about whether someone has met such criteria.
Klar, wo kämen wir da hin, wenn die Exekutive sich von Gerichten hinterfragen lassen müsste! Chaos! Anarchie!!1!“Belligerents who also happen to be U.S. citizens do not enjoy immunity where non-citizen belligerents are valid military objectives,” said Jeh C. Johnson, the Defense Department general counsel, in a speech at Yale Law School.
Oh, "Belligerents" ist das neue "Combatants"! Es ist sehr erleuchtend, sich auf Wikipedia über die genaue Wortbedeutung zu informieren:A belligerent is an individual, group, country or other entity which acts in a hostile manner, such as engaging in combat. Belligerent comes from Latin, literally meaning "to wage war". Unlike the colloquial use of belligerent to mean aggressive, its formal use does not necessarily imply that the belligerent country is an aggressor.
Mit anderen Worten: auch jemand, der sich selbst verteidigt, ist ein "Belligerent".
Da hat jetzt ein angeblicher Insider interne Dokumente geleakt, die sich wohl nach bisherigen Erkenntnissen echt anfühlen. Die Site, die die Dokumente hostet, ist gerade unter dem Traffic zusammengebrochen, aber die zitierten Teile sind schon hart genug.
Wer jetzt glaubt, hey, SOPA für richtungsweisend zu halten, so blöde kann nicht mal die CDU sein: Hier ist die Original-Presseerklärung. Ich zitiere:
US-Amerikanische SOPA-Gesetzgebung weist in die richtige Richtung(Danke, Manu)
Data centers in the Netherlands, Canada and Washington housing MegaUpload’s equipment were raided. In an apparent reference to the latter location, a source has just informed TorrentFreak that the FBI are currently detaining everyone at the ISP Cogent Communications’ headquarters in Washington DC, in connection with a Mega-related search warrant.
Cogent ist ein fetter Internet-Anbieter, die vor allem durch ihre sehr günstigen Preise aufgefallen sind immer. Deren Modell war, dass sie nach dem Dot-Com-Zusammenbruch den ganzen Insolvenzmassen das Routing-Equipment und die Leitungen abgekauft haben, und dann systematisch die anderen unterboten haben. Wikipedia hat ein paar Details zu denen. Das ist keine kleine Bude, will ich sagen, das ist einer der größten Carrier der Welt. Und bei denen soll das FBI bei einer Razzia erstmal das gesamte Personal im Hauptquartier festgehalten haben?! Zuzutrauen wäre den Trampel-Amis das ja, aber es wäre schon ein echt tiefer Griff ins Klo.Spannenderweise ist nach der Megaupload-Meldung erstmal der Cogent-Aktienkurs um 23% (!) eingebrochen.
Google hat ihr Logo zensiert und linkt hierauf. Die englische Wikipedia hat auch zugemacht. SOPA ist ja schon zu den Akten gelegt, aber das würde ich mal als Nebelkerze werten. Seit Schäuble diese unsägliche Testballonstrategie eingeführt hat, machen die ganzen Repressionsregimes auf der ganzen Welt das so. Kommen mit immer unerträglicheren Knebelgesetzen, und wenn es zu viel Widerstand gibt, dann wird es "auf Eis gelegt" und nächsten Monat unter anderem Namen nochmal versucht, und wenn das auch nicht klappt, dann macht man es halt über die EU oder irgendein internationales Abkommen.
Update: Die Reaktionen auf den Wikipedia-Blackout sind durchaus unterhaltsam.
Update: Oh da sind ja richtig viele Sites zensiert heute. Auch fark, reddit, imgur, die mozilla foundation, techcrunch, boingboing, wordpress.com, und sehr schön finde ich auch den Ansatz von xda-developers, die da Protest-Unterschriften sammeln und nach 50000 wieder online gehen wollen. 41k haben sie schon. EFF und die FSF sind natürlich auch am Start.
Twitter macht zwar nicht mit, aber das trending topic ist gerade #IfTheyShutDownTwitter. Die Bevölkerung hat das also schon mitgekriegt.
Ich würde da ja jetzt doller drauf rumkloppen, aber es war ja noch nie anders. Die betrachten es nicht als ihre Aufgabe, die Wahrheit zu verbreiten. Wir sind eine Zeitung, kein Lexikon! Ironischerweise erinnert das ein bisschen an Wikipedia. Die sind ja auch nicht an der Wahrheit interessiert, sondern nur an Dingen, für die es möglichst viele Quellen gibt.
Update: Ach SO ist das!
Sie erinnerte sich, dass die Polizei 1998 in Jena Uwe B., Uwe M. und Beate Z. wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens suchte. Die drei gehörten damals zum militant-neonazistischen "Thüringer Heimatschutz" (THZ).
Na und nun lest euch mal den Wikipedia-Artikel über deren ehemaligen Chef vor.
Am 12. Mai [2001] berichtete die „Thüringer Allgemeine” (TA), die Landesverfassungsschutzbehörde Thüringen führe den Neonazi Tino Brandt seit mehreren Jahren als Spitzel.
Mit anderen Worten: der war V-Mann. Der Verfassungsschutz hat also schonmal gelogen in dem Kontext.
Update: Ich vermute mal, dass da einfach kein Platz mehr war, nachdem Artikel wie dieser über das Hausrind Yvonne die Platten gefüllt haben.
Falls jemandem GTZ nichts sagt: Hier ist was Wikipedia zu denen sagt. Viel offizieller Bundesrepublik Deutschland wird es nicht.
Das muss man bei allem Meckern über Firmen, die es wagen, Diktatoren im Nahen Osten Unterdrückungstechnologie zu liefern, eben auch sehen: das ist offizielle Position unseres Landes, Regierungen dort zu helfen. Und so ergibt das auch plötzlich Sinn, dass Dirk "Bundeswehr" Niebel jetzt für "Entwicklungshilfe" zuständig ist. Inhaltlich ist das offensichtlich kein großer Sprung. (Danke, Christian)
"We're going to stop the riots - police obviously can't handle it," Stephen Lennon, leader of the far-right English Defense League, told The Associated Press. He warned that he couldn't guarantee there wouldn't be violent clashes with rioting youths.
Die wollen wohl so 1000 Mitglieder losschicken. Breivik hatte in seinem Manifest die EDL als seine "Inspiration" erwähnt.Inhaltlich scheint das die UK-Version von PI-News zu sein. Ein bisschen weniger extrem vielleicht, immerhin setzen sie sich mit ihrer "das waren bestimmt Moslems!1!!"-Reaktion auf das Breivik-Massaker kritisch auseinander. Wer sich über die informieren will, kann z.B. bei der Wikipedia anfangen.
Update: Mir ist ja das Verfolgen dieses ganzen Kleinkriegs in der Wikipedia und bei Wikimedia zu anstrengend, aber Markus Kompa hat ein paar Einblicke, was da jetzt eigentlich gerade genau passiert und wie da die Konstellationen sind. Achtung: verbrannte Erde. Man könnte sogar von nuklearem Winter reden.
Zugleich zeigt mir die Reaktion von Community und Vereinsmitgliedern in der Wikipedia auf die Situation beim Community-Projektbudget, dass dem Vorstand in seiner jetzigen Konstellation nicht nur kein Vertrauen entgegengebracht wird. Nein, uns allen wird nur noch mit Missgunst, Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet und das mit jedem Mal, mit dem wir uns äußern.
Update: Im Twitter ist dieses PDF bei Dropbox aufgetaucht, und dieses Dossier dazu (beides PDF, aber immerhin nicht bei Google+).
Hier ist der Löschantrag und hier ist der Bereich des Antragstellers. Die fetten pseudolegalistischen Disclaimer oben sagen mir persönlich ja schon alles, was ich über den Mann wissen muss.
Update: Au weih, das nimmt kein gutes Ende (mailte mir gerade jemand)
Dazu zählen: Google, BBC, Facebook, eBay, Amazon und die Seite des türkischen Menschenrechtsvereins. Sie sind einfach nicht mehr erreichbar.Und sie filtern auch partielle Sites, z.B. bei der englischsprachigen Wikipedia die Seite zu "Kurdish People". Und natürlich die üblichen Verdächtigen, die man von einem repressiven, rückständigen, religiös motivierten Regime erwarten würde: Bademoden, Schwulen+Lesben-Vereine, sowas halt.
Eine Lektion, die ich für uns daran besonders wichtig finde: es gibt ein Sperrgesetz. Das sagt, was gesperrt werden soll. Und sie sperren einfach mehr.
Denn sobald es so eine Infrastruktur gibt, wird sie missbraucht werden. Genau wie der CCC auch für Deutschland vorausgesagt hatte.
Update: Martin weist gerade per Mail darauf hin, dass die Wahlen am 12.6.2011 stattfinden. Falls sich jemand fragte, wieso die Privathaushalte erst ab Ende August dran glauben müssen.
Und wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr euch zuende amüsieren, dass die BND-Leute mit Ford Tourneos rumgurken.
Wird der Behälter genügend gekühlt, kann sich zwischen der Schmelze und der Reaktorwand eine Kruste bilden. Die Schicht aus geschmolzenem Stahl oben auf dem Oxid erzeugt eine Zone mit erhöhter Wärmeleitung zur Reaktorwand. Dieser Zustand, der als "Heißmesser" ("heat knife") bezeichnet wird, erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass an der Seitenwand des Reaktordruckbehälters eine lokale Erweichung stattfindet und daraufhin Corium austritt.Es gibt da sogar einen Namen für!
Außerdem dieser Teil von Three Mile Island:
Die Masse erwies sich als homogen und bestand vor allem aus geschmolzenem Kernbrennstoff und Brennelementhülsen. An Elementen enthalten waren in Massenanteilen etwa 70 % Uran, 13,75 % Zirconium und 13 % Sauerstoff.Für mein Verständnis spannend ist a) homogen, also nicht hier mal nen Klumpen Uran und da mal nen Klumpen Zirconium, und b) kein Plutonium. In anderen Proben haben sie auch Reste von Materialien aus den Steuerstäben gefunden.
Und dann hier noch ein spannender Teil von Tschernobyl:
Da das Material gefährlich radioaktiv und hart und fest war, und da ferngesteuerte Systeme wegen der hohen Strahlung, die die Elektronik beeinträchtigte, nicht verwendet werden konnten, wurde mit einer AK-47 darauf geschossen, um Stücke zur Analyse davon abzutrennen.Bei Tschernobyl ist das eine sehr heterogene Sache, an der man rückblickend die verschiedenen zeitlichen Phasen und Reaktionen nachvollziehen kann.
Auch die deutsche Fachzeitschrift Atomwirtschaft schrieb im Dezember 1983: "Die Verlässlichkeit von Tschernobyl ist sehr hoch".
Oh und einen habe ich noch. Vom September 2010. Deutschland. "Sicherheitsstandards sollen gesenkt werden".
Angeblich plant die Koalition eine deutliche Absenkung des Sicherheitsniveaus für Atomkraftwerke. Nachrüstungen würden aufgeschoben, das Klagerecht für Bürger eingeschränkt. Das Umweltministerium dementiert.Wozu auch Sicherheitsmaßnahmen, unsere Kraftwerke sind schließlich per Definition sicher. Sonst hätte die Merkel sie ja abgeschaltet, um nicht ihren Amtseid zu verletzten!
Update: Auch der Bundesfinanzhof bezieht sich auf Wikipedia (bei Nummer 13).
Erst im Jahr 1999 wurde entdeckt, dass der AVR-Bodenreflektor, auf dem der Kugelhaufen ruht, im Betrieb zerbrochen war und dass sich einige hundert Brennelemente im gebildeten Riss verklemmt haben. Die Brennelemente konnten großenteils nicht entfernt werden.Oh und wo wir gerade bei Atomenergiehumor waren: der Störfall-Teil zum DDR-AKW Greifswald fängt so an:
Am 7. Dezember 1975 wollte ein Elektriker seinem Lehrling zeigen, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt.*schenkelklopf*
Update: Hier hat jemand noch andere solche Wikipedia-Fundstellen rausgesucht, leider jeweils ohne Link. Ein besonders schöner (von Biblis):
März 1994: brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkühlmittelpumpe, weil es aufgrund eines bei Wartungsarbeiten in der Pumpe vergessenen Meißels zu einem Kurzschluss gekommen war
According to Gyorgy, who invoked the Freedom of Information Act to gain access to the relevant Central Intelligence Agency (CIA) files, the CIA knew of the 1957 Mayak accident all along, but kept it secret to prevent adverse consequences for the fledgling American nuclear industry.
Update: Weil jetzt hier gefühlte 13 Milliarden Mails darauf hinweisen, dass die deutschsprachige Wikipedia doch was zu dem Kyshtym-Unfall hat: hab ich nicht gefunden. Und wisst ihr, warum nicht? Weil die deutschen Wikinger den krankhaften Drang haben, Artikel in anderen Lemmas wegzusortieren. Und nicht nur ich finde das dann nicht mehr, sondern wenn ihr in der englischen Wikipedia mal auf den linken Rand achtet, da gibt es eine Funktion mit Links auf die Versionen in den anderssprachigen Wikipedias. Und da ist kein Link auf das deutsche Lemma. Weil es das nicht gibt. Dieses Wegsortieren ist Sabotage am Projekt und ich werde das weiterbashen, bis das aufhört.
Update: Inzwischen gibt es doch einen Artikel in der de-Wikipedia.
The amount of radiation reached around 1,000 times the normal level in the control room of the No. 1 reactor of the Fukushima No. 1 plant, the Nuclear and Industrial Safety Agency said.
Ich hoffe mal, dass das ein Übersetzungsfehler von denen ist, denn der Kontrollraum ist nicht Teil des Kreislaufes des radioaktiven Gases. Wenn da ein hohes Radioaktivitätsniveau herrscht, dann haben die da deutlich größere Probleme als es bisher aussah.Bei der AFP liest sich das sogar schon so, als gäbe es da eine Kernschmelze in dem einen Reaktor. Bei nikkei.com heißt es, die Brennstäbe ragten 1,5 Meter aus dem Wasser. Klingt übel aber ist laut des Wikipedia-Artikels ein Designfeature dieser Art von Reaktor, dass das noch kompensierbar ist, wenn man Wasser nachkippt, und genau das tun sie.
In den anderen Kraftwerksblöcken von Fukushima hieß es bisher, die seien OK, nur zwei seien problematisch, aber jetzt heißt es, sie hätten bei vieren Dampf rausgelassen.
Die Atombehörde hat eine Pressekonferenz einberufen. Dort haben sie gesagt, dass sie Cäsium- und Jodwerte gemessen haben, die darauf hindeuten, dass einige der Brennstäbe zu schmelzen begonnen haben.
Der Betreiber dieses AKWs hat in der Vergangenheit nicht gerade durch Kompetenz überzeugt. Ihr erinnert euch vielleicht an den letzten großen Atomskandal aus Japan, 2002, das waren auch die.
Und dann gibt es da noch diesen sehr gruseligen Reuters-Artikel, die sich offenbar eher mehr Sorgen machen als die anderen.
Wenn man sich in der Wikipedia den Artikel über Siedewasserreaktoren durchliest, klingt das eignetlich alles nicht so übel, geradezu selbst-reparierend.
Dieses folgt dem sogenannten fail-safe-Prinzip - beim Ausfall z. B. der Energieversorgung läuft die Schnellabschaltung durch in Drucktanks gespeicherte Energie selbsttätig ab. Bei einem unterstellten Ausfall der Steuerung der Steuerelemente kann die Kernreaktion auch durch Borsäureeinspeisung unterbrochen werden (sogenanntes Vergiftungssystem).Das war hier nicht nötig, die Schnellabschaltung hat funktioniert. Laut der Presseerklärungsseite des Betreibers sind die Reaktoren subkritisch, d.h. keine stabile Kettenreaktion, da muss nur noch die Nachzerfallswärme abgeführt werden. Laut Wikipedia geht das fast von alleine, weil man mit dem ausströhmenden Dampf eine kleine Turbine antreiben kann, die dann Energie generiert.
Ich bin kein Atomenergiephysiker, aber mein Verständnis bisher ist, dass wenn die Brennstäbe subkritisch sind, ein Super-GAU schonmal nicht mehr stattfindet. Was da halt passieren kann, ist dass die Lage ein bisschen ungemütlich wird, womöglich noch mehr radioaktiver Dampf rausgelassen werden muss, aber im Grunde ist die Frage nicht mehr, ob das Teil schmilzt und den Japanern um die Ohren fliegt, sondern ob der Reaktor zu Schaden kommt. D.h. die Frage ist eher "wird das ein teures Aufräumen oder können wir nächste Woche wieder Strom erzeugen damit". Vielleicht will mich ja jemand korrigieren, der da mehr von versteht.
Also versteht mich nicht falsch, das ist unschön, wenn da Radioaktivität austritt, aber das ist nicht so als ob Japan dann unbewohnbar würde. Immerhin, die Regierung hat wohl Jodpillen ausgeteilt. Ich bin überhaupt beeindruckt, wie gut die Japaner auf sowas vorbereitet sind. Deren Krisenmanagement wirkt ja mehr als professionell (abgesehen von dem Detail mit "wir konnten unseren Dieselgenerator nicht anschließen, weil wir das richtige Kabel nicht dabei hatten").
Es gibt da übrigens auch ein schönes Blog zu Atomfragen, wo sie natürlich auch die aktuelle Lage einschätzen.
Am 29. Januar 2011 rief er in einer von al-Jazeera ausgestrahlten Fernsehansprache den ägyptischen Staatspräsident Husni Mubarak auf, das Land zu verlassen.Am 18. Februar 2011 trat al-Qaradawi erstmals nach dreißig Jahren unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Kairo vor die Öffentlichkeit. Er leitete das Freitagsgebet und richtete die Freitagspredigt auf dem Taḥrīr-Platz an rund eine Million Zuhörer, die anschließend den Rücktritt aller Mitglieder der gestürzten Regierung mit folgendem Spruch forderten: „Ḥusnī ḫaraǧ mini l-qaṣr / leh aʿwānu(h) bi-yaḥkumū Maṣr“ (Ḥusnī verließ den Präsidenten)palast / warum herrschen seine Mitläufer über Ägypten.
Angesichts der Gewaltakte der libyischen Regierung gegen die Demonstranten im Aufstand in Libyen 2011 durch Einsatz der Streitkräfte und der Luftwaffe erließ al-Qaradawi im Fernsehsender Al Jazeera am 21. Februar 2011 offiziell eine Fatwa, in der er Offiziere und Soldaten zur Ermordung von Muammar al-Gaddafi aufrief.
Und wer sich jetzt denkt, hey, sowas wäre bei UNS NIE denkbar, dem seien die Wikipedia-Artikel zu Propaganda Due und Gladio empfohlen. Bei uns ist bisher der Unterschied, dass die ganzen "Terroristen" bereits geschnappt werden, bevor Menschen zu Tode kommen, um mal auf die Sauerländer und die Kofferbomber zu verweisen.
Nun, jetzt ist bekannt geworden, dass sein Vizepräsident dort der Geheimdienstchef ist. Ich hoffe mal, dass er damit nicht durchkommt. Der Polizei- und Geheimdienstapparat in Ägypten ist für seine Folterungen bekannt. Die gehören alle zugemacht und neu gegründet, nicht auch noch an der Regierung beteiligt. Wikipedia zu ihm.
Also, liebe Constanze: Glückwunsch und willkommen im Club! :-)
Die Gulli-Berichterstattung liest sich nicht gerade vertrauenserweckend.
Aus den Reihen der Nicht-Vereinsmitglieder in der Wikipedia wurde am gleichen Tage kritisiert, dass die mehrheitlich per Briefwahl vorliegenden Wahlunterlagen mindestens schon zu einem Teil vor der Veranstaltung geöffnet worden und die Umschläge mit den Stimmzetteln dabei herausgenommen worden seien.WTF?
Zu den weiteren Kritikpunkten zählte auch, dass einige Unterlagen, wie der Antragstext des Misstrauensvotum, zunächst überhaupt nicht mit der Einladung verschickt worden war.Das ist ja wie im Osten! Immerhin ist der Antrag, dass der Vorstand von Wikimedia sich ein Gehalt auszahlen wollte, gescheitert.
Update: Die erste halbwegs glaubwürdige Erklärung ist da: es handelte sich um die Eingangskontrolle mit Relevanzprüfung. :-)
Germany is swapping aircraft mostly pre-dating re- unification 20 years ago for two customized Airbus SAS A340 wide-bodies and a pair of smaller A319s fitted with first-class seats, a Defense Ministry spokesman said. The new fleet also includes four planes from the Global Express range described by Bombardier Inc. as the most luxurious corporate jets ever built.
Da weiß man doch, wofür man Steuern zahlt!Das ist bestimmt wie damals bei Bhagvan, wenn ihr euch an den erinnert. Von dem sagte man, er habe 365 Rolly-Royce Gefährte. Weil er so einen schlechten Rücken habe und den Komfort von Rolls-Royce Sitzen brauchte. Ich bin mir sicher, bei der Merkel gibt es eine ähnlich überzeugende Erklärung.
PS: Laut Wikipedia war das mit den 365 Rolls-Royce eine Urban Legend und er hatte nur 93. Na dann.
Oh und wer sich denkt, hey, mit den Grünen an der Regierung wäre das nicht passiert, der sieht sich getäuscht:
“New planes will be highly expensive, but this investment is completely warranted,” said the Green Party’s Winfried Hermann,who chairs the parliamentary transport committee. “It's almost embarrassing to see the heads of state of one of the world's richest economies flying around in such antiquated aircraft.”
Das Timing könnte übrigens besser kaum sein. Wir haben gerade Griechenland und Irland "überzeugt", ihre eigenen Regierungsjets komplett einzusparen. Wegen der Krise, wissenschon.
Yeah, actually, with all due respect, I think you should be following his example.*strike*
Update: boston.com hat ein Bild der Wumme (Teil dieser Bildserie)
Update: Der Wikipedia-Artikel ist auch recht erhellend, und insbesondere auch diese dort verlinkte Quelle, in der es heißt, sie hätten den schon nach Afghanistan verschickt, und nicht nur in dem Übungszentrum in Amerika.
Wow. Wir müssen mal unser Apple-Bashing hochfahren, das ist offensichtlich noch zu zurückhaltend. :-)
Update: Dafür hat jemand unseren Wikipedia-Eintrag gelöscht.
Update: Screenshot.
Bedingt durch die aktuellen Berichterstattungen in den Medien hinsichtlich Wikileaks, welches von einigen Kunden mit Wikipedia assoziiert wird, stelle ich gegenüber meiner Person ein geschäftsschädigendes, existenziell bedrohliches, Verhalten fest. Mit Hinblick auf die oben genannten Auswirkungen sehe ich mich leider gezwungen, mein Amt als Schatzmeister mit sofortiger Wirkung niederzulegen.(Danke, Markus)
SUBJECT: Lame Duck German Governor Kicked Upstairs as New Energy Commissioner in BrusselsSie sagen da: Oettinger ist eine lahme Ente (im Amt aber ohne Mehrheit) und wurde daher zur EU weggelobt. Messerscharf analysiert! Selbstverständlich ist das richtig, genau das ist da passiert.
1. (SBU) Chancellor Angela Merkel nominated Baden-Wuerttemberg (BW) Minister President Guenther Oettinger as EU Energy Commissioner primarily to remove an unloved lame duck from an important CDU bastion.
Exakt. "unloved" gefällt mir ja besonders schön. Der ungeliebte Oettinger ist da der CDU im Wege und wird daher aus dem Wege befördert.The move was not the promotion of a valued colleague as Merkel's allies sought to portray it.
Damit das keiner missversteht, erklären sie es nochmal im Detail. Nein, das war keine Beförderung, wie es die Merkel-Apologeten zu spinnen versuchten, sondern der wurde weggelobt, weil er da im Wege war.Rather, Oettinger's increasing loss of party support in BW compelled Merkel to push Oettinger out to protect her support base there.
Im Gegenteil, der war selbst in der eigenen Partei unbeliebt und Merkel musste ihn entsorgen, um die Parteibasis zu schützen.Und fürs Archiv beschreiben sie auch noch schnell den Oettinger:
Oettinger is noted for a lackluster public speaking style, and some commentators have asserted that Merkel, who has often stood out at EU meetings, wanted to appoint a German Commissioner who would not outshine her.
Er kann a) nicht reden und b) legt Merkel darauf Wert, dass da keiner in der EU platziert wird, der kompetenter aussieht als sie selber. Mit anderen Worten: Oettinger ist eine Pfeife.Der nächste Abschnitt ist besonders schön:
2. (SBU) Germany has a time-honored tradition of sending unwanted politicians to the EU Commission, although departing SPD EU Industry Commissioner Guenter Verheugen proved his worth during his tenure.
Es ist Tradition in Deutschland, die Flaschen und Pfeifen bei der EU zwischenzulagern. Sagen sie da. Wun-der-bar. Sag ich ja schon seit Jahren :-)Mit ein bisschen Erstaunen sagen sie dann noch, der Verheugen sei nicht ganz so furchtbar wie erwartet gewesen. Naja. Darüber kann man streiten. *hust*
In addition to being a poor public speaker, he has a tendency to put his foot in his mouth.
Nicht nur kann er nicht reden, manchmal leistet er sich veritable Bockschüsse, sagen sie da. Dann verweisen sie auf die Filbinger-Rede, die es ja sogar bis zu Oettingers Wikipedia-Artikel geschafft hat.Ich spare mir mal den Rest jetzt, aber ich muss sagen: erstklassiger Kommentardienst. Wirklich! Vor allem decken sich deren Einschätzungen auffallend mit meinen Ansagen zur Lage der Nation :-)
Will sagen: das sollten die mal frei ins Internet stellen immer, da könnte ich mir viel Arbeit sparen. Alleine für Sätze wie diesen hier:
His background in energy appears limited to public support for nuclear power and the extension of power plant operating licenses.
Da würde ich sogar Geld für ein Abo ausgeben!Ich habe hier sogar schon Mails gekriegt, dass sich das wie eine englische Übersetzung von meinem Blog liest. Soweit würde ich jetzt nicht gehen *hust*, aber die Faktenbasis überlappt in der Tat auffallend stark.
Update: Oh und guckt euch mal deren Analyse zu De Maiziere an. Und vergleicht das mal damit, was bei uns in der Presse stand. Mehr Inhalt, weniger Text, kein Bullshit.
Update: Eine Sache muss ich ja doch erwähnen. Das ehemalige Nachrichtenmagazin hatte sich beim letzten Wikileaks-Fall noch von mir anpupen lassen müssen. Und dieses Mal haben sie da … ein Video, wie man das zu lesen hat. Das war letztes Mal einer meiner zentralen Kritikpunkte. Gut, das Video ist jetzt kein Reißer, aber sie haben sich da offensichtlich am Guardian orientiert, den ich letztes Mal als Vorbild gelobt hatte. Und daher, bei allem gerechtfertigten Gebashe: Respekt, Spiegel. Das reißt euch nicht raus, immerhin sehe ich da immer noch kein Archiv zum Rumklicken in den Depeschen, aber es zeigt, dass ihr partiell lernfähig seid. Insbesondere ist mir unbegreiflich, wie die auf nytimes.com, guardian.co.uk, lemonde.fr und elpais.com verlinken können, aber nicht auf cablegate.wikileaks.org.
Update: Und nach dem Lob geht jetzt das Gebashe wieder los: Spiegel und Guardian im direkten Vergleich zum selben Memo. Hmm, wo fühlt man sich da besser informiert?
Im Übrigen, zu dem üblichen Bild von "der Norden sind die Bösen und die im Süden sind die Guten": Frau in Südkorea wegen Besitzes von Instrumentalmusik aus dem Norden verurteilt. Vier Jahre Haft. Begründung: die Musik sei eine Verherrlichung des Nordens und begünstigt den Feind.
Zur Bewertung der Situation dort empfiehlt sich auch Wikipedia, denn es stellt sich raus, dass die Grenzführung in der Gegend strittig ist.
The Northern Limit Line is considered by South Korea as the sea boundary between itself and North Korea, while North Korea disagrees and states that the boundary is farther south. North Korean fishing vessels often wander into the area and are frequently chased away by South Korean patrol vessels. Occasionally a North Korean patrol tries to enforce its southern claim by traversing the limit line. In 2002 one such incursion turned into a naval battle along the limit line.
Unabhängig davon, wie man das mit der Grenzführung sieht, finde ich es schon bemerkenswert, wenn Südkorea die Fischerboote seiner verhungernden Brüder im Norden verjagt. Es ist ja nicht so, als könnten die Südkoreaner sich nicht auch anders ernähren.
Lustigerweise sieht man das auch in der flämischen Wikipedia ein bisschen: Der Artikel zu 1839 sagt, König Willem I hat die Unabhängigkeit des Königreichs Belgien anerkannt, und der Artikel zu Belgien sagt, es sei seit 1830 unabhängig.
Ich finde solche Diskrepanzen im Geschichtsunterricht in verschiedenen Ländern ja ohnehin sehr spannend. In Belgien wird im Geschichtsunterricht auch lang und breit erzählt, wie die heroischen Belgischen Armeen im 2. Weltkrieg die deutschen Truppen für 18 Tage aufgehalten haben. Bei uns ist Belgien auf dem Weg nach Frankreich eher so eine Randnotiz im Geschichtsunterricht. "Jaja, durch Holland und Belgien mussten wir auch durch". :-)
Wer sich ein Bild von den Heldenhaftigkeit des Belgischen Widerstandes machen will: es gibt einen Wikipedia-Artikel u.a. über die belgische Verteidigungsstrategien.
Dem Bericht zufolge teilt die größte deutsche Sparkasse ihre Kunden in sieben Typen ein: "Bewahrer", "Hedonisten", "Abenteurer", "Genießer", "Performer", "Tolerante" und "Disziplinierte".[…]
Für den Genießer sei eine "weiche Wortwahl wichtig, um Phantasie und Genuss ins Spiel zu bringen", soll in den Papieren stehen. Beim Bewahrer solle man "Ängste aufbauen" und beim Performer argumentieren: "Die Basis des Fonds sind die besten Unternehmen der Welt. Das bieten wir nur unseren Top-Kunden an."
Update: Wikipedia hat zu der Klassifizierung auch was, das ist keine Idee der Haspa sondern eine ältere Sache, wobei die Kategorien da subtil anders sind, aber auch sehr apart, besonders "DDR-Nostalgiker", "Konsum-Materialisten" und "Postmaterielle".
Da die Sicherheit und der Datenschutz bei uns einen sehr hohen Stellenwert haben, bitten wir Sie um Verständnis dafür, dass wir keine genauen Angaben zu unseren Sicherheitssystemen machen (Security through obscurity: http://de.wikipedia.org/wiki/Security_through_obscurity). Darüber hinaus ist es nicht möglich, externe Zertifikate in das E-POSTBRIEF Portal einzubinden.Aha. Doch so gut, dass wir nicht darüber reden können. Das entspricht ja mal wieder allen Vorurteilen bis ins Detail.
Update: Jemand hat die Post bei der Security-by-Obscurity Wikipedia-Seite eingetragen. Mwahahahaha
Update: Wird noch besser, eine IP von der "Deutsche Post AG" (160.57.144.11) versucht gerade, den Abschnitt wieder zu löschen. Popcorn!!! (Danke, Stefan)
Wir fordern die Westberliner Polizei [*geht im Gejohle unter*] energische Maßnahmen zu ergreifen, zur sofortigen Einstellung des Beschießens des Hoheitsgebiets über die Grenzsicherungsanlagen [*Applaus der Besetzer*]. Sie gefährden mit ihren Handlungen Leben und Gesundheit der Angehörigen der Grenztruppen [Zwischenruf: "und was ist mit uns? Du Dummkopf!"], der Bevölkerung des grenzüberschreitenden Diplomatenverkehrs im Bereich der Friedrich-/ZimmerstraßeDen Hintergrund dieser Aktion kann man sich auch bei der Wikipedia durchlesen, letzter Absatz in dem Abschnitt. Ich zitiere den mal vollständig, weil das so bizarr ist:
Am Morgen des 1. Juli 1988 wurde das Lenné-Dreieck von mehreren Hundertschaften der West-Berliner Polizei geräumt. 182 der Besetzer kletterten als Mauerspringer über Barrikaden an der Mauer nach Ost-Berlin. Im Todesstreifen standen Lastwagen bereit, die die flüchtigen Besetzer aufnahmen. Die Besetzer wurden in eine Betriebskantine in Ost-Berlin gebracht, wo ihnen ein Frühstück serviert wurde. Anschließend verließen sie in kleineren Gruppen die DDR über reguläre Grenzübergänge. Im Vorfeld der „Fluchtaktion“ hatten Vertreter der Demonstranten Kontakt zum MfS aufgenommen, das sich auf den Übertritt vorbereitete, ohne ihn aktiv zu unterstützen.
Und die Briten? Überlegt mal, WIE doll die mit dem Rücken an der Wand stehen müssen, dass die das überhaupt in Erwägung ziehen, auch nur intern! Au weia!!
Was bin ich froh, dass Deutschland keine eigenen Atomwaffen hat. Da will ich gar nicht drüber nachdenken müssen, dass Schwarz-Geld die aus Filzgründen ein paar alten Parteifreunden zur Wartung übergibt, eine Hand wäscht die andere und so. *grusel*
Update: Stimmt nicht, die sind nicht alle an der Grenze. Wikipedia hat eine Landkarte. Der Standort Chooz ist allerdings echt allerliebst gewählt, oder?
Nun, wir reden hier von RTL 2, da gehört nicht viel Phantasie dazu, um sich vorzustellen, WIE schlimm das sein wird. Wenn ich das widerliche Grinsen auf dem Pressefoto schon sehe, könnte ich kotzen gehen. Oh Graus, was für eine apokalyptische Vorstellung alleine die Androhung dieser Sendung schon ist. *göbel*
Am 2. April 2009 unterzeichneten Ministerpräsident Oettinger, Bundesverkehrsminister Tiefensee und DB-Vorstandsmitglied Garber schließlich die Finanzierungsvereinbarungen.… dann passt mal wieder alles wir Arsch auf Eimer. (Danke, Frank)
Update: Zu dem Gründer von Kritische Polizisten gibt es auch einen spannenden Wikipediaeintrag. Was da alleine an erstunkenen und erlogenen Verfahren gegen ihn steht, da wird einem ganz anders. In einem kämpft er immer noch darum, rehabilitiert zu werden. Toller Rechtsstaat, in dem wir da wohnen.
(5) Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, Mittel zur Bekämpfung von Unruhen nicht als Mittel der Kriegführung einzusetzen.Anders ausgedrückt: was die da gerade in Stuttgart gegen die Demonstranten einsetzen, das wäre der Bundeswehr im Kriegseinsatz untersagt.[…]
7. "Mittel zur Bekämpfung von Unruhen" bedeutet
jede nicht in einer der Liste genannte Chemikalie, die bei Menschen spontan sensorische Irritationen oder handlungsunfähig machende Wirkungen hervorrufen kann, welche innerhalb kurzer Zeit nach Beendigung der Exposition verschwinden.
Im Übrigen sei auch der CS-Gas-Artikel in der englischsprachigen Wikipedia empfohlen, insbesondere der "Toxicity"-Absatz.
Und Markus erklärt da auch nochmal den Punkt mit den Spendeneinnahmen und wieso Wikimedia das Deutsche Spendensiegel nicht mal beantragt hat, und was der Deal zwischen der amerikanischen Wikimedia Foundation und Wikimedia Deutschland ist (ich hatte das ja auch schon mal kurz angesprochen und als Franchise-Unternehmen bezeichnet).
Die spannenste Neuerung ist die Gründung einer gGmbH. Über die können dann die Spendengelder an die US-Foundation überwiesen werden. Und ich will das nicht grundsätzlich madig reden, denn dort besteht immerhin eine gewisse Restchance, dass das Geld in die Wikipedia fließt.
Wenn das der Führer Schily wüsste!! (Danke, Timo)
Jetzt ist glaube ich auch eine gute Gelegenheit, auf das vt220-Stylesheet hinzuweisen, das hier seit einer Weile rumfliegt. Ich hatte das mal gemacht, weil ich die Font im Internet gefunden hatte. Die ist wohl aus den ROMs extrahiert. Ich hatte den Typen angemailt, wie denn der Lizenzstatus ist und nie eine Antwort gekriegt. Wahrscheinlich weiß er es selber nicht, wenn das wirklich aus den DEC ROMs kommt. Ich glaube das kam von hier.
Nicht besonders nach Arbeit, eher nach Wordpress sieht diese Einsendung aus. Ansonsten gibt es für Arbeitssimulation natürlich auch noch das gute alte Wikipedia-Stylesheet.
Update: Noch mehr:
Mir ist erstmal eine Sache aufgefallen, und zwar in diesem Report auf Seite 11. Da geht es um die Bürgschaften. Die laufen unter dem Posten "Issue of SoFFin-guaranteed bearer bonds".
Bearer Bonds kenne ich nur aus Kriminalfilmen, weil es keinen Papierkram gibt, der den Besitz festhält, das ist wie Bargeld. Wenn ich mal Wikipedia zitieren darf an der Stelle:
Bearer bonds have historically been the financial instrument of choice for money launderers, tax evaders, and those just generally trying to conceal business transactions. In response, new issuances of bearer bonds were banned in the United States in 1982.
Na das passt ja mal wieder wie Arsch auf Eimer.Aber gucken wir mal weiter. Die Jahnke-Tabelle weist eine ungewöhnliche Häufung von Redwood Grove International $foo und RGI $bar auf, wenn man die Co-Invest-Associates unter der selben Anschrift auf Grand Cayman dazurechnet, haben die 49% der Stimmen. Da stellt sich ja schon die Frage, wer das eigentlich ist. Wenn man denen hinterhergoogelt, findet man heraus, dass das ein Immobilienfonds ist. Gucken wir doch mal weiter. Das ist nur einer der Namen, unter denen Grove International Partners in HRE investiert hat, da kommt auch noch Learmonth aus Luxemburg mit einem 7% Anteil dazu. Insgesamt kommt man da auf 9 Anteile zu 7%. Das sind 64%, die Mehrheit der HRE! OK, das wird ja immer spannender. Wer ist das also?
Achtung, hinsetzen:
The firm was formerly known as Soros Real Estate Partners. Mr. George Soros founded Grove Capital in 1999.
George Soros besaß 2008 64% der Anteile von der HRE. Das ist jetzt leider nicht ganz so eine großartige Verschwörungsgeschichte, wie ich gehofft hatte, weil sie das alles im Mai 2009 verkauft haben. Im April gab es nämlich die Verstaatlichung. Kurz gesagt: wir haben den Hartz IV Opfern das Geld gekürzt, damit sich George Soros an seinen Spekulationen eine goldene Nase verdienen konnte.Falls es jemand vergessen hat, hier nochmal fürs Archiv: George Soros hat 1992 gegen das britische Pfund spekuliert und gewonnen. George Soros hat dabei 1,1 Milliarden Dollar Gewinn gemacht, und die Briten 3,4 Milliarden Pfund Verlust. Money Quote über Soros:
The Times of Monday, October 26, 1992, quoted Soros as saying: "Our total position by Black Wednesday had to be worth almost $10 billion. We planned to sell more than that. In fact, when Norman Lamont said just before the devaluation that he would borrow nearly $15 billion to defend sterling, we were amused because that was about how much we wanted to sell."
Vielen Dank an Patrick für den Hinweis mit der Soros-Connection.
Mein Stand der Dinge ist: Gaby hat die Akten freigeklagt, und da haben sie schnell eine neue Sperrerklärung erlassen. Die Dokumente, die sie dann gekriegt hat, waren zum Großteil geschwärzt. Und als wenn das nicht schon Beleidigung und Frechheit genug ist, wollten sie zusätzlich von ihr auch noch eine Geheimhaltungserklärung unterschrieben haben! Und sie haben die Sachen, die sie ihr gezeigt haben, als "Verschlusssache - nur für den Dienstgebrauch" gekennzeichnet. Das heißt, dass sie die nicht kopieren darf, nur einsehen.
So scheißt unser Staat auf seine eigenen Gesetze.
Immerhin, zwei Sachen geben sie jetzt zu:
Definitive Kenntniserlangung des Bundesnachrichtendienstes von dem Aufenthalt Eichmanns in Argentinien seit 1958. Hierzu gehören auch die Akten, die belegen, dass die Adenauer-Regierung dezidiert nicht an der Verhaftung und Auslieferung von Eichmann (und seiner Verurteilung in Deutschland) interessiert war.Für den ersten Teil vergleiche man mal mit Wikipedia:
Im Jahr 1960 wurde er von israelischen Agenten in Argentinien entführt und anschließend nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde.Die englische Wikipedia verweist noch auf diese Shin Bet Webseite als Quelle für die Aussage:
In 1959, the Mossad received information stating that Eichmann was living in Buenos Aires under the name Ricardo Clement.
Ihr seht schon, das passt alles hinten und vorne nicht. Bei Gaby Weber gibt es einen kurzen Text dazu. Ich hoffe ja, dass sie auch mal beispielhaft ein paar der geschwärzten Seiten hochläd, damit man sehen kann, was für eine Farce das ist.Oh übrigens, falls jemand auf die Begründung scharf war, warum sie die Akten weiter schwärzen:
It [das Bundeskanzleramt] expressed concern that because the information had been received in confidence from other intelligence agencies, to make it public would discredit the BND.BWAHAHAHAHAHAHA, das ist ja grotesk!
Und soll ich euch was sagen? Belgien geht es nicht schlechter. Im Gegenteil. Die hatten keine großen Skandale mehr, keine Internetzensur, kein Three Strikes, nirgendwo hat sich die Lage verschlimmert (wie in allen Nachbarländern). Die hatten auch eine Wirtschaftskrise, wo ihnen ihre größte Bank geplatzt ist, aber das haben sie auch ohne Regierung überlebt. Ich glaube langsam, das belgische Modell ist das beste, was man sich wünschen kann. Mein Ideal für die nächste Wahl ist daher, dass keine Regierung zustandekommt und die sich jahrelang rumzanken und dann wenigstens nichts mehr noch schlimmer wird.
In den Niederlanden haben sie über eine von Wilders (dem Anti-Moslem-Neonazi) geduldete Minderheitenregierung nachgedacht. Selbst wenn das zustandegekommen wäre, wäre das ein handlungsunfähiges erstarrtes Gebilde geworden.
Update: Wilders ist nicht bloß ein stumpfer Nazi, sondern der vertritt abgesehen von seiner Anti-Moslem-Agenda auch liberale Standpunkte wie Schwulenehe oder pro Abtreibung. So einfache Schablonen wie früher sind das nicht mehr. Wilders ist auch nicht gänzlich gegen Einwanderer, er hat eine Ungarin geheiratet. Übrigens: Belgiens Interims-Regierungschef hat gerade bekanntgegeben, dass er zurück zu seinem Job als Parteichef gehen will. Damit gibt es wohl nochmal Neuwahlen dann.
Update: Christian (von Mogis) stellt gerade per Mail richtig, dass Belgien DOCH Internetzensur hat. Wikipedia stimmt ihm zu.
The stand-off came as the bank's third-biggest shareholder, Mahmoud Karzai – the elder brother of President Hamid Karzai – called for a US bailout of the stricken bank.
Ich dachte ja erst, das sei der hier, aber ist er nicht. Der CIA-Drogendealer heißt Ahmen Wali, der Banker heißt Mahmoud Karzai. Die haben ja echt alle Abteilungen der organisierten Kriminalität abgedeckt da :-)Übrigens, wenn man dem mal hinterhergoogelt, findet man heraus, dass der vor zehn Jahren noch Restaurants in den USA betrieben hat.
Mahmoud Karzai has major interests in the country's only cement factory, its dominant bank, its most ambitious real-estate development, its only Toyota distributorship and four coal mines.
Oh und die Handelskammer leitet er auch noch. Wenn das kein goldenes Händchen ist! Wo wohl das Geld dafür hergekommen ist? Jedenfalls hat das nicht mit seiner Familie zu tun, findet er.Hier ist Wikipedia zu Hamid Karzai, ich zitiere mal:
Karzai has six brothers, including Mahmoud Karzai and Quayum Karzai, who are both Afghan American restaurant owners in the Baltimore–Washington Metropolitan Area of the United States, as well as Ahmed Wali Karzai who is the representative for the southern Afghanistan region. Quayum is also the founder of the Afghans for a Civil Society in Maryland. Karzai has one sister, Fauzia Karzai, who is the manager of Helmand restaurant in Cambridge, Massachusetts.
Vor meinem geistigen Auge ergibt sich folgende Situation:Hey George, Dick hier!Du, pass mal auf. Wir marschieren doch nächsten Monat in Afghanistan ein. Wir brauchen da mal einen Präsidenten. Kennst du da jemanden? Was ist denn mit dem Restaurant, wo wir neulich waren? Der spricht wenigstens gut Englisch! Und der macht doch auch einen geschäftstüchtigen und verlässlichen Eindruck, oder? Na siehst du. Den nehmen wir!
Update: Die Wikipedia-Helden haben den Artikel gelöscht. Wunderbar! Dann halt neue Rechtschreibung. Immer schön professionell bleiben, liebe Wikinker!
Wer mal hören will, wie sowas klingt, dem empfehle ich diese großartige Aufnahme, die klingt wie ein alter Hollywood-Mainframe mit Floppylaufwerk, das man mal ölen sollte :-)
Oh und wenn euch Nummernstationen nicht sagen und ihr noch nichts vorhabt am Wochenende, dann klickt euch da mal in Ruhe durchs Internet. Das ist ein wunderbares Thema für laue Sommernächte!
Übrigens betreiben die Russen noch andere spannende "Sender" wie den "russischen Waldspecht", der Teil von deren weitweiten Raketenabschusserkennung war. Der steht so nahe bei Tschernobyl, dass manche sagen, Tschernobyl sei überhaupt nur gebaut worden, um dieses Gerät mit Energie zu versorgen. Ich bloggte da schon früher drüber. Als die Station im Juni zu Senden aufhörte, haben sich ein paar echt hartkernige Verschwörungstheoretiker die Hosen von innen verunreinigt, weil das ja ein Indiz für eine Art Toter-Mann-System hätte sein können und jetzt die russischen Atomraketen kommen!1!!
Insofern habe ich für mich entschieden, dass das beste Vorgehen ist, die ganzen Leute da aus der Ferne dabei zu beobachten, wie sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen. Irgendwann sind nur noch noch eine Handvoll übrig, und die sind vom langen Krieg entkräftet, und dann können wir verhandeln. Vorher bringt das nichts.
Ich habe mir ja neulich erklären lassen, wie das Modell der US-Wikimedia-Foundation funktioniert. Das ist ein Franchise-Unternehmen wie McDonald's. Da geht es nicht ums Weltwissen, sondern um die Vermarktung der Logo-Rechte. Die deutsche Wikimedia hat kürzlich seinen Status als Chapter der Wikimedia-Foundation verloren. Das ist halt ein Vertrag, der irgendwann ausläuft, und dann muss einer neuer gemacht werden. Der alte ist wohl Ende letzten Jahres ausgelaufen, der neue wird demnächst unterschrieben. Bei der Gelegenheit habe ich mal recherchiert, ob es eine Option wäre, sich einfach statt derer als deutsches Chapter anzumelden. Und wenn es den Amis ums Weltwissen ginge, wäre das auch eine Option gewesen, aber so war das nicht.
Daher ist aus meiner Sicht klar: die müssen alle weg. Das einzige richtige, was die je getan haben, ist die freie Lizenz für die Inhalte. Das ist gut, weil es die Welt vor dem schützt, was dieser Laden heute geworden ist. So haben wir die Option, das einfach auszusitzen, bis die "Community" an Altersschwäche verstorben sind. Und auch wenn die da 3/4 ihrer Artikel löschen, haben wir immer noch ein Backup und können das wiederherstellen.
Now two Israeli groups seeking to gain the upper hand in the online debate have launched a course in "Zionist editing" for Wikipedia, the online reference site.
Also, bald gilt mehr denn je: nicht alles glauben, was im Internet steht.
Ich versuche das mal zusammenzufassen, wobei ich da kein Insider und auch kein Vorantreiber bin, sondern das nur aus der Ferne beobachte. Es geht im Wesentlichen darum, dass man bei der indirekten Demokratie das Problem hat, dass die Kandidaten vor der Wahl A versprechen, und dann nach der Wahl B machen, und man sie bis zur nächsten Wahl nicht bestrafen und ihnen nicht das Mandat wegnehmen kann. Bei Liquid Democracy kann man einen Delegierten benennen, aber nicht insgesamt sondern pro Thema. Und, noch wichtiger: man kann jederzeit die Delegation zurücknehmen, wenn der Proxy plötzlich seine Wahlversprechen bricht.
Am Ende wird die indirekte Demokratie zurückgeführt auf eine direkte Demokratie, bei der man nicht bei den "weniger wichtigen Themen" Kompromisse eingehen muss, um seine wichtigen Themen gut repräsentiert zu bekommen, und Proxies werden tatsächlich darauf reduziert, Proxy zu sein, also in meinem Namen abzustimmen, die können sich da z.B. nicht einfach die Diäten hochsetzen, ohne dass tatsächlich die Bevölkerung ihnen das Mandat dazu gegeben hat.
Der Nachteil ist, dass es für den einzelnen Bürger mehr Aufwand ist, wenn er tatsächlich einen Vorteil daraus ziehen will. Der Vorteil ist, dass der einzelne Bürger tatsächlich nuanciert seine Positionen vertreten wissen kann.
Kurz gesagt: das ist ein revolutionäres Wahlkonzept, eine große Bedrohung für das korrupte verkrustete Lobbyistensystem, das wir im Moment haben. Und, das will ich hier mal zu Protokoll geben, viel wichtiger als alle anderen, inhaltlichen Punkte der Piratenpartei. Wenn wir das Niveau von Demokratie eingeführt kriegen in Deutschland, dann folgt der Rest quasi von alleine, weil da im Moment eben nicht der Willen des Volkes umgesetzt wird, sondern ein paar alte Männer mit Schlipsen ihre Machtfantasien ausspielen.
So, nachdem ich erklärt habe, wieso mir Liquid Democracy wichtig ist: Heise berichtet, dass der Vorstand der Piratenpartei die Einführung von LiquidFeedback verschoben hat. LiquidFeedback ist, wenn ich das richtig verstanden habe, deren Softwareplattform für Liquid Democracy. Das ist für mich eine der schlechtesten Nachrichten, die überhaupt nur vorstellbar aus Richtung der Piratenpartei hätte kommen können. Aber ich bin da kein Insider, daher habe ich erst nichts geschrieben. Meine Befürchtung ist aber, dass sich da jetzt schon genug Verkrustungen und Machtwunsch im Vorstand gebildet hat, dass die kalte Füße vor ihrer eigenen Courage gekriegt haben.
Ich will dazu selber gar nicht viel spekulieren, sondern lieber auf zwei gute Artikel zum Thema verweisen: Frank und Kris Köhntopp. Die finden auch beide, dass das mit dem Datenschutz keine glaubwürdige Ausrede ist.
In diesem Artikel vertritt Herr Professor Tomuschat die Auffassung, das Verfassungsgericht solle sich mal nicht so haben mit der Verfassung und den Menschenrechten und das Parlament mal machen lassen, und dass die EU undemokratisch ist, das sei ja wohl auch kein Ding. Da hat er natürlich nicht völlig unrecht, das ist ein relativ neues Phänomen, dass Deutschland auf Rudimenten von Demokratie besteht. Die Kommentare zu dem Op-Ed sind dann auch alles andere als freundlich.
Übrigens, Herr Tomuschat hat einen Wikipedia-Artikel, und wenn man da den Links hinterher läuft, findet man diese Seite. Dort liest sich das so, als habe Tomuschat für Daimler ein Gutachten gemacht, und zwar in dem Fall mit Mercedes Argentinien und dort während der Diktatur verschwundenen Betriebsräten. Das Gutachten war wohl eher kontrovers — jedenfalls ist Tomuschat danach mit Farbbeuteln beworfen worden.
Und so passt mal wieder alles wie Arsch auf Eimer.
Update: Tomuschat war auch 2009 Prozessbevollmächtigter der Bundesregierung unter Schäuble, der ja einen Großteil der jetzt bemängelten Entscheidungen gefressen hat. Insofern sieht das sehr nach "schlechter Verlierer" aus gerade.
Update: Die "Zeit" publiziert auch gleich die Gegendarstellung, von Burkhard Hirsch. (Danke, Erhard)
Ich werde ja gelegentlich nach der Zukunft des Journalismus gefragt. Hier könnt ihr sie sehen. Ihr kennt das sicher: ihr klickt irgendwas bei Wikipedia, seht drei interessante Links, folgt denen, findet mehr interessante Links, und wacht Stunden später aus einem Wikipedia-Wachkoma auf, das ihr mit Rumklicken verbracht habt. DAS ist die Zukunft des Journalismus. Wenn jemand ein Internet-Angebot hat, das einen tatsächlich dazu bringt, sich stundenlang fasziniert durch Webseiten zu klicken. Und bei den Afghanistan War Logs schafft das nur einer: der Guardian. Die haben da ein Video, wo ein Journalist der interessierten Bevölkerung erklärt, wie man die Einträge zu lesen hat, was die Abkürzungen bedeuten. Und dann haben sie tatsächliche Einträge zum Lesen. SO muss das sein. Und oben drüber — eine interaktive Landkarte mit dem Ort des Berichts ausgewiesen. Das, liebe Freunde, ist die Zukunft des Journalismus. Man muss genug Substanz dahinter haben, dass sich der geneigte Leser stundenlang gespannt durchklicken kann. Denn das merke ich mir als Leser. Und komme wieder.
Update: Der Spon-Chefredakteur sieht das übrigens auf Nachfrage ähnlich.
Nesthocker und von Kindern besetzte Eltern. Morbus Crohn, Colitis, schwerste Formen von Hüftarthrose. Torticollis bei Schülern, Lernschwierigkeiten, ArbeitslosigkeitWenn sich das bis zu den Hartz IV Opfern durchspricht, wird das aber unangenehm riechen auf den Arbeitsämtern…
Oh und wo wir gerade dabei waren: gegen unbeugsamen Willen setzt der gelernte Homöopath "Plutonium nitricum" ein. Ich tippe da ja auf einen Übersetzungsfehler. Die meinen bestimmt Polonium, nicht Plutonium. Das würde dann den Litvinenko-Fall erklären.
Wenn die da Plutonium verabreichen, eine der giftigsten Substanzen auf dem Planeten, dann stellt sich schon die Frage nach der Dosierung:
Die Prüfungen wurden in der Regel mit C200, vereinzelt mit C30, Q-Potenzen und C1000 durchgeführt.Kurze Erklärung: C200 heißt, dass sie auf 10200 verdünnen. Wenn man die Erkenntnisse von Herrn Avogadro bedenkt, bleibt da also kein einziges Atom Plutonium übrig.
Update: Jetzt kommen hier Mails an, dass Plutonium gar nicht soooo giftig sei, weil man die Radioaktivität nicht mitzählt in der offiziellen Giftigkeitsskala. Leute, macht euch doch mal bitter locker. Von zuviel Korinthenkackerei kriegt man Nierensteine. Plutonium erfüllt jedenfalls locker die Kriterien für die schwerste Giftigkeitskategorie.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass ich Wikipedia falsch gelesen habe, und C200 sogar 10400 bedeutet. Stimmt. Ist noch grotesker als ich dachte.
Wikipedia has become home base for a loose worldwide network of pedophiles who are campaigning to spin the popular online encyclopedia in their favor and are trying to lure more people into their world, an investigation by FoxNews.com confirms.
Fair and balanced!Kein Wunder, dass die Wikinger so eine Bundermentalität entwickeln.
Wir müssen echt mal wieder eine Radiosendung zusammen machen. :-)
Update: Ich fühle mich von dem Artikel nicht beleidigt. Ich hatte mit Johannes Boie übrigens auch mal ein Interview zur Wikipedia. Das hätte ich ja nicht gemacht, wenn der mir als besonders unangenehm oder unseriös aufgefallen wäre.
Gauck räumt ein, der Kapitalismus sei nicht perfekt und erzeuge unter anderem Gier, wandte sich aber anlässlich der Finanzkrise 2008 auch gegen größere Kapitalismuskritik. Er ist Mitglied des Verbandes Atlantik-Brücke und Mitglied im Senat der von Helmut Schmidt, Kurt Biedenkopf u. a. gegründeten Deutschen Nationalstiftung.Oh Graus! Ein Atlantiker! Gefunden bei den Nachdenkseiten, die außerdem die Ziele der Nationalstiftung wie folgt zitieren:
Das sind genau die Ziele der "neuen sozialen Marktwirtschaft". Das ist Hartz IV. Diese Stiftung klingt wie der radikale Arm der Bertelsmann-Stiftung. Lest auch den Rest der Nachdenkseiten-Darstellung, das geht noch weiter. Kein Wunder also, dass die FDP den Gauck für einen tollen Kandidaten hält. Der vertritt genau deren Denke. (Danke, Frank)
- Umbau der Sozialversicherung;
- Renovierung der öffentlichen Finanzwirtschaft;
- längeres Anhalten der Realeinkommen;
- Verzicht auf weitere DM-Aufwertungen;
- eine umfassende Deregulierung auf allen Gebieten.”
A forensic report said he was shot at close range, with four bullets in his head and one in his chest, according to the Anatolian news agency.
Nein, unter den verschleppten Aktivisten war auch ein US-Überlebender des Angriffs auf die USS Liberty. Wem das nichts sagt, der kann sich das mal in der Wikipedia durchlesen.Mein Lieblingskommentar dazu war ein schönes Stück Internethumor. Da kommentierte jemand, man müsse jetzt aufpassen, dass dieser noble Selbstmord nicht den Friedensprozess gefährde. HAHAHAHAHAHAHA, anders als mit beißendem Zynismus kann man dieser ganzen Geschichte auch gar nicht mehr begegnen.
Es handelt sich hierbei um einen (ehem.) Bundestagsabgeordneten, der wegen KiPo einen Strafbefehl bekommen hat. Ich halte es für durchaus sinnvoll, dies im Artikel zu erwähnen, schliesslich wird in der Causa Jörg Tauss darauf mit nicht weniger als 5 Absätzen eingegangen und das ganze sogar speziell im Einleitungstext erwähnt. Bei ihm läuft vor allem das Verfahren noch, bei Herrn Sehling ist der strafrechtliche Teil sogar bereits abgeschlossen, wenn auch mit einem aus meiner persönlichen Sicht unerfreulichem Ergebnis. Hier sollten gleiche Maßstäbe angesetzt werden. Entweder der Eintrag von Herrn Sehling wird entsprechend ergänzt oder der Eintrag von Herrn Tauss wird ebenfalls "bereinigt" (oder sollte man das besser "zensiert" nennen?) Hackwar 11:16, 27. Mai 2010 (CEST)Mal gucken, was sich da noch tut. (Danke, Felix)
Oh, wo wir gerade bei Transocean waren, deren Wikipedia-Seite ist auch aufschlußreich. Ich hatte mich ja gewundert, wieso eine Bohrinsel-Firma ausgerechnet in der Schifffahrtsnation Schweiz sitzt. Stellt sich raus, dass die ursprünglich aus Alabama sind, später dann nach diversen Firmenfusionen (u.a. mit einer Walfangfirma aus Norwegen) ihren Firmensitz von den Cayman-Inseln in die Schweiz verlegt. Das gibt ja gleich noch mal Sympathiepunkte.
Aber auch für den Fall, dass die da jetzt einen fetten Cleanup aufgedrückt kriegen, haben sie vorgesagt, und am 12. Mai erstmal angefangen, den Papierkram für eine fette Auszahlung an ihre Aktionäre klarzumachen. Denn man kann nicht für Cleanup ausgeben, was man schon an die Aktionäre ausgezahlt hat.
Natürlich weiß niemand wirklich, was sie mit dem Zeug noch alles an Kollateralschaden verursachen bei den Fischen und Shrimps und so, aber es ist vermutlich weniger schlimm als wenn sie das Öl da alles kaputtmachen lassen. Ein weiterer beunruhigender Aspekt an der Sache ist, dass der Hersteller nicht sagen will, was da drin ist:
The company would not discuss the exact chemical makeup of the dispersant, Corexit 9500, in part because the formula is a trade secret.Corexit 9500 comes with a warning that it can cause irritation to the eyes, skin and respiratory tract with prolonged contact. Toxicologists and environmental scientists say, however, that dispersants are unlikely to cause immediate harm to people.
Werden wir ja sehen, denke ich. (Danke, Rop)
Ich glaube ja, dass Relevanz zur vorgeschoben ist. Die hatten schlicht keinen Platz mehr, denn die Platte ist mit einer Liste von Fremdkörpern in Anus und Rektum voll. Das kann ja jeder für sich entscheiden, welchen Artikel er für enzyklopädisch relevanter hält.
Anat soll Daten an die Presse gegeben haben, die zeigen, dass die israelische Armee gezielte Tötungen durchgeführt hat, obwohl das höchste Gericht in Israel das explizit verboten hatte. Sie hat selber für die Armee gearbeitet und hat wohl aus der Zeit auch die Daten gehabt, später wurde sie dann Reporterin für Haaretz, und denen hat sie auch die Daten gegeben.
Die mußten unterwegs ihre Arbeitsgruppe umbenennen, weil die Leute ihnen auf die Schliche gekommen sind, und keinen Bock auf diesen Bullshit hatten! Wenn jemand einen Satz wie diesen hier von sich gibt:
JSR 299 bietet ein neues Set an Funktionen für Java EE. Grundlage ist eine Menge von definierten Lebenszykluskontexten.Da hilft doch nur noch Einschläfern! Wenn die so einen Satz sagen, fällt denen dann nicht selber auf, dass sie auf dem Holzweg sind? Beim Formulieren im Kopf meine ich jetzt?
Darauf aufbauend bietet der JSR Modularisierung, übergreifende Aspekte (Decorators und Interceptors) sowie typsicheres Injizieren von Objekten, alles Dinge, die Java-EE-Komponenten zu einer geschmeidigen Kooperation bewegen sollen.Wenn jemand soweit ist, dass er Decorators und Interceptors braucht und Objekte injizieren will, dann sollte man das Projekt in einem Glassarg im Ozean versenken, alle Kopien und Dokumente darüber vernichten, und neu anfangen. Sicherheitshalber würde ich außerdem für eine Sicherheitsverwahrung aller Beteiligten plädieren.
Schon der erste Satz räumt schon alle Zweifel aus, dass man solche Leute nicht Software entwickeln lassen darf:
Dependency Injection ist eine Anwendung des Inversion-of-Control-Prinzips (IoC) und als solches ein Entwurfsmuster für die objektorientierte Softwareentwicklung.Inversion of Control, ja? Lest euch mal bei Wikipedia durch, in was für einer Traumwelt die Leute leben:
Replacing systems will have no side effect on other systems.Nee, klar, so läuft das ja immer bei komplexen Systemen!1!! Und damit das so bleibt, packen wir noch ein bisschen mehr Komplexität oben drauf!
Guckt euch auch mal an, was sie da für Probleme zu lösen versuchen:
Dank dieser Konstruktion ist es erstmals möglich, EJBs als JSF Managed Beans einzusetzen.Mit anderen Worten lösen Sie da selbsterzeugte Probleme. Probleme, die sie dank verkackten Designs in vorigen Pseudotechnologien haben. Meine Fresse ist das alles eine Bankrotterklärung für Java. Unglaublich. Und wieder machen sie da XML-Metadaten, die man mitpflegen muss. Die lernen halt nicht aus ihren Fehlern. Na dann, guten Absturz, liebe Java-Leute.
Oooooder vielleicht verstehe ich ja auch einfach nicht genug von modernen OO-Dingen, um die Genialität hinter diesem ganzen Framework-Gedudel würdigen zu können. Will mir das vielleicht mal jemand erklären? Das müsste aber jemand sein, der ein größeres Projekt vorzuweisen hat, dass dank dieser Technik funktioniert und sonst nichts geworden wäre.
Update: Mir erklärt gerade jemand, dass sich hierunter im Wesentlichen eine Indirektionsschicht zwischen einer Klasse und dem Class Loader verbirgt. Die Klasse gibt die Instanziierung eines benutzten Interfaces komplett an das Framework ab. Für mich liest sich das genau wie ich oben meinte: eigentlich wollten sie Lisp-Closures haben, aber das kann die Sprache halt nicht, daher pfuschen sie sich jetzt eine Callback-Struktur zurecht. Und dadurch, dass man die Implementation nicht kennt, und die jemand anderes instanziiert, kann man auch nicht am Interface vorbeiarbeiten (was ja eigentlich schon durch das Interface selber verhindert werden sollte, aber offenbar nicht genug…?). Insgesamt scheint es bei Java ein Riesenproblem zu sein, anderer Leute Code benutzen zu müssen, ohne ihn anfassen zu können. Und die existierenden Komponenten müssen so furchtbare Modularitätsverletzungen haben, dass man das architekturell erzwingen muss in Java. Was bin ich froh, dass ich nicht in so einem Umfeld programmieren gelernt habe. Die Leute sind sicher für ihr Leben gezeichnet und werden nie ordentlichen Code schreiben können.
Update: Mir mailt gerade jemand völlig zu Recht diesen Link, der schön illustriert, was hier gerade passiert (Spalte 1, Zeile 2).
Update: Ist anscheinend ein Hitzeproblem in dem Rack in Amsterdam. Sie haben das dann per DNS umzuleiten versucht, aber das ging schief. Siehe hier.
Indeed, 90 percent of the world’s wheat has little or no protection against the Ug99 race of P. graminis. If nothing is done to slow the pathogen, famines could soon become the norm — from the Red Sea to the Mongolian steppe — as Ug99 annihilates a crop that provides a third of our calories. China and India, the world’s biggest wheat consumers, will once again face the threat of mass starvation, especially among their rural poor. The situation will be particularly grim in Pakistan and Afghanistan, two nations that rely heavily on wheat for sustenance and are in no position to bear added woe. Their fragile governments may not be able to survive the onslaught of Ug99 and its attendant turmoil.
Das klingt ja alles nicht so erfreulich.Oh und wenn ihr schon bei Wikipedia klickt, folgt auch unbedingt diesem "see also" Link. Unglaublich, aber wahr: die US-Luftwaffe hat eine Biowaffe aus dem Pilz gemacht (nun, der alten Generation).
Update: Guckt euch mal den HTML-Source an! Und die Wikipedia-Seite dazu.
Wer hätte das gedacht, dass die alten Zeiten, als Vandalismus noch das Verunstalten von bestehenden Artikeln war, mal wie die guten alten Zeiten aussehen würden. (Danke, David)
Ich frage mich, ob Google Code das auch macht. Es gab da ja mal eine deutsche Alternative, berlios, aber die ist wegen Inkompetenz gehackt worden, wird offenbar von Jörg "Integer Overflow? Was ist das?" Schilling administriert und da würde ich deshalb nicht mal mein /etc/issue hosten. Wird Zeit, dass das mal jemand ordentlich und vertrauenswürdig und in einer brauchbaren Jurisdiktion macht.
Update: Wikipedia sagt, Google Code blockt auch.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass Jörg seit einer Weile bei Berlios raus ist. (Danke, Thomas)
Update: Das ging ja schnell, das Meinungsbild wurde abgebrochen.
Ich habe zwar keine konkreten Zahlen, aber man sagte mir, die Spenden für Wikileaks würden stetig reinkommen bei der Wau Holland Stiftung. Sehr erfreulich! Möge uns Wikileaks noch lange erhalten bleiben.
"Book-burning seems terribly wrong but we have to get rid of unsold stock for pennies and some of the pensioners say the books make ideal slow-burning fuel for fires and stoves," the paper quoted one shop assistant as saying."A lot of them buy up large hardback volumes so they can stick them in the fire to last all night."
Dass die für so billig zu haben sind, haben wir vermutlich Wikipedia zu verdanken. Wikipedia hilft armen Menschen beim Heizen!
Wenn die Zeitungen und Magazine anständig für die Inhalte bezahlt hätten, die sie in den letzten Monaten von Wikileaks erhalten und für ihre Berichte verwendet haben, dann wären die wohl kaum in der derzeitigen Lage. Es scheint mir, dass die Journalisten die gleiche Kostenlos-Mentalität pflegen, die sie an allen Ecken und Enden beklagen. Was zahlt denn die Zeit so an Wikileaks?Sehr schön gesagt!
So, und jetzt spendet mal schön, müsste ja noch was übrig sein, das nicht an Wikipedia gegangen ist *hust*
Oh übrigens: Wikileaks-Spenden in Deutschland sind steuerabzugsfähig. Und man weiß, dass sie auch dem Projekt zugute kommen und nicht einem obskuren Förderverein :-)
Auch für die Hacker hat der Mann eine Botschaft. Erst kommt die These, dass Männer sich heute fast nur noch mit High-Tech beschäftigen, weil alle anderen Bereiche von den fiesen Frauen usurpiert wurden, und auf die Nachfrage, ob "die Digitalität der Hobbykeller des modernen Mannes" sei (OMGWTF!?), kommt dann diese Antwort:
Ich bin mir nicht so sicher, ob Frauen hier bewusst ausgeschlossen werden. Andererseits bringt diese Produktivität viel Geld und Erfolg.Ich deute das mal so, dass wir Männer unschuldig daran sind, dass es so wenige Häcksen gibt. Dann kann ich mich ja entspannt zurücklehnen und wieder mehr Frauen diskriminieren. Als Ausgleich für die Ungleichgerechtigkeit des Feminismus (übrigens verteufelt der Mann ausdrücklich nur den Feminismus, nicht die Frauenbewegung) an den Männern!1!!
Und hier noch one for the road:
Die Aggression von Männern und Frauen ist nach dem Stand der Forschung gleich. Frauen reagieren ebenso aggressiv als Folge von Kränkungen und Versagungen, aber Männer wenden die Aggression eher nach außen, um sie dort zu sublimieren, und haben eine Technik des Durchsetzens und Eroberns oder Erfindens entwickelt, während die Frauen eher dazu neigen, die Aggression gegen sich zu wenden, etwa ins Depressive. Sie reden viel, können aber nicht handeln.Spannendes Detail: Wikipedia sagt, der hatte nur bis 2003 eine Professur. Ich finde es ja krass, dass solche Leute jahrelang am Lehrstuhl für Geschlechter- und Generationenforschung überleben können. Ob der da rausgeflogen ist? Der gibt übrigens häufiger solche Klopper von sich. Hier ist noch ein Beispiel, ebenfalls Springerpresse, wo er für die Abschaffung der Frauenhäuser plädiert. Weil das ein Hort des Männerhasses sei. Well, … duh!
Fazit: Internet ist ScheißeYeah! :-) Zu Alec Empire und der Wikipedia siehe auch diese Diskussionsseite in der Wikipedia. (Danke, Markus)
Ich wollte ja ursprünglich Moderator sein, aber aus NPOV-Gründen haben wir das lieber den Andreas machen lassen, aber ich habe mich dann in die Veranstaltung reingehackt und saß neben dem Podium ohne Mikrofon auf einem Sofa. Eigentlich hatte ich da einen Freud-Ohrensessel haben wollen, aber den haben wir nicht organisiert gekriegt. Ich wollte noch Kristian Köhntopp auf das Sofa setzen, aber der kam nicht (ich gratuliere übrigens herzlich). Ich habe auch verpeilt, da mit einer Packung Popcorn anzukommen, und so war ich im Wesentlichen auf ein gelegentliches Facepalm reduziert, habe aber über Kurts Mikro einmal in der Mitte und einmal am Ende etwas eingeworfen.
Inhaltlich gab es dann natürlich doch viel Bashing. Das Publikum schien mir teilweise extra dafür angereist, um mal dem Saal erzählen zu können, wie ihnen auch der erste Artikel erstmal gelöscht wurde und dass sie seitdem keinen Bock mehr haben. Insbesondere ein Teilnehmer war ausgesprochen verärgert, dass aus dem Artikel zu Jörg Schönbohm eine umfangreiche Liste von grenzwertigen "nationalkonservativen" Äußerungen entfernt worden seien, wie sich denn das mit dem immer hochgehaltenen NPOV vereinbaren ließe, und dass das seiner Meinung nach eine faule Ausrede sei und alle Moderationen oder Zensurmaßnahmen letzlich politisch seien.
Sinn von so einem Podium ist ähnlich eines Interviews natürlich auch immer, Leute zu entlarvenden Aussagen zu verleiten. Bei dem Wikipedia-Podium waren die entlarvensten Äußerungen meiner Ansicht nach die folgenden:
An der Stelle hat man gut gesehen, dass hinter der ganzen Rhetorik von wegen "Qualitätssicherung" und "Relevanz" doch immer nur steckt, das eigene Weltbild dem Rest aufzudrücken.
An dieser Stelle ist das Podium schon ein Erfolg gewesen für mich, denn nur wenn man diese Art von anderer Perspektive versteht, kann man die daraus resultierenden Aktionen verstehen und sinnvoll diskutieren.
Update: Oh, ein Highlight möchte ich noch erwähnen. Kurt argumentierte an einer Stelle, man würde ja fürs Kochen nicht die Wikipedia konsultieren. Daraufhin meinte einer aus dem Publikum, gerade beim Kochen sei es wichtig, dass man freie Inhalte haben könne für seine Rezepte und Lebensmittelfotos. Falls diese Anspielung für jemanden zu subtil war: mit Abmahnungen zu Lebensmittelfotos bestreiten im Internet einige Abmahner ihren Lebensunterhalt (oder könnten von der gefühlten Menge des abgemahnten Geldes her; wer weiß, vielleicht haben die ja auch Nebenjobs).
Update: Mathias Schindler weist darauf hin, dass für freie Fotos von Essen Wikimedia Commons zuständig ist und für Kochbücher Wikibooks.
Update: Kurt Jansson schickt mir gerade folgende Klarstellung:
Was ich gesagt habe ist, dass ein Pokemon-Artikel immer 5 Sterne hätte, egal wie gut oder schlecht er ist. Oder noch deutlicher: Sobald wir das einführen wird es in den Naziforen Aufrufe geben, bestimmte Versionen des Artikels "Holocaustleugnung" hoch zu bewerten, den Artikel zur "taz" hingegen runterzuwerten, egal wie der gerade ausschaut.
Das hatte ich offensichtlich falsch verstanden.
Insgesamt ging der Tag schon krass los, die Tickets waren schon eine Stunde vor der Keynote ausverkauft. Die ganzen findigen Nerds waren schon gestern angereist und hatten stundenlang angestanden, um sich ein Ticket zu sichern. Heute haben wohl einige Leute in die Röhre geguckt und kamen nicht rein. Das ist natürlich alles sehr unbefriedigend für uns, aber es gibt in Berlin schlicht keine größeren in Frage kommenden Veranstaltungsorte ausser dem ICC, und mit den Leuten von der Messe Berlin will keiner wirklich reden, weil die komische Vorstellungen haben wie "dann müsst ihr auch das Internet, die Verpflegung und die Garderobe von uns kaufen". So werden wir wohl auch in Zukunft mit dem bcc leben müssen, auch wenn es zu klein ist.
Ich werde mal anregen, dass wir nächstes Jahr auch ein Dragons Everywhere mit den Berliner Unis machen, damit niemand ganz nach Hause gehen muss, weil er nicht reinkam.
Das Internet ist den ganzen Tag schon eher flaky, was angesichts unserer Streaming-Versprechen natürlich besonders ärgerlich ist. Das liegt daran, dass wir die Hardware für Router und Switches immer leihen müssen, und die erst kurz vorher kriegen, und da schon auch mal was kaputt ist oder geht und wir dann Teile tauschen müssen. Insofern können wir da auch nicht so viel gegen tun, außer uns für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Der Wikileaks-Vortrag war ganz großes Kino, übrigens. Zieht euch den mal als Video, wenn ihr den nicht live geguckt habt. Die haben ihr Projekt vorgestellt, in Island eine Art Offshore-Publishing-Center aufzubauen als Gegenposition zum Offshore-Banking. Island hat gerade von Banking die Schnauze voll und die kennen alle Wikileaks, weil Wikileaks die Liste der Leute geleakt hatte, die sich mit ihrem Geld aus dem Staub gemacht haben. Da gab es eine lustige Geschichte zu, dass das staatliche Fernsehen Islands das als 8-Uhr-Nachrichten bringen wollte, aber eine einstweilige Verfügung kassiert haben, dass sie das nicht bringen dürfen. Also haben die gesagt, das wäre unser Thema gewesen, wir haben auch nichts anderes vorbereitet, also hier ist die URL bei Wikileaks, guckt euch das halt selber an. Seit dem kennt jeder in Island Wikileaks und die sind auch in der Laune gerade, mal den anderen Ländern den Mittelfinger zu zeigen und die Wikileaks-Leute waren da mal in ein Fernseh-Interview eingeladen, und haben die Idee eben live im Fernsehen angesprochen, und da echt eine Welle losgetreten mit der Idee. Wenn das klappt, wäre das ein großer Schritt für Wikileaks, die Pressefreiheit und Menschenreche.
Am Ende hat Wikileaks standing ovations gekriegt.
Lasst euch nicht von dem Detail irritieren, dass der (längliche) Artikel (mit umfangreicher Quellenliste) selbstverständlich umgehend zur Löschung vorgeschlagen wurde.
Die lernen es aber auch nicht.
Joseph Henchman, director of state projects for the Tax Foundation of Washington, D.C. says the states collected a total of $781 billion in taxes in 2008.For a rough comparison, according to Wikipedia data, the total budget for defense in fiscal year 2010 will be at least $880 billion and could possibly top $1 trillion. That’s more than all the state governments collect.
Im Übrigen reicht ein Zünder nicht, wenn man nicht auch ausreichend Uran angereichert hat. Da arbeitet der Iran zwar dran, aber die IAEA war nicht optimistisch, dass da in naher Zukunft eine Bombe rausfallen könnte.
Naja und wenn alles fehlschlägt, guckt mal halt in der Wikipedia nach :-)
Leider ist es nicht so, dass man das nicht erklären kann. Die haben nämlich eine Kooperation mit der Wikipedia. Und ist Kritik von außen nicht gewünscht, lieber Apologeten von innen.
Dann kommen diverse Strohmänner, die die Aussage angreifen, der Mensch sei (haupt-)ursächlich an der Klimaveränderung schuld. Das habe ich nie gesagt. Meines Wissens besteht auch daran kein wissenschaftlicher Zweifel, nur damit mich jetzt keiner falsch versteht. Aber wer mich für Aussagen beschimpft, die ich nie gemacht habe, ist bei mir sofort für alle Zeiten untendurch, der muss gar nicht mehr versuchen, mir jemals wieder eine Mail zu schicken. Das ist eine der schnellsten Methoden, sich lebenslang zu disqualifizieren.
Also, Leute. Was euch da gerade passiert, das ist ein klassischer Mechanismus des menschlichen Gehirns. Das ist medizinisch untersucht und wird einem im Psychologiestudium im 1. Semester erklärt. Das Gehirn denkt nur partiell vor dem Handeln darüber nach, was für eine Handlung es gleich tun wird. Stattdessen redet das Gehirn uns das nur ein, dass das alles geplant war, und das ist ja auch die viel schönere Vorstellung. Wer will sich schon selber als nach Reflexen handelnden Roboter sehen, der seine Taten nicht vorher durchdenkt sondern nur rückblickend rechtfertigt. Tatsächlich ist ein Großteil unserer Handlungen schlicht Reflex oder Kurzschlußhandlung, und das Gehirn erklärt dann nach der Handlung, warum wir das gerade getan haben.
Der Effekt ist sogar noch spannender als das. Wenn das Gehirn ein paar Mal beobachtet hat, wie es etwas bestimmtes getan hat, ändert sich die Einstellung der Person so, dass die Tat rückblickend passt. Wenn jemand also ein paar Mal schwarzfährt, legt sich sein Gehirn erst eine Entschuldigung zurecht, wieso das rational und gut war, und fängt dann bei Wiederholung an, das zur generellen Strategie zu machen. Man könnte es professionelles Selbstbelügen nennen.
Was hat das mit Leugnern der Klimaveränderung zu tun? Sie fallen genau auf diesen Mechanismus herein. Wer sich einmal auf die falsche Handlungs-Straße begeben hat, dessen Gehirn arbeitet ab dann auf Hochtouren daran, die Handlungen rückblickend in Konsonanz mit seinen anderen Gefühlen und Einstellungen zu bringen. Erstens, wenn jemand zwanzig Jahre ein Auto hat, dann ist es für denjenigen besonders schwierig, die Idee mit seiner Erfahrung in Konsonanz zu bringen, dass Autofahren schlecht für die Umwelt ist. Genau so ist es bei Rauchern.
Natürlich gilt das auch umgekehrt. Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass CO2 ein Treibhausgas ist, und Geld für Solarzellen ausgebe oder mich in meinem Blog aus dem Fenster gelehnt habe, wäre auch für mich eine Kurskorrektur besonders schwierig. Bei mir äußert sich das so, dass ich echte, tatsächliche, nachprüfbare, wissenschaftliche Beweise brauche, dass CO2 kein Treibhausgas ist. Nicht einmal die Aussage, dass andere Treibhausgase schlimmer sind, würde mich überzeugen, weil dann immer noch gelten würde, dass wir auch gegen CO2 vorgehen müssen.
Das, was jeder für sich verstehen muss, ist: auch für mich gilt dieser Mechanismus. Auch ich tue irrationale Dinge, und mein Gehirn rechtfertigt das dann danach mir gegenüber.
Und wenn man das verstanden hat, muss man sich selbst bei jedem seiner Argumente fragen, ob das jetzt eigentlich ein rationales Argument ist oder nur für mich gerade so aussieht, weil mein Gehirn es erfunden hat und es mir gegenüber daher grundsätzlich als rational erscheinen läßt.
Leider geschieht das nicht oder kaum. Mir mailen Leute z.B. Dinge zu, die beweisen sollen, dass auch die Klimaforscher mit Leuten von den Ölkonzernen zusammenarbeiten. Für denjenigen, der mir das gemailt hat, was das bestimmt ein total rationales Gegenargument gegen die Verschwörungstheorie, dass Big Oil uns für ihre kurzfristigen Profite in den Klimatod schickt. Die eigentliche Frage, ob nämlich CO2 ein Treibhausgas ist, und wir den Ausstoß reduzieren sollten, um die Lage nicht noch schlimmer zu machen, oder ob wir nicht sogar CO2 aus der Luft ziehen sollten, um unsere bisherigen Emissionen rückgängig zu machen, ist von diesem scheinrationalen Metaargument völlig unberührt. Und bei mir kommt sowas daher an wie ein völlig verwirrter Kläffer, der gerade mit seiner kognitiven Dissonanz kämpft.
Ein anderer schrieb mir, dass das doch nur gut für Big Oil ist, wenn CO2-Emissionen teuer werden, weil dann Öl teuer wird. Das könnt ihr euch ja mal selber überlegen, ob mich dieses Argument überzeugt haben wird oder nicht.
Dann gab es noch Zuschriften, die mir erklären wollten, dass der ganze Klima-Hokuspokus doch nur eine Strategie der 1. Welt sei, um die 3. Welt kleinzuhalten. Aha. Und … deshalb senken wir jetzt unsere Emissionen lieber doch nicht, oder wie?
Einer schrieb mir sogar, dass EM-Strahlen von Handymasten doch auch die Erde erwärmen würden.
Also, nochmal langsam zum mitschreiben. Versteht, wie euer Gehirn funktioniert. Lest euch noch mal diese Vortragsfolien und den Wikipedia-Artikel durch und reflektiert da mal in Ruhe drüber. Klickt auch die Links, insbesondere den hier. So funktionert unser Gehirn. Und ja, das wird auch aktiv gegen uns eingesetzt, um uns Produkte zu verkaufen. Lernt das. Das ist wichtig. Um nicht zu sagen: wenige Erkenntnisse über uns selber sind so wichtig wie diese.
Und in Zukunft, bevor ihr mir Mails schreibt, die mich mit nicht überzeugenden Argumenten zu überzeugen versuchen: lest euch die Mails nochmal selber durch, und überlegt euch in Ruhe, ob ihr mir da wirklich gerade in überzeugendes Argument mitteilt oder nicht. Das kann man selber herausfinden und erkennen, aber man muss aktiv Aufwand dafür treiben. Das Gehirn selber findet die Argumente natürlich völlig rational, wenn man sie nicht noch mal hinterfragt.
Update: Jetzt kommt gerade die eine Zuschrift, wo mich jemand wütend beschimpft, weil sie glaubt, meine Ausführungen zum Funktionieren des Gehirns hätten das Ziel, ihr eine Geisteskrankheit zu unterstellen. Wow. Da sieht man mal, dass es allerhöchste Eisenbahn war, das Thema hier mal anzusprechen. Im Übrigen, um das noch mal klar zu sagen: das ist nicht Fefes Verschwörungstheorie zum Gehirn hier gerade, das ist die wissenschaftliche Erkenntnis. Ihr sollt mir das nicht glauben, ihr sollt das nachrecherchieren, und daraus Erkenntnis über euch und euer Gehirn gewinnen.
Update: Schöner Cartoon zum Klimawandel
Spannend war, dass dieses Mal Sebastian Moleski im Studio war, der 1. Vorsitzende von Wikimedia. Ich konnte leider erst ab der 2. Stunde zuhören und kam dann für so ca. 20 Minuten zu Wort, aber in der Zeit kamen schon einige interessante Punkte. So habe ich z.B. mal nachgefragt, wie denn in Wikimedia die Diskussion steht, ob sie sich für die Zukunft der Wikipedia zuständig fühlen sollen, und die Antwort war, dass die noch nicht mal angefangen hat.
Er hat das Treffen Anfang November hochgehalten, aber eigentlich findet Wikimedia wohl, dass die Leute das lieber innerhalb der Wikipedia ausdiskutieren sollen. Und es gibt wohl auch noch keine Überlegungen, sowas noch mal zu machen.
Ansonsten mache ich heute abend bei Radio Fritz auch mit Holgi den dritten Teil der Sendereihe "Alternatives Realitätsmanagement", von Zehn bis Mitternacht im Radio und danach hoffentlich auch irgendwo zum Downloaden.
Update: Die Fritz-Sendung gibt es auch als Stream im Internet, entweder bei Fritz selbst oder auch bei streams.xenim.de.
Interessant - und vielleicht auch symptomatisch - ist, dass all diese Vorschläge an der Macht der Administratoren kratzen, wenigstens ein bisschen. Sicher ist aber, dass auf die Wikipedianer unbequeme Arbeit zukommt. Es gilt, die Enzyklopädie in Teilen strukturell neu zu erfinden. Die Relevanzdebatte hat trotz aller Spitzen für ein nötiges Problembewusstsein gesorgt. Man wird die Wikipedia künftig auch danach beurteilen müssen, ob und wie sie solche Konflikte lösen kann.
Als nächstes mache ich einen Artikel dazu, wie man ein Presse-Interview liest. Ich habe mir dafür auch schon die Erlaubnis besorgt, das Streitgespräch zwischen Pavel Richter und mir in der Süddeutschen komplett zitieren zu dürfen. Das ist zwar kein ideales Beispiel, weil ich da befangen bin, aber vielleicht macht das die Lektion ja auch noch interessanter für euch. Also ich mache mich dann mal an die Arbeit.
Medienkompetenz wird immer wichtiger, und ich halte das für sehr wichtig, dass mal jemand so ein Projekt startet. Hoffentlich können wir insgesamt auch unseren Qualitätsanforderungen gerecht werden.
Update: Weil hier jetzt Leute drauf linken: Da ist der Blogeintrag und hier ist der Text (Achtung: 50 KB HTML).
So zählt Ortega jeden Autoren, der jemals eine Änderung vorgenommen hat, während Wikimedia die Editoren erst ab mindestens fünf Beiträgen in die eigenen Statistik aufnehme. Ortega spricht in seiner Analyse von drei Millionen freiwilligen Autoren in den zehn größten Wikipedia-Ausgaben, während Wikimedia seit Gründung in allen Wikipedia-Ausgaben etwas weniger als eine Million Autoren zählt.Da können sich die Global Warming Leugner noch eine Scheibe von abschneiden!
Ein weiteres überraschendes Detail ist, dass die Arbeit an Artikel nach dem Erlangen der Adminprivilegien abnimmt. Es ist fast so, als erarbeite man sich seinen Adminposten durch Mitarbeit, und danach sinkt dann die Motivation für weitere Arbeit, weil man ja schon erreicht hat, weshalb man gearbeitet hat. Oder vielleicht ist die Erklärung auch, dass Admins dann andere Dinge zu tun haben.
Für mich das spannenste Detail ist aber, wie neutral und professionell Markus Kompa bleibt, so übel wie ihm bisher von Wikipedia und Wikimedia mitgespielt wurde. :-)
Wikipedia ist ein großartiges Projekt und eine der Erfolgsgeschichten des Internets. Völlig werbefrei und nur durch die freiwillige Mitarbeit und durch Spenden (überwiegend) von Privatpersonen ist das Projekt zu dem größten Nachschlagewerk und zu einer der beliebtesten Websites der Welt geworden.Tolle Antwort. Hilft genau niemandem weiter. Original aus der Pressemappe kopiert. Was für eine Farce.
Community heißt auch Spontanität, Emotionalität und Dynamik.Da kommt mir das Mittagessen hoch, wenn ich sowas lese.
Die Wikipedia Autorengemeinschaft wird sicherlich Anregungen aufgreifen und weiterentwickeln.Man achte auch darauf, wie hier jegliche Eigenverantwortung konsequent verneint wird, aber sie doch zu feige sind, das direkt zu sagen, sondern hier mit solchen Taschenspielertricks den Handlungsbedarf zu "der Autorengemeinschaft" schiebt. Euer Geld nehmen wir gerne, aber handeln tun wir nicht. "That's not my department," says Wernher von Braun.
Ich würde eher von Aufgaben statt Problemen reden, die sich sicherlich lösen lassen.*speih* Aber wartet, wird noch härter:
Wir sind uns sicher, dass der Leitsatz der Wikipedia 'sei mutig' auch gilt, wenn es um die Weiterentwicklung des Projektes geht.HAHAHAHAHAHA
Und so sind die Antworten alle! Dreimal weichgewaschen, jedweder potentielle Inhalt vorher rausoperiert, am Ende nochmal durch ein Feinsieb. Ich krieg bei sowas Würgreflex.
Tausende von Wikipedia-Autoren investieren Zeit oder Geld um Artikel für die Wikipedia zu erstellenUn-glaub-lich! Als ob sie mit einem Kind redet! "Du bist zu doof, als dass ich mit dir über das Problem reden könnte, daher hier, ist ein Stöckchen! *werf* Wollen wir nicht lieber Fangen spielen!"
Von diesem Verein fühle ich mich echt nur noch verarscht. Ich frage mich, ob das nicht einem Großteil der Wikipedia-User genau so geht. Förderverein, dass ich nicht lache. DIESE FRAU wird mit EUREN SPENDEN bezahlt!
Update: Vielleicht mal als Klarstellung: das ist nicht als Bashing dieser Frau zu verstehen. Die macht da nur ihren Job. Aber dass der Verein glaubt, sich kritischen Fragen entziehen zu können, indem sie eine PR-Beauftragte Füllwörter hinmailen lassen, DAS kritisiere ich hier. Frau Schoneville hat eher gezeigt, dass sie auch unter widrigen Umständen in der Lage ist, unverfänglichen und inhaltsarmen PR-Text zu formulieren. Für Situationen, in denen man das braucht, hat sie sich damit 1a qualifiziert. Dies war keine solche Situation. Hier hätte es ehrliche Antworten des Geschäftsführers oder des 1. Vorstandes gebraucht. Aber die haben lieber ihre PR-Frau vorgeschickt. Ölkonzerne brauchen PR-Berater, die ihre maroden Tanker und leckenden Pipelines wegdiskutieren, aber doch kein Verein wie Wikimedia?! Mit der Förderung freien Wissens hatte das gerade jedenfalls gar nichts zu tun.
Debora fand die Idee prima, dass jemand kommen und die Wikipedia forken könnte, und meinte, wir sollen das mal bloß machen. Es könne eigentlich nur besser werden. Die Wikipedia scheitert seit vielen Jahren an ihren Erneuerungsversuchen, und zwar an allen Fronten. Beispielhaft haben wir uns über das neue Benutzerkonzept unterhalten, dass die Wikimedia Foundation bezahlt hat, und das man sich als Beta angucken kann. Ein Riesenprojekt, bei dem am Ende als Eindruck übrig bleibt, dass man jetzt Pastellfarben als UI-Hintergrund auswählen kann. Andere Verbesserungen sind mir da nicht aufgefallen.
Debora ist pikanterweise Gründungsmitglied des deutschen Vereins und hält den daher auch weiterhin für wichtig. Der Verein macht zwar lauter Projekte, aber keines von denen überzeugt für sich alleine genommen so sehr, dass man sagen könnte, ok, dafür brauchen wir den Verein. Höchstens die Datenbefreiungsaktionen von Mathias Schindler, aber da sitzt der Verein an sich auch nur daneben und läßt den machen. Es ist nicht so, dass der Verein da ein Konzept erarbeitet hätte, was man in welcher Reihenfolge von wo befreien will. Oder vielleicht habe ich das ja auch ganz falsch verstanden alles und lasse mich dann gerne korrigieren.
Naja ist ja auch egal. Meine Frage, ob der Verein sterben muss, damit Wikipedia leben kann, hat sie jedenfalls klar verneint, konnte mich dann aber nicht argumentativ überzeugen, das auch so zu sehen.
Wir im Club sind kurz davor, die Diskussion mit Wikipedia abzubrechen und als Totalverlust zu werten. Das ist so ein römischer Schildwall von Leuten, die alle finden, dass mal jemand was tun muss, aber selber aus diversen Gründen nicht in Frage kommen und auch nicht offen mithelfen würden, dass es der Motivation nicht zuträglich ist. Es ist inzwischen sogar soweit, dass Leute zu uns kommen, um mit uns zu reden, aber nur wenn wir versprechen, keinem zu erzählen, dass derjenige bei uns war!
Es gibt da zaghafte interne Diskussionen, aber die gab es auch schon vorher. Da ist noch nie was bei rausgekommen, weil die gesamte Struktur der Wikipedia auf die Abwehr von Veränderungen ausgelegt ist. Jeder hat immer plausible Gründe, wieso es keine Änderungen geben kann, so sehr er persönlich auch findet, dass sie benötigt werden. Vorschläge werden in endlosen Diskussionen solange kaputtdiskutiert, bis keiner mehr da ist, der bei der Umsetzung mithelfen könnte oder wollte.
Mich persönlich ärgern im Moment vor allem zwei Dinge.
Debora überraschte dann am Ende noch mit der Ansage, aus ihrer Sicht sei es ja ein Wunder, dass es die Wikipedia überhaupt noch gibt. Sie hätte 2004 nie gedacht, dass die Wikipedia es nie bis jetzt machen würde. Weil all die strukturellen Probleme damals schon absehbar waren.
Und so macht Debora das selbe, was ich auch bei allen anderen beobachten konnte, die ich da bisher interviewt habe. Die setzen sich von der Masse ab, reduzieren ihr Engagement auf zwei-drei klar umrissene Unterbereiche, und kümmern sich dann nur noch um diese. Manche führen dann unerbittliche Grabenkriege, um ihr Refugium abzusichern, Debora ist da nicht so kämpferisch und hat sich aus ihrem Herzblutprojekt Wikiversity enttäuscht abgesetzt. Den Namen habe ich schon ein paar Mal gehört, also wollte ich mal wissen, was das jetzt genau ist. Die Zusammenfassung: vergiss es, ist komplett gescheitert, ich habe mich da zurückgezogen.
Und so habe ich mal wieder das Gefühl, die Wikipedia ist ein bisschen wie Pripyat. Man kann teilweise zwischen den verstrahlten Ruinen ein Pflänzchen keimen sehen. Aber es ist und bleibt eine radioaktive Wüste.
Update: Debora hat sich gemeldet, und sie findet meinen Blogeintrag zu negativ. Hat sie Recht, ich finde ihn auch zu negativ. Aber mir fallen echt keine positiven Dinge ein, die ich da berichten könnte. Bis mir noch was einfällt, könnt ihr euch mal Deboras Darstellung dazu durchlesen. Da gibt es immerhin eine gute Nachricht:
I've not given up on the Wikipedia, Felix. And actually, I've not currently cutting back.
Insofern ist nicht alles schlecht. :-)
Update: Kris wurde zwar interviewt, aber das ist nicht als Interview in der FAS gelandet, sondern nur in den Artikel eingeflossen.
Die andere Möglichkeit sind Partnerprogramme, und da gerade Weihnachten ist und es wieder kalt wird und alle was zum Anziehen brauchen, habe ich da mal mit zwei coolen Nerd-Bekleidungsversendern einen Deal gemacht, 3dsupply und getdigital. Beide haben auch ein Lostret-Angebot, bei dem man ein T-Shirt für lau oder sehr wenig mitbestellen kann, bei 3dsupply ist es "Wo bleibt eigentlich die Revolution" und bei getdigital kriegt man "WTF? Was taete fefe" für nur einen Euro. Als Mitbestellshirts werdet ihr schon was schönes finden, die haben beide ein breites Angebot. Bei getdigital hat mir z.B. "Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets" sehr gut gefallen, und 3dsupply hat ein "Mein Freund ist Wiki-Blockwart" Herzchen-Shirt :-)
Also ich denke mal, für die passende Congress-Kleidung ist damit gesorgt, und ich kann mit der Kohle mal zumindest die laufenden Kosten decken, und vielleicht auch mal schön mit Freunden essen gehen. Mal schauen, wie gut das läuft.
Update: Mhh, so gut wie das bei der Wikipedia neulich lief, könnte ich euch auch einfach alle mal vor den Kopf stoßen und einen Spendenticker einrichten :-)
die Abwesenheit fernsehturmtypischer Betriebsgeschosse für die Mitarbeiter der funktechnischen Einrichtungenund da merkt man: es ist November. Auch in der Wikipedia. :-)
Ich selbst habe das gar nicht mitgekriegt, weil ich gerade im Chat mit ein paar Wikipedianern war. Mit deren Erlaubnis habe ich mal das Chatlog von dem Vorfall hochgeladen.
Das ist mir übrigens während einer Diskussion mit ein paar Wikipedianern aufgefallen. Die waren davon genau so überrascht wie ich. Man darf die nicht alle über einen Kamm scheren, aber, liebe Wikipedianer, solche Vandalen müsst ihr rausschmeißen. Das geht gar nicht.
Update: Anscheinend schreiben gerade vermehrt Leute böse Mails an Holgerjan, weil der in der Diff da oben rechts steht. Der kann nichts dafür. Guckt euch mal die History selber an. Angefangen hat das damit, dass "Liberaler Humanist" vor den Absatz ein "das ist alles total unbelegt!1!!" davor gepappt hat, und daraufhin hat Arcy das gelöscht. Wenn es also einen Auslöser gibt, dann ist das Liberaler Humanist. Mal wieder.
Ort der DiskussionKann man so sagen, ja. :-) Schade, dass sie dieses Statement dringelassen haben, weil es ein bisschen so klingt, als bedauern sie, dass sie die Kritiker nicht weglöschen oder ihre Accounts sperren können.
Es scheint, als ob diese Diskussion überwiegend außerhalb der Wikipedia geführt wird.
Die zweite Stelle ist die hier:
Dabei möchten wir das Engagement von Juliana da Costa José und Ralf Roletschek besonders wertschätzen, die in einer schwierigen Situation, die Wogen durch ihre Versuche der Aufklärung glätten konnten, und damit für eine Versachlichung der Diskussion gesorgt haben.Das freut mich sehr, weil ich ja befürchtet hatte, dass Juliana und Ralf innerhalb der Wikipedia gemobbt werden würden, weil sie sich mit mir getroffen haben. Aber gar so schlimm scheint es ja doch nicht zu sein.
Ansonsten liest sich das Statement so, als sei ihnen jetzt klar geworden, dass es da ein Problem gibt, und auch mal tatsächlich ernsthaft gewillt sind, über die Situation und wo es in Zukunft hingehen soll nachzudenken. Das freut mich sehr. Hoffentlich kommt da jetzt ein bisschen Bewegung rein.
Und weil wir ja im neuen Jahrtausend und im Web 2.0 angekommen sind, haben sie einen Levitation-Logowettbewerb ausgerufen. Also, liebe Künstler und Photoshopmagier, auf an die Geräte und ladet eure Logos hoch! Schöne Domain, die sie da haben :-)
Und was für ein Kontrast das ist, schon sprachlich! Gut, bei den Kommentaren unter dem Artikel merkt man dann schon wieder, dass da die Deutschen mitreden, aber von dem Artikel oben fühle ich meinen Standpunkt und die Geschichte bisher fair wiedergegeben. Und der verliert sich auch nicht in irgendwelchen Detail- und Seitenfragen, obwohl die meisten Seitenfragen Erwähnung finden.
So, liebe WP:DE, muss das aussehen. Das können wir Deutschen doch bestimmt auch.
Relevanz ist doch aber wichtig, weil sonst Oma Marta einen Artikel zu ihrem Hund reinstellen würde, und wo kämen wir dann hin. Und wie ist das mit den Pokemons? Die haben wir reingelassen, und jetzt sehen wir ja, was wir davon haben! Da kommen jetzt Leute und wollen zu jedem Pokemon eine eigene Seite! Zu jedem! Eine eigene Seite!!
An der Stelle kommt von mir dann gewöhnlich die Frage, was denn daran so schlimm wäre. Ich kann das auch ernsthaft nicht nachvollziehen, wo da das Problem ist. Wenn wir uns einig sind, dass die Seiten unrelevant sind, wem schaden sie dann? Dann klickt doch eh keiner drauf, wenn sie unrelevant sind. Dann kann da auch unwichtiger Kram stehen.
Wegen der Relevanzkriterien möchte ich mal ein konkretes Beispiel nennen. Über das Artikelsterben habe ich vor ein paar Tagen gesehen, dass es einen Löschantrag für Adämonisten gibt. Inzwischen steht da, es handele sich um einen Urheberrechtsverstoß. Gut, das ist eine Sache, die ich als Grund akzeptiere. Aber vor ein paar Tagen standen da drei Zeilen Text. Wenn ich mich recht entsinne, entsprach der Text weitgehend der Wortdefinition auf dieser Seite. Ich finde diesen Eintrag ein tolles Beispiel für Relevanzdiskussionen. Es handelt sich hier um einen Begriff, der von Wissenschaft und Ratio nicht weiter entfernt sein könnte, und bei dem Quellenangaben sinnlos sind. Es geht um Vampire, Dämonen und Astralkörper. Völliger Mumpitz also in meinem Weltbild. Trotzdem wäre diese Definition des Begriffes genau das, was ich dazu in der Wikipedia erwarten würde. Mein Benutzungsmuster für die Wikipedia ist, dass ich irgendwo auf ein Wort treffe, das ich nicht kenne oder bei dem mein Verständnis der Wortbedeutung in dem Kontext keinen Sinn hat. Dann laufe ich zur Wikipedia und gucke nach. Und wenn ich dort die obige Definition finde, hat mir die Wikipedia geholfen. Und zwar deutlich mehr, als wenn jemand für mich entschieden hat, dass Adämonisten Mumpitz ist und in der Wikipedia nichts verloren hat. Denn, bei aller Freundschaft, diese Entscheidung kann und will ich selber treffen. Genau wie ich nicht möchte, dass meine Regierung für mich entscheidet, welche Nachrichten oder Bücher für mich relevant sind. Und, mal unter uns, wenn da was von Astralkörpern, Vampiren und Dämonen steht, dann brauche ich nicht eure Hilfe, um das als das zu erkennen, was es ist. Als Mumpitz.
Diese Runde endet dann gewöhnlich an der Stelle. Wikipedianer hatten an der Stelle bisher immer kognitive Dissonanz. Das ist eine Frage des Weltbildes. Im Wikipedia-Weltbild ist das ein Axiom, dass es schädlich ist, wenn unrelevante Artikel in der Wikipedia sind. Niemand kann ernsthaft der Meinung sein, dass das kein Problem sei. Wenn wir uns dann physisch gegenübersitzen und man an unserer Körpersprache erkennen kann, dass wir das ehrlich nicht für ein Problem halten, kollidieren Weltbild und Realität und kognitive Dissonanz setzt ein.
Nun ist ja nicht unerforscht, was in so einem Moment im Gehirn geschieht. Wenn man eine Kollision zwischen Weltbild und Realität hat, dann ist das meistens dadurch ausgelöst, dass man gerade einen Fehler gemacht hat. Das Gehirn fängt dann an, rückwirkend Erklärungen zu finden, warum man das gerade gemacht hat. Ähnliche Mechanismen treten an der Stelle üblicherweise in Kraft, und es kommen progressiv weniger überzeugende Argumente, wieso das schlecht wäre. Häufigstes Argument ist bisher, dass dann ja jeder Werbung reinstellen könnte, und dann würde Wikipedia ja zu einer kostenlosen Werbeplattform verkommen, und die Spender wären sauer, dass mit ihren Spenden eine Werbeplattform finanziert würde. Das Argument klingt ja erstmal ganz gut, aber es ist ein Strohmann. Denn wir sagen ja nicht, dass der Inhalt eines Lemmas nicht relevant sein muss. Wir sagen nur, dass für das Lemma selbst keine oder sehr lasche Relevanzkriterien gelten sollten. Wenn jemand Werbung oder Falschaussagen zu einem Lemma ins Netz stellt, dann sollen die natürlich weiterhin entfernt oder NPOV-konform umformuliert werden. Das ist ein orthogonales Problem. Aber gut, das ist letztlich eine Frage, bei der man geteilter Meinung sein kann.
Der Punkt, auf den ich die ganze Zeit eigentlich hinaus wollte, ist dieser: Als nächstes (und letztes) kommt dann, wir sollen doch mal konstruktive Gegenvorschläge machen.
Ich (oder wir, denn normalerweise bin ich ja nicht alleine in solchen Debatten) hole dann immer meine Liste raus. Wir haben eine längliche Liste von Vorschlägen erarbeitet. Wir haben sie gebloggt. Ich habe Vorschläge gebloggt. Frank hat sie gebloggt. Kris hat Vorschläge gebloggt. Pavel hat Vorschläge gebloggt. Wir haben uns alle gegenseitig verlinkt. Wir sind von diversen anderen Blogs und von Zeitungen verlinkt worden. Wir haben eine Radiosendung gemacht, wo wir zwei Stunden lang unsere Vorschläge vorgestellt und darüber geredet haben. Wir (also meine Freunde, nicht ich) sind zu diesem Wikimedia-Treffen gegangen und haben dort versucht, unsere konstruktiven Vorschläge zu thematisieren. Daher hatten wir noch nie Schwierigkeiten, unsere Vorschläge zu bringen. Normalerweise endet das Gespräch dann. Und heute ist es mir beim Reflektieren wie Schuppen von den Augen gefallen. Keiner hat darauf jemals eine Antwort erwartet!
Lasst mich das in einem neuen Absatz nochmal hinschreiben.
Die Frage nach konstruktiven Gegenvorschlägen von uns ist, so glaube ich jetzt erkannt zu haben, immer rhetorisch gemeint gewesen.
Das ist natürlich schwer nachzuweisen, aber ich habe Indizien. Z. B. beim Chaosradio, da kam nach 10 Minuten Gespräch von Sargoth (dem Wikipedianer, den Frank eingeladen hatte), die überraschte Ansage, er sei total verwundert, dass wir uns da so viel Gedanken gemacht hätten. Und vorgestern im Club bei dem Gespräch mit Juliana und Ralf, da wurde das auch deutlich. Ich will mal versuchen, die Situation zu schildern. Und, bitte, ich meine das keinesfalls negativ über Juliana, Ralf oder Sargoth hier! Es ist aber essentiell zum Verständnis des Problems, warum unsere Diskussion nicht weiterkommt gerade.
Also. Anekdoten-Zeit. Vorsicht: Wir haben das Gespräch nicht aufgezeichnet, und das ist jetzt zwei Tage her, und ich will einen Punkt machen. Ich überspitze leicht.
Juliana und Ralf kommen rein, setzen sich, ich mache mein Notebook aus und hole einen Block und einen Stift raus.
Erstaunen.
Juliana packt ihr Netbook aus, schließt es an unser Internet an (ja, im Club gibt es im Gegensatz zu Wikimedia freies Internet für Gäste :-) ), hat die Wikipedia als Homepage eingestellt. An dieser Stelle zeigt sie mir etwas, das jetzt aber keine Rolle spielt gerade, das kann ich vielleicht später nochmal thematisieren.
Der Punkt ist: Ich mache mein Notebook aus zum Gesprächsbeginn, sie macht ihres an. Ich habe einen Block dabei, um mir Notizen zu machen. Sie nicht. Denkt mal drüber nach, was das über die Gesprächsteilnehmer und ihre Intentionen und Vorstellungen zum Ziel des Gesprächs aussagt. Als wir dann unsere Liste mit konstruktiven Vorschlägen ausbreiteten und da Diagramme malten und ihr Stichworte gaben, hat Juliana die schon mitgeschrieben, auf meinem Block dann halt. Ich will ihr nicht vorhalten, dass sie keinen Block dabei hatte, darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich den Eindruck hatte, eigentlich wollten die nicht wirklich von uns hören, was wir für Vorschläge haben. Oder genauer: Sie gingen davon aus, wir hätten keine. Ich hatte sogar ein bisschen das Gefühl, sie hielten uns für Trolle. Genau das Zerrbild, das in der Wikipedia von den bösen Bloggern gepflegt wird. Sie dachten, unser Kritik-Kartenhaus fällt in sich zusammen, wenn sie uns nach konstruktiven Vorschlägen fragen.
Nochmal: Ich will hier weder Sargoth noch Juliana noch Ralf beschimpfen oder kritisieren, im Gegenteil. Hut ab! Hochachtung! Respekt! Ihr hattet im Gegensatz zu den anderen Wikipedianern genug Arsch in der Hose, um euch mit uns zu treffen, um mit uns zu reden! Es gab noch andere, aber ich nenne nur diejenigen, die sich öffentlich mit uns getroffen haben und nichts dagegen hatten, dass wir ihre Namen nennen. Es tut mir leid, dass ich meinen Punkt an euch illustrieren muss, weil sich so viele andere hinter ihren Pseudonymen verstecken und lieber Foren-Heckenschützen sein wollen, als sich über die Zukunft der Wikipedia Gedanken zu machen.
Oh, und eines noch. In den Diskussionen sind unsere Gedanken zur Zukunft der Wikipedia häufig ein-zwei Größenordnungen weiter gediehen als was aus der Wikipedia selber kommt (und komme mir jetzt keiner mit "Kompass 2020"). Ich meine damit das, was die Wikipedianer im Gespräch an Vorschlägen und Argumenten haben. Vermutlich wird es da schon irgendwo Webseiten geben in der Wikipedia, wo sich auch schon mal jemand richtig tiefschürfend Gedanken gemacht hat. Während wir Strategien diskutiert haben, wie man die Benutzerführung konkret ändern könnte, um das Verhalten der Nutzer zu verbessern, und während wir uns Gedanken gemacht haben, von welchen psychologischen Effekten das aktuelle Verhalten der User und Admins in der Wikipedia befördert wird, und wie man das verbessern kann, kamen an Vorschlägen von der Gegenseite bisher eher Schulterzucken und Durchhalteparolen. Es gibt in Deutschland soviele Wikipedia-Stammtische! Das kann doch nicht sein, dass ihr da nur Bier trinkt? Denkt da wirklich niemand tiefschürfend darüber nach, wie man die Welt verbessern kann?!
Also bitte, liebe Wikipedianer. Helft uns, das Niveau der Diskussion zu erhöhen.
Ein guter erster Schritt wäre, wenn ihr vor dem Diskutieren unsere bereits veröffentlichten Vorschläge und Argumente zur Kenntnis nehmt. Das Ziel der Diskussion ist ein Erkenntnisgewinn auf beiden Seiten, nicht nur auf eurer. Und für uns wird das deutlich befriedigender, wenn wir von euch auch mal neue Argumente oder reflektierte Gedankengänge zum Thema Zukunft der Wikipedia hören können. Und ja, ihr könnt davon ausgehen, dass wir uns eure Standard-Argumente auch vorher durchgelesen haben.
Update: In den Diskussionen zum Wikipedia-Kurier geht es gerade hoch her. Ich poste keinen Link, weil ich die Wikipedia ja nicht mit Schmutz bewerfen will hier, sondern an einer Klärung interessiert bin. Aber eine Sache will ich aufgreifen, die Markus Cyron dort anspricht. Da kommt die Frage, wieso wir uns an so technischen Dingen aufhalten. Was eine Eingabemaske mit dem Löschen von Artikeln zu tun hat. Der Hintergrund ist die Disziplin "User Interface Design" und hat viel mit Psychologie zu tun. Ich will das mal an einem einfachen Beispiel erläutern. Stellt euch mal folgendes Experiment vor. Ein Raum, darin 20 Leute, die die Versuchsperson nicht kennt, und eine Versuchsperson vor der Tür. Du sagst der Versuchsperson, dass die drei Leute links hinten in der Ecke in dem Raum drei Störer sind, um die sich die Versuchsperson kümmern soll. Der 1. Versuchsperson gibst du als Werkzeug Handschellen und eine Polizeiuniform. Der 2. Versuchsperson gibst du einen Block Papier, einen Stift, einen Tisch und Stühle. Der mit den Handschellen wird vermutlich versuchen, die Störer festzunehmen und rauszuschmeißen. Der mit dem Block wird sich vermutlich mit den Störern hinsetzen, ihnen zuhören, und sich Notizen machen.
Beim User Interface Design (und bei unseren Vorschlägen) geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand Einfluß darauf zu nehmen, in welcher Rolle sich die User sehen. Was sie als ihre Handlungsoptionen wahrnehmen. Im Moment gebt ihr den Leuten Handschellen, und wir möchten ihnen einen Block Papier geben. Mal übermäßig vereinfacht. Also, Markus, wir erklären das auch gerne noch mal im persönlichen Gespräch in den Clubräumen, wenn du dich mit uns treffen willst. Schreib mir einfach ne Mail, dann machen wir ein Treffen.
Oh und im Übrigen empfehle ich das Buch "The Design of Everyday Things". Inhaltlich überschneidet sich das ein bisschen, aber nicht viel. Lest daher beides. Kris' Ausführungen und das Buch. Ihr werdet nie wieder Webseiten oder Drehtüren mit den selben Augen sehen.
Blockwart gilt heute als Synonym für einen Spitzel und Denunzianten in der Nachbarschaft.Ex-akt. Und im Internet, um das es hier geht, gibt es noch eine Spezialbedeutung:
In deutschsprachigen Webforen (dort auch Brettwart genannt) und Newsgroups ist Blockwart ein Schimpfwort für Teilnehmer, die sich bemühen, andere wegen vermuteten Verstoßes gegen Forumsregeln durch den zuständigen Administrator sperren zu lassen (Blockwartmentalität).Bingo! So sieht das aus. Hier ist die Nazi-Bedeutung laut Wikipedia:
Die sprachliche Verwirrung gipfelte später darin, dass die Helfer des Reichsluftschutzbundes die Bezeichnung „Blockwart“ erhieltenÄh, ja. Kann mir das mal jemand erklären, wie man das mißverstehen kann? Das ergibt doch gar keinen Sinn, einen Wikipedia-Admin als Helfer des Reichsluftschutzbundes zu beschimpfen!
Also, liebe Leute, kommt mal bitte runter. Falls das wirklich jemand ernsthaft gedacht hat, dass ich hier Leute als Reichsluftschutzbundhelfer verunglimpfen wollte: nein, wollte ich nicht. Davon distanziere ich mich ausdrücklich, und es ist meiner Ansicht nach auch von Anfang an völlig klar gewesen, was ich mit dem Begriff gemeint haben könnte und was nicht. Ich bezeichne Leute überhaupt sehr selten als Nazis. Was ich gerne mal mache ist die Taten von Leuten mit bekannten Aktionen aus dem 3. Reich zu vergleichen. Das nennt man im Übrigen "vernunftbegabt" und es gilt im Allgemeinen als Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Mensch und Tier. Der Mensch ist in der Lage, aus den Fehlern anderer zu lernen, ohne sie selber auch noch mal gemacht haben zu müssen. Er kann aus der Tatsache extrapolieren, dass dieses Verhalten früher bei jemand anderem schon mal ein Fehler war, und dann vorhersagen, dass es auch heute ein Fehler wäre.
Ich kann aber kurz meinen Eindruck zusammenfassen. Mein Eindruck ist, dass sich Wikimedia nicht aus eigener Kraft retten kann. Wikipedia könnte vielleicht mit Hilfe von außen noch gerettet werden, wenn wir Doktor House, Chuck Norris und das A-Team einfliegen. Aber nur, wenn der Wikimedia e.V. aus der Gleichung genommen wird. Bei Wikimedia e.V. sitzen im Wesentlichen die alten Wikipedia-Haudegen, die genug Einfluß hätten, um mal etwas zu reißen. Aber die trauen sich alle nicht, was zu reißen, weil sie um ihren Status innerhalb von Wikimedia fürchten. Ohne jetzt hier groß saftige Details ausplaudern zu wollen: der Außeneindruck, dass Wikimedia e.V. im Wesentlichen nichts für Wikipedia tut, und statt sie zu fördern Aktivisten und Projekten eher im Weg steht, der hat sich auch bei den Gesprächen mit Insidern bestätigt. Wir haben da natürlich über Einzelfälle geredet und es wird auch Ausnahmen geben. Der Punkt, der das am besten auf den Punkt gebracht hat, war unser Congress, wo wir der Wikipedia seit 10 Jahren einen Stand eingeräumt haben, um das Projekt zu fördern. Daher sind wir jetzt auch so bissig, weil wir das eben auch als unser Kind betrachten, das wir da mit großgezogen haben. Und vor zwei Jahren kamen die nicht mehr. Wir haben also heute mal gefragt, warum eigentlich nicht, und Ralf war einer der Freiwilligen gewesen, die immer für die Wikipedia den Stand gemacht haben. Ralf meinte dann, naja, wir hätten Eintritt haben wollen. Stimmt auch. Das liegt daran, dass wir so voll waren in den letzten Jahren, dass wir Gefahr liegen, bezahlende Leute nicht reinlassen zu können, und da erscheint es uns unfair, Wikimedia da ganz ohne Gegenleistung eine kostenlose Werbeplattform einzurichten, zumal auf dem Platz ein Dutzend Hacker Platz gehabt hätten. Und mal unter uns, wenn Wikimedia da auf sechsstelligen Beträgen sitzt, da müssen wir ja wohl nicht drüber reden, oder? Stellt sich raus, dass Wikimedia den Freiwilligen die Eintrittskarten nicht erstatten wollte. Wer noch nie auf dem Congress war: wir reden hier über einen so kleinen Betrag, dass Wikimedia mehr an Zinseinkünften einnimmt, als sie das gekostet hätte. Meine nächste Frage könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Ich wollte wissen, wozu sie diesen Verein eigentlich haben, wenn der bei sowas die Spesen nicht zahlt. Antwort: Achselzucken.
Und wem das noch nicht reicht, um Wikimedia abschließend zu den Akten zu legen, den schicke ich mit freundlichen Grüßen zu Kompass 2020, dem "strategischen Plan für Wikimedia Deutschland", wo sie Bullshit-Bingo mit Begriffen wie "Stakeholder" spielen und von "Operativen Maßnahmen" reden. Da riecht man ja förmlich noch den Management-Consultant-Hohlkörper, der das geschrieben hat, durch! Ich meine, mal ehrlich, seriously? Die Tabelle hier? Ernsthaft? Und die Visionen erst:
1 Medien stellen freie Inhalte zur Verfügung und teilen unsere Ideen.und später, bei "Leser":
2 Freies Wissen ist in den Medien präsent
3 Journalisten haben bei Wikimedia-relevanten Themen einen direkten Draht zu WMDE.
6 Jeder, der etwas wissen will, geht zu Wikimedia.Ich habe schon fundiertere Großkonzern-Visionen gelesen. Sehr erheiternd sind auch die Visionen zum Thema Usability. Ja! Die nehmen ernsthaft das Wort Usability in den Mund! Und reden von einfachem Zugriff für jüngere Schüler oder Ältere mit geringer Technikaffinität (Schulen werden bei Wikipedia schon mal weiträumig auf IP-Ebene abgeklemmt, weil die Schüler nämlich alles fiese Vandalen sind). Oh und als wir den beiden mal das CMS von www.ccc.de gezeigt haben, mit WYSIWYG-Editor im Browser, mit Dialogen, Wizards, Templates und Constraints, da sind denen fast die Tränen gekommen. "Wie, sowas geht?" Ich mußte mir ein paar vorweihnachtliche Mitleidstränen verdrücken, so rührend war das.
7 Die Inhalte sind hochwertig, fundiert und unübertroffen.
8 Alle Wikimedia-Marken sind etabliert.
Wie alt ist Wikimedia jetzt? Sie geben sich wie eine verkrustete Partei von 50 Jahren, kurz vor der Revolution. Also wie gesagt, ich glaube nicht, dass da noch was zu retten ist. Dieser Verein muss zugemacht werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Wikimedia Foundation die Zustände bei Wikimedia e.V. gutheißen würde, wenn sie davon Bescheid wüßten.
Aber mal kurzfristiger gedacht, auf dem Weg zur Weltrevolution des Proletariats gibt es ja Zwischenschritte, und da haben wir denen mal feierlich eine Liste von konkreten Vorschlägen überreicht. Die hatten wir zwar auch schon alle geblogt, mehrfach, verteilt, und untereinander verlinkt und zitiert und wiederholt, und wir haben sie auch schon im Radio und auf deren Veranstaltung erwähnt, aber das reicht offensichtlich nicht, damit sie auch bei den Vorständen und Ex-Vorständen von Wikimedia ankommen. Die leben da so sehr in einem Wikipedia-Holodeck ohne Außensensoren, dass wir im Chat schon gescherzt haben, die Lösung sei die von "Ship in a Bottle".
Wir haben die Vorschläge auch nach Dringlichkeit, Aufwand bei der Umsetzung und Wirkungsgrad bewertet und sortiert und schöne Boxen aufgemalt. Ich mache mir keine Illusionen, dass die beiden jetzt mal eben die Wikipedia umkrempeln, aber alle großen Taten fangen mit einem ersten Schritt an. Der erste Schritt auf unserer Liste war, dass Wikimedia eine Deletionpedia für die deutsche Wikipedia hostet. Das kostet einmal gar nichts, weil sie das mit den bestehenden Daten in den bestehenden Datenbanken auf den bestehenden Servern mit der bestehenden Software abfackeln können. Und es würde einen Großteil der schädlichen Emotionen aus der Diskussion ziehen, weil keiner mehr das Gefühl haben müsste, ihm wird hier mir nichts dir nichts die in der Freizeit geleistete Herzensblut-Arbeit von Tagen von irgendeinem wildgewordenen Neandertaler gelöscht, der vom Thema keine Ahnung hat. Wenn die das gemacht haben, können wir über den Rest gleich viel entspanner reden.
Also, in diesem Sinne. Gucken wir mal, ob sie eine Deletionpedia machen. Monetär kostet das gar nichts. Aber es wäre eine immense symbolische Geste, weil es erstmalig greifbar einräumen würde, dass die Kritiker womöglich vielleicht doch ein kleines bisschen Recht haben könnten. Ich hoffe inständig, dass die Zuständigen so viel menschliche Größe aufbringen werden.
Update: Ja, ich fand auch, dass Kompass 2020 an Agenda 2010 erinnert. Aber ihr wisst ja, von der SPD lernen heißt … äh … #fail :-)
Update: Oh, und: Juliana hat angekündigt, das Gespräch aus ihrer Sicht im Wikipedia:Kurier zu besprechen. Das wird sicher auch noch mal spannend.
Update: Ralf weist mich gerade auf ein paar Fehlerchen hin. Er ist auch bei Wikimedia, der Wikipedia-Stand war nicht zehn Jahre lang (duh, das war "figure of speech"), und er hat auch beim Wikimedia gar nicht nachgefragt, ob sie ihm die Tickets erstatten. Damit trifft Wikimedia nicht mehr die komplette Schuld, aber immer noch der Großteil. Denn am Ende ist gar keiner gekommen.
Update: der erste Teil von Julianas Bericht ist jetzt online. Falls jemand sich wegen des Bildes fragt: ja, ich habe darum gebeten, dass die keine Bilder von mir auf die Wikipedia hochladen.
Vor allem ist jetzt auch bei der dpa das hier aktenkundig:
Die Wikimedia Deutschland fühlt sich allerdings etwas zu Unrecht von der Protest-Spendenwelle überrollt und erklärt sich selbst als neutrale Instanz. «Wikimedia Deutschland ist nicht Betreiber der Wikipedia, wir haben keinen inhaltlichen, technischen oder redaktionellen Einfluss auf das Projekt», heißt es in einem Blog-Eintrag.Ich hätte ja an der Stelle die offensichtliche Frage nachgeschoben, wieso die dann Spenden einsammeln, wenn sie mit dem Projekt inhaltlich, technisch und redaktionell nichts zu tun haben. Aber darauf ist die dpa nicht gekommen. Macht aber nichts, das haben Leute im Wikimedia-Blog gefragt. Und das muss ja fast genau so sehr schmerzen.
Was passierte daraufhin? Dreimal dürft ihr raten! Ein Admin aus dem Wikimedia-Vorstand hat das zurückeditiert. Na SO ein Zufall. Sicher nur ein bedauerliches Mißverständnis.
Update: Jetzt hat er auch Links. Und falls der mal ausfällt, gibt es hier nochmal sowas ähnliches.
AndreasPraefcke: fefe vielsagend: "solche Leute dürfen bei Wikipedia ihren Account behalten?!" Wenn's gegen seine Meinung geht, ist er selbst "Löschnazi".Ja, richtig gelesen, auf dem Niveau wird da diskutiert!
Inhaltlich müssen wir uns über diese "Logik" nicht unterhalten. Herr Praefcke ist sicher auch gegen die Polizei, weil er gegen Straftaten ist, und wenn die Polizei jemanden verhaftet, das ist ja auch Freiheitsentzug!1!!
Immerhin werden die tumben Beleidigungen langsam etwas kreativer. Die hier z.B.. Der simuliert wenigstens ein gewisses Grundniveau an politischer Bildung bei seinen Stammtischparolen. Und, das muss ich ihm zubilligen, das ist eine sehr effektive Beleidigung. Ich warte ja noch darauf, dass mich jemand den Franz Josef Strauß der Deutschen Blogosphäre nennt. Aber da muss ich wohl noch ein bisschen mehr für leisten.
Das lässt ja mal wieder tief blicken, wie unsouverän Wikimedia hier mit Kritik umgeht. Tilos Spende ist weg. Fast so unsouverän wie das Treffen neulich.
Update: Interessanterweise hat sich Wikimedia damit in die Wikipedia-Schußlinie gebracht, was sie ja bisher nach Kräften vermieden haben. Das wird sich vermutlich als wenig schlaue Entscheidung herausstellen.
Update: Wow, da platzt gerade ein Knoten. Ich bin ja an sich nicht dafür, denen auch nur einen Euro zu spenden, aber was da gerade passiert hat auch gute Seiten. Zum Einen stehen da echte Namen dran, im Gegensatz zu den Kindergarten-Pseudonymen, hinter denen sich in der Wikipedia die User verstecken. Zum Anderen entkräftet das das Argument, das wir zuletzt noch auf dem Wikimedia-Whitewash-Treffen gehört haben, Wikimedia habe kein Mandat für den Betrieb einer Deletionpedia für WP:DE, weil die Spenden ja nach wie vor reinkämen, also würden sie ja das richtige tun. Vielleicht passiert ja jetzt doch auch mal was Positives in dieser ganzen WP:Sickergrube. Übrigens, eine positive Sache gibt es ja abgesehen hiervon zu berichten: der Admin 32X verliert gerade seine Admin-Wiederwahl. Das war der mit dem "völkischen Beobachter", falls ihr euch erinnert. Vielleicht gibt es da ja doch so etwas wie Selbstheilungskräfte, und wir haben die nur noch nicht genug stimuliert.
Update: Es gibt jetzt auch eine (lahme) Stellungnahme von Wikimedia. "Wir beziehen […] keine Position in der aktuellen Relevanzdebatte", nee klar, "Unser Spendenticker ist […] die falsche Plattform".
Update: Au weia, lest euch mal die Kommentare durch, die sich der Wikimedia-Pavel mit der Stellungnahme eingefahren hat. Da kriegt man ja fast Mitleid. Käpt'n, wir haben Wassereinbruch! *gluck* *gluck* *gluck*
Update: Mir mailt gerade jemand folgendes:
Proaktiv der Hinweis, daß es beim Spenden nicht reicht, den Betrag auf "1 Euro" zu drehen, man muss auch noch ein Häkchen umsetzen - ansonsten ist der Betrag plötzlich 20 Euro. Ohne weitere Vorwarnung, die eigentlich überall woanders übliche Seite mit "Überprüfen Sie Ihre Angaben" fehlt.
Jetzt mailen mir andere, dass das doch nicht so ist, und man auch eine Mail kriegt, über die man sich auch beschweren kann. Ich geb das mal alles nur so weiter. Könnt ihr ja selber gucken. Ich vermute mal, dass derjenige Javascript ausgeschaltet hatte. Aber ein-zwei 20 Euro Spenden sind ja dazwischen gerutscht, also könnte da ja doch was dran sein.
Update: Mit dem "Blockwart" habe ich ja offensichtlich ins Mark getroffen, wie man auf diesem mir zugemailten Screenshot gut sehen kann. Ich verstehe gar nicht, was deren Problem dabei ist. Ich habe ja nirgendwo geschrieben, Wikipedia bestünde nur aus Blockwarten, oder die Admins seien alles Blockwarte. Im Gegenteil habe ich sie aufgerufen, die Blockwarte rauszuschmeißen. Es läßt tief blicken, dass offenbar auch der Herr Geschäftsführer der Wikimedia sich da persönlich angesprochen fühlt und da jetzt mit eiserner Hand durchgreift, nicht nur an der Eingangstür, wenn er persönlich den Heise-Reporter rausschmeißt, sondern auch bei den Kommentaren in seinem Hausblog. Tja, so ist das eben, wenn die Vorstellungen von PR-Funktionären ("Müller, wir brauchen auch so ein Blog, da können wir dann unsere PR-Botschaften verbreiten") auf die Realität treffen. Oh und ich bin entzückt, wie viele Vandalen sich öffentlich beschweren, dass ich keine Kommentarfunktion habe. Besser könntet ihr mich gar nicht in meiner Entscheidung bestätigen!
Relevanz unklar. Das nicht zu unterschätzende Engagement war rein örtlich, keine der betreffenden Institutionen bekäme hier einen Artikel. Das Bundesverdienstkreuz ist als Orden zwar ein "Anhaltspunkt für eine mögliche Relevanz", alleine reicht es aber nicht aus.Und wenn ihr diesem User hinterher klickt, ist das ein Pfadfinder und Ingenieur der Raum- und Umweltplanung.
Der User "Weissbier" hat heute morgen einmal völlig freigedreht und Löschanträge für alles aus der Kategorie "CCC" gestellt, was er finden konnte. Von Easterhegg über Haecksen und Bayerische Hackerpost bis zur Wau Holland Stiftung. Und solche Leute dürfen bei Wikipedia ihren Account behalten?! (Danke, Lutz)
Frei fabuliertes und dahergewieseltes "..waren ganze Familien und ein größerer Frauenanteil…zu beobachten.", "..einigen Leuten", "..dürfte..gewesen sein" etc. über eine nicht relevante Hobbyistenveranstaltung. 3000 Teilnehmer wäre ca. eine kleine Katzen- oder Hundeausstellung oder ein großer "Field-Day" bei den Amateurfunkern. Und bei diesen käme hier nie jemand auf die Idee sie für relevant zu halten. Nimmt man die Relevanzmaßstäbe für Festivals, so zeigt sich hier deutlich die Irrelevanz dieser Werbemaßnahme für einen Internetanbieter. Halt so ne Art "T-Online Sommercamp" in der Käsekaribik. --WB 08:24, 9. Nov. 2009 (CET)"Käsekaribik", ja? Solch offener Fremdenfeindlichkeit bietet die Wikipedia ein Forum?!
Update: Angestiftet hat diese Löschung übrigens Juliana, die laut Selbstdarstellung 2008/2009 im Vorstand von Wikimedia war. Na SO ein Zufall.
Update: "Weissbier" wollte auch 2007 "Mutex" löschen, weil er die Erklärung nicht verstand. Und der scheint auch sonst als Serientroll an allen Löschdebatten beteiligt zu sein, die er zum Gutteil auch selber losgetreten hat. Wie so jemandem in der Wikipedia Unterschlupf gewährt werden kann, während sie gleichzeitig mit der Begründung des Vandalismus ein /17 blocken, das muss mir mal jemand erklären. Vandalen zählen nur als Vandalen, wenn ihr Account nicht zu alt ist?
Ich finde es ja auch höchst amüsant, dass die ausgerechnet jetzt eine Fundraising-Kampagne lostreten. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass das Detail keiner mitgekriegt hat, dass das Geld ungefähr zu 1% der Wikipedia zu Gute kommt, und Wikimedia damit ansonsten Hochglanzprospekte druckt, ihre Angestellten durch die Gegend fährt, Geschäftsessen, Miete und andere Spesen bezahlt, und den Rest zur Bank bringt, wo es dann Zinsen abwirft. Das Geld könnt ihr auch selber zur Bank bringen und Wikimedia dann die Zinsen spenden. Oder ihr könnt denen einfach gar nichts mehr spenden, bis sie ihren Augiasstall mal ausmisten.
Update: Peg DHCP ist plötzlich auch irrelevant!1!! Begründung:
RFCs kann jeder schreiben
Bizarrerweise ist Chaos Communication Camp noch nicht zum Löschen vorgeschlagen, dabei waren da sogar eher weniger als auf der WTH.
Update: Ich bin jetzt übrigens laut Wikipedia eine religiöse Bewegung (von der WTH-Löschdiskussion):
Der nächste, der die Sperre des Antragstellers fordert, landet auf der Vandalismusmeldung. Wenn die Fefe-Jünger nicht fähig/willens sind zu diskutieren, sollen sie dem projekt fernbleiben.
Seht ihr? Ihr seid gerade geupgraded worden. Von meinem willfährigen Zeitbinder-Botnet zu meinen (wahrscheinlich willenlosen Zombie-)Jüngern! Wobei eigentlich macht mich das ja nicht zu einer Bewegung sondern zu einem Messias, oder? Ich kenn mich bei diesen Religionen nicht so aus.
Oh übrigens, falls ihr euch mal gefragt habt, wie so ein Wikipedia-Admin eigentlich aussieht: hier gibt es eine Collage. Zählt mal die Frauen.
Experts are forced to engage in pointless debates with Wikipedia’s bureaucratic guardians, many of whom are persuaded only by hyperlinks, not cogent arguments.
Hey, das ist ja genau wie bei uns! :-)
Nun ist das im Moment ein Proof of Concept. Das heißt noch lange nicht, dass jemand Wikipedia forkt, oder dass ein Fork sinnvoll wäre, zumal man ja weiterhin bei MediaWiki bliebe, wo sich ja an sich alle einig sind, dass das keine gute Basis für eine moderne Wikipedia ist.
Aber git ist schon mal die richtige Basistechnologie, auf der man sowas aufsetzen wollen würde.
Wir haben es ja hier im Kern mit einem Kontrollproblem zu tun. Wir haben Wikipedianer, die Kontrolle über ihren Inhalt ausüben wollen. Während das per se wie eine noble Idee klingt, ist es das Gegenteil der Idee, mit der Wikipedia das geworden ist, was sie jetzt ist. Das Grundprinzip von Wikipedia ist ja gerade, dass alles gut wird, wenn man alle Menschen ran lässt, weil das Gute im Menschen überwiegt und sich der Schwarm am Ende in die richtige Richtung zur Verbesserung der Lage für alle bewegen wird. Und das ist schlauer als es auf den ersten Blick aussieht, denn ein Gutteil des Vandalismus erklärt sich eben über die Kontrollfunktion. Wenn der User sich als Mitarbeiter sieht, wird er nicht vandalieren. Wenn er sich aber als überwachter, kontrollierter Verdächtiger fühlt, wird er Reifen anstechen. Wenn man User wie vernunftbegabte Erwachsene behandelt, werden sie sich eher wie vernunftbegabte Erwachsene verhalten, als wenn man sie wie Kinder behandelt. Das ist eine Frage des Mindsets, mit dem man auf die Leute zugeht. Natürlich wird das Vandalismusproblem nie ganz weggehen, es gibt immer ein paar Soziopathen in der Bevölkerung. Aber dieser Mindset will eben kommuniziert werden. Wenn man da mit "Hallo lieber potentieller Wikipedia-Mitautor, willst du nicht diesen Artikel zu verbessern mithelfen?" begrüßt wird, ist das was ganz anderes, als wenn da — fast wie versehentlich wirkend — jemand den Edit-Knopf auszublenden vergessen hat. Im Moment wirkt das wie ein Getränkeautomat, das menschliche Element fehlt. Wenn das wie ein Automat wirkt, werden die Leute eher Dinge probieren. Aus einem Getränkeautomat werden Leute eher eine Dose zu klauen versuchen als aus einem Oma-und-Opa-Laden. Und je mehr die Blockwarte dann Kontrolle auszuüben versuchen, desto mehr reizen sie Vandalen zum Weitermachen. Wobei mein Wortsinn von Vandale hier ein anderer ist. Ein Vandale ist jemand, der den Inhalt eines Artikels wegmacht und durch "Die Merkel ist doof" ersetzt.
Um die Analogie mal fortzuspinnen: wenn potentielle Autoren wie Bittsteller abgekanzelt werden, gehen die Freiwilligenzahlen zurück. Das kann man alles live und in Farbe beobachten gerade bei der Wikipedia.
Die Eltern unter meinen Lesern werden das Problem sofort wiedererkennen. Das ist nämlich der klassische Erziehungskonflikt bei Eltern. Eltern erziehen das erste Kind noch mit eiserner Knute und beim zweiten Kind sind sie dann weiser und greifen nur noch ein, wenn es nötig ist. Eltern müssen irgendwann ihr Kind ziehen lassen, so schmerzhaft das auch ist. Und an dieser Stelle beißt uns die Statistik in den Hintern, die Johnny so schön formuliert hat:
80% der Wikipedianer in den USA seien männlich, mehr als 65% alleinstehend, mehr als 85% kinderlos und rund 70% jünger als 30 JahreBei der deutschen Wikipedia sieht das vermutlich sehr ähnlich aus.
Ich möchte an der Stelle mal ausdrücklich sagen, dass meine Kritik nicht den einzelnen Menschen gilt, die in der Wikipedia herum-blockwarten. Ich gehe bei solchen Problemen gerne den wirtschaftlichen Weg der Analyse und halte das Problem für ein System-Problem. Die Menschen gehen ja nicht zum blockwarten in die Wikipedia, im Gegenteil sind die meisten damit unzufrieden. Das kam bei allen meinen Gesprächen mit Wikipedianern in letzter Zeit klar heraus. Jeder einzelne von denen fing nach einer Weile zu berichten an, wie viele schöne Artikel ihm denn schon gelöscht worden seien. Diese Menschen sind genau so Opfer wie wir alle. Opfer des Systems Wikipedia, das die falschen Anreize setzt. So habe ich gestern gelernt, dass man seinen Admin-Status wegen Inaktivität verlieren kann. Was ist hier also der Anreiz? Admin-Aktionismus. Und was eignet sich da besser als Löschen? Gelöschte Artikel können nur andere Admins einsehen, da kann einem also keiner (der nicht im selben Boot wäre) nachweisen, dass man gerade Mist gemacht hat. Löschen ist weniger Aufwand als Typos suchen und fixen. Und wenn man sich genötigt sieht, möglichst viele Löschungen vorzunehmen, um aktiver auszusehen, dann wird man auch die Löschdiskussion eher überfliegen als durchlesen und überdenken. Die Situation erinnert mich sehr an den Richtervorbehalt. Beim Richtervorbehalt ist es für den Richter ein Aufwand von einer Unterschrift, eine beantragte Durchsuchung zu beschließen, aber im Ablehnfall muss er eine Begründung schreiben. Also wird fast nie was abgelehnt. Und so ist das bei der Wikipedia im Moment auch. Der Admin hat einen Vorteil davon (er wirkt aktiver), wenn er dem Löschgesuch entspricht. Das ist genau falsch herum.
Man könnte das z.B. lösen, indem man Achievements wie in Onlinespielen einführt. Wer einen Artikel rettet, der zum Löschen vorgeschlagen wurde, kriegt ein Achievement. Wer rettet, indem er an dem Artikel Daten hinzufügt, kriegt ein Achievement. Wer 100 Achievements hat, kriegt ein GIF-Banner "Wikipedia-Held" zum Einblenden auf seiner Homepage. Sowas. Wir müssen Anreize schaffen, um das System in die Richtung zu bewegen, in die wir es bewegen wollen. Von alleine oder durch gut zureden bei den Admins und Trollen werden wir da nichts bewegen.
So schade das ist, aber ich fühle mich von der Diskussion gestern in meinem Weltbild bestärkt. Die Blockwarte machen das nicht aus Spaß an der Freude, sondern wollen etwas Gutes tun bzw folgen Anreizen, die das System ihnen bietet. Denen "sei mal kein Blockwart" zu sagen ist zum Scheitern verurteilt.
Im Übrigen muss ich noch eine bittere Lektion ziehen. Wir hatten ja gedacht, wenn wir da einen Fork ansprechen, sei das eine Drohung, mit der wir womöglich die Wikipedianer zum Einlenken bringen können. Das Gegenteil ist der Fall. Die würden sich sogar freuen, wenn wir forken. Weil sie dann das Problem loswerden. Aus deren Sicht ist das Problem nämlich nicht, dass die Wikipedia den Bach runter geht, sondern in deren Denkmodell geht die Wikipedia den Bach runter, weil so viele Vandalen rumvandalieren und sie nicht mit dem Löschen hinterherkommen. Wenn wir forken, dann gehen die Vandalen zu uns, wo weniger gelöscht wird. Aus deren Sicht löst das ihr Problem. Wenn jemand unzufrieden ist, können sie den zu unserem Fork schicken. Wenn ihnen dann die Userzahlen wegsterben, dann macht das nichts, denn in deren Mission Statement geht es um das Weltwissen, nicht um das Bereitstellen an die User. Hier greift der alte Witz aus der Arbeitswelt, wie schön dieser Job doch wäre, wenn man es nicht ständig mit Kunden zu tun hätte. Forken ist also keine Option.
Im Übrigen möchte ich noch ein wichtiges Wort fallen lassen: Monopol. Wikipedia hat ein Monopol auf Online-Wissen-Nachschlagen, und zwar mehr noch als Google eines auf Suchmaschinen hat. Für Monopole gelten andere Regeln als für normale Marktteilnehmer. Genau wie Telekom und Post als Monopol gezwungen waren, in jedem noch so kleinen Kaff Telefon und Briefpost anzubieten, und wie Microsoft Ärger kriegt, wenn sie Konkurrenten behindern, genau so hat die Wikipedia eine Sonderrolle als Monopolist und darf aus meiner Sicht nicht damit durchkommen, bei Community-Debatten Leute auszuladen, auch nicht wenn sie Markus Kompa heißen. Das kann man als kleines Randgruppenwiki bringen, aber nicht als Monopolist auf dem Online-Enzyklopädie-Markt, und schon gar nicht wenn man Worte wie "Weltwissen sammeln und erhalten" benutzt. Das muss für Wikimedia echte Konsequenzen haben.
Zurück zum Mindset der Wikipedia: wenn man das Problem als ein Kontrollproblem sieht, dann macht man so ein Treffen mit der Community auch als Kontrollfreaks, mit Namenskontrolle am Eingang. Und wenn man eigentlich weiß und einsieht, dass es da ein Problem gibt, aber das nicht zugeben will, dann limitiert man die Sitze auf 42, damit es nach außen nicht aussieht, als würde das mehr als eine handvoll Leute betreffen. Ich fand dieses Event augenöffnend. Laßt uns jetzt debattieren, wie wir das System ändern können.
BTW: lest euch die Links zu Johnny und Telepolis ganz durch. Und auch diesen Freitag-Artikel und diesen Blogeintrag hier.
Wir haben uns also im CCCB getroffen, um den Stream anzugucken, aber der Stream ist eine Katastrophe, setzte dauernd aus, der Sound ist viel zu leise, geht gar nicht. Inzwischen raucht er immerhin nicht mehr alle fünf Minuten ab, aber überzeugend ist was anderes.
Das bisherige Highlight war ein Wikipedia-Admin, der erzählt hat, er habe ja auch mal bei der "Eingangskontrolle" mitmachen wollen, wo neue Artikel geprüft werden und Müll rausfliegt, aber er habe immer nicht schnell genug klicken können, die Artikel waren immer schon weg, bevor er in der Incoming Queue einen anklicken konnte zum durchlesen.
Update: Frank Rieger kam kurz zu Wort, und hat sich hauptsächlich über das Nutzungsverhalten der Nutzer geäußert, und dass man auf dem Kindle als einzige Webseite Wikipedia gucken kann, zu den konkreten Vorschlägen, die er auch in seinem Blog genannt hatte, kam er nicht. Der Moderator erwähnte das aber.
Maha kam zu spät, aber sie haben ihm dann gleich das Mikro in die Hand gedrückt, und er hat dann mal seine Vorschläge aus seinem Blog gebracht, u.a. wer viel macht wird automatisch Admin, wer sich daneben benimmt, verliert den Status, und so.
Zu meiner großen Überraschung ist Christian Bahls von MOGIS doch hingegangen und hat dann der versammelten Menge erzählt, wie er sich vorstellt, dass man die Software mal anständig bedienbar macht, und verkündete u.a., dass MOGIS jetzt auch ein e.V. ist. Das war ja eines der Argumente gegen die Relevanz des MOGIS-Eintrages in der Wikipedia, dass ein paar Blockwarte unterstellten, das sei bloß ein Ein-Mann-Verein, der sich nur aus PR-Gründen überhaupt als Verein bezeichnet.
Update: Pavel fordert gerade, dass mal die Null-Toleranz-Kriterien, die es gegenüber den Neuautoren gibt, auch gegenüber Wikipedia-Altlasten anwendet, und er forderte, dass gelegentlich ein sich daneben benehmender Wikipedia-Blockwart als Leiche den Fluß runter geschwommen kommen muss, wenn man neue Leute anziehen will (seine Formulierung!) :-)
Update: Anne Roth ist auch da, und bringt dankenswerterweise das Indymedia-Argument — Indymedia war nämlich vor Wikipedia als "Jeder mitmachen!"-Angebot am Start, aber wird pikanterweise von Wikipedia nicht als Quelle für Referenzen zugelassen.
Und mein Freund Rüdiger Weis ist auch am Start und erzählt gerade das spannende Detail, dass robots.txt bei der Wikipedia ausgerechnet die Löschkandidaten und die Qualitätssicherung sperrt. Er bringt auch das wichtige Argument, dass Löschen ein viel zu einfacher Eingriff ist, als dass man so leichtfertig damit umgehen darf, wie es im Moment geschieht, und bringt ansonsten den wichtigen Satz, dass die Wikipedia wichtiger ist für die Leute da draußen als diese Veranstaltung da gerade den Anschein erweckt.
Update: ein Wikipedia-Mitarbeiter sagt gerade an, dass aus seiner Sicht gar keine Krise existiert. Ihm seien keine seriöse journalistischen Artikel aufgefallen, die die Wikipedia kritisiert hätten, das seien nur ein paar Blogger gewesen, und in drei Wochen schert sich da keiner mehr drum. Das hättet ihr wohl gerne, liebe Wikipedianer!
Update: Burks ist auch hingegangen und erklärt der staunenden Masse, dass der Grund, wieso wir keine kritische Presse zur die Wikipedia-Krise haben, ist, dass die Krise des Journalismus in Deutschland viel größer sei als die Krise der Wikipedia. Im Übrigen erklärt er Gruppendynamik wie folgt: der Dumme hat weniger Feinde als der Schlaue, daher setzt er sich bei einer Schwarmintelligenz durch, und am Ende bleiben nur die Doofen übrig :-) Danach konnte er sich nicht zurück halten und brachte die Online-Durchsuchung ins Gespräch, bei der er ja die Meinung vertritt, dass die Online-Durchsuchung gar nicht existiert. Bei dem konkreten Beispiel kann man geteilter Meinung sein, aber generell hat er Recht, solche Fragen sind für eine Enzyklopädie unentscheidbar. Das klassische Beispiel dafür ist ja die JFK-Ermordung oder 9/11.
Update: Christian von MOGIS meint das mit dem Forken ernst genug, dass er da gerade mal offene Datenbankzugriffs-Protokolle fordert, um ein neues Interface basteln zu können. Ich habe auch den Eindruck, dass das jetzt auf einen Fork hinaus läuft. Denn mit diesem Personal ist da offensichtlich nichts zu reißen. Lacher an Rande war ja, dass es da kein offenes Internet für die Gäste gab. Wer von vor Ort twittern will, mußte UMTS benutzen.
Update: Das Schlußwort war der Lacher. Das war 1a Marketing-Krisen-PR-Gefasel, in der sie dann das Resümee zogen, dass diese Diskussion ja die Qualität in der Wikipedia voran treiben werde. Als ob DAS das Problem der Wikipedia wäre gerade! Zu wenig Qualitätsfetischismus! *facepalm*
Update: ich habe mich noch mal mit ein paar Augenzeugen unterhalten, und da kamen noch folgende Informationen rein: 1. war das Audio nicht nur im Stream unbrauchbar, sondern vor Ort war es genau so schlimm. 2. ging es bei Anne Roth und Indymedia um noch ein anderes spannendes Detail, nämlich dass die mit der selben Prämisse gestartet sind, und an der selben Problematik gescheitert sind: an freidrehenden Admins. Natürlich sind deren Relevanzkriterien andere, aber die Lektion ist spannend: unsere Befürchtungen, dass die Wikipedia an ihrem Blockwart-Problem versterben könnte, ist nicht nur eine Fiktion, eine Befürchtung, sondern es gibt einen Präzedenzfall. Man muss diese Gefahr ernst nehmen. 3. hat Frank seine Thesen nicht an das Kirchentor geschlagen, weil der Moderator (das konnte man im Stream nicht sehen) wild gestikuliert hat, er soll das Mikrofon abgeben.
Update: einen Moment muss ich nochmal separat erwähnen, weil er so toll war. Der Wikipedia-Apologet (ja, in dem Raum war neben dem völlig abwesend scheinenden Moderator, der auch der Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer von Wikimedia ist, genau einen, der sich durchgängig pro bestehender Wikipedia geäußert hat, und von dem erfuhr ich gerade, dass das der Ex-Vorstand der Wikimedia war, Kurt Jansson) fing irgendwann eine Lobhudelei an, wie toll das Projekt doch sein, ein einzigartiger Erfolg, sie hätten schon eine Million Artikel, … und da warf Pavel ein krachendes "und die kriegen wir auch wieder auf 500.000 runter" ein. Großartig! Oh und noch ein Detail: dieses ultrapeinliche Schlußwort des Moderators, das hat man im Stream nicht so gesehen, das war vom Zettel abgelesen. Das hatte er sich also vorher zurecht gelegt. Daher paßte das so gar nicht und war so abgrundtief schlecht.
Franks Kritik geht noch ein bisschen weiter, natürlich. Lest euch das mal ganz durch. Die Software muss auch mal neu gemacht werden, z.B.
Auf die Gefahr hin, mich als uninformierter Tourist zu outen: Dresdens Innenstadt ist beeindruckend, und nicht nur die Frauenkirche, auch drum herum haben die Dresdner echt was gerissen. Wer noch nie in Dresden war und sich für schöne alte Architektur interessiert, dem kann ich Dresden echt empfehlen.
Oh und wer das Chaosradio gestern nicht gehört hat, der sollte sich mal den Mitschnitt runterladen und anhören. Da gab es einige Überraschungen, z.B. als der Wikipedia-Admin da erzählte, dass ihm ja auch schon alle möglichen Artikel weggelöscht wurden, und dass ihn das geärgert hat, und dass alle möglichen Mitmach-Kennwerte wie Anzahl der Autoren, Anzahl der Admins und Anzahl der neuen Artikel rückläufig seien. Da fehlt also nicht mehr viel, bis die Wikipedianer da mal 2 und 2 zusammenzählen an der Stelle.
Außerdem scheint Fefes Blog jetzt endgültig durchgekommen zu sein. Nicht, weil sie die Relevanz einsehen, sondern wegen dieser grandiosen Begründung, wo man den im Sandkasten sitzenden und mit Förmchen sitzenden User "32X" gut vor seinem geistigen Auge sehen kann. War mir nur nicht ganz klar ist: welcher Vandalismusaufruf? PDD? Ist das ein User oder wie? Egal, da sowas ja bei der Wikipedia gerne mal versehentlich gelöscht wird, zitiere ich die Behaltensentscheidung mal hier:
Behalten:Ich habe hier ja auch sowas wie eine Dokumentationspflicht. Also dann, mein liebes willfähriges Zeitbinder-Botnet. Bis zur nächsten Weltrettungsmission!
Die im Löschantrag bemängelte schlechte Quellenlage ist durch Nachweise aus verschiedenen reputablen Veröffentlichungen behoben worden. Nachweise über die Wirkmächtigkeit sind im Abschnitt Einfluss meines Erachtens in ausreichender Menge vorhanden.Daneben sprachen auch persönliche Bedenken gegen eine Löschung. (Meines Erachtens ist die Lücke durchaus durch das Fehlen einer Biographie von Leitners in Ansätzen vorhanden.) Seit Stellung des Löschantrags ist der Artikel in gefühlten 1000 Bearbeitungen unverhältnismäßig wenig gewachsen (qualitativ wie auch quantitativ), jedoch hat allein die Größe der Löschdiskussion gezeigt, dass von Leitner über eine Armee willfähriger Zeitbinder verfügt, die auf einen uninformierten Netznutzer wie ein Botnetz wirkt. Ich sehe Wikipedia hier in einer gewissen Informationspflicht.
Dass von Leitners Vandalismusaufruf gegen Artikel, die PDD bearbeitete, nur mässige Resonanz folgte, sollte niemanden dazu verleiten, ihn zu unterschätzen. --32X 00:00, 28. Okt. 2009 (CET)
Update: Es stellt sich raus, dass ich da überhaupt nur die entschärfte Version gesehen habe. Hier gibt es die ursprüngliche Version, in der dieses Blog mit Medien wie dem "Völkischen Beobachter" und dem "Schwarzen Kanal" auf eine Ebene gestellt wird. Den nächsten Wikipedianer, der mich kritisiert, weil er "Blockwart" für eine Nazi-Beschimpfung hält, werde ich laut auslachen.
Was meinst du mit wichtigem historischen Wissen? Nein, nein, in den Geschichtsbüchern sollen nur die Erfolge der CDU drinstehen. Wir sind hier schließlich eine neutrale Enzyklopädie. Hier geht es um Neutralität, nicht um Wahrheit. *facepalm*
Update: Ich frage mich ja, was die Wikipedia mit ihrem "ewige Relevanz" Kriterium macht, wenn mal ein Dokument aus dem Internet verschwindet, das jemand als Beweis verlinkt hat.
Update: Wisst ihr, was noch nicht ausreichend belegt ist? Der Fraktionszwang. Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen. Sowas gibt es bei uns nicht.
Ehrlich gesagt, sind wir schon viel zu abhängig von zentralen Strukturen wie auch die Wikipedia eine ist. Diese exklusive Stellung der Wikipedia, dieses Gefühl der Unentbehrlichkeit, führt wahrscheinlich auch zu den Auswüchsen, die wir gerade sehen.So ist das. Die Wikipedia ist ein Single Point of Failure und failure ist auch genau das, was sie gerade tut.
Update: Hier gibt es noch eine schöne Löschstatistik, und hier eine für die "Seitenschutze". Der Top Scorer macht das offensichtlich nicht manuell sondern läßt da Bots für ihn rumskripten.
Die letzten Tage zeigen, dass wir mit unseren Hilfestellungen und Angeboten nicht weit genug gehen und immer noch dabei versagen, eine nachvollziehbare Außensicht auf Vorgänge in der Wikipedia zu schaffen.Was wie Einsicht und ein Anerkennen der Tatsache, dass es da ein Problem gibt, anfängt, geht leider nicht so schön weiter. Lest selbst. Liest sich wie eine Presseerklärung der FDP, wo man mit halbwegs Reue implizierenden Sätzen anfängt und dann letztlich als Lektion zieht, man müsse nur besser nach außen kommunizieren, dass man alles schon immer genau richtig gemacht hat.
Update: Der erste Artikel kam bei scienceblogs.de nicht so gut an :-)
Die Telepolis ist ja eh eine Lektüre wert, aber mit dem Artikel zementieren sie das noch mal. Lesebefehl! Leider ist einer der Links auf mich kaputt, aber wenn ihr das hier lest, habt ihr vermutlich auch die Links alle gelesen :-)
Alleine für die "Wikipediakammer Hamburg" hat der Autor einen Orden verdient.
Dazu kommt, dass die Community in den vergangenen Jahren so enorm gewachsen ist, dass es erstaunlich ist, wie gut wie gut das System der Selbstregulierung noch funktioniert.Ich frage mich, von welcher Wikipedia er da redet. Ich habe da keine Zahlen, aber die Presseberichte der letzten Jahre sprachen eher von rückläufigen Trends. Und dass die Selbstregulierung noch funktioniert, das ist ja gelinde gesagt auch … kontrovers.
Übrigens möchte ich darauf verweisen, dass Frau von der Leyen mit ihrem Stoppschild zwar baden gegangen ist, aber in der Wikipedia lebt das Stoppschild weiter, verstärkt noch durch das folgende Schäuble-Channeling:
Sie werden von mir und anderen Mitarbeitern beobachtet!Ich hielt das ja erst für eine Satire.
Update: Um nicht immer nur zu meckern: Mein Freund Maha hat sich mal konstruktive Gedanken gemacht, und schlägt vor, "Admin" als Position abzuschaffen und die Löschrechte auf die Sichter zu übertragen. Bei denen gibt es anscheinend deutlich weniger Missbrauch als bei den Admins. Die Idee ist, dass jeder Sichter werden kann, wenn er eine bestimmte Quote an konstruktiven Änderungen in letzter Zeit vorweisen kann. Wer mißbraucht, verliert die Rechte wieder. Außerdem empfiehlt er statt Löschen das Verschieben in einen besonderen Namensraum. So was ähnliches habe ich auch mal vorgeschlagen, und das kann man auch verbindern. Statt Löschen ein Banner einblenden: "Diesen Artikel haben wir gelöscht, weil er unseren Qualitätsanforderungen nicht genügt hat; klicken Sie [hier], um ihn trotzdem anzugucken".
Update: Mein Freund Henryk hat versucht, an dem Stoppschild zumindest mal eine Rechtschreibfehler-Korrektur vorzunehmen, und als dann nach ihm ein Vandale kam, wurden beide Änderungen zurückgenommen und jetzt ist die Seite mit Fehler "geschützt". *facepalm*
Update: Jetzt hat sich ein Admin erbarmt. Die History ist lustig. Henryk war nicht der erste.
Update: War kein Admin, und der Artikel war nur "halbgesperrt".
Diese Diskussion wurde in die Liste unvorstellbar öder Diskussionen aufgenommen.*strike*
Hier kommen vereinzelt Mails an, in denen Leute vorschlagen, die Wikipedia-Trolle einfach solange zu ärgern, bis sie resigniert aufgeben. Nein, Leute, das macht ihr bitte nicht. Das wird genau den gegenteiligen Effekt haben, nämlich dass die sich in ihrer Wahrnehmung der Welt bestätigt sehen, dass das Internet eine Horde Hunnen ist, die ihren Sandplatz vandalisieren wollen. Und selbst wenn das funktionieren würde, im Sinne von "die Blockwarte hauen ab", so wäre von der Wikipedia auch nur noch eine rauchende Ruine übrig.
Im Übrigen gibt es Grund zur Annahme, dass die Blockwarte so abgehärtet sind, dass das Ziel eh nie erreicht wird. Meine Freundin Constanze wollte gestern abend was in der Wikipedia editieren und wurde abgewiesen, weil ihr /17 geblockt war. Ein /17 Netz sind 32768 IP-Adressen. In diesem Fall handelt es sich um den Versatel-DHCP-Pool für Berlin. Ja, richtig gelesen, bei der Wikipedia sind die so schmerzbefreit, dass sie mal eben 32768 potentielle User aussperren, weil einer aus dem IP-Bereich vandalisiert hat. Auf Nachfrage kam raus, dass das eine alltägliche Sache sei. Dieser Ban war für einen Tag, aber es soll auch mal vorgekommen sein, dass Wikipedia ein /16 (das sind 65536 Adressen) über ein Jahr sperrt. Da geht es darum, ISPs dazu zu zwingen, Vandalen die Accounts zuzumachen. Natürlich trifft man da für einen Vandalen 65535 unschuldige IPs, aber hey, im Krieg gibt es halt Kollateralschäden.
Oh und diese Maßnahmen sind auf der Wikipedia selbst dokumentiert. Das ist kein durchdrehender Terrorist, das ist offizielle Policy.
Nun klingt das in den offiziellen Dokumenten nicht so schlimm, weil man ja mit einem Account immer noch editieren kann. Nur leider kann man keinen Account anlegen, wenn man aus einem geblockten IP-Range kommt. Oh und falls sich jemand dachte, na gut, dann gehe ich halt über Tor: könnt ihr ja mal versuchen.
Update: Auch die Netzeitung berichtet. Aber ist ja leider auch nicht relevant, pah, wie die schon heißt, immer diese Onlinemedien!1!! Immerhin ist die Netzeitung so konsequent, mein Blog nicht zu erwähnen in der Kontroverse. Keine Fraternisierung unter unrelevanten Randmedien!
http://de.wikipedia.org/wiki/Deletionpedia!
Begründung:
Relevanz nicht ausreichend dargestellt.--† Alt ♂ 14:57, 22. Okt. 2009 (CEST)(Danke, Martin)
Falls der Name jemandem nichts sagt: der postet auch zu jeder Pro-Stimme in der Löschdebatte eine Contra-Stimme. Für den Fall, dass jemand auf die Idee kommt, dass da demokratisch nach Mehrheiten entschieden wird. Was nicht der Fall ist.
Schade, dass Wikipedia bei der Accountvergabe so geringe und beim Behalten von Weltwissen so hohe Anforderungen stellt.
Denn anders als sowohl die öffentliche als auch die Wikipedia-interne Debatte häufig darstellt, ist für eine Enzyklopädie nicht der Durchschnitt der Qualität jedes einzelnen Artikels bedeutsam, sondern die Gesamtqualität. Und ja, es gibt da einen Unterschied: Wird ein schlechter Artikel gelöscht, so nimmt die durchschnittliche Artikelqualität zu — die Gesamtqualität nimmt jedoch ab. Denn um die Qualität einer Enzyklopädie zu beurteilen, muss auch negativ berücksichtigt werden, wenn Informationen fehlen.Und das ist genau der Casus Knacktus. Hier liegt schlicht ein Mißverständnis vor, welche Qualität denn genau maximiert werden soll. Die Durchschnitts- oder die Gesamtqualität. An sich wollen wir ja alle das selbe.
Eine Aussetzung der Löschdiskussion für vier Wochen ist das ungeheuerlichste, was sich die Wikipedia je geleistet hat – das geht ja wohl wirklich nicht. So etwas machen wir weder bei rechter Esoterik, Tibet oder bei einem Krieg im Gazastreifen!Leute, äh, macht euch mal nen Baldrian-Tee. Gaaaaanz ruhig. Es ist bloß eine Webseite. Kein Grund für Amokläufe.
Auf der anderen Seite ist diese "Diskussion" fast noch spannender als die öffentliche Löschdiskussion mit dem Pöbel. Da entkleiden sich die Kaiser reihenweise.
Ich sollte mal bei den Popcornherstellern meine Provision einfordern. Die habe ich gerade auf Jahre saniert, glaube ich.
Ansonsten gucken wir gerade, ob wir das nächste Chaosradio zur Wikipedia machen. Ich kann da aber leider nicht mitmachen, weil ich auf dem Weg zum Linux-Kongress in Dresden bin am 28. Aber egal ob es da um Wikipedia geht oder nicht — da lohnt sich das Zuhören grundsätzlich!1!!
Bei Kris gibt es noch ein paar lesenswerte Gedanken zur Wikipedia.
Oh und wer die Löschdiskussion noch nicht gelesen hat: die ist deutlich lesenswerter als der umstrittene Blogeintrag :-)
Update: Kurze Erklärung vom Wikipedia-Admin "avatar":
Das Wort "frei" im Titel der Wikipedia bezieht sich hingegen nur auf die verwendete Lizenz.
Das hätten sie vielleicht vor ihren Spendenmarathons mal ansagen sollen.
Popcorn!!
Die Löschdiskussion von 2006 zur Piratenpartei ist recht unterhaltsam.
Mein Lieblingstweet des Tages ist:
volldieLaiin: Von #Wikipedia können wir noch was lernen: Löschen UND SperrenAnsonsten legt ahoipolloi nochmal nach und Wikimedia bemüht sich um Schadensbegrenzung, wie ich aus dritter Hand erfahre. Völlig klar, bei so einer Veranstaltung kann man unmöglich mein Blog verlinken oder mich gar ansprechen und einladen. Na dann schmort mal weiter in eurem Saft.
Ansonsten hat tatsächlich jemand ein Auffangbecken für gelöschte Wikipedia-Artikel gebaut. Na mal gucken.
Oh und auch bei scienceblogs.de ist das Problem angekommen.
Update: Außerdem ist es jetzt amtlich: Fefes Blog ist nicht die NY Times. So there!
Update: Guckt euch mal das Log zu "Wikipedia" an. Da hat jemand die Relevanzdiskussion erwähnt. Wurde gelöscht. Begründung:
(→Relevanzdiskussion: nur für blogger von belang)
Na dann.
Mein Lieblingstweet zum Thema ist bisher:
gerdbrunzema: Also ich kauf jetzt auch keine Winterjacken mehr bei Wikipedia.Word! Meine Inbox quillt über, da sticht mir dieser Link entgegen, dessen Quellen nur aus Legenden und Hörensagen aus irgendwelchen Obskuro-Ecken besteht, der also quasi die Definition der Irrelevanz perfekt verkörpert.
Auch geht die Geschichtsrevision weiter, jetzt löschen sie Links zu anderen "Organisationen völlig unklarer Relevanz", damit man ja keinen dazu verleitet, über die einen Artikel zu schreiben. Dem zum Opfer gefallen sind in der Änderung die Aktion Umwelt, ODEM.org und Trotz Allem.
Dann hat mal jemand dem Herrn Minderbinder hinterher geklickt, und siehe da, der Minderbinder hat vor über einem Jahr auch schon den Herrn Beckedahl zu löschen versucht.
Dann hat mir jemand diese sehr instruktive Illustration des langsam Wegkürzens von Fakten gemailt. Wow. Ist diesmal die englische Wikipedia. Wir stellen fest: SAP ERP hat gar keine Nachteile!1!!
Wenn man ein bisschen nach Wikipedia googelt, findet man auch ältere Blogpostings, die meine Nazi-Metaphorik plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Dann hat jemand etwas gemacht, auf das ich seit einigen Tagen warte: und den "Wikipedia" Wikipedia-Eintrag zum sofortigen Löschen vorgeschlagen. Ich finde auch, nach den Relevanzkriterien der deutschen Wikipedia kommt die Wikipedia abseits von per Definition unseriösen und unglaubwürdigen Online-Quellen auf keine relevanten, belastbaren Primärquellen. Man könnte sogar ihre Existenz bestreiten!1!! Das ist wahrscheinlich nur ein einziger Blockwart. Die sollen mal für ihre Mitgliederzahl belastbare Sekundärquellen angeben.
Ach und wißt ihr, was sie noch gelöscht haben gestern? "Schäublone". Ich bin mir sicher, das ist nur ein bedauerlicher Zufall, dass da gerade unsere ganzen Begriffe verschwinden.
Einen schönen Beitrag zur Relevanzdiskussion gibt es noch hier :-)
Update: Twister legt auch noch mal nach.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin nimmt sich der Sache an.
Update: Es gibt (auf der Wikipedia, wo sonst) auch Liste von recht unterhaltsamen Löschdiskussionen, damit das hier auch mal einen humoristischen Anteil kriegt.
Update: Aktueller Lacher am Rande: Wikipedia hat auch eine Seite mit Überlegungen zur Machtstruktur der Wikipedia.
Diese Projektseite wurde zur Löschung vorgeschlagen.
Und, besonders grandios, der Typ, dessen Begründung sie da zitieren, heißt: Triebtäter!
# 01:56, 19. Okt. 2009 Emes (Diskussion | Beiträge) hat „Zensursula“ gelöscht ({{löschen}} implizites Bashing einer lebenden Person, Wiederherstellung zweimal per LP abgelehnt, bitte Lemma sperren — Triebtäter (2009) 01:55, 19. Okt. 2009 (CEST) #REDIRECT [[Stasi 2.0#Protest gegen die Sperrung von Internetseiten, Spitznamenpolem)Besonders pikant: Der Zensursula-Eintrag bei der englischsprachigen Wikipedia ist noch da, und er ist größer als unserer vorher war. Der hat nämlich nur auf einen Teil von "Stasi 2.0" verwiesen, der auch insgesamt kürzer ist als was über Zensursula bei den Amis steht.
Update: Oh und auch für Zensursula gilt: nicht nur gelöscht, sondern auch gleich "Schutz" vor Neuanlage:
# 01:56, 19. Okt. 2009 Emes (Diskussion | Beiträge) schützte "Zensursula" [create=sysop] (unbeschränkt) — (Schutz vor Neuanlage) (Versionen)
Das ist jetzt offenbar das neue Standard-Procedere. Krass.
Update: Yeah! Zensursula ist wieder da. Die Front der Blockwarte bröckelt offenbar. Sehr schön! Vielen Dank an Markus Beckedahl, dessen Tweet direkt davor kam und daher klar als Auslöser gelten muss. blog.fefe.de kann wikipedia vielleicht noch wegstecken, aber ich bin ja auch #7. Netzpolitik ist #1, das grenzt schon fast an richtigen Journalismus oder gar eine zitierfähig Quelle.
Update: Mein Freund Pavel hat eine längliche Exkursion über Relevanz geblogt, deren Lektüre ich nur empfehlen kann.
Update: Ist wieder weg! HAHAHAHA, was ist das bloß für ein Kindergarten bei der Wikipedia.
Update: Also wenn mir im Sommer einer erzählt hätte, dass die Wikipedia "Löschen statt Sperren" im Oktober auf Zensursula anwenden würde, ich hätte es nicht geglaubt. In diesem Fall wäre mir persönlich ja ausnahmsweise ein "Stopp-Schild" lieber gewesen.
Update: Das ultimative Cartoon zur Situation hat ahoipolloi! Wunderbar!
Update: Um das nochmal zu sagen: nein, ich will gar keinen Eintrag bei Wikipedia haben, und dass die eine Weiterleitung löschen, wenn der Hauptartikel weg ist, geht auch klar. Dass ich das hier referenziere dient einzig und alleine der Unterhaltung. Man kann ja nicht den ganzen Tag über Atommüll und Bomben in Afghanistan reden.
Seufz.
Oh und aus dem IRC gibt es auch noch ein Update, das mir gerade jemand zumailt:
(21:12:14) LeonWP hat das Thema zu Wikimedia Deutschland e.V. | Fefe-Leser: -> #wikipedia-de abgeändert*kicher*
(21:12:54) DaBPunkt hat das Thema zu Wikimedia Deutschland e.V. | Fefe-Leser: -> #wikipedia-de-irrenhaus abgeändert
Update: Die Sendung lohnt sich übrigens. Warum würde die Pharmaindustrie ein Medikament gegen Neurodermitis verhindern wollen? Weil es zu gut funktioniert. Es kann nicht bloß behandeln, sondern heilen. An Heilen verdient die Pharmaindustrie aber nicht so viel wie an Behandeln.
Update: Wow, das ging ja schnell! Im Wikipedia-Krisenzentrum lesen sie offenbar das Fefeblog in Echtzeit jetzt :-) Es gibt jetzt wieder einen Regividerm-Artikel, nicht mal eine halbe Stunde nach diesem Blogeintrag. Ich fühle mich geehrt!
Dafür, wie mir gerade jemand mailt, hat jemand den Eintrag "Fefe" gelöscht, von dessen Existenz ich gar nichts wußte. Ich frage mich, wohin der weitergeleitet hat. Da hat es mir jetzt aber echt ein wütender Blockwart so richtig gegeben!1!! Vor allem war das nicht irgendein Blockwart, sondern der, der "Regividerm" gelöscht hatte. Username: "WIKImaniac".
Update: Jetzt gibt es auch wieder einen Artikel "Fefe". Was für ein Kindergarten, echt mal. Kommt mal bitte alle klar da draußen. Und for the record: ich habe auf Wikipedia einmal einen Typo gefixt. Vor Jahren. Keine dieser Ringelpietz-mit-Anfassen Spielchen ist von mir hier gerade. Ich berichte nur.
Update: Hier kann man den ARD-Beitrag online angucken.
Update: Kleiner Leserservice: hier gibt es die Original-Studie im Volltext als Postscript, mit genauer Zusammensetzung.
Update: Gut, man muss die Creme doch im Dauereinsatz haben, d.h. es ist doch nur eine Behandlung, keine Heilung.
Update: Oder wie wäre es mit der Kategorie U-Bahnhöfe? Versteht mich nicht falsch, ich finde jeden dieser Einträge cool, auch die Bordellbetreiber und Zuhälter, und würde keinen davon löschen wollen. Aber dann soll mir keiner mit enzyklopädischer Relevanz und "Wikipedia ist keine Liste von Dingen" kommen.
Einer der Admins hat jedenfalls jetzt dem Mogis-Löscher gesagt, er hätte die Löschung des Vereines doch dezenter vornehmen können, z.B. "den Artikel langsam quasi zu Tode kürzen"Keine Ahnung, ob da was dran ist, aber so oder so ähnlich habe ich mir immer das ZK der SED 1989 vorgestellt.
Im Übrigen kommen da gerade noch so Anwürfe hoch, ich sei ja bloß sauer wegen sowas hier und weil sie die Seite über mich gelöscht haben. Ich habe keine dieser Seiten geschrieben und von der Existenz der Seite über mich erst nach ihrer Löschung erfahren, die im Übrigen über ein Jahr zurück liegt. Im Gegensatz zu MOGIS sehe ich mich auch nicht als Person der Zeitgeschichte, über die in einer Enzyklopädie Dinge stehen sollten, also: ist schon OK, dass es über mich keine Seite gibt. Es läßt aber natürlich tief blicken, wenn schon solche Anwürfe kommen.
Im Übrigen weise ich aus aktuellem Anlass darauf hin, dass Meinungs-Mails an mich über Remailer völlig sinnlos sind, weil mich eure Meinung nur dann interessiert, wenn ihr auch Nachfragen dazu beantworten könnt und wollt. Wenn ihr mir per Remailer was mailen wollt, dann: Fakten, Links und erschöpfend alle Details. Zu einer Meldung. Keine Meinungen. So ist das mehr als sinnlos.
Dann kommt hier noch Kritik rein, es sei taktisch unklug, die Wikipedia-Blockwarte mit Kritik vor den Kopf zu stoßen, und man solle lieber freundlich zu ihnen sein. Dazu sage ich nur: Nein. Funktioniert nicht. Das war der Ansatz der letzten zwei Jahre. Das Problem ist seit dem eher schlimmer geworden. Siehe auch: Appeasement.
Update: In der Blogosphäre rumort es zu dem Thema kräftig, tut euch mal ein bisschen um. Lest auch insbesondere die Position von Kris Köhntopp durch.
(Kein Artikel oder kein enzyklopädischer Inhalt: WP:RK)Früher fixte man Artikel mit (angeblichen) formalen Problemen, heute löscht man sie. Hey, warum löscht ihr nicht auch die Piratenpartei? Außer kurzzeitigem Medienecho und der Blogosphäre kann man da ja wohl auch nicht von Relevanz reden!1!!
Oh und bei MOGIS sind wir inzwischen soweit, dass nicht nur Erwähnungen von MOGIS gelöscht werden, sondern auch Erwähnungen von Aktionen, an denen MOGIS beteiligt war. Begründung:
(zurück auf Version vor Editwar)
Update: Das ging ja schnell, jetzt ist da ein Stub. Inzwischen behaupten auf Twitter einige, da hätte vorher nichts gestanden. Woher soll ich das wissen, wenn was da vorher stand gelöscht war? Und selbst wenn, dann löscht man sowas nicht, sondern stellt Inhalt rein. Da hätte sich z.B. deren Selbstdarstellung geeignet. Das ging wahrscheinlich wegen des MOGIS-Links nicht…
Update: Krasse Kacke, mir mailt gerade jemand, dass die deutschsprachige Wikipedia tatsächlich den Artikel über die Österreichische Piratenpartei wegen fehlender Relevanz gelöscht hat. Heute gibt es da nur noch eine Weiterleitung auf einen Anchor innerhalb des generischen Piratenpartei-Artikels. Ich sollte aufhören, über solche Dinge Witze zu machen :-(
Update: Also die Aussage, dass es vor gestern keinen Artikel über den AK Zensur bei der Wikipedia gab, hält einer näheren Prüfung nicht stand. Schaut euch z.B. die Version der Seite über "Sperrung von Webseiten in Deutschland" von Anfang September an, wo schon ein Link zum AK Zensur-Artikel drin ist. Vielleicht ist der mehrfach gelöscht worden?
Update: Es gibt jetzt eine Theorie, wie so ein Link über Monate auf eine nicht existierende Seite zeigt: es hatte schlicht keiner Zeit, da Content reinzustellen. Kein Wunder, waren ja auch alle mit dem Löschen von Artikeln beschäftigt.
Update: ich habe jetzt aus mehreren Ecken glaubwürdige Erklärungen erhalten, dass dieser Artikel über den AK Zensur tatsächlich sehr frisch und noch ohne Inhalt war und ziehe daher meine Kritik in dem Punkte zurück. Ich hatte allerdings auch nicht behauptet, er sei wegen Relevanzproblemen gelöscht worden, wie das offenbar einige reingelesen haben wollen.
* Julius changes topic to: 'Wikipedia darf kein rechtsfreier Raum sein'
Außerdem ist die Löschung von MOGIS bestätigt worden, mit folgender zeitlosen Facepalm-Begründung:
Kein Fehler zu erkennen; Relevanz des Vereins abseits der Blogosphäre und kurzzeitiger Medienpräsenz nicht erkennbar. --PDD, 17:27, 17. Okt. 2009 (CEST)Zum Kontrast mal ein paar Artikel, die von PDD editiert wurden, und ja mal jeder für sich selbst klären kann, was seiner Ansicht nach relevanter für eine Erwähnung in den Geschichtsbüchern und der Wikipedia ist, MOGIS oder der jeweilige Artikel. Und, äh, abseits der Blogosphäre und kurzzeitiger Medienpräsenz?! Das ist mehr als man z.B. von Uwe Barschel sagen kann.
Aber der eigentliche Lacher ist, dass ich doch hier erwähnte, dass es für den CCC auch keine belastbaren Primär- oder Sekundärquellen für die Anzahl der Mitglieder gibt. Da hat jetzt tatsächlich jemand einen Löschantrag gestellt, der niedergeschlagen wurde, aber den Nachhall können wir spüren, denn beim CCC kommt gerade die folgende Email an:
ich interessiere mich für die Mitgliederzahl Ihres Vereins. Ich konnteNach kurzem Brainstorming, wie wir darauf am besten antworten, ging die folgende Antwort raus:
Ihrer Homepage jedoch keine Angabe dazu entnehmen.Könnten Sie mir die Zahl mitteilen? Ggf. wäre auch eine Publikation
auf Ihrer Homepage interessant.
vielen Dank fuer Ihre freundliche Anfrage, leider veroeffentlichen wir unsere Mitgliederzahlen nicht auf unserer Webseite, da wir die Verwertung als Primaerquelle fuerchten.:-)
Update Krass, jetzt hat auch noch ein Rambo-Admin den Mogis-Benutzer gelöscht.
Update: Jemand hat die Mogis-Erwähnung wieder zurück editiert. Yeah! Edit Wars!!
Update: Beim Zensursula-Eintrag haben sie Mogis auch rauseditiert, und es war wieder der User "Minderbinder", der gerne als Admin wiedergewählt werden möchte.
Denn das ist das schöne bei einem Wiki. Niemand erleidet einen Schaden, wenn noch ein weiterer Eintrag dabei ist. Es gibt kein Buch, was dann zu dick zum Herumtragen würde. Es gibt keine Elektronen, die alle werden. Und nur weil ihr einen Begriff nicht kennt, heißt das noch lange nicht, dass der auch für die andere Milliarde Internetnutzer irrelevant ist. Wer sich diese Entscheidung über andere anmaßt, hat den Beruf verfehlt und hätte doch Heiseforentroll bleiben sollen.
Wenn Du es weißt, wieso beziehst Du Dich dann auf die Mehrheit? Sie hatte eben Unrecht.So sieht das nämlich aus in der Wikipedia. ICH habe Recht, die Mehrheit da draußen hat Unrecht, und ich werde denen jetzt mal zeigen, was eine Harke ist.
Mein Anspruch an die Wikipedia ist, dass ich, wenn mir jemand von Tschunk erzählt, bei der Wikipedia nachschlagen kann, was das eigentlich ist. Oder wenn mir einer von MOGIS erzählt. Genau wie ich das machen kann, wenn mir jemand von Anonymous erzählt. Was ja das krasseste Beispiel für Wikipedia-Irrwitz ist. Sie weisen Mogis ab, weil der nicht beweisen möchte, dass er mehr als ein Mitglied hat (was ja wohl mit der Relevanz des MOGIS-Eintrages genau nichts zu tun hat, ob der jetzt 1, 15, 23 oder 5 Millionen Mitglieder hat), und weil es keine belastbare Sekundärquelle für die Anzahl der Mitglieder gibt, aber Anonymous haben sie drin?!
Ich bin da hauptsächlich deshalb so sauer, weil die da den Traum des freien Weltwissens mit Füßen treten, mit dem sie jahrelang die Herzen der Nerds gewonnen haben. Ich kann euch aus meinem direkten Bekanntenkreis jedenfalls sagen, dass keiner von denen Wikimedia auch nur einen müden Cent spenden wird, bis diese selbsternannten Hilfssherriffs entwaffnet und rausgeschmissen sind. Und das ist wirklich, wirklich schade.
Update: Oh, und implizit aber eigentlich auch erwähnenswert: die werden nicht mehr mitschreiben bei der Wikipedia. Wer hat schon Lust, sich stundenlang Erklärungen aus den Fingern zu saugen, um sich dann mit solchen Leuten auseinandersetzen zu müssen oder gar den Kram einfach gelöscht zu kriegen, weil da ein Admin irgendein zu kleines Körperteil kompensieren mußte.
Update: Es stellt sich raus, dass das Problem bekannt ist und humoristisch hochwertig durch die jährliche Vergabe des Löschmeister-Awards an den Blockwart mit den meisten Extrem-Löschkandidating-Exzess-Punkten vergeben wird.
Das ist ja leider bei Open Source Projekten häufig so, dass sich eine Art Regime bildet, die sich dann hauptsächlich selbst im Wege stehen und Fortschritt verhindern. Bei gcc hat man das erfolgreich über einen fork beendet. Der hießt damals "egcs", könnt ihr ja mal googeln.
Und Wikipedia ist anscheinend auch so weit. Und nein, das mache ich nicht nur an Mogis fest.
Ihr sollt nicht einfach den nicht hinterfragenden Saugnapf der Leichtgläubigkeit von spiegel.de zu blog.fefe.de umschwenken.
Ich habe nicht das Ziel, alle Dinge neutral darzustellen und beiden Seiten gleichen Raum für ihr PR-Krisenmanagement einzuräumen.
Insbesondere gibt es bei mir nicht für jedes offensichtliche Dementi ein Update, schon mal gar nicht, wenn das in dem Artikel selber als Update angehängt wurde oder in den Kommentaren steht.
Überhaupt gibt es hier keine Tatsachenbehauptungen sondern lediglich Meinungsäußerungen und Zitate von anderen Quellen. Wenn ihr also was richtiggestellt haben wollt, geht zu der verlinkten Quelle.
Also, liebe Wikipedia-Blockwarte. Geht mal schön zur Wikipedia zurück. Oder in die Heise-Foren. Oder wo man heute halt so abhängt und den Blockwart markiert.
PS: Falls ich doch mal was offensichtlich falsch dargestellt habt, und das nicht wie Satire, ein Scherz oder anderweitig Absicht aussieht, seid ihr natürlich weiterhin herzlich eingeladen, mich per Email darauf hinzuweisen.
So und jetzt guckt euch mal den Wikipedia-Artikel dazu an. Ich zitiere mal aus dem Teil über Deutschland:
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 wurde die eugenische Praxis in Deutschland deutlich eingeschränkt, insbesondere wurde das sogenannte Erbgesundheitsgesetz durch den alliierten Kontrollrat aufgehoben, was den staatlichen Eingriffen die rechtliche Grundlage entzog. Dennoch gab es in beiden deutschen Staaten und gibt es noch heute in der BRD gesetzliche Regelungen und staatlich tolerierte Praktiken, die eugenischen Prinzipien gehorchen.Äh… wie meinen?!
Nach Schätzungen des Bundesjustizministeriums wurden in der BRD bis 1992 jährlich etwa 1.000 geistig behinderte Frauen – meist vor Erreichen des Erwachsenenalters – ohne bzw. gegen den eigenen Willen sterilisiert. Bis November 2003 blieben Sterilisationen von behinderten Frauen auch ohne deren Einwilligung und ohne medizinische Gründe möglich.Mir fällt die Kinnlade runter. WTF?!?
Und dann geht es da weiter mit weniger verfolgten Abtreibungen, wenn das Kind behindert gewesen wäre (wobei ich dafür sogar Verständnis aufbringen kann) und dem Inzestverbot, das auch mit Eugenik begründet wird.
Update: Oh übrigens: der Supreme Court hat sogar mal für Zwangssterilisation gestimmt. Und die einzige Frau im Supreme Court hat kürzlich der New York Times folgendes gesagt:
Frankly I had thought that at the time Roe was decided, there was concern about population growth and particularly growth in populations that we don’t want to have too many of. So that Roe was going to be then set up for Medicaid funding for abortion. Which some people felt would risk coercing women into having abortions when they didn’t really want them. But when the court decided McRae, the case came out the other way.
Roe steht für Roe vs Wade, der Fall, in dem der Supreme Court Abtreibung für rechtens erklärt hat.
Die Frage, ob das Volk in Honduras nicht eine Verfassung verdient, in der man das Volk dazu befragen kann, ob sie nicht eine neue Verfassung wollen, die ist eine andere, die man natürlich auch stellen muss, und die ich mit ja beantworten würde.
Mir fehlt im Moment der Einblick für eine Beurteilung, ob ein potentielles neues Regime unter einer neuen Verfassung besser gewesen wäre als das alte. El Presidente sah mir auf den Fotos aber eher nicht wie ein Indio aus. Wikipedia sagt, er sei Sohn reicher Eltern, kurz: Teil der Oligarchen. Insofern würde ich jetzt mal nicht per se davon ausgehen, dass der da das Wohl des Volkes im Sinn hatte bei seinem Referendum.
Also haltet mal bitte alle die Füße still, bis sich da Details heraus kristallisieren, anhand derer man die Situation ordentlich beurteilen kann. Bisher kann man nur sagen, dass das kein Putsch war.
Zelaya's order to hold a poll of public opinion, generally referred to as a referendum by international media, to assess the population's desire for a constitutional referendum despite rulings from the Supreme Court of Honduras, the parliament, the country's attorney general, and the top electoral tribunal led a political crisis and his ousting.
Überhaupt scheint der nur bedingt ein Mann des Volkes gewesen zu sein. Lest euch das mal ganz durch. Ich weiß nicht, ob das Militär und das Verfassungsgericht unsere Sympathie verdient haben, aber dieser Typ hat sie ziemlich sicher nicht verdient.
Für Rheinmetall ist die Puma-Order der größte Einzelauftrag seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Kampffahrzeuge sollen zwischen 2010 und 2020 an die Bundeswehr ausgeliefert werden, die ersten davon bereits im kommenden Jahr.Der Lacher ist die Begründung:
Der Panzer soll den mehr als 30 Jahre alten Marder ersetzen. Der Puma bietet einen größeren Schutz vor Minen und Panzerfäusten, wie sie beispielsweise von den feindlichen Taliban verwendet werden.Ja da hört man doch immer wieder davon, dass die Taliban sich da fett mit Anti-Panzer-Minen und Panzerfäusten eingerichtet hat. Weil die ja auch so viel mit Panzern zu tun haben da unten.
Update: Sehr unterhaltsam ist dazu auch die Wikipedia. Der Puma kann nur in Spezialflugzeugen transportiert werden, die die Bundeswehr noch nicht hat, und auch dann nur ohne Panzerung, und hat dann ein Drittel Mehraufwand, weil die Panzerung extra geflogen werden muss. Oh und wißt ihr, was ein Puma kostet? 7 Millionen Euro. Damit ist es der teuerste Schützenpanzer der Welt. Hey, für 7 Millionen könnte man auch eine Schule bauen. (Danke, Erik)
Update: Wikileaks macht wohl Wartung gerade und Wikipedia geht offenbar für andere Leute, nicht jedoch aus dem T-Netz.
Update: Jetzt geht es auch von der Telekom aus wieder.
Es geht mit den üblichen Lügen los, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei, dass es dieses Gesetzes bedürfe, um das Verbot von Kinderpornographie im Internet durchzusetzen, dass die Verfügbarkeit von Kinderpornos ein Anreiz für weitere Missbrauchsfälle sei. Haben wir alles schon zigmal widerlegt, spare ich mir hier.
Franziska hält dagegen, vergreift sich aber bei der Wortwahl "ineffizient". Das ist kein Zeichen von Ineffizienz. Ineffizienz ist, wenn man zu wenig blockt. Wenn man zuviel blockt, ist das Missbrauch der Zensurinfrastruktur. Daher warnen wir ja auch vor Missbrauch. Das ist keine theoretische Erwägung, sondern das kann man bei allen "Vorbildern" für unsere Zensurinfrastruktur so live und in Farbe beobachten. Und da kommen wir zum ersten Schenkelklopfer von Zensursula:
Die genaue Recherche zeigt, dass diese Listen oft schon alt waren und völlig überholt. Das ist kein wirkliches Argument.Und dann wechselt sie das Thema. So einfach geht das bei uns im politischen Diskurs.
Als nächstes kommt ihr Vergleich mit einem Bildband in der Buchhandlung, und Zensursulas Argumentation fußt am Ende auf der Behauptung, die Sperren in den anderen Ländern würden täglich zehntausende von Leuten vom Kinderpornoklicken abhalten. Hier hätte man einhaken müssen, woher Sie denn weiß, dass die Leute nach Kinderpornos gesucht haben? Das könnte ja auch ein Cron Job sein, der alle Domains durchgeht, um zu gucken, welche zensiert werden. Oder ein Netzaktivist, der alle Einträge der Sperrliste in einem Iframe verlinkt, um zu zeigen, wie sinnlos diese Sperren sind. Oder oder oder. Oder vielleicht klickt da auch gar keiner drauf und das ist nur eine Schutzbehauptung der Behörden, um ihr Gesicht zu wahren angesichts der offensichtlichen Nichtwirksamkeit der Sperren. Damit kommen wir zum nächsten Schenkelklopfer:
Wer die Stoppseite zu umgehen versucht, macht sich bewusst strafbar, weil er dann aktiv nach Kinderpornografie sucht.Das ist natürlich Unfug. Ich habe z.B. einen eigenen DNS-Resolver am Start, weil ich für mich kritische Infrastruktur lieber selber betreibe als sie an andere outzusourcen. Damit "umgehe" ich etwaige DNS-Sperren. Und selbstverständlich mache ich mich damit nicht strafbar, schon gar nicht bewußt, und ich suche auch nicht nach Kinderpornographie, und selbst wenn jemand nach Kinderpornographie sucht, macht er sich nicht automatisch strafbar.
Mein persönlicher Höhepunkt ist aber der folgende Satz, bei dem ich wahrscheinlich ausfallend geworden wäre:
Aber es ist interessant, dass Sie jetzt leugnen, dass es einen Massenmarkt von Kinderpornografie im Internet gibt.Un-glaub-lich. Völlig untragbar! Wie konnte diese Person jemals für irgendein Amt mit Menschenkontakt zugelassen werden? Die wäre ja schon als Schülersprecher ungeeignet! Leugnen! Wenn man bedenkt, dass die Däubler-Gmelin damals für deutlich weniger zurück getreten ist. Oh und als Quelle für ihre wilden Fantasiezahlen zum angeblichen Massenmarkt Kinderpornographie nennt sie Unicef, die Internet Watch Foundation und das BKA. Das BKA sagt in der polizeilichen Statistik das Gegenteil, die Internet Watch Foundation hat sich u.a. durch die Sperrungen von Wikipedia und archive.org komplett lächerlich gemacht (und selbst DIE sagen in ihrer Statistik das Gegenteil) und Unicef hat sich als Quelle unbrauchbar gemacht.
Als nächstes lügt Ursula lächelnd der Kamera folgendes ins Gesicht:
Gleichzeitig sehen wir deutlich mehr Fälle bei der Verbreitung kinderpornografischer Schriften.Tatsächlich sind sie konstant geblieben. Aber wartet, wir noch härter:
Dazu müssen wir von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.ACH. Jetzt begründen wir schon mit Fantasie-Dunkelziffern Zensurgesetze, ja? Missile Gap, anyone?
Der nächste Absatz muss insgesamt zitiert werden, um seine Absurdität voll zur Geltung zu bringen:
Der Kampf um Meinungsfreiheit war immer berechtigt. Aber diejenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten um die Freiheit von Zensur gekämpft haben, taten das, weil sie anders als die Obrigkeit dachten oder ihre Religion ausüben wollten. Aber niemals, damit Bilder von Gewalt oder Kinderpornografie verbreitet werden können. Freiheit kann nie bedingungslos sein. Ihre Grenze ist da erreicht, wo sie die Freiheit oder die Würde des Mitmenschen infrage stellt. Zensur in Deutschland wäre, wenn zum Beispiel das Wort "Zensursula" verboten würde. Aber dass Bilder von vergewaltigten Kindern nicht frei zugänglich sind, das ist keine Zensur.Das müssen wir ihr dann halt schon glauben, dass da nur Kinderpornographie drauf ist. Und sie hat ja gerade demonstriert, wie glaubwürdig ihre Aussagen so sind.
Auf den Vorwurf, wir würden gerade Zensurregimes im Iran und in China durch unsere Zensur legitimieren, kommt dann folgender Hammer:
Exakt die Gegenpositionen nehmen namhafte Rechtswissenschaftler ein, die sagen: Die verfassungsrechtlich geschützte Informationsfreiheit deckt nicht, dass strafrechtlich relevante Inhalte zur Verfügung gestellt werden. Wir leben in einem Rechtsstaat. Die Diskussion um die aktuelle Zugangserschwerung zeigt, wie aufmerksam dieser Staat damit umgeht.Erstens ist das nicht die Gegenposition, schon gar nicht die exakte, zweitens bestreitet niemand diesen sinnlosen Allgemeinplatz, drittens leben wir dank ihrer Zensurlisten und ihrer Abschaffung der Gewaltenteilung nicht mehr in einem Rechtsstaat und viertens zeigt die Diskussion das Gegenteil, nämlich dass der Staat seine Bürger ignoriert, selbst wenn sie ihm in der größten Petition in der Geschichte der Bundesrepublik deutlich mitteilen, dass sie weiterhin gerne in einem Rechtsstaat leben würden. Ich möchte an der Stelle auch mal einen echten Rechtswissenschaftler zitieren:
Or, as Petersmann memorably suggests, constitutionalism's foundational insight is that the central political question is not who shall govern, but rather 'how must laws and political institutions be designed … so that even incompetent rulers and politicians cannot cause too much harm' (Petersmann 1997)
Das Zitat kommt von Jeffrey L. Dunoff, "The WTO Constitution, Judicial Power and Changing Patterns of Authority", in Rittberger/Nettesheim: "Authority in the Global Political Economy", Basingstoke: Palgrave Macmillan 2008, S.68 (Dank an atoth fürs Raussuchen).Den nächsten kapitalen 12-Ender, den sie schießt, muss man auch großflächig zitieren:
Es stimmt nicht, dass jeder kriminalisiert wird, der zufällig auf eine gesperrte Seite gerät. Das war mir wichtig, denn viele Nutzer kommen ungewollt auf diese Seiten. Ich habe deshalb gegen die Vorstellung der SPD gefochten, dass automatisch die Daten aller Nutzer gespeichert werden. Diese Daten werden jetzt sofort gelöscht.Das muss man ja schon würdigen. So dreist in das Mikrofon zu lügen, ohne dabei das Gesicht zu verziehen, das erfordert jahreslanges Unehrlichkeitstraining. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, und in einigen der Knebelverträge, die sie den ISPs aufgenötigt hat, steht das noch explizit drin, dass die Daten in Echtzeit ans BKA gehen sollen. Hat mir jemand geleakt. Wissen können wir das natürlich nicht, weil diese Verträge ja geheim sind. Wahrscheinlich sind sie auch genau deshalb geheim, damit nicht so auffällt, wie sehr uns die Ursula gerade ins Gesicht lügt.
Und auch die Darstellung, dass man ja den Betreibern nicht Bescheid sagen müsse, wenn man sie sperrt, weil es ja im Internet "40 Millionen Kontrolleure" gäbe, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Hier hat Franziska sehr schön schlagkräftig reagiert:
Heine: Wollen Sie die Bürger aufrufen, sich pädophilen Inhalten aussetzen zu müssen, um die Kontrolle demokratischer Rechte wahrzunehmen? Sie haben doch oft genug öffentlich gesagt, dass derjenige, der so etwas sieht, süchtig danach werden kann.MUHAHAHAHA, sehr schön! Zu dem folgenden Charite-Verweis verweise ich auf netzpolitik.org, wo man sehen kann, dass ausgerechnet Zensursula einem Prof ausgerechnet an der Charite seine Arbeit nicht finanzieren wollte, der ausgerechnet Pädophilen ihre Neigungen kontrollieren helfen wollte.
Die geheimen Filterlisten verteidigt Zensursula mit der Lüge, dass man ja ansonsten die Ermittlungen öffentlich machen würde, und sie dann zum Erliegen kämen. Das ist natürlich, wie auch Franziska einwirft, eine groteske Falschdarstellung, weil die Webseite ja merkt, wenn ihre Kundschaft von einem Stoppschild aufgehalten wird. Die Ermittlung ist also bereits veröffentlicht zu dem Zeitpunkt.
Als Sahnehäubchen marginalisiert Zensursula dann noch die Petition mit den Worten
Ich meine: 134.000 Zeichner, das ist schon etwas. Aber es gibt 40 Millionen Internetnutzer.und
von der Leyen: Ich kann das Gefühl schon nachvollziehen, aber eine Onlinepetition ist mit einem Klick unterschrieben …Was für eine schöner Arschtritt für die Bürger. Da seht ihr mal, wie wir hier mit aufmüpfigen Bürgern umgehen, die glauben, sie könnten Einfluß nehmen auf unsere sinnlosen Wahlkampf-Aktionismus-Gesetze! Als sie dann noch "Ausschussberatungen" als "demokratischen Prozess" bezeichnet, will man nur noch eine goldene Merkbefreiung am Bande überreichen. Die Frau muss da weg. Die hat schon mehr Schaden angerichtet als alle ihre Vorgänger zusammen.Heine: … das stimmt nicht!
von der Leyen: Okay, vielleicht braucht es zwei, drei Minuten.
Update: ist euch aufgefallen, dass sie sagt, "der Kampf um Meinungsfreiheit war immer berechtigt"? Ein Schelm, wer dabei böses denkt. Danke an Cryx für diesen Hinweis.
Damit ist die Gewaltenteilung in Deutschland abgeschafft. Um mal Wikipedia zu zitieren:
Heute wird das Prinzip der Gewaltenteilung überwiegend als Bestandteil jeder Demokratie betrachtet.Wir sind also auch ganz offiziell keine Demokratie mehr.
Das Gesetz muss noch von Bundesrat und dem Köhler abgenickt werden, aber das sind ja nur Formalien.
So kann das gehen. Da fahre ich aus einer Demokratie weg und kehre in eine Diktatur zurück.
Update: nachdem da jetzt der dritte mit dem Einwand aufschlägt, dass der Bundesrat nicht bestätigen muss sondern nur einen Einspruch geltend machen kann: wo ist denn da bitte der Unterschied? Macht euch mal locker. Wichtig ist, was hinten rauskommt.
Dieser Artikel in der Frankfurter Rundschau hingegen, der ist von einem Politikprofessor an der Humboldt-Uni zu Berlin geschrieben. Und da zieht es mir dann doch die Schuhe aus. Der kommt da mit den üblichen Lügen wie dass Eigentum im Internet nichts gelten würde (Domains kosten Geld, Herr Münkler, und wurden auch von Gerichten schon gepfändet). Und dann kommt dieser Vorschlaghammer hier:
Es ist eine eigentümliche Schar, die sich unter dem Banner der Netzfreiheit versammelt hat. Einerseits kriminelle Geschäftemacher, die das Internet benutzen, um verbotene Produkte an den Mann zu bringen, und andererseits ein Ensemble von Freiheitskämpfern, die ihre anarchistischen (kein Staat!) oder kommunistischen Ideen (kein Eigentum) in der virtuellen Welt des Internets realisieren wollen.Wow. SO wenig Standards hat die HU? Solche Leute können dort Politikprofessoren werden? Der hat ja nicht mal versucht, sich vor dem Faseln mit dem Thema zu beschäftigen! Krasse Nummer. Eigentlich müsste den mal jemand wegen Ruf- und Geschäftsschädigung verklagen.
Auch bei netzpolitik.org gibt es Stellungnahmen zu dem Stadtanzeiger und zu dem Machwerk in der Rundschau. Das freut mich sehr, so kann ich diesen Schund zu den Akten legen. Ist besser so für den Blutdruck.
Update: Beide Zeitungen gehören übrigens zum Dumont-Imperium.
Un dann kommt er mit so dreisten Lügen wie:
Doch auch für das schnelle Löschen von ausländischen Kinderpornoseiten muss das BKA eine leistungsfähige Infrastruktur aufbauen - die dann auch für andere Zwecke, etwa gegen illegale Musiktauschbörsen, eingesetzt werden könnte.WTF? Infrastruktur? Kann es wirklich sein, dass der Rath das so dermaßen gar nicht verstanden hat, dass er sich hier vorstellt, das BKA hat dann auf allen Servern einen Trojaner sitzen und löscht ungefragt Dateien? Gut, so weit sind wir von den Trojanern ja leider nicht entfernt, aber wenn er sich mal vor dem Trollen informiert hätte, wüßte Herr Rath, dass in der Praxis jede interessierte Privatperson Kinderpornographie im Internet löschen lassen kann, indem sie dem Provider Bescheid sagt, bei dem der Server steht. Wenn der nicht reagiert, sagt man dessen Upstream-Provider Bescheid. Bzw muss das BKA das alles gar nicht machen, die müssen einfach nur der Polizei vor Ort Bescheid geben, und die macht das dann — oder sie kriegt ein Verfahren wegen Untätigkeit oder eine Klage wegen Strafvereitelung im Amt ans Bein. So einfach ist das.
Noch mal zum Mitmeißeln, Herr Rath: Kinderpornographie löscht nicht das BKA. Das BKA sagt entweder dem Provider Bescheid, der rückt dann Koordinaten der Uploader heraus und nimmt den Server vom Netz. Oder das BKA beschlagnahmt den Server samt Platten und guckt selber in die Logs. Im ersten Fall haben wir den Provider als neutralen Schutzwall gegen Missbrauch, und im zweiten Fall merke ich, wenn meine Platte beschlagnahmt wird, und habe rechtsstaatliche Mittel, um dagegen vorzugehen. Das ist bei einer geheimen Zensurliste so nicht gegeben.
Und, Herr Rath, niemand beim CCC oder der Anti-Zensur-Kampagne ist dafür, Kinderpornographie im Internet zu belassen. Daher ist es auch eine Anti-Zensur-Kampagne, und keine Kinderporno-Legalisieren-Kampagne.
So langsam muss man sich ja echt fragen, ob der wirklich die Zusammenhänge alle nicht versteht, oder ob der ein Maulwurf der Guttenbergs oder Leyens ist.
Update: Oh und ein Detail noch: Kinderpornographie hosten ist heute schon verboten. Und mehr noch: das BKA muss dagegen vorgehen, wenn sie davon hören. Das heißt: wenn das BKA die Daten hat, um eine Site auf die Zensurliste zu tun, dann hat sie auch genug Daten, um die Löschung der Site betreiben zu können und zu müssen, und zwar ohne Verzug. Die Zensurliste ist also völlig überflüssig, weil die Sites eh gelöscht werden müssen. Und das sind bestehende Gesetze, nach denen Kinderpornographie im Internet nicht angeboten werden darf! Die neuen Gesetze, mit denen Frau von der Leyen sich da gerade für den Wahlkampf in Szene zu setzen versucht, sind völlig überflüssig. Und sie sind außerdem auch noch schädlich.
Update: Christian Rath hat mir eine Mail geschrieben, in der er bittet, zur Abrundung des Bildes auch auf diesen Artikel von ihm zu verweisen, in dessen Kontext der Kommentar zu lesen ist. Den Artikel hatte ich in der Tat nicht gesehen. Bildet euch also ein Bild. Ich bin noch nicht überzeugt, weil der Artikel ein bisschen wie eine Faktenliste klingt, den man schreibt, weil das Wikipedia-Neutralitätsgebot einen dazu zwingt (mal metaphorisch gesprochen), und der Kommentar ist dann, wie man das wirklich sieht, was man dann blogt oder unter Freunden beim Bierchen ausspricht.
Die Seite blog.fefe.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Standard gesperrt' eingestuft.Aber ich bin in guter Gesellschaft:
Die Seite taz.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als 'Standard gesperrt' eingestuft.Nein, nein, das geht nicht, dass die Jugend sich unabhängig zu informieren versucht. Die taz und ich, wir verschmutzen die Hirne der Jugendlichen mit Hasspropaganda und subversiven Ideen. Da ist es viel besser, wenn ihr euch beim ehemaligen Nachrichtenmagazin staatstragend informiert:
Die Seite spiegel.de wird von uns für unbedenklich gehalten.Sehr erheiternd auch:
Die Seite krautchan.net ist noch nicht in unserem Filter vorhanden.
Update: sehr schön auch, wie unterschiedlich die Parteien behandelt werden: dielinke.de ist ab 14 freigegeben, cdu.de hat offenbar einer meiner Leser nominiert, spd.de ist nicht gelistet, gruene.de und piratenpartei.de sind gesperrt. Da weiß man, was man hat. bild.de ist übrigens als unbedenklich gelistet, das bildblog hingegen erst ab 16. vorratsdatenspeicherung.de ist gesperrt. lawblog.de ist gesperrt. ccc.de ist nicht gesperrt, aber chaosradio.ccc.de ist. heise.de ist unbedenklich aber telepolis.de ist gesperrt. icanhascheezburger.com sind gesperrt. Immerhin: kinderhilfe.de und bka.de sind auch gesperrt :-)
Die Seite wird laut Impressum übrigens von einem Internet-Pornovertrieb betrieben, der Domaininhaber ist die Inter Content KG, über die Wikipedia schreibt, sie seien einer der größten Pornoanbieter im deutschsprachigen Internet.
Mir teilt gerade jemand mit, dass man diesen Kram mit dieser URL deaktivieren kann.
Sind eigentlich alle Befürworter der Internetzensur korrupt, kriminell oder anderweitig anrüchig? Keine Ahnung, aber der Verdacht drängt sich ja schon auf. Aktuell: "Deutsche Kinderhilfe e.V." sammelt Unterschriften für Kinderpornobekämpfung, soll die dann an Versicherungen weiter verkauft haben. An ihren Wikipedia-Seiten haben sie anscheinend auch manipuliert. Und dann ist da noch der Vorwurf von Unregelmäßigkeiten bei dem Umgang mit Spendengeldern.
Wäre mir ja alles nicht so wichtig, wenn die nicht Statements wie dieses raushauen würden, wo sie Netzaktivisten pauschal als "Internet-Lobby" verunglimpfen, und den ganzen Blödsinn von dem Kinderporno-Milliardenmarkt vertreten. Und Unterschriftenaktionen für Internetzensur lostreten würden.
Update: Mir steckt gerade jemand das Gerücht, dass der Vorsitzende der Deutschen Kinderhilfe sich ein Pferd mit einer Abteilungsleiterin im Familienministerium teilt. Ich bin mir sicher, dass da nichts, aber auch gar nichts dran ist, und distanziere mich ausdrücklich von diesem Schmierenjournalismus. Recherchiert doch mal, um dieses schmutzige Gerücht zu widerlegen!1!! Das sind wir der Kinderhilfe und dem Familienministerium schuldig. Das ist ja wohl das mindeste, was wir für eine Versachlichung dieser Diskussion leisten können!
Update: Auch der Spiegelfechter hat was zu denen, und fixmbr, und Don Dahlmann und auch Netzpolitik.
Update: Oh spannend, die IWF dementiert jetzt, dass sie beteiligt waren.
The top five UK car producers are Nissan, Toyota, Honda, MINI and Land Rover.
Ach ja, Mini. Gehört auch BMW. Und Nissan, Toyota, Honda, die wären mir auch sofort eingefallen. Was britischeres als diese Firmen gibt es ja gar nicht.
Das sind die gleichen Spezialexperten, die bei Konflikten mit Wikipedia dann den deutschen Verein abmahnen oder anderweitig verfolgen. Diese Leute sind einfach zu inkompetent für diese Welt. Und von sowas werden wir regiert! Vor allem: was ist denn bitte Gefahr im Verzug an Wikileaks (mal abgesehen davon, dass am nächsten Tag die Abstimmung zur Internet-Zensur ist)? Ist ja nicht so als ob die da regelmäßig Daten verschwinden lassen, wenn sie sich unter Beschuß wähnen. Eher im Gegenteil. Aber so eine Offenheit verstehen unsere Politiker halt nicht, die ja auch im Zweifelsfall alles erst mal nur für den Dienstgebrauch oder Verschlußsache labeln und beim Regierungswechsel alle ihre Unterlagen shreddern.
Warum können die eigentlich eine Hausdurchsuchung beim Besitzer von wikileaks.de machen, aber nicht bei den Betreibern der Kinderpornoserver?!
Nachdem sich ja auch die Terroristen als CIA-Agenten herausgestellt haben, muss man ja auch bei den Kinderpornoservern langsam über die Möglichkeit nachdenken, dass unsere Junta die selber betreibt, um sich ein Argument für Internetzensur zu schaffen. Das ist auch die einzige sinnvolle mir noch verbleibende Begründung dafür, dass die Kinderpornoserver auf den Listen noch am Netz sind.
Aus gegebenem Anlass sei auch auf Absatz 4 verwiesen. So langsam bereue ich ja, gegen Wahlcomputer gekämpft zu haben. Die hätten wir im Superwahljahr echt brauchen können.
Update: Hier ist die Presseerklärung, und das ist gelaufen, wie man sich das in Nicaragua vorstellen würde:
Einige Details der Durchsuchung werfen Fragen auf:
[…]
Schlussendlich hat Herr Reppe sich verweigert das Protokoll der Polizei aufgrund dieser und anderer Maengel zu unterschrieben.- Die Polizei fragte nach Passwoertern zur Wikileaks.de Domain, und forderte die Abschaltung der Domain.
- Herr Reppe wurde nicht zu seinen Rechten belehrt, wie dem Protokoll zu entnehmen ist.
- Entgegen der Feststellung im Protokoll, hat Herr Reppe nicht auf einen Zeugen verzichtet und es wurde auch kein Polizeibeamter als Zeuge nominiert.
Tollen Rechtsstaat haben wir da. Aber hey, ist in Sachsen, vielleicht haben denen die 20 Jahre seit dem Mauerfall noch nicht gereicht, um die Polizei umzuschulen. Übrigens war laut Protokoll der Grund für die Durchsuchung — festhalten!! —
Grund fuer die Durchsuchung sind laut Protokoll die "Verbreitung pornographischer Schriften" und das "Auffinden von Beweismitteln" in diesem Zusammenhang.
Un-fucking-believable. In Dresden gibt es dazu um 17:15 eine Spontandemo. Wer in der Gegend ist, sei hiermit nachdrücklich zur Teilnahme aufgerufen.
Update: Lest euch auch mal Holgi zum Thema durch. Und ich dachte ICH bin der Verschwörungstheoretiker hier!1!!
Alongside child porn, bestiality, rape and extreme violence sites, the list includes a slew of online poker sites, YouTube links, porn sites, Wikipedia entries, sites on euthanasia, fringe religions, fetishes, Christianity, the website of a tour operator and even a dentist.
Muharharharhar, der Zahnarzt hat auch eine Theorie, wie er auf die Liste kommt. Dem ist vor ein paar Jahren der Webserver von ein paar Russen gehackt worden, und die hatten da Pornos hochgeladen. Tolle Wurst.
Leider wird unser winziger Server mit dem momentanen Ansturm nicht fertig. Es gibt allerdings auch gar nichts zu sehen, da die deutsche Presse sich bedauerlicherweise (vermutlich nicht zum ersten Mal) von einer Fälschung hat täuschen lassen.Soweit keiner Erwährung wert, business as usual. Aber angesichts dieser Meldung muss ich doch mal kommentieren :-)Hier wurde kein Amoklauf angekündigt, es gibt hier nur Leute, die mit Photoshop umgehen können.
Scheinbar ist recherchieren heutzutage uncool. Schlimm genug, bei Wikipedia abzuschreiben, aber hier? Grundgütiger.
Money Quote:
xxx: wir feiern den kreativen schon den ganzen tag als helden. der hat mehr als 15 minutes - hey, er hat ‘nen innenminister getrollt, das ist ganz weit oben :-DYeah! (Danke, Stefan)
Kadyrow war ab März 2006 Premierminister der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien. Am 2. März 2007 wählte ihn das tschetschenische Parlament auf Vorschlag des russischen Staatschefs Putin zum Präsidenten des LandesHAHAHA, nee, klar. Anyway. Der Ermordete jetzt, der hatte Russland beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt, und wollte über Kadyrow auspacken.
Offensichtlich ist der Kadyrow nicht so ein zivilisierter Mann wie Putin. Oder das Polonium war alle.
Und Klarheit von einer CDU-Politikerin fordern, das ist ja noch mal doppelt unfair!
Wohl gemerkt empfehle ich nur, das anzugucken, nicht auf dem Gebiet zu arbeiten, weil das SO krass schwierig zu analysieren ist, dass ihr mit Sicherheit Race Conditions haben werdet in eurem Code. Aber so zum Hirn-Freipusten fürs neue Jahr sicher gut geeignet.
Im Übrigen: frohes neues Jahr! :-)
Und das Timing ist perfekt. Putin hat sich vermutlich gedacht, wenn die ganzen NATO-Christen-Spinner ihn zu den olympischen Spielen von der Flanke erwischen wollen, dann kloppt er mal zu Weihnachten zurück. In der Ukraine ist eh gerade landunter, die Koalition ist zerbrochen und die russlandfreundliche Partei hat das Sagen. Na mal gucken.
Update: Oh und die nächste Provinz steht schon SchlangeDoch nicht, das ist bloss ein anderer Name für Ruthenien.
During the Ukrainian independence referendum held in 1991, Zakarpattia Oblast voters were given a separate option on whether or not they favored autonomy for the region. Although a large majority favored autonomy, it was not granted.
Oh und wer mal ein bisschen Spass haben will, kann sich mal die deutschsprachige Webseite des ukrainischen Hörfunks angucken, da gibt es tolle Meldungen wie dieses grossartige Dementi hier, mit Sicherheit eines der überzeugensten Dementis, die ich je gehört habe.
Update: Hinweis von Valerij: das ist das Westende der Ukraine, nicht das Ostende. Russland liegt im Osten. Das ist keine Pro-Russische Provinz, die sich da gerade abzuspalten versucht. Im Gegenteil sind das eher Ultra-Nationalisten, denen der Anti-Russland-Kurs der Regierung noch nicht weit genug geht.
Warum muss eigentlich jeder Staat seine Unterdrückungsmechanismen als erstes an der Wikipedia ausprobieren?! Moan ey! Es geht um den Artikel über das 1976 erschienene Album "Virgin Killer" der Scorpions. Da ist das Cover zu sehen, auf dem ein nacktes Mädchen zu sehen ist. Und Schuld sind offenbar die hier. "Co-funded by the European Union". Ganz groß. Hach was können wir da mal wieder stolz sein. Ich verweise da nur mal auf diese Presseerklärung. Money Quote:
We are delighted to welcome Censornet as a member of the Internet Watch Foundation.
Keine weiteren Fragen.
Ist das nicht eines der sichersten Merkmale eine Diktatur, dass dem Volk verboten wird, sich bei "Feindsendern" zu informieren? Und überhaupt: wodurch zeichnet sich Propaganda von Islamisten aus? Wenn man das nur weit genug auslegt, fiele auch dieses Blog darunter?
Gucken wir uns mal die Wikipedia-Seite "Diktatur" an.
Ich denke da gerade drüber nach, weil ich mich gelegentlich frage, wie ich mich vor einer Klasse voll Kinder schlagen würde. Ich stelle mir dann vor, dass einer wissen will, wieso Deutschland eigentlich nicht als Diktatur zählt. Und da hätte ich Schwierigkeiten, das zu argumentieren. Könntet ihr das? Also nicht nur so eine wegwisch-Argumentation jetzt. Eine echte Argumentation, hinter der ihr auch selber steht. Na?
Wenn der Pofalla z.B. mal wieder sagt, was er halt so sagt immer (ich kann das gar nicht wiedergeben ohne Kotzkrämpfe, sorry, googelt selber), dann ist das durchaus auch Schuld der CDU. Die Partei ist die Summe der Mitglieder, und definiert sich über die Abgeordneten und Funktionäre. Gut, manche werden direkt gewählt, aber der Rest kommt von der Liste. Wenn einer von denen Scheisse macht, muss die Partei sich sofort distanzieren, das ist das MINDESTE. Danach finde ich ist ab einem gewissen Schadensgrad auch angesagt, dass solche Leute rausfliegen.
Die SPD hat z.B. den Clement rausgekantet, weil der untragbare Dinge gesagt hat. Der hat zwar explizit vor einer Wahl der SPD gewarnt, aber mal unter uns, wenn dieser Heilmann die Wikipedia abschaltet — der Effekt ist der selbe. Deutlicher kann man "wählt uns nicht" kaum sagen, vor allem nachdem ein Gericht vorher entschieden hatte, dass die Wikimedia Deutschland (wikipedia.de) nicht für Wikipedia-Meldungen haftet (Heilmann ist immerhin Jurist!!) und die Linkspartei mit einer Wikipedia-Sperrung vor knapp einem Jahr schon mal massivst auf die Schnauze geflogen ist. So jemand ist nicht tragbar, und so sehr der Heilmann jetzt Bedauern heuchelt und die Linkspartei den fallen lässt wie eine heisse Kartoffel… das reicht alles nicht. Der Mann muss da weg.
Auch aus taktischen Gründen übrigens. Denn die Linkspartei fordert ständig von den Pfeifen der anderen Parteien den Rücktritt, wenn die Mist machen, und nie tritt jemand zurück. Und nicht nur das, die anderen Parteien betreiben ihre Grabenkämpfe mit der Linkspartei ja hauptsächlich mit dem Argument, das seien die ganzen alten SED- und Stasi-Kader. Da könnten sie jetzt mit einem Rausschmiss so viele positive Signale auf einmal setzen. Und auch einfach mal laut dazu sagen: ja, der Mann war hauptamtlich bei der Stasi und er hat es uns vorher entgegen unserer Regeln nicht ordentlich mitgeteilt. So ist das einfach nur der selbe Filz wie überall sonst, an ihren Ämtern klebende Sesselfurzer. Wer würde denn jemanden, der so wenig zu seiner Vergangenheit und seinen Fehlern steht, noch mal einstellen? Das ist doch Grundvoraussetzung für eine Karriere, dass man zu seinen Fehlern steht und aus ihnen lernen kann! So wie der sich gerade verhält, kann er doch nur in der Politik noch Karriere machen, und das schwebt ihm ja offenbar auch vor. Wenn die Linkspartei das duldet, hat sie in meinen Augen jegliche Seriosität und Vertrauenswürdigkeit verloren. Daher: Rauskanten, und zwar sofort. Und mit so viel Karacho wie es nur geht.
Und Holgi, verzeih mir bitte noch mal! :-)
Vor allem beharrt der immer noch auf seinem Recht, obwohl er da den falschen abgeklemmt hat. Manche Menschen sind echt beratungsresistent. Und RAUS aus dem Bundestag mit dem, das geht ja gar nicht.
Update: das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg basht fröhlich mit und nutzt die Gelegenheit für ordentliche Agitprop. Warum müssen die nur immer gleich so hysterisch werden beim Spiegel? Naja, jedenfalls: sie behaupten, er habe die Landesmitgliederversammlung nicht informiert über seine Stasi-Karriere, hätte es aber tun müssen laut PDS-Beschlüssen von 1991 und 1993. Der Bruch in der Linkspartei ist offenbar ziemlich genau zwischen WASG und PDS. Es gab sogar einen Misstrauensantrag, 47 dagegen, 42 dafür, eine Enthaltung. Und der Spiegel zitiert aus seiner Kaderakte:
Das Motiv des Kandidaten zur Bereitschaft eines Dienstes im MfS liegt in seiner bisherigen positiven politischen Entwicklung zugrunde, indem er selbst einen aktiven Beitrag zum Schutz unseres Staates leisten möchte. Der Kandidat ist sich der persönlichen und familiären Konsequenzen eines solchen Berufes bewußt.
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
Oh und die Morgenpost schreibt, dass der Personenschutz des MfS eben nicht nur Personenschutz gemacht haben soll sondern auch gegen Oppositionelle im Einsatz gewesen sein soll.
Angeblich war diese "Stalin-Party" Geschichte hier der Auslöser für innerparteiliche Streitereien, und ich vermute mal, wenn Heise schreibt, er habe drei Leute angezeigt, darunter einen Wikipedia-Autoren, dass da tatsächlich was anderes hinter steckt als Wikipedia. Diese Sex-Shop-Geschichte war dann wohl die Retourkutsche einer schmierigen Provinzposse. Wie im Affenkäfig im Zoo, alle bewerfen sich gegenseitig mit Scheisse. Ganz toll, liebe Linkspartei. Warum schafft ihr euch nicht gleich ab? Oder glaubt jetzt ernsthaft jemand von euch, er habe "gewonnen"?
Update: Hier hat jemand Wikipedia-Edits aus den IP-Ranges rausgesucht
Update: Frank erklärt mir gerade, dass die in Thule nur das Radar hatten, die Bomber kamen aus Alaska. Ich habe also mal im Internet geklickt und die Site ist toll. Ihre Mission:
to effect space superiority through Air Force Core Values-based installation operations and protection.
Das fette Radar, das sie da haben, nennen sie "Eyes of Freedom". Wikipedia hat auch ein tolles Foto des Monster-Radars da. (Danke, Stefan)
Er war von 1974 bis 1979 Mitglied der SPD und von 1987 bis 2007 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. Seit April 2008 ist er Mitglied der CDU.Mehr muss man zu dem eigentlich nicht sagen.
According to the 2008 Forbes Global 2000 list, AIG was the 18th-largest company in the world.AIG owns International Lease Finance Corporation (ILFC) , the world's largest aircraft leasing company, with hundreds of aircraft ranging from Airbus A319s to Boeing 747s. Total assets under lease are $55 billion as of June 30, 2008.
Und die Fluglinien sind eh alle gerade am Zusammenfalten, und die US-Regierung ist da am Zubuttern, damit Boeing über Wasser bleibt und nicht Airbus gewinnt.
Ein in der Wikipedia-Gemeinschaft bislang unbekannter Autor mit dem Namen "Young Trigg" hatte am vergangenen Donnerstag in dem Lexikon-Eintrag beispielsweise den Hinweis entfernt, dass Palin an Schönheitswettbewerben teilgenommen hatte. Insgesamt nahm "Young Trigg" rund 30 Änderungen vor, um die Politikerin in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. So wurde in dem Artikel die Bemerkung eingeführt, Palin sei "eine Politikerin von herausragender Integrität". Gestrichen wurde dagegen die Passage, in der erklärt wurde, wie Palin an der Universität zu ihrem Spitznamen "Sarah Barracuda" kam.Bwahahahaha
Interessantes Detail: da sollen nur 10 Patriot-Raketen installiert werden. Gegen wen soll das denn helfen? Sogar der Iran hat mehr als 10 Raketen (und die Patriot-Stellungen der Israelis damals gegen die dummen Scud-Raketen hat die 100% Erfolgsrate deutlich unterschritten). Da ist recht transparent, dass es nur darum geht, den Radar-Range der Amis zu erweitern. Oder die Journalisten waren unfähig und meinen 10 Batterien, nicht 10 Raketen — in meinen Augen die wahrscheinlichere Variante.
Bei der Wikipedia gibt es ein paar Zahlen, wie viele Patriot-Raketen die Bundeswehr und Luftwaffe haben.
Der Lacher des Tages: Georgien will die Hälfte ihrer Soldaten aus dem Irak abziehen, weil sie sie jetzt zuhause brauchen. Da werden die Amis aber Kübel kotzen.
Georgien soll auch alle russischen TV-Kanäle abgeschaltet haben, weil die nur Desinformation verbreiten :-)
Georgien will jetzt Kriegsrecht ausrufen. Die Russen sollen, so sagen sie, zivile und wirtschaftlich wichtige Infrastruktur bombardieren, u.a. den Schwarzmeerhafen Poti und die Landebahnen der Flughäfen.
Südossetien sagt, Georgien habe deren Hauptkrankenhaus in der Hauptstadt kaputt geschossen und würde die immer noch bombardieren. Die Ambulanzen erreichen die Opfer nicht. Georgien hatte heute von 15 bis 18 Uhr einen Waffenstillstand angekündigt, damit die Zivilisten fliegen können, aber die Russen behaupten, das sei nur eine Lüge, es habe nie einen Fluchtkorridor gegeben.
Update: Wer Russisch kann, kann gerade noch mal eine Packung mehr Spaß haben als die anderen. Oder mal Google Translate anwerfen. Hier z.B.: Diese Meldung hat mir jemand mit Russischkenntnissen wie folgt übersetzt:
Patriotische Bürger haben die Botschaft der Georgischen Republik angeschrien
Muhahaha
Für Georgien ist das natürlich ein Affront.
Die Russen haben auch die Abspaltung Südossetiens vorangetrieben. Aus Sicht Georgiens ist ja klar, was da gerade passiert. Es gab da die ganze Zeit schwelende Scharmützel, aber jetzt ist da der Konflikt zwischen Georgien und Südossetien ausgebrochen. Es ist unklar, wer da "angefangen" hat, aber es wollen sich natürlich beide Seiten als die Angegriffenen darstellen. Laut Ria Novosti (nicht unbedingt eine unbefangene Nachrichtenquelle in dem Fall) haben wohl die Georgier angegriffen, die Russen sind dann als Vermittler eingeschritten, und dann hat Georgien "unilateral" den Soldaten befohlen, nicht zurück zu schießen. Wikipedia hat ein paar Absätze zum aktuellen Konflikt. Insbesondere hat Russland halt nur auf einen Vorwand gewartet, um sich da gegen Georgien einschalten zu können. Der aktuelle Stand ist, dass die Russen behauptet haben, Georgien haben die russischen "Friedenstruppen" beschossen und dabei einige Russen getötet. Daraufhin haben die Russen offenbar ein paar Bomber losgeschickt und ein paar Ziele in Georgien plattgemacht. Daraufhin hat Georgien die Generalmobilmachung ausgerufen.
Ich kann euch nur empfehlen, mal ein bisschen bei Ria Novosti herum zu stöbern, das ist hervorragende Kriegspropaganda (und die beste Propaganda ist ja immer die, bei der im Kern ein bisschen Wahrheit dabei ist).
Hier sind mal ein paar Meldungen, um euch ein Gefühl zu geben:
Die OVKS hält es für zynisch, den Krieg am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele anzufangen. Doch der Beginn der Olympischen Spiele sei kaum in der Lage, die Weltgemeinschaft von den Ereignissen in Südossetien abzulenken, heißt es in der Mitteilung.
Update: Lacher am Rande: "Internet-Krieg: Hacker-Attacken auf südossetische Webseiten". Und offenbar sind auch die meisten Webseiten der georgischen Regierung offline.
The Royal Horticultural Society (RHS) has been inundated with calls from concerned gardeners who have seen potatoes, beans, peas, carrots and salad vegetables wither or become grossly deformed. The society admitted that it had no idea of the extent of the problem, but said it appeared 'significant'. The affected gardens and allotments have been contaminated by manure originating from farms where the hormone-based herbicide aminopyralid has been sprayed on fields.
Und wer hat dieses Gift hergestellt? Na klar, die üblichen Verdächtigen:Dow AgroSciences, which manufactures aminopyralid, has posted advice to allotment holders and gardeners on its website.
Und natürlich haben die Konsumenten nichts, aber auch gar nichts zu befürchten:'All we can say is that the trace levels of aminopyralid that are likely to be in these crops are of such low levels that they are unlikely to cause a problem to human health.'
Genau. Pflanzen sterben und haben Fehlbildungen, das sind also offensichtlich völlig ungefährliche Dosen. Nur aus formaljuristischen Gründen empfehlen sie den Verzehr nicht!1!!The Dow website says: 'As a general rule, we suggest damaged produce (however this is caused) should not be consumed.' Those who have already used contaminated manure are advised not to replant on the affected soil for at least a year.
Krass. Oh und zu Dow: lest mal den Wikipedia-Artikel, Napalm, Agent Orange, und das Union Carbide Desaster.
die Polizei in Italien ist ein Teil des Militärs. Die Carabinieri ist eine eigenständige Teilstreitkraft neben Heer, Marine und Luftwaffe in der italienischen Armee und bekommt ihr Geld vom Verteidigungsminister.Sie unterliegen dabei den Weisungen des Innenministerium, immerhin. Wikipedia hat dazu auch einen länglichen Artikel.
It was formed during 1933 in Rome, Italy, under the fascist government of Benito Mussolini by companies mainly owned or controlled by General Electric in the United States of America.
Da weiss man, was man hat. (Danke, Markus)
The Aegis weapon system is an advanced combat, control, and information system that uses powerful computers and radars to track and destroy enemy targets. It is the most advanced modern combat system and is the first fully integrated combat system built to defend against air, surface, and subsurface threats.
Nun, das beste Radar hilft nicht viel, wenn man zu blöd ist, es richtig zu bedienen. Oder, wie mein Großvater zu sagen pflegte:In des tumben Toren Hand
ist das beste Werkzeug Tand.
Fünf Kilometer nördlich der Stadt Wingen in New South Wales brennt seit etwa 6.000 Jahren der "Burning Mountain", das weltweit älteste Flözfeuer.
Natürlich empfinden wir das mehrheitlich als Frechheit, wenn uns ein Wahlleiter unterstellt, kriminell Wahlcomputer manipulieren zu wollen. Noch ist nicht entschieden, wie wir darauf reagieren wollen. Es gibt Meinungen von "naja, lasst den mal, den hat die Presse halt in einem ungünstigen Moment erwischt und der hat bestimmt was ganz anderes gemeint" bis "was glaubt der eigentlich, gleich Klage einreichen". Ich persönlich kann mal sagen, dass es mich wundern würde, wenn der wirklich Klage einreicht. Das kann für ihn eigentlich nur nach hinten losgehen. Und irgendwann wird er verstehen, dass wir ja alle auf einer Seite sind. Wir wollen alle, dass da Wahlen stattfinden, und zwar im Sinne der in der Wikipedia gelisteten notwendigen Bedingungen für politische Wahlen.
Given that the approximately three-kilometer-wide inbound traffic lane in the Strait of Hormuz is within Iran's territorial water, the US Navy's invocation of "transit passage" harking back to the 1982 UN Convention on the Law of the Sea, (UNCLOS) is hardly surprising.Although the US has yet to ratify the UNCLOS, it has been a strong advocate of its provisions regarding navigational rights, thus explaining the US officers' availing themselves of "international law".
Die Navy bezieht sich hier also auf eine Konvention, die sie selber gar nicht ratifiziert haben. Aber für die anderen soll sie gelten. Wie üblich. Und warum haben sie sie nicht ratifiziert?It is noteworthy that in May 2006, Bush urged the US Congress to "act favorably on US accession to the convention". But, in light of the legal ramifications of the US-Iran standoff in the Persian Gulf, discussed below, opponents of the UNCLOS may have become emboldened. According to them, the convention "prohibits two functions vital to American security: collecting intelligence and submerged transit of territorial waters".
Die Konvention fordert u.a. auch, dass Schiffe im Transit da dann auch ohne Verzögerung durchfahren und nicht anhalten oder gar militärisch Gewalt androhen oder Messungen durchführen. (Danke, Benny)
Das tolle an dieser Geschichte ist, dass sie so stark an Wag The Dog erinnert. Wikipedia hat eine Übersetzung des 9/11-Kommentars, und da beschwert er sich vor allem darüber, dass die tolle Leistung von Berlusconi, der sich das bin Laden "Geständnis"-Tape ausgedacht haben soll, gar nicht gewürdigt würde. Was man auch davon hält: ganz großes Kino. (Danke, Carsten)
Die Rote Hilfe hat eine Webseite und einen Wikipedia-Artikel, dessen Lektüre ich empfehle. Hier kann man sehen, wie sie den zum G8-Gipfel Verfolgten geholfen haben. Das muss man sich mal vorstellen, ein Verein, der mit Spenden Anwälte bezahlt, um Menschen zu verteidigen (was eines der grundlegensten Grundrechte in einem Rechtsstaat ist, dass man sich juristisch verteidigen darf, und der Staat einen nicht einfach wegsperren kann), so einen Verein wollen die da als verfassungsfeindlich darstellen. Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich da kotzen will. Liebe "Welt", auch Terroristen und Massenmörder haben Anspruch auf einen kompetenten Anwalt. Auch die Nazis nach dem 2. Weltkrieg hatten Anspruch auf ein ordentliches Gerichtsverfahren und wurden nicht einfach an Ort und Stelle am Galgen aufgeknüpft. Was kann denn bitte nobler sein als anderen Leuten zu ihrem Recht zu verhelfen? Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Verein auch noch als gemeinnützig anerkannt ist.
Interessant ist, dass Norwegen die Terrorliste seit einer Weile nicht mehr anwendet. Wenn die nicht vom Europäischen Haftbefehl betroffen wären, käme das als Auswanderungsland echt in Frage.
Aaaalso. Mir hat gerade jemand erklärt, was die "Reagiert empfindlich auf Reibung" Stelle bei Wikipedia soll. Das Zeug sublimiert. Wenn man das also in einen Container tut, und ein bißchen damit rumfährt oder das stehen läßt, hat man Spuren davon plötzlich im Schraubverschluß, und beim Aufschrauben fliegt einem das dann komplett um die Ohren. Das hat wohl die Hamas einige Sprengstofflabore gekostet, meinte er.
Außerdem meint er, für die Sprengstoffherstellung braucht man Aceton, und das fällt unter das Grundstoffüberwachungsgesetz, d.h. der Verkäufer würde präventiv die Behörden benachrichtigen. Im Übrigen ist das hochbrennbar und man muss daher Sicherungen für die Lagerung und Sachkunde im Umgang mit Chemikalien nachweisen, um das in größeren Mengen kaufen zu können.
Im Übrigen weist er darauf hin, daß die Stärke der Reaktion viel stärker wächst als die Oberfläche des Kolbens, d.h. nur weil mal jemand im Chemieunterricht ein Gramm davon hergestellt hat, heißt das noch lange nicht, daß er das auch im industriellen Maßstab machen kann. Es gäbe da wohl Spezial-Chemiker-Berufe nur für das Skalieren von Reaktionen vom Labor auf industriellen Maßstab, und die würden in Bunkern im Wald arbeiten.
Oh, und nochwas: Wenn man bei der Reaktion die Temperatur nicht exakt einhält, kriegt man neben dem gewollten trimeren APX auch die dimere Variante, die noch empfindlicher ist. Er schreibt es sei so gut wie ausgeschlossen, dass jemand da in der Garage ein paar hundert Kilo von herstellt, ohne dabei in die Luft zu fliegen, zumal das ja keine entsprechend vorgebildeten Leute waren.
Update: Mir schreibt gerade jemand anderes, daß man Aceton schon auch legal kaufen kann (im Baumarkt z.B.), die Regulierung betrifft wohl eher den Export.
Gut, was macht man in solchen Fällen? Man googelt mal. Und findet z.B. das hier, wo Craig Murray (der immerhin von 2002 bis 2004 für die Briten Botschafter in Usbekistan war) die ganze Gruppierung für frei erfunden oder eine False Flag Operation hält. Er hat damals ein paar dieser Gruppe zugerechnete Anschläge untersuchen wollen, ist da hin gefahren, und hat (nur wenige Stunden nach der jeweiligen Explosion) keinerlei Anzeichen für eine Explosion gefunden.
Ich denke mal, unter diesem Gesichtspunkt muss man auch die sofortige Erwähnung von "Al Kaida" sehen. Der Schäuble hat ja geradezu rührend heute den Bürgern erklärt, daß "Terrornetzwerke" heutzutage sowohl getrennt sind als auch zusammen arbeiten. Das muss wohl sogar ihm selbst aufgefallen sein, daß das nicht viel Sinn ergibt, so wie er da gestammelt hat.
Oh, der Spiegelfechter hat da auch noch einen Focus-Link gefunden, wo sie schon im Mai über diese Gruppe geplappert haben. So ein Mist, das Popcorn ist alle :-)
Auch ansonsten finde ich es ja belustigend, wie sie bemüht sind, diesen Angriff auf US-Amerikaner in Deutschland als Angriff auf Deutschland auszulegen. Gut, bei der Disco und dem Frankfurter Flughafen wären auch Nicht-Amis zu Schaden gekommen, aber es klingt für mich ja doch irgendwie so, als sei da eine Autobombe gegen die US-Basis in Ramstein geplant gewesen, und dann haben sie noch den Frankfurter Flughafen dazu getan, damit sich die Bürger auch schön fürchten.
Oh und zu der Bombe: da ist immer von Wasserstoffperoxid die Rede. Der Sprengstoff dazu ist TATP (Wikipedia dazu) und der ist sehr instabil, d.h. reagiert empfindlich (durch Explosion) auf Hitze, Reibung und Schock. Nun stellen wir uns mal in der Praxis ein Auto vor, das damit voll geladen ist, und das jemand dann zum Ziel fährt. Fährt einer rein? Boom. Zu stark gebremst? Kawumm. Warmer Tag? *fump*. Man nutzt das normalerweise als Zünder für einen anderen Sprengstoff, z.B. einen Plastiksprengstoff. Kurz gesagt: das stimmt doch mal wieder alles hinten und vorne nicht. Vielleicht will da noch mal ein Chemiker was zu sagen, falls ich die Empfindlichkeit des Zeugs überschätzt habe.
Bin ich eigentlich der Einzige, der sich fragt, wie viele Millionen ein Polizeieinsatz über 9 Monate mit 300 Mann kostet? Und wie viele Lehrer man davon hätte einstellen können?
Dem selben User ist offenbar auch der Passus mit der Realschulbindung peinlich…
Rüttgers waren seine Talkshow-Aussagen peinlich, und hier wollte jemand nicht, daß über erhebliche Zahlungen der Dresdner Bank geredet wird.
Laurenz Meyer fühlt sich von den fiesen Medien verfolgt und möchte da mal was bezüglich seiner Bezüge von VEW/RWE klarstellen. Das war alles in Ordnung. Und überhaupt, was kann schon auszusetzen sein, wenn ein Stromkonzern einen Politiker bezahlt. Offensichtlich völlig un-anrüchig, das.
Hier ist auch ein wunderbarer Spin-Job. Der Vorher-Text war Scheiße, das muss ich einräumen, aber der Nachher-Text … naja, lest selbst.
Auch Ludger Volmer muss sich gegen eine Schmutzkampagne wehren, und das war auch völlig rechtens, daß seine Frau sich auf Kosten der Regierung durch die Gegen fliegen ließ
Sehr schön auch, wie die CSU Johannes Rau mit Scheiße zu bewerfen versucht.
Also ich hätte ja jetzt zu gerne die IP-Ranges, unter der die INSM-Schergen ihre Inhalte verbreiten…
Hier ist auch ein schöner PR-Whitewash von RWE zu Biblis, einem Meilenstein in punkto Sicherheit.
Aerosolbomben haben eine wesentlich stärkere Hitzewirkung als konventionelle Sprengladungen, was die Bombe effektiver gegen Weichziele wie Infanterie oder ungepanzerte Fahrzeuge macht.
"Weichziele", wie? Priiiima. Naja, ist ja eh alles nur Augenwischerei. Die Warlords regieren das Land. Die Bundeswehr hat sich in ihren Lagern eingegraben und patroilliert nur noch gelegentlich eine große Straße entlang. Was wollen sie da mit mehr Bomben erreichen?
Ich habe mich z.B. über die Schilderung gefreut, wie De Gaulle die Amis und die NATO vorgeführt hat, und wie Maos Sticheleien Schuld an der Kanonenbootdiplomatie der Russen in den Westeuropäischen Ländern gewesen sein sollen. Keine Ahnung, wie viel da dran ist, klingt schon teilweise sehr fantastisch, aber der Typ hat schon Credentials (und Wikipedia hat ein grandioses Foto!). Das gibt es gerade relativ billig als Taschenbuch. Ich weiß noch nicht so recht, wie viel ich vom Inhalt halten soll, aber vertane Zeit ist die Lektüre glaube ich nicht.
Es ist die Tragik jeder Demokratie, dass bei uns jeder seine Meinung öffentlich vertreten darf und dass man politisch Verantwortliche in einer Demokratie schützen muss. In Diktaturen würde so etwas nicht passieren.Nie gehört? Guckt euch mal ne Dokumentation über die Ära Kohl an. Ohne den ist Kohl nirgendwo hin gegangen. Wikipedia hat ein paar Details zu dem. Roche hat nen Lebenslauf (da sitzt der im Board of Directors).
Update: diese Charakterisierung als "liebenswürdig" erinnert mich an die Wikipedia-Seite zu "Gestapo", wo folgendes steht:
Es handelte sich zunächst um eine relativ bescheidene und kleine preußische Behörde, die in direkter Tradition zur politischen Polizei Preußens stand und deren Hauptaufgabe die Beobachtung und Bekämpfung politischer Gegner war.
Update: Wikipedia hat eine Liste von Selbstanzündern, und da taucht der Islam eher selten auf. Mhh. Offenbar eher Buddhisten.
The most infamous quote, "Israel must be wiped off the map", is the most glaringly wrong. In his October 2005 speech, Mr. Ahmadinejad never used the word "map" or the term "wiped off". According to Farsi-language experts like Juan Cole and even right-wing services like MEMRI, what he actually said was "this regime that is occupying Jerusalem must vanish from the page of time."What did he mean? In this speech to an annual anti-Zionist conference, Mr. Ahmadinejad was being prophetic, not threatening. He was citing Imam Khomeini, who said this line in the 1980s (a period when Israel was actually selling arms to Iran, so apparently it was not viewed as so ghastly then). Mr. Ahmadinejad had just reminded his audience that the Shah's regime, the Soviet Union, and Saddam Hussein had all seemed enormously powerful and immovable, yet the first two had vanished almost beyond recall and the third now languished in prison. So, too, the "occupying regime" in Jerusalem would someday be gone. His message was, in essence, "This too shall pass."
Ich stieß mich erst an der Behauptung, MEMRI sei rechts-außen, weil ich bisher dachte, das sei so eine Art Uni-Ausgliederung, aber laut Wikipedia ist das schon eine passende Beschreibung oder zumindest werfen MEMRI das noch andere vor, und es ist in der Tat von einem Israelischen Ex-Militär gegründet worden. (Danke, Chico)
Zumindest unter Techies ist das Wahlmaschinen-Problem weitgehend bekannt.
Die Debatte mit den mexikanischen Einwanderern läuft mit sehr ähnlichen Argumenten ab wie bei uns, aber es fühlt sich für mich viel klarer an, weil ich da als Außenstehender nicht emotional betroffen bin. Ich finde es sehr interessant, sich damit zu beschäftigen, weil man die Erkenntnisse am Ende vielleicht übertragen kann. Die vorgebrachten Argumente sind:
Auch sehr interessant an Mexiko ist Vicente Fox, der Präsident, denn der hat bei Amtsantritt erst mal angefangen, seine Befugnisse und die der Regierung auf das in der Verfassung definierte Maß zurück zu fahren. Sowas würde ich mir ja auch bei uns mal wünschen. Der Mann scheint der einzige Demokrat zu sein, den die USA in fremden Ländern an der Macht halten. Normalerweise sind das ja eher krasse Diktatoren und fiese Tyrannen.
Im Übrigen, liebe Susanne, beantrage ich hiermit ein Howto, oder eine FAQ von mir aus, wo solche tumben Parolen mal aufgelistet und in einfachen Worten widerlegt werden. Ich halte es für an der Zeit, daß wir allen Leuten Argumente in die Hand geben, um aus solchen Stammtischparolen souverän die Luft rauslassen zu können. Ich gebe mal ein Beispiel, wie ich das meine:
"Die Mexikaner zahlen keine Steuern"So oder so ähnlich wünsche ich mir eine Art Wikipedia der dummen Stammtischargumente und ihrer Widerlegung. Wer macht mit? Ich will jetzt nicht, daß wir alle über Mexikaner bloggen, sondern schon über unsere eigenen Probleme, aber der Blick auf vergleichbare Probleme anderer Leute hat noch keinem geschadet.Erstens betrifft das nur die Einkommenssteuer; andere Steuern wie Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Benzinsteuer und so weiter zahlen die natürlich auch. Zweitens gibt es auch in den USA ein progressives Steuersystem, bei dem man erst ab einem Mindesteinkommen steuerpflichtig wird. Und das Einkommen der durchschnittlichen illegalen Einwandererfamilie ist deutlich unter dem Mindeseinkommen. Im Übrigen nutzen die Mexikaner ja auch die ganzen Dienstleistungen nicht, die US-Bürgern zur Verfügung stehen. diese Studie von 2004 sagt, daß bei einer Einbürgerung die Kosten pro Mexikaner für den Staat um knapp 200% oder $5000 steigen (die Seite will mit den Zahlen das Gegenteil ausdrücken, aber wenn die Mexikaner weg wären, müsste der Job ja von anderen gemacht werden, die dafür auch nicht mehr Geld bekämen, aber Bürger wären).
Global central bankers are still inflating their money supplies to keep borrowing costs low, in the face of strong loan demand, especially for corporate takeovers. Globally, 5,800 takeovers valued at $859 billion were announced in the first three months of 2006, the fastest start since the record M&A year of 2000. The Euro zone's M3 money supply is 8.6% higher from a year ago, and the UK's M4 is 12.2% higher. China's M2 money measure is 18.8% higher. The US M3 is off the charts.
Die Chinesen sind da unter Zugzwang; deren Wohlergehen hängt davon ab, daß die Amis sich ihren Billigschund leisten können, daher halten sie ihren Yuan möglichst nahe am Dollar. Weil der Dollar so abstürzt, müssen die auch ihre Inflation voran treiben. Wikipedia über Geldmenge
Ich habe da schon an anderer Stelle etwas zu gesagt, aber ich möchte auch hier meinem Unverständnis für das Gebaren der Wikipedia Ausdruck zu verleihen. Liebe Wikipedianer, ihr seid eine Webseite! Keine Enzyklopädie. Eine Webseite! Was ihr euch da intern für Maßstäbe für euren Inhalt ausgedacht habt, ist vollständig wurscht. Das ist eine Webseite, und unterliegt damit rein juristisch Regeln. Wenn ihr abgemahnt werdet von den Eltern, und ihr das Material dann nicht entfernt (und die Gründe dafür sind wirklich vollständig egal, und interessieren mich z.B. überhaupt rein gar nicht, also sowas von überhaupt nicht, das kann man mit Worten gar nicht ausdrücken), dann fangt ihr euch eine Einstweilige Verfügung ein. Jetzt hier tränendrüsendrückend eine Verfolgtenrolle herbeihalluzinierend unter Tränen www.wikipedia.de zuzumachen, und Trons Eltern die Schuld daran zu geben, das ist echt das allerletzte. Daß ihr sowas nötig habt! Meine Güte!
Aber ganz abgesehen von dieser Problematik, mit der Realität umzugehen, gibt es da auch noch die moralische Ebene. Wenn die Eltern eines Verstorbenen euch erlauben, den Artikel über Tron da zu lassen, solange ihr den Namen nicht erwähnt (und ich finde Tron ehrlich gesagt nicht so wichtig, daß er unbedingt in der Wikipedia einen Artikel haben muss), dann solltet ihr dankbar sein und den Familiennamen da rausnehmen und gut ist. Unabhängig davon ob ihr jetzt findet, daß die Recht haben oder nicht. Das versteht sich doch von selbst, daß man den Wünschen der Hinterbliebenen erstmal mit Respekt begegnet und folgt, und dann einvernehmlich einen Kompromiß sucht. Und was die Eltern euch angeboten haben, das war aus meinen Augen schon ein außerordentlich fairer Kompromiß. Manche Leute sind echt so sozial unfähig, daß man fast versucht ist, ihnen auch mal so einen Fall an den Hals zu wünschen, wo wildgewordene "Reporter" wie Burks ihre verstorbenen Verwandten in Büchern und Artikeln mit Schmutz bewerfen. Bei Leuten wie Burks gibt es ja keinen Grund, anderes Verhalten zu erwarten, aber Leute wie die Wikipedia-Jünger, die sich immer mit hehren ethischen Zielen umgarnen, daß solche Leute sich dann auch nicht besser verhalten als Burks, das finde ich wirklich schade. Wie können Leute, die so auf den Rechten anderer herumtrampeln, sich selbst auch noch für "die Guten" halten? Ist wie im echten Leben auch — nach der Revolution stellen sich die Revoluzzer als auch nicht besser als die Diktatoren vor ihnen heraus.
Heute stelle ich fest, daß es schöne Begriffe für die Teile des Phänomens gibt: Redshirt (der Mann in der roten Uniform, der mit Kirk, Pille und Spock runtergebeamt hat, steht immer mit einem Beim im Grab; man weiß schon vor dem Beamen, daß jemand sterben wird, wenn er zum ersten Mal eine Sprechrolle hat), Stormtrooper Effect (wenn Kanonenfutter-Nebenrollen wie die Imperialen Sturmtruppen trotz überwältigender Übermacht auf einem engen Gang mit 2000 Schuß nicht in der Lage sind, auch nur einen der vier fliehenden Protagonisten zu treffen). Die Seite über den Stormtrooper Effekt erklärt auch das Inverse Ninja Law: ein gegnerischer Ninja ist supergefährlich, lautlos, schleicht sich von hinten an und bringt sicheren Tod. 12 Ninjas hingegen stehen sich gegenseitig im Weg, und machen dann einen großen Kreis um den Protagonisten, der sie dann mit links platt macht. ;-) Die Redshirt-Seite listet auch Hommages an die Redshirts — sehr schön!