Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ich hab zugesagt, weil ich Zeit hatte und das nicht weit weg ist, und es ist am HPI, also der Uni Potsdam, und ich mag Unis. Stellt sich raus: Das ist die Art von Veranstaltung, bei der die Tagesschau Filmaufnahmen macht, die dann abends im Fernsehen laufen. o.O
Die Vorträge waren größtenteils, was man erwarten würde, wenn man Sicherheitsbehörden nach einem Lagebild fragt. WIR WERDEN ALLE STÖRBEN! IMMER MEHR CYBER!! SO TU DOCH MAL JEMAND WAS!!!
Aber es gab ein paar interessante Neuigkeiten. Erstens: Der nächste Hype. Der nächste Hype werden "Mobile Quantencomputer".
Einer der Vorträge war vom Chef von ZITIS. Das sind die hier. Die sehen sich als eine Art DARPA und finanzieren Forschung an Bereichen, die sie in Zukunft für wichtig für den Sicherheitsapparat und das Militär halten, und der gute Mann erwähnte explizit "Mobile Quantencomputer".
Ich dachte, ich hab mich verhört. Ihr wisst schon, wenn man einen Liedtext nicht richtig versteht. Was man gehört hat, ergibt so gar keinen Sinn. Ich muss mich verhört haben.
Dann kam später der CISO der Bundeswehr, in Ausgehuniform, und erzählte, man werde ja in Zukunft auch mobile Quantencomputer brauchen.
Da wusste ich, dass ich mich nicht verhört habe, sondern das der neue heiße Scheiß ist. Blockchain ist ja schon so gut wie tot, KI atmet schon schwer. Mit irgendwas werden die Scammer ja ihr Geld verdienen müssen! Und das werden dann mobile Quantencomputer sein.
Also. You heard it here first. Mobile Quantencomputer!
Für mich war der Tag ein Gewinn, denn auf meinem Podium trugen die anderen natürlich vor, was sie alles für Ransomware-Domains beschlagnahmt haben in riesigen internationalen Kooperationen. Ich habe dann deren Arbeit mit Pokemon verglichen. Gotta catch them all!
Mal gucken, ob es das in irgendeine Presse schafft. :-)
Ich finde das gut und richtig, wenn die Ransomwaregangs hopsnehmen, aber so werden wir das Problem nicht gelöst kriegen. Ich schlug vor, Firmen in die Haftung zu nehmen, wenn sie unsichere Software einsetzen und dadurch ein Schaden entsteht, und die sollten sich das dann zivilrechtlich vom Softwarehersteller zurückholen können, wenn der (auch) Schuld ist.
Kurze Anekdote am Rande noch. Auf der Konferenz lief auch die neue BSI-Chefin herum, und sie hielt auch eine Keynote. Ich habe die vorher noch nie getroffen und sie hinterließ direkt einen viel positiveren Eindruck als alle ihre Amtsvorgänger. Ich dachte mir also, als ich sie beim Social Event sah, dass ich ihr das mal sagen sollte, gehe auf sie zu, und sage: "Ich kritisiere das BSI ja seit 20 Jahren gerne und häufig, ..." woraufhin sie ganz trocken meinte: "Ich hörte davon".
Äh ... wat? Gibt es da eine Liste? Und da bin ich drauf? Und ich habe genug Eindruck hinterlassen, dass die BSI-Chefin meinen Namen kennt?! Ich habe mein Kompliment dann noch rausgekriegt aber war ziemlich geflasht davon :)
Bei den Vortragenden gab es übrigens (abgesehen von mir) Konsens, dass die Kosten für das Absichern von Windows-Infrastrukturen von den Betreibern der Infrastrukturen bezahlt werden sollte. Niemand außer mir fand, dass man als Käufer von Software erwarten kann, dass der Hersteller die ohne Defekte ausliefert, und für Schäden durch Qualitätsmängel haftet.
Besonders großartig war der eine Vortragende in einem anderen Panel, der von Cisco kam. Nicht nur hat der mit keinem Wort erwähnt, dass Cisco für das Webex-Debakel verantwortlich zeichnet, das u.a. das BSI (!) betroffen hat. Der erzählte da, man müsse als Firma ja vorbereitet sein. Man sollte die Support-Telefonnummer für seine Zulieferer bereit haben. Falls was passiert. Kontext: Cisco hat jahrelang nicht mal Security-Patches zum Download angeboten, wenn man keinen laufenden Supportvertrag vorweisen konnte. Die Support-Telefonnummer hätte ich gerne mal genannt bekommen, die einem hilft, wenn man gerade per Webex abgeschnorchelt wurde.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass das HPI nicht Teil der Uni Potsdam sondern eine privatwirtschaftliche gGmbH ist, und die Uni Potsdam im Logo tragen darf, weil es eine gemeinsame Fakultät und eine Kooperationsvertrag gibt. :-)
Pulumi, deren letztes Geschäftsmodell mit kaputter "KI"-halluzinierten "Dokumentation" die Projektleiter und Autoren der echten Dokumentation gegen sich aufgebracht hat, die dann in Suchmaschinen von dem Pulumi-Spam verdrängt wurden und das Supportaufkommen vervielfachten, hat ein neues Geschäftsmodell. Jetzt wollen sie mit ihren Halluzinationen eure Codebasis vergiftet, nicht bloß eure Dokumentation.
Außerdem kam jetzt raus, womit OpenAI ihre Codeassistenz-Produkte trainieren will. Mit dem toxischen Klärschlamm von Stackoverflow. Geniale Idee! Finde ich gut. Falsche Stackoverflow-Antworten sichern mir die Altersvorsorge. Sehr schön (für mich), dass "KI" das nicht ersetzen sondern fortführen will!
Und die letzte Meldung: Payoff from AI projects is 'dismal', biz leaders complain. Ach. Ach was. Was Sie nicht sagen! Im Goldrausch wird gar nicht der Goldgräber reich sondern Nvidia? Das ist ja unglaublich, Bob! Hätte uns noch jemand vorher gewarnt!!
Das scheint also ein weit häufigeres Problem zu sein als von mir angenommen.
Das Hotel erklärte mir übrigens, dass die Reinigungskräfte irgendein UI haben, wo sie einen Raum auf "frei" klicken können, wenn der Gast ausgezogen ist. Das war hier anscheinend passiert.
Die Nuklearbehörde hat noch keine Baugenehmigung erteilt, aber sie haben den Antrag zur Prüfung angenommen, und das hat das Startup als Zeichen gewertet, dass der Antrag auch durchkommen wird.
Wyoming ist vergleichsweise dünn besiedelt. Vielleicht glauben die, dass bei einem Mini-AKW auch der Blast-Radius kleiner ist…?
Es handelt sich dabei um einen Kernspaltungs-Reaktor mit Natriumkreislauf. Den Bau wird die Bechtel Corp durchführen, der zweitgrößte Bauunternehmer in den USA, die auch schon Erfahrung mit dem Bau von Atomkraftwerken haben.
Die deutsche Industrie schlägt milliardenschwere Sondervermögen vor. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hält einen zusätzlichen öffentlichen Finanzierungsbedarf von bis zu 400 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren für nötig, um den Standort Deutschland zu stärken.Wartet, haltet euren gerechten Zorn zurück. Ist nicht ganz so schlimm, wie es klingt.
Dabei geht es zum Beispiel um Investitionen in Verkehrswege, Kitas und Schulen, den Wohnungsbau und den Klimaschutz.Mit anderen Worten: Die sagen, der Staat soll mal bitte seine Kernaufgaben erfüllen. Und zwar mit einem Sondervermögen in Höhe von 20 Fusionskraftwerken. Weil, äh, sonst stünde dem ja die Schuldenbremse im Weg. Klar.
Ja gut, aber, äh, wo soll das Geld denn herkommen? Na ganz einfach!
Zunächst müsse die Bundesregierung durch Strukturreformen Wachstum ermöglichen, Effizienzpotentiale heben und den Mut zur Priorisierung von Maßnahmen beweisen, um den Haushalt zu konsolidieren.Den Haushalt konsolidieren! Die sollen einfach anderswo weniger ausgeben!1!! Und ansonsten predigt die Wirtschaft weiter das Dogma des ewigen Wachstums.
Konkreter werden sie leider nicht, wo man das Geld einsparen soll. Hartz IV streichen, nehme ich an. Oder so.
Ich vermute ja: Wenn die Industrie ihre Steuern zahlen würde, müssten wir auch nichts konsolidieren.
Derjenige kann sich dann aber zivilrechtlich von den anderen Shitstormern deren Anteil holen.
Die OGH-Richter fanden, dass das nicht Problem des Opfers sein sollte, die Täter alle ausfindig zu machen, und nahm an, dass die Täter sich schon gegenseitig kennen werden, weil sie ja befreundet sein werden.
Das Opfer in diesem konkreten Fall war ein Polizist.
Der Einsender kommentiert:
Dachte das passiert nur bei den Spezialkräften. Kann man nix machen.Na Moment! Klar kann man da was machen! War ja schließlich kein Softwareproblem!1!! (Danke, Martin)
Übrigens, am Rande: Wenn man sich bei der Tagesschau durch die Demografie zur Wahl klickt, fällt auf, dass die Über-70-Jährigen als praktisch einzige Altersgruppe unterdurchschnittlich viel AfD gewählt haben. Die haben alle stramm CDU gewählt.
Ich habe auch Volt gewählt dieses Mal, obwohl es da einige Kröten zu schlucken gab — nicht zuletzt dass deren Gründer vorher bei McKinsey war und dass sie für 2% Rüstungsausgaben sind. Sie sind aber unsere einzige Chance auf Klimarettung, glaube ich, weil die einzelnen Länder nicht in der Lage sind, in ihrem eigenen Haus die Dinge zu tun, die getan werden müssten. Deutschland wird niemals die Autombilindustrie gefährden, selbst wenn die Alternative der Freitod der ganzen Spezies ist. Ich denke mir, dass das in den anderen Ländern auch so sein wird. Jeder findet, die anderen sollten anfangen, und machen dann Kosmetik oder Taschenspielertricks wie Carbon Offset oder Emissionszertifikatshandel. Oder setzen "technologieoffen" auf offensichtlich am Markt keine Chance habende Technologien wie Wasserstoffautos, nur damit sie sagen können, sie hätten ja etwas getan.
Daher muss die Rettung von oben kommen, und da bleibt dann ja nur das Europaparlament. Volts Klimaziele waren unter den Parteien führend, also habe ich Volt gewählt.
Sonst wären Mera25 mein Favorit gewesen, aber deren Gaza-Verhalten hat mir nicht gefallen. Laut Wahl-O-Mat hätte es die PARTEI werden müssen, aber da hat Nico Semsrott hingeschmissen, der für mich der perfekte Abgeordnete war. Er wollte das Geld nicht, wollte gegen die Unrechtigkeit im Parlament vorgehen, hat dann Werbekosten transparent gemacht und für gemeinnützige Projekte umzuleiten versucht, und ging am Ende, weil er nicht Teil von dem Scheißsystem sein wollte. Der wäre mir der liebste Abgeordnete überhaupt gewesen. Von so jemandem möchte ich im Parlament vertreten werden. Seine Nachfolgerin wird wohl Sibylle Berg, die für mich weit weniger klar geeignet ist als es Nico gewesen wäre. Da erschien mir bei Volt das Risiko unterm Strich geringer.
Keine Sorge, OpenAI hat einen Plan. Er ist ungefähr genau so realitätsbasiert wie der Rest von deren "Arbeit".
OpenAI is reportedly in talks with Helion to get access to the startup's not-yet-possible nuclear fusion-driven electricity generators.
Yeah! Helion ist ein weiteres Startup von Sam Altman. Er pullt hier also einen Elon Musk und schiebt Mittel von seinem Tesla zu seinen anderen Firmen, damit die nicht pleite gehen, wie es die Marktgesetze eigentlich vorschreiben würden.Aber warte, wie war das im Mittelteil? not-yet-possible?
Getting OpenAI as a customer would be a win for Helion, which aims to build practical useful fusion power plants using technology that's still under development. Whatever deal the two parties agree to, it could mean more R&D for Helion so it can pursue possibly-not-workable nuclear fusion tech.
Ja gut, nur weil das im Moment noch nicht funktioniert, heißt das ja nicht, dass es nicht später mal funktionieren kann! Zufällig genau das, was sich auch die Investoren von OpenAI seit Jahren einreden.Wieviel Strom braucht OpenAI denn konkret?
A rumored $100 billion AI supercomputer termed Stargate could be a plausible use for all that power. The supercomputer project has the backing of OpenAI and is projected to require five gigawatts of power.
Das wäre pro Jahr bei Vollauslastung 5*8760 = 43,8 TWh. Das ist ungefähr dieselbe Größenordnung, die im Moment Bitcoinmining an Strom verplempert.Gut, im Moment ist das alles Scifi. Wir vergleichen hier tatsächlichen weltweiten Stromjahresverbrauch für Bitcoin-Mining mit einem potentiellen Scifi-Fantasy-Kraftwerk in x Jahren, das a) möglicherweise gar nicht gebaut werden kann und b) bis dahin der Bitcoin-Stromverbrauch auch weiter hochgegangen sein kann.
Ich erzähle das hier trotzdem, weil es ein neues Zeitalter einleutet, in dem "KI" genau so klimaschädlich ist wie Bitcoin-Mining. Bislang sah es so aus, als läge der "KI"-Stromverbrauch deutlich unterhalb der Bitcoin-Verschwendung.
Wohlgemerkt: Das ist nur der Supercomputer einer Firma für deren Training. Für die Anwendung des fertig trainierten LLMs gibt es ja auch noch Rechenzentren voll mit Nvidia-Hardware, die kosten auch nochmal unfassbar viel Strom. Dazu gibt es glaube ich keine Zahlen, aber ich würde vermuten, dass "KI"-Scammer in Sachen Stromverschwendung jetzt schon an den Bitcoin-Scammern vorbeigezogen sind.
Sehr schön auch die Zusammenfassung der Lage im 1. Forenkommentar:
a company invests money it doesn't have to build an imaginary supercomputer to do unspecified AI stuff using power from an imaginary reactor that's supposed to be built by a company that nobody believes can build it.Nice to know that some things ever change with AI.
Business as usual im late stage capitalism! (Danke, Rene)
NATÜRLICH tun sie das. Was würden die auch sonst tun? Etwa eigene Ideen haben? Dinge zum Vorteil ihrer Kunden tun?
Die Behörden nehmen den Vorfall "sehr ernst". Alles deute auf einen professionellen Akteur hin.Natürlich, mein Herr! Sonst wären die ja nicht durchgekommen!!1! Durch die hochprofessionellen Checklisten-Verteidigungslinien der CDU!1!!
Zum Ausmaß des Schadens oder zum Angreifer könne wegen der laufenden Ermittlungen nichts gesagt werden. "Die Art des Vorgehens deutet aber auf einen sehr professionellen Akteur hin", erklärte ein Sprecher.Ja hatten die etwa kein Active-Directory-Webinar bei Heise gebucht?!?
Sehr geil auch: Für einen Angriff mit DERMASSEN enormer krimineller Energie reicht die normale Polizei nicht aus. Da musste die CDU den "Verfassungsschutz" einschalten.
Und da, muss ich sagen, bin ich dann doch ausnahmsweise mit der Gesamtsituation zufrieden. Die CDU kriegt jetzt die volle Inkompetenz zu spüren, die sie selbst zu verantworten hat. Bei sich selbst und beim "Verfassungsschutz".
Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hätten Ermittlungen aufgenommen.Oh und beim BSI! HAHAHA, wunderbar! Auch deren Inkompetenz hat die CDU zu verantworten.
Die Vorstellung, dass das BSI denen jetzt eine Familienpackung Checklisten per Kurier vorbeibringt, füllt mich mit großer Genugtuung.
Bonus:
"Unsere Sicherheitsbehörden haben alle Schutzmaßnahmen gegen digitale und hybride Bedrohungen hochgefahren und klären zu Gefahren auf. Wir sehen erneut, wie notwendig dies gerade vor Wahlen ist."Tja, äh, Pro-Tipp fürs nächste Mal: VOR dem Angriff Security machen.
Update: Die CDU ist auch für das Hackertoolverbot verantwortlich, das Sicherheitskräfte kriminalisiert und außer Landes getrieben hat, die ihnen jetzt hätten helfen können. Und sie haben Lilith Wittmann angezeigt, als die ihnen eine Sicherheitslücke melden wollte und damit auch den CCC dazu gebracht, ihnen keine Lücken mehr zu melden.
Datensparsamkeit ist heute eine irrsinnige IdeeAch. Ach was. Ethikrat, huh?
Was ist denn das genau für ein Ethikrat? Wisst ihr das?
Hier ist deren Selbstdarstellung, hier ihre Wikipediaseite. Die Mitgliederliste kann man hier einsehen, jeweils mit einer kurzen Selbstdarstellung.
Die sich hier äußernde Vorsitzende ist Medizinerin und würde gerne mehr Studien mit anderer Leute Daten durchführen, aber hat das Gefühl, der Datenschutz behindere sie.
Wieso findet sie, dass sie mit anderer Leute Gesundheitsdaten Studien machen dürfen sollte? Na wie immer, nehme ich an. ICH bin doch einer der GUTEN! Außerdem kann sie mit ein bisschen nachdenken Daten finden, die aus ihrer Sicht noch schlimmer sind:
"Wir klicken 48 Seiten Cookie-Erklärungen weg", argumentierte Buyx. Für Big-Tech-Konzerne sei es kein Problem, an immense Datenmassen zu kommen. Jeder Browserverlauf sei aufgrund der daraus ersichtlichen Porno-Vorlieben sensibler als Gesundheitsdaten.Aha. Soso. Sie klickt also Cookie-Erklärungen weg? Ja gut, dann muss ich natürlich zum Rausrücken meiner Daten gezwungen werden, klar. Leuchtet ein.
Lustigerweise verbietet ausgerechnet die ihr so hinderlich erscheinende Datenschutz-Grundverordnung, dass Big Tech mit versehentlich als Beifang gesehenen Gesundheitsdaten Dinge tut.
Was der Browserverlauf mit irgendwas zu tun haben sollte, erschließt sich mir gerade nicht. Was für ein Argument soll das sein? Der Diebstahl ihrer Handtasche sollte erlaubt sein, weil ihr Auto noch mehr wert ist? Wat? Kann gerade nicht folgen.
Bystrons Meldeadresse in München weist ihn wohl nur zum Schein als dort wohnhaft aus. In der Wohnung leben stattdessen zwei Brüder. Einer von ihnen ist ein aus der Türkei stammender vorbestrafter Flüchtling.Wie ist das rausgekommen? Nun, die Polizei wollte die Wohnung durchsuchen, um Beweise für Korruption Petr Bystrons durch die Russen zu suchen.
Das ist ja alles merkwürdig. Wen fragt man da am besten? Die AfD?
Die AfD-Bundestagsfraktion teilte mit, ihr lägen dazu keine Informationen vor.Hmm, vielleicht den Eigentümer der Wohnung?
Eine Schlüsselrolle in der Adress-Frage könnte Holger T. spielen, dem die Wohnung in der Augustenstraße gehört. Online findet man Artikel von ihm auf einem für rechte Verschwörungserzählungen bekannten Portal, auf dem auch Bystron publizierte. Bei Youtube hat er Bystrons Kanal abonniert. Am Telefon nach Bystron gefragt, behauptet Holger T. dagegen, den AfD-Funktionär nicht zu kennen. Man habe den falschen angerufen, beteuert Holger T.You will never find a more wretched hive of scum and villainy… (Danke, Jochen)
Es gab da eine Besetzung der HU Berlin, von "Pro-palästinensischen Gruppen". Die haben da herumrandaliert und sind am Ende von der Polizei geräumt worden, und dann musste der Regierende Bürgermeister am Ende noch die Räumung durch die Polizei verteidigen.
Hier sind ein paar Impressionen. Zur Erinnerung: Das sind meine Steuergelder, die die Uni jetzt für Reparaturen ausgeben muss, und Berlin ist eh schon pleite. Das Geld wird jetzt halt anderswo gestrichen, z.B. bei Förderung für Flüchtlinge aus dem Gazastreifen.
Ich bin heute abend mit dem Bus gefahren, und da kam dann eine Durchsage, der Bus könne nicht weiterfahren, weil die Polizei vor uns abgesperrt hat wegen einer Demo. War auch eine Pali-Demo. Ich schätze mal 100 Leute, höchstens. In mehreren Schichten umzingelt von Polizei in Riot-Gear.
Ich fragte dann einen der Polizisten, ob das bei Pali-Demos üblich sei, dass da mehr Cops als Demonstranten vor Ort sind. Der meinte dann: Was soll ich Ihnen sagen, man hat mir gesagt, ich soll mich dazu nicht äußern.
Keine weiteren Fragen. Meine Steuergelder bei der Arbeit.
Ich persönlich wäre dafür, Pro-Pali-Demonstranten mit einem Päckchen Hilfsgüter per Boot in den Gazastreifen zu befördern. Da können sie dann vor Ort sicherstellen, dass die Hilfsgüter auch ankommen. Das wäre sinnvoller angelegtes Geld als hier sinnlose Polizeihundertschaften vorzuhalten und bei Sommerhitze in ihren fetten Schutzanzügen einen Hitzschlag kriegen zu lassen, oder als die HU zu renovieren.
Was mich ja besonders schockiert hat: Die TU-Präsidentin hat sich auch geäußert. Sie meinte, der Polizeieinsatz sei ein nicht zu duldender Eingriff in die Hochschulautonomie. Ich deute das so, dass die TU auch gerne mal wieder eine Renovierung haben möchte.
Die sind alle so verstrahlt, das ist unfassbar.
Ich persönlich verstehe auch nicht, wieso die Palästinenser glauben, einen Waffenstillstand fordern zu können. Ich habe die 30 Jahre lang verteidigt. Jetzt nicht mehr. Das letzte Mal, als die einen Waffenstillstand hatten, haben sie Raketen gebaut und nach Israel geschossen. Und dann haben sie Kinder entführt und ermordet.
Mehr muss ich nicht hören. Wenn du Kinder entführst und ermordest, dann werde ich nicht im Weg stehen, wenn Israel dich in einen Parkplatz umwandelt.
Ihr könnt ja mal zu googeln versuchen, was die Konditionen des Waffenstillstands sind, der gerade verhandelt wird. Ihr werdet erstaunt sein, wie viele andere Waffenstillstände und Konditionen ihr findet. Das läuft jedes Mal gleich ab. Israel sagt mehr als deutlich an, was die Grenzen sind. Palästina verletzt sie. Israel warnt noch mal kurz und kloppt dann wie angekündigt drauf. Palästina inszeniert sich als verfolgte Opfer.
Wieso lässt der dämliche Westen das immer wieder mit sich machen? Wir graben denen Brunnen und legen Wasserrohre und die bauen aus den Rohren Raketen und beschießen damit Israel. Von mir aus kriegen die keine humanitäre Hilfe mehr von der EU. Können sie ja intern mit der Hamas klären dann.
Oh, und, wo wir gerade bei Hamas waren. Wenn die Gaza-Bewohner Hamas wählen und Hamas dann Untaten begeht, dann tragen die Gaza-Bewohner die Verantwortung. Wer denn bitte sonst? Wir sind ja auch verantwortlich für was die Ampel in unserem Namen macht! Deshalb machen wir ja so ein Theater um die Wahlen, weil wir danach verantwortlich sind!
Ja aber Fefe, im Gazastreifen sind lauter unschuldige Kinder, die noch gar nicht wählen dürfen! Den Einwand könnt ihr von mir aus gerne mit deren Eltern klären, wieso die ihre Schutzpflicht so krass verletzt haben. Ist bei uns übrigens auch so, dass die Kinder die Untaten der Eltern ausbaden, obwohl sie eigentlich unschuldig sind. Siehe Klimawandel.
Update: Ich war ja vor einer Weile in Israel, u.a. in Tel Aviv, und habe mich da mit einem Taxifahrer unterhalten. Der zeigte so aus dem Fenster und meinte: Hier war nichts, als Israel gegründet wurde. Da war ein bisschen Strand, der Rest ist neu. Stimmt so nicht ganz, aber fast. Tel Aviv wurde 1909 gegründet. Sein Punkt war aber: Die Juden waren alle mittellos, als die hier her kamen. Die haben hier diese Metropole hingebaut. Die hatten dieselben Voraussetzungen wie die Palästinenser. Bei denen könnte das jetzt genau so aussehen, wenn die Schulen und Häuser und Industrie bauen würden und nicht Raketen.
Macht mal einen Karantänebrowser in einer VM im Pornomodus auf, denn dieses Comedy Gold wollt ihr mitschürfen, selbst wenn ihr sonst die "Bild" boykottiert. Das ist ein Feuerwerk!
Die Online-Abstimmung der CDU über das Verbrennermotoren-Aus wurde MANIPULIERT!Das ist ja unglaublich, Bob!
Erst Verwirrung in der Parteizentrale, dann die Aufklärung des Dienstleisters: Die Zahlen sind FALSCH.Da frage ich mich ja direkt, wie sie die Verwirrung bemerkt haben. War die etwa noch höher als sonst? NOCH HÖHER?!?
Aber nicht nur die CDU redet sich um Kopf und Kragen, auch ihr Dienstleister:
Der gewählte Sicherheitsstandard sei für diese Art von Umfragen vollkommen ausreichend, biete eine gute Balance zwischen hohem Sicherheitsniveau und Niedrigschwelligkeit. „Gegen ein solches Maß an krimineller Energie, wie sie hier vorliegt, hilft nur ein aufwendiges System mit Zwei-Faktor-Authentifizierung unter Angabe von E-Mail oder Mobilnummer. Das aber steht einer möglich einfachen, niederschwelligen Teilnahme entgegen“, so Schleifer.Immer dran denken: Die CDU waren die, die Wahlcomputer haben wollten!
Falls einer von euch mal in die Dev-Tools im Browser geguckt hat, gab es da noch andere wunderschöne Details zu beobachten:
"answer":"Nein","image_id":null,"is_correct_answer":falseJa, nee, klar. Das war nicht die korrekte Antwort!!1!
Ja aber warte, Fefe, wo bleibt denn die sonst immer hochbeschworene kriminelle Energie der Angreifer? Keine Sorge! Auf die Centrale Deppen Union ist Verlass:
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) sagte zu BamS: „Es ist schlimm, wie weit es mittlerweile in diesem Land gekommen ist. Traurig, wie hier mit krimineller Energie manipuliert wird. Jegliche Manipulation von Abstimmungen ist in einem Wahlkampf inakzeptabel. Wir stehen als CDU für einen fairen Wahlkampf.“Schön, das mal aus dem Mund des Verantwortlichen zu hören, dass jede Manipulation im Wahlkampf inakzeptabel ist. Leider scheinen lenkende, manipulative Frageformulierungen nicht darunter zu fallen für sie:
Deutschland muss Automobilland bleibenHier wird ja gänzlich faktenfrei impliziert, dass Deutschland nur mit Verbrennern ein starkes Industrieland bleiben kann, und dass Verbrenner kein Widerspruch zu einer klimaneutralen Zukunft sind. Viel krasser kann man eigentlich gar nicht lügen in einer Umfrage-Fragestellung.Unser Weg in eine wirtschaftlich stärkere und klimaneutrale Zukunft ist innovativ und technologieoffen. Wir wollen ein Land der Erfinder und Ingenieure bleiben. Wir wollen ein starkes Industrieland bleiben.
Aber gut. Ein Gutes hat die ganze Nummer. Wir haben jetzt endlich geklärt, was die CDU mit ihren Wohlstand-Plakaten meint.
Noch am Donnerstag hatte Linnemann gesagt: „Das Verbrenner-Aus schadet dem Wohlstand in unserem Land. Es sägt am Ast, auf dem wir sitzen.“Wohlstand heißt für die CDU, weiter den Planeten zu verbrennen.
Update: Wenn ihr euren Adblocker etwas lockerer konfiguriert, seht ihr auch bei der "Bild"-"Meldung" eine eingebettete Umfrage, wo sie aber trickreich die Frage andersherum gestellt haben. "Sind Sie für das Verbrenner-Aus ab 2035?". Da ist natürlich auch schon die Frage manipulative Kackscheiße, weil es ja nicht um ein Aus (Betriebsverbot) sondern um ein Verkaufsverbot geht. Die ganzen alten Verbrenner sollen nach Willen der CDU weiter das Biotop zerstören dürfen.
Im Moment führt bei der "Bild" noch die CDU-Position.
Update: Übrigens, am Rande: Die EU schlägt gar kein Verbrennerverbot vor. Auch kein Verbrenner-Neuwagen-Verkaufsverbot.
In der EU sollen ab 2035 nur noch solche Neuwagen mit Verbrennermotor zugelassen werden, die beim Fahren CO2-emissionsfrei sind.
Du kannst also weiter Verbrenner verkaufen, solange die kein CO2 emittieren. Wo ist sie denn da, die Technologieneutralität und Innovation der CDU?
Im Moment haben knapp 100000 Teilnehmer abgestimmt. 16% Ja, 84% Nein.
Ein Einsender kommentiert: Das K in CDU steht für Kompetenz. *kicher*
Update: Die Seite lädt gerade nur sehr sporadisch. Wenn ihr durchkommt, solltet ihr euch auch direkt zum Impressum der CDU durchklicken, denn zuständig ist:
Christine Carboni
Hauptabteilungsleiterin
Kampagne & Mobilisierung
Alter, das ist doch eine KI? Ein Pseudonym?! Die Kampagne für Verbrenner wird nicht wirklich von einer Frau Carboni geführt!?!? Doch (Achtung: Link zur "Bild")
Solche Parolen hätte man früher bei der CDU erwartet.
Aber die haben sich ja inzwischen so lobotomisiert, dass nur noch Slogans wie "Wohlstand." rauskommen.
Ich amüsiere mich ja seit Wochen über die Wahlplakate der CDU in Berlin. Die werden ja immer so um eine Laterne herum geknickt, und das ist glaube ich der Grund, wieso die darauf abgebildete Frau wie ein Schlaganfallopfer aussieht. Der Schattenwurf des Knicks oder so. Weiß nicht, was das auslöst. Aber sieht aus wie eine Halbgesichtslähmung auf den Plakaten. Can't unsee.
Der 2FA-Flow geht gerade nicht. Die App poppt up, man gibt die Challenge-Zahl ein, dann hängt die App und der Login-Dialog rennt in einen Timeout.
Wer ist noch mal auf die Idee gekommen, dass es eine schlaue Idee ist, sich von Microsoft-Software abhängig zu machen?
Mann Mann Mann
Es gibt noch einen alternativen Flow, wo man eine Zahl von der App abtippt, aber den kriegt man erst, wenn man einmal in den Timeout gelaufen ist.
Na klar! Den Geheimdienst der Bundeswehr! Den Militärischen Abschirmdienst!
Was empfehlen die denn so? Nun, zum Beispiel das hier (Kontext: Man soll ein Tool namens ELSE installieren):
Die bei der Installation erscheinende Windows-Meldung zur Verifizierung des Herausgebers ist zu ignorieren und die Installation der Anwendung über die Schaltfläche Ausführen (Windows 7) oder Weitere Informationen (Windows 10) fortzusetzen.Die Windows-Meldung zur Verifizierung des Herausgebers soll man ... ignorieren und wegklicken?
Ja das ist ja super! Großartige Empfehlung! Genau die Lektion, die man weiterverbreiten sollte!!1!
Ich bin ja kein Freund von Code Signing, weil das ein falsches Sicherheitsgefühl weckt. Aber die paar Dollar für einen Dev-Account für ein Codesigning-Zertifikat konnte sich der MAD nicht leisten und erzieht daher seine Nutzer lieber zum Warnungen-Wegklicken?!?
Wir sind verloren. Das sind die BESTEN der BESTEN der BESTEN, Sir! Die Leute, die uns vor den bösen russischen Cyberkriegern schützen sollen!
Update: Jetzt kommen hier Leser rein, wieso die Bundeswehr noch Windows 7 einsetzt. Ja, äh, stimmt, das ist auch nicht schlau. Windows 10 ist ja auch schon angezählt. (Danke, Jens)
Sie haben irgendwann angefragt bei Johansson, die wollte nicht, also haben sie es einfach trotzdem gemacht. Sie sagen, sie hätten eine lebende Frau als Einsprecherin beauftragt und bezahlt, aber wollen nicht sagen, wer das gewesen sein soll.
Und am Tag der Vorstellung des neuen Modells mit der Stimme tweetet Sam Altman, Chef von OpenAI, dann "her" (so heißt der Film, in dem Johansson eine KI-Stimme spielt).
Johansson hat dann ihre Anwälte losgeschickt und OpenAI hat die Stimme schnell weggemacht.
Das beste an der ganzen Nummer fand ich aber einen Forenkommentar, der die Gesamtsituation wunderschön auf den Punkt bringt, finde ich:
Altman wants to be a part of AI regulation in the same way Bankman Fried wanted to be a part of cryptocurrency regulation.
Das ist der richtige Vergleich. Die Tech-Bro-Sams, die persönlichen Profit über alles andere stellen, und gerne die Welt brennen sehen, solange sie dabei genug Kohle einfahren.
Ich hoffe inständig, dass das nicht Israel war. Netanjahu dreht ja schon länger frei. Nicht dass der auf den letzten Metern noch schnell einen Weltkrieg anzettelt, der Depp.
Ich dachte mir also: Das ist der perfekte Moment, um mal die ganzen KI-Berater-Funktionen von Powerpoint auszuprobieren, und mir eine unter der Last von Stockphoto-Bullshit berstende Präsentation generieren zu lassen.
Stellt euch meine Freude vor, als Powerpoint da eine Titelfolie mit Filmchen im Hintergrund ausspieh, so ein Stockvideo von einem Segelboot-Kapitän, der an einer Seilwinde dreht. Dynamisch, vorwärtsgerichtet, knallige Farben, optimistisch. Geil!
Und dann versucht euch vorzustellen, wie ich F5 drücke, um das Fullscreen zu sehen, und ... Powerpoint hängt irgendwie. Zur nächsten Folie wechseln ging nicht. Escape drücken ging. Daraufhin resettete sich der Grafiktreiber von Windows.
Ich sage euch, ich kann mir gar keine Witze ausdenken, die absurd genug wären, um nicht schon im Windschatten der Realität rauszukommen. Unfassbar.
Ich bin ja immer wieder fasziniert, dass dem jemand ein Mikrofon hinhält.
Auf der anderen Seite sollte ich froh sein, denn sonst hätten wir dieses Video nicht.
Wenn wir angegriffen werden, beim Bundestag oder bei der Wirtschaft oder wo auch immer in Deutschland, dann wäre es doch mal sinnvoll, wenn wir eine E-Mail zurückschicken und den Server, der uns angreift, einmal ausschalten.Vielen Dank für diesen Beitrag, Herr Schindler. Ich könnte Sie gar nicht so krass demontieren, wie Sie es hier selber tun. Einen Server greift man natürlich nicht mit einer E-Mail an. Und wenn doch: Was tun wir denn, wenn der Server unsere E-Mail nicht annimmt?
Wer Fragen zu Hackback hat, dem sei mein Vortrag dazu von vor 5 Jahren empfohlen. Der ist noch genau so aktuell wie damals.
Auf die Idee, dass jemand Hackback mit E-Mails machen wollen würde, bin ich damals nicht gekommen. Wäre ich auch heute morgen noch nicht drauf gekommen.
Jemanden so inkompetenten muss man erst mal finden, der sich dann auch noch vor die Kameras traut!
Da kann schon mal versehentlich der Account mit allen anhängenden Diensten und Daten wegkommen. Also nicht wegkommen im Sinne von "aufhackt" oder "Daten geklaut". Nein, nein.
Google Cloud accidentally deletes UniSuper’s online account due to ‘unprecedented misconfiguration’
Wie dieser alte Witz, wo der Sherriff eine Leiche mit 10 Messern im Rücken inspiziert. Läuft so langsam rum, guckt sich das aus allen Richtungen an, meint dann so: This has got to be the worst case of suicide I have ever seen.Nene, Leute, keine Panik, das war eine Fehlkonfiguration, die wir so noch nie gesehen haben!
Fehlkonfiguration. Kann man nichts machen.
Vor allem war das wohl nicht mal eine Fehlkonfiguration von UniSuper (ein australischer Fonds)! Harr Harr.
Die haben sich erst gedacht: Hey, wir zahlen da extra für geografisch verteilte Replikation. Wenn eine Kopie einer Katastrophe zum Opfer fällt, haben wir noch die andere.
Nur leider hingen die am selben Account und der fiel aus, woraufhin beide Kopien automatisch entsorgt wurden.
Hey, da willste doch deine Daten lagern und deine Firmen-IT hinmigrieren!!1!
Ich ignoriere das größtenteils alles weg, aber dieses Foto von Stormy Daniels vor dem Gerichtsgebäude möchte ich mit euch teilen. Als ob die Miniaturisierung seit den 1980ern nie stattgefunden hat. Was ist denn das bitte für ein Klopper an Kamera, den der Typ hinter ihr beidarmig in die Luft stämmt?
Drehen die da direkt für einen Kinofilm oder was?
Aber auch die Fotoapparate sehen für mich als Laien überdimensioniert aus. Wenn du so nah dran bist, brauchst du kein Objektiv in Unterarmlänge.
Update: Meine Leser haben folgendes herausgefunden / kommentiert: Das Bild ist von 2018, nicht aktuell, die Kameras sind halbwegs modern alle, inklusive der riesigen Filmkamera, die der Typ da stemmt. Die wiegt etwa soviel wie ein Fahrrad, schrieb einer, und sei ein absolut übliches Modell unter Filmkameras.
Based on our investigation, a third party gained access to a Dropbox Sign automated system configuration tool. The actor compromised a service account that was part of Sign’s back-end, which is a type of non-human account used to execute applications and run automated services. As such, this account had privileges to take a variety of actions within Sign’s production environment. The threat actor then used this access to the production environment to access our customer database.
Ja Scheiße, Bernd! Wer hätte gedacht, wenn wir unsere Dokumente in die Cloud hochladen, dass die da wegkommen könnten?!Hätten wir doch bloß auf diesen einen Blogger aus Deutschland gehört, der das seit Jahrzehnten vor warnt!
We’ve found no evidence of unauthorized access to the contents of users’ accounts (i.e. their documents or agreements).
Oh super! Dann haben wir ja nochmal Glück gehabt und können alle so weitermachen, als wäre nichts passiert!!1!
Nicht nur weil das so klar für Johnny Depp ausging. Aber ja, ich frage mich seit dem, ob es überhaupt Metoo-Fälle gibt, wo die Anschuldigungen gegen den Mann tatsächlich stimmen und sich gerichtsfest beweisen lassen, und nicht nur der Mann irgendwann hinwirft, um nicht vom Lynchmob gesteinigt zu werden.
Ihr habt wahrscheinlich auch gesehen, dass das Verfahren gegen Harvey Weinstein gerade wegen Formfehlern invalidiert wurde und neu aufgerollt werden muss.
Interessanter fand ich aber den Streit zwischen Angelina Jolie und Brad Pitt. Da geht es um ein gemeinsam gekauftes Weingut, nicht um das Sorgerecht oder so, aber Jolie hat den Balken recht hochgelegt mit Vorwürfen, Pitt sei ihr und den Kinder gegenüber gewalttätig geworden.
Als Pitt dann leugnete und Beweise verlangte, upgradete Jolie ihre Behauptung zu "er zwang mich ein NDA zu unterschrieben, das mir jetzt verbietet, darüber zu reden". Das war natürlich die ganze Zeit Blödsinn, denn kein NDA darf verbieten, über Straftaten zu reden. So eine Klausel wäre nach US-Recht ungültig.
Aber Pitt hat eine andere Verteidigung gewählt und meinte dann so: Zeig doch mal kurz das NDA dem Gericht, damit der Richter sich selbst überzeugen kann, dass das in dem NDA so drinsteht, wie du behauptest. Und Jolie jetzt so: DAS IST ABUSIVE, DAS VON UNS ZU VERLANGEN!!1!
Für mich ist damit geklärt, welcher Seite ich glaube und welcher nicht.
Es stellt sich aber auch langsam die größere Frage, ob an Metoo jemals mehr dran war als Rufschädigung durch Frauen, die annehmen konnten, dass sie straffrei ausgehen.
Update: Ich freue mich gerade gewaltig, wie viele von euch tatsächlich den Artikel gelesen haben. Meine Zusammenfassung war falsch :-)
Wie ernst sie das nehmen? Seht selbst:
"Security underpins every layer of the tech stack and it's our No. 1 priority," Nadella said on a conference call with analysts. "We are doubling down on this very important work, putting security above all else, before all other features and investments."
Das ist natürlich eine hanebüchene Lüge. Windows fällt in den letzten Jahren vor allem dadurch auf, dass es noch mehr Überwachung macht und noch mehr Werbung einblendet und einen zum Verwenden von noch mehr Microsoft-Clouddienste überreden will, damit noch mehr Daten abgreifbar sind.Das letzte Mal, als Security bei Microsoft eine Rolle gespielt hat, war als Bill Gates noch Memos rumgemailt hat, dass er XML geil findet.
Update: Wo wir gerade bei Microsoft und Security waren: Hier ist noch eine Story dazu, wo sie schreiben:
The United States government kept buying and using Microsoft products, and senior officials refused to publicly rebuke the tech giant. It was another reminder of how insulated Microsoft has become from virtually any government accountability, even as the Biden administration vows to make powerful tech firms take more responsibility for America’s cyberdefense.
So sieht's aus. Es ist so schlimm, dass schon peinliche Fragen fallen wie:
Asked about experts’ arguments that Microsoft’s strategy of profiting off of cybersecurity is incompatible with a security-first mindset, Faehl says, “We would disagree with that characterization.”
Die Einschläge kommen näher! Wenn man doch nur ... wie nennt man das sonst im Leben? Haftung? Ja, Haftung! Wenn man doch nur Haftung für Software machen könnte!1!!
Kurz: Ich mag die Grünen nicht.
Aber selbst ich muss neidlos anerkennen, dass der Habeck mit so großem Abstand der einzige kompetente Politiker in der Regierung ist, dass man das nicht mehr als Messfehler abtun kann.
Schaut nur mal hier. Es geht um den Atomausstieg. "Cicero" (sind die eigentlich schonmal durch Journalismus statt Scheißewerfen aufgefallen?) behauptet, Habeck habe da vorschnell gehandelt und Optionen nicht ausgelotet.
Guckt euch mal Habecks Reaktion an!
Auslöser der Sondersitzung ist ein Bericht des Magazins "Cicero". Demnach sollen sowohl im Wirtschafts- als auch im Umweltministerium im Frühjahr 2022 interne Bedenken zum damals noch für den folgenden Jahreswechsel geplanten Atomausstieg unterdrückt worden sein. Wichtige Informationen hätten Habeck nicht erreicht.Das kannst du natürlich immer einfach behaupten. In jedem Verwaltungsapparat wird es irgendwelche Memos geben, die auf dem Weg nach oben rausgefiltert werden. Das ist ja auch die Aufgabe eines Verwaltungsapparats. Dass der Chef nicht mit Müll belästigt wird, den er schon kennt, oder der nicht wichtig ist. Cicero wirft also Hundescheiße gegen die Wand, um zu gucken, ob was kleben bleibt.
Und Habeck? Nicht nur kann Habeck sicher sagen, dass die Vorwürfe unbegründet sind. Er hat damals auch einen Paper Trail hinterlassen, und kann das jetzt nachweisen.
Ich fand das immer einen lustigen Filmplot. Trickbetrüger gibt sich als Finanzamt aus, stellt Forderungen an Firmen. Firmen zahlen. Polizei ermittelt, stellt den Mann, braucht jetzt nur EINE Firma, die Anzeige erstattet. Keine der Firmen ist sich sicher, dass ihre Buchhaltung OK ist. Niemand erstattet Anzeige. Auch nicht als die Polizei händeringend fleht und bettelt, weil der Typ sonst auf freiem Fuß bleibt.
So ungefähr sehe ich diese Art von Vorwurf von Cicero. Habeck hat die nicht nur vollständig ausmanövriert sondern sah die auch kommen, bevor sie selber den Angriff planten, und hat den so verhindert, bevor er stattfand. Wann, meine Damen und Herren, hatten wir in der deutschen Politik jemals ein Niveau an Vorausschauen wie dieses? Ich kann mich nicht erinnern!
Nach gefühlt 80 Jahren Aussitzen ("Politik der kleinen Schritte", "Politik der ruhigen Hand", oder wie Rether mal witzelte: Das seien die Symptome eines Schlaganfalls!) habe ich das gar nicht gleich erkannt! Früher haben wir einfach alles so lange ausgesessen, bis nur noch eine klare Handlungsoption übrig war. Nicht nur die Schienen und Straßen und das Gesundheitssystem. Und jetzt sind plötzlich alle schockiert, was für gewaltige Investitionen nötig sind.
Ich wäre langsam bereit für einen Kanzler Habeck. Wäre natürlich besser, wenn der eine Partei gründen würde, anstatt bei diesen Sprallos mitzulaufen. Erinnert ihr euch noch, wie der sich von der Baerbock ("was mit Völkerrecht"), die in jede politische Falle reinläuft, die sie finden kann, als "Schweinebauer" abkanzeln ließ? Grinsend und ohne Widerspruch, weil er wusste, die Fakten würden für sich sprechen, und wir würden uns eines Tages an diesen Moment erinnern?
Nun. Ich für meinen Teil erinnere mich an den Moment. Und fühle mich in meiner damaligen Beurteilung von Baerbock bestätigt.
AI Starts to Sift Through String Theory’s Near-Endless PossibilitiesUsing machine learning, string theorists are finally showing how microscopic configurations of extra dimensions translate into sets of elementary particles — though not yet those of our universe.
Ja gut, aber von solchen Randdetails darf man sich nicht aufhalten lassen. Wie ob das in unserem Universum relevant ist.Update: Die Strategie ist schon älter. Die Älteren unter euch werden sich an den Film Wargames erinnern, wo ein Militär-Supercomputer globalen thermonuklearen Krieg führen will, und sie es dann bekämpfen, indem sie ihm sinnlose Aufgaben geben; in dem Fall Tic-Tac-Toe-Spielen.
Insofern finde ich das hier eine gute Idee. Haltet die "KI"s auf, indem ihr ihnen bekloppte Aufgaben gebt, die keinerlei Relevanz für unser Universum haben.
Update: Jetzt kommen hier ein Dutzend Spielverderber und weisen darauf hin, dass Tic-Tac-Toe nicht den Computer beschäftigen sollte, sondern ihm zeigen sollte, dass man nur verlieren kann und daher nicht angreifen sollte. "the only winning move is not to play"
Das stimmt natürlich, aber jetzt funktioniert mein schöner Witz nicht mehr. Spaßbremsen!!
Sorry für meine Leser, die dort einen Freemail-Account haben.
Meine Mails kommen rein mit HELO a.mx.fefe.de, und wenn man a.mx.fefe.de im DNS nachguckt, kriegt man die IP, von der sie kommen. Wenn man aber im DNS einen PTR-Lookup auf die IP macht, kommt was anderes (weil der Host Dutzende von Namen hat, die trag ich nicht alle ins DNS ein).
Der Support von emailn erklärte mir dann, dass ich ja auch an niemanden sonst im Internet Mail abschicken könne mit meiner krassen Fehlkonfiguration.
Nun, was soll ich sagen. Meine Policy ist, Leute zu warnen, bevor ich sie abklemme. Nicht sie zu überzeugen.
Hiermit erledigt.
Jeder kriegt bei mir eine Chance. Das war die von emailn.de.
Dass er so viele 500€-Scheine hatte? Er war halt Sammler und mochte diese Scheine!
Dass er überhaupt über so viel Bargeld verfügt habe, erklärte der einstige BND-Referatsleiter mit einem Erblass, Gewinnen aus Krypto- und Goldgeschäften sowie seinem Einkommen beim BND. Außerdem habe seine Frau durchaus "überraschend" viel "Schuhgeld" in Höhe von 210.000 Euro in einem Textilkoffer auf dem Dachboden aufbewahrt.*Wieher*
Wofür brauchte der denn überhaupt soviel Geld, fragt ihr? Nun ...
Arthur E. hatte Carsten L. während eines Gesprächs im Berliner Bordell "Artemis" erzählt, [...]Ein bisschen zu oft die alten James Bond-Filme geguckt, huh? Mit Figuren wie Pussy Galore und so. (Danke, Andreas)
Der Lacher ist, wie es dazu kam. Sie haben beobachtet, dass die Leute häufig erst "foo" googeln und dann "foo reddit". Also haben sie sich gedacht, hey, wenn die Leute eh zu Reddit wollen, dann geben wir ihnen halt, was sie wollen.
Aber warum haben die Leute das gemacht? Weil die Suchfunktion von Reddit so legendär beschissen ist, dass sie niemand mehr als einmal benutzt und alle lieber zu Google rennen.
Für Reddit ist dieses strukturelle Versagen natürlich super jetzt. Die sahnen jetzt den ganzen Google-Traffic ab, da freuen sich die Aktionäre.
Was lernen wir aus der Geschichte? Baut eine beschissene Suchfunktion!1!!
Für den Rest von uns ist das natürlich Scheiße, denn die SEO-Arschlöcher sehen das ja und werden jetzt alle noch krasser auf Reddit rumspammen.
Update: Faszinierend! Ich habe jetzt mehrere Leser in der Inbox, die meinen, das sei nur die halbe Erklärung. Die Reddit-Suchfunktion musste so Scheiße sein, dass man zu Google geht, aber dann musste Google auch so Scheiße werden, dass man nach Reddit fragt. Leute fragen offenbar tatsächlich explizit nach Reddit, weil man dann Threads mit wenigstens Resten von menschlicher Mitarbeit kriegt statt SEO-Müll von "KI"-Contentfarmen.
Auf die Idee wäre ich nie gekommen, wenn die Suche nach foo scheitert, da ein reddit anzuhängen, damit es ... *besser* wird. Wat!? Aber scheint ja zu funktionieren, sonst würden es die Leute nicht machen.
Bedauerlicher Fehlgriff. Softwarefehler! Keine Sorge, die tut ja gar nichts, die App, sagt Microsoft.
Ich finde, wir sollten hier mal die übliche Rhetorik anwenden.
Die Behörden sind informiert. Die Angreifer haben eine enorme kriminelle Energie demonstriert! Bislang sind unseres Wissens keine Daten weggekommen. Die Bundeswehr wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Sowas, wissenschon.
Offensichtlich kriegt Microsoft noch viel zu wenig auf die Fresse. Wäre das nicht schön, wenn wir einen Weg hätten, Firmen für Cyberangriffe wie diesen zu bestrafen? Ihr wisst schon, eine Behörde vielleicht. Ein Regulator? Polizei? Vielleicht ein Bundesamt für Sicherheit. In der Informationstechnik oder so.
Eine ähnliche Kategorie von "da krieg ich Gewaltfantasien"-Neusprech ist "-scale". Was die alle immer rumgefurzt haben, wie geil ihr Scheiß skalieren würde! Und dann guckst du mal vorbei und wartest 20 Sekunden auf das Laden der Homepage.
Und jetzt ist alles "internet scale" oder zumindest "cloud scale", man sagt nicht mehr "Cloud-Drückerkolonne" sondern "Hyperscaler" (das einzige, was da skaliert, sind die Rechnungen). Furchtbar.
Höchste Zeit also, dass sich ein Depp findet, der mit "AI-native" und "AI-scale" Werbung macht.
Was soll ich euch sagen? Cisco liefert! Ja, DAS Cisco, das mit den ständigen apokalyptischen Sicherheitslücken. Die mit den Dutzenden von versehentlich hart einkodierten Admin-Account-Passwörtern. DIE. Die erzählen uns jetzt nicht nur was von Security sondern machen gleich noch die volle Familienpackung "AI" dran. Vorsicht: Wenn man irgendwas von irgendwas versteht, kriegt man von der Lektüre direkt Ganzkörper-Juckreiz. Das Produkt heißt "Hypershield". Wie Hypeshield aber mit r. Damit man assoziiert, es sei für Hyperscaler (und damit BESTIMMT SICHER GUT GENUG FÜR UNS HIER).
Eine Sache glaube ich ihnen. Dass die Presseerklärung direkt aus einer "KI" fiel. Das ist alles so falsch, dass nicht mal das Gegenteil stimmt.
Auf der anderen Seite kann man Punkte für alle Schlangenöl-Tropes in der IT-Security-Werbung vergeben. Das checkt alle Boxen.
DOCH! Das geht! In der unseriösen Werbung einer anderen Firma: Nvidia. Ihr seht wahrscheinlich schon kommen, was als nächstes passiert:
Cisco [blahsülz] with NVIDIA, is committed to building and optimizing AI-native security solutions to protect and scale the data centers of tomorrow.
Und schwupps, mit einer kleinen Handbewegung, ist was eben noch ein Nachteil war (nämlich dass hier ohne Domain Knowledge eine "KI" Dinge halluziniert, die darauf trainiert ist, dass das plausibel aussieht, nicht dass es funktioniert) ein Vorteil! Weil, äh, "AI-native"!!1!Ja aber Moment, Fefe, da stand ja noch gar nicht "empower"! Ohne "empower" geht sowas doch gar nicht!!
"AI has the potential to empower the world's 8 billion people to have the same impact as 80 billion.
Das hingegen finde ich ein tolles Zitat. Er sagt hier also: Wenn die Leute alle "KI" machen, dann werden sie zehnmal so viel Ressourcen verbrauchen, ohne einen Vorteil daraus zu ziehen. Glaubt mir, wenn das Vorteile brächte, hätte er die hier erwähnt.Wo wir gerade bei Warnungen waren:
The power of Cisco Hypershield is that it can put security anywhere you need it – in software, in a server, or in the future even in a network switch.
Du brauchst dann halt in jedem Ethernetport eine Nvidia-GPU. Das wird das Power-Budget geringfügig senken, das für tatsächliches Computing übrig bleibt in einem Data Center, aber für Nvidias Aktienkurs wird es großartig werden!When you have a distributed system that could include hundreds of thousands of enforcement points, simplified management is mission critical. And we need to be orders-of-magnitude more autonomous, at an orders-of-magnitude lower cost
Beachtet das "autonomous" her. Eine "KI", die keiner versteht, weil sie nicht programmiert sondern trainiert wurde, soll autonome Entscheidungen darüber treffen, welche Netzwerkpakete erlaubt sind und welche nicht. Oh und wie immer bei "KI" gibt es auch kein Debugging, nur "nach-trainieren", was dann andere Stellen kaputtmacht. Das wird ja eine tolle Zukunft!So, jetzt kommen wir zum technischen Teil. Weiter unten, damit er die Deppen nicht mit Fakten verwirrt.
AI-Native: Built and designed from the start to be autonomous and predictive, Hypershield manages itself once it earns trust, making a hyper-distributed approach at scale possible.
Cisco sagt also selbst, dass man dem nicht trauen kann, bis es sich Vertrauen erarbeitet hat. Wenn wir es hier mit denkenden Kunden zu tun hätten, wäre die logische Folge, dass man das nicht einsetzen kann. "manages itself" sollte natürlich auch alle Alarmlampen angehen lassen, genau wie "hyper-distributed" und "at scale", aber vermutlich nicht bei Leuten, die Cisco kaufen. Das ist eine Vorselektion vom unteren Rand des Spektrums.Cloud-Native: Hypershield is built on open source eBPF, the default mechanism for connecting and protecting cloud-native workloads in the hyperscale cloud. Cisco acquired the leading provider of eBPF for enterprises, Isovalent, earlier this month.
Langsam zeichnet sich ein Bild ab. Irgendein Sprallo bei Cisco sah die Firma mit der Überflüssigkeit konfrontiert, die aus Software Defined Networking einhergeht (ach, man kann Switches in Software machen? Man braucht gar keine Hardware mehr, von Cisco oder sonstwem?), dann haben sie schnell einen Panikkauf von einer eBPF-Klitsche gemacht und mit einem Hype-Überperformer (am Aktienmarkt, nicht bei den Produkten) geredet, also Nvidia, und sagen jetzt den Investoren: We heard you like AI! We put Nvidia in you eBPF so you can hallucinate while you kernel panic!Ich ruf gleich mal den Notarzt. Wenn DAS keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslöst, dann bin ich möglicherweise schon tot und werde hier gerade bloß von einer "KI" weitersimuliert. Das kann niemand überleben, der mehr als zwei Hirnzellen übrig hat.
Die Dominos-Filiale dort veröffentlicht seit dem keine Statistiken mehr.
Ich persönlich bin ja überrascht, dass der Iran sich so lange Wissenschaftler und Generäle hat wegmeucheln lassen, ehrlich gesagt. Jetzt steht natürlich die Frage im Raum, ob das heißt, dass der Iran die Atombomben fertig hat, weil er sich jetzt traut, Israel direkt anzugreifen (nicht wie bisher über Bande mit der Hisbollah).
Das glaube ich nicht. Ich glaube eher, dass sie mit dem Rücken zur Wand standen innenpolitisch, und "mal was machen mussten". Die Hamas hat ja auch vorher "analysiert", dass das schon gut gehen wird. Ich denke mal, das wird im Iran jetzt genau so gelaufen sein. Pass uff, Atze, wir schicken ein paar Drohnen in Richtung Israel. Schick die großen, langsamen Drohnen, die die lange vorher sehen und sicher abgeschossen kriegen.
Oder so. Aber was weiß ich schon. Alles Spekulation.
Update: Ein Datenpunkt noch: Die beiden wichtigen Raketen sind durchgekommen.
The best surveillance radar in the world, working in concert with the most sophisticated anti-missile defenses in the world, were impotent in the face of the Iranian attack.
Das Radar ist das der USA, das sie in der Gegend stationiert hatten, und dessen Daten an die Israelis ging. Damit ist aus Sicht des Iran eigentlich alles gut gegangen. Sie haben gezeigt, dass sie im Zweifelsfall zurückschlagen können, und Israel sie nicht davon abhalten kann. Da werden jetzt einige Leute in Israel schlecht schlafen, vermute ich.
Übrigens:
Innerhalb Deutschlands könnten die Parlamentarier ohnehin ohne Flüge auskommen - zu ihrer Ausstattung gehört auch eine kostenlose BahnCard 100.Na, äh, wieso wird denen dann überhaupt Fliegen erstattet?!
Aber wartet, wird noch härter:
Zur "Steigerung der Reisequalität" können die Abgeordneten an Flughäfen bei Verfügbarkeit aber den Zugang zur Business-Lounge und zur beschleunigten Abfertigung an den Sicherheitskontrollen hinzubuchen und abrechnen.Ich finde ja, alternativ könnte man die auch einfach verhaften und wegen Beschleunigungskorruption aburteilen. Sehr angenehm, dass die die Beweise gegen sich selbst sammeln und zu den Akten geben. Worauf wartet die Staatsanwaltschaft?
Update: Wo wir übrigens gerade bei Reisekostenabrechnung waren: Nico Semsrott hat da was herausgefunden.
Den würde ich gerne mal besuchen gehen. Mit einem Baseballschläger.
Ich habe hier einen älteren Monitor, der gerne mal nicht mitkriegt, wenn der Laptop aus dem Sleep-Modus erwacht und wieder ein Bild zeigt. Dann bleibt der Monitor gerne mal im Energiesparmodus. Ich muss den dann halt aus- und wieder anschalten und ärgere mich jedesmal über dieses elende Logo.
Update: Beim Durchprobieren von Cheat-Codes, die im Netz gehandelt werden, fand ich raus: Wenn ich beim Anschalten den linken Knopf gedrückt halte, kommen die Logos nicht. Fühlt sich allerdings immer noch viel zu langsam an, bis der Monitor ein Bild zeigt.
Weil jemand fragte: Es handelt sich um einen S277HK von Acer, den ich so 2016 oder so kaufte, weil er als quasi einziger 4k-Monitor auch einen HDMI-Eingang hatte. Das gab es damals sonst praktisch nur bei Fernsehern. Ich nahm an, dass zukünftige Laptops eher HDMI als Displayport haben würden, was ja auch stimmt. USB-C hat er nicht, und mehr als 60 Hz schafft er auch nicht. Vielleicht sollte ich mal einen neuen Monitor anschaffen. Freesync und mehr als 8bit Farbtiefe nimmt er auch nicht an. Gerade beim Filmgucken würde ich mir schon was mit besseren Schwarzwerten wünschen. Na mal gucken, ob mich irgendein Modell anlacht.
Struktur im Leben kommt vom Prüfen und Abwägen von Vor- und Nachteilen. Wenn man über die Nachteile nicht mehr reden kann, kann man nicht abwägen, und dann muss die Struktur von woanders kommen, im Allgemeinen von sozialem Konformitätsdruck. Das ist das Gegenteil der Aufklärung.
Aber egal. Was ich eigentlich sagen wollte: Natürlich ist das bayerische Verbot des Genderns genau dasselbe wie der soziale Druck zum Gendern. War ja auch nicht anders zu erwarten. Mehr als Korruption und Verbote kann die CSU halt nicht. Wieso sich mit inhaltlichen Punkten auseinandersetzen, wenn man auch Symbolpolitik machen kann?
Aber dass die CSU nicht satisfaktionsfähig ist, das war ja bekannt. Interessanter finde ich daher den Blick auf die andere Seite der Debatte.
Sehr amüsant finde ich, mit welchen Argumenten die Gender-Befürworter jetzt das Gendersternchen-Verbot in Bayern kritisieren. Zum Beispiel hier in der "Zeit" zitiert:
Kritisiert wird das neue Genderverbot unter anderem von den Grünen, politischen Hochschulgruppen, Gewerkschaften, queeren Verbänden und auch der Bundesschülerkonferenz. Letztere prangerte etwa eine "Bevormundung" von Schülerinnen und Schülern an.Ach. Ach was. Aber euer "ihr müsst jetzt alle gendern"-Scheiß war keine Bevormundung? Dass wir immer "Schülerinnen und Schüler" sagen müssen? Frauen liegen unter Schülern und Studenten und Studienabschlüssen vorne. Mädchen werden gefördert, Jungs stören und werden bestraft.
Völlig klar also: Wir brauchen endlich mehr Frauenförderung, und wir müssen Frauen immer explizit erwähnen, und zwar vor den Männern.
Ich wünsche viel Erfolg! (Danke, Wolfgang)
Das Geld kommt dann woher? Das drucken wir einfach oder wie?
Oder wie wäre es mit dieser Comedy-Nummer!
Derzeit werden keine "Taurus"-Flugkörper gebaut - denn ohne Aufträge dürfen Rüstungskonzerne keine Waffen bauen. MBDA-Chef Gottschild fordert deshalb eine "Grundlast", um Lieferketten und Mitarbeiter zu bewahren.Kaum hält man schlechten Menschen einen kleinen Finger hin, beißen sie die ganze Hand ab.
Ein besonders krasses Zeichen für die Apokalypse, in der wir gerade leben:
Bei Neuaufträgen müssten sich Zulieferer erst neu aufstellen und beispielsweise Rohstoffe sichern. Engpässe bestünden angesichts weltweit hoher Nachfrage vor allem bei Grundstoffen für Sprengstoffe.Ja richtig! Sprengstoff ist alle! Wir führen so viele Kriege und verballern so viel Sprengstoff, dass die Grundstoffe nicht mehr verfügbar sind.
Gesegnetes Osterfest (um es mal mit Hagen Rether zu sagen, finde leider den alten Clip nicht mehr, war aus Ratzinger-Zeiten).
Update: Ein Leser hat den Rether gefunden. Das ging sogar noch um Johannes Paul II und Schröder und Lafontaine. Es ist erschütternd, wie aktuell das noch ist.
ForewordWe live immersed in an ocean of air, yet we hardly ever notice its presence. However, without air we would simply not be able to survive.
Da kannst du direkt zuklappen, aber widersteht dem Impulse mal noch kurz!This manual comes at a time of unprecedented challenges, in the face of the ongoing COVID-19 pandemic and the existential threat of climate change.
Durchhalten!!Risk-based standards, rather than absolute ventilation standards, will enable a more efficient use of our resources
Zeit für das Trommelsolo! Wir lassen uns am besten bei der nächsten Pandemie einmal durchseuchen. Dann wissen wir, wie das Virus reinkommt, und dann können wir "risikobasiert" ein bisschen Kosmetik ausrollen! Genial!Scheiße, Bernd, wieso sind wir denn da nicht früher drauf gekommen?
Oh warte. Sind wir. Genau so lief das. Nur noch ein bisschen schlechter, weil man statt Messungen Wunschdenken gemacht hat. Die Schulen bleiben offen! Schulbusse sind kein Risikofaktor!
Gut so, denn so können sich die frisch infizierten Covid-Patienten vor den Schulen mit Microsofts "KI"-Mobil fortbilden!1!!
Endlich tut mal jemand was gegen Überbevölkerung und der Fefe ist schon wieder unzufrieden!1!!
Peinlicher: Aus einer Polizeibehörde.
Noch peinlicher: Europol.
Szene: Die Space Marines nähern sich in voller Bewaffnung dem Alien-Nest. Der Ingenieur sieht ihr Gear und meint: Du, du, du und du: Umdrehen, zurück. Mit zuverlässiger Bewaffnung wiederkommen.
Was war euer Fluchtflieger? DAS da? Lolnope, der stürzt bei Seitenwind ab.
Wovor soll ich dieser Helm da schützen? Vor Paparazzi? Der hält nicht mal Starkregen aus!
Ich habe mich hier gerade ernsthaft mit der Frage beschäftigt, ob es irgendeine Organisation gibt, wo der herkommen könnte, wo das nicht ein schlechtes Zeichen gewesen wäre. Am Ende meinte ein Kumpel: Von Airbus. :-D
Was hat da so lange gedauert? Naja, ihr habt ja gesehen, in welchem Zustand der Laden ist. Da bietet sich im Englischen der schöne Wortwitz an, dass sie sicher gehen wollten, dass der alte CEO mit seinem goldenen Fallschirm nicht auch abstürzt oder Teile verliert auf dem Weg nach unten :-)
Der Experte erklärt ihnen dann, dass sie mehr Schlangenöl ausrollen müssen, und andere Punkte von den BSI-Checklisten. Nehme ich an. Denn andere Antworten hat das BSI ja noch nie gehabt.
Das wird bestimmt voll super!
Der unerlaubte Besitz einer Kriegswaffe, scharfer Munition und selbst gebauter Sprengkörper verstößt sowohl gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz als auch gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz, wie das Gericht feststellte.Ja gut, hat man schon mal in der Garage, sowas. Falls die Zombies kommen und so.
Die selbst gebauten Sprengkörper habe er mit Schwarzpulver aus alten Böllern nachts gebastelt, wenn er nicht habe schlafen können. Er sei nicht rechtsradikal, betont der Mann.Oh. Äh. Wie kommt er denn dazu, das extra anzusagen?
Die laut einem Gutachten voll funktionsfähige Maschinenpistole vom Typ Skorpion fand die Polizei zusammen mit scharfer Munition nicht etwa auf dem Speicher, sondern in einem Stoffbeutel an einem Treppenaufgang.Ja gut, war der Dachboden vielleicht voll.
Die Richterin äußerte Zweifel, dass der Mann die Maschinenpistole – wie angegeben – nur einmal in den Händen gehabt habe, da solche Waffen regelmäßig geölt und geschmiert werden müssten, damit sie funktionsfähig blieben.Verkneift euch mal kurz die Frage, woher die Richterin das wusste :-)
Ja gut, aber wenn der seine Waffe warten konnte, dann wird der den Kram wenigstens sicher gelagert haben, oder?
Ungläubiges Kopfschütteln erntete der Angeklagte, als sich die Schöffen und die Staatsanwaltschaft Fotos der selbst gebastelten Sprengkörper anschauen. Die lagen in einem unverschlossenen Schrank in seiner Garage, durch die auch seine sieben Enkelkinder regelmäßig liefen, wie der Angeklagte zugibt.Aber keine Sorge, abgesehen von der vom Gutachter festgestellten "hohen Splitterwirkung" waren die völlig harmlos. So harmlos, dass der Mann die jahrelang an Silvester gezündet hat.
Aber zurück zu "ich bin nicht rechtsradikal". Das sagt man ja normalerweise nicht anlasslos. Was war denn der Anlass?
Denn in einer Hütte auf dem Grundstück, in der sich der 54-Jährige mit Freunden zum Biertrinken traf, hing eine schwarz-weiß-rote Reichsfahne mit der Aufschrift "Deutschland – meine Heimat". Auch im Partykeller hing eine Reichsfahne und auf dem Speicher fand die Polizei bei der Durchsuchung Nazi-Devotionalien wie Hitler-Bilder.OK, denkt ihr euch jetzt bestimmt. Die Sache ist klar. Ein gefährlicher Terorist, der jetzt weggesperrt wird. Sicherheitsverwahrung!!
Aber keine Sorge. Er hatte eine Erklärung, die alle Befürchtungen entkräftet.
Die Reichsflagge habe er aufgehängt, "weil sie einfach cool ausgeschaut hat", sagt der Angeklagte.Phew. Dann ist ja alles gut. Fand auch die Richterin:
Das Amtsgericht Nördlingen verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren – ausgesetzt zu drei Jahren auf Bewährung. Das ist die höchste Strafe, die ein Gericht noch auf Bewährung aussetzen kann. Alles darüber hinaus würde Gefängnis bedeuten.Der lange Arm des Gesetzes hat die Ordnung wieder hergestellt. Gerechtigkeit für alle! (Danke, Christian)
Scheiße, Bernd! Wieso sind wir da nicht selber drauf gekommen? Wir machen einfach nur gute Sachen mit "KI", keine bösen Dinge! Problem gelöst!!
Ich bewundere ja immer Leute mit so einem kindlichen Weltbild. Die da hinten sind böse, wir hier sind die Guten. Wie die Außenpolitik der USA!
Hey, wer hatte eigentlich diese brillante Idee?
Initiiert wurde das Dokument im Herbst von den Vereinigten Staaten von AmerikaOooooh. Verstehe. Never mind.
Offiziell trägt das auch von der Bundesrepublik Deutschland unterstütze Dokument den Titel "Seizing the opportunities of safe, secure and trustworthy artificial intelligence systems for sustainable development".Oh und natürlich ein Name, der vor Infantilisierung nur so trieft! Opportunities! Safe! Secure! Trustworthy! Sustainable! Jedes Wort eine PR-Lüge! Zum Kotzen.
Hey, versteht ihr eigentlich, wieso die Politikverdrossenheit immer mehr zunimmt? Ein Mysterium!
Zwei Dutzend Mal spricht sich der Text, für sichere und vertrauenswürdig KI aus. Die Resolution schickt voraus, dass sie nicht der Weisheit letzter Schluss ist, denn der Bereich entwickle sich noch. Es brauche fortwährende Diskussion über angemessene, rechtmäßige, interoperable, agile, anpassbare und inklusive Zugänge zum Thema, die auf unterschiedliche Bedürfnisse und Kapazitäten von Entwicklungsländern und entwickelten Ländern eingehen.Wie immer mit den USA. Wenn sie technologisch vorne sind, sind sie für Freihandel und gegen Protektionismus. Wenn sie hinten liegen, machen sie Protektionismus, bis sie blau anlaufen.
Jetzt wo sie vorne zu liegen glauben, da sind sie für weitere Gespräche und erstmal so weitermachen. Später, wenn die Gefahren nicht mehr zu leugnen sind, dann sind sie für ein Moratorium. Niemand anderes soll Zugriff auf solch gefährliche Technologien haben.
Update: Natürlich gilt das nicht für das Militär.
Die KI-Resolution gilt ausdrücklich nicht für KI im Militärbereich. Immerhin steht auf der Tagesordnung der nächsten Generalversammlung eine UN-Resolution zu "Tödlichen Autonomen Waffensystemen". Ein Konsensbeschluss dazu ist unwahrscheinlich.
Klar. Also lallen wir ein paar Hippie-Phrasen ins Mikrofon und gehen ins frühe Wochenende.
Schlimmer: Ein Land tritt sich Crypto-Bros ein.
Noch schlimmer: Die Crypto-Bros verwenden dann Weltbank-Arbitrier-Grundsätze gegen dein Land.
Es geht um Honduras.
The crypto crew is exploiting a dispute mechanism nested inside the World Bank, created by an obscure provision of the Central America Free Trade Agreement. Castro has deemed the forum, called the World Bank’s International Centre for Settlement of Investment Disputes, or ICSID, to be an illegitimate usurpation of Honduran sovereignty and has hit upon an elegant solution: She has taken steps to withdraw Honduras from ICSID. The crypto crowd is crying foul.
Die Vorgängerregierung in Honduras hat Crypto-Bros über Sonderwirtschaftszonen anzuziehen versucht, und die wollen jetzt ihr Pfund Fleisch haben.The largest case, brought by U.S. corporation Próspera Inc., seeks more than $10 billion in compensation, which would equal roughly a third of the country’s GDP.
Ein Glück, dass der Kolonialismus vorbei ist!Hey warte mal, wie könnte das denn überhaupt so weit kommen? Kommt ihr NIE drauf:
It took enormous political muscle more than a decade ago to force the ZEDEs into law. They only became possible when Castro’s husband, Manuel Zelaya, was removed in a U.S.-backed coup in 2009.
Ach. Ach was. Ein Coup, mhh? Also sowas! Oh dear!!Die ganze Geschichte wird immer heftiger, je weiter man in dem Artikel liest.
Früher war die Argumentation immer: root kann /dev/kmem aufmachen und die Platte formatieren, das ist äquivalent zu Kernel-Zugriff. Genau so unter Windows: Admin kann Kernelmodule laden, ist daher äquivalent zu Kernel.
Später hat sich das dann langsam geändert, als Code Signing für Kernelmodule eingeführt und später erzwungen wurde. Ich habe aber schon vor 20 Jahren mit Microsoft verhandelt, dass das eine Security Boundary sein soll, bevor das mandatory war.
Inzwischen kann Admin nicht mehr einfach irgendwelche Module laden, sondern nur noch solche mit valider Signatur. Das ist aus meiner Sicht das Ende der Debatte, denn offensichtlich handelt es sich jetzt um eine Security Barrier.
Ich habe damit ein paar Bugfixes durch-gebullyt gekriegt (am Ende entscheidet nicht die Policy sondern der einzelne Entwickler, ob der Bug gefixt wird; niemand hindert einen Entwickler am Fixen eines Bugs, auch wenn die Policy den nicht so schlimm findet). Aber die offizielle Policy wurde nie geändert.
Das führte zu bekloppten Situationen wie dass die fiesen Ransomwarer eine Lücke aktiv ausnutzen, um von Admin zu Kernel zu kommen, und Microsoft weigert sich die zu fixen, weil die Policy sagt, Admin = Kernel. Nach sechs Monaten (!) haben sie die Lücke jetzt doch zugemacht.
Immer dran denken: DAS sind die Leute, die ihr eure Klöten halten lasst, in deren Cloud ihr eure Kronjuwelen migriert habt.
Auf eine experimentelle Nextcloud-Instanz der Bundeswehr, "(c) 2024 Pilotumgebung Link and More". Gestern stand da auch noch "s6 dev gru" und "b0rn 2 l33t". Nein, wirklich. Das stand da.
Und aus Sicherheitsgründen ist das passwortgesichert. Mit dem Passwort "1234".
Wer jetzt ein PDF erwartet, sieht sich getäuscht. Da kommt ein MP3. Mit einer Audioqualität, bei der jeder Podcaster oder Youtuber staunt, dass sich jemand damit ans Internet traut.
Bei allem Gelächter über die Bundeswehr ist das eher ein Zeichen dafür, was für eine Compliance-Hölle die Bundeswehr ist, und spricht eher dafür, dass das per Telefon einwählen Absicht war, damit die Russen das mitschneiden.
Dass die 1234 als Passwort setzen, zeigt, dass sie aus Compliance-Gründen die Plattform so eingerichtet haben, dass alles mit Passwort geschützt werden muss.
Dass sie uns die Plattform überhaupt zeigen, zeigt, dass sie die schon vorher hatten. So unseriös dieses "b0rn 2 l33t" auch aussieht: Die Bundeswehr ist eine lahmarschige, träge Bundesbehörde. Die setzt nicht über Nacht ein Nextcloud auf. Dem ging wahrscheinlich ein monatelanges Beschaffungsverfahren voraus.
Dass das unter bundeswehr.de liegt statt unter bund.de oder bmvg.de ist ein Zeichen, dass sie uns Handlungsfähigkeit demonstrieren wollen, und uns versichern wollen, dass das wirklich von ihnen ist und kein russisches Deepfake.
Unter dem Strich wirkt das alles wie "gut gemeint, schlecht gemacht". Besser wäre gewesen, wenn sie auf ihrer Webseite den Text als HTML gehabt hätten, anstatt auf ein mp3 zu linken. Das wäre barrierefrei gewesen, hätte die Leute nicht mit diesem l33t-Scheiß verunsichert, und da wäre auch niemand auf die Idee gekommen, dass die Russen die Bundeswehr-Webseite manipuliert haben.
Ist ein Nextcloud denn jetzt sicher? Nun ja. Kommt auf die Perspektive an. Auf der einen Seite ist das natürlich besser, wenn man Kram in seiner eigenen Infrastruktur hostet, anstatt in einer amerikanischen Cloud. Auf der anderen Seite hat man dann Verantwortung, der man auch nachkommen muss. Genau wie alle anderen Cloudumgebungen ist Nextcloud viel zu komplex, um eine Fehlerfreiheit anzunehmen. Da muss man dann ordentlich patchen und monitoren. Wer weiß, wie viele Nextcloud-Anwender das auch tatsächlich tun. Ich bin nicht optimistisch.
Wenn jemand einen Link auf eine Nextcloud-Umgebung mit dem Internet teilt, ist das jedenfalls grundsätzlich ein schlechtes Zeichen. Solche Dateien gehören auf den Webserver. Nextcloud hat eine riesige Angriffsoberfläche. Die sollte man so wenig wie möglich in Richtung Internet exponieren.
The invitation to upgrade to Windows 11 will appear after signing in and usually following a reboot. It will only show on Windows 10 Pro and Pro Workstation devices that are eligible for Windows 11 and are not managed by IT departments.
Das klingt ja erstmal noch nicht so krass, bis man das Kleingedruckte liest:Note: Managed devices are those that you manage via Microsoft Intune, Configuration Manager, Windows Autopatch, or other third-party management tools. Other devices are considered non-managed.
Ransomware funktioniert bei Microsoft-Kunden so gut, dass sie jetzt selber Erpressung als Geschäftsmodell ausprobieren! Die erwähnten Tools sind alles Bezahltools, die Microsoft verkauft. Microsoft sagt hier also den Domain Admins: Entweder ihr kauft unsere Zusatztools oder wir upgraden eure Windows-10-PCs zu Windows-11, mit allen Nachteilen, die das mit sich bringt (wie NOCH mehr Überwachung, "KI"-Scheiß und Werbungseinblendungen).Ich fühle mich an das Schweigen der Lämmer erinnert.
IT RUBS THE WINDOWS 11 LOTION ON ITS SKIN OR ELSE IT GETS THE HOSE AGAIN!
Heute morgen gab es die Meldung, dass die Bundesmarine die Fregatte "Hessen" ins Rote Meer geschickt hat, um da die Handelswege vor Huthi-Angriffen zu beschützen. Und vor Ort hat sie, wie bei dem Namen zu erwarten, erstmal alles brutalstmöglich aufgeklärt.
Umso überraschender, dann folgendes zu erfahren:
Am Dienstagabend wurden zwei feindliche Flugziele bekämpft. Eine weitere Drohne konnte zuvor nicht abgeschossen werden. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich offenbar um eine US-Drohne handelte.Ja, richtig gelesen! Unsere Fregatte hat eine feindliche Drohne detektiert und beschossen, die sich später als Drohne der USA herausstellte. Aber keine Sorge, sie haben nicht getroffen.
Wie kann sowas passieren? Ganz einfach!
Er betonte aber ausdrücklich, dass es vor dem Beschuss eine Abfrage der „Hessen“ bei allen verbündeten Nationen gegeben habe, bei der kein Land eine eigene Drohne im Einsatzgebiet gemeldet habe. Erst später stellte sich dann heraus, dass es sich um eine nicht gemeldete Drohne handelte.Ja gut, äh, wenn die Amerikaner ihrer Morddrohnen nicht ordnungsgemäß angemeldet haben, dann können die schonmal unter Beschuss geraten!1!!
Aber ihr wisst ja, wie das ist, wenn man einmal in Richtung Bundeswehr guckt. Fraktale Versagensdetails, je näher man ranzoomt. Und man muss gar nicht groß zoomen, die sind ziemlich offensichtlich:
Unterdessen wies der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Florian Hahn (CSU), auf ein mögliches Munitionsproblem der Hessen hin. „Wir haben jetzt erst auf Nachfrage erfahren, dass offensichtlich ein Teil der Munition der Fregatte Hessen nicht mehr nachzubeschaffen ist, weil es die entsprechende industrielle Kapazität nicht mehr gibt", sagte Hahn am Mittwoch der Zeitung „Welt“.Besonders geil an der Nummer: Die Unionsfraktion ist für den Zustand der Bundeswehr verantwortlich. DIE HABEN DIE BUNDESWEHR SO KAPUTTGEMACHT! Und die furzen jetzt hier die Ampel an, weil die das Versagen der Union nicht so schnell weggekriegt haben.„Wenn die Bestände also leer geschossen sind, kann die Marine sie nicht mehr nachfüllen – und muss die Fregatte abziehen“, fügte Hahn hinzu.
Auf der anderen Seite sollten wir aber auch alle der Union dankbar sein. Ohne das monumentale Vollversagen der Union wäre McKinsey nicht beauftragt worden, und hätte unser historisch kriegerisches Land nicht so vollständig entwaffnen können.
Update: Bei augengeradeaus gibt es mehr Details. Die Huthi-Drohnen haben sie mit dem Bordgeschütz und RAM im Visier. Die Bordkanone hat eine sehr geringe Reichweite. Die RAM ist raketenbasiert, aber hat auch nur 10km Reichweite. Die Huthi-Drohnen sind also vergleichsweise nah an die Bundeswehrfregatte herangekommen. Wenn man da eine ganze Handelsroute freihalten will, geht es eher um größere Abstände. Insofern würde ich mal vermuten, dass die Huthi-Flugkörper versucht haben, die Fregatte anzugreifen, und deshalb nah rangeflogen sind.
Da stellt sich natürlich direkt die nächste Frage, ob die Drohnen oder die Abwehrraketen mehr kosten (Herstellung und Anlieferung!). Ich weiß ja nicht, womit die Huthis da schießen, aber wenn unsere Abwehrraketen 10x so viel kosten wie deren Drohnen, dann sollten wir vielleicht andere Herangehensweisen finden.
Update: Ein Leser hat einen Politico-Artikel gefunden, der die Kosten einer Luftabwehrrakete auf 2 Mio Dollar beziffert, und die einer Huthi-Drohne auf 2000 Dollar. Es ist also nicht Faktor 10 sondern Faktor 1000.
Apple hat Bing dann nach Annie Lennox' erster Band gefragt, und die falsche Antwort bekommen. Also haben sie dankend abgelehnt.
Das muss Microsoft ja wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen haben. Das haben die bestimmt noch nie erlebt, dass jemand ihre Produkte erst auf Tauglichkeit prüfen wollte!
Denn sonst würde ja niemand den Scheiß einsetzen.
Hey, das könntet ihr ja eigentlich auch mal probieren!
Das sind unfassbare Zahlen.
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Bei der Völkerschlacht von Leipzig sind geschätzt 80.000-126.000 gefallen. Und die Schlacht war so krass, dass sie Völkerschlacht genannt wird.
Update: Viele von euch haben gleich erkannt, dass die Schätzungen natürlich Propaganda der Gegenseite sind. Sehr schön. Trotzdem sind wir hier in vergleichbaren Größenordnungen inzwischen.
Update: Die wohl realistischste Schätzung von Kriegsverlusten der Russen ist Mediazona, ein Projekt von BBC Russland, die sich auf Lokalzeitungen und Äußerungen der Familienmitglieder in sozialen Netzen stützen. Die kommen auf knapp 50.000 Tote auf russischer Seite seit Kriegsbeginn.
Update: Oh und Völkerschlacht heißt das nicht wegen der hohen Verluste sondern weil da viele Völker gegeneinander gekämpft haben (Wikipedia listet über ein Dutzend Konfliktparteien)
Update: Und der letzte Teil der Medienkompetenzübung ist, dass man Verluste relativ zur Gesamtzahl bewerten sollte, die damals deutlich geringer war.
Update: Kein Teil der Übung, weil ich annehme, dass ihr das eh alle wisst: "Verluste" heißt nicht "Tote" sondern beinhaltet auch Schwerverletzte, die nicht weiterkämpfen können.
Das Problem geht noch deutlich tiefer aber es gibt auch einen Weg, wie man ein Foto nur mit Weißen kriegen kann: Wenn man die "KI" bittet, Leute beim Essen von frittiertem Hühnchen (einem Klischee über Schwarze) zu zeigen. Die sind dann (ebenfalls aus Diversity-Gründen vermutlich) alle weiß :-)
Auf die Idee wäre ich ja gar nicht gekommen. Die haben echt an alles gedacht, die Geschichtsleugner von Google.
Hey, verlasst ihr euch eigentlich auch darauf, dass die Suchmaschine von denen die Realität akkurat abbildet?
Warum?
Das klingt gut, aber hat mit der Realität nicht viel zu tun. Das hat das Verfassungsblog bereits 2018 erklärt.
Für eine Verfassungsänderung braucht man üblicherweise eine Zweidrittelmehrheit, aber das Gesetz, dass das Verfassungsgericht regelt, kann mit einer einfachen Mehrheit geändert werden. Die Zivilisationsdecke ist, wie schon so häufig an anderen Stellen, erschütternd dünn.
Gut, ist ja kein Problem, wir haben das ja gemerkt, bevor es zu spät war. Ändern wir das halt kurz.
Nein, tun wir doch nicht. SPD und CDU sind dagegen.
Wat? Das kann ja wohl nicht wahr sein? Gut, die SPD sind halt wie üblich bekloppt, aber die CDU glaubt dich nicht ernsthaft, dass sie mit der AfD zusammen regieren wird, oder?
Nun, doch. Sieht so aus. Während zwischenzeitlich SPD und CDU doch dafür waren, da mal was abzusichern, hat jetzt völlig überraschend nicht die SPD den Fallrückzieher-Umfaller gebracht, sondern die CDU out-verrätert die Verräterpartei.
Nur falls jemand von euch dachte, dass die CDU vielleicht nicht mehr so schlimm ist, wo sich die Faschisten von der AfD abgespalten haben (oh, hattet ihr das schon wieder vergessen? Dass die AfD als CDU-Abspaltung begann?), und sich dann die "Werteunion" von der CDU abgespalten hat. Nein. Der Rest der CDU ist immer noch völlig jenseits von gut und böse. Wer die wählt, ist Mittäter. Es gibt da keine guten Äpfel. Die sind alle faul.
Update: Kontext zur Verfassungs(gerichts)feindlichkeit der CDU.
The complaint says Avast violated millions of consumers' rights by collecting, storing, and selling their browsing data without their knowledge and consent while misleading them that the products used to harvest their data would block online tracking.
Ich setze ja grundsätzlich kein Schlangenöl ein, auch keine anderen Produkte von Schlangenölherstellern. Wenn die an der einen Stelle so unseriös sind, dann werden sie bestimmt auch an anderen Stellen unseriös sein.Aber hey Fefe, wieviel Daten können das denn schon sein!1!!
"Moreover, the volume of data Avast released is staggering: the complaint alleges that by 2020 Jumpshot had amassed "more than eight petabytes of browsing information dating back to 2014."
Ach. Ach was. Die sammeln schon länger, ja?Nie vergessen: Die optimieren damit eure Online-Experience! Endlich kriegt ihr Fetisch-Porn, der auf euren Fetisch passt!
Ich denke mir bei sowas ja immer, wie schön das wäre, wenn es in der EU auch sowas gäbe. Wissenschon. Regulierungsbehörden, die für die Bürger kämpfen. Grandioses Konzept, das! Wieso kommen da nur die Amis drauf?
LLMs generate responses by randomly sampling words based in part on probabilities. Their “language” consists of numbers that map to tokens.
Ach. Ach was. Wer schon mal einen "KI"-Talk von mir gesehen hat, dem wird das bekannt vorkommen. Ihr ahnt ja gar nicht, was ich mir dazu schon für Schmähkritik anhören musste, von wegen das seine eine unzulässige Simplifizierung, geradezu eine Verächtlichmachung der Arbeit der "KI"-Forschung und so weiter.Gut. Glaubt dann halt nicht mir. Glaubt OpenAI. :-)
More technically, inference kernels produced incorrect results when used in certain GPU configurations.Deutet das mal nicht als "die GPU war kaputt". Deutet das eher als "wir haben mal float16 probiert und stellt sich raus: die Genauigkeit reicht doch nicht."
Update: Wird eher fp8 gewesen sein als float16. Warum heißt das fp8 und nicht float8? Weil float8 schon vergeben ist. Für 8-Byte-Floats, also 64-bit.
Denn was in der Theorie brillant funktioniert, scheitert in der Realität kläglich. Ilja Radusch von der TU Berlin zieht eine ernüchternde Zwischenbilanz und sagt: "Wir haben die Komplexität unterschätzt."Nein. Habt ihr nicht. Ihr habt einen Weg gesehen, quasi endlose Forschungsgelder abzugreifen, wenn ihr nur ein paar von Kompetenz ungetrübten selbstbesoffenen Zukunftsvisionen von Industrie und Politik nicht widersprecht. Was man da alles für Papers schreiben könnte! Und jemand anderes zahlt die Zeche!!1!
Gut, ich habe jetzt kein großes Mitleid mit den Autokonzernen, die da Milliarden verplempert haben.
Aber die Forscher? Die lasse ich nicht so einfach davonkommen.
Ihr habt sicher nicht die Komplexität überschätzt. Wenn das für einen ungewaschenen Blogger wie mich offensichtlich war, dass ihr das mit der Technik nicht hinkriegen können werdet, dann war euch Domain Experts das erst Recht klar. Ihr seid ja nicht doof! Nur gierig.
Wobei ich mich da auf der anderen Seite auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollte, denn wir reden hier von der Management-Schicht einer eigens für den Geldabfluss aus dem Verkehrsministerium und der Automobilbranche eingerichteten Abteilung der Fraunhofer-Gesellschaft. Klar wurde die nicht gegründet, um am Ende Ergebnisse präsentieren zu können. Bei Fraunhofer gibt es Rechnungen, nicht Ergebnisse. Fraunhofer findet nicht heraus, wie man etwas machen kann, sondern dass es theoretisch wahrscheinlich geht und man dringend mehr Forschungsmittel braucht, um weitere Details sagen zu können.
Sehr lustig ist auch, wo eigentlich die Idee herkommt, dass autonomes Fahren a) geht und b) eine gute Idee ist.
Denn bis heute wird noch regelmäßig eine McKinsey-Studie aus dem Jahr 2015 in der Argumentation pro autonomes Fahren herangezogen, wonach die Technik bis zu 90 Prozent aller Unfälle vermeiden könnte.HAHAHAHA, McKinsey! HAHAHAHAHAHA wie geil! Die sind echt alle so blöde in der Politik! Dabei ist der Algorithmus offensichtlich. Du tust das exakte Gegenteil dessen, was McKinsey sagt! (Danke, Karl-Heinz)
Also mal rein hypothetisch gesprochen jetzt!1!!
Nun, damit hat sich der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages beschäftigt und sie kommen zu folgendem Schluss:
Im Ergebnis zeigt sich, dass aus US-amerikanischer Perspektive die Anwendung dieser Herausgabeverpflichtungen grundsätzlich davon abhängt, ob die verlangten Daten und Informationen unter der Kontrolle der jeweils verpflichteten US-amerikanischen Unternehmen stehen – unabhängig vom Standort der Daten bzw. der Server. Das Ausmaß und die Form der Kontrolle unterliegt der Prüfung im Einzelfall. Aus europäischer Perspektive wird eine mögliche extraterritoriale Ausübung der US-amerikanischen Vorschriften zwar problematisiert, allerdings nicht grundsätzlich für unzulässig gehalten.Wenn sich also, sagen wir mal, Amazon weigert, Daten über deine Firma rauszurücken, dann haben sie keinerlei Rückhalt von der EU zu erwarten. Die EU steht dann daneben und sagt "Oh Dear!"
Mehr und mehr frage ich mich, ob die Industrie vielleicht mal kontrolliert niederbrennen muss, damit etwas neues entstehen kann. Nach dem Krieg war Deutschland plötzlich konkurrenzfähig, weil die verkrusteten Strukturen weggebombt waren. Vielleicht braucht es das ab und an?
Gerade als ich diese Art von düsteren Gedanken hatte, kam die Meldung vorbei, dass Microsoft 3,2 Milliarden Euro in "KI" in Europa investieren will. Die Meldung hat leider ein paar Übersetzungsfehler drin.
„Wir wollen der deutschen Wirtschaft ermöglichen, von KI zu profitieren, um auch weiterhin ihre globale Spitzenposition bei der Wettbewerbsfähigkeit auszubauen“, sagt Brad Smith, Vice Chair und President von Microsoft.Offensichtlich meinte Brad Smith hier, Microsoft möchte gerne von der fehlenden menschlichen Intelligenz in der deutschen Wirtschaft profitieren. Da muss man aufpassen! Solch subtile Fehlübersetzungen können manchmal die ganze Presseerklärung kaputtmachen!
„Wir sehen eine steigende Nachfrage nach KI-Anwendungen in wichtigen Wirtschaftszweigen wie Fertigung, Automobilbau, Finanzdienstleistungen, Pharma, Life Sciences und Medizintechnik. Weil sich diese Branchen durch den wirtschaftlichen Wandel grundlegend verändern, ist es wichtig, Unternehmen in Deutschland mit weltweit führender Technologie auszustatten.“Führende Technologie! Ihr habt es hier zuerst gelesen!! Aber was hat das mit Microsoft zu tun, fragt ihr euch jetzt vielleicht? When I think führende Technologie, I think Bing! Cortana!
Oh nein, warte. Active Directory!1!!
Sie haben da auch den Scholz eingeladen, und der ist hingegangen und hat was ins Mikrofon gelallt:
Bundeskanzler Olaf Scholz sagt: „Die heute angekündigte Milliardeninvestition von Microsoft in Deutschland ist eine sehr gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Microsoft fördert damit den nötigen Strukturwandel im Rheinischen Revier, bringt die Recheninfrastruktur in unserem Land voran und stärkt das deutsche Ökosystem rund um Künstliche Intelligenz. Solche Projekte zeigen, wie attraktiv der Standort und das Vertrauen von Investoren in Deutschland ist.“*heul*
Aber keine Sorge. Ist alles unter Kontrolle.
Microsoft wird seine KI-Dienste und -Infrastruktur in Übereinstimmung mit branchenführenden Verfahren für verantwortungsvolle KI und Nachhaltigkeit betreiben. Das Unternehmen hat einen Standard für verantwortungsvolle KI für seine eigenen KI-Plattformen und -Dienste eingeführt sowie ein AI Assurance Program eingerichtet, mit dem die erfolgreichsten Ansätze ausgetauscht und verantwortungsvolle KI-Vorgehensweisen gefördert werden.Seht ihr? Microsoft hat die Standards gesetzt! Das wird also mindestens so sicher wie Windows. Oder Office. Oder Active Directory.
Update: Ein Kumpel meint gerade so: Hey, die verkaufen da doch bestimmt Rabatte als Investition! Guck nochmal genau auf die Formulierungen. Und, äh, was soll ich sagen, ... der Kumpel hat völlig Recht! Microsoft sagt, sie werden Rechenzentren bauen (die ja von den Kunden bezahlt werden dann, das ist also zu unseren Lasten nicht zu unseren Gunsten) und sie wollen "bis Ende 2025 mehr als 1,2 Millionen Menschen im Bereich digitale Kompetenzen weiterbilden". Wir reden hier also nicht mal von Rabatten auf ihre unverschämten Cloud-Preise sondern wir reden von vergünstigten Webinaren, die den Leuten Lock-In-Technologien aufschwatzen, damit sie nicht mehr von Azure wegkommen, nachdem sie einmal leichtfertig drauf reingefallen sind. Wenn Microsoft hier größere Rechenzentren hinbaut, dann weil jemand ihnen die Kapazität abkauft. Das ist ein Geldabfluss aus Deutschland, kein Zufluss.
Oh und nochwas: Mein Kumpel glaubt denen auch nicht, dass sie tatsächlich Rechenzentren bauen, außer da liegen konkrete Aufträge vor. Er glaubt, Microsoft wird das erste Jahr verbilligt anbieten, als Schnäppchen, und das verkaufen sie uns dann als Investment, und setzen es noch als Werbungskosten von den Steuern ab oder so. Am Ende gewinnen Microsoft, die sich dafür feiern lassen, uns ins Elend zu stürzen, und die Politiker, die sich dafür feiern lassen, Investitionen ins Land geholt zu haben. Ganz großes Hallentennis.
Genau mein Humor!
Update: Die Gewerkschaft der Polizei fordert übrigens die bundesweite Einführung dieser Geräte bei uns. Da weiß man, was man hat.
Wenn du im App Store deines Vertrauens eine App auswählst und installieren willst, dann zeigt dir der Laden eine Liste mit Befugnissen an, die die App haben will. Die Facebook-App ist beispielsweise notorisch dafür, Zugriff auf alles haben zu wollen.
Das zeigt dir der App Store nicht an, weil sie gute Menschen sind, sondern das ist eine Schuldumkehr. Wenn du die App trotzdem installierst, und die dann deine Daten in die NSA-Cloud telefoniert, dann bist du selbst schuld. Wir haben dich sogar extra gewarnt!1!!
Das ist deine Verantwortung, keine Apps zu installieren, die komische Dinge tun wollen.
Update: Wo wir gerade bei App-Store-Missverständnissen sind: Die App Stores prüfen nicht, ob die App "Malware" ist. Tun sie nicht. Können sie auch gar nicht. Daher behaupten sie auch nicht, dass sie Security prüfen, denn dann wären sie ja in der Haftung, wenn Malware durchkommt. Das App Store-Ökosystem macht genau eine Security-Zusage: Dass die App nicht die Kamera benutzen kann, außer sie hat das beantragt, der App Store hat es angezeigt, und der User hat OK geklickt.
Das Betriebssystem auf dem Telefon versucht dann noch ein paar andere Dinge zu garantieren, wie z.B. dass die Apps ordentlich voneinander isoliert sind und sich nicht einfach Dateien ändern können. Aber da gibt es absichtlich eingezogene Wege, wie sich Apps doch gegenseitig reinpfuschen können. Eine davon ist bei dem eID-Ding gerade zum Problem geworden. Das ist aber gewollt, dass du als Inhaber des Telefons eine andere ID-App installieren kannst als die eine. Die können an der Stelle nicht gewinnen.
Update: Ja aber aber aber Fefe, kennst du nicht Play Protect? Die scannen doch nach Malware!1!!
Das ist eine PR-Nebelwand. Man erkennt das schon daran, dass sie "safety check" sagen, nicht "security check". Das ist im Deutschen dasselbe Wort, im Englischen nicht. Sie behaupten auch sorgfältig nicht, dass sie dich vor Malware schützen. Genau genommen machen sie überhaupt keine Sicherheitsgarantie. Sie warnen bloß davor, dass sie Apps unter deinem Arsch weglöschen können von deinem Gerät. Da geht es dann aber eher um ihr Geschäftsmodell als um deine Sicherheit.
Die eine relevante Metrik für sowas ist: Haften die für Schäden, die von Malware verursacht wird, die an ihren Scans vorbeigekommen ist.
Nein. Tun sie nicht. Natürlich nicht. Weil das PR ist, nicht Security.
Trotz der geplanten umfangreichen Sanierung des Streckennetzes will die Deutsche Bahn 2024 pünktlicher werden. "Wir wollen in diesem Jahr auf jeden Fall oberhalb der 70 Prozent landen", sagte Bahnchef Richard Lutz der "Bild am Sonntag".WHOA! Oberhalb der 70%? Das ist ja unglaublich, Bob! In der Schweiz würde man 70% "Komplettausfall" nennen. In Japan würden sich die Zuständigen rituell entleiben.
Wenn die Pünktlichkeit darunter liegt, bekommen wir ein negatives Feedback der Kunden.Oh ach SO ist das! Die Kunden müssen einfach mehr meckern, dann passiert was?!
Ihr habt es hier zuerst gehört!
Das ist natürlich ein ausgesprochen unseriöses Geschäftsmodell, das man sonst eher bei Youtubern und anderem Schleichwerbungs-Geschmeiß findet. Aber hey, die Verlage sind offensichtlich verzweifelt.
Praktisch alle Webseiten mit Hardwaretests haben inzwischen Affiliate-Links, und die haben sich bei mir damit alle ins Abseits geschossen. Keinem von deren "Tests" kann man doch glauben, wenn die pro Kauf Provision kriegen!
Jedenfalls ... ein Leser meinte, hey, warte mal, die hatten doch zu dem Telefon schon 2022 einen Test, wo sie es abgewertet haben, weil es schon damals keine Security-Updates erhielt. Wie kann denn das bitte sein, dass Heise so ein Produkt im Jahre 2024 bewirbt?!?
Er schrieb also einen Leserbrief und schickte mir eine Kopie der Korrespondenz mit dem Techstage-Chefredakteur. Ich zitiere:
Sie haben vollkommen Recht: So ein Produkt sollte man im Jahr 2024 nicht mehr aktiv bewerben.Immerhin war der einsichtig. Ich frage mich ja, wieso die überhaupt noch einen Chefredakteur haben. Kann doch eine "KI" übernehmen!1!!Wie ist es dazu gekommen? Wir testen aktuell KI-Unterstützung a) zum unterstützten Finden von Schnäppchen und b) zum Schreiben der Beiträge anhand von strukturierten Daten.
Nun, Heise upgradet gerade das Threat Level zu DEFCON 5. Alle Mann in die Bunker!!!
Update: Haha, war ja klar, dass ich jetzt Militär-Nerds im Publikum habe, die merken, dass sich die Metaphern in die Quere kommen. Das 5 war, weil das glaube ich das 5. Webinar in die Richtung ist. Aber bei DEFCON ist 5 die niedrigste Stufe und das zählt runter, wenn die Bedrohung wächst. Nun ist die Anzahl der Webinare ja nicht nach oben beschränkt, insofern kann ich nicht einfach 5-Webinare machen. 1/Webinare geht auch nicht, weil DEFCON-Stufen Ganzzahlen sind.
Ignoriert das mal bitte einfach und amüsiert euch über den Indikator.
Update: Ich rechne übrigens mit zweistellig Webinarangeboten im ersten Halbjahr, wenn nicht sogar noch im ersten Quartal.
Aber die USA hätten es in der Hand. Wenn die Vereinigten Staaten die Kämpfe wirklich beenden wollten, sollten sie als erstes aufhören, Waffen an die Ukraine zu liefern. Dann sei es in ein paar Wochen vorbei.Ja Scheiße, Bernd! Da hätten wir auch selber drauf kommen können!!
Oh, warte. *glühbirnen-emoji* Ich habe eine noch bessere Idee! Wenn Putin sich heute zurückzieht, ist es schon heute vorbei!1!!
Jetzt so: Mal aufmachen, was da so läuft.
Ein Kollege kommentierte: Nicht jeder Schimmel ist Edelschimmel! Dazu einen schönen Spätburgunder?
Ich finde ja immer bemerkenswert, wie Leute einfach annehmen, dass ein Spezialist das schon ordentlich machen wird. Der Spezialist hat irgendwann ein ranziges Studenten-Startup gegründet und quetscht da jetzt solange Geld raus, wie welches zu quetschen ist. Danach kaufen sie halt die nächste Studenten-Klitsche.
Mehr als 200.000 Menschen gegen RechtsextremismusDas ist das Gegen-Mem zu "Die Polizei konnte 50 Tonnen Kokain beschlagnahmen. Die 25 Tonnen Kokain sind auf dem Weg zur Asservatenkammer. Die 10 Tonnen Kokain sind angekommen. Alle 5 Tonnen Kokain wurden entgegengenommen." oder wie? :-)Mehr als 150.000 Menschen haben laut Polizei in Berlin gegen Rechtsextremismus protestiert - die Veranstalter sprechen sogar von 300.000 Demonstrierenden.
Was war passiert? Nun, im Wesentlichen das glatte Gegenteil dessen, was dieser Experte da schreibt.
Hey, vielleicht sollte man den Korrespondenten durch eine "KI" ersetzen. Ist der nicht in die FDP reingekommen oder was ist da los? (Danke, Uwe)
Der Angriff erfolgte in der Nacht zum 30.Oktober 2023 über den Zugang, mit dem auch die Kommunen und Kreise in das Netzwerk von Südwestfalen-IT gelangen. Diese so genannte "softwarebasierte VPN-Lösung" war nur mit einem einfachen Passwort gesichert.Das ist so falsch, dass nicht mal das Gegenteil stimmt. Glücklicherweise ist der Incident-Response-Bericht öffentlich, so kann man sich selbst ein Bild machen."Die Südwestfalen-IT hat es den Angreifern sehr leicht gemacht", sagte IT-Experte Philipp Rothmann dem WDR. Üblich wäre hier eine "Multifaktor-Authentifizierung" gewesen, also eine Abfolge von mehreren Passwörtern. So aber mussten die Hacker nur lange genug verschiedene Varianten durchprobieren.
Punkt 1: Das war ein 0day! Da konnte man nichts machen!
Nope. Der Angriff war am 29. Oktober. für die Lücke gab es am 6. September einen Patch, an dem auch noch dranstand, dass das in der freien Wildbahn von Ransomware-Gangs genutzt worde. Das ist also das glatte Gegenteil von 0day.
2. ist das natürlich kein Problem, wenn jemand durch das VPN durchkommt, weil man ja die Security der Dienste dahinter so auslegt, als hingen sie mit nacktem Arsch im Internet. Das ist das Zero Trust, von dem ihr in den letzten Jahren so viel gehört habt. War hier offensichtlich nicht der Fall.
3. war der erste "Angriff" in dem CVE, dass man Accountnamen und Passwörter durchprobieren kann. Das sollte keine Rolle spielen, weil man ja extra aus dem Grund komplexe Passwörter vergibt. Und weil ein Accountname und ein Passwort noch nicht reicht, um sich dann damit auf irgendeinem Rechner zu authentisieren, nur beim VPN. Außer du warst so blöde und hast Single-Sign-On gemacht, aber das ist ja offensichtlich eine ganz furchtbare Idee, also macht das sicher keiner. Oder? ODER? Ich meine, so bekloppt kann man doch gar nicht sein, hoffe ich!
4. Mit einem gültigen Account konnte man sich dann im VPN als andere User anmelden. Sollte auch keine Auswirkungen haben, weil man ja Zero Trust macht und kein SSO hat. Außer man ist auffallend schlecht beraten und kann dann auf niemanden außer sich selber zeigen, wenn Ransomware vorbeikommt.
5. behauptet dieser "Experte" der Tagesschau, dass MFA geholfen hätte. Das ist natürlich Blödsinn. Wenn die Ransomware erst den Firmenlaptop eines Mitarbeiters kompromittiert, kann sie von dort die MFA-Anmeldung einfach mitbenutzen. MFA ist Compliance-Theater und dient hauptsächlich der Beweislastumkehr. Damit man sagen kann: Sehr her, wir hatten MFA, also war der User Schuld. Als ob der User sich Windows, Outlook und Active Directory ausgesucht hätte! Und in diesem Fall: Cisco-Produkte!
6. Ja, richtig gelesen. Active Directory. Völlig überraschend hatten die Angreifer noch am selben Tag Admin-Berechtigung im AD und haben sich dann ungestört im Netz ausgebreitet. Wie konnte das sein? Na weil niemand (auch nicht Microsoft selbst) Active Directory sicher konfiguriert kriegt.
6. Die hatten sogar multiple advanced next-gen endpoint security solutions im Einsatz, von Symantec und den Windows Defender. Hat ihnen beides nicht den Angriff vom Hals gehalten. Dabei macht Symantec explizit Werbung damit, dass sie vor 0days, Exploits und *papierraschel* Ransomware schützen! Und Defender macht sogar was mit "KI" in der Cloud!1!! Und trotzdem kamen die rein und konnten sich ungestört ausbreiten?! Das ist ja merkwürdig!1!! Ist ja fast so, als sei das bloß Schlangenöl?! Hätte uns doch nur jemand gewarnt!
Mich nervt ja vor allem, dass offenbar niemand verstanden hat, was 0day heißt. 0day heißt: Lücke dem Hersteller nicht bekannt, gibt keinen Patch und keine Warnung.
Das mit "gibt keine Warnung" ist bei Cisco natürlich immer Unfug. Wie oft soll ich denn noch vor deren Produkten warnen?!
Die versuchen hier mit 0day-Nebelkerzen die Schuld von sich abzulenken. Erfolglos. Genau niemand außer ihnen selbst trägt die Verantwortung. Immerhin hatten sie wohl Backups und haben kein Lösegeld gezahlt. Immerhin. Aber auch dann stellt sich die Frage, wieso das dann so große Auswirkungen haben konnte ("Die Arbeit dauert bis heute an"). Haben die das Szenario nie geübt?
Auch ansonsten haben die ziemlich großflächig verkackt. Laut Bericht stand das Domänen-Admin-Passwort im Klartext in der Group Policy, und zwar seit 2014.
Fallt also nicht auf Nebelkerzen mit Schlangenölgeschmack und 0day-Blablah rein.
Am Ende ist es immer dasselbe Muster. Ransomware kommt da rein, wo sie das System besser verstehen als der Betreiber. Wenn das Verständnisniveau der Betreiber also nicht so unglaublich schlecht wäre bei uns, hätten wir keine Ransomware-Problematik. (Danke, Max)
New hotness: AfD zahlt Demo-Teilnehmern 50 Euro Demogeld (die Meldung ist von 2018), weil sonst keiner demonstrieren kommen würde.
Mir tun ja die Satiriker leid.
Besonders geil ist ja, dass diese AfD-Legende der "Antifa GmbH", die Demogeld auszahlt, und natürlich mit Steuermitteln finanziert wird (weil, äh, natürlich wird sie das!!1!), so groß geworden ist, dass neulich auf Twitter die Antifa GmbH ihre Insolvenz bekanntgab angesichts der völlig überlaufenen Anti-Nazi-Demos. Da konnte selbst der Postillon nur unter größten Mühen noch was verstärken:
"Unsere Fotoabteilung arbeitet ja bereits erfolgreich mit KI, um die Menschenmassen in den Medien viel größer wirken zu lassen, als sie eigentlich sind", so der Antifa-Sprecher. "Dass die Personalabteilung dennoch diesen offenen Castingaufruf im Vorfeld gemacht hat, war rückblickend leider überzogen."Den fand ich persönlich ja super, den Absatz. Aber der nächste ist auch sehr geil:
Nach der Pleite diskutiert die Ampel-Koalition nun, wie es weitergehen soll. Während sich SPD und Grüne für eine staatliche Nachfolgeorganisation im nächsten Haushaltsjahr einsetzen, wünscht die FDP eine Privatisierung mit mehreren konkurrierenden Antifa-Unternehmen, die eigenständig handeln.*wieher*
Sehr schön auch, dass die AfD sich schon Gedanken gemacht hat. Was du selbst denkst und tust, das traust du auch den Anderen zu. Die wussten genau: Wenn die Antifa tatsächlich Demogeld zahlen würde, würden ihnen lauter Rechte mit Demogeld-Anträgen die Türen einrennen. Also haben sie selbst vorgebeugt, dass ihnen das nicht passieren kann:
Die ersten 30 Demonstranten erhalten 50 Euro: Die AfD in Rheinland-Pfalz will Teilnehmern einer Demonstration der Partei in Berlin einen Zuschuss zahlen. Insgesamt stünden dafür 1500 Euro zur Verfügung, sagte Parteisprecher Robin Classen in Mainz.Lol, das Budget reicht für 30 Demonstranten? Das ist ja nicht mal eine Busladung! Also so wird das aber nichts mit "wir sind das Volk", liebe AfD. *schenkelklopf*
Oh, eine Frage habe ich noch an die AfD: Bestreitet ihr diese 1500 Euro aus Steuermitteln via Wahlkampferstattung?
Und wieder tun alle so, als seien "Straftäter", "Intensivstraftäter" und "organisierte Kriminalität" das Problem. Illegale Einwanderer, rufen sie.
Mein Stand ist, dass die nur ein verschwindend geringen Teil ausmachen. Wenn wir die morgen alle ausweisen könnten, wären unsere Flüchtlingsheime nicht erkennbar weniger belegt. Das sind alles PR-Nebelkerzen. Lasst euch da mal nicht verarschen.
Der Grund, wieso wir so viele Flüchtlinge haben, sind erstens Kriege (die wir hätten verhindern können, wenn wir gewollt hätten) und zweitens der Klimawandel (den wir hätten verhindern können, wenn wir gewollt hätten). Die Idee, dass wir genau so wenig Flüchtlinge wie früher haben, aber da lauter Illegale die Zahlen aufblähen, hält nicht mal einer oberflächlichen Prüfung stand.
Wieso machen die das dann? Das ist Wahlkampf. Und ich fürchte, das ist auch das Muster, das man danach dann halt für legale Einwanderer anwenden wird, wenn das Wahlvolk merkt, dass das nichts gebracht hat.
Andere Meldung heute: Islamistischer Prediger an Einreise gehindert. Das war in meiner Jugend das Kernversprechen der EU: Das Schengen-Abkommen. Keine Grenzkontrollen mehr. Freie Reise innerhalb der EU. Das ist offensichtlich vorbei.
OK, also Freiheit ist weg, Schengen ist weg, ... was bleibt da noch gleich von den Versprechen der EU? Dass wir keine Kriege mehr haben? Hmmnunjaaaaa
Update: Meine Leser lesen den Artikel so, dass er an der Einreise in Norwegen und die Schweiz gehindert wurde, nicht an der Einreise nach Deutschland aus Norwegen oder der Schweiz. In dem Fall bestünde Schengen noch. Das kann sein. Ich habe das möglicherweise fehlinterpretiert. Ich nahm an, wenn unsere Presse die Behörden lobt, ohne das Land zu sagen, dass das dann unsere Behörden sein werden.
Update: Ich hoffe, ihr habt das alle komplett gelesen und dabei ist euch folgender Satz aufgefallen:
Der Bundestag hat das Gesetz nun beschlossen - mit den Stimmen der Ampelkoalition. Union und AfD stimmten gegen das Gesetz, weil es ihnen nicht weit genug geht.
Wo bleiben eigentlich die Massendemonstrationen gegen die CDU?
Update: Ein Leser hat noch eine Erklärung: Dass der in Oslo oder der Schweiz gar nicht den Transitbereich verlassen hat und daher erst in Deutschland den Schengenraum betreten hätte. Meiner Erfahrung nach gibt es in solchen Fällen Passkontrollen vor dem Weiterflug, aber ich bin auch noch nie über die Schweiz oder Oslo eingereist.
Das Jülicher Gericht habe nun festgestellt, dass für den Zugriff auf die Datenbank eine Zugriffssoftware erforderlich war, erklärt Frank Reiermann von DN-News, der nach eigenen Angaben persönlich bei der mündlichen Verhandlung anwesend war. Mit dem Einsatz dieser Software habe der Beschuldigte nach Einschätzung des Amtsgerichts gemäß §202a StGB eine ausreichend hohe Hürde überwunden, um sich strafbar zu machen.Oho! Hört, hört! Der hat nicht per Telepathie auf die Datenbank zugegriffen sondern eine Software benutzt?! Das ist ja verrucht! Was für ein Schurke!
Konkret ging es wohl um die Verwendung des weitverbreiteten Datenbank-Administrationstools phpMyAdminDa stellt sich natürlich direkt die Frage, wie man ohne Verwendung einer Software auf eine Datenbank zugreifen soll. Aber mit solchen Randdetails wollen wir uns hier mal nicht belasten. Hat der Richter ja auch nicht getan.
Immerhin: Es war nur ein Amtsgericht. Die nächste Instanz hat hoffentlich genug Zeit, sich das erstmal von jemandem erklären zu lassen, der schonmal eine Datenbank gesehen hat.
Update: Heise hat auch detaillierte Berichterstattung zu dem Verfahren. Oh Mann ist das ein Totalschaden.
Die Staatsanwaltschaft hatte einen erheblichen Teil der Beweisaufnahme damit verbracht, dem Angeklagten nachzuweisen, er habe den Programmcode der Software von Modern Solution dekompiliert, um an das Passwort für die Datenbankverbindung zu kommen. Der Angeklagte gab zu Protokoll, die in Frage kommende Datei (MSConnect.exe) lediglich mit einem Texteditor betrachtet und so das Datenbankpasswort im Klartext ausgelesen zu haben.
Am Ende konnten sie den Nachweis nicht erbringen, aber war dem Richter auch egal, weil schon die Präsenz eines Passwortes seiner Meinung nach reicht, um einen Verstoß gegen das Hackertoolverbot zu begründen.
Ich bin Land- und Tierwirt. Unser Betrieb ist mittlerweile in dritter Generation, die vierte steht in den Startlöchern. Die von dir vorgebrachte Übersicht einiger Bilanzen landwirtschaftlicher Betriebe stellt die Entwicklung der letzten Jahre sehr gut dar. Vor dem Wirtschaftsjahr 20/21 (Bei Landwirten geht ein Wirtschaftsjahr immer vom 01.07 bis zum 30.06) waren die Preise sowohl für den Ackerbauern als auch für den Tierwirt (Milch, Fleisch, Ei eher nicht) völlig unzureichend. Und das über mehrere Jahre hinweg. Die jetzigen zwei guten Jahre (das zweite ist gerade im Gange) lassen uns Bauern tatsächlig endlich mal wieder durchatmen. Auf den Betrieben herrscht aber teils ein erheblicher Investitionsstau, was man an den nächsten Bilanzen sicher gut erkennen wird.Kann mir mal ein Landwirt erklären, wieso hier offenbar Landwirte gegeneinander konkurrieren, anstatt gemeinsam mit Edeka und co zu verhandeln? Wieso kann Aldi die Preise diktieren? Insbesondere wenn die gesetzlichen Regelungen die Produktionspreise nach oben treiben? Was ist deren Hebel? "Dann kaufen wir halt in Fankreich" oder was?Desweiteren hören nach wie vor viele Höfe auf weiter zu wirtschaften. Beim Herunterfahren der Tierproduktion oder beim Ausstieg aus dem Ackerbau verdient man für ein oder zwei Jahre sehr viel Geld: Die Ausgaben werden weniger aber die Einnahmen bleiben zumindest für ein Jahr gleich. Der Rest ist sehr einfache Mathematik.
Wir selbst sind nicht zur Demo gefahren oder haben daran teilgenommen. Wir fühlen uns auch nicht durch unseren Bauernverband vertreten. Der sollte aufhören mit den Politikern zu reden und statt dessen dem Lebensmitteleinzelhandel beikommen. Die machen nämlich die Preise, und mit die meine ich Aldi, Lidl, EDEKA, REWE und Co. Und insgeheim weiss das auch jeder gescheite Landwirt.
Übrings: Durch QS, Tierwohl, Gutfleisch und behördliche Kontrollen haben wir 4 bis 5 Kontrollen im Jahr in unseren Ställen! Das ist eine Menge Aufwand und kostet viel Geld, aber wir profitieren alle davon, auch die Tiere. Kontrollen auf dem Acker finden so gut wie gar nicht statt, da muss schon ein Bienenvolk tot umfallen, bis jemand raus kommt.
Ach, und pro Hektar gibt es keine 1000 Euro Beihilfe. Die liegt zur Zeit bei 165 Euro. Meinetwegen kann die ganz weg. Die Pachten liegen bei 500 bis 1000 Euro pro Hektar! Das Geld fliesst zu wohlhabenden Grundbesitzern. Wie überall in unserem Kapitalismus: wer hat, dem wird gegeben.
Ich nicht. In diesem Sinne: HUUUUUUP HUUUUUUUP!
Der Haupteinwand ist, dass das ja Durchschnittsgewinn sei, und von dem müsse man ja auch noch leben und Investitionen bestreiten. Ja, aber der ist pro Mitarbeiter. Bei einem Familienbetrieb ist das mehr als einer.
Ein anderer Leser erklärt, dass die Bauern natürlich auch mit Biokraftstoff fahren könnten, aber (und da setzt ihr euch jetzt mal lieber stabil hin, so schockierend und überraschend ist das) die Regierung Merkel hat das mit Anlauf nach Strich und Faden verkackt, indem sie erst die Steuerbefreiung von Biosprit abgeschafft und dann fossilen Diesel subventioniert haben.
Die Bauern sind also eigentlich sauer auf Altmaier. Das entlädt sich nur erst jetzt, gegen Leute, die nichts dafür können, denn an dem Wegfallen der Subventionen ist ja auch die CDU Schuld.
Update: Das ist übrigens falsch, dass von dem Gewinn noch Investitionen bestritten werden müssen. Der Gewinn ist nach Ausgaben für Investitionen.
Ich habe hier auch mehrere Leserbriefe, die finden, dass das halt der Durchschnitt sei und die 100k auch erst im besten Jahr ganz am Ende sind, die Jahre davor waren viel schlechter. Ob ich denn bereit wäre, für 40k im Jahr zu arbeiten. Dazu kann ich nur nochmal wiederholen, dass die Angaben über die Bauern pro Mitarbeiter in einem Familienbetrieb. Wenn du mit deinem Einkommen eine vierköpfige Familie ernähren musst, dann sieht 40k eher unattraktiv aus. Aber wenn alle Familienmitglieder mitarbeiten, haben wir es ja nicht mit 40k sondern mit 4*40k zu tun, und das ist deutlich überdurchschnittlich viel.
Vielleicht wollt ihr dazu mal ein paar Zahlen sehen? Für die Wissenschaft und so. Nun, ich spoiler mal. Grafik eins (achtet auf die Beschriftung der Y-Achse!!).
What the actual fuck?
Wenn man mal in die Tabelle guckt, ging es überhaupt nur bei den Winzern nach unten. Die sind mir bei den Protesten auf der Straße noch nicht begegnet. Euch?
Weiter unten sieht man eine Aufschlüsselung zwischen Gewinnen bei der Produktion und Mindereinnahmen bei den Subventionen. Getreideanbau ging 26,8% nach oben, tierische Produktion sogar 27,1%, und die Subventionen fielen um 10%.
Ja, äh, vielleicht deswegen, weil sie nicht mehr gebraucht werden, weil die Höfe selber genug Kohle einspielen?
Ja gut, Fefe, das ist doch bestimmt fiese Propaganda, die du da wiedergibst.
Der Analyse zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Landwirtschaft liegen 8.025 Jahresabschlüsse von landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben zu Grunde.Nope. Das sind die tatsächlichen Abschlüsse echter Betriebe. Die Daten kommen vom Bauernverband.
Gestern hatte ich noch viel mehr Verständnis für die Blockaden der Bauern, muss ich euch sagen. Bevor ich das hier gesehen habe.
Update: Leserbrief:
ja, ich wohne im Einzugsgebiet der Winzer von Saar und Obermosel und mir sind am 08.01. einige Winzer begegnet.
Diese haben u.a. den normalen Landwirten geholfen die Grenzübergänge nach Luxemburg zu blockieren, was erheblichen Einfluss auf die Pendler hatte.
OK gut, leuchtet ein. Winzer streiken eher in Winzer-Bundesländern als in Berlin. :-)
Leute, das ist ein Kategorienfehler. Placebo kann und wird auch von echten Ärzten verschrieben. Das wirkt sogar besser als wenn es irgendein "Heilpraktiker" verabreicht, denn da kommt ein zweiter Placeboeffekt dazu: Eine Autoritätsperson im Kittel und mit Titel behandelt mich!
Es gibt da noch weitere Steigerungen übrigens. Placebo vom Oberarzt wirkt besser als vom Stationsarzt. Vom Chefarzt wirkt noch besser.
Und dann gibt es noch Steigerungen durch die Verabreichungsform. Spritze wirkt besser als Pille. Spritze ins Knie wirkt besser als in den Oberarm (und man kann auch mehr abrechnen nach GOÄ, daher machen Orthopäden Spritzen gerne ins Gelenk).
Wenn du also den besten Heilerfolg willst, den Placebo bieten kann, dann spritzt es dir der Chefarzt ins Gelenk, das Medikament hat ein "Forte" im Namen, und der Chefarzt warnt dich vorher, dass das eine besonders harte Droge sei und man das daher nur sehr zurückhaltend und in echten Krisenfällen verabreichen darf, und du sollst jetzt bitte nach Hause gehen und frühestens in einer Woche wiederkommen, denn eine höhere Dosis wäre brandgefährlich.
Für nichts davon muss man Scharlatane und Trickbetrüger mitverdienen lassen. Es ist sogar schädlich, denn die haben nicht die Ausbildung, um zu erkennen, wenn es mehr als Placebo braucht.
Auch die Idee, dass Homöopathen bessere Ergebnisse haben, weil sie mehr Zeit haben, würde ich nicht glauben. Die Leute, die das erzählen, verdienen daran, dass du das glaubst. Von der Placebo-Wirkung her ist es wie gesagt besser, wenn es der Chefarzt macht, weil du dann glaubst, dass es ernst genommen wird. Der darf dann aber nicht für jeden stundenlang Zeit gehabt haben, sonst geht die Illusion der Wichtigkeit kaputt. Zu dem muss man sich am besten hochgearbeitet haben. Daher erzählen Hypochonder und Placebo-Patienten ja auch so gerne, bei wie vielen Ärzten sie schon waren, und die konnten alle nicht helfen!1!! Damit bauen die bei sich selbst die Illusion auf, dass das super wichtig und dringend ist und sie einen echten Doktor House brauchen jetzt.
Ist ein bisschen wie beim Wrestling. Der Arzt weiß das und lässt dich das in Ruhe erzählen. Weil das Spiel mehr Spaß macht, wenn man so tut, als sei es echt.
Wirken tun Placebos erfreulicherweise auch, wenn man nicht an sie glaubt. Aber so ein bisschen Rollenspielen kann die Wirkung verbessern.
Update: Teure Placebos wirken natürlich auch besser als billige!
Ministerpräsident Weil fordert ElementarschadensversicherungspflichtSmart! Hey, wieso nicht noch einen Schritt weitergehen und Versicherung zum Anbieten bezahlbarer Elementarschadensversicherungen verpflichten?
Finde ich immer toll, den Instinkt von Politikern. Problem? Jemand anderes soll es zahlen!
Als ob das am Ende irgendeine Rolle spielt, ob die Betroffenen oder Versicherungen das zahlen!
Versicherungen nehmen die Schadenssumme und verteilen sie auf die Versicherten. Das wird ja nicht billiger, nur weil am Ende noch eine Versicherung mit in der Schleife sitzt und mitverdient.
Nee, Leute. Ihr habt nichts gegen den Klimawandel getan, also wird das jetzt un-fucking-bezahlbar teuer. Herzlichen Glückwunsch. Dafür hattet ihr schön FDP-Wirtschaftswachstum und so!
Was dachtet IHR eigentlich, was das bedeutet, wenn euch jemand sagt: Entweder wir verhindern das jetzt oder es wird ganz furchtbar?
Tja. Herzlich willkommen im "ganz furchtbar"-Teil.
Die Politik sieht jetzt auch nicht so unglücklich aus, weil euch so hohe Schäden entstehen, sondern weil sie dachten, die müssen das nicht mehr persönlich miterleben.
Ohne da jetzt groß inhaltlich herumzuschwadronieren möchte ich an der Stelle eine klare Ansage tätigen: Hütet euch im Leben vor Leuten, die glauben, sie kennen die Wahrheit, und wenn jemand etwas anderes als ihre Position vertritt, dann müssen die halt alle doof sein.
Das ist ein universeller Ratschlag und trifft auf alle möglichen Leute zu. Die Reaktion auf mein Blockchain-Video damals war voll von sowas. Die MMT-Anhänger, die unter Youtube-Videos kommentieren, sind leider größtenteils auch so drauf. Und in letzter Zeit sind auch Maskenverweigerer vermehrt so drauf.
Der wichtigste Mechanismus, der solchen Reaktionen zugrundeliegt, ist Confirmation Bias. Ich habe mich in eine Richtung festgelegt, oder tendiere in eine Richtung, und ab da sieht Evidenz in dieselbe Richtung für mich glaubwürdig aus, aber Evidenz in die Gegenrichtung verwerfe ich als falsch oder unglaubwürdig oder Dummheit des Äußernden oder gar bösartige Desinformation.
Ein häufiger Indikator dafür ist, wenn Leute Aussagen rauspicken und dann Dinge kritisieren, die direkt daneben auch angespochen wurden, als seien sie nicht angesprochen worden.
Besonders gefährlich ist Confirmation Bias, wenn es in beide Richtungen Studien gibt, oder wenn man wissenschaftlich zu ungebildet ist, Studien zu lesen und bewerten zu können. Das kann man gerade bei den Maskengegnern gut beobachten, weil es eine Cochrane-Auswertung dazu gab, aus der ich hier mal den wichtigsten Teil zitieren will:
Our confidence in these results is generally low to moderate for the subjective outcomes related to respiratory illness, but moderate for the more precisely defined laboratory-confirmed respiratory virus infection, related to masks and N95/P2 respirators.
Die Einschätzung der Autoren ist auch sehr zurückhaltend bezüglich der Aussagekraft. Keine der zugrundeliegenden Studien erfüllt wissenschaftliche Mindestansprüche (was ja auch verständlich ist, wir waren schließlich in einer Pandemie!), und keine von denen lieferte belastbare oder gar verallgemeinerbare Ergebnisse.Ist natürlich am Ende doof, weil eine Maske halt nicht perfekt hilft. Je mehr Leute da ohne Maske rumrennen, desto mehr Partikel sind in der Luft, und desto weniger effektiv sind dann die Masken der anderen. Selbst wenn ich für mich das Risiko als gering einstufe, laufen da halt auch 5000 andere herum, für die das möglicherweise tödlich enden könnte. Daher war für mich klar, dass ich eine Maske tragen muss. Denen zu sagen, sie hätten da halt nicht hingehen sollen dann, das ist für mich wie wenn man einer Vergewaltigten sagt, sie hätte halt keinen so kurzen Rock tragen sollen, oder einem überfahrenen Fußgänger, er hätte halt nicht da rumlaufen sollen. So funktioniert das nicht, wenn man eine lebenswerte Gesellschaft haben will.
MMT ist als Theorie schön und gut, aber ich kaufe zwei Prämissen davon nicht. Erstens: Alles Vermögen im Umlauf kommt aus Krediten, die der Staat aufgenommen haben muss.
Das ist Unsinn. Ich habe im Video die Schuldenuhr von Hamburg zitiert, auf Bundesebene sieht das genau so aus. Deutschland ist eine Exportwirtschaft. Ein Großteil unseres Vermögens kommt aus dem Ausland. Innerhalb Deutschlands könnten wir selbstverständlich alle staatlichen Schulden abzahlen und hätten noch Geld übrig. Das ist natürlich auch unethisch, weil das im Ausland Kredite offenhält, die die nie abzahlen könnten. Wir hatten da mal eine Alternativlos-Folge zu, wo wir die Mechanismen aufdröseln.
Auch ansonsten ist die Prämisse natürlich Blödsinn. Der Kredit könnte auch von jemand anderem aufgenommen sein als dem Staat.
Zweitens ist das nicht erstrebenswert, wenn wir viel Guthaben haben, solange das nicht halbwegs gerecht verteilt ist. Dabei geht es nicht nur um die Zinsen, auf die ich in dem Tilo-Interview viel abgehoben habe, sondern es geht auch und vor allem um die Sozialausgaben, die der Staat tätigt, um die Armen in der Bevölkerung aufzupäppeln. Wenn wir das Vermögen besser verteilt hätten, wären diese Leistungen unnötig. Jetzt also so zu tun, als könnte der Staat seine Schulden nicht abzahlen, weil sonst die Bevölkerung pleite ist, ist eine unehrliche Argumentation.
Im Moment ist unser Staat ein Umverteilungssystem, bei dem der Staat immer mehr Kredite aufnimmt, um Sozialausgaben unter den Armen zu verteilen, die dann damit bei den Reichen einkaufen gehen und die Reichen reicher machen. Der Anteil, um den die Reichen reicher werden, kann man dann an den wachsenden Schulden des Staates messen. Das ist aber kein Zeichen für eine gesunde Wirtschaft, weil eben nur die Reichen reicher werden.
Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht, dass die Leute, die Änderung herbeiführen könnten und müssten, selber reich sind und nach der Änderung weniger reich wären, daher passiert das nicht. Wo bleibt eigentlich die Revolution?
Übrigens, der Vollständigkeit halber: Hier könnt ihr in den Bundeshaushalt gucken. Der größte Posten ist Sozialausgaben (wie ich im Tilo-Interview ja auch gesagt habe). Der zweite ist Verteidigung (absolut skandalös!), und der drittgrößte ist Bundesschuld.
Die Größenverhältnisse finde ich grotesk. In die Ausgaben für die Bundesschuld passen knapp zweimal unsere Schulen und Unis rein. Gleichzeitig erwarten wir von denen, dass sie uns aus der Klimakrise heraus-techen.
In die Ausgaben für Bundesschuld und Verteidigung passt Forschung und Bildung sogar viereinhalb mal rein.
Update: Oh und einen noch: Die MMT-Leute stellen das gerne so dar, dass der Staat Schulden aufnimmt, aber damit ja die Wirtschaft ankurbelt, und die Kohle dann mit Gewinn zurückkriegt. In der Planung und in Einzelfällen mag das auch in der Realität so laufen, aber das ist dann halt Zocken. Wir hatten in der Fnord-Show eine Folie, dass CDUler zwei Tage vor der Wirecard-Insolvenz noch Kohle nachschießen wollten. Das wäre so ein Zocken gewesen, oder nennen wir es vielleicht neutraler Investment. Klar kann das klappen. Aber so sicher wie die MMT-Leute es gerne hätten ist es nicht. Wenn wir wüssten, welche Investments ordentlich ROI abwerfen, und welche nicht, dann müssten wir gar keine Steuern erheben, sondern könnten einfach immer nur alles per Kredit machen, den wir dann immer zurückzahlen könnten. Das ist ein Phantasiegebilde von Theoretikern, die noch nie mit der Praxis kollidiert sind.
Update: Damit das hier nicht so negativ wird: Yes, Minister!
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die Schule Ländersache ist. Ich habe das also oben falsch dargestellt. Der Bundeshaushalt für Bildung ist für sowas wie die Max-Planck-Gesellschaft, wenn ich das richtig verstehe, nicht für Schulen.
Das alte Schlitzohr Tilo hat daraus jetzt einen Livestream gemacht (kriegt man dann mehr Anteile vom Youtube-Algorithmus?) :-)
Ich war wirklich schlimm durch und mein Nachschiebe-Vortrag war noch nicht gehalten, als wir das Interview aufnahmen, ich bitte also eventuell vorkommende Müdigkeits- und Verwirrungsanzeichen großzügig zu ignorieren. Auch stimmliche Abnutzungserscheinungen bitte ich zu entschuldigen, ich klinge da recht heiser finde ich.
Update: Ah, man muss da zwischen Live-Stream und "PREMIERE" unterscheiden, erklärt mir Tilo gerade. Das war eine Premiere, kein Live-Stream.
Update: Tilo sagt einem übrigens vorher nicht, welche Themen er ansprechen wird. Daher waren meine Angaben aus dem Gedächtnis und lagen schonmal daneben. Die Grippetoten pro Jahr sind zum Beispiel eher so 25.000 als die 100.000, die ich in Erinnerung hatte. Aber spielt ja eigentlich keine Rolle, ob das jetzt 25.000 oder 100.000 sind. Dass die Gesellschaft das einfach weggesteckt hat, bleibt bemerkenswert. Zum Vergleich: Verkehrstote pro Jahr sind so um die 2500, also ein Zehntel der Grippetoten.
Nur die SPD kann das Bürgergeld zerstören.
Wer sich immer wieder weigert, einen Job anzunehmen, soll künftig für eine gewisse Zeit kein Bürgergeld bekommen. Das sieht ein Gesetzentwurf von Arbeitsminister Heil vor. Nur Unterkunft und Heizung zahlt der Staat weiter.Ja gut, wer braucht schon Nahrung. Oder Strom oder Internet. Oder ÖPNV.
Wisst ihr noch, wie die uns letztes Jahr ins Gesicht gelogen haben, dass das Bürgergeld jetzt die Zwangsarbeits- und Sklaverei-Aspekte von Hartz IV beenden würde?
Nicht doch! Wenn ihr Zwangsarbeit wollt, wählt SPD! Wofür stand bei denen noch gleich das S im Namen? Oh ja richtig! Sklavenhalter-Partei Deutschlands!
ECC sind redundante Codes zur Fehlerkorrektur bei Bitfehlern. Die Linuxer glauben, dass dieser ominöse Mechanismus aus dem Exploit ein Interface zu direkten Schreiben in den Cache sei, und der Cache hat bei Apple ECC und daher muss man auch die ECC-Werte ausrechnen und schreiben.
Das klingt für mich plausibel. Sehr schön, wenn Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen und sich gegenseitig voranbringen. (Danke, Justin)
Update: Angekommen.
eine Anmerkung zum „Genörgel“ über das Deutschlandticket in der DB App. Ich habe mein Deutschlandticket über meinen regionalen Verkehrsbetrieb. Da deren App ganz großer Murks ist – dagegen ist selbst der neue DB Navigator ein leuchtendes Beispiel guter App-Programmierung – habe ich mich bei der Bestellung entschieden, das Ticket nicht in deren App zu nehmen.So habe ich einige Monate lang Papierschnipsel mit Barcodes bekommen, weil mein Verkehrsbetrieb erst die Infrastruktur aufbauen musste, um Chipkarten auszugeben. RFID ist für sie Neuland. Nun habe ich ganz frisch eine Chipkarte bekommen. Und was ist passiert? Die Karte ist unprogrammiert; es ist kein Deutschlandticket drauf! Getestet mit zwei Auslese-Apps, um einen Fehler beim Auslesen auszuschließen.
Mir graut es davor, dieses Problem mit dem Support des Verkehrsbetriebs auszudiskutieren. Wie gesagt: RFID ist Neuland dort. Solange werde ich wohl schwarzfahren müssen. Ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht sogar alle Nutzer der Chipkarte meines Verkehrsbetriebs betrifft, von denen die wenigsten ihre Karte per Auslese-App prüfen werden. Ich wünsche mir, ich hätte das Ticket wie Du und der Blogleser von der Deutschen Bahn bezogen. Dort sieht man – anders als bei einer Chipkarte – wenigstens auf einen Blick, ob das Ticket nun vorhanden ist oder nicht.
Ihr wisst schon! Die Meldung, die immer schlimmer wurde, je dreister die uns ins Gesicht zu lügen versuchten, dass es nicht ihre Schuld war.
Aber macht euch keine Sorgen. Sowas soll nie wieder vorkommen! Der "Download-Server", der da mit dem ausliefern von ein paar hundert statischen Dateien überfordert war, der wird durch ein neues System ersetzt.
Nein, wirklich. Im April war das Problem. Jetzt erzählen die uns was von neuem System.
Ja aber Fefe, ist denn das neue System schon fertig?
Nein, natürlich nicht!
Wird es denn nächstes Jahr fertig sein, zum Abitur 2024?
Nein, natürlich nicht! Sie versprechen jetzt, dass das 2025 fertig sein soll. Das heißt also, vor 2030 gibt es in NRW keine Abiturprüfungen mehr. Aus technischen Gründen. Softwareproblem. Kann man nichts machen.
Ich sage euch, wenn man Versager nicht immer direkt feuert, dann machen die noch mehr kaputt.
Gut, NRW hatte jetzt eh noch nie einen Ruf. Aber es ärgert mich sehr, dass es schon wieder meine Generation ist, die den nachfolgenden Generationen das Leben zerstört.
Die Site ist im Moment down.
Der Leser findet, dass das gute Nachrichten sind. Meine Beobachtung ist, dass ein Richtervorbehalt so gut wie gar keine Wirkung zeitigt. Da wird im Wesentlichen alles durchgewunken.
Gut, man kann sich jetzt natürlich überlegen, dass vielleicht die Polizei nur Anträge stellen wird, die auch durchkommen können. Vielleicht hilft das also ein bisschen gegen Willkür. Ist mir persönlich aber zu viel Konjunktiv an der Stelle.
Update: ORF-Link. (Danke, Felix)
Nach Darstellung des Verwaltungsgerichts soll Hönicke einem Journalisten im Mai 2023 anonym 20 Seiten interne E-Mails über Vorwürfe von Dienstmissbrauch und sexueller Belästigung in einem anderen Amt des Bezirks zugeschickt haben, die sich über ein Jahr zuvor ereignet haben sollen.Also ... ein Whistleblower.
„Die Briefmarke zum Versenden des anonymen Briefes wurde über eine E-Mail-Adresse bestellt, die den Namen des Antragstellers trägt und von ihm benutzt wird“, schreibt das Verwaltungsgericht.Hey, hatten wir da nicht neulich von der EU ein Schutzgesetz übergeholfen bekommen?
Verbot von ungerechtfertigten Benachteiligungen wie Kündigung, Abmahnung, Versagung einer Beförderung oder MobbingJa gut, äh, ist wohl noch nicht in Kraft dann.
Das Gesetz ist am 2. Juli 2023 in Kraft getreten.Wot? Öh, hat das Gericht das noch nicht mitgekriegt, dass es da jetzt ein Schutzgesetz für Whistleblower gibt? (Danke, Andreas)
Der Internet-Riese betreibe mit seinem App-Store ein illegales Monopol, so das Gericht. Das Urteil könnte branchenweite Folgen haben.Na das kann man aber laut sagen.
Selbst wenn sie das Verfahren verloren hätten, haben sie eigentlich eh schon gewonnen, denn was sie DA (auch im Parallelverfahren gegen Apple) für furchtbar peinliche Dokumente gefunden haben und veröffentlichen konnten, das hat echten Flurschaden angerichtet.
Kleine Auswahl: Spotify muss keine Play-Store-Tax zahlen, Apple behindert keine alternativen Zahlmöglichkeiten mehr, Netflix musste auch keine 30% Play-Store-Steuer zahlen. Google schmiert mit den Play-Store-Gebühren die Telcos, damit die nicht auf die Idee kommen, auf ihren Telefonen eigene App-Stores zu haben.
Ich würde Epic ja hier zum Helden der Arbeit ernennen, wenn das nicht auch eine so furchtbare Scheißfirma wäre. Das ist die Firma, deren Geschäftsmodell ist, Kiddies "free to play"-Spiele wie Fortnite zu "schenken", sie über Lootbox-Modelle süchtig zu machen und ihnen dann über In-Game-Mikrotransaktionen die Kohle der Eltern aus der Tasche zu ziehen.
Insofern muss man das glaube ich eher so sehen: Wenn DIE sich mit Google und Apple schlagen, kann es nur Gewinner geben.
Mit anderen Worten: Der Klimawandel wird kommen, aber er wird feministisch.
Wer kam denn auf DIE bescheuerte Idee, Deutschland für den Klimawandel verhandeln zu lassen?! Wir kriegen ja nicht mal VW überzeugt!
Drei Wochen nach dem Karlsruher Urteil ist weiter keine Lösung für den Haushalt 2024 in Sicht. SPD-Chef Klingbeil forderte die Ampel in den tagesthemen auf, "mit Hochdruck" an einer Lösung zu arbeiten. Heftige Kritik kam von der Union.Der arme Klingbeil. So hilflos! Wenn er doch nur jemanden mit Macht und Einfluss kennen würde, der da was machen könnte! Den Kanzler oder so! Oder vielleicht die Partei, die gerade den Kanzler stellt!1!!
Und die Union, die erst die Schuldenbremse ins Grundgesetz gehievt hat, dann rumgetrickst hat, bis sie nicht mehr an der Regierung war, dann gegen die Tricks geklagt hat, und jetzt die STIRN hat, Kritik zu äußern!
So langsam fange ich zu verstehen an, wieso die in der französischen Revolution erstmal die ganzen alten Garden geköpft haben, und wieso die Sowjetunion Gulags betrieben hat.
Wo bleibt eigentlich die Revolution? Und wo kommen diese ganzen Nulpen her, die sich und uns hier die ganze Zeit im Weg stehen? Wer wählt diese Leute?!
Aber 2023 war VIEL besser. Ich würde sogar rückblickend sagen, dass 2023 ein richtig gutes Jahr war! Schaut nur mal hier den Teil vor der Paywall an. Ich zitiere mal:
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat den Bund finanziell geschädigt, zu diesem Schluss kommt der Bundesrechnungshof. Die Forschungsorganisation habe mehr Geld als nötig bekommen – Mittel, die für andere Zwecke fehlten.No shit, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber wartet! Die Überschrift ist:
Fraunhofer-Gesellschaft soll Fördermittel an den Bund zurückzahlenHAHAHAHA WAT? Alter dann hole ich hier aber den Schampus raus, wenn der Staat anfängt, sich von Subventionsabgreifern die Kohle zurückzuholen, wenn sich die versprochene Forschung als heiße Luft herausstellt.
Bei Autos machen die Hersteller das über Mafiamethoden wie "man braucht extra Spezialwerkzeug, und das geben wir nur Vertragswerkstätten".
Das Phänomen gibt es auch bei Zügen, z.B. denen des größten polnischen Herstellers für Schienenfahrzeuge, Newag. Dort ist das aber manuelle Sabotage per Software-Hintertür, nicht Spezialwerkzeug. Haben jetzt ein paar polnische Hacker aufgedeckt, die den Scheiß reverse engineered haben.
So wurde der Service- und Wartungsvertrag für die Impuls-Triebzüge durch die Koleje Dolnośląskie (Niederschlesische Eisenbahnen, KD) neu ausgeschrieben. Hersteller Newag verlor dabei gegen den günstigeren Konkurrenten SPS, der die vorgeschriebenen Inspektionen nach 1.000.000 Kilometer Laufleistung vornimmt.Ach. Ach was. Schöne Züge haben Sie da! Wäre ja zu schade, wenn der Strom nicht mehr die Motoren erreichen würde!1!!Nach Inspektionen und Wartung standen SPS und KD jedoch plötzlich vor einem für die Unternehmen unlösbaren Problem: Der Strom erreichte die Elektromotoren nicht mehr und die Züge konnten nicht mehr fahren.
Ja aber Fefe, Sabotage ist ja eine harter Vorwurf. So klar wird das doch nicht sein in der Realität? Lest selbst:
"Wir fanden heraus, dass der PLC-Code tatsächlich eine Logik enthielt, die den Zug nach einem bestimmten Datum, oder wenn der Zug eine bestimmte Zeit lang nicht fuhr, mit falschen Fehlercodes blockieren würde. Eine Version des Controllers enthielt sogar GPS-Koordinaten, um das Verhalten auf Werkstätten Dritter einzugrenzen."Wenn euch da eine gutartige Erklärung für einfällt, bin ich ganz Ohr.
Weiter hieß es, dass das Verhalten durch eine Tastenkombination in der Kabinensteuerung schnell wieder deaktiviert habe werden können. [...] Als erste Medien darüber berichteten, dass die Drittwerkstätten die Züge wieder flott bekommen hätten, folgte ein Softwareupdate, bei der die Tastenkombination verschwand, so Bazański.Ja gut, jetzt kommt die Führungsetage dieses Herstellers aber mal komplett in den Knast, oder nicht? ODER NICHT?!
Abgesehen von Klagen der Eisenbahnunternehmen gegen den Hersteller haben die polnischen Behörden laut Aussage der Hacker bisher aber kein wirkliches Interesse daran, die Vorgang kartellrechtlich oder unter anderen Gesichtspunkten aufzuklären.Das gefährdet den Wirtschaftsstandort, wenn wir solche Ransomware-Gangs einknasten!1!!
Tja. stellt sich raus: Jemand sah das kommen und hat Leerverkäufe eingetütet, die von fallenden Kursen profitieren.
we document a significant spike in short selling in the principal Israeli-company ETF days before the October 7 Hamas attack. The short selling that day far exceeded the short selling that occurred during numerous other periods of crisis, including the recession following the financial crisis, the 2014 Israel-Gaza war, and the COVID-19 pandemic.
Ach. Ach was. War das vielleicht doch nicht so eine krasse Überraschung am Ende? (Danke, Martin)
Israeli officials obtained Hamas’s battle plan for the Oct. 7 terrorist attack more than a year before it happened, documents, emails and interviews show. But Israeli military and intelligence officials dismissed the plan as aspirational, considering it too difficult for Hamas to carry out.
Es gibt noch eine andere Erklärung.Wenn du politisch wirklich Kapital schlagen willst, dann muss der Angriff stattfinden und am besten ein paar Menschen umkommen. Ihr wisst schon, wie bei Pearl Harbor und der Lusitania.
Update: Den USA haben sie auch nichts gesagt von den Hamas-Plänen.
Die Lage war ja im Wesentlichen, dass Griechenland vor einem Schuldenberg stand, und keinen Haushalt machen konnten, weil sie keine weiteren Schulden aufnehmen konnten.
Der eine oder andere wird sich schon denken, was jetzt kommt :-)
Griechischer Ex-Minister hat Vorschläge, wie Deutschland mit dem Haushaltsloch umgehen könnte. Und zwar richtig tolle Vorschläge! Vorschläge, die den Älteren unter euch bekannt vorkommen könnten.
Der ehemalige griechische Energie- und Umweltminister Panagiotis Lafazanis rät Deutschland nun zu einem drastischen Schritt - dem Verkauf der eigenen Inseln(Kontext)
Aber wartet, das ist nicht alles. Er äußert auch Sorgen.
Laut Lafazanis drohe Deutschland gerade, Europa in eine „lang anhaltende Krise zu führen“.MWAHAHAHAHA
Das muss man ja echt anerkennen. Der hat jetzt 13 Jahre geduldig gewartet. Rache ist ein Gericht, das kalt genossen wird.
Er hat auch einen weiteren guten Vorschlag für uns. Falls unsere Regierung (absehbar) als zu inkompetent herausstellen wird, die Krise zu meistern.
„Sollten die Deutschen das nicht selbst in den Griff bekommen, dann müssen sie sich unter die Aufsicht der Troika begeben. Dann werden sie gezwungen“, so der ehemalige Minister.
Nachdem ein Amazon-Mitarbeiter im US-Bundesstaat Indiana bei der Ausführung seiner Arbeit tödlich verunglückt ist, verhängten die Sicherheitsbehörden eine Geldstrafe von 7.000 Dollar gegen den Versandriesen.Wait, what? Stellt sich raus: Das ist Ergebnis des Wettbewerbs auf Bundesland-Ebene.
Der Bundesstaat habe die laxesten Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmer in der gesamten USA und Bußgelder für schwerwiegende Verstöße auf 7.000 Dollar begrenzt, meldet die Washington Post (WP).Klar, da baust du dann deine Logistik hin. Wenn du schon Leute umbringst, dann natürlich lieber dort als anderswo!
Die Oberleitungen wurden zerrissen.Da seht ihr mal, wie effizient wir Deutschen arbeiten. Bei uns fällt Infrastruktur nicht nach Jahren der Vernachlässigung, der ausgefallenen Inspektionen und nach Pleite der beauftragten Baufirmen aus.
Nein.
Bei uns fällt frisch gebaute Infrastruktur schon aus, während die Erbauer noch daneben stehen und ein Bierchen zischen.
Na gut, ich habe satirisch überspitzt. Die Bauarbeiter waren nicht mehr vor Ort. Aber weit waren sie noch nicht gekommen.
Update: Ganz am Ende steht noch mal ein echtes Highlight:
Unser ausführendes Bauunternehmen ist wie kein zweites Unternehmen renommiert auf dem Gebiet der Schleuderbetonmasten«, sagte DFMG-Sprecher Benedikt Albers Golem.de auf Anfrage.
*kicher*
New hotness: Länder klauen sich gegenseitig Wasser durch Entnahme aus Wolken.
Es faucht und zischt. Dann bilden sich kleine Tropfen an dünnen Kunststofffäden. Sie kullern an dem Gewebe nach unten, verbinden sich mit anderen Tropfen und fallen schließlich in eine Regenrinne. Rund 37.000 Liter Wasser kommen so durchschnittlich in einer wolkenreichen Nacht zusammen. Etwa 90 davon gibt es im Jahr.Gut, das ist jetzt nicht so viel, wie man aus einem vorbeifließenden Fluss entnehmen könnte. Und letztlich ist es ja auch wurscht, ob die Wolken sich abregnen, in einem Fluss sammeln, und man entnimmt das Wasser dort, oder ob man die vorbeiziehenden Wolken melkt.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass das im Hinterland auffällt, wenn da weniger Regen ankommt.
Update: Leserbriefe hierzu sind sich einig, dass das kein Problem ist. Erstens ist die sogenannte Nebelkondensation schon seit Jahrzehnten anderswo im Einsatz, zweitens sei das vergleichbar mit "ein Stück Wald pflanzen", weil da ja auch vorbeiziehende Wolken dran kondensieren würden.
Außerdem sagt der Artikel, dass die Wolken sonst über der Sahara verdunstet wären, aber ich a) meinte ich ja nicht nur diese spezielle Instanz sondern eher so "was wenn das jetzt jeder macht" und b) ist die Sahara ja nicht total tot sondern da gibt es auch ein Ökosystem, das vermutlich von dem nachts kondensierenden Wasser abhängt.
Der hat 56% gekriegt, der andere Kandidat (der bisherige Wirtschaftsminister) liegt bei 44%.
Wie kann sowas kommen? Nun, ...
At present, annual inflation is running at 144% and more than four in 10 people are living in poverty, including 56% of children.
Vielleicht haben die einfach keinen Bock mehr auf die übliche Weltbank-Rhetorik und hohle Versprechen von Neocons, die dann Austerity predigen, wenn der Wähler nicht weiß, was er heute essen soll.Oder vielleicht wollten die einfach den Wirtschaftsminister feuern, der ihnen so viel Inflation beschert hat.
Update: Er will auch den Organhandel legalisieren.
Steuern seien Diebstahl. Wenn er zwischen dem Staat und der Mafia wählen müsse, er ziehe die Mafia vor.
Fuck, yeah!
SAP und Siemens (geht schon gut los, oder?) "bauen mit Factory-X einen Datenraum für die verarbeitende Industrie".
Und wisst ihr, was sie an der Stelle finden?
Dass sie dafür fette Subventionsmillionen kriegen sollten. Aber klar! Natürlich muss der Steuerzahler dafür aufkommen, was die Herrschaften die letzten Jahrzehnte systematisch verschlafen haben.
So bringen T-Systems und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ihre Datenräume Living Labs und Umati zusammen.Oh, aber natürlich hängt auch T-Systems an der Zitze des Staates! Was dachtet ihr denn?
Aber jetzt der Teil, der die stabile Sitzgelegenheit brauchte.
Unter dem Motto Digitale Transformation in der Zeitenwende. Nachhaltig. Resilient. Zukunftsorientiert findet am 20. und 21. November 2023 der 16. Digitalgipfel der Bundesregierung in Jena statt.BINGO!!!
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst sagte, Nachholbedarf gebe es "bei der Digitalisierung von Schulen oder der Verwaltung.Seid ihr auch so froh, dass wir die Bitkom haben? Sonst hätten wir möglicherweise gar nicht herausgefunden!
Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Notwendigkeit, die technologische und digitale Souveränität auszubauen, die Datenökonomie, insbesondere im Kontext Künstlicher Intelligenz, sicher und nutzstiftend zu gestalten und Digitalisierung mit Nachhaltigkeit zu verzahnen. Man wolle vertrauenswürdige KI made in Europe schaffen.When I think Nachhaltigkeit, I think "KI"!!1! Ansonsten hat mein Hirn schon bei Datenökonomie abgeschaltet. Solange der Habeck glaubt, die Industrie sollte mit unseren Daten handeln dürfen, ist er auf dem Holzweg. (Danke, Ulrich)
A Florida restaurant chain says boosting pay and offering better benefits helped it end its labor shortage
Ach. Ach was. Scheiße, Bernd, wieso sind wir da nicht selber drauf gekommen?Das hat bestimmt die CIA herausgefunden!
Klar, wenn unsere schleimigen Verlage damit durchkommen, macht Facebook das auch.
Da siehst du mal, wie schleimig und ekelig unsere Verlage vorgeprescht sind, dass sie Facebook in Sachen Ekeligkeit rechts überholt haben.
Computer. Schäden, die der Versicherte etwa durch unbeabsichtigt übertragene Computerviren verursacht, sollten zumindest bis zu einer Höhe von 50 000 Euro und weltweit versichert sein.Wait, what? Ist schonmal jemand in die Haftung gekommen, weil er einen Computervirus verbreitet hat?! Weiß das jemand?
Wäre mir nämlich neu, dass es so einen Fall gegeben hat.
RSA digital signatures can reveal a signer’s secret key if a computational or hardware fault occurs during signing with an unprotected implementation using the Chinese Remainder Theorem and a deterministic padding scheme like PKCS#1 v1.5.
Der Angriff ist mächtig genug, dass ein einziger beobachteter Fehler reicht.Dann fiel jemandem auf, dass es solche Fehler auch "natürlich" vorkommen, weil Hardware kaputt geht oder vielleicht ist es zu heiß an dem Tag oder irgendein Softwarebug triggert das. Tja und in diesem Paper haben sie mal passiv Verkehr mitgeschnitten und nach solchen Fehlern gesucht, und ... das hat geklappt.
Nun macht SSH aber nicht rohes RSA sondern hat einen Diffie-Hellman-Schritt darüber, und man nahm an, dass es deshalb gegen diesen Angriff immun ist. Ist es aber nicht, sagt dieses Paper jetzt.
In this paper, we show that passive RSA key recovery from a single PKCS#1 v1.5-padded faulty signature is possible in the SSH and IPsec protocols using a lattice attack described by Coron et al. [16 ]. In this context, a passive adversary can quietly monitor legitimate connections without risking detection until they observe a faulty signature that exposes the private key. The attacker can then actively and undetectably impersonate the compromised host to intercept sensitive data.
Das ist eines dieser Papers aus der Kategorie "vielleicht doch lieber Rosenzüchter werden?"Der Angriff betrifft SSH und IKE (Schlüsselaustausch für IPsec). Sie haben dann geguckt, was für Geräte betroffen waren, und das waren ein paar alte Cisco und Zyxel Appliances, und dann noch Geräte von Hillstone Networks und Mocana (beides nie gehört), die sie nicht kontaktieren konnten. Cisco und Zyxel meinten, das betrifft nur Versionen, die seit Jahren out of service sind. Immerhin.
Die Prävalenz dieser Fehlerart ist aber bestürzend groß finde ich:
Our combined dataset of around 5.2 billion SSH records contained more than 590,000 invalid RSA signatures. We used our lattice attack to find that more than 4,900 revealed the factorization of the corresponding RSA public key, giving us the private keys to 189 unique RSA public keys.
So ähnlich ist das auch bei Cloudflare. Da gehen die Leute eigentlich hin, damit Ausfälle gar nicht erst vorkommen, und wenn doch, dann sind sie schnell wieder behoben.
Wenn ich das selber baue, denken sich manche Firmen, dann sind die Dienste nicht so schnell wieder oben wie bei einem internationalen Cloudanbieter von Rang und Namen!
Stellt sich raus: Nope. Die pfuschen genau so wie alle anderen Pfuscher und wenn da was ausfällt, bleibt das gerne auch 24h kaputt. Oder mehr. Mal sehen.
Geht in die Cloud, haben sie gesagt! Wegen der Zuverlässigkeit, haben sie gesagt.
Das haben sie jetzt öffentlich angesagt:
Microsoft gibt an, pro Tag mehr als 65 Trillionen Signale von Geräten zu bekommen.Leider leider haben sie natürlich wie alle anderen Klappspaten keinerlei Hirnschmalz in die Auswertung investiert. Wie alle Management-Kokser haben sie gehört, dass Daten das neue Öl sind, also haben sie soviel wie möglich davon eingesammelt und gehortet.
Aber keine Sorge. Mit dem Angriff "KI" kommt das alles in Ordnung!1!!
Update: Das waren natürlich nicht wirklich Trillionen. Heise war nur zu inkompetent für die Übersetzung. "trillion" in US-Amerikanischen Quellen steht für Billionen. Ist natürlich immer noch grotesk viel.
Seit sich niemand mehr um Security kümmert, gibt es ständig Vorfälle?
Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen! Aber jetzt ist Schluss mit lustig!
Microsoft is now announcing a huge cybersecurity effort, dubbed the Secure Future Initiative (SFI).
Whoa! Nicht nur Future! Auch noch Secure! Und eine Initiative gleich!!1!Scheiße, Bernd, wieso sind wir da vorher nicht drauf gekommen, dass man vielleicht auch mal was für eine bessere Zukunft tun muss?!
This new approach is designed to change the way Microsoft designs, builds, tests, and operates its software and services. It’s the biggest change to security efforts inside Microsoft since the company announced its Security Development Lifecycle (SDL)
Wir sind gerettet!!1!Microsoft now plans to use automation and AI during software development to improve the security of its cloud services, cut the time it takes to fix cloud vulnerabilities
Oh. Never mind. Fehlalarm. Ist immer noch alles voll für den Arsch. Nur dass es bisher Menschen gab, die den Code kannten. In Zukunft gibt es nur noch "KI". Keiner ist Schuld. Niemand kann sagen, was das Problem ist.Das ist doch mal eine Future Initiative nach meinem Geschmack! Shadowrun für alle!!
Der kam heute an. Gültig war er bis gestern.
Da prallen "Security" und "Service" aufeinander. Deutschland im Jahre 2023, meine Damen und Herren!
Das Scheunentor dahinten, brauchen Sie das noch? Oder können wir das mal gaaaanz weit aufmachen?
Das ist ein gruseliger Dammbruch, denn die Daten kommen aus offensichtlich illegaler Quelle. Geheimdienst und Polizei haben zusammen Server von anderen Leuten gehackt und übernommen. Ja, das waren in diesem Fall ziemlich klar Kriminelle, aber wer sagt denn, dass das in Zukunft auch so sein wird?
Wenn der EuGH sich der Position dieser Gutachterin anschließt, dann kann in Zukunft jeder für alles eingelocht werden, weil sich sicher irgendein "befreundeter" Geheimdienst finden wird, der "Beweise" vorzeigen kann.
Na gut. Zwei. Die erste: Die "Sicherheitsforscher" binden lauter externe Ressourcen ein, und das auch noch ohne Content Security Policy zum Festnageln mit Hashes. "IT-Security-Experte" ist inzwischen praktisch auf dem Niveau von "Heilpraktiker" angekommen in Sachen Unseriosität.
So und jetzt das Kronjuwel. Klickt mal unten auf "When did you notify Apple?". Ich zitiere:
We disclosed our results to Apple on September 12, 2022 (408 days before public release).
Apple kriegt die Krone für Unseriosität. Derartig epochales Versagen in Sachen "Rapid Response" kennt man sonst nur von Microsoft. (Danke, Fabio)
Es ging um einen Anschlag in Hanau, bei dem Leute nicht aus dem Gebäude kamen, weil die Polizei das Verschließen des Notausgangs angeordnet haben soll. Da würde man denken, dass die Staatsanwaltschaft mal ein bisschen gegen die Polizei ermittelt. Es gibt sogar einen Untersuchungsausschuss im Landtag dazu. Und dort ist die Mehrheit der Meinung, dass der Notausgang verschlossen war.
Tatsächlich passiert das Gegenteil:
Die Staatsanwaltschaft Hanau sieht keinen Anfangsverdacht gegen den Barbetreiber oder gegen Hanauer Polizisten wegen fahrlässiger Tötung oder anderer Taten.Das ist heftig. Aber warte, wieso würde die Polizei überhaupt anordnen, dass der Notausgang gesperrt ist? Nun, ...
Der Zeuge bestätigt, dass er persönlich mitbekommen habe, wie ein Polizist den Barbetreiber angewiesen habe, die Notausgangstür verschlossen zu halten. Bei Razzien könnten sonst Barbesucher durch den Notausgang entkommen.Ja, äh, dann stellst du da bei einer Razzia halt ein paar Polizisten außen hinter den Notausgang! Aber nein, die Polizei Hanau nimmt lieber billigend in Kauf, dass Menschen bei einem Anschlag oder Brand nicht fliehen können und ums Leben kommen.
So und jetzt der Hammer, die Begründung der Staatsanwaltschaft:
Es komme strafrechtlich nicht darauf an, ob ein Polizist eventuell rechtswidrig angeordnet habe, den Notausgang zu verschließen. Denn: Es könne nicht hinreichend sicher geklärt werden, ob die Barbesucher tatsächlich zum Notausgang gelaufen wären - wenn der Notausgang in der Tatnacht offen gewesen wäre.Geil. Wir können alles bis auf Rechtsstaat.
Oh, übrigens. Der Anschlag? Das war ein Rechtsradikaler, der da "Kanacken" abgeschlachtet hat. Das erklärt vielleicht, wieso Polizei und Staatsanwaltschaft Hanau so wenig Aufklärungsdrang verspüren. Ich fühle mich an die NSU-Morde erinnert. (Danke, Frank)
Die Landesregierung will mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz beim Ausbau der Windenergie schneller werden. Behörden sollen entlastet und Verfahren beschleunigt werden.Mit dem Angriff "KI" wird das alles in Ordnung kommen. (Danke, Achim)
Amazon ließ ihre Fahrer keine Pinkelpausen machen. Also haben die halt in Flaschen gepinkelt.
Darüber haben Reporter berichtet, also hat Amazon bei reinkommenden Lieferfahrzeugen nach Urinflaschen gesucht und die Leute dann abgestraft.
Also haben die Fahrer die Urin-Flaschen halt vor dem Gelände aus dem Fenster geworfen.
Die hat dann ein britischer Performancekünstler eingesammelt und auf Amazon als "bitter lemon drink" verkauft. Er hat ein paar Kumpels beauftragt, das zu bestellen, woraufhin das in den Rankings hochging, und Amazons Empfehlungsalgorithmus das irgendwelchen Passanten empfohlen hat.
Als dann jemand von Amazon anrief, um ihm Fulfilment by Amazon anzubieten (Ware liegt bei Amazon im Lagerhaus, Verpackung und Shipping macht Amazon), und wildfremde Leute das zu bestellen anfingen, hat er die Aktion abgeblasen.
The contrast between Amazon's ability to detect an undercover reporter and its inability to spot bottles of piss being marketed as bitter lemon energy drink says it all, really. Corporations like Amazon hire vast armies of "threat intelligence" creeps who LARP at being CIA superspies, subjecting employees and activists to intense and often illegal surveillance.
Geschichten, die das Leben schrieb!
Money Quote:
Sie fühlen sich unter »Generalverdacht« gestelltDa kann ich nur sagen: Willkommen im Klub! So geht es allen von der Vorratsdatenspeicherung oder der Chatkontrolle Betroffenen im Lande, ihr elenden Klappspaten! (Danke, Yannik)
Trotzdem haben einmal alle üblichen Verdächtigen, deren Geschäftsmodell auf Kompetenzsimulation basiert, HTTP/2 ausgerollt, weil, äh, wir sind ja hier Technologieführer!1!!
Jetzt gibt es mal wieder einen HTTP/2-Angriff. Der betrifft niemanden von euch. Der betrifft die oben erwähnten Deppen üblichen Verdächtigen. Ich kann ruhig schlafen. Ihr wahrscheinlich auch. Betroffen sind Google, Cloudflare und Amazon. Sonst niemand. Ihr könnt alle beruhigt eure Vorurteile bestätigt sehen und weiter schlafen.
Ich radikalisiere mich ja langsam zum Fernseher. Ich warne vor etwas, keiner hört auf mich, und dann sehe ich mir aus der Ferne an, wie die Welt niederbrennt. Zum Wohl!
Update: Außerdem ist HTTP/2 eine Google-Erfindung. Google versucht hier also einen Heldenmythos zu etablieren, in dem sie uns vor dem Monster retten, das sie selbst geschaffen haben. Ohne den Teil zu erwähnen, dass sie das Monster geschaffen haben. Zum Kotzen, diese Tech Bros immer.
Microsoft pullt diese Nummer seit Jahrzehnten. Und kommen bis heute damit durch. Hier, kauf doch Defender oben drauf! Und zahl Extra für Cloud-Logs. Und kauf noch unser SIEM. Alles, damit du dich vor den Sicherheitslücken in unserer Software "schützen" kannst.
Es fing mit Snowden an. Der hat die US-Seite eines Deals mit den Dänen geleakt, der der NSA ermöglichte, Glasfaserkabel in Dänemark komplett abzuhören. Nicht "nur" Transit, auch Kommunikation von Dänen haben sie abgehört.
Auf dänischer Seite war das der Auslandsgeheimdienst. Der hätte das natürlich nicht machen dürfen, weil Dänen betroffen waren, aber das ist nicht der Skandal gerade.
Es gab einen jungen Geheimdienstler, der intern Protest einlegte gegen das Programm. Natürlich wurde das auf dem bürokratischen Weg nicht verfolgt und schnell eingestampft, aber der Typ fing dann an, verdeckte Audiomitschnitte von Meetings mit seinen Kollegen anzufertigen, wie sie über das Programm sprachen. Über 100 Stunden Audio. Diese Mitschnitte gelangten dann irgendwie in die Hände des dänischen Geheimdienst-Kontrollgremiums.
Die haben eine unabhängige Untersuchung angestoßen, die zum Ergebnis kam, dass das alles natürlich illegal und hoch verwerflich war, was der Geheimdienst da gemacht hat. Also hat die Regierung ein Gegen-Gremium einberufen, mit von der Regierung ernannten (also nicht unabhängigen) Mitgliedern, die die unabhängige Untersuchung überstimmten und in der Rundablage abhefteten.
Soweit die Vorgeschichte. Dann haben sie am Flughafen den suspendierten Geheimdienstchef verhaftet und eingelocht. Gegen ihn und seinen damaligen Minister-Chef haben sie Anklage erhoben, wegen Geheimdienstverrats.
Welches Geheimnis sollen sie denn verraten haben? Na die Existenz des Programms! Der suspendierte Geheimdienstchef hat darüber mit seiner 84-jährigen Mutter geredet, und seiner Partnerin, und einem alten Freund. Und ein paar Journalisten, die ihm helfen sollten, negative Berichterstattung anderer Journalisten über seinen Geheimdienst zu kontern.
Woher wissen die das? Nun, jetzt kommen wir zum Herz des Skandals. Sein Geheimdienst hat seine Wohnung und sein Auto komplett verwanzt, und sein Feriendomizil. Die Bänder davon sind jetzt die Beweise der Anklage gegen ihn.
Und was ist mit dem Minister? Noch besser! Der hat im Fernsehen das Programm erwähnt. 2021. Das seit 2014 öffentlich bekannt war, dank Snowden.
In December 2021, a week after the Frederiksen, the former minister, mentioned the NSA cable-tapping deal on television, police officers turned up at his home. Standing outside the thatched fisherman’s cottage, the officers informed the 76-year-old he’d been charged with treason.
Ja, äh, aber das ist doch dann kein Geheimnis mehr, wenn es bereits öffentlich diskutiert wurde? Nun, doch, findet die aktuelle Regierung.“The present government is of the opinion that a secret is a secret,” Frederiksen says. “It might have been described in the newspapers, but they still say it’s a secret.” In court, the trial is expected to turn on whether an open secret can still be a state secret.
Was für Sprallos. Keiner von denen denkt an irgendeiner Stelle darüber nach, wie das wohl wäre, wenn ihre Nachfolger ihre Präzedenzfälle und ihren Überwachungsapparat mal gegen sie einsetzen würden.Es hätte niemanden verdienteren treffen können, wenn ihr mich fragt.
Warum geht das so schnell?Mach ich doch gerne
Und warum musste er sicherheitshalber die Arme heben, um anzuzeigen, wann die bewusstlosigkeit erreicht ist?Bei dem Video sieht man gut, wie der Kopf immer dunkler wird.
Das zugrundeliegende Problem ist, dass schon relativ geringer Druck auf den Hals reicht, um den venösen Rückfluss aus dem Kopf = Gehirn zu stören.
Das sauerstoffarme Blut staut sich also im Kopf und verhindert den Zufluss von frischem sauerstoffreichem Blut.
Darum geht dem Gehirn innerhalb von einigen Sekunden der Strom aus.Wenn man dann schnell wieder aufmacht (oder sich z.B. hinlegt, falls ein Blutdruckabfall die Ursache war...) dann kommt die Hirnfunktion auch wieder zurück. Tut man das nicht schnell genug, gibt's schnell sehr schwere Hirnschäden oder den Tod.
Das ist völlig unabhängig vom Luftvorrat in den Lungen, der viel länger reichen würde.
Und das übersehen manchmal die Leute, die "nur ein bisschen" Erhängen oder Erwürgen "spielen" wollen :-(
Darum schreib ich Dir das, damit Du es vielleicht auch ein bisschen weitersagst.
In this case-control study, boys who had been diagnosed with autism were more than three times as likely as neurotypically developing boys to have been born to mothers who reported consuming one or more servings per day of diet soda, or comparable amounts of the leading artificial sweetener aspartame, during pregnancy or breastfeeding. No statistically significant association was found in female offspring.
Aber wie so häufig: Korrelation != Kausalität.“These associations do not prove causality, but taken in concert with reports from earlier studies of increased prematurity and cardiometabolic health impacts among infants and children exposed daily to diet beverages and/or aspartame during pregnancy, our findings raise new questions about potential neurological impacts that need to be addressed,” said Raymond F. Palmer, PhD, senior author of the paper, and professor in the Department of Family and Community Medicine at UT Health San Antonio.
Der von dir verlinkte Artikel ist wirklich Müll. Am “besten" finde ich den letzten Satz "Die Technik könne etwa die Übertragung von großen Datenmengen in Echtzeit für das autonome Fahren oder das Klimamonitoring und Wettervorhersagen unterstützen.”, wo man wirklich mal nachfragen müsste wie sie darauf kommen. Literally nichts davon ist ein Anwendungsfall von QC, ich glaube als Doktorand in dem Feld bin ich qualifiziert genug das festzustellen.Hahaha, der Leser hat völlig Recht! Soweit bin ich in dem Artikel gar nicht gekommen. Schon Überschrift und Anreißer ließen meine Bullshit-Sicherung rausfliegen :-)
Quantencomputer sind nicht einfach schnellere Computer sondern sie sind Spezialgeräte, die einige besonderen Probleme viel schneller lösen können als normale Computer. Für alle anderen Aufgaben braucht man immer noch die normalen Computer, wie bisher.
Also nicht den Wahlrat selbst, sondern deren Software. Klar. Der Hacker stocherte in einer Software namens OSV2020 herum, in Java geschrieben.
Er guckt sich alse in Ruhe den Installer an, findet darin Metadaten … mit Login-Credentials.
Stellt sich raus: funktionierende Login-Credentials. Für das Development-System des Herstellers. Hmm. "JedesJahrWieder" klingt nicht sehr niederländisch. Eher Deutsch. Was geht denn da vor? Dafür muss man das Statement des Wahlrats lesen. Dort steht:
Voor vragen over het programma heeft de leverancier van de software, Elect iT, een helpdesk beschikbaar. De helpdesk is bereikbaar op werkdagen van 09.00 tot 17.00.
Hmm. "Elect iT", ja? Oh gucke mal, das ist ja eine deutsche Firma! Hups!Die aktuelle Generation von elect bildet alle Aspekte einer Wahl auf Ebene des Bundes, der Länder, der Kreise, kreisfreier Städte, Ämter und Kommunen ab.Uiuiuiui. Vielleicht sollte mal jemand gucken, an welchen Stellen deren Software in Deutschland im Einsatz ist.
Update: Der Vollständigkeit halber: "JedesJahrWieder" ist kein gutes Passwort. Das Confluence-Passwort sieht da schon viel besser aus. Aber hilft natürlich nicht, wenn man das dann im Installer ausliefert.
Update: Einem Leser fällt auf, dass elect iT und vote iT praktisch identisch aussehende Homepages haben. Und sie sitzen auch an derselben Adresse in der Ringbahnstraße in Berlin. vote-it könnte euch bekannt vorkommen von dem CCC-Hack von PC-Wahl von vor ein paar Jahren.
Was war passiert? Der Mann hat seinen 50. Geburtstag mit einer größeren Party gefeiert. Weil der Typ Minister und seine Gäste wichtig sind, stand da ein Polizeiwagen vor der Tür. Personenschutz.
Während der Party sind mehrfach Gäste rausgekommen und haben gegen das Polizeiauto gepinkelt.
Ja. Das ist der Skandal. Naja, fast. Denn natürlich hat der Justizminister erklärt, er wisse von nichts. Bis er zu seiner Entlastung Videos der Überwachungskameras zeigen musste, und da sah man ihn bei einer ziemlich eindeutigen Geste, die auch nach Urinieren aussah.
Ein Kumpel aus Belgien hat mir zuerst von der Nummer erzählt. Der meinte, dass es ursprünglich mit einem Pinkel-Vorfall anfing, und dann nach Nachforschungen waren es plötzlich mindestens vier. Teilweise haben sich die Gäste in das Polizeiauto gesetzt und sich auch noch selber dabei gefilmt mit ihrem Smartphones. Jeweils mehrere Personen pro Vorfall. Insgesamt sowas wie 10 Personen.
Tja. Jedenfalls sieht das schon sehr deutlich so aus, als habe sich der Minister in Falschbehauptungen verstrickt, und mein belgischer Freund meint, es könnte sein, dass der Minister über das Pinkelgate stürzt.
Zusammenfassung: Komplettes Versagen auf allen Ebenen. Eine atemberaubend lange Kette an Versagen führte dazu, dass ihre Policy nicht sauber umgesetzt wurde, das Produktionsnetz vom normalen Corpnet zu trennen. Darüber konnte über einen Crashdump (glauben sie!) ein Production Key ins Corpnet kommen.
Ja äh Sekunde, warte mal, sollte das Corpnet nicht auch komplett sicher sein? Ich meine, dort wird der Code geschrieben, der am Ende bei euch Endkunden läuft?
Nein. Das Corpnet ist offensichtlich komplett durchseucht. Ein einziger Key-Leak aus dem Produktionsnetz ins Corpnet hat gereicht für eine Total-Kompromittierung. Microsoft spricht hier von "Assume Breach" wie in der Policy, aber es ist nicht nur eine Policy. Deren Corpnet ist offensichtlich tatsächlich komplett durchseucht und in den Händen irgendwelcher "Threat Actors".
Warum? Lasst mich das kurz aufklären: Weil sie das tödliche Trio einsetzen. Windows, Active Directory und Office. Man nimmt ja immer gerne an, dass die ganzen Microsoft-Kunden einfach alle zu blöde waren, das ordentlich einzusetzen. Nein. So ist das nicht. Microsoft setzt das intern auch ein und hat genau dieselben Probleme wie alle anderen. Wir hören nur selten davon.
Am Ende haben sie nicht etwa ihr Corpnet zugenagelt als Reaktion auf dieses Problem. Nein. Sie haben die lange Liste der Bugs auf dem Weg dieses Exploits gefixt. "Best Practices" heutzutage. Man baut erst einen kaputten Müllhaufen, dann macht man einen Pentest und fixt alle gefundenen Issues. Dann wird man von den Chinesen gehackt und fixt wieder alle gefundenen Issues. Eine Woche später wird man von den Russen gehackt und fixt wieder alle gefundenen Issues. An keiner Stelle versucht man auch nur, eine tatsächlich sichere Software zu schreiben.
Eine Sache noch. Der Key leakte über den Crashdump-Mechanismus aus ihrem Produktionsnetz in ihr Corpnet. Das heißt: Die Dienste in Produktion crashen. Und zwar nicht ab und zu, nein, ständig. Deshalb haben sie überhaupt einen Mechanismus bauen müssen, um Crashdumps aus der Cloud ins Corpnet zu ziehen.
Letzter Punkt: Normalerweise ist beim Übergang Produktion - Corpnet das Corpnet der Teil mit den höheren Privilegien. Hier ist das offenbar anders herum. Da hat das Cloud-Team wohl ein-zwei Mitarbeiter gehabt, die die desolate Lage korrekt eingeschätzt haben, was man hier vor wem schützen muss.
Wenn eure Firma also in die Cloud gezogen ist, weil ihr dachtet, unsere Haus-Installation crasht ständig, und dort ist das in guten Händen und es läuft zuverlässig durch, dann solltet ihr das nochmal neu bewerten jetzt.
Update: Achtet auch mal darauf, wie sie begründen, wieso sie im Prod-Netz dem Corpnet nicht trauen!
Our corporate environment, which also requires secure authentication and secure devices, allows for email, conferencing, web research and other collaboration tools. While these tools are important, they also make users vulnerable to spear phishing, token stealing malware, and other account compromise vectors.
Genau das, worüber auch ihre Kunden sich Ransomware einfangen. Das betrachten sie selber als so ein hohes Risiko, dass sie das Prod-Netz lieber davon trennen.
Wenn wir doch nur eine Firma kennen würden, die diese Software sicher machen könnte!1!!
Mich freut ja besonders, dass hier Teams als Risiko geführt wird ("Conferencing"). Alle Teile dieser Risikobetrachtung sind Microsoft-Software. Microsoft bewertet ihre eigenen Produkte als zu riskant, um sie in die Nähe ihrer Produktionsumgebung zu lassen.
Die "Kieler Nachrichten" berichten, dass eine örtliche Baufirma alle Türen aus dem Inneren des DB-Reisezentrums in Kiel wieder ausgebaut hat – weil die Bahn die Rechnungen dafür nicht bezahlt hatte.Ach. Ach was.
Der Bauunternehmer findet klare Worte:
"Es ist eine Unverschämtheit, dass die Deutsche Bahn gegen Schwarzfahrer manchmal so vorgeht, dass alle Fahrgäste dadurch verspätet am Ziel ankommen – die Bahn selbst aber nicht dafür sorgt, dass ihre Rechnungen beglichen werden."Was sagt denn die Bahn dazu?
Den "Kieler Nachrichten" sagte der Bahnkonzern nun, dass für die Abwicklung der Zahlung ein von der Bahn engagiertes Gebäudemanagement-Unternehmen zuständig sei – welches wiederum angab, dass man den Fall rechtlich derzeit noch prüfe und sich daher nicht äußern wolle.Ach nee. Und wenn ihr Outsourcing macht, dann haltet ihr euch für nicht zuständig oder wie?
Das ist ja wie bei den ganzen Spezialexperten, die ihre Software in die Cloud schieben! (Danke, Johannes)
New hotness: Max Schrems macht die NSA kaputt. Ja, die NSA. Die aus den USA. Die Spionagebehörde.
Wartet, bleibt kurz dran. Ich zitiere mal direkt ein paar Money Quotes:
Bei der bislang besonders eingreifenden Fernmeldeaufklärung ("Sigint") müsse berücksichtigt werden, "dass alle Personen mit Würde und Respekt behandelt werden sollten", ordnet NSA-Präsident Paul Nakasone in einer jetzt bekannt gewordenen Richtlinie zur Datensammlung vom 29. Juni an. Dies habe "unabhängig von ihrer Nationalität oder ihrem Wohnort" zu gelten – also auch beim Ausspionieren von Gegnern wie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Alle Menschen weltweit hätten "berechtigte Datenschutzinteressen", die zu wahren seien.Das ist ja schonmal ein echter Lacher. Berechtigte Datenschutzinteressen? Bei NSA-Opfern? Außerhalb der USA? Nicht US-Bürger?! Das sind ja ganz neue Töne!
Generell dürfen erhobene Daten über Ausländer nur noch gespeichert werden, wenn eine solche Befugnis auch bei US-Bürgern besteht, geht aus der Vorschrift hervor. Dafür ist etwa ein Terrorismusbezug erforderlich.Ja gut, einen Terrorismusbezug wird man sich schon in allen Einzelfällen irgendwie aus dem Arsch ziehen können. Insofern: Business as usual, vermute ich mal.
Aber so rein PR-technisch ist das ja schon bemerkenswert, was hier vorgeht. Was tut denn der Nakasone da? Hat dem jemand LSD ins Trinkwasser getan? Nein!
Nakasone will mit den Verfahrensregeln Bidens Durchführungsverordnung 14086 vom Oktober 2022 umsetzen.Ach. Ach was. Bidens Executive Order 14086, ja? Nun, was sehen meine entzündeten Augen dort?
The Department of Justice welcomes the European Commission’s adoption on July 10, 2023 of an adequacy decision for the United States as part of the EU-U.S. Data Privacy Framework, to which President Biden and European Commission President von der Leyen agreed in March of 2022.Und da schließt sich der Kreis zu Max Schrems. Schrems hat ja der EU der Reihe nach ein "Datenschutzabkommen" nach dem anderen mit den USA weggeschossen, und zwar nicht zuletzt weil wir seit Snowden wissen, dass die Amis da hemmungslos in den Datentopf greifen, wenn sie können.
Das hat die Amis jetzt so sehr gezeckt, dass sie dem NSA-Direktor gesagt haben, er soll mal öffentlich so tun, als würden jetzt andere Saiten aufgezogen.
Ich lach mich kaputt, ey! Das ist ja mal ein Schenkelklopfer vor dem Herrn! HARR HARR HARR
Danke, Max Schrems!
In der Zwischenzeit hatten wir die Aufklärung und außerdem ist jemandem aufgefallen, dass ein Häftling kein Einkommen hat und die Schulden perspektivisch erst recht nicht zurückzahlen können wird.
Dennoch sitzen heute immer noch Schuldner im Knast, aber halt nicht mehr für Schulden bei anderen Leuten sondern für Schulden dem Staat gegenüber. Wenn du z.B. 30 Tagessätzen verurteilt wirst und nicht zahlen kannst, dann kommst du für 30 Tage in den Schuldturm.
Das ist natürlich immer noch Barbarei und erhöht die Bonität der Schuldner eher nicht. Außerdem kostet es den Steuerzahler sinnlos Ressourcen. Mehr Ressourcen als das Erlassen der Schuld gekostet hätte.
Es gab also einen Vorstoß, wenigstens die Umrechnungstabelle zu ändern, wie lange man pro nicht bezahltem Tagessatz einsitzen muss. Das sollte halbiert werden. Das Gesetz trat Anfang August in Kraft.
Das wurde jetzt zurückgezogen und tritt erst 2024 in Kraft. Begründung (ich wünschte ich scherzte!):
Die Bundesländer hatten eingewandt, dass die notwendigen Anpassungen bei der IT nicht so schnell umsetzbar seien.Softwareproblem. Kann man nichts machen.
Unter uns: Selbstverständlich ist das von heute auf morgen umsetzbar. Das ist ein Einzeiler, diese Änderung. Womöglich nicht mal in der Software sondern in einer Konfig-Datei. Wenn irgendeinem der Zuständigen Beugehaft drohen würde für jeden Tag Verzug im Umstellen der Software, dann ginge das aber ratzfatz und wäre gestern fertig gewesen.
Grüne, Verbände und viele in der SPD wollen für bestimmte Unternehmen den Strompreis deckelnMit anderen Worten: Der Steuerzahler soll dann den Unternehmen ihren billigen Strom bezahlen.
Der geschäftsführende Fraktionsvorstand will heute ein Positionspapier beschließen, nach dem für ausgewählte Branchen der Strompreis vor Steuern und Umlagen für mindestens fünf Jahre auf fünf Cent pro Kilowattstunde begrenzt werden soll. Die Differenz zum durchschnittlichen Börsenstrompreis, der derzeit bei etwa 8,95 Cent liegt, soll der Staat übernehmen.Vielleicht sollte man an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir uns im Hochsommer befinden und der Strompreis von Angebot und Nachfrage abhängt und wir gerade viel Solarstromangebot haben. Im Winter ist das dann weg.
Wenn ihr in eurem Haushalt übrigens die Stromrechnung zahlt, dann werdet ihr wissen, dass der Konsumentenstrompreis eher so bei 30ct aufwärts liegt. Je nach Kriminalitätsgrad eurer Stromversorger auch gerne über 40ct pro kWh.
Das hätte ich dann gerne an der Stelle mal von jemandem in der Politik erklärt bekommen, wieso ein Faktor dieser Größenordnung in den Strompreisen akzeptabel sein soll.
Die USA schlagen Alarm: China und Russland seien fähig, Satelliten zu hacken und zu kapern. Es gebe keine unkritische Infrastruktur im All, mahnen Experten.Ach. Ach was. Das ist ja unglaublich, Bob! Da rufe ich doch sofort die Nummer neben meiner Landesflagge an!
"Jeder ist auf den Weltraum angewiesen", weiß Steve Colenzo vom Air Force Research Laboratory im US-Bundesstaat New York.Das hat bestimmt die CIA herausgefunden. Die finden ja alles raus. Alles finden die raus!
Ja aber was machen wir denn jetzt? Jetzt wo sich völlig überraschend herausstellt, dass alle Akteure wohlwollend interpretiert gepennt haben und weniger wohlwollen interpretiert absichtlich Security ausgeblendet haben?
Die Autoren schlagen eine "Open-Source-Cybersicherheitsanalyseplattform im Zusammenhang mit Kleinsatelliten" vor.Scheiße, Bernd! Da hätten wir auch selber drauf kommen können! JETZT ruf ich aber schnell die Nummer neben der Landesflagge an!!1!
Ich wundere mich ja, dass noch keiner Antiviren vorgeschlagen hat.
Es geht um einen Hacker, der zu der Zeit im Gefängnis saß. Bolsonaro ist auf ihn zugekommen, sagt er, mit einem abgehörten Telefonat vom vorsitzenden Richter des brasilianischen höchsten Gerichts für Wahlrecht (der Mann ist außerdem Richter am Supreme Court). Wikipedia über den:
De Moraes's presidency of Brazil's Superior Electoral Court and certain actions he took during the 2022 Brazilian general election has made him the target of allegations and criticisms by former President Jair Bolsonaro and his supporters.[4] After the 2023 Brazilian Congress attack, de Moraes ordered several judicial actions to maintain Brazil's democratic rule.[5]
Bolsonaro wollte den also weghaben und hat daher sein Telefon abgehört, oder jedenfalls einen Mitschnitt eines Telefonats "besorgt". Von dem Hacker wollte er jetzt, dass er öffentlich die Verantwortung übernimmt, damit Bolsonaro das gegen den Richter verwenden kann, ohne dass das so schmierig aussieht wie es jetzt aussieht.Als Gegenleistung hat Bolsonaro dem eine Begnadigung versprochen. Der Hacker rannte damit aber erstmal zur Presse :-)
Bolsonaro hat ja, wie Trump, auch seine verlorene Wiederwahl als Wahlbetrug darzustellen versucht, und dann die öffentliche Wahrnehmung der Integrität der Wahlen zu beschädigen versucht.
in einer Monitor Reportage sah ich letztens, dass die Anzahl der Förderschüler seit dieser Inklusionswelle geradezu sprunghaft angestiegen sind. Hintergrund ist wohl, dass die normalen Schulen für diese Schüler deutlich mehr Geld bekommen (auch wenn es nicht mehr Lehrer oder Förderkräfte gibt) und daher angefangen haben, schlechte oder schwierige Schüler als solche mit speziellem Förderungsbedarf einzustufen, um an diese Extrakohle zu kommen und ihre Inklusionsziele zu erfüllen, ohne wirklich Schüler mit entsprechendem Förderbedarf annehmen zu müssen. Eltern wehren sich da auch teilweise hart dagegen, dass ihr Kind derart eingestuft wird, weil das die Zukunftschancen der Kinder massiv beeinträchtigt.Hier der Mediathek-Link: Monitor: Inklusion an Schulen.
Wirklich alle Einsender zu den Förderschulen sind sich einig, dass die Abschaffung der Förderschulen Scheiße ist. Dass es klar ganz super wäre, wenn man die Kinder einfach auf normale Schulen verteilen könnte, aber soviel Lehrer gibt es halt nicht. Ein paar haben von so Projekten erzählt, die auch durchaus gut liefen, aber das kann man nicht verallgemeinern, weil ein schwerhöriges Kind halt eine andere Art Hilfe braucht als sagen wir mal ein Querschnittsgelähmter.
Was ich gehört hatte, dass Eltern von behinderten Kindern dagegen kämpfen, dass die Förderschulen weg sollen, das zieht sich auch durch die Mails, die ich jetzt kriege.
Ein paar Dinge hatte ich aber noch nicht so auf dem Radar, die will ich hier kurz ansprechen. Erstens mal gibt es heute viel mehr Förderdiagnosen. Nicht weil wir mehr behinderten Nachwuchs haben, sondern weil heute einfach Fälle eine Förderdiagnose kriegen, die früher halt als Analphabeten Saisonarbeiter auf Baustellen oder in der Landwirtschaft geworden wären, oder halt als Schulabbrecher in den Statistiken aufgetaucht wären.
Zweitens müssen im Moment die Förderschul-Lehrer sowohl die Förderschulen wie auch die regulären Schulen bespielen, ohne dass es da eine Einstellungswelle gegeben hätte.
Drittens sind viele Schulen gar nicht behindertengerecht (also im Sinne von: Rollstuhlfahrer). Nur Treppen, kein Aufzug, keine Behindertentoilette, etc pp.
Viertens betrifft die Inklusion vor allem Haupt- und Realschulen, die eh weniger Geld als Gymnasien haben, schon vor den Inklusions-Geschichten. Das sind genau die Schulen, die das am wenigsten leisten können.
Und so haben wir jetzt gerade gezielt die schlechteste aller Varianten ausgesucht. Wir tun so, als würden wir Inklusion machen, aber am Ende kommen die Kinder unter die Räder, die sich nicht wehren können.
Tja und dann gibt es natürlich noch die Flüchtlingskinder, die wohl relativ häufig eine Förderdiagnose kriegen, weil sie nie ein stabiles Elternhaus hatten, denn die Familie war auf der Flucht. Zu den Traumata und emotionalen Störungen kommt dann noch hinzu, dass sie die Sprache nicht sprechen. Darauf war unser Schulsystem offenbar überhaupt nicht vorbereitet.
Mein erster Instinkt, als ich das Höcke-Zitat las, war ja: Ist ja komisch, dass der nicht gegen Ausländer hetzt sondern gegen Behinderte. Stellt sich raus: Er meinte wahrscheinlich doch die Ausländer.
Doch erst ein bisschen Vorgeschichte. Neulich war der russische Verteidigungsminister Shoigu in Nordkorea zu Besuch und hat sich dort feiern lassen. Die Nordkoreaner haben ihm stolz ihre Raketensysteme gezeigt, die mich in Form, Farbe und Transport-Vehikel frappierend an die russischen Modelle erinnern. Aber gut. Befreundete Nationen halt, denkt man sich.
Und jetzt die Reuters-Meldung.
Exclusive: North Korean hackers breached top Russian missile makerWait, what?
Das ganze geht zurück auf diese Analyse einer Security-Firma, die das ganze aufgedeckt haben will. Die betroffene russische Firma ist НПО машиностроения, die das halbe Arsenal der russischen Streitkräfte entwickelt haben, wenn man der Liste auf Wikipedia glaubt. Reuters fügt hinzu:
The targeted company, commonly known as NPO Mash, has acted as a pioneer developer of hypersonic missiles, satellite technologies and newer generation ballistic armaments
So und was ist jetzt passiert? Nun, die Russen verwenden offensichtlich noch das tödliche Trio. Windows, Office und Active Directory. Solchen Leuten kannste einfach per Mail Malware schicken, und irgendein Depp wird schon drauf klicken.Aber kommen wir zum Slapstick-Teil:
Hegel's team of security analysts at SentinelOne learned of the hack after discovering that an NPO Mash IT staffer accidentally leaked his company's internal communications while attempting to investigate the North Korean attack by uploading evidence to a private portal used by cybersecurity researchers worldwide.
Wartet, gibt noch ein Sahnehäubchen:When contacted by Reuters, that IT staffer declined to comment.
Der plante wahrscheinlich gerade seine Flucht aus Russland. "Guten Tag, hier ist Reuters, haben Sie einen Kommentar dazu, wie Sie gerade Geheimnisse ihres Landes verraten haben?"Was für eine arme Sau.
Klar, mit mehr Befugnissen hätten sie den Ukraine-Krieg vielleicht kommen sehen können. Oder? Glaubt ihr das? Ich auch nicht.
Aus Sicht der früheren BND-Präsidenten Hanning und Schindler braucht Deutschland eine "Veränderung der gesamten Sicherheitsarchitektur" - alles müsse "auf den Prüfstand". Als Vorbilder nennen sie die USA und Großbritannien.Ja klar, voll die Vorbilder! Keine Privatsphäre, überall Kameraüberwachung, in den USA auch noch ständig von der Polizei Erschossene… Das brauchen wir hier auch!1!! Dann haben wir auch nicht mehr dauernd Terroristen wie diese … Klimakleber.
Immer dran denken: Unter deren Ägide hat der BND die "Weltraumtheorie" entwickelt. Die haben einfach ohne Befugnisse abgeschnorchelt. Und jetzt faseln sie was von mehr Befugnissen, die sie brauchen. Dass ich nicht lache.
Es ging um den Verkauf eines Gebrauchtwagens, die Rechnung sollte per E-Mail rausgehen. Der Verkäufer schickt also die E-Mail, aber drei Minuten später geht eine zweite E-Mail mit einer leicht modifizierten Rechnung beim Käufer ein. Die Kontonummer war eine andere und zeigte auf ein Konto, das nicht dem Verkäufer gehörte.
Das merkte der Käufer nicht und überwies dorthin. Der Verkäufer wollte sein Geld haben. Das Landgericht hat die Klage abgewiesen, weil der Käufer ja gezahlt hatte, wenn auch nicht an den Verkäufer. Das OLG hat jetzt andersherum entschieden.
Die Details sind nicht sehr schön, finde ich:
Um 11:46 Uhr erhielt der Geschäftsführer der Beklagten eine weitere E-Mail von der E-Mail-Adresse der Klägerin mit einer neuen Rechnung im Anhang.Das ist trivial fälschbar, sogar weitgehend ohne technische Kenntnisse. Die relevante Frage wäre gewesen, ob die Mail vom Mailserver des Verkäufers kam. Das kann man im Header der Mail sehen. Dann hätte man sagen können, wer sich hier von bösen Hackern hat hacken lassen. Wenn sich der Verkäufer hacken lässt, hätte ich gesagt, dass der auch auf dem Schaden sitzenbleibt. Wenn der Verkäufer sich verarschen lässt, hätte ich gesagt, dass der auf dem Schaden sitzen bleibt. Aber das haben die hier offenbar gar nicht nachgeschaut.
Danach kommt dieser bemerkenswerte Abschnitt:
Die Klägerin hat ihr E-Mail-Konto beim Anbieter W. Es ist mit einem Passwort geschützt, das zwei Personen im gesamten Betrieb der Klägerin bekannt war und alle zwei bis vier Wochen durch eine der beiden Personen geändert und der anderen mündlich mitgeteilt wurde. Computer und Software der Klägerin sind über die Windows Firewall geschützt, die regelmäßig aktualisiert wird. Darüber hinaus sind Computer und Software über die Vollversion von „X.-Internet-Security“ geschützt.Wie viele Leute im Betrieb das Passwort kennen ist irrelevant. Die E-Mail bei einem externen Dienstleister haben ist ein schlechtes Zeichen. Damit erweitert sich die mögliche Tätergruppe auf diesen Dienstleister, und wer da alles Zugriff hat, das wissen die Kunden ja nicht mal.
Passwortrotation ist Theater. Nicht nur nutzlos sondern sogar kontraproduktiv. Wen du dich bei einer Firma bewirbst, und die rotiert die Passwörter, dann ziehe die Bewerbung sofort zurück. Die machen dann auch alles andere falsch.
Die "Windows Firewall" tut natürlich gar nichts gegen den Abfluss von Passwörtern, weder vom E-Mail-Provider noch bei der Firma selbst.
Und dass sie noch irgendein nutzloses Schlangenöl drüberinstalliert haben, ist auch ein schlechtes Zeichen. Die wissen offensichtlich nicht, was sie tun. Und geholfen hat es ihnen ja auch nicht.
Der Käufer hat dann noch folgendes zu seiner Exkulpation auszuführen versucht:
Die Beklagte behauptet, es sei zum Versand der zweiten E-Mail an sie durch einen Dritten dadurch gekommen, dass auf das E-Mail-Konto der Klägerin eine Hacking-Attacke ausgeführt worden sei, die das Ausspionieren der Geschäftsbeziehung der Parteien und der Rechnungs-E-Mail ermöglicht habe. Dies sei durch mangelnde Vorsichtsmaßnahmen der Klägerin ermöglicht worden, wofür ein Anscheinsbeweis spreche; konkret nennt die Beklagte insoweit die nicht erfolgte Verwendung des „sender policy framework (SPF)“ bei der Kommunikation sowie eine unterlassene Verschlüsselung der pdf-Datei. Nach den Ausführungen im angefochtenen Urteil, die die Beklagte sich im Berufungsverfahren zu Eigen gemacht hat, sei der Klägerin vorzuwerfen, dass sie keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder Transportverschlüsselung verwendet habe. Die Beklagte macht sinngemäß geltend, die Verwendung der genannten Verfahren sei im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen wie den Parteien des Rechtsstreits üblich und zu erwarten.Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann man nur machen, wenn man vorher Schlüssel ausgetauscht hat. Mit jemandem, der auf schlecht gefälschte Rechnungen reinfällt, kannst du auch keinen Schlüssel sicher austauschen.
Wenn tatsächlich eine der beiden Seiten gehackt war, dann kannst du auch keinen Schlüssel austauschen, ohne dass ihn der Angreifer abgreifen kann.
Eine Transportverschlüsselung hilft überhaupt nichts gegen gehackte Mailserver.
Kein SPF haben ist kein Anzeichen für gehackt worden sein.
Der Versender hätte Adobe-Krypto-Kram kaufen und benutzen können, dann wäre sein PDF signiert gewesen. Aber wieso wir davon ausgehen sollen, dass der Käufer gemerkt hätte, dass nur das eine PDF signiert war, leuchtet mir nicht ein. Und natürlich hätte auch das Angreifer-PDF signiert worden sein können, dann halt von irgendeinem anderen Zertifikat, vielleicht mit einer Tippfehler-Domain oder so.
Meine Zusammenfassung des Falls ist: Hilflose Leute sind hilflos und machen hilflose Handbewegungen. Am Ende sagt man: Softwareproblem. Kann man nichts machen. Und das Leben geht weiter.
Das ist doch der Stoff, aus dem epische Erinnerungen gemacht werden! Da kann man noch seinen Enkeln von erzählen!
Glastonbury sieht jedes Jahr wie ein Schlammloch aus, und die Leute lieben es und kommen immer wieder.
Wenn man ein Zyniker wäre, könnte man jetzt dem VW-Vorstand gratulieren. Sie haben das unmögliche geschafft! Sie können wieter Autos produzieren, von denen wir wissen, dass sie den Planeten kaputtmachen. Die Arbeitsplätze bleiben auch erhalten. Aber die Autos kommen nie am Ziel an sondern saufen in internationalen Gewässern ab, wo keine Regierung regiert und VW in Haftung nehmen könnte.
Das könnte doch ein super Modell für die Zukunft sein! Wir produzieren einfach direkt für den Ozeanboden. Genau wie die Chinesen mit ihren Geisterstädten, in denen dann keiner wohnt.
Win-Win!
Finger weg von der Microsoft-Cloud. Nicht nur jetzt akut. Für immer. Einem Hersteller, der so ein Vorkommnis nicht nur überhaupt stattfinden lässt, sondern dann auch noch die Kunden mit Platitüden und "aber aber aber DIE CHINESEN!!1!" abzuspeisen versucht, dem kann man jetzt und in Zukunft nie wieder trauen. Davon erholst du dich nicht als Anbieter.
Cloud-Anbieter sind mehr noch als reguläre Software-Anbieter auf Vertrauen angewiesen. Die können nicht in den Pool pinkeln und dann so tun als sei nichts gewesen. Einer Schließfach-Firma, bei der sich rausstellt, dass jedes Schließfach mit jedem Schlüssel zu öffnen ist, würde man ja auch nie wieder vertrauen. Würdet ihr noch Schlafmittel vom Contergan-Hersteller kaufen?
Das Problem ist, dass die Publikationen, die da jetzt aber mal so richtig auf die Scheiße hauen müssten, sich selber völlig ohne Not von Microsoft abhängig gemacht haben. Nur nur weil sie deren Produkte einsetzen, sondern auch weil sie von Microsofts Werbebudgets abhängig sind.
Und so kommt es zur peinlichsten Nummer diesen Sommer. Ja, peinlicher als der "Löwe" in Berlin. Heise Security schreibt einen Fragenkatalog für Microsoft auf. Microsoft antwortet natürlich nicht. Daher der Fragenkatalog. IHR sollt Microsoft die Fragen stellen, die sie schon Heise nicht beantwortet haben. Vielleicht kriegt IHR ja eine Antwort!1!!
Was für eine Zurschaustellung von Hilflosigkeit! Money Quote aus dem Artikel:
Der Verlag setzt selbst auch Microsoft-Dienste wie Microsoft-Teams ein. Deshalb haben wir auch aus der Sicht eines möglicherweise betroffenen Unternehmens nachgehakt und Fragen gestelltJa, äh, und auf die Idee ist keiner gekommen, den ganzen Microsoft-Scheiß sofort rauszuschmeißen?
Aber aber aber Fefe, das ist doch total unrealistisch. Ohne Windows und Outlook und Active Directory kann man doch gar keine Ransomware kri... äh ich meine kann man doch gar nicht arbeiten!!1!
Na dann macht mal alle weiter, ihr Verstrahlten. Hey, wieso stellt ihr nicht Microsoft die Fragen von Heise? Vielleicht kriegt ihr ja eine Antwort!
Seid ihr eigentlich auch so froh, dass wir eine so freie und unabhängige Presse haben?
Update: Versetzt euch mal kurz in Microsofts Management rein. Würdet ihr angesichts dieser Reaktion auf den größtmöglichen Verkacker bei ihnen jemals wieder auch nur einen Dollar in Security stecken? Ist ja offensichtlich völlig überflüssig. Die Kunden sind eh gefangen. Lass uns denen lieber noch "Threat Intelligence" verkaufen oder ähnlichen Scheiß. Solange die Geld-Pipeline den Kunden weiter Abogebühren aus der Nase zieht, ist doch alles gut!
Update: Freut mich, wie viele entsetzte Mails ich gerade zu Grünenthal kriege. Ja, nicht nur gibt es die noch, die verkaufen heute Opioide. Inklusive des am häufigsten verordneten Opioids, Tramadol. Hand aufs Herz, wie viele von euch wussten das?
Update: Hey, wo wir gerade bei Contergan sind ... sagt euch Heinrich Mückter was? Hier ein Spiegel-Artikel von 2007 dazu.
hier eine kleine Geschichte aus unserem aktuellen Dänemark-Urlaub:Ah. Compliance- und Security-Theater. Das dynamische Duo der Digitalisierung! :-)Unsere Tochter wurde im Urlaub krank und deshalb fuhren wir in die nächste Apotheke um ein Medikament zu holen. Dort teilte man uns mit, dass es sich um ein rezeptpflichtiges Medikament handelte, und wir deshalb zuerst zum Arzt müssen. Also haben wir kurz in unserer Kinderarztpraxis angerufen (in der Schweiz, wo wir leben) und 15min (!) später das Rezept per Email erhalten.
Damit dann wieder in die Apotheke rein, doch dort wurde das Rezept per Mail nicht akzeptiert, aus "Sicherheitsgründen". Könnte ja jeder kommen mit so einer Email und einem unterschriebenen PDF. Der einzige Weg ein Rezept zu übermitteln sei per Fax. Wo bleibt eigentlich meine (international gültige) elektronische Krankenakte?
Nochmaliger Anruf in der Praxis ob sie das per Fax an die Apotheke schicken können? Können sie nicht. Sie haben keinen Fax.
Was nun? Ich hab mich für einen x-beliebigen PDF-to-Fax Dienst entschieden, dort das PDF aus dem Email hochgeladen und an die Apotheke gefaxt. Diesmal hat alles geklappt und ich bin mit dem Medikament wieder nach Hause.
Die letzte Pointe war noch, dass das Faxgerät in der Apotheke kaputt war und wir das Fax an eine "Partner-Apotheke" senden mussten. Dort hat das dann jemand gescannt und per Mail wieder an die Apotheke geschickt. Das nenn ich mal digitale Transformation!
Auch ich hatte vor einer Weile einen Vortrag dazu gehalten und ins Netz gestellt, wo ganz andere Dinge rauskamen. Wie kann das sein?
Nun, das liegt an zwei Dingen. Erstmal ist Zero Trust inzwischen so ein Buzzword, das der Sinn auf dem Weg flöten gegangen ist. Jeder verkauft gerade unter dem Label Zero Trust alles. Googelt nur mal Zero Trust AI und staunt.
Mein geschätzter Kollege Kris Köhntopp hat auch einen langen Erklär-Thread gepostet, wo er nochmal auf andere Ergebnisse kommt als das BSI und ich. :-)
Eine Sache möchte ich aber mal kurz klären. Zero Trust heißt nicht assume breach. Zero Trust heißt, dass du von Perimetersicherheit als Modell wegkommst. Perimetersicherheit ist die Idee, dass wir ein vertrauenswürdiges internes Netz haben, und ein böses Internet, und dazwischen tun wir eine Firewall und dann sind wir sicher. Stellt sich völlig überraschend raus: Wenn du böse E-Mails durch die Firewall lässt, und ein VPN, dann kannst du dir die Firewall im Wesentlichen auch ganz sparen.
Zero Trust ist daher die Idee, dass alle Rechner so gebaut werden, auch und gerade die im Intranet, dass sie starke Authentisierung haben wollen, und Daten nur verschlüsselt übertragen.
Zero Trust sagt nicht, dass die Kisten Secure Boot haben müssen, oder Binaries signiert werden, oder dass da Telemetrie gemessen und ausgewertet wird. Oder dass die Software Least Privilege wird und man die TCB minimiert. Das ist alles orthogonal.
Zero Trust heißt, dass du einkommender Kommunikation nicht auf Basis ihrer IP-Adresse vertraust.
Lasst euch also vom BSI nicht aufschwatzen, dass ihr Endpoint Security für Zero Trust braucht, oder ein SIEM, etc pp. Und lasst euch von Kris nicht erzählen, dass das die Strukturen unbeweglich macht. Kann es, muss es aber nicht. Denkt lieber aus der anderen Richtung drüber nach. Wenn jemand rumspielen will, braucht der halt Erlaubnis in Form von Keys für seine Kommunikation. Den Keys kann man dann minimale Zugriffsrechte geben, und man kann auf der Serverseite sehen, welcher Key reinkam, und entsprechend erkennen, welcher Service mit welchen anderen Services redet. Das ist VIEL besser als im Moment, wo niemand sich traut irgendwas jemals wieder anzufassen, weil gar nicht bekannt ist, was sonst alles davon abhängt und wie das verzahnt ist.
ich arbeite in dem Feld und wir haben den Preprint heute morgen ein wenig in der Forschungsgruppe diskutiert. Kurz zusammen gefasst, wir glauben kein Wort davon:Ihr glaubt ja gar nicht, was mir das für eine Freude ist, zu irgendwelchen komplizierten Fachthemen immer einen Experten in der Leserschaft zu haben, der mir Dinge erklären kann. In diesem Fall Gruß und Dank an das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung.
- Fig. 1(a) und (c) sind unglaubwürdig. Normalerweise sieht sowas so aus. Man beachte den graduellen Anstieg bei niedrigen Strömen, dieser Effekt ist vor allem bei Magnetfelder zu erwarten.
- Auch Fig. 1(d) kann nicht stimmen. Bei Tc ~ 400K würde der Meissner-Effekt ein wesentlich stärkeres Feld als 10 Oe = 1 mT verdrängen. D.h. die Unterscheidung zwischen FC (field cooled) und ZFC (zero-field cooled) dürfte nicht so ausgeprägt sein. Das müsste eher so aussehen.
Was die Autoren vielleicht meinen, ist dass sie außerhalb des Meissner-Bereichs liegen, das kann bei höheren Magnetfelder auftreten (Stichwort: Type II Supraleiter). Das sieht dann so aus.
In diesem Fall stimmt aber die Temperaturabhängigkeit überhaupt nicht mit den kritischen Strömen von Fig. 1(a) und (c) überein.
Und auch, dass ALLE Werte in Fig. 1(d) negativ sind, ist äußerst ungewöhnlich, das könnte man aber vielleicht verargumentieren.
- Der Datensatz in Fig. 4(b) ist auch ein Schmankerl. Es ist schon SEHR ungewöhnlich, wenn bei hohen Temperaturen die Wärmekapazität (Heat capacity) wieder abnimmt. Das kann bei tiefen Temperaturen passieren, bei hohen aber eher nicht.
- Ich kenne den beschriebenen Versuchsaufbau / den Kryostaten sehr gut. Es besteht kein vernünftiger Grund, warum die Autoren nicht bei höheren Temperaturen gemessen haben, um zu zeigen, dass das Verhalten oberhalb von Tc ~ 400K deutlich anders ist. Z.B. eine Temperaturabhängigkeit des Widerstands wäre zwingend nötig gewesen.
- Allgemein ist das Paper sehr schlecht geschrieben. Die Daten sind nicht ausreichend diskutiert, die Erklärungen sind dürftig, und die zitierten Arbeiten eher, sagen wir, mager. Das erweckt nicht gerade Vertrauen darin, was die Autoren da gemessen haben und gesehen haben wollen.
Meine persönliche Vermutung ist, dass die Autoren einen Isolator gemessen haben, entsprechend kein Strom floss, und damit auch keine Spannung auftrat (4-Punkt Messung). Dann sieht das aus, wie ein Supraleiter. Wenn man dann aber den Strom hochdreht (also die angelegte Spannung), kann es eventuell zu Durchschlägen kommen und ein Strom beginnt zu fließen. Das würde den sprunghaften Anstieg erklären.
Tja. Schade. Aber ist ja leider häufiger so. Wenn es zu gut um wahr zu sein aussieht, ist es wahrscheinlich auch nicht wahr.
Die Early Adopters waren nicht Künstler oder Journalisten sondern die Polizei.
Searching through a database of 1.6 billion license plate records collected over the last two years from locations across New York State, the AI determined that Zayas’ car was on a journey typical of a drug trafficker. According to a Department of Justice prosecutor filing, it made nine trips from Massachusetts to different parts of New York between October 2020 and August 2021 following routes known to be used by narcotics pushers and for conspicuously short stays. So on March 10 last year, Westchester PD pulled him over and searched his car, finding 112 grams of crack cocaine, a semiautomatic pistol and $34,000 in cash inside, according to court documents. A year later, Zayas pleaded guilty to a drug trafficking charge.
Der Hammer: Das ist bloß Westchester County, nicht landesweit.A FOIA he filed with the Westchester police revealed that the ALPR system was scanning over 16 million license plates a week, across 480 ALPR cameras. Of those systems, 434 were stationary, attached to poles and signs, while the remaining 46 were mobile, attached to police vehicles. The AI was not just looking at license plates either. It had also been taking notes on vehicles' make, model and color — useful when a plate number for a suspect vehicle isn’t visible or is unknown.
Klar, ein County mit 480 Kameras reicht, um einen guten Überblick zu kriegen.Willkommen in der Zukunft! Der Faschismus des Überwachungsstaats ist anders als der Faschismus von früher. Er steht dir nicht aktiv im Weg, solange das System dich nicht für einen Terroristen hält. Er bedroht dich nicht mit Maschinenpistolen am Flughafen sondern vermisst deine Biometrie inklusive deiner Gang-Muster.
Ihr habt ja vermutlich auch gelesen, dass Spanien die EU-Ratspräsidentschaft für die Einführung faschistischer Chatkontrolle-Gesetze zu nutzen plant, auch gegen den Wunsch der Bevölkerung der EU.
An dieser Stelle sei kurz der Hinweis erlaubt, dass faschistische Chatkontrolle nicht von den Faschisten kommen, die gerade angeblich kurz davor sind, die Wahl in Spanien zu gewinnen. Die kommen von der aktuellen linken Minderheitsregierung.
Damit haben die meiner Ansicht nach jedes Recht verloren, andere als Faschisten zu beschimpfen.
Und noch ein Gedanke: Wenn jetzt tatsächlich die Faschisten in Spanien gewinnen, was denkt ihr, über welche Art von Gesetzen die sich am meisten freuen werden? Vielleicht so Diktaturerhaltungsgesetze wie Chatkontrolle? Gestapogesetze wie der Staatstrojaner? Oder vielleicht Polizeistaatgesetze wie der große Lauschangriff?
Mich ekeln diese Leute jedenfalls alle nur noch an. Und nachher erzählen sie uns dann, sie hätten ja nur mit Bauchschmerzen zugestimmt. Könnt ihr schonmal im Kalender markieren, diese Vorhersage.
HateAid ist von den Haushaltskürzungen der Bundesregierung betroffen: Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) wird nach eigener Angabe die Förderung der gemeinnützigen Organisation im kommenden Jahr wider Erwarten einstellen. Dabei handelt es sich um 600.000 Euro pro Jahr, die einen wesentlichen Teil der Beratung für Betroffene von digitaler Gewalt finanzieren sollten.Das ist ja furchtbar!! Aber wartet, wir haben auch noch die Amadeu-Antonio-Stiftung (Vorsicht: Nur wenig weniger unerträgliche Site, begrüßt einen erst mit einer Cookieterrorwarnung und will einem dann Spenden aus der Tasche ziehen):
Das Bundesministerium der Justiz teilte mit, dass es das Projekt “Firewall” der Amadeu Antonio Stiftung ab 2024 nicht mehr fördert. Das Projekt baute seit 2021 ein erfolgreiches bundesweites Trainer-Netzwerk zur Auseinandersetzung mit Hass im Netz auf und wurde über die drei Jahre mit insgesamt 744.000 Euro gefördert.Na da saß die Kohle aber locker im Justizministerium.
Wahrscheinlich weil sie keine Auslagen für die Bekämpfung der Abmahnmafia hatten.
Step 1: Google fordert Mitarbeiter auf, wieder ins Büro zu kommen.
Step 2: Google dreht Mitarbeitern im Büro das Internet ab.
Die sollen mal schön alle kündigen. Werden eh nicht mehr gebraucht. Die Arbeit macht ab jetzt die schrottige "KI".
Wie beeinflussen Superreiche das Klima?Hier ist der "Blick" zum Thema (Schweizer "Bild"-Analog):
Laut einem Bericht der «Zeit» stösst in Deutschland ein Durchschnittsbürger elf Tonnen CO₂ aus. Sogenannte Superreiche, die mehr als 100 Millionen Dollar auf dem Konto haben, kommen hingegen auf bis zu 2000 Tonnen CO₂, manchmal auch mehr. Die Schweizer Zahlen bewegen sich in einem ähnlichen Bereich.Der "Zeit"-Artikel, den sie hier zitieren, ist zwei Jahre alt.
Money Quote aus dem Youtube-Video:
Mehr als die Hälfte der Privatjetflüge von deutschen Flughäfen sind weniger als 300 Kilometer lang.
Friday’s post and two others Microsoft published Tuesday, bend over backward to avoid the words “vulnerability” or “zero-day.” Instead, the company uses considerably more amorphous terms such as “issue,” “error,” and “flaw” when attempting to explain how nation-state hackers tracked the email accounts of some of the company's biggest customers.
Die Taktik, das auf Geheimdienste zu schieben, finde ich auch herausstellenswert. Als ob das dann weniger krasses Versagen auf ihrer Seite wäre, weil man gegen Geheimdienste ja eh nichts machen kann. Oder so.Aber wartet, die Nummer ist sogar noch krasser als ich bisher mitbekommen hatte.
one federal agency that was breached by Storm-0558, it discovered the intrusion through audit logs that track logins and other important events affecting customers’ Microsoft cloud events.Microsoft, however, requires customers to pay an additional fee to access these records. The cost for an “E5” enterprise license allowing such access is $57 per month per user, compared to an E3 license cost of $36 per month per customer.
Ach. Ach was. Erst liefern sie sich ans Messer, dann kassieren sie für Updates Abo-Gebühren, und jetzt wollen sie auch noch Geld für Zugang zu der Telemtrie, die sich über dich erhoben haben, damit du selber merken kannst, ob du gehackt wurdest?Tolle Gelddruckmaschine haben die da. Ich staune ja immer, dass die Doofe finden, die ihnen noch Geld für ihre "Dienste" geben.
Bevor jetzt irgendein Sprallo mit "aber Amazon ist ja auch teuer" kommt: Es geht auch ganz ohne Cloud! Ich weiß das von einer verlässlichen Quelle.
Der umkämpfte Privacy Shield 2.0 kann kommen, hat die EU-Kommission entschieden. Datenschutzaktivist Max Schrems hat eine Klage dagegen schon in der Schublade.
Tesla hat ja einen Fahrassistenten, den sie als "self-driving" vermarktet haben, wofür sie dann von Regulatoren auf die Fresse gekriegt haben. Daraufhin haben sie das über die Jahre immer weiter eingeschränkt, und jetzt will das Teil halt, dass du die Hände auf dem Lenkrad hast.
Allerdings ist die Detektion eher mau. Frank hatte mehrfach Situationen, wo das Auto plötzlich fand, er habe die Hände nicht auf dem Lenkrad, und daraufhin Assistenten abschaltete und deutlich abbremste. Wenn du gerade dabei bist, auf der Autobahn jemanden zu überholen, und hinter dir linkblinkende BMWs eine Schlange bilden, ist das eher nicht so gut, wenn dein Auto plötzlich meint bremsen zu müssen.
Jedenfalls, stellt euch meine Verwunderung vor, dass es da einen Zubehörmarkt für gibt, der einem Geräte verkauft, die man am Lenkrad anbringt, und dann triggert das die Sensoren. Meiner Erfahrung nach könnte sowas sogar positiv für die Gesamtsicherheit der Insassen sein. :-)
Aber nachdem die Wapo das skandalisiert hat, hat Amazon die aus dem Sortiment geworfen. So weit so lustig. Aber dann:
After The Washington Post flagged them, Amazon and Alibaba said they removed the listings, citing safety issues and violations of their policies.
Whoa, wenn Alibaba Dinge aus dem Sortiment nimmt, dann müssen da wirklich Menschen in signifikanter Menge dran verstorben sein.
Aktuell: In Frankreich darf die Polizei jetzt auf den Telefonen von Bürgern aus der Ferne die Kamera einschalten. Und das Mikrofon. Und GPS abfragen.
Aber macht euch keine Sorge, euch wird das schon nicht betreffen. Sagen die Bullen.
The bill will reportedly only apply to suspects in crimes that are punishable by a minimum of five years in jail and Justice Minister Eric Dupond-Moretti claimed that the new provision would only affect a few dozen cases per year.
Nun weiß man ja zum Abhörzeitpunkt noch nicht, welche Straftaten jemand begangen hat, sonst würde man ihn einfach verhaften. Insofern ist das überhaupt gar keine Einschränkung. Die Polizei kann einfach vermuten, dass jemand ein Mörder ist, und schon darf sie alles. Auch wenn sich dann völlig überraschend rausstellen sollte, dass das bloß ein Klimakleber war.Ich finde übrigens, dass wir Schuld sind. Ja. Wir. Wir Deutschen. Wir haben die Contentmafia damit durchkommen lassen, genau diesen Scheiß seit Jahren ungestraft gegen Raubmordkopierer zu machen. Die gehen hin, säuseln dem Richter was von geschäftsmäßiger Bandenkriminalität ins Ohr, damit sie die IP-Adresse von der Telco kriegen. Dann hat sich das mit der Bandenkriminalität jedesmal erledigt und sie gehen zivil gegen die Opfer vor.
Wenn das bei uns so super funktioniert, wieso sollten die Franzosen das dann nicht auch pullen? Oh warte, und noch einen Klassiker haben sie von den ethisch versifften Politikern in Deutschland kopiert:
During a debate over the bill yesterday, French politicians added an amendment that orders judge approval for any surveillance conducted under the scope of the bill and limits the duration of surveillance to six months, according to Le Monde.
Ohooo! Richtervorbehalt!!1! Der wird in Frankreich bestimmt ähnlich effektiv Missbrauch der Polizeirechte verhindern wie bei uns!Ich weiß, was ihr jetzt denkt. Sechs Monate klingt wenig. Das reicht doch unmöglich für den Dorfpolizisten, der der Dorfschönheit hinterherstalkt. Keine Sorge. Von "kann nicht verlängert werden" steht da nichts.
Na gut, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Betrifft nur das Handy. Nein, tut es nicht.
“For organized crime, the police can have access to the sound and image of a device. This concerns any connected device: telephone, speaker microphone, computer camera, computer system of a car... all without the knowledge of the persons concerned,” French advocacy group La Quadrature du Net said
Na gut, denkt ihr euch jetzt vielleicht, das hält doch aber Flüchtlinge nicht ab. Die sind doch von zuhause ganz andere Dinge gewohnt! Da fliegen Morddrohnen über ihnen im Himmel rum und raketen Hochzeiten weg! Keine Sorge. Frankreich denkt mit.In 2021, The New York Times reported that the French Parliament passed a bill that would expand the French police force’s ability to monitor civilians using drones.
Eine Webcam ist integriert und leistet mehr als bei Apple: Die Auflösung liegt bei 4K, während das Studio Display nur 12 Megapixel schafft.Unter 4k versteht man im Volksmund 3840 × 2160 Pixel. Wenn wir das mal ausrechnen, kommen wir auf 8294400, also 8 Megapixel.
Update: In dem Kontext auch witzig war diese Meldung vom rbb. Und zwar haben die Berliner Unis sich entschlossen, das Semesterticket abzuschaffen, das seit ein paar Jahren Teil der Einschreibung war. Das fanden ein paar FDP-Wähler nicht gut, dass sie "gezwungen" werden, in ein Solidarsystem einzuzahlen, wenn sie doch gar nicht ÖPNV fahren sondern von ihrem Chauffeur hingefahren werden. Und jetzt, wo es das Deutschlandticket gibt, ist der Preisnachlass ihrer Meinung nach zu klein. Aber das haben sie nicht einfach so behauptet. Nein! Dafür haben sie Gutachten von Experten anfertigen lassen!
Um das zu belegen, verweisen viele Studierende auf ein Gutachten, das der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der TU Dortmund im Frühjahr in Auftrag gegeben hatte. Anwälte bestätigen darin für Nordrhein-Westfalen (NRW), dass die Ersparnis des Semestertickets im Verhältnis zum bundesweiten 49-Euro-Ticket nur noch bei 25 Prozent liegt.
Wer kann denn bitte ohne Gutachten nicht ausrechnen, wie hoch der Preisnachlass ist? Nun, ...
Zwar gebe es insgesamt noch einen Preisvorteil. "Ob der verpflichtende Bezug aber von den Verwaltungsgerichten noch als verhältnismäßig im engeren Sinne gesehen wird, erscheint angesichts der geringen Preisdifferenz durchaus fraglich", so die Juristen.
I rest my case.
Update: Ich bin übrigens zufriedener Deutschlandticket-Kunde, auch wenn ich da gerade mangels Fahrvolumen Verlust mit mache. Die Freiheit, einfach in einen Bus einsteigen zu können, und unterwegs irgendwas angucken zu können, ohne rechnen zu müssen, ob das alte Ticket noch gültig ist, ist Gold wert. Die große Freiheit! Kann ich nur jedem empfehlen.
Update: Hmm, kann man auch anders lesen. Die Asta konnte nicht rechnen und brauchte das Gutachten und Juristen haben das Gutachten geschrieben. Ich würde aber auch unter der Leseweise davon ausgehen, dass die Juristen so komplexe Sachverhalte nicht selber klären in dem Gutachten, sondern da einen technischen Gutachter heranziehen, der Prozentrechnung beherrscht.
Update: Ah, nicht alle. An der FU ist das Semesterticket weiterhin aktiv.
"Frauen sind bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt zu befördern."So steht es bei uns in den Gleichstellungsgesetzen.
Auch die USA haben dieses Konzept, auch für andere unterdrückte Minderheiten, und insbesondere auch an Unis bei der Studienplatzvergabe. Das nennt sich dann Affirmative Action, und es gibt unter anderem Studienplätze bevorzugt an schwarze Bewerber.
Damit sind natürlich die Republikaner nicht einverstanden, und jetzt wo denen der Supreme Court gehört, war es eine Frage der Zeit. Sie haben ein paar koreanische Kläger gefunden, die Mitglieder ihrer Partei sind, und bei Harvard nicht reingekommen sind, und die haben gegen Harvard geklagt, und das landete dann vor dem Supreme Court und der hat die Klage angenommen.
Jetzt ist das Urteil ergangen. Wenig überraschend hat der Supreme Court nach dem Zersägen des Rechts auf Abtreibungen wenig Skrupel bei Affirmative Action gezeigt, und Harvard gesagt, sie dürfen nicht einfach auf die Hautfarbe gucken und dann jemanden darauf basierend bevorzugen.
Im Gegensatz zu anderen Ideologie-Urteilen des Supreme Court haben sie hier aber die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich.
For once, SCOTUS and public are in sync. A poll found 65% of the U.S.—including 57% of Latinos, and a plurality of Biden voters and Blacks—oppose race as an admissions criterion.
Interessanterweise haben sie Affirmative Action nicht grundsätzlich verboten, sondern lediglich gefordert, dass sie faktenbasiert stattfinden muss:Diversity is no longer a license for “pernicious” discrimination, in the Court’s view. “Courts may not license separating students on the basis of race without an exceedingly persuasive justification that is measurable and concrete enough to permit judicial review,” John Roberts, the chief justice, wrote for the majority. The universities response of “trust us”, would no longer suffice.
Das wird natürlich nicht gelingen, da Fakten zu produzieren, weil Affirmative Action halt auch eine ideologische Forderung war. In der Praxis hält in den USA vor allem der Semesterpreis eines Studiums Menschen vom Studieren ab. Wer studiert ist entweder Kind reicher Eltern oder verschuldet sich über beide Ohren. Schwarze ohne Eltern mit bodemlosen Credit Rating kommen also vor allem dann rein, wenn sie ein Stipendium kriegen. Die Regeln der Uni sind eher unwichtig.Ein Geschmäckle hat auch, dass hier ausgerechnet Asiaten geklagt haben, denn amerikanische Ivy League Universitäten sind in Asien und insbesondere China sehr populär. Hier gibt es ein paar Zahlen. Wenn die weniger asiatische Studenten reinlassen, dann weil sie sonst über 50% Asiaten auf dem Campus hätten und Imageprobleme im Inland befürchten.
Prämisse: KI ist ein "Shoggoth" (Tentakelmonster aus dem HP-Lovecraft-Universum). Fremdartig und unverständlich.
Lovecraft’s shoggoths were artificial servants that rebelled against their creators.
Gedankengang:
But what such worries fail to acknowledge is that we’ve lived among shoggoths for centuries, tending to them as though they were our masters. We call them “the market system”, “bureaucracy” and even “electoral democracy”. The true Singularity began at least two centuries ago with the industrial revolution, when human society was transformed by vast inhuman forces. Markets and bureaucracies seem familiar, but they are actually enormous, impersonal distributed systems of information-processing that transmute the seething chaos of our collective knowledge into useful simplifications.
Und dann, weiter unten, das folgende Money Quote:It is in this sense that LLMs are shoggoths. Like markets and bureaucracies, they represent something vast and incomprehensible that would break our minds if we beheld its full immensity.
Dem möchte ich noch folgendes bekannte Lovecraft-Zitat hinzufügen:Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn.Oh, nee, sorry, das war das falsche. Ich meinte das hier:
The most merciful thing in the world, I think, is the inability of the human mind to correlate all its contents. We live on a placid island of ignorance in the midst of black seas of infinity, and it was not meant that we should voyage far.
Lasst uns unsere neuen AI Overlords willkommen heißen!
A court filing from David Weiss, the US Attorney for District of Delaware, said that the president’s only living son will plea guilty to two federal charges of willful failure to pay federal income tax one charge of a firearm by a person who is “an unlawful user or addicted to a controlled substance.” At the time, Mr Biden, the sole surviving son of the president’s first marriage, was actively addicted to drugs.
Kontext für die Geschichte: 2014, 2020 und Nachschlag. Die Republikaner versuchen seit Jahren, Hunter Biden irgendwelche pädophilen Satanisten-Korruptionsverschwörungen anzuhängen, mit fremschämwürdigen Mitteln. Trotz prominenter Fürsprecher wie Glenn Greenwald ist bisher nichts hängen geblieben.Ist das jetzt anders? Hmm. Also von Pädophilie und Korruption sehe ich da nichts. Auf der anderen Seite kann es natürlich sein, dass Joe Biden seinem Sohn gesagt hat, er soll mal ein paar Bagatelldelikte zugeben, damit er sagen kann, der Rechtsstaat habe die Sache untersucht und aufgeklärt. Eine Schusswaffe illegal zu führen ist in den USA eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder $2500 Strafe bewährt ist. Wenn Biden einen Deal gemacht hat, dann wird er mit weniger Strafe wegkommen.
Der andere Punkt ist Steuerhinterziehung. Nunja. Das kann man jetzt als "machen eh alle" sehen, oder man kann sich an Al Capone erinnert fühlen, den sie am Ende auch wegen Steuerhinterziehung drangekriegt haben, weil man den Rest nicht nachweisen konnte.
Die ganzen republikanischen Verschwörungstheorien sind hier jedenfalls nicht belegt worden. Ich bin ja fast ein bisschen überrascht, dass die Democrats das nicht noch mehr unter den Teppich gekehrt gekriegt haben. So ala "er macht zwei Wochen Community Service" oder so.
For the record: Die Laptop-Nummer halte ich immer noch für Bullshit. :-)
Der "Priester" hat das dann dem Arbeitgeber verraten, klar.
Ergebnis:
Garibaldi and three other restaurant owners and operators were ordered to pay $140,000 in back wages and damages to 35 employees. The restaurant will also have to pay $5,000 in civil penalties.
Da liegt die Vermutung nahe, dass diese Restauranteure auch ansonsten Scumbags waren. Und tatsächlich:Investigators also found that the restaurant denied employees overtime pay, managers were paid bonuses from the employee tip pool and some employees faced “adverse immigration consequences” for cooperating with investigators.
Oh und natürlich hat er seinen Arbeitern auch mit "immigration issues" gedroht. (Danke, Thomas)
Es geht um die Gesundheitsdaten, die Lauterbach gerne für Forschung freigeben will.
Damit die Daten der Versicherten nicht gefährdet werden, will Lauterbach die KI-Systeme "mit synthetischen Daten durchspülen [...] wie eine neue Heizung, die man sich kauft".Ja Scheiße, Bernd! Wieso sind wir da nicht selber draufgekommen!
Das sollten wir auch mit anderen Dingen tun. Haben Sie Ihre Firewall schon durchgespült?
Warum nicht ein Business draus machen? Der Bankkontendurchspülservice! Hey, die meisten Webforen könnten mal eine Tiefenreinigung brauchen. Bei Facebook, Twitter und co reicht wahrscheinlich Durchspülen nicht, da bräuchte man eine Hochdruckreinigung.
Ich bin dann mal kurz weg, das Blog hier durchspülen.
Die scheinen echt verbrannte Erde hinterlassen zu haben in Deutschland.
Ratschläge wie "der Hotline immer gleich mit Anwalt drohen" und "Kündigung per Gerichtsvollzieher zustellen, sonst lügen die rum" hinterlassen jedenfalls keinen vorteilhaften Eindruck.
Findet sich vielleicht der Ausgewogenheit halber ein Fürsprecher, der Vodafone verteidigen möchte?
Ich frage mich ja, wieso die Telcos immer noch alle in ihrer Werbung rumlügen von wegen "9,99* (* 49,99 ab dem 3. Monat)". Ist das ernsthaft legal? Wieso hat diese Firmen noch niemand mit saftigen Bußgeldern belegt?
Update: Jetzt kommen ein paar Vodafone-Fürsprecher rein. Das geht von "mein Nachbar hat mit O2 mehr Stress" über "buche einen Gewerbe-Anschluss, dann performen die besser" bis "also ich hatte bisher wenig Ärger". Oh ja, und mehrere Leute meinten, man muss deren Geräte einfach irgendwo einlagern und stattdessen eine Fritzbox anschließen, dann ginge das zuverlässig. Mag sein, aber das sehe ich ehrlich gesagt nicht ein. Ich zahle für konkrete Leistungen. Die hätte ich dann auch gerne erbracht.
Oh nee, warte. Hat MITRE herausgefunden.
Mitre? Die berühmten Bürokraten, die anderer Leute Sicherheitslücken sammeln, ohne selbst irgendeine Art von Kompetenz auf dem Gebiet zu haben?
Nein, nein, Fefe. Du bist voll gemein. Lass uns mal gemeinsam gucken gehen, was Mitre selbst glaubt, was sie tun.
We discover new possibilities through objective insight and trusted access that brings data to decisions.
Hmm hmm. OK. But what do you DO?We create unexpected opportunities from a unique vantage point, working across the whole-of-government to freely adapt proven strategies to new challenges.
Hmm hmm. OK. But. What. Do. You. DO?!We lead by pioneering together for the public good, bringing innovative ideas into existence.
OK liebe Leser, ihr seht selbst. Auch Mitre hat keine Ahnung, was sie eigentlich tun. Daher nebelwerfen sie auf ihrer Homepage diese Hohlphrasen, und hoffen, dass keiner merkt, wie hohl diese Hohlphrasen sind.Jedenfalls. Diese kompetenzfreien Bürokraten-Sesselfurzer haben einen Report über die Sicherheit von Wahlcomputern in Georgia geschrieben. Wieso ist das jetzt ein Aufreger? Nun, ganz einfach:
Anders als Halderman und dessen Co-Autor Springall habe Mitre keinen Zugriff auf Dominions Wahlmaschinen gehabt und keinerlei Sicherheitstests vorgenommen. Stattdessen habe Mitre versucht, das Risiko potenzieller, von Halderman und Springall beschriebener Angriffe ohne essenziellen Zugriff auf die Informationsquellen zu bewerten. Dementsprechend verwende die Mitre-Analyse fehlerhafte Begründungen und untertreibe das Risiko des Missbrauchs gefährlich mit der Behauptung, die Angriffe seien "operativ nicht durchführbar".Wenn ihr euch jetzt denkt, Halderman? Kenn ich nicht! Kann ja jeder kommen!1!! Dann lasst mich kurz ausführen, dass Halderman der weltweit führende Spezialist für Wahlcomputer-Sicherheit ist, und seine Forschungsgruppe über die Hälfte der relevanten Untersuchungen durchgeführt hat auf dem Gebiet. Wenn es eine Koryphäe zu dem Thema gibt, ist es Halderman.
Oh, und Halderman steht hier auf der anderen Seite der Nummer. Er hat nämlich eine Analyse zu diesen Wahlcomputern gemacht, und einen Haufen Lücken gefunden, darunter wirklich üble. Die hat er gefunden, weil er im Gegensatz zu Mitre Zugriff auf den in Frage stehende Wahlcomputer hatte. Die kämpfen also nicht mal in derselben Liga. Halderman weiß, was er tut, und wovon er spricht, und hatte Zugriff auf die Systeme. Mitre weiß nicht, was sie tun, und wovon sie sprechen, und hatten keinen Zugriff auf die Systeme.
Lasst euch also nicht von Mitre blenden, nur weil die mehr schlecht als recht eine schrottige Liste von Sicherheitslücken führen, die jemand anderes gefunden hat.
Dann kam völlig überraschend raus, dass es auch reguläre Apps betrifft. Die Apps, die Reddit überhaupt erst groß gemacht haben. Reddit hat eine eigene schrottige App gebaut, aber die kann mit den anderen Apps inhaltlich nicht konkurrieren, also klemmt Reddit die anderen Apps jetzt halt unter Ausnutzung ihres Marktmonopols ab.
Daraufhin haben diverse Subreddits angekündigt, aus Protest "schwarz" zu gehen. Das gab es schon häufiger, hat nie lange gehalten. Dementsprechend hat der Reddit-CEO dann eine Mail rumgeschickt intern, dass die Leute mal ein paar Tage ihre Reddit-Logos auf Kleidung und Taschen und Laptops verstecken sollen, und in ein paar Tagen ist der Spuk vorbei. Wir sitzen das jetzt aus.
Die Mail leakte. Das hat die protestierenden Subreddits angefeuert, den Protest noch nicht einzustellen.
Und jetzt? Jetzt haben Leute beobachtet, dass Reddit undelete auf alte gelöschte Inhalte macht, d.h. löschen war bei denen nicht löschen sondern "als gelöscht markieren".
Außerdem geht das Gerücht um, dass Reddit widerspenstige Moderatoren entmachtet.
Hier sieht man mal wieder, wieso es eine schlechte Idee ist, eine kommerziellen Firma eine Plattform stellen zu lassen. Das ist bisher noch immer ein Reinfall geworden, so halt jetzt auch hier.
Die Situation wird sich auch nie verbessern, solange ihr solchen Plattformen Macht gebt, indem ihr ihnen eure Inhalte und Aufmerksamkeit schenkt.
Update: Noch kurz zur Einordnung. Der Inhalt bei Reddit kommt von unbezahlten Usern, von denen Reddit am besten noch Geld haben will jetzt. Die Moderation und damit die Wertschöpfung kommt von unbezahlten Moderatoren, die sagen, dass das nur mit 3rd party Apps zu leisten ist, und von denen Reddit jetzt auch noch Geld haben will. Das Geld kassiert Reddit, die außer ein paar ranzige AWS-Dienste zu mieten und Firmen Werbung einblenden zu lassen keine Leistung erbracht haben.
Wie ein Hohn muss einem da diese Aussage des CEO von Reddit vorkommen:
It's time we grow up and behave like an adult company
Wie, ihr wollt jetzt anfangen, eure Mitarbeiter zu bezahlen? Whoa whoa whoa, ruhig Brauner! Nun wollen wir hier mal keine absurden Ideen in die Welt setzen!1!!
Ich habe einen Internetzugang bestellt, aber an dem Anschluss liegt kein Internet an sondern "Carrier Grade NAT" ohne öffentliche IP-Adresse.
Gibt es da schon eine Beispielklage der Verbraucherzentralen oder muss man das selber machen?
Update: Jetzt kommen hier neben sachdienlichen Hinweisen (bei der Hotline "VPN" sagen) auch lauter erschütterte Leserbriefe rein, dass jemand wie ich sein Internet von jemandem wie Vodafone bezieht. Ich bin ehrlich gesagt mit deren Performance ansonsten ganz zufrieden. Ich bin Kabel-Deutschland-Kunde, da bekam man eine public IP. Die wurden dann von Vodafone gekauft. Mein aktueller Tarif ist ein 100 MBit-Tarif, denn mehr kommt hier eh nicht über das WLAN bei der Familie an, und mir reichen 100 mbps.
Mir ist vor allem wichtig, nicht bei der Telekom Kunde zu sein. Da bist du nicht Kunde sondern Erpressungs-Faustpfand. Die Telekom hat absichtlich wenig Peering, damit sie dann zu Netflix gehen kann, und sagen kann: Hör mal, dein Video ruckelt für unsere Millionen von Kunden. Miete doch mal bei uns im RZ ein Rack, dann wird das besser!
Ein Kumpel von mir hat sich neulich erst darüber beschwert, dass imgur so lahm sei. Ich so: wat? Ist einer der flutschigsten Dienste im Internet! Der ist bei der Telekom. Daher fallen bei mir Telekom und -Reseller direkt raus. Imgur ist übrigens bei AWS. Könnt ihr euch ja selber überlegen, was das heißt.
Diese Art von Problem habe ich mit Kabel Deutschland nie gehabt, auch nicht nachdem Vodafone die gekauft hat. Internet-Dienste flutschen. Downloads flutschen. Ich habe immer, wenn ich drauf achte, maximalen Durchsatz. Sei es bei git up, sei es bei rustup, sei es beim Archivieren von Videos von Youtube. Kabel-Internet ist ein shared medium, d.h. ich konkurriere mit meinen Nachbarn um die Bandbreite. Davon habe ich aber nie etwas gemerkt.
Kurz: Ich bin mit deren Internet an sich zufrieden, nur will ich halt eine public IP haben, damit ich mich von Geschäftsreise zuhause einloggen kann. Was mich vor allem nervt: Langlaufende TCP-Verbindungen sterben bei ein paar Minuten Inaktivität einfach so. Das bin ich nicht zu dulden gewillt.
Wieso nehm ich nicht einfach IPv6? Weil da kein IPv6 bei meinem Router ankommt von außen. Ich habe oben absichtlich nicht IPv4 gesagt. Eine public IPv6 hätte mir gereicht.
Der Vodafone-Helpdesk hat mir gerade gesagt, IPv6 sei erst bei dem 250 mbps-Tarif bei, und der koste dasselbe was ich jetzt für 100 zahle. Ich so: Als zeitlich befristetes Lockangebot? Er so: Nein. Generell. Ich so: Wieso gibt es denn IPv6 erst ab 250? Er so: Verstehe ich auch nicht.
Lolvodafone! Naja, werden wir ja dann hoffentlich bald sehen, ob bei 250 IPv6 bei meinem Router ankommt.
Auf der anderen Seite hat die Politik ja auch sonst für nichts einen Plan. Wieso erwarte ich, dass sie für die AfD einen haben.
Die SPD verkackt halt so lange, bis die CDU wieder übernimmt, und dann verkackt die CDU, bis die SPD wieder drankommt. Irgendwann musste ja eine Partei kommen und diesen gordischen Knoten aufbrechen.
Schon schade, dass es die AfD wurde, die noch weniger Plan hat als CDU und SPD. Das muss man erstmal schaffen.
Die Royal Navy hat einen Quanten-Navigator getestet, weil bei abgetauchten U-Booten GPS nicht so gut geht. Aber wie das funktioniert? Darf er uns nicht sagen.
Ja gut, das ist ja ein Uni-Projekt vom Imperial College in London. Akademische Projekte produzieren Papers. Da findet man doch bestimmt was. In der Tat gibt es sogar ein Youtube-Video. Das ist offenbar "einfach" ein Beschleunigungssensor, wie man das auch im Smartphone hat, aber halt mit Quanten-Technologie und damit in 3d und supergenau.
Erstens: Apple hat ohne große Ankündigung ein DirectX12-Emulationslayer ausgeliefert, wenn ich das richtig verstehe. Damit könnte man dann zumindest theoretisch Windows-Spiele einfach so auf Apple-Hardware spielen. Damit stehen sie natürlich auf den Schultern von Open-Source-Giganten, die auch schon DXVK und co im Angebot haben. Valve hat Millionen in DirectX-Emulation in Wine gesteckt. Da wird sich Apple einfach mal bedient haben.
Erwähnenswert ist das aus zwei Gründen. Erstens haben sie wohl einen großen Patch an Wine zurückgeschickt. Die GPL funktioniert also!
Zweitens sind ja in den M1 und M2-ARM-Geräten angeblich sehr gute GPUs drin, die es mit gehobenen Mittelklasse-GPUs auf PCs aufnehmen können. Konnte man nur nie sinnvoll nutzen, weil es keine erwähnenswerten Spiele für Apple gab. Es könnte also sein, dass die wirtschaftlich eh schon darbenden GPU-Hersteller jetzt auch noch von Apple Stress kriegen.
Die andere Ankündigung war, dass Apple überraschend in Safari plötzlich JPEG XL unterstützt. Ich bin ein Fan von JPEG XL und war sehr ungehalten, als Chrome und Firefox das abgekündigt haben, obwohl das größte Argument gegen die Unterstützung schon vom Tisch war: Dass das viel Arbeit ist. Die war schon getan.
Jetzt habe ich Hoffnung, dass Chrome und Firefox ihre hirnrissige Abkündigung zurücknehmen und wir doch noch alle JPEG XL bekommen.
Daraufhin haben oppositionelle Aktivisten die Bibel aus den Schulbibliotheken verbannen lassen, weil da ja auch schlimme Dinge drinstehen.
Das ist jetzt aber nicht so ein krasser Sieg wie man denken würde, weil Utah die Heimat der Mormonen ist, und die haben das Book of Mormon. Daher ist jetzt der nächste Schritt ein Verbotsantrag für das Book of Mormon.
Die Chancen stehen nicht schlecht, denn da kommen u.a. Köpfungen vor.
Da der Kunde mit dem Antrag auf eine Kreditkarte/einem Kredit vmtl eine Schufafreigabe unterschrieben hat, wird die Ablehnung des Antrages auch automatisiert an die Schufa weitergeleitet. Der Grund eher nicht.Ja super!D.h. weil es der Bank peinlich ist zuzugeben, das sie gerade die Anträge nicht bearbeiten können bzw. weil sie keinen Prozess dafür haben, geht für die armen Schweine die so behandelt werden der Score runter.
Erinniert mich daran, das Banken, wenn man sich für einen Kredit interessiert, gerne Kreditanfragen anstelle von Konditionsanfragen bei der Schufa stellen. Das ist ein Problem, weil das System eine Kreditanfrage ohne spätere Eintragung des Kredites als Ablehnung interpretiert. Erkundigt man sich also bei mehreren Banken nach den Konditionen kann das im worst case bedeuten das man die versprochenen Konditionen gar nicht mehr bekommt.
Der vorauseilend "hilfsbereite" Banksachbearbeiter eines Freundes hat immer mal wieder Kreditanfragen gestellt (ohne Aufforderung!), weil er ihm einen Kredit aufschwatzen wollte. War ganz schön Aufwand das aus dem Schufaregister wieder rauszubekommen.
Aber wartet mal, bevor ihr das zu den Akten legt. Die Details sind interessant.
Die Berliner Datenschutzbehörde hat gegen die Deutsche Kreditbank ein Bußgeld von 300.000 Euro verhängt, weil der Computer einen Kreditantrag einfach ablehnte.Die DKB war eine DDR-Bank. Die erste DDR-Bank, die privatisiert wurde. Die Treuhand hat die dann der Reihe nach übernommen und am Ende übernahm die Bayerische Landesbank die Anteile der Treuhand bei deren Auflösung.
Wenn der Berliner Datenschutzbeauftragte gegen eine Tochter der Bayerischen Landesbank ein Bußgeld verhängt, ist das direkt schon mal interessant. Man könnte einen politischen Hintergrund vermuten oder so. Aber das ist nicht, wieso ich das hier im Blog habe.
Der Grund für die Strafe war, dass ein Kunde der DKB eine Kreditkarte haben wollte, und die Bank hat das abgelehnt. Der Kunde fragte dann nach einer Begründung und bekam bloß Textbausteine.
Das Bußgeld jetzt kommt daher, dass das eine automatisierte Entscheidung war, und die DSGVO verpflichtet die Bank dann zur Transparenz. Die hätten, findet die Datenschutzbeauftragte, dem Kunden erklären müssen, welche Faktoren hier ausschlaggebend waren, denn der Kunde war wohl gut betucht und hatte ein regelmäßiges hohes Einkommen auf dem Konto.
Und hier wird es brisant. Warte mal, wenn die DKB hier Auskunft geben muss, was ist denn dann mit, sagen wir mal, der Schufa?
Geht es nach Priit Pikamäe, einem Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof (EuGH), sind schon die von der Schufa errechneten Wahrscheinlichkeitswerte ("Scores") über die Bonität eines Verbrauchers nicht mit der DSGVO vereinbar.Wenn die Datenschutzbeauftragten das jetzt ernsthaft so durchsetzen, käme das einem Erdbeben gleich. Die Schufa findet, ihr Scoring-Verfahren sei ein Geschäftsgeheimnis, und sie halten sich da mit Details traditionell sehr bedeckt. Wenn das jetzt die Datenschutzbehörden mit dem Kuhfuß aufbrechen, könnten da eine Reihe von unbequemen Details rauskommen, z.B. dass das Scoring auf dem Anteil der Migrationshintergrund-Nachbarn beruht oder ähnliche nicht öffentlich ansagbare Metriken. Nicht nur bei der Schufa, natürlich, aber die ist der offensichtliche Punkt, wo man den Kuhfuß ansetzen würde.
Dieses Bußgeld hat jedenfalls ein relativ hohes Potential. Ich denke mal, dass die Banken jetzt schnell anfangen werden, da einen Menschen in ihre Automatismen einzubauen, damit sie sagen können, die Entscheidung sei nicht maschinell getroffen worden.
Deutsche Ministerien haben im vergangenen Jahr Hunderte Millionen für Software ausgegeben – am meisten für Microsoft.Ach deshalb verrottet hier die Infrastruktur und wir haben kein Geld für Wohnungsbau!
Aus der Antwort der Bundesregierung geht auch hervor, wer das meiste Geld ausgibt: Das Verteidigungsministerium war mit fast 110 Millionen Euro für rund die Hälfte der Ausgaben verantwortlich. Dahinter folgen des Innenministerium mit 40 Millionen Euro und das Finanzministerium mit etwa 28 Millionen Euro.Und da kommen noch 562 Millionen Euro für Lizenzen und Dienstleistungen anderer Anbieter drauf.
Hohlmeier schildert dabei eine offenbar gängige Praxis: "Es taucht regelmäßig jemand auf, der zunächst mal anfragt, ob er nicht zum Billigpreis das Unternehmen kaufen könnte. Wenn das Unternehmen antwortet, dass es beabsichtigt, weiter hier tätig zu sein und sogar auszubauen, dann beginnen erneute, weitere Drangsalierereien. Die reichen wirklich bis zu Besuchen bei Familien zu Hause."Naja gut, denkt ihr euch jetzt vielleicht, so einen Pferdekopf vor der Haustüre kennt man ja aus Sizilien. Das ignoriert man halt weg. Aber wartet, geht noch weiter!
Dazu kommen Inspektionen oder behördliche Anordnungen. Oft werden Genehmigungen zur Teilnahme an Förderprogrammen der EU nicht erteilt. Die Unternehmen sollen mürbe für einen Verkauf gemacht werden. "Und wenn sie immer noch Widerstand leisten", so die Erkenntnis von Monika Hohlmeier, "dann macht man neue Maßnahmen. Wenn es ein Gerichtsurteil gibt, gibt’s am nächsten Tag ein neues Gesetz, eine neue Verordnung, um sie wieder ins Minus zu treiben. Es waren hier Unternehmen, die jährlich mit einem Minus von 70 Millionen, 80 Millionen, 100 Millionen kämpfen müssen."Und am Ende gehört dann alles Orbans Oligarchen-Kumpels, da hilft dann auch ein Regierungswechsel nicht mehr.
Update: Ja, DIE Monika Hohlmeier. Wenn sich jemand mit Korruption auskennt, dann ja wohl die! Das muss richtig schlimm sein, wenn sich Monika Hohlmeier über Korruption dort aufregt.
"Die Zugbegleiterin hat geweint, sie wusste nicht mehr weiter." Diese meinte, es müsse von außen kommen, denn alle Versuche, das Tonband zu unterbrechen, scheiterten. "Sie hat die Sicherungen rausgetan und alles versucht", auch mit der Durchsage-Taste war die Stimme Hitlers nicht zu unterbinden.Besonders krass: Es gab vor ein paar Tagen bereits schon einen solchen Fall, nur halt ohne den Hitler-Teil.
Update: Äh, von der Bahn, nicht der Bank. :-) (Danke, Daniel)
Der Vorwurf ist, dass die Grünen jetzt Aufträge an das Öko-Institut vergeben, von denen die familiären Bekannten dort etwas haben.
Ist das Vetternwirtschaft? Ein bisschen ein Geschmäckle hat es auf den ersten Blick. Aber ich will mal versuchen, das andersherum zu formulieren.
Das Öko-Institut ist die Anlaufstelle für Klimaschutzfragen und so. Schon länger als die Grünen Regierungsbeteiligung haben. Das Öko-Institut ging aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervor und wurde 1977 (!) gegründet. Die Grünen wurden 1980 gegründet. Das Institut ist älter als die Partei.
Aus meiner Sicht müssten die Grünen also eher begründen, wenn sie jemand anderem Aufträge geben würden, als wenn sie denen Aufträge geben. Das Öko-Institut ist übrigens ein e.V., das sich über Drittmittel aus Projekten, Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Die sind also unabhängiger als alle Industrie-Experten, und wenn man sich die Drittmittelquellen anguckt, dann vermutlich auch unabhängiger als die meisten Universitäten, die schon mit sich ringen müssen, keine Drittmittel von Militärs anzunehmen.
Wenn die Grünen also dem Öko-Institut Aufträge geben, finde ich das nicht anrüchig oder auch nur erklärungsbedürftig. Wenn Familienmitglieder von dem Habeck da arbeiten, deute ich das eher positiv. Der Habeck hat Familienmitglieder, die aktiv gegen den Klimawandel mithelfen wollen, und dafür die (vermute ich mal) deutlich weniger luxuriösen Gehälter gegenüber einem Posten in der Wirtschaft hinzunehmen, weil es um die gute Sache geht.
Aber ja. Ein gewisses Geschmäckle gibt es. Wenn jetzt jemand zeigen könnte, dass diese Leute irgendwie inkompetent oder von der Industrie gekauft sind oder so. Aber die Frage hat soweit ich sehen kann nicht mehr irgendjemand auch nur gestellt. Insofern ist das aus meiner Sicht ein fetter Nothingburger.
Wieso spreche ich das dann jetzt überhaupt an? Weil ich mich endlos darüber aufregen könnte, dass ausgerechnet die CDU es wagt, hier einen auf dicke Hose zu machen und Korruption zu brüllen. Die Partei mit den "jüdischen Vermächtnissen"! Die Partei mit dem Kanzler, der nicht sagen wollte, von wo die Gelder kamen. Die Partei mit dem späteren Finanzminister, der Koffer voller Bargeld unklarer Herkunft persönlich transportiert hat. Die Partei mit der Flick-Affäre. Wenn man die CSU dazunimmt: Die mit der Amigo-Affäre! Die mit den Masken-Affären!
Die korruptesten Kriminellen im Parlament wagen es, jetzt auf andere zu zeigen, und denen Korruption vorzuwerfen?! Ich fass es nicht!
Mit wem arbeitet denn das Wirtschaftsministerium sonst so zusammen, wenn nicht gerade die Grünen drinsitzen? Mit so Leuten wie INSM, dem ifo-Institut. Die Union ist so ein korrupter Haufen, dass es in der Anstalt eine Tafelnummer nur über deren Korruptionsskandale gab!
Da krieg ich echt Stresspickel vor Ärger. Die fucking CDU!!!
Update: Ach so, wie kam ich gerade darauf? Jemand hat mir eine Mail geschickt über einen Artikel. Der ist leider im Handelsblatt, das hier nicht verlinkt wird, bis die sich bei mir entschuldigen für die Paperboy-Nummer damals. Ich paraphrasiere mal: Wissing wollte einen Parteifreund als Chef der Autobahn-GmbH installieren. Business as usual, würde man denken, aber diesmal hat der Aufsichtsrat sich quergestellt und das verhindert. Wo bleiben denn da bitte die Rücktrittsforderungen der CDU?!
Oh, ein Detail noch. Wisst ihr, wie der Wissing überhaupt in den Bundestag gekommen ist? Der ist nachgerückt, weil Marita Sehn verstorben ist. Woran ist die verstorben? Die wurde vom Auto überfahren. Jetzt versteht ihr wahrscheinlich, wieso dem Wissing so wichtig ist, dass der Autoverkehr nicht eingeschränkt wird.
Update: Einen schönen Datenpunkt zu der Affäre hat Telepolis, die einen Öko-Wadenbeißer zu Wort kommen lassen, der mal die Positionen der Grünen mit dem vergleicht, was man wirklich tun müsste, wenn man die Spezies vor dem Klimakollaps retten wollte.
Ich hatte damals berichtet und kommentiert, dass ich den Schönbohm nicht mag und mit seiner Arbeit und der Arbeit des BSI unzufrieden bin, aber er nicht wegen dieser Scheiße zurücktreten sollte, sondern weil er schlechte Arbeit macht.
Nun, die Faeser hat ihn damals geschasst. Feuern konnte sie ihn nicht mangels Beweisen, denn der Schönbohm ist ja im Gegensatz zu der Faeser zwar nicht inhaltlich aber wenigstens prozedural ein Profi und hat sich immer alles abzeichnen lassen, bevor er es gemacht hat.
Jedenfalls hat die Nummer jetzt ein Nachspiel. Setzt euch fest hin, denn das wird euch sonst aus dem Stuhl fegen!
Nun, sechs Monate später, steht fest: Die Vorwürfe waren offenbar haltlos. Nach unseren Informationen aus Regierungskreisen räumte das Innenministerium Ende April in einem entsprechenden Schreiben an Schönbohms Anwälte ein: Die sechsmonatigen behördeninternen Voruntersuchungen hätten keine Anhaltspunkte gebracht, die die Einleitung eines Disziplinarverfahren rechtfertigen würden.Ach. Ach was.
Da stellt sich mir direkt eine Frage, von der ich mir wünsche, dass sie auch von anderen gestellt wird: Ist die Faeser schon zurückgetreten? Wenn nein: Warum nicht?!
Frau Faeser hat sich in der ganzen Nummer voll verrannt, lag von Anfang an erkennbar falsch und sollte jetzt Konsequenzen tragen.
Adopt lean provisioning and rightsizing
undLeverage savings plan/reservationsJa Scheiße, Bernd! Da hätten wir auch selber drauf kommen können! Wir müssen uns einfach noch tiefer vertraglich in den Lock-In begeben!!1!
Wenn du Probleme hast, musst du es einfach ab jetzt richtig machen!1!!
Oder, mit anderen Worten: GIT GUD!
Ich arbeite selber in der Berliner Verwaltung in einer Denkmalschutzbehörde und bin häufig mit solchen Fällen konfrontiert. Nach dem Berliner Denkmalschutzgesetz sind Werbeanlagen und sowieso alle Maßnahmen an einem in die Liste eingetragenen Baudenkmal, Denkmalbereich oder Gartendenkmal denkmalrechtlich genehmigungspflichtig.Und noch einer:Es gibt zudem einen ganzen Paragraphen über den Umgebungsschutz eines Denkmals. Darin heißt es, dass die unmittelbarer Umgebung eines Denkmals, soweit für Erscheinungsbild von prägender Bedeutung, durch Maßnahmen nicht so verändert werden darf, dass Eigenart oder Erscheinungsbild des Denkmal gestört werden.
Wie weit der Umgebungsschutz reicht, ist je nach Maßnahme und Denkmal unterschiedlich zu bewerten (ein besonders exponiertes Denkmal, wie beispielsweise eine Burg auf einem Hügel, hat einen anderen Umgebungsschutzbereich als ein Mietshaus in der Berliner Innenstadt). Es gibt hier also keine einheitlich anzuwendende Regel, daher sind Entscheidungen im Rahmen des Denkmalschutzgesetzes immer Ermessensentscheidungen. Gleiches gilt für die Erheblichkeit der Störung des Erscheinungsbildes durch Maßnahmen im Umgebungsschutzbereich eines Denkmals. Auch hier wird nach Ermessen entschieden. Ermessensentscheidung im Bereich des Denkmalschutzes verlangen ein hohes Maß an Fachkenntnissen verschiedener Fachrichtungen (Kunstgeschichte, Architektur, Bauingenieurwesen, Restaurierung, Recht usw.), spezifischer Ortskenntnis und immer auch ein Abwägen mehrerer Möglichkeiten.
Grundsätzlich kann man sagen, dass bei einem Neuanstrich eines Nachbargebäudes eines Denkmals oder bei einem Neubau neben einem Denkmal immer zurückhaltende Farben genehmigt werden, die das Denkmal nicht dominieren, aus der Ortstypik rausfallen oder in der Materialität so schlecht sind, dass die Nachbarschaft eines Denkmals nach ein paar Jahren vernachlässigt oder gammlig aussieht. Die Bauwerke und Anlagen in der Umgebung eines Denkmals haben sich grundsätzlich immer an der Qualität des Denkmals zu messen, ohne sich stilistisch anzubiedern aber auch ohne das Denkmal in seiner Wirkung zu stören oder krass hervorzustechen. Bei solchen Fällen werden übrigens auch immer die Stadtplaner der Bezirke mithinzugezogen. Auch die prüfen, ob die Maßnahmen sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.
Dem Eigentümer war dem Tagesspiegelartikel zufolge ja bewusst, auf was er sich einlässt und der Deal mit dem Bauamt klingt mehr als freundlich: er muss nur sehen, dass seine Fassade weiterhin ordentlich aussieht. In anderen Berliner Bezirken wäre die Fassade sicherlich längst schon wieder monochrom gestrichen…
Jetzt weißt du vielleicht etwas mehr darüber, warum ausnahmsweise mal nicht irgendein CDU-Fuzzi schuld war.
Solche Fälle nerven mich übrigens in der Praxis sehr, weil sie mich davon abhalten, den wichtigen Teil meines Jobs zu machen: bei der Erhaltung und Sanierung von Denkmalen beratend zur Seite zu stehen und dabei zu helfen, dass auch die nachfolgenden Generationen noch was davon haben und wissen, wie man früher gebaut hat.
Und zum Schluss: Die in Denkmalen wohnenden Menschen in Berlin sind zum Großteil extrem engagiert, was die Erhaltung angeht (was ich so miterlebt habe bisher) und stolz auf ihre alten Gemäuer. Das gilt auch für die Menschen, die in Denkmalbereichen leben, also in Bereichen, in denen so gut wie jedes Gebäude geschützt ist. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die sich gerade extrem verändert, kann man froh sein, dass es Planungsrecht und denkmalschutzgesetz gibt und sich für Menschen für ihr gebautes Umfeld einsetzen. Ohne das alles wäre die Stadt innerhalb kürzester (!) Zeit nicht mehr wiederzuerkennen und würde nur noch aus seelenlosen Gebäuden bestehen, da der Erhalt von alten Gebäuden (der übrigens klimaschonender ist als jeder Neubau) immer noch teurer als der Neubau ist. Dann wäre vieles Positives, was Berlin ausmacht, dahin…
zu dem Thema muss ich doch mal eine Mail schreiben. Ich sitze auf der "anderen Seite", bei Denkmalbehörden, und das seit über 20 Jahren. Daher bitte ich im Falle einer Veröffentlichung um Anonymisierung.Gut, jetzt haben wir gehört, wie die Behörden-Innensicht ist, und sie überrascht mich zumindest nicht. Wir folgen hier nur Befehlen, äh, Gesetzen, und Richter haben das auch bestätigt. Denkmäler gehören geschützt. OK. Ich kann dem sogar inhaltlich weitgehend folgen.Zum Thema: Denkmalschutz ist eine gesetzliche Aufgabe der Länder, basierend auf den jeweiligen Denkmalschutzgesetzen. Die Denkmalbehörden sind Exekutivbehörden, die Landesrecht umsetzen. Im Kern geht es darum, Substanz und Erscheinungsbild von Baudenkmalen zu bewahren. Dazu gehört auch, das Gebäude neben einem Denkmal dieses nicht übertönen oder erdrücken, Fachbegriff Umgebungsschutz. Das ist in dem Berliner Fall offenbar ausschlaggebend gewesen. Viele der "Horrorgeschichten" entstehen, wenn sich Leute ein Denkmal kaufen, ohne sich vorher darüber zu informieren, und dann erschrocken feststellen, dass die Behörden da mitreden, bis hin zur Fassadenfarbe, Dachdeckung, Fenster, Türen - praktisch jedes Detail kann bei einem Denkmal relevant sein, auch und gerade das Gebäudeinnere, wie Türen, Fußböden, Decken und Dachkonstruktionen. Das führt zu Konflikten, die sich vielfach vermeiden ließen. Ebenso bei der Umgebung. Die Denkmallisten und -karten sind öffentlich, und man kann bei den Behörden anfragen, ob das irgendwie relevant ist. Wer das unterläßt und deswegen hinterher Ärger kriegt, ist selber schuld. Ist das alles rechtens? Ja. Die Frage, ob der Eingriff in das Recht auf Eigentum verhältnismäßig ist, ist höchstrichterlich längst geklärt. Eigentum verpflichtet, bei einem Denkmal umso mehr. Die A-karte haben Hauseigentümer gezogen, deren Haus neben einem Denkmal liegt. Auch da redet die Behörde mit, wie es aussehen darf, auch wenn das Haus selber kein Denkmal ist. Es geht darum, eine angemessene Umgebung für das Denkmal zu erhalten. Ob es da nun grau oder beige als Fassade sein muss, sei dahingestellt. Die Gerichte urteilen da tendenziell sehr streng. In der Praxis sieht das oft etwas anders aus, das klang ja im Artikel auch an, da war von eine Duldung die Rede (was es formalrechtlich nicht gibt, aber das ist ein anderes Thema). In der Praxis sind Kompromisse fast immer möglich, wenn es darum geht, das Gebäude zu erhalten und zu nutzen. Ohne Nutzung kein Erhalt. Warum das Ganze? Nun, was macht die Identität unserer gebauten Umgebung aus? Da spielen historische Gebäude eine große Rolle. Der Hintergrund sind die Abrißorgien der Nachkriegszeit, denen viel Substanz noch bis in die 80er und später zum Opfer fiel. Das führte in den 1970ern zu einem Umdenken, als die oft vom Krieg schon stark reduzierten historischen Städte noch weiter dem Bagger zum Opfer fielen. Die gebaute historische Umgebung prägt auch unsere Identität mit, sie ist meist unverwechselbar und legt Zeugnis vom Bauen in früherer Zeit ab. Denkmalschutz hat was mit Identität im positiven Sinne zu tun. Das zu erhalten ist die Aufgabe, und die ist angesichts von Nutzungsdruck und wirtschaftlichen Interessen nicht einfach und keineswegs immer erfolgreich. Was das mit "kleinen Menschen, die Macht ausüben wollen" zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht, das halte ich für ein Mißverständnis.
Nur fällt bei mir unter den Begriff "Denkmal" halt sowas wie eine alte Statue. Der Dom. Und ja, der Palast der Republik. Nicht ein olles Mietshaus aus dem letzten Jahrhundert, das nach dem Krieg völlig zerbombt war und wo jemand notdürftig geflickt hat. Und schon gar nicht kann ich nachvollziehen, wieso man dem Nachbarhaus eine farbenfrohe Fassade aufzwängen sollte. Am Ende des Tages ermächtigen sich hier ein paar Bürger, anderen Vorschriften zu machen. Ob ein Haus ein Denkmal sein sollte, ist letztendlich Bauchgefühl von ein paar Leuten, die sich die Befugnis dazu einfach angemaßt haben. Wenn der eine Leserbrief hier schreibt, dass man da Kunsthistoriker dazu zieht, dann beruhigt mich das nicht, eher im Gegenteil. Was soll ein Kunsthistoriker denn bitte sagen? "Das ist Mist, das kann weg"? Nee, natürlich nicht!
Häuser sind zum drin wohnen da. Wenn es Auflagen für Hausbesitzer geben sollte, dann dass da kein Wohnraum leersteht oder für Luxusapartments und Investitionsruinen verschwendet wird, während nebenan unter der S-Bahn-Brücke Obdachlose pennen.
Aus meiner Sicht: Wenn du jemandem vorschreiben willst, welche Farbe die Fassade seines Hauses hat, dann kannst du ihm gerne ein Kaufangebot für das Haus unterbreiten, oder von mir aus die Bemalrechte für die Fassade von ihm mieten.
Eine Denkmalschutzbehörde wird jedenfalls in meinem Weltbild selten bis niemals gegen die Einstufung von etwas als Denkmal votieren, weil ihre Existenz davon abhängt, dass es Denkmäler gibt, und zwar möglichst viele.
Update: Auf der anderen Seite ist das natürlich offensichtlich Werbung, was der Typ da auf die Fassade gemalt hat. Das ".de" hat er weggemacht, als die Behörde meckerte.
Ich persönlich finde das gut, wenn die Stadt gegen Werbung im öffentlichen Raum vorgeht. Dann aber bitte gegen alle Werbung, nicht bloß diese Fassade. Ich erinnere mich noch an eine prägende Fahrt nach Ostberlin, als ich ein kleines Kind war. Da gab es überhaupt keine Neon-Reklame im öffentlichen Raum. Nicht mal die Schaufenster in den Läden waren nachts beleuchtet. Auf mich wirkte das damals sehr bedrohlich, weil es so fremd war. Heute sehe ich das in einem anderen Licht. Die Gesellschaft hat viel zu lange zugelassen, dass der öffentliche Raum von irgendwelchen Marken vergiftet wird.
Update: Den Artikel hab ich versehentlich doppelt gepostet. Eine Kopie ist jetzt weg. Sorry.
Stromtrassen?Anmerkung der Redaktion: Ja, Vattenfall ist auch in Berlin zuständig.
Wo denkst Du hin?Nach der Privatisierung der Stadtnetze haben die privaten Eigentümer diese einfach verkommen lassen und - genau wie die Bahn ihr Schienennetz - auf Verschleiß gefahren.
Die Stadt Hamburg musste nach einem Volksentscheid ihre Energienetze von Vattenfall (sind die nicht auch in Berlin "zuständig"?) zurückkaufen.
Und hat als erstes stadtteilweise die Bürgersteige aufgerissen und die Haushaltsversorgung erneuert.
Stromtrassen? Ja, werden wir sicher brauchen, um den Windstrom von der Nordsee nach Bayern zu bekommen, klar.
Aber solange die Kommunen ihre "mit Milliardengewinn" privatisierten Energienetze von Kapitalisten "bewirtschaften" lassen, spielen die Stromtrassen überhaupt keine Rolle. Mit oder ohne: Flächendeckendes Ausrollen von Wärmepumpen (und Wallboxen für E-Autos) wird erstmal zu (elektrisch) beheizten Gehwegen nach isländischer Bauart führen…
Update: Oh nee warte, stimmt gar nicht, Das Berliner Stromnetz gehört inzwischen wieder der Stadt, die das für teuer Geld und unter hohen Verlusten zurückgekauft hat, nachdem sie merkten, dass der Kapitalismus auf Profitmaximierung und nicht auf Nachhaltigkeit optimiert.
Vor ein paar Wochen: Whole Foods schließt ihren Laden in San Francisco wegen "employee safety concerns". Oh und zu vielen Raubdelikten.
Jetzt so: Nordstrom schließt beide Läden in Downtown San Francisco. Sie bleiben unkonkret, aber der Betreiber der Mall, in dem einer der Läden war, sagt folgendes:
"A growing number of retailers and businesses are leaving the area due to the unsafe conditions for customers, retailers, and employees, coupled with the fact that these significant issues are preventing an economic recovery of the area," the statement said.The mall's owner went on to say that it had expressed serious concerns to city leaders for many years and "urged the city to find solutions to the key issues and lack of enforcement against rampant criminal activity."
Was ist denn da bitte los? Whole Foods ist sowas wie eine Bioladen-Kette. Das Essen da ist vergleichsweise teuer, deren Läden sind eher nicht in heruntergekommenen Gegenden. Nordstrom ist eine Bekleidungskette, vielleicht vergleichbar mit C&A. Normalerweise würde man denken, dass sich Kriminalität erstmal bei Juwelieren und Apple Stores und sowas zeigt.Ich fühlte mich spontan an Escape from L.A. erinnert. Weia.
Update: Hierzu sind viele Leserbriefe reingekommen. Die einhellige Erklärung ist: Proposition 47 ist Schuld. In Kalifornien gibt es Volksentscheide, was wohl auch gerne mal nach hinten losgeht. In diesem Fall war der Volksentscheid, dass die Knäste ja eh völlig überfüllt sind, Leute einknasten teuer ist, und wir viele Obdachlose hier in Kalifornien haben, also sollten wir mal aufhören, Mundraub als Straftat zu verfolgen, dann haben wir auch wieder Cops für echtes Verbrechen übrig. Das ist angenommen worden, vor fast zehn Jahren sogar schon. Es gab schon vorher eine Schranke: Ab 450 Dollar Warenwert ist das eine Straftat. Das hob dieses Proposition auf 950 Dollar an.
Je nach Erzähler gibt es auch noch einen Identity Politics-Winkel, weil die meisten geschnappten Ladendiebe Schwarze oder Latinos waren, und da hätten dann die üblichen verstrahlten (ich paraphrasiere mal und übertreibe dabei ein bisschen) Antirassisten gefunden, dass die Verfolgung von Ladendiebstählen von Minderheiten ungerecht sei und daher sollte man das nicht mehr machen.
Ein dritter Winkel ist, dass offenbar einmal bei einem Raub in einem Supermarkt (?) ein Kassierer erschossen wurde, und seit dem die Lädenbetreiber ihren Mitarbeitern sagen, sie sollen die Diebe lieber gehen lassen.
Was davon stimmt und was nicht? Keine Ahnung. Aber das Narrativ mit den Schwarzen passt geradezu optimal in Wahlkampflügen der Republikaner. Die Geschichte mit dem erschossenen Kassierer passt gerade optimal in europäische Vorurteile über die bekloppten Amis und ihre Schusswaffen. Proposition 47 ist jedenfalls echt. Die Kriminalitätsstatistik zeigt insgesamt einen Rückgang von Verbrechen an, bis auf Morde, das steigt. Allerdings kann das auch daran liegen, dass Ladendiebstähle jetzt halt nicht mehr als Verbrechen zählen.
Jedenfalls passt die 950-Dollar-Grenze wunderbar zu meiner Frage, wieso die nicht Juweliere und Apple-Läden ausrauben. Damit wären sie dann darüber.
Update: Übersetzungsfehler meinerseits. Das sind keine Ordnungswidrigkeiten sondern Vergehen und damit technisch gesehen noch Straftaten. Nur halt welche, die in der Praxis anscheinend nicht verfolgt werden, und man gilt dann nicht als vorbestraft.
Laut IBM-Chef Arvind Krischna könnten zum Beispiel in der Personalverwaltung binnen fünf Jahren rund ein Drittel der Stellen durch KI und Automatisierung ersetzt werdenFinde ich gut. Das garantiert geradezu, dass nicht auch versehentlich ein fähiger Mensch durchrutscht bei den Einstellungen. Denn wer will denn bitte bei einer Firma arbeiten, die die Mitarbeiterselektion einer "KI" überlässt?
Es könnte keine verdientere Firma treffen, wenn ihr mich fragt.
Der Einsender kommentiert:
Wenn Marx das gewusst hätte, wie der Kapitalismus konkret endete ...
Damit sowas hier nicht passiert!
Ein streng geheimes Dokument aus den "Pentagon-Leaks" legt nahe, dass ein US-Geheimdienst das Bundesverteidigungsministerium ausspionierte.Normalerweise kommen Leaks ja von US-Geheimdiensten und gehen direkt an die willige Presse, die es für ihren Auftrag hält, Regierungs-Presseerklärungen zu verbreiten. Diese Presse achtet dann sorgfältig darauf, dass niemand fragt, welcher Geheimdienst ihr diese Dokumente zugesteckt hat, und in wessen Propaganda die inhaltlich am besten passen würden.
Ihr seid sicherlich genauso überrascht, ach was sage ich, schockiert!1!! über diese völlig aus dem Nichts kommende Überraschung!
Ein Glück, dass wir den "Verfassungsschutz" als Frühwarnsystem haben. Ohne deren Arbeit wäre das weiterhin niemandem aufgefallen und die wären unter dem Radar weitergesegelt.
Genau wie bei den ganzen Polizeigesetzen verspricht man uns vorher, dass das bloß in absoluten Ausnahmefällen und gegen schwerste Schwerkriminelle eingesetzt werden darf. Und dann, zwei Wochen später, verfolgen sie damit Urheberrechtsverletzungen und Steuerhinterzieher.Zwei Wochen war konservativ geschätzt. Netzpolitik.org dazu:
Justizminister Marco Buschmann will umfassend Auskunftsansprüche ausweiten: auf Urheberrechtsverletzungen, Messenger und private Inhalte.Ach. Ach was.
Nur Nixon konnte nach China gehen.
Nur die Grünen konnten einen Angriffskrieg führen.
Nur die FDP konnte die Vorratsdatenspeicherung einführen.
Findet ihr zu krass, die Formulierung? Dann guckt mal, wie es weitergeht:
Der zitierte Paragraf regelt die Schadensersatzpflicht, wenn jemand „vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen“ verletzt. Das Ministerium nennt selbst als Beispiel eine Restaurantkritik mit „wahrheitswidrigem Nutzerkommentar“.
Update: Zum Vergleich: Die FDP über den Koalitionsvertrag:
„Wir haben bereits im Koalitionsvertrag vereinbart, dass wir die anlasslose Vorratsdatenspeicherung auch in Deutschland abschaffen werden“
Aber was schert uns schon der Scheiß, den wir gesagt haben, als wir in der Opposition waren!1!! Das wusste schon der alte Müntefering.
Das kann ich halt nicht so sehen. Wir wissen nicht, wo diese Nachrichten herkommen. Vielleicht aus einem internen Chatforum. Vielleicht hat jemand Döpfners Telefon gehackt. Vielleicht hat Döpfner seine Nachrichten in die Cloud gebackupt und da hat sie jemand kopiert. Wissen wir nicht.
Ich muss daher davon ausgehen, dass hier jemand auch die ganzen privaten Dinge von dem Döpfner gesehen hat. OK, auf dem Weg hat jemand gefiltert, vielleicht der Leaker, vielleicht die "Zeit", und bei der Veröffentlichung dann gefiltert. Das ist aus meiner Sicht ja wohl der absolute Mindeststandard an der Stelle! Das entschuldigt doch nicht den ursprünglichen Einbruch!?
Ich sehe das, wie ich auch Trojanereinsetz der Polizei sehe. Die schwören uns auch, dass sie die Intimsphäre wahren werden. Aufnahme aus dem Schlafzimmer werden direkt gelöscht sagen sie. Das mag ja sein, aber dafür muss die ja jemand angehört haben, um zu merken, dass die aus dem Schlafzimmer waren!
Privatsphäre bezieht sich nicht nur auf die Veröffentlichung sondern auch darauf, dass jemand überhaupt Zugriff auf diese Daten hat.
Ich bin jetzt nicht Döpfner und kann mir das nur aus der Ferne vorstellen, aber für mich würde sich das glaube ich anfühlen wie eine Hausdurchsuchung. Nur halt nicht von der Polizei durchgeführt! D.h. … ein Einbruch.
Ich kenne jemanden, dem mal jemand in das Haus eingebrochen ist und Dinge geklaut hat. Als niemand im Haus war, immerhin. Aber der hat Jahre gebraucht, bevor er sich in seinem eigenen Haus wieder sicher gefühlt hat.
Ich selbst habe mal bei einer Einreise in die USA erlebt, dass vor mir alle ihre Fingerabdrücke abgeben mussten. Als ich dran war, meinte der Typ nur so: Nee, deine haben wir ja schon. Ich habe Monate gebraucht, bis der Schock wieder aus meinen Knochen rauswar. Meine hatten die schon, weil ich mit Visum einreiste, und bei der Visumsbeantragung gibt man die Fingerabdrücke ab. Ich dachte aber, dass man die abgibt, damit die bei der Einreise vergleichen kann. Nee. Offensichtlich nicht. Man gibt die ab, weil die USA gerne alle unsere Fingerabdrücke bei den Akten haben wollen.
Vielleicht bin ich da überdurchschnittlich sensibel, aber der Gedanke, dass jemand alle meine privaten Nachrichten liest, und dann ein paar davon rauspickt, die er für "beruflich" hält, und veröffentlicht? Das finde ich einen absoluten Horror!
Ein paar Leser fanden auch, dass der Empfänger entscheidet, ob eine Nachricht privat ist. Das finde ich nicht. Ich betreibe eine Firma mit einem alten Uni-Freund zusammen, und wir erzählen uns ständig private Dinge von Arztbesuchen bis Familienproblemen. Da sind auch einige mit Nachrichtenwert dabei, die wir nicht öffentlich erzählt haben, weil wir dem Kunden Verschwiegenheit zugesichert haben. Wenn die morgen in der "Zeit" erscheinen würden, würde ich ganz sicher davon ausgehen, dass die auch die Arztbesuche und den Familienstress gesehen haben. Das würde mich an der Stelle nicht beruhigen, dass sie das nicht auch gleich in ihrer Zeitung abgedruckt haben.
Stell dir mal vor, du kriegst ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft, dass sie ein Verfahren gegen dich eingestellt haben, weil deine Browserhistory beweist, dass du zu dem Zeitpunkt ein Alibi hattest. So ungefähr wirkt das auf mich hier gerade. Auf der einen Seite gut, dass sie die Browserhistory nicht veröffentlichen. Auf der anderen Seite: WTF? Die haben in meine Browserhistory geguckt!?!?
Ich plädiere hier also nochmal ausdrücklich für mehr Empathie. Grundrechte und Menschenwürde sind nur real, wenn sie für alle gelten. Insbesondere wenn sie auch für Leute gelten, die ihr nicht leiden könnt.
Erstens: Presse genießt Quellenschutz, und zwar unabhängig von meiner Einstellung zu dem jeweiligen Presseorgan. Das ist ein Grundfesten unserer Demokratie. Aus diesem Winkel betrachtet ist das noch übler, dass jemand Döpfners Kommunikation ausspioniert hat.
Zweitens: Mir ist aufgefallen, dass mein erster Instinkt war, dass Döpfner ja nicht der Bundeskanzler ist. Mit anderen Worten: Beim Bundeskanzler hätte ich das vertretbar oder zumindest vertretbarer gefunden. Warum eigentlich? Wieso fand ich, dass der Kanzler weniger Recht auf private Kommunikation hat als Döpfner? Ich habe gerade noch keine gute Antwort.
Drittens: Ein Leser war schockiert, dass ich jetzt auch "Auge um Auge" vertrete, weil ich sagte, das Argument, dass Döpfner das verdient habe, überzeugt mich. Nee, sorry, das war ein Missverständnis. Das Argument überzeugt mich, dass man das so sehen kann, und Döpfner das mehr verdient hat als irgendjemand anderes, der mir spontan einfällt (außer vielleicht Geheimdienstchefs). Das heißt immer noch nicht, dass ich das in Ordnung finde.
Die Nummer wird mich glaube ich noch eine Weile beschäftigen.
Hat es natürlich nicht.
Tja. Was tun, wenn man eine Ideologie durchsetzen will, die wenig Kontakt zur Realität hat? Na double down natürlich! Wir brauchen einfach noch viel mehr Durchsetzungsgesetze fürs Internet. Hier ist ein toller Vorschlag!
Wer wiederholt andere im Internet schwerwiegend persönlich angreift, muss mit schärferen Konsequenzen rechnen. Gerichte sollen Social-Media-Konten sperren lassen können - so plant es das Bundesjustizministerium.Tja. Wer dachte, wenn dieser unsägliche Maas da weg ist, dann kehrt vielleicht wieder Sachkompetenz im Justizministerium ein, der sieht sich getäuscht.
Im Mittelpunkt steht die Idee, dass Menschen, die in den sozialen Netzwerken angegriffen werden, "unter gewissen Voraussetzungen" per Gericht eine Accountsperre verlangen können.Ja komm, ey, das ist wie im realen Leben. Da knebeln wir ja auch Menschen, wenn sie was sagen, was uns nicht gefallen hat. Das Netz darf kein rechtsfreier Raum sein!1!!
Aber Fefe, ist das nicht anfällig für Missbrauch? Aber nicht doch, mein Herr!
Dieses Vorhaben richtet sich gegen "notorische Rechtsverletzer im digitalen Raum"Genau wie bei den ganzen Polizeigesetzen verspricht man uns vorher, dass das bloß in absoluten Ausnahmefällen und gegen schwerste Schwerkriminelle eingesetzt werden darf. Und dann, zwei Wochen später, verfolgen sie damit Urheberrechtsverletzungen und Steuerhinterzieher.
Eine solche Sperre muss "verhältnismäßig" sein und es muss um "schwerwiegende Persönlichkeitsverletzungen" gehen.Viel Raum für Virtue Signalung und Willkür? Aber nicht doch! Unsere Richter werden uns retten. Wie sie uns auch jetzt schon vor Urheberrechtsabmahnabzockern retten, müsst ihr wissen. Und vor Polizeigewalt.
Außerdem soll eine Accountsperre nur erfolgen, wenn andere Möglichkeiten nicht ausreichen - etwa die Löschung eines Posts - und "Wiederholungsgefahr" besteht.Da ruft man dann einfach in Delphi an und fragt das Orakel. Das weiß dann, ob Wiederholungsgefahr besteht.
Ein Accountinhaber soll von der jeweiligen Plattform auf ein Sperrersuchen hingewiesen werden und Gelegenheit zur Stellungnahme haben.Lassen wir dieses Feigenblatt doch gleich weg. Wenn es soweit kommt, hat schon ein Richter die Beweise der "digitalen Gewalt" gesichert und befunden, dass es sich um eine "schwerwiegende Persönlichkeitsverletzung" handelt, und dass die Sperre "verhältnismäßig" ist. Offensichtlich ist es dann zu spät irgendwas durch eine Stellungnahme abzuwenden. Ein Glück, dass bei uns die Wähler alle so blöde und empathiefrei sind, dass sie sich nicht vorstellen können, wie dieses Gesetz eines Tages gegen sie angewendet werden könnte.
Aber ist eh egal, denn die Instigatoren hinter dieser neu geschaffenen Zensurinfrastruktur sind jetzt schon unzufrieden, bevor es überhaupt losgeht.
Die ist die Leiterin der Rechtsabteilung von HateAid, einer Organisation, die Menschen unterstützt, die von digitaler Gewalt betroffen sind."Digitale Gewalt" als Konzept hat sich Hateaid aus dem Arsch gezogen. Die sind das neue Innocence in Danger.
Accounts, die ihren Hass auf verschiedene Opfer verteilen oder ganze Gruppen verunglimpfen und Volksverhetzung betrieben, würde man mit den so konzipierten Sperren nicht erreichen. Solche Fälle seien aber, so Ballon, im digitalen "Alltag" eher die typischen.Na dann filtert man die halt. Selbst. Im eigenen Endgerät.
Für mich fühlen sich Diskussionsbeiträge von Innocence in Danger auch digital gewalttätig an, denn sie planen Gewalt gegen digitale Infrastrukturen.
OK aber warte, das klingt doch alles wie eine Nebelwand gerade. Eigentlich geht es doch um etwas ganz anderes. Riecht ihr auch, oder? Und tatsächlich:
So sollen laut den BMJ-Eckpunkten künftig explizit Nutzungsdaten wie die IP-Adresse herausgegeben werden müssen - und damit nicht nur die Netzkonzerne, sondern auch Messengerdienste und Telekommunikationsunternehmen in die Pflicht genommen werden - um nachzuvollziehen, wem eine IP-Adresse zugeordnet werden kann.Jawohl, meine Damen und Herren. Bei diesem "Vorschlag" des BMJ handelt es sich um die gute alte Vorratsdatenspeicherung. Die, der die FDP bislang im Weg zu stehen vorgab. Daher musste das umformuliert werden, damit das von der FDP betriebene Justizministerium jetzt dafür sein kann, aber weiterhin den Bürgern ins Gesicht lügen kann, sie stünden für digitale Menschenrechte und seien prinzipiell gegen die Vorratsdatenspeicherung.
Dieses clevere Versteckspiel hat die FDP so in Wallung gebracht, dass sie gar nicht gemerkt haben, wie sie von Hateaid zu deren Profitmaximierung instrumentalisiert wurden:
Das BMJ schlägt vor, dass für diese Auskunftsverfahren keine Gerichtskosten anfallen sollen. Ein wichtiger Schritt, findet Ballon, der aber nicht ausreiche. Denn der juristische Weg, sich gegen Hassrede im Netz und die Täter zu wehren, sei weiterhin teuer. Zwar wäre es schon eine Erleichterung, wenn die Gerichtskosten wegfielen. Es blieben aber Anwaltskosten und hohe Streitwerte, die es für Betroffene und die sie unterstützenden Organisationen schwer machten, sagt Ballon."unterstützende Organisationen" ist eine Nebelwand für Hateaid. Hateaid will gerne die Spendengelder komplett für ihre eigenen Gehälter ausgeben und nicht Kosten für Verfahren gegen "böse Menschen" haben, wenn jemand ihre Mission missversteht und tatsächlich ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen versuchen sollte.
Ich weiß, was ihr jetzt denkt. Die GFF wird uns schützen. Das lassen die NIE zu, dass hier eine getarnte Vorratsdatenspeicherung eingeführt wird! Tja, da habe ich schlechte Nachrichten:
Auch GFF-Chef Buermeyer plädiert dafür, dass es für Opfer digitaler Gewalt günstiger werden muss, Auskünfte zu erstreiten oder eben in Zukunft Accountsperren zu beantragen. Aus seiner Sicht müssten die Plattformen für die Kosten solcher Verfahren aufkommen, weil "sie schließlich auch mit negativen Inhalten viel Geld verdienen".Jawohl, richtig gelesen. Hateaid will hier eine Mauer um Mexiko bauen, und Mexiko soll dafür zahlen. Hateaid sammelt in der Zwischenzeit schön Wahlkampfspenden für ihre Präsidentschaftskandidatur ein.
Update: Ein Detail noch. Anwaltskosten und Streitwert betreffen den Verlierer des Verfahrens. Wenn du jemanden zu recht anpinkelst, dann bleibt der Täter auf den Kosten sitzen. Wenn Hateaid hier also über Anwaltskosten (wieso eigentlich überhaupt einen Anwalt engagieren für das Eintüten einer Formalie?) und Streitwert meckert, dann weil sie davon ausgehen, in Zukunft lauter Verfahren zu führen, die sie dann krachend verlieren. Weil es denen eben nicht um Recht und Gerechtigkeit geht sondern um ihre Ideologie. Das haben sie uns hier quasi direkt in die Augen guckend zugegeben.
Mhh. Was denn so? Gucken wir doch mal.
Macron hatte in Gesprächen mit der Zeitung Les Echos und dem Magazin Politico eine eigene europäische Strategie in der Taiwan-Frage gefordert.Ketzerei! Verbrennt die Hexe!!!
Besonders geil finde ich aber solche Leute hier:
Auch der Partei- und Fraktionsvorsitzende der europäischen Konservativen, Manfred Weber (CSU), übte Kritik: "Wer für Freiheit und Demokratie eintritt, ist kein Mitläufer."Oh, ach? Die CSU? Die mit dem Polizeigesetz, bei dem Unschuldige unbegrenzt weggesperrt werden können? Die erzählen uns jetzt was von Freiheit und Demokratie?
Wenn ihr übrigens mal gucken wollt, was der Macron tatsächlich gesagt hat: Hier ist die Primärquelle. Deepl kann das gut übersetzen.
Macron hat vorgeschlagen, dass sich die Europäische Außenpolitik nach dem Willen der Wähler in der EU richtet, nicht nach dem Diktat der USA oder von sonstwem. Mit anderen Worten: Er tritt für Freiheit und Demokratie ein.
Gut, wenn man so tief im Dickdarm der USA wohnt wie der Röttgen, dann sieht man natürlich in alle Richtungen nur Scheiße. Aber schön warm ist es da!
Wichtig ist an der Stelle auch, was Macron nicht gesagt hat. Er hat nicht gesagt, dass er im Taiwan-Konflikt auf Seiten Chinas steht. Oder Taiwans. Er findet bloß, dass die EU da aus eigener Demokratie-Willensbildung drauf kommen sollte, nicht weil das diktiert wird.
Oh und: Wenn die EU keine eigene Außenpolitik hat, wieso sollte dann ein Macron überhaupt nach China reisen? Er hat hier im Wesentlichen begründet, wieso die EU überhaupt Diplomatie mit China betreibt.
Also, meint der Leser, kann auch nur die FDP den Kapitalismus zerstören.
- Nur die SPD konnte den Sozialstaat zerlegen
- Nur die Grünen konnten in den Krieg ziehen
- Nur die Grünen konnten das Klima beerdigen
Na dann drücken wir mal die Daumen!
Albert Edwards, a global strategist at the 159-year-old bank Société Générale, just released a blistering note on the phenomenon that has come to be called Greedflation. Corporations, particularly in developed economies like the U.S. and U.K., have used rising raw material costs amid the pandemic and the war in Ukraine as an “excuse” to raise prices and expand profit margins to new heights
Ach. Ach was. Die hohen Preise kommen gar nicht von den Herstellungskosten? Das ist reine Habgier? Hätte uns doch nur jemand gewarnt!!Wenn dich ein Strategist einer Bank warnt, dass das so nicht weitergeht mit deiner Habgier, dann solltest du vielleicht deine Lebensentscheidungen nochmal überdenken.
Aber Fefe, das war doch gar keine richtige Warnung. Na dann guckt mal hier:
“The end of Greedflation must surely come. Otherwise, we may be looking at the end of capitalism,” he warned. “This is a big issue for policymakers that simply cannot be ignored any longer.”
Da bin ich anderer Meinung. Die FDP hat noch alle Gegenanzeigen des Kapitalismus wegignoriert gekriegt.Ich glaube, dass die deshalb gewählt werden. Damit man dann so tun kann, als habe es die FDP verkackt, nicht die Wähler, die sie ins Parlament gesetzt haben.
Als ich das gehört habe, war meine Reaktion erstmal: Endlich tut mal jemand was gegen diesen ganzen Onlyfans-Spam! Das hat mich schon damals bei RTL genervt, wenn da nachts immer diese "RUF. MICH. AN. *peitscheknall*"-Werbespots liefen. Mann war das immer schlüpfrig. Wenn mir damals jemand gesagt hätte: Die Landesmedienanstalt macht das jetzt weg, hätte ich das gut gefunden. Das einzige noch unseriösere im Fernsehen waren diese Teleshopping-Dauerwerbesendungen.
Lustigerweise hat der Direktor der Landesmedienaufsicht NRW vorher bei RTL gearbeitet. Und davor bei einem Teleshoppingkanal. Der kennt sich also aus in der Materie!
Aber es stellt sich raus, dass Ziel dieser Maßnahmen gar nicht kommerzielle Sex-Dienstleister sind, sondern Privatleute. Erstmal: Pornodarsteller auf kommerziellen Plattformen wie Onlyfans sind implizit jugendschützend, weil man da ja zahlen muss, und Kreditkarten für Kinder gibt es seit der Implosion von Wirecard nicht mehr. Professionelle Pornodarsteller wären also nur betroffen, wenn sie "jugendgefährdende" Werbung für ihren Onlyfans-Content auf Twitter oder Instagram machen. Und das machen sie natürlich nicht, weil ihr Einkommen davon abhängt, dass sie nicht wegen freidrehenden Jugendschützern ihren Werbekanal verlieren.
Daher: Die Behörden tun hier gerne so, als ginge es um Terroristen, Nazis und Pornodarsteller. Das stimmt schlicht nicht. Es geht hier um Privatleute mit Nischenfetisch, die keinerlei Werbung machen und Kinder weder ansprechen noch in ihren Communities haben wollen. Es geht hier um Communities von Erwachsenen, die alle zugestimmt haben, und die sich gegenseitig Urlaubsfotos schicken wollen, mal ganz plump gesagt.
Das ist glaube ich ein Punkt, den die meisten Beobachter gar nicht mitgeschnitten haben. Ich denke da ja schon eine Weile drüber nach, weil ich ja auch beruflich Security mache, und Security wird halt schnell zu Faschismus, wenn man es auf eine Gesellschaft anwendet. Stellt sich nämlich raus, dass Freiheit heißt, dass man ab und zu Dinge tun kann, die nicht verfolgt werden. Das Leben ist lebenswert, weil nicht alle Verstöße verfolgt werden.
Es besteht gesellschaftlicher Konsens, dass Missbrauchsfotos von Kindern verfolgt gehören. Aber das heißt doch nicht, dass Eltern keine Erinnerungsfotos von ihrem Kind am Strand machen dürfen!
Mein Ergebnis war bisher, dass ich gerne einen Geschädigten sehen will, wenn gegen etwas vorgegangen wird. "Aus Prinzip" reicht mir nicht, wenn es keinen Geschädigten gibt. Ich bin z.B. dagegen, dass man gegen Pornografie in Text und Bild vorgeht, wenn das Bild aus einer KI oder einem Stift kommt und kein Foto von einem Missbrauchsopfer ist. Inzwischen sind wir ja soweit, dass Fotos von "minderjährig aussehenden" professionellen volljährigen Pornodarstellern kriminalisiert sind. Wer ist denn da bitte das Opfer, das verteidigt wird?
In dem oben verlinkten Artikel geht es um Leute, die Ganzkörperkleidung mögen, z.B. Motorrad-Schutzkleidung. Aber lass es von mir aus Gasmasken und Latexklamotten sein. Wieso muss irgendeine Landesmedienanstalt sich auch nur dafür interessieren, was diese Leute gerne anziehen?!
Es steht zu vermuten, dass das nur ein winziges Zipfelchen eines riesigen Eisbergs ist.
(Bitte schickt mir jetzt nicht alle Beschreibungen eurer Fetische :-) )
But after months of investigation, law enforcement officials now suspect that the 50-foot yacht, the Andromeda, was probably not the only vessel used in the audacious attack. They also say the boat may have been a decoy
Aber nicht doch, mein Herr! Das war doch so ein Slam Dunk, der Fall! Wer Zweifel hatte, wurde als Verschwörungstheoretiker abgekanzelt und alles!Wo wir gerade bei Dingen waren, die bestimt die CIA herausgefunden hat: Hier ist noch so eine Bombe des investigativen Journalismus!
Nach Monaten steigender Preise fallen die Energiekosten wieder. Doch die gesunkenen Strom- und Gaspreise kommen oftmals nicht bei den Haushalten an.Ach. Ach was. Das ist ja unglaublich, Bob!
Ein Glück, dass wir die CIA haben.
Vielen Dank für all die freundlichen Briefe jedenfalls, und eine Sache überrascht mich ja jetzt doch: Wie viele von euch die Medienkompetenzübungen gut finden. Ich kriege sonst hauptsächlich das negative Feedback ab, von Leuten, die das für eine plumpe Ausrede halten, oder die finden, ich würde hier ihren Anforderungen auf Recherche und Quellenprüfung nicht gerecht. Die bislang schweigende Mehrheit überwiegt die zahlenmäßig bei weitem.
Das freut mich natürlich sehr!
DeSantis ist der Gouverneur von Florida und ein Riesenarschloch, der gerade seine Lebensaufgabe darin sieht, Trump noch zu überbieten in hirnrissigen Ideologie-Inszenierungen.
Eine davon war das "don't say gay"-Gesetz, das Schulen verbieten, im Unterricht den Kindern zu erzählen, dass es auch andere Familienformen als Männlein und Weiblein gibt.
Nun ist eine der Disney-Erbinnen Lehrerin und Transgender und fand das Gesetz Scheiße und hat daher dafür gesorgt, dass sich Disney gegen das Gesetz positioniert und LGBTQ+-Veranstaltungen auf ihr Park-Gelände einlud.
Darauf hat DeSantis so reagiert, wie ihr jetzt vermutet: Wie Rumpelstilzchen. Er hat dann mal geguckt, wie er Disney möglichst so brutal vors Schienbein treten kann (immerhin einem der größten Arbeitgeber in seinem Bundesstaat!), dass da nur verbrannte Erde und vielleicht ein Parkplatz übrig bleibt. Es gibt da irgendwelche historischen Vereinbarungen zwischen Disney und Florida, die Disney weitreichende Autonomie einräumen, bis hin zur Erlaubnis zum Bau eines Atomkraftwerks.
DeSantis hat sich dann irgendeinen Notfall-Scheiß aus dem Arsch gezogen und das Board für den Sonderbezirk mit Disneyworld drinnen mit seinen Kumpel besetzt, damit die Disney plattmachen.
Aber Disney hat das kommen sehen und das alte Board eine Proklamation machen lassen, die DeSantis und seine Cronies entmachtet. Nun dürfen solche Verträge nicht "für immer" gelten, weil das formaljuristisch schwierig ist. Also macht man in solchen Fällen eine Bedingung rein, die formal nicht "für immer" ist, aber in der Praxis drankommt. Hier könnt ihr die Klausel einsehen, Punkt 7.1 am Ende von Seite 289.
... this Declaration shall continue in effect until twenty one (21)years after the
death of the last survivor of the descendants of King CharlesIII, King of England living as of the date of this Declaration
Das ist ja mal ein Fnord! Da sollte mal jemand ein Film drüber machen! Hey, wieso nicht Disney? Die könnten mal wieder einen Film brauchen, der seine Produktionskosten wieder einspielt!
Wieso stellt eigentlich niemand die Frage, ob man nicht auch bei den meisten Konzernen mal eben die Hälfte der Mitarbeiter rausschmeißen könnte, ohne dass irgendjemand (außer den Mitarbeitern natürlich) irgendwelche nachteiligen Effekte erkennen würde?
Alle labern immer von Effizienz und Einsparungen herum. Hier haben wir eine geradezu epochale Einsparung erlebt, und die FDP sagt nichts?
Versteht mich nicht falsch: Ich finde nicht, dass jetzt alle überflüssigen Jobs gestrichen werden sollten. Ich bin dafür, dass man die Kosten für dieses Jobs mal ehrlich aufsummiert und dann guckt, ob man mit der Kohle nicht das bedingungslose Grundeinkommen bezahlen könnte.
Dann bin ich dafür, das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen und alle überflüssigen Jobs zu streichen. Wäre für die Leute und für die Gesellschaft viel schöner, wenn die etwas tun könnten, was sie geistig fordert und voranbringt, Kunst, Literatur, Geschichte, Openstreetmap und Wikipedia verbessern, egal! Als wenn sie bei irgendeiner verkackten Konzernabteilung hinter einem verkackten Schreibtisch ihre Zeit verplempern und dabei bloß anderen im Weg sitzen.
bin ich eigtl der einzige, der sich so über die Berichterstattungen zu Tarifverhandlungen aufregt? [Anm. der Redaktion: Nein!]Aus meiner Sicht muss die Schlussfolgerung lauten, dass die Tagesschau einfach nicht mehr unter die seriösesten Medien fällt.Zur 2. Verhandlungsrunde berichtete die Tagesschau (und alle anderen), dass die Arbeitgeber 5% geboten haben ("Laufzeit 27 Monate" wurde dann noch am Rande erwähnt)
Jetzt nach der 3. Verhandlungsrunde:
Zitat:"Die Arbeitgeber hätten acht Prozent mehr Einkommen und einen Mindestbetrag von 300 Euro sowie eine Einmalzahlung von 3000 Euro angeboten. (...) Die Gewerkschaft ver.di und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat."Da kann man doch nur zum Schluss kommen, dass die gierigen Gewerkschaften den Hals nicht voll kriegen. 8% vs. 10.5%, ein bisschen muss verdi auch nachgeben statt wg 2.5% das Land wieder "in Geiselhaft zu nehmen", oder?
Details zum AG-Angebot findet man nur nach angestrengtem Suchen.
Die 5% der 2. Runde schlüsseln sich folgendermaßen auf:
- eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und
- zwei Prozent Mitte 2024
- eine Laufzeit von 27 Monaten
- Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1.500 und 1.000 Euro.
- Und eine Anhebung der Jahressonderzahlung für alle Beschäftigten
Die Laufzeit-Details werden sich im Angebot der 3. Runde vermutlich nicht geändert haben. In fast allen Meldungen kein Wort mehr dazu. Bei einer Inflationsrate von 9% (8-10% je nach Quelle) bedeutet das auf die 27 Monate berechnet einen Reallohnverlust von ca. 13%!
Dass die Arbeitgeber ihre Angebote möglichst intransparent und kompliziert machen, verstehe ich ja, dass die Gewerkschaften (wie in der Vergangenheit häufig) auf so einen Laufzeit- und Einmalzahlungsscheiß eingehen, finde ich schlimm. Aber dass selbst die seriösesten Medien in fröhlicher Diskalkulie irgendwelche Prozentwerte einfach addieren und von 8% oder 5% sprechen regt mich maßlos auf. Geboten wurden jeweils weniger als 4% für die beiden kommenden Jahre. Aber 8% klingt einfacher.
Lang, lang ist's her. Heute lässt man sich lieber jubelpersern.
Ich schlage vor, das ARD-Hauptstadtstudio einfach direkt zu schließen. Hofberichterstattung kann auch direkt die Pressestelle der Bundesregierung machen. Dafür brauchen wir kein Hauptstadtstudio.
Nötig waren ein bisschen über 600k Stimmen, am Ende haben nur 400k dafür gestimmt, und 400k sind hingegangen und haben dagegen gestimmt. Meinem Verständnis nach ist nein stimmen unnötig, weil die Metrik die absoluten Ja-Stimmen sind. Da sind also haufenweise Leute hingegangen und haben Nein gestimmt, um ein Statement zu machen, oder vielleicht wussten sie das nicht.
Ich finde das Thema immer noch sehr schwierig und habe erst das Hingehen verzögert bis kurz vor Schluss der Wahllokale, und dann bis zur letzten Minute mit mir gerungen, wie ich abstimmen soll.
Ich habe am Ende Ja gestimmt, obwohl das gegen meine Interessen war. Nein war auch gegen meine Interessen. Ich habe drauf gezockt, dass das Quorum nicht erreicht wird, und ich dann ein Zeichen gesetzt habe, dass die Klimakatastrophe von der Bevölkerung ernst genommen wird, ohne die negativen Details dieses konkreten Vorschlags aushalten zu müssen.
Der Zug ist damit jetzt aber abgefahren, fürchte ich. Noch einen Volksentscheid dazu wird es nicht geben, nachdem dieser so krachend gescheitert ist. Wollen wir hoffen, dass das der Politik jetzt die Perspektive auf das Problem geändert hat.
Update: Natürlich muss ich jetzt andersherum die negativen Konsequenzen von "weiter wie bisher" aushalten.
Update: Wenn das Quorum erreicht worden wäre, und genug Ja-Stimmen für die 25%-Hürde zusammen gekommen wären, hätten die Nein-Stimmen eine Rolle gespielt.
Update: in der Nacht sind noch mehr Stimmen dazugekommen, die Wahlbeteiligung liegt jetzt bei 35,8%.
Mir fällt da keiner ein. Anderen Leuten vorschreiben was sie lesen oder sehen dürfen war immer ein Instrument von kleinen, bösen Menschen, die gegen andere Macht ausüben wollten.
Ich komme drauf, weil die Bayerische Landesmedienanstalt gerade stolz verkündet hat, dass sie für ihre Bücherverbrennung, ideologische Indoktrination und anderweitige Zensur jetzt ... KI einsetzen. Money Quote:
"Der Jugend- und Nutzerschutz im Internet rückt in der digitalen Welt immer stärker in den Fokus", sagte BLM-Präsident Thorsten Schmiege der Mitteilung zufolge. "Zudem ist der Masse der problematischen Inhalte händisch nicht länger beizukommen. Moderne Aufsicht muss in der digitalen Welt auch mithilfe von KI arbeiten."Jeder Aspekt an dieser Geschichte ärgert mich gewaltig. Dass die sich Medienaufsicht nennen, als wenn hier ein paar erwachsene Erziehungsberechtigte ein paar Kleinkinder beaufsichtigen. Das ist direkt die erste Lüge.
Dann: Nutzerschutz. Ach. Ach was. Ihr schützt Nutzer vor Desinformationen, ja? Außer sie kommen von der CSU oder wie?
Dann, dass sie so tun, als ginge es hier gegen Desinformation und Rechtsextremismus. Die CSU steht seit ihrer Gründung für Desinformation und Rechtsextremismus! Das ist die Partei von Stoiber, Guttenberg, Dobrindt und Söder. Die CSU zensiert doch nicht, um die Bevölkerung zu schützen! Lest euch mal die Rolle von Strauß bei der Spiegel-Affäre durch, dann wisst ihr, wofür die CSU zensiert.
Bleibt noch Glücksspiel. Haha, was haben wir gelacht. Was soll hier also tatsächlich zensiert werden? Kinder sollen keine nackten Menschen sehen, weil die CSU aus fundamental-religiösen Gründen findet, dass man sowas alleine im Dunkeln machen und sich dafür schämen soll.
Also lasst euch mal nicht verarschen, dass hier Jugendliche geschützt werden sollen. "Die CSU kämpft gegen Desinformation" ist genau dieselbe Nummer wie "Putin kämpft gegen Desinformation". Sucht euch irgendein Thema, und die CSU lügt dazu wie gedruckt. Tempolimit. Flughäfen. Arbeitslosigkeit. Obdachlosigkeit. Korruption, Energiepolitik, Umweltschutz. Nirgendwo in Deutschland findest du so viel Lügen auf einem Haufen. Und geht da diese Landesmedienaufsicht mal gegen vor? Natürlich nicht! Die beißt doch nicht in die Hand, die sie füttert!
Aber hey, vielleicht ist der KI-Einsatz auch ein gutes Zeichen. Dass sie keine Menschen mehr finden, die bereit sind, dermaßen unmoralische Zensuraufgaben für eine durch und durch korrupte Landesregierung durchzuführen. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
Wer wählt die eigentlich immer? Was müssen die noch verkacken?!
Seit dem warte ich auf Fotos von der Verhaftung. Stellt sich raus: Die fand nicht statt. Aber Bilder gibt es trotzdem. So schnell wie Bildgenerator-Software sie halt rauspumpen kann.
Ich könnte mir solche Bilder stundenlang angucken.
Trump freut sich da bestimmt auch drüber. Solange die Einschaltquote stimmt...!
Die insgesamt zwei Milliarden Euro für die Munition kommen aus einem EU-Sondertopf, der sogenannten Friedensfazilität.Was zur Hölle? Doch, gibt es wirklich!
Die EU hat einen Rüstungsfonds. Die EU! DIE EU hier. Die mit Frieden in Europa für sich wirbt. Die Frieden in Europa als ihr Ziel und ihre Errungenschaft feiert. DIE haben einen Rüstungsfonds.
Und er heißt ... Friedensfazilität. Frieden im Judge-Dredd-Wortsinn, offensichtlich. Friedenspanzer!
Man kann ja der Meinung sein, dass die EU angesichts der Ukraine-Situation Munition kaufen muss, aber dann doch nicht so eine groteske Neusprech-Jauche darübersprenkgeln!
Völlig klar, was da als nächstes kommt. Eine manipulative, irreführende kleine Anfrage der AfD, ob das nicht alles fiese Ausländer waren.
Doch wartet! Die CDU wollte es nicht soweit kommen lassen und war schneller! Nur leider waren sie zu blöde, die Methode AfD zu kopieren. CDU halt. Nichtskönner, elende.
Sie haben daher nicht nach der "Herkunft" gefragt, sondern nach den Vornamen.
Ergebnis: Messerstecher heißen Christian! Oh, und was sehe ich da? Nicht mal die AfD-Variante hätte funktioniert, denn es gibt Daten zu den Nationalitäten.
Die Nationalitäten der Messer-Tatverdächtigen in der Jahres-Bilanz: 1194 Deutsche, 158 Türken, 114 Syrer, 80 Polen, 65 Bulgaren, 55 Afghanen, 52 Rumänen. Von den deutschen Tatverdächtigen hatten 51 auch noch einen türkischen und 18 einen libanesischen Pass.Na da müssen sich die arabischen Clankriminellen aber mal anstrengen!1!!
Ein Vorschlag wirkt aber schlüssig auf mich: Prior Art 9: Verschlüsselte KI! Damit böse Angreifer nicht reingucken können!1!!
Klar ergibt das keinen Sinn, aber das wird mit Sicherheit irgendwann irgendein Idiot zu patentieren versuchen.
Die Republikaner stören sich noch ein winziges bisschen daran, dass es in Kalifornien weder Sklavenhalter noch Sklaven gab, aber an solchen Randdetails wollen wir uns hier mal nicht aufhalten.
Update: Ihr ahnt es sicher schon, was ich hierzu für Leserbriefe bekommen habe. Das ist bei uns genau so.
Alles, was die brauchen, ist eine "Bund ID".
Ja und wo gibt's die? Na da musst du entweder ein Elster-Zertifikat haben (wieso würden typische Stundenten das haben!?), oder du benutzt halt die Online-Funktion von dem verkackten Personalausweis.
Nein, wirklich! Ohne Scheiß jetzt!
Die wollen gerade alle Studenten in diesen nPA-Dreck reinnötigen, nach dem keiner gefragt hat und den keiner haben wollte und den jetzt aber trotzdem alle bezahlen mussten, weil die arme Bundesdruckerei Industrieförderung brauchte und die Behörden simulieren wollten, dass wir in diesem Lande ja auch sowas wie Digitalisierung haben.
Ein Riesenskandal, wenn ihr mich fragt.
Aber, weil ich ja hier auch einen Bildungsauftrag habe: Wenn ihr das Kleingedruckte lest, gibt es noch einen dritten Weg. Man kann sich von der Uni eine PIN ausstellen lassen.
Wer heute noch nicht dazu gekommen ist, muss sich keine Sorgen machen. Ich hab die Inbox voll mit "Passierschein A38"-Mems von Leuten, die da stundenlang in Warteschleifen hingen, um dann an Serverfehlern zu zerschellen.
Einer hing erst in der einen, dann in der anderen Warteschleife, und dann schmiss ihn das System raus, weil er zu lange für seinen Vorgang brauchte.
Digitalisierung Marke FDP. Man muss wahrscheinlich froh sein, dass da keine Blockchain beteiligt zu sein scheint. Was für elende Totalversager.
Oh, und, fürs nächste Mal. Der Staat sollte für solche Aktionen keine luschtigen Bullshit-Domains anmelden, sondern das sollte eine Webseite unter einer wohlbekannten Ministeriums-Domain sein, oder bund.de oder so. Was ist DAS denn schon wieder für eine unprofessionelle Elendsdreckpfuschkackscheiße alles ey!
Bisher wollten die Gerichte Gaby auch nicht klagen lassen. Erst hieß es, nur das Bundesarchiv könne die Akten fordern. Dann fing das Bundesarchiv an, die Akten zu fordern. Dann hieß es, die Akten seien gar nicht in Oggersheim bei der Kohl-Witwe. Bis dann der offizielle Kohl-Biograph mehrfach öffentlich ansagte, er habe dort Einblick in die Akten erhalten.
Die ganze Nummer erklärt Gaby hier in aller Ruhe, und das ist ja so eine dermaßene Schande für unser Land, dass ihr das alle gelesen haben solltet.
Aber deshalb blogge ich das nicht. Ich blogge das, weil das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig überraschend einen viel früheren Termin veranschlagt hat als üblich und als Gaby dachte: Den 29. März um 11 Uhr. Die Verhandlung ist öffentlich, falls da jemand hingehen möchte.
Gaby sieht das als Zeichen dafür, dass diese Rechtsbeugung jetzt beendet wird. Sie hofft, dass die deutsche Justiz von den Vorgängen in den USA um Donald Trump energetisiert wurde, und die deutsche Justiz jetzt spontan damit anfangen will, ihren Job zu machen.
Deutsche Medien haben ausführlich über die Durchsuchungen des FBI berichtet und, unterwürfig wie immer, auf die Frage verzichtet, ob das deutsche Bundesarchiv irgendwann mal das Bundeskriminalamt nach Oggersheim und St. Augustin schicken wird.Die Frage stelle ich dann hier in Vertretung für den Rest der Medien. Man muss verständnis für die haben. Wenn man den Kopf so tief in den Arsch gesteckt hat, ist es halt dunkel.
Man darf auch der Justiz nicht so böse sein. Die hat schließlich die Hände damit voll, Tapeten zu verfolgen, das beA zwar den Anwälten aufzuzwingen aber selber dann die Sachen auszudrucken und per Briefpost zu antworten, und DNS-Provider zur Zensur zu zwingen.
Ich bewundere Gaby für ihren Optimismus.
Update: Der Termin ist am 29., nicht wie ich hier versehentlich erst schrieb am 31.!
In Bulgarien haben Getreideproduzenten einen Importstopp für ukrainischen Weizen gefordert. Die um gut 30 Prozent billigere, zollfreie Einfuhr aus der Ukraine mache die heimische Weizenproduktion nicht mehr konkurrenzfähig […] Ähnliche Probleme gebe es auch infolge des Imports von preisgünstigeren Sonnenblumenkernen aus der Ukraine.Jetzt macht der Putin auch noch unsere Bauern kaputt!!1!
Aber die Meldungen drumherum haben auch ein paar Klopper. Den hier z.B. finde ich super:
Die Grünen fordern raschere Waffenlieferungen an die Ukraine.Man vergleiche das mal mit den Wahlkampfplakaten vor dem Krieg. Aber es stellt sich auch noch eine andere Frage. Von wem fordern sie das konkret? Ich dachte die sind in der Regierung?
Oder wie wäre es mit dem hier:
Russland hat im vergangenen Jahr dank hoher Ölpreise einen Handelsüberschuss von 332,4 Milliarden US-Dollar (gut 311 Milliarden Euro) erzielt. Das Exportvolumen sei um 19,9 Prozent auf 591,5 Milliarden Dollar gestiegen, der Import im gleichen Zeitraum um 11,7 Prozent auf 259,1 Milliarden Dollar geschrumpft, teilte die Zollbehörde mit. Gegenüber 2021 ist der Handelsüberschuss Russlands damit um 68 Prozent gewachsen.Die Sanktionen wirken!! Nur nicht in die Richtung, in die sie gedacht waren. Der Ölpreis wäre ohne die Sanktionen nie so hoch gegangen.
Auf der anderen Seite muss man natürlich immer vorsichtig mit solchen Angaben sein, denn sie kommen von der Landesregierung. Die hat ein Interesse daran, dass die Zahlen so aussehen, wie sie aussehen. Da könnte es ein paar Fälle von kreativer Buchführung auf dem Weg gegeben haben, wie bei uns mit der Arbeitslosenstatistik z.B.
Außerdem gab es noch die Meldung, dass die Russen die CIA-Story nicht glauben, dass der Nord-Stream-Angriff von einem verwirrten Einzeltäter aus der Ukraine gekommen sei, denn die Ukraine habe ja dadurch nichts zu gewinnen gehabt.
Aber die Topp-Meldung in der Liste ist ganz am Ende:
vergangenes Jahr stieg die Ukraine durch die Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch zum drittgrößten Rüstungsimporteur auf.Wer importiert denn gerade bitte noch mehr Waffen als die Ukraine?!? Dafür muss man zur Primärquelle gehen, aber da steht das auch nicht direkt. Die reden eigentlich über den Zeitraum 2018-2022, und da sind die größten Importeure Indien, Saudi Arabien, Katar, Australien und China. Die Ukraine ist dort auf Platz 14 und hebt erst 2022 so ab. Für 2022 gibt es aber keine separate Auflistung.
Ja, richtig gelesen! Die "konservative" Partei in Großbritannien arbeitet seit Jahren mit dem Zerrbild von Flottillen von "small boats" mit fiesen Kriminellen, die über den Ärmelkanal kommen.
Da hilft nur mehr Geld fürs Militär, denkt ihr euch jetzt bestimmt, und ihr habt Recht. Überraschend ist lediglich, welches Militär das Geld kriegt. Die Briten zahlen Frankreich eine halbe Milliarde Pfund, damit sie kleine Boote aus dem Ärmelkanal ziehen.
The “unprecedented” package will help fund a new detention centre near Dunkirk, more drones and an extra 500 police officers to prevent migrants making the dangerous journey across the English Channel.
Das klingt für mich wie der Deal zwischen der EU und Nordafrika / der Türkei. Das funktioniert ja auch super und hat kaum negative Nebenwirkungen.Damit ihr mal seht, mit was für Zahlen die da arbeiten:
More than 40,000 migrants arrived in the UK on small boats last year and the home secretary Suella Braverman has suggested this year’s figure could be twice that.
VIERZIG TAUSEND!!!! Das ist ja FURCHTBAR!!1! Oder wie man beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sagen würde: Zwei schwache Monate.Update: Hier ist die Pressemitteilung der britischen Regierung. Das neue Gesetz sagt, dass illegal Eingereiste kein Asyl mehr beantragen können. Aber das ist noch nicht der größte Klopper in der Meldung. Der kommt hier:
People who arrive in the UK illegally will instead be detained and swiftly removed to their home country if safe, or another safe third country, such as Rwanda, where they will be supported to rebuild their lives.
Wenn du "sicheres Drittland" denkst, welches Land hattest du da als erstes im Kopf? Auch Ruanda?
Wie krass, ey.
American military leaders oppose helping the court investigate Russians because they fear setting a precedent that might help pave the way for it to prosecute Americans.
Alles lupenreine Menschenrechtler, diese Militärs.Der Einsender kommentiert:
Ich verstehe nicht so ganz, warum man von amerikanischer Seite überhaupt Bedenken hat. Kann man den Richtern in Den Haag nicht einfach sagen, dass es ganz böser Whataboutism wäre, wenn man neben russischen auch amerikanische Kriegsverbrechen verurteilen würde? Mit dem Begriff kann man ja gefühlt heute locker 90% aller Diskussionen derailen. Viele Menschen scheinen eh mittlerweile zu denken, alle inhaltlichen Parallelen, jede historische Herleitung, jeder Vergleich wäre per se ein Whataboutism. Dass es häufig nur um das Kritisieren von Doppelmoral, bzw. das Einfordern von universalistischen Standards geht, hat scheinbar kaum noch jemand auf seinem geistigen Radar. Und gerade im Bereich der Rechtsprechung ist doch der Universalismus eine fundamentale Säule, um überhaupt ernst genommen werden zu können...Immer diese Hippies!1!! American Exceptionalism! Manifest Destiny! Wir sind die Guten!!
Update: Wo wir gerade bei den Guten waren: US Special Forces want to use deepfakes for psy-ops. Na klar wollen sie! Aber das ist dann was ganz anderes als russische Wahlmanipulation und Trollarmeen. WIR würden das nur für die gute Sache einsetzen. Gegen die Bösen! (Danke, Stefan)
Was meint ihr, was dann passiert? Wird das Einfluss auf unsere Waffenlieferdebatte haben?
Wird irgendjemand in der Tagesschau ansprechen, dass es sich um ein Kriegsverbrechen handelt, wenn man anderer Länder zivile Infrastruktur angreift? Immerhin lässt die Ukraine ja keine Gelegenheit aus, die russischen Angriffe auf ihre kritische Infrastruktur als Kriegsverbrechen zu brandmarken.
Wird jemand argumentieren, dass die Ukraine jetzt unsere Hilfe generell nicht verdient hat?
Nehmen wir mal weiter an, dass das "nicht die Regierung" war sondern irgendein Oligarch. Würden wir die Ukraine damit wegkommen lassen?
Was wenn der Oligarch einer Partei nahesteht? Lassen wir uns einen "bloß ein paar verwirrte Einzeltäter" andrehen?
Und nochmal ganz langsam zum mitmeißeln: ALLE meine Beiträge sind Medienkompetenzübungen.
So, jetzt einer der Leserbriefe:
Der gute Herr Professor ist doch sicher noch keinem indischen Studenten begegnet. Also die können zwar schon alles so wie in der Prüfung gezeigt nach Schema F lösen und aufs Blatt kübeln, aber die Leute können ums verrecken nicht selber denken. In der Uni (Bremen) hatten wir in manchen Fächern leider auch so 'schwere' Prüfungen. Das waren für mich aber tatsächlich die leichtesten. Dort hat man vorher einfach tausend mal das standard Schema gerechnet und in der Prüfung halt mit anderen Zahlen angewendet. Note 1 Komma irgendwas, verstanden Null Komma nichts. Ernsthaft, Wirklich. Am meisten mitgenommen habe ich bei den Fächern in denen etwas 'begreiflich' gemacht wurde. Und etwas zu begreifen ist immer ein langsamer Prozess.Das muss ein anderes Video gewesen sein, indem Auswendiglernen gezeigt wurde...?Und noch eine schöne Anekdote. Meine Exfreundin, Inderin, Elektrotechnik Bachelor abgeschlossen. Sie hatte sich einen Elektroheizer gekauft, weil ihr die Kosten der normalen Heizung zu hoch waren. Auf meine Anmerkung hin, dass mit Strom zu heizen doch eine sehr ineffiziente Variante im Vergleich zu Öl/Gas/Fernwärme, meinte sie nur "da steht aber drauf, dass der sehr effizient ist".
Und im studentischen Umkreis hab ich viele solche Leute gesehen. Ich war auch eine Zeit lang Tutor und irgendwie mussten immer nur die ausländischen/asiatische Studenten 'nachsitzen', weil sie ihre Aufgaben nicht zeitig fertig bekommen haben. Es waren halt leider Aufgaben ohne standard Schema und im Zweifel sogar mit mehreren Lösungswegen. Das lief dann häufig getreu dem Motto "If you have a hammer, everything looks like a nail".
Ich glaube, insgesamt gab es da niemanden, der mich mal mit eigenständigen Ideen/Gedanken beeindruckt hätte. Und eigentlich will man genau das haben, wenn es um Bildung und Innovation geht.Man kann natürlich gerne unser Bildungssystem kritisieren, da läuft wirklich viel schief. Aber unsinniges und unnötiges Auswendiglernen wie das in dem Video gezeigt wurde ist definitiv keine Lösung...
Bei IRC kannst du deinen eigenen Server hosten, bei Discord nicht. Bei IRC kann jeder Diskussionsgruppen aufmachen. Bei Discord nicht.
IRC ist kostenlos. Discord will Geld sehen, damit du Emoji posten kannst.
Wieso würde irgendwer diesen Scheiß einsetzen? Nicht nur einsetzen! Promoten!
Inzwischen ist es so, dass praktisch jedes Open Source-Projekt einen Discord bewirbt. Youtuber haben inzwischen Discord. Videospiele-Mods haben Discord.
Besonders bei Open Source-Projekten ist mir das ein riesiger Dorn im Auge. Wer Fragen hat, kann ja in den Discord kommen. In der nächsten Iteration gibt es dann erst Recht keine Dokumentation mehr, weil man ja einen Discord hat. Und damit ist das ganze Wissen futsch, nichts ist suchbar. Man erzieht die Leute zur Hilflosigkeit.
Und wofür? Für die Profitmaximierungschancen von Discord.
Ich war noch nie ein Freund von Wikis, weil das normalerweise ungepflegte Datenhalden voller veralteter Halbwahrheiten sind. Aber selbst so ein Wiki ist besser als ein Discord. Selbst eine toxische Scheißwebseite wie Stackoverflow ist besser als ein Discord, weil sie such- und linkbar ist!
Der einzige Grund, wieso DSA überhaupt existiert, ist weil die US-Regierung ein Exportverbot für starke Verschlüsselung durchsetzen wollte, und den Leuten aber starke Signaturen ermöglichen wollte, und daher die NSA bat, ein Signaturverfahren zu basteln, das nicht auch automatisch ein Verschlüsselungsverfahren ist, wie es bei RSA der Fall war.
Was ist jetzt hier das Problem? Stellt sich raus, dass man mit großen Computern auch algorithmisch den Private Key berechnen kann, wenn die Nonces nicht wiederverwendet wurden sondern "nur" in Relation zueinander standen, z.B. weil sie aus einem Pseudozufallszahlengenerator rausfielen statt echter Zufall zu sein.
To run the attack in practice, the following is required: A minimum of 4 signatures generated by the same private key, the associated public key, and the message hash associated with each signature. If the nonces obey the recurrence relation, we retrieve the private key used to generate the vulnerable signatures.
Hey, schnell, wo liegen eine Menge signierter Daten öffentlich rum? Oh ja richtig, auf der Blockchain! Nun sollten da die meisten Transaktionen ephemeral sein, d.h. der Private Key wurde nur einmal verwendet. Dann wäre der Angriff nicht möglich, denn der braucht mindestens vier Signaturen vom selben Key. Und tatsächlich ist das auch für 90% der Signaturen in der Blockchain der Fall. Also haben sie mal geguckt, wie weit sie bei den anderen 10% kommen. Ergebnis:We broke 762 unique wallets. All of these had a zero balance. Interestingly enough, we could break all these wallets, not because of a linear or quadratic recurrence but because there was at least one repeated nonce in the signatures.
Die Wallets mit Nonce-Recycling hatte schon jemand anderes leergeräumt :-)Unter dem Strich blieb kein Fall übrig, der nicht auf Nonce-Doppelverwendung zurückführbar ist. Das könnte aber mehr Glück als Verstand gewesen sein.
Aber aus historischen Gründen fand Großbritannien, dass die Inseln ihnen gehören, und wollten sie den Argentiniern auch nicht geben, als die freundlich und dann weniger freundlich nachfragten. So brach dann 1982 Krieg aus zwischen den Briten und den Argentiniern.
Die Argentinier waren vorbereitet und hatten sich bei den Franzosen mit Exocet-Antischiffsraketen eingedeckt. Als dann die Briten ein paar Kriegsschiffe vorbeischickten, haben sie die Raketen auch eingesetzt und damit die HMS Sheffield versenkt, einen britischen Zerstörer. Die ganze Nummer war recht peinlich für die Briten, denn a) war der Captain nicht auf der Brücke, b) hatten deren Abwehrsysteme Entwarnung gegeben und c) explodierte der Sprengkopf gar nicht, aber die Rakete versenkte das Schiff trotzdem.
Die Briten wandten sich damals entrüstet an die Franzosen und verlangten von Mitterand die Herausgabe der Deaktivierungscodes für die Exocet-Raketen der Argentinier. Hier gehen die Stories auseinander. Die Briten reden sich bis heute ein, dass sie ohne solche Tricksereien ehrlich gewonnen haben.
Warum erzähle ich das alles? Nun, damals ging der Krieg für Argentinien verloren und die Inseln blieben unter britischer Kontrolle.
Aber jetzt, nach Brexit, während Großbritannien unter Wirtschaftskrise, Gaspreisen und Inflation leidet, da hat Argentinien offenbar Morgenluft geschnuppert und kündigt flott den Deal mit den Briten auf. Die Briten sehen keinen Grund für Entgegenkommen. Eines der Argumente für einen Verbleib bei Großbritannien ist, dass die Bevölkerung der Inseln sich mit überwältigender Mehrheit dafür ausgesprochen hat. Die Inseln gehören seit 200 Jahren zu Großbritannien.
Ich hoffe mal, dass das bloß eine populistische Aktion für die Innenpolitik ist, und die Argentinier hier nicht wirklich einen Krieg riskieren wollen. Die britischen Streitkräfte mögen heruntergekommen sein, aber sind die argentinischen wirklich besser?!
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die Briten Crypto-AG-Backdoors des BND ausnutzen konnten, um die argentinische Kommunikation abzuhören.
Update: Und laut Daily Mail (keine sonderlich zuverlässige Quelle) soll Thatcher den Franzosen gesagt haben, dass sie entweder die Codes von Mitterand kriegt oder sonst halt die Atombombe gegen Argentinien einsetzen wird.
Sie schlagen vor, die Hersteller der Software in Haftung zu nehmen für durch ihren Murks entstandene Schäden!
Scheiße, Bernd! Wieso sind wir da nicht schon früher drauf gekommen?! (Danke, Matthias)
Finde ich gut. Ist die SPD endlich offiziell das politische Äquivalent einer Bad Bank.
Ist sie ja schon länger, wenn man mal ehrlich ist. Die Partei von Folter-und-Cum-Ex-Olaf und von Wissenschaftsbetrug-Franziska kann schwerlich gegen Gazprom-Gerd vorgehen. In der Riege ist der ja sozusagen noch der einzige Ehrliche.
Die Partei von "was schert mich, was ich vor der Wahl gesagt habe"-Lauterbach.
Die Partei von Christine Lambrecht, die es geschafft hat, ... hey, psst, weißt du noch, wie ihre Vorgänger hießen? Wie sicher wir uns bei denen waren, dass es nicht schlimmer kommen könnte? Nee. Wisst ihr nicht mehr. SO krass hat die Lambrecht verkackt. Ich lös mal auf: Kramp-Knarrenbauer und Flinten-Uschi.
Update: Guantanamo-Steinmeier nicht zu vergessen!
Michael Theurer (FDP), Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, sprach in einer Fernsehsendung des ZDF davon, dass es ein Projekt für die kommenden 50 Jahre sei.Schon das ursprüngliche Ziel war eher unambitioniert: Bis 2030 sollte es soweit sein.
Jetzt also nochmal 40 Jahre später. War ja klar. Wenn du die FDP für Infrastruktur zuständig machst, dann wird die kaputtgespart.
Gut, das war auch ein teures Projekt. Fast 50 Milliarden hatten sie dafür ausgerechnet. Die haben wir natürlich nicht mehr, jetzt wo wir 100 Milliarden für Militär verpulvern.
Ein Glück, dass das Militär nicht die Bahn nehmen muss.
Wenn die das tun, und damit davon kommen, was tun die sonst noch so? Nun, sie eskalieren fröhlich weiter. Das Landgericht Leipzig fand jetzt mal eben spontan, dass Quad9 (ein kostenloser DNS-Anbieter) nicht nur Störer sondern Täter ist, wenn sie einen Namen auflösen, der zu Raubmordterrorkopien führt.
Gut, der DNS-Provider kann erstens gar nicht wissen, zu welchem Port ich mich verbinden will. Aber nehmen wir mal an, das Problem gäbe es nicht.
Nehmen wir mal an, das ganze Internet ist nur Webseiten, und Quad9 würde jede Webseite aufrufen, bevor sie mir antworten, und sie könnten irgendwie magisch feststellen, ob da Raubkindsmordterrorkopien angeboten werden.
Dann wäre das trotzdem wertlos, weil die Webseite ja Quad9 andere Daten zeigen kann als mir. Selbst wenn eine Raubmassenkindsmordterrorkopie erkennbar wäre, automatisiert gar, könnte Quad9 nicht sehen, ob die Webseite mir welche anbietet.
Kurz gesagt: Ein bemerkenswert krasses Fehlurteil, offenbar gefällt gänzlich unbeschwert von Sachkenntnis oder Einarbeitung in die Fragestellung.
Das wäre als würde man den Richter einlochen, weil ich ihn nach dem Weg zu einem Restaurant gefragt habe, und später stellt sich raus, dass das Restaurant irgendwelche Sanitärauflagen nicht eingehalten hat.
Das Landgericht Leipzig schloss sich hier übrigens dem Landgericht Köln an:
Das Landgericht bezieht sich dabei auf die "überzeugenden Ausführungen" des Landgerichts Köln, das bereits im September 2022 die täterschaftliche Haftung für Urheberrechtsverletzungen Dritter auf Cloudfare übertrug. Cloudfare betreibt nicht nur ein Content Delivery Network, sondern auch einen DNS-Resolver.m( (Danke, Ralf)
Wenn sie jetzt also mit der CDU koalieren will, dann vermutlich um Einfluss auf das Ergebnis zu haben.
Ja aber warte mal, Fefe, was war denn mit ihrem Ehemann? Der hat doch ein Einkommen? Ja schon, aber da gab es ja dieses Clankriminalitätsproblem. Auf der anderen Seite bleiben bei CDU, SPD und FDP Kriminelle nicht lange ausgeschlossen. Geht ja schon zahlenmäßig nicht. Die SPD hat ja jetzt schon nur die Giffey aufgestellt gekriegt, die selber ein Betrugsproblem hat mit ihrer Doktorarbeit.
Und so lief es auch mit ihrem Ehemann. Das ist bestimmt dieser Fachkräftemangel, von dem man immer so viel hört!
Das Manifest fordert ein Ende der Eskalation der Waffenlieferungen. Nicht ein Ende der Waffenlieferungen.
Nein, das ist nicht das Gleiche.
[unkontrollierte] Verschärfung, Ausweitung eines KonfliktsDas Manifest fordert nicht, die Ukraine aufzugeben. Das Manifest fordert, den Konflikt nicht noch anzuheizen.
Kann man das anders sehen? Klar! Ist das deshalb eine illegitime Forderung? Nein. Ich bin gerade ziemlich irritiert über die Aggressivität und Hysterie, mit denen Leute angegangen werden, die nicht für mehr Rüstungsproduktion sind.
Das war in diesem Land mal ein Konsens, dass man Aufrüstung runterfahren statt ausbauen sollte.
In Diskussionen in kleineren Kreisen bin ich oft mit einfachen medialen Wahrheiten konfrontiert, auf die ich nicht sofort reagieren kann, weil ich ja auch kein wandelndes Lexikon bin. Beispielsweise:Diese Drecks-Nordkoreaner immer!https://www.tagesschau.de/ausland/europa/new-start-vertrag-101.html
-> "Putin bricht sein Wort."
Gefühlt hatte das natürlich eine Vorgeschichte, aber die muß ich erst recherchieren. Die Wahrheit ist erfahrungsgemäß komplexer als die kurze Meldung eines Nachrichtenmediums. Zeitleiste:
"Am 14. April 2000 wurde START II schließlich von der Duma ratifiziert, jedoch unter der Bedingung des Verbleibs der USA im ABM-Vertrag. Die USA kündigte den ABM-Vertrag jedoch wenig später, so dass START II nicht in Kraft trat."
https://de.wikipedia.org/wiki/Strategic_Arms_Reduction_Treaty#START_II"Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 kündigten die USA den ABM-Vertrag, um neue Raketenabwehrsysteme entwickeln zu können."
https://de.wikipedia.org/wiki/ABM-Vertrag"Der [INF-]Vertrag wurde am 1. Februar 2019 durch die USA mit der vorgesehenen 6-monatigen Frist aufgekündigt."
https://de.wikipedia.org/wiki/INF-Vertrag"Die Vereinigten Staaten sind als bisher einziger Staat rechtswirksam am 22. November 2020 aus dem Vertrag [über den Offenen Himmel] ausgestiegen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_über_den_Offenen_Himmel"Putin said Ukraine had sought to strike a facility deep inside Russia where it keeps nuclear bombers, a reference to the Engels air base."
https://www.reuters.com/world/putin-update-russias-elite-ukraine-war-major-speech-2023-02-21/
https://www.tagesspiegel.de/internationales/erneuter-angriff-auf-den-engelsstutzpunkt-drei-tote-nach-drohnenattacke-auf-militarflugplatz-in-russland-9090250.html"Präsident Donald Trump hingegen sprach sich während seiner Amtszeit mehrfach gegen Rüstungskontrollen und entsprechende Abkommen aus. Zuletzt sagte er einen Open-Skies-Vertrag ab, welcher die gegenseitige Kontrolle aus der Luft erlauben sollte. Trotzdem trafen sich der US-Sonderbeauftragte Billingslea und der russische Vize-Außenminister Riabakow zu Gesprächen zur Verlängerung des New-START-Abkommens. Präsident Trump bestand darauf, China mit in den Vertrag einzubeziehen, während die Regierung Chinas entgegnete, dass ein Einfrieren oder sogar Abrüsten nicht in Frage käme, da China nur ein Zwanzigstel der Atomsprengköpfe von einem der beiden Supermächte besitzt. Demzufolge müssten Großbritannien und Frankreich ebenso einbezogen werden, da sie ähnlich viele Atomwaffen besitzen. Die chinesische Regierung vermutete hinter der Forderung Trumps, die Verhandlungen absichtlich scheitern zu lassen.
Ende Januar 2021 unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin eine mit den USA ausgehandelte Vereinbarung zur Verlängerung von New START, dem letzten großen atomaren Abrüstungsvertrag der beiden Staaten, um fünf weitere Jahre. Anfang Februar 2021 unterschrieb auch US-Präsident Joe Biden. Im August 2022 gab das russische Außenministerium bekannt, dass es Kontrollen von Atomwaffenbeständen im Rahmen des Abkommens vorerst aussetze. Das Außenministerium gab an, dass Russland wegen der Sanktionen gegen seine Flugzeuge in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg keine Inspekteure in die USA fliegen könne. Deshalb würde eine Wiederaufnahme der US-Inspektionen auf russischem Gebiet den Amerikanern einen Vorteil verschaffen. Man werde sich aber weiter an New START halten. Am 21. Februar 2023 setzte Wladimir Putin die Teilnahme an New START aus. Das russische Außenministerium erklärte noch am selben Tag, Russland werde sich weiter an die Obergrenzen für nukleare Trägersysteme halten. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Tag darauf das gleiche und ergänzte, dass die USA, wie zuvor, weiterhin über Verlegungen von russischen Atomstreitkräften unterrichten würden, „um Fehlalarme zu verhindern“."
https://de.wikipedia.org/wiki/Strategic_Arms_Reduction_Treaty#New_START
Diesmal geht es um Seymour Hersh und Nord Stream. Sie haben da Experten gefragt, ob Hershs Theorie stimmen könne, dass sie da als Pflanzen getarnten Sprengstoff verwendet haben können.
Äh … Pflanzen? Wat? Hersh schreibt:
That would be well within the range of the divers, who, operating from a Norwegian Alta class mine hunter, would dive with a mixture of oxygen, nitrogen and helium streaming from their tanks, and plant shaped C4 charges on the four pipelines with concrete protective covers.
Die Superprofis beim Faktenfinder hatten hier offensichtlich Textverständnisprobleme. shaped charge (auf Deutsch: Hohlladung) ist ein fester Begriff für eine Anordnung von Sprengstoff, damit sich die kinetische Wirkung nicht in alle Richtungen verteilt wie bei einer normalen Bombe, sondern möglichst nur in einen kleinen Kanal geleitet wird, damit man pro Sprengstoffmenge mehr Wirkung erzielen kann. "plant shaped charge" heißt nicht, dass hier jemand einen Sprengstoff in Pflanzenform gegossen hat, sondern dass jemand einen shaped charge gepflanzt, also angebracht hat.Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass sich diese Leute über Themen der Weltpolitik äußern sollten? Haben die das Ansehen der ARD nicht schon genug beschädigt?
Update: Die studierten Journalisten beim Faktenfinder haben offenbar Google Translate bemüht. OK also wenn du für, sagen wir mal, Mandarin einen Übersetzer brauchst, ist das ja eine Sache. Aber für Englisch?!? Was studiert man eigentlich so auf einer dieser angesehenen Journalistenschulen? (Danke, Frank)
ich habe beruflich mit (2FA-) SMS zu tun und kann hier etwas Kontext liefern:Den PS-Teil habe ich schon vermutet, wollte das aber nicht einfach so behaupten, weil das eben reine Spekulation gewesen wäre.390 Mobile Network Operator (MNO) klingen natürlich erst mal viel.
2FA-SMS werden in aller Regel nicht direkt an die Operatoren übermittelt, sondern werden an Service Provider übermittelt(sogenannte Aggregatoren), welche die Nachrichten entweder direkt an die MNOs oder an weitere Aggregatoren senden. Das ist einerseits eine Konsequenz aus der Liberalisierung der Telco-Märkte, andererseits aber auch eine Frage der Effizienz, weil niemand den Aufwand treiben will, sich mit einer vierstelligen Anzahl an MNOs direkt zu verbinden.
Dieses Konstrukt ist von außen natürlich nicht sichtbar und kann zu Fehlschlüssen führen. Der bloße Umstand, dass einMNO von Bot-Traffic betroffen ist (in der Branche wird von Generated Traffic oder Artificially Inflated Traffic gesprochen) heißt nicht zwangsläufig, dass der MNO davon etwas mitbekommt.
Es ist auch möglich, dass ein Aggregator, etwa durch attraktives Pricing oder exklusive Verträge, versucht möglichst viel Traffic zu einem MNO auf sich zu ziehen. Parallel dazu wird (wahrscheinlich) via Cybergangs nach Services gesucht, die sich per Bot exploiten lassen. Das kann von den großen Fischen wie Twitter bis zu Marias Tanzschule alles sein. Wenndie getriggerten SMS von einem Service beim Aggregator ankommen, wird anschließend mit großen Bot-Kanonen auf den Service geschossen um für massenhaft Traffic beim Aggregator zu sorgen, den dieser schön abrechnen kann.
Da der Aggregator weiß, welche Rufnummern er vorher beim Service eingeworfen hat, kann die SMS auf seiner Seite bequem wegwerfen. Das hat den Vorteil, dass er den MNO nicht bezahlen muss und keine schlafenden Hunde beim MNO weckt.
Das soll natürlich nicht heißen, dass alle MNOs frei von Schuld sind. Auch diese können natürlich direkt oder indirekt, durch großzügiges Wegschauen, beteiligt sein. Es gibt unzählige Pfade, um mit dieser Methode Geld zu verdienen.
Dazu kommt noch, dass nicht alle MNOs dem allgemeinen Bild mit Antennen auf Dächern und Kunden mit Telefonen in der Tasche entsprechen. Dazu kommt noch eine unüberschaubare Anzahl von meist kleinen B2B-Firmen, die zwar eine entsprechende Lizenz und bspw. eigene Rufnummernbereiche aber keine eigenen Endkunden haben.
Trotzdem ist die Anzahl an beteiligten Parteien groß und das Ausmaß erschreckend. Zu manchen kleinen MNOs übersteigt derBot-Traffic locker die 90%. Seriöse Marktteilnehmer versuchen zwar mit Mensch und Maschine den Bot-Traffic zu stoppen aber der Schaden ist trotzdem enorm.
Daher ein eindringlicher Tipp an alle, die öffentliche Services betreiben, die SMS auslösen: Überlegt euch genau, wie ihr euren Service gegen Bots sichert und ob ihr es wirklich erlauben müsst 100.000 SMS pro Stunde in ein Land zu schicken, in dem noch niemand von eurem Service gehört hat ;-)
PS: Ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass Twitter nichts mitbekommen haben will. Es gibt schon länger Anzeichen inder Branche, dass börsennotierte Player gerne etwas langsamer reagieren, wenn der Bot-Traffic für neue "User" sorgt und man der Börse Wachstum melden kann.
Ist ja auch voll die mixed message. Du kannst nicht erst andere Webseiten dazu aufrufen, Login via Twitter oder via Facebook zu machen, und danach sagen: Pustekuchen, war gar nicht validiert. Da kommen sich doch alle verarscht vor am Ende!
Außerdem: Wer will denn Twitter für etwas bezahlen, was Facebook ihnen umsonst gibt?
Oh warte, die Leute kaufen das?
Jetzt neu bei Facebook und Instagram: Blaue Häkchen für nur 12 Dollar im Monat!
Wir meinten natürlich der ist vom Kurs abgekommen.
Bedauerliches Missverständnis.
Gehen Sie weiter, gibt nichts zu sehen hier.
A professor at Yale University has sparked outrage for suggesting that elderly Japanese residents should take part in a “mass suicide” by disembowelment to help the country deal with its rapidly aging population.
Ist euch mal aufgefallen, dass solche Vorschläge meistens von Leuten kommen, die nicht zur angesprochenen Zielgruppe gehören? (Danke, Gerd)
Clankriminalität passt ja eh viel besser zur CDU als zur SPD. Zu denen passt eher Vetternwirtschaft, Veruntreuung von Steuermitteln und Inkompetenz.
Ich amüsiere mich ja königlich darüber, wie überrascht die SPD jetzt ist. Wieso haben die denn diese unsägliche Frau überhaupt aufgestellt? Die schon vorher gesagt hat, dass sie das Enteignungs-Volksbegehren nicht umsetzen wird? Das mit so deutlicher Mehrheit gewonnen hat, dass es bei der Wahlwiederholung nicht wiederholt werden musste?
Auch sehr witzig ist, dass bei der CDU genau dieselben verkackten miefigen Uralt-Sprüche kommen wie sonst immer. "klarer Regierungsauftrag". Nee. Weder klar noch Regierungsauftrag. Ein paar Protestwähler sind falsch zu euch abgebogen. Euer Wahlergebnis wäre historisch schlecht, wenn es nicht in den letzten Wahlen noch historisch schlechter gewesen wäre.
In der ARD hat die SPD gerade eine Einladung zu "Der Untergang"-Memes ausgesprochen. Gefragt, was sie denn machen wollen, wenn die CDU mehr Stimmen als sie hat, faselten die was von der Abend sei ja noch jung. Ja nee klar. Mit dem Angriff Steiner kommt das alles in Ordnung.
Schadenfreude ist echt der einzige Aspekt an dieser Wahl, der nicht vollständig negativ ist. Im Moment sie auch die FDP unter 5% aus. Dafür ist die AfD bei fast 10%. Dauert nicht mehr lange und wir haben eine Fascho-Mehrheit, weil die anderen Parteien alle so monströs verkackt haben.
Und zwar hat jemand ein paar Millionen in Bitcoin verloren, weil er, wie er behauptet, gehackt worden sei. Dabei sind die Bitcoins entwendet worden, aber die Hacker haben den Private Key dazu nicht und jetzt kommen beide Seiten nicht dran.
Der Typ begehrt jetzt, dass die Bitcoin-Software geändert wird, damit er wieder an sein Geld kommt. Klingt erstmal ziemlich absurd, denn man kann ja nicht einfach auf Zuruf die Software ändern. Erstens wäre das dann nicht mehr Bitcoin, zweitens entscheiden ja die Miner, welche Version der Software sie fahren, und das ergäbe dann wahrscheinlich einen Fork oder niemand der Miner übernimmt das.
Und wenn die Miner es doch übernehmen, dann wäre Bitcoin als solches zumindest stark beschädigt. Außerdem würde das natürlich die Fluttore öffnen. Da kann (und wird!) ja jeder kommen!
Die Argumentation von dem Typ ist, dass im Englischen Recht er der Eigentümer des Geldes ist, und die Software-Leute seien Treuhänder und daher habe er Ansprüche gegen die, wenn unter ihrer Treuhandschaft sein Geld verloren gegangen ist.
Dieser Typ ist ein bekannter Troll, der auch behauptet, der Bitcoin-Erfinder zu sein, aber nie auch nur den Hauch eines Belegs dafür vorweisen konnte.
Jetzt kommt es wahrscheinlich darauf an, ob die Richter schonmal Geld in Bitcoin "investiert" und verloren haben. Vielleicht käme denen das ganz gelegen, wenn der ganze Laden niederbrennt.
Popcorn bereithalten!
Der Vorwurf war, dass die Indymedia Linksunten unterstützt haben sollen. Linksunten ist vor einer Weile verboten worden und existiert seit dem nicht mehr. Wie soll unter solchen Umständen eine Unterstützung konkret aussehen?
Jedenfalls sind die Behörden dann gekommen und haben da einmal die Technik mitgenommen. Das ist eine lizenzierte Rundfunkanstalt. Mit anderen Worten: Die fallen eigentlich unter Pressefreiheit.
Aber nicht, wenn eine freidrehende Staatsanwaltschaft ein Exempel statuieren will. Dann werden die schonmal beim Hoster in Karlsruhe vorstellig und wollen alle zugreifenden IPs haben.
Ja, wirklich. Das hat eine deutsche Staatsanwaltschaft so von dem Hoster gefordert.
Un-fucking-fassbar.
Aber ich bin mir sicher, dass in unserem lupenreinen Rechtsstaat niemand seinen Hut nehmen muss wegen so einer winzigen Indiskrediton. Wo kämen wir da hin!
Wer in Deutschland Steuern zahlt, finanziert Bischofs- und Pfarrgehälter indirekt mit - selbst wenn man aus der Kirche ausgetreten ist. Denn seit über 200 Jahren bekommen Kirchen Geld vom Staat - allein letztes Jahr rund 600 Millionen Euro. Doch damit soll bald Schluss sein.Grund zum Feiern? Nun, es gibt einen Pferdefuß.
Die Ampel-Regierung will die Kirchen nun auslösen, die Zahlungen aber nicht einfach streichen. Die Kirchen sollen nochmal einen Batzen Geld bekommen.Wait, what?! Warum das denn?!
Aber gut. Von mir aus geben wir den Kirchen noch mal ne Million, damit die Hunde sie nicht anpinkeln.
Eine Zahl, die als Ablösesumme im Raum steht: 11 Milliarden Euro.Bitte WAS?! Das ist ja wohl ein Scherz!
OK aber warte mal. Dann interessiert mich ja mal, wieviel Kirchensteuer die Kirchen eigentlich pro Jahr kassieren.
Allein die Kirchensteuer betrug im vergangenen Jahr rund 13 Milliarden Euro.Heilige Scheiße! Und dafür kriegen wir dann Institutionen, die Kindergärtner und Krankenschwestern rausschmeißt, weil sie schwul oder geschieden sind, ja? Unfassbar.
Die Aktivisten der Letzten Generation haben Daten von Unterstützern mitsamt politischer Meinung und Gefängnisbereitschaft ungeschützt auf Google Drive gelagert.Seufz. Schade eigentlich, dass jede Generation, auch die Letzte, immer alle Fehler nochmal selbst machen muss.
Ich bin mir fast sicher, dass es da Bedenkenträger gab, die dann als Paranoiker ausgelacht und ignoriert wurden.
Tsja, na dann herzlich willkommen auf den Beobachtungslisten von Polizei und Geheimdiensten, ihr Lieben. Schade eigentlich um den Planeten. Wer rettet den jetzt? (Siehe auch)
Die Meldung war im New Scientist und in der Times, beide Paywall-Hölle, daher hier jetzt Link zu Daily Mail, die als Quelle nicht satisfaktionsfähig ist, aber ihr könnt es wenigstens lesen.
Anyway. Der New Scientist hat sich natürlich aufgeregt, was die da für unwissenschaftliche Kackscheiße anwenden. Aber es gibt noch eine andere Erklärung.
Ihr kennt ja wahrscheinlich den Spruch: Auch eine stehengebliebene Uhr zeigt zweimal pro Tag die richtige Zeit an. Für die Jüngeren unter euch: Eine Analoguhr ist gemeint.
Auch Wünschelruten finden halbwegs zuverlässig Lecks, ... wenn überall Lecks sind. Wenn du jemanden mit einer Wünschelrute in die Mitte von einem Schwimmbecken setzt und dann soll er in eine Richtung mit Wasser zeigen, wird er wahrscheinlich erfolgreich Wasser detektieren.
Und tatsächlich ist Thames Water so notorisch dafür, unfassbare Massen an Wasser zu lecken, dass wir die vor vielen Jahren in der Fnord-Show hatten. Leider bevor es das Blog gab, daher ist jetzt der Link verloren gegangen.
Thames Water war schon noch ein paar Mal im Blog. Die gehörten unterwegs RWE, die das natürlich nicht gekauft haben, um da erstmal fett in die Nachhaltigkeit zu investieren. Die haben da Profit rausgequetscht und das dann an Chinesenen weiterverhökert.
Die Chinesen waren dann ein paar Jahre in Schockstarre, wie schlimm im Westen die Infrastruktur heruntergekommen ist.
So und jetzt die Punchline. Beim Recherchieren fand ich den aktuellen Leck-Bericht von Thames Water. Ich zitiere:
At the moment, almost 24% of the water we supply is lost through leakage
*badumm tsssss*Ob die die Lecks mit Homöopathie stopfen? Das ist ein schlimmes Loch, da müssen wir stärker verdünnen? Da wird das Horoskop aber trübe Aussichten haben!
Update: Wenn ihr wissen wollt, wir man das macht, wenn man sich mit sowas auskennt: Die Berliner Wasserbetriebe (nein, wirklich!) erzählen mal, wie sie das machen. In Berlin ist ja echt viel im Arsch, aber die Wasserwerke und die Müllabfuhr sind Spitzenklasse. Auf die lasse ich nichts kommen.
Es gibt da ein Startup, das per KI Verkehrstickets abwenden will. So viele Argumente um Umstände gibt es da ja nicht, da kann man den Text ja auch von einer KI generieren lassen, ist deren Geschäftsmodell.
In den USA wie bei uns gibt es bei Anwälten noch ein mittelalterliches Zunft-Protektorat. Bei uns heißt das Rechtsanwaltskammer, bei denen heißt es Bar Association.
Als ie Bar Association davon Wind bekommen hat, setzte es so viele Drohungen, dass das Startup die Segel gestrichen hat.
Ich hätte ja cool gefunden, wenn der denen KI-generierte Argumente geschickt hätte. Das hätte vielleicht sein Problem nicht gelöst, aber es hätte den Zunftlern Opportunitätskosten erzeugt.
Hey, wobei. Die Idee kann man ja auch ausweiten. KI als Waffe des kleinen Mannes gegen Bürokratie. KIs betreiben, die die Bürokratur mit Eingaben lahmlegt. Will da nicht mal jemand einen aufmunternden Scifi-Roman über die Idee schreiben?
Das Thema kriegt hier mehr Presse-Berichte als die Kohl-Akten, die jetzt bei seiner Witwe lagern und nicht im Bundesarchiv.
Ich bin mir fast sicher, der Biden hätte jetzt gerne ein paar lahme Ausreden vorgebracht und das Thema beerdigt, aber wenn sie damit den Trump nicht durchkommen lassen, dann muss der Biden auch zumindest so aussehen, als gäbe es da jetzt Ärger und eine Untersuchung.
Ich muss sagen, dass mich das überrascht. Der Biden hat eh nicht so viele Erfolge vorzuweisen und gibt eine eher blasse und machtlose Figur ab. Vielleicht konnten die Democrats das nicht verhindern, dass es da jetzt öffentliches Dreckwäschewaschen gibt?
Die Diskrepanz zwischen dem, was man so als Macht des Präsidenten annimmt, und wie wenig der wirklich an Macht hat, ist immer wieder bemerkenswert.
Ach. Ach was. Also DAS sah ja wohl NIEMAND kommen!1!!
Der Grund für dieses Design ist, dass so meine Daten sicher sind. Das Merge kann man über das Netz nicht anstoßen, und der tinyldap läuft daher auch nicht mit Zugriffsrechten, die mehr als Lesen von der Binärdatenbank erlauben würden.
Inzwischen haben tinyldap und mein Blog auch Schreibzugriff implementiert. Das Blog sagt dann halt dem tinyldap, es will was ändern, und tinyldap hängt die Änderung an das Journal an.
Wenn irgendwo was schiefgeht, kann ich das journal mit einem normalen Texteditor reparieren. Leider habe ich mir angewöhnt, bevor das Blog ein Ändern-Interface hatte, Updates von Hand mit vim im Journal einzupflegen. Wenn ich dabei die Syntax kaputtmache, dann wirft tinyldap beim Starten einen Fehler und das Blog sagt "ldapbind failed".
Wieso kommen in letzter Zeit häufiger Fehler vor? Weil ich verschiedene Terminals unter Windows durchprobiere. Ich habe immer putty verwendet, aber auf dem neuen Laptop in den letzten beiden Versionen hängt sich das gerne mal auf, wenn ich parallel eine Fullscreen-Grafikanwendung aufhabe, d.h. ein Spiel spiele. Daher habe ich mal das bei Windows beiliegende ssh probiert, in dem Windows beiliegenden Standard-Terminal, in dem cmd startet.
Das funktioniert soweit leidlich gut und hängt sich auch nicht auf, aber bei Backspace schickt es Delete. Das war unter Linux auch immer Standard, aber nicht bei meiner Distro und auf meinen Rechnern. Auf meinen Rechnern schickt Backspace Backspace und Delete schickt Delete. Und die Gegenseite erwartet das auch so.
Was jetzt passiert: Ich tippe was ein, spät nachts, vertippe mich, tippe Backspace, das Terminal schickt Delete, und wenn ich das am Ende der Eingabe mache, dann löscht das die Leerzeile am Ende. Das verletzt das LDIF-Format und tinyldap mag das dann nicht.
Ich habe bisher nicht herausgefunden, wie ich diesem Terminal sagen kann, dass ich gerne bei Backspace Backspace haben will und nicht Delete. Falls jemand einen sachdienlichen Hinweis hat: Her damit!
Da kommen jedenfalls in letzter Zeit die "ldapbind failed"-Fehler her. Operator Error. Ich müsste mir entweder angewöhnen, nach dem Ändern nochmal Reload zu machen im Browser, oder ich müsste mir angewöhnen, halt das Edit-Interface zu benutzen, das ja extra dafür da ist.
Software umschreiben ist immer einfacher als jahrelange Gewohnheiten zu ändern. Seufz.
Update: Alle Terminals bisher haben Nachteile. Das Windows-Terminal macht z.B. Copy-und-Paste schlecht. Man markiert etwas mit der Maus, aber dann muss man erst noch Return drücken, damit das in der Zwischenablage landet. Da stolpere ich jedes Mal drüber. Bei putty ist das nach dem Markieren in der Zwischenblage.
Ansonsten habe ich noch alacritty probiert. Da stolpere ich auch immer über Copy-und-Paste. Da muss ich nach dem Markieren Ctrl-Shift-C drücken, damit es in der Zwischenablage landet, und zum Einfügen Ctrl-Shift-V. Ich hätte gerne Pasten mit der mittleren oder rechten Maustaste. Das kann man glaube ich sogar konfigurieren bei alacritty, aber Ctrl-Shift-C kann man nicht wegkonfigurieren. Schade.
Update: Oh, stellt sich raus: Es gibt doch noch Terminal-Einstellungen. Die sind nicht mehr unter dem Logo links oben sondern unter dem invertierten Dach rechts neben den Tabs. Da kann man das Copy-Verhalten umschalten. Oh geil und da kann man Retro-Mode einschalten! Nur Backspace kann man offenbar nicht umkonfigurieren.
Update: Wenn man in den Settings die JSON-Config öffnet, kann man dort folgendes command eintragen:
{ "command": { "action": "sendInput", "input": "\b" }, "keys": "backspace" }
Dann geht Backspace!
Update: Und in Alacritty kann man einstellen, dass er direkt ins Clipboard selektieren soll (save_to_clipboard). Nett!
New hotness: Serien-Vergewaltiger werden Polizist, weil sie dort ungestört ihre Triebe ausleben können.
A Metropolitan police officer has been revealed as a serial rapist who committed more than 71 serious sexual offences, despite the force being told of repeated allegations over two decades that he was a threat to women.PC David Carrick, an armed officer in the parliamentary and diplomatic protection command, admitted on Monday to 49 counts – some detailing multiple offences, against 12 women.
Ja gut, so um die 50 Fälle, da verliert man schon mal den Überblick, wen man jetzt alles vergewaltigt hat!1!!The scale of offending by Carrick, 48, spanning 17 years, makes him one of the worst sexual offenders in modern criminal history.
Yeah! Rekord! Wir sind wieder wer!The force was told about nine incidents from 2000 to 2021, including eight alleged attacks or clashes Carrick had with women before the arrest that led to his convictions.
Man würde ja denken, dass die dem ersten halben Dutzend Vorwürfen der Sache mal nachgehen. Aber nein. Corpsgeist!Other victims he admits attacking were warned that if they spoke out about him raping and sexually assaulting them they would not be believed because he was a police officer.
Und wie man hier sehr schön sehen kann stimmt das!Aber natürlich ermittelt die Polizei nicht gegen ihre Mitarbeiter. Da müsste man ja dann auch gleich gegen alle ermitteln, und was da alles rauskommen würde, das kann ja nun wirklich niemand öffentlich haben wollen!
Die Einzelheiten würden die Bevölkerung verunsichern!
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat noch einen Knaller:
Jetzt will die Metropolitan Police jeden Vorwurf sexueller Übergriffe gegen 1000 der rund 45.000 Polizisten und Angestellten noch einmal prüfen.
... 1000?!?!?
Update: Der Scotland-Yard-Chef würde solche Leute ja gerne feuern, aber er kann nicht.
He added: “We’ve got some officers who we sacked, but other legal bodies, who have a power to reinstate them, did. So I’ve got officers who we determined shouldn’t be police officers and yet I have to keep them. It sounds bizarre – I’m the commissioner, yet I can’t decide who my own workforce is.”
Er würde auch gerne bessere Leute einstellen, aber dafür kann er zu wenig Gehalt bieten.
He added: “They have no desire to strike; it’s not allowed but they are frustrated. I’ve seen data about police officers using using food banks, which is really concerning.”
Weia.
Die gute Nachricht: Die Lambrecht steht offenbar kurz vor einem Rücktritt.
Die schlechte Nachricht: Auch die Nachfolge wird von der SPD kommen, der Partei, die zwischen Verräterpartei, Nichtskönnerpartei und Alleskaputtmachenpartei oszilliert.
Konkret ist Eva Högl im Gespräch, aktuell Wehrbeauftragte des Bundestags. Die fällt durch Forderungen nach 300 Milliarden für die Bundeswehr auf und dass sie die Wehrpflicht wieder einführen möchte, um die Nazis in der Bundeswehr mit Wehrpflichtigen zu verdünnen. Ja super!
Royal Mail tells people not to send post abroad due to 'cyber incident'
Das ist jetzt ein bisschen doof, wenn man ein Export-Business betreibt. Aber hey, irgendwas ist ja immer.Wenigstens ist das nach Weihnachten passiert. Das wäre noch deutlich schlimmer gewesen vor Weihnachten.
Wobei. Wissen wir ja nicht. Vielleicht war das schon vor Weihnachten und sie haben da halt Überstunden und Monsterschichten geschoben und kommen erst jetzt zur Aufarbeitung.
Und da kommen gar gruselige Details ans Licht!
Officials ultimately found a corrupt file in the main NOTAM system, the source told CNN. A corrupt file was also found in the backup system.
Mit anderen Worten: Softwarefehler. Kann man nichts machen.Gut, was tut man als IT-Profi, wenn was nicht geht? Rebooten!
In the overnight hours of Tuesday into Wednesday, FAA officials decided to shut down and reboot the main NOTAM system -- a significant decision, because the reboot can take about 90 minutes, according to the source.
NEUNZIG MINUTEN!?!? What the FUCK?!Und wie üblich in der IT sagen sie jetzt, das "war halt das alte System" und "wir wollten ja eh ein neues machen". Ich finde an der Stelle die Frage interessanter, wie so ein System überhaupt je online gehen kann. Da hast du ja Null Spielraum für Fehler, wenn das schon im Regelfall 90 Minuten zum Hochkommen braucht.
Und das ist ja nun kein Steuersystem hier sondern im Wesentlichen eine Datenbank mit Text-Meldungen und Geodaten. Das ist jetzt nicht gerade Raketenchirurgie!
Heute haben wir die Reaktion der Industrie. Klar, man könnte in ordentliche Infrastruktur investieren, aber ist doch viel netter, wenn das einfach jemand anderes zahlt!1!! Wenn die Versicherungen nicht mehr wollen, dann ruft man erstmal nach dem Staat, klar, das hatten wir ja schon, und dann, wenn gar nichts geht, dann macht man die blödeste Sache, die man überhaupt machen kann:
Nun wehrt sich die Industrie - und gründet einfach einen eigenen Versicherer.Frage: Wie bekloppt kann man sein? Die deutsche Industrie: Ja!
Hold my beer!
Hey Leute, der Grund, wieso ihr keine Versicherung mehr kriegt, ist weil die zu erwartenden Schäden teurer sind als ihr vorher kollektiv eingezahlt habt. Wenn IHR jetzt eine Versicherung gründet, wird die halt pleite gehen nach den ersten Auszahlungen. Das hat ja nichts mit Gier zu tun, dass euch keiner euren Ranzkack versichern will, sondern mit der Ranzkackigkeit eures Ranzkacks.
Ich werde jedenfalls mit Popcorn am Beckenrand sitzen und euch beim Absaufen zugucken. Jeder einzelne von euch hat es verdient.
Gibt noch ein paar lustige Stellen in dem Artikel:
"Die Versicherer haben hohe Mindestvoraussetzungen für die IT der Unternehmen, die sie versichern." Wenn diese nicht erfüllt werden, gibt es keine Angebote oder nur solche mit Vorbehalten.No shit! Klar gibt es noch Cyberversicherungen, aber die setzen dann voraus, dass ihr getan habt, was ihr konntet! Und das habt ihr natürlich nicht. Denn in eurer Welt spart ihr euch das und zahlt Versicherungsprämie und das ist dann billiger.
Dass auch bei einem versicherten Event die Daten eurer Kunden wegkommen, da scheißt ihr doch alle drauf. Sind ja nicht eure Daten. Sind bloß die eurer Kunden.
"Unternehmen, die unsere zwölf Kernkriterien im Underwriting nicht erfüllen, versichern wir nicht", bestätigt Jens Krickhahn, der bei der Allianz Global Corporate & Specialty für das Cybergeschäft zuständig ist.Lustigerweise meinen die damit nicht etwa, dass man eine sichere Architektur gewählt hat, und auf Outlook, Active Directory und Windows verzichtet. Nein. Die meinen, dass man Backups hat.
Ich persönlich finde das ja eh lustig, wenn Versicherungen anderen Firmen Vorhaltungen machen, sie hätten veraltete, heruntergekommene Infrastruktur. Wenn man sich anguckt, wie das in Versicherungen aussieht, dann sieht im Vergleich die reguläre Wirtschaft geradezu Scifi aus. Oder, wie es der Artikel formuliert:
Die Versicherer machen es sich zu leicht, glaubt Maklerin Dammalacks. "Gerade produzierende Unternehmen haben es schwer, die rigiden Kriterien zu erfüllen." Das gelte für manche Chemieunternehmen, für die Lebensmittelbranche ebenso wie für Baustoffhersteller. Sogar manche Versicherungsgesellschaften haben veraltete Systeme und werden Opfer von Cyberangriffen.Denn am Ende des Tages investiert niemand in Abwehr und Absicherung. Lieber eine Versicherung abschließen und weiterpfuschen.
Na dann pfuscht ihr mal alle schön weiter. Das sind auch Leute, die beim Camping in der Wildnis ihren Müll liegenlassen.
Das ist bemerkenswert, denn Threema hat bereits mehrere Audits hinter sich. Die haben aber offenbar eher auf Code-Qualität als auf die Protokolle geguckt, jedenfalls haben die diese Probleme nicht gefunden.
Threema hat in der Zwischenzeit ein neues Protokoll ausgerollt, das Forward Secrecy für die E2E-Krypto schaffen soll. Das war aber noch nicht Teil dieses Audits, kann also auch noch Probleme dieses Kalibers haben.
Sehr schön finde ich, dass hier wirklich ein Audit des Protokolls durchgeführt wurde, nicht bloß jemand einen Fuzzer laufen gelassen hat, wie es heute üblich zu sein scheint, besonders in akademischen Umgebungen, wo man so schnell und leicht Papers und Aufmerksamkeit generieren kann.
Ich mag auch die Lessons Learned von dem Team, u.a. "ordentliche Crypto-Libraries wie NaCl nehmen macht noch kein sicheres Protokoll". Und dann kommt folgende Lektion, die ich sehr wichtig finde:
Proactive, not reactive security: our inability to find an attack on a protocol does not imply it is secure. New attacks could be found at any moment and known attacks only get stronger over time if left unaddressed. Often, secure systems and protocols follow a design-release-break-patch process (a reactive approach). This is inconvenient for users and often requires the maintenance of backwards compatibility. Developers should instead adopt a proactive approach, where the system or protocol is formally analyzed during the design stage.
Ob nun formale Beweisführung hilft, sei mal dahingestellt. Ich bin da eher zurückhaltend in meinen Erwartungen, denn wenn der Beweis komplexer ist als das Protokoll, wieso trauen wir dann dem Beweis, wenn wir dem Protokoll nicht getraut haben?Aber dass man Dinge vielleicht mal vor dem Release ordentlich machen sollte, und nicht diesen agile "ja klar ist es Scheiße aber wir patchen dann halt die übelsten Wunden im Feld nach" hat jetzt meiner Meinung nach echt genug Schaden angerichtet und kann mal in Rente gehen.
Wenn ihr Papers lesen könnt, lest nicht nur die Webseite sondern auch das Paper. Die kryptografischen Fehler, die die gemacht haben, sollten alle in ihr Repertoire aufnehmen, damit die niemand nochmal macht. Threema hat eine Stellungnahme veröffentlicht, die so defensiv geschrieben ist, dass sie es schafft, den Laden noch schlechter aussehen zu lassen als er eh schon rüberkam. Sie hätten auch einfach sagen können: Die Findings sind valide, wir haben Fehler gemacht, und es tut uns leid. Wir geloben Besserung. Stattdessen lauter "das ist doch bloß theoretisch" und "das betrifft die aktuelle Version nicht" (die, die nach dem Melden dieser Lücken veröffentlicht wurde!).
Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich erwarte von meinem sicheren Messenger, dass der Hersteller nicht herumverhandelt und kleinredet, wenn Lücken gefunden werden, sondern die fixed und ein Post-Mortem veröffentlicht, wie das durch ihre QA kommen konnte.
Mein aktueller Endboss in Sachen offensichtlich bescheuerter IT-Homöopathie ist Cloud-Verschlüsselung.
OK, kurzes Gedankenspiel. Ihr fahrt in den Urlaub und bittet den Nachbarn, eure Pflanzen zu wässern. Dafür gebt ihr ihm den Schlüssel.
Euch ist hoffentlich direkt sofort klar, und zwar ohne dass ich das irgendwie erläutern muss, dass der Nachbar ab dann in eure Wohnung kommen und Dinge tun kann. Schlüssel zurückholen hilft nicht, denn er kann einen Nachschlüssel angefertigt haben.
Wenn du einmal den Schlüssel weggibst, hilft nur Schlosstausch.
Aber was machen die Cloud-Leute jetzt? Die haben ja das Problem, dass deine Software auf ihrer Hardware läuft, und Software kann sich gegen Angreifer mit physischem Zugriff auf die Hardware nicht schützen. Prinzipiell nicht. Nicht "wir wissen nicht wie". Doch. Wir wissen. Geht nicht.
Software ist eine Liste von Dingen. Die gibt man der Hardware, und die führt die dann aus. Wenn jemand anderes die Hardware kontrolliert, kontrolliert er deine Software.
Da führt auch kein Weg dran vorbei. Daher wird DRM immer wieder geknackt, und deshalb führen Intel und ARM einen Krieg gegen ihre Kunden und nehmen ihnen schrittweise immer mehr der Kontrolle über die Hardware weg.
Was machen also die Cloud-Leute? Sie verdünnen Wasser! Hey, wir haben hier einen Knopf hingemacht. "Verschlüsselung aktivieren". Das ist ungefähr wie am Set von Star Trek der Knopf "Schilde aktivieren". Das tut nichts und jeder weiß es. Da ist kein Schild. Wir tun nur alle so.
Während wir bei Star Trek wenigstens unterhalten werden, ist das bei der Cloud einfach nur Beschiss. Wenn die Cloud verschlüsselt, dann hat die Cloud den Schlüssel. Mit dem kann man Ver- und Entschlüsseln. Solange der Cloud-Anbieter den Schlüssel jemals irgendwann auch nur kurz gesehen hat, ist das kein Schutz gegen den Cloud-Anbieter, und als genau das wird das ja gerade verkauft.
OK Fefe, das hilft dann vielleicht nicht gegen den bösen Admin beim Cloud-Anbieter, aber es hilft doch gegen den chinesischen Hacker, der die Cloud hackt? Nein, tut es nicht, denn die Cloud entschlüsselt das ja für dich. Wenn der sich als du einloggen kann, oder dir eine SQL Injection oder sonst was unterschieben kann, dann hat der vollen Zugang, genau wie ohne Verschlüsselung.
OK, aber hilft das denn wenigstens gegen die Putzhilfe vom iranischen Geheimdienst, die das Tape mit dem Backup klaut? Ja, wenn der Schlüssel nicht auf dem Tape ist, was erschütternd häufig der Fall ist. Aber wir reden hier nicht von Tapes sondern von S3-Buckets gerade. Die hängen am Web. Wieso würde jemand alte Backups haben wollen, wenn er Echtzeitzugriff kriegen kann?
Lustigerweise gibt es wie bei Homöopathie mehrere Verdünnungsstandards. Einige Cloud-Anbieter haben bloß eine Checkbox "Verschlüsselung anschalten". Der Schlüssel kommt von denen und bleibt bei denen.
Andere Anbieter lassen dich den Schlüssel erzeugen und hochladen. Spielt keine Rolle, denn sie müssen den ja nur einmal für eine Nanosekunde gesehen haben.
Noch andere Anbieter lassen dich einen "Vault" installieren (lacht nicht, ist ein echter Produktname), und dann holt sich die Cloud immer von dem Vault den Schlüssel, wenn sie ihn braucht. Impliziert, dass sie den nicht aufheben, aber das weißt du halt nicht. Ist alles dieselbe Scheiße.
Das ist alles Bauernfängerei. Fallt da nicht drauf rein.
Faustregel: Wenn dein Code auf jemand anderes Hardware laufen lässt, oder deine Daten auf jemand anderes Hardware liegen, ist es nicht mehr dein Code, sind es nicht mehr deine Daten.
Anders formuliert: DAS war bisher der Schutz vor Malware. Dass es zu schwierig für Skript-Kiddies war, Malware zu hacken. Nicht dass wir verteidigen. Nein. Dass die Angreifer zu blöde sind.
Da ergibt plötzlich vieles Sinn.
Auch psychologisch! Jeder hält sich für überdurchschnittlich intelligent. Meine Abwehr muss also nicht verhindern, dass man das System angreifen kann, sondern nur, dass jemand wie ich es angreifen kann. Wenn ich dann besonders inkompetent bin, wie in der Wirtschaft und öffentliche Verwaltung üblich, dann kommen am Ende halt ständig Angreifer durch. Und dann faselt man einfach was von "hoher krimineller Energie", sagt, man habe die Behörden eingeschaltet, und leitet eine "forensische Untersuchung" ein.
Dabei braucht man keine Untersuchung um zu sagen: Dann hat wohl der Admin verkackt, dessen Job es war, das abzusichern!
Das unabhängige Aufsichtsgremium von Facebook, das Oversight Board, hat entschieden, dass Einträge mit dem persischen Slogan "Tod für Chamenei" ("مرگ بر خامنه") nicht den Gemeinschaftsregeln widersprechen.Das sei ja keine wörtliche Todesdrohung sondern eher ein "Nieder mit dem Diktator".
Wenn die damit durchkommen, dann kann man in Zukunft auch "Tod dem [Name des aktuellen US-Präsidenten]" auf Facebook schreiben und das darf nicht gelöscht werden wegen Free Speech.
Da bin ich ja mal sehr gespannt, ob da jetzt die US-Justiz oder -Regierung einschreitet.
Im Unterhaus haben bei den Midterms die Republicans die Mehrheit von den Democrats übernommen. Als nächstes müssen ein paar Formalitäten geklärt werden, wie z.B. dass die den Speaker of the House ernennen. Das ist normalerweise ein Non-Event. Die neue Mehrheit stellt halt einen Kandidaten auf und wählt für ihn.
Aber diesmal hat der Kandidat die Mehrheit nicht gekriegt. Das ist sehr ungewöhnlich, denn die Mehrheit liegt ja bei den Republicans. Das heißt: Die haben ihren eigenen Kandidaten nicht gewählt gekriegt.
Das gab es zuletzt vor 100 Jahren, so selten ist das.
Das ist bemerkenswert, weil bisher die Analysen der Politik in den USA immer waren: Die Republicans sind der homogene Block und die Democrats sind der Basar voller verschiedener Interessen, daher kriegen die Democrats nie was hin, weil bei denen immer irgendwer dagegen ist.
Jetzt scheint sich das umgedreht zu haben. Jetzt sind die Republicans die, die selbst für simple Formalitäten keine Mehrheiten mehr hinkriegen, weil die intern zu zerstritten sind.
Da kommen jetzt also interessante Zeiten auf uns zu. Wobei die Democrats unter Obama und Biden ja das Muster auch fortgesetzt haben und nichts auf die Reihe gekriegt haben. Wir haben jetzt also Paralyse auf beiden Seiten.
Wobei ich vermute, für "verhindern, was die Anderen wollen" wird man immer noch Mehrheiten zusammengekratzt kriegen.
Die anlasslose und massenhafte Verarbeitung von Flugpassagierdaten durch das BKA ist rechtswidrig, hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden entschieden.Geht sogar noch weiter.
Die vom Bundeskriminalamt (BKA) bislang praktizierte anlasslose und massenhafte Fluggastüberwachung ist mit dem EU-Recht und den darin verbrieften Grundrechten nicht vereinbar.Wenn ich das richtig verstehe heißt das, dass sie es auch nicht mal eben durch eine Gesetzesänderung retten können.
Update: Keine Sorge, muss man auch nicht. Die EU hat ein Abkommen mit den USA, dass die Zugriff auf alle Flugaden haben. Machen die halt die Rasterfahndung und benachrichtigen dann das BKA, und das BKA kann dann sagen, das sei ein Hinweis eines befreundeten Geheimdienstes gewesen. Damit können alle gut leben.
The data, 10 million gigabytes so far, represent “critical information infrastructure. This is core for operation of the economy, of the tax system, of banks, and the government overall,” he said. The data also include property records whose safekeeping can help prevent theft of Ukrainian homes, businesses and land.
Ist eigentlich keine doofe Idee, die Daten des Landes kriegssicher digital auch nochmal im Ausland aufzubewahren. Damit keiner nach dem Krieg kommen und sagen kann: Das Haus da drüber, das gehört in Wirklichkeit mir. Nachdem das Katasteramt im Krieg zerstört wurde.
Aber warte, höre ich euch sagen. So ganz ohne Werbevideo kauf ich doch keine NFTs!
Recht habt ihr! Hier ist das Werbevideo! (Das hat jemand auf 9gag hochgeladen, im Original braucht man einen Account in Donalds stinkendem "Truth Social". LOLNOPE
Aber warte, höre ich euch sagen. NFTs? Für nur 99 Dollar? Das lohnt sich doch gar nicht. Das müsste man ja schon sowas wie Sammelkarten machen. Wie diese Fußballkarten, mit denen Panini seit Jahrzehnten Kinder abzockt.
Ihr habt völlig Recht! Limited Edition Digital Trading Cards. Only $99!!
Ja, warte, das ist mir aber noch nicht Abzocke genug. Da fehlt noch eine Bullshit-Verlosung oder sowas.
Each Digital Trading Card (NFT) is not only a rare collectible, it automatically enters YOU INTO A SWEEPSTAKES for a chance to win 1000’s of incredible prizes and meet the one and only #45!
Never mind.Ist alles genau so, wie es kommen musste. (Danke, Natascha)
Aber was folgt daraus? Es nicht mehr machen, weil es sinnlos ist? Lieber die Täter verfolgen? Nein, nicht doch! Man findet einfach einen uninformierten Richter in Frankfurt, und der sagt dann einfach: Twitter hätte auch "kerngleiche" Aussagen anderer finden und löschen müssen.
Nur dass wir hier mal eines ganz klar ansagen: Der Staat hat die Aufgabe, sowas zu ahnden. Nicht Twitter. Der Staat war 20 Jahre lang besoffen am Steuer, fuhr gegen einen Baum, und sitzt seit dem tatenlos in der Ausnüchterungszelle. Dort hat er auf den Boden gekotzt und gekackt und jetzt sagt er einfach: Twitter soll das wegmachen. In der Schule hat man dafür die Note 6 eingeführt. Nicht nachweisbare Leistung.
Wie soll Twitter das anstellen? Eine "kerngleiche Aussage" zu finden ist ein ungelöstes Problem! Das gelingt nicht mal ausgebildeten Menschen zuverlässig! Das wird hier einfach im Nebensatz von Twitter gefordert?! Beispiel: "Friedhelm hat pädophile Tendenzen" wäre eine ehrverletzende Aussage, die zu entfernen wäre. "Friedhelm mag kleine Kinder" ist je nach Kontext dieselbe Aussage. Der Interpretationsspielraum ist beliebig ausweitbar.
Oder man könnte einen Code machen, wie das ja unter Nazis angeblich üblich ist, "18" als Chiffre für "Adolf Hitler" (nach der Position der Anfangsbuchstaben im Alphabet). Was wenn sich jetzt die Gruppe einigt, "FPT" zu tweeten? Einfach die Anfangsbuchstaben nehmen. Alle wissen, was und wer gemeint ist, aber der Name taucht nicht auf.
Der Richter hat keinen Bock, such auch nur oberflächlich mit dem Thema zu beschäftigen, und sagt einfach: Nicht mein Problem. Twitters Problem.
Liebe Leute, abstrahiert das mal bitte gedanklich von Twitter. Das trifft eure tolle neue Mastodon-Instanz genau so. Nur weil Twitter scheiße ist und alle plötzlich merken, dass Twitter Scheiße ist, heißt das nicht, dass eine Regel gegen Twitter eine gute Idee ist.
Ich zitiere mal, was das Gericht zu seiner Verteidigung zu sagen hat:
Betroffen davon seien nur solche Kommentare, "die als gleichwertig anzusehen sind" trotz gewisser Abweichungen. Die Überwachungspflicht gilt dem Urteil (Az.: 2-03 O 325/22) zufolge unabhängig davon, von wem die Äußerung stammt. Entscheidend für den rechtsverletzenden Charakter seien der Inhalt und der Kontext, nicht das genutzte Konto. Sonst könnte die Auflage leicht umgangen werden.JA GENAU, IHR SPEZIALEXPERTEN! "Löschen" und "sperren" war schon immer eine völlig bekloppte Idee. Und wisst ihr, wessen Idee das war? Nicht Elon Musks. EURE! Aber auf mich hört ja keiner.
Anstatt das jetzt einzugestehen, dass man jahrelang keinen Bock hatte, sich mit dem Thema zu beschäftigen, und Mist entschieden hat, fordert man jetzt einfach unerfüllbare Dinge von Twitter, weil Twitter ist ja eh unbeliebt. Soll der Elon halt mal forschen und so.
Das ist ungefähr so sinnvoll wie ein Gesetz, das dem Fluss Hochwasser untersagt. Absolut bescheuert.
Update: Habe mich mit ein paar Kumpels dazu unterhalten, und die lesen das anders. Die meinen, dass Twitter zwei inhaltlich identische Tweets von derselben Person gemeldet bekommen hat und dann nur den einen weggemacht hat. Dass es also auch hier um Notice & Takedown geht, nicht um "Twitter soll vorauseilend Tweets löschen". Sie stützen sich dabei auf den Satz, dass der Richter gesagt haben soll, es gehen eben nicht um alle zig Millionen User auf Twitter. Den hatte ich gesehen und als Zeichen für das Unverständnis des Richters gesehen, weil der Rest eben so klang, als ging es genau darum. Na mal gucken, was noch an Details rauskommt.
Deine Aussage, dass Richter Anträge, wenn sie ihnen stattgeben wollen, nicht begründen müssen, weil die schon vorgefertigt kommen, stimmt in dieser Pauschalität nicht.OK. Nunja. Klingt immer noch nach Spökenkiekerei für mich.Du denkst hier wahrscheinlich an Strafbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse im Strafrecht. In einigen Bundesländern (nichtin allen) ist es tatsächlich Praxis, dass der Richter von der Staatsanwaltschaft einen Beschlussentwurf bekommt, den er nur noch unterschreiben muss.
In den übrigen Rechtsgebieten ist das aber nicht so.
Wenn ich mir das Eckpunktepapier der GFF durchlese, klingt es so, als ob sie sich an den Gewaltschutzverfahren "im echten Leben" orientieren. Das ist bei den Familiengerichten angesiedelt. Dort gibt es ebenfalls keine nicht zu begründenden / vollständig vorformulierten Anordnungen.
Daher geht dein Argument insoweit ins Leere.
Ja, äh, und? Habt ihr mal falsch geparkt und ein Knöllchen gekriegt? Da weiß der Staat auch nicht, wer am Steuer saß! Hindert das den Staat daran, Knöllchen zu verteilen? Natürlich nicht!
Klar kann man dann Einspruch einlegen. Und wenn sich das nicht beweisen lässt, wer es war, dann muss man ein Jahr Fahrtenbuch führen oder so.
Glaubt mir: Sobald der Staat merkt, dass man hier ein verlässliches Einkommen generieren kann, ist das plötzlich absolut praktikabel und es gibt hier überhaupt kein Problem.
Das aus meiner Sicht viel größere Problem ist, wie wir verhindern, dass irgendwelche Verstrahlten es schaffen, Leute anzupissen, weil sie anderer Meinung waren, indem sie das als "Hass" deklarieren.
Es ist ja schon ziemlich unglaublich, wie "Gewalt" inzwischen eine völlig subjektive Nummer ist. Gewalt war erst eine Ohrfeige, dann reichte plötzlich ein vages Nonmention, und jetzt gilt plötzlich Klimaaktivismus als "gewaltfrei". Das ist das eigentliche Gift für den Rechtsstaat, wenn solche Kategorien verhandelbar sind. Das muss a) vorher und b) zweifelsfrei klar sein, ob was man gerade tut verboten ist oder nicht.
Richter müssen angeordnete Maßnahmen nämlich nicht begründen. Die kommen schon mit Begründung auf dem Antrag. Der Richter muss nur noch unterschreiben.
Will der Richter allerdings ablehnen, dann muss er begründen. Die Anreize für Ablehnen sind also deutlich negativ. In der Praxis wird daher so gut wie nichts abgelehnt.
Die Begründung für Accountsperren als Maßnahme ist:
Accountsperren sind wirksam, denn sie setzen keine Klarnamen voraus, erfordern keine unnötigen Überwachungsmaßnahmen, sind rechtsstaatlich sauber und zügig umsetzbar.Finde ich nicht nachvollziehbar. Wieso sollte das wirksam sein? Macht der Troll halt einen anderen Account auf. Die einzigen, die an ihren Accounts hängen, sind die Opfer, die da soziale Netze mit aufgebaut haben. Marodierende Trolle haben keine Netze, die ihnen wertvoll wären. Jedenfalls nicht auf den Plattformen, auf den sie herumtrollen.
Es gibt natürlich auch auf den Plattformen Leute, die Freunde haben, und die das Verlieren ihres Accounts inkommodieren würde. Das sind aber nicht Hassredner sondern Leute, deren Meinung einem nicht gefällt. Die sind gefälligst auszuhalten in einer fucking Demokratie!
Und wenn sie jemanden tätlich bedrohen oder beleidigen, den Holocaust leugnen oder zu Pogromen aufrufen, dann IST DAS JETZT SCHON STRAFBAR.
Lasst mich mal kurz skizzieren, wie ein Rechtsstaat reagieren könnte. Du beleidigst mich. Ich erstatte Anzeige. Die Polizei geht zu dem Plattformbetreiber und erklärt Interesse an dem Account. Das nächste Mal, wenn den jemand benutzt, gibt der Betreiber die IP an die Polizei weiter, die holt sich damit die Identität vom Internetprovider, und dann kriegt derjenige ein ordentliches Verfahren.
Hilft natürlich nicht gegen ausländische Trollfarmen und Trolle, die immer per Tor o.ä. "arbeiten". Bei denen kann man dann von mir aus eine Accountsperrung vornehmen, aber hilft halt genau gar nichts. Machen die sich halt neue Accounts auf.
Ja aber Fefe, was wenn derjenige einfach behauptet, er sei gehackt worden, er war das gar nicht? Dann lacht man ihn aus und nimmt ihn in Störerhaftung. Wieso ist das bitte bei Raubmordkopien ein völlig legitimes Mittel aber hier soll das plötzlich nicht gehen?! Im Übrigen kann man da ja auch ein bisschen Ermessensspielraum haben. Das kannst du ja an den vorherigen Äußerungen eines Accounts sehen, ob das ein Hack war oder ob der die ganze Zeit so rumaast.
Der Wettbewerb um intelligente grüne Technologien habe längst begonnen, so Habeck. "Deutsche Unternehmen sind hier sehr gut aufgestellt und genießen einen exzellenten Ruf. Aber um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir besser werden im klugen Umgang mit digitalen Daten. Datenverfügbarkeit ist die Bedingung für künftige Wettbewerbsfähigkeit."Unsere Windräder könnten noch super konkurrenzfähig sein! Die sind nicht gescheitert, weil Altmaier sie gealtmaiert hat, nein nein, die sind gescheitert, weil sie nicht genug Daten erhoben haben!
Er mahnte mehr Regeln bei der Digitalisierung an. Es sei klar, dass solche Prozesse in Demokratien länger dauerten, so Habeck. Dahinter dürfe sich der Staat aber nicht verstecken, meinte der Minister selbstkritisch. "Wir haben nicht ewig Zeit."Der Klimawandel wird uns umbringen, wenn wir nicht schnell mehr Daten sammeln!1!!
Seid ihr eigentlich auch so froh, dass der Klimawandel in den Händen der Experten von den Grünen sind?
Dieses ganze Dateninstitut-Ding ist so ein unfassbarer Rohrkrepierer, dass ich gar nicht die Kraft habe, das angemessen zu kommentieren. Nehmt nur den hier:
Digitalgipfel: Habeck schwärmt vom Bezahlen mit Iris-ScanSehr her, wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, dann müssen wir Iris-Scanning machen. Lange war nichts mehr so klar wie das!
Das ganze Ausmaß der Katastrophe findet ihr hier.
Dessen Mission müsse es sein, dem Gemeinwohl zu dienen, betonte die Bonner Rechtswissenschaftlerin Louisa Specht-Riemenschneider als Mitglied der Gründungskommission. Die Einrichtung an sich solle "kein Selbstzweck" sein.Mit anderen Worten: Das ist genau, was das ist. Ein Selbstzweck. Damit die SPD noch schnell überflüssige Politiker irgendwo parken kann, wo sie schön mit Steuermitteln durchgefüttert werden.
Als eine Art Alleinstellungsmerkmal der Einrichtung machte Stefan Heumann von der Stiftung Neue Verantwortung die Aufgabe aus, "Datenteilen über Sektorengrenzen hinweg" zu fördern.OH NEIN! Auch noch die Stiftung Neue Verantwortung! Das ist ja alles furchtbar.
Bundesdigitalminister Volker Wissing stellt sich das so vor: Wer in Brandenburg auf dem Land wohnt, bekommt bei der Online-Buchung eines Arzttermins in Berlin gleich auch per App Möglichkeiten der Reiseplanung mitgeliefert, je nach seinen Voreinstellungen. In einem solchen Ökosystem werde "die Anschlussfähigkeit von Anfang an mitgedacht".Oh geil! Upselling! Wie bei bahn.de, die einem jetzt immer noch ein Hotel und eine Reiseabbruchversicherung reindrücken wollen! Unseriöse Drückerkolonnenscheiße ist jetzt das Vorbild für staatliche Planung. Fuck me.
Das Gründungsteam sollte bewusst "nicht erst vier Jahre einen Bericht schreiben" auf der Suche nach Problemen, sondern erst einmal "zwei, drei lösen", unterstützte Bundeswirtschaftsminister Robeck Habeck den "niedrigschwelligen Ansatz".Haha, die wissen alle intern genau, was das für ein Clusterfuck ist.
Bei den Abgeordneten im Haushaltsausschuss gebe es daher noch "eine gewisse Verunsicherung", die übersprungen werden müsse. Die Kollegen müssten noch überzeugt werden, dass das Ganze Hand und Fuß habe und sich hochskalieren lasse.Hahaha, Hand und Fuß! Die haben keine Ahnung, was sie überhaupt erreichen wollen, außer ein paar inhaltsfreien Parolen aus der FDP. Oh Mann.
Immerhin wird es billig.
Für den Aufbau und die Arbeit des Dateninstituts sollen von 2023 bis 2025 jährlich 10 Millionen Euro zur Verfügung stehen, die das Parlament aber noch freigeben muss.Das ist in Sachen Geldverbrennung durch die Politik so gut wie gar nichts. Das wird nicht doll weh tun, wenn die wie absehbar nichts erreichen.
"Es wird ein Startup sein" und "in der Garage beginnen", gab Katja Wilken, Vizepräsidentin des Bundesverwaltungsamt, als Parole aus.Hahahaha, das Bundesverwaltungsamt redet auch mit?! Ist das hier ein Trinkspiel? Wen können wir noch ins Boot holen, um das Scheitern des Projekts wirklich zu garantieren?
Hey wenn sich jemand mit Startups in Garagen auskennt, dann ja wohl das Bundesverwaltungsamt!
Neben der "Ausbauexpertise" etwa auch im Marketing und der Kommunikation sei natürlich auch ein gutes Management erforderlich.Oha! Gutes Management sei erforderlich? Na dann müssen wir die GANZ großen Kanonen rausholen fürchte ich. Da fällt mir persönlich in der Ampel ja überhaupt nur ein Spezialexperte ein:
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mahnte, das Institut schnell aufzusetzen.Ich hätte es ja nett gefunden, wenn die wenigstens einmal versuchen würden, etwas gut zu machen, statt des "schnell" zu machen. Was dann am Ende eh schnell im Behördenvergleich heißt, also langsam.
Der Bedarf dafür sei da, erläuterte Svenja Falk, Forschungsexpertin beim Beratungshaus Accenture.Oh geil! Accenture! Da wären wir wieder bei dem Trinkspiel.
Ich wundere mich, wieso wir nichts von T-Systems gehört haben, wenn es um massives Totalversagen im Industriemaßstab geht. Oder Fraunhofer.
Ich hab hier einen PRESIDENTIAL ALERT auf dem Telefon. Ein Leser wollte wissen, ob die irgendwo gespeichert ist, damit man die später nochmal angucken kann. Weiß ich auch nicht. Ich hab die noch nicht weggeklickt bei mir. Es gibt wohl unter Settings ein "Bisherige Notfallbenachrichtigungen".
Ein Leser aus Schleswig-Holstein schreibt, dass da eine URL drin stand, und die natürlich instantan unter den Klicks zusammenbrach.
Seid ihr eigentlich auch so froh, dass unser Überleben im Katastrophenfall in so fähigen Händen ist?
Update: Wenn man mit dem Handy auf warnung.bund.de/meldungen geht, hat man erst mal 60% Cookieterrorbanner, 30% Überschrift und 10% Kartenfilter, 0% Informationen. Gute Arbeit, meine Herren! So verbreitet man Panik!
Update: Ein Leser berichtet:
wollte nur kurz darauf hinweisen, dass die Benachrichtigung zum "Warntag" per "Cell Broadcast" hier nur auf Android-Handys mit installieren Google-Libraries angezeigt wird.
Ein "reines" Android (baugleiches Handy, gleicher Provider, gleiche GSM-Zelle, gleiche Android-Version) ohne Google-Libs blieb stumm.
Update: Oh, so klar scheint das nicht zu sein. Ein anderer Leser sagt, auf seinem Huawei-Handy ohne Google sei die Warnmeldung angekommen.
Die Ukraine hat nach Ansicht der Bundesregierung das Recht, sich auch außerhalb ihres eigenen Staatsgebiets zu verteidigen.Ist nur konsequent, denn wir haben ja Deutschland am Hindukusch verteidigt und fanden es auch in Ordnung, wenn Israel sich im Gazastreifen vorwärtsverteidigt.
Die Vereinigten Staaten verteidigen sich ja auch traditionell praktisch ausschließlich außerhalb ihres Staatsgebietes.
Ich frage mich ja, ob diese Einschätzung auch gilt, wenn Russland sich außerhalb ihres Staatsgebietes verteidigt.
Seid ihr eigentlich auch so froh, dass bei uns Leute arbeiten, die "vom Völkerrecht kommen"?
Hauptanforderungen waren:
Tuxedo kann keine aktuellen Ryzens, Schenker auch nicht.
Sekundäranforderung war, dass ich nie wieder Nvidia Geld in den Rachen werfen wollte, aber da hätte ich mich von abbringen lassen, wenn der Rest wirklich unfassbar großartig gewesen wäre. War er aber nirgendwo.
Dass Asus keinen guten Ruf hat, müsst ihr mir nicht erklären. Das Zephyrus ist angeblich nicht von Asus sondern von AMD gebaut worden, die damit zeigen wollten, dass auch sie eine wirklich überzeugende Plattform hinkriegen. Ist ja auch eigentlich ziemlich coole Scheiße, was die da in Sachung Performance und Kühlung hingekriegt haben. Müsste jetzt nur noch zuverlässig funktionieren, auch unter Linux.
Man muss dazu allerdings berücksichtigen das beim Bafög Antrag der Antragszeitpunkt wichtiger ist als die Vollständigkeit des Antrags.
Hintergrund ist das Bafög rückwirkend zum Antragszeitpunkt ausgezahlt wird. In der Praxis beantragt man dann eben frühstmöglich Bafög, um den Förderungszeitraum, und somit den Förderbetrag, zu maximieren.Das ist unter anderem wichtig weil z.b. selbstständige Elternteile auf die Finanzbescheide warten müssen um ihr Einkommen darlegen zu können und somit einige Monate Verzug der Bearbeitung verursachen.. Schöne Kaskadierung der Bearbeitungszeit der Ämter.
Bafög Antrag kannst du also Initial auf nem Bierdeckel beantragen und dann die fehlenden unterlagen nachreichen. (Die Bierdeckel-Idee kam von meiner zuständigen Sachbearbeiterin damals..).
wundert mich gar nicht, dass so viele Anträge unvollständig sind - works as designed.Ich verstehe plötzlich, wieso Behörden und Konzerne am Ende lieber SAP einführen.Dazu meine Erfahrung (als Unterhaltspflichtiger, habe aber auch meiner Tochter bei der Antragstellung geholfen):
- zum Beginn des Wintersemesters gab es zwei(!) digitale Frontends. Unterschied war die Anmeldung - per Userid/Password oder mit nPA. Die sind anscheinend jetzt zusammengelegt.
- die (zeitweise) unvollständigen Anträge sind dem Prozess geschuldet: Antragsteller füllt seinen Teil aus, darin gibt es auch Angaben zu Unterhaltsverpflichteten, u.a. auch die Email-Adresse. An diese wiederum wird vom Portal die Aufforderung zur Abgabe einer Einkommenserklärung versendet - online oder offline auszufüllen. D.h. an der Stelle ist der Antrag schon im System, aber dieses vorausgefüllte PDF wurde gerade erst erzeugt. Logischerweise ist der Antrag nicht vollständig.
- Dieser Prozess deckt aber nur den Standardfall ab. Annahme: bei den Eltern hat sich in den letzten zwei Jahren nichts geändert, die Steuererklärung vom vorletzten Jahr reicht. Ist die Annahme falsch, hängt es vom Bundesland ab, ob das Formular für solche Veränderungen bereits digitalisiert wurde. Das Formblatt selbst liegt natürlich blanko vor, benötigt aber eine Unterschrift.
- OK, diese Änderung kann auch nachgereicht werden, aber ... im Standardprozess wird der Nachweis meiner Befreiung von der KV-Pflicht angefordert. WTF?! 5x alles hoch und runter gecheckt - ich habe nirgends etwas dahingehend angeklickt, aber Nicht-Befreite müssen auch die Nicht-Befreiung nachweisen, ansonsten wird die Erklärung dem Antrag nicht beigefügt. Aussage der Hotline: Softwarefehler, kann man nichts machen. Also abbrechen, auf Papier ausfüllen und per Post verschicken - oder einfach ein leeres PDF als Nachweis (also: Writer -> neues Dokument -> Export als PDF) hochladen. Upload ist entscheidend, der Inhalt erstmal egal.
Nach einer Woche waren wir damit durch, aber da meldete sich Töchterlein auch schon: sie hatte einen Brief(!) bekommen, dass der Antrag unvollständig sei - sie möchte doch bitte die fehlenden Formulare und Nachweise nachreichen. WTF!? Der Prozess ist asynchron designed (ist ja sinnvoll, wenn Student nicht mehr bei den Eltern wohnt), was wollt ihr denn? Also alles nochmal aus dem Portal rausgeklaubt, ihr per Mail geschickt (inkl. Änderung aus Pkt. 3), damit sie das weiterleiten kann. Das Portal ist jetzt komplett außen vor.
- Ooh, für die Änderung fehlte noch ein Papier, gut, kann man auch noch scannen + mailen. Upload? Nöö, wir sind wieder beim alten Verfahren, Email ist nur die schnellere Post.
Seit 6 Wochen ruht still der See ... und ich mache mir jetzt Vorwürfe, dass das BaFöG-Amt auch noch leere Seiten ausdrucken muss.
"Die Sittenpolizei hat nichts mit der Justiz zu tun und wurde von denjenigen, die sie in der Vergangenheit eingerichtet haben, geschlossen", sagte Montaseri laut Isna. Von anderer Seite wurde die Auflösung bisher nicht bestätigt. Auch Montaseri nannte keine weiteren Details, etwa wie die mutmaßliche Auflösung umgesetzt werden soll.Das sind die Freischärler-Milizen, die da "Kleidervorschriften" wie Hijab und co durchsetzen.
Der Typ, der das gesagt hat, ist der Generalstaatsanwalt, also schon so ziemlich autoritativ. Isna ist allerdings weniger autoritativ, das ist die Studenten-Nachrichtenagentur. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur heißt IRNA. Bei denen kommen bislang ganz andere Töne.
Ja ist ja komisch! Ist ja fast als wäre Code Signing bloß Schlangenöl!?
Also das ist ja wohl mal ein klarer Fall, wo wir jemanden gebraucht hätten, der uns da rechtzeitig warnt!
Ist doch immer dasselbe. Es wurden schon alle Fehler gemacht, nur noch nicht von jedem. Erfahrung ist, wenn du die Fehler wiedererkennst, die du machst.
Lieferzeitpunkt: 5. Dezember sagt Amazon. Das ist ein Artikel, der als Prime beworben wird. Das Versprechen von Prime war: Kostenlose Lieferung bis morgen.
Ja, äh, nix morgen.
Ich hatte neulich auch ein paar Fleece-Decken bestellt. Nicht weil ich die nächsten Monat haben wollte, sondern so schnell wie möglich. Der Verkäufer saß da einen Tag drauf, bevor er das Paket an DHL übergab. DHL hat das gestern angenommen, und hat dann verteilt über gestern und heute vier Einträge in der Verfolgung, alle im selben Verteilzentrum, dass das Paket für den Weitertransport vorbereitet werde. Dann dass es jetzt fertig vorbereitet ist. Dann wieder dass es wieder vorbereitet wird. Das Zentrum hat es derweil nicht verlassen.
Stellt sich raus: Frank hat genau darüber gerade eine Kolumne geschrieben. Viel Spaß bei der Lektüre. Er hat dafür, erzählte er, einen Haufen wirklich erschütternder Leserbriefe reingekriegt. Wenn ihr Frank erschüttern wollt, müsst ihr einen vergleichsweise großen Vorschlaghammer rausholen. Mal gucken, wie schnell meine Erkältung hier abklingt, vielleicht nehmen wir da mal ne Alternativlosfolge zu auf.
Die für mich interessante Lektion ist ja, auf was für dünnem Eis die Illusion der funktionierenden Gesellschaft immer gebaut ist. Im Grund ist das hier eine Art Westworld oder Stepford Wives-Szenario, und zwar die ganze Zeit schon gewesen. Alles Schönwetter-Kapitalismus. Läuft super, solange der Wachstum das Verkacken auffängt.
Frank hat da ein bisschen über Finanzprodukte zur Altersversorgung geschrieben, und hoffte glaube ich auf Leserbriefe von Insidern, die ihm sagen, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Lass es mich so sagen: Leserbriefe von Insidern kamen wohl. Aber die sagten eher das Gegenteil von "alles gar nicht so schlimm".
Ich glaube ich will da auch mitmachen und nehme daher gerne Leserbriefe mit Stories von Leuten an, die sich "zum scammen gezwungen fühlen", weil "die anderen das ja auch alle so machen".
Frank kommt jedenfalls zu folgendem Schluss:
Im Kern ist es aber eine tiefgehende Korruption einer wichtigen Grundannahme des Kapitalismus: "Wenn die Kunden keine Lust mehr haben, beschissen zu werden oder schlechten Service zu bekommen, gehen sie halt zur Konkurrenz."Hey, war da nicht gerade was?Diese Annahme ist immer öfter nicht mehr wahr. Beschiss-Kartelle bilden sich absichtlich oder eigendynamisch. Kostenreduktion ohne technologisch unterfütterte Produktivitäts- und Effizienzgewinne geht zwangsläufig nur durch Qualitätsabstriche. Gerne werden diese Abstriche durch alle Teilnehmer eines Marktsegments fast gleichzeitig umgesetzt
Sowas ist normalerweise ein ritualisierter Tanz, Monate in Planung, bei dem man peinlichst darauf achtet, keine missverständlichen Dinge zu tun, die irgendwie als herabwürdigend empfunden oder interpretiert werden können. Bei Gastgeschenken guckt man, ob man nicht an irgendeine gemeinsame Sache erinnern kann. Die Franzosen z.B. haben das hier mitgebracht:
Paris has announced that he will present Biden with the cup from Christofle, the high-end tableware and jewellery company that supplied the prestigious cruise liner Normandie, among other things.As such, it is a reference to the transatlantic relationship. The first voyage of the French ship to New York was an international triumph in 1935.
Sehr schön. Professionell gemacht. So muss das sein.Und was machen die Amis? Nun, es geht mit dem Essen los.
But the first lady particularly insisted on serving American cheeses, including a blue cheese from north-western Oregon that was the first American product to win the world cheese championships, in 2019.
Äh... das ist schonmal gar nicht gut. Das ist ein Affront. Schau her, wir haben euch besiegt MWAHAHAHAHA! Sowas macht man nicht, schon gar nicht bei diplomatischen Empfängen schon extra nicht bei einem Staatsbesuch.Ach komm, Fefe, Madame Biden ist vielleicht schon ein bisschen tatterich und verwirrt und ist hier ein bisschen auf dem diplomatischen Parkett ins Rutschen gekommen. Versehen! Schwamm drüber. Naja, äh, nee!
The toasts will be served with an American sparkling wine – though in glasses made in France.
Den Franzosen amerikanischen Sekt einschänken, auch noch in ihren eigenen Champagnergläsern! Das wird ja immer übler!And the evening will be hosted by Jon Batiste, the jazz musician from Louisiana, the former province ceded by France to the US, which Macron will visit on Friday.
OK also das erschüttert mich jetzt, muss ich euch sagen. Ich wusste ja, dass es da Differenzen gibt zwischen den Regierungen, aber das ist ja geradezu eine Eiszeit, was wir hier sehen! Da behandeln die Amerikaner ja die Russen besser!Krass.
So große Unterschiede sind für den Geschäftsführer der Stadtwerke im hessischen Dreieich nicht erklärbar. "Natürlich verfolgt jedes Unternehmen eine eigene Beschaffungsstrategie. Aber diese extreme Spreizung der Preise, die wir momentan sehen, ist energiewirtschaftlich eigentlich gar nicht mehr zu begründen."Ach. Ach was. Ist das etwa Abzocke?
Alle Erhöhungen werden just zu dem Termin wirksam, an dem die Gas- und Strompreisbremse kommen soll. Für 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs übernimmt dann der Staat die Kosten, die über 0,12 Euro bei Gas und über 0,40 Euro bei Strom liegen. Die Notwendigkeit, dem eigentlichen Auftrag folgend, die Energiepreise bestmöglich zu kalkulieren, bestehe für die Versorger somit nicht mehr, sagt Arta. "Ich denke, Mitnahmeeffekte können nicht gänzlich ausgeschlossen werden."Haha, "nicht völlig ausgeschlossen werden", dass ich nicht lache.
Das hat bestimmt die CIA herausgefunden.
Den Hauptstadtflughafen zu blockieren, sei "eine erneute Eskalation und absolut inakzeptabel", schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Diese Aktionen zerstören wichtige gesellschaftliche Akzeptanz für den Kampf gegen den Klimawandel."Von welchem Kampf gegen den Klimawandel redet die Frau?! Der Protest war auf einem Flughafen, und Flugbenzin wird immer noch nicht besteuert! Das war schon genau der richtige Ort, um auf die aktive, vorsätzliche Verbrennung des Planeten hinzuweisen.
Kommen wir zur FDP:
Bundesverkehrsminister Volker Wissing sagte, dass das Demonstrationsrecht zwar ein Grundrecht sei. Doch die Aktionen der Gruppe "Letzte Generation" würden "immer skrupelloser". Über eine Sprecherin ließ der FDP-Politiker erklären: "Die Gesellschaft kann ein solches Verhalten nicht hinnehmen." Der Rechtsstaat müsse dagegen "entschieden vorgehen". FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte ebenfalls, dass Protestaktionen dieser Art "vollkommen illegitim seien". Es müsse die "volle Härte des Rechtsstaates" greifen sagte er dem Nachrichtenportal t-online.Na das war ja klar. Aber warte, wir haben doch die Grünen an der Regierung. Die stehen doch angeblich für Umweltschutz. Was haben die denn zu sagen?
Der stellvertretende Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Konstantin von Notz, kritisierte die Aktion als "kontraproduktiv, anmaßend und potenziell gefährlich". Zudem sieht von Notz Nachholbedarf beim Sicherheitskonzept des BER. "Es wird genau zu prüfen sein", sagte er t-online, "wie es den Aktivistinnen und Aktivisten so einfach gelingen konnte" auf das Rollfeld des BER zu gelangen.Wie, DAS ist das Problem, Herr von Notz?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe keine weiteren Fragen. Wir sind alle dem Untergang geweiht.
Was ist denn mit der Union, fragt ihr? Na die tun alles, um noch größere Arschlöcher zu sein als der Rest. Man muss ja die Wähler ansprechen.
CDU-Generalsekretär Mario Czaja sagte t-online: "Der Rechtsstaat kennt die nötigen Instrumente, um sich gegen solche Straftaten zu wehren. Sie müssen jetzt auch konsequent angewendet werden: Vorbeugehaft, Aufenthaltsverbote, Bußgelder."Warum nehmen wir eigentlich nicht mal die Parteien in Beugehaft, bis sie was gegen den Klimawandel tun?
Die einzige Partei, die ihre 5 Minuten für den Hinweis nutzt, dass man ja mal was gegen den Klimawandel tun könnte, sind die Linken.
Ihr werdet euch schon denken, dass man auch ein Lösegeld hätte zahlen können. Aber warum sollte man? Den Schaden haben ja andere Menschen, nicht die Polizisten. Die Polizei hat die betroffenen Rechner abgeschaltet und neue Passwörter verteilt und "die zuständigen Behörden kontaktiert". Damit war aus ihrer Sicht alles geklärt.
Vielleicht ein Land mit Bergen und Flüssen für Staudämme? Wo es schön Wind gibt für Windenergie? Ja?
Nun, ... die Schweiz ist im Winter ein Großimporteur von Strom, vor allem aus Frankreich (hahaha) und Deutschland (HAHAHA), und jetzt ist deren Bundesrat (der Regierung) aufgefallen, dass es da vielleicht zu Knappheiten kommen könnte. Daher haben sie sich Regelungen überlegt, was sie machen wollen, wenn der Strom knapp wird.
Schon Eskalationsstufe 1 sieht diverse harsche Verbote vor, z.B. darf man dann Elektroautos nicht mehr aufladen und Kunstschneekanonen bleiben aus (was für Skigebiete wohl eine ziemliche Katastrophe wäre).
Aber in Eskalationsstufe 2 geht es dann wirklich zur Sache. Saunen, Bräunungsgeräte und andere stromgetriebenen Wellnessinstallationen werden dann abgeklemmt. Sitzheizung im Sessellift bleibt aus (was es nicht alles gibt!). Kühlschränke und Warmhaltegeräte müssen auf Sparflamme laufen.
Und hier der Grund, wieso ich das überhaupt blogge:
Streamingdienste dürfen nicht mehr ich HD (High Definition, höchste Bildschärfe) senden.Oh Mann. Da hat Vodafone mit ihrer Bullshit-Werbekampagne ja ganze Arbeit zur Volksverblödung geleistet. Nur weil sie uns mal so richtig wie BP ins Gesicht lügen wollten, dass wir Schuld sind an ihrem Stromverbrauch. m(
Die Grünen wollten einen Teil der Straße für den Autoverkehr sperren. Der Teil ist allerdings woanders als die S-Bahn-Station. Die hab ich nur erwähnt, damit ihr versteht, dass das voll im Zentrum von Berlin ist. Das ist ein Prestigeprojekt von Bettina Jarasch, aktuell "Mobilitätssenatorin" im Berliner Senat, war aber auch Spitzenkandidatin der Grünen für den Posten des regierenden Bürgermeisters, den ihr bei der demnächst zu wiederholenden Wahl aber Franziska "Clankriminalität" Giffey abgeluchst hat. Die hat in letzter Zeit so dermaßen verkackt, dass die SPD in aktuellen Umfragen hinter Grünen und CDU auf Platz 3 liegt. Hinter der CDU!!! Die mit dem Bankenskandal, an dem noch unsere Enkel abzahlen werden! SO SCHLIMM hat die SPD mit der Giffey ins Klo gegriffen! Das muss man erstmal schaffen. Respekt.
Warum erwähne ich die Jarasch namentlich? Weil die sich diesen epischen Klogriff geleistet hat. Es ging um die Eröffnung eines Fahrradweges, und das ist natürlich eine schöne Photo-Op für sie. Also fuhr sie mit ihrem Dienstwagen hin, setzte sich vor Ort auf ein von jemand anderem dorthin gebrachtes Fahrrad, und tat für die Photo-Op so, als sei sie mit dem Fahrrad angereist.
Ja, meine Damen und Herren, das ist das Niveau, auf dem die Berliner Lokalpolitik läuft. Die nehmen sich aber alle nichts. Die SPD lässt zum Beispiel gerade aus kleinkindlichem Trotzgehabe Jarasch-Vorstöße scheitern, in diesem Fall um Enteisung von Radwegen mit Salzlösung, damit Fahrradfahren im Winter nicht mehr so ein Selbstmordkommando ist in Berlin. Aber bevor die SPD zulässt, dass die Jarasch für die Grünen irgendwo etwas schafft, macht die SPD das lieber kaputt. Wenn wir nichts hinkriegen, dann soll auch sonst niemand was schaffen.
Kommen wir zum aktuellen Höhepunkt der Story. Und zwar hatten die die Friedrichstraße also für den Autoverkehr gesperrt, aber "die Anwohner" haben dagegen geklagt und gewonnen und die Straße ist jetzt wieder offen. Begründung: Aber die armen Geschäfte in der Friedrichstraße! Wenn man da nicht mehr mit dem Auto im Stau stehen kann, wo sollen denn da die Kunden herkommen? Es gab dann einen kurzen peinlichen Moment, als besagte Händler plötzlich ein Umsatzplus von 20-30% hatten während der Sperrung.
Wieso habe ich "Anwohner" in Anführungszeichen gesetzt? Stellt sich raus: Die Klägerin hat ihren Weinladen gar nicht in der Friedrich- sondern in der Charlottenstraße (Achtung: Ist Paywall. Mehr als meine Zusammenfassung steht da nicht) und anstatt dann halt da auch für eine Fußgängerzone einzutreten hat sie lieber die in der Friedrichstraße kaputtklagen wollen. Lacher am Rande: Jetzt kriegt die Charlottenstraße eine Fahrradstraße, denn irgendwo müssen die Fahrräder ja hin.
OK aber das ist alles nur Vorgeschichte. Eigentlich blogge ich das deshalb. Und zwar hat da der FDP-Fraktionschef in Berlin … ja, ich weiß. An der Stelle können wir eigentlich aufhören. Jeder weiß, was das für ein Typ sein wird. Aber bleibt mal noch kurz am Gerät!
Der FDP-Fraktionschef hat die Gelegenheit schnell für ein Instagram-Video nutzen wollen, auf dem er persönlich Barrikaden wegräumt für die Autofahrer. Freie Fahrt für freie Bürger und so. Nur waren die da schon weg, wie sich rausstellt.
Ja, richtig. Der Typ kam da also hin, stellte Sperrbaken auf, machte die Kamera an, und tat dann für die Photo-Op so, als räumte er die jetzt weg. Daher erzählte ich die Vorgeschichte mit der Fahrradweg-Nummer von der Jarasch. Alle gleich verlogen, die Parteien.
Sekunde. Geht noch weiter.
Dumm nur, dass im Hintergrund bereits ein Taxi durchs Bild fuhr – und Czaja an der Ecke zur Jägerstraße stand, wo sich nie eine Absperrung für den Verkehrsversuch „Flaniermeile Friedrichstraße“ befand.Na gut, da kann sich die FDP natürlich auf die geistigen Fähigkeiten ihrer Wähler verlassen. Das merken die NIE! Aber die Grünen haben es gemerkt, und reagieren recht unsportlich …
„Anzeige ist raus“, twitterte Christian Storch, Pressesprecher des Landesverbands, am Mittwochnachmittag. Die Vorwürfe: „gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“ (Paragraf 315b Strafgesetzbuch) und „Amtsanmaßung“ (Paragraf 132).Das, meine Damen und Herren, ist die Berliner Lokalpolitik.
Seid ihr auch so erstaunt über die geringe Wahlbeteiligung? Ich versteh das ja gar nicht, wieso nicht mehr Leute wählen gehen! Du hast die Wahl zwischen Lügner, Betrüger, Marodeur, anderer Lügner und Faschist. Da bleiben nur die Linken, die die Wiedervergesellschaftung der Wohnungsbaugesellschaften versemmelt haben (gut, da saß die Giffey am Hebel), und die PARTEI, die bisher noch nie genug Macht hatte, um richtig was vor die Wand zu fahren.
Wieso tritt in Berlin eigentlich nicht die Bayernpartei an?
Bei den zulässigen Fahrzeuggewichten auf Brücken geht man in der Planung vom worst case aus: Stau. Autos und noch schlimmer LKW mit hohen Achslasten dicht aneinander gereiht. Dabei immer wieder Anfahren und Bremsen, was sich logischerweise auf den Brückenoberbau und somit auch deren Unterbau überträgt. Beim regulären Befahren der Brücke schieben Fahrzeuge, insbesondere LKW eine Art Lastbugwelle vor sich her. Je schneller, desto schlimmer.Das ist ja mal geil! Mitten im Berliner Sumpf ist am Ende die CSU mitverantwortlich. HARR HARR HARRWenn eine Brücke nun etwas in die Jahre gekommen ist und die Tragstruktur deutliche Ermüdung zeigt, ist entweder eine Sanierung oder ein Neubau erforderlich. Da dies aber mitunter etwas dauert, werden entsprechende Sofortmaßnahmen umgesetzt. Die einfachste ist zunächst die Verringerung der Geschwindigkeit und im nächsten Schritt die Verringerung der Spurenanzahl, bzw. die Verringerung des zulässigen Fahrzeuggewichts.
Im konkreten Fall sind wir schlussendlich bei letzterem angekommen (wobei ich gerade nicht weiß, ob dort die Geschwindigkeit herabgesetzt wurde). Will man jetzt über besagte Brücke ein Fahrzeug schicken, das über 3,5t auf die Waage bringt, könnte man es wie zuvor geschehen per Ausnahmegenehmigung einfach fahren lassen. Das liegt daran, dass die Sofortmaßnahmen relativ frühzeitig ergriffen werden und die Brücke auch bei einzelnen höheren Belastungen nicht sofort Schaden nehmen würde. Zusätzlich werden bei der Planung von Brücken die Lasten ohnehin noch mit Sicherheitsaufschlägen versehen, sodass hier in der Regel auch noch Luft ist. Will man auf Nummer sicher gehen, sperrt man die Brücke, lässt das Fahrzeug einzeln drüber fahren und gibt sie danach wieder frei. Ist aber m.E. aus oben genannten Gründen in diesem Fall unnötig.
Ungeachtet dieser Ergänzung finde ich hier übrigens noch erwähnenswert, dass u.a. für Erhalt der Autobahnen und Gewährlleistung des Winterdienstes die im Artikel ebenfalls erwähnte Autobahn GmbH verantwortlich ist. Die Anstalt hatte vor einiger Zeit mal einen schönen Beitrag zu diesem weiteren Premiumprojekt unser aller Lieblingsverkehrsministers der letzten Legislatur.
Nun, keine Sorge. Dafür braucht Berlin keine Klimaaktivisten. Das schaffen wir ganz alleine mit gutem alten institutionellen Totalversagen!
Grund für die Sperrung im Autobahndreieck Funkturm ist, dass die Überfahrt auf die Avus nur für Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen zulässig ist, teilte die Polizei dem rbb auf Anfrage mit. Da Streu- und Räumfahrzeuge der Berliner Stadtreinigung (BSR) schwerer sind, könne es auf dem Streckenabschnitt zu Glätte kommen, was die Sperrung erforderlich mache.Ja gut, klar hätte man die Überbrückung reparieren oder in guten Zustand versetzen können, aber wo wäre denn da dann der Spaß im Winter?
Wenn wir schon keine richtigen Berge zum rodeln haben, dann rodeln wir halt auf Autobahnauffahrten und -überführungen.
Der Grund, wieso Berlin kein Geld für sowas hat, ist übrigens die letzte CDU-Regierung unter Herrn Diepgen und sein Bankenskandal mit Herrn Landowsky: Die haben SO krass verkackt, dass die CDU in Berlin bis heute keinen Fuß mehr auf den Boden kriegt.
Aber warte, nicht nur die CDU sind Totalversager. Ihr fragt euch jetzt vielleicht, wieso das jetzt erst auffällt. Nun, tut es nicht. Die SPD-Regierung war informiert und hat einfach nichts getan.
Auf Nachfrage des rbb konkretisierte die BSR am Dienstagnachmittag, die Autobahn-Winterdienstfahrzeuge hätten ein zulässiges Gesamtgewicht "von mindestens 18 Tonnen", daher dürften sie die Brücke nicht befahren. "Eine Ausnahmeregelung für unsere Winterdienstfahrzeuge, die wir in den vergangenen Jahren regelmäßig erhalten haben, wurde uns in diesem Jahr nicht mehr gewährt." Da aber keine leichteren Fahrzeuge zur Verfügung stünden, sei der Winterdienst nicht möglich. "Auf diese Problematik haben wir im Vorfeld hingewiesen."Wartet, die Brücke hat eine zulässige Maximallast von 3,5 Tonnen und die BSR-Fahrzeuge wiegen 18 Tonnen und die Regierung hat bisher einfach eine Ausnahmegenehmigung erteilt!?!?
Das ist ja wie der LKW-Fahrer, der das Höhenlimit bei einer Tunneleinfahrt ignoriert, weil er gerade keinen Polizisten in der Nähe sieht!
Mann Mann Mann
Aber seid mal nicht zu stinkig mit Frau Giffey. Die hatte wahrscheinlich gerade die Hände voll. Mit Clankriminalität.
Update: Leute mit mehr Behördenerfahrung als ich erklären mir gerade, dass "mindestens 18 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht" nicht heißt, dass du da nicht weniger Gesamtgewicht haben kannst, wenn du weniger lädst. Aber die Vorschrift geht halt über das zulässige Gesamtgewicht, nicht über das tatsächliche Gesamtgewicht.
Die BSR hat übrigens natürlich auch leichtere Räumfahrzeuge, das sind so voll cool aussehende Mondbuggys, die normalerweise für Bürgersteige eingesetzt werden. Aber die sind dann vermutlich nicht schnell genug um die Mindestanforderungen für Autobahnbefahrung zu erfüllen.
Update: Oooooh, stellt sich raus: Die Straßenverkehrsordnung sieht Sonderrechte für die Straßenreinigung vor:
6) Fahrzeuge, die dem Bau, der Unterhaltung oder Reinigung der Straßen und Anlagen im Straßenraum oder der Müllabfuhr dienen und durch weiß-rot-weiße Warneinrichtungen gekennzeichnet sind, dürfen auf allen Straßen und Straßenteilen und auf jeder Straßenseite in jeder Richtung zu allen Zeiten fahren und halten, soweit ihr Einsatz dies erfordert
Juristisch spräche also nichts gegen den Einsatz von Mondbuggys auf der maroden Autobahnauffahrt. (Danke, Jens)
Nehmen wir mal an, du bist Redakteur in der Autosparte der FAZ. An dir kommen 100 Nachrichten vorbei, dass das Auto ein Klimakiller ist, und dann ein Artikel, dass das Auto gar nicht so schlimm ist.
Confirmation Bias ist, wenn du dann lieber dem einen Artikel glaubst, obwohl du dir instinktiv so sicher bist, dass er Mist ist, dass du ihn am Ende lieber nicht verlinkst.
Confirmation Bias nennt man das, wenn Argumente gewichtiger und glaubwürdiger erscheinen, wenn sie dir sagen, was du hören wolltest, und solche, die dich widerlegen oder zu einem Umdenken zwingen würden, wirken an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig. Achtet auch mal darauf, dass "jaja, das Argument haben wir schon 100mal gehört" nur bei Argumenten ein Kritikpunkt ist, die man nicht so mag. Argumente, die die eigene Position stützen, kann man gar nicht genug hören.
Confirmation Bias ist ein riesiges Problem, weil es eben Blasenbildung erlaubt und selbstverstärkend macht. Und zwar nicht nur in der Politik sondern auch in möglicherweise immun geglaubten Disziplinen wie der Wissenschaft. Ich finde gerade den Link nicht mehr, aber es gibt Untersuchungen, dass der Tod einer Koryphäe auf einem Gebiet die Forschung beflügelt, weil der Druck nachlässt, das zu schreiben, was die Koryphäe auch findet.
Ist natürlich schon bedauerlich, wenn die FAZ sich so ein Ei legt hier, und wenn ein so erfahrener Redakteur in diese Anfängerfalle läuft. Aber die FAZ ist ja schon eine Weile nicht mehr satisfaktionsfähig. Früher waren FAZ und NZZ mal Blätter mit überregionalem Ruf. Heute muss einem das eher peinlich sein, damit öffentlich gesehen zu werden.
Update: Meine Leser liefern: Planck's principle, The Structure of Scientific Revolutions (Buch von Thomas Kuhn).
Update: Und hier ist der Link, den ich vorhin nicht finden konnte.
ich habe in den letzten Wochen dreimal den Bedarf gehabt ein Packet am nächsten Tag 270 km entfernt (Kölner Raum) zugestellt zu bekommen.Wow, da muss ja wirklich die Hütte brennen, wenn nicht mal die Premium-Dienste liefern!Dafür gibt es DHL Express, wo man die Zustellung vor 9, 10 oder 12 Uhr buchen kann. Je früher je teurer.
Mir hat vor 12 Uhr gelangt und ich habe es jeweils im Status die Auslieferung verfolgt. Einmal hat es wirklich vor 12 Uhr geklappt. Das zweite mal war es nach 15 Uhr und das dritte mal gar erst um 17 Uhr.
Hat in meinem Fall geklappt, aber wenn das wichtige Unterlagen für einen Notartermin o.ä. wären, wäre das echt Mist.
Sprich nicht nur die normalen Briefe haben ein Problem, sondern auch die Sonderleistungen wo man extra für eine bestimmte Auslieferungszeit bezahlt.
Update: Ein anderer Leser erklärt:
Post und DHL können kein Express, die haben das immer bei Subunternehmern eingekauft.
Da ist also noch eine Ecke mehr zwischen. Auch das Handling ist zwar in den Postzentren, aber physisch komplett getrennt voneinander.
Mit der Vermutung, dass ein gewisser Teil der Briefpost relativ unwichtig ist und es ja auf ein paar Tage Laufzeit nicht ankommt, liegen die vermutlich nicht völlig daneben. Aber es gibt dummerweise Gesetze, die die Rechtswirksamkeit von Bescheiden an der "Zugangsfiktion" festmachen. Wenn der Gesetzgeber davon ausgeht, dass eine Postsendung innerhalb von drei Tagen zugestellt ist, beginnen ab dann Fristen zu laufen, deren verstreichen man nicht so ohne weiteres wieder heilen kann.You heard it here first! :-)Ich habe die elektronische Postankündigung in der Post-/Dhl-App aktiviert und weiß daher zB. dass ich seit Dienstag diverse Schreiben von Gerichten zu erwarten habe, die (Stand gestern) immer noch nicht da sind. Wenn es da um Terminsladungen etc. geht, fahre ich u.U. sinnlos durch die Lande, weil ich eine Aus- oder Umladung nicht rechtzeitig bekommen habe.
Meine Vermutung ist, dass die Post demnächst einen Premium-Service aus dem Hut ziehen wird, mit dessen Buchung (und Zuzahlung) man einen schnelle Postzustellung sicherstellen kann…
Update: Haha, war ja klar: Gibt es schon!
Briefe, die bis zum frühen Nachmittag im Briefzentrum landen, werden mit richtig großen Lastern transportiert. Das heißt, 20t+, teilweise sogar mit Anhänger. Der Aufwand - sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch - der da pro individuellem Brief entsteht ist eher bescheiden.Wenn die Post hier also mit CO2-Reduktion argumentiert hätte, wäre das ein durchaus gewichtiges Argument gewesen.Problematisch ist es, wenn Du in einen Briefkasten mit Spätleerung einwirfst oder irgendwo auf dem Dorf. Auf dem Dorf wird der Briefkasten vielleicht um14 Uhr geleert. Weil das nicht nur ein Dorf, sondern eine Tour mit ganz vielen Dörfern ist, kommt der Brief erst am späten Nachmittag, sagen wir 17, 18 Uhr im Briefzentrum an. Zu spät, um jetzt noch mit einem schweren Laster durch die Republik gefahren zu werden.
An dieser Stelle setzen sich Sprinter und Flugzeuge in Bewegung. Es gibt überall in der Republik "Sprinterhubs", wo dann Sprinter aus einem Umkreis von ~200 km Umgebung zusammen kommen, um gegen Mitternacht noch einmal Briefe auszutauschen.
Spezielle Routen werden auch individuell gefahren. Von "meinem" Briefzentrum aus gab es eine Direktverbindung in ein 400km entferntes Briefzentrum - da haben wir uns mit den Sprintern in der Mitte auf einem Autobahnrasthof getroffen und Autos getauscht.
Klar, in so einen Sprinter geht vielleicht 1/5 bis 1/10 der Ladung eines schweren LKW und entsprechend ist auch die Umweltbilanz.
Noch schlechter ist die Bilanz für die Flugzeuge. Wir haben jede Nacht zweimal den knapp 100km entfernten nächsten großen Flughafen angefahren, um die Briefe ans andere Ende der Republik fliegen zu lassen. Dazu werden dann in Passagiermaschienen "Schmutzschutzsäcke" über die Sitze gezogen und auf jeden Sitz kommt ein Sack. Dann hast Du 3 Stunden Pause am Flughafen, bis das Gegenflugzeug kommt und dann gehts zurück mit den Säcken aus der Rest-Republik.
Dann gibt es natürlich noch so Sonderfälle. Einer schrieb z.B. von einer Nordseeinsel, wo das Schiff halt nur zu bestimmten Zeiten fährt, und das muss man erreichen, koste es was es wolle. Das würde ich mal als Ausnahme betrachten und annehmen, dass die Regel deshalb 80% und nicht 100% ist.
Einige Zuschriften meinten, die 84%, die die Post ansagt, stimmen tatsächlich, aber es gibt halt punktuell einige Gegenden, wo das nicht erreicht wird, und Berlin sei so ein Hotspot.
Im Übrigen ist die Post natürlich auch von den steigenden Energiepreisen betroffen, die sie bislang nicht über das Porto weitergeben konnten.
Außerdem sind die Portokosten bei der deutschen Post anscheinen im EU-Vergleich eher am unteren Ende. EU-Durchschnitt ist sowas wie 1-1,3 Euro je nach Laufzeit.
Ich arbeite in einer Anwaltskanzlei.
Wir haben in den letzten 6 Wochen vermehrt Probleme mit dem Versand und Emfang von Briefen.
Für den Empfang hatten wir einige Tage, an denen einfach mal keine Post kam, was hinsichtlich der einhaltung von Fristen usw ein ziemliches Problem darstellt.Grund hierfür sind laut Deutsche Post, Coronabedingte Ausfälle des Personals.
In der Praxis sieht das so aus, dass wir desöfteren die gesamte Post des Hauses bzw. in einem fall der ganzen Strasse bei uns abgegeben bekommen, da die Aushilfe anscheinend nicht hinterherkommt mit der Zustellung. Ein Persönliches Abholen bei der Zentrale in ca 500 Metern entfernung ist nicht möglich.Für den Versand gibt es keine Abholung mehr, das heisst wir bringen jeden Tag unsere Post selbst zur Poststation.
Verkehrswende, wir kommen!
Ich glaube ja, das hat die Bahn gemacht, um endlich wieder freie Schienen zu haben. Anders schaffen sie das 49€-Ticket nicht!1!!
Autofahren ist umweltfreundlicher als Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel, rechnet hier ein Spezialexperte aus.
Fangen wir erstmal damit an, den ÖPNV schlechtzurechnen. Was könnte man da machen... oh ich weiß! Der ÖPNV gilt ja als klimafreundlich, weil die mit Ökostrom fahren. Da kann man doch was machen!
Beim ÖV wird angenommen, er fahre mit Strom aus eigenen Wasserkraftwerken der Verkehrsbetriebe und sei deshalb praktisch klimaneutral. Doch dieser Strom könnte für anderes verwendet werden. Dafür müsste er aufs öffentliche Stromnetz geleitet werden. Als Folge würden automatisch andere Kraftwerke abgeschaltet. Das wären zumeist CO2-Schleudern irgendwo in Europa. So gerechnet fahren unsere Züge (und Elektroautos) also nicht mit sauberem, sondern mit stark klimabelastendem Strom.Geil! Ich meine, das muss man erstmal vortragen können, ohne rot zu werden!
Mit dem Argument kannst du natürlich jeden Fortschritt kaputtdiskutieren. Nehmen wir mal an, du bist Rettungssanitäter und rettest in einer Woche 20 Menschenleben. Ja aber Fefe, in der Zeit hättest du doch auch Kalte Fusion erfinden können!1!!
OK, jetzt haben wir also die Bahn schlechtgerechnet. Was machen wir mit den Fahrradfahrern? Oh, da hab ich auch ne tolle Idee. Wir nehmen einfach die Kosten für die Straßen, teilen die durch zwei, lasten die eine Hälfte den Autos und die andere den Fahrrädern an. Dann teilen wir das jeweils durch die Anzahl der Leute, und dann kommen pro Fahrradfahrer viel höhere Kosten raus, weil es davon viel weniger gibt!
Nicht. Na gut, dann hab ich noch Ansatz B. Fahrradfahren kostet Muskelkraft, und die Fahrradfahrer müssen dann auch mehr essen. Dafür nehmen wir einfach an, dass die sich vollständig von argentinischem Rindfleisch ernähren, sonst kommen die Zahlen nicht hin. Bei den Autos nehmen wir an, dass immer vier Personen befördert werden, und wir tun so, als fiele das fertig raffinierte Benzin vom Himmel. Dann setzen wir die sparsamsten kaufbaren Autos an und schon kommen wir auf einen Vorteil beim Auto!1!!
Ja gut, Fefe, aber da fehlt mir noch ein Seitenhieb auf Veganer. OK. Machen wir noch einen Seitenhieb auf Veganer rein, dann ist das rund!!1!
Binance pledges to create crypto industry recovery fund, calls for regulation
Es spricht der CEO von dem Crypto-Exchange, der neulich FTX versenkt hatte, nachdem FTX was von Regulierung gemurmelt hatte. Der will jetzt plötzlich auch Regulierung.Ich glaube denen ist allen klar, dass das mit der Regulierung kommen wird, und dass sie dann lieber vorbereitet sind, um auf der richtigen Seite des Konflikts zu landen.
Aber vorher noch schnell die Konkurrenten plattmachen. (Danke, Peter)
Da kommen dann gerne Leute und meinen: Aber wir passen da schon gut drauf auf.
Wie sowas in der Praxis aussieht. kann man gerade gut in Australien beobachten. Da hat sich eine private Krankenkasse namens Medibank eine Ransomware eingetreten, und die Ransomware-Gang hat einmal alle Patientendaten rausgetragen. Die wollten 1 US-Dollar pro Patienten-Datensatz Lösegeld haben. Medibank hat nicht gezahlt.
Daraufhin haben die Ransomwarer angefangen, stückweise Dateien zu veröffentlichen, z.B. "abortions.csv" und jetzt "boozy.csv" für Alkoholkranke.
Und wisst ihr, was die Regierung in der Situation im Arsenal hat? NICHTS. Hohle Rhetorik ist alles, was die haben.
The new release was “disgusting and … totally reprehensible,” the prime minister, Anthony Albanese, said on Friday morning.
Ach. Aber diese Daten über die Bürger einzusammeln und rumliegen zu haben war OK?He said the government was doing all it could do to limit the impact of the data breach, and support people affected.
Lasst mich das kurz aufklären: Nichts. Sie tun nichts. Denn da ist nichts, was sie tun können.The Medibank CEO, David Koczkar, said on Friday that customers who are concerned should call the cybercrime hotline, mental health support hotline, Beyond Blue, Lifeline or their GP.
Oh na DAS ist doch mal ein hilfreicher Tipp! Ruft die Seelsorgehotline an!“I unreservedly apologise to our customers,” he said. “The continued release of this stolen data on the dark web is disgraceful.”
Disgraceful! Reprehensible! Abominable!1!!“These are real people behind this data and the misuse of their data is deplorable and may discourage them from seeking medical care.”
Deplorable! Appalling!Albanese said the release of the data was “already incredibly distressing”.
Distressing!!“The fact that the information was published, going to very personal health details of Australian citizens, is disgusting and something that I think is just totally reprehensible and causing a great deal of distress in the community.”
Reprehensible! Disgusting!!He said the government had met with state and territory governments and Medibank and agreed to establish a “one-stop shop” to help those affected find advice.
Oh, OK? Was genau ratet ihr denn den Betroffenen?He urged all Australians not to access the leaked data, let alone publish it, “because we need to provide a disincentive for this sort of criminal, disgusting behaviour”.
Oh. Never mind.Criminal!!
Aber warte, Fefe, fehlt da nicht noch ein bisschen impotentes Faustrecken? Klar! Kommt! Keine Sorge.
“We will get to the bottom of where this has come from [and] hold whoever is responsible for this to account.”
Was ist denn, wenn sich die Leute von der Regierung verarscht und im Stich gelassen fühlen?!On Thursday the home affairs minister, Clare O’Neil, told parliament the government was standing by Medibank customers, who were entitled to have their information kept private after the “morally reprehensible and criminal” attack.
Morally reprehensible!! Criminal!!!Gehen denen schon die Schimpfwörter aus? Da hatte ich von Australien aber mehr erwartet, muss ich sagen.
“I want the scumbags behind this attack to know that the smartest and toughest people in this country are coming after you,” she said.
Oh. OK. Scumbags. Nunja. PG13, wie?Was mal wieder auffällt: Kein Wort dazu, dass man diese Daten vielleicht da nicht hätte rumliegen haben sollen. Kein Wort dazu, dass der Staat das hätte verhindern können, indem man ordentliche Regularien hat. Stattdessen Bullshitbingo wie das hier:
“I received the assurance from Medibank … that if a large data dump occurs, they are fully ready to provide services when and if they are needed to Australians who need them.”
Oh, "services", ja? *Klingel* Ihr Anruf ist und sehr wichtig *Fahrstuhljazz* Bitte bleiben Sie in der Leitung *dudel* Vor Ihnen warten noch *knister* zwei tausend fünf hundert drei und siebzig Kunden auf einen freien Sachbearbeiter!Warte mal, Fefe, das ist doch gefundenes Fressen für die Opposition! Die machen doch bestimmt ein riesiges Fass auf jetzt, oder?
The opposition cybersecurity spokesman, James Paterson, said anyone who is contacted by a person purporting to have access to their data should immediately report it to authorities.Paterson has proposed a “safe harbour” provision – involving the nation’s cybersecurity agency, the Australian Signals Directorate – to give companies time in the immediate aftermath of an attack to respond to the crisis without worrying about legal and privacy ramifications.
Ja genau. Das ist das Problem. Unsere guten Firmen könnten betroffen sein von den Auswirkungen ihres Verkackens. Das müssen wir verhindern, während wir den Opfern eine Seelsorgehotline empfehlen.Update: Ich bin mir sicher, dass mit "whoever is responsible" weder Medibank gemeint ist, die das ransomwarebar gespeichert hatte, noch die Regierung, die das nicht verhindert hat. Immer schön Freund-Feind-Rhetorik aufrecht erhalten in der Krisen-PR!
Update: Ihr AHNT ja nicht, was die jetzt herausgefunden haben! Der Russe war's! Das hat bestimmt die CIA herausgefunden!1!!
Ihre Antwort: Könnte sein.
Meine Antwort: Könnte nicht sein. Völlig absurde Vorstellung.
Zum Stützen ihrer Antwort zitieren sie ein paar Elektronik-Profs, aber wenn ihr deren Antwort lest, stellt ihr fest, dass die nicht "ist das wahrscheinlich" sondern "können Sie ausschließen, das" beantworten. Und nein, natürlich können sie das nicht ausschließen, die waren ja nicht vor Ort in der russischen Waffenproduktion als Inspektor.
Der eine Prof spricht sogar explizit nicht von Chips sondern von Bauteilen wie Widerständen. Ja, die könnte man da rauslöten und übernehmen. Lohnt sich nur im Allgemeinen nicht,
Es gibt Ausnahmen. Nerds haben z.B. jahrelang Mikrowellen und CD-Player auseinandergenommen, um an Bauteile zu kommen, die da verbaut sind, die aber anderweitig schwer zu bekommen waren. Da reden wir aber von sowas wie einer Laserdiode, nicht von Chips.
Die Pro-Argumente sind im Wesentlichen, dass Russland-Nachbarländer plötzlich viel mehr Geräte importieren als sie selber brauchen. Die Vermutung liegt nahe, dass sie die nach Russland exportieren.
JA NATÜRLICH MACHEN SIE DAS. Als Beispiel erwähnen sie Muttermilchpumpen. Ja was denkt sich denn das ZDF? Dass in Russland mit dem Kriegsbeginn alle laufenden Schwangerschaften schnell abgetrieben wurden?! Die Zivilbevölkerung hat einen Bedarf an Kühlschränken und Muttermilchpumpen.
Die Amis versuchen jetzt, wie üblich unseriös bis zum Anschlag, da einen "die bauen damit Waffen"-Spin ranzupacken, damit nicht so offensichtlich ist, dass die Opfer ihrer Politik alleinerziehende Witwen von im Krieg gefallenen, gegen ihren Willen eingezogenen Soldaten sind. Die erzählen euch, was ihr hören wollt, damit ihr weiter ruhig schlafen könne.
Nach zwei Verkehrsblockaden am Stachus innerhalb von nur wenigen Stunden müssen insgesamt zwölf Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" für 30 Tage in Gewahrsam bleiben.Wie jetzt, Gewahrsam? Was soll das sein, Haft ohne Anklage oder ordentliches Verfahren?
Ja, genau! Willkommen zum Polizeigesetz Bayern. Ihr wisst schon, das so dermaßen demokratieunwürdige Unterdrückungsgesetz, dass sich Orban und die Chinesen erstmal ein paar Wochen Urlaub nahmen, um sich Notizen zu machen. Das, das in der Zwischenzeit auch andere Bundesländer übernommen haben.
Aber warte mal, Fefe, war der Gewahrsam nicht ein Mittel gegen übelste Terroristen? Zur Abwendung von Atombombenexplosionen und ähnlichen Kalibern?
Ja, klar! Aber wie alle Versprechungen von Innenministern, dass man Befugnisse schon nicht missbrauchen würde, war das das Papier nicht wert, auf dem es stand.
"Das ist sehr, sehr selten, dass das angewendet wird, das ist wirklich ein großer Ausnahmefall", sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.Oh ach so! Dann ist das ja harmlos, wenn ihr das nur ganz selten macht. Warte, meint ihr selten wie in "das wollen wir gar nicht machen" oder selten wie in "das hier ist der Testballon, ab morgen setzen wir das flächendeckend gegen langhaarige Studenten an Bahnhöfen ein"?
Update: Achtet auch mal darauf, dass das einen Richtervorbehalt hatte. Und dass der überhaupt nichts verhindert hat.
Wow. Ja, äh, gut, da kann glaube ich jeder verstehen, wieso Elon Musk erstmal drei Viertel der Belegschaft rausschmeißen will.
Ich hörte auch, dass es recht unproblematisch ist, Angestellte zum Feuern zu finden, weil Twitter auf Aktivisten-Vorwürfe von wegen "alles weiße Tech Bros" durch Dutzende Runden von Diversity Hiring ging, und die Leute dann auf Sackgassen-"Projekte" setzte, wo sie nichts kaputtmachen können.
Ich war noch nie bei Twitter drinnen, insofern kann ich das nicht aus 1. Hand bestätigen, aber das habe ich aus mehreren Richtungen gehört, insofern halte ich das für glaubwürdig.
Datenpunkt: Video einer Mitarbeiterin über die Zustände dort.
Update: Sagte ich 3 Mio Verlust pro Tag? Ich meinte über 4 Mio Verlust pro Tag!
Update: Wobei ja bei Uniper mit den 40 Milliarden Verlust pro Tag über 100 Mio Euro Verlust rauskommen. Da muss sich Twitter aber ganz schön ranhalten, die spielen ja nicht mal in derselben Liga!1!!
Viele von denen haben mir diverse Sachen unterstellt, daher lasst uns nochmal gemeinsam drübergehen, was ich geschrieben habe.
Habe ich behauptet, die Frau starb wegen der Klimaaktivsten? Nein.
Habe ich behauptet, es hätte keine andere Route für die Feuerwehr gegeben? Vielleicht sogar eine bessere, selbst ohne Stau? Nein.
Hätten die Autos im Stau nicht einen Rettungskorridor aufhalten müssen, über den die Feuerwehr dann trotzdem rangekommen wäre? Klar, hätten sie. Ändert das war daran, dass die Klimaaktivisten einen Rettungsweg blockiert haben? Nein.
Wie häufig im Leben gibt es auch in diesem Fall genug Schuld für alle Parteien. Der Betonmischer hätte die gar nicht erst überfahren sollen. Die Feuerwehr hätte vom Stau wissen sollen. Inzwischen gibt es noch weitere Datenpunkte, dass eine schnellere Anfahrt der Feuerwehr gar nicht geholfen hätte. Mag alles sein, widerspricht auch nicht meiner Darstellung. Nichts davon.
Ich habe nicht mal die Klimaaktivisten für ihre Aktion kritisiert. Ich habe sie für ihre PR nach der Aktion kritisiert. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Kunden der DKB stellen möglicherweise doppelte Abbuchungen vom Girokonto fest. Die Bank spricht von einem technischen Defekt und will das Problem schnell beheben. Kunden müssten selbst nicht aktiv werden.War ein Softwareproblem. Kann man nichts machen.
"Unsere Fachspezialisten kümmern sich bereits um eine Lösung", sagte ein DKB-Sprecher.Na ein Glück, dass sich die Fachspezialisten kümmern. Und nicht etwa jemand inkompetentes, der es überhaupt zu so einer Situation kommen lassen würde.
Montag gab es wieder so einen Fall, da fuhr ein Betonmischer über eine Fahrradfahrerin.
Aber diesmal war eine Sache anders: Die Rettungskräfte kamen nicht ran. Es gibt in Berlin nur zwei Rettungsfahrzeuge mit dem nötigen schweren Gerät. Die sind in der Nähe der Stadtautobahn positioniert, damit sie schnell überall hinkommen. Aber an dem Tag war die Stadtautobahn von Klimaprotestierern blockiert.
Jetzt ist die Frau im Krankenhaus gestorben. Die Springer-Presse zitiert dazu den Sprecher der Klimaaktivisten:
„Wir wollen bei allen unseren Aktionen das Leben aller Menschen schützen.“ Aber: Es komme immer wieder vor, dass Rettungsfahrzeuge im Stau stünden und deshalb nicht pünktlich ankämen.Ja doch. Klar. Genau das wollt ihr. Die Verantwortung von euch weisen. Stau passiert ja immer wieder!!1! Die ganze Nummer war schon nicht vermittelbar, aber mit dem Spruch hat sich der die ganze Bewegung zerschossen.„Wir wollen die Verantwortung auf jeden Fall nicht von uns weisen“, betonte der Klima-Aktivist. „Aber wir wollen nicht mehr ignoriert werden.“
Auch anderswo läuft es nicht so gut mit den Klimaprotesten.
Dabei gibt es auch viel sympathischere Protestformen.
Twitter is currently planning to charge $19.99 for the new Twitter Blue subscription. Under the current plan, verified users would have 90 days to subscribe or lose their blue checkmark.
Hahaha, na das wird ja sicher super ankommen bei den Leuten mit blauem Häkchen. Die ganzen Möchtegerne-Wichtig-Wichtig-Leute.Und endlich können nigerianische Scammer und Geheimdienste schnell und unkompliziert blaue Häkchen kaufen! Genial, dieser Musk.
Aber warte, muss man nicht auch noch was gegen die Ingenieure tun, die die Site im Feuerwehrmodus am Leben erhalten? Keine Sorge, Elon ist am Ball:
Employees working on the project were told on Sunday that they need to meet a deadline of November 7th to launch the feature or they will be fired.
Ja aber warte, Fefe, vielleicht reicht das nicht. Da könnten immer noch gute Ingenieure übrig bleiben am Ende. Keine Sorge, Elons Angriff kommt auf mehreren Fronten:With the help of Tesla engineers he has brought into Twitter as advisors, he’s also planning mass layoffs aimed at middle managers and engineers who haven’t recently contributed to the code base.
Leute, deren Code gut ist, und keine täglichen Bugfixes braucht, werden also rausgeworfen, und die Vollpfosten werden belohnt. Außerdem zeigt man denen, dass man Externen mehr vertraut als ihnen.Hervorragend. Ganze Arbeit. Guter Mann, dieser Musk. Alles plattmachen. Sehr effektive Wehrkraftzersetzung.
Update: Achtet mal darauf, wie das auch den Wert von dem blauen Häkchen komplett negiert, wenn man dafür zahlt. Der Wert kam ja gerade davon, dass man das eben nicht kaufen konnte. Dass die Leute sich einreden konnten, ihre Wichtigkeit sei unabhängig erkannt, gewertschätzt und ausgezeichnet worden.
Die Russen sagen, sie werden von "zivilen" "Frachtschiffen" aus dem Korridor mit Drohnen angegriffen. Daher kündigen sie jetzt einseitig den Vertrag auf.
Aber wartet, das war noch nicht, warum ich das hier verlinke.
Der russische Agrarminister Dmitri Patruschew erklärte nun, sein Land sei bereit, arme Länder in den kommenden vier Monaten mit insgesamt 500.000 Tonnen Getreide zu versorgen. „In Anbetracht der diesjährigen Ernte ist die Russische Föderation vollumfänglich bereit, ukrainisches Getreide zu ersetzen und mit erschwinglichen Preisen alle daran interessierten Länder zu beliefern“, sagte Patruschew.Ah, die Ernte, ja? Soso, die Ernte. Überraschend gut, war die Ernte, ja? LOL!
Aber wartet, das war auch noch nicht, wieso ich das hier verlinkt habe.
Am Rande gibt es hier noch ein paar Vorwürfe gegen die Briten:
Die russische Regierung hatte in ihren Anschuldigungen auch Großbritannien mitverantwortlich für die angeblichen Angriffe auf die russische Schwarzmeer-Flotte gemacht. Überdies sei Großbritannien auch an den „Nord Stream“-Explosionen Ende September beteiligt gewesen, hieß es aus dem russischen Verteidigungsministerium. Das wurde von London empört zurückgewiesen.Wohlgemerkt: Die Briten dementieren nur die Pipeline-Nummer, nicht die Schwarzmeer-Vorwürfe. So und jetzt kommt der Grund, wieso ich das verlinke:
Die britische Marine besitzt gar nicht die Fähigkeit, die Gasleitungen zu sprengen“, sagte der frühere Royal-Navy-Admiral Chris Parry dem Sender Sky News.Wait ... what!?!?
HAHAHAHAHAHA OMG (Danke, Sebastian)
Ja gut, Adobe ist ja das Cisco bei den Kreativ-Tools, insofern berichte ich nur sehr zurückhaltend über die. Seit die von Kaufen auf Abo umgestellt haben, und ihre Kunden dageblieben sind, habe ich da kein Mitleid mit irgendwem mehr.
Und Farben? Nunja. Ich erinnere mich da an die Telekom-Nummer, als die die Farba Magenta als ihr Eigentum betrachtet haben.
Aber stellt sich raus: Doch, ist wirklich was dran. Ist keine Satire. Cory Doctorow hat die Details. Wenn ihr nur mal den Screenshot sehen wollt: Hier ist ein Tweet damit.
Es geht um Pantone. Geht mal zu deren Webseite und guckt, ob eure Fantasie reicht, euch etwas Bekloppteres auszudenken als diese Firma.
Dabei ist das ganz einfach, sich etwas noch Bekloppteres auszudenken! Ein Rechtssystem, in dem jemand mit dem Benennen von Farben Lizenzgebühren einfordern kann! Genau das haben die getan, und Adobe hat offenbar jahrelang gezahlt. Aber offenbar nicht genug, oder vielleicht wurde Pantone noch gieriger, weil sie ja das Gehalt für ihre Trendexpertin reinkriegen müssen, jedenfalls schmeißt Adobe jetzt Pantone-Farben raus. Wer die haben will, und das sind einmal die meisten professionellen Kunden, der muss sie extra lizenzieren. Wie? Nein, natürlich keine Einmalzahlung. 21 Dollar pro Monat! Für ... immer.
Ja, äh, benutze ich halt die alte Version weiter. Nee, geht nicht, denn das ist jetzt alles Cloud-Software. Das hast du nicht unter Kontrolle, welche Änderungen Adobe an der vornimmt.
Doctorow vergleicht die Situation mit Apple in China. Dass China alle Apple-User mit einem Befehl an Apple in ihr Überwachungsnetz zwängen konnte, lag nicht an China sondern an Apple. Es ist nicht China, was verhindert, dass Leute einfach eine andere VPN-App sideloaden. Es ist Apple.
Und genau so ist das hier, argumentiert Doctorow. Wenn Adobe nicht auf SaaS umgestellt hätte, dann hätte Pantone hier keinen Hebel gehabt. Money Quote:
Pantone started out as a tech company: a way to reliably specify ink mixes in different prepress houses and print shops. Today, it's an "IP" company, where "IP" means "any law or policy that allows me to control the conduct of my customers, critics or competitors."https://locusmag.com/2020/09/cory-doctorow-ip/
That's likewise true of Adobe. The move to SaaS is best understood as a means to exert control over Adobe's customers and competitors. Combined with anti-competitive killer acquisitions that gobble up any rival that manages to escape this control, and you have a hostage situation that other IP companies like Pantone can exploit.
Hostage situation ist eine schöne Zusammenfassung der Situation, wenn ihr mich fragt.
Absolut zum kotzen und an Unseriosität kaum zu toppen, finde ich.
Aber gelegentlich kommt so eine Meldung vorbei, die ich widerwillig trotzdem verlinke. Hier ist so eine. Aber lest die lieber nicht, lest lieber Microsofts Version davon. Sie haben irgendeinen RIESIGEN DATENREICHTUM gefunden, und zwar in Azure.
Gähn, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber wartet.
Die Daten kommen diesmal von Microsoft selbst, nicht von irgendwelchen unachtsamen Azure-Kunden.
Das wäre ja schon ein Paukenschlag, denn das gesamte Geschäftsmodell von Cloudanbietern basiert ja darauf, dass ihr denen glaubt, dass sie besser auf ihre Daten aufpassen als ihre es gekonnt hättet. Naive IT-Verantwortliche glauben ihnen das dann vielleicht sogar, bis jemand den Gegenbeweis antritt.
Das ist hiermit geschehen.
Oh, was sagt ihr? Ihr seid schon so tief in die Lock-In-Falle gelaufen, dass ihr gar nicht mehr weg könnt jetzt? Tsja. Hättet ihr mal auf jemanden gehört, der euch rechtzeitig gewarnt hat.
Es geht um die Frage, wie man digitales Geld ausrollen kann. Denn digitales Geld hat ja prinzipiell ein Anonymitätsproblem. Der typische Ansatz für digitales Geld ist, dass man Überweisungen betrachtet. Wenn Alice 10€ an Bob geben will, dann füllt Alice einen Überweisungsträger aus und packt eine digitale Signatur drunter.
Bob geht dann mit damit zur Bank (oder zur Blockchain) und kriegt das Geld gutgeschrieben. Das heißt aber, dass Modelle wie bei Bargeld gar nicht gehen, dass z.B. ein Geldschein mehrfach die Hände wechselt, bevor er wieder bei einer Bank eingezahlt wird. Entweder jeder muss immer sofort zur Bank rennen, oder man braucht eine "sonst verklage ich dich"-Identifizierbarkeit und Verfolgbarkeit des Einzahlers. Bei vielen Vorschlägen zu digitalem Geld hat man beides.
Bei Bitcoin hat man keine Anonymisierung aber dafür Pseudonymisierung. Das ist schon mal besser Privatsphäre als volle öffentliche Identifizierbarkeit, aber nicht viel besser.
OK, nehmen wir also mal an, du bist eine Zentralbank, und du willst gerne einen digitalen Euro machen, und du hast endlose Geldwäschebekämpfungsauflagen, und die Leute haben alle Angst davor, dass du dann auf alle ihre Transaktionen gucken kannst. Wie kannst du die beruhigen? Die Idee der EZB sind "Anonymity Vouchers". Ja, richtig gelesen! Da kriegst du einen Gutschein, den klemmst du an deine Transaktion ran, und dann verspricht die EZB, die Transaktion nicht so genau anzugucken. Oder so.
Brillant, sage ich! Wieso sind wir da noch nicht früher drauf gekommen!1!! Nehmen wir mal an, die Voucher sind nicht auf die Person rückverfolgbar, weil das sonst die Anonymität brechen würde. Dann entsteht ja wohl offensichtlich sofort ein Markt, in dem alle ihre Voucher an die Mafia verkaufen.
Aber selbst wenn die Voucher doch identifizierbar sind: Selbstredend würden die Leute die Voucher erstmal für ihre Steuerhinterziehung und Geldwäsche nutzen, ist doch klar. Der Voucher ist also der Indikator dafür, dass die EZB da doch reingucken will. Glaubt denen irgendjemand, dass die dann da nicht reingucken?
Lange hörte ich nicht mehr eine so belämmerte Idee. Die Frage ist: Halten die uns wirklich für so blöde oder sind die wirklich so blöde und meinen das ernst?
Aktuell gibt es mal wieder ein tolles Beispiel. Und zwar hat ja der Bund in seiner unendlichen Weisheit entschieden, dass Ärzte, die schon mit der Fortbildung auf ihrem eigenen Gebiet überfordert sind, jetzt auch Computerspezialisten werden und an eine "Telematik-Infrastruktur" angeschlossen werden sollen.
Idee: Wir digitalisieren das Gesundheitswesen!
Problem: Die Ärzte können das nicht. Die wollen und sollen das auch nicht können. Wenn ich die Wahl habe, ob mein Zahnarzt seine Zeit für Fortbildung in Zahnarzt-Themen oder für Fortbildung in IT-Themen investiert hat, werde ich natürlich immer den Zahnarzt nehmen, der sich in seinem Fach weitergebildet hat. Die ganze Idee ist schon beschissen.
Aber gut. Also wurde eine Firma namens Gematik beauftragt, und da sitzen dann lauter Bürokraten drin, deren einzige Sorge war, am Ende an irgendwas Schuld zu sein. Also haben sie sich für Fundamentalismus entschieden. Aber nicht Fundamentalismus wie "das ist eine grundsätzlich schlechte Idee, das machen wir nicht" sondern Fundamentalismus wie "wir werden da jetzt soviel Compliance-Theater drauf, wie wir nur können".
Das Highlight war vor vielen Jahren, dass die ernsthaft mit "beschlagnahmesicheren Käfigen" geworben haben. Da stehen die Server in den Rechenzentren drin. In Käfigen, damit Behördenwillkür nicht einfach so zum kompletten Datenverlust führt, sondern die sich erstmal durch die Käfige beißen müssen.
Da hätte man auch sagen können: Hervorragender Punkt. Daten so zentral zu sammeln ist eine grundsätzlich beschissene Idee, das machen wir nicht. Irgendein Arschloch wird immer kommen und darauf zugreifen wollen. Irgendein Vorwand wird sich schon finden. Ein Kindermörder soll per DNA-Abgleich identifiziert werden oder sowas. Wer kann da schon nein sagen? Und schon ist das Fluttor offen.
Aber nein, haben sie natürlich nicht gemacht. Dann wären sie ja nicht bezahlt worden. Stattdessen haben sie da beschlagnahmesichere Käfige beworben und Krypto gesprenkelt, und dann meinte jemand: Ja aber können wir denn deren Internet einfach so trauen?! Nein, natürlich nicht! Also geben wir ihnen VPN-Endpunkte. Aber nicht irgendwelche, nei-hein! Wir geben ihnen zertifizierte Bullshit-Theater-Endpunkte!
Wer macht sowas in Deutschland? U.a. Secunet. Sowas wird sonst zum Vernetzen von Botschaften eingesetzt. Daher ist Teil von solchen Geräten, dass sie versuchen sollen, sich Angreifern mit physischem Zugriff zu widersetzen.
Diese Idee gibt es häufiger, aber sie war schon immer Schwachsinn. Mein Lieblingsspruch zu dem Thema ist von Peter Gutmann, der mal meinte: Die einzige tamperproof hardware, die es gibt, ist Voyager 1. Weil die inzwischen ausreichend schwierig physisch zu erreichen ist für Angreifer.
Egal. Gegen Angreifer mit physischem Zugriff kannst du dich nicht sinnvoll wehren. Du kannst sie ärgern und aufhalten, aber wehren geht nicht. Das wussten die Ingenieure natürlich, und sie wussten auch, dass sie hier nicht an einer Atombombe arbeiten, die in Feindeshand fallen könnte und dann nicht explodierfähig sein darf, sondern an einem stinkenden VPN-Tunnel. Also haben die gemacht, was Ingenieure leider immer machen in solchen Fällen: Sie haben Bullshit-Theater gemacht. Sie haben Krypto drübergesprenkelt, damit es sicher riecht. Aber weil das Teil natürlich booten können soll, ohne dass der Arzt einen 128stelligen Code eingibt, liegt der Schlüssel für die Krypto-Simulation daneben. Mit der "Lösung" können alle leben.
Der Chef kann sagen: Wir haben doch Krypto gesprenkelt!
Das BSI zertifiziert das, weil Dateisystem ist verschlüsselt!1!!
Der Kunde kriegt ein Häkchen für seine Checkbox, deren Sinn er eh die ganze Zeit nicht verstanden hat.
Und der Arzt kann das benutzen, ohne irgendwas davon verstanden zu haben, und (hoffentlich) ohne dass das unsicherer ist als es ohne das Theater gewesen wäre.
Aber wenn wir genau hingucken, stellen wir fest, dass wir hier eine Security-Zusage gemacht haben. Von der wir die ganze Zeit wussten, dass sie nicht einhaltbar ist. Eines Tages kommt also ein missratener Teenager und hackt das mit primitivsten Mitteln auf (denn der Schlüssel liegt ja wie gesagt daneben!). So ist das gerade mit den "Konnektoren" in den Arztpraxen geschehen. Abwehren von Angreifern mit physischem Zugriff war die ganze Zeit keine reelle Anforderung, denn wieso würde der Arzt seinen Konnektor hacken oder da Patienten ranlassen?! Und wenn jemand in die Praxis einbricht, dann kann der da das Papier raustragen und muss nichts hacken.
Aber jetzt kommt ein Winkel dazu. Und zwar haben die so viel Bullshit-Security-Theater über das Projekt gesprenkelt, dass "die Hardware veralten" kann. Die veraltet natürlich nicht wirklich, sondern das Bullshit-Theater-Zertifikat läuft aus. Es gibt keinerlei inhaltliche Sachgründe hinter irgendwas davon. Das war von vorne bis hinten Bullshit.
Aber wartet. Der missratene Teenager hat als Demo für seinen Hack gezeigt, dass man damit auch X.509-Zertifikate erneuern kann. Auf den Boxen. In Software. Ja, äh, natürlich kann man das. Wer würde denn Boxen bauen, wo man das nur per Hardwaretausch machen kann? Nun, wie sich rausstellt: Gematik und ihre Zulieferer. Nur waren sie dabei eben inkompetent, weil das eh sinnlose Compliance-Theater-Anforderungen waren, die die Ingenieure also auch nur Compliance-Bullshit-Theater-mäßig "umgesetzt" haben.
Tja und jetzt stehen alle Seiten peinlich berührt in der Gegend rum. Die Hersteller können nicht erklären, wieso man das doch tauschen kann, oder wieso sie das verhindern wollten. Gematik kann nicht erklären, wieso das überhaupt in den Anforderungen landen konnte. Und niemand kann erklären, wieso das eh finanziell kurz vor dem Kollaps stehende Gesundheitssystem jetzt 300 Millionen zahlen sollte, um unnötig Geräte zu tauschen, wenn ein Softwareupdate gereicht hätte.
So hat dann Berichten zufolge einer der Hersteller sich verleugnen lassen und ging nicht mehr ans Telefon und die Gematik findet die eine Äußerung, mit der sie ihren Griff ins Klo noch vertiefen konnten: Ach komm, Atze, lass uns mal trotzdem die Hardware tauschen!1!!
Darf ich nochmal darauf hinweisen, dass nichts davon sachlich oder technisch begründet ist. Das war alles Compliance-Flipper zwischen in Inkompetenz festgekalkten Behörden und Institutionen. Wenn ich mir was wünschen dürfe, würden die alle gefeuert und müssten ihre Gehälter für die letzten Jahre zurückzahlen. Unfassbar.
Update: Bei der Gelegenheit möchte ich auch noch auf den Umstand hinweisen, dass man überhaupt gar keine Konnektoren braucht. Die erfüllen keinen Zweck. Ein VPN macht Transportverschlüsselung und Authentisierung. Die macht beides auch TLS.
Update: Ja aber Fefe, bei der Box kann der Trojaner auf dem Windows-Rechner aber doch die Schlüssel nicht klauen! Das ist doch viel sicherer! Ja, äh, wieso soll der Angreifer denn die Schlüssel haben wollen, wenn die Box ihn auf Zuruf mit der Telematik-Infrastruktur verbindet? Hier wird ein Problem gelöst, das niemand hatte. Mit anderen Worten: Das ist Bullshit-Theater.
Aber immerhin waren die nicht minderjährig!
Wie in diesem anderen Fall im Saarland.
Das funktionierte über Jahre, bis durch einen Zufall die Eltern eines zehnjährigen Jungen erfahren, dass ihr Sohn in einer polizeilichen Akte als sexuell missbrauchtes Kind geführt wird. Es stellt sich heraus, dass den Eltern jahrelang verschwiegen wurde, dass ihr Kind von einem Arzt bei Behandlungen mutmaßlich missbraucht wurde.Alle haben sie geschwiegen. Die Ärzte, das Krankenhaus, die Verwaltung, die Polizei und die Justiz.
Das Krankenhaus war übrigens ein Landeskrankenhaus. Vermutlich wäre das eher ans Licht gekommen, wenn es der katholischen Kirche gehört hätte. So krass ist die Lage, dass wir erst die katholische Kirche zu Glasnost zwingen, bevor die Skandale im Staat auffliegen.
War übrigens auch kein Einzelfall, nicht mal an der Klinik!
Unsere Recherchen ergeben, dass auch in einer weiteren Klinik des UKS, der Hals-Nasen-Ohren-Klinik junge Patienten mutmaßlich sexuell missbraucht worden sind. Eltern entdecken klaffende Wunden im Intimbereich ihrer Kinder.Aber keine Sorge. Ist alles im Griff jetzt.
Das Universitätsklinikum hat inzwischen reagiert und ein sogenanntes Schutzkonzept erarbeitet. Über eine Homepage des Krankenhauses können Missbrauchsfälle jetzt online angezeigt werden.Damit man die Opfer besser verwalten kann!1!! Nachdem man ihnen gesagt hat, dass man leider leider keine Fortschritte beim Ermitteln des Täters gemacht hat.
Finde ich schon witzig, dass da 50 Jahre lang gar nichts geht, aber dann treibt die gemeinsame Gier nach Erdgasprofiten beide Länder an den Verhandlungstisch und zu einem Kompromiss.
Die Vereinten Nationen erklären, Berlins Verwaltung sei besser als die von Seoul oder Tallinn.Das überrascht nicht nur Leute, die in Berlin wohnen :-)
Doch auch seit der Spitzenplatz in der „United Nations E-Government Survey“ bekannt ist, kann sich niemand erklären, wieso Berlin, wo es Monate dauert, einen neuen Personalausweis zu bekommen und Jahre vergehen können, bis man umgemeldet ist, plötzlich bei der digitalen Verwaltung absolute Weltspitze sein soll.*gacker*
Ja OK und wie ist das mit den anderen Wahllokalen? Nun, das war nicht für ein Wahllokal, sondern für die ganze Gegend.
Ja, äh, wie, wieviele wohnen denn da? Für unter 40000 Menschen baut da ja wohl keiner ein Atomkraftwerk hin?
Laut Text wohnen da 1,7 Millionen Menschen. Man muss da ein bisschen vorsichtig sein, denn das ist sowohl der Name einer Stadt als auch einer Gegend. Die Stadt hatte 2017 700.000 Einwohner. 1,7 Millionen für die Gegend kann also gut hinkommen.
Wir reden hier also von einer Wahlbeteiligung im unteren einstelligen Prozentbereich.
Auf der einen Seite ist die Aussagekraft eines Referendums bei 3% Beteiligung natürlich Null. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wieso die das so veröffentlichen würden, wenn das die ganze Geschichte so schlecht aussehen lässt. Und wieso unsere Medien behauptet haben, Russland habe behauptet, die Wahlbeteiligung sei bei 97% gelegen. Dieses amtliche Endergebnis auf dem Bild kommt ja von Russland. Haben die gleichzeitig hohe und niedrige Wahlbeteiligung behauptet?
In Deutschland gibt es ja das Instrument des Volksbegehrens, das hat auch eine Mindestmenge an Stimmen, die nötig sind, und dann ist das noch nicht mal bindend sondern das Parlament kann das immer noch einfach verwerfen. Bei Bundestagswahlen haben wir allerdings auch keine Mindestwahlbeteiligung, wir tun in den Grafiken sogar absichtlich so, als gäbe es gar keine Nichtwähler, und zeigen nur die gültigen Stimmen. Da sind wir also diesen Referenden unkomfortabel nahe und sollten vielleicht auch mal eine Mindestquote einführen, sonst ist die Wahl ungültig.
Der Typ, der das getweetet hat, hat eine Wikipediaseite, allerdings in der Вікіпедія. Kann man aber maschinell übersetzen. Der kommt aus der Gegend und ist Journalist, musste aber vor dem Krieg fliehen.
Update: Ah ich habe ein Beispiel für die russischen Behauptungen zur Wahlbeteiligung gefunden. Da geht es um Kherson und sie behaupten 87% Zustimmung bei 497,051 abgegebenen Stimmen.
Kann hier jemand den Text auf dem Bildschirmfoto übersetzen? Ist das wirklich für die ganze Region oder doch bloß ein Wahllokal?
Update: Oh wow! Stellt sich raus: Wenn man den Tweet mit dem Foto in Chrome öffnet, und dann auf das Foto rechtsklickt, dann kann man Google Lens klicken und dann holt der nicht nur den Text aus dem Foto raus, sondern bietet auch eine Maschinenübersetzung an. Das ist ja mal Scifi, ey! In der Tat steht in der Übersetzung: Referendum für die Saporischschja-Region. Heilige Scheiße!
Update: Ah, in den Klammern steht der Hinweis, dass es sich um Wahllokale auf dem Gebiet der russischen Föderation handelt. Also der jetzigen russischen Föderation. Flüchtlingslager vielleicht?
Der wohlgemerkt nicht das Loch stopft, sondern Firewall- und Schlangenöl-Regeln herumreicht, um den Exploit zu behindern?
Ja klar kennt ihr so eine Software! Microsoft Exchange! Das war die Software, wir erinnern uns, deren erste Version "4.0" hieß, damit Käufer den Eindruck haben, die sei ausgereift und wohlgetestet. Die Werbung hat das den Kunden auch direkt ins Gesicht gelogen. Gut abgehangen! Gegen alles getestet! Stabil und zuverlässig! Nichts davon war der Fall.
Ich erinnere mich noch damals an der Uni, dass ein Exchange-Server platt war, und es stellte sich raus, dass der mit einem Unix-Mailserver (qmail?) zu interagieren versucht hat, sich nicht an die RFCs hielt, und damit eine Neuversuch-Schleife auslöste, die auf dem Unix-Server keine messbare Last erzeugte, aber den Exchange plattmachte.
Das war auch noch irgendwas lächerliches wie ob Zeilen mit LF oder CR-LF terminiert werden.
Exchange war schon immer das absolut letzte. Ich war schon immer fasziniert, dass Leute sowas wirklich einsetzen. Freiwillig! Und noch dafür zahlen!!
Das geilste ist ja, dass die Cloud-Version nicht betroffen ist. Es gibt also eine nicht betroffene Version. Aber sie wollen ja die On-Prem-Kunden bei der Gelegenheit erziehen, in die Cloud zu kommen, wo sie dann nicht mehr weg kommen. So eine Firma ist das.
Um aufzulösen: Ich kenne außer Exchange keine Software, die so einen Service braucht.
Was mich ja an dieser Nummer am meisten ärgert: "BSI warnt vor Sicherheitslücke in Exchange". Ja wieso warnen die denn nicht vor Exchange selbst?!? Hallo McFly? Jemand zuhause?
Hier ist ein guter Datenpunkt dazu.
Ja klar, wenn man Leuten, denen Sicherheit und Datenschutz wichtig sind, reihenweise kündigt, dann kommt halt raus, was jetzt rausgekommen ist.
Die beA-Leute scheinen das ähnlich gehandhabt zu haben.
Bei einer Zeremonie im Kreml mit Staatschef Wladimir Putin sollen die Abkommen über die Aufnahme der Regionen in die Russische Föderation unterzeichnet werden, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ankündigte.Wie, Moment… Verträge? Unterzeichnet? Ich dachte Annexion heißt, dass man mit Gewalt gegen den Willen der Leute unilateral ein Gebiet militärisch einnimmt? Da braucht man dann eigentlich keine Verträge. Ein Vertrag impliziert ja, dass der Unterzeichner Souveränität und Entscheidungsfreiheit hat.
Die Präsidentin des Berliner Verfassungsgerichtshofs, Ludgera Selting, konkretisiert die Einschätzung. Bereits „die Vorbereitung auf die Wahl habe den rechtlichen Anforderungen voraussichtlich nicht genügt“. Zudem sei es am Wahltag „zu unzumutbar langen Wartezeiten“ vor den Wahllokalen gekommen. Auch die zeitweisen Schließungen von Wahllokalen und die Austeilung von zu wenigen oder falschen Stimmzetteln werden von Selting bemängelt.Die Vorgänge am Wahltag seien nur sehr lückenhaft dokumentiert worden. Bei den dokumentierten Wahlpannen dürfe es sich nur um „die Spitze des Eisbergs“ handeln.
Da wollte wohl einer unserer "Freunde" sichergehen, dass wir nicht in Versuchung kommen, bei den Russen zu kaufen. Mit Freunden wie denen brauchst du keine Feinde mehr.
Während ich sofort an die Amerikaner denken musste, spekulieren sie in dem Artikel, dass es die Ukraine war. Ansonsten kämen auch noch die Polen in Frage, oder?
Update: Nur kurz als Anmerkung. "Betrifft uns nicht, ging ja eh kein Gas durch": Nee, aber da war Gas drin, und das entweicht jetzt. Das ist nicht gut fürs Klima und könnte bei Funkenschlag explodieren, falls ein Boot drüber fährt. "Der Putin fackelt ja eh Gas ab": Da entweicht dann CO2. Ist nicht gut, aber ist um eine Größenordnung weniger klimakillend als entweichendes Methan.
Update: Heute ist übrigens Einweihung der Baltic Pipe, eine Gaspipeline von Norwegen nach Polen. Die kommt auch an Bornholm vorbei.
Das liest sich bei diesem Windkraftbetreiber ganz anders.
Aktuell: Heute ist Samstag, 17. September 2022. Unser Park könnte pro Stunde rund 8000 KWh produzieren. Er ist aber abgeregelt. Abgeregelt, weil an der Börse wieder spekuliert wird. Jetzt sollte uns das gar nicht stören. Wir bekommen nämlich den abgeregelten ,,Strom” voll vergütet. Zahlt ja der Kunde. Dem wird erzählt, der Strom sei knapp und er müsse sparen. In Wahrheit zahlt er den abgeschalteten und den dadurch verknappten Strom und weiß nicht, wie er das stemmen soll.wait, what?!
Hunderttausende Kilowattstunden sind so schon bei uns nicht produziert worden. Weil die Politik das gar nicht auf dem Schirm hat. AKWs einschalten, weil der Strom knapp ist. Kohle wieder verbrennen, weil der Strom knapp ist und auch ordentlich noch Gas in die Kraftwerke, weil der Strom knapp ist. Und Windparks ausstellen- damit der Strom knapp bleibt. Lieber Stromkunde: Sie werden verarscht und wir auch.Die Details könnten die Bevölkerung beunruhigen.
Update: Natürlich sind es nicht Börsenzocker, die die Windkraftwerke abdrehen. Börsenzocker würden viel lieber den Windstrom billig kaufen und teuer weiterverkaufen. Dass der Windstrom abgeregelt wird, das ist für Zocker nicht gut. Das ist gut für Firmen, die Gaskraftwerke betreiben.
Grund für das Runterregeln der Windkraftwerke ist, dass wir viel zu wenig in Energiespeicher investiert haben, während wir ein Gaskraftwerk nach dem nächsten gebaut haben. Die Leitungen sind zu dünn und wir können nicht speichern, daher wird das runtergeregelt, was am einfachsten runterzuregeln ist, und das ist halt Windkraft und Gas. Warum regeln wir dann nicht Gas runter? Nun, die Stromleitungen wurden von den Konzernen gebaut, die die Gaskraftwerke gebaut haben. Die sind natürlich ordentlich angebunden worden. Und dann gibt es da noch das Problem mit den Trassen nach Süddeutschland.
Wenn ihr mal richtig schlechte Laune haben wollt, dann guckt euch mal die Liste der aufgegebenen Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland an. (Danke, Simon)
Das RAND-Papier als furchtbaren PDF-Scan findet ihr hier, auf Englisch natürlich.
Soviel sei vorab verraten: Es drückt einmal alle Knöpfe. Die Fed mit ihrer Quantitative Easing-Gelddruckmaschine hätten sich verzockt, man bräuchte jetzt dringend Geldflüsse in die amerikanische Wirtschaft, und die könnten nur aus Europa kommen, und zwar dem in der Nato gebundenen Teil. Leider sei seit Brexit der Hebel der Amerikaner in der EU weg, und Deutschland werde zu unabhängig, daher müsse man mal dringend was tun, damit sich da keine Achse Frankreich-Deutschland-Russland aufbaut.
Die vorgeschlagene Lösung: Einen Ukraine-Krieg vom Zaum brechen. Die ukrainische Armee könne ja die Donbass-Splitterrepubliken bedrohen, dann müssten die Russen zuerst einmarschieren, wenn man das richtig anstellt, und dann könne man das so hinstellen, als seien die Russen der Aggressor.
Inhaltlich ist das also unkomfortabel nahe an den tatsächlich beobachteten Ereignissen dran, und von RAND gab es ja auch früher schon Reports, die unkomfortabel nahe an der beobachteten Realität waren, aber von kurz vor Eintreten besagter Realität datiert sind. Dieser Report kommt angeblich vom Januar 2022, also vor dem Ukraine-Krieg.
Nun könnte man sagen: Naja, wenn RAND dementiert, dann ist das eine Fälschung. Auf der anderen Seite steht da ja Confidential drüber, d.h. es kann sein, dass RAND schon gesetzlich gezwungen ist, das abzustreiten, weil es sonst Geheimnisverrat wäre.
Da muss man also irgendwie anders herausfinden, ob das echt ist. Ein Anzeichen könnte sein, was auf dem Deckblatt als Empfänger steht. Erstmal WHCS, das sind die White House Chiefs of Staff, das könnte hinkommen. ANSA soll wohl der hier sein, aber der kürzt sich APNSA ab. Also... Fälschung? Gucken wir mal weiter.
Dept. of State. Das Außenministerium. Wieso würden sie das als einziges ausschreiben? Hmm.
CIA kommt hin. NSA kommt eher nicht hin. DNC ist die Parteiorganisation der Democrats, das kommt gar nicht hin.
Ich vermute daher also, dass es sich tatsächlich um eine Fälschung handelt. In dem Scan ist nur das Vorwort bei. Die anderen Seiten hätten mich ja schon noch interessiert. :-)
Update: Äh, war ein Typo. Januar 2022 nicht 2020. Meine Schuld.
Update: Ein Leser meint, DNC könne auch für Director of Naval Communications heißen. Glaube ich nicht, denn den letzten gab es 1971. Der Konsens unter meinen Lesern scheint jedenfalls zu sein, dass das ein Fake ist.
Es gibt da auch noch mehr Ungereimtheiten. Der Report ist ja angeblich vom Januar, sagt aber, man habe Nord Stream 2 erfolgreich abgewürgt. Die Entscheidung fiel aber erst später. Dann gibt es noch ein paar subtile Fehler. Zum Beispiel schreiben sie:
The continuing deterioration of the economic situation is highly likely to lead to a loss in the position of the Democratic Party in Congress and the Senate in the forthcoming elections
Das Unterhaus heißt "House of Representatives", nicht Congress. Congress sind Unter- und Oberhaus zusammen. RAND hätte sich außerdem nicht spekulativ über den Ausgang zukünftiger US-Wahlen geäußert. Das wäre ein technisches Foul.
Ich arbeite in einer mittelständischen Bäckerei die derzeit daran arbeitet Energie einzusparen. Die Energiefresser waren bisher vor allem Froster und Kühlung, erst danach kommen die Öfen. So konnte man auf Vorrat produzieren und bei Bedarf die TK-Ware entnehmen. Wir können uns die neuen Energiekosten aber schlichtweg nicht leisten. Der Froster fällt jetzt komplett weg und es wird nur noch für den aktuelle Bedarf produziert, inkl. allen Folgen wie keinen Vorrat zu haben und ein kleineres Angebot für den Kunden. Preise werden zudem erhöht oder die Backwaren verkleinert. Das wird offen kommuniziert und ist natürlich keine böswillige 'Kundenverarsche' sondern die Folgen dieser Energiekrise.Ah, faszinierend! Dann war es also gar nicht so sehr der Gaspreis, der die Bäcker umbringt, sondern der Strompreis!Die Öfen in unserer Backstube sind sehr effizient und funktionieren mit Thermo-Öl basierten Luft-wärmetauschern, von Gasbrennern auf Temperatur gebracht. Energiefresser sind die Elektro-Öfen in den Filialen. Wir sind aber weiter dazu gezwungen in den Filialen das Kleingebäck (Brötchen usw.) ab backen zu lassen da wir diese Menge nicht in unserer Backstube bewältigen können. Jahrelang wurde das Backen von der Backstube hin zu den Filialen verlagert, da so ein Brötchen nicht ewig lange 'Backfrisch' bleibt. Jetzt wäre es energietechnisch von Vorteil Zentral ab zu backen aber es fehlt an Personal, Öfen und Zeit. Es gibt tatsächlich jede Menge Bäckereien, die derzeit das Handtuch werfen. Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Es geht um die Sache mit dem angeblichen Anti-Trans-Vortrag auf der Berliner Langen Nacht der Wissenschaften. Da haben die Trans-Aktivisten (wie üblich bei Hassmobs) gewaltig mit Gülle zu kübeln begonnen, und weil heute nichts mehr unter Hitler-Vergleichen, Israel-die-Existenzberechtigung-Absprechen oder wie in diesem Fall angebliche Holocaust-Leugnung geht, hat sich die gute Frau Vollbrecht per Crowdfunding ein paar Euro Verteidigungsbudget zusammengesammelt und eine einstweilige Verfügung beantragt und bekommen.
Es gab da ein Hashtag, das sich eine Menge Twitter-Hassmobber zu Eigen gemacht haben. Gegen die alle bestehen jetzt Unterlassungsanspüche, wen ich das richtig verstehe.
New hotness: Den Haag hat eine Ausschreibung für Gaslieferungen gemacht und keiner hat sich beworben. Sie wollen jetzt eine Ausnahmegenehmigung beantragen, dass sie weiter von Gazprom kaufen können. Zumindest für den Dezember.
Die Einschläge kommen näher! (Danke, Detlef)
Das wird die Russen aber ärgern!1!! Oh, warte...
die verdeckt und koordiniert versucht haben, vorwiegend im Nahen Osten und in Zentralasien prowestliche Narrative zu verbreiten.Wait, what?
Ein Teil dieser Konten gehört zu einer offiziellen Kampagne der US-Regierung – der "Trans-Regional Web Initiative".Immerhin gibt es eine gute Nachricht an der ganzen Nummer. Der Westen ist mit seiner Propaganda ähnlich wirkungsarm wie die Russen.
Allerdings haben die Aktivitäten der Fake-Accounts offenbar nur wenig Gehör gefunden. Die überwiegende Mehrheit der Beiträge und Tweets hätten weniger als eine Handvoll Likes oder Retweets bekommen.
Der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) hatte die Bundesagentur für Arbeit ursprünglich um die erleichterte Einreise von 2000 türkischen Arbeitskräften gebeten.Anträge gestellt haben 140, ein Visum bekommen haben 32.
Oder so "ihr liefert eine veraltete libpng aus". Wer das nicht selber merkt, sollte keine Produkte am Markt haben. Aus meiner Sicht.
Wieso machen das dann so viele Hersteller, wenn sich das nicht lohnt? Dafür haben meine geschätzten Kollegen bei modzero einen Datenpunkt: Hersteller verknüpfen ihre Bug-Bounty-Programme mit Vertragsklauseln, die zum Schweigen verpflichten. In krassen Fällen wie hier bei Crowdstrike führt das dazu, dass es kein einziges CVE gegen die gibt. Nicht weil deren Produkte so toll wären, sondern weil sie alle Bugmelder in ihre Bug-Bounty-Verträge reinzudrücken versuchen, und offenbar war modzero der erste Gegenüber mit sowas wie Rückgrat und Integrität, der die damit abblitzen ließ.
Immerhin kriegen wir jetzt eine wunderbare Timeline, in der wir sehen können, wie verzweifelt Crowdstrike versucht hat, modzero unter NDA zu kriegen. Das hat schon fast was von Slapstick.
Die Bundespolizei soll nach SPIEGEL-Informationen bis zu 44 neue Transporthubschrauber bekommen. Sie können 3000 Liter Wasser aufnehmen und so besser beim Löschen von Waldbränden aus der Luft helfen.Ah, verstehe. Die Kernkompetenz der Bundespolizei: Löschen von Wandbränden.
Zwar sei die Bekämpfung von Waldbränden nicht die Hauptaufgabe der Bundespolizei-Hubschrauber, »aber eine wichtige Unterstützung gegenüber den Ländern«, betonte Faeser.Oh? Ach. Ach was. Ist sie nicht?
Wieso lügt ihr uns dann hier so dreist ins Gesicht?
Und hey, wem sonst hätte man die geben sollen. Der Feuerwehr?! Dem THW? Der Bundeswehr?!
Bereits in der ersten Schulwoche nach den Sommerferien müssen die ersten Schüler in Mecklenburg-Vorpommern in den Distanzunterricht.Ihr denkt euch jetzt bestimmt: Oh, schon wieder so hohe Inzidenzen?
Nein, keine Sorge, das ist es nicht. Misst doch keiner mehr. Wo sollen da die Inzidenzen herkommen. Nein, der Grund ist ... Lehrermangel.
Corona-bedingt und wegen möglicherweise anderer Krankmeldungen fallen so viele Lehrer aus, dass an 16 Schulen nur noch eingeschränkter Unterricht möglich ist.NEIN! DOCH!! OOOOOH!!!!
In Berlin gehen die Sommerferien noch diese Woche. Ich bin mal gespannt, wie viele Lehrer da einfach nicht wiederkommen. In den Restaurants und Theatern ist das passiert. Wieso nicht auch an den Schulen?
ein wichtiger Faktor, den man praktisch überhaupt nicht in der deutschen Presse erwähnt, ist das sogenannte "Drittes Energiepaket". Das ist eine Sammlung an Gesetzen, den europäischen Energiemarkt betreffend, 2009 verabschiedet. Die hälfte der EU Länder hat sich da jahrelang quergestellt weil nachteilig und wurden mühsam gegen ~2018 endlich alle von Brüssel reingezwungen. Aber das nur so als Kontext.Die 3 wichtigsten (mMn) Punkte sind:
- Inhaber der Energiemittel, Inhaber der Hubs und Inhaber der Logistik müssen 3 verschiedene Parteien sein, also keine 2 oder gar 3 dieser Teile in der selben Hand sein
- kein Rohr darf zu 100% von demselben Inhaber der Energiemittel benutzt werden (maximal 50%)
- Preisgestaltung geschieht (nahezu) ohne Ölpreisbindung und stattdessen (dank Polen in Stockholm 2020) fast komplett durch die Preise am Spotmarkt
Nun kommen wir zum Clou:
NS1 wurde vor 2009 gebaut und daher wirds vom Dritten Energiepaket nicht betroffen. Es kann also zu 100% (55 Milliarden Kubikmeter Jahresdurchsatz) genutzt werden zum günstigen Preis, der den Spotmarkt quasi ignoriert.NS2 hingegen (selbe Bauweise wie NS1) dürfte von vornherein nur zu 50% vom Russen gebüllt werden und das auch noch zum Spotmarktgebundem Preis, also sauteuer.
Was selten erwähnt wird, aber ausschlaggebend ist, ist dass Deutschland BILLIGES GAS aus Russland braucht und nicht einfach nur GAS aus Russland. Wir haben 5 Rohre aus Russland in die EU (NS1, NS2, Jamal, Ukraine und Turkstream) aber thematisiert wird NUR NS1. Kannst dir jetzt evtl denken, wieso das so ist. Dass die anderen Rohre (also alle ausser NS1 und NS2) auch noch Transitgebühren erzeugen, erwähne ich auch nochmal dazu.
Ach, noch was: NS1 nutzt Deutschland wie folgt:
etwa ein drittel wird läuft über fixen Vetrag mit "take or pay". Das ist quasi den deutsche Bedarf. die restlichen 2 drittel werden je nach Bedarf nachgekauft und dann teurer an andere Länder verkauft. Aktuell , wenn ich mich nicht irre, liefert Russland NUR die Vertragsmenge und die optionalen Mengen sind wegen der Turbine nicht buchbar. Somit erfüllt Russland einerseits den Vertrag, ermöglicht aber gleichzeitig nicht, dass Deutschland sich mit Zusatzmengenverkauf dumm und dämlich verdient. Ich schreibe "Deutschland" usw, aber es sind eigentlich private Firmen, wenn mans streng nimmt. Geht halt Hand in Hand, siehe Uniper.
Mit anderen Worten: Das Gas, das wir jetzt alle sparen sollen, das ist nicht für unseren Bedarf im Winter sondern für die Profite von Uniper+co, die das dann zu Spotmarktpreisen weiterverhökern.
Wie? Nein, nicht von der CIA, die Studie. Von dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Tja. Wenn wir doch nur eine Arbeiter-Vertretung hätten, die dafür sorgen würde, dass niemand so niedrige Einkommen hat, dass ihn die Inflation in Existenzangst bringt! Vielleicht eine ... Gewerkschaft oder so?
Eigentlich gibt es zwischen Russland und USA einen Vertrag, dass die sich gegenseitig Nuklearinspektoren schicken können, die die jeweiligen Atomarsenale (ja, die Waffen, nicht nur die Kraftwerke!) inspizieren können. So soll verhindert werden, dass eine Seite unilateral aufrüstet, insbesondere weil sie dachten, die andere Seite hat insgeheim aufgerüstet, wenn das gar nicht der Fall ist.
Die Russen lassen jetzt die amerikanischen Inspektoren nicht mehr rein, weil sie umgekehrt in den USA auch nicht mehr reinkommen, sagen sie. Wegen der Sanktionen und Visabeschränkungen seien die russischen Inspektoren gerade praktisch ausgesperrt.
Ohne da jetzt irgendwelche Einblicke zu haben: Glaube ich nicht. Ich traue den Amis ja viel zu, aber dass sie so eklatant den Start-Vertrag brechen? Das traue ich denen nicht zu.
Die Amerikaner haben ja auch in New York den Sitz der Vereinten Nationen und da reisen regelmäßig Leute hin, die in den USA eigentlich unerwünscht sind. Und dort geht es ja um vergleichsweise weniger.
Da will ich gerne mal Beweise sehen, dass die USA wirklich russische Atominspektoren nicht reingelassen haben.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die Amis durchaus schon UN-Besuchern das Einreisevisum verweigert haben. Zum Reinlassen von einfachen Besuchern (auch wenn sie von Teilnehmer-Staaten entsendet wurden) sind sie m.W. auch nicht verpflichtet. Als Hugo Chavez eine Rede halten wollte, haben sie ihn reingelassen, aber seine Security-Leute haben kein Visum gekriegt. :-)
Update: Wobei es auch mindestens einen Fall gab, wo ein Botschafter nicht reingelassen wurde.
Was sehen wir da?
Auf einem Bildschirm läuft die Tagesschau. Ganz super. Behörden beobachten das Fernsehen.
Auf dem nächsten ist eine belanglose Weltkarte, auf der man nichts sehen kann, außer dass es eine Weltkarte ist. Da sind irgendwelche Kreise eingezeichnet, vermutlich "Threat Intelligence". Halte ich grundsätzlich für komplett wertlos, aber besonders wertlos ist es auf einem Bildschirm an der Wand, zu weit weg vom Arbeitsplatz, als dass man da was erkennen könnte.
Dann links unten: Twitter. Irgendein belangloser Scroll-Content, der dir am Arbeitsplatz auch gar nichts bringt, denn da hat jeder Mitarbeiter vermutlich einen eigenen Twitter-Feed, der an den gelangweilten Mitarbeitern vorbeiscrollt. Die Meldungen, die man da sehen kann, erfüllen alle Vorurteile. Pressemitteilungen von irgendwelchen anderen belanglosen Pseudo-Cybercyber-"Experten".
Daneben irgendein Dashboard. Das sieht wie das einzige vertretbare Element der ganzen Bildschirmwand aus für mich. Vier Felder sind rot. Leider kann man die Details nicht erkennen.
Und mein Favorit ist der Bildschirm ganz rechts. Eine in ihrer völligen Nutzlosigkeit nicht zu toppende … Wortwolke. Mit so wichtigen Cybercyber-Fachbegriffen wie "twitter" und "public" und "facebook". Den Rest kann man nicht sehen, weil Arne "Cyberclown" Schönbohm davorsteht und gelangweilt auf den Bildschirm mit der Tagesschau guckt. Das müssen ja enorm interessante Ausführungen sein, wenn der BSI-Chef lieber Tagesschau guckt, und die Innenministerin auch aussieht, als würde sie hier gerne sofort per Hubschrauber rausgeholt werden.
Tja, und da haben wir es. Das Nationale IT-Lagezentrum des BSI, meine Damen und Herren. Eine Word Cloud aus Buzzwords.
Buchstäblich!
Update: Ein Leser weist noch darauf hin, dass die Weltkarte US-zentrisch ist.
Ein anderer Leser hat mal "Taranis" gegoogelt, das Hersteller-Logo über der Buzzwordcloud. Er fand dies und dies. Ergötzt euch selber. Eine Buzzwordcloud!! Wobei, vielleicht ist das ja der Screensaver von denen. LOL. Ein Randdetail noch aus der Wikipedia:
Die Gesellschafter waren bis August 2015 Airbus Defence and Space, Rohde & Schwarz, Thales mit jeweils 30 % sowie Northrop Grumman mit 10 %
Da sind ja alle üblichen Verdächtigen aus dem Militär- und Geheimdienstumfeld vertreten. Northrop Grumman ist vor allem durch eine wirklich ultrapeinliche Werbeaktion aufgefallen, macht mal Image Search auf full spectrum cyber. Der Brüller!
Und so wächst mal wieder zusammen, was zusammen gehört. Passt alles wie Arsch auf Eimer.
Update: Ein Leser hat die Weltkarte identifiziert. Hat nicht mal was mit Cyber zu tun.
Update: Haha jetzt kommen hier ein Dutzend Leser rein, die das Dashboard wiedererkannt haben — aber jeder hat eine andere Software erkannt. Ich finde das jetzt konkret auch gar nicht so wichtig, was das für eine Software ist. Vom Äußeren her sieht das aus wie generisches Host- und Service-Monitoring, vielleicht noch "sind unsere Zertifikate abgelaufen".
Update: Mehrere Leser wenden ein, dass das BSI einfach professionelle Opsec macht. Wenn jemand ein Foto macht, schalten sie schnell die wichtigen Bildschirme auf belanglosen Content um. Könnt ihr euch ja selber überlegen, ob ihr das glauben wollt.
New hotness: Makroökonomischer Gegenwind.
Mit dem begründet Nvidia ihre desaströsen Geschäftszahlen. Völlig überraschend kaufen ihnen nämlich die Gamer ihre völlig überteuerten Gaming-Grafikkarten nicht ab, und die Kryptominer sind als Kunden auch weggebrochen.
Bevor jetzt hier die große Mitleidswelle losgeht:
Der Umsatz soll demnach bei 6,7 Milliarden US-Dollar liegen und die Bruttomarge von 65,1 auf 43,7 Prozent fallen.Jahaa, meine Damen und Herren. Im Katastrophenjahr, wo ihnen alles zwischen den Fingern zu Staub zerbröselt, da machen die immer noch knapp 50% Marge. Und warum? Weil die Leute bereit waren, ihnen ihren Scheiß zu den Freudenhauspreisen abzukaufen.
Jetzt sind jedenfalls die Lager voll mit obsoleten Grafikkarten, und solange das so ist, werden sie nicht die nächste Generation vorstellen. Wie voll sind die Lager? So voll:
"Preisgestaltungsprogramme" mit Vertriebspartnern sollen nun zum Abverkauf der vollen Lager führen. Rund 1,32 Milliarden US-Dollar kosten Nvidia die hohen Lagerbestände und damit verbundene RückstellungenWeia. Jetzt sollen Rabattaktionen Abhilfe schaffen.
Aber mal so Pi mal Daumen gerechnet: Wenn der Preis dabei nicht um mindestens 50% sinkt, werden wir immer noch verarscht, denn zu der Marge kommen ja die Lagerkosten, und die sind ja laufende Kosten, d.h. je länger Nvidia auf den vollen Lagern sitzt, desto mehr Lagerkosten fallen an.
Wenn es sich dann auch noch um einen SPD-Politiker handelt, gegen den in der Cum-Ex-Affäre ermittelt wird, und bei diesen Ermittlungen haben sie das Geld gefunden, dann kann ich nur sagen: Passt wie Arsch auf Eimer.
Hey, mir fällt da noch ein SPD-Politiker ein, der in die Cum-Ex-Affäre verwickelt ist, bei dem man mal gucken gehen könnte! Wisst ihr, wen ich meine?
Update: Oh, der ist auch anderen eingefallen:
Kanzler Scholz gibt sich im Cum-ex-Skandal bisher schmallippig, nun wurde angeblich eine größere Summe bei einem SPD-Kollegen gefunden. Laut Scholz' Sprecher kommt der Fund überraschend, Scholz werde sich aber »sachdienlich« äußern.
Für mich persönlich ist jetzt bei Matthew Green der Zeitpunkt gekommen, die Reißleine zu ziehen. Der ist einfach zu häufig negativ aufgefallen. Erst mit Agitprop gegen GnuPG, dann mit Agitprop für Cryptocurrencies, und jetzt halt mit Agitprop gegen Dan Bernsteins Post-Quantum-Transparenzvorstoß. Ich betrachte den ab jetzt als NSA-U-Boot und schiebe ihn in meinem Threat Model auf die Angreiferseite.
Da kann er es sich neben Eric Rescorla bequem machen.
Diesen Go-Crypto-Typen, den er da zitiert, hatte ich noch nicht auf dem Radar, aber was der da schreibt ist geradezu grotesk schlecht. Da hat sich das Go-Team entweder einen naiven Anfänger oder einen Idioten eingetreten. Ich würde deren Crypto erstmal lieber nicht trauen nach diesen Aussagen.
Das war schon immer das Bedrohungsmodel in der Kryptographie, dass du davon ausgehst, dass dein Feind eine rechenschaftsfreie Regierungs- oder Militärbehörde mit unendlich viel Budget ist. Selbstverständlich musst du dann gucken, ob die nicht Kryptographen bestochen haben könnte. Nicht zuletzt weil die NSA ja tatsächlich RSA Inc bestochen hat, damit sie ihren Backdoor-DualEC-RNG weltweit verteilt haben. Das ist ja kein Fiebertraum, dass die NSA Kryptographen bestechen könnte!
Das ist seit echt vielen Jahren ganz normales Standardvorgehen, dass man z.B. bei komischen Konstanten in Krypto-Verfahren fragt, wo die herkommen, und ob die vielleicht irgendwas kryptografisch schwächer machen oder mit einer Hintertür versehen.
Seit vor 50 Jahren die S-Boxen von DES unerklärlich von der NSA kamen, ist das Teil des Bedrohungsmodells. Das Konzept hat sogar einen Namen: Nothing-up-my-sleeve Number.
Hier so zu tun als verbreite djb Verschwörungstheorien oder als beleidige er hier Kollegen, das ist so dermaßen jenseits von gut und böse, dass ich mit sehr viel Aufwand überhaupt die Annahme im Raum stehen lassen kann, dass das ein Versehen von dem Go-Typen war. Böse Absicht ist so viel wahrscheinlicher.
Update: Ein Leser schreibt, auch der Go-Typ ist schon durch GnuPG-Bashing aufgefallen. Ich habe mich auch schon abfällig über die Codequalität von GnuPG geäußert und das Dateiformat ist furchtbar, aber GnuPG war das Tool, mit dem Snowden sein Leben vor dem Zugriff der US-Behörden geschützt hat. Mit GnuPG. Nicht mit "age", nicht mit Google-Crypto, nicht mit Cloudflare-Crypto, nicht mit Microsoft-Krypto. Mit GnuPG. Wer also GnuPG generell die Existenzberechtigung absprechen will, und dann auch noch sein Gehalt von Google und Cloudflare nimmt, die um US-Regierungsaufträge konkurrieren, der ist mir direkt suspekt.
Auch wenn es in London pünktlich zum Auftakt des Wimbledon-Turniers am Montag in Strömen regnete – England kämpft noch immer mit der Trockenheit, zumindest der Süden des Landes. In den letzen 18 Monaten hat es dort so wenig geregnet wie schon seit 100 Jahren nicht mehr. Das Grundwasser hat einen besorgniserregenden Tiefstand erreicht. Die Londoner müssen bereits erste Einschränkungen beim Wasserverbrauch hinnehmen, zum Beispiel was die Rasenpflege angeht. Auch könnte ein Autowasch-Verbot auf sie zukommen.Ja, richtig gelesen! In England wird das Wasser knapp! (Siehe auch)
China’s Foreign Ministry said dialogue between U.S. and Chinese regional commanders and defense department heads would be canceled, along with talks on military maritime safety.Cooperation on returning illegal immigrants, criminal investigations, transnational crime, illegal drugs and climate change will be suspended, the ministry said.
Das mit den illegal immigrants und criminal investigations und transnational crime und Drogen ist dabei wohl eher eine leere Drohung, denn die USA haben mit China eh kein Auslieferungsabkommen. Klimawandel ist auch eher ein Ding, wo nicht die USA treibende Kraft sind, insofern ist das erstmal wurscht, ob die Chinesen da noch mit den Amerikanern reden.Aber maritime safety ist ein ernsthaftes Problem, weil die USA und die Chinesen sich im südchinesischen Meer regelmäßig Bullying-Manöver leisten. Die Chinesen haben da Inselchen aufgeschüttet oder umgebaut, so dass da jetzt "landbasierte Flugzeugträger" drauf sind, und machen gerne mal Manöver. Maritime safety könnte heißen, dass die Chinesen die Amerikaner nicht mehr über Manöver informieren und es dann zu "versehentlichen" Versenkungen kommt.
Das lese ich jedenfalls als die scharfe Klinge in dieser Liste.
"Oh, hatten wir vergessen, euch über die Seeminen zu informieren? Bedauerliches Versehen!"
An Erbärmlichkeit und Feigheit kaum zu toppen. Das war schon bei Pelosi peinlich. Aber jetzt? Nachdem Pelosi gezeigt hat, dass das kein Risiko ist, kommen unsere abgehalfterten Symbolpolitiker und wollen auch Photo-Ops haben?
Mann ist das mal wieder ekelhaft.
Besonders aromatisch:
Die Reise ist keine Reaktion auf den umstrittenen Besuch der US-Spitzenparlamentarierin Nancy Pelosi in Taiwan, sondern sei schon länger geplant gewesen, heißt es.Ohoooo, ach soooo ist das! Schon länger geplant! Nur, äh,
Sie soll spätestens Anfang September beim Parlamentspräsidium beantragt werdenNur für das tatsächliche Beantragen hatten wir noch keine Zeit, ja? Reiner Zufall, diese zeitliche Koinzidenz mit Pelosi?
Oh, und, was mich ja fast noch mehr aufregt:
Der Menschenrechtsausschuss des Bundestags plant für Ende Oktober eine Reise nach Taiwan.Ach. Ach was. Der Menschenrechtsausschuss, ja? Die, die Snowden und Assange leider leider nicht helfen konnten? Die, die nichts gegen Folterknäste, Drohnenmorde via Ramstein und Renditionflüge unternommen haben? Die, die nichts dabei fanden, als die Ukraine Männern pauschal ein Ausreiseverbot erteilte? Für leere Photo-Ops gegen China sind die aber zu haben, ja? Irgendwie muss man die eigene Existenz ja rechtfertigen, wie?
Zum Kotzen!
Update: Mit "kein Risiko" meinte ich kein persönliches Risiko für die Photo-Op-Politiker. Für Taiwan und China und die Welt ist das natürlich hochriskant alles.
Wie? Nein, nicht gegen die, die die Ärztin in den Selbstmord gehetzt hatten. Die, die sich kritisch über die Arbeit der Polizei geäußert haben!
Hey seid ihr eigentlich auch so froh über die ganzen Befugnisse, die die Polizei in den letzten Jahren so bekommen hat?
Ich meine, man könnte ja schon ein bisschen nervös werden. Wenn unsere Polizei nicht so absolut ohne Fehl und Tadel wäre meine ich jetzt. Ein Glück ist das ja die beste Polizei, die man für Geld kaufen kann. Niemals würden die ihren Pflichten nicht nachkommen oder gegen die falschen vorgehen.
Eigentlich müsste man aus der Nummer mal einen The Front Fell Off-Skit machen. Ich möchte darauf hinweisen, dass das nicht normal ist. Normalerweise ist das so gedacht, dass die Polizei Opfern von Gewaltdrohungen hilft.
Was lief denn dieses Mal anders?
Na dieses Mal hat die Polizei das Opfer ans Messer geliefert und nochmal freundlich von hinten nachgedrückt, sie solle sich mal nicht so haben.
Nun werden die meisten nicht ursächlich deshalb verschlüsseln, damit die Polizei nicht drankommt, sondern eher damit Kriminelle nicht drankommen, aber der Übergang hat sich ja teilweise als bedrückend fließend herausgestellt. Insofern guckt mal hier:
Ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Bildung einer kriminellen Vereinigung im Zuge des Verbots der linksradikalen Internetplattform linksunten.indymedia.org ist nach fünf Jahren eingestellt worden. [...] Für den Vorwurf habe die Staatsanwaltschaft keine Beweise finden können, die bei Razzien im Jahr 2017 beschlagnahmten Datenträger seien bis heute nicht zu entschlüsseln gewesen.Ich weiß ja nicht, wie euer Threat Model aussieht, gegen wen ihr euch mit Verschlüsselung schützen wollt. Aber bei mir sind spätestens seit den letzten paar Willkür-Updates für die Polizeigesetze auf jeden Fall neben den Geheimdiensten und ausländischen Militärs auch inländische Sicherheitsbehörden auf der Liste.
Und ja. Wenn ich was verschlüssele, dann ist das erklärte Ziel, dass das auch die besten Geheimdienste mit den übelsten Willkür-Befugnissen nicht ohne meine Kooperation entschlüsselt kriegen.
Wenn ihr euch das mal genauer anguckt, was die Behörden inzwischen in den meisten Bundesländern machen dürfen, dann brauchen die gar keine Beweise mehr, um dich ohne Nachweis von irgendwas auf unbegrenzte Zeit einzusperren. Dann kannste also auch gleich ordentlich verschlüsseln, finde ich.
Oh, wo wir gerade bei Sicherheitsbehörden waren... Schaut mal, wie sie linksunten.indymedia verboten haben:
Förmlich handelte es sich um ein Vereinsverbot – die Betreiber wurden von den Behörden als Verein eingestuft. Dagegen hatten mehrere Personen Klage eingereicht, die Existenz des Vereins dabei aber bestritten. Deswegen waren sie 2020 vor dem Bundesverwaltungsgericht aus formalen Gründen gescheitert, denn zur Anfechtung eines solchen Verbots sei "regelmäßig nur die Vereinigung" befugt.Alles lupenreine Rechtsdurchsetzungsbehörden! Du bist verhaftet, weil du ein Flump bist! Aber ich bin doch gar kein Flump?! Diese Verteidigung steht nur Flumps offen!1!!
Das ist dann wohl einer der selbstverstärkenden Punkte beim Klimawandel.
Wenn euch das noch nicht reicht, klickt euch durch die Forenkommentare. Alles ausgesprochen unschön.
Und offenbar sind die Behörden nicht mal an einer ehrlichen Bestandsaufnahme interessiert, sonst hätten wir ja wohl hoffentlich schon alarmierende Zahlen gehört oder gelesen.
Inzwischen ist das Post- und Bankfilialensterben soweit fortgeschritten, dass man im Grunde von einer abgeschlossenen Bargeldabschaffung reden kann. Bei mir in der direkten Umgebung haben zwei Post- und fünf Bankfilialen zugemacht, bei denen ich früher gebührenfrei Geld am Automaten ziehen konnte.
Nach ca. zwei Stunden Fußweg hab ich dann am Ende doch noch eine Postbankfiliale gefunden, und die hatte noch einen (EINEN!) Automaten offen. Drei weitere Automaten dort, aber keiner davon konnte abheben.
An dem einen Automaten versuchte gerade eine Ukrainerin Geld abzuheben und bat mich dann um Hilfe, als das scheiterte. Die hatte ein Postbankkonto eröffnet und eine Karte und eine Pin zugeschickt gekriegt. Aber die Pin war die Online-Pin, nicht die Karten-Pin. Mit der kam sie nicht weit. Alles Papier der Postbank war ... auf Deutsch. Ich bin erstaunt, dass sie überhaupt so weit gekommen ist, ehrlich gesagt.
Aber da siehst du mal wieder, was für eine Servicewüste Deutschland ist. Dabei ginge es doch! Guckt nur, wie in kürzester Zeit überall Covid-Testcenter aus dem Boden sprossen. Und jetzt gibt es in Imbissen und Spätis so unseriöse Geldautomaten, die schon voll unsicher aussehen, von keiner namhaften Bank betrieben werden, und wenn du deine Karte reinsteckst, dann wollen die erst die Pin haben, bevor sie dir sagen, wieviel Gebühren das kosten wird. Was für eine bodenlose Frechheit.
Wisst ihr, was ich mich heute gefragt habe? Wieso nicht an jeder Packstation per Gesetz ein Geldautomat zu sein hat. Die Packstationen belästigen einen gerade auf jedem zweiten Supermarktparkplatz und auch in dieser Postfiliale heute stand eine Packstation, wahrscheinlich da wo früher weitere Geldautomaten standen.
Update: Ein Leser berichtet aus Finnland:
habe 2010 in Finnland gelebt, dort war dein bester Freund der OTTO, wenn du Geld brauchtest. Das ist eine staatliche Infrastruktur an Geldautomaten, da konntest du kostenlos abheben, egal bei welcher Bank du bist, auch ich als Kunde einer deutschen Bank. Da habe ich erst verstanden, was für ein irrsinniges System das in Deutschland ist, dass jede Bank ihre eigenen Automaten aufstellt und Gebühren für Kunden anderer Banken verlangt. Bestärkt mich in der Meinung, der Staat muss für Infrastruktur und Standards sorgen, die freie Wirtschaft ist nicht imstande sinnvolle Lösungen zu entwickeln.
Heute habe ich auch keinen kostenlosen Automaten mehr in der Nähe und hebe öfter beim Einkaufen an der Supermarktkasse ab, das geht inzwischen fast überall... was natürlich aus naheliegenden Gründen auch nicht optimal ist.
Update: Mehrere Leser empfehlen ein Konto bei der DKB, oder dass ich beim Supermarkt an der Kasse abhebe (wohl ab einem Mindestkaufwert von 5 oder 10 Euro oder so).
Andere Leser meinen, dass offenbar in Deutschland ca pro Tag ein Geldautomat gesprengt wird. In NRW wohl deutlich häufiger als in Berlin.
Ach komm, denkt ihr euch jetzt vielleicht, ein bisschen Hassmail, kriege ich auch täglich auf Twitter! Blockste halt, machste weiter!1!!
Nun, hier könnt ihr mal runterscrollen, um zu gucken, was da so ankam bei der guten Frau. Achtung: Ganz übel. Nicht klicken, außer ihr seid gerade übermäßig gut drauf.
Update: Hier findet ihr eine Würdigung zu dieser Frau und ihrem Leben. Ich finde, die Behörden, an die sie sich gewendet hat, und die sie dann im Regen stehen ließen, sollten direkt geschlossen werden. Gar nicht erst anfangen, Verfahren gegen Einzelne zu führen. Direkt das ganze Ding zumachen. Ich bin ja aus Berlin einiges an Systemversagen gewohnt, aber das hat mir echt die Schuhe ausgezogen.
Jene, in deren Macht es stünde, sie zu unterstützen, zeigen keine Solidarität. Im Gegenteil: Der Sprecher der Polizei Oberösterreich sagt im Ö1-Mittagsjournal, Kellermayr würde sich "in die Öffentlichkeit drängen, um ihr Fortkommen zu fördern" und rät ihr, sich psychologische Hilfe suchen und in den sozialen Medien weniger aktiv sein. Ihre eigene Standesvertretung - die Ärztekammer Oberösterreich - tut im "Standard" dasselbe: "Ich sehe ein, dass man sich wehren muss, aber es ist eine andere Frage, ob man sich bei jedem Thema auf Twitter exzessiv zu Wort melden muss." Manchmal sei es besser, man ziehe sich zurück. Kellermayrs Vize-Kurienobmann Ziegler richtet in den "Oberösterreichischen Nachrichten" aus: Sollte die Kassenstelle in Seewalchen frei werden, werde sie schnell besetzt werden.
Ja aber echt mal! Was betreiben diese Juden auch in Deutschland einen Laden! Das hätte denen doch klar sein müssen, dass der irgendwann ein Brandproblem haben würde!1!!
Schande über euch, Österreich. Schande! (Danke, Bernhard)
Weiter hieß es in dem Gutachten, die Bewertung sei "offenbar für den Einsatz als Waffe in der aktuellen Diskussion um eine Laufzeitverlängerung in der politischen Arena bestimmt" gewesen. Der TÜV Süd bescheinige, was der Auftraggeber wünsche. "Unabhängig vom Zustand und ohne Überprüfung der AKW steht für den TÜV das Ergebnis bereits fest", sagt Heinz Smital, Atomphysiker und Greenpeace-Atomexperte. Auch die offenkundig kurze Bearbeitungsdauer des TÜVs nähre den Verdacht, "dass hier ein Gefälligkeitsgutachten erstellt worden ist", so die Anwälte.Gefälligkeit für die CSU in diesem Fall, die massiv mit der TÜV-Aussage hausieren gegngen ist. Mussten sie ja auch, nachdem sie erneuerbare Energien und eine Stromtrasse aus Norddeutschland effektiv verhindert haben, muss der Strom ja irgendwo herkommen.
Tolle Idee!!1! Wenn jemand Infrastruktur schaffen und warten kann, dann ja wohl Nordkorea.
Dafür sind die "Arbeiter" dann wahrscheinlich sehr günstig. Und wenn ein paar nicht nach Hause kommen, ist auch nicht so schlimm.
Ich fürchte ja, dass die vom Regen in die Traufe kommen, und jetzt möglicherweise in irgendwelche Kriege reingezogen werden, wo sie dann nicht nein sagen können, weil sie das Gas brauchen.
Energy use from US cryptomining firms is contributing to rising utility bills
Warte, waaaaas? Was kommt als nächstes, dass die auch massiv CO2-Emissionen verursachen?!?An investigation revealed that companies use enough energy to power Houston, and contribute to growing carbon emissions
Scheiße, Bernd! Hätte uns doch nur rechtzeitig jemand gewarnt!!1!“The results of our investigation … are disturbing … revealing that cryptominers are large energy users that account for a significant – and rapidly growing – amount of carbon emissions,” the letter states. “It is imperative that your agencies work together to address the lack of information about cryptomining’s energy use and environmental impacts.”
Ach komm, wieviel CO2 kann das schon sein. Wir haben doch neulich von einem Spezialisten auf Youtube erklärt bekommen, dass Bitcoin total umweltschonend ist, weil die bloß überschüssige Elektrizität nutzen, die sonst schimmelig geworden wäre!1!!Emissions data from three companies, Bit Digital, Greenidge and Stronghold, indicated their operations create 1.6m tons of CO2 annually, an amount produced by nearly 360,000 cars. Their environmental impact is significant despite industry claims about clean energy use and climate commitments, the lawmakers wrote.
"industry claims", LOL!Das hat bestimmt die CIA herausgefunden. Die finden ja alles raus. Alles finden die raus!
Update: Ich finde auch sehr geil, dass die lieber Cryptowährungen kritisieren als ihre Auto-Blechlawine. Zwei heilige Kühe, aber die Autos sind offensichtlich heiliger. (Danke, Falk)
No shit, Sherlock!
Das hat bestimmt die CIA herausgefunden!
Wegen des weltweiten Kunststoffmangels könnten in Berlin in den kommenden Monaten Millionen Gelbe Säcke zur Wertstoffsammlung fehlen. Seit Wochen seien sie an den offiziellen Ausgabestellen kaum noch zu bekommenHey, wisst ihr noch, wie wir uns über die Verhältnisse in Italien lustig gemacht haben, als bei denen niemand den Müll abgeholt hat?
Dieses Jahr hat da eine Biologin folgende Veranstaltung als Vortrag eingereicht:
Geschlecht ist nicht (Ge)schlecht, Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibtWenn ihr ihren Namen googelt, findet ihr diesen Aufruf gegen Falschberichterstattung und Wissenschaftsleugnung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Money Quote:
Wir, die Unterzeichner, beobachten als Wissenschaftler seit langem, wie sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Darstellungen der „queeren“ Transgenderideologie zu eigen macht und dabei naturwissenschaftliche Tatsachen leugnet.Wenn ihr weitersucht, findet ihr sie vielleicht auch als Co-Autorin dieses Kommentars bei welt.de mit ähnlichem Inhalt. Die hat so einen Shitstorm unter Genderideologen losgetreten, dass Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner persönlich verteidigen musste.
Ihr könnt euch wahrscheinlich schon denken, wie es weiterging: Demo- und Deplatforming-Aufruf von angeblichen Juristen, die sich offenbar vom Zensurverbot im Grundgesetz nicht angesprochen fühlen. Das ging wohl auch per Mail an alle HU-Studenten, schreibt mir ein Leser.
Oh Mann. Das ist ja inzwischen fast ein Fall für den Balls of Steel Award, wenn sich jemand noch traut, öffentlich über wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen zu wollen. In einer Veranstaltung über die Wissenschaft.
Auf der anderen Seite sind diese Aufrufe jetzt auch nicht durchgehend rein wissenschaftlich zurückhaltend formuliert:
Wir sehen Errungenschaften der Frauenbewegung bedroht, weil jeder Mann sich fortan durch eine Erklärung zur Frau deklarieren und in deren Schutzzonen eindringen kann. Maßnahmen zur Frauenförderung werden ebenso ausgehöhlt wie ihr Schutz vor Gewalt. Kindern wird noch vor vollendeter Geschlechtsreife während der Pubertät eine Entscheidung auferlegt, deren Folgen sie nicht überblicken können.
Auf der einen Seite will ich nicht nur schreiben, wie kaputt alles ist. Auf der anderen Seite will ich aber auch nicht dafür sorgen, dass Leute länger bei Windows bleiben, weil sie dank irgendwelcher Konfigurationsratschläge den Eindruck haben, sie könnten das schon irgendwie absichern. Zu guter Letzt bin ich Code Auditor, nicht Admin. Was man da alles konfigurieren kann ist nicht mein Spezialgebiet. Am Ende verbreite ich noch Unfug?
Daher haben meine Zero-Trust-Folien am Ende eine eher allgemeine Vision.
Allerdings kam ein Leserbrief mit konkreten Ratschlägen rein, den ich jetzt mal veröffentlichen möchte. Nehmt das aber bitte nicht als abzuarbeitendes Howto sondern als Grundlage für eigene Recherchen. Ziel der Übung sollte sein, dass ihr ein bisschen mehr verstanden habt, wie die Dinge funktionieren.
zu deiner Zero Trust Präsi möchte ich mal etwas zur Windows Security einwerfen. Sorry, ist etwas länglich geworden.Anmerkung von mir: Die ct hatte dazu mal ein Tool veröffentlicht, da könnt ihr damit mal herumspielen.Wir sind IT Dienstleister und übernehmen in der Regel den Service einer bestehenden IT Landschaft die entweder vorher durch den Kunden oder durch einen anderen Dienstleister betreut wurde. KMU 1 bis 500 MA.
Dahin zu gehen und den Kunden Windows und Outlook wegzunehmen wird in der Regel nicht gelingen. Wenn es möglich ist einen neuen Server auf Linux hoch zu ziehen könnte man das vorschlagen und umsetzen, da hört es aber dann auch schon auf.Der Satz "Das geht, weil Sie Outlook und Office benutzen" stimmt leider in den meisten Fällen, obwohl das nicht so sein müsste.
MS liefert schon seit Windows 2000 allerhand Techniken mit die genau das alles verhindern. Wir haben aber noch nicht einen Kunden bekommen bei dem irgendwas davon aktiv war und holen das alles schleunigst nach. Das schlimmste was uns als Dienstleister passieren kann, ist ein Ransomwarebefall eines Kunden bei dem wir die Schuld tragen, weil deren Systeme nicht sicher sind, obwohl man es *ohne* Anschaffung zusätzlicher Software hätte besser machen können. Der Kunde verlässt sich darauf dass wir ihm eine sichere Arbeitsumgebung geben. Es ist ein Unding, dass ein aktueller Windows Server bei einer frischen Active Directory Installation immer noch fast die gleichen Sicherheitsdefaults verwendet wie es in 2000 eingeführt wurde und so kommt es, dass von all dem was nun kommt in freier Wildbahn oft nichts zu sehen ist.1: Software Restriction Policies (SRP), ja ich weiß ist deprecated, läuft aber selbst auf Win 11 noch. MS wollte das durch Applocker ersetzen. Ist aber auch deprecated. MS will das durch Defender Application Control ersetzen, geht aber nur per XML oder und nur in Enterprise oder so. Wir bleiben bisher bei SRP, weil das keine Enterprise Lizenzen braucht und seit Win 2000 unverändert läuft. Muss man halt nach jedem größerem Update testen ob es noch geht.
Was tut es? Windows führt nur noch EXE, CMD/BAT, PS1, sonstwas aus Pfaden aus die der Admin per GPO festgelegt hat. Outlook kopiert den Anhang aus der Mail in ein Temp Verzeichnis und will es dort starten. Das darf es dann nicht mehr. Admins installieren nach c:\program files\. Das ist erlaubt. Ein User darf da nicht schreiben.GPO ist ein Group Policy Object, oder in deutschen Versionen: Gruppenrichtlinien.
MS torpediert es aber selbst mit Programmen die sich unter AppData\Local installieren. Teams z.B. und andere Hersteller sind da auch keine Vorbilder. Muss man sehr enge Ausnahmen setzen und das Risiko in kauf nehmen.2: Makros. Ja, der gelbe Balken bringt nix. Per GPO hart ganz abschalten. Brauchen ohnehin die wenigsten Anwender. Die die es brauchen, kann man geziehlt auf die Dokumente einschränken für die es gehen soll. Was machen die Malware Makros? VBS oder Powershell Script ausführen und Payload nachladen und starten. Geht eigentlich durch SRP schon nicht mehr, aber es soll ja Bugs geben die vielleicht um SRP drum rum kommen.
3: Beschafft sich lokale Admin-Rechte und übernimmt den Domain Controller.In meinen Folien hatte ich gesagt, dass Lateral Movement nicht Teil des Threat Models ist. Ich bin mir unsicher, inwieweit man das verallgemeinern kann. Ich unterhalte mich zu Ransomware mit Kumpels, die weiter oben auf der Eskalationsskala sitzen, die sehen dann praktisch ausschließlich Fälle, bei denen der AD übernommen werden konnte. Ich habe leider keine Zahlen, wie hoch der Prozentsatz der Ransomware-Angriffe ist, die man verhindern könnte, wenn man Lateral Movement unterbindet. ALLERDINGS: Wenn man durch andere Maßnahmen dafür sorgt, dass der Sprung zum Domain Admin nicht geht, dann wird die Verhinderung von Lateral Movement plötzlich eine wichtige Maßnahme. Genau das spricht der Leserbrief hier an.
Wenn 1 und 2 versagt hat kommen wir dahin. Nächste Verteidigungslinie ist Lateral Movement zu verhindern.Es gibt genug GPOs zum härten der Systeme, aber man klemmt halt damit alten Legacy ab, was ich aus technischen Sicht eigentlich ganz gut finde. NTLM Auth weg, Credential Caching für Admins und generell Server abschalten, Debugging Rechte global abschalten und nur im Einzelfall erlauben. LAPS benutzen, auch für Server. Das macht es Mimikatz schon ganz schön schwer an verwertbare Daten zu kommen.
Mit ESAE hat MS schon lang ein Konzept die Admin Ebenen voneinander zu trennen. Man muss auch nicht zwingend mehrere Domänen betreiben um den wichtigsten Teil davon umzusetzen.Ich hab das in einem Nebensatz irgendwo erwähnt, dass man die Admin-Accounts aufteilen soll, und dass der Domain Admin nicht an die Datenbanken können soll. Der Leser hier hat völlig Recht, das kann und sollte man noch mehr auftrennen. Dann hat man tatsächlich etwas getan, um im Threat Model ein Bedrohungsrisiko zu senken.
Bei uns darf ein Domain Admin nicht mal PCs in Domänen aufnehmen. Niemals sollte sich ein Domain Admin an einem Client anmelden und das lässt sich auch per GPO verhindern.
Der darf auch nur an Domain Controller, die CA und ähnliche Systeme. Ein Server Admin darf da nicht hin und der darf auch nicht an Clients. Ja, der Domain Admin hat dann halt 4 User Accounts. User, Client Admin, Server Admin, Domain Admin. Natürlich mit Grundverschiedenen Passwörtern. Kommt man mit klar.
Selbst ein Keylogger auf dem Client bekommt dann höchstens den Admin für die Clients, aber kann immer noch nicht auf Server oder gar Domain Controller.Dazu sei angemerkt, dass auch mit Smart Cards im Hintergrund immer noch Kerberos läuft mit Kerberos-Tickets, die abgreifbar sind. Aber die laufen wenigstens nach einer Weile aus.4. Benutz Smart Cards für die Admins und lass nur Anmeldungen per Smart Card zu. In dem Fall kann ein Keylogger auf dem PC auch das Kennwort nicht einfach mal mitlesen.
USB Smart Cards sind nicht teuer. Die Menge an Admins überschaubar.
Für RDP gibt es dann noch den Restricted Admin Mode mit entsprechenden Komforteinbußen.
In Enterprise Editionen noch Credential Guard, usw.
5. Exchange kann Split Permissions. Nutzt das. Es entfernt die Berechtigungen dass der Exchange Server Domain Admin Rechte hat. HAFNIUM war damit nur halb so schlimm.Für die BMC und Hypervisoren würde ich dringend zu physisch getrennter Verkabelung raten, statt zu irgendwelchen Software-Geschichten.
Server müssen auch nicht überall ins Internet dürfen. Verhindert dass Malware auf euren Servern ganz bequem per HTTPS ihren Payload laden können.Erweitert das noch mit VLANs und Firewalls. Kein Anwender muss auf die ESXi Infrastruktur, einen Switch oder das BMC vom Server. Die müssen auch auf die wenigsten Ports für die Anwendungsserver. Da reichen oft ACLs auf dem Core Switch um zumindest bei Line Speed zu bleiben.
Backupserver aus der AD nehmen. Per Firewall/ACL einschränken, dass der an die Server darf, aber die Server nicht zum Backupsserver.Das ist ein guter Ratschlag!
All diese Dinge die ich beschrieben habe gehen mit Bordmitteln. Da ist nicht ein Anti-Virus, SIEM oder sonst eine 3rd Party Lösung beteiligt.Nur ein Nachsatz noch von mir: Der Feind ist Komplexität. Es ist zwar schön, dass man bei Microsoft eine Menge konfigurieren kann, so dass es weniger schlimm ist, aber am Ende des Tages überblickt niemand mehr den ganzen Softwarehaufen, und alle sind nur an der Oberfläche am Herumkratzen. Das betrifft glücklicherweise auch die meisten Angreifer. Wirklich sicher fühlen würde ich mich da nicht. Und wenn man erstmal diese Art von Knowhow aufgebaut hat, dann wird man wahrscheinlich nie wieder von Windows wegmigrieren wollen.
Wir setzen das meiste davon bei Firmen ein die keine 10 Mitarbeiter haben. Das kann man mit Routine an einem Tag umsetzen. (Den Windows Teil zumindest) Testet das selbst mit Mimikatz, Bloodhound und was auch immer. Hackt euch selbst und danach oder wenn ihr das generell nicht könnt, holt euch noch einen Pen Tester um die offensichlichen Lücken weg zu machen.Am Rande: Domain Joined Device Public Key Authentication muss man nicht einschalten. Das ist per Default an. Man muss es aber erzwingen wenn man das Fallback nicht haben will. Ist fast das gleiche, aber doch nicht ganz und geht erst mit Server 2016.
Am weiteren Rande: Patchmanagement. Es wäre schön, wenn MS nicht Patches raus bringen würden die großflächig zu Boot Loops auf Domain Controllern, Druckproblemen oder 802.1X/802.11X Problemen führen würden. Dann hätte man auch mit Auto-Updates weniger schmerzen. So muss man eigentlich schon zwangsweise ein paar Tage warten, wenn man nicht vor einem Totalausfall am nächsten Tag stehen möchte. Beides verfahren sind somit schlecht.
Ich gehe nicht davon aus das danach das System unhackbar sicher ist. Wir sprechen hier immer noch von Software und von Microsoft, aber zumindest hat man etwas in die richtige Richtung getan und die offenlichtlichen Scheunentore geschlossen.
Wer nun mit dem erhöhten Supportaufwand argumentiert, dem sei gesagt dass er bei uns gesunken ist, weil die Anwender eben nicht mehr alles ausführen können was bei 3 nicht auf den Bäumen ist und die Computer dadurch so bleiben wie der Admin es sich mal vorgestellt hat.
Entwicklungsabteilungen können zusätzlich Nicht-Domain Computer oder VMs bekommen um ihre systemnahe Arbeit durchzuführen.
Aus meiner Sicht ist der Vorteil von Linux und co, dass es da keine natürliche Schranke gibt, wie viel Verständnis man von dem Gesamtsystem aufbauen kann.
Update: Einer der Gründe, wieso ich solche Tipps ungerne gebe, ist weil das alles furchtbar komplex ist, und es da immer wieder Untiefen gibt, die man halt nicht kennt, wenn man nicht nach ihnen sucht. SRP und UAC sind da exzellende Beispiele für. Seufz. Siehe auch hier und hier.
ich hab ne Baeckerei in einer 35k-Einwohner-Stadt in C-Lage. Bei uns kommen seit wochen vermehrt Kunden, die mit dem 9€-Ticket angereist kamen - "einfach mal zu schauen, wie's hier so ist", also analog deines "S-Bahn-Reiseprojekts". Und zwar in einer Groessenordnung von 20% !!! Zzgl. Leute, die mit dem Fahrrad weitere Strecken rumfahren und mit dem 9€-Ticket wieder zurueck. Faktisch also obendrein noch Wirtschaftsförderung an der richtigeren Stelle.Ich habe mich ja insgeheim über die ganzen Fahrräder in den Regionalbahnen geärgert, weil ich fand, wenn du weißt, dass das eh voll wird, und du hast ein Fahrrad dabei, dann fahr doch Fahrrad und stell nicht die Züge voll. Ein Fahrrad belegt gefühlt Platz für drei Personen.
Aber jetzt wo ich diesen Zusammenhang höre, ziehe ich das zurück. Weitermachen!
Wir brauchten das Geld für CSU-Maskenbetrug, Mautdebakel, Aufrüstung und Tankstellen-Subventionen.
Gibt es eigentlich schon eine Auflistung, wieviel Kohle die Covid-Tests gekostet haben?
Ich arbeite selbst relativ weit oben in der Verwaltung für eine große, sich selbst als exzellent verstehende und auch von den Mittelgebern als solche anerkannte Uni. Und habe dabei viel mit unserer IT zu tun.Die ist eine Katastrophe (also jetzt nicht die Menschen, die sind super, die Infrastruktur meine ich). Ein Flickenteppich, zusammengehalten von einigen wenigen hochmotivierten Menschen, die auch ihre Freizeit dafür opfern. Und das hat primär einen Grund. Denselben Grund, der an den deutschen Unis die meisten Probleme verursacht. Die Personalstruktur.
Zunächst: Geld ist fast immer nur für Sachausgaben da. Nicht für Personal. Und schon gar dreimal nicht für festangestelltes Personal ohne Befristung. Warum? Ganz einfach. Sachmittel sind (großteils) einmalige Ausgaben. Personal belastet den Haushalt auch in den nächsten Jahren. Sieht schlecht aus für die politischen Leitungen der Ministerien. Für Personal kann man auch keine Bänder durchschneiden bei der Einweihung.
Dabei haben wir sogar offene IT-Stellen ausgeschrieben. Einige. Wir hätten also (im Gegensatz zu vielen anderen Unis) Geld übrig für Personal. Aber weil wir im öffentlichen Dienst sind, müssen wir nach Tarifvertrag zahlen. Da kriegst du für ITler maximal E13 (und oftmals weniger) durch. Was das bedeutet, kann man hier ganz gut nachrechnen. Für das Geld steht im Vergleich zur freien Wirtschaft kein ITler auf.
Ballungsraumzulage und so Späße? Gibt’s nur für Beamte. Nicht für normale Mitarbeiter. Verbeamtet wird in der Univerwaltung-/services niemand.
Wir können also selbst extern eingekaufte Softwärelösungen in-house oft nicht betreuen. Die Lösung also? Vergabe an externe Dienstleister und Bezahlung mit Sachmitteln. Wegen Vergaberecht jedes mal an das billigste Angebot, also oft an verschiedene Firmen. Den Rest kannst du dir denken.
Anders gesagt: ja, wir bilden die IT-Kräfte der Zukunft aus. Aber arbeiten tun die dann bei uns nicht.
Autos sollen demzufolge auch nach 2035 mit Verbrenner zugelassen werden können, wenn sie klimafreundliche synthethische Kraftstoffe (E-Fuels) nutzen.Nicht nur werden alte Verbrenner nicht aus dem Verkehr gezogen. Nicht nur wird ihnen nicht die Zulassung verweigert. Nicht nur haben sie das bis 2035 geschoben, was viel zu spät ist.
Nein. Die FDP kommt jetzt auch noch mit diesem E-Fuel-Scheiß an.
Wollt ihr mal wissen, was E-Fuel ist? Das ist nicht etwa, wie man beim Namen fälschlicherweise vermuten könnte, ein Benzinersatz. Nein. das ist ein Additiv zu Benzin. Das wird zugesetzt wie im Moment das Ethanol, für das Lebensmittel vernichtet werden.
Der Unterschied soll sein (in den feuchten Fieberträumen von ADAC und der Automobilindustrie), dass E-Fuel mit erneuerbaren Energien per Elektrolyse via Wasserstoff gewonnen wird.
Ja aber warte mal, du kannst doch nicht einfach Wasserstoff in einen herkömmlichen Otto- oder Dieselmotor kippen!? Ja, stimmt. Der ADAC formuliert es so:
Idealerweise wären sie auch in den Bestandsfahrzeugen, also Benzin- und Diesel-Pkw einsetzbar. Damit an deren Motoren keine Schäden auftreten, müssten die Eigenschaften von E-Fuels allerdings innerhalb der Normen für Diesel und Benzin liegen.Erinnert an diese eine Star-Trek-Folge, als Q zur Strafe als Mensch auf die Enterprise geschickt wird, und so schlaue Vorschläge bringt wie "na dann ändert halt die Gravitationskonstante des Universums!"
Abgesehen von der Verträglichkeit für existierende Motoren hat E-Fuel auch noch ein winziges Effizienzproblem.
Aufgrund der zahlreichen einzelnen Schritte fallen bei der Herstellung von E-Fuels hohe Wirkungsverluste an. Von der im Prozess eingesetzten Energie bleiben in der "Well-to-Wheel"-Betrachtung am Ende nur zehn bis 15 Prozent übrig. Zum Vergleich: Im Elektroauto kommen 70 bis 80 Prozent der Ausgangs-Energie am Rad an.Der Wirkungsgrad des Ottomotors ist übrigens auch eher beschissen.
OK, fassen wir also zusammen. Wir haben einen Vorschlag, der uns alle umbringen wird, der mit aktueller Technologie nicht umsetzbar ist, der unkalkulierbare Kosten für Umbauten der Autos nach sich ziehen wird, und der so weit nach hinten geschoben ist, dass man bis dahin vergessen haben wird, welcher Klappspaten das beschlossen hat. PERFEKT für die FDP!!1!
Wer hat die eigentlich gewählt? Und wieso lassen SPD und Grüne das mit sich machen? Hatten die nicht Klimaschutz in ihren Parteiprogrammen und im Koalitionsvertrag?
Was für eine Farce ey.
Wieso schreibe ich dann, die FDP sorgt für Gerechtigkeit? Na weil sie dafür sorgen, dass die Automobilkonzerne noch existieren, wenn die Welt wegen Klimakatastrophe untergeht.
Update: Twitter-Thread mit Einordnung der Opel-Aussagen.
Update: Muss man eigentlich nicht extra aussprechen, aber der Vollständigkeit halber: Autos mit E-Fuel sparen über ihre Lebensdauer nur minimal CO2 und benötigen weit mehr erneuerbaren Strom als Elektroautos.
Update: Ein Leser empfahl noch einen Zwei-Stunden-Vortrag. Er fasst das inhaltlich so zusammen:
Die wesentlichen Punkte von Fichtner sind:
Deutschland verbraucht im Jahr knapp 47 Milliarden Liter, die Anlage in Chile könnte also gerade mal 1% des Treibstoffbedarfs decken.
- aktuell würde eine Tankfüllung E-Fuel zwischen 3-400 Euro kosten.
- zur Herstellung 1 kg H2 benötigt man 9 Liter Reinstwasser. In der Wüste.
- einer der großen Energiefresser ist die CO2-Abscheidung aus der Luft, da gibt es keine sparsamen Verfahren. 25% der Energie werden alleine dafür benötigt.
- aus 1000 KWh Energie werden 720 kg Methanol.
- Porsche will dafür 1000 Windräder in die Landschaft pflanzen.
Er schickt auch noch ein Money Quote mit:
Wenn es also Politiker gibt, und wir hatten es vor der Wahl auch kräftig, da hatten die Kollegen von der gelben Partei kräftig gerührt, die sagen wir müssen da technologieoffen sein und da muss eine staatliche Förderung ran: ne, ne. Also die werden bereits gefördert, also ich glaube das ist klar genauso wie Wasserstoff und die vollelektrische Lösung und das Problem ist, wir haben keine technische Lösung um die Herzustellen. Und wenn jetzt einer hergeht und sagt, wir betreiben unsere Brennerflotte wie bisher und füllen einfach E-Fuels rein, dann muss man sagen: es gibt keine. Es gibt welche in Pilotanlagen irgendwo, das sind aber homöopathische Mengen, damit werden sie das Problem aber nicht entscheiden angehen können. Es ist einfach nicht das Potenzial da, um das zu lösen. Sie müssten also 100 dieser Riesenanlagen in Patagonien aufbauen, um das Problem anzugehen und dann hätten Sie nur E-Fuels für Deutschland. Wenn sie sich vorstellen, dass andere Länder auch Interesse haben oder dass der Flugverkehr international auch Bedarf hat, dann wird es damit schon sehr, sehr knapp.
Update: Betrifft nur OpenSSL 3.0.4, das gerade erst rausgekommen ist. Der kaputte Code kam auch erst kurz vor Release rein. Die haben also immer noch keine Qualitätssicherung bei OpenSSL. Seufz.
Der Launcher hinterlässt Logs unter Windows, in %localappdata%/epicgameslauncher/saved/logs. Dort findet man dann episch veraltete Versionen von curl, openssl und zlib, und den Grund für das Problem: Epic hat ihre AWS-Konfiguration verkackt.
Während des Login-Vorgangs versucht der eine Verbindung zu catalog-public-service-prod06.ol.epicgames.com aufzubauen, und da kommen so ein Dutzend oder so verschiedene IPs zurück, von denen eine zu funktionieren scheint (vielleicht auch mehr), aber andere werfen Fehler von "Unknown CA" über "certificate expired" und "hostname not found in certificate".
Using libcurl 7.55.1-DEVDa fragste dich doch echt, was diese Leute beruflich machen.supports SSL with OpenSSL/1.1.1
supports HTTP deflate (compression) using libz 1.2.8
Ich hab versucht, das bei deren Support-System zu melden, aber die sagen, meine E-Mail sei ungültig. Tja, dann halt nicht.
Aktuell sind curl 7.83.1 (gab die eine oder andere Vuln seit dem), OpenSSL 3.0.4 (gab die eine oder andere Vuln seit dem), 1.2.12 (1.2.8 ist von 2013!!). Finde ich unverantwortlich, sowas unters Volk zu bringen.
Wenn hier also jemand jemanden bei Epic kennt, oder weiß, wer da für Security zuständig ist (falls es da jemanden gibt), dann tretet die doch mal bitte kurz. Das geht so gar nicht.
Mein Workaround war jetzt, eine funktionierende IP in der hosts-Datei festzunageln. Damit geht Login wieder. Aber jetzt wo ich weiß, was da für unsichere Komponenten drin sind, habe ich spontan kaum noch Lust, den Launcher überhaupt zu starten.
Splunk Enterprise deployment servers in versions before 9.0 let clients deploy forwarder bundles to other deployment clients through the deployment server. An attacker that compromised a Universal Forwarder endpoint could use the vulnerability to execute arbitrary code on all other Universal Forwarder endpoints subscribed to the deployment server.
Ja Scheiße, Bernd! Hätte ich das gestern gewusst, hätte ich das in meine Folien eingebaut. Da ist eine Folie bei: Wenn Sie Network Monitoring machen, müssen Sie den Agenten und Sensoren und deren Cloud trauen. Die kommen in Ihrer Firma überall hin. Wenn die jemand hackt, der auch.Aber mir glaubt sowas ja immer keiner. Die glauben ja auch noch alle, dass Schlangenöl nicht die Angriffsoberfläche erhöht.
Update: Die Splunk-User sind gerade ziemlich angefressen. Hier eine repräsentative Mecker-Mail:
ist noch viel grossartiger.
Zusätzlich zu der verlinkten SVD-2022-0608 gibts auch noch die 607, die die Authentifizierung am Deploymentserver aushebelt. Hoppla. Die ist auch seit mindestens 2020 bekannt. Sprich: wenn ich den Deploymentserver kenne und da rankomme, dann kann ich dem, ohne selbst subscriber zu sein irgendwas unterjubeln.
Nun kommt noch obendrauf, dass die Veröffentlichung dieser Schwachstelle einherging mit der Splunkkonferenz der vergangenen Woche, auf der dann die taufrische Splunk Version 9.0.0 präsentiert wurde.
Splunk Cloud Platform (das SaaS angebot) ist nicht betroffen, aber bitte betatestet den neuen Release doch mal auf eurer Produktion.
Die Solution des Fixes wurde auch (möglicherweise mehrfach) editiert, was für mich darauf hindeutet, dass die selber erstmal gar nicht so genau wussten, was man denn nun alles updaten muss um die Schwachstelle zu beheben.
Nun und offenbar wurde die Remote Code Execution intern gefunden beim Rewrite der Security Architektur, war also vermutlich nicht wirklich bekannt. Die Schwachstelle dann mit der neuen (.0.0) Version zu veröffentlichen, die alle möglichen Kinderkrankheiten mitbringt und im Enterpriseumfeld sicherlich niemand auf Produktion nutzen will, halte ich dann auch für nen tierisch schlechten Marketing move. Die hätte man vielleicht wenigstens bis zum nächsten Minor Release, mit dem ich aus bisheriger Erfahrung mit .0er Releases im Herbst erwarten würde, vielleicht in der Schublade liegen lassen können.
(Danke, Andreas)
Erste Erkenntnis aus den anderen Vorträgen heute: Blockchain ist noch nicht ganz tot. Da fantasieren immer noch welche von Self-Sovereign-IDs herum. Anscheinend haben sie in Italien Flüchtlingen SSI-"Zertifikate" in die Hand gedrückt, mit denen denen dann in Deutschand Hochschulen Dinge anerkannt haben. Nichts davon benötigt eine Blockchain, aber das Memo haben die noch nicht gekriegt.
Dann gab es da noch einen Vortrag von Microsoft über das "Sovereign Cloud"-Projekt. Da geht es um Digitale Souveränität, was eigentlich meint, dass Deutschland in der IT autarke Handlungsfähigkeit erreichen bzw. bewahren muss. Der Zug ist natürlich schon abgefahren. Unsere Computer und alle Teile darin kommen aus China oder Taiwan. Die Software darauf kommt aus den USA. Dass ausgerechnet Microsoft mit unseren Behörden ein Projekt zur digitalen Souveränität macht, ist also schon inhärent ein Treppenwitz eigentlich. Aber wartet.
Der Mann erzählte dann da, was sie alles nachentwickeln mussten, um das zum Laufen zu kriegen. Unfassbar viele Manntage Aufwand, erzählte der. Was das gekostet hat! Jahre haben wir da schon investiert!! Ja was haben sie denn da so teuer nachentwickelt, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Nun, ... Lizenzserver. Damit man das Office 365 in der "souveränen" Cloud ordentlich lizenzieren kann. Warum können die sich nicht ganz normal ihre Lizenzen holen? Na weil die Cloud nicht am Internet hängen soll.
Warte, was? Ja! Das BSI fand, die Cloud sei nur dann sicher, wenn keiner mit der reden kann. smart.gif!
Ja aber liebes BSI, eure Compliance-Bullshit-Checklisten fordern doch Aktualisierungen für Windows und für Schlangenöl und so?!
Ja, dafür haben wir eine digitale Laderampe vorgesehen, mit einer Datendiode.
Das musste er dann gar nicht mehr erklären, dass diese brillante Idee auf das BSI zurückging.
Ich weiß gar nicht, welchen Teil davon ich am absurdesten finden soll.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wieso die souveräne Cloud so viel Hardware-Skalierbarkeit brauchen soll, dass man Cloud-Kram überhaupt braucht. Gut, dass ihr aufgepasst habt und das fragt! Antwort: Mit der Rechenleistung kann man dann prima für SSI eine Blockchain fahren. Erzählte stolz der Microsoft-Beauftrage.
m(
Update: Der Begriff "Datendiode" kommt von Genua. Das BSI betreibt hier also Klientelpolitik / Wirtschaftsförderung für Genua.
Update: Oh ach gucke mal, stimmt gar nicht, auch secunet hat eine "Datendiode".
Wieso hält diesen Leuten jemand ein Mikrofon hin?!
Ob der in der FDP ist? Geht noch nicht schnell genug mit der Bevölkerungsreduktion? Lieber noch schnell dafür sorgen, dass die Überlebenden im Klimawandel umkommen?
Update: Keine Sorge. Die arme FDP muss das nicht ganz alleine wuppen. Sie haben Hilfe.
„Die Risikobeurteilung kommt zum Ergebnis, dass die prognostizierte Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen ausländischen Lawful Access in Bezug auf Daten in Geschäftsverwaltungssystemen in der Betrachtungsperiode von fünf Jahren bei 0,74% liegt. Bei diesem Wert braucht es 1552 Jahre, damit es – statistisch gesehen – mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% mindestens einmal zu einem erfolgreichen Lawful Access kommt.„Also, äh, DA hätte ich ja gerne mal den Rechenweg gesehen.
Mal ganz abgesehen davon, dass das natürlich inhaltlich überhaupt keinen Sinn ergibt, da mit irgendwelchen Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren, nicht nur weil es auf der absurden Annahme basiert, die US-Behörden würden ihre illegitimen Einblicke danach zugeben oder gar öffentlich dokumentieren.
Mit dem Argument bräuchte man auch keine Blitzableiter, weil Gewitter ja selten sind.
Krass. Und ich hier unsere Regierung schon für schlimm.
Update: Ich meinte natürlich den Rechenweg, wie sie auf 0,74% gekommen sind.
Update: Ein Leser meint:
Du läßt den Treppenwitz ungenutzt liegen, dass es eine unfall-VERSICHERUNG ist, die das Risiko als "höchst unwahrscheinlich" einstuft.
Ja, äh, Scheiße! Boah wie ärgerlich. Das war ja echt naheliegend und ich bin voll dran vorbeigelaufen. OK, tut mal alle so, als sei ich da drauf gekommen und nicht der Leser!
Ich wundere mich bei Fraunhofer ja immer. Bei mp3 hatte ich den Eindruck, dass die schon Wert auf ihren guten Namen legen, aber praktisch alle anderen Dinge aus deren Richtung fallen nur als unseriös bis selbstzerstörerisch auf.
"Die Blockchain bildet das Betriebssystem für das Metaversum/Web3 und ermöglicht es, Brücken zu bauen, zwischen der realen und der virtuellen Welt", erklärt Prof. Dr. Wolfgang Prinz, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik FIT.Die Blockchain ist kein Betriebssystem sondern ein Speicher. Und eines der fundamentalen Probleme der Blockchain ist gerade, dass es eben keine Brücken zur realen Welt hat, was zum sogenannten Oracle Problem führt, der Achillesferse von Smart Contracts.
Mit diesem Statement alleine hat sich dieser Prof so derartig ins Abseits geschossen, dass ich mich wirklich fragen muss, ob es da draußen auch seriöse Fraunhofer-Institute gibt, oder ob die alle nur so schnelle Auf-Hype-Aufspringer sind.
Zukünftige Themen in der Blockchain seien etwa digitale Identitäten oder die Nachweisbarkeit von Lieferketten und damit verbundene unfälschbare Daten über ein Produkt. Blockchain-Projekte würden stärker auf Unternehmensanwendungen ausgerichtet – Papiere, für die eine notarielle Beurkundung zu teuer ist, Zertifikate, Audit-Logs oder sonstige Nachweise.Gerade dafür eignet sich die Blockchain überhaupt nicht, wie ich in meinem Vortrag auch in aller Ruhe ausgeführt habe. Wenn der Prof DAS Memo noch nicht gekriegt hat, dann wundere ich mich, wieso Heise dem überhaupt ein Mikrofon hinhält.
Zum Stromverbrauch sagt er:
Prof. Dr. Wolfgang Prinz gibt zu bedenken: "Die Plattform muss wie ein weltweites Rechenzentrum verstanden werden. Wenn man herunterbricht, welche anderen Transaktionen parallel noch erfolgen, kommt man auf andere Werte. Ein Fortschritt ist durch andere Verfahren zu verzeichnen, die den Stromverbrauch reduzieren."Was für Transaktionen erfolgen denn da noch parallel, Herr Professor? Und wieso kommt man da auf andere Werte? Und auf welche Werte kommt man da? Wat?!
Der Satz am Ende meint wahrscheinlich Proof of Stake. Das hatte ich in meinem Vortrag ja auch erklärt, wieso das schlecht ist.
Prof. Dr. Wolfgang Prinz sagt: "NFTs sind einmalige digitale Fingerabdrücke eines Bildes, die einem Besitzer zugewiesen werden.Nee. Sind es halt nicht. Weder einmalig noch Fingerabdrücke noch einem Besitzer zugewiesen. Wie auch. Die Blockchain kennt keine Menschen. Das ist einem geheimen Schlüssel zugewiesen, und den hat dann jemand.
"Die Diskussion um das Metaversum/Web3, sollte nicht als Spinnerei abgetan werden – es wird kommen, der Zeitpunkt ist jedoch noch offen", sagt Prof. Dr. Wolfgang Prinz. Das Metaversum/Web3 sei nicht die Weiterentwicklung der Blockchain, sondern verknüpfe Technologien wie Blockchain, NFTs, Augmented Reality, Kryptowährung und Netzwerktechnologien miteinander.Das ist nicht nur EIN Hype! Da kann man gleich mehrere Fraunhofer-Institute zu gründen!!1!
Aber jetzt nicht mehr! Jetzt wird sie brüderlich geteilt!!1!
"Dies sendet ein klares Signal, dass es möglich ist, Grenzstreitigkeiten ... in pragmatischer und friedlicher Weise zu lösen, sodass alle Parteien Gewinner sind", sagte der dänische Außenminister Jeppe Kofod. Gerade in Zeiten von Krieg und Unruhen sei ein solches Signal wichtig.Ja, äh, wisst ihr, ... sowas wirkt nochmal deutlich besser, wenn man nicht 50 Jahre lang kalten Krieg spielt und den Konflikt ungelöst schwelen lässt. Ich würde sogar noch weiter gehen: Wenn ihr euch da 50 Jahre lang nicht einigen konntet, dann solltet ihr jetzt mal gepflegt die Fresse halten und nicht so tun, als wäret ihr jetzt Vorbilder in Sachen Diplomatie.
Knalltüten, allesamt.
Update: Ein Leser erklärt:
Der einzige Grund weshalb der Streit zwischen Kanada und Dänemark in den Medien ist, ist, dass der sich zu einem Meme entwickelt hat: In den 80ern haben die Dänen ihre Nationalflagge auf der Insel gehisst, woraufhin kurze Zeit später die Kanadier auf die Insel kamen, die dänische Flagge entfernten und stattdessen ihre eigene Flagge hissten. Kurze Zeit später kamen die Dänen zurück und tauschten die Flaggen wieder. Das ging über mehrere Jahrzehnte regelmäßig hin und her, neben der Flagge wurde auch immer eine Flasche landestypischen Schnapses hinterlegt. Daher wurde der Disput auch scherzhaft "Whiskey War" genannt. "Ernst" im Sinne eines "kalten Krieges" war das zu keinem Zeitpunkt... Klar, man war sich uneins, "Krieg" aber absolut undenkbar.
Für mich war das eine Zeitenwende. Der Ausbruch von Neuzeit und Zivilisation in diesem Land. Unser Staat sah ein, dass Sklaverei und Leibeigenschaft wirklich abgeschafft sind.
Gut, war jetzt auch nicht alles super, denn für Hartz IV gibt es ja auch noch Zwangsarbeit. Von Zivilisation kann also keine Rede sein.
Insofern ist es eigentlich auch keine große Überraschung, dass Steinmeier jetzt für die Wiedereinführung von Wehrpflicht und Zivildienst argumentiert.
Ja, DER Steinmeier, der den Kurnaz nicht aus dem Folterknast der USA holte. DER faselt jetzt was von Gemeinsinn.
Und der ist auch nur dafür, solange die Zwangsarbeit nur andere betrifft. Die Jugend.
Update: Bisher reden sie nur von Zivildienst, nicht von Wehrpflicht. Aber da macht euch mal bitte nichts vor. Die Zeit ist reif.
Update: Stellt sich raus: Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat sich mit der Frage beschäftigt. Ergebnis:
Völkerrechtlich ist die Bundesrepublik Deutschland durch die ILO-Übereinkommen Nr. 29 und 105 sowie durch die Europäische Menschenrechtskonvention und den Internationalen Pakt über die bürgerlichen und politischen Rechte an einer Einführung gehindert.
Die ILO, falls ihr von denen noch nie gehört habt, ist die International Labour Organisation, eine Untergruppe der Uno. Was machen die sonst so? Zwangsarbeit in China anprangern. Oh, ich bin mir sicher, bei UNS wäre das etwas VÖLLIG ANDERES! Überhaupt nicht mit China vergleichbar! Genau wie bei unserer Internet- und Pressezensur jetzt mit RT und vorher mit "Jugendschutz" und "Bekämpfung unlizensierten Glücksspiels". Das muss mir auch nochmal jemand erklären, wieso die staatlichen Lotterien edel und gut aber andere Glücksspiele gegen Geld verboten und moralisch furchtbar sind.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die Wehrpflicht eben nicht abgeschafft sondern bloß ausgesetzt wurde. Die kann jederzeit reaktiviert werden. Alles, was es braucht, ist ein "Spannungsfall". Also ... immer.
Aber es gibt auch eine Menge solcher Geschichten aus allen anderen Teilen der Gesellschaft. Wenn ich mir in Berlin Dinge nach Hause liefern lasse, sind das inzwischen in den meisten Fällen irgendwelche Ausländer, die kein Deutsch sprechen. Gut, die sprechen dann Englisch und man kann sich verständigen.
Aber wo sind die ganzen Leute hin? Feiern die alle krank? Frührente?
Eine Weile dachte ich, dass die halt alle Covid-Testcenter betreiben, aber deren Zahl ist ja inzwischen auch rückläufig.
Hat jemand eine gute Theorie, wo die Leute alle hin sind?
Auslöser für diesen Blogpost ist diese Meldung, dass der BR ein Open Air Festival nach nur einem Tag zusammenklappen musste, weil von dem Security-Dienstleister zu viel Personal nicht erschienen ist.
Erstens: Zu Zero Trust kam bisher nur eine Zuschrift dazu rein, wieso das eingeführt wurde. Der Rest heulte über die Auswirkungen verkackter Einführungen. Ich deute das so, dass niemand wirklich weiß, wieso das angeschafft wurde. Es wird angeschafft, weil der Buddy auf dem Golfplatz von der anderen Firma fragte, ob wir das schon haben, und wir haben es noch nicht, also brauchen wir es jetzt.
Zweitens: Zu dem Krypto-Vortrag. Ich habe eine Tonne Feedback dazu gekriegt. Der Vortrag hat inzwischen über 50k Views. Das Ding hatte deutlich mehr Impact als ich vorher gedacht hätte. Bei so viel Konsumenten nahm ich an, dass ich dann auch gutes Feedback [Anm.: im Sinne von: Hilft mir was, erweitert meinen Horizont, kann ich was von lernen! Nicht im Sinne von positives Feedback] kriegen würde. Dass mir Leute Dinge erzählen würden, die ich vorher nicht wusste, oder die wenigstens meine Bewertung erschüttern und meiner Perspektive erweitern.
Stattdessen kam da ein Kübel Gülle von irgendwelchen strunzdämlichen Opfern, die ihre kognitive Dissonanz an mir abzuarbeiten versuchten. Die lächerlichsten Argumente hatte ich ja schon im Blog.
Aber es gab auch zwei-drei inhaltliche Kritikpunkte, die ich hier mal aufarbeiten möchte.
Kritikpunkt 1: Der Fefe hat gesagt, die Blockchain passt nicht auf handelsübliche Festplatten. Leute, der Vortrag ging an Wirtschaftler. Ich habe nicht gesagt, man könne keine Festplatten kaufen, auf die das passt. Die Terminologie richtete sich am Publikum aus. Passt die Blockchain auf dein Smartphone? Nein. Passt die Blockchain auf dein Lifestyle-Notebook? Nein! Mein Reisenotebook hat 256 GB Storage. Ein neues Macbook Air hat 256 GB. Kann man das upgraden? Ne externe Platte anschließen? Klar kann man. Das war ja auch nicht meine Behauptung, dass man das nicht kann. Sorry, aber der Kritikpunkt ist unseriöse Wortklauberei. Die Blockchain ist unhandlich verglichen mit konkurrierenden Zahlungssystemen. Auf eurer Bankkarte ist auch Storage drauf. Ein paar Kilobytes. Das reicht dort.
Kritikpunkt 2: Der Fefe hat gesagt, Blockchain sei zentralisiert und verteilt, aber wir sagen doch immer, das sei dezentral. Leute, ihr sagt auch seit Jahren, Blockchain sei eine Währung (sind per Definition vom Staat oder einem Staatenverbund; das Wort kommt von Gewähr. Die Gewähr, dass du damit auch zahlen kannst, wird vom Staat gesetzlich garantiert) oder Blockchain sei Geld (Geld ist eine Repräsentation für Wert, die man tauschen kann; Bitcoin ist kein Geld sondern eine Buchhaltung. Die Tokens funktionieren ohne die Buchhaltung nicht. Damit ist es kein Geld.) Nur weil uninformierte Schlangenölverkäufer Dinge behaupten, heißt das nicht, dass das stimmt.
Das Telefonnetz ist dezentral. Wenn ich aus Berlin meinen Kumpel in Paris anrufe, dann sieht das die Telco in Guatemala nicht. Die New York Times ist zentral aber verteilt. Die haben ganz viele Kopien der Ausgabe, aber da steht überall dasselbe drin. Du kannst überall auf der Welt in eine Ausgabe gucken und sehen, was das 3. Wort auf Seite 5 ist. Der zentrale Verlag bestimmt zentral, was da steht. Twitter ist zentralisiert. Es gibt eine zentrale Datenbank, wo alles drinsteht. Die Blockchain ist zentralisiert. Es gibt einen zentralen Punkt, wo man alle Transaktionen sehen kann. Der ist außerdem auch noch verteilt, aber das ändert nichts daran, dass es ein zentraler Punkt ist.
Das sind die Begriffe. Wenn ihr damit überfordert seit, wohldefinierte Fachbegriffe korrekt anzuwenden, wieso redet ihr dann mit mir über die Fachbegriffe?
Kritikpunkt 3: Lightning. Fefe hat gesagt, in Lightning müssen beide Seiten Geld in Escrow tun, aber das Protokoll erlaubt auch unidirektionale Kanäle. Mag sein, dass das Protokoll das erlaubt, aber das ist offensichtlich nicht wofür Lightning gedacht ist. Die Idee bei Lightning ist, dass man einmal ein Netz aus Kanälen in der Blockchain von Bitcoin etabliert, und die laufen dann ewig weiter, weil man Zahlungen in die eine Richtung mit Zahlungen in die andere Richtung verrechnen kann. Im Übrigen könnt ihr ja mal als Hausaufgabe in das Paper zu Lightning gucken (ja, es gibt da "das Paper". Wenn ihr das nicht wusstet, wieso belästigt ihr mich dann mit eurer Meinung zu Lightning?!), und dann zählt ihr mal wie häufig bidirectional vorkommt, und wie häufig unidirectional vorkommt.
Tja, und so bleiben die Dinge, wie sie auch vor meinem Vortrag waren. Enttäuschend.
Rückblickend würde ich an dem Vortrag nur eine Sache ändern: Ich würde mehr zu Lightning sagen. Meine Einschätzung der Lage vorher war, dass das ein experimentelles Spielzeug-Gebastel ist im Moment, wo Hobbyisten sich lustige Raspberrys auf den Fernseher legen, und Test-Transaktionen rumschicken. In der Informatik gibt es eine Weisheit, die von euch vielleicht nicht alle gehört haben. Jede zusätzliche Größenordnung macht daraus ein völlig neues Problem. Wenn du ein Programm hast, das 1000 Anfragen pro Minute machen kann, und du willst 10000 Anfragen pro Minute haben, und das Programm war noch nicht darauf ausgelegt, dann wirst du da nicht ein paar Schrauben drehen sondern du wirst wahrscheinlich einen gänzlich neuen Ansatz brauchen. Weil das eben mit so viel mehr Anforderungen ein völlig neues Problem ist. Wenn ihr mir also schreibt, Lightning sei ja bereits im Produktiveinsatz und habe bereits bewiesen, dass es funktioniert, dann kann ich euch nur heiser ins Gesicht lachen.
Meine Einschätzung zu Lightning hat sich nicht geändert, aber mein Bild davon, was aus Sicht der Bitcoiner der Stellenwert von Lightning ist, hat sich geändert. Praktisch alle Kritiken zum Bitcoin-Teil lassen sich praktisch ausschließlich mit "aber aber aber Lightning!!1!" zusammenfassen. Mein Eindruck jetzt ist, dass die Bitcoiner Bitcoin aufgegeben haben und sich alle an Lightning als Fanal der Hoffnung klammern. Lightning ist der Angriff Steiner, mit dem das alles in Ordnung kommen wird.
Gut, die Zeit hätte ich nicht gehabt, aber wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, und das vorher gewusst hätte, hätte ich mehr zu Lightning gesagt. Denn da gibt es noch eine Menge zu sagen. Zum Beispiel hätte ich ausführen können, wieso ich die Annahme, dass sich das alles in dem Netz ausgleichen lässt, für fahrlässig und falsch halte, und wieso der Versuch zu unvorhergesehenen Effekten führen wird wie dass Gehaltszahler für das Netz so wichtig sein werden (als Ausgleich für die ganzen Transaktionen in die Gegenrichtung), dass sie vom Netz Gebühren nehmen können statt andersherum.
Psychologisch am krassesten finde ich aber, wie leicht es ist, Leute zu verarschen. Hier eine typische Konversation:
A: Lightning-Nodes sind doch Banken! Banken sind unmoralisch und verwerflich und fiese Abzocker. Die wollten wir doch gerade weg haben!
B: Ja schon aber du kannst deine eigene Bank sein! Du kannst auf die Seite der Abzocker wechseln!
A: (hat Dollar-Zeichen in den Augen, vergisst seine moralischen Einwände)
Update: Man kann im Lightning auch Kanäle bidirektional betreiben, wenn nur eine Seite Escrow hinterlegt hat. Das ist hier glaube ich das Kern-Missverständnis. Wenn ich einen 1000€-Kanal "unidirektional" zum Rewe aufmache, und dann 100€ zahle, dann kann Rewe mir bis zu 100€ zurückschicken, und wir reduzieren dann einfach den Kontostand zwischen uns im Kanal entsprechend. Rewe kann dann aber halt nur soviel mit mir verrechnen, wie ich bereits an sie gezahlt habe. Insofern geht das schon mit Escrow nur in eine Richtung, aber ergibt halt nicht viel Sinn für mich, denn ich bin ja die 1000€ erstmal los, die ich vorstrecken musste. Das ist wie eine Mietkaution. Die ist dann nicht verfügbar, bis ich ausziehe. Hat von euch schonmal jemand morgens nach dem Aufstehen gedacht: Hey, ich pack jetzt mal 1000€ wohin, wo ich nicht mehr rankomme! Damit ich Liquidität in einem abstrakten Netz schaffe, und vielleicht in Zukunft Gebühren kassieren kann? Oder vielleicht kassiert auch jemand von mir Gebühren, weil ich nur mit deren Zahlung in die Gegenrichtung meinen Kanal wieder balanciert kriege und sonst Bitcoin-Gebühren zahlen muss?
Könnt ihr euch ja von mir aus einreden, ihr privilegierten, satten Einwohner einer westlichen Industrienation, die Spielgeld rumliegen haben, das sie für nichts akut brauchen. Überzeugt mich aber nach wie vor nicht.
Ihren Nachfolger Olaf Scholz ließ die einstige Bundeskanzlerin gut davonkommen. Zwar sagte sie pflichtgemäß, dass sie sich eine CDU-geführte Regierung gewünscht habe. Doch sprach sie der neuen Regierung ihr „volles Vertrauen“ aus.Ich bin zwar nicht mehr im Amt, aber DEN Schnösel versenk ich noch!! (Danke, Andreas)
Ich soll in zwei Wochen einen Vortrag halten und brauche mal eine grobe Peilung, wie weit der Begriff seiner ursprünglichen technischen Bedeutung schon entfleucht ist.
Die ursprüngliche technische Bedeutung ist, dass man zwischen allen Diensten ordentliche Verschlüsselung und Authentisierung betreibt, und nicht mehr "internen Diensten" vertraut, weil sie mit der richtigen Absender-IP-Adresse reinkommen.
Im Moment wird Zero Trust aber eher breitbandig durchs Dorf getrieben. Insbesondere Cloudanbieter stehen da tierisch drauf, weil sie (wahrscheinlich zu recht) annehmen, dass die Leute glauben, wenn man dem Intranet nicht mehr trauen soll, dann kann man die Dienste ja auch in die Cloud schieben. Denen traut man ja auch nicht, das ist dann ja äquivalent!1!!
Sogar im Multi-Cloud-Kontext ist mir Zero Trust schon begegnet.
Update: Jetzt kommen hier lauter Leute rein, die sich ausheulen, dass bei ihnen irgendein Klump im Namen von Zero Trust angeschafft wurde, und wie schlimm das alles ist. Ihr könnt euch gerne bei mir ausheulen, aber meine Frage war eher nach den Versprechen vor dem Kauf, als nach den negativen Auswirkungen nach dem Kauf. Mir drängt sich gerade der Eindruck auf, dass die gar nichts versprechen mussten, weil ihnen die Leute die Tür einrannten und Zero Trust verlangten. Fehlt nur noch ein bisschen Metamaterial-Quanten-KI in der Blockchain! (Das ist kein Witz übrigens. Die ersten Schilderungen mit KI und Blockchain kamen schon rein)
Im Zuge der starken Nachfrage nach dem Neun-Euro-Monatsticket im Pfingstverkehr der Bahn fordern Verbraucherschützer, Kommunen sowie Verkehrspolitiker dauerhaft günstige Nahverkehrspreise sowie zusätzliche Milliarden-Zuschüsse. Der Städte- und Gemeindebund sprach sich dafür aus, auch nach Auslaufen des auf drei Monate befristeten Tickets für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein bundesweit unbegrenzt gültiges Billigticket anzubieten.Das frage ich mich ja schon länger, wieso wir da eigentlich dieses ganze Theater mit Tickets und Ticketautomaten und Apps mit Tracking und Kontrolleuren fahren. ÖPNV (und ich finde: auch Fernzüge!) sollten ein Angebot sein, das die Gemeinschaft trägt. Jeder Fahrgast von Zügen und Bussen ist besser als ein Autofahrer für die CO2-Bilanz (und die Stau- und Parkplatzsituation!).
Von mir aus wie beim 9€-Ticket nur bis zum Regionalexpress und für ICE muss man weiter zahlen. Könnte ich gut mit leben. Aber wenn du nicht willst, dass die Leute alle in die Stadt ziehen, dann musst du es ihnen ermöglichen, auf dem Land zu leben und im Zweifelsfall einfach in die Stadt zu kommen.
Aktuelles Highlight: Aber Deflation ist doch gut! Da werden Sparer belohnt! Das will man doch!
Äh… nein. Das will man nicht.
Jedes Ding auf dieser Welt braucht Investitionen. Für den Bau, für den Betrieb, für Reparaturen, regelmäßige Wartung und Prüfung, ob noch alles OK ist, für Umbauten, und für Anpassungen, falls sich das Umfeld ändert. Diese Investitionen müssen von irgendwo kommen. Wenn es Inflation gibt, dann werden die Leute ihr Geld eben nicht ansparen sondern investieren. Das ist die Grundlage der Wirtschaft, dass es Leute gibt, die ihr Geld investieren. Das ist der Grund, wieso die Geldpolitik normalerweise eine Inflationsrate von um die 2% anstrebt. Du willst, dass es sich für Leute mit Guthaben lohnt, ihr Guthaben anderen zu leihen, die damit dann ihre Produktionsmittel verbessern und effizienter oder mehr produzieren können. Oder halt Dinge reparieren, damit sie überhaupt noch produzieren können.
Mit Deflation fällt das weg und die Wirtschaft implodiert. Wenn du morgen für dein Geld mehr kaufen kannst, dann gibst du das doch nicht heute aus!
Dazu kommt, dass Guthaben inhärent unmoralisch sind. Das haben wir in Alternativlos 16 erklärt. Im klassischen Fiatgeld (wie Euro und Dollar) entsteht Geld durch Geldschöpfung bei Kreditvergabe. Wenn der Kredit getilgt wird, ist das Geld wieder weg. Wenn du also 100€ Guthaben unter der Matratze liegen hast, dann zwingst du anderswo jemanden, 100€ Kredit offen zu haben und darauf Zinsen zu zahlen, aber er kann ihn nie abzahlen, dann das Geld hast ja du. Mal ganz plump erklärt.
In unserem System sind diese Schulden im Wesentlichen in den Händen des Staates konzentriert. Der Staat hat einen immensen Schuldenberg und kann ihn nicht abzahlen, denn das Geld haben ja andere in ihren Guthaben.
Dazu kommt, dass diese Guthaben nicht gleich verteilt sind, und dass der Staat es nicht schafft, hohe Guthaben gerecht zu besteuern. Daher wird der Staat auch nie seine Schulden abzahlen können, außer er greift dafür den Leuten mit dem Guthaben in die Tasche, über eine Vermögenssteuer oder so.
Und wenn er Staat das täte, dann wäre kein Geld mehr da, denn Geld kommt aus Kredit-Geldschöpfung. Daher argumentieren viele Ökonomen, dass das völlig OK und in Ordnung sei, wenn der Staat so einen massiven Schuldenberg hat, ja sogar ein gutes Zeichen, denn es heißt ja, dass es in gleicher Höhe bei den Bürgern ein Guthaben gibt. Je höher die Schulden des Staates, desto mehr muss vorher die Wirtschaft gebrummt haben, um so viel Guthaben zu erzeugen.
So und was jetzt? Welchen Ausweg gibt es? Nun, eine geringe Inflation ist ein Ausweg. Inflation senkt den Wert der Schulden und Guthaben. Aber die Inflation darf nicht zu hoch sein, sonst geht auch alles kaputt. Daher: 2% Inflation als Ziel.
Nun wird bei Bitcoin das Geld aus dem Mining geschöpft, nicht aus Krediten. Gelten daher andere Maßstäbe?
Nein, denn die Grundannahme ist ja immer noch richtig. Wenn das System Deflation eingebaut hat, dann machen alle HODL und niemand macht Investment. Das kann man auch gut sehen, denn Bitcoin ist ein schwarzes Loch in Sachen Investitionen. Man investiert nicht Bitcoin, man investiert IN BITCOIN. Mit Bitcoins macht man HODL, weil die von alleine mehr wert werden, so ist das Schneeballsystem ausgelegt. Bitcoin hat daher eine negative Investitionsbilanz. Es wurden Milliarden an Echtgeld in Mininghardware investiert.
Stellt euch mal diese einfache Frage. Nehmen wir an, ihr habt ein paar Bitcoins. Wieso kauft ihr damit nicht Mining-Hardware?
Lass mich die Frage andersherum stellen. Ihr stellt Mining-Hardware her. Wieso würdet ihr die überhaupt verkaufen und nicht selber damit minen? Wenn ihr annehmt, dass Bitcoin einen Wert hat?
Update: Oh wow. Jetzt kommen hier Leute an, die argumentieren, Bitcoin sei ja die Lösung für die ungerecht verteilten Guthaben. Die haben wohl diese Meldung hier übersehen. Ja aber Fefe, die Ungleichverteilung kommt doch von dem Fiatgeld! Vorher gab es die ja nicht! Oh, ach? War das so? Die Besitzverhältnisse zwischen der katholischen Kirche und der Magd waren gerecht verteilt? Der König und der Metzger hatten vergleichbar viel? Ist es das, was du mir sagen willst?
Wie Einstein schon sagte. Zwei Dinge sind unendlich.
Kohle wächst nicht nach. Kohle stammt aus dem Zeitfenster, in dem Pflanzen die Holzproteine erfunden hatten, aber Mikroorganismen die noch nicht beißen konnten. Da ist das Holz einfach liegen geblieben, wurde begraben und verdichtet => Kohle.Wieder was gelernt! :-)Seit die Mikroorganismen Holzfasern zerlegen können wird Öl draus. Hoffe daß dich die Info auch freut. Zumindest den Fehler kann die nächste Zivilisation nicht wiederholen, wenn wir die ganze Kohle verbrennen.
Update: Ein anderer Leser widerspricht:
Die Inkohlung, also der Umwandlungsprozeß von Holz zu Kohle ist sogar auf die Zuarbeit von Mikroorganismen angewiesen. Der Inkohlungsprozeß wird in der Wikipedia überraschend gut beschrieben
Seufz.
Ein anderer Leser:
Steinkohle entstand aus Pflanzenmaterial des Karbon-Zeitalters, das etwa 360 Millionen Jahre vor unserer Zeit begann, Braunkohle entstammt dem (früher) als Tertiär bezeichneten, heute in Paläogen und Neo^Bgen unterteilten Periode, die mit dem Aussterben der Saurier vor etwa 65 bis 66 Millionen Jahren einsetzte.
Die ältesten "dead oil"-Vorkommen, bei denen Öl und Gas sich getrennt haben (im Gegensatz zu "live oil", bei denen sie gemischt auftreten), werden auf 1,4 Milliarden Jahre datiert (Quelle: Ghori, K. A. R.; Craig, Jonathan et al.: »Global Infracambrian petroleum systems: a review«, Geological Society, London, Special Publications 2009; v. 326; p. 109-136, siehe Google Scholar).
Wenn du vor diesem Background über die Begründung der "Belehrung" nachdenkst, die du verbloggt hast, wirst du merken, dass daran schon von der biologischen Chronologie her etwas nicht stimmen kann.
Du hast ein Problem mit Zuschriften, die du ohne weitere Recherche zitierst.
Den letzten Satz möchte ich hier ein für alle mal klären. Nein. Ich habe kein Problem mit falschen Zuschriften. Im Gegenteil. Das Veröffentlichen falscher Zuschriften dient dem explizit angesagten Zweck dieses Blogs. Ich will ja gerade NICHT, dass die Leute mir einfach alles glauben, weil ich das schon recherchiert haben werde. Im Gegenteil will ich die Leute dazu erziehen, dass sie Dinge nicht einfach glauben. Das spart uns unter dem Strich allen Ärger, und sogar Zeit, denn das nächste Mal, wenn du von jemandem etwas hörst, das hier verbreitet und dann debunked wurde, dann erinnerst du dich hoffentlich.
Fast eine Million Schweine, etwa 220.000 Rinder und zwei Millionen Hühner sind im vergangenen Jahr in Bayern schon vor der Schlachtung verendet oder anderweitig ums Leben gekommen.In Bayern sind die Grünen in der Opposition. Da machen die noch Arbeit im Sinne ihrer Versprechen. (Danke, Peter)
Das geilste ist ja, dass Google Spambekämpfung als Ausrede vorschiebt, wieso sie per IPv6 keine Mails reinlassen. Da haben sie dann halt keine Datenbasis für deine IP, und da gibt es ja auch so viele von und so.
Meine Nigeria-Scammer kommen seit Jahren praktisch ausschließlich via Gmail rein. Dass ausgerechnet DIE es wagen, anderer Leute Mails aus Spambekämpfungsgründen abzulehnen, ist wirklich eine bodenlose Frechheit.
Hey, versteht ihr eigentlich, wieso IPv6 noch nicht IPv4 abgelöst hat? Ein Mysterium!!1!
Ein sicheres Internet wollen sie. Bevölkerungsschutz sagen sie. Das sind die Leute, die nicht mal ihre eigene Verwaltung vor Ransomware schützen können. Die wollen jetzt uns schützen. Nee, danke.
Oh, und Kinderpornos bekämpfen, ja? Bitte, liebe Leser: Immer, wenn die euch was von Kinderpornobekämpfung erzählen, an diese Meldung hier denken. Der Grund, wieso es im Netz Kinderpornos gibt, ist weil die Polizei und Staatsanwaltschaft die nicht löschen lassen. Sonst bräche ihnen das Märchen von dem vielen Kindesmissbrauch im Netz weg. Das geht nicht.
Wo sollen denn nächstes Jahr die Gelder herkommen, wenn wir keine Kindesmissbrauchsfotos online lassen?!
Denke doch mal einer an die darbenden Polizeibehörden!!1!
Persönliche Haftung für den Vorstand und den Verkehrsminister.
ÜBER NACHT würde dann plötzlich die Infrastruktur nicht mehr auf Verschleiß gefahren!
Update: Leserbrief dazu:
Wenn man sich hier durchackert:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?109,10098501,10098791#msg-10098791
... dann ist festzustellen, daß die Strecke vor nicht all zu langer Zeit aufgearbeitet wurde. Als Unfallursache scheidet "auf Verschleiß fahren" bezüglich des Fahrwegs wohl eher aus. Ohne jetzt in tiefgründige Spekulationen zu verfallen, ist aber fest zu halten, daß ein neu aufgebauter Oberbau eine Weile braucht, bis es sich vollständig gesetzt hat, um die "150%ige" Belastbarkeit zu erhalten. Das wird natürlich mittels Stopfen (Stichwort: Gleisstopfmaschine) forciert. Sprich, als letzter Arbeitsschritt vor der Baustellenfreigabe werden einige Durchgänge mit besagter Maschine gefahren. Dennoch muß man nach einigen Monaten Betrieb nochmals einen Stopfdurchgang machen. Und wenn in der Zwischenzeit etwas passiert, dann kann - muß aber nicht - die Erhaltungsmaßnahme ein Quentchen zu den Unfallursachen beigetragen haben. Eisenbahnunfälle sind so gut wie nie monokausal zu erklären, denn 150 Jahre Erfahrung haben zu vielfältigen Sicherheitsvorkehrungen geführt, die dem System eine Fehlertoleranz geben, wie man sie im Umfang in nur wenigen, anderen Technikbereichen findet.
Der Unfall in Garmisch zeichnet sich gerade dadurch aus, daß die üblichen Verdächtigen (verschlissene Infrastruktur, Fahrzeugzustand) sich nicht gerade aufdrängen. Der zu erwartende Bericht der zuständigen Behörde könnte aufschlussreich werden und unter Umständen sogar neue Erkenntnisse bringen (wird aber noch geraume Zeit auf sich warten lassen):
[eisenbahn-unfalluntersuchung.de]
Merke: Jedes Sicherheitfeature bei den Eisenbahnen (wie im gesamten Verkehrsbereich) ist mit Blut bezahlt worden. An diesem "Naturgesetz" werden wir noch lange Zeit nicht vorbei kommen. So traurig das auch sein mag.
Betrachte das Vorstehende bitte nicht als Widerrede zu Deiner Forderung nach Verantwortungsübernahme. Es ging mir nur um die Unterstellung der verschlissenen Betriebsmittel, die im konkreten Fall zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden können ("irgendeine Schraube ist immer..."), aber nach derzeitigem Stand nicht sehr wahrscheinlich sind.
Erstens mal: Ich finde das großartig, dass es zu wirklich jedem Thema irgendwo ein Webforum gibt, wo sich Leute unterhalten, die von dem Thema mehr verstehen als ich.
Zweitens: Würde mich sehr freuen, wenn das diesmal nicht auf mutwillig hingenommenen Verschleiß zurückzuführen ist.
als ich am Samstag auf der A52 in Essen auf der Abfahrt zur A3 fuhr, standen da 2 Jungs und eine Ducati. Ich natürlich angehalten und gefragt was los ist. Es gibt techn. Probleme und der könne nicht mehr schalten.Oh, der ADAC kann auch gerade keine Daten auslesen? Bestimmt ein Softwareproblem.Ich: hast du den ADAC angerufen?
Er: klar, aber die können meine Daten z.Zt. nicht auslesen. Daher können sie keinen Abschleppwagen schicken. Aber ich habe die Nummer von einem Abschleppunternehmen bekommen.
Ich: und, wann kommt er?
Er: Gar nicht. Ich soll 250 Euro bezahlen. Das müsste ich bar sein, da sein Kartenlesegerät nicht funktioniere. Habe ich aber nicht. Nur 60€ zum Tanken.
Ich: Frechheit. Und jetzt?
Er: Sie haben mit einem Kumpel telefoniert, der einen Hänger hat. Der ist aber gerade einkaufen und kommt sie dann abholen.Habe noch gefragt, ob ich seinen Kumpel mitnehmen soll, aber er sagte, dass sie gemeinsam mit dem Kumpel mit dem Anhänger fahren würden.
Ergebnis: Wenn du nicht schreibst, dass der Hamburger Innensenator ein Pimmel ist, kann die Polizei auf Twitter niemanden ermitteln. Telegram ist in 15 von 16 Bundesländern auch ein sicherer Hafen.
Unter dem Notstand ist es der Regierung möglich per Dekret zu regieren.Was soll ich sagen. Faschisten lieben Ermächtigungsgesetze!Orban hatte bereits wegen der Corona-Pandemie den Ausnahmezustand ausgerufen, diese Anordnung läuft aber am kommenden Dienstag aus.
Wer hat die nochmal in die EU gelassen?
Die Infektion beginnt mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Erschöpfung, nach einem bis vier Tagen entwickelt sich ein Ausschlag und die für Pocken typischen Bläschen und Pusteln, die verkrusten. [...]Jedenfalls stellt sich ja schon die Frage... wenn man selbst für die Übertragung zwischen Menschen engen Kontakt braucht, dann wird das ja bei der Übertragung vom Affen auf den Menschen auch so sein.Alle vier der neuen Infizierten seien homo- oder bisexuelle Männer und hätten sich in London angesteckt, berichtet die UKHSA. [...]
Allerdings ist nach Ansicht der meisten Fachleute enger Kontakt für die Ansteckung erforderlich. [...]
Dagegen überleben bei der westafrikanischen Variante fast alle Infizierten. Beim größten Ausbruch, 2017 in Nigeria, starben allerdings sechs Menschen, vier davon mit geschwächtem Immunsystem.
Damit kam das Gespräch auf die Frage, ob es eigentlich Länder gibt, in denen Sex mit Tieren nicht verboten ist. Stellt sich raus: Oh ja!
Noch krasser: Es gibt Länder, in denen Sex mit Tieren erlaubt aber gleichgeschlechtlicher Sex mit Menschen verboten ist. Das führt dann zu Situation wie dieser hier:
Malcolm J. Brenner, a man who gained fame after he went public with his account of having sex with “Dolly”, recently clarified that he is only attracted to female animals.
Update: Mehrere Leser weisen darauf hin, dass der enge Kontakt durch Essen oder Metzgern von Affenfleisch entstanden sein wird. Auf die Idee bin ich ehrlich gesagt gar nicht gekommen, dass jemand Affenfleisch essen würde. Die sind genetisch so nahe an uns dran, dass ich Kannibalismus-Reflexe kriege beim Gedanken. Aber das sehen wohl nicht alle so.
Man hat nicht mal die zivilen Opfer gezählt.
Ja. Könnt ihr aufhören mir zu schreiben. Weiß ich. Ging mir an der Stelle nicht um einen Vergleich mit den USA.
Erinnert ein bisschen an die Enigma aus dem 2. Weltkrieg. Das war vor 30 Jahren so, meint der Einsender, und er würde annehmen, dass das heute auch noch so ist.
Ein anderer Leser schickt diese schöne Anekdote:
die Chiffriertechnik des Ostblocks bitte nicht überbewerten. Bis in die 80er Jahre hatten wir die Sprechfunk- (und Telefonverschlüsselung) mit einer Maschine namens T-219 Jachta. Das war ein rund 80 kg schweres Trumm, das unter Verschluss aufbewahrt wurde. Fahrer und Funker hatten, wenn dieses hochgeheime Teil an Bord war, generell AK47 und 150 Schuss scharf dabei.Zugelassen war das Gerät bis VVS [Vertrauliche Verschlußsache], später gab es dann den Hinweis auf "Geheimhaltung gesichert bis 6h". Mein schönstes Erlebnis damit war eine obergeheime Stabsübung, die ich 1981 erleben "durfte". Eine Woche im Winter in der Einöde am Oderhaff. Per Kurier kamen Frequenzen, Schlüsseleinstellungen und Rufzeichen. Der Truppführer stellte alles ein, stimmte nochmal die Antenne ab und ging auf Empfang. Prompt kam ein Funkspruch rein, nach der Dechiffrierung klang es fröhlich durch den SPW [Spähpanzerwagen] "Hallo Jungs, auch wir von der Funkaufklärung Bundeswehr wünschen Euch eine erfolgreiche Übung". Soviel zu 6 Stunden ...
Update: Jetzt kommen hier lauter Leute rein, dass die Anekdote nicht stimmt, weil die Aufklärung gar nicht senden kann, und wenn sie könnte würde sie nicht, und im übrigen würde man damit ja die Information aus der Hand geben, dass man deren Verschlüsselung mitlesen kann. Stimmt alles. Interessiert mich überhaupt nicht. Ich mag diese Story, auch wenn sie nicht stimmt. Gerade wenn sie nicht stimmt. Weil sie eine Vision von Frieden, Menschlichkeit und Völkerverständigung hat. Schützengrabenmentalität haben wir mehr als genug in unserer aktuellen Realität.
Ich hab solche Stories übrigens schon mehrfach aus mehreren Richtungen über verschiedene Militär-Szenarien gehört. Mich freut das, dass diese Geschichte so populär ist, dass sie sich so schön verbreitet.
Einige Leser vermuten, dass solche Legenden von den Führungsoffizieren der Militärs verbreitet werden, damit die Leute annehmen, dass ihre Kommunikation abgehört werden kann, und ihr Verhalten anpassen. Kann sein. Wer weiß. Ist mir ehrlich gesagt egal. Siehe oben.
Ich finde ja, die Nato könnte Putin mal einen Präsentkorb schicken. Noch nie war die Nato so gefragt wie im Moment, und das haben sie alles ihm zu verdanken.
Update: Jetzt kommen hier Leser rein, dass die Arktisflotte nicht festgefroren ist. Der Hafen ist eisfrei. Ja, schon, aber die haben da die fettesten Eisbrecherschiffe der Welt. Die stehen da nicht aus kosmetischen Gründen herum.
Update: Kommt wohl darauf an, in welche Richtung das Schiff fahren soll. Nach Westen gibt es den (immer schwächer werdenden) Golfstrom.
Erstens: Ich bin selbst Reserve-Offizier und würde instinktiv unterschreiben, dass Soldaten für Frieden sehr, sehr offen sind. Macht auch Sinn - die sind die ersten, die in persönliche Gefahr geraten.Das ist nicht die erste Frage, bei der ich meine Meinung zur Bundeswehr fundamental überdenken musste. Ich bin wie gesagt auch immer gegen Zwangswehrdienst gewesen, weil ich dachte, es trainiert unschuldigen Jugendliche zum Töten und bringt sie mit anderen Leuten zusammen, die auch gerne mal jemanden töten wollen.Zweitens: Unser Lehrstuhl hat lange gemeinsam mit der Bundeswehr gemeinsam Seminare zum Einsatzrecht gemacht. Das Konzept war, Bundeswehr-Juristen, aktive Soldaten in mittleren Befehlshaber-Positionen und Studierende zusammen zu setzen und Rechtsfragen debattieren zu lassen.
Interessanterweise war bei den theoretischen Szenarien ("Darf man da jetzt schießen oder nicht?") die "blutrünstigste" Gruppe die der Studierenden. Die zurückhaltendste die der aktiven Offiziere. Da die aus aller Herren NATO-Länder zusammenkamen möchte ich ergänzen: Insbesondere die Deutschen.
Argumentation war häufig: "Naja, vielleicht dürfte ich jetzt [schon] schießen, aber ich würde vorher noch diesen und jenen De-Eskalationsschritt probieren wollen." Das ist sicher Teilstreitkraft- und Situationsabhängig, aber es gibt ne Menge militärische Entscheider, die lieber noch dreimal warnen, als einmal zu früh zu eskalieren.
Ich würde mich dem anderen Leserbrief-Schreiber anschließen und vermuten, dass es vor allem darauf ankommt, ob man mal auf nem Schlachtfeld tief durchgeatmet hat, oder nicht.
Bis mir jemand erzählt hat, dass das eigentlich andersherum ist. Wenn du keine Wehrpflicht hast, dann kommen nur Freiwillige zur Armee, und DAS sind dann die Leute, die schon immer mal jemanden umbringen wollten.
Aus der Perspektive ist Wehrpflicht kein Mittel, um Jugendliche zu Mördern zu machen, sondern um potentielle Soziopathen mit den Werten aus dem gesellschaftlichem Konsens in Berührung zu bringen.
Ist halt meistens im Leben nicht so einfach, wie man sich das initial macht.
Instinktiv war meine Annahme immer, dass man Militärs auch nicht entscheiden lassen sollte, wie man in Kriegszeiten vorgeht, weil die in erster Linie nur auf militärische Antworten ausgebildet sind. Deren Vorschläge, so dachte ich mir das, würden also auch immer militärisch sein. Damit kann es nie zu einer Deeskalation kommen, bis eine Seite krachend verloren hat.
Ich bekam dazu über die Jahre mehrere Zuschriften, die andersherum argumentierten. Die haben gesagt: Wer schonmal eine Armee von innen gesehen hat, am besten schon mal einen Krieg im Schützengraben erlebt hat, ist das beste Garant dafür, nie wieder Krieg zu wollen. Die Armsessel-Zivilisten hingegen denken sich in ihrer Naivitität, einen Krieg könne man gewinnen, und es gäbe "chirurgische Präzision" und so weiter und sind eher bereit, anderer Leute Kinder in den Tod zu schicken.
Das finde ich nachvollziehbar, muss ich euch sagen. Die Frage hat mich nie losgelassen.
Heute kam ich zufällig an diese Küppersbusch-Video von Anfang April vorbei, wo er mal geguckt hat, wer aus unserem Kriegskabinett gerade Wehrdienst abgeleistet hat. Ich spoiler das mal nicht für euch. Das Segment ist gegen Ende, aber der Rest von dem Video lohnt auch.
Update: Hier ist die Fortsetzung. Auch der eine, bei dem es nicht klar war, hat nicht gedient. Oder, wie Küppersbusch selbst es ausdrückt: Damit hat die pazifistischste Bundesregierung aller Zeiten den militaristischsten Haushalt.
In dem zweiten Küppersbusch-Video gibt es noch einen wichtigen Punkt: Nicht nur das pazifistischste Kabinett, auch echt viele Frauen darin. Und dann spielt er einen alten Werbespot der Grünen, dass wir mehr Frauen in der Politik brauchen, weil Männer ja nur immer alles kaputtmachen mit ihrer Kriegstreiberei. Der ist nicht gut gealtert, der Spot.
Aber vielleicht können wir jetzt mal gemeinsam die Idee zu den Akten legen, dass die Welt mit Frauen friedlicher wäre, oder dass mehr Frauen in der Politik für sozialere Politik und mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Update: Leserbrief dazu:
zur Verteidigung all der Ersatzdienstleistenden und Verweigerer muss man wohl sagen, dass der Grundwehrdienst in der Bundeswehr auch nicht gerade geeignet war, die Schrecken eines Krieges näher zu bringen. Zivildienstleistende in einem Krankenhaus hatten da zweifelsohne heftigere Situationen zu verkraften.
Grundwehrdienst war eher wie 12/15/18 Monate auf einem Abenteuerspielplatz. Bei Übungen in Kauf genommene Verletzungen wären strafbare Körperverletzungen gewesen. Deswegen wurde sehr genau darauf geachtet, dass sich niemand auch nur eine Schramme holen konnte. Wer da mit dem Fuss umknickte oder Nasenbluten hatte, wanderte sofort auf die Krankenstation. Schiessübungen gab es natürlich, doch Löcher in eine Pappscheibe zu schiessen ist jetzt nicht wirklich schrecklich. Zu meiner Zeit gab es sogar eigens einen Erlass der verbat, realitätsnahe Gesichter auf Zielscheiben abzubilden, das wäre zu grausam. Zur Zeit des Kalten Krieges konnte man sich obendrein 100% sicher sein, niemals in einen Auslandseinsatz geschickt zu werden. Die erlangten Fähigkeiten tatsächlich mal gegen andere Menschen anwenden zu müssen oder gar selbst beschossen zu werden war also damals eine sehr entfernte und sehr theoretische Betrachtung.
Die Grausamkeiten eines Krieges kann man wohl nur in einem echten Krieg erfahren. Deswegen sollte man weniger darauf achten, wer Grundwehrdienst geleistet hat. Sondern eher, wer mal Krisen- oder Kriegsgebiete aufgesucht hat.
Unfreundlicherweise sind sie dort öffentlich einsehbar. Und da müssen Risiken benannt werden, denn wenn ein Risiko eintritt, und man hat das da vorher nicht benannt, dann kann man in die Haftung geraten.
Was schreibt Coinbase dort?
Moreover, because custodially held crypto assets may be considered to be the property of a bankruptcy estate, in the event of a bankruptcy, the crypto assets we hold in custody on behalf of our customers could be subject to bankruptcy proceedings and such customers could be treated as our general unsecured creditors.
Das kann man sich als Europäer vielleicht gar nicht vorstellen, aber in den USA funktionieren Banken anders. Wenn man ein Bankkonto eröffnet und dort Geld einzahlt, dann geht das Geld in das Eigentum der Bank über, aber sie verpflichtet sich vertraglich, das zurückzuzahlen. Bei uns gehört das Geld auf dem Konto dem Eigentümer des Kontos, nicht der Bank.Wenn in den USA eine Bank pleite geht, dann regelt die FDIC den Konkurs. Das ist eine staatliche Einlagenversicherung.
Nun ist es allerdings so, dass ein Crypto-Exchange keine regulierte Bank ist und daher sind die Einlagen nicht über den FDIC versichert. Die sind dann halt weg.
Was die hier als Risiko offenlegen, ist dass die Kunden mit Einlagen dann einfach wie bei regulären Unternehmen in die lange Liste der regulären Gläubiger kommen, und der Insolvenzverwalter verteilt dann die paar Krümel, die sie durch das Versteigern des Büromobiliars rausholen.
Erfahrungsgemäß sieht man da schon bei nicht-kriminellen Firmen sein Geld nicht wieder.
Update: Hah, meine Leser sind exzellent informiert! Auch in Deutschland gehört das Geld auf deinem Bankkonto nicht dir. Das ist auch in Deutschland ein Kredit an die Bank, nur halt mit ständiger Fälligkeit. Wenn die Bank pleite geht, haben auch wir einen Einlagensicherungsfonds, der ist bei uns in Höhe von 100.000€ staatlich garantiert.
Wertpapiere im Aktiendepot gehören bei uns allerdings tatsächlich dem Depoteigentümer. (Danke, Rafael)
Haha! Super luschtig! Bis euch auffällt, dass der Hersteller das Feature nicht für den Ukrainekrieg programiert haben wird, sondern gegen reguläre Bauern. Das ist DRM. Wenn die das mit den Russen machen können, können sie das auch mit euch machen. Da ist nichts lustig dran. Das ist eine fucking Dystopie!
Cory Doctorow hat den Finger in der Wunde.
Money Quote 1:
Why are John Deere tractors kill-switched in the first place?Here’s a hint: the technology was not invented to thwart Russian looters.
No, it was invented to thwart American farmers.
Mir ist ja absolut unklar, wieso irgendjemand irgendwo auf der Welt irgendwas von dieser Firma kaufen würde. Das ist nun seit langer Zeit bekannt, wie die ticken. Als die einmal versehentlich eine Debug-Firmware geliefert haben — ironischerweise in die Ukraine! —, hat sich ein weltweiter Schwarzmarkt für Kopien dieser Firmware gebildet. Wie viele rote Warnlampen brauchen die Farmer, bevor sie bei einer solchen Firma nicht mehr kaufen?!Aber Cory Doctorow geht weiter. Wieso haben die überhaupt einen Netzwerk-Zugang, fragt er? Er gibt auch gleich die Antwort: Weil die die Bauern totalüberwachen und die Daten abschnorcheln und das ist die eigentliche Cash Cow bei denen. Money Quote 2:
In the 2017 edition of these exemption hearings, John Deere filed a stunning brief with the Copyright Office: in it, they explained that farmers do not own the tractors they spend hundreds of thousands of dollars on.In fact, the farmers can’t own these tractors, because the software that animates these tractors (and enforces VIN locks and restrictions on using your own data) belongs to John Deere for the full term of copyright — 90 years — and the farmers merely license that code, and they are bound by the terms of service they have to click “OK” on every time they switch on their ignitions.
Those terms specify that even if a farmer repairs their own tractor, swapping a broken part for a working one, they must pay hundreds of dollars and wait for days for an authorized Deere technician to come out to the end of their lonely country road to key in an unlock code.
This is the system that let the Ukrainian Deere dealership brick those tractors between Melitopol and Chechnya.
So sieht das nämlich aus.Willkommen in der Dystopie.
Update: Lacher am Rande: "Aber Fefe, kann man da nicht bei der Konkurrenz kaufen?" Nee, die steht gerade wegen Ransomwarebefall still.
New hotness: Bei schamanistischer Behandlung seines Alkoholismus spontan verstorben.
Dabei wurden nach Informationen russischer Medien auch "Krötengift" und "Hahnenblut" eingesetzt - in der Tat "seltsame Umstände". Beim zweiten Besuch soll Subbotin "Herzprobleme" bekommen haben. Die Schamanen wollten dem Vernehmen nach keinen Arzt rufen, sondern gaben dem Oligarchen ein unbekanntes Mittel und legten ihn auf ein Bett, wo er kurz darauf gestorben sein soll. Die Polizei ermittelt.
Update: Froschgift gegen Alkoholismus gibt es auch im Westen als schamanistische Behandlungsmethode.
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat eine Neuausrichtung der Ostpolitik seiner Partei angekündigt. "Wir haben uns zu stark auf Russland konzentriert", sagte er der "Welt am Sonntag". "Künftig müssen wir viel stärker mit den osteuropäischen Staaten kooperieren."Die "osteuropäischen Staaten" beinhalten nicht Russland, falls das jemand nicht verstanden hat.
Der Satz im Grundsatzprogramm der SPD, wonach Sicherheit in Europa nur mit Russland zu erreichen sei, stimme vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges nicht mehr.Nee, ab jetzt geht Sicherheit nur durch Krieg gegen Russland. Leuchtet ein.
Die parteiinterne Kommission Internationale Politik soll laut Klingbeil in den kommenden Monaten die künftigen Grundsätze sozialdemokratischer Außen- und Sicherheitspolitik bestimmen. "Dazu gehört auch der kritische Blick zurück", sagte der SPD-Chef.Ich kürze das mal ab: Alles Schröders Schuld. Wir sind die Guten. Schröder ist ein verwirrter Einzeltäter.
"Die Presidential Library von Ronald Reagan ist geschlossen. Jemand hat das Buch ausgeliehen."
Daran musste ich denken, als ich von dieser Infrastrukturapokalypse in Berlin las. RTW = Rettungswagen. Ja, richtig gelesen. Ein Rettungswagen war verfügbar. EINER. Für ganz Berlin.
Ein Glück, dass hier alle so gesund leben und keiner krank wird.
Update: Ein Leser klärt auf:
außer den Rettungswägen (RTW) gibt es auch noch Notarztwägen (NAW, das sind Rettungswägen, die einen Notarzt fest dabei haben), RTH (Rettungshubschrauber,i.d.R. ebenfalls mit festem Notarzt) und eine Vielzahl von Krankenwägen (KTW), die mit deutlich eingeschränktem Equipment und teilweise auch schlechter ausgebildetem Personal trotzdem grundsätzlich (zumindest ersatzweise) für Erstversorgung und Transport wenigstens der minder schweren Notfälle herangezogen werden können.
Knappheit von Rettungsmitteln ist weder selten noch "typisch Berlin". Die Ausstattung eines bestimmten Gebiets mit Rettungsmitteln wird von den Landesrettungsdienstgesetzen geregelt. Allen Gesetzen ist gemein, dass zunächst das Notfallaufkommen im betreffenden Gebiet ermittelt wird. Über einen bestimmten Schlüssel wird dann die Anzahl der Rettungsmittel bestimmt und zwar derart, dass voraussichtlich mindestens x Prozent aller Notfälle von einem geeigneten Rettungsmittel unmittelbar versorgt werden können.
Es wäre natürlich schön, wenn das genannte x immer bei 100 liegen würde. Weil aber das Notfallaufkommen zeitlich mitunter extrem ungleich verteilt ist, würde das bedeuten, dass man einen Haufen Rettungsmittel vorhalten müsste, die einen großen Teil ihrer Vorhaltungszeit überhaupt nicht gebraucht werden. Darum wird das x eben nie ganz bei 100 liegen und Episoden von Rettungsmittelknappheit sind somit evident.
Das ist schon schlimm genug, aber es geht noch weiter.
Ein weiteres Problem ist -meiner Meinung- die seit vielen Jahren eskalierende Indikationsstellung bei der Auswahl der Rettungs-/ bzw. Transportmittel durch die Rettungsleitstellen. Nach meiner Erfahrung gab es seit den 80er Jahren einen stetigen Trend, für den gleichen Notfall (resp. Krankheitsfall) immer höherwertige Rettungsmittel zu schicken. Zu einem Teil lag das sicher auch am medizinischen Fortschritt, verschiedene Krankheitsbilder (z.B. Herzinfarkt), profitierten zunehmend von einer schnellen und qualifizierten Notfallversorgung vor Ort.
Daneben spielt aber auch eine große Rolle, das die Leitstellendisponenten sich mehr und mehr medikolegal bedroht sahen/sehen, im Sinne von "Wenn ihr gleich einen NAW geschickt hättet, könnte der Patient XY noch leben". Im Zweifel (und Zweifel hat man nach einem Telefonat mit einem aufgeregten medizinischen Laien immer!) wurde und wird also immer häufiger das höherwertige Rettungsmittel geschickt und steht dann halt auch nicht mehr zur Verfügung.
In meiner Praxis als Notarzt hat das dazu geführt dass (nach meiner Einschätzung) die Entsendung des NAW in höchstens 20% der Fälle dann - retrospektiv! - eindeutig gerechtfertigt ist. Es gibt mitunter groteske Situationen, z.B. wenn einem nach 20 km Blaulichtfahrt der "Notfallpatient" dann mit fertig gepacktem Koffer in der Hand ganz entspannt selbst die Türe öffnet und sich über den Aufruhr wundert.
Update: War ja klar. Jetzt schreibt ein anderer Leser, dass er das anders sieht:
Ein RTW ist primär für die Rettung vorgesehen. Die Besatzung besteht aus zwei Leuten (Rettungssanitäter, Rettungsassistenten etc.) oder bei Ausbildung auch drei. Das Fahrzeug ist aufgrund der Größe geeignet, praktisch ale Rettungsmaßnahmen durchführen zu können. Man kann aufrecht stehen, um die Trage herum gehen und problemlos die meisten Notfallmaßnahmen bis hin zur Wiederbelebung durchführen.
Ein RTW rückt üblicherweise von der Rettungsleitstelle zum Notfallort aus. Und üblicherweise wird der Notarzt mit einem NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) von seinem "Dienstkrankenhaus" zum Notfallort gebracht. Das wird auch "Rendezvous" genannt. Wenn er dann mit der Besatzung des RTW in diesem zum Krankenhaus fährt, dann wird auch dieser RTW zum NAW (weil ja ein NA mitfährt).
Ein "permanenter" NAW ist aber seltener anzutreffen als die Rendezvous-Lösung, weil dazu der NAW im Krankenhaus stationiert sein müsste, wo auch der NA ist. Meist sind RTWs aber bei ihren Rettungsleitstellen stationiert. Und ein RTH hat - wie man sich leicht denken kann - gewisse Beschränkungen, so dass er nicht überall eingesetzt werden kann.
Ein KTW hingegen ist nicht zur Rettung gedacht, sondern für Sekundärtransporte wie beispielsweise stationäre Patienten, die zur Untersuchung oder Therapie oder einfach nur zur Überführung in ein anderes Krankenhaus oder eine andere Einrichtung gebracht werden. Für den Notfall ist ein KTW natürlich auch mit Notfallkoffer, Defi etc. ausgerüstet, aber Rettungsmaßnahmen können darin schwerlich durchgeführt werden, weil man nicht aufrecht stehen und um die Trage herumlaufen kann und meist auch nur einer der Besatzung guten Zugang zum Patienten hat. Von Rettungsleistellen werden auch KEINE KTW zur Rettung herausgeschickt. Fassen wir zusammen: NAW sind nicht häufig anzutreffen, RTH eingeschränkt nutzbar und KTW nicht für Rettung geeignet. Es ist also Augenwischerei, zu sagen: Neben den RTW gibt es ja noch andere Möglichkeiten. Fakt ist, es wurde zuviel eingespart und wir laufen am Limit.
(Danke, Philipp)
Ich musste ja direkt lachen, wie die da versuchen, besonders männlich rüberzukommen.
Update: Jetzt kommer hier lauter tolle Polit-Power-Walks rein. CDU 1970 und SPD 1994. Auch die Tagesschau hat mit Scholz nochmal nachgelegt.
Einen richtigen Nachfolger gibt's nicht, und das ist auch gut so, da Flakpanzer wie Gepard konzeptionell seit den 80ern ziemlich überholt sind.Das muss dann halt ein Abwehr-Blitzkrieg werden. Wenn wir den Feind in zwei Tagen nicht zurückgeschlagen haben, hat er halt gewonnen.Einem Nachfolger am nächsten kommt LeFlaSys (leichtes Flugabwehrsystem) a.k.a. Ozelot.
Ein kompletter Unfug: beschafft mit viel Trara, aber nur in Apothekermengen. letztlich verschießt es bloß Stingers, die man auch von der Schulter aus verschießen kann. Naja, Ozelot ist damit besser bei Nacht, aber das ist viel weniger Fähigkeit als das Budget vemruten ließ. Insgesamt eine der vielen Geldverschwendungen der Bundeswehr, wo man irgendwelche Leuchtturmprojekte verfolgt und letztlich bei den grundlagen schlampt. Wir haben zum Beispiel fast keine Artilleriemunition. Das was wir haben würde dem Heer für zwei oder drei Tage allgemeiner Kampf reichen. Der Ukrainekrieg dauert nun schon 66 Tage und fast das ganze ukrainische Heer ist involviert.
Update: Ich hab die ganze Inbox voller Bundeswehrler, die sich über den Zustand dort ausheulen. Hier ist noch einer.
ein bisschen Hintergrund zur Luftabwehr:
die die Situation ist noch viel schlimmer als man denkt: Es gibt quasi keine Flugabwehr im Heer mehr.
Die Luftwaffe hat gesagt sie regelt das schon... Mit Patriot und Eurofighter (macht nichts, das da nur die Hälfte fliegt, für mehr reichen die Raketen Reserven eh nicht...) und falls da was durchkommen sollte haben sie noch Ozelot (ein putziger kleiner Waffenträger für Stinger/Strela, ja MANPADS, selbe Fähigkeit wie ein Typ mit dem tragbaren Startrohr) Ozelot kann natürlich nicht mit den Panzern im Gelände mithalten.
Heißt in der Praxis, dass die Kämpfende Truppe auf sich gestellt ist, den Himmel im Blick behalten muss und im Notfall wertvolle Munition auf Luftziele verschwenden muss.
Ja zumindest Hubschrauber können mit den größeren Kannonen (Marder, Puma, Leopard) bekämpft werden, aber die Reichweite von modernen Panzerabwehrlenkwaffen ist so 3x größer als das zuverlässig funktioniert...Gepard hat auch ein Reichweite Problem, aber hat zumindest ein Feuerleit Radar. Und sollte eigentlich zusammen mit mittleren Flugabwehr Raketen arbeiten. Gefahr der Raketen zwingt Flutfahrzeuge in den Tiefflug, wo die Kannonen sie runter holen.
Das hat Mal das System Roland gemacht... Rate mal, ja richtig, wurde auch abgeschafft.
Aktuell wird (für Unsummen) ein System zur "qualifizierten Flugabwehr" beschafft.
Als ich das erste Mal davon hörte dachte ich an Einsatzzertifizierung, gemeint ist aber Qualifiziert im Sinne von nicht Flugabwehr im Allgemeinen sondern nur Drohnen (die handelsüblichen kleinen, nicht Predator und co). Ist eine 40mm Granatwerfer nicht Kannone (wesentlich geringere Reichweite) Waffenstation und Radar auf Boxer... Wirklich nur gegen Quadcopter zu gebrauchen sie sich gerade auf dich stürzen.Die Hoffnung im Heer ist wohl, dass sie die Flugabwehr wieder selber machen dürfen und dafür neue Systeme bekommen. So eine Art Mantis auf Boxer ist wohl der Favorit.
Vlt. müssen deshalb die alten Geparden weg, bevor jemand auf die Idee kommt es wäre ja billiger ein 50 Jahre altes System wieder einzuführen.
ich habe gestern ein Fahrzeug bei SIXT abgegeben. Der Mitarbeiter hat sich das Fahrzeug nicht angeschaut, noch musste man etwas unterschreiben oder hat Dokumente off- /online dazu bekommen. Auf Rückfrage dazu gab es nur ein "Die Mailzustellung kann durchaus eine Stunde benötigen" (Die kam sonst immer sofort).Weiß jemand genaueres?Mail ist noch immer nicht da.
Heute dann nochmal Kontakt zu mir bekannten Adressen aufgenommen und siehe da..
Zitat aus MA-Mail:
vielen Dank für Ihre Nachricht. Lieder haben wir aktuelle einen weltweiten Ausfall sämtlicher Sixt Systeme, der schon länger anhält. Wir werden Ihren Fall schnellstmöglich bearbeiten, sobald die Systeme wieder funktionieren.Weltweit? Schon länger? Sportlich!
Bisher so gar nichts dazu online gefunden.Da dort alles über Handheld-Devices läuft, wundert es mich jetzt nicht mehr warum sich nichts angeschaut wird oder unterschrieben werden muss. Alle total hilflos ohne laufende Systeme.
"Softwareprobleme" oder das nächste Ransomware-"Opfer"?
Update: In der App geht wohl noch Car Sharing aber Miete und Leasing ist kaputt. Telefonie ist anscheinend auch betroffen... (?)
Our results show that Amazon and third parties (including advertising and tracking services) collect smart speaker interaction data; where Amazon shares it with as many as 41 advertising partners. We find that Amazon processes voice data to infer user interests and uses it to serve targeted ads on-platform (Echo devices) as well as off-platform (web). Smart speaker interaction leads to as much as 30X higher ad bids from advertisers. Finally, we find that Amazon's and skills' operational practices are often inconsistent with their privacy policies
Hey, Frankreich, so funktioniert Demokratiesimulation nicht! Ihr müsst mindestens zwei Pseudo-Parteien haben, die beide die exakt identische neoliberale Wirtschaftspolitik machen, und die immer abwechselnd an die Macht kommen!
CDU und SPD! Republicans und Democrats! Tories und Labour!
Update: Jetzt kommen hier lauter Schlaumeier und erklären mir, dass das bloß die Stichwahl ist, und es vorher mehr Kandidaten gab. Das hilft nur nicht, wenn nur einer von denen mehr Stimmen als die Faschisten kriegt.
Laut Nachrichtenagentur dpa sind folgende deutsche Waffen inzwischen in der Ukraine angekommen: Gut 2500 Luftabwehrraketen, 900 Panzerfäuste mit 3000 Schuss Munition, 100 Maschinengewehre und 15 Bunkerfäuste mit 50 Raketen. Hinzu kommen 100 000 Handgranaten, 2000 Minen, rund 5300 Sprengladungen sowie mehr als 16 Millionen Schuss Munition verschiedener Kaliber für Handfeuerwaffen vom Sturmgewehr bis zum schweren Maschinengewehr.Äh ... Minen?! (Danke, Dominik)
Wie konnte es dazu kommen, fragt ihr jetzt vielleicht?
Nun, ganz einfach:
She said the alerts were meant for a drill with the Fire Department in New Taipei City on Tuesday but were mistakenly displayed on Wednesday morning because of a technical error.
Softwareproblem. Kann man nichts machen. (Danke, Peter)
Wo jemand schrieb: Die ersetzen gerade den Bürgermeister und dann kesseln sie die ukrainische Armee ein?
Mann, was habe ich da für böse Briefe gekriegt. Wie kann ich so einem verstrahlten Spinner eine Plattform geben!1!!
Am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass die Russen den Bürgermeister ersetzt haben.
Heute steht in der Tagesschau, dass die Russen Mariupol eingekesselt haben und den ukrainischen Soldaten dort Gelegenheit geben sich zu ergeben.
Für unsere Politiker natürlich kein Grund für einen Strategiewechsel. Sind ja nicht deren Kinder, die da umkommen. Dieser Krieg wird bis zum letzten Ukrainer geführt!
Ich fände das ja super, wenn wir nicht Waffen in die Ukraine an die Front schicken würden, sondern Politiker. Wenn ihr so dringend Krieg wollt, dann geht halt selber hin! Geht in die ukrainische Fremdenlegion! Aber hört auf, anderer Leute Kinder zu verheizen und mir was von Solidarität ins Gesicht zu lügen.
Wenn ich diese Anzugträger schon sehe, wird mir schlecht! Erzählen mir was von Moral, während sie anderer Leute Kinder in den Tod schicken!
Recherchiert doch mal kurz, wer die Waffensysteme herstellt, um die es hier ging! Dynamit Nobel Defence GmbH und Rheinmetall. Ach? Ach was. War das am Ende ... Industrieförderung?
Gilt natürlich nicht nur für uns. Die Amis liefern Javelin. Die Schweden liefern AT4.
Wenn es hier um Solidarität gegangen wäre, hätten die Länder nicht nur das geliefert, was bei ihnen im Inland Arbeitsplätze sichert.
Unsere aktuelle Strategie zielt darauf ab, Putin möglichst großen Schaden zuzufügen. Wenn dabei die Ukraine entvölkert wird und nur noch verbrannte Erde übrig ist, dann ist das halt so. Ist ja Putins Schuld dann!1!!
Win-Win! Je mehr kaputt ist, desto mehr können wir am Wiederaufbau verdienen!
Keine Sorge, wir verschenken nichts. Das schuldet uns danach die Ukraine. Ist so üblich nach Kriegen. Die Briten haben 2015 ihre Schulden aus dem 1. Weltkrieg abbezahlt. Die Ukraine wird dann vielleicht kein Marionettenregime der Russen sein, aber sie werden überschuldet und handlungsunfähig sein. Fragt doch mal die Griechen, was das für ein Fahrgefühl ist.
Der Hauptunterschied wird sein, dass sie eine Generation Nachwuchs im Krieg verloren haben werden. Die Generation, die die Wertschöpfung hätte machen sollen, mit der sie den Wiederaufbau finanzieren.
So und jetzt bin ich mal gespannt, ob mir jemand schreibt, dass die Russen ja Reparationen zahlen werden müssen. Ihr habt ja keine Ahnung, was ich hier so für Einsendungen kriege. Pass uff, Atze, wir machen das einfach wie damals mit dem Vertrag von Versailles!1!! Das war ja historisch ein echtes Erfolgsmodell!
Oh, übrigens. Wisst ihr noch, als Putin gesagt hat, der Krieg ist in 2-3 Tagen zuende? Nicht? Ach, hat er gar nicht gesagt? Das hat unsere Propaganda gesagt? Damit sie danach Häme auskübeln können, wenn es länger dauert? Ist nicht wahr!1!!
Update: Mann wäre das schön, wenn ich Antworten hätte, und nicht nur nörgeln könnte. Aber mir fällt auch nicht viel ein, was man besser machen könnte. Vielleicht könnte man ein paar strategische Pachtverträge abschließen und eine EU-Sonderwirtschaftsexklave gründen? So als Gürtel um Kiew herum? So dass die Russen durch EU-Territorium müssten, um in Kiew einzufallen? Oder man könnte vielleicht das Büro von der von der Leyen nach Kiew verlegen? Ich hab auch keine Antworten. Aber dass die Antworten unserer Politik scheiße sind, das sieht ja wohl ein Blinder.
Das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte sei während eines Sturms untergegangen, als es an sein Ziel geschleppt wurde [...]Soweit das russische Verteidigungsministerium. Was sie gekonnt nicht erwähnen: Wessen Munition da explodiert ist. Die Ukraine sagt: Zwei ihrer Neptun-Raketen. Russland bestreitet das natürlich.Ein Abschleppen sei notwendig geworden, da das Schiff seine Stabilität aufgrund von Schäden am Rumpf verloren habe, der während eines Brandes durch die Detonation von Munition beschädigt worden sei.
A Christian relic, a piece of the True Cross on which the believers say Jesus Christ was crucified would be kept at the Moskva missile cruiser, the Black Sea fleet flagship, archpriest of the Russian Orthodox Church’s Sevastopol District Sergiy Khalyuta told TASS.
Ob sie die Reliquie retten konnten?Jetzt ist der Spott natürlich gewaltig. Hier ist einer meiner Lieblingstweets:
Putin’s 79 dimensional chess continues. In his latest tactical masterpiece he’s lost a naval flagship to a country without a navy
... worauf jemand kommentiert:his best feint yet!(feint = Finte)
Radio Eriwan meldet sich auch zu Wort.
Einige mussten an einen legendären alten Werbespot denken.
Eine gute Nachricht gibt es zumindest: Die Russen sagen, sie konnten das gesamte Bordpersonal evakuieren.
Update: Das Problem bei "da war ein Sturm" ist, dass das unabhängig prüfbar ist.
Und er hat direkt versucht, das NFT zu verscheuern. Er hatte es für 2,9 Mio gekauft, wollte jetzt 48 Mio haben. Das Höchstgebot war $280. Nee, nicht Millionen. Nicht Tausend. $280.
Hey, diese NFTs sind doch eine tolle Geldanlage, meint ihr nicht?
Gegenüber auf der anderen Straßenseite ist ein Aldi (Russland). Ich (Deutschland) gehe immer zu dem Aldi und kaufe da mein Erdgas ein. Ich bezahle immer schön mein Gas, und auf dem Weg zwischen Kasse und meiner Wohnung kommt dann immer einer (die Ukraine) und klaut mir mein Gas aus der Tasche.
Weil das auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt passiert, beschwere ich mich bei dem Supermarkt. Der Supermarkt schenkt mir daraufhin immer soviel Erdgas, wie mir gerade geklaut wurde.
Irgendwann wird es dem Supermarkt zu blöde und er stellt da ein paar Schlägertypen als Security-Drohung hin. Der Dieb klaut fleißig weiter. Daraufhin baut der Aldi eine Pipeline durch die Ostsee, um das Erdgas an den Dieben vorbei liefern zu können.
Das dauert alles ewig, nicht zuletzt weil ich der Konstruktion der Pipeline jahrelang im Weg stehe, obwohl die für mich gebaut wird. Ist nicht meine Schuld, rationalisiere ich mir das zurecht. Ganz schönes Arschlochverhalten von mir, oder?
Währenddessen klaut der Dieb fröhlich weiter Erdgas und der Supermarkt muss mir mehr schenken.
Der Supermarkt sieht sich das ein paar Jahre an und winkt dann seinen Security-Schlägern. Die kommen und treten dem Dieb die Vorderzähne aus dem Mund.
Der Dieb kommt jetzt zu mir (!!), heult was von Polizeibrutalität herum, und fordert, dass ich ihm Waffen schenke, damit er sich gegen die Security-Schläger verteidigen kann.
Als moralischer Mensch bin ich natürlich erstmal auf Seite der Ukraine, denn die Reaktion der Schlägertypen finde ich nicht angemessen. Die war nicht verhältnismäßig und Gewalt lehne ich generell ab.
Soviel zu meiner Parabel. Reicht noch nicht? Denkt euch das mal kurz andersherum. Denkt euch das mal sorum, dass Russland bei uns einkauft, sagen wir VW-Autos. Wir liefern die VWs, aber auf der Autobahn werden unsere Transporte immer in der Ukraine überfallen und die Autos geklaut. Russland beschwert sich, weil nur die Hälfte der Autos ankommt. Wären wir dann so kulant, einfach auf unsere Kosten mehr Autos zu bauen und wieder durch die Ukraine nach Russland zu schicken?
Nein. Wären wir nicht. Wir würden das erstmal diplomatisch klären. Abkommen. Verträge. Haben die Russen genau so gesehen und gemacht. Die Ukraine hat die Verträge einfach immer gebrochen.
Die Lage war sogar noch ein bisschen krasser:
Durch die russische Subventionierung war der Gaspreis in der Ukraine bisher deutlich niedriger als in Russland selbst. In vielen Bereichen, vor allem in der Metallindustrie, belieferte die Ukraine dadurch den russischen Markt zu Dumpingpreisen und übervorteilte so die russischen Produzenten.In unserer Parabel würde also der Dieb uns auch noch aus dem Markt drängen, indem er mit dem geklauten Waren unsere Preise unterbietet.
Wie lange würdet ihr das hinnehmen? Ne Woche? Zwei Wochen? 10 Jahre? Ernsthaft?
Ich kann Russlands Einmarsch nicht gutheißen. Aber um mal einen alten Chris Rock-Joke zu zitieren:
Now I ain't saying he shoulda killed her… but I understand
Natürlich hat der Einmarsch nicht nur mit dem Gasdiebstahl zu tun. Das geht da um Imperialismus, Zugang zur Krim, den Donbass und seine Bodenschätze, es geht vielleicht auch um geostrategische Dinge. Wer weiß, worum es den Russen tatsächlich ging. Aber hier so zu tun als sei die Ukraine die Unschuld vom Lande, das entspricht einfach nicht den Tatsachen.
Stellt euch mal kurz vor, die Russen hätten die Verträge einfach so ausgehandelt, dass der Diebstahl nicht ihr sondern unser Problem wäre. Wäret ihr dann immer noch so auf Seiten der Ukraine, wie es anscheinend gerade alle sind?
Ein Detail aus dem Wikipedia-Artikel habe ich noch:
Einen Teil ihres für 50 Dollar erworbenen Gases verkaufte die Ukraine für 260 Dollar an Rumänien.Na? Ist die Ukraine immer noch der Held ohne Schuld und Tadel? Wie wäre es dann hiermit:
Unter der von der Ukraine zu verantwortenden[48] Gasblockade litten vor allem die südosteuropäischen Länder. Am meisten betroffen waren die Slowakei, Bulgarien, Serbien und Moldawien. Ihre Abhängigkeit vom Gas, das durch die Ukraine fließt, ist sehr hoch, während ihre Speichermöglichkeiten relativ gering sind. In Bulgarien mussten zahlreiche Schulen geschlossen werden, Brennholz und Kohle waren durch die Nachfrageflut Mangelware. Bulgarien forderte für den Lieferausfall von 124 Millionen Kubikmetern Erdgas einen Schadensersatz von Gazprom.[49][50]… von Gazprom. Nicht von der Ukraine. Von Gazprom.
Update: Dies ist glaube ich die richtige Gelegenheit, an Horst Köhler zu erinnern.
Update: Die Parabel hat einiges an Kommentaren losgetreten, könnt ihr euch ja denken. Einen davon fand ich besonders spannend. Der meinte: Ich hab nichts dagegen, dass ich ausgeraubt werde, mache gar mit dem Dieb gemeinsame Sache gegen den Aldi, denn Großkapitalisten kann ich eh nicht leiden und mich kostet das ja nichts. Das ist ja in der Tat eine interessante Idee, dass sozusagen der Westen die ganze Zeit die Nord Stream 2 hinausgezögert hat, damit die Ukraine weiter den Russen in die Tasche greifen kann. Dann würde uns die Ukraine ja sogar noch einen schulden dafür!
Ein anderer meint: Naja, du kaufst Autos ja im Autohaus vor Ort, und wenn die Ware zwischen VW und Autohaus verloren geht, ist das in der Tat Problem von VW / dem Autohaus, nicht von dem Käufer. VW hat dann halt ne Versicherung und schlägt die Prämien auf den Kaufpreis auf. Das wäre jetzt in der Tat mal eine interessante Frage, ob Russland das auf den Kaufpreis aufgeschlagen hat.
Ein anderer Leser meinte, dass die Ukraine auch unabhängig von dem Diebstahl kräftig mitverdient hat. Das Firmengeflecht zwischen Russland und deutschen Verbrauchern diente seiner Darstellung nach unter anderem dazu, pro-russische Politiker in der Ukraine zu kaufen, beziehungsweise Politiker pro-russisch zu machen, was bis zum Euromaidan auch gut funktioniert hat. Aus Sicht dieses Lesers ist der Krieg die Reaktion Putins darauf, dass er mit Gas-Korruption nicht mehr die Politik in der Ukraine kontrollieren konnte.
Update: Einige Leser meinten, das sei ja wohl völlig in Ordnung, dass die Ukraine Gebühren haben will für die Durchleitung. Sieht die Ukraine auch so. Und Russland zahlt der Ukraine Durchleitungsgebühren. In harter Westwährung, ohne Abschlag, fristgemäß. Trotz des Krieges.
Klar sei nur: "Es wird eine Frau werden", so Lang weiter.Ach. Ach? Ich dachte Platz 1 auf der Liste der Nachrückkandidaten war Anton Hofreiter, nachdem sie den bei der Vergabe so am langen Arm verhungern ließen.
Ich frage mich ja, wieso überhaupt jemand von den Grünen Nachfolger werden sollte. Nicht lieber jemand von den anderen? Man darf doch das Aufstellen von so verbranntem Personal nicht noch belohnen, indem das für die Partei konsequenzenfrei bleibt und die den Posten behalten dürfen? Erfreulicherweise sehen die Grünen das grundsätzlich auch so:
"Die andere Voraussetzung wird Kompetenz sein."Oh gut. Dann kommen ja eh keine Grünen in Frage.
Update: Auf der anderen Seite muss man an der Stelle mal dankbar sein. Dankbar, dass es noch Politiker gibt, die nach massivem Monumentalverkacken noch zurücktreten. Nach Scheuer-Andi, Altmaier, Spahn und Giffey gibt es eine Generation von jungen Menschen, für die das der erste Rücktritt ist, den die bewusst erleben. Olaf Scholz trat nicht nur nicht zurück, der wurde Kanzler! Ursula von der Leyen trat nicht nur nicht zurück, die wurde Präsidentin der Europäischen Kommission!
Da gibt es eigentlich nur eine in Frage kommende Interpretation: Hier wird eine fette Sicherheitslücke gefixt, und sie wollen die Details zurückhalten, bis alle eine Chance hatten, den Patch einzuspielen.
Zu viele Nazis. Überall Nazis! Wo man hinguckt!
Aktuell: im griechischen Parlament. Da hat nämlich der Herr Zelenskiy eine Videoansprache gehalten, in der auch ein Kämpfer aus dem Asow-Regiment zu Wort kam.
Hier ist, was er sagte:
“My grandfather fought in World War II against the Nazis. He was injured three times. I was born in Mariupol and I take part in the defense of the city from the Russian Nazis.
Daraufhin hat sich die Links-Koalition im griechischen Parlament empört beschwert, wieso hier Faschisten im Parlament Redezeit bekommen. Der eine oder andere von euch erinnert sich vielleicht daran, dass da vor nicht all zu langer Zeit Faschisten nicht nur Redezeit sondern sogar Abgeordnete hatten.Zusammengefasst: Nazis. Nazis überall! (insert Buzz Lightyear meme)
Ich bin erstaunt, dass sie da nicht auch noch was von hoher krimineller Energie faseln.
Wer für den Angriff verantwortlich ist, blieb bislang unklar.Oh, das kann ich aufklären. Diejenigen, die die IT-Infrastruktur so haben vergammeln lassen.
Die Struktur war bislang folgende:Die Aufteilung in Tochterfirmen dient vermutlich nicht nur der Risiko- und Steuerminimierung sondern in erster Linie der optimalen Verteilung der Einnahmen auf die zu begünstigenden Putin-Kumpels. :-)GAZPROM Mutter verkauft Gas an die russ. GAZPROM EXPORT OOO (die russ. Version einer Gmbh) in Petersburg. Diese verkauft das Gas an die GAZPROM Germania in Berlin. Diese wiederum verkauft das Gas an eine Vielzahl kleinerer Tochterfirmen mit ihren unterschiedlichen Abnehmern. Diese starke Aufteilung diente bislang der Risiko- und Steuerminimierung.
Die Abnehmer bezahlen das Gas bei den Tochterfirmen der GAZPROM Germania in EUR/USD. Das sind die vielzitierten „Lieferverträge“. GAZPROM Germania aggregiert diese Zahlungen und überweist diese via Luxemburg (GAZPROM Bank) an die russ. GAZPROM EXPORT.
Von der Umstellung der Zahlung an die GAZPROM EXPORT von EUR/USD auf Rubel ist deshalb (für DE) nur die GAZPROM Germania betroffen. Denn die Endverbraucher in DE kaufen ja nicht bei der GAZPROM AG in SPB und auch nicht bei der GAZPROM EXPORT in SPB, sondern bei den Tochterfirmen der GAZPROM Germania. Für diese Endverbraucher mit ihren EUR/USD-Verträgen ändert sich mit der neuen Rechtslage in der RF demnach nichts.
Anstatt nun die EUR/USD nach Luxemburg zu überweisen, wo diese Gelder jederzeit „eingefroren“ werden können, überweist nun die GAZPROM Germania die aggregierten Zahlungen ihrer Tochterfirmen nach Moskau, wo sie zwangskonvertiert werden und faktisch den Rubel aufwerten. Diese Gelder sind damit in gewisser Weise den Sanktionsoptionen der EU entzogen. Und Habeck und Co. können (fast) nichts dagegen machen.
Das möchte nun aber der Wertewesten nicht. Die Vorstellung des Wertewestens ist die, dass GAZPROM Germania zwar die Zahlungen der Tochterfirmen erhält, diese Gelder aber nicht weiterleiten kann. Im gegebenen Moment kann dann GAZPROM Germania im Rahmen einer weiteren Sanktionsstufe samt ihren erheblichen Kontobeständen konfisziert werden. Die RF hätte dann Gas geliefert, ohne eine Zahlung zu erhalten. Die moralische Rechtfertigung für eine solche Enteignung wäre dann „Reparationsleistungen an die Ukraine“. Da haben ja insbesondere die USA Erfahrung drin. Private deutsche Firmen wurden nach 1918 selektiv enteignet, um für die Kriegsschäden durch das Deutsche Reich „zu bezahlen“.
Was ist die Gegenstrategie der RF?
GAZPROM (Mutter) weist die GAZPROM EXPORT an, die GAZPROM Germania zu liquidieren. Damit entfällt der kaufmännisch notwendige Zwischenschritt für den Gashandel, die Handelskette ist unterbrochen und die Versorgung kommt zum Erliegen. Nicht weil jemand den Hahn zugedreht hat, sondern weil der Importeur „bankrott“ ist. Da dies jedoch ein quasi feindlicher Akt der RF wäre (gezielt geplante Insolvenz eines strategischen Versorgungsunternehmens), machen sie es geschickter: Die GAZPROM Germania wird verkauft. An schattige Offshore-Firmen, deren Eigentümer niemand kennt und deren Kapitalflüsse bislang unbekannt sind. Und diese Offshore Firmen ziehen zuerst das Kapital aus Luxemburg ab, hinterlassen damit eine GAZPROM Germania als eine leere Hülle und diese wird dann in die Insolvenz geschickt.
Diesem Szenario will Habeck zuvorkommen. Das BMWi stellt die GAZPROM Germania unter Zwangsverwaltung, um das Abfließen der Vermögenswerte der GAZPROM Germania über die neuen Eigentümer zu verhindern. Und um zu verhindern, dass GAZPROM Germania das von den Tochterfirmen eingesammelte Kapital nach Moskau zum Zwangsumtausch überweist.
Jetzt könnte nur noch die GAZPROM EXPORT den Verkauf an die GAZPROM Germania einstellen, wenn die GAZPROM Germany nicht in Rubeln zahlt.
Die Frage ist jetzt nur, wie schnell die „neuen Eigentümer“ über das Wochenende waren. Denn der Verkauf der GAZPROM Germania ist ja wohl angeblich zum 01.04.2022 erfolgt. Daher ist jetzt, vier Tage später, unklar ob die GAZPROM Germania nicht jetzt schon insolvent ist. Falls ja, dann hätten Habeck und Co. ein Problem. Sie müssten zum einen die Firma ggf. mit erheblichen finanziellen Einlagen retten und zum anderen hätten sie dann den Schwarzen Peter in der Hand. Denn wenn sie jetzt dem Management der GAZPROM Germania die Anweisung geben, nicht wie von der GAZPROM EXPORT verlangt, in RUB abzurechnen, dann brechen sie die Verträge, nicht die RF. Denn die GAZPROM Germania und die GAZPROM EXPORT können ja zur internen Verrechnung beliebige Valuta festlegen und die lauten nun einmal durch gesetzliche Vorgabe für die GAZPROM EXPORT auf Rubel.
Habeck und Co fallen einfach ihre eigenen Sanktionen auf die Füße. Diese Clowns sind wie die Deutschen 1914 davon ausgegangen, dass der Sieg über den Gegner innerhalb kürzester Zeit realisiert werden kann. Und haben deshalb nicht vorgesorgt. Sie haben sich nicht auf einen langen Konflikt eingestellt und nicht geprüft, ob die DE-Volkswirtschaft überhaupt einen langen Konflikt aushält.
Dummerweise hat aber die RF nach den Sanktionen 2014 ihre Volkswirtschaft auf den Konflikt vorbereitet und umgestellt.
Und das passiert, wenn man über 30 Jahre hinweg die Osteuropa-Expertise an den Unis und den verschiedenen An-Instituten schrittweise abbaut. Dann bleiben eben nur noch ein paar mainstream-konforme Politologen übrig, die ihrerseits nur endlose Litaneien über das undemokratische Russland verfassen, nicht jedoch analysieren, was das Problem in und mit der RF ist.
Eigentlich können wir nur hoffen, dass die Idioten in DE und der EU jetzt die Sanktionen so hochdrehen, dass sie in einem Lieferstopp für Energieträger aus der RF zum Sommer enden. Dann wäre nach 14 Tage Schluss mit dem Wahnsinn. Die Wirtschaft in DE und der EU wäre am Ende, es käme zu einem Regierungswechsel und mit viel Glück könnte die Basisversorgung mit Energieträgern zum Herbst wieder hergestellt werden. Auch dieses Szenario hätte extreme wirtschaftliche Schäden in der EU und weiten Teilen der Welt zur Folge. Aber immer noch besser, als ein solcher Stopp später im Herbst oder gar im Winter.
Diese „Geisteswissenschaftler“ haben einfach keine Vorstellung von industriellen Koppelprozessen. Gar keine. Für diese Spinner sind Öl, Gas und Kohle vollständig substituierbare Energieträger. Die haben die Idee, dass man diese Energieträger durch „Grünen Strom“ ersetzen könnte. Weil sie keine Ahnung von Chemie haben. Und weil sie komplett beratungsresistent sind.
Die wollen nicht verstehen, dass Chemiereaktoren auf ganz bestimmte chemische Zusammensetzung des Ausgangsmaterials eingestellt sind und man deshalb nicht Öl aus dem Ural mit Öl aus Deutschland oder Norwegen 1:1 ersetzen kann, ohne vorher die Anlagen mit erheblichem Aufwand umzurüsten. Diese Clowns sind politisch in den 1990er Jahren sozialisiert, d.h. die glauben, dass man Waren einfach bei einem anderen Lieferanten kaufen kann, wenn einem der bisherige Lieferant nicht mehr gefällt. Die verstehen technische Pfadabhängigkeiten nicht. Für die sind Rohstoffe wie Brötchen. Kann man bei einem anderen Bäcker kaufen, wenn einem der bisherige Bäcker nicht gefällt.
Wie dem auch sei. Mal gucken wer jetzt den Schwarzen Peter in Bezug auf die Lieferverträge zwischen GAZPROM EXPORT und GAZPROM Germany und deren Zahlung in Rubel hat. Ich vermute ja mal der Habeck. In zwei Wochen wissen wir es sicher.
Weil das jetzt aber schon relevant und wichtig ist, hier ein schöner Korinthenkacker-Leserbrief zu Kombattanten:
Zunächst ist Freischärler entweder kein Rechtsbegriff oder ein jedenfalls veralteter (heißt: seit 1949 und erst recht 1977 handhaben wir das etwas anders).Zivilpersonen (nicht: Zivilisten) sind Zivilpersonen sind Zivilpersonen.
Wenn sie sich bewaffnen und auf eigene Faust gegen den Feind kämpfen, dann bleiben sie Zivilpersonen. Sie verlieren aber ihren Schutz gegen direkte (auch tödliche) Angriffe, solange(!) und soweit(!) sie an den Feindseligkeiten teilnehmen. Faustregel: Eine Zivilperson mit einem Einschussloch im Rücken ist ein Indiz für ein Kriegsverbrechen.
Die völkerrechtliche Debatte ist in Teilen kompliziert (insb. wg. der "revolving door" des "farmer by day, fighter by night") und auch die (für sich völlig als "Stand der Wissenschaft" etablierte) Handreichung des IKRK ist nicht unumstritten. Aber das sollte als Faustregel herhalten.
Es ist richtig, dass Zivilpersonen für ihre unmittelbare Teilnahme an den Kampfhandlungen ("unmittelbare Teilnahme an Kampfhandlungen", engl. direct participation in hostilities, ist der fragliche Rechtsbegriff des humanitären Völkerrechts) auch strafverfolgt werden können. Allerdings steht auch ihnen ein ordentliches Gerichtsverfahren mit zumindest grundlegenden Regeln zu. Passiert natürlich auch nicht immer, ist aber auch dann wieder ein Kriegsverbrechen.
Der viel entscheidendere Punkt ist aber: Wenn die ukrainischen Juristen für zwei Pfennig mitdenken (und der bisherige Erfolg vor diversen internationalen Gerichten spricht deutlich dafür, dass sie das sehr wohl tun), dann werden die Zivilisten in der Ukraine sehr wohl als Kombattanten zu werten sein.
In der Kurzform: Wir dürfen davon ausgehen, dass alle Zivilpersonen, die die Ukraine mit Waffen ausstattet, per Handauflegen in die "Territorialverteidigung" eingegliedert wird. Nach meinem derzeitigen (sehr rudimentären) Kenntnisstand dürfte die als paramilitärische Organisation mit Kombattantenstatus einzuordnen sein (grob vergleichbar zum BGS bevor er Bundespolizei wurde).
Die von Dir verlinkte Seite zum humanitären Völkerrecht ist übrigens nur so semi-gut. Vieles ist richtig, aber ich hätte nach dem ersten Absatz zu Kombattanten und Nichtkombattanten fast zu lesen aufgehört. Der Autor übersieht (und das trotz Dr. jur.!) dass sowohl Kombattanten als auch Nichtkombattanten den Streitkräften angehören, also nicht einfach mit Zivilpersonen in einen Topf geworfen werden sollten.
Mindestens in den ersten Tagen des Krieges durfte man hinsichtlich der Zivilpersonen, die spontan zu den Waffen griffen, sicher auch an eine sog. "levée en masse", einem Begriff aus der Haager Landkriegsordnung denken.
Die deutsche Übersetzung:
Die Bevölkerung eines nicht besetzten Gebiets, die beim Herannahen des Feindes aus eigenem Antriebe zu den Waffen greift, um die eindrigenden Truppen zu bekämpfen, ohne Zeit gehabt zu haben, sich nach Artikel 1 zu organisieren, wird als kriegführend betrachtet, wenn sie die Waffen offen führt und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beobachtet.
Es gab bis 2014 eine enge Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Russland in der Entwicklung und Produktion von technischen Systemen für Waffen. Aus der Ukraine kamen z.B. Getriebe für Kriegsschiffe, Anlassturbienen für Kampfflugzeuge, Triebwerke für Hubschrauber, optische Sensoren für Raketen etc. Manchmal wurde auch die komplette Produktion in die Ukraine verlagert. So entwickelte die russische Firma Vimpel die Luft-Luft-Rakete AA-10 (R27), die Produktion fand aber (soweit ich weis) komplett in der Ukraine statt. Bei Hubschraubertriebwerken war das ähnlich: Klimow (russische Firma in Sankt Petersburg) entwickelt Triebwerke und baute sie in Kleinserie. Der größte Teil der Serienproduktion erfolgte dann aber bei Motor-Sitsch in der Ukraine.Mit der Annektion der Krim brach die Ukraine die Zusammenarbeit ab. Damit fehlten Russland auf einen Schlag wichtige Komponenten für die Produktion nahezu aller wichtiger Waffensysteme. Das war eine sehr kritische Situation. Aus russischer Sicht hatte der Westen durch Regime-Change in Kiew die Russische Waffenindustrie paralysiert und dadurch Russlands Verteidigungsfähigkeit unterminiert.
Das ist aber mehr als 6 Jahre her, die Russland nutzte, um vollständig auf landeseigene Produkte umzustellen. So wurde z.B. die Triebwerksproduktion bei Klimow stark ausgebaut, um wieder Hubschrauber produzieren und Warten zu können. Trivial war das nicht, obwohl es sich hierbei ein russisches Design handelte. Viel komplizierter muss es sein, Systeme zu ersetzen, die vormals in der Ukraine entwickelt worden waren. Wie weit man dabei inzwischen gekommen ist, ist unklar.
In der jetzigen Situation spielt das ohnehin keine großen Rolle, da technisch aufwendige Waffen/Waffensysteme (lasergesteuerte/GPS-gesteuerte Raketen und Bomben, Flugzeuge, Hubschrauber) viel schneller verschossen/abgeschossen werden, als man sie herstellen kann. Nach ein paar Wochen Krieg sind die verfügbaren high-tech-Waffen verschossen, und man muss ja auch einen Mindestbestand davon im Lager lassen, um nicht nackt dazustehen. Dann bleiben einem nur noch normale Artilleriegeschosse und Freifallbomben, deren Vorrat sicherlich für "immer" reicht, die aber auch zu größeren Kollateralschäden führen.
Freischärler ist so die schlechteste Kategorie, in der man sein kann.
Zivilisten sind friedlich und haben theoretisch Rechte, z.B. dass man sie nicht töten darf als Kriegspartei. Passiert natürlich trotzdem und ist dann ein Kriegsverbrechen.
Kombattanten sind gekennzeichnete Kämpfer (Uniform, Abzeichen) und haben theoretisch Rechte, z.B. dass man sie nicht einfach hinrichten darf sondern sie in Kriegsgefangenschaft kommen. Wenn der Krieg vorbei ist, müssen sie unverzüglich heim geschickt werden.
Söldner und Freischärler haben praktisch keine Rechte und können insbesondere bereits für die bloße Teilnahme an Feindseligkeiten gerichtlich verfolgt werden.
Wieviel diese verbrieften Rechte in der Praxis dann wirklich wert sind, ist natürlich eine andere Frage. Aber im Ukrainekrieg gab es bereits einen Austausch von Kriegsgefangenen, wenn ihr euch erinnert. Die Soldaten auf der Insel, die den Russen ein fröhliches Fuck You zugefunkt hatten.
Ich hab keine Ahnung, ob as stimmt.
Auf der einen Seite war die Ukraine in der Sowjetunion ein High-Tech- und Forschungs-Standort. Insofern kommt das inhaltlich hin.
Auf der anderen Seite würde man denken, dass Russland sich vor dem Krieg von Lieferketten aus dem Zielland unabhängig macht.
Auf der dritten Seite würde man auch denken, dass sich der Westen nicht völlig ohne Not komplett von China oder "der Cloud" abhängig macht…
Wenn man nämlich eine Inflationsrate von 7,5% hat, ist das jährlich Faktor 0,925 auf das Vermögen. Wenn man also gucken will, was der Faktor nach sagen wir 10 Jahren ist, dann rechnet man 0,925 hoch 10. Ergebnis: Nach 10 Jahren mit 7,5% Inflation ist weniger als die Hälfte übrig.
Update: Ja super, jetzt kommen hier die ganzen Korinthenkacker an. :-)
Inflation heißt natürlich nicht, dass man weniger Geld hat, sondern dass es weniger Wert ist. Man rechnet also eigentlich nicht (1-7,5/100) sondern 1/(1+7,5/100), d.h. das Ergebnis ändert sich subtil von 45,8% auf 48,3% Restkaufkraft nach 10 Jahren.
Das gibt es jetzt auch auf Linkedin, nur halt nicht als Telefonanruf sondern als generiertes Fake-Profil, das einen unter irgendeinem Vorwand anlabert und einem irgendwelche Dinge anzudrehen versucht.
By using fake profiles, companies can cast a wide net online without beefing up their own sales staff or hitting LinkedIn's limits on messages. Demand for online sales leads exploded during the pandemic as it became hard for sales teams to pitch their products in person.
Und genau wie bei Fake-Anrufen kommt erstmal ein Anruf von der Maschine und vielleicht gar eine Ansage, und erst wenn man reagiert, versucht das System überhaupt, einen mit einer Person zu verbinden.Genauso ist das hier auch. Die Fake-Kontaktanfragen kommen von Maschinen, die Profilbilder sind KI-generiert, und erst wenn man reagiert, wird ein Verkäufer involviert.
Anyone who takes the bait gets connected to a real salesperson who tries to close the deal. Think telemarketing for the digital age.
In meiner Kindheit war das noch üblich, dass Vergnügungsparks dir eine Bullshit-Park-Coupon-Währung verkauft haben, mit der (und NUR mit der) du dann im Park bezahlen konntest.
Wie wäre das juristisch, wenn dir jemand so einen Umtausch aufzwängt, aber dich dann nirgendwo damit bezahlen lässt und das auch nicht zurück umtauschen will?
Wäre das Betrug?
Ich finde das jedenfalls gerade nicht überzeugend, dass ausgerechnet die EU Russland Vertragsbruch vorwirft.
Die G7-Minister seien sich einig gewesen, dass die Forderungen nach einer Zahlung in Rubel "ein einseitiger und klarer Bruch der bestehenden Verträge" sei, sagte Habeck. Geschlossene Verträge gälten, betroffene Unternehmen müssten vertragstreu sein. "Das heißt also, dass eine Zahlung in Rubel nicht akzeptabel ist."Warum nicht? Tauschst du halt beim Bezahlen zum Tageskurs um. Oh, geht nicht? Wegen der Sanktionen, die du verhängt hast? Wieso ist das dann deren Vertragsbruch?
Update: Ein Leser schreibt:
Das Geld geht an Konten, an denen sie Zugriff haben. Sie können zwar nicht viel damit kaufen, doch Zugriff aufs Geld haben sie.
Juristisch ist das etwa wie ein Teenager mit Geld in der Tasche aber kein Recht, damit Alkohol zu kaufen.
Hier ist ein Artikel von Mitte letzten Jahres über KI in der Covid-Diagnose. Das Apologetentum am Anfang könnt ihr überspringen. Geht lieber direkt zu "What went wrong". Das ist ein Who is Who der Anfängerfehler.
Ein Fail war, dass sie gemischte Datensätze hatten. Ein Team hat als Kontrollgruppe ein paar Oberkörper-Scans (ich nehme an Röntgen? Oder CT vielleicht?) von Kindern gehabt, damit die KI beim Training auch mal Fälle von gesunden Patienten sieht. Die KI hat dann natürlich das naheliegende getan und gelernt, Kinder von Erwachsenen zu unterscheiden, nicht krank von gesund.
Ein anderer Fall hatte liegende und stehende Patienten in ihren Trainingsdaten, und ihr könnt euch schon überlegen, wie es weitergeht. Die liegenden waren eher krank, also hat die KI gelernt, die Körperhaltung zu erkennen.
Ein anderer Fall ist schon fast lustig, so absurd ist er: Die KI hat die Schriftart der Annotationen des Krankenhauses gelernt.
Wisst ihr, woran man erkennt, was die KI gelernt hat?
Man erkennt das, wenn jemand die Hypothese äußert, und man die dann gezielt überprüft. Wenn man das nicht tut, weil man ein Hurra-Technophiler oder ein KI-Startup ist, das seine Investoren anlügt, weil seine Existenz davon abhängt, dann prüft das halt niemand. Hier können Patienten zu Schaden gekommen sein.
Aber warte, Fefe, wenn man das Problem vermutet, testet und erkennt, kann man da nicht was machen? Klar kann man was machen! Aber:
But many tools were developed either by AI researchers who lacked the medical expertise to spot flaws in the data or by medical researchers who lacked the mathematical skills to compensate for those flaws.
Ja das ist dann natürlich nicht gut, wenn KI in der Praxis von KI-Goldgräbern und Glücksrittern betrieben wird, von so "5 Blockchains"-Leuten.
Privacy Shield 2.0 ist so gut wie in trockenen Tüchern!
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden haben eine "grundsätzliche Einigung" über den transatlantischen Datenverkehr erzielt.Oooooooh!
Sie freue sich sehr, "dass wir eine grundsätzliche Einigung über einen neuen Rahmen für den transatlantischen Datenverkehr erzielt haben", erklärte von der Leyen nach dem Treffen mit ihrem US-Kollegen.Aaaaaaaaah!
Biden zeigte sich "stolz" über den "weiteren großen Durchbruch" beim Datenverkehr.Uiuiuiuiui! Na dann zeigt doch mal her!
Details nannten die Spitzenpolitiker nicht.Oh. Verstehe. Die Art von "Durchbruch".
Na dann leg ich schon mal ein paar Euro für den Schrems zurück. *augenroll*
Schrems sieht die Ankündigung von der Leyens skeptisch: "Wir hatten bereits 2015 ein rein politisches Abkommen, das keinerlei Rechtsgrundlage hatte", betont der Jurist. "Wie es derzeit aussieht, könnten wir das gleiche Spiel jetzt ein drittes Mal spielen." Bei dem Deal handle es sich offenbar um einen symbolischen Schritt, der "keinen Rückhalt der Experten in Brüssel hat, da sich die USA nicht bewegt haben".Ach. Ach was. Die haben sich gar nicht bewegt? Ja, äh, was hat denn die Zensursula dann tatsächlich geschafft hier?
Lasst mich das kurz aufklären. Nichts. Wie immer.
Die EU will so schnell wie möglich von russischem Gas unabhängig werden. Unterstützung kommt nun aus den USA: Präsident Biden hat für dieses Jahr zusätzliche 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas zugesagt. Auch langfristig soll mehr geliefert werden.Das nenne ich mal selbstlos und großzügig! Dass die uns ihr teures Fracking-Gas zu dem Preis geben wollen, zu dem wir gerade russisches Gas kriegen!
Was sagt ihr? Da steht gar nichts vom gleichen Preis? Das ist sicher nur ein Missverständnis!1!!
Außerdem sollten wir froh sein, wenn wir von den Amerikanern abhängig sind und nicht von den Russen. Die Russen sind freidrehende Autokraten, die weltweit Regierungen stürzen, auf fremdem Boden Folterknäste und Militärbasen unterhalten, und Angriffskriege führen! Von solchen Leuten willst du dich doch nicht abhängig machen!
Update: Ihr lest hoffentlich alle aufmerksam die verlinkten Artikel.
Demnach importiert die EU rund 155 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland pro Jahr - das sind etwa 40 Prozent des verbrauchten Gases in der EU.
Update: Ein Leser erklärt:
unsere Presse bekommt die Umrechnung von Flüssiggas zu Gas nicht hin. Ich hab mir gedacht ich erfreu dich kurz durch was gelerntes:
Erdgas wird in m³ gerechnet. LNG ist aber verflüssigt, Faktor 600 im Volumen. 15 Milliarden m³ LNG wären 9000 Milliarden m³ Gas. Das ist grob das 100fache des deutschen Jahresverbrauchs....
ich vermute mal dass sie sich auf den Import von grob 25 Millionen m³ Flüssiggas für dieses Jahr geeinigt haben, grob 100 Tankladungen der Nakilat Q-Max-Klasse
Bei ~3700 Seemeilen pro einfacher Fahrt kommen da dann grob übern Daumen 750.000 Seemeilen zusammen....
Oder, was ich vermutet habe, haben sie schon auf das Volumen des wieder expandierten Gases umgerechnet, denn warum sonst würden die Amerikaner eine Ausweitung auf 50 Milliarden m³ in Aussicht stellen.
Ich weine ja den Drogendealern keine Träne nach, aber ich muss mich doch angesichts dieser Senkung der Anforderungen an Beweise sehr wundern. Hätten sie das auch so entschieden, wenn die digitalen "Beweise" aus Saudi Arabien gekommen wären?
Woher wissen die denn überhaupt, dass die Beweise echt sind? Weil die liebe Kollegen aus Frankreich das gesagt haben?
Ich würde ja gerne mal die Beweiskette sehen. Haben die nachgewiesen, dass die Angeklagten überhaupt Encrochat-Geräte hatten? Haben die Angeklagten die Echtheit bestritten?
Das finde ich alles sehr beunruhigend, ehrlich gesagt. Das nächste Mal muss sich die Staatsanwaltschaft zu Julian Assange dann gar keine Vergewaltigung zurechtkonstruieren, da reicht dann eine angeblich gehackte inkriminierende Textnachricht eines befreundeten Geheimdienstes. Sagen wir: Des FBIs.
Wie, wussten Sie das nicht, dass Assange Drogendealer und Menschenhändler ist?! Hier! Diese abgefangene SMS beweist es!1!!
Update: Achtet auch auf die Begründung! Sie begründen das inhaltlich. Wenn die Straftet besonders schwer ist, um die es geht, dann ist das OK. Das hätte man ja auch genau andersherum argumentieren können.
In dem konkreten Fall hatte die österreichische Rechteverwertungsgesellschaft Austro-Mechana von dem in Berlin ansässigen Provider Strato die Zahlung einer Speichermedienvergütung nach dem österreichischen Urheberrechtsgesetz für den Cloud-Speicherplatz HiDrive verlangt. Der in den Rechtsnormen verwendete Begriff "Speichermedien jeder Art" erfasse nämlich nicht nur Computerfestplatten, sondern auch das Anbieten von Speicherplatz in einer Cloud.Hey, Österreicher, habt ihr eigentlich keine eigene Wirtschaft, die ihr kaputtmachen könnt? Müsst ihr immer den Deutschen in die Tasche greifen?
Oh, übrigens, am Rande. Wo speichert der Clouddienst die Daten? Auf Festplatten.
Zahlt man auf Festplatten bereits Urheberrechtsabgaben? Aber natürlich! Genau wie auf die PCs und Mobiltelefone übrigens, auf die ihr die hier postulierten Privatkopien dann runterladet, um sie abzuspielen.
Selbst wenn Strato also nicht bereits gezahlt hätte, hätten die "Verwertungsgesellschaften" ihr Pfund Fleisch schon bekommen.
Update: Boah dieses Firefox ist echt so ein unfassbarer Scheißrotzkackdreck, das ist unfassbar. Du suchst dir aus einer ranzigen Web-UI ein PDF raus, klickst drauf, Firefox zeigt es an, aber packt nicht die URL auf dem Webserver in den Urlbar sondern eine lokale Download-URL.
Der Westen hat natürlich keine Rubel rumliegen. Wo sollen die auch herkommen.
Selbst wenn wir jetzt akut welche bräuchten, um für das Gas zu zahlen, könnten die nur aus Russland kommen, d.h. Russen müssten bei uns Dinge kaufen und mit Rubel zahlen.
Geht aber nicht, wegen der Sanktionen. Putin will uns also damit zwingen, die Sanktionen aufzuheben.
Und damit seine Wirtschaft wiederbeleben.
Und vielleicht die Macht von Euro und Dollar brechen?
Ich denke mal, dass er sich damit auch seine letzten Fürsprecher abschießt, die bisher noch aus anderen Gründen als "wir brauchen das Gas" dafür plädieren, Gas in Russland zu kaufen.
Endlich meint es mal jemand ernst mit dem Klimawandel!
Sind die Kids doch noch zu was zu gebrauchen und nicht völlig von Wokeness-Bullshit vergiftet!
Stellt sich raus: Sind sie doch.
Die Klimaaktivisten von "Fridays for Future" haben den Auftritt einer Musikerin aus Bad Pyrmont beim Klimaprotest am Freitag in Hannover abgesagt - weil sie Dreadlocks trägt.Und Dreadlocks, das geht mal gar nicht. Das ist cultural appropriation!!1!
Das ist quasi so gut wie fast ... also ähm es erinnert möglicherweise an ... Hmm. Was ist eigentlich die Begründung? Oh ja, hier ist sie:
Weiter heißt es in dem Schreiben, dass weiße Menschen keine Dreadlocks tragen sollten, "da sie sich einen Teil einer anderen Kultur aneigneten ohne die systematische Unterdrückung dahinter zu erleben".Oh ... *langsam mit erhobenen Händen zurückweich* sooo ist das!
Aber keine Sorge. Wenn sich Ronja die Haare abrasiert, dann kann sie doch noch kommen. Dieses großzügige Angebot steht im Raum. Ist ja nicht so, als seien Fridays for Future kompromissunfähige fundamentalistische Ideologen!
Nächster Rückschlag für Moskau: Bei Gefechten in Mariupol soll ein weiterer russischer Generalmajor getötet worden sein. Es wäre der vierte Topmilitär, der bei der Invasion ums Leben gekommen ist.Wer sich fragt, wieviel Generäle die Russen denn so haben: Wikipedia sagt 1107 (Stand 2008). Also jetzt dann wohl 1103.
Update: Die New York Times meint dazu:
Two American military officials said that many Russian generals are talking on unsecured phones and radios. In at least one instance, they said, the Ukrainians intercepted a general’s call, geolocated it, and attacked his location, killing him and his staff.
Das ist ein Anfängerfehler, denn gerade die Russen nicht begehen sollten.
Ihr habt ja sicher mitbekommen, wie Lilith Wittmann einen "Bundesservice Telekommunikation" gefunden und gestalkt hat, bis sie klare Indizien dafür hatte, dass das der Verfassungsschutz ist.
Jetzt hat die Linkspartei mal eine kleine Anfrage gestellt.
Sie wollten u.a. wissen, wann der Laden gegründet wurde und welche Zuständigkeiten er hat.
Ich fasse die Antwort mal unzulässig zusammen: Eine öffentliche Stelle "Bundesservice Telekommunikation" gibt es nicht. Den Rest der Frage können wir nicht öffentlich behandeln, weil das sonst Arbeitsweise und Methodik des Bundesamtes für Verfassungsschutz offenlegen würde.
Wird sogar noch großartiger:
Eine offene Beantwortung könnte gegebenenfalls Methoden offenlegen, so dass zukünftige und auch weitere zurückliegende Legendierungsmaßnahmen und somit sowohl die Sicherheit der Behörde als auch das Staatswohl der Bundesrepublik Deutschland gefährdet würden.Ja, äh, klar, die Legendierungsmaßnahmen! Die müssen wir schützen. Nicht dass da eine von auffliegt, weil jemand … den Namen der Fake-Institution in der Legende googelt.
Jedenfalls, der Journalist meint, man muss zu den Sanktionen die Gesellschaft nach Einkommen segmentieren:
Mit anderen Worten: Zählt man das zusammen, kommt man direkt auf die 80%, die von den Sanktionen nur mittel bis gar nicht betroffen sind, und daher möglicherweise weiterhin hinter Putin stehen.
Da trübt uns einfach unsere eigene Demografie den Blick. Wir sehen die Welt aus Sicht von jemandem in den oberen Kategorien, weil wir selbst in den oberen Kategorien sind, und nehmen daher an, die Sanktionen kloppen voll rein. Das könnte ein folgenschwerer Irrtum sein.
meine Frau ist sowjetisch geborene Russin, in historisch russischem Gebiet, die 1991 plötzlich aufwachte und einen ukrainischen Pass an der Backe hatte. Ungewollt, aber so waren die Realitäten.Wenn ihr euch das mal auf der Karte angucken wollt: Das ist 100km von der Krim entfernt, 150km in die andere Richtung ist Mariupol, wovon man gerade viel in den Nachrichten gehört hat.Melitopol, südliche Ukraine.
Ich war schon sehr oft dort, spreche inzwischen auch fließend russisch.Hervorhebung von mir. Der Teil über die Halbleiter bezog sich vermutlich auf diese Neon-Meldung.Die (Sowjet-) Menschen dort "träumten" 30 Jahre von ihrer Wiedervereinigung - die just Realität geworden ist.
Die Chance auf Unabhängigkeit hatte die Ukraine tatsächlich während der ersten Kriegstage. Aber nachdem diese Gebiete mit russischem Blut befreit werden mussten, wird es für den Süden kein zurück in die Ukraine mehr geben; ich gehe von einer Dreiteilung aus (westlich Urkaine, Mitte neutrales Gebiet, Süd-Osten zuerst neutral aber früher oder später zu Russland)
Die Landverbindung zur Krim, die Wasserversorgung der Krim - das wird Russland niemals wieder aufgeben. Zumal die Bewohner dort ja auch nicht wirklich Anti-Russisch sind, und die wirtschaftliche Realität während der ukrainischen Zeit dort krass hoffnungslos war. Kurz: Die südlichen Gebiete sind für die Ukraine verloren.
Nebenbei, da die Tochter, Eltern & Geschwister meiner Frau dort noch leben: Der Bürgermeister von Melitopol wurde inzwischen abgeholt, weil er nachweislich mit Nazis zusammengearbeitet hatte (Denazifizierung), und durch einen Nachfolger aus dem Donbas ersetzt. Die Polizei wurde ausgetauscht, die neuen Hilfstruppen kommen ebenfalls aus dem Donbas, und nach acht Jahren Beschuss fackeln die nicht lange mit ukrainischen Protestlern. "Westliche" Dienste wie Vodafone haben ihre Dienste eingestellt, es gibt plötzlich russisches TV, russische Produkte. Die ukrainische Zeit ist nach 14 Tagen bereits nur noch eine (dunkle) Erinnerung.
Spannend bleibt einzig der Status von Odessa - die Stadt spricht zu 90% russisch, ist aber eine schöngeistige Metropole mit ukrainischer Kreativität. Mein Frau und ich hatten uns eigentlich bereits vor geraumer Zeit darauf geeinigt, dort eine Wohnung zu kaufen und als Rentner (in ca. zehn Jahren) dort zu leben, trotz ukrainischer Besatzung. Weil es halt russische Welt war. Ich glaube kaum, dass die Ukraine die Stadt wird behalten können, weil einfach zu viel passiert ist - das wirst du vielleicht nicht wissen, aber es gab dort vor acht Jahren schlimme Progrome seitens der Ukrops - da haben die Russen alleine schon deshalb eine moralische Verpflichtung, dort eine Schutzzone einzurichten.
Meine 2 Cents:
Putin wird das nun bis zum Ende durchziehen. Die ukrainische Armee ist bereits besiegt, 80% sind zerschlagen, es geht Munition und Treibstoff aus. Und der kampfstarke Teil der ukrainischen Armee steht direkt vor der Einkesselung, und mangels Treibstoff kann er nicht einmal flüchten. Warum sollte Putin sich in dieser Situation auf einen Kompromiss einigen - zumal er den Westen komplett bei den Eiern hat.
Energie ist eine Nebensächlichkeit, aber denke mal an die Hungersnot (Weizen, Düngemittel) und die damit verursachten Migrationsbewegungen - wir blenden das aktuell noch komplett aus, was da auf uns zukommt.
Oder das z.B. Halbleiter und Chips Materialien benötigen, die zu 80% aus Russland kommen und praktisch nicht ersetzt werden können - warum sollte Russland weiter an unfreundliche Staaten liefern, wenn es von dort sanktioniert wird?
Diese ganze Sanktionsnummer ist entweder einfach nur großes Kino, oder wird uns komplett vor die Füße fallen. So wie es aussieht, steuert es gerade auf einen finalen Konflikt zu, der uns -und nicht Russland- in den Abgrund ziehen wird. Sicher, das Leben geht weiter, irgendwie. Aber das fette und satte Europa, das wird Vergangenheit sein. Wohl zurecht.
Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber das deckt sich ja mal überhaupt nicht mit der Darstellung der militärischen Effektivität der russischen Invasion aus den Medien hier.
Noch erfolgreichere Polizeiarbeit – Zuschlag für neues Recherche- und Analysesystem der Bayerischen Polizei: Höchste Ansprüche an Datensicherheit und DatenschutzHey, wenn ihr "Höchste Ansprüche an Datensicherheit und Datenschutz" lest, an wen denkt ihr da als erstes?
Na?
Richtig!!
Nach einer europaweiten Ausschreibung des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) erhält das Unternehmen Palantir Technologies GmbH den Zuschlag.Klar, für Luftfilter und Klopapier in Schulen haben wir kein Geld. Aber für NSA-Tech von Palantir? Immer!
Update: Ich hoffe, ihr habt auch diesen Abschnitt gesehen:
[...] hat Bayern federführend die Ausschreibung der neuen Analysesoftware veranlasst und nun einen Rahmenvertrag geschlossen. "Die neue Software kann nicht nur in Bayern zum Einsatz kommen", erklärte der BLKA-Präsident. "Polizeien von Bund und Ländern haben jetzt die Möglichkeit, ohne zusätzliche aufwändige Vergabeverfahren dieses innovative Analysesystem zu nutzen."
Der Valdai-Club ist sowas wie das Zentralgremium der russischen Eliten, und von herausragender Bedeutung für die Außenpolitik Russlands. Putin hat da auch mehrfach Reden gehalten.
Mit Online-Übersetzern kann man das ganz gut lesen, und da sind einige echt heftige Kracher drin.
Die haben da mehrere Szenarien. Das "wenn alles gut läuft"-Szenario sagt: Massive Sanktionen des Westens, gewaltige wirtschaftliche Schäden für Russland, aber lohnt am Ende möglicherweise trotzdem, weil der Westen seine Dominanz verliert.
Russland wird in der Lage sein, im Festungsmodus zu existieren. Der Ausstieg aus der Weltwirtschaft ist möglich und sogar wünschenswert. Der Westen selbst befindet sich im Niedergang. Ihr baldiger Untergang ist unvermeidlich. Ein Sieg in der Ukraine wird der Glaubwürdigkeit der USA und des Westens einen weiteren Schlag versetzen und ihren globalen Rückzug beschleunigen.Und militärisch?
In diesem Szenario ist ein radikaler Bruch in den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen zu erwarten, der mit keiner früheren Krise vergleichbar ist. Sie wird (a) zu zahlreichen Todesopfern, (b) zu einer ernsten und langfristigen Wirtschaftskrise in Russland infolge westlicher Sanktionen und (c) zu einer erheblichen Militarisierung Osteuropas durch die NATO führen. Es kann von der Bildung einer grundlegend neuen Ordnung in Europa gesprochen werden. Sie wird auf harter Konfrontation beruhen. Das einzige Hindernis für einen größeren Krieg wären Nuklearwaffen, obwohl auch die Gefahr einer Eskalation zu einem Konflikt zwischen Russland und der NATO nicht auszuschließen ist. Russland wird in diesem Szenario zu einer Art europäischem Nordkorea, allerdings mit viel größeren Möglichkeiten.Man kann glaube ich sagen, dass die Eliten das für keine gute Idee hielten, in die Ukraine einzumarschieren.
Der ukrainische Kommentar meint dann noch, dass die Nato-Wunde selbst zugefügt war, weil Russland die pro-russischen Minderheiten abgespalten hat, und damit im Rest überhaupt erst eine Mehrheit für Nato-Annäherung zustandekam.
Die anderen Teile von den Szenarien sind auch lesenswert. Da kommen sie zu dem Schluss, dass die Ukraine für den Westen ein wirtschaftliches Fass ohne Boden ist, und auch militärisch / sicherheitspolitisch eher Instabilität als Sicherheit bringt, wenn sie da mit der Nato reingehen. Die Analyse guckt sich sowohl das Szenario an, dass Russland ein Regime installiert, und dass der Westen der Ukraine hilft, und kommt in beiden Szenarien auf keinen grünen Zweig. Die Korruption in der Ukraine würde das Geld für den Aufbau versickern lassen, egal ob das jetzt aus Russland oder dem Westen kommt.
Kurz gesagt: Die Eliten in Russland haben vor dem Einmarsch die Situation ähnlich eingeschätzt wie die Eliten im Westen. Das ist aus meiner Sicht eine hervorragende Botschaft. Es heißt für uns konkret, dass wir nicht gegen Russland kämpfen, sondern gegen Putin.
100 Milliarden für die Bundeswehr, 10 Milliarden für einen Iron Dome, nach ner Weile kommt da richtig Geld zusammen!1!!
Ich wüsste ja gerne mal, in welche Sofaritze CDU und SPD diese 110 Milliarden gefunden haben, und wieso da keiner geguckt hat, als es darum ging, Schulen Luftfilter zu kaufen. Oder … ausreichend Klopapier, vorzugsweise aus einer Qualitätsstufe oberhalb von Sandpapier.
Für sowas haben wir kein Geld. Bei Pflegekräften ist auch kein Geld da. Aber für die Bombenbauerindustrie doch?! Wollt ihr mich eigentlich alle verarschen?!?
Im Übrigen: Was genau soll denn ein Iron Dome um Berlin abwehren? Wenn Kinder mit Zwillen Steine werfen? Denn dass man damit russische Raketen abwehren kann, das glaubt hier hoffentlich niemand.
Im Übrigen: Wenn du weißt, dass dein Gegner ein Raketenabwehrsystem hat, dass 50 Raketen abfangen kann und eine Erfolgsrate von 90% hat, dann kannst du dir ausrechnen, wieviel Raketen du dann halt brauchst, um doch durchzukommen. Oder soll das geheim sein, dass wir das haben? Nun, äh, … dann habe ich schlechte Nachrichten für die CDU. Wenn ihr das der "Bild" in einem Interview sagt, ist das nicht mehr geheim. m(
Die Brutalität des Patriarchats spüren die meisten heterosexuellen, weißen cis Männer im Alltag kaum. Im Gegenteil, sie profitieren davon. Sie bekommen mehr Geld für die gleiche Arbeit. Sie werden nicht für ihre Sexualität oder ihr Geschlecht verfolgt oder ermordet. Doch im Krieg zeigt sich, dass auch sie unter einer patriarchalen Ordnung der Gesellschaft leiden. Sie dürfen nicht vor dem Tod fliehen. Es ist offensichtlich, wie unmenschlich das ist.Punkte gibt es dafür leider keine. Dafür hätte das aus eigenem Antrieb kommen müssen, nicht erst nachdem ich öffentlich nachfrage. Aber immerhin. Besser spät als nie.
Leider geht es so weiter in dem Artikel:
Zur Gruppe der Freiwilligen zählen in der Ukraine auch Zivilistinnen, sie stellen Molotowcocktails her und lernen in Basiskampfschulungen den Umgang mit Waffen. Das ist mutig, genauso wie männliche Zivilisten verzichten sie damit auf den Schutz, den das Völkerrecht Zivilisten im Krieg eigentlich zusichert.Ja gut, das ist schon nicht völlig zu leugnen, dass die Männer hier (mal wieder) die Arschkarte gezogen haben. ABER SEHT NUR DIE TAPFEREN FRAUEN DA HINTEN!!1!
Empathie ist, wenn man anderer Leute Leid wahrnehmen und würdigen kann, ohne sich oder eigenes Leid ins Spiel bringen zu müssen.
Wisst ihr, was mich ja zunehmend beunruhigt an diesem ganzen Konflikt? Wie sich immer mehr von dem, was die Russen gesagt haben sollen, entweder als "haben sie gar nicht gesagt" oder als "bei genauerer Betrachtung ist da tatsächlich was dran" herausstellt.
Das bringt mich zu der Frage: Was, wenn Russland die ganze Zeit Recht hatte? Nehmen wir mal für eine Sekunde an, ihre Vorwürfe an die Ukraine stimmen, und da gibt es Nazi-Freischärlercorps, die seit Jahren über die Grenze in den Donbass schießen.
Wir glauben der Ukraine, dass es Schüsse aus dem Donbass in die Ukraine gibt. In solchen Konflikten ist es im Allgemeinen nicht so einfach zu sagen, wer jetzt zuerst geschossen hat. Aber wenn eine Seite schießt, schießt im Allgemeinen die andere Seite zurück.
Nehmen wir also mal für eine Sekunde an, beide Seiten schießen. Das ist meiner Beobachtung nach häufig so, dass beide Seiten mit ihren Vorwürfen Recht haben, aber beide tragen natürlich nur die Teile vor, die sie selbst als im Recht aussehen lassen.
Nehmen wir also mal kurz an, dass tatsächlich Nazi-Freischärler aus der Ukraine in den Donbass schießen. Ich kann mir ganz gut vorstellen, wie es dazu gekommen sein könnte. Aus Sicht der Ukraine sind das ja Brückenköpfe der Russen auf ihrem Territorium. Das liegt nahe, da zumindest eine Containment-Strategie zu fahren, damit diese Gebiete nicht größer werden. Wenn, sagen wir mal, das Saarland Anstalten macht, sich in Richtung Frankreich abzuspalten, und Frankreich denen dann Truppen schicken würde, dann wäre das hier bestimmt auch Priorität.
So eine Containment-Strategie ist furchtbar aufwendig und teuer, das kann die Ukraine vielleicht gar nicht leisten, und ist daher wenig wählerisch, wen sie das machen lässt, wenn sich da ein Regiment freiwillig meldet. Da guckt man dann vielleicht nicht so genau hin, ob die durch Nazi-Insignien aufgefallen sind. Das wäre auch alles nicht Zelenskis Schuld, sondern die seiner Vorgänger.
Ich kann mir auch gut eine Situation vorstellen, wie Russland da ohne eigenes Verschulden von den Donbass-Russen reingezogen wurde.
Wohlgemerkt: Ich sage nicht, dass das so passiert ist. Aber meiner Erfahrung nach kommt man in Verhandlungen immer nur genau dann weiter, wenn gewillt ist, für die Gegenseite anzunehmen, dass sie nicht vorsätzlich böse Dinge tun, um mich zu ärgern. Wenn man mit der Prämisse reingeht, kann man sich die Verhandlungen gleich sparen, dann kann da nichts rauskommen. Dann wird das ein reines Anbrüllen, wie verdorben die Gegenseite ist. Am Ende bestätigen sich beide Seiten nur ihre Vorurteile und man führt weiter Krieg gegen DIE BÖSEN.
Wenn man gewillt ist, der Gegenseite zu glauben, dass das keine Absicht war, dann gibt man ihnen eine Möglichkeit, da ohne Gesichtsverlust rauszukommen.
Aber WENN es so passiert wäre, würde ich als Gedankenexperiment gerne wissen, was wir dann eigentlich konkret von Russland fordern würden.
Also, Prämisse: In der Ukraine gibt es wirklich marodierende Nazi-Freischärler. Die schießen über die Grenze. Russland sieht jahrelang zu und wendet dann Gewalt an.
Was wäre denn, wenn wir das im Sinne einer erfolgreichen Verhandlung anzunehmen bereit sind, der Weg nach vorne jetzt? Was genau würde man von Russland fordern? Sie sollen zurück in den Donbass? Oder sie sollen ganz raus aus der Ukraine? Fordern wir, dass sie die Einwohner des Donbass evakuieren und mitnehmen?
Ich finde das alles die viel relevanteren Fragen als wer jetzt woran Schuld ist.
Wir sind jetzt in dieser Scheiß-Lage. Welche Zugeständnisse würde man von Russland fordern, und welche von der Ukraine?
Die Russen haben gesagt, sie wollen eine Demilitarisierung der Ukraine haben. Könnte die Ukraine ihnen anbieten, dieses Asow-Regiment rechtstaatlich abzuurteilen? Könnte die Ukraine überhaupt zusagen, dass keine Schüsse mehr von ihrem Gebiet in die Donbass-Gebiete fallen?
Wenn ich mich mal in die Russen reinzuversetzen versuche, würde ich eine totale Demilitarisierung der Ukraine nur fordern, wenn ich den Eindruck hätte, die hätten ihr Militär und ihre Freischärler gar nicht genug unter Kontrolle, um Zusagen machen zu können. Was könnte die Ukraine tun, um zu beweisen, dass sie das unterbinden könnten?
Ich würde ja echt gerne mal hören, was die da bei diesen Verhandlungen genau vortragen.
Meine Vermutung ist: Wenn es nicht voran geht, dann sind die noch beim Schuldzuweisen, und haben noch nicht mal damit angefangen, wie man gemeinsam aus dem Morast wieder rauskommt.
Du hast dich ja gestern darüber "beschwert", dass RT hier abgeschaltet wurde und man daher keinen Einblick in die russische Seite bekommt. Ich habe lange (virtuelle) Gespräche mit einer befreundeten Russin geführt, die nach westlichen Werten lebt und Putin überhaupt nicht abkann. Bis sie ihre Meinung geändert hat irgendwann letztes Wochenende und dieser Switch war unglaublich "spannend"/"interessant". Ich möchte dir ihre Argumente mal darlegen, denn sie lassen sich tatsächlich nicht entkräftigen. Sie ist Halb-Russin/Halb-Ukrainerin und hat Familie und Freunde in Russland, Ukraine und Weißrussland.Ob sich ihre Argumente entkräftigen lassen oder nicht, das will ich mal lieber euch überlassen. Aber gehört haben solltet ihr sie.
Außerdem: Die Russen töten keine Zivilisten sondern sagen vorher öffentlich an, wenn sie eine Militärbasis angreifen wollen, damit die Zivilbevölkerung drumherum fliehen kann. Mich erinnert diese Konstellation frappierend an Operationen von Israel im Gazastreifen.
- Die russische Armee kommt tatsächlich zur Friedensmission. Es würden keine zivilen Strukturen anvisiert und nur durch schwarze Schafe in der Armee / Blindgänger getroffen. So eine Art Kollateralschaden. Verglichen wurde das mit allen US-Kriegen der letzten Jahre, die ja auch regelmäßig Zivilisten zum Opfer hatten auf der Suche nach vermeintlichen Terroristen/dreckigen Bomben.
- Die Armee sei absichtlich so unerfahren und schlecht ausgerüstet. Sie sollen Ukraine nicht vernichten. Nur die Regierung austauschen
- Städte sollen nicht zerstört, sondern umzingelt und demotiviert werden
- Die russischen Soldaten im Land seien friedlich zur ukrainischen Bevölkerung
- Die ukrainische Bevölkerung wurde seit 2014 auf Russenhass getrimmt.
Dazu gibt es eine wissenschaftl. Quelle, die ich nicht bewerten kann.
Russisch zu sprechen sei in der Ukraine verboten worden.- Azow, Misanthropic Division und co. seien Grund genug einzumarschieren. Extrem weite Rechtsaußen mit Nazi-Anleihen und Nazi-"Presse-Stunts" noch und nöcher. Dazu die Bandera-Aufmärsche und co. Das zöge sich bis in die Politik ("Nazi politics in Ukraine: Ruslan Koshulinsky, Oleg Tyagnibok, Bogdan Chervak, Anatoly Gritsenko, Andrei Biletsky (he is a deputy and is the commander of Azov), Maxim Zhorin, Nikolai Kravchenko")
- Russischstämmige Ukrainer leb(t)en in Angst. In einigen Gebieten würden diese den invasierenden Truppen zujubeln.
- Die Volkszählungen in der Ukraine seien "fake", da enorm viele Russen gezwungen seien worden ihre Nationalität zu ändern und sich in Wahrheit als russisch identifiziert hätten. (Russisch sei keine Weltsprache, wer russisch sprechend aufwächst, fühle sich russisch)
- Die Bevölkerung in der Ukraine (spz. die nicht ethnisch-Ukrainische) habe mehr Angst vor den Nazi-Bataillonen und den 10.000 bewaffneten jetzt freigelassenen Häftlingen, die mordend, raubend und vergewaltigend durch die Länder ziehen würden. Mit Unterstützung (Geld, Waffen etc.) durch den Staat und dadurch indirekt durch den Westen/uns.
- Große Teile der Berichterstattung, die wir sehen, sei fake. Die Raketenwürfe auf Kharkiw seien aus dem Westen gekommen – dort steht allerdings das ukrainische Azow-Bataillon und nicht die russische Armee. Eine "Inszenierung".
- Putin habe 2007 in München bereits Abrüstung und Waffenstillstand angeboten. Das Angebot wurde abgelehnt und er ausgelacht. Er habe von Anfang an gesagt, dass Russland keine Spielfigur in einer amerikanischen Welt werden will. Dass Russland eigenständig sein und sein eigenes Ding machen will. Dass Russland nicht will, dass sich die NATO weiter ausbreitet. Er würde einfach nur zu seinem Wort stehen. Die Provokationen kämen aus dem Westen, deren Narrativ Russland extrem böse darstehen lässt, während dort nur Aggressionen aus dem Westen zu sehen sein.
- Nexta TV und co. sei durch und durch ukrainische Propaganda. Das meiste was wir sehen würden sei gefaket. Wir seien im Zeitalter der Fakes schon sehr doll angekommen. (auch zu sehen an den BILD TV Fails hier im Land (z.B. Bilder von 2014 oder vom Tianmen Square, China)
Das Narrativ in Russland ist wohl tatsächlich, dass die Ukraine im Wesentlichen vollständig von Nazis regiert wird, dass unter ukrainischer Fahne operierende Nazi-Battalione seit Jahren ständig in die Rebellengebiete reinschießen, bis hin zu Geschichten von ethnischen Säuberungen (Soldaten halten dich an, du musst ein Wort auf ukrainisch sagen, und wenn du einen russischen Akzent hast, wirst du erschossen).
Wenn DAS dein Bild davon ist, was in der Ukraine abgeht, dann könnte ich verstehen, wieso die russische Zivilbevölkerung den Krieg bisher mitzutragen scheint.
Ich persönlich kann nur mal wieder mein Bedauern äußern, dass die Medien hüben wie drüben es nicht für nötig erachtet haben, ihre Glaubwürdigkeit aufrecht zu erhalten. Die Tage kam beim "Faktenfinder" ein Artikel, der geheime amerikanische "Biolabore" in der Ukraine dementiert hat. Da war mein erster Gedanke: Oh Scheiße, die Amis haben Biolabore in der Ukraine!? Es reicht halt, wenn du ein paar Mal Propaganda sendest, und dir glaubt nie wieder irgendjemand irgendwas.
Wäre das nicht schön gewesen, wenn wir jetzt noch ein-zwei glaubwürdige, neutrale Nachrichtenquellen hätten?
Update: Leserbrief dazu:
Ich bin auch mit einer Halb-Russin/-Ukrainer verheiratet, und gleiche Erfahrung. Nur traue ich mir nicht darüber zu schreiben. Aber meine Frau feiert mit der gesamten (dort noch ausharrenden) Familie die Befreiung. Krass, aber so ist nunmal die Realität
Update: Boah Leute, jetzt kommen hier lauter Mails rein, dass ihr das inhaltlich nicht glaubt. Das ist überhaupt nicht der Punkt. Versteht mal bitte: Es geht hier nicht darum, was ihr glaubt, sondern was man in Russland glaubt. Wenn wir belastbare Informationen haben, wie der Krieg in Russland gerechtfertigt wird, dann haben wir einen Hebel, um diesen Krieg zu beenden. Wir müsste "nur" den Russen "die Wahrheit" zeigen. Jetzt wäre es hilfreich, wenn wir Medien hätten, die a) Russland erreichen und b) ihre Glaubwürdigkeit noch nicht verzockt haben.
Gegen Meldungen, die ihr nicht hören wolltet, habt ihr eine eingebaute Verteidigung. Gegen Meldungen, die eure Hoffnungen bestätigen, nicht. Da müsst ihr das von Hand mit eurer Ratio machen.
Die Medien sind nicht im Geschäft, euch unabhängig zu informieren. Die Medien sind im Geschäft, euch langfristig zu binden, euch wiederkommen zu lassen. Wer euch das sagt, was ihr hören wolltet, lässt euch wiederkommen.
Zu Russland nochmal ganz konkret: Ich würde erstmal annehmen, dass Menschen überall grob gleich funktionieren. So wie wir hier vom Krieg zusammengeschweißt wurden und plötzlich Einigkeit und Konsens herrscht, wo sonst jahrelang nur Streit und Dissens war, genau so wird der Krieg auch in Russland die Leute zusammenschweißen. So funktionieren Menschen in Krisen.
Nicht nur in Kriegen. Auch bei Naturkatastrophen.
Insofern: Covid ist wahrscheinlich doch nicht besiegt. Es gibt wahrscheinlich doch keine Wunderheilung gegen Karies, die Zähne wiederherstellen kann. Russlands Feldzug läuft wahrscheinlich doch nicht so schlecht, wie ihr hofft.
Wenn euch jemand sagt, was ihr hören wolltet, dann wollte euch der nicht informieren sondern als Kunden gewinnen.
Der Krieg funktioniert also für ihn.
Update: Erstaunlich vielen von euch ist aufgefallen, dass das das Amtsblatt des Kreml ist. Sehr schön!
Auf der anderen Seite scheint ihr alle zu glauben, damit kann man das inhaltlich ignorieren. Was sollen die auch sonst schreiben. Was ihr m.E. missversteht: Es geht hier nicht um eure Sicht auf die Dinge sondern um die Innenansicht, um Putins Sicht auf die Dinge. Solange der glaubt, dass alles im grünen Bereich ist, ist alles im grünen Bereich. Das ist natürlich anhand einer Propagandameldung nicht entscheidbar, wie er denkt. Aber ein Datenpunkt ist es.
Update: Leserbrief dazu:
Ich komme gerade nicht auf rg.ru (weil die freiheitlich-demokratische Hackerwelt fröhlich Informationsquellen ausschaltet), aber absolut die gleichen Umfragewerte finden sich auch auf https://www.levada.ru/en/. Die sind ein Umfrageinstitut, das gerne die Chancen von Navalny hochgeschrieben hat und das meine "die Mörder haben den armen Alexey schuldlos eingebuchtet"-Mutter gerne referenziert. Du kannst also eher von realen 80% oder so ausgehen.
Was soll denn sonst auch passieren? Die meisten Russen haben durch die westlichen Werte nichts als Leid gesehen (s. 90er Jahre) und haben tatsächlich die Hoffnung, dass die Situation im Donbass dadurch besser wird -- im Gegensatz zu Westen, wissen sie ziemlich genau, was dort abgeht und wer in Kiew die Macht hat. Musst auch bedenken: der Westen überzieht Russland seit fast zehn Jahren mit Sanktionen, auch auf Verbrauchsgüter. Die breite Bevölkerungsmasse hat keine Angst davor und wird erst recht nicht irgendeinen Aufstand proben, sondern sich noch enger gegen den Westen verbünden. Ist in Deutschland gerade nicht anders -- du brauchst einen gemeinsamen Feind, dann geht auch der Zusammenhalt. Die westliche Vorstellung, man würde die Schuld für die Sanktionen Putin zuschieben, ist naiv und illusorisch -- würde umgekehrt genausowenig klappen. Vielleicht sogar im Gegenteil: die Entkopplung vom Westen hat bei den letzten Sanktionsrunden dazu geführt, dass die Russen eigene Betriebe und eigene Marken gestärkt haben, die vorher gegen die westlichen Marken keine Chance hatten. Wird meines Wissens inzwischen sogar positiv gesehen: Was uns nicht umbringt, macht uns eben stärker.
Soll alles nicht heißen, dass die Russen für den Krieg sind, ganz im Gegenteil, deswegen wird Putin auch höllisch aufpassen, wirklich keine Zivilbevölkerung zu treffen. Ein paar Militärziele zerstören und dafür am grünen Tisch nach acht Jahren den Frieden in Donbass zu bekommen, wäre aus deren Sicht trotzdem ein guter Tausch.
Andere Theorie: Das Ziel war die Isolation Russlands. Die Russen haben da eine Oligarchie aus alten Eliten, die die Kohle unter sich aufteilen, und sie würden gerne am liebsten alle Grenzen zumachen und alles abklemmen, aber das schluckt ihre Zivilbevölkerung nicht, die sich an westliche Konsumgüter gewöhnt hat. Also provozieren sie, dass der Westen sie abklemmt, damit sie weiter ihre korrupten Strukturen pflegen können. Und sonst würde auch niemand so viel Kohle locker machen für den Sicherheitsapparat und das Militär.
Im Übrigen seien in Russland zwei Arten von Eliten im Konkurrenzkampf, die Geostrategen, die Russland Macht ausstrahlen lassen wollen, und die Wirtschaftler, die Russland reformieren und technisch und wissenschaftlich aufbauen wollen. Putin gehört laut dieser Theorie zu den Geostrategen und kann durch die Isolation die inländische Eliten-Konkurrenz plattmachen.
Leider sind die automatischen Übersetzer nicht sehr gut und verzerren den Sinn des Textes etwas. Medwedjew spricht mit rhetorischen Figuren. Die werden von Russischsprachigen in der Regel ganz gut verstanden. Aber eben nicht von automatischen Übersetzungsprogrammen.Ich habe es mit deepl und dem Yandex-Übersetzer probiert und man kann das ganz gut verstehen. Bezüglich der Sanktionen und Ausschlüsse trieft der Text von Sarkasmus, aber es ist nicht nur eine rhetorische Übung. Punkt 3 ist der kritische. Hier ist die deepl-Übersetzung davon:
3. Es gibt eine gute Nachricht. Die Sanktionen könnten die perfekte Gelegenheit für eine endgültige Überprüfung aller Beziehungen zu den Staaten sein, die sie verhängt haben. Dazu gehört auch die Unterbrechung des Dialogs über strategische Stabilität. Man könnte im Prinzip alles abschaffen, einschließlich des START-3-Vertrags, den ich mit B. Obama geschlossen habe und den V. Putin mit dem jetzigen Oberhaupt der Vereinigten Staaten verlängert hat. Wozu dient sie unter diesen Umständen, zumal wenn sie von nicht sanktionierten Personen unterzeichnet wurde? Sie scheint keine Würde zu haben. Ja, und diplomatische Beziehungen sind im Prinzip nicht nötig. Es ist an der Zeit, Botschaften zu Scheunentoren zu machen. Und weiterhin Kontakte knüpfen, sich gegenseitig mit Ferngläsern und Waffenoptiken beobachten.START-3 ist der Strategic Arms Reduction Treaty, das Abkommen zur nuklearen Abrüstung zwischen USA und Russland.
Der "boo hoo"-Duktus hier klingt für mich ziemlich unwürdig und unsouverän. Die werden ja gewusst haben, dass es Sanktionen hageln wird, wenn sie in die Ukraine einmarschieren. Ich deute das so, dass sie vom Ausmaß des Zusammenhalts der Welt kalt erwischt wurden. Die dachten wahrscheinlich, niemand interessiert sich für die Ukraine, das ist wie ein abgelegter Pulli, den wir jetzt halt wieder anziehen. Der Westen hat zwar vorher mit Sanktionen gedroht, aber das macht der Westen ja immer und bisher ist noch nie bleibender Schaden entstanden. Das werden die nicht ernst genommen haben.
Update: Ein Leser hilft beim Übersetzen:
Medwedev sagt nicht Scheunentore sondern Scheunenschlössern. Das hat eine andere Konnotation als im deutschen ein Scheunentor. Dh. so viel wie die Botschaften zu machen und nicht wie ein Scheunentor aufmachen.
Ja, so hatte ich das auch instinktiv interpretiert. (Danke, Götz)
Jetzt liefert Deutschland doch Waffen an die Ukraine. Vor ein paar Tagen hieß es noch, der Grund, wieso wir nur diese Helme da geschickt hatten, die im Übrigen noch nicht angekommen sind (*facepalm*), war, dass die Bundeswehr nicht mal genug Material für ihre eigenen Bedürfnisse hat. Was sie noch rumliegen hatten waren diese 5000 peinlichen Helme, und die haben sie dann halt geschickt. Das war ja nicht Bösartigkeit gegenüber der Ukraine sondern unsere Bundeswehr hatte halt nichts zu schicken. Aus welcher Sofaritze jetzt diese Panzerabwehrraketen kamen, würde ich ja auch gerne mal wissen.
Jetzt schicken wir also Dinge, die wir eigentlich selber bräuchten. Vielleicht nicht so akut wie die Ukrainer, keine Frage. Aber eigentlich wollte Deutschland das nicht, aber hat sich dann von Gruppendruck beschämen lassen.
Dann werden jetzt doch russische Banken von Swift abgeklemmt. Obwohl Deutschland dagegen war. Ich nehme mal an, dass es da gute Gründe für gab, dass Deutschland dagegen war. Ich kenne die nicht im Einzelnen. Vielleicht waren die auch nicht so gut.
Mein Punkt ist nicht, ob diese Entscheidungen gut und richtig sind, sondern dass Deutschland sich durch Gruppendruck hat umstimmen lassen, ohne dass sich ersichtlich an den fundamentalen Fakten und Argumenten etwas geändert hat. Oder habe ich da was verpasst?
Ich fand das schon auf dem Schulhof immer krass, wie stark sozialer Druck wirkt. Stellt sich raus: Zwischen Staaten ist das nicht viel anders.
Solange man annimmt, dass die Mehrheit schon wissen wird, was sie tut, und da am Ende die richtige Entscheidung siegt, kann man sich das schönreden. Aber es gibt halt auch echt gute Beispiele für sozialen Druck, der am Ende schädlich war. Massenhysterien wie die Hexenjagd oder die neulich erwähnten angeblichen satanistischen Kinderschänder. Oder auch Qanon mit ihren angeblichen satanistischen Pizzerien.
Ich finde sowas immer sehr gruselig. Es wäre mir viel lieber, wenn die Dinge klar nach inhaltlichen Gesichtspunkten mit Argumenten ausgefochten würden, nicht mit "alle anderen sind dafür, also sollten wir das jetzt auch machen". Es wird in diesen Tagen viel über die Souveränität von Ländern gesprochen. Gehört zur Souveränität nicht auch, dass man Entscheidungen treffen kann, ohne dann vom Gruppen-Mob in eine Richtung geshamed zu werden?
Wobei, vielleicht muss die Entscheidung einstimmig sein und sie konnten uns nicht einfach überstimmen sondern mussten das mit Gruppendruck machen.
Das ist wirtschaftlich gesehen ein Vernichtungsschlag, denn das tötet die Bezahlmöglichkeiten in internationalen Wirtschaftstransaktionen. Deutschland könnte Russland dann nicht mehr für das Erdgas bezahlen, und Russland könnte keine Schulden oder Gehälter im Ausland bezahlen.
Ich finde das eine sehr interessante Frage, weil man da mit rationalen Argumenten zu völlig verschiedenen Ergebnissen kommen kann.
Auf der einen Seite kann man sagen: Wir müssen die abklemmen. Die haben böse Dinge getan, das muss Konsequenzen haben.
Dann kann man sagen: Ja aber dann können die doch ihre Schulden gar nicht zurückzahlen und wir können kein Gas kaufen, das schadet uns mehr als ihnen!
Darauf kann man antworten: Wieso würden die denn im Moment ihre Schulden zurückzahlen? Wo willst du die Zahlung einklagen, wenn sie ausbleibt? Amtsgericht Sankt Petersburg?
Auf der anderen Seite treffen Sanktionen ja immer unbeteiligte Dritte. Wenn die jetzt wegen der Sanktionen große Schäden einfahren, dann machen wir uns damit zukünftige Geschäfte mit denen kaputt, und da müssen dann vielleicht Unschuldige hungern.
Naja, kann man dann antworten, aber das ist ja die Idee bei Sanktionen, dass du Druck auf die Regierung ausübst, indem du die Bevölkerung mobilisierst, am besten durch Existenzängste, denn der Druck muss ja so direkt sein, dass die Bevölkerung ihn an die Regierung weitergibt und die handelt. Je schneller man also Ergebnisse haben will, desto krasser müssen die Sanktionen sein.
Ob wir jetzt also die Russen bei Swift abklemmen, hängt davon ab, ob wir den Krieg wichtiger finden oder unsere Wirtschaft. Oder anders formuliert: Ob wir glauben, dass Putin nach der Ukraine fertig ist oder ob das dann weitergeht mit Georgien, Polen und dem Baltikum.
Dann muss ich an der Stelle mal anerkennen, dass er es geschafft hat, im Wesentlichen die ganze Welt zu verarschen.
Es gibt ja dieses geflügelte Wort, dass die Russen Schach spielen und die Amerikaner Poker. Beim Schach haben die Spieler volle Informationen. Du siehst, wo die Figuren stehen.
Wir haben alle gesehen, wo Putins Figuren standen. Und er hat es trotzdem irgendwie hingekriegt, dass niemand (inklusive meiner Wenigkeit) das ernst nahm.
Vielleicht sollten wir mal darüber reden, wie er das geschafft hat?
Klar, es gab Warnungen der Geheimdienste, aber denen glaubt ja keiner mehr.
Klar, es gab Russland-Hetze der üblichen Russland-Hetzer, aber denen glaubt ja auch keiner mehr.
Klar, die Ukraine bat um Hilfe. Aber niemand wollte wirklich helfen.
Anstatt uns an Putins Persönlichkeit abzuarbeiten, sollten wir vielleicht mal lieber darüber nachdenken, wie es soweit kommen konnte, und warum. Ich befürchte ja, ein Aspekt davon ist wie bei Der Schäfer und der Wolf von Äsop. Wenn du einfach die ganze Zeit und immer vor Antisemitismus warnst, oder vor einem Angriff der Russen, dann gewöhnen sich die Leute an das Warn-Niveau und nehmen es nicht mehr ernst.
In meiner Wahrnehmung hat Putin uns nicht mal groß in die Irre zu führen versucht, bis auf "niemand hat die Absicht …". Die Karten lagen alle auf dem Tisch.
Haben wir vielleicht einfach auf die falschen Sachen geachtet? Möglicherweise hätten wir das ernster genommen, wenn es da eine fette russische Desinformationskampagne gegeben hätte. Gab es aber nicht. Wie auch, wir haben ja RT abgedreht.
Haben wir mit dem Gerede über russische Desinformation vielleicht sogar das Gegenteil erreicht? Die Leute haben jetzt eine Erwartungshaltung mit Desinformation, und glauben dann dem, der am lautesten schreit, nicht mehr? Und das waren halt die Geheimdienste in diesem Fall.
Dann bleibt noch die Frage, was jetzt aus der Ukraine werden soll. Historisch gibt es da Vorlagen. Vasallenstaaten der Großmächte ging es eigentlich immer beschissen. Und noch schlimmer ging es Ländern, in denen Proxykriege geführt wurden. Afghanistan war mal ein modernes, weltoffenes Land mit blühenden Landschaften.
Erstens hat wohl die Krim ein Trinkwasserproblem, weil die Ukraine den Wasserhahn zugedreht hat.
Zweitens hat Zelenskyj auf der Münchener Sicherheitskonferenz anscheinend verbreitet, dass die Ukraine sich ja auch wieder nuklear bewaffnen könnte, und niemand hat ihm widersprochen. Das hat Putin als Akzeptanz einer nuklearen Wiederbewaffung der Ukraine durch die Nato gewertet.
Wenn ihr übrigens die Putin-Reden mal lesen wollt: Anti-Spiegel übersetzt die immer zeitnah.
Drittens weist jemand auf die Bodenqualität in der Ukraine für Landwirtschaft hin.
Und viertens verweist jemand auf dieses Buch von 1997, das angeblich bei russischen Diplomaten und Militärs Standardlektüre ist. Wenn man das als Checkliste nimmt, hat Putin schon 50% davon durch.
Update: Ein Leser meint noch, die eigentliche Waffe Putins gegen den Westen könnte ein Flüchtlingsstrom aus der Ukraine sein.
Update: Ein Leser fragt, ob Putin vielleicht die Nato-Waffen erobern will, die inzwischen in der Ukraine stehen. Zum reverse engineering oder so. Das würde mich wundern, wenn er die nicht auch anders in die Finger kriegt. In Syrien gab es da z.B. Gelegenheiten.
Update: Gleich mehrere Leser vermuten, dass China Taiwan haben will, und Russland jetzt die Nato ablenkt. Ich hoffe mal inständig, dass das nicht stimmt.
Nein, ich war kein Putin-Fan. Nein, ich habe Putin nicht verteidigt. Nein, ich habe nicht gesagt, die Nato sei Schuld.
Mein Anspruch mit diesem Blog ist nicht, euch die Wahrheit zu sagen. Ich bin ein alter Mann vor einem Bildschirm. Ich kann mir nicht anmaßen, die Wahrheit auch nur zu erkennen, wenn sie mich in den Arsch kneift.
Mein Anspruch ist, dass ihr für eure Meinungsbildung die Argumente beider Seiten gehört habt. Das sind insbesondere die Argumente, die von der anderen Seite in Gänze weggewischt werden.
Wenn der Diskurs von Querdenker-Kram geflutet wird, gibt es bei mir Anti-Querdenker-Kram.
Wenn der Diskurs von Nato-Propaganda geflutet wird, gibt es bei mir Anti-Nato-Kram.
In meinem Weltbild agieren zumindest moderat schlaue Menschen, um Ziele zu erreichen, die sie möglicherweise nicht klar artikulieren vorher, oder manchmal gar ganz verschleiern oder geheimhalten.
Niemand tut etwas, um der Bösewicht zu sein. In seinem eigenen Film ist jeder der Held. Wenn du also verstehen willst, wieso jemand etwas tut, dann musst du seinen Film verstehen. Daher meine Versuche, Putins Film zu verstehen.
Natürlich kann ich da auch nur vermuten. Es ist aber wie gesagt nicht mein Ziel, euch nur die Dinge zu sagen, die ich für die Wahrheit halte. Mein Ziel ist, dass ihr auch die Argumente der anderen Seite gehört habt.
Bis heute morgen konnte ich Argumente finden, die Putins Verhalten rational erklärt haben, daher habe ich sie euch in diesem Blog mitgeteilt. Wohlgemerkt: Erklärbar. Das heißt nicht, dass ich Putins Handeln zu irgendeinem Zeitpunkt vertretbar fand. Ich bin Pazifist. Alle Handlungen, die mit Waffen zu tun haben, außer Abrüsten und Entsorgen finde ich nicht vertretbar.
Aber wie gesagt geht es hier nur am Rande um meine Meinung. Es geht darum, dass ihr euch eure Meinung nicht nur aufgrund von Argumenten einer Seite bildet.
Das zweite Ziel meines Blogs ist es, niemanden mit Kritik an Anderen durchkommen zu lassen, für Dinge, die er selber macht. Und da sind die EU, Deutschland, die Nato und die USA halt sehr dankbare Ziele. Praktisch alles, was die anderen vorwerfen, haben sie vorher selber gemacht.
Sind die von mir hier verbreiteten Argumente manchmal falsch? Aber ja! Wie gesagt ist es explizit kein Kriterium, ob ich die Argumente selber für wahr halte. Die Meinung sollt ihr euch ja bilden, nicht ich euch. Und selbst wenn ich die Argumente für wahr hielte, heißt das ja nicht, dass ich das ernsthaft beurteilen oder prüfen kann. Daher maße ich mir das gar nicht erst an.
Gelegentlich kommt es vor, dass meine Erklärungen für irgendwas voll daneben liegen. So ist das halt im Leben. Ich bin mit meiner Quote ehrlich gesagt ziemlich zufrieden bisher.
Warum blogge ich das? Weil ich aktuell um die 30 Mails in der Inbox habe, ich solle mich entschuldigen. Entweder von Querdenkern, weil in der "Welt" hinter einer Paywall irgendwas über angebliche Impfnebenwirkungen steht, oder jetzt halt wegen der Ukraine, wo ich gesagt habe, der Putin wird nicht einmarschieren.
Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?! Knapp die Hälfte dieser Mails kam von extra dafür angelegten Wegwerfaccounts bei Kostenlos-Mail-Hostern. Ich nehme an, weil ich den Voraccount im Filter habe. Das ist unter meinen Lesern nur eine verschwindend geringe Minderheit. Aber sie verschwenden deutlich über Gebühr kognitive Ressourcen bei mir.
Die Perspektive des Nationalismus. Nachdem der Kommunismus gescheitert ist, brauchte man eine neue Vision, eine neue Ideologie, um ihn zu ersetzen.
Eine Vision des friedlichen Zusammenlebens funktioniert aber nur, solange es keine Konflikte gibt, d.h. entweder gibt es keine Supermacht, oder es gibt nur eine und die ist gutmütig, oder alle sind so stark wirtschaftlich verzahnt, dass niemand Krieg führen kann.
Die EU hat das versucht mit der Verzahnung, aber auch das funktioniert nur so leidlich. Und einige sagen, wir sind nur so weit gekommen, weil es die USA als Supermacht gab, die uns nach außen den Rücken freigehalten haben.
Russland hat es auch mit Multilateralismus versucht, über die GUS. Aber da gab es halt keine unilaterale gutmütige Supermacht, die den Rücken frei hielt, sondern im Gegenteil eine von außen sabotierende Supermacht USA.
Russland ist daher auf den Nationalismus zurückgefallen, genau wie auch die anderen Länder, insbesondere auch die Ukraine.
In der Ukraine gibt es eine große russische Minderheit.
So und jetzt stellt euch mal vor, ihr seid nationalistischer Autokrat, und die russische Minderheit im Nachbarland fleht euch geradezu an, sie retten zu kommen. Nationalismus arbeitet ja häufig mit der Idee von "dem Volk", die der Nation ihren Charakter gibt. Diese Leute sind zwar geografisch in der Ukraine aber doch offensichtlich Teil des Volkes, das deine Ideologie stützt.
Mir haben einige Leser Meinungen zum Ukrainekonflikt von ihrer Verwandtschaft in Russland geschickt, und es gab da auch eine Umfrage. Ich finde gerade die Originalquelle nicht, da stand was von: Nur 4% der befragten Russen glaubten, dass Russland in die Ukraine einmarschieren wird. Hier ist eine andere Umfrage in Russland, auch bei der kommt gut raus: Niemand will da Krieg oder auch nur einen Einmarsch. Aus deren Sicht ist das Schicken von Panzern in eine russische Separatistengegend aber kein Einmarsch sondern ein Fall von "Was sollen wir denn machen? Unsere flehenden Brüder dort sterben lassen?!" Die fühlen sich da in einen Konflikt reinmanipuliert, den keiner von ihnen haben wollte.
Na DA haben wir es dem fiesen Russen aber mal so richtig gezeigt! Wenn wir jetzt unser Gas lieber auf dem Spotmarkt zu Preisen Faktor 5 über den alten Verträgen mit den Russen kaufen! Meine Güte, haben wir es den Russen da gezeigt!
Was sagst du? Die alte Pipeline gibt es auch noch und die war noch nicht an ihrer Kapazitätsgrenze? Äh. Na siehst du mal, wie sehr wir es dem fiesen Russen gezeigt haben!!
Guck mal, es geht doch nicht um das Gas, wenn wir es dem Russen zeigen. Es geht um die Investitionen, die sie gemacht haben, die jetzt alle wertlos sind!
Welche Investitionen? Na googeln wir doch mal. Hier ist was. Capex (capital expenditure, investiertes Kapital): 8 Milliarden Euro. Fully privately funded investment.
Seht ihr? Privat! Den privaten Russen haben wir es aber gezeigt!
Financial investors: ENGIE S.A., OMV AG, Royal Dutch Shell plc, Uniper SE and
Wintershall Holding GmbH. Each company will fund up to 950 million euros
Lange habe ich nicht mehr so russische Russen gesehen, denen wir es mal so richtig gezeigt haben!Was sagt ihr? Die werden sich jetzt ihre Investitionen vom EU-Steuerzahler zurückholen? Das können die machen, weil sie in der EU sitzen? Boah diese fiesen Russen immer! Sitzen die in der EU, die fiesen Russen! Also mit soviel Heimtücke und Hinterlist konnte ja wohl niemand rechnen! Ja gut, aber wenigstens die Holding sitzt in Russland, hoffe ich? Wenigstens die wird sich nicht die Kohle vom deutschen Steuerzahler zurückklagen? Naja, äh, die sitzen in Südwestrussland:
The company is based in Zug, Switzerland
Na so ein Ärger.Ja ok, aber die Mehrheit gehört immer noch Gazprom. Denen haben wir es aber gezeigt, den fiesen Gazprom-Russen!
Ja, haben wir. Ich bin mir sicher, dass die sich das keinesfalls über die Gaspreise von uns zurückholen werden. Das wäre ja unethisch.
Seid ihr eigentlich auch so froh, dass wir von so kompetentem Personal verwaltet werden? Endlich mal ein kraftvoller Kanzler, der es den Russen mal so richtig gezeigt hat!
Update: Aber warte mal, wenn sich eine Schweizer Firma aus Deutschland Geld zurückholen will, das ist doch bestimmt nicht so einfach. Deutlich schwieriger jedenfalls, als wenn das eine deutsche Firma wäre. Da habt ihr natürlich völlig Recht.
Darf ich an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass Nord Stream 2 eine deutsche Tochterfirma gegründet hat, weil die Bundesnetzagentur sonst nicht zertifizieren wollte? Das ist jetzt ein bisschen doof gerade.
Update: Oder, wie es Dimitri Medwedjew sagt:
Herzlich willkommen in einer neuen Welt, wo die Europäer bald schon 2000 Euro pro Kubikmeter Gas zahlen werden!
Update: Falls euch 2000 Euro pro Kubikmeter ein bisschen viel vorkommen: Das ist zwar der offizielle Medwedjew-Account, aber der Tweet auf Deutsch hat einen Übersetzungsfehler. Auf Englisch sind es 2000€ pro 1000 Kubikmeter. Das ist natürlich immer noch krass teuer aber immerhin drei Größenordnungen weniger teuer.
Die eine Hälfte findet, der Putin ist ein fieser Mörder, der widerrechtlich einfach so in andere Länder einmarschiert.
Die andere Hälfte findet, die Nato sei ein imperialistischer Schweineladen, die seit Jahrzehnten eine Invasion gegen die Ex-Sowjetunion führen, und jetzt wehrt sich halt zum ersten Mal jemand.
Ich vertrete hier, wie üblich, die Position, die im bisherigen Diskurs unterbelichtet ist. Diese Position ist nicht, dass Putin im Recht ist, oder dass das OK ist, was er tut. Diese Position ist, dass Putin das nicht in einem Vakuum macht, sondern dass der Westen ihm systematisch die anderen Optionen weggenommen hat.
Euer Völkerrecht ist ja schön und gut, aber das Völkerrecht hat dem Irak nicht geholfen, als die Amis kamen. Hat Israel nicht geholfen, als Ägypten kam. Hat Jugoslawien nicht geholfen, als die Nato kam. Ihr dürft nicht vergessen, dass die Russen sich noch an den 2. Weltkrieg erinnern, der auf ihrem Grund und Boden stattfand, während die Amis aus der Ferne Soldaten schickten. Die Russen haben noch ganz andere Erinnerungen daran, wie sich ein Krieg zuhause anfühlt. 27 Millionen Sowjetbürger kamen im 2. Weltkrieg um.
Dasselbe Sicherheitsbedürfnis, dass es euch wünschenswert erscheinen lässt, zur Stabilitätssicherung die Nato nach Osten zu schicken, besonders wenn die Länder das freiwillig wollen, das haben auch die Russen, aber in die andere Richtung.
Wäre das nicht am besten, wenn einfach alle der Nato beiträten? Die Nato schafft dann Frieden. Hey, lasst doch einfach Russland der Nato beitreten, dann können wir zusammen Militärübungen machen und niemand bedroht irgendjemanden!
Jetzt ist glaube ich der richtige Zeitpunkt, nochmal daran zu erinnern, dass Putin versucht hat, Russland der Nato beitreten zu lassen. Und die Nato hat gesagt: No, fuck you.
Damit hat die Nato sich leider alle Argumentationslinien zerschossen, die ihr gerade bringt. Die Nato bringt weder Stabilisierung noch Frieden. Die Nato dient dem Einkesseln des Russen.
So und jetzt erzählt mir mal, wie ihr euch fühlen würdet, wenn eine Organisation, die euch als praktisch Einzigen explizit nicht reinlassen will, über Jahrzehnte der Reihe nach alle eure Nachbarn übernimmt und bei denen Selbstschussanlagen installiert. Und dann einen auf Friedensrhetorik macht, wenn ihr nervös werdet.
Russland hat es erst mit Beitritt, dann mit Frieden versucht.
Ich sage nicht, dass Krieg gerechtfertigt ist. Aber verstehen, wie es dazu kam, kann ich.
Leute, die Putin was von Wertegemeinschaft und Frieden erzählen, nachdem sie seine Nachbarn gegen ihn in Stellung gebracht haben und gemeinsame Kriegsübungen vor seiner Haustür machen, kann ich überhaupt nicht ernst nehmen.
Ich persönlich bin philosophisch ein Pazifist und würde lieber noch eine Wange hinhalten. Lieber dafür sorgen, dass es niemand einen Grund für Krieg gegen mich hat und dass es sich wirtschaftlich niemand leisten kann. Es wurmt mich zutiefst, dass meine Seite stattdessen Provokation und Kriegstreiberei macht, weil sie hoffen, dass Russland zu schwach ist, um sich zu wehren. Ich werde hier gerade von meinem Land in die Rolle von einem Bully gezwungen und das finde ich überhaupt nicht hinnehmbar.
Ihr tut alle so, als habe der Putin hier unilateral einen Speer rausgeholt und ihn auf uns gerichtet. Aus Putins Sicht ist das unser Speer, der seit Jahren immer tiefer in sein Fleisch eindringt. Er hat nur die Richtung ein bisschen geändert. Das Unwohlsein, das ihr gerade spürt, dass es zu Krieg kommen könnte und Menschen sterben müssen, das haben die Russen die ganze Zeit schon. Vielleicht solltet ihr mal die nötige Empathie aufbringen, euch jetzt hier nicht als Opfer zu sehen, sondern zu realisieren, dass der Druck hinter dem Speer die ganze Zeit schon von eurer Seite kommt.
Damals gab es noch Wehrpflicht, aber nicht in Berlin (Sonderstatus nach dem Krieg, demilitarisierte Zone).
Aber wenn du im Westen wohntest, dann bekamst du mit 18 einen Brief der Bundeswehr, dass du dich gefälligst beim nächsten Kreiswehrersatzamt zu melden hast, für deine Musterung. Da konntest du dann den Dienst an der Waffe verweigern und musstest dann Zivildienst machen.
Aber als ich noch kleiner war, da war das nicht automatisch. Da haben sie dann Fragen gestellt. So Fragen wie: Ein Räuber dringt in euer Haus ein, hält eine Schusswaffe an die Stirn deiner Familienmitglieder. Neben dir auf dem Tisch liegt eine geladene Pistole. Nimmst du sie und rettest deiner Familie das Leben?
Wenn du dann ja gesagt hast, haben sie gesagt: Du bist kein Pazifist. Du wirst eingezogen.
So erzählte man sich das jedenfalls in Berlin damals. Keine Ahnung, ob das stimmte.
Aber an diese Geschichten muss ich gerade denken bei der Debatte über Russland. Da hat der Westen ja genau das durchexerziert.
"Polen? Du willst doch bestimmt in die Nato? *putinanguck* Du bist Pazifist, richtig?"
"Polen, willkommen in der Nato! *putinanguck* Du bist Pazifist, richtig?"
Polen, hier ist ein "Raketenabwehrschirm" gegen Russland. *europaanguck* Der ist gegen den Iran gemeint. *putinanguck* Du bist Pazifist, richtig?"
"Hey Ukraine, du willst doch bestimmt in die Nato? *putinanguck* Du bist immer noch Pazifist?"
"Hey Ukraine, KLAR nehmen wir dich auf! Nur jetzt noch nicht, aus formalen Gründen. *putinanguck* Du bist immer noch Pazifist, ja?"
"Hey Ukraine, wir verteidigen dich lieber nicht. Das wäre ja schade, wenn Russland jetzt einmarschieren würde! *putinanguck* Du bist immer noch Pazifist?"
Die Bundesrepublik Deutschland hat im Namen des Volkes Leute für deutlich weniger in die forensische Psychiatrie eingewiesen!
Und dann haben sie nicht den Arsch in der Hose, daraus eine richtige Anklage zu machen, sondern formulieren das als "in der Vergangenheit ..."
Von den 1940er-Jahren bis weit in das vergangene Jahrzehnt bot die Großbank auch Kriminellen, korrupten Politikern und umstrittenen Geheimdienstchefs einen sicheren Hafen für ihre Vermögen - allen öffentlichen Bekundungen einer "Weißgeldstrategie" zum Trotz.Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass das erst in den 1940ern losging und vor zehn Jahren plötzlich aufhörte?
Nur weil die Leak-Daten nur aus der Zeit sind? Und weil die "investigativen Journalisten" bei korrupten Staatschefs aus eh schon als korrupt bekannten Ländern und verurteilten Drogenbossen selbst drauf kommen, da mal zu gucken. Was ist denn mit den ganzen "Geschäftsleuten", die da Konten haben, aber keine Präsidenten von Kasachstan oder Finanzminister von Venezuela sind? Die sind alle sauber? Das glaubt ihr ja wohl selber nicht.
Dann noch dieses Soundbites, dass diese Fälle ja schlimm seien, weil für korrupte Minister und verurteilte Drogenschmuggler besondere Sorgfaltspflichten gelten. Ja warum denn nicht für die ganzen anderen Steuerhinterzieher auch?!
Ich hasse ja diese wohlfühl-Empörungs-"Aufdeck"-Artikel immer. Oh, korrupte Leute sind korrupt? Und Banken kennen keinen Geldschein, dessen Farbe ihnen nicht gefallen würde? Na da sind ja mal wieder alle Vorurteile bestätigt. Wir können uns alle auf die Schulter klopfen, dass unsere Vorurteile Instinkte gepasst haben.
Dass das nicht daran liegt, dass unsere Vorurteile stimmen, sondern dass die Story exakt darauf abgestimmt ist, unsere Vorurteile zu bedienen, weil Leute gerne gesagt bekommen, dass sie die ganze Zeit recht hatten, das lassen wir mal schön unter den Tisch fallen.
Zu den ganzen anderen Dingen, über die wir nicht reden. Die Schmiergeldkonten der CDU und der SPD. Kontobewegungen von in staatliche Großaufträge verwickelte Bauunternehmen. Konten von Firmen, die wenig später pleite gegangen sind, aber vorher noch die Kohle auf dem Konto in Sicherheit gebracht haben. Gibt nichts zu sehen hier, gehen Sie weiter.
Guckt lieber hier drüben! Der König von Jordanien!!1!
Als ob Jordanien in der Gegend jetzt das korrupteste Land wäre! Bei Transparency International sind die auf Platz 60. Ihre Nachbarn? Griechenland, Armenien, Slowakei. Weißrussland. Kroatien. Oh ach. Da hätte man auch mal in der EU gucken können? Nee, lieber Jordanien bashen. Der Libanon ist übrigens auf Platz 149. Syrien ist auf Platz 178. Ägypten ist auf 117. Und da pickt ihr euch ausgerechnet Jordanien raus und macht noch süffisante Kommentare, der König sei ja schon häufiger aufgefallen? Ernsthaft?
Und dann sind das nicht mal Konten, von denen ihr nachweisen könnt, dass da veruntreute Staatsgelder drauf sind!
Währenddessen drohen Benjamin Netanjahu zehn Jahre Haft wegen Korruption. Nee, guckt mal lieber hier nach Jordanien, zum König!!1!
Ich finde das nicht verwerflich, wenn der König sein Geld nicht nur bei einer Bank aufbewahrt. Ich finde viel verwerflicher, dass es überhaupt noch Monarchien gibt.
Ach Fefe. Du machst wieder alles kaputt. Es ging denen doch nicht um Jordanien. Es ging denen darum, dass euch mal wieder jemand sagt, dass es anderswo noch schlimmer ist. Damit ihr keine Revolution macht, weil unser Kanzler in Cum-Ex verwickelt ist und seine Minister die Aufklärung aktiv behindern. Nein, nein, guckt lieber hier drüben, der König von Jordanien!!1!
Hier fordert er ein Verbot von Telegram.
Money Quote 1:
"Wir dürfen am Ende keine Corona-RAF bekommen"Money Quote 2:
"In anderen Teilen der Welt ist Telegram möglicherweise ein Kanal der Demokratie. Bei uns ist es ein Kanal der Verunsicherung und Fake-News."Man merkt also, dass ihm da schon jemand die Faktenlage zu erzählen versucht hat. Aber mit Fakten kommst du halt nicht gegen ideologischen Fundamentalismus an. (Danke, Marco)
Die deutsche Medienaufsicht befasse sich mit der Sendetätigkeit der DW in Deutschland, da die Anstalt keine deutsche Rundfunklizenz besitze, berichtet das Medienportal DWDL. Weil die Deutsche Welle vom Staat finanziert wird, würde sie auch keine Lizenz bekommen.*wieher*
Hey also da hat sich ja das RT-Sendeverbot für Russland gelohnt, wenn sie das damit erreichen am Ende!
Wie so eine Ufologen-Weltuntergangssekte!
Sagten wir gestern? WIR MEINTEN MORGEN!!
Nein, diesmal wirklich! Die Welt geht unter! Gebt mir schnell eure weltlichen Güter als Kompensation für eure Sünden!1!!
Update: Money Quote daraus:
Auch US-Außenminister Antony Blinken sagte vor dem UN-Sicherheitsrat, Russland bereite sich auf einen Angriff in den kommenden Tagen vor. Russlands Plan sei, dafür einen Vorwand zu schaffen. "Dies könnte ein gewaltsames Ereignis sein, das Russland gegen die Ukraine vorbringen wird, oder eine unerhörte Anschuldigung, die Russland gegen die ukrainische Regierung erheben wird", sagte er. Möglich wären ihm zufolge ein vermeintlicher Terroranschlag in Russland, die "erfundene Entdeckung eines Massengrabes" und Vorwürfe eines Völkermordes, ein inszenierter Drohnenangriff auf Zivilisten oder ein vorgetäuschter oder echter Angriff mit Chemiewaffen.
Ein vermeintlicher Terroranschlag?
Genozid als Begründung für eine Invasion?
Dronenschläge gegen Zivilisten?
Ein vorgetäuschter oder echter Angriff mit Chemiewaffen?
Meine Güte! Das ist ja einmal das gesamte Playbook! Noch konkreter ging nicht, oder was?
Oder wie der Einsender es formulierte: Man vermutet niemanden hinter einem Busch, hinter dem man nicht selbst schon hockte.
Ich bin nun echt kein Eisenbahnnerd, aber selbst ich habe mir mal erklären lassen, was es da so für Safety-Vorschriften gibt, die genau das verhindern sollen. Die Strecke war auch noch eingleisig dort.
Gerade weil es im Bahnverkehr dann immer gleich potentiel viele Tote und Verletzte gibt, gibt es da auch ziemlich strikte Regeln, was für Sicherheitstechnik installiert sein muss, um genau diese Situation zu verhindern. Es sollte gar nicht möglich sein, selbst wenn der Bediener kriminelle Energie an den Tag legt, ein Segment so zu schalten, dass da zwei Züge kollidieren können. Wenn ein Zug in dem Segment ist, dann ist das gesperrt.
Das schockiert mich gerade ziemlich.
Soweit ich weiß ist diese Technik auch nicht optional, sondern das ist gesetzlich vorgeschrieben. Hier wird sich die Bahn also ein paar ernste Fragen stellen lassen müssen. What the fuck?!
Aber wartet, wird noch krasser:
Erst im August war es in der Nähe der heutigen Unfallstelle zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen: Zwei S-Bahnen waren etwa vier Kilometer entfernt bei Icking, der nächsten Haltestelle, auf der eingleisigen Strecke aufeinander zugefahren. Beide Lokführer konnten rechtzeitig bremsen. Die Bahnen waren nicht schnell unterwegs und kamen rund 150 Meter entfernt von einander zum Stehen.Es gab da schon im Sommer eine Beinahe-Kollision! Auf dem Foto sieht das wie Baureihe 420 aus, die hat 67m Zuglänge.
Ich vermute mal, am Ende wird sich das als Infrastrukturapokalypse oder Softwareproblem herausstellen. Aber meinem Gerechtigkeitsempfinden nach sollte dafür jemand in den Knast gehen. Der, der die Sicherheitstechnik in der Gegend hat verkommen lassen.
Ich lese gerade die Dokumentation von Postgres und tappe von einer krassen Einschränkung zur nächsten.
Synchrone Multimaster Replikation? Können wir nicht.
Logische Replikation? Kann keine Blobs und verliert bei Sequences den Zähler.
Der Hinweis, dass man das ja in der Anwendungslogik drumherum implementieren kann, kommt mir ziemlich zynisch vor. Das ist untrivialer Kram! Gerade weil das so untrivial ist, will man ja, dass die Datenbank das macht, die hoffentlich von Spezialisten und Profis entwickelt wurde, und nicht mein Anwendungscode, der von einem relativen Datenbank-Laien gemacht wird, der wahrscheinlich Fehler macht.
Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass alle großen Datenbank-Cluster, mit denen ich beruflich ein bisschen näher rankam, MySQL-basiert waren. Jetzt weiß ich glaube ich auch, warum das so war.
Die Frage ist jetzt, wie andere Leute um diese Probleme herumgearbeitet haben. Hattet ihr einfach eine Anwendung, die von diesen Tretminen nicht betroffen war?
Ich stelle mir jetzt hier gerade Schnellschuss-Lösungen vor wie dass man einen Autoinkrement-Zähler dann halt über eine Stored Procedure implementiert.
Ich bin aber ehrlich gesagt gerade ziemlich erschüttert. Ich nahm an, Postgres ist alt und gut abgehangen und da funktioniert Replikation einfach.
Was ist denn da Best Practices? Manuell oder halbmanuell monitoring und dann nachjustieren? Baut sich da jeder eigene Skripte?
Update: Hey, komm, packen wir halt den Autoinkrement-Zähler in einen Redis! Oh nee, warte:
Redis Cluster is not able to guarantee strong consistency. In practical terms this means that under certain conditions it is possible that Redis Cluster will lose writes that were acknowledged by the system to the client.
o_O
Update: Die ersten Kommentare empfehlen CockroachDB.
Update: OK, ein paar mehr Details. Es geht mir hier nicht um Views oder Likes zählen, sondern um das Zustandekommen von Verträgen. Wenn ich bestätige, dass der Vertrag zustandekam, dann muss der auch da sein und die Transaktion kann nicht versehentlich hinter das Regal fallen. Wenn dafür die Schreiblatenz hochgeht, dann ist das halt so. Es geht nicht um Lastverteilung, nur um Ausfallsicherheit.
Today, we at Intel are declaring our intent to contribute to the development of blockchain technologies, with a roadmap of energy-efficient accelerators. Intel will engage and promote an open and secure blockchain ecosystem and will help advance this technology in a responsible and sustainable way.
Das ist natürlich direkt eine Lüge. Proof of Work ist per Definition nicht sustainable und damit nicht responsible. Das responsible finde ich eh lustig, denn das ist auch das Schlüsselwort für Alkoholwerbung in den USA. "Drink responsibly". Das meint also das Gegenteil der Wortbedeutung. Trinkt! Aber fahrt dann nicht Auto. Aber trinkt!!We expect that our circuit innovations will deliver a blockchain accelerator that has over 1000x better performance per watt than mainstream GPUs for SHA-256 based mining.
An dieser Stelle verzeihe ich ihnen das Herumgelüge wieder.NA ENDLICH tut mal jemand was, damit GPUs wieder bezahlbar werden.
Ich fürchte nur, dass es zu spät ist. Jetzt haben die GPU-Hersteller Blut geleckt. Wieso würden die jetzt die Preise senken, wenn sie auch spontan ein Kartell bilden und dreifache Preise aufrufen können?
Update: Wow, jetzt kommen hier lauter Crypto-Bros an. Ja aber da steht SHA256, daher ist das bestimmt Bitcoin und nicht Ethereum, und Bitcoin mined eh niemand mit GPU, weil ASIC viel effizienter ist. Ja, ich weiß. Intel weiß das nehme ich an auch. Das war eine Projektion in die Zukunft. Wenn die Zielgruppe Bitcoin ist und Intel hier mit GPUs vergleicht, ist entweder ihr Produkt scheiße oder ihr Abteilungspräsident ist ein Depp oder sie wollen zukünftig auch an Ethereum ran. Ich hoffe auf Tor 3.
Auch die Bundesregierung ruft Deutsche zum Verlassen der Ukraine auf.
Alle draußen? Dann kann Russland ja loslegen!
Update: Auch die Briten haben ihre Leute zum Verlassen der Ukraine aufgerufen.
Es wirkt ein bisschen so, als wolle der Westen Putin in eine Invasion hineinmanipulieren. Schau her, Putin, wir haben alles weggemacht, was im Weg stand!
Update: Hierzu kamen einige "Du Aluhut"-Kommentare rein. Stimmt, das ist sehr spekulativ. Aber hört mir mal bitte kurz zuende zu.
Was ist das Psychogramm von Putin im Westen? Jemand, der mit nacktem Oberkörper auf einem Bären durch Sibirien reitet, weil er dringend Kraft und Männlichkeit ausstrahlen muss. Der Westen leugnet ja konsequent jedwedes legitime Interesse Russlands an Sicherheits-Zusagen oder gar existenzielle Bedrohungsgefühle, obwohl wir es hier mit einer Cuban Missile Crisis in grün zu tun haben. Wo die Nato hinzieht, installieren sie amerikanische Militärbasen mit Raketenabwehr (Polen) oder Angriffsraketen (Türkei), immer in Richtung Russland.
Wenn der Westen also Russlands angebliche Expansionsgelüste Richtung Ukraine sieht, dann sieht er Imperialismus. Denn was ich gerne selber tu, das trau ich auch den anderen zu.
Ich halte ja die angeblichen Invasionsgelüste immer noch für ein Propaganda-Phantom des Westens. Russland hat vielleicht das Militär, um die Ukraine zu erobern, aber nicht die Mittel, um die danach zu stabilisieren und aufzupäppeln. Aus meiner Sicht hofft Russland gerade, einen Nato-Anschluss der Ukraine wegzubluffen zu können, ohne dass dafür ein einziger Schuss fallen muss.
OK, wenn aber der Westen an eine Invasion durch Russland glaubt, und das für Imperalismus oder Machtdemonstration hält, dann ist aus Sicht des Westens (unter der Annahme, dass alle Zusagen gegenüber der Ukraine Lippenbekenntnisse waren und der Westen auf das Schicksal der Ukraine scheißt) eine gute Strategie, Russland zur Invasion zu bewegen. Schritt 1: Provokationen. Die habt ihr ja selber beobachtet. Was da alles erklärt wurde über den fiesen Putin und die bösen Russen. Wenn ihr das nicht beobachtet habt, dann weil über Russland eh immer nur negative Dinge in den Medien kommen.
Schritt 2: Glaubwürdig Schwäche zeigen, Putin signalisieren, dass man die Ukraine nicht verteidigen wird. Das sehen wir hier gerade. Auch Deutschlands Weigerung für Waffenlieferungen passt hier gut, auch wenn ich gehofft hatte, dass das Rudimente von Grünen-Pazifismus war und nicht Nato-Strategie. Hab ich mich wohl geirrt.
Die Idee, die Russen zu besiegen, indem man sie irgendwo einmarschieren lässt, ist nicht neu. Erinnert euch an Afghanistan.
Ich glaube, die Nato hofft gerade, dass sie Putin zum Einmarsch zwingen kann, indem sie es so aussehen lässt, als sei Putins Bluff der Anlauf zu einer Machtdemonstration gewesen, und wenn der jetzt unverrichteter Dinge umdreht und weggeht, dann ist das aus dieser Perspektive ein fatales Signal der Schwäche und könnte ihn innenpolitisch das Amt kosten. Da unterschätzt die Nato glaube ich die innenpolitische Kontrolle des Kreml über die russischen Medien.
Dass Putin überhaupt so einen PR-Hebel gegen Russland zulässt, irritiert mich gerade ein bisschen. Vielleicht war der Plan, die Ukraine über Zudrehen des Gashahns zum Nato-Abdanken zu zwingen, aber jetzt wo die Amerikaner erfolgreich die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 verzögert haben, ist der Winter schon wieder fast vorbei (und außerdem recht mild) und Russland kann den Gashahn nicht zudrehen, weil über den Hahn auch die Versorgung Deutschlands und der EU läuft, und die Ukraine dann einfach wie bisher Gas entnehmen kann für ihren Eigenbedarf.
Update: Ach schau, Putin glaubt auch, dass Nato Russland in einen Krieg ziehen will.
So demonstrativ, wie die westlichen "Freunde" gerade die Ukraine am langen Arm verhungern lassen, frage ich mich ja, ob in Kiew hinter verschlossenen Türen darüber nachgedacht wird, sie lieber wieder Russland anzuschließen. Wenn da nicht der Donbass und dieser Flugzeugabschuss gewesen wäre ...!
Ich muss da das Memo mit den entscheidenden Fakten nicht gekriegt haben, denn für mich ist das wie ein Blick durch ein Portal in eine Paralleldimension. Es ergibt überhaupt keinen Sinn.
Wir haben aktuell gut 150k Neuinfektionen pro Tag. Wir haben 80 Mio Einwohner, wir haben 60 Mio vollständig Geimpfte und 11 Mio Genesene. Bleiben nochmal rund 10 Mio übrig. Davon sind 5 Mio Kinder unter 5, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt.
Wenn die Infektionszahlen stabil bleiben, dann sind von dem Rest in 30 Tagen alle durchinfiziert. Was glauben die denn, wie schnell sie hier eine Impfpflicht durchgeprügelt kriegen?
Wen genau meinen die mit der Impfpflicht?
Was geht denn hier gerade ab bitte? Soll das eine Kompetenzsimulation werden? Seht her, wir tun was?
Wir als Bevölkerung sind denen jetzt zwei Jahre mehr oder weniger freiwillig in den Lockdown gefolgt, und was haben wir dafür vorzuweisen? Ganze Branchen sind in Parkplätze umgewandelt worden.
Wenn die wenigstens überwältigende Evidenz hätten, dass eine 100% Durchimpfung irgendwas am Status Quo ändern würde! Haben sie aber nicht. Haben sie nicht mal vorzulegen versucht! Das einzige Argument für mehr Impfung im Moment ist, dass das das Fanal der Hoffnung ist, wie wir aus dem Scheiß wieder rauskommen. Das ist eine emotionale Sache, keine inhaltliche mehr. Lauterbach und Drosten und co haben uns jetzt so lange erzählt, dass wir uns bloß alle impfen müssen, dann ist der Spuk vorbei, dass die das inzwischen selber glauben. Obwohl wir inzwischen regelmäßig Doppel- und Mehrfachinfektionen haben, von Geimpften und Ungeimpften. Wenn die einen Impfstoff hätten, der Omikron besiegt, dann könnten wir reden! Aber so?
OK, hat jemand von euch das Memo gekriegt, dass ich nicht gekriegt habe? Was geht hier gerade ab? Erklärt es mir bitte!
Mal ganz abgesehen von inhaltlichen Fragen ist das auch taktisch völlig unklar, wie sie die Einhaltung durchsetzen wollen. Soviel Polizisten gibt es gar nicht, wie man da bräuchte. Selbst wenn sie da wie bei der Geldwäsche einfach mal die Industrie zu unbezahlten Hilfssheriffs zwangsverpflichten, sehe ich das nicht, wie das funktionieren soll. Bei Geldwäsche greift das erst bei Transaktionen über 10k€, aber so eine Einschränkung gibt es ja bei Impfen nicht.
Was zur Hölle geht hier gerade ab?! Macht da jemand eine Kompetenzsimulation für die Regierung? Sinnloser Aktivismus, damit es aussieht, als hätte der Lauterbach das mehr im Griff als der Spahn? Nicht mal das ergibt für mich Sinn, die verspielen alleine mit der Rhetorik schon unfassbar viel Vertrauen, und das ist eine sehr endliche Ressource aktuell. Ich bin überhaupt nicht überrascht, dass die ersten Bundesländer abspringen, bevor das Ding überhaupt den Bahnhof verlassen hat.
Das Bayern-Bashing gerade verstehe ich auch nicht. Wenn fucking Bayern findet, dass sie das nicht tun wollen, weil das zu Fascho-Polizeistaat-Unterdrückungsscheiß ist, ...!
Ihr wisst schon, die "Vordenker" bei Polizei- und Versammlungsrecht. Die CSU-Faschos. Die, die Unschuldige unbegrenzt wegsperren können, bevor sie etwas getan haben! Wenn DIE finden, Impfpflicht ist ihnen zu Polizeistaat, dann ... äh ... ist das vielleicht wirklich zu Polizeistaat!
Update: So gut wie allen Leserbriefschreibern ist aufgefallen, dass ich hier einfach die Mengen der Geimpften, Genesenen und Kleinkinder als disjunkt behandelt habe. Das war meine Illustration dafür, dass Inzidenzzahlen sich nicht als Metrik eignen, um eine Impfung zu begründen. Freut mich, dass ihr das bei mir alle merkt. Ein bisschen schade, dass ihr dann nicht die drei Zentimeter weiterdenkt und das den Medien durchgehen lasst. Wobei die da vielleicht etwas weniger holzhammerig argumentieren, denn ich will ja, dass ihr das merkt, und die wollen, dass ihr das nicht merkt. Inhaltlich ist das natürlich egal. Inzidenzen eignen sich nicht als Metrik, um eine Impfpflicht zu begründen. Außer die Impfung verhindert zukünftige Inzidenzen. Was sie in diesem Fall nicht tut.
Dann hieß es oft: Vergiss Omikron, geht um Delta. Omikron immunisiert in der Praxis nicht gegen Delta, außer es war ein schwerer Verlauf, und den willste ja bei Omikron genauso vermeiden wie bei Delta. Das ist eine Argumentation, die ich verstehen kann und auch geteilt habe. Wenn man damit eine Impfpflicht begründen könnte, wieso haben wir die dann nicht seit zwei Jahren? Und selbst wenn du Omikron rausnimmst, haben wir eine echt krasse Zahl an Genesenen, die immer größer wird. An dieser Stelle sei auch nochmal der Hinweis erlaubt, dass die Statistik in den meisten Länder (soweit ich weiß auch Deutschland) bis vor kurzem oder immer noch doppelt Genesene gar nicht beinhalten.
Update: OK ich fass mal zusammen: Ihr wisst es auch nicht. Im Wesentlichen bleiben zwei Theorien übrig. Erstens: Die faseln nur über Impfpflicht, damit die Unentschiedenen sich jetzt in typisch preußischem vorauseilendem Gehorsam impfen lassen. Würde mich ja wundern, wenn es da noch nennenswert viele von gäbe. Ich glaube, die jetzt noch nicht geimpften sind Leute, die eine Impfung für einen Anschlag auf ihr Leben halten. Die kriegst du nicht mit Verordnungen.
Zweitens: Die reden von einer Impfpflicht, nicht einem Impfzwang. Impfzwang hieße, am Ende kommt ein Beamter und zwingt dich mit Gewalt zur Impfung. Impfpflicht heißt: Das Ordnungsamt prüft und verhängt eine Geldbuße. Die zahlst du dann halt und hast ein paar Monate Ruhe. Mit anderen Worten: Eine verdeckte Steuer auf Idioten. Wäre nicht die erste, der Staat betreibt ja auch Lotteriegesellschaften.
Update: Oh ich sehe gerade, dass nicht nur die letzte Seite in meiner Inbox voll mit Impfpflicht-Kommentaren ist. *stöhn* :-)
In Drostens Podcast kam folgende Erklärung: Eine überstanden Omikron-Infektion hilft nicht gegen Delta. Im Herbst haben wir also die nächste Delta-Welle. Dänemark hat bei den Alten 100% Impfquote, wir nur 90%. Das sind ungefähr 3,5 Mio Menschen. Für die müssen wir im Herbst entweder "Ewig grüßt das Murmeltier" spielen oder wir impfen sie vorher einmal durch. Weil sowas ewig Bürokratie-Vorlauf braucht, ist die Debatte jetzt, damit das im Herbst durch ist.
Update: Das Hauptargument von Bayern ist offenbar, dass die diskutierte Impfpflicht speziell auf Pflegepersonal abhebt, und das sind wohl zum signifikanten Teil impfunwillige Ausgebeutete aus Osteuropa, von denen man befürchtet, dass die dann halt Leine ziehen. Klar, leuchtet ein. Dann lassen wir lieber die Alten sterben, als hier mal für Zustände in der Pflege zu sorgen, bei denen man nicht von ausländischen Leiharbeitern erpressbar ist. Im Übrigen: Brauchen die die Jobs hier nicht auch? Wenn die die Freiheit hätten, einfach hinzuschmeißen, wieso würden sie die Option erst bei einer Impfpflicht wahrnehmen? Die werden doch jetzt schon menschenunwürdig behandelt!
So wie ich das verstanden habe, ist das vergleichbar mit "RT Chefredakteur fährt ohne Führerschein Auto, kriegt Strafe aufgebrummt". Das war vorher klar, dass das verboten ist. Das Besorgen der Lizenz wäre eine Formalie gewesen, und auch nicht mit einer Gesinnungsprüfung verbunden gewesen. Und es wäre deutlich befriedigender für RT gewesen, wenn man ihnen eine bereits erteilte Lizenz entzogen hätte, anstatt wegen einer solchen Lappalie jetzt ein Fass aufzumachen.
Trotzdem ärgere ich mich darüber, dass wir denen ohne Not ihre tumben Provokationen noch damit belohnt haben, ihnen so eine Vorlage zu liefern.
Ich vermute mal, RT hätte auch lieber eine Lizenz entzogen bekommen, aber die Eskalation der Ukraine-Nummer hat die offenbar auch unvorbereitet erwischt.
Nein, du kannst dich nicht auf Pressefreiheit berufen, um aus einem Knöllchen wegen Falschparkens rauszukommen.
Update: Ich finde es auch lächerlich, dass wir für Youtube-Ausstrahlungen eine Sendelizenz verlangen. Das wäre mal eine Sache, die unter dem Banner der Digitalisierung ersatzlos entsorgt werden könnte von der neuen Regierung, wenn sie mal zeigen wollten, hypothetisch gesprochen jetzt, dass sie nicht so von gestern sind wie die CDU. Aber ich denke mal, dass die sich denken werden, mit so einer Sendelizenz kann man in Zukunft vielleicht schön unter dem Vorwand der Hassredebekämpfung o.ä. Herumzensieren. Daher wäre das die viel geilere Provokation gewesen, eine Sendelizenz zu beantragen, und die dann abgelehnt zu kriegen. Denn dann hätten sie nämlich tatsächlich inhaltlich begründen müssen, und dann hätte der Zensurvorwurf tatsächlich potentiell Gewicht gehabt.
Update: The plot thickens! Das ehemalige Nachrichtenmagazin behauptet, eine Lizenz sei mit inhaltlicher Begründung ("mangelnde Staatsferne") verweigert worden. Die Tagesschau schrieb noch, eine Lizenz sei nicht mal zu beantragen versucht worden.
Ich dachte, wir haben hier ein Übereinkommen unter Gentlemen, dass wir untereinander unsere Propagandasender dulden?
Wenn die Übereinkunft aufgekündigt wurde, dann haben wir für die Örtlichkeiten bessere Nutzungsoptionen.
Update: No, Mister Bond. I expect you to die! *kicher*
Andere Gasquellen aufgetan? Auf dem Spotmarkt Gas gekauft und in die Reserven gepumpt? Nicht noch mehr Gas aus den Reserven auf dem Spotmarkt zur Profitmaximierung verscheuert?
Wenn ihr auf d) Nichts dergleichen getippt habt, dann liegt ihr natürlich völlig richtig. Die Reserven sind jetzt unter der kritischen Marke. Welche kritische Marke ist das? Na die "wenn es hier eine ausgedehnte Kältewelle gibt, dann erfrieren Leute"-Schwelle.
Aber hey, macht euch keine Sorgen. Ich bin mir sicher, privat haben die Manager bei den Energiekonzernen vorgesorgt. Von denen muss keiner frieren.
Übrigens, völlig unabhängig davon. Nehmt mal kurz an, ihr seid die USA. Ihr wollt den Deutschen euer Frackinggas verkaufen, aber die Russen liefern billiger und zuverlässiger und die müssen ihr Gas nicht verflüssigen und auf Schiffe laden, die haben eine Pipeline. Sogar eine ganz neue Pipeline durch die Ostsee, bei der Polen, die Ukraine und Weißrussland nicht auf dem Weg, äh, "Transitgebühren" abzweigen können. Ihr seid jetzt General Feuerfrei und es ist euer Job, den perfekten Termin zu finden.
Was wären eure Kriterien?
Einen so perfekten Sturm haben wir glaube ich noch nie gehabt. Es könnte gar nicht besser laufen für die Amis.
BTW: Falls hier jemand glaubt, der Vorwand der Truppenanhäufung auf russischem Boden sei kein Bullshit-Vorwand: Stellt euch mal kurz vor, Mexiko riefe China zu Hilfe, weil die Amis auf ihrem eigenen Staatsgebiet hinter der Grenze Soldaten zusammenzögen. Soll das ein fucking Witz sein? Über das Szenario denkt gar keiner nach, so absurd ist das. Die Amis ziehen regelmäßig Soldaten zusammen, aber auf anderer Länder Grund und Boden. Und nichtmal dagegen wagt irgendjemand was zu sagen!
Erinnert euch mal kurz an die Kubakrise. Da war Kuba grob in der Lage, in der die Ukraine jetzt ist. Die fühlten sich bedroht und wollten daher aufrüsten. Und nicht nur war es völlig undenkbar, dass Kuba den USA Abrüstung in die Politik diktiert, wie es gerade die USA mit den Russen versuchen. Nein. Die USA haben Kuba behandelt, als sei es ihr eigenes Staatsgebiet. Ungefähr so, wie die Russen jetzt laut verzerrter Propaganda des US-Militärs angeblich die Ukraine als ihr eigenes Gebiet betrachten. Nach Präzedenzfall Kubakrise wäre das völlig gerechtfertigt, wenn es so wäre. Ist es aber nicht.
Ich halte das übrigens auch für absurd, dass die Russen die Ukraine haben wollen. Alles, was die wirklich dringend behalten wollen, ist die Krim, weil dort ihr wichtigster Marinestützpunkt ist, der auch im Winter nicht zugefroren ist. Und, wie ich damals schon schrieb, sind ihre vertraglich zugesicherten Ansprüche auf die Krim älter als die Vereinigten Staaten von Amerika.
Sie hätten gerne, dass die russische Minderheit im Osten der Ukraine nicht von der Ukraine drangsaliert wird. Wenn die Ukraine da Zusicherungen gemacht hätte, wäre es m.E. nie zu einer militärischen Eskalation gekommen. Im Gegenteil wäre es glaube ich aus Sicht der Russen die beste Lösung, wenn die Ukraine sich der EU anschließt, aber der Nato fernbleibt. Dann bekäme die Ukraine ein Infrastrukturprogramm und wäre wieder liquide, müsste kein Erdgas mehr von den Russen stehlen, sondern könnte im Gegenteil dort schön einkaufen. Win-Win-Win. Die Ukraine zu übernehmen wäre in ihrem aktuellen Zustand für die Russen ein Verlustgeschäft, das sie sich nicht leisten können. Und so, wie die Ukrainer über die Russen hergezogen sind, wäre das vermutlich auch in Russland keine populäre Option.
WIR SIND ALLE REICH!!1!
Oh, wartet, bei euch ist nichts davon angekommen?
Ach. Ach was.
WIR SIND ALLE REICH!!1!
Oh, wartet, bei euch ist nichts davon angekommen?
Ach. Ach was.
Und dann sagt man einfach: Ist zugestellt.
Wie man dann die Kohle eintreibt? Klären wir später!
Ich kann kaum erwarten, wie blöde der Herr Justizminister guckt, wenn das mal irgendein Land dieser Welt mit ihm macht. Wie, na klar gibt es auf Sie einen Haftbefehl und wir haben der Deutschen Bank aufs Konto gegriffen, weil wir Ihr Konto nicht erreicht haben. Könnt ihr ja intern verrechnen. Na hören Sie mal, das stand letzte Woche im Ulan-Bator-Anzeiger! Da können wir ja wohl nichts für, wenn Sie den nicht lesen!1!!
Da haste doch spontan Vertrauen in den Rechtsstaat, wenn der zu solchen Methoden greift.
Ich frage mich ja, wieso die überhaupt finden, sie hätten Zuständigkeit oder Jurisdiktion über Telegram. Die Russen behaupten ja auch nicht, sie hätten Zuständigkeit und Jurisdiktion über Xing oder die Heise-Foren. Diese ganzen Truthähne in der Regierung sind so damit beschäftigt, einen auf dicke Hose zu machen, dass sie gar nicht merken, was dabei alles zu Bruch geht.
Hey! Habt ihr euch mal gefragt, wieso eine gammelige russische Chat-App mit fragwürdiger Pseudo-Krypto hier überhaupt einen Fuß auf den Boden gekriegt hat?
Weil ihr systematisch alles Vertrauen in Verschlüsselung und Sicherheit aus Deutschland kaputtgemacht habt. So sehr kaputt gemacht, dass die Leute lieber eine halbseidene unseriöse App aus Russland verwenden, um sich gegenseitig zu sagen, wie wenig sie euch noch vertrauen. Wenn ihr nicht seit Jahrzehnten herumfaseln würdet, dass ihr in unsere Kommunikation reinschnüffeln und uns Trojaner installieren wollt, dann hätte hier vielleicht ein Messenger entstehen können. Der hätte dann auch eine ladungsfähige Inlands-Anschrift gehabt.
Gut, dem wären dann spätestens beim NetzDG auch alle User weggelaufen. Ihr saugt ja systematisch den Sauerstoff aus dem Raum für Tech-Innovationen aus Deutschland. Da bleiben am Ende nur noch Werbeklitschen und Blockchain-Scammer übrig. Und Akademiker, die auf der verzweifelten Suche nach Forschungs-Drittmitteln was von KI faseln.
Geliefert wie bestellt.
pkexec ist ja nur die Quelle der Rechte, aber nicht der Root Cause des Exploits. Wie in https://seclists.org/oss-sec/2022/q1/80 geschildert, ist es ja glibc, genauer iconv, die da sinn- und sorglos .so-Files nachladen und ausführen.Fun fact: Von diesem fopen-css-Ding wusste ich auch noch nichts. Aber ich wusste, dass iconv in der glibc Code nachlädt und daher gefährlich ist, und dass die da von Hand irgendwelche Environment-Variablen filtern, wenn sie glauben, dass sie setuid laufen, und dabei auch schonmal was vergessen haben, und ich wusste, dass glib das alles implizit reinzieht. Ich fand glib auch aus anderen Gründen nie vertrauenswürdig und habe das daher nie in irgeneines meiner Projekte reingezogen. Manchmal ist es eine gute Idee, auf sein Bauchgefühl zu hören.Das ist auch keine neue Beobachtung, in 2014 hat Tavis bereits https://www.openwall.com/lists/oss-security/2014/07/14/1 darauf hingewiesen. Maybe someone can figure out how to turn this into something scary.
Und in 2017 ist der defekte Code in glibc bereits gefixt worden, aber ... in einer anderen Kopie des Codes, https://www.openwall.com/lists/oss-security/2017/06/23/8, in einem vollkommenen Versagen von Code-Handling und Versioning seitens der GNU Leute (also ist niemand überrascht).
Und 2019 hat jemand in https://hugeh0ge.github.io/2019/11/04/Getting-Arbitrary-Code-Execution-from-fopen-s-2nd-Argument/ gezeigt, wie man diesen Code über das 2. Argument von fopen(3) (ja, das "r"-Flag) triggert, also Code Execution von einem fopen("blafasel.txt", "r") bekommt. Okay, es ist ein fopen("blafasel.txt", "r,css=keks"), aber bitte. Das ist alles ganz wunderbar.
Ich programmiere seit 1983, mache C seit 1986 und lernte gestern vom ccs= Flag von fopen(3) in glibc. Ein weiteres Stück Bibliothek, das irgendwo im Dateisystem gefundene .so-Dateien reinlädt und anleckt, um zu sehen, ob man sie ausführen kann.
Ich bin mir sicher, das ist nicht das letzte Mal, daß wir von iconv im Kontext Exploits hören werden.
Die Versicherungen haben da nämlich regelmäßig eine Liste von konkreten Erregern in die Verträge geschrieben, und selbst wenn da SARS stand, greift das jetzt nicht, weil der neue Erreger ja SARS-COV-II heißt und nicht SARS.
Wo bleibt eigentlich der Mistgabelmob?
Die schlechte Nachricht: Die werden natürlich sofort rausgeschmissen. Was hat der Herr Schönbach, Admiral der Bundesmarine, denn so furchtbares gesagt, dass man ihn sofort rausschmeißen musste?
"Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen." Den von westlichen Staaten befürchteten Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine bezeichnete er als "Nonsens". Was Russlands Präsident Wladimir Putin wirklich wolle, sei "Respekt auf Augenhöhe", sagte der Vizeadmiral. "Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er will - und den er wahrscheinlich auch verdient."Oh ach so. Ja gut. Klar. Das geht natürlich gar nicht. Nicht bei den Grünen, die so tief in den Arsch der USA gekrochen sind, dass sie ihre Haare nicht mehr färben müssen. Es ist erstaunlich, dass man die überhaupt noch sehen kann, ohne selbst eine Tauchübung zu veranstalten.
Schnell: Was sind noch gleich die Credentials der Frau Verteidigungsministerin? Gucken wir doch mal schnell. Ah. Hm hmm. Justizministerin, dann für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Und was hat sie da gemacht, als Justizministerin? Oh, das Netzwerkdurchsetzunggesetz wollte sie verschärfen. Suuuuper. War die überhaupt schonmal in der Ukraine oder in Russland?
Ach, was sage ich da. Braucht sie doch gar nicht. Sie kennt doch den Feind, und er heißt Putin. Haben ihr ihre transatlantischen Freunde geflüstert. Und, frei nach Pispers, wenn der Feind bekannt ist, hat der Tag Struktur!
Update: Es gibt da noch ein paar Details zu. Erstens: "Mehr Offenheit".
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert mehr Offenheit von den Bundeswehrgenerälen im Verteidigungsministerium. „Ich persönlich wünsche mir von der Generalität im Ministerium insgesamt deutlich mehr Klarheit und weniger Geschwurbel“, sagte die FDP-Politikerin der Zeitung „Welt“.
Ich denke mal, jetzt wundert sich niemand mehr, wieso das mit dem Glasnost bei uns nicht klappt.
Zweitens: Der gute Herr Schönbach hat noch andere Dinge gesagt bei dem Anlass:
Schönbach hatte sich selbst zudem als »sehr radikalen römisch-katholischen Christen« bezeichnet. Er glaube an Gott und fände es deshalb gut, auf das christliche Russland als Partner gegen China zählen zu können: »Selbst wir, Indien, Deutschland, brauchen Russland, weil wir Russland gegen China brauchen«, so Schönbach, auch wenn Putin ein Atheist sei, »das ist egal. Dieses große Land, auch wenn es keine Demokratie ist, auf unserer Seite als bilateralen Partner zu haben, (…) hält möglicherweise Russland von China fern.«
Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber radikale Christen will ich bitte ganz weit fern von allen wichtigen Hebeln haben.
Wie jetzt? Da sind Kinder missbraucht worden, und alles, was ihr tut, ist die Kirche zur Aufarbeitung auffordern?!
Man vergleiche das mal mit Telegram, denen ihr mit Schließung droht, obwohl die bloß eine Plattform waren und die Täter gar keine Telegram-Mitarbeiter waren!
Wartet, wird noch krasser:
Papst Franziskus sprach sich in Rom für eine strenge Anwendung des Kirchenrechts ausLehnt euch mal bitte kurz zurück und überlegt euch folgendes Szenario.
Die US-Regierung hat eine Protestnote an Wikileaks überreicht, weil die aus ihrer Sicht nicht der transparenten Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Julian Assange nachgekommen sind. Wikileaks hingegen verwies auf ihr selbstverliehenes Wikileaks-Recht, dem sie sowohl wörtlich als auch von der Intention her gefolgt seien.
Oder stellt euch mal vor, die Staatsanwaltschaft überließe die Aufklärung der schwarzen Kassen der CDU! OK, schlechtes Beispiel.
Stellt euch mal vor, die Staatsanwaltschaft überließe die Verhinderung und Ahndung von Abgeordnetenkorruption den Abgeordneten!!
OK, auch schlechtes Beispiel.
Stellt euch mal vor, die Bundesregierung überließe die Beurteilung des russischen Truppenaufmarsches den Russen!1!!
Das war das Heizkraftwerk Reuter-West in Siemensstadt, stellt sich raus. Hätte vom Geräusch her auch ein Gewitter sein können aber der Niederschlagsradar war klar.
Reglungsschwankungen hätten die Sicherheitsventile einer Dampfleitung geöffnet und zunächst "extrem laute Knallgeräusche" verursacht. Etwa 20 Mal habe es kurz hintereinander geknallt.Aber sorgt euch nicht. Kein Grund zur Beunruhigung.
"Wahrscheinlich wurden Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt durch die lauten Geräusche aus dem Schlaf gerissen, eine Gefährdung für die Bevölkerung lag jedoch zu keiner Zeit vor", teilte die Polizei am Freitagvormittag mit.Weitergehen. Gibt nichts zu sehen hier.
Das ist jetzt das zweite Heizkraftwerk in Berlin innerhalb weniger Tage. Vielleicht hätte man da mal ein bisschen in die Wartung investieren sollen?
Du musst um aus Erdgas Wasserstoff zu machen keine fossilen Energieträger verbrennen. Das geht auch direkt über chemische Prozesse (Dampfreformierung), die 70-80% Wirkungsgrad haben. Es wären also eher 70% statt 30%, zumindest wenn man den Prozess autotherm fährt. Sprich das Methan teilweise verbrennen zu lassen, so dass man am Ende etwas weniger Wasserstoff als auf die obigen 80% bekommt.Ich wollte dann wissen, was man denn mit dem Zeug macht, das bei der Pyrolyse übrig bleibt. Das wäre reiner Kohlenstoff. Daraufhin kamen noch ein paar Details:Dampfreformierung erzeugt allerdings mittelbar massig CO2 und ist ein Klimakiller.
Klüger und realistischer wäre tatsächlich Methanpyrolyse.
Dabei spaltet man bei hohen Temperaturen ohne C-O2 zu erzeugen CH4 zu C+H2+H2. Kostet mehr Energie als die Dampfreformation, ist aber klimaneutral und gleichzeitig bedeutend effizienter als Elektrolyse. Der energetische Sprung von CH4 ist zu H2+H2+C ist halt deutlich geringer als von H2O zu H2+O.
"Das Verfahren benötigt 87 Prozent weniger Energie als die Wasserelektrolyse – und belastet die Umwelt im Gegensatz zur herkömmlichen Dampfreformierung nicht mit CO2."
FAZ: Wasserstoff aus Methanpyrolyse.
Den Wasserstoff der so erzeugt wird bezeichnet man als türkis. Und er ist ein gutes Speichermedium für Energie, bis wir so viel erneuerbare Energien haben, dass wir uns die Wasserelektrolyse leisten können.
Pyrolyse ist theoretisch CO2 neutral, wenn man von Pipeline- und Förderungslecks absieht. Der übrig gebliebene, reine Kohlenstoff wird natürlich nicht verfeuert. Warum auch? Wenn du das tätest, könntest du direkt das Methan verbrennen und dir den ganzen Aufwand sparen. Du kannst reinen Kohlenstoff in der Chemie als Rohstoff gut gebrauchen. Oder im schlimmsten Fall kommt das Zeug in alte Bergwerke. Solange es nicht zu feucht ist, passiert dort nichts. Selbst wenn du Holzkohle im Waldboden vergräbst, dauert es Jahrtausende bis sie vollständig abgebaut wurde. (Quelle).Pyrolyse für Wasserstoff, vor allem für die chemische Industrie, wäre eine sehr gute, temporäre Alternative zur jetzigen Produktionsart. Die ist nämlich tatsächlich die CO2-Schleuder Dampfreformation. Natürlich können wir nur Methanpyrolyse betreiben, solange wir Methan haben. Auf Dauer werden wir um die nachhaltige Wasserelektrolyse nicht herum kommen. Und dann 5x mehr für den Wasserstoff bezahlen oder genug erneuerbare Energien haben, damit Strom fast kostenlos ist. Aber bis wir genug erneuerbare Energien haben, ist die Pyrolyse eine super Idee und ein riesiger Fortschritt der massig CO2 einspart, im Vergleich zur Dampfreformation.
Was nicht bedeutet, dass die Russen die Pyrolyse machen sollten. Wasserstoff ist furchtbar korrosiv (Wasserstoffversprödung) und hat die Eigenschaft ständig zu entkommen. Das sind kleine Wasserstoff-Stäbchen, im Gegensatz zu riesigen "Methan-Krähenfüßen". Wenn du ein Gas unter hohem Druck durch tausende Kilometer Pipeline schicken möchtest, wäre Methan vielleicht besser, weil dann deutlich weniger entweicht. Die Russen könnten uns das Methan verkaufen und wir machen die Pyrolyse selber. Siemens ist in der Pyrolyse weltweit ganz vorne mit dabei und in Deutschland gelten auch halbwegs strenge Umweltauflagen im Vergleich zu Russland.
Auf diese Art würde man 20 Jahre lang "dreckiges Methan" zu "sauberem Wasserstoff" verwandeln, den wir speichern und mit dem wir im Winter heizen könnten (via Gaskraftwerk -> Strom oder direkt verbrennen). Und in den 20 Jahren bauen wir genug Solarzellen in Australien, Arabien und der Sahara um Wasserstoff per Elektrolyse herzustellen.
Bei der Dampfreformation ist es nur eine Kleinigkeit, die ich bemängele. "Entweder sie verbrennen ihre fossilen Energieträger und verkaufen uns 30% in Form von Wasserstoff weiter.". Wenn wir Wasserstoff aus der Dampfreformation kaufen, kriegen wir 80% Wirkungsgrad-Wasserstoff aus einem chemischen Prozess. Nicht 30% Wirkungsgrad-Wasserstoff aus der Elektrolyse. Das ist inhaltlich fast das gleiche, aber ich glaube deine Leser sind technikinteressiert und freuen sich etwas über technische Verfahren zu lernen.
Und natürlich hast du absolut Recht. Wasserstoff ist für die Aufbewahrungsart von Energie und keine Energiequelle. CO2-neutrale Energiequellen müssen wir zusätzlich zur Wasserstoffproduktion möglichst schnell aufbauen!
Da du gerade zurecht um die BBC trauerst, möchte ich dir einen BBC Global Science Correspondent und seinen privaten Youtube Kanal empfehlen. Peter Hadfield macht Videos über den Wissenschaft an sich, Klimawandel und erneuerbare Energien. Meiner Meinung nach ist sein Kanal potholer54 fast auf dem Niveau vom Slate Star Codex.
Das Bundeskriminalamt (BKA) will Telegram zu einer besseren Zusammenarbeit im Kampf gegen strafbare und rechtsextremistische Inhalte zu bewegen. Die Anbieter des Messengerdienstes sollen künftig mit Löschbitten und Datenanfragen „geflutet“ werden.Brillante Strategie! Das wird bestimmt helfen!!
Wobei. Das wird Telegram wahrscheinlich wirklich zur Konfiguration eines Filters nötigen. Nur halt nicht für Nachrichten auf der Plattform sondern für vom BKA reinkommende Beschwerden.
Seid ihr auch so froh, dass wir so exzeptionelles, hochkompetentes Spezialexpertenpersonal haben, die sich kümmern? Alles in besten Händen!
Dann hat jemand einen kleinen Versandladen in Deutschland gefunden, da hab ich mal bestellt. Mal gucken, ob die wirklich liefern können.
Ansonsten gibt es noch die Option, in England bei keyboardco.com zu kaufen, die haben dann allerdings UK-Layout. Für Blindtipper ist das egal, das Layout entspricht dem normalen deutschen und es fehlen auch keine Tasten.
Ansonsten ist die Tastatur-Szene deutlich dynamischer als mir bewusst war. Alleine bei Cherry hat sich das Angebot an Switch-Arten verdoppelt, seit ich das letzte Mal geguckt habe. Dazu kommen dann auch noch Hersteller in Fernost und eine bemerkenswert lebendige Bastelszene.
Schlimmstenfalls kann man sich auch ein altes Model M gebraucht kaufen und dann einen PS/2-nach-USB-Konverter benutzen, davon habe ich hier sogar ein paar rumliegen, weil die bei meinen Unicomp-Modellen beilagen. Allerdings sind bei den Model M Originalen an wichtiger Stelle Noppen aus inzwischen altersmäßig zerfallendem Plastik verbaut, da muss man also auch damit rechnen, dass das wegbröselt. Es gibt allerdings wohl Anbieter, die die Noppen alle rauspolken und gegen Metallnieten austauschen. Da bin ich dann aber doch nicht Tastaturnerd genug für, dass ich da am Ende so ein hand-tiefergelegtes Unikat fahren will.
Danke jedenfalls für alle eure Zuschriften. Wenn sich rausstellt, dass der Laden wirklich liefern kann, kann ich ihn hier auch nochmal verlinken.
Original-Hersteller ist Unicomp (pckeyboard.com), aber wenn du da für $110 ne Tastatur bestellst, kostet Shipping nach Europa $60 und dann kommt nochmal der Zoll und sitzt da ein paar Monate drauf und will dann auch nochmal 60€ haben.
Man konnte die mal bei getdigital.de kaufen, aber da steht gerade ausverkauft und wir wissen nicht, wann sie wieder reinkommen.
Ja, ich weiß, man kann auf Ebay noch Model M finden und manuell auf USB umbasteln. Hab ich keinen Bock drauf, mit Verlaub. Ich hätte gerne eine Buckling Spring Tastatur mit nativem USB.
Ich hatte hier ein paar Backup-Tastaturen mit Cherry Brown Switches rumliegen, aber das ist halt nicht dasselbe und die sind jetzt wegen diverser Ausfälle in meinem Umfeld alle. Ich wollte nachbestellen, aber die gibt es nicht mehr. Ich hatte da Modelle von fnatic. Die bauen jetzt gar keine Tastaturen mit Number Pad mehr. Nur noch so abgesägte Schrottflinten, dafür mit LED Regenbogen, nach dem niemand gefragt hat.
Hab jetzt ein paar Notfall-Modelle von Reddragon geklickt, aber die wären halt Backup-Backup. Wenn meine Buckling Spring-Tastatur eines Tages das zeitliche segnet, würde ich schon auf einer anderen Buckling-Spring-Tastatur bestehen.
Falls eine feindliche Armee auf dem Landweg angreift, nehme ich an. Wen sie da wohl konkret im Auge haben?
Ich würde mal denken, wenn sie jemand auf dem Landweg angreift, dann hat der so überlegene Technologie, dass sie mit den Panzern nicht weit kommen werden.
Diesmal hat der Autor schlicht keinen Bock gehabt, dass seine Module wöchentlich 20 Millionen Mal von irgendwelchen reichen Megacorps runtergeladen werden, ohne dass auch nur eine davon jemals einen müden Cent in seine Richtig geworfen hätte.
Ich kann nur sagen: Wenn du freie Software schreibst, weil du hoffst, dass Leute freiwillig mit Geld nach dir werfen, wirst du immer scheitern. Geschenke sind geschenkt. Das ist, was sie zu Geschenken macht. Du kannst nicht danach kommen und heulen, dass die andere Seite dir nicht auch was zurückgeschenkt hat.
Auf der anderen Seite: Punk lebt! Fuck the Megacorps!1!! :-)
Aber wie teuer genau wäre das eigentlich?
Hier hat das mal jemand ausgerechnet.
Finanzmathematiker haben erstmals errechnet, wie teuer eine Haftpflichtpolice für ein Atomkraftwerk wäre - 72 Milliarden Euro jährlich.Ach komm, lass uns noch ein paar Atomkraftwerke bauen! Weiß doch jeder: Unfälle passieren nur anderen Ländern. So Ländern, die von Kernkraft keine Ahnung haben. Wie Russland und den USA. Und so unterentwickelten Technologie-Slums wie Japan.
Und in der EU kann schon mal gar nichts passieren. Jetzt wo die Briten raus sind jedenfalls. Und solange die Schweiz nicht beitritt.
Risiko? Pah! No risk no fun! YOLO! Das ist jetzt grüne Energiegewinnung!1!!
Erneuerbar nicht direkt, denn das Uran muss man ja aus der Erde polken und anreichern. Was im Übrigen auch nicht CO2-frei ist, falls das jemand gedacht hat.
Übrigens: Hier ist eine Prognose der IAEA, wie lange die Uranvorkommen der Erde halten werden. Wenn ihr da jetzt in Jahrtausenden gedacht habt, habe ich schlechte Nachrichten für euch:
Given these projections, the uranium resource base described in the Red Book is more than adequate to meet low and high case uranium demand through 2040 and beyond.
Da gehen hoffentlich schon direkt die Alarmglocken an bei euch. Bis 2040?!Meeting high case demand requirements through 2040 would consume about 28% of the total 2019 identified resource base recoverable at a cost of < USD 130/kgU (USD 50/lb U3O8) and 87% of identified resources available at a cost of < USD 80/kgU (equivalent USD 30/lb U3O8).
Wenn jetzt immer noch nicht eure Alarmglocken bimmeln, dann solltet ihr euch dringend das hier bereits verlinkte Video Arithmetic, Population and Energy angucken. Ein Vortrag von dem inzwischen leider verstorbenen Al Bartlett. Untertitel: The Greatest Shortcoming of the Human Race is our Inability to Understand The Exponential Function.In Covid-Zeiten passt das eh gut, aber das Video ist von ~2000 und handelt von exponentiellem Bevölkerungswachstum gegen endliche Energieressourcen wie Kohle. Alles, was der gute Mann da über Kohle sagt, trifft selbstredend genau so auf Uran zu. Wenn die hier also sagen, bis 2040 sind 30% des Urans weg, dann heißt das: Der Uran-ist-Alle-Tag liegt innerhalb der Lebenserwartung meiner Leserschaft.
Jetzt machen sich Leute Sorgen, dass versiffte Web-Frameworks mit der dreistelligen Versionsnummer nicht klarkommen.
Mein Vorschlag: Alles niederbrennen.
Threat Intelligence, falls das hier jemandem nichts sagt, ist der Austausch von "bösen IPs", von denen aus angeblich Angriffe kommen. Ja, richtig gelesen. Ihr macht nicht etwa eure Systeme sicher. Nein, nein! Ihr macht lieber Cyber Identity Politics und nehmt keine Verbindungen mehr aus Himmelsrichtungen an, die einem Kumpel schonmal negativ aufgefallen sind.
Ich lache ja diese ganze Threat Intelligence-Nummer seit Jahren aus. Was für eine monumentale Geldverbrennung.
Aber stellt sich raus: Zwei Dinge sind unendlich, und es finden sich nicht nur Käufer für diesen Mist, die argumentieren dann auch mit den abgewiesenen Verbindungen, als ob das Angriffe gewesen wären. "Diesen Monat: 10 Mio Angriffe abgewehrt!1!!"
Eher 1 Mio Kunden abgewehrt, und 9 Mio Spammer und Hintergrundrauschen.
Jetzt kommen auch noch Bugs dazu:
Microsoft warned customers today to patch two Active Directory domain service privilege escalation security flaws that, when combined, allow attackers to easily takeover Windows domains.
Ach. Ach was. Na sowas.Das liest sich ja fast, als seien Windows + Office + Active Directory grundsätzlich ein hohes Risiko!!1!
Aber keine Sorge, ihr müsst einfach diese Patches hier bei Vollmond über eure Server sprenkeln, und ab dann werdet ihr wieder über triviale Fehlkonfigurationen hopsgenommen statt über Bugs.
Daher wollte ich jetzt mal eine Umfrage machen und bitte um Zusendung von Daten für eine Statistik. Selbstverständlich wird das nur als aggregierte Übersicht veröffentlicht.
Mich interessieren so Dinge wie:
Sachdienliche Einsendungen bitte per E-Mail. Danke.
Update: Wenn jemand eine brillante Idee hat, wie man messen oder visualisieren kann, mit wieviel Reibungsverlusten man bei einer Codebasis leben muss, dann bin ich für jeden Hinweis dankbar. Mein aktueller Ansatz vergleicht das Codewachstum von einem Projekt mit dem Wachstum bei der Anzahl der NPM-Pakete. Ein richtig fairer Vergleich ist das aber nicht, denn das gewählte Projekt könnte ja einen Reifegrad erreicht haben, bei dem einfach weniger gemacht werden muss.
Ich arbeite an einer Uni, meine Frau als Beamtin in der Verwaltung. Zusammen mit (vermutlich allen) anderen Landesbeschäftigten bekommen wir nun die Corona Prämie in Höhe von 1300€ ausbezahlt. Die Bundesbeschäftigten hatten im Sommer schon etwas zwischen 300€ und 600€ (höhere Lohngruppen weniger). Dass wir die Arbeitsausrüstung für's Homeoffice aus dem Büro mitnehmen konnten, ist aus meiner Perspektive auch Standard. Kosten sind uns also Null entstanden.Die Politik liebt Einmalzahlungen. Das sieht dann viel mehr nach "große Zahl" aus, als wenn man den Pflegekräften 20€ pro Monat mehr zahlt.Im Gegenteil: Wir sind von Corona nicht wirklich betroffen, weil wir als kinderlose ITler gut im Homeoffice arbeiten können. Durch die ausgefallenen Urlaube haben wir unterm Strich eher wenig Geld ausgegeben. Den Aufruf zu einer Aktion, das Geld an Leute zu spenden, die in der Pandemie nicht in den Sessel furzen, sondern richtig hart arbeiten, haben meine Kollegen mit Unverständnis und unser Personalrat mit blockieren quittiert.
Was jeder mit dem Geld macht ist zwar die eigene Sache, aber der Messpunkt für die Solidarität in der Gesellschaft liegt bei mir im tiefroten Bereich der wie-durchkorrumpiert-sind-wir-schon Skala. Ich kann mich da endlos drüber aufregen, dass wir für ein bisschen Applaus im Sommer, mal eben ein Monatsgehalt derer bekommen, die unser letzter Notnagel im Kampf ums Leben sind. Vielleicht hätten wir nicht die vielen Intensivbetten verloren, hätten wir denen diese Kohle mal auf das reguläre Gehalt draufgepackt.
Keine Sorge. Soweit lassen es die "Gesundheits"minister nicht kommen. Die machen lieber schnell die Testpflicht für Geboosterte weg. Dann können wir uns alle weiterhin in unserer selbstverschuldeten Unmündigkeit suhlen, und können nachher erklären, wir hätten ja keine besseren Zahlen gehabt, daher war unsere Inaktivität aus damaliger Sicht vertretbar.
Welche Inaktivität? Na dass wir nicht genug Impfstoff gekauft haben zum Beispiel.
Und neulich haben wir noch alle über den Söder gelacht, als der meinte, keiner seiner Experten habe ihm vorher gesagt, dass es so schlimm werden würde. Diese Art von absichtlichem Weggucken ist jetzt bundesweit die "Gesundheits"politik.
Mein Kumpel Kris hat das mal bei Heise ausführlich erklärt.
Und tatsächlich ist die Sache sogar noch verkackter als ich sie zu verstehen geglaubt hatte.
Besonders witzig bei Kris' Ausführungen finde ich, dass er für seine jahrzehntelage Arbeit in der PHP-Community bekannt ist, und dieses verkackte Classloader-Konzept, zur Laufzeit Code nachladen zu wollen, ist auch eine glorreiche PHP-Innovation, die dort allerdings Autoloader heißt.
Dass das möglicherweise grundsätzlich eine völlig verkackte Idee ist, zur Laufzeit Code nachzuladen, ist nicht nur den Founding Fathers von Java nicht gekommen.
Auch in C und C++ gibt es ein API, mit dem man Shared Library nachladen kann, heißt dlopen oder LoadLibrary, und wird für Plugins verwendet. Und auch da haben viele Leute noch nicht verstanden, dass das Plugin dann dieselben Zugriffsrechte hat wie das Programm, in dessen Kontext es ausgeführt wird.
Oh und lasst mich bei der Gelegenheit einen kleinen Schwank erzählen. Kris macht sich in dem Artikel darüber lustig, dass Java-"Anwendungen" heutzutage immer mit der genauen JRE-Version im Paket ausgeliefert werden, die man braucht, um sie auszuführen. Ich hatte mal bei einem Kunde die Gelegenheit, in eine als "Appliance" ausgelieferte Enterprise-Java-"Anwendung" reinzugucken, und die kam mit drei verschiedenen JREs für verschiedene Teile der "Anwendung". Es ist da draußen also noch krasser verkackt als Kris es hier ausspricht.
Ich empfehle ausdrücklich, nicht nur Seite 1 zu lesen. Die ganzen wunderbaren Money-Quotes sind auf Seite 2.
Der wichtigste Punkt an diesem wunderschönen Rant ist jedenfalls, und das sollte ihr auf jeden Fall mit heimnehmen hier: Das war kein Bug im Sinne von "ein Programmierer hat falschen Code hingeschrieben". Der Code war da vorsätzlich, absichtlich, und hat genau das getan, wofür er gedacht war.
Es war, könnte man sagen, einer der seltenen Momente, wo Java-Code genau das getan hat, wofür er gedacht war. Stressarm und flexibel.
Für die Zukunft will Mozilla weiter in Firefox, Mozilla VPN, und seinen Lesezeichen-Dienst Pocket investieren, die nach eigenen Angaben von rund 100 Millionen Menschen genutzt werden. Außerdem soll "qualitativ hochwertige Werbung" durch von Mozilla als vertrauenswürdig eingestufte Partner geboten werden.Scheiße, Bernd! Nur hochwertige Werbung von vertrauenswürdigen Partnern? Wieso ist denn da sonst noch keiner drauf gekommen!1!!
Firefox scheinen die nur noch als Hebel zu sehen, um ihre anderen Dienste an den Mann zu bringen.
Stellvertretend will ich dieses Essay empfehlen, das sich mit der einfachen Frage beschäftigt: Wenn du Ivermectin für harmlos hälst, und dir 90% sicher bist, dass es nicht gegen Covid hilft, solltest du es nicht trotzdem nehmen? Denn 10% ist besser als 0%!
Genau dasselbe Argument gilt natürlich auch für Vitamin D und was sonst noch so alles empfohlen wurde. Was mich bei Scott Alexander immer am meisten freut, ist dass er nicht einfach eine Meinung hat, sondern seinen Entscheidungsfindungsprozess zeigt und hinterfragt.
In diesem Fall ist er sich selber nicht sicher, aber wirft genug Schatten über die Hypothese, dass man einfach alle Supplements nehmen soll, die möglicherweise helfen und wahrscheinlich harmlos sind, dass das für meine persönliche Entscheidungsfindung reicht.
Ein anderes Ding von ihm, dass mich ziemlich mitgenommen hat, ist ein Kommentar am Ende von dieser Reaktion auf die Reaktion der Ivermectin-Leute auf seine Analyse, die ich neulich auch hier verlinkt hatte. Die ganze Reaktion empfand ich als wertvoll, aber dieser Teil hier hat mein Weltbild erschüttert:
When I was working on the ivermectin post, I mentioned it to a friend who’s a journalist. She shocked me by reciting a list of all the same studies I’d been looking at, her (completely correct) opinion on each, and then ending with the same conclusion I did (any remaining positive signal after you remove the fraudulent studies might be because of worms). I asked why her article hadn’t said any of this. She said that, in consultation with her editor, they decided that reviewing all the studies would have taken too much space, and mentioning the worms would have been too speculative.
Er fügt dann noch hinzu, dass sie unrepräsentativ wissenschaftlich gebildet und hartnäckig ist und man das daher vermutlich nicht einfach verallgemeinern kann. Aber die bloße Idee, dass es da draußen ordentlichen Journalismus gibt, und die Redakteure in den Zeitungen das dann zusammenstreichen, weil es die Bevölkerung irritieren könnte, das hat mein Weltbild ziemlich erschüttert.Das ist das komplette Gegenteil des üblichen Narrativs, dass niemand Zeit hat und alles zusammengestrichen wurde und daher kann da ja auch nichts rauskommen.
Schaut mal hier, wie sie die Ausschuss-Vorsitze verteilen.
Es geht schon direkt großartig los:
Die Union legte ihren Schwerpunkt auf Wirtschaftsthemen. Als größte Oppositionspartei hat sie traditionell das erste Zugriffsrecht und sicherte sich den Vorsitz im mächtigen Haushaltsausschuss. Daneben übernehmen CDU/CSU auch den Vorsitz bei Finanzen, Recht, Wirtschaft und Landwirtschaft.Die Korruptionspartei kriegt den Haushaltsausschuss. Wat? Oh, und Finanzen, Recht, Wirtschaft und Landwirtschaft!1!! Klar, wer sonst? Die mit den Maskendeals natürlich! Die mit den schwarzen Kassen und den "jüdischen Vermächtnissen"!
Aber warte, geht noch weiter.
Die AfD stellt im neuen Bundestag die Vorsitzenden der Ausschüsse für Inneres, Gesundheit sowie Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.Die Leute da draußen regen sich gerade alle darüber auf, dass die AfD den Innenausschuss kriegt. Ich finde noch viel bedrückender, dass die Impfleugner-Wissenschaftsfeinde von der AfD den Gesundheitsausschuss kriegen! What the FUCK?!?
Die FDP hat sich Bauen, Verteidigung und Menschenrechte gesichert.Prima. Menschenrechte regelt ab jetzt der Markt. Fuck, yeah!
Die Grünen leiten den Bundestags-Europa-Ausschuss und daneben Umwelt, Bildung und Digitales.Die Globuli-Partei kriegt Bildung. Da wächst zusammen, was zusammen gehört!
Die Linkspartei stellt nur einen Ausschuss-Vorsitz - den für Klima und Energie.Wie, Moment, die Grünen wollten lieber Bildung als Klima? Globuli waren denen wichtiger als die Abwendung des Untergangs unserer Spezies?
Ich für meinen Teil finde das ja gut, dass der Innenausschuss endlich von jemandem geleitet wird, der sich mit Rechtsextremismus wirklich auskennt!1!!
Damit liegt dann auch endlich die Geheimdienstkontrolle in den Händen einer Partei, die sich mit Geheimdiensten gut auskennt, weil sie zur Hälfte aus V-Leuten besteht.
Sie habe bei der Arbeit erfahren, dass »das Ministerium« eine Sonderregelung für Krankenhäuser und Universitäten getroffen habe. Es habe entschieden, »dass die ungeimpften Mitarbeiter einen PCR-Test nachweisen müssen, und den müssen sie selbst bezahlen«.Natürlich bin ich hier erstmal irritiert, dass jemand in der Pathologie, der die Covid-Toten vorbeikommen sieht, von außen zum Impfen getrieben werden muss und das nicht aus eigenem Antrieb macht. Wat?
Es handelt sich glaube ich um dieses Video hier. Da findet man in der Tat diese Aussage.
Da stellt sich doch erstmal die Frage, ob der Vorwurf denn inhaltlich korrekt ist, dass es jetzt so eine Regelung gibt. Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat das mal ausführlich für uns recherchiert und schreibt:
Diese angebliche Regelung bezeichnete sie als »komplett geisteskrank«."angeblich" ist ja schonmal eine ziemlich klare Formulierung, dass es die Regelung nicht gibt. Man könnte Lesern verzeihen, die an der Stelle nicht mehr weiterlesen, weil sie die Sache für geklärt halten.
Aber Sekunde, gucken wir mal weiter.
Zwar wird in Deutschland über eine Impfpflicht disuktiert. Die von der Frau angesprochene Vorschrift existiert jedoch für Krankenhausbeschäftigte nicht: Es gebe »aktuell keine bundes- oder landesrechtliche Regelung, die eine PCR-Testpflicht für Krankenhausbeschäftigte sowie eine diesbezügliche Kostentragung durch die Beschäftigten vorsieht«, hatte ein Sprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums dem SPIEGEL mitgeteilt.OK, gibt es also nicht. Die Frau lügt!!1!
Oh warte, das war noch nicht alles. Geht noch weiter.
Zu den Hochschulen schrieb das Wissenschaftsministerium auf Anfrage: Dort gelte »eine 3G-Plus-Regelung, wonach Beschäftigte, die nicht geimpft oder genesen sind, mit Kontakt zu Studierenden, Gästen und sonstigen Besuchern zweimal wöchentlich einen negativen PCR-Test nachweisen müssen«. Eine Kostenerstattung für die Beschäftigten sei nicht vorgesehen.Wie, äh, also stimmt doch? Die Frau in dem Video hat also inhaltlich völlig recht?
Hey, psst, sagt mal, versteht ihr eigentlich, wieso das Vertrauen in die Medien so weit abgestürzt ist? Versteht ihr den Vorwurf "Lügenpresse"? Mir ist das ja ein Rätsel!1!!
Stellt sich natürlich die Frage, wieso eine Pathologin von einer Regelung betroffen wäre, die sich auf Mitarbeiter mit Kontakt zu Studierenden, Gästen oder sonstigen Besuchern bezieht. Auf der anderen Seite sagt sie in dem Video nicht, dass es ihr in ihrem Protest um sie selbst geht.
An dieser Selbstanklage in Sachen journalistischer Mindestqualitätsanforderungen kommt aber noch ein Klopper, bleibt mal kurz in der Leitung:
Die LMU hatte daraufhin nach eigenen Angaben ein Hausverbot gegen die Mitarbeiterin ausgesprochen. »Eine fristlose Kündigung wird darüber hinaus auf den Weg gebracht«, hieß es weiter.Die LMU bestätigt also den Kern der Kritik dieser Pathologin, nämlich dass sie auf die Fachkräfte scheißen und die auch in Krisenzeiten bedenkenlos rausschmeißen würden.
»In der derzeitigen Lage kommt es auf die Umsicht und Rücksicht aller an, um kranken Menschen bestmöglich zu helfen und das stark belastete Personal im Gesundheitswesen zu unterstützen.Hey, LMU, Newsflash: Diese Pathologin ist das stark belastete Personal im Gesundheitswesen. Die, die ihr gerade rausgeschmissen habt. Habt ihr keine Kopfschmerzen, wenn ihr sowas von euch gebt?
Ich wollte mir am 22.11. eine Booster-Impfung verschaffen; mitten am Tag, Gleitzeit und Homeoffice machts möglich. Das Ergebnis war:Danke, Jens Spahn!(1) Impfzentrum im Ringcenter 2 an der Frankfurter Allee: Keine wirkliche Schlange, aber es standen jede Menge unzufriedener Leute herum: Weil der Impfstoff ausgegangen war, und sie für nichts gekommen waren.
(2) Impfzentrum in den Schönhauser Allee Arcaden: Eine monströs lange Warteschlange, in der hinter mir ein Rentner stand, der auf "die Jugend" (also auch mich (45)) schimpfte, dass die "noch gar nicht dran" wären. Vor mir stand eine Reklametafel, in der ein Werbespot in Dauerschleife lief, dass man sich boostern lassen soll. Als ich nach über einer Stunde endlich dran war, schickte man mich wieder weg, weil meine Zweitimpfung noch nicht fünf Monate zurücklag. Es fehlten acht Tage.
(3) Impfzentrum im Rathaus-Center in Pankow: Die Schlange war länger als in der Schönhauser, und ich verhörte einen Security-Typen so lange, bis er herausbrachte, dass ich nicht geimpft werden könne, wegen der besagten acht Tage.
Ich hatte davor versucht, Termine in den durch den Senat betriebenen Impfzentren in Tegel und an der Messe über doctolib zu bekommen: No way. Tegel hatte gar keine Termine, und Messe erst wieder ab dem 22. Januar.
Als kurz darauf ein neues Impfzentrum im Ring-Center 1 eröffnet wurde, fuhr ich zufällig mit der S-Bahn daran vorbei, und konnte weder den Anfang noch das Ende der Schlange sehen, die sich draußen ums Gebäude wand.
(Jetzt ist das passiert, was mir und anderen auch schon bei der Erst- und Zweitimpfung einen Haufen Huddelei erspart hatte: Die Firma kümmert sich (wir sind selber Medizintechnik), und hat über einen ... ähm ... "befreundeten" Dienstleister Termine besorgt, am 15.12., ohne jeden Stress für die zu Impfenden.)
Mein Fazit lautet:
(1) Eine Menge Leute wollen sich impfen lassen. Sie sind bereit, dafür unter Tag stundenlang anzustehen.
(2) Die Kapazitäten reichen offensichtlich nicht aus, um das auf eine Weise zu bewältigen, die einer westlichen Industrienation würdig wäre.
(3) Wenn man jemanden kennt, und womöglich gar bereits in geschäftlicher Beziehung zu ihm steht, kann man Impftermine (vermutlich) einfach kaufen.
Not-so-fun-fact: Auch als doppelt Geimpfter und mit einem tagesaktuellen negativen Test darf ich das Pflegeheim nicht mehr betreten, in dem gerade ein naher Angehöriger von mir stirbt. Ich darf ihn nicht mehr besuchen, obwohl ich wirklich alles getan habe, wozu man mich im Rahmen der ganzen Wellenbrecherei aufgefordert hat.
Ich kenne promovierte Naturwissenschaftler, die sich vor einem Jahr noch brav allen Anordnungen unterwarfen, die wirklich gesetzestreue Bürger sind, und angesichts der neuerlichen Kontaktbeschränkungen nun aber beschlossen haben, dass sie sich eigentlich doch nicht von der Regierung vorschreiben lassen wollen, wie und mit wem sie ihr Weihnachtsfest verbringen.
Dass notorische Impfgegner, Querulanten und andere unangepaßte Subjekte die Maßnahmen ablehnen, ist nichts neues. Neu ist nach meiner Erfahrung aber, daß dies auch zunehmend auf Leute zutrifft, die bisher eine zuverlässige Stütze des bürgerlichen Staates waren.
Ich finde das nicht verwunderlich, dass sich jetzt so viele boostern lassen wollen. Wenn du Geschichten hörst, dass jemand seinen Hirntumor nicht operiert kriegt, weil die Betten voll sind, dann ändert das den Blick auf die Lage. Risiko ist Eintrittswahrscheinlichkeit mal Schaden, und wenn du davon ausgehen musst, dass kein Bett mehr frei ist, wenn du krank wirst, dann geht halt der Schadensteil der Gleichung hoch.
Der Leserbrief lässt ein bisschen ein schlechtes Gewissen durchscheinen, dass die Firma da was organisiert hat, aber da möchte ich mal darauf hinweisen, dass das explizit so gewollt war, dass Betriebsärzte von Firmen impfen dürfen, können und sollen.
Ungefähr die Hälfte der Einsender erzählt von "sofort Termin bekommen, alles flutscht super", die andere Hälfte erzählt von stundenlangen Wartezeiten draußen im Regen in der Kälte. Meherere Leser haben berichtet, dass Arztpraxen eher keine Termine haben als Impfzentren, also lieber dort probieren. Wenn man online keinen Termin kriegt, einfach später nochmal probieren, am besten außerhalb der üblichen Lastzeiten. Viele Leser sind auch einfach hingegangen und wurden dann geimpft, wenn auch teilweise nach stundenlangem Warten.
Das Volumen scheint im Moment hauptsächlich für Booster draufzugehen, es gibt kaum noch Erst- oder Zweitimpfungen.
Der irische "Datenschutzbeauftragte" (harr harr) wollte gerne Facebooks "Opt-in im AGB-Kleingedruckten"-Bullshit EU-weit legalisieren. Die tun nicht mal so, als seien sie was anderes als eine ausgegliederte Interessenvertretung von Facebook!
Nintendo fand, das 14-tägige Rücktrittsrecht im Fernabsatzgesetz gelte nicht für Pre-Load-Spiele. Da die Spiele inzwischen alle Multi-Gigabyte-Monster sind, kaufen viele Hardcore-Fans die Spiele vor dem offiziellen Release-Datum und kriegen dann schon mal die Spieldaten übers Wochenende vor dem Release auf die Platte geladen, können aber noch nicht spielen. Nintendo hat jetzt ernsthaft argumentiert, damit fielen diese Spiele unter die verderbliche-Güter-Klausel.
Noch krasser: Damit sind sie vor dem LG Frankfurt durchgekommen. Nein, wirklich! Wat?! Erst das OLG hat sie zurückgepfiffen. Dafür umso heftiger, der Rückpfiff:
Die Richter hatten Nintendo schon in der mündlichen Verhandlung nach Erörterung der Rechtslage nahegelegt, den Unterlassungsanspruch des vzbv als berechtigt anzuerkennen.LOL
Das was mir heut als absolute Verschwörungstheorie über den Weg gelaufen ist es definitiv wert geteilt zu werden, auch wenn die Quelle aktuell nur Hörensagen (aka eine Grünen-Politikerin) ist.Kann da jemand inhaltlich was zu sagen?Ich hab die Tage versucht einen Termin für eine Booster-Impfung in München zu machen.
Laut Web-Interface sind bis inklusive März alle Termine vergeben - wenn man Glück hat gibt es im Umland was, so ab ca. 1h Fahrzeit ÖPNV.
Ich bin außerdem in diversen Telegram Gruppen, wo Leute sich organisieren um Impfungen möglichst effizient zu verteilen, z.B. falls ein Patient absagt und eine Dosis übrig ist, dass die dann nicht weggeworfen werden muss, sondern eventuell jemand anders die bekommen kann.
In einer dieser Gruppen schreibt heute eine Politikerin (die mir persönlich bekannt ist), dass sie in einem der Impfzentren einfach mal auf gut Glück ohne Termin vorbeigegangen ist. Vor Ort war sie sofort dran und außer ihr wohl eher gähnende Leere. Auf Nachfrage warum dann Online keine Termine frei sind, sagten das Personal vor Ort, dass alle Termine aktuell von Impfgegnern blockiert werden, die wohl im großen Stil buchen und dann nicht erscheinen.
Die Zivilisationsdecke ist dünn….
Ich habe jetzt auch schon mehrfach gehört, dass man bei spezifischen Impfzentren einfach hingehen kann und dran kommt. Aber dass da sonst gähnende Leere war, das hab ich noch nicht gehört. Weiß jemand genaueres?
Update: Ein Leser schreibt, dass das in Neuseeland auch eine Strategie der Anti-Vaxxer war.
Update: Ein anderer Leser schreibt:
Bekannte arbeiten im Impfstützpunkt Freiburg i. Br. und berichten von gleichmäßig guter Auslastung. Aber auch von der Strategie, Impftermine zu blockieren, habe ich bereits aus zweiter Hand gehört. :(
OK, also so kommen wir glaube ich nicht weiter. Wir brauchen mal Informationen von jemandem aus einem Impfcenter, wie hoch der Prozentsatz der angemeldeten Impftermine ist, zu denen der Anmelder nicht erscheint.
Genau wie prognostiziert! Na? Fühlt ihr euch noch gut mit eurer Stimme für die?
Bestimmt, denn die Grünen wählen im Vergleich die Reichen. Die keines der gerade angesprochenen Probleme haben. Weil sie in guten Bezirken wohnen. Die Grünen sind die Öko-CDU.
Auch die designierte Außenministerin, Annalena Baerbock (Grüne), hatte sich im Wahlkampf für Gender-Sprache in Gesetzestexten ausgesprochen.Die hat ja auch sonst nichts im Köcher. Mit irgendwas musste die ja schießen.
Update: OK, wir brauchen doch noch mehr Medienkompetenztraining. Nachdem ihr neulich alle so schön auf den Link geklickt habt, hab ich jetzt eine Indirektion dazwischen gehabt, bei der man hinter dem Link nochmal einem Link folgen muss, um zu gucken, ob die Zusammenfassung korrekt war. War sie nicht.
Was werden Ihre ersten drei wichtigsten Projekte als Familienministerin?
Das wichtigste ist die Einführung der Kindergrundsicherung. [...] mein zweites Vorhaben: Der Sofortzuschlag für Kinder und Familien mit geringem Einkommen [...] Das dritte Projekt ist der Gleichstellungscheck für Gesetze.
Nix mit Top-Priorität Gendern also. Das erwähnt sie erst viel weiter hinten, auf explizite Nachfrage.
Wir leben in Baden-Württemberg. Eine ehemalige Kollegin meiner Frau wurde vor einigen Monaten zum ersten Mal Mutter. Vier Wochen später hat sie die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Jetzt bekommt sie keinen Termin, weil die Intensivstationen voll sind. Auch das ist eine Form Triage.
Bei meinem Bekannten musste die Frau operiert werden. Sie hatte auch schon den Termin bei einer Spezialklinik aber dort waren in der Zwischenzeit die Betten mit COVID-Patienten belegt und so mussten sie sich nach einer anderen Klinik umsehen. Die haben sie auch gluecklicherweise gefunden aber bei der Op gab es Komplikationen und die Frau ist leider gestorben. Frag nicht, wie es den beiden kleinen Kindern jetzt vor Weihnachten geht.Ich finde es wichtig, die Krankenhaussituation nicht Covid anzulasten. Das ist nicht Covid, das sind die ungeimpften Terroristen, die dem Rest der Gesellschaft vermeidbares und unnötiges Leid aufbürden.Versteh mich nicht falsch: Corona ist nicht schuld am Tod der Frau und selbstverstaendlich haette das auch in der Spezialklinik passieren koennen. Aber durch die Covidioten wurde das Risiko unnoetig erhoeht. Wenn Pappnasen ihre Statistiken mit moeglichen Impfnebenwirkungen aufstellen, dann haette ich gerne auch eine Statistik mit den Nebenwirkungen durch unzureichende Impfquote. Und wehe die kommen mir mit fehlendem direktem kausalen Zusammenhang... der ist bei Impfnebenwirkungen doch auch nur statistisch nachzuweisen.
Tschuldichung aber mein Frust musste raus.
Es ist auch Versagen der Politik, die das Gesundheitssystem von non-profit Umlagesystem auf kommerzielles Totaldesaster umgestellt hat und sich jetzt wundert, dass niemand in die Substanz investiert hat, und die Pflegekräfte alle ausgebeutet werden. Als ob das irgendwie überraschend wäre bei Privatisierungen!
Die Anthroposophen-Vorwürfe gegen den sind im Wesentlichen "der stand mal neben einem Anthroposophen", also typisch linksgrünversifftes Assoziations-Anfurzen. Und dieser FAZ-Ausschnitt, der das ja inhaltlich zu bestätigen schien, ist offenbar von der Clickbait-Optimierungsabteilung der FAZ auf maximale Entrüstung zurechtgebogen worden.
Tatsächlich hat Mertens gar keine kleinen Kinder, d.h. die Frage war hypothetisch, und zweitens hat er nicht gesagt, er würde sie nicht impfen lassen, sondern er würde sie zum aktuellen Zeitpunkt nicht impfen lassen. Dafür sei die Datendecke noch zu dünn und der Nutzen nicht klar genug. Was mindestens eine valide Einstellung ist, wenn nicht sogar die richtige Einstellung zur Sache. Bisher sollen die Kids vor allem geimpft werden, um die Alten zu schützen, die zu blöde, zu faul oder zu renitent zum Impfen waren. Klar, kann man machen, aber ist halt ein fieser Arschloch-Move, wie auch der Rest der Moves der freiwillig Ungeimpften gerade.
Impfen scheint bisher bei Kindern weitgehend nebenwirkungsfrei und gefahrlos zu sein (bei Millionen von Fällen eine durchaus solide Datenbasis), aber der Nutzen für die Kids selbst ist halt auch eher klein.
Das klingt erst wie ein Mario-Barth-Joke, aber bleibt mal kurz am Telefon.
Die Feuerwehrleute suchten im Gebäude nach der Ursache des Qualms und fanden sie direkt in der Einäscherungsanlage.Ja wie jetzt? Die ist doch gerade dafür gebaut, dass sie Feuer macht und Hitze aushält?! Wie kann es denn da zu einem unkontrollierten Feuer kommen?!
Hier ist, was der Einsatzleiter der Feuerwehr sagte:
Die Anlage war durch den hohen Anfall von Verbrennungen überlastet. Das führte dazu, dass das Sicherheitssystem ansprang und es dadurch zur Verqualmung gekommen ist.Mit anderen Worten: Zu viel Kunden gerade. Überlastung.
Fakt ist: Seit reichlich einem Jahr arbeitet das Krematorium in der Corona-Pandemie an der Kapazitätsgrenze. Um die vielen Toten einzuäschern, wurden die drei Anlagenfahrer in den vergangenen Monaten immer wieder durch ehemalige Kollegen unterstützt, die schon im Ruhestand sind.Und da kommt so eine Anlage dann an ihre Grenzen. Die ist zwar auf Betrieb ausgelegt, aber nicht auf Dauer-Schichtbetrieb. (Danke, Ronny)
Der Name klingt ja so, als wäre das ein Krisenstab in einem War Room irgendwo untertage unter dem RKI, wo die Generäle an ihren Kommunikationsgeräten sitzen und in Echtzeit auf reinkommende Daten reagieren.
Stellt sich raus: Das "ständig" in der "ständigen Impfkommission" weckt da möglicherweise falsche Erwartungen. Die haben die Protokolle ihrer Sitzungen online. Das letzte Meeting war am 2. Juni. Ja, Juni. Vor einem fucking halben Jahr. Hier ist das Protokoll. Und was sieht man da am Ende?
TOP 9 – Antikörper-/PCR-Nachweis und COVID-19 ImpfungVon Krise oder Dringlichkeit keine Spur! Pandemie? Wir hörten davon!Dieser TOP wurde aus Zeitgründen vertagt.
Hey, hör mal, die Zeit war um und wir hatten Hunger. Klar sterben da draußen Leute aber man muss da ja Prioritäten setzen!1!!
Update: Ah, offenbar stellen die die Protokolle erst nach der jeweils nächsten Sitzung online. Klar, leuchtet ein. Die sind ja auch erst dann gültig oder von allgemeinem Interesse. Oder so.
Hat wahrscheinlich was mit Transparenz zu tun. Jetzt nicht gegenüber uns sondern gegenüber den Stiko-Mitgliedern. Die wollen Transparenz haben, ob da was negatives über sie drinsteht, und das wird dann noch schnell rausgestrichen.
Ich bin hocherfreut, dass mir das über 50 Leser geschickt haben. Ihr klickt also tatsächlich die Links und lest dann den Text dahinter! Sehr schön! (Danke, Heiko)
Wenn du eine Ampulle anbrichst, musst du alles verimpfen oder den Rest wegschmeißen. Angebrochene Ampullen halten bei Biontech 6h, bei Moderna 19h.
Heißt aber in beiden Fällen: Wenn ein Impfling mit Termin nicht erscheint, verfällt eine Dosis, außer du kannst dir kurzfristig einen Ersatzpatienten aus dem Arsch ziehen.
Dazu kommt, dass beim Boostern nur eine halbe Dosis verspritzt wird. Da wird das Logistikproblem für einen Hausarzt also noch größer.
Update: Oh das habe ich offenbar falsch verstanden und die 20 Dosen sind schon halbe Booster-Dosen. Also nicht ganz so schlimm wie dargestellt.
An der Hochschule haben wir einen relativ hohen Anteil an ausländischen Studenten. Die haben die letzten drei Semester, in denen ausschließlich online-Vorlesungen gehalten wurden, natürlich zuhause verbracht. Welchen Grund gäbe es auch, dafür nach Schweinfurt zu kommen, die Stadt hat ja nichts zu bieten.Da sieht man schön den Unterschied zwischen Planung und Management. Heute plant ja leider niemand mehr sondern alle machen Management. Und an der Lösung von Probleme besteht auch kein Interesse mehr, Management ist viel attraktiver. Schafft Arbeitsplätze!!1!Kurz vor Beginn des Wintersemesters 21/22 wurde dann die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen aufgerufen, was zur Folge hatte, dass alle drei vorher gestarteten Semester + dann das vierte innerhalb von rund 4 Wochen den Umzug hierher organisieren mussten. Dies hatte ganz gravierende Folgen für den Wohnungsmarkt, die Preise sind explodiert, es gibt praktisch nichts mehr zu mieten.
In den Studentenwohnheimen waren menschenunwürdige Zustände, kleine 20qm Zimmer waren zu einem Viertel des Raumvolumens mit Gepäck vollgestopft - von den Personen, die sich diesen Raum teilen mussten, schlafend auf den Koffern. Nicht selten mehr als 5, eher 10 Leute.
Nach einem Monat(!) hat dann die Hochschulleitung festgestellt, dass das mit Corona und den Studenten in Hörsälen doch nicht so cool ist und hat wieder auf online only umgestellt. Als ausländischer Student würde ich mir echt verarscht vorkommen, zumal die meisten aus dem indischen/asiatischen Raum kommen. Ist jetzt auch nicht der nächste Weg. Und wie das mit eventuellen Vertragslaufzeiten aussieht ist noch mal ein anderes Thema.
Dieses Buch sollte eigentlich gerade von Netflix verfilmt werden. Das ist jetzt aber gecancelt.
Da kursieren gerade mehrere Geschichten. Anscheinend hat sie ihn bei einer Gegenüberstellung nicht identifiziert, aber dann vor Gericht auf dem Zeugenstand als Täter benannt. Es gab da noch eine Haarprobe, die den Mann angeblich mit dem Tatort in Verbindung brachte, aber nach heutigen Standards wohl eher nicht hinreichend.
Die Daily Mail behauptet gar, dass seine Unschuld überhaupt nur durch die Netflix-Produktion herausgekommen sei. Die ganze Gemengelage ist undurchsichtig, aber eine Sache ist klar: Selbst wenn sich das Opfer sicher ist, den Täter wiedererkannt zu haben, kann der Vorwurf trotzdem immer noch falsch sein.
New hotness: Amerikanische Raketen kommen zurück nach Deutschland.
Na dann können ja eigentlich auch die Russen zurückkommen und Ostdeutschland besetzen? Nein, deren Truppenabzug wurde im Zwei-plus-Vier-Vertrag verankert, der Truppenabzug der Briten und Amis nicht.
Ein Leser erzählt aus Bayern, dass die Schulen dort die am besten getesteten und kontrollierten Institutionen überhaupt sind, viel besser als alle Arbeitsplätze, die Fortbewegungsmitte und so weiter. Das ist anderswo glaube ich auch so.
Ein anderer Leser meinte, dass Menschen Struktur im Leben brauchen, und der Aufbruch der Struktur durch Schule und das ständige Chaos mit kaputter Software und ausfallenden Videokonferenzsystemen eine Belastung darstellen. Bei Autisten ist das Bedürfnis nach Struktur noch ausgeprägter, aber das betrifft auch die anderen Menschen.
Da bin ich in einer privilegierten Situation. Für mich ist es das zuhause arbeiten, was die Struktur in meinem Leben war, und das zum Kunden fahren für Aufträge das die Struktur störende Element. Insofern: Das Argument muss ich anerkennen und daher meinen Instinkt revidieren, dass hier bloß existierende Probleme aufgedeckt wurden.
Ein weiterer Leser rechnet vor, wie wenig Krankenhausfälle es bei den Kids pro Infektion gab im Vergleich zu älteren Altersgruppen und meint daher, Schulschließung sei völlig abwegig, man sollte viel mehr für die Älteren eine Impfpflicht einführen.
Update: Das Argument in der Mitte mit dem Bedürfnis nach Struktur im Leben meinte ich mit dem Umdenken. Dass mit dem Testen hat mich noch nie überzeugt. Tests sind unzuverlässig und detektieren nur mit einem Vorlauf, und das ist wenn sie nicht abgelaufen sind, vom richtigen Hersteller kommen, und von Experten durchgeführt werden. Dass die Arbeitsplätze noch verkackter sind finde ein überzeugendes Argument dafür, dass man da was tun muss, nicht gegen Schulschließung.
Bayerns Kinder- und Jugendpsychiatrien sind am Limit. Schon vor einem halben Jahr berichtete der BR über die kritische Lage, mittlerweile müssen psychisch kranke Kinder teils auf Matratzen auf dem Boden schlafen. Immer mehr Notfälle kommen herein.Mein Instinkt dazu ist, dass die Pandemie hier nicht das Problem ist, sondern das Problem aufgedeckt hat. Wenn das Umfeld der Kinder so schlimm ist, dass die alle Hilfe brauchen, sobald sie die Schule nicht vom Elend zuhause ablenkt, dann war da aber schon länger das Kind in den Brunnen gefallen, wir haben es nur nicht gesehen.
hier mal noch ein Bericht aus 1. Hand von uns, TU-Ilmenau.Das wirft mich ja jetzt doch härter zurück als ich gedacht hätte. Denn es wirft für mich eine grundsätzliche Frage auf.Hier ist die Inzidenz nachgewiesen Stabil über 1000, das örtliche Gesundheitsamt und die Kliniken haben vermeldet, das es aktuell noch soviele unbearbeitete Fälle gibt, die nicht in der Statistik auftauchen, dass die reale (nachgewiesene) Zahl deutlich höher ausfällt.
Unser Präsident ist klarer Verfechter der Präsenzlehre, sowohl in Vorlesungen als auch in Übungen,Praktika u.s.w.
Er muss ja keine Lehre halten *hust*
Das sieht dann in der Praxis so aus, dass wir als Lehrkräfte uns dann an die Eingänge vor den Veranstaltungen stellen sollen, und die Leute kontrollieren sollen. Vor jeder Verantstaltung ... "Stichprobenartig". Das Equipment dafür, also z.b. Handys zum lesen von QR-Codes etc. müssen wir natürlich privat stellen.
Dabei sind wir richtig Fortschritlich:
Es wurde vor letzten Donnerstag z.b. festgelegt, dass "nur noch qualifizierte Masken (FFP2 oder medzinische Maske) verwendet werden"
(bisher durfte jeder mit irgendeiner Maske da rumrennen)Weiterhin heißt es in der Mail vom Krisenstab:
"Der Präsident Prof. Sattler hat trotz der Einwände der stud. Vertreter:innen sich klar zur Präsenzlehre und gegen Hybrid- oder Onlineangebote positioniert."
Das Präsidiat teilt einem dann auf Anfrage mit, dass die Uni ja kein Infektionsherd ist, sich hier niemand infiziert und unser Infektionsschutzkonzept (aka: Lüften und bisher irgendwelche Masken) funktioniert ...
Long story short: Ignoranz und knallhartes Leugnen der Situation sind hier leider an der Tagesordnung bei den Entscheidungsträgern. Leider sind genau das auch die Leute, die ihre Lebenszeitverträge sicher haben und die Leute, die dann in den Übungsräumen sitzen sind die, die nur 6-Monatsverträge bekommen, die nicht verlängert werden wenn sie z.b. LongCovid bekommen.
Ich hielt ja immer für die Aufgabe der Uni, die nächste Generation an evidenzbasierte Entscheidungsfindung und rationale Entscheidungen heranzuführen.
Ja, äh, wo schicken wir die Kinder denn ab jetzt hin?!
Update: Hier ist noch ein Leserbrief:
Ich studiere auch an der Heidelberger Uni und es kommen so lustige Emails wie
"Liebe Übungsgruppe,
Wegen des häufigen hohen Andrangs an die Zettelkästen wird jetzt die Abgabe der Zettel auch übergangsweise per Mail erlaubt sein. Bevorzugt wird trotzdem die Präsenzabgabe."Es geht hier nicht um Projektabgaben, Bachelorarbeiten oder sonst irgendwie relevante zu bewertende Arbeit, sondern reine Übungsaufgaben, die aber verpflichtend sind.
Die Abgabe dieser Zettel ist praktischerweise für fast alle Montag morgens zur gleichen Zeit, was dazu führt das es zu Ansammlungen von 50+ Studenten auf engstem Raum kommt.
Fazit: Informatikstudent im Jahre 2021 setzt sich gefährlichem Virus aus um seine Mathehausaufgaben auf Papier abzugeben -.-
Update: Leserbrief aus Hannover:
hier ein Goldnugget aus der langen Mail der Uni Hannover vom Donnerstag:
"Dies weiß man auch seitens der Politik zu schätzen, denn die Hochschulen sind definitiv nicht die Pandemietreiber im aktuellen Infektionsgeschehen."
So tief ist das Loch inzwischen, in das die sich selbst eingebuddelt haben.
Da kommen die nicht mehr raus, fürchte ich.
Ich bekam heute einen echt erschütternden Leserbrief von jemandem, dessen Vater an Covid gestorben ist. Der war ungeimpft und wollte "auf Sputnik V warten". Und der Sohn schreibt mir jetzt: Er hat Schwierigkeiten, um seinen Vater zu trauern.
Überlegt euch mal, wie furchtbar dieser Satz ist!
So tief sind die Wunden schon. Ich glaube langsam, dass wir da gar nicht mehr gewaltfrei rauskommen können, selbst wenn wir es wirklich ernsthaft versuchen würden, was wir m.E. im Moment nicht tun.
New hotness: Flüchtlinge saufen im Ärmelkanal ab. Und zwar so viele, dass das schon zu diplomatischen Unstimmigkeiten geführt hat:
Premierminister Boris Johnson hatte über Twitter einen Brief veröffentlicht, in dem er die französische Regierung auffordert, die Flüchtlinge, die den Ärmelkanal in kleinen Booten Richtung Großbritannien überqueren, einfach zurückzunehmen. Paris fühlte sich düpiert und lud daraufhin die britische Innenministerin Priti Patel von einem Treffen aus, das mit Ministern aus Nachbarländern und der EU-Kommission für Sonntag in Calais geplant ist.Hahahaha, Rücknahme von Flüchtlingen! HAHAHAHAHA
Außerdem habe die EU Rücknahmevereinbarungen mit Belarus und Russland, er hoffe ein solches Abkommen könne umgehend auch mit Großbritannien getroffen werden.Ja, äh, nee, Herr Johnson, das haben Sie missverstanden. Die EU schließt keine Abkommen, bei denen sie Flüchtlinge zurücknimmt. Die EU schließt Abkommen, bei denen andere auf den Flüchtlingen sitzenbleiben.
Rücknahme, hahaha! Hat der denn gar keine Berater, der Boris?!? Was für eine Nulpe!1!!
Ich weiß ja nicht, ob euch klar ist, wie viele Tote das sind. Zum Vergleich: Todeszahlen des KZ Dachau, Totenbuch KZ Sachsenhausen. Einwohner vom Bamberg.
Gut, dass wir jetzt einen Kanzler kriegen, der hart durchgreift. Einen echten Macher. Das hat er ja schon bei Cum Ex bewiesen: Wenn es hart auf hart kommt, dann ist Verlass auf Olaf Scholz!
Scholz sagt: „Jetzt geht es um eine klare entschiedene Politik, die dafür sorgt, dass wir tagtäglich die Lage beobachtenOhoooo! Seht ihr? Der Scholz will die Lage entschlossen ... beobachten! Einen Arbeitskreis gründen! Oh nee, warte, keinen Arbeitskreis.
dass ist der Grund, warum wir vorschlagen, dass es einen Krisenstab gibt, der gerne auch jetzt schon eingerichtet wird, bevor die neue Regierung ins Amt gekommen ist.“Whoa, einen Krisenstab!!1!
Scholz kündigt auch ein neues Expertengremium mit Wissenschaftlern an, von denen erwartet er „präzise ausdiskutierte Vorschläge.“Genau was wir jetzt brauchen. Denn wenn es an einer Sache Mangel gab, dann an präzise ausdiskutierten Vorschlägen von Wissenschaftlern.
Haha und ihr dachtet, die Merkel säße alles aus und handele nicht, bis es zu spät ist!1!!
Nein, echt jetzt. Ich meine das völlig unironisch. Mir scheint gerade die Sonne aus dem Arsch.
Wisst ihr, wie wir uns jahrelang aufgeregt haben, dass die faule Politik einfach vorformulierte Gesetze von Lobbyisten nahm und durchschob? Skandalös! Das war deren Job, da Gesetze zu formulieren! Die sollten im Zweifel das Gegenteil dessen tun, was Lobbyisten vorschlagen!!1!
Aber dann kam eines Tages die Frage auf: Warte mal, das ist doch ein Exploit. Das können auch wir exploiten. Was wenn wir der Politik ein paar Formulierungshilfen reinkippen? Ist das ethisch vertretbar, deren verkackte Prozesse so auszunutzen?
Am Ende haben wir das dann getan. Der CCC hat der Politik Formulierungshilfen für die Koalitionsverhandlungen geschrieben.
Und jetzt? Jetzt haben sie den Koalitionsvertrag veröffentlicht. Und was soll ich euch sagen! Weite Teile sind vom CCC geguttenbergt! Guckt mal selber so ab Seite 15 den Digitalteil durch. Klar, nicht alles ist vom CCC, aber viel!
(Da war ich nicht alleine mit der Forderung, aber ich schrieb die Forderung zuerst auf, dass mit öffentlichen Geldern finanzierte Software am Ende auch öffentlich gemacht werden muss)
(Weiter unten kommt der zweite Schuh.)
Wir verpflichten alle staatlichen Stellen, ihnen bekannte Sicherheitslücken beim BSI zu melden und sich regelmäßig einer externen Überprüfung ihrer IT-Systeme zu unterziehen. Das Identifizieren, Melden und Schließen von Sicherheitslücken in einem verantwortlichen Verfahren, z. B. in der IT-Sicherheitsforschung, soll legal durchführbar sein.
(Das ist der zweite Schuh. NB: Geheimdienste sind auch staatliche Stellen!)
(Ich fürchte ja fast, die haben gar nicht verstanden, dass das Ende-zu-Ende meint. Das wird noch Popcornbedarf geben.)
(Der kam von mir)
(Ignoriert mal das 5G- und KI-Gesülze und freut euch über das Recht auf Interoperabilität!! Das ist ein Riesending für Open Source!)
(Das hat jeder fucking Einzelne, der an der Formulierungshilfe mitgearbeitet hat, vorgeschlagen. Ein echter No-Brainer.)
(Der kam natürlich auch von mir)
(Ist ja schon irgendwie erschütternd, dass es eines Haufens ungewaschener Computernerds bedurfte, um auf diese Idee zu kommen!)
(Das ist auch ein Riesending! Da können sich die Hersteller nur noch rausmogeln, indem sie lächerlich kurze Lebenszeiten annehmen.)
Dies ist den Nutzerinnen und Nutzern transparent zu machen.
(Das ist die Idee der EU, dass der Markt das schon regeln wird, wenn man das nur transparent macht. Hoffen wir mal, dass das reicht!)
Mir scheint jedenfalls gerade genug Sonne aus dem Arsch, dass das den Rest des Jahres überkompensiert.
Update: Ich sollte an der Stelle vielleicht auch klar ansagen: Die Politiker, die anderer Lobbyisten vorformulierte Entwürfe übernehmen, sind faule Schufte. Die, die unsere vorformulierten Entwürfe durchwinken, sind wohlinformierte und hochintelligente Ehrenleute!1!!
Nun fragen sich die Zyniker unter euch wahrscheinlich, wie ausgerechnet Axel Voss zur künstlichen Intelligenz kommt, der kann ja nicht mal bei natürlicher Intelligenz Erfahrungen vorweisen. Aber legt das mal kurz zur Seite und genehmigt euch die Zusammenfassung hier:
1. Introduction0. Notes that the world stands on the verge of the fourth industrial revolution; points out that in comparison with the three previous waves, initiated by the introduction of steam, electricity, and then computers, the fourth wave draws its energy from an abundance of data combined with powerful algorithms; stresses that today’s digital revolution is shaped by its unprecedented scale, fast convergence, and the enormous impact of emerging technological breakthroughs on states, economies and societies;
[…]
0. Warns that as a result of these and other existential threats to our democracy and prosperity, the global tech race has become a fight for survival for the EU; stresses that if the EU does not act swiftly and courageously, it will end up becoming a digital colony of China, the US and other states and risk losing its political stability, social security and individual liberties;
0. Argues that artificial intelligence (AI) is the key emerging technology within the fourth industrial revolution; notes that AI is the control centre of the new data layer that surrounds us and which can be thought of as the fifth element after air, earth, water and fire; states that by 2030, AI is expected to contribute more than EUR 11 billion to the global economy, an amount that almost matches China’s GDP in 2020;
Ich finde das ja immer geil, wenn sie so tun, als hätten sie Experten gefragt. Haben sie natürlich nicht. Experten haben seit Jahrzehnten gewarnt, dass die EU nicht alles an China outsourcen kann, sonst begeben wir uns in eine von unserer Seite unaufbrechbare Abhängigkeit.Experten haben seit Jahrzehnten gewarnt, sich nicht von den Amis "intellectual property"-Bullshit aufschwatzen zu lassen, weil die Regeln alle so gebaut sind, dass am Ende die Amis dem Rest der Welt Lizenzforderungsforderungen senden können.
Und dann? Dann sind die Experten nach USA und Asien abgewandert und jetzt gibt es hier nur noch unseriöse Multimedia-Klitschen und Crypto- und KI-Startups, die öffentliche Fördergelder abgreifen wollen, um ihr Schneeballsystem zum Abheben zu kriegen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Axel Voss hier ein paar belämmerte KI-Blenderklitschen gefragt hat, und die haben völlig überraschend gesagt, dass KI die Lösung ist und sie nur ein paar Steuermilliarden von der EU brauchen, dann wird alles gut.
Tja und jemand wie Axel Voss hat dann halt nicht das Vorwissen, die Blender zu erkennen, und nach den Internetfiltern auch keine Freunde mehr, die ihn warnen würden, wenn er sich gerade öffentlich zum Deppen macht.
Update: Viele (aber nicht alle) von euch haben mitgeschnitten, dass "11 billion" übersetzt 11 Milliarden heißt. Das Bruttoinlandprodukt von China ist 11 Billionen. Der Voss war also schon mit der Anzahl der Nullen überfordert.
Ihr wart hoffentlich nicht so naiv anzunehmen, dass das "Entscheid" im "Volksentscheid" dafür steht, dass hier irgendwas entschieden ist.
Nein, nein! Die SPD diskutiert jetzt erstmal 100 Tage, welche Experten man in ein Expertengremium berufen will. Dann denkt das Gremium ein Jahr lang nach.
Außerdem will man Juristen fragen, ob ihnen was einfällt, wieso das nicht gemacht werden kann.
Money Quote:
Auf Basis der Empfehlungen der Expertenkommission legen die zuständigen Senatsverwaltungen im Jahr 2023 gegebenenfalls Eckpunkte für ein Vergesellschaftungsgesetz vor.Auf Basis der Empfehlungen. Sie behalten sich vor, die Empfehlungen komplett zu ignorieren. Falls die Experten nicht kapiert haben, was ihr Job hier ist, nämlich das Finden von Ausflüchten, wieso man das nicht machen kann. Und frühestens 2023 hat man dann was in der Hand, das sagen wird: Geht nicht. Dann sind alle traurig und gucken betroffen in die Kameras.
Sollte wider Erwartens doch rauskommen, dass man es machen sollte, dann haben wir 2023 nicht etwa eine Umsetzung, nein nein, dann haben wir Eckpunkte für ein zukünftiges etwaiges Gesetz.
Mehr Wiesel-Worte und mehr Hinauszögern geht nicht. Szenenapplaus für die Verräterpartei!
Und überall liegen so Zeitungen rum.
Die Schlagzeilen im Moment erinnern mich an die dort herumliegenden Zeitungen.
Ich arbeite regelmäßig auf Intensivstationen in Norddeutschland. Der Regelbetrieb sieht wie folgt aus: Man ist quasi durchgehend 100% ausgelastet.Ich finde nicht, dass wir uns hier in Begriffsstreitigkeiten über das Wort Triage verlieren sollten. Wenn du jemanden aufnimmst, obwohl du das Personal nicht hast, dann leidet für alle das Niveau. Das ist auch eine Form von Triage, finde ich.Auf den meisten Intensivstationen ist der limitierende Faktor nicht die Anzahl der Bettenplätze oder Beatmungsgeräten, sondern das Personal.
Einen Intensivpatienten adäquat zu versorgen ist enormer handwerklicher Aufwand. Da müssen Geräte für Infusionen, Medikamentengaben, Nierenersatztherapien, Beatmungsgeräte, etc. überwacht und aufgerüstet werden. Es muss auf Veränderungen, dieser immerhin allesamt kritisch kranken Patienten, reagiert werden und am Ende muss der Patient auch gepflegt werden. Dies ist im gerinegeren Maße auch auf "normalen" Stationen so. Aber auf einer Intensivstation kann der individuelle Arbeitsaufwand bis ins Absurde steigen.
Um eine gewisse Qualität zu sichern, hat man den Pflegeschlüssel eingeführt. Auf Intensivstationen darf daher z.B. im Tagdienst eine Pflegekraft maximal 2,5 Patienten, nachts 3,5 Patienten betreuen.
Mit den paar treuen Menschen, die weiterhin freiwillig in der Intensivpflege arbeiten, bekommt man in den meisten Krankenhäusern daher gar nicht alle Intensivbetten betreut (Hab das die Tage ewtwas von 75% gelesen). Das Resultat sind sie sogenannt "gesperrten" Betten. Diese stehen dann formal nicht für die Patientenverdorgung zur Verfügung.
Das sind voll ausgestattete, funktionable Intensivbetten, wo lediglich die Person fehlt, welche pflegerisch die Geräte bedienen kann. Ist wie ein LKW ohne Fahrer. Das steht da alles, bewegt sich aber nichts. Bringt niemanden irgendwas.
Nun kommen wir zu dem Punkt, wo ein Patient in der Notaufnahme oder auf unseren peripheren Stationen sich akut verschlechtert. Zum Beispiel der Covid19-Patient, welcher plötzlich beatmungspflichtig wird.
Denkt wirklich jemand, wir würden den ersticken lassen, wenn wir leere Intensivbetten haben, auch wenn diese "gesperrt" sind? Nein, wir verbringen den Patienten auf diese Betten und hoffen, dass das schon irgendwie noch von der Pflege toleriert wird. Ähnlich wird mit Notfällen "von draußen", also im Rettungsdienst, verfahren.
Das ist in der Akutsituation zweifelsfrei die sinnvollste und einzig menschliche Lösung. In einem funktionierensen System wird dann zeitnah der Überschuss an Patienten abverlegt und nach Möglichkeit Patienten in andere Klinik umgeleitet. Aber aktuell hat quasi keine Klinik mehr Kapazität, sprich Überlastung wird quasi zum flächendeckenden Dauerzustand für die Pflege.
Es werden keine Pausen mehr gemacht, Schichten werden Akkordarbeit, es passieren Fehler, Arbeit kann nicht mehr mit der notwendigen Sorgfalt erledigt werden, freie Wochenenden entfallen, man wird krank, es müssen Doppelschichten geschoben werden, man ist grundlegend erschöpft.
So haben wir viel Intensivpflege schlicht in der Krise endgültig aufgeraucht und damit das mit Abstand wertvollste Gut der Intensivmedizin noch weiter verknappt. Jede aus dem Beruf austeigende Pflegekraft ist salopp ausgedrückt ein Intensivbett weniger. Es mangelt halt nicht an Betten oder Beatmunsggeräten sondern am Personal!
Also zusammenfassend daher meine These:
Wir haben in Deutschland bisher (!!!) keine ernstzunehmende Triage. Wir puffern die Differenz zwischen Patienten und Betten mit Überlastung des Pflegesersonals, welches wirklich above and beyond geht, damit wir keine Triage bekommen. Aber wir erreichen langsam unsere Pufferkapazitäten.Eine weiche Triage existiert allerdings. Das ist die ärztliche Entscheidung, wann ein Patient intensivmedizinisch betreut wird und wann eine Eskalation der Therapie nicht mehr medizinisch sinnvoll ist. Das an dieser Stelle zum Wohle des Patienten zu wahrende Augenmaß ist sicherlich auch von der zum Zeitpunkt vorherrschenden Situation gefärbt.
Das ärztliche Personal ist natürlich auch maßlos überarbeitet, aber wir Klinikärzte sind traditionell Masochisten. Sonst würden wir einen anderen Job machen.
Mein erster Instinkt: War ja klar, im CSU-Sumpf gehen nur die Bürger unter, keine korrupten Politiker.
Aber wartet, die Lage ist noch etwas anders als angenommen:
Das OLG verwies auf Paragraf 108e (Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern) des Strafgesetzbuches. Nach dem "eindeutigen Willen" des Bundestags sei es kein Gesetzesverstoß, wenn ein Abgeordneter die "Autorität seines Mandats" und seine Kontakte nutze, um Entscheidungen außerhalb des Parlaments zu beeinflussen. Das sei so "hinzunehmen". Dieser Hinweis kommt einer Kritik am Bundestag gleich.Mit anderen Worten: Hier hat ein Aktivisten-Richter die Schnauze voll von dem lächerlich schlechten Paragraphen zur Abgeordnetenbestechung und will die Politik mit einem Skandalurteil zum Nachbessern zwingen. Aus Sicht der Richter ist es weniger schlimm, diese beiden offensichtlich korrupten Abgeordneten laufen zu lassen, als mit diesem völlig absurd aufgeweichten Paragraphen weiterzuhumpeln, der ja auch nur nach jahrelangem Druck aus Brüssel als Feigenblättchen beschlossen wurde, damit man sagen kann, man habe etwas gegen Abgeordnetenbestechung getan.
Ich bin mir sicher, dass das jetzt voll nach hinten losgeht. Niemand wird da irgendwas nachbessern.
zu Deinem gestrigen Rant zu den Maskenattesten an der Waldorfschule sei ergaenzt, dass es Hinweise gibt, dass Mertens (Vorsitzender der STIKO) antroposophen-Globuli-Verbindungen hat:In dem Twitter-Thread findet sich auch dieser Tweet, dass das nicht bloß der Mertens ist sondern auch andere in der Stiko.https://twitter.com/RAinDiercks/status/1460906839873404930.
Kein Wunder, dass das mit der Impfkampagne hierzulande etwas "langsamer" vonstatten geht als anderswo.
P.s.: In der aktuellen Lage finde ich es oftmals hilfreich den nicht ganz so zahlenbewanderten Menschen die derzeitigen Zahlen zu veranschaulichen: In Deutschland infizieren sich momentan alle 4 Sekunden 3 (!) Menschen mit Covid19 (zzgl. Dunkelziffer von vermutlich Faktor 2-3 laut Wieler). Alle 2 Minuten 40 Sekunden infiziert sich ein Mensch mit Covid, der daran versterben wird. Wie Wieler schon sagte: Denen koennen wir nicht mehr helfen, deren Schicksal ist besiegelt.
Laut Wieler ist die case fatality rate derzeit etwa 0.8%. Das ist verdammt hoch, wenn man sich klarmacht, wieviele Imfpfdurchbrueche es gibt und wieviele Infizierte momentan U18 sind (die Inzidenzpeaks nach Alter liegen zwischen 5 und 15 Jahren), von denen kaum Menschen versterben. Mit der Grippe ist das wirklich nicht vergleichbar.
Auf der nach oben offenen Bullshit-Bingo-Skala fehlt da nur noch "kriminelle Energie" und dass man mit Hochdruck daran arbeite.
Wenn ich mal einen Tipp abgeben sollte, so aus der Ferne, ohne jeden Feindkontakt: Windows + Office + AD?
Wieso fragt eigentlich nie jemand vorher einen qualifizierten Dienstleister? Wieso ist immer erst nachher Geld dafür Response-PR? Vorher machen alle bloß sinnloses BSI-Compliance-Theater.
Ja, das Response-Zeug ist PR. You heard me. Alles, was da zu erwarten ist, ist: "Die waren technisch aber SUPER FIT, die Angreifer!!1!" und "also gegen SOVIEL kriminelle Energie hätte man auch nichts machen können!1!!"
Dann noch ein paar belanglose Indizien, dass es DIE RUSSEN!1!! waren.
Und natürlich interne Erkenntnisse, die man nicht rausgibt. Dass auch Daten weggekommen sind, von deren die Kunden nicht wussten, dass man die hat. Daten, die man eigentlich schon längst hätte löschen wollen, aber da lag noch ein Backup rum. Nichts davon hilft bei der Abwehr der nächsten Ransomware-Iteration.
Dafür müsste man Windows, Office und AD abschaffen.
"Wir haben Platz auf Intensivstationen, weil Infizierte sterben", heißt es von Medizinern in Oberösterreich.Solange die Covidpatienten schneller sterben als neue nachkommen, ist die Lage unter Kontrolle!!1!
In anderen Teilen des Landes sieht es wohl weniger unter Kontrolle aus.
In Salzburg droht die völlige Überlastung im Spital, ein Triage-Team muss entscheiden, welcher Patient noch ein Intensivbett erhältDas ist aber in Deutschland auch schon so, schrieb mir neulich jemand. Da ist Covid-Triage schon längst Standard. Daher sieht das für Covidioten auch immer os aus, als würde die Lage auf den Intensivstation nicht schlimmer. Wie auch. Ist schon am Anschlag.
Nach Ulf Poschardt, dem Chefredakteur der "Welt".
Lange ist ein Artikel nicht mehr so gut gealtert wie dieser von 2013 über die Masern-Impfung.
Wie ein alter Rotwein!
Chef's Kiss!
Update: Wer den Witz nicht versteht, sollte sich mal durchlesen, was der Poschardt heute so schreibt.
Von 2,7 Millionen ging es rauf auf 15,4 Millionen.
Es bereitet mir eine diebische Freude, euch die Auflösung mitzuteilen:
Ein Preistreiber: "Agile Softwareentwicklung".Oh, ach? Ach was! Agile macht Software teuer? Na sowas! Hätte uns das doch nur vorher jemand gesagt!
Da hätte man ja eigentlich auch drauf kommen können, dass erstmal einen kaputten Prototypen zu bauen und dann immer weiter an dem herumzubasteln teurer ist, als gleich von Anfang an eine Softwarestruktur zu bauen, die alle gewünschten Features sinnvoll abbilden kann.
Aber ich lasse hier natürlich gezielt Details aus. Das lag nicht nur an dem Agile. Es geht hier um das Ding mit den fünf Blockchains. Wo IBM, Bechtle, Ubirch und GovDigital dran herumgefummelt haben. Bei so einem Dream Team braucht man dann auch kein Agile mehr, um die Kosten explodieren zu lassen.
Auch völlig überraschend für Agile: Wenn man da eh agil rangeht, dann muss man ja auch am Anfang nicht die Details alle schon geklärt haben!1!! Dann pfuscht man erstmal los, Hauptsache sind Blockchains drin, und erst im Laufe des Projekts realisiert man dann, dass man den Scheiß ja auch an existierende Systeme in Praxen und Apotheken anbinden muss. Oh, haben wir vergessen! Ja, gut, kann man machen, aber wird dann halt teuer.
Ja komm, ey, das wusste man doch vorher nicht!!1!
Wie kann man so sträflich seine Aufsichtspflichten verletzen?
Aktuell gab es mal wieder eine außerplanmäßige Datenschutzmaßnahme, bei einem Hersteller von Arztsoftware. Naja, denkt man sich, besser Daten verschlüsselt als Daten weggekommen. Aber die Ransomware-Gangs gehen ja inzwischen dazu über, die Daten vorher zu kopieren und dann gewinnbringend weiterzuverkaufen. In dem Artikel sind diese beunruhigenden Absätze:
Derzeit geht das Unternehmen davon aus, dass vor allem die eigenen IT-Systeme Ziel des Angriffs waren – und nicht die Systeme der Kunden. Derzeit arbeite Medatixx gemeinsam mit IT-Sicherheitsspezialisten an der Auswertung und Lösung des Problems. Auch Ermittlungsbehörden und die zuständige Datenschutzbehörde seien bereits eingeschaltet.Ja, äh, wie jetzt? Geht davon aus? Prinzip Hoffnung oder was? Dasselbe Prinzip, das euch überhaupt erst in diese Lage gebracht hat?
Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass auch beim Unternehmen gespeicherte Daten entwendet wurden – und dass somit möglicherweise auch die angeschlossenen Arztpraxen vom Angriff betroffen sein könnten.Ja, äh, und wieso hat das Unternehmen überhaupt Daten von Dritten gespeichert?!?
Wie können die Arztpraxen so mit den Daten ihrer Patienten umgehen, dass eine Ransomware beim Softwarelieferanten Auswirkungen auf die Daten haben kann?!?
Das sollte sein wie bei Lagnese! Wenn die nen Ransomwarevorfall haben, betrifft mich das überhaupt nicht, obwohl ich bei denen schonmal Kunde war!
Kann mir das mal jemand erklären, wieso Speiseeis-Hersteller ein höheres Datenschutzniveau haben als Patientendaten in Arztpraxen!?!? (Danke, Christian)
Mediamarkt-Saturn hatte gerade eine außerplanmäßige Datenschutzmaßnahme. Dabei hatten die so tolle Pläne!
HODL!!1!
Nun, gute Nachrichten! Jetzt kommen die Flüchtlinge auch mit dem Flugzeug!
Freitag, 18:50 Uhr: Ein Airbus der Air Arabia Maroc auf dem Weg von Casablanca nach Istanbul landet auf dem Flughafen Palma wegen eines medizinischen Notfalls. Ein Diabetiker an Bord habe das Bewusstsein verloren. […] Um kurz nach 20 Uhr schließlich springen 21 Passagiere auf, überrennen die Flugbegleiterinnen und stürmen aus der Maschine.Haben die einfach ihre Chance gesehen und ergriffen? Nee, sieht aus als wäre das genau so geplant gewesen:
Die Spur führt laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE zu einer Online-Community namens "Brooklyn". Tausende junge Marokkaner gehören ihr an. Ein Eintrag aus dem Juli beschreibt demnach genau das, war nun in Palma passiert ist. Dort heißt es:Wir brauchen 40 Freiwillige. Alle Leute aus Brooklyn buchen einen Flug über Spanien in die Türkei.
Ein Passagier müsse dann so tun, als sei er erkrankt, das Flugzeug lande außerplanmäßig und die anderen reisen illegal ins Land ein. Auch auf Facebook soll dieser Plan veröffentlicht worden sein.
Eigentlich ist das Rätsel um die gelegentliche Wirkung von Ivermectin längst geklärt.Es gibt halt Leute mit Würmern. Deren Immunsystem hält die mühsam in Schach, und wenn man dann zur Verhinderung des Cytokinsturms bei einer Covid-19-Infektion Corticosteroide gibt, dann kommen die Würmer aus ihren Löchern gekrochen und vermehren sich.
Gibt man dann noch ein Entwurmmittel dazu (also Ivermectin), dann sterben die Würmer, und der Patient überlebt. Es geht hier also nur um eine Superinfektion.
Der Verdacht ist derzeit, dass die ganzen Ivermectin-Studien extra dort gemacht werden, wo viele Leute Würmer haben, und dann vielleicht sogar nur die mit Würmern in ihre Studie aufnehmen, weil es dann natürlich besser aussieht.
Sie haben ein System aus Geheim-Gerichten eingeführt, über das sich die Energiemafia bei den Staaten Milliarden einklagen können, wenn die z.B. Kohleausstieg machen.
Wo kommt denn so ein widerliches Übereinkommen her? Festhalten!
Signed in 1994, the treaty was intended to protect western companies investing in the oil- and gas-rich countries of the former Soviet Union.
Unterschriften unter Verträgen laufen ja auch nicht aus.
Einen wirklich guten Grund gibt es nicht, also im Sinne von "das wäre anders nicht lösbar gewesen". Zertifikate laufen im Wesentlichen aus, weil wir keinen guten Revocation-Mechanismus haben. Es gibt verschiedene Szenarien, in denen ein Zertifikat ungültig gemacht werden muss. Beispielsweise: Dem Eigentümer wird der Laptop geklaut, wo der Schlüssel dazu drauf war. Oder die damals verwendeten Krypto-Verfahren gelten heute als unsicher. Oder der Eigentümer hat die Passphrase vergessen und ein neues Zertifikat gemacht.
Was man dann eigentlich tun wollen würde, ist: Neues Zertifikat machen, altes Zertifikat als ungültig markieren. Nur: Wie? Wir reden hier von digitalen Daten! Wenn ich den Schlüssel verloren habe, kann ich ja auch gar nicht mehr nachweisen, dass das jemals mein Zertifikat gewesen ist! Jeglicher Nachweis davon basiert ja darauf, dass ich auf Zuruf Dinge tun kann, die man nur mit dem Schlüssel zum Zertifikat machen kann. Wenn ich den verloren habe, kann ich aber nichts davon machen!
PGP sah dafür vor, dass man beim Erstellen des Zertifikats auch gleich ein "dieses Zertifikat ist ungültig" erstellt, mit dem Schlüssel zum Zertifikat, und das tut man dann auf eine Diskette oder was damals so üblich war, oder druckt es aus, und packt es in einen feuerfesten Tresor irgendwo. Wenn man dann das Zertifikat zurückrufen muss, öffnet man den Tresor, holt den Rückruf raus, und verbreitet ihn.
Das ist jetzt aber alles nur bedingt praxistauglich. Daher hat man folgendes Rückrufverfahren ausprobiert: Die herausgebende Stelle (die CA) hat eine Liste an zurückgerufenen Zertifikaten. Wenn du zu einer Webseite gehst, dann holt dein Browser bei der CA die Liste und guckt, ob das vom Webserver präsentierte Zertifikat da als zurückgerufen draufsteht. Das Verfahren hat in der Praxis nie wirklich überzeugen können. Entweder die Liste wird lang und unhandlich, oder die CA hat plötzlich ein fettes Lastproblem, weil alle Browser der Welt da periodisch diese Liste abrufen wollen.
Das nächste Verfahren, das man probiert hat, war ein Webdienst, bei dem der Browser fragen kann: Ist dieses Zertifikat gültig? Das ist natürlich auch Mist, weil dann die CA sehen kann, wer auf meinen Webserver geht.
Und so bleibt nur die alte Methode mit dem Auslaufen der Zertifikate. Die sorgt dann auch dafür, dass die anderen Verfahren besser werden, weil man in der Datenbank der zurückgerufenen Zertifikate nur die nicht eh schon wegen Ablaufens ungültigen Zertifikate vorhalten muss.
In der Praxis war das aber alles ganz schlecht, so dass im Moment der Konsens ist, dass das mit Revocation alles nicht praxisfest ist, und man daher lieber kurze Lebenszeiten vergibt. Dann kann man die Zertifikate zwar nicht zurückrufen aber sie bleiben auch nicht mehr monatelang gültig.
Man könnte also sagen, dass wir auslaufende Zertifikatslebensdauern haben, weil wir keinen besseren Weg gefunden haben, wie man den Rückruf von Zertifikaten handhaben soll.
Und man könnte noch weitergehen und sagen, dass wir den besseren Weg auch nicht finden werden, weil die mittlerweise nur noch ein paar Monate langen Laufzeiten den Leidensdruck zu stark gesenkt haben.
War da irgendwas von unklar, dass der Sommer ruhiger ist, aber es im Herbst wieder richtig abgeht?
Wieso hat da niemand Kapazitäten ausgebaut?
Ich sage euch, wenn die jetzt nochmal mit Lockdown kommen, gibt es aber gewalttätige Ausschreitungen da draußen.
Einige meinten, aber Android macht das doch auch so. Das ist offensichtlich keine Ausrede für irgendwas. Google wollte halt nicht verklagt werden, weil sie keinen Support für alte Geräte machen, falls die dann gebrickt werden, weil die Zertifikate alle nicht mehr gültig sind. Das ist in meinen Augen ein Grund für eine Klage gegen Google, weil sie vorsätzlich defekte Software ausliefern.
Die andere Art Leserbrief zitiere ich hier mal:
Wie die verlinkte Archivseite erläutert, verwendet die Telematik-Infrastruktur das Kettenmodell als Gültigkeitsmodell für die Zertifikatskettenprüfung innerhalb dieser Infrastruktur (siehe das dort verlinkte Fact Sheet). Das Kettenmodell kommt aus dem Orkus des deutschen Signaturgesetzes, seiner Zeit vorangetrieben von der damaligen "Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post" (RegTP), heute Bundesnetzagentur.Lasst mich hier noch ergänzen: Und wir reden hier von TLS, nicht von digitalen Signaturen unter amtlichen Dokumenten oder Verträgen!Ohne jetzt ins Detail zu gehen ist es beim Kettenmodell völlig akzeptabel und normal, Zertifikate auszustellen, die über das notAfter-Datum des Ausstellerzertifikats hinausgehen. Die nachvollziehbare Grundidee dahinter ist, dass eine geleistete Signatur als Willenserklärung ja nicht plötzlich ungültig werden sollte, nur weil das Signaturzertifikat abgelaufen ist. Die Idee ist richtig, aber die Umsetzung in Form des Kettenmodells ist ein historischer Fehler, über den ich mit den Verantwortlichen bei der RegTP damals schon kontroverse Gespräche führen durfte - ohne Erfolg, versteht sich.
Das größte Problem des Kettenmodells ist, dass der Rest der Welt das Schalenmodell nach RFC5280 (Kapitel 6.1; "validation process", Punkt d) zur Gültigkeitsprüfung verwendet, bei dem erwartet wird, dass die Gültigkeit eines untergeordneten Zertifikats innerhalb der Gültigkeit des jeweiligen Ausstellerzertifikats liegt.
Nahezu die komplette Software in unserer Welt, die in irgendeiner Weise Zertifikatsprüfungen macht, verwendet das Schalenmodell, bis auf einige ranzige Spezialsoftware, die explizit für den Einsatz in der deutschen Behördenwelt geschrieben wurde und technisch gesehen RFC5280 verletzt.Oder alternativ könnte man auch einfach aufhören, die einschlägigen Standards zu verletzten, weil ein paar Sesselfurzer einer deutschen Behörde das mal irgendwann so zu Papier gefurzt haben.Der Grund für den Ausfall ist nun offenbar, dass die Telematik am Kettenmodell festhält - und zwar auch für Zertifikate die für TLS verwendet werden. Das Root-Zertifikat ist abgelaufen, aber die ausgestellten Zertifikate unter dieser CA sind laut Kettenmodell weiterhin gültig, nicht jedoch nach dem Schalenmodell. Das ist aus meiner Sicht ein heftiger Architekturfehler, sinnvollerweise wären da besser zwei PKIs zum Einsatz gekommen, eine nach Schalenmodell für den ganzen Technologiestack einschließlich TLS und von mir aus eine nach dem irrsinnigen Kettenmodell.
Das Problem dürfte nun sein, dass die verwendete Software der Teilnehmer offenbar auf Standard-Cryptobibliotheken wie OpenSSL, JCE oder der Windows Crypto API beruht und diese nun für den TLS-Handshake verwendet. Diese Software setzt aber wie erwähnt das Schalenmodell um. Und diese Software dreht nun erwartungsgemäß den Bauch nach oben, wenn in der Zertifikatskette zu einem noch gültigen Zertifikat ein abgelaufenes Zertifikat auftaucht. Das erklärt auch wiederum, warum in manchen Umgebungen dann die Zertifikatsprüfung komplett abgeschaltet wurde - weil es im normalen Betrieb vermutlich andauernd zu solchen Problemen kommt, die aufgrund der unterschiedlichen Interpretation des Gültigkeitsmodells auftreten.
New hotness: Einige Tankstellen in Baden-Württemberg bekommen nicht genügend Benzin geliefert. (Danke, Steffen)
Ergebnis: Es gab 5 Fälle mit schweren Vorfällen. Ich zitiere mal:
There were 5 severe adverse events. None were linked to the vaccine:- Ingestion of a penny (1 person in the vaccine group)
- Fractures (2 people in the vaccine group and 1 in the placebo)
- Infective arthritis (one person in vaccine group)
Von den gebildeten Antikörpern her wirkt die Impfung vergleichbar wie bei Erwachsenen, auch gegen Delta.Ja, äh, worauf warten wir also?
Update: War ja klar. Jetzt kommen hier die üblichen verdächtigen Ausreden. Und alle schieben sie die Arbeit zu mir rüber, anstatt selber mal geguckt zu haben.
Interessanterweise kam die eine Sache, die ich extra eingebaut hatte, nicht: Das war keine Studie von Pfizer sondern das war ein unabhängiger Clinical Trial, bei dem die zuständige Behörde die Rohdaten auswertet und nicht einfach "sieht alles jut aus" von Pfizer schluckt oder sich irgendwelche massierten Selektivdaten unterjubeln lässt. In die Falle ist aber niemand gelaufen, mir das vorzuwerfen.
Dafür kam "aber Kinder kriegen doch eh selten Covid". Das ist die erste fucking Sektion hinter dem Link. "Need". Noch bevor sie das Ergebnis sagen, haben sie die Need-Sektion. Da steht:
5-11 year olds represented 10.6% of cases in the week of Oct 10 (they make up 8.7% of the population
Only 42% of kids aged 5-11 years have antibodies from natural immunity.
There’ve been >8300 COVID19 hospitalizations of 5-11 year olds. Over 30% of 5-11 year olds hospitalized did not have an underlying condition.
Hilfreich fand ich auch diese Einordnung:
There have been 94 5-11 year olds that have died from COVID19. For context, this places COVID19 as the 8th leading cause of death for this age group. More recently (during Delta), COVID19 jumped to the 6th leading cause of death in this age group.
Die sterben nämlich auch sonst eher selten, Kinder in dieser Altersgruppe. Was wir nicht alles tun, damit das so bleibt! Geländer an Treppen und gefährlichen Kreuzungen und Brücken, Schulung aller Autofahrer, Helfer für Ampelüberquerung, Fahrradhelme und -reflektoren, ... und jetzt halt auch: Impfung.
Das alleine ist ja schon ein Brüller, aber wartet, geht noch weiter.
Die Datenschutzgrundverordnung räumt in Artikel 16 der betroffenen Person das Recht ein, unverzüglich eine Berichtigung unrichtiger personenbezogener Daten zu verlangen.
Dieser Bankkunde ist also vor Gericht gezogen und hat seine Bank verklagt. Das Gericht gab ihm Recht.
Und jetzt die Punchline: Auf Seite 3 in dem obigen Dokument erklärt die Bank, wieso sie dem nicht nachkommen kann. Weil sie intern noch EBCDIC verwendet.
*Badumm tss*
Jetzt werde ich ein paar Jungsporne unter euch inhaltlich abgehängt haben, daher kurze Erklärung: Wenn du heute im Web etwas eingibst, oder eine Webseite anzeigen lässt, kommt die normalerweise als Unicode (üblicherweise im UTF-8 Encoding). Damit lassen sich einmal alle aktuell geschriebenen Sprachen abbilden und dann noch ein paar ausgestorbene.
Bevor wir Unicode hatten, hatten wir ISO-8859-1, das bildete die Sonderzeichen in Westeuropa ab. Dieser Standard zerbröselte aber bereits, wenn man mit Osteuropa kommunizieren wollte.
Bevor wir ISO-8859-1 hatten, hatten wir ASCII. Das ist ein amerikanischer Standard, der gar keine Umlaute kann. Und bevor sich ASCII durchsetzte, gab es noch EBCDIC, das ist ein lovecraftiger "cosmic horror" von einem Standard, der in den 1960er Jahren von IBM für deren Großrechner festgelegt wurde.
Die Bank da hat also vor Gericht einmal die Hosen runtergelassen und öffentlich erklärt, wie alt ihre Infrastruktur ist. Und sie ist ungefähr so alt, wie es sich nachts auf dem Friedhof an Halloween Horrorfans unter den Nerds gegenseitig zuraunen, was man gehört hat, was für versunkener Horror auf Bankgroßrechnern lauern. (via)
Update: Jetzt kommen hier lauter Leserbriefe zu EBCDIC rein. Oh Mann. Stellt sich raus: Es gibt Code Pages mit Umlauten für EBCDIC. Code Pages war auch das Konzept von ISO-8859-1. Da gab es dann auch ISO-8859-2 und so weiter. Da hätte man dann an jeden String ranschreiben müssen, welche Code Page das ist. Hat natürlich in der Praxis niemand gemacht und so konnte eine Software dann entweder global Umlaute oder Kyrillisch aber nicht beides. Der Ansatz ist gescheitert. Oh und dann gibt es auch sowas wie UTF-8 für EBCDIC, heißt UTF-EBCDIC (*göbel*). Ist halt in der Praxis alles Mist, denn Anwendungen, die noch EBCDIC einsetzen, haben dann auch feste Längen an ihren Feldern, was dann dazu führt, dass ein Umlaut mehrere Stellen im Feld belegt und dann nur kürzere Namen gehen oder so. Leute, die solche Systeme umstellen sollen, sitzen das daher häufig aus und hoffen, dass das mit dem Projekt Alles-Neu-In-Java besser wird.
Das macht mir gerade enorm schlechte Laune, muss ich euch sagen. Das Internet bestand früher aus lauter interessanten Charakteren, Leute mit Visionen, wo es für die Gesellschaft hingehen sollte. Leute, die nicht nur über ihren eigenen Profit nachdachten.
Die sind alle weg. Gilmore war der letzte von ihnen.
Das waren nicht immer nette oder einfache Leute. Mir fallen da gerade Richard Stallman, Eric Raymond und Larry Wall ein.
Aber es gibt einen, über den ich noch nie von irgendjemandem ein böses Wort gehört habe, und das ist John Gilmore. Ich hab den ein paar Mal getroffen und war jedesmal beeindruckt. Stellt euch einen alten Hippie vor, der in verhältnismäßig jungen Jahren zu Wohlstand gekommen ist (er war Angestellter Nummer 5 bei Sun). Das soll jetzt hier nicht wie ein Nachruf klingen, der lebt ja noch, aber um euch mal ein Gefühl dafür zu geben, was wir dem Mann so alles zu verdanken haben:
Gilmore hat die EFF gegründet. Er ist Autor von GNU tar. Ohne seine Mithilfe hätten wir womöglich kein BSD Unix gehabt, denn er war Teil des Teams, die den freien BSD-Teil aus dem proprietären AT&T-Scheiß gepolkt haben. Er machte Emacs portabel. Er machte wichtige Teil von GNU make und GDB.
Als klar war, dass freiwillige Mitarbeit nicht reichen würde, um binutils, gcc und gdb fit zu kriegen, gründete er Cygnus Solutions, die sich jahrelang darum kümmerten.
Als klar war, dass die US-Exportrestriktionen für Kryptografie ein Problem sind, finanzierte er das djb-Verfahren gegen die US-Regierung, das am Ende zum Einsturz der Krypto-Exportrestriktionen führte.
Als Linux einen IPsec-Stack brauchte, gründete und finanzierte er FreeS/WAN.
Ohne Gilmore gäbe es auch GNU Radio nicht, oder das One Laptop per Child-Projekt.
Kurz gesagt: Gilmore ist der Typ, der sieht, dass irgendwo was nicht flutscht, und dann aushilft. Ohne dass sein Name groß dransteht.
Mir fällt spontan niemand ein, dem das Internet mehr verdankt als ihm.
Wenn es nach mir ginge, wäre der Rest von dem Board rausgeflogen, nicht Gilmore. So ist die EFF jetzt nur noch eine weitere gesichtslose durchoptimierte Organisation, die belanglose Pressemitteilungen produziert. Sehr schade.
Update: DHCP basiert auf BOOTP, das kommt auch von Gilmore.
Corona habe beim Arbeitskräftemangel in einigen Branchen "wie ein Brandbeschleuniger gewirkt", so Sell. Aktuell besonders betroffen seien Bereiche mit niedriger Vergütung wie in der Hotel- und Gastrobranche. "Sie haben ein sehr niedriges Kurzarbeitergeld bekommen, so dass es einen starken Anreiz gab, während der letzten Monate zu versuchen, sich Jobs in anderen Branchen zu suchen, um über die die Runden zu kommen."Ach. Ach was. Wenn du die Leute wie Scheiße behandelst, suchen sie sich lieber bessere Jobs? Na sowas! Meine Güte, die Psyche des Menschen ist unergründlich. Damit konnte ja wohl niemand rechnen!
Komme gerade aus einem Hochrisikogebiet wieder (Albanien), bin zwar geimpft, aber die zbundesregierung schreibt mir als gute Bürger der ich natürlich meine Telefonnummer angebe eine SMS:Eine bemerkenswerte Sachkompetenz mal wieder bei unseren Ministerien."Die Bundesregierung: Willkommen/Welcome! Bitte beachten Sie die Test-/Quarantäneregeln; please follow the rules on tests/quarantine: https://bmg.bund.de/covid19"
Und rate mal, wo der Link hin führt.
Ein mal mit Profis arbeiten!
Update: Offenbar repariert da zwischenzeitlich jemand herum. Ich bekam noch zuverlässig einen 404.
dazu eine paar ziemlich mitleidslose Anmerkungen:Ja komm, das ist ja wohl was völlig anderes!1!! Der Staat soll die Verluste übernehmen und uns beim Abschöpfen der Profite nicht im Wege stehen. Das überrascht hoffentlich niemanden mehr, dass das so läuft bei der Corruptionsunion.
- Da hätte man vielleicht nicht ausschließlich bei den Chinesen kaufen sollen. Und vielleicht hätte man darauf verzichten sollen, die anderen Lieferanten und sogar Partner mit den Füßen zu treten, als die Chinesen auf dem Markt drängten.
Ich denke, wir kommen gar nicht umhin, unseren armen, von der Rohstoffknappheit bedrohten Unternehmen zu helfen. *Nachdem* die ihre Hausaufgaben gemacht und die Boni der Idioten, die damals die Entscheidungen getroffen haben, zurück geholt haben.
- Die Chinesen verwenden für die Magnesium-Produktion den Pidgeon-Prozess, der bei der Produktion von 1KG Mg 31 KG Treibhausgase erzeugt. Ja. 31. Stahl: <=2.
Aus Klimaschutzgründen ist eine Abkehr von diesem Prozess erforderlich.
Im letzten Jahrhundert war der Dow-Prozess dominierend, ein Elektrolyseverfahren. Moderne Elektrolyseverfahren kommen mit <=25 KG Co2 hin, und das SOM/YSZ-Verfahren verspricht das noch weiter zu reduzieren (ganz auf 0 bringen wird man das nicht, Energie wird ja immer gebraucht).
- 2012:
168kt Rohstoffe und Fertigprodukte aus Mg importiert
21kt recycled.40kt exportiert.
137kt etwa verloren.Ist der Import unser Problem? Oder vielleicht doch die Müllberge?
(Die international magnesium association kommt auf deutlich höhere Recyling-Zahlen von 63kt, wovon aber 51kt sogenannter "new scrap" sein sollen, also gleich von der Produktion ins Recyling wandern. Das wären aber über 25% der Gesamtmenge, und das will ich einfach nicht glauben, ganz abgesehen davon, dass es auch der üblichen Definition von Recyling widerspricht).
- Wenn ich im von Dir verlinkten Text
dass die jetzigen Magnesiumvorräte in Deutschland, bzw. in ganz Europa, spätestens in einigen Wochen Ende November 2021 erschöpft sein werden.lese, fühle ich eine gewisse Aggressivität in mir aufsteigen.[...]
Magnesium steht seit 2017 auf der Liste der kritischen Rohstoffe der EU. Die Europäische Kommission hat dies in ihrer Mitteilung zur „Widerstandsfähigkeit der EU bei kritischen Rohstoffen: Einen Pfad hin zu größerer Sicherheit und Nachhaltigkeit abstecken“ im September 2020 nochmals bekräftigt. Politisch-strategische Überlegungen und Maßnahmen zur Sicherstellung des Lieferflusses blieben bislang jedoch aus.
Sind das eventuell dieselben Unternehmen, die sonst bei jedem staatlichen Eingreifen laut aufschreien?
Kurz gesagt: Eine Organisation, die nicht in Verdacht steht, Pro-China oder Pro-Russland zu sein.
Die machen jedes Jahr Befragungen in den einzelnen Ländern, wie die Leute zu ihrer Demokratie stehen, was sie als Bedrohungen empfinden, und ob sie ihre Wahlen für fair halten. Hier ist der Report für dieses Jahr (44 Seiten PDF).
Wenn ihr da mal reinschaut findet ihr einige vielleicht überraschende Erkenntnisse.
Erstens: Die Welt hat mehr Angst vor den USA als vor Russland oder China.
Zweitens: Die Bevölkerung der Ukraine hat mehr Angst vor manipulierten Wahlen als die von Russland.
Drittens: Unter den befragten Ländern finden in Japan mit 62% die wenigsten, dass Demokratie wichtig sei.
Viertens: Die Chinesen halten ihre Demokratie für deutlich demokratischer als fast alle anderen Länder (bis auf Skandinavien, die hohe Zufriedenheitsraten haben) ihre.
Fünftens: Wenn man die Differenz von "Demokratie ist wichtig" und "mein Land ist demokratisch" anguckt, führt (weniger Differenz ist besser) die Schweiz vor Norwegen, Vietnam, Taiwan, Dänemark, Australien und Japan (wo die Erwartungshaltung der Bevölkerung nicht so groß war). Deutschland liegt im oberen Mittelfeld. Ganz unten sind (von schlimm zu schlimmer) Ägypten, Algerien, die Ukraine, Griechenland, die Türkei, Venezuela, Ungarn, Nigeria und ... Polen. Wir sollten alle beschämt sein, wie viele davon in oder nahe der EU sind.
Sechstens: Die Hälfte der Welt findet, ihre Regierung diene nur einer Minderheit. Besonders schlecht schneiden hier Osteuropa und Südamerika ab. Die beiden Länder, in denen die Bevölkerung am wenigstens findet, dass ihre Regierung nur einer Minderheit dient, sind ... China und Vietnam.
Siebtens: Die größte Bedrohungen für Demokratie weltweit sind a) ungleich verteilter Reichtum, b) Einschränkungen von Free Speech, c) Wahlbetrug. Danach kommen Big Tech und deutlich weiter hinten kommt Einflussnahme ausländischer Aktoren und Wahlbeeinflussungsversuche.
Achtens: Deutschland hat den Schuss nicht gehört, ist auf der Liste der Länder, die sich um Ungleichverteilung Sorgen machen, auf dem sechsten Platz von hinten. Unter uns sind nur noch Hong Kong, Vietnam, Dänemark, Saudi Arabien und Norwegen. Auch bei Free Speech liegt Deutschland ganz weit hinten, auf dem 9. Platz von hinten.
Neuntens: Europa und Südamerika sind am unzufriedensten mit der Covid-Politik ihrer Regierungen (wobei Deutschland im Vergleich noch vergleichsweise zufrieden ist unter den Europäern). Super zufrieden mit der Covid-Politik ihrer Regierungen sind Vietnam, China, Taiwan. Am unzufriedensten sind die Brasilianer (well duh), Peru, Polen, Frankreich und Italien.
"Allenfalls eine Regierungskrise, aber keine Staatskrise" - so schätzt Österreichs Präsident Van der Bellen den Skandal um Kanzler Kurz ein.Seht ihr? Gar kein Grund zur Beunruhigung!
Gehen Sie weiter, gibt hier nichts zu sehen.
Er habe mit allen Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien gesprochen und an diese appelliert, Parteiinteressen dem Wohl Österreichs hintanzustellen.Scheiße, Bernd! Wieso sind wir noch nicht auf diese Idee gekommen?!
The chief executive officer listed on Tether’s website, J.L. Van der Velde, is a Dutchman who lives in Hong Kong and seems never to have given an interview or spoken at a conference. The chief financial officer is Giancarlo Devasini, a former plastic surgeon from Italy who was once described on Tether’s website as the founder of a successful electronics business. The only reference to him that turned up in a search of Italian newspapers showed he was once fined for selling counterfeit Microsoft software. He didn’t respond to emails or messages on Telegram, where he goes by Merlinthewizard.
Oh, Merlinthewizard der Schönheitschirurg aus Italien! Klar, das wäre auch meine erste Wahl für einen Chief Technical Officer gewesen!Hier noch ein schöner Absatz:
The biggest traders on these exchanges told me they routinely bought and sold hundreds of millions of Tethers and viewed it as an industry standard. Even so, many had their own conspiracy theories about the currency. It’s controlled by the Chinese mafia; the CIA uses it to move money; the government has allowed it to get huge so it can track the criminals who use it. It wasn’t that they trusted Tether, I realized. It was that they needed Tether to trade and were making too much money using it to dig too deeply. “It could be way shakier, and I wouldn’t care,” said Dan Matuszewski, co-founder of CMS Holdings LLC, a cryptocurrency investment firm.
Klar, wenn du Tether für deinen eigenen Scam brauchst, dann stellst du da nicht so viele Fragen. Und wenn dein eigener Scam noch offensichtlicher unseriös ist als Tether, dann spielt deren Unseriosität ja auch keine so große Rolle mehr.Der ganze Artikel ist vergnügungssteuerpflichtig. Mit Sätzen wie
“I’m not an amateur entrepreneur throwing darts in the dark,” he told me by phone as he prepared for a trip to promote Bitcoin in El Salvador.
und“The U.S. will come after Tether in due time,” Liberty Reserve founder Arthur Budovsky wrote me in an email from a Florida federal prison where he’s serving a 20-year sentence. “Almost feel sorry for them.”
Au Mann.Ich persönlich finde den größten Lacher an der Nummer, dass die US-Behörden sich gerade gar nicht für Tether interessieren, weil sie annehmen, dass die die 70 Milliarden einfach erstunken und erlogen haben. Auf die Idee kommen die gar nicht, dass jemand sowas tun würde. Die Regulierer sind interessiert, weil die Größe der angeblichen Holdings Tether langsam in die "too big to fail"-Kategorie schöbe, wenn sie real wären. Die Behörden machen sich Sorgen, wenn es einen Bank Run gibt und Tether auszahlen muss, dass sie dann Wertpapier liquidieren müssten und damit den Markt crashen würden.
Nun, DIE Furcht ist glaube ich klar unbegründet.
Die haben eines Tages von allen Projekten eingefordert, dass die auf ihren Github-Repositories der Foundation Admin-Zugang geben, explizit damit die Code of Conduct-Enforcement machen kann. Wenn man ihnen Adminzugang gegeben hat, haben sie damit das Projekt vom public github in ihren Enterprise Github umgezogen.
From what I have seen, the .NET Foundation has not fostered anything for any of its members, and constantly undermines them.
Das ist ja leider das übliche Muster unter den Diversity- und Code-of-Conduct-Freiheitskämpfern. Die kommen vorbeigeflogen wie ein Heuschreckenschwarm, ekeln die Leute raus, die das jeweilige Projekt ehrenamtlich ins Leben gerufen und groß gemacht haben, hinterlassen einen Krater aus negativen Gefühlen und ziehen dann weiter zum nächsten Opfer. Dass von denen mal jemand produktiv Code eincheckt, der über "hier war ein Kommentar nicht richtig gegendert" oder "Das heißt jetzt nicht mehr black list sondern list of colour!1!!" hinausgeht, habe ich zumindest noch nie beobachtet.Nun war .NET ja noch nie ein Community-Projekt, das war eher Astroturfing von Microsoft, um es so aussehen zu lassen, als hätten sie auch sowas wie eine Community. Ich habe noch nie verstanden, wie sich da jemand einbringen kann. Aber was weiß ich schon. Wenn es euch glücklich macht, einem Milliarden-Techkonzern zu helfen, für ihre PR eine Community herbeizulügen, dann viel Spaß!
Wer sich nicht mehr erinnert, oder die Idee nicht so offensichtlich bekloppt findet: Hier sind die Folien.
Kurz zusammengefasst: Die Idee beruht komplett auf Annahmen, die nicht stimmen. Und zwar so offensichtlich nicht stimmen, dass man da bei ein paar Minuten Nachdenkzeit-Investition auch selber drauf kommt.
Warum erinnere ich daran? Weil es gerade diese kurze Durchsage der "Cyberagentur" des Bundes gab. Die haben sich ernsthaft cyberagentur.de geholt. Nein, wirklich! Und was steht da?
Willkommen bei der Cyberagentur,Oho! Innovation, ja? Cybersicherheit, sagt ihr? Hey, da kenne ich mich zufällig ein bisschen aus! Na dann gucken wir doch mal, was die so gesagt haben in dem Tweet, den ich hier mal in Gänze zitiere, falls der Erwachsene im Raum dort seinen Suff ausschläft und das peinlich berührt wegzulöschen versucht:
der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit.
„Außerdem wünscht sich die Cyberagentur Hilfsmittel,mit denen sich IT-Angriffe eindeutig einem Angreifer zuschreiben lassen,sagt Walther:"Wer war denn der Bösewicht,der versucht hat,in mein System einzudringen? Kann ich wirklich sagen,woher er kam und für wen er gearbeitet hat?"“Das ist keine offene Frage. Das ist schon eine Weile keine offene Frage mehr, ob man das sagen kann. Die Antwort ist bekannt. Sie ist: Nein. Nein, kann man nicht.
Und was ihr braucht sind keine Hilfsmittel sondern eine Schließung. Was man mit dem Geld, das die da verbrennen, für schöne Glasfaser hätte verlegen können!
Hey, aber wo wir gerade bei Wünschen und Hilfsmitteln waren: Ich wünsche mir ja ein Hilfsmittel, das Hirn vom Himmel regnen lässt. Über dem Parlament am besten. (via)
Bei KonicaMinolta gab es im Juli in einem Toner-Werk einen Brand und ein paar Wochen später im gleichen Werk eine Explosion verursacht durch statische Entladung. Daraufhin stand die Toner-Produktion und das baugleiche Schwesterwerk wurde von den Behörden gleich mit stillgelegt, damit die Ursache der Zwischenfälle untersucht werden kann.Eigentlich gäbe es natürlich überhaupt keinen Grund, wieso Toner für KonicaMinolta-Drucker nur von KonicaMinolta kommen sollte. Im Gegenteil gibt es da draußen tonnenweise Läden, die liebend gerne Toner billig nachfüllen würden. Leider hat die Politik versäumt, den Druckerherstellern zu untersagen, dass sie Selbstnachfüllung oder Fremdbefüllung verhindern.https://www.konicaminolta.com/global/newsroom/2021/0927-01-01.html
Soweit sogut, allerdings sind das weltweit die beiden einzigen Werke, die für Konicas Production Printing (PP) Maschinen Toner herstellen. Seit August wird kein Toner mehr für diese Maschinen hergestellt. Diese PP Maschinen sind in großen Hausdruckereien und auch bei Behörden sehr verbreitet und die können ohne Toner nichts mehr ausdrucken. Auch wir als Digitaldruckerei mit 5 PP-Maschinen sind davon betroffen und bangen jetzt um unsere Existenz, denn es gibt keine Alternative zu dem Originaltoner.
Selbst wenn die Japaner die Produktion im Oktober wie angekündigt wieder aufnehmen, der Toner wird ewig brauchen, bis er hier in Europa ankommt. Bis Ende des Jahres sind angebnlich alle Transportkapazitäten in Richtung Westen komplett ausgebucht, weil China vor Weihnachten ja noch den ganzen Schrott in die Regale bringen will.
Na?
Vielleicht "dass unsere Informanten überleben"?
Nee, das ist es schon mal nicht.
Top American counterintelligence officials warned every C.I.A. station and base around the world last week about troubling numbers of informants recruited from other countries to spy for the United States being captured or killed, people familiar with the matter said.
Wie ich neulich schon anmerkte: Menschenleben aufs Spiel setzen ist immer viel bequemer, wenn es nicht das eigene ist.Selbstredend hat das keinerlei Auswirkungen auf die Mitarbeiter bei der CIA, wenn deren Informanten in fernen Ländern umkommen. Keiner wird da gefeuert oder kriegt auch nur weniger Gehalt.
Das ist ja an sich schon mal sehr absurd. Wenn da eine Razzia bevorsteht und du weißt davon als Journalist, dann verbreitest du das doch nicht weiter sondern parkst mit deinem Auto und einer Kamera mit Teleobjektiv gegenüber.
Daraufhin rufen lauter Journalisten bei der ÖVP an, um zu gucken, ob deren Telefone noch ran geht oder beschlagnahmt wurde. :-)
Am Ende gibt die ÖVP eine Pressekonferenz, wo sie folgendes ansagen:
Finden werde man jedenfalls nichts, sollte es zur Hausdurchsuchung kommen, denn man sei in der ÖVP schon länger dazu übergegangen, alle Daten regelmäßig zu löschen, zu deren Aufbewahrung man nicht gesetzlich verpflichtet sei: „Es ist nichts mehr da“, betonte sie. Und „es ist auch nichts zu finden, denn es gibt definitiv nichts“.Mit anderen Worten: Hausdurchsuchung zu spät, wir haben schon alle Beweise vernichtet.
Das ist ja auch mal ne Ansagen. Nicht "wir sind unschuldig". Nein, nein. "Wir haben die Beweise vernichtet".
Die CDU ist halt überall die CDU, auch in Österreich :-)
Der Schäuble hat ja auch plötzlich die Datensparsamkeit für sich entdeckt. (Danke, Manuel)
Wieso wirft sich die FDP so an die Grünen ran? Weil sie gerne ein Kartell mit denen bilden wollen, damit bei den FDP-Forderungen niemand von den Grünen im Weg steht und das Gegenteil fordert. Die FDP will sicher sein, dass alle von ihnen geforderten Dinge durchkommen, und sich da niemand von der Klimakatastrophe ablenken lässt.
Daher war da jetzt auch noch keiner von der SPD dabei. Die FDP wird der SPD gegenüber bis zur Unterschrift unter dem Koalitionsvertrag die Möglichkeit offenhalten, doch noch eine Jamaica-Koalition zu machen.
Warum lassen sich die Grünen so vorführen? Die haben keine vergleichbare Drohkulisse, weil ihr Deppen alle die Linkspartei so kleingewählt habt. Die Grünen könnten sich natürlich in den Weg stellen, klar. Aber welche Regierungsbildungen bleiben dann noch? Eine weitere "große" Koalition (will NIEMAND) und CDU+FDP+AFP (will erst recht niemand). Die Grünen haben also schlicht nichts, womit sie drohen können. Die sind jetzt handzahm und haben sich freiwillig die Zwangsjacke von der FDP anlegen lassen.
Jetzt geht die FDP mit ihrem grünen Schoßhündchen zur SPD und die werden ganz schnell zu allem ja sagen, weil sie keinen Hebel haben.
Na herlichen Glückwunsch, Deutschland.
Wenn in einem Wahlbezirk mehr gültige Stimmen als Wählende vorkommen. Oder, wenn du n Wählende hast, dann bei der Zweitstimme 4 ungültige Stimmen ausweist, aber trotzdem n gültige Stimmen übrigbleiben.
Was macht das Personal von diesem Wahlamt eigentlich beruflich?
Ich habe für das AGH die Erst- und Zweitstimmen ausgezählt. Die online zur Verfügung gestellten Ergebnisse weichen allerdings von den nach vier Augen Prinzip gezählten Stimmen ab; insbesondere AFD und SPD.Wait, what?!?
Anmerkung: AGH = Abgeordnetenhaus.
Da ich die Ergebnisse selbst telefonisch mitgeteilt habe, konnte ich mich gestern noch an die Anzahl der gültigen Stimmen, etc. erinnern.Was zur Hölle!
OK da bin ich jetzt aber schon neugierig. Was macht man denn in so einem Fall? Was ist der offizielle Dienstweg? Ja wohl hoffentlich nicht das Wahlamt, wenn die die Manipulation selbst durchgeführt haben?
Update: Nun beruhigt euch mal. Das heißt nicht, dass da Wahlbetrug stattfand. Da kommen schließlich noch die Briefwahlstimmen drauf und da könnte auch ein Übertragungsfehler oder Missverständnis vorliegen. Ich finde die Frage trotzdem spannend, was er Dienstweg in so einem Fall wäre.
Oooooh, denkt sich der Einsender! Wieso denn erst zwei Tage nach der Wahl?
Das finde ich gar nicht den Skandal hier. Guckt mal, ob ihr erkennt, was mich an der Meldung stört.
Betroffen sind auch der Ex-SPD-Politiker Kahrs und ein ehemaliger Innensenator der Hansestadt.Oooooh, der ehemalige Innensenator? Wer das wohl gewesen sein könnte? Cum Ex, sagt ihr? Innensenator?
Die Spannung ist ja unerträglich! Ihr nennt bestimmt gleich im Kleingedruckten den Namen! Gucken wir doch mal.
Die Ermittlungen richten sich gegen eine Finanzbeamtin, ebenso wie gegen zwei frühere Größen der Hamburger SPD: Johannes Kahrs, einst haushaltspolitischer Sprecher im Bundestag sowie des einflussreichen "Seeheimer Kreises" und*nägelkau*
einen ehemaligen Innensenator der Hansestadt Hamburg.Sagt mal, wollt ihr mich verarschen?! Der Name ist euch entfallen oder wie oder was?!?
Seit dem Morgen setze man entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Köln vom 22. September 2021 um. Zu Namen einzelner Beteiligter äußerte sich die Behörde nicht. Die Finanzbehörde sowie die Beschuldigten waren kurzfristig nicht zu erreichen.Ja, äh, klar, der ANDERE Name muss geheim bleiben. Diesen Kahrs können wir unter den Bus werfen, aber der andere? Nene, das geht nicht. Aus ermittlungstaktischen Gründen, müsst ihr wissen!1!!
Wartet, vielleicht gibt es noch andere Hinweise in dem Text.
Der Verdacht der Staatsanwaltschaft Köln: Die genannten Politiker und Staatsdiener sollen der Hamburger Privatbank MM Warburg geholfen haben, dass 47 Millionen Euro Steuergeld aus illegalen Cum-Ex-Geschäften damals von der Hamburger Finanzbehörde nicht zurückgefordert wurden.Ooooh, die Warburg-Bank! Die mit der großzügigen Wahlkampfspende an die SPD!
Wisst ihr was? Die werden den Namen einfach vergessen haben. Überhaupt ist die ganze Geschichte von Gedächtnisproblemen geprägt.
Vielleicht hätten die einen jüngeren Kanzlerkandidaten aufstellen sollen. Einen ohne Alzheimer.
Update: Na gut, dann löse ich mal auf. In Frage kommen zeitlich der Senat Scholz I mit Innensenator Michael Neumann (das war der mit der aberkannten Dissertation) oder der Senat Scholz II mit Innensenator Andy Grote (der mit dem Pimmelgate).
Ja aber Sekunde, wartet mal kurz. Da steht "ehemaliger Innensenator", nicht "zum Tatzeitpunkt im Amt". Und wisst ihr, wer mir als erstes einfiel, als sie von einem ehemaligen Innensenator sprachen? Der hier! Der mit der Brechmittel-Zwangsverabreichung bei Leuten, von denen er findet, dass die wie Drogendealer aussehen.
Aber selbst wenn man annimmt, dass es sich um den zum Tatzeitpunkt amtierenden Innensenator von Hamburg handelt, trägt die politische Verantwortung selbstredend der Scholz. Wer denn bitte sonst?!
Sagt mal, jetzt wo ich euch gerade da habe: Sind Hamburgs Innensenatoren immer solche Gruselgestalten oder gab es da auch mal jemanden ehrenwerten, mit Integrität vielleicht gar?
Update: Oh, das ehemalige Nachrichtenmagazin klärt auf:
Betroffen von den Ermittlungen ist demnach neben einer Sachgebietsleiterin bei der Finanzbehörde auch der einstige hanseatische SPD-Innensenator Alfons Pawelczyk. Sie waren für eine Stellungnahme kurzfristig nicht erreichbar.
Der Typ ist Baujahr 1933, also fast 90. Einen glaubwürdigeren Sündenbock haben sie nicht gefunden oder was? Mann Mann Mann.
Hey Alfons, hast du heute abend schon was vor?
Nein, nein, nichts schlimmes. Aber schon eher dringend! Wir brauchen jemanden, der sich für Olaf Scholz ins Schwert stürzt!
Ja, der Scholz. Der mit Cum Ex und Wirecard und dem Brechmittel.
Wie? Nein, du musst nicht in den Knast. Du bist fast 90! Völlig risikolos für dich!!1!
Dazu kam folgender Leserbrief rein:
wie unschwer an der Absenderadresse zu erkennen, bin ich Lehrer. Sozialkundelehrer, so heißt das Fach hier in Rheinland-Pfalz. Du sprichst an, dass man den Erstwählern doch in der Schule mal näherbringen sollte, was für Leichen die Parteien so alle im Keller haben. Das sehe ich genauso. Aber wir haben dafür überhaupt keine Zeit. Hier in Rheinland-Pfalz haben Gymnasiasten 3 Jahre lang zwei Stunden pro Schulwoche Sozialkunde (mehr wenn sie Leistungskurs wählen). In der Zeit machen wir im Unterricht alles, was die Schüler in ihrer Schulzeit über Recht lernen (nicht viel), einen Großteil dessen, was sie über Wirtschaft lernen, alles, was sie über Soziologie lernen und dann eben noch Politik. Der Lehrplan ist dabei zum Beispiel so, dass Leute, die keinen Leistungskurs belegen, gar nichts über Einkommens- oder Vermögensverteilung lernen, das ist nur im Leistungskurs vorgesehen. Dazu muss ich aber was wissen, wenn ich die Politik der FDP beurteilen will. Ich packe dann ein paar Stunden dafür auch in den Grundkurs rein, aber dann kommt schon wieder etwas anderes zu kurz. In der Regel stehe ich vor der Wahl, ob ich zu einem Thema das Grundwissen vermittle oder ob wir das versuchen, kritisch zu hinterfragen. Wenn ich beides machen will, dann fällt wieder irgendwas komplett hinten runter. Und wenn ich nur die Kritik thematisiere, ohne die Grundlagen richtig bearbeitet zu haben, dann kommt auch nur oberflächlicher Unfug dabei raus. Letzten Endes bleibt es dann meistens bei den Grundlagen und vielleicht einem kurzen Ansatz von Kritik. Mir ist das selbst zu wenig, aber mehr geht mit dem Stundenansatz nicht. Ich hoffe dann immer, dass die Grundlagen vielleicht irgendwann dazu beitragen, dass die Schüler sich selbst ein kritisches Bild machen. Jetzt bei der Bundestagswahl war es so, dass ich es zwischen Ferien, sonstigem Stoff und Bundestagswahl meist gerade mal geschafft habe, ganz grundsätzlich auf die Programme der Parteien zu schauen und mal den Wahlomat gemeinsam durchzugehen, um einen groben Überblick über die aktuellen Themen zu bekommen. Da müsste man aber dann eigentlich erstmal zu jeder Frage eine Stunde Hintergrundwissen machen. So gut wie niemand auch in der Oberstufe weiß, was eine Fallpauschale ist oder welche Gründe für oder gegen Nordstream 2 sprechen. Nachdem zwei Kurse, mit denen ich weitgehend ohne große Kommentierung den Wahlomat gemacht hatte, sich mit klarer Mehrheit gegen eine Verteuerung von Flügen ausgesprochen hatten, habe ich mir mal den Spaß erlaubt, in zwei anderen Kursen jeweils nur kurz zu erwähnen, dass Kerosin weniger besteuert wird als Benzin. Zack, klare Mehrheit für eine Verteuerung. Die Schüler sind einfach bei den meisten Themen noch uninformiert, was ein Grund für die Attraktivität der oberflächlich erstmal einfach und logisch erscheinenden Vorschläge etwa der FDP sein kann. Und wir sind, ehrlich gesagt, in der Schule nicht in der Lage, das wesentlich zu verbessern, so mein Eindruck. Immerhin haben sich auch alle Gruppen gegen ein Wahlrecht ab 16 ausgesprochen, etwas Selbstreflexion ist also da...auch wenn ich eine Absenkung des Wahlalters aus anderen Gründen eigentlich gut fände. Dann aber bitte mit doppelt so viel Politikunterricht in der Schule. Weiß allerdings auch nicht, was ich dafür weglassen würde.Mir müsste ja auch nochmal jemand erklären, wieso wir eigentlich 13 Jahre auf 12 Jahre gekürzt haben für das Abitur. Das war doch auch mal wieder so eine FDP-Aktion. Wir brauchen mehr uninformierte Teenager, die sich mangels Erfahrung von unseren Hyänen über den Tisch ziehen lassen. Eine andere Erklärung fällt mir jedenfalls nicht ein.
Ich muss sagen, dass ich das bei näherer Betrachtung für eine gute Erklärung halte.
Das war ja im kalten Krieg auch so. Da hat die Jugend dann ein bisschen gegen die Pershing-Raketen demonstriert, aber ansonsten haben die halt geguckt, wie sie ihr Berufsleben gestartet kriegen. Wenn du in einem ständigen Gefühl des "die Russen könnten morgen einmarschieren" aufwächst, dann ist das für dich halt Normalität. Ich bin in Westberlin aufgewachsen und wir konnten ja nicht mal die Stadt einfach verlassen sondern mussten da durch Transit-Autobahnen.
Es war auch klar, wenn Krieg ausbricht, dass Westberlin dann als erstes fällt. Das war nicht zu verteidigen.
Das hat mich nicht dazu verleitet, eine Angstpsychose zu entwickeln und nachts vor Furcht nicht schlafen zu können.
Ich kannte das gar nicht anders. Das war halt so.
Auch für die Westdeutschen war das nicht so, dass Berlin daher als superriskant galt, und man lieber Anstand hielt. Die sind reihenweise nach Berlin gekommen, um der Wehrpflicht zu entkommen, die es damals noch gab.
Jedenfalls, zu den Erstwählern. Wenn die die Schule die ganze Zeit erzählt, du musst leisten leisten leisten, und die FDP dir dann erzählt, wenn du leistest, wirst du reich, dann klingt das vielleicht sogar selbst wenn du den Klimatod verhindern willst wie eine gute Idee. Was kannst du als armer Schlucker denn ausrichten? Lieber schnell Millionär werden, dann kann ich wirklich was erreichen!
Lacht nicht, aber ich dachte nach der Schule auch, mit 30 sei ich bestimmt Millionär. Computer-Leute wurden damals händeringend gesucht! Hätte vielleicht sogar was werden können, wenn ich es wirklich drauf angelegt hätte. Aber ich hatte da gar kein Gefühl der Dringlichkeit. Wie kann ich denn nicht mit 30 Millionär sein, wenn die da draußen alle Programmierer suchen, und ich programmieren kann?
Wenn hier also jemand Verständnis dafür hat, dass Erstwähler nur Flusen im Kopp haben, dann bin ich das. Woher sollen die auch die Lebenserfahrung haben, das einschätzen zu können?
Was hier vielleicht untergeht, ist wie die Erstwähler überhaupt auf die FDP aufmerksam geworden sind. Die FDP hat auf den verschiedenen Social Media Plattformen (bei mir Instagram) die letzten Tage vor der Wahl massiv und gezielt Werbung geschaltet. Ich habe innerhalb von drei Tagen zwischen 10 bis 20 Mal Werbung bekommen. Ich habe mich hierzu mit meinem persönlichen Umfeld ausgetauscht und alle haben meine Erfahrungen bestätigt oder sehr ähnliche gemacht. Anscheinend auch über das gesamte politische Interessensspektrum meines Freundeskreises. Ich würde mich auch grundsätzlich als liberal bezeichnen, würde aber nicht die FDP wählen. Die gezielte Werbung und die durchaus für die jüngere Generation wichtigen Punkte z.B. wie die Bildungsreform angegangen werden muss, hätten mich auch fast noch überzeugt.Also Medienkompetenz wäre jetzt nicht der Begriff gewesen, den ich dafür benutzt hätte, aber ... sei's drum.Von anderen Parteien habe ich auf diesem Weg auch Werbung erhalten, aber die Intensität und Medienkompetenz wie bei der FDP hat keine andere Partei erreicht.
Eigentlich muss man ja mal die Frage stellen, inwieweit die Schulen eigentlich in der Pflicht sein sollten, den Erstwählern mal erklärt zu haben, was für Leichen die ganzen Parteien im Keller haben.
Ich erinnere mich an meinen Schulunterricht, da gab es ein Fach "Politische Weltkunde", das da allerdings ein Weltbild vermittelt hat, in dem die Parteien ehrlich und gut sind und deren Versprechen im Wesentlichen vertrauenswürdig sind.
Da bräuchte man halt mal eine Veranstaltung für. Vielleicht könnte man zwei Phasen machen. In der ersten Phase machen alle Parteien eine Liste mit den Vorzügen ihrer Partei und den Vorwürfen gegen die anderen Parteien. In der zweiten Phase dürfen die Parteien sich gegen die Vorwürfe der anderen verteidigen.
Am besten hat man dann noch mal einen neutralen Faktencheck des Lehrers, soweit das möglich ist.
Im Bundestag sein heißt aber erstmal nicht, dass man Fraktionsstatus hat. Dafür muss man über 5% der Sitze haben.
Ohne Fraktionsstatus wären die Linken erstmal nur eine Gruppe gewesen, was u.a. heißt, dass sie weniger (kein?) Geld für die Bezahlung ihrer Mitarbeiter bekommen hätten, und keine Große Anfrage stellen könnten.
Allerdings gibt es da im Kleingedruckten des Wahlrechts die Grundmandatsklausel:
Bei der Verteilung der Sitze auf die Landeslisten der Parteien werden auch Parteien berücksichtigt, die nicht die 5-%-Hürde (Sperrklausel) überwunden haben, aber in mindestens drei Wahlkreisen (bei der Bundestagswahl 1953 genügte noch ein Wahlkreis) einen Sitz errungen haben.Genau diese drei Sitze haben die Linken zusammen. Und mit denen kriegen sie jetzt 39 Sitze im Bundestag.
Die Kommunisten in Graz sind eine bodenständige Partei, die seit Jahrzehnten sich um die Probleme der einkommensschwachen Bewohner kümmern. Sie deckeln ihre Politikergehälter bei ca. 2000€ und geben den Rest an Bedürftige weiter.Anmerkung: Die FPÖ sind die Faschos, die mit dem Ibiza-Video.Als der Vizebürgermeister der rechten FPÖ ihnen das Wohnresort nach der letzten Gemeinderatswahl entzogen hat ("unsere Wohnungen für unsere Leute") war der Plan dabei, dass sie nun mit dem Verkehrsresort (ein latentes Problem der Stadt) unpopulär werden. Die KPÖ machte im Wohnungsbereich abseits ihres Mandates helfend weiter und wehrte sich gegen schwarz-blaue Propaganda in Form von wahnsinnigen Plänen eines sinnlosen U-Bahn-Baus in unserer relativ kleinen Stadt (ca. 300.000 Menschen).
Das goutierten viele Grazer aus allen gesellschaftlichen Schichten auch aus den Villengegenden.
Die KPÖ in Graz hat also recht wenig mit Putins Leuten zu tun. Diese Aufgabe hat die FPÖ mit ihrer Kooperation mit Putin übernommen.
Interessant wird nun, wie die Kommunisten nun mit dieser Verantwortung umgehen werden. Der schwarze Bürgermeister hat sich jedenfalls schon verabschiedet und sein rechter Vize wird wohl keine große Rolle mehr spielen.Ist ja ein Ding! Wenn man den Leuten hilft, wenn sie in Not sind, dann sind sie dankbar? Ich bin mir sicher, das wird auch bei uns der Politik auffallen. So ungefähr vier Jahre nach dem Untergang der Restzivilisation, wenn die in ihrem Regierungsbunker sitzen und das gebunkerte Trockenfutter langsam zur Neige geht.
Ein Blutbad, geradezu. CDU ist so abgestürzt, das nicht mal eine große Koalition mit der SPD klar über 50% liegt. Linke sind abgestürzt und nur noch bei 5%. Grüne bei 15%. Wenn niemand mit der AfD koalieren will, gibt es nur relativ wenige Optionen. Die Linken sind so tief gesunken, dass sie nicht mal rechnerisch für irgendwelche Koalitionen eine Rolle spielen. FDP und Grüne haben zusammen 26% und könnten damit SPD oder CDU zur Regierung verhelfen.
Die wären damit in der perfekten Position, um Bedingungen zu diktieren. Das kann ja nur ganz doll furchtbar werden, wenn die FDP irgendwas diktieren kann.
Und die Berlin-Wahl ist noch krasser. Da ist im Moment völlig überraschend nicht die Franziska "Clankriminalität" Giffey in Führung sondern ... die Grünen!? Ich musste erstmal googeln, wen die überhaupt als Kandidaten für den regierenden Bürgermeister aufgestellt haben. Bettina Jarasch. Die ist mir bisher noch nicht negativ aufgefallen und ist mir damit auf jeden Fall schon mal deutlich lieber als Giffey. Vielleicht ist da tatsächlich ein großer Kelch an uns vorbeigegangen. Boah fällt mir da gerade ein Stein vom Herzen!
Dafür wird die Bundespolitik in den nächsten Jahren eine riesige Shitshow. Die Grünen schätze ich so ein, dass sie sich auf allen Fronten runterhandeln lassen. Aber der Lindner?! Der wird die Politik in unserem Lande die nächsten Jahr bestimmen und das Land mit Anlauf gegen die Wand fahren. Viel schlechter hätte das kaum ausgehen können. Da wäre mir im Moment sogar eine weitere "große" Koalition lieber.
Na ich hoffe mal auf die Briefwahlstimmen. Noch geht da einiges. Aber ich fürchte: Nicht genug, um den Lindner zurück in seine Krypta zu kriegen.
Meine Hoffnung für den Bund wäre im Moment eine "große" Koalition als Minderheitsregierung.
Mir kommt gerade der Gedanke, dass das schlechte Abschneiden der SPD in Berlin was mit diesem Wohnungsrückkauf zu tun haben könnte, den die noch schnell gemacht haben, um die Linken auszubooten. Darauf konnten die Briefwähler nicht mehr reagieren, aber die anderen halt schon. Das war so eine typische SPD-Aktion. Nicht geplant, schlecht ausgeführt, mit anderer Leute Geld Schulden gemacht und Verpflichtungen eingegangen. Schlimmer kann das eigentlich nur noch die FDP.
Die übelste Grafik, die ihr heute sehen werdet, ist Folie zwei dieser infratest-dimap-Umfrage. Die wollten wissen: Ich fände es gut, wenn diese Partei an der nächsten Bundesregierung beteiligt wäre. Ergebnis: FDP 57%, Grüne 55%, Linke 28%. Wie meinen?!? Die fucking FDP wollt ihr an der Regierung sehen? Seit ihr meschugge?!
Die FDP will, dass der Markt eure Mieten regelt. Willkommen in der Obdachlosigkeit. Die Tafeln sind dahinten links (die findet die FDP übrigens total großartig, die Tafeln!)
Die FDP würde gerne die Armen mehr besteuern und das Geld den Reichen geben. Nein, du bist nicht reich. Aller Wahrscheinlichkeit nicht. Mit der FDP in der Regierung wirst du auch in Zukunft nicht reich werden.
Und wie die FDP zur Klimakatastrophe steht, hatten wir ja auch schon geklärt. Lindner hofft, dass uns eine gute Fee besucht, oder eine fortschrittliche Alien-Rasse. Die kann uns dann ja Baupläne für die magische CO2-Absauganlage da lassen, die uns alle retten wird. Bis dahin müssen wir den Markt das regeln lassen. Weniger Regulierung, mehr persönliche Freiheit. Wer kam eigentlich auf die Idee, Umweltverschmutzung zu verfolgen?! Scheiß Verbotsparteien immer!!1!
Geil und im Fernsehen faselt Laschet was vom Linksruck, während unten durchscrollt: Linke: 5%
Weil die Ausrüstung der Bundeswehr mit modernen digitalen Funkgeräten nur schleppend vorankommt, geht die Beschaffungsbehörde der Truppe einen ungewöhnlichen Weg: Alte analoge Funkgeräte aus den 1980er Jahren, die langsam altersschwach werden und für die es keine Ersatzteile mehr gibt, sollen eins zu eins nachgebaut werden.
Die bestellen 30.000 Geräte für 600 Mio Euro. Also Stückpreis: 20.000€.
Ich würde ja einen Digitalisierungswitz reißen, aber das ist ja eher Analogisierung. *badumm tsss*
Update: Bessere Quelle.
ich arbeite bei einem internationalen Logistikkonzern mit mehreren tausend LKWs und kann hier vielleicht einen Bogen zu den Einwürfen spannen, dass manche hier Probleme haben überhaupt Speditionsdienstleistungen (LKWs) beanspruchen zu können.Mein Arbeitgeber ist ziemlich tief in der Kontraktlogistik, wir machen für Firmen z.b. die komplette Lagerhaltung, Versandabwicklung usw. also einen recht großen Teil des Supply-Chain-Management. Z.b. hängen wir da bei unseren Kunden direkt in der Auftragsverwaltung mit unserer IT drinnen und beliefern die Just-In-Time mit den nötigen Teilen für deren Produktion, viele Kunden haben die komplette Lagerfläche zu uns Ausgelagert und wir halten je nach Kundenwunsch X Stück pro Artikel in unseren Lagern vor welche schon seit Monaten aus allen Nähten platzen.
Nun zu der eigentlichen Perversion und etwas "insight" zu solchen Geschäften.
Kein einziger unserer LKWs fährt irgendwo leer hin um etwas aufzuladen um dann halbgefüllt irgendwo wieder abzuladen. Wir sehen LKWs als rollende Lagerfläche und haben ziemlich ausgeklügelte Systeme damit ein LKW immer voll ist. Bevor ein LKW also halb gefüllt irgendwo hinfährt, befüllen wir die andere hälfte des LKWs mit Lagerbestand und kutschieren den "sinnlos" in der Weltgeschichte herum. Warum tun wir das? Bis zu einem gewissen Füllstand eines LKW mit Lagergut (variiert je nach Strecke/Dauer) ist der m²-Preis im "rollenden Lager" günstiger, als neue Lagerflächen zu kaufen. Ein Großteil unserer LKW-Flotte fährt bereits mit über 70 % Lagergut, heißt im Umkehrschluss, dass wir nur noch 30 % der Fläche pro LKW mit eigentlichen Speditionsaufgaben beschicken können, im Normalfall ist das Verhältnis eigentlich genau umgedreht und wir haben nach oben wohl immer noch Luft um noch mehr Lagergut profitabel in die LKWs "auszulagern", einer der Haupttreiber ist der immer weiter steigende m²-Preis für Boden in Mitteleuropa, daher verlegen wir immer mehr Lagerfläche in Billigländer der EU und zirkulieren dann mit den LKWs den Lagerbestand zu den Lagern nahe am Kunden in Mitteleuropa.
In Anbetracht der Klimakatastrophe ist das natürlich furchtbar. Verkürzt gesagt kann man behaupten, dass wir 70 % unseres hauseigenen LKW-Verkehrs und dessen Abgase der Allgemeinheit aufbürden, weil uns die Rollenden Lager trotz der Verschmutzung billiger kommen als neue Lagerflächen zu kaufen. Das ist Peak Kapitalismus und erklärt auch warum es zur zeit schwer ist einen LKW aufzutreiben, denn wir sind bei weitem nicht die einzigen Logistiker die das machen. Wenn du also das nächste mal einen LKW auf der Autobahn siehst kannst du davon ausgehen, dass der Großteil der Fracht überhaupt nicht dort hin muss, wo der LKW gerade hinfährt.
Oder gibt es auch Mangel an Steppermotoren, Widerständen und Kondensatoren?Jetzt ein Leserbrief:
Ja.o_O
unser Einkauf hat letztes Jahr sicher einen Monat damit verbracht, einen bestimmten Dioden-Typ (nichts außergewöhnliches, eine Standard-Diode in Standard-SMD-Bauform halt) zu bekommen. Dabei brauchen wir nur niedrig 4-stellig davon. Der Zulieferer hat dann Restbestände (B-Ware!) aufgekauft mit 100% Aufschlag - deren Kontakte dann oxidiert waren. Letztlich konnten wir dann mit Glück einen Restposten eines passenden Alternativtypen aufreiben.EMV ist die elektromagnetische Verträglichkeit, d.h. der Nachweis, dass das Gerät ordentlich geschirmt ist und die Emissionen unter den Grenzwerten ist.Nur, um es klar zu sagen: Wenn Du ein Bauteil (in passender Bauform) nicht mehr bekommen kannst, dann heißt das, dass Du die Platine neu designen musst. Das kann heißen, dass Du z.B. die EMV-Tests neu machen musst. Das kann Deine Produktion Monate lahmlegen, weil das externe EMV-Test-Labor erst dann wieder freie Termine hat …
Dazu passend Preiserhöhungen: Kunststoffgranulat für Spritzguss ist in der letzten Woche (!) teilweise um 80% teurer geworden.Dass das Ersatzteil (ein Plastikbehälter - "Mülleimer") für eine Absaugung plötzlich nicht mehr "2 Monate Lieferzeit - Ende September" sondern seit dieser Woche "unbestimmt" als Liefertermin hat, wundert mich auf einmal nicht mehr ...
Ich arbeite bei [Unternehmen] in der regionalen Beschaffung. Wir beliefern unter anderem die Pharmaindustrie mit Geräten für die Impfstoffproduktion, sprich der Laden läuft wie noch nie.Die globalen Kollegen drehen fast durch, was Elektronikbeschaffung angeht, speziell Chips sind der Horror. Preise sind teilweise nur Stunden gültig, wer zuerst kommt bzw. am meisten zahlt, bekommt die Teile. Standardlieferzeiten für elektronische Bauteile bis zu 70 Wochen.
Andere Materialien, Metalle, Kunststoff, Verpackungen, egal in welcher Form, sind ebenfalls ein Alptraum, jedoch noch nicht ganz so schlimm. Es hält sich jedoch hartnäckig folgende Begründung:
Neben diversen Ursachen wie Holzkäfern, Texassturm, Wasserknappheit in Taiwan usw gibt es zwei Hauptprobleme:
Wenn du jetzt an deine Kunden liefern musst, weil du sonst eine Konventionalstrafe auf dem Tisch hast, zahlst du jeden Preis. Wenn nicht, hast du halt gerade einen Engpass.
- die Rohstoffhersteller haben ihre Kapazitäten zu weit runtergefahren und bekommen sie nicht mehr aufgebaut
- (meiner Meinung nach näher an der Wahrheit) Die Rohmaterialproduzenten, speziell im Metallbereich, mussten die letzten Jahre preislich immer untendurch. Und die nutzen jetzt gnadenlos aus, dass die Wirtschaft anzieht und halten die Kapazitäten knapp bzw. die Preise hoch und holen so die Verluste der letzten Jahre wieder rein.
Mit dem bisschen, was die Chinesen für andere Märkte übrig lassen, saniert sich im Moment die komplette Lieferkette.
zum Thema Peak Kapitalismus kann ich auch noch ein paar Sachen beitragen die Freude machen. Die chemische Industrie hat ganz ähnliche Probleme, sprich Lieferzeiten die früher mal 1-2 Wochen waren sind jetzt eher 10-20 und die Preise schießen durch die Decke seit Jahresanfang. Arbeite bei nem Wasch- und Reinigungsmittelhersteller und die Rohstoffe sind im Durchschnitt über alle Rohstoffe seit Januar diesen Jahres um 30% gestiegen. Das nimmt man aber hin, weil man aktuell froh ist überhaupt Rohstoffe zu bekommen.Boah welcher Depp kam nochmal auf die Idee, dass China Umweltschutz machen sollte?! Das macht uns die ganze Wirtschaft kaputt!!1!Immer mehr Rohstoffe werden auch unter Allokation gestellt. Ein großer Tensidhersteller hat das Jahr schon 2 mal Force Majeur (aka Produktionsausfall) gemeldet und in nächster Zeit wird es noch schlimmer, weil China in und um die Winterspielorte ihre Industrie stilllegt um die Luftqualität zu erreichen. Begonnen haben sie schon beim Phosphor und weitere Produkte werden folgen.
Viele Rohstoffe kommen/kamen aus Asien aufgrund niedriger Preise (selbst inkl Transport). Aber mittlerweile sind die Containerpreise exorbitant gestiegen (2020 haben wir etwa 700 - 1000 Euro pro Container aus China gezahlt, heute sind es ca 12000 Euro) und die Lieferzeit ist ungewiss. Und selbst wenn bis dahin alles geklappt hat, wird es aktuell schwer nen LKW zu finden der es vom Hafen zur Firma transportiert.
Ich wollte unlängst (orange KG) Kanalrohre kaufen: Bauhaus nix, Hornbach nix, Obi nix. Ein Bauunternehmer hat mir letztens dann den Grund erzählt: Die Lagerplätze bei Pipelife (ein Hersteller) sindw zum Bersten voll - ist aber bereits an die großen Baufirmen verkauft und wird nur dort gegen Lagergebühr gebunkert - die haben einfach mal den Jahresbedarf (auf)gekauft und der liegt nun dort, damit ihn kleinere nicht bekommen. Und genau das ist das Problem. Die großen mit entsprechend Kleingeld kaufen einfach mal alles auf und der Rest schaut durch die Finger. Hier müsste meines Erachtens nach auch die Politik durchgreifen und das unterbinden. Wenn Stihl den Stahl für das nächste Jahr aufkauft ist das zwar eine nette Pressemitteilung, bedeutet aber, dass die Menge auch irgendwoher kommen muss - aber nicht aus zusätzlicher Produktion, sondern dass sie jemand anderem fehlen wird, der bisher so fair war, das nicht Versorgungsschädigend im Voraus zu bunkern, sondern Just-In-Time nachzukaufen. Wir haben keinen Materialengpass oder Rohstoffmangel. Wir haben ein Spekulationsproblem!Die Briten fürchten sich ja bereits im Lebensmittelhandel vor selbigem: Wenn die Leute glauben, dass sie aufgrund der leeren Regale zu Weihnachten nicht genügend Lebensmittel bekommen, wird das Hamstern beginnen - und dann haben sie ein echtes, großes Problem!
ein Freund arbeitet bei Weber, einem großem Hersteller von Verpackungsmaschinen (also Stückpreis ca. sechsstellig). Die lösen ihren Chipmangel, indem sie Waschmaschinen und ähnliches Küchengroßgerät kaufen, die Chips da rausholen und den Rest wegwerfen. Da weiß man dann, warum es einen Mangel an Küchengroßgeräten gibt.Tolle Geschichte aber so funktioniert das eigentlich nicht mit den Chips. Das sind keine modularen Chips mehr, die man rausnimmt und woanders reinpackt, sondern das sind SOCs mit genau den logischen Komponenten drauf, die es für die Aufgabe braucht.
Oder gibt es auch Mangel an Steppermotoren, Widerständen und Kondensatoren?
Update: Ein Leser korrigiert:
Chips sind mehr als SoCs, das sind z.B. auch FPGAs, Spannungsregler, Sensoren und Oszillatoren. Da sind die Märkte teilweise komplett leergefegt. Das sind vielfältig einsetzbare Komponenten, die auch aus anderen Produkten extrahiert werden können, wenn man das Kleingeld dafür hat.
Wir bekommen erst im Mai nächsten Jahres wieder ein paar FPGAs um unsere Produkte zu bauen und müssen uns so lange anderen Geschäftsfeldern zuwenden, weil unser Hauptgeschäft so lange brach liegen wird. Als die Lager der Distributoren leer wurden stiegen die Preise schrittweise bis auf das zehnfache, bis es dann nichts mehr gab.
Update: Ein anderer Leser dementiert:
Ich arbeite bei besagter Firma als Softwareentwickler und habe extra dazu nochmal in der Elektrokonstruktionsabteilung nachgefragt. Wir schlachten definitiv keine Haushaltsgeräte oä um daraus irgendwelche Elektronikbauteile zu gewinnen.
dazu kann ich auch noch einige Anekdoten aus meinem Umfeld beitragen:
- wir bekommen hin und wieder eine sperrige Lieferung per Spedition. Da gibt's wie auch bei DHL oder DPD einen Tracking-Link, um schauen zu können, wann die Fracht ankommt. Seit einiger Zeit steht da nach 2 Tagen nicht "unterwegs nach X", sondern "Lager voll", d.h. die bekommen das Zeug gar nicht erst auf die Straße...
- Dazu passend: der Betrieb in dem ein Kumpel arbeitet hat im Schnitt pro Tag 2 ganze LKW an Fracht versendet. Die Spedition (eine der größten) schickt aber nur noch einen. Also die nächste größere Spedition angerufen. Die wollten gar keine neuen Kunden, und holen nun gnädigerweise 4 Paletten pro Tag ab, also quasi nichts. Angeblich hat das auch damit zu tun, dass die großen Speditionen im ersten Lockdown die Bestellungen für neue LKW storniert haben, aber immer welche aus dem Leasing rauslaufen, kaputtgehen etc, diese Speditionen also immer weniger LKW zur Verfügung haben (auch wenn es auf der Autobahn nicht wirklich danach aussieht)
- Einige Automobilzulieferer haben sich, nachdem während des ersten Lockdowns die Hersteller von heute auf morgen gesagt haben, dass sie keine Ware mehr brauchen, in der Zwischenzeit Betätigungsfelder in anderen Branchen erschlossen. Wenn ein Daimler (der Name fiel in dem Zusammenhang des öfteren, aber nicht ausschließlich) jetzt wieder ankommt und sagt "ich brauche morgen wieder das Teil XY", springen diese Zulieferer nicht mehr über jeden Stock der ihnen hingehalten wird. Es liegt nicht alles an dem ominösen "Chipmangel", es ist teilweise auch eine Folge der Arroganz der Automobilhersteller, die ihre Zulieferer bis aufs letzte ausgequetscht haben mit den Preisen und just-in-time-Lieferbedingungen...
- Baustahl kann man kaum noch bezahlen, wenn es denn welchen gibt. Hat man welchen, und will da ein Teil verzinken lassen, werden dort teilweise auch die doppelten Preise aufgerufen. In dem Bereich gibt's zwar bei weitem nicht so eine Steigerung der Einkaufspreise, aber man kann's ja mal versuchen...
- braucht man etwas speziellere Schrauben, wird es schwierig. Selbst ein Laden mit ohnehin schon Mondpreisen aber grundsätzlich gutem Sortiment wie Würth hat (zumindest in den Filialen hier im Umkreis) halbleere Regale...
Wenn ich mir das alles anschaue, zusammen mit den anderen Meldungen zu dem Thema bei Dir heute, und auch sonst in den Medien, dann finde die die Theorie, dass die CDU die Wahl absichtlich verkackt, immer plausibler. Die Infrastruktur ist eh marode, und man bekommt nicht mal Material, um es reparieren zu können, selbst wenn man wollte. Sieht schon fast aus wie ein Wunder, dass wir es bis hierhin geschafft haben, aber wenn das so weitergeht, geht das ganz übel aus. Das soll dann mal gerne jemand anders ausbaden...
Peak Kapitalismus haben wir auch. Ein Familienmitglied wartet schon seit mehr als 6 Monaten auf seinen Neuwagen (deutscher Hersteller), jeden Monat wird die Lieferung um einen Monat verschoben, angeblich wegen Chipmangel.Und hier ein noch krasserer Leserbrief aus der Schweiz:
Daimler ist ja immer noch in einigen Werken in Kurzarbeit.
Küchenplanung haben wir jetzt auch erstmal abgebrochen, weil bei zu vielen Geräten Lieferzeiten noch nicht einmal genannt werden konnten.Ich musste mir letztens einen neuen Mülleimer für die Küche kaufen (so einer, der beim Türeöffnen mit rauskommt). Bauhaus: nicht vorrätig und nicht lieferbar. Hornbach: ebenso. Bei Obi habe ich dann den letzten bekommen. Mülleimer!
Frag mal die Industrie ob genug Holz da ist. Oder Papier. Oder oder oder...
Immerhin haben wir noch keine food shortage.
Ist hier in der Schweiz und Deutschland ähnlich.Anmerkung: Das ist ein Auto.
Dacia Sandero Stepway Automat kaufen? Lieferung in 8 Monaten (Schweiz).
Preis des Dacia Sandero Stepway Automat in Deutschland: Januar 2021: EUR 12'800, aktuell EUR 16'500 aufwärts.
Electrolux Geschirrspüler: 12 Wochen Lieferfrist.Er hing dann noch ein Update an:
Neue Einbauküchen von z.B. Schüller? Ab 2022 kriegst du Material geliefert, Produktion vollständig ausgelastet (oder ggf. Materialrückstand, keine Ahnung).Schalungsbretter für Betonierarbeiten? Im Mai hiess es: November 2021.
Brauchst du eine fertige Bau-Baracke? Ostern 2022.STIHL (die mit den Kettensägen) hat bei uns in der Schweiz 10 bzw. 15km von mir entfernt zwei Produktionsstandorte.
Vor ca. 3 Monaten haben die für Stahl bis zum 3-fachen(!!!) des Handelswertes bezahlt und anderen den Stahl weggekauft.
Grund: die Auftragsbücher sind so krass gefüllt dass sich für STIHL Lohnt den Aufschlag zu bezahlen um die Aufträge durchzuführen.
Die Arbeiter sind am Limit, es wurden gemäss zwei unabhängigen Personen zwischen 450 und 500 neue temporäre Angestellte (a.k.a. Leiharbeiter) eingestellt (was über 25% der Belegschaft ausmacht) und die Produktion läuft am Limit.Willst du ein Haus bauen? Preisdifferenz nur Material innert einem Jahr +10-13%.
Hast du das Material organisieren und bezahlen können? Keine Arbeiter.Lehrling im 3. Lehrjahr Elektriker (Bau) - darf offiziell maximal 45h arbeiten (normal 42 bis 42.5h).
Er fängt um 07:00 an, hört um 19:30 auf, Dreiviertelstunde Mittag, morgens und abends Pause.
Arbeitszeitkontrolle durch irgendein Amt bei einem 6 Mann Betrieb? Fehlanzeige.
Er kommt am Abend nach Hause, isst, und geht eventuell duschen (nicht immer) und klappt dann zusammen.Aktuell arbeitet er 55-60h pro Woche weil... Samstag gibt´s auch Arbeit vom Chef, das wird dann "anders" bezahlt.
Soviel zu diesem Thema.
Noch etwas (ja, ich war/bin am Umbauen und es war der schlechteste Zeitpunkt aber die Küche fiel auseinander):Heilige Scheiße!Vinylböden.
Bei der Produktion von Vinylböden wird ein Abfallprodukt aus der Flugbenzin / Kerosinraffinerie benötigt. Und da "dank" Corona weniger geflogen wurde gab es weniger Abfall. Es hatte nichts mit dem Texas-Kälteeinbruch anfangs Jahr zu tun.
Im April/Mai hiess es: Produkt XY haben wir nicht an Lager, sie können entweder die neue Lieferung ab August abwarten oder sie verbauen das Design AB, von dem haben wir noch soundsoviel an Lager.Im Umkreis von 400km konnte ich zum damaligen Zeitpunkt das letzte Palett organisieren, anstatt CHF 38/m² für CHF 62/m² - sprich 63% teurer...
Ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, aber in den USA sind wir gerade bei Peak Kapitalismus angekommen.Weia!Autoproduktion um die Hälfte reduziert wegen Mikrochips, d.h. Autohändler sind leer und für Gebrauchtwagen werden Mondpreise aufgerufen.
Der IKEA bei uns empfiehlt größere Einkäufe, wie eine komplette Kücheneinrichtung Schritt für Schritt zu machen, d.h. die Einzelteile über mehrere Monate verteilt zu kaufen, bis man alles zusammen hat, da nie alles auf einmal verfügbar ist. "Supply problems" seit mehr als 12 Monaten.
Die Spülmaschinenbestellung kann sich auch schonmal mehrere Monate verschieben, bevor die ankommt. "Microchip shortage"? "supply shortage"? Who knows.
Die Schulspeisung reduziert die Anzahl der angebotenen Mittagessen von 3 auf 1.5 wegen "national food shortage".
Und den Bus zur Schule können sie auch nicht mehr anbieten, "national driver shortage". Die reaktivieren jetzt Ruheständler, um das zu kompensieren.
Bauarbeiten, z.B., Badrenovierung, plant man jetzt für frühestens nächstes Jahr.
Bei Bauprojekten, die gerade laufen, muss man damit rechnen, dass alles 1-2 Monate später geliefert wird.
Update: Kumpels berichten mir gerade, dass sie bei IKEA in Deutschland auch keine Küche kaufen konnten, weil die ganzen Elektrogeräte nicht lieferbar sind, selbst wenn man versucht, sich die aus mehreren Filialen zusammenzuklauben.
Wenn man darauf achtet, fällt einem das nämlich ganz häufig auf, dass die Leute da draußen alle in der Wahrscheinlichkeitsrechnung geschlafen haben.
Nehmt z.B. die Schweiz. Die hat kürzlich entschieden, dass sie ihre Daten in die Cloud schieben wollen. Das ist ja an sich schon ein kapitaler Fehler, aber darum geht es hier gerade nicht.
Die haben sich gedacht: Wir nehmen einfach mehr als einen Cloudanbieter. Dann müssen wir keinem von denen voll vertrauen.
Das ist ein häufiger Irrtum beim Umgang mit Clouds und Servern.
Nehmen wir an, du hast einen Haufen Daten. Jetzt packst du die eine Hälfte auf Server A und die andere Hälfte auf Server B. Du redest dir ein, dass du jetzt weniger Risiko hast, weil ja bei einem Ausfall nur noch die Hälfte weg ist.
Aber tatsächlich ist es so, dass schon der Verlust der Hälfte der Daten ein Totalschaden ist. Wenn ein Server eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 1 in 1000 hat, und du hast zwei Server, dann hast du jetzt eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 2 in 1000. Du hast das Risiko für einen Totalausfall nicht gesenkt sondern verdoppelt!
OK, nehmen wir mal anders herum an: Du hast einen Haufen Daten und du packst die einmal komplett auf Server A und einmal komplett auf Server B. Jetzt bist du gegen Hardwareausfall besser geschützt.
Ja, schon, aber was ist denn mit dem Risiko eines Einbruchs? Wieder dieselbe Rechnung. Wenn das Risiko für einen erfolgreichen Hackerangriff in einem der Rechenzentren 1 in 1000 ist, und du hast jetzt zwei Rechenzentren (oder die Daten in zwei Clouds gelagert), dann hat sich damit auch das Risiko für einen erfolgreichen Angriff verdoppelt!
Also nicht ganz. Ich vereinfache das jetzt hier. Wenn das zweimal die gleiche Software ist, dann kann man auch argumentieren, dass ein erfolgreicher Angriff gegen den einen auch automatisch ein erfolgreicher Angriff gegen den anderen ist. Ja, schon, aber was ist mit der Cloudinfrastruktur außenrum? Für die gilt die Risikoverdoppelung immer noch, wenn ein Angriff über die läuft.
Ihr seht schon: Wer bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung in Mathe gepennt hat, hat sein Leben lang Nachteile und macht einen Fehler nach dem anderen.
Update: LOL war ja klar. Ich hab das vereinfacht, um nicht noch mehr Leser durch kompliziert aussehende Formeln zu verlieren. Jetzt kommen hier die Spezialisten und korrigieren mich. Na gut, der Vollständigkeit halber.
Prämisse: Ausfallwahrscheinlichkeit der Server ist unabhängig voneinander. Stimmt in der Praxis nicht unbedingt, wenn die nebeneinanderstehen. Dann würde ein Feuer oder Stromausfall beide betreffen.
Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der linke Server nicht ausfällt, 999/1000. Beim rechten genau so. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Ereignisse auftreten (beide fallen nicht aus) ist damit das Produkt der Einzelwahrscheinlichkeiten, also 999/1000 zum Quadrat. Das ist nach Adam Riese 99.8001%. Umgekehrt ist die Wahrscheinlichkeit, das mindestens einer ausfällt, damit 1,999 von 1000, also fast 2 / 1000 aber eben nicht ganz. Ich fürchtete, wenn ich da genauer werde, verliere ich Leser an die Achse des Guten.
Update: Ich sollte dazu sagen, dass dieser multiplikative Effekt nur bei 2 Servern so nahe an der Plus-Rechnung ist. Bei mehr Servern wird der schnell größer. Rückblickend hätte ich doch direkt die Formel sagen sollen. Mir ging es aber eigentlich um Cloud statt Servern, und da hat man halt keine 500 Clouds sondern eher so 2. Und eigentlich ging es mir auch gar nicht um die konkreten Zahlen (daher auch die absurd hohe Ausfallwahrscheinlichkeit von 1 in 1000) sondern es ging mir darum, dass die Risiken steigen, nicht sinken.
Wofür braucht Australien noch gleich U-Boote? Wahrscheinlich zur Flüchtlingsabwehr. Wer weiß.
Jedenfalls waren die Verhandlungen jetzt endlich so weit, dass Australien einen Kaufvertrag unterschrieben hatte. Die Franzosen fahren ihre Produktionskapazitäten hoch, binden Kapital.
Da kommen die Amerikaner aus dem Nichts und verkünden eine neue Militärallianz mit ihren Five-Eyes-Kumpels. Also eigentlich nur mit Three-Eyes: Mit den Briten und Australien. Die anderen beiden Eyes, Kanada und Neuseeland sind nicht dabei. Teil der Allianz ist, dass die Amis den Australiern zu ein paar nuklear betriebenen U-Booten verhelfen wollen.
So, was man jetzt über U-Boote wissen muss: Ein Dieselantrieb hat den Nachteil, dass er Abgase produziert und Frischluftzufuhr braucht. Beides ist unter Wasser nicht so prall. Daher haben Diesel-U-Boote üblicherweise Akkus an Bord, die sie mit dem Diesel laden, und die sie dann ein bisschen vorantreiben können, wenn sie untergetaucht sind. Aber halt nicht sonderlich lange.
Ein nuklear betriebenes U-Boot hingegen kann praktisch die ganze Zeit unter Wasser bleiben. Strategisch gesehen ein so ungeheurer Vorteil, dass man die ganzen Nachteile in Kauf nimmt, z.B. dass aus Platzgründen da kein Druckwasserkreislauf in Frage kommt, sondern man einen Reaktor mit Natriumkreislauf braucht. Ein Natriumkreislauf hat den Vorteil, dass es bei so hohen Temperaturen läuft, dass man keinen hohen Druck braucht wie bei Siedewasserreaktoren. Dadurch ist ein Reaktor auf dem Platz in einem U-Boot überhaupt erst baubar. Sie haben aber Nachteil, dass sie bei so hohen Temperaturen laufen, dass alleine schon ein Problem ist, Rohre zu bauen, die das auf Dauer aushalten. Wenn da irgendwo ein Leck auftritt, und das flüssige Natrium mit Sauerstoff zusammenkommt, dann brennt es und ist auch praktisch nicht löschbar, denn es reicht der Sauerstoff in Wasser, um den Brand am Leben zu halten.
Aber egal. Australien bekam von den Amerikanern das Angebot für U-Boote mit Atomantrieb und hat daraufhin den Franzosen den bereits unterschriebenen Vertrag gekündigt. So von heut auf morgen.
Das hat die Franzosen so erzürnt, dass sie erstmal ihre Botschafter zurückgerufen haben. In der Diplomatie ist das so ziemlich die höchste Eskalationsstufe, die man erst anfasst, wenn man die Stufen davor ausgeschöpft hat. Nicht so die Franzosen. Die sind direkt auf die höchste Stufe gesprungen.
Und zwar mit beiden Ländern. Wenn sie angenommen hätten, dass man da mit Australien noch was kitten kann, hätten sie vielleicht nur den US-Botschafter zurückgezogen.
WIE stinkig die Franzosen sind, kann man jetzt sehen: Die EU verhandelte gerade ein Handelsabkommen mit Australien, das ist jetzt wohl auch tot. Stimmt ja auch irgendwie. Wer unterschriebene Verträge einfach zerreißt, mit dem kannst du keine Handelsabkommen machen. Der fühlt sich an die wahrscheinlich auch nicht gebunden dann.
So aber wartet mal. Was ist denn mit Kanada und Neuseeland? Fühlen die sich nicht auch verarscht jetzt? Oh aber ja! Neuseeland hat erstmal angesagt, dass die U-Boote nicht durch ihre Gewässer fahren dürfen.
Was wir hier gerade also sehen ist ein Zerbrechen der Five Eyes.
Übrigens war der Hintergrund dieses Vorgehens der Amerikaner ja der gute alte Antikommunismus. Die USA hatten Angst vor China und wollten da mal ein Zeichen setzen.
Zwischen den USA und China gab es ja unter Trump einen Handelskrieg, und es gibt schon länger Spannungen um Taiwan, und im südchinesischen Meer kommt es auch alle Nase lang zu Provokationen der Amerikaner gegen die Chinesen, die dann ihre Marine aufgestockt haben und künstliche Inseln als Militärstützpunkte gebaut haben. Dann gibt es da noch das Projekt der Neuen Seidenstraße, mit dem China sich gerade per Eisenbahn an Europa anhängt und dabei nebenbei alle Länder auf dem Weg zu wirtschaftlich eng verbundenen Partnern macht.
Auf diplomatischer Ebene gibt es das Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, so eine Art zivile Gegen-Nato, die neben China und Russland und Ex-Sowjet-Staaten auch Indien, Pakistan und den Iran als Mitglieder hat. Die Mongolei, Afghanistan (!) und Weißrussland (!!) haben Beobachterstatus. Im Dialog sind die mit Armenien, Aserbaidschan und der Türkei. Ja, das Aserbaidschan von dem CDU-Korruptionsskandal. Aserbaidschan und die Türkei, die unsere Alternativquelle und Pipelineterminal für Öl werden sollten, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Oh und Syrien und Ägypten und die Ukraine haben auch schon Interesse bekundet. Ihr seht schon, dass sich das langsam in unsere Richtung schlängelt.
Die Amerikaner haben also völlig Recht, wenn ihnen da der Arsch auf Grundeis geht. Der Plan der Amis war ja, die ganzen Ex-Sowjetrepubliken der Reihe nach zu korrumpieren und als Hebel gegen Moskau zu verwenden. Dass Eurasien der Schlüssel zur amerikanischen Hegemonie sein würde, das wissen die Amis seit Zbigniew Brzeziński und seinem Buch The Grand Chessboard. Tja, und da haben die Amis offenbar so viel Fracksausen gehabt, dass sie all diese absehbaren Brüche in ihren existierenden Bündnissen in Kauf genommen haben, Hauptsache jemand legt China mal ein paar Steine in den Weg bei ihrer unaufhaltbar scheinenden Expansion auf allen Fronten. Wer weiß, wie lange Taiwan noch zu halten ist.
Update: Es gibt ja diese alte Beobachtung, dass die Amis aus einer Poker-Tradition kommen, und die Russen aus einer Schach-Tradition. Das kann man dann wohl erweitern: Die Chinesen kommen aus einer Go-Tradition. Da kommst du mit auf gute Karten hoffen und Bluffen als Gegenstrategie nicht weit, wenn die dich systematisch umzingeln und dann die Luft abwürgen.
Die Beobachtung ist aber auch deshalb wichtig, weil Poker ein kurzes Spiel ist, dass man häufiger spielt, und am Ende ist wichtig, wer insgesamt am besten war. Schach und besonders Go sind vergleichsweise lange Spiele, wo man langfristige Strategien innerhalb einer Partie braucht. Die haben die Amis halt eher nicht. Die sehen die Welt eher als Reihe von kurzfristigen Scharmützeln, während China 100 Jahre in die Zukunft plant.
Update: Oh, mir schreiben gerade ein paar Leser, dass ich da nicht auf dem aktuellen Stand war mit den Natrium-Reaktoren. Wikipedia schreibt:
Heutige U-Boote verwenden ausschließlich Druckwasserreaktoren.
Update: Leser weisen noch darauf hin, dass Australien bisher keinerlei Nuklearkram hat. Keine Kraftwerke, keine Brennstoffherstellung, keine Lagerung, nichts. Wenn die Amis denen jetzt also eine Tech-Transfusion geben, dann bleiben die Australier auf Jahrzehnte von den USA komplett abhängig in der Angelegenheit.
Ironischerweise hat Australien das den Franzosen zu verdanken, denn deren Kernwaffentests im Pazifik waren der Zündfunke für die australische Antiatombewegung.
Update: Oh, stellt sich raus: Die Nummer ist noch abgefuckter!
Dass der Deal - laut der australischen Regierung - nicht stattfinden kann, weil die französischen U-Boote dieselbetrieben sind und dies im Einsatz gegen die chinesischen Atom-U-Boote ein Nachteil sei, hält man in Paris für ein vorgeschobenes Argument. Denn auf Wunsch hätte man auch nukleare Technologie liefern können.
ACH NEE! Da müssen die Australier ja mächtig unter Druck durch die Amis gewesen sein! Krass.
Update: Der australische Verteidigungsminister sagt, die französischen Nuklearuboote hätten alle zehn Jahre mit neuen Brennelementen bestückt werden müssen, während die Amis mit waffenfähigem Uran tanken und die Initialbefüllung für die ganze Lebenszeit von 33 Jahren hält. Mit anderen Worten: Der Deal mit den Amis war weniger "hier habt ihr ein paar Boote" und eher so "wollt ihr in den Klub der Länder, die atomwaffenfähiges Uran haben dürfen"? Man beachte den Kontrast zum Iran, dem man nur unterstellte, er wolle auch waffenfähiges Uran anreichern. Die nächste Frage ist natürlich, was man dann nach 33 Jahren mit den Booten macht. Nehmen die Amis die zur Entsorgung zurück? Was wenn man die noch ein paar Jahre länger einsetzen wollte?
Update: Ein Leser schickt mir gerade Text von hinter einer FAZ-Paywall. Die schreiben da, dass Frankreich von sich aus den Australiern Atomantrieb verkaufen wollte, weil das auch die Reichweite der Ubootflotte deutlich erhöht. Aber die Amerikaner (!) hätten damals interveniert, denen nur konventionelle Antriebe zu verkaufen. Daraufhin mussten die Franzosen ihre schönen Boote teuer und langwierig überhaupt erstmal auf Diesel umrüsten, was das Projekt um Jahre zurückwarf. Und jetzt hat Australien offenbar den Franzosen gesagt, sie würden den Vertrag wegen der langen Bauzeiten kündigen. Gut, da würd ich an Stelle der Franzosen auch echt ungehalten werden. Was für eine Frechheit.
Patienten haben wiederholt eine Intubation abgelehnt, die eine lebensrettende Maßnahme ist, weil sie gehört haben, dass die Überlebensrate bei einer Intubation schlecht ist. Aber das liegt nicht an der Intubation, sondern an dem schlechten Zustand, der eine Intubation erforderlich macht.Das ist genau dieselbe Kompetenz, die neulich schon fehlte.
Wenn viele Covid-Leute nach der Intubation sterben, dann kannst du daraus nicht schließen, dass Intubation tödlich ist! Korrelation ist nicht Kausalität!
Wenn du beobachtest, dass a und b häufig zusammen auftreten, kann das entweder heißen, dass a b auslöst, dass a b begünstigt, dass b a auslöst, dass b a begünstigt, dass a und b einen gemeinsamen Auslöser haben, dass es überhaupt keinen Zusammenhang gibt, oder es kann sich um ein Messartefakt handeln.
Schöne Beispiele für zusammenhanglose Korrelationen gibt es unter dem Stichwort spurious correlations.
Ein schönes Beispiel für Messartefakte gab es in dem Film "Fog of War", den ich schon mehrfach empfohlen habe, und es hier wieder tun möchte. Das ist ein Interview mit Robert McNamara (googelt den mal, wenn ihr nicht wisst, wer das ist). McNamara hat u.a. im zweiten Weltkrieg in der Army die Effizienz der Luftangriffe optimieren sollen. Sie haben festgestellt, dass lauter Flieger mit Schäden zurückkamen. Sie haben dann geguckt, was für Schäden das so waren, und der Report schlug vor, die Flugzeuge an den Stellen robuster zu machen. Aber wenn ihr da mal genauer drüber nachdenkt, dann ist das genau die falsche Antwort, denn das sind die Flugzeuge, die zurückgekommen sind. Die ANDEREN Stellen sind die, die robuster gemacht werden müssen, denn die dort getroffenen Flieger sind nicht zurückgekommen und waren daher nicht Teil der Messung.
Ein Beispiel für gemeinsame Auslöser wäre z.B., wenn dein Laptop mit der Zeit immer langsamer wird, und du annimmst, es habe was mit Windows zu tun, was mit jedem Update langsamer wird. Tatsächlich müsstest du aber mal die Lüfter reinigen und das Windows ist genau so ein Opfer des Überhitzungs-Schutz durch Langsamschaltung wie deine Anwendungssoftware.
Besonders nervig ist es, wenn man etwas zu erreichen versucht, und das dann eintritt. Dann heißt das eben nicht, dass notwendigerweise deine Bemühungen zielführend waren. Sie können sogar kontraproduktiv gewesen sein, aber ein anderer, stärkerer Effekt hat das aufgehoben. Ein plakatives Beispiel ist die These, dass die sinkende Kriminalität in den 1990er Jahren nicht etwa auf die Bemühungen der Politik zurückzuführen ist, sondern darauf, dass das Benzin bleifrei wurde. Blei lagert sich im Hirn ab und führt u.a. zu Aggressionen.
Dass Menschen so auf Korrelationen stehen und immer direkt erstmal einen Kausalzusammenhang annehmen, ist evolutionär sinnvoll. Wenn da drüben im Busch Vögel hochfliegen, kann das mehrere Ursachen haben, aber die Annahme, dass das mit einem Raubtier zu tun hat, rettet Leben.
Insofern ist das nicht dumm oder ungebildet, auf Korrelationen reinzufallen. Aber man muss sich dessen halt bewusst sein und aktiv gucken, ob es noch andere Erklärungen gibt.
Insofern: Wenn ihr mit Covid ins Krankenhaus kommt und die wollen euch intubieren, dann geht erstmal davon aus, dass die wissen, was sie tun. Ohne Intubieren ist die Überlebenswahrscheinlichkeit noch viel geringer. Noch besser wäre es, wenn ihr euch einfach alle impfen lasst, dann muss hoffentlich niemand von euch wegen Covid intubiert werden. (Danke, Uli)
Und eine Sache haben die fast alle gemein: "Aber aber die Regierung!! Die lügt doch!!! Du traust denen doch sonst auch nicht?!?"
Äh... ich impf mich doch nicht gegen eine Krankheit, weil die fucking Regierung Panik macht. Ich impf mich, weil das eine gefährliche Krankheit ist! WTF?
Aber abgesehen davon verstehe ich auch die Denke hinter dem Argument nicht. Die Regierung hat ein singuläres Interesse bezüglich ihrer Bürger. Also gut, zwei Interessen. Die sollen bitte möglichst alt werden (denn die Regierungsparteien werden im Wesentlichen von den Alten gewählt gerade), und die sollen weiter Steuern zahlen, damit Operation Abendsonne sicher finanziert ist.
Welche Regierung soll denn bitte Interesse daran haben, dass ihr euch mit experimentellem Scheiß füllt und dann der Reihe nach das Zeitliche segnet?! Das führt am Ende dazu, dass die alten CDU-Wähler ihre Familien verlieren und der CDU das übelnehmen und am Ende kriegen wir noch einen Linksrutsch!!1!
Die ganze Argumentation ergibt überhaupt gar keinen Sinn. Vor allem dass die Regierung dann auch noch den Impfstoff kostenlos verteilt. Es wäre viel kostengünstiger, die Leute einfach nicht zu impfen. Oder wenn die Regierung uns wirklich alle umbringen wollte (wer zahlt dann eigentlich deren Renten?!), dann könnten sie das Trinkwasser vergiften.
Wenn uns die Regierung alle umbringen will, dann höchstens langfristig. So dass der schlimme Teil erst eintritt, wenn die alle tot sind. Die Jüngeren unter den Gerontokraten sind jetzt so um die 60. Lebenswartung ist in deren Einkommensklasse 80. Wisst ihr, was da ungefähr rauskommt? 2038. Oh so ein Zufall! Das Jahr des Kohleausstiegs!
Vor allem: Die Leute, die die zuerst geimpft haben, waren ihre Stammwähler. Und dann haben sie essentielle Arbeitskräfte wie Krankenhauspersonal geimpft. Die, die SIE SELBER ZUM ÜBERLEBEN BRAUCHEN!
Also, liebe Covidioten. Guckt mal einen Meter weiter nach hinten. Da ist eine echte Verschwörung, bei der uns die Regierung wirklich alle umbringen will. Hat nur nichts mit Covid zu tun, sondern mit der Klimakatastrophe.
Oh, ach? Das interessiert euch nicht? DA glaubt ihr plötzlich der Regierung, von der ihr mir gerade erzählt habt, dass ihr denen nichts glaubt?
Ja nee klar.
Auf Opensea, einer der wichtigsten Handelsplattformen für NFT-Tokens, ist es zu einer Art von Insiderhandel gekommen. Wie Plattform-Chef Devin Finzer eingestand, habe einer seiner Mitarbeiter das Wissen darum ausgenutzt, wann bestimmte Tokens prominent auf der Open-Sea-Startseite platziert werden.Ja, richtig gelesen! Betrug in der NFT-Szene!!
Dabei sind die doch bisher so durch ihre Seriosität und Glaubwürdigkeit aufgefallen!!1!
Update: Vorsichtshalber möchte ich auch davor warnen, sich jetzt in Selbstmedikation Kaliumpermanganatlösung zu beschaffen und zu gurgeln. Wenn man da die Dosierung oder Konzentration verkackt, verätzt man sich die Schleimhäute oder gar die Lunge. Außerdem wirkt das Zeug gut gegen Bakterien und wird zum Entalgen verwendet. Covid sind Viren, nicht Bakterien oder Algen, und auch keine Pferdewurmparasiten.
Norwegens Ölquellen sind leider keineswegs versiegt. Im Gegenteil: Erst kürzlich wurde ein nach aktuellem Ölpreis ca. 100 Milliarden US-Dollar schweres Ölfeld erschlossen. Deren Post-Oil-Industry-Strategy, wie ich sie mal nennen will, ist deshalb noch nicht so akut festzunageln, wie man glauben könnte.Haha, besonders klimafreundlich gefördertes Erdöl! Genau mein Humor!Ein indirekter Verwerter verkündet: "Norwegen hat sich das Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern. Bis 2050 sollen es 80 bis 95 Prozent werden. Die Förderung des Öls soll aber nach jetziger Planung noch bis etwa 2070 laufen.
UND, Achtung, jetzt anschnallen bitte: "Die norwegische Regierung und die Betreiberfirma argumentieren, dass das neue Ölfeld im internationalen Vergleich extrem klimaschonend gefördert wird"
weitere „Quelle" (man goutiere bitte auch das Wortspiel):Das war bestimmt ein besonders klimaschonender Hubschrauber. Ein elektrisches Flugtaxi!!1!
"Eine Hubschrauber-Stunde von Stavanger entfernt liegt das neue Ölfeld Johan Sverdrup. Dort sollen 2,7 Milliarden Barrel Öl lagern - ein Wert von aktuell mehr als 100 Milliarden US-Dollar.“
[technik-einkauf.de]
Ja, äh, das ist ja doch eher Grund für Pessimusmus. Vielleicht glauben die Norweger, das beträfe sie nicht, wenn es in Afrika ein bisschen wärmer wird. Bei denen ist es eher kühl, ein paar Grad mehr können nicht schaden!1!!
Und wenn die Flüchtlinge kommen, machen wir halt die Grenzen zu.
Update: Ein anderer Leser schreibt, dass die Norweger schon auch von der Klimakatastrophe betroffen waren. Es war dieses Jahr besonders warm, was wie auf diesem Reisevideo von den Lofoten zu sehen zu einer fetten Fliegenplage geführt hat.
Warum erwähne ich das? Weil mir jemand gerade diese Story hier schickte. In Montana gibt es stillgelegte Uranminen. Die machen gerade Reibach mit Touristen, die da hinkommen, weil sie sich mit dem Radium Radon dort in der Luft "kurieren" wollen.
Outside the Merry Widow Health Mine, a billboard-like banner announces “Fountain of Youth. FEEL YOUNG AGAIN!”
Merry Widow ist ja auch ein toller Name für den Laden. Warum ist die wohl Witwe?Money Quote aus dem Artikel (ihr saht es bestimmt schon kommen):
On a bench sits a printout of a Forbes article on clinical trials that show low-dose radiation could be a treatment for covid-19, the disease caused by the coronavirus.
Hey, Microdosing ist bei LSD voll populär, warum nicht auch bei Radioaktivität!1!!Those who swear by radon therapy say that, in low doses, a little stress on the body triggers the immune system to readapt and reduces inflammation.
Klar. Und dann muss man noch ein Detox machen, bevor man seine Aura per Kristallauflegen reinigen lässt.Das tolle an diesen Theorien ist ja immer, dass sie für Leute, die überhaupt keine Ahnung haben, vage plausibel klingen. Hey, das Geschirr putze ich regelmäßig. Warum nicht auch die Gedärme durch-detoxen lassen?
Das Problem ist halt, dass die Kompetenz, die man bräuchte, um das als Scharlatanerie zu erkennen, dieselbe ist, die man bräuchte, um zu erkennen, dass man keine Ahnung hat. Catch-22.
Update: Dutzende von Lesern weisen darauf hin, dass es auch in Deutschland und Österreich Radon-Kuren in alten Minen gibt.
Nein, nur weil unter den symptomatischen Covid-Fällen jetzt prozentual mehr Geimpfte sind, heißt das nicht, dass die Impfung wertlos ist oder nicht gewirkt hat. Es heißt, dass das Virus immer weniger Ungeimpfte findet, weil es davon immer weniger gibt.
Nein, nur weil ihr keine bedingten Wahrscheinlichkeiten könnt, heißt das nicht, dass euer Instinkt schon richtig sein wird.
Pass uff, Atze, wir üben das mal.
Du hast 100 Leute. Geimpfte haben 90% Schutz vor einem symptomatischen Verlauf. Ungeimpfte haben 0% Schutz. Covid ist vergleichsweise "harmlos" und führt nur bei jedem zehnten Infizierten zu einem symptomatischen Verlauf mit Krankenhausbesuch. Die Wahrscheinlichkeiten stimmen so nicht, aber ich will hier auch nicht Covid-Statistiken berechnen sondern euch das Prinzip zeigen.
Wir pusten Tröpfchen mit Viren in ihre Richtung. Wir stellen uns beim Krankenhaus hin und gucken den reinkommenden Patienten ins Impfbuch.
Experiment 1: Keiner ist geimpft. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich anstecken, ist 100%. Dann werden im Krankenhaus 10 Patienten aufschlagen und alle sind ungeimpft.
Soweit hoffentlich klar.
Experiment 2: Alle sind geimpft. Die Impfung hat 90% Schutz. Das Virus befällt von sich aus nur 10% mit Symptomen, die Impfung reduziert das nochmal um 90%. Im Krankenhaus kommt einer (EINER!) mit Symptomen an.
Versteht ihr bis hierhin? Ja?
So, nehmen wir mal an, wir machen eine Studie, und vergleichen den Anteil der Geimpften unter den reinkommenden Patienten. In Experiment 2 ist dieser Anteil 100%. Alle waren geimpft. ABER ES WAR NUR EIN PATIENT IM KRANKENHAUS. Könnt ihr mir folgen?
Das ist kein Beweis dafür, dass die Impfung Scheiße ist, sondern dass ihr bei Wahrscheinlichkeitsrechnung gepennt habt, wenn ihr mir das schickt. Meine Güte ey.
So und jetzt gucken wir mal in diesen RKI-Bericht, den mir jemand geschickt hat. Seite 19. Altersgruppe ab 60, KW 31-34. Zeigt 40% Impfdurchbrüche. Der Einsender hielt das für ein Zeichen, dass die Impfung nicht wirkt. Selbe Zeile, weiter links: Altersgruppe 12-17. Nur 1% waren Impfdurchbrüche. Heißt das, dass die Impfung bei Rentnern nicht mehr wirkt? Nein, heißt es nicht! Die Daten für die Altersgruppen hab ich gerade nicht zur Hand, aber hier könnt ihr mal grob gucken und die Schieber bewegen.
Dann kommt für 2019 raus: 23,7 Mio Menschen sind 60 und älter. 4,5 Mio sind 12-17. Wir haben also fast fünf Mal so viele Alte wie Junge, aber bei den Alten hatten in der Zeit 5934 Patienten symptomatisches Covid, bei den Jungen waren es 11071. Fällt euch was auf? Fünf mal so viele Alte aber halb so viele alte Patienten? Und die Alten sind gut durchgeimpft, die Jungen nicht? Der Unterschied ist Faktor 10! So fucking großartig ist die Impfung!
Update: Formulierung repariert. In der Tabelle verglich ich die Zeile mit den symptomatischen Covid-Fällen, nicht die Hospitalisierungen. Der Vergleich wäre auch kein sinnvoller Vergleich, weil schwere Verläufe bei Kindern massiv viel unwahrscheinlicher sind. Da vergleiche man Äpfel mit Birnen. Ich hatte da in der ursprünglichen Formulierung Krankenhäuser in dem Satz, weil ich so mein abstraktes Beispiel darüber formuliert hatte. War irreführend an der Stelle.
Das finde das absolut unseriös und muss mich ernsthaft fragen, wie Hersteller mit so einem Geschäftsgebahren überhaupt jemals Abnehmer für ihre Produkte finden können.
In keiner anderen Branche wäre sowas denkbar. Man stelle sich mal vor, der japanische Airbaghersteller damals hätte einfach keinen allgemeinen Rückruf gemacht sondern nur Kunden mit Supportverträgen ein nicht tödliches Ersatzgerät gegeben. Oder bei explodierenden Batterien in E-Autos oder Smartphones würden sie nur Leuten mit laufendem Supportvertrag ihre Bombe entschärfen. (Danke, Hayo)
Infrastrukturgesellschaft hat noch kein Funkloch geschlossenHey, diese CDU/CSU-Fraktion, die willste doch wiederwählen!!1! Ein einziges Erfolgsmodell! Wenn jemand für Zukunft steht, dann die!Für zwei Geschäftsführer und Hilfen von Toll Collect wurden Steuergelder in Höhe von 520.000 Euro ausgegeben. Funklöcher kommen irgendwann später an die Reihe.
Vielleicht haben wir ja auch deren Slogan falsch verstanden. Vielleicht meinten die: Ihr müsst jetzt alle sehr stark bleiben. Denn wir lösen keines eurer Probleme.
Update: Achtung, Falle! Leserbrief dazu:
aus dem Zitat schließt man möglicherweise das die Kosten insgesamt 520k€ betragen haben.
Im verlinkten Artikel auf Golem steht allerdings:
> Die im Januar dieses Jahres zum Kampf gegen Funklöcher gestartete Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) des Bundes verursacht trotz fehlender Ergebnisse monatliche Betriebskosten von mindestens 520.000 Euro.
(Danke, Jochen)
Die SPD habe bei Entscheidungen in der Nachkriegsgeschichte »immer auf der falschen Seite« gestanden, sagte Laschet auf dem CSU-Parteitag. Die SPD reagiert dünnhäutig und wehrt sich mit Trump- und Nazivergleichen.Die Verbrecherpartei und die Verräterpartei werfen sich gegenseitig Versagen vor? Da kann es nur Gewinner geben!
Da stellt sich doch direkt die Frage: Wieso habt ihr denn mit den anderen eine große Koalition gemacht, wenn das solche Versager und Verbrecher sind?
Sehr geil auch: Die CDU, die gerade den Planeten in den Klimatod altmaiert, DIE werfen anderen vor, auf der falschen Seite zu kämpfen? Die haben systematisch Solar und Wind zurückgebaut und runtergefahren. Die weltweite Technologieführerschaft haben sie lieber nach China geschoben. Und DIE werfen jetzt der SPD vor, auf der falschen Seite gekämpft zu haben!
Die Partei von dem Laschet, der nochmal schnell ein Kohlekraftwerk gebaut hat!
Die Partei, die es für mit einer Demokratie vereinbar halten, wenn man den Bürgern ihre Computer und Telefone verwanzt, und Sicherheitslücken absichtlich offenhält!
Die Partei mit dem Maut-Debakel!
DIE werfen ANDEREN vor, auf der falschen Seite gekämpft zu haben!!
Unfassbar.
Ich meine, sie haben natürlich Recht. SPD und CDU sind beide völlig indiskutabel und haben sich gegenseitig verdient. Und die FDP gehört auch noch in die Liste. Die glauben alle noch an den ewigen Wachstum als Lösung für alles. Gut, außer dafür dass wir die Ressourcen des Planeten schneller verbrauchen als sie sich regenerieren können. Aber darum kann sich ja die nächste Regierung kümmern!1!!
Das geilste ist ja, dass der Scholz jetzt Werbung macht, er sei der Klimakanzler. Als ob die nicht die letzten Legislaturperioden an der fucking Regierung gewesen wären!
Ich glaube ja, die CDU verkackt gerade absichtlich. Die wollen, dass jetzt mal jemand anderes ihren Trümmerhaufen wieder zusammenklaubt. Der macht dann die ganzen notwendigen Entscheidungen, vor denen die CDU seit Jahren wegrennt. Und wenn der fertig ist, und das Volk merkt, dass das Wachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen auch nur endlich sein kann, dann kommen die bestimmt zur CDU zurück, denken die sich.
Warum sonst würde irgendjemand Laschet aufstellen, außer der will verlieren?
Allerdings reichen auch deren Programme nicht. CDU und SPD sind weit abgeschlagen, FDP ist noch weiter abgeschlagen, und die AfD konnte gar nicht beurteilt werden, denn:
Eine Bewertung der AfD war Studienleiterin Claudia Kemfert vom DIW zufolge nicht möglich, da die Partei den menschengemachten Klimawandel in Abrede stellt und keine Klimapolitik anstrebe, die sich bewerten lasse.Ja geil!
Aber nochmal: KEINE der Parteien hat ein Parteiprogramm, mit dem sich die Zielvorstellungen des Pariser Abkommens erreichen lassen. Und die waren bereits herunterverwässert, ihr erinnert euch.
Die Polizei hat den Typen drei Wochen vor der Hausdurchsuchung vorgeladen und er ist gekommen und hat die Tat gestanden.
Die hatten also gar nichts mehr, was bei einer Hausdurchsuchung zusätzlich hätte gefunden werden können. Das war reine Schikane.
Oh wartet, geht noch weiter. Die Cops haben ihm bei seinem Geständnis gesagt, die Sache würde dann wohl wegen Geringfügigkeit eingestellt werden.
Wartet, geht noch weiter! Die haben auch noch die falsche Wohnung durchsucht! Er war da zwar noch gemeldet, es war die Wohnung seiner Freundin, aber er wohnte da gar nicht mehr. Hat die Cops nicht gestört, die haben trotzdem alles durchwühlt dort.
Ja geil! Hey, warte mal, welche verkackte Scheißpartei stellt denn bitte einen Innensenator auf, der dermaßen Druck auf Polizei und Staatsanwaltschaft ausübt, dass die sich öffentlich so zum Gespött der Nation machen?
Kommt ihr NIE drauf!!
Die Verräterpartei!
Hey warte mal, die hatten doch vorher auch diesen anderen Typen als Innensenator in Hamburg. Der, der Drogendealer mit zwangsverabreichtem Brechmittel foltern ließ. Wie hieß der noch gleich? Oh ja richtig! Olaf Scholz hieß der!
Na DIE kriegen ja wohl NIE WIEDER eine Stimme von irgendjemandem von euch, oder? Will ich jedenfalls stark hoffen.
Hier haben mal ein paar Experten nachgerechnet. Ergebnis:
Das Ergebnis ist ernüchternd.No shit!
Doch es ist eher eine große Luftnummer.Was? Bei der SPD? Bloß eine Luftnummer?!? Das kann doch nicht sein! Die haben doch auch beim Kohleausstieg schon so kraftvoll vorgelegt!
Hier das Beispiel Netflix:
Die Steuerquote würde nach den Berechnungen des "Netzwerk Steuergerechtigkeit" nur marginal steigen, von 0,2 auf 0,3 Prozent.Und hier Google:
Allerdings bliebe die Steuerquote von Google in Deutschland mit 7,3 Prozent deutlich unter dem deutschen Durchschnittssteuersatz von 30 Prozent und auch die Mindeststeuer von 15 Prozent würde Google in Deutschland nicht bezahlen.Na DENEN haben wir es aber gezeigt!!
Die SPD, wir erinnern uns, das war die Partei mit der Sozialkompetenz. Die, die erst mit Hartz IV die eine Hälfte arm gemacht und zur Zwangsarbeit verpflichtet hat, und dann den Rest mit der Riesterrente über den Tisch gezogen haben.
Ihr könnt euch ja mal fragen, wo die Kohle herkommen wird, wenn nicht von den Konzernen.
Na? Kommt ihr selber drauf, oder muss ich spoilern?
Schön auf den Punkt bringt es Fabio de Masi von den Linken (warum wählt die eigentlich niemand?):
"Herr Scholz hat versucht, einen so ambitionslosen Kompromiss zu finden, dass auch Facebook Beifall geklatscht hat und es keinem wehtut"Das ist ihm auch gelungen! Ein Teufelskerl, dieser Scholz!
Aber warte, was tut denn der Scholz, wenn man ihn mit seinem Totalversagen konfrontiert? Das hatte ich ja neulich schon im Blog. Erst verkacken, dann kleinreden, dann herumlügen, dann bescheißen. Wir sind gerade in der Herumlügen-Phase:
Und Olaf Scholz? Der erklärt auf Nachfrage von frontal, die Zahlen würden vermutlich nicht stimmen. Ein Vorwurf, den die Finanzexperten von Netzwerk Steuergerechtigkeit entschieden zurückweisen.
Nun, hier kommt gerade ein Leserbrief rein, der eine andere Interpretation nahelegt:
durch den ganzen anderen Bullshit, der so auf der Welt passiert, ist Belarus ja etwas in der Berichterstattung nach hinten gerutscht. Nun lief vor einigen Tagen folgender Bericht beim MDR:Ich stell mir da im Außenministerium so einen Möchtegern-US-Militär-General vor, der auf einer Zigarre kauend in die Kamera murmelt: THEY KNEW THE RISKS!![furchtbar langer mediathek-link]
hier als text:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/belarus-hilfe-demokratie-deutschland-100.htmlEs geht dabei um ein Projekt, bei dem einige Studierende aus Dresden und Freiberg vor einigen Jahren (also schon bevor die große Protestwelle letztes Jahr im Land los ging) Workshops für Studierende aus Belarus organisiert haben. Es ging dabei um studentisches Engagement an Unis bzw. studentische Beteiligung in der universitären Demokratie. Aber auch allgemein ging es um "Stärkung der Zivilgesellschaft und Demokratie". Das ganze Projekt war unter der Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes organisiert.
Von den Workshopteilnehmern ist mittlerweile mindestens einer für 4 Jahre im Knast und mehrere andere snd im Exil (z.B. in Polen). Die Studis, die damals die Workshops durchgeführt haben versuchen seit geraumer Zeit vergeblich über das Auswärtige Amt Unterstützung für die Betroffenen zu bekommen (z.B. Visa für die im Exil lebenden oder auch diplomatischer Druck zur Freilassung). Allerdings kommt vom Ministerium bisher hauptsächlich Schweigen zurück.
Ich finde es einigermaßen ungeheuerlich, dass die Bundesrepublik jungen Menschen in Workshops erzählt, wie toll Demokratie ist und dass man sich dafür einsetzen soll und dann - nachdem die Leute auf "uns" gehört haben - so tut, als sei nichts gewesen.
Ja, Menschenleben aufs Spiel setzen ist immer viel bequemer, wenn es nicht das eigene ist.
Ich frische euer Gedächtnis nochmal auf:
„In dem Moment, wo einer unserer Referenten einmal ein Telefon abhebt und eine Frage beantwortet, spricht sich das herum unter den Antragstellern. [...] Und die kommen dann direkt persönlich am nächsten Tag. – Und dann ist quasi das ganze Amt voll.“Ähnliche Probleme gibt es auch in anderen Ländern, wie sich rausstellt. Hier ist eine tolle Story von einem schwedischen Finanzamtsmitarbeiter, der sich stundenlang selbst anrief. Denn wenn er das nicht täte, dann wäre ja die Leitung frei, und er müsste sich mit irgendwelchen Anrufern herumschlagen. Wofür er bezahlt wird.
Könnt ihr euch vorstellen, einen so furchtbaren Job zu haben, dass ihr euch stundenlang selbst anruft? (Danke, Julia)
Ich kann nur annehmen, dass das Herauskommen der Details zeigen würde, dass der tolle Deal, mit dem sie Wahlkampf für Franziska "Clankriminalität" Giffey machen wollen, dann weit weniger toll aussieht.
Update: Leserbrief dazu:
Was du unerwähnt lässt: Das ist natürlich ein mieses Geschäft, weil es einerseits die seit dem Verkauf ins vielfache gestiegenen Immobilienpreise nicht berücksichtigt und man damit ein Geschenk an die Konzerne macht, andererseits die Eigentümer nach der Privatisierung nichts investiert haben und der Staat dann zusätzlich zu den immensen Kosten auch noch die Sanierung und Modernisierung zu tragen hat - vom Nulleffekt auf den Wohnungsmarkt mal abgesehen, schliesslich sind die ja alle bereits vermietet
Ihr seid aber auch immer so negativ!1!!
Oh, habt ihr euch gefragt, was die Wohnungsbaukonzerne mit den reichen Geschenken der SPD machen werden? Na klar! Wohnungen bauen, die dann auch keine bestehende Mietverhältnisse haben, die die Miete begrenzen würden. Mit Konkurrenz vom Staat ist auch nicht zu rechnen, denn dessen Kohle hat ja die SPD gerade verschenkt, und der Rest wird dann für die Sanierung verbrannt werden müssen.
Verglichen mit der Alternative, dass sie sich Kapital von der Bank holen müssen, ist die SPD viel attraktiver als Geldquelle. Die haben ja keine Ahnung von Werten und prüfen vorher auch nicht, ob man ein seriöses Angebot unterbreitet hat. Denen geht es nur um Props, mit denen sie uns im Wahlkampf ins Gesicht lügen können.
Update: Ein anderer Leser weist darauf hin, das der Staat nach dem Rückkauf auch auf Rückforderungen der Bestandsmieter sitzen bleiben wird.
Und jetzt die Meldung, wegen der ich das erwähne: DIE sahen sich genötigt, sich zu äußern, wieso sie nichts gegen die Crypto-Scammer machen. Insbesondere haben sie den Eindruck, dass deren Opfer glauben, ihre Einlagen seien irgendwie versichert und sie könnten sie zurückbekommen. Das wollten sie mal öffentlich ansagen, dass dem nicht so ist.
Das muss man erstmal schaffen. Es mit dem Scammen so zu übertreiben, dass diese Scheißbehörde sich äußert. Auf einer Konferenz über Wirtschaftskriminalität! Diese Behörde ist so schlecht, dass selbst der irische Datenschutzbeauftragte peinlich berührt wäre.
Bonus: Die Scammer machen so viel Kohle mit ihren Scams, dass sie sich inzwischen A-List Influencer wie Kim Kardashian kaufen können für ihre Acquise.
Bonus 2: Die "Regulierungs"-Behörde argumentiert, da kann man halt nichts machen und sollte gar nicht versuchen, da was zu regulieren. Weil man Innovation nicht abwürgen dürfe.
Oh, wo wir gerade bei Crypto-Scammern waren: Es gibt mehrere Länder, die weniger Strom verbrauchen als Bitcoin.
Man kann auch eine Menge andere Dinge erkennen. Zum Beispiel: Wenn die Partei dich zur Briefwahl nötigen will, ist genau wie wenn dich eine Computerspielefirma zum "Pre-Purchase" nötigen will. Die wollen gerne, dass du jetzt, wo es außer heißer Luft und billigen Versprechen nichts gibt, die Entscheidung triffst, damit du nicht mehr abspringen kannst, wenn sich vor der Wahl noch rausstellt, dass das alles Lügen waren und die Partei dich nach Strich und Faden verarscht hat.
Soweit ich weiß, ist die per Briefwahl abgegebene Stimme auch tatsächlich bindend und nicht korrigierbar. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Aber selbst wenn das nicht so wäre: Wer sich einmal festlegt, ändert seine Position nur sehr unwahrscheinlich. Ein abgegebener Wahlzettel fühlt sich an wie ein Versprechen. Versprechen brechen ist sozial geächtet. Niemand will unzuverlässig sein.
Lasst euch also bitte nicht zur Briefwahl nötigen. Es gibt gute Gründe für eine Briefwahl. Aber "weil die CDU mich drängte" ist keiner davon.
Aber eigentlich ging es ja um Digitalisierung. Der offensichtliche Prüfstein ist: Setzen die Cookies und lügen dir im Terrorbanner noch ins Gesicht, sie täten das für dich und um deine "Erfahrung zu optimieren"? Binden die externe Ressourcen ein? Am besten noch ausländische?
Gucken wir doch mal.
Oh und: Sie setzen einen Cookie. Ohne um Erlaubnis gefragt zu haben.
Inhaltlich ist das natürlich auch grotesk. Die schreiben da ernsthaft:
„Respekt – das ist meine Idee für unsere Gesellschaft. Dafür kämpfe ich mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand.“Von dem Olaf Scholz, der Folter für mutmaßliche Kleindrogendealer eingeführt hat. Der lügt uns jetzt was von Respekt ins Gesicht. Unglaublich.
Oh und darunter? "JETZT BRIEFWAHL BEANTRAGEN". Danke. Keine weiteren Fragen.
Die CDU bindet Ressourcen von zwei COM-Domains ein. Einmal von Cloudflare, das ist bei mir in nächster Nähe in Berlin gehostet, und einmal von einem dänischen Anbieter, der bei Amazon US-WEST hostet. Ja, richtig gelesen! Die haben einen externen Anbieter für ihr Cookieterrorbanner, setzen direkt 4 Cookies, bevor man da zustimmen konnte, und dann liegt das Cookieterrorbanner auch noch in den USA. Schlimmer verkacken kann man das gar nicht an der Stelle.
Aber was ist ihr erster inhaltlicher Punkt nach dem Aufmacher-GIF? "JETZT BRIEFWAHL BEANTRAGEN!". Danke. Keine weiteren Fragen.
Was ich bei den Grünen noch auffällig finde:
Hilf uns, den erfolgreichsten Bundestagswahlkampf aller Zeiten vorzubereiten! Wir wollen möglichst viele Erstwählerinnen in der ganzen Republik auf die Wahl aufmerksam machen.Wir sind hier nur an Frauen interessiert. Männer können ruhig CDU wählen gehen.
Wie so häufig stellt sich raus, dass die Linkspartei als einzige nicht Totalversager sind.
Ich versteh echt nicht, wieso die bei den Umfragen nur bei 7% liegen gerade. Ich meine, die Leute sind von Baerbock und Laschet so abgetörnt, dass sie den Scholz in Erwägung ziehen! Aber nicht die Linken!?
Ich frag das ja gelegentlich Leute, wieso die Linken eigentlich nicht mehr Stimmen kriegen. Da kommt dann häufig: Aber die ganzen SED-Kader!1!!
Das ist ein Mem aus den 90er Jahren. Das stimmte damals nicht und stimmt heute erst recht nicht. Wenn euch alte Stasi-Kader sorgen, müsst ihr mehr Angst vor der CDU haben als vor den Linken!
Dann kommt noch häufig: Aber die Klimakatastrophe! Da muss man doch die Grünen wählen! Ach? Ist das so?
Die Linkspartei hat sicher auch ihre Probleme, gar keine Frage. Aber was da so gegen sie vorgebracht wird, das sind keine davon.
Wie verstrahlt die Situation ist, kann man auch gut daran sehen, dass die Leute der SPD, die ihnen Hartz IV gebracht hat, sie zu ewiger Armut und staatlicher Gängelei verurteilt hat, und aus Kohlekumpelstimmfanggründen lieber Kohlekraftwerke betreibt als was gegen die Klimakatastrophe zu tun, dass man DENEN mehr Sozialkompetenz zutraut als den Linken.
Lest euch mal deren Programm durch. Guckt euch mal deren Gesetzesvorschläge an! Wat!?
Der Fairness halber hier noch eine Gegenposition: Mein Kumpel Erdgeist ist frisch nachgeschulter Wahlhelfer, und der findet, dass es dieses Mal mit Covid und den hochkomplexen Wahlzetteln in der Tat kein gültiger Kritikpunkt ist, wenn Parteien ihre Wähler zum Briefwählen nötigen wollen. Er sagt auch, dass man sich nach der Briefwahl nochmal umentscheiden kann. Man muss dann zum Wahlamt laufen und denen die Situation erklären und die invalidieren dann den Wahlzettel und geben dir einen neuen. Würde mich wundern, wenn das irgendjemand wahrnimmt, ehrlich gesagt, denn Briefwahl machste ja gerade, um dir den einen Behördengang zum Wahllokal zu sparen. Wenn du zum Umentscheiden zum Wahlamt musst, dann machste ja unterm Strich sogar Verlust im Vergleich zur Präsenzwahl.
Update: Mir schriebt jemand, dass es die Wahlkampfkostenerstatung ab 1% gibt. Das wusste ich nicht, ich dachte die gibt es ab 5%.
Update: Der Vergleich betraf nur die Homepages. Wenn man da Links folgt, sieht das möglicherweise anders aus und da kommen dann auch bei den Linken Youtube-Videos mit Zustimmungsterrorbanner. Seufz.
26 Morde, 119 Verletzte - in San Francisco hat sich die Zahl der Schusswaffen-Opfer im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt. Das Problem soll nun mit Hilfe eines neues Programms von Polizei und Stadt gelöst werden: Ab Oktober sollen potenzielle Kriminelle monatlich bis zu 500 Dollar erhalten, wenn sie mit ihrer Waffe niemanden erschießen.Mag sein, dass sich Verbrechen nicht lohnt. Aber potentieller Verbrecher sein lohnt sich jetzt zumindest in San Francisco!
In ihrem Kopf spielt sich das bestimmt so ab: Ihr Ticket wurde automatisch geschlossen. Wenn Sie sich von Hass-Tweets gestört fühlen, hätten sie halt den Safety-Modus aktivieren müssen.
In der Realität wird sich das so abspielen: Die Leute werden das zunächst auslassen, damit sie was zum Aufregen haben. Die Leute haben sonst nichts in ihrem Leben. Dann wird sich zeigen, dass auch mit angeschaltetem Filter ein-zwei Tweets durchkommen, über die man sich aufregen kann. Dann wird es einen Shitstorm geben.
NICHT EINE von den Schneeflocken wird Konsequenzen ziehen und Twitter verlassen.
Was glaubt ihr, wie schnell das besser würde, wenn die Nutzerzahlen darunter leiden würden!
Was ich ja die ganze Zeit nicht verstehe: Wenn Twitter Hasstweets zuverlässig erkennen kann, was ich ja für unwahrscheinlich halte, … wieso blockieren sie die dann nicht beim Rausgehen? Oder noch besser: 24h zurückhalten, dann Wiedervorlage. Wir glauben, dass dieser Tweet dumme Hass-Scheiße war. Willst du den wirklich verschicken? Achtung: Wenn sich mehr als n Leute über diesen Tweet beschweren, wird dein Account für eine Woche gesperrt.
Ist ja auch genug Zeit vergangen jetzt. Wütende Bevölkerung erfolgreich ausgesessen.
Die sollen mal alle froh sein, dass der Söder nicht Kanzlerkandidat wurde, sonst hätten die jetzt die nächste CSU-Flachpfeife, womöglich noch schlimmer!
Warum hat die Gesundheitsministerin (CSU) eigentlich diese überteuerten und sich später auch noch als minderwertig herausstellenden Masken bei der Firma Emix gekauft? Nun, äh, *papierraschel* das gibt es 30 Millionen gute Gründe für.
Zustande gekommen war der Kontakt von Emix zu Minister Spahn über Tandler, wiederum vermittelt durch die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier, Tochter der CSU-Legende Franz Josef Strauß und bestens bekannt mit Tandler. Diese ist selbst Tochter des langjährigen CSU-Politikers Gerold Tandler. Tandler, 84, war CSU-Generalsekretär und nacheinander Innenminister, Wirtschaftsminister und Finanzminister.Das ist ein anderer Maskendeal, aber die Tandler soll auch den bayerischen Deal eingetütet haben für Emix. Jedenfalls wäre das etwas gewesen, was die Staatsanwaltschaft mal hätte gucken können, wenn sie unabhängig gewesen wäre.
Netflix hat offenbar eine Ausnahmeregelung gekriegt, mussten weniger als 30% zahlen.
Das ist natürlich nicht gerade förderlich, um den anderen Entwicklern 30% aus der Tasche zu ziehen, und so zu tun, als gelte die Regel halt für alle und sei daher gerecht.
Aber nicht nur Google kriegt sein Fett weg! Apple hat gerade eine tolle Neusprech-Pressemitteilung veröffentlicht, wo sie ein wunderschönes Shit Sandwich zubereiten. Der App Store sei ja ein economic miracle, das sicherste Einkaufssystem der Welt!1!! Oh äh und ab jetzt dürfen Entwickler ihren Kunden auch sagen, dass es andere Zahlungsoptionen gibt als über Apple. Das ist aber großzügig!1!!
Ich kriege hier im Briefkasten Wahlwerbung von SPD und FDP (ja nee, klar).
Ein frisch wahlberechtigter Student im Haus kriegt Wahlwerbung von den Grünen und ... der FDP. Wat.
Ein Kommilitone von dem kriegt Wahlwerbung von der AfD. Der ist Zugezogener und hier gar nicht wahlberechtigt.
Und keine der Wahlwerbungen ist personalisiert. Man würde ja denken, dass die da ne Datenbank haben, wem welche Themen wichtig sind, und dann bespielen sie dich mit den Themen, die bei dir wahlentscheidend sind. Stattdessen benutzen die offenbar Big Data nur als SQL-Mülltonne für alle Adressen, die sie finden können.
Hat hier schon jemand Briefwerbung von der CDU bekommen? Oder sind die im Laschet-Koma an der Altmaier-Lebenserhaltungsmaschine powered by Kohlekraftwerk und haben aufgegeben?
Ist ja komisch! Wie konnte das kommen?! Wie, ist das etwa gar nicht sicher, wenn ich unsere Daten in die Cloud hochlade?
Eine Cloud, die von jemandem betrieben wird, der im Massengeschäft ist? Der sich einen Scheißdreck um das Gelingen meines Unternehmens schert? Dem in der Risikoberechnung das Wegkommen meiner Daten ungefähr so viel Schaden verursacht, wie ich ihnen monatlich an Profit einspiele?!
Hätte uns doch nur jemand gewarnt, dass Daten weg sind, wenn ich sie weggebe!!1!
Hey, Atze, wieso hat mich denn keiner gewarnt!?!?
Einige schreiben mir, sie hätten ja grundsätzlich nichts gegen Impfungen, aber trauen diesem mRNA- und Vektor-Zeug nicht, wollen lieber eine traditionelle Impfung mit Totimpfstoff. Offenbar gibt es da eine, die aber noch keine Zulassung hat.
Ich glaube, dem liegt dasselbe Denkmodell zugrunde, das auch Leute anwenden, die Öko-Hausmittel statt "Chemie" haben wollen. Ich habe mich mal vor vielen Jahren (ich war noch unter 20) mit einem Arzt unterhalten, der meinte, dieses Öko-natürlich-Ding sei ja ein attraktiver Gedanke, aber du musst dir halt überlegen, dass Wirkstoffe auch Nebenwirkungen haben. In einem chemischen Medikament ist ein Wirkstoff drin. In einem traditionellen Hausmittel aus Kräutern und Wurzeln sind es Tausende, davon die meisten nicht ordentlich erforscht, und dazu kommen dann vielleicht noch Verunreinigungen durch Pestizide und so weiter.
Aber ist natürlich nicht gut, fragte ich?
Er meinte dann: Natürliche Lebenserwartung von Menschen ist 30 Jahre. Da wäre der Arzt schon Jahre tot gewesen.
Andere schreiben mir, die Zahlen für die Nebenwirkungen seien gar nicht vergleichbar, denn Impfungen bekämen ja alle und die Nebenwirkungen nach Covid kommen ja nur nach einer Erkrankung, nicht nur nach einer Infektion, und Erkrankung sei ja viel seltener als Infektion. Da weiß ich im Moment nicht, ob das stimmt, oder wen man da fragen könnte. Insofern lasse ich das mal offen. Wer da mehr weiß, kann mir ja eine Mail schreiben, das hänge ich dann als Update an.
Viele Impfgegner haben große Angst vor Nebenwirkungen der Impfung und verweisen auf den aktuellen Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts. Es gibt zwei große Hürden bei solchen Berichten. Der erste ist, dass man in solche Berechnungen mit einer guten Datenbasis reingehen muss, und die zweite ist, dass man als Leser die Daten interpretieren können muss, um zu prüfen, was für Schlussfolgerungen sich ziehen lassen.
In diesem Fall ist beides ein Problem. Die Zahlenbasis ist nämlich nicht etwa Krankenhausärzte, die anonymisiert Diagnoseergebnisse melden, sondern das sind Selbstmeldungen von Betroffenen per App. Wenn also bei der App jemand klickt, ihm sei nach der Impfung ein Bein abgefallen, dann landet das so direkt in der Datenbank, aus der dieser Bericht erstellt wird. Nun haben Patienten ja nicht direkt einen Anreiz zum Lügen, aber das ist trotzdem wichtig. Das PEI formuliert es so (Sektion 7.1, Methodik):
Dabei ist jedoch zu beachten, dass unerwünschte Reaktionen im zeitlichen, nicht aber unbedingt im ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung gemeldet werden.Nur weil du nach der Impfung Kopfweh gekriegt hast, heißt das nicht, dass das was mit der Impfung zu tun hatte. Warum erheben die diese Daten dann, wenn die so schlecht sind? Weil sie Trends erkennen wollen, denen man dann mit gezielten Studien hinterherforschen kann.
Das nächste Problem ist die Interpretation der Daten. Die Zahl der gemeldeten unerwünschten Nebenwirkungen wirkt auf den ersten Blick recht hoch. In Sektion 4.4 gibt es eine Übersicht. Da sieht man: Eine der häufigsten Beschwerden ist Fieber. Fieber ist keine Nebenwirkung. Fieber ist die Hauptwirkung der Impfung. Fieber heißt, dass das Immunsystem den Impfstoff wie gewünscht erkannt hat und antwortet. Ob das intern bleibt oder sich extern als Fieber messen lässt, hängt davon ab, welcher Teil des Immunsystems wie stark reagiert. "Lokale Reaktion" und "Reaktion an der Impfstelle" sind auch normal und zu erwarten. Mein Lieblingssysmptom ist "Ermüdung". In der heutigen Zeit sind eigentlich alle immer ermüdet. Mit oder ohne Impfung.
Anderes Beispiel, Sektion 4.6. Todesfälle. Da kommen die Impfgegner mit: "1254 sind an der Impfung gestorben!!1!" Im Original liest sich das so:
In 1.254 Verdachtsfallmeldungen wurde über einen tödlichen Ausgang in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung berichtet. In 48 Fällen hält das Paul-Ehrlich-Institut einen ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen COVID-19-Impfung für möglich oder wahrscheinlich.Da dampft sich der Gegenstand der Empörung recht schnell zusammen. Und "möglich oder wahrscheinlich" ist jetzt auch noch nicht so eindeutig, dass man von "starb an der Impfung" reden kann.
Die nächste Frage ist: Nehmen wir an, nach der Impfung haben 100 Leute einen Herzinfarkt. Das heißt ja auch noch nicht, dass die Impfung schlecht ist, selbst wenn man eine Verbindung nachweisen könnte. Man muss vielmehr gucken, wie viele Leute in der Altersgruppe umgerechnet auf die Anzahl der Geimpften natürlich an Herzinfarkt verstorben wären. Das Paul-Ehrlich-Institut macht dafür sogenannte "Observed-vs-Expected"-Berechnungen, d.h. rechnet aus, wieviel Fälle sie rein statistisch erwartet haben, und vergleicht das dann mit der Anzahl der tatsächlichen Fälle. Tabelle 3 in Sektion 4.6 macht das. Und weil wir es hier mit seriösen Wissenschaftlern zu tun haben, geben sie auch Konfidenzintervalle an. Wer nicht weiß, was ein Konfidenzintervall ist, sollte sich eigentlich auch keine öffentliche Interpretationen dieser Daten erlauben.
Ein weiteres Problem ist, wann du einen Schaden als "bleibenden Schaden" wertest. Im Moment bestimmt das der Bediener der Melde-App. So und jetzt geht mal in euch und fragt euch, wie wahrscheinlich das ist, dass jemand mit sagen wir Gliederschmerzen nochmal die App aufmacht, wenn die wieder weg sind, und das auch meldet? Weniger als 100%, da sind wir uns hoffentlich einig.
Besonders spannend in dem Bericht finde ich persönlich Sektion 4.1, da haben sie die Beschwerden nach Geschlecht aufgeteilt. Die Diskrepanzen sind enorm und werden im Text nicht weiter erläutert. Über die Ursachen kann man natürlich prächtig spekulieren jetzt. Z.B.: Frauen werden älter, Alte haben mehr Wehwehchen, Alte wurden zuerst geimpft, also mehr Frauen unter den Geimpften. Stimmt das? Keine Ahnung! Spekulation!
Viele der Beschwerden von Frauen beziehen sich offenbar auf deren Regelblutung. Kann das daran liegen, dass eine Impfung stressig ist? Wenn eine Frau einmalig eine zusätzliche Regelblutung kriegt, ist das dann ... schlimm? Ein bleibender Schaden?
Will sagen: Das ist alles nicht so klar, wie man das zu bewerten hat. Daher veröffentlicht dieser Bericht viele der Zahlen auch einfach so, ohne da groß herumzuinterpretieren.
Ich möchte gerne noch auf den Aspekt hinweisen, dass wir ja auch Presseberichterstattung hatten, besonders zu den Herzmuskelentzündungen. Die gibt es auch bei anderen Impfungen. Aber bei der Grippeimpfung waren nicht wochenlang die Zeitungen voll damit, was da die Symptome sind. Und was für tolle Symptome das waren! Ein Symptom war: Herzklopfen! Ja, äh, hab ich!!1! Schnell, rette mich jemand! Erschöpfung! Atemnot bei Anstrengungen! Schmerzen hinter dem Brustbein! Gut, letzteres kann auch ein Symptom von einer Blähung sein. Will sagen: Wenn du in den Zeitungen so eine Liste veröffentlichst, natürlich diagnostizieren dann alle bei sich eine Myokarditis! Dieselben Symptome hätten bei einer Grippeimpfung wahrscheinlich nicht zu einer Meldung geführt.
Ich will das Risiko nicht kleinreden, aber seltene Krankheiten sind selten.
Update: Ein Leser wendet ein:
Myokarditis Meldungen ans PEI erfolgen nicht über das Verbraucher Onlineportal sondern nur durch Ärzte da es sich hierbei um Impfkomplikation handelt welche im §6 Abs. 1, Nr. 3 IfSG geregelt ist!
Update: Auch die Todesfälle werden vermutlich keine Selbstanzeigen sein :-)
Natürlich weiß ich auch nicht, was die Zukunft bringt, aber man muss bedenken, dass Afghanistan im Wesentlichen ein Konglomerat aus verfeindeten Stämmen ist. Wenn ein Warlord irgendwo für seine Waffenkäufe dringend Geld braucht und dafür Drogenanbau erlaubt, macht es das nicht zu einer offiziellen politischen Position der Taliban.
Auf der anderen Seite werden die Geld brauchen, um das Land zu regieren, und irgendwo muss das herkommen. Die Chinesen werden sicher gerne behilflich sein, die Bodenschätze zu fördern, und Kredite für die Anschubfinanzierung anbieten.
Wird die Taliban sich diese Abhängigkeit leisten können? In Afrika gibt es inzwischen meine Menge Geschichten von Ländern, die chinesische Verträge bereut haben.
Klar ist nur, was die Taliban auf ihrer ersten Pressekonferenz gesagt haben. Al Jazeera hat ein Transkript.
We are assuring our countrymen and women and the international community, we will not have produce any narcotics. In 2001, if you remember, we had brought narcotics content production to zero in 2001, but our country was unfortunately occupied by then and the way was paved for reproduction of narcotics even at the level of the government – everybody was involved.But from now on, nobody’s going to get involved, nobody can be involved in drug smuggling. Today, when we entered Kabul, we saw a large number of our youth who was sitting under the bridges or next to the walls and they were using narcotics. This was so unfortunate. I got saddened to see these young people without any faith in the future. From now on, Afghanistan will be a narcotics-free country but it needs international assistance. The international community should help us so that we can have alternative crops. We can provide alternative crops. Then, of course, very soon, we can bring it to an end.
Nun kann man natürlich einwenden, dass die Taliban nicht vertrauenswürdig sind. Wieviel Glauben ihr solchen Bekunden schenken wollt, müsst ihr euch selbst überlegen. Ihre Versprechungen zu Frauenrechten sind ja wohl auch schon in Flammen aufgegangen.Wir werden sehen, was jetzt passiert. Aber was die Taliban gerne hätten, haben sie ziemlich klar angesagt.
Wie erwartet sind die Patienten jetzt sehr viel jünger, der Altersschnitt unserer Patienten liegt im August bisher bei knapp über 40. Das ist ein Riesenunterschied zu einem Altersschnitt von über 70 in den ersten beiden Wellen.Das ist der erste Indikator dafür, dass die Impfung funktioniert.
Was man ganz klar sieht: Etwa 80 Prozent der Patienten, die im August zu uns kamen, waren ungeimpft.Das ist keine Intensivstation sondern eine Lungenstation.
In den meisten Fällen waren es keine Impfgegner aus Prinzip. Man hört eher Sachen wie: „Ich bin organisatorisch noch nicht dazu gekommen“; „ich bin nur zu Hause“; „ich habe gedacht, mit einem guten Immunsystem bin ich geschützt“.Es ist also doch sinnvoll, den Leuten noch mal nachdrücklich zu sagen, sie sollen sich impfen lassen. Die echten Hardcore-Impfgegner sind nur ein Bruchteil von den Umgeimpften.
Aber die Menschen, die ich hier betreut habe, bereuen es bisher alle, dass sie nicht geimpft waren. Das gilt auch für Patienten, die zuvor nicht an das Virus geglaubt haben oder Impfgegner waren.Ja, äh, Überraschung! So ein paar Wochen im Krankenhaus ändern die Perspektive aufs Leben!
Der erzählt dann noch, dass sie die frisch reinkommenden Patienten erstmal nach ihrem Impfstatus fragen, und die Patienten dann häufig in Rechtfertigungsnot kommen. Dabei fragen sie nicht, um den Patienten ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern weil die Behandlung und Prognose davon abhängt.
Mein Highlight in dem Artikel ist aber folgender Absatz, und das ist auch der Grund, wieso ich das hier ins Blog genommen habe. Sie fragen ihn nach einem hypothetischen 90-Jährigen, der im Februar zum 2. Mal geimpft worden ist. Also eigentlich wollen sie wissen, ob die jetzt alle einen Booster-Shot brauchen. Hier ist die Antwort des Arztes:
Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Immunität durch eine dritte Impfung noch mal stark gefördert würde. Aber ich habe bisher noch keine vollständig geimpften Personen mit schweren Verläufen im Krankenhaus gesehenDas, meine Damen und Herren, ist der Grund, wieso ihr euch alle impfen lassen solltet.
Größter Lacher an der Meldung ist aber das hier:
Facebook hatte im Zuge der jüngsten Entwicklungen in der letzten Woche ähnliche Schritte ergriffen. So konnten in Afghanistan keine Freundeslisten von Facebook-Konten eingesehen oder durchsucht werden. Zudem sollte es afghanischen Nutzern leichter gemacht werden, das eigene Profil zu sperren.Seht ihr? War gar nicht so schwer! Da hätten wir auch selber drauf kommen können! Alles was wir brauchen ist dass hier mal die Taliban einmarschiert! Dann lässt Facebook auch uns unsere Profile sperren!!1!
Das ist häufig ein größeres Problem als die durch eine Klage drohenden Kosten. Aber viele gute Gegenstrategien gibt es da nicht. Eine populäre Methode ist, den Gegenüber möglichst am Ende der Frist mit LKW-Ladungen an Akten zu fluten, wo dann die relevanten bei sind, aber eben auch lauter Mist. Die Hoffnung ist dann, dass der Kläger in dem Müll die Rosinen nicht findet. Aber wenn rauskommt, dass du die Rosinen nicht rausgerückt hast, dann kann das richtig unangenehm werden.
Daher ist bei dem Verfahren von Epic Games gegen Apples und Googles gemeinsames App-Store-Monopol auch die eigentliche Befürchtung von Apple und Google gewesen, dass die ganzen peinlichen Unterlagen ans Licht kommen. Genau das passiert gerade, und die Details sind wirklich atemberaubend.
Nehmt nur mal das Detail, dass Google bis zu 25% der App Sales an Telcos ausschüttet, damit die auf ihren Telefonen nur den Play Store haben und nicht etwa wie Samsung einen "Galaxy Store" draufpacken.
Sind die 25% von Googles Profitanteil oder vom Verkaufspreis? Ich lese das als vom Verkaufspreis. Da ist dann auch plötzlich klar, wieso sie 30% Anteil nehmen von den App-Bauern, wenn das fast alles direkt an die Telcos durchgereicht wird. Das ist auch interessant für die Leute, die mir in Mails argumentiert haben, Google haben auch voll die großen Ausgaben für das Bereitstellen ihres Play Stores. Nee, klar.
Warum lässt sich Google da so über den Tisch ziehen? Nun, sie haben mal durchgerechnet, wieviel Profit wegfallen könnte, wenn andere Leute andere App-Stores anböten und kamen auf 6 Milliarden Dollar weniger Einnahmen.
Hier ist noch ein schöner für die Leute, die verhandeln, ob Apple oder Google schlimmer ist:
Larry Page told Steve Jobs in 2010 that "There will always be places we compete, and places where we cooperate."
und in einem anderen Meeting dann:After another meeting between Apple and Google senior executives, notes showed that the execs agreed: "Our vision is that we work as if we are one company."
Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Hey, wenn da so schädliche Tretminen in den Akten waren, wieso hat Google dann nicht einfach Epic gekauft und sich die Schmach erspart?Nun, haben sie versucht, aber Epic Games ist nicht börsennotiert. Wenn die Eigentümer nicht verkaufen wollen, dann müssen sie nicht. Egal wieviel du bietest. Die Eigentümer von Epic Games sind u.a. Tencent, ein chinesischer Großkonzern, der auch gerade die wöchentlichen verschenkten Spiele im Epic Store einfach mal bezahlt, um Steam plattzumachen. Die haben tiefe Taschen und waren nicht interessiert.
Mit Highlights wie: Bundeswehr schickt viele Tage nach den anderen Nationen ein Evakuationsflugzeug. Das dreht dann unverrichteter Dinge wieder ab, weil es nicht landen kann, weil so viele Menschen auf der Landebahn standen. Von den Leuten auf der Landebahn gibt es Satellitenaufnahmen.
Dann, noch später, konnten sie landen, und nahmen ... 7 Menschen mit. Sieben. Nein, da fehlen keinen Nullen am Ende.
Ich habe mit einem an der Kabul-Luftbrücke beteiligten Amerikaner in Qatar gesprochen. Sein Kommentar zum Verhalten der deutschen (nach Tagen kommen und dann 7 Personen mitnehmen): „We should have nuked Berlin in 45“Detail am Rande: Anscheinend wollten sie ernsthaft Covid-Tests sehen, damit man evakuiert werden konnte. Die 7 waren übrigens die, die es aus eigener Kraft bis zum Flughafen geschafft hatten. Die Taliban haben eine Ausgangssperre verhängt.
Der Grund, wieso man da nicht von offenen Kriegshandlungen und Zerstörungen hört, ist wohl, dass die neuen Eigentümer (die Chinesen) die Infrastruktur gerne weiterverwenden wollen.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen würden sich geradezu fürchten, Anliegen freundlich, entgegenkommend zu behandeln. Daraus ergebe sich sonst ein „Dominoeffekt“, meint der Mitarbeiter: „In dem Moment, wo einer unserer Referenten einmal ein Telefon abhebt und eine Frage beantwortet, spricht sich das herum unter den Antragstellern. Und das führt dann dazu, dass ganz viele Antragsteller blitzschnell informiert werden und die dann alle den Eindruck haben, sie könnten jetzt bei uns Antworten bekommen und ihre Anliegen bearbeitet. Und die kommen dann direkt persönlich am nächsten Tag. – Und dann ist quasi das ganze Amt voll.“Na das geht natürlich gar nicht! Wo kämen wir da hin, wenn bei uns Menschen mit Problemen geholfen würde? Was für einen Präzedenzfall würde das setzen?! (Danke, Wolfgang)
Scholz nennt Steuerentlastungen für Gutverdienende "unmoralisch"Das ist derselbe Scholz, wir erinnern uns, der jahrelang nichts gegen Cum Ex und co getan hat, als die Superreichen sich kriminell am Steuersäckel bedient haben. Da stand der Scholz lächelnd daneben und tat gar nichts.Die Grünen bekommen nach Angriffen durch eine Schmähkampagne Unterstützung von der CDU und der SPD.
Aber jetzt im Wahlkampf kommen die ganzen Lügenbolde aus dem Keller und tun so, als kämpften sie auf der Seite des kleinen Mannes. Die selben Lügenbolde, die seit Jahrzehnten gegen den kleinen Mann kämpfen.
Die, die uns Hartz IV gebracht haben, erzählen uns jetzt was von Moral!
Update: Sagt mal, wenn sich SPD bis AfD von dieser Grünen-Kampagne distanzieren, ist das dann diese Querfront, von der man immer so viel hört?
In dem Clip stellt dem jemand völlig unerwartet die naheliegende Frage, was er eigentlich besser kann als der andere Kandidat. Guckt selbst. (Danke, Harald)
In einem niedersächsischen Corona-Impfzentrum zog eine Krankenschwester Spritzen mit Kochsalz auf.
Die Behörden im Landkreis Friesland gehen inzwischen davon aus, dass mehr als 8500 Menschen unfreiwillig keinen oder nur einen teilweisen Impfschutz bekommen haben könnten.Das war im März, als noch vor allem Risikopatienten geimpft wurden, also alte Menschen mit Vorerkrankungen.
Klar können sie das. Das konnten sie seit der Sekunde, in der ihr Geräte gekauft habt, die nicht euch gehören sondern Apple. Wenn ihr die Souveränität über eure Hard- und Software aufgebt, dann seid ihr solchen Übergriffen schutzlos ausgeliefert.
Das war von Minute 1 an klar. Es war schon vorher klar. Leute haben davor gewarnt. Ihr habt trotzdem lieber Apple-Geräte gekauft. Eigenbau-Linux-Projekte, die diese Probleme nicht gehabt hätten, habt ihr verhungern und austrocknen lassen.
Guckt mich jetzt nicht so an als müsste ich euch jetzt vor den Konsequenzen eurer Handlungen schützen. Jetzt steht ihr mal bitte schön ganz alleine auf der Straße und schimpft über Apple. Ich habe euch das gleich gesagt. Convenience war euch wichtiger. Jetzt habt ihr den Salat. Hört also bitte mit dem Herumgememme auf und fresst die Suppe, die ihr euch eingebrockt habt.
Was dachtet IHR denn? Dass Apple anständig ist und sowas nicht bringen würde?! Nachdem sie sich in China den Regierungsauflagen gebeugt haben? So blöde kann doch niemand sein!
Nein. Wir sind jetzt da, wo der Weg die ganze Zeit hinführte. Ihr habt eure Souveränität aufgegeben. Ihr benutzt Prozessoren mit Management Engines, die verhindert, dass ihr auf eurer Hardware den Kopierschutz von Netflix-Videos brecht. Ihr verwendet Computer mit "Sicherheitschips", die verhindern, dass ihr auf eurem Computer booten könnt, was ihr wollt. Ihr benutzt Software, die eure Daten nicht nur nicht schützt sondern in die Cloud hochlädt. Eure Daten sind längst in irgendwelchen Clouds in irgendwelchen Ländern. Die sind schon so oft weggekommen, dass die Preise für persönliche Daten aus Cloud-Hacks inzwischen in Hunderttausenden von Datensätzen angegeben werden.
Ihr gebt irgendwelchen Webseiten euer Geburtsdatum!! What the FUCK?
Apple war bloß der letzte umfallende Dominostein. Eure Souveränität ist schon länger futsch. Ihr konntet euch nur bisher selbst belügen, dass es schon nicht so schlimm werden würde.
Die Professorin schreibt, sie habe «aufgeregte Mails aus China» erhalten: Gerber verbreite «Neonazi-ähnliche Inhalte» auf Twitter. Das sei gefährlich, auch für sie: «Am Ende kann sogar möglicherweise ich wegen Ihnen kein Visum für China bekommen. Das geht entschieden zu weit und ich müsste unser Betreuungsverhältnis beenden.»Und dann ging plötzlich sein Account an der Uni nicht mehr.
Wir reden hier übrigens von einem Doktoranden.
Update: Die Uni St. Gallen äußert sich. Sie werfen mit Schmutz nach dem Doktoranden:
Die HSG hat den Fall schon 2020 überprüft, als der ehemalige Doktorand mit juristischen und politischen Mitteln versucht hatte, seine Wiederaufnahme ins Doktoratsprogramm der HSG zu erzwingen, obschon die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt waren.
Wie? Nein. Er hat da nichts zu kompensieren. Wie kommen Sie darauf?! Was für eine absurde Frage!
Erstens ist er bei AG KRITIS, wo es um kritische Infrastrukturen geht, zweitens berät er immer wieder den Bundestag zu kritischen Infrastrukturen, und drittens hat er gerade beim Haus seiner Eltern den Schlamm weggeschaufelt. Der ist also Experte und Betroffener. Und er benutzt natürlich die Frühwarnapps und kann sich auch dazu äußern.
Hier äußert er sich im Heise-Interview. Da bleibt kein Auge trocken. Geht schon mit dieser offensichtlichen Einsicht los:
Wenn man jemandem sagt: "Da kommen 160 Liter pro Quadratmeter runter", dann können viele Leute damit ohne Kontext nichts anfangen. […] "Zwei Meter Anstieg" ist etwas, das man in Hochwassergebieten vielleicht noch versteht. Wenn man den Leuten aber sagt: "Im schlimmsten Fall gibt es diese zwei Meter innerhalb von einer Stunde" ist das etwas ganz anderes.Eines der Probleme ist, dass die Warnungen für alle Zielgruppen auf einmal formuliert werden. Für den Entscheider ist Liter pro Quadratmeter das relevante Maß. Für den Bauern mit dem Hof im Flutbereich vielleicht eher nicht so.
Es gibt übrigens gerade lauter Leute, die sich darüber aufregen, dass FM-Radio abgeschaltet wurde, was sich für Katastrophenwarnungen ja exzellent eignet. Dem folgt dann häufig der Hinweis, dass Mobilfunknetze sich ja weniger eignen, weil man da die Warnung einmal pro Empfänger verschickt.
Das stimmt möglicherweise für die Apps, aber schon die erste GSM-Iteration kannte ein Notfall-Feature namens Cell Broadcast. Es ist also keineswegs so, dass sich Mobilfunknetze weniger eignen für sowas. Muss man halt nur nutzen, solche Features.
Warum nutzt das bei uns keiner? Weil die Mobilfunkprovider das nicht ausgerollt haben. Die rechnen ja pro Traffic ab und haben daher kein Interesse daran, Menschenleben über Cell Broadcast zu retten, wenn das ihre Profite schmälern würde.
Das Interview lohnt sich aber insgesamt. Er ist eigentlich ein eher ruhiger Typ aber in diesem Fall wirkt sein Zorn dem Thema angemessen. Da kriegen sie alle ihr Fett weg, vom WDR über Laschet bis Seehofer.
Deren Aufgabe [seiner Behörde] sei es, ein Warnsystem für den Verteidigungsfall bereitzustellen. Vor Ort seien Kommunen und Landkreise zuständig.Seht ihr? Mehr als warnen kann der Bund da ja gar nicht machen. Wenn die Länder die Warnungen ausschlagen, dann ist das halt Free Will! Wir sind ein freies Land!!1!
Du kannst ein Pferd zum Wasser führen, aber zum trinken zwingen kannst du es nicht!
Zwischen Mittwochmorgen und Samstagmittag seien 150 Warnmeldungen über das BBK-System geschickt worden. "Unser Warnsystem hat funktioniert in jedem einzelnen Fall", sagte Schuster. Er habe aber keinen Einfluss darauf, wie vor Ort mit den Warnungen seiner Behörde umgegangen werde. Durchgriffsrechte bis in die Kommunen habe er nicht. Er sei nicht der oberste Katastrophenschützer Deutschlands.Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ist nicht für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zuständig. Das ist Ländersache! Wie seid ihr Deppen denn bloß darauf gekommen, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für Bevölkerungsschutz oder Katastrophenhilfe zuständig ist?! Bisschen überaktive Fantasie oder wie oder was?
"Wer das BBK gerne in größerer Verantwortung sähe, der muss mit dem Gesetzgeber reden", sagte Schuster mit Blick auf die Kompetenzverteilung beim Katastrophenschutz.Gute Idee! Ich schlage vor, den Laden umzubenennen. Das scheint ja eher so ein Rohrpost-Weiterleitungs-Outpost aus dem 1960ern zu sein. They have people skills!
Stellt sich raus: Berlins Wasserversorgung ist offenbar eine der stärkeren Seiten der Stadt.
Kommentar zu:
Man würde ja denken, dass eine Kanalisation so ausgelegt wird, dass sie Duschen und Regen gleichzeitig verkraften kann.Ich bin in einer deutschen Großstadt im Regenwassermanagement tätig und kann dazu zwei Punkte beitragen:
- Die Kanalisation in Deutschland ist laut entsprechender Norm auf das fünfjährige Niederschlagsereignis ausgelegt, wird also im Schnitt alle fünf Jahre durch Regenfälle überlastet. In historisch gewachsenen Situationen ist die Kapazität häufig lokal geringer (Stichwort Nachverdichtung).
- Wenn Regen- und häusliche Abwässer im gleichen Kanal fließen, wie das hier der Aussage nach zu sein scheint, dann macht das häusliche Abwasser im Lastfall (also Abwasser + Regen) nur einen recht kleinen Teil aus, bei Starkregen eher im niedrigen einstelligen Prozentbeteich. Der Grund für die Empfehlung, nicht zu duschen ist wohl eher, dass das mangels Platz im Kanal einfach aus dem am tiefsten liegenden Abfluss im Haus wieder raus kommen würde.
Nehmen wir mal ein hypothetisches Szenario.
Ein Journalist sagt, er sei verprügelt worden. Der Polizist leugnet.
Das reicht noch nicht. Da wird ein Verfahren eingeleitet, aber gegen den Journalisten, nicht den Polizisten.
Gut, sagen wir mal, der Journalist ist ein Polizeijournalist und hatte Filmgerät dabei und hat die Sache gefilmt. Es gibt ein Beweisvideo, auf dem man sehen kann, wie der Polizist den Journalisten verprügelt.
Stellt sich raus: Nope. Reicht nicht.
Ist ja auch irgendwie klar. Wer ist glaubwürdiger? Ein Beweisvideo oder eine Aussage eines beschuldigten Polizisten?! Wo kommen wir da hin, wenn wir der Polizei nicht mehr unbeschränkt vertrauen?!?
Das kann ich euch sagen, wo wir dann hinkommen. Der Einzelfallbeauftragte bitte nach Berlin. Der Einzelfallbeauftragte bitte!
Die Parteien haben genau beobachtet, wie die Elbflut dem Schröder damals die Kanzlerschaft verlängert hat.
Damit ging der letzte Vorwand dahin, in die Infrastruktur zu investieren. Wenn du so viel Kapital daraus schlagen kannst, dass Dinge kaputtgehen? Wieso würdest du dann dafür sorgen, dass die Infrastruktur Extrem-Vorfälle aushält?!
Nein, nein. Da wirtschaftest du als CDU oder SPD lieber weiter alles runter, und wenn dann der Akt Gottes kommt, dann gehst du voller Entsetzen vor Ort und demonstrierst Entsetzen und Betroffenheit bei einer Photo-Op. Denn aus mir völlig unbegreiflichen Gründen fragt in solchen Situationen niemand den Herrn Laschet, wieso unter seiner "Führung" eigentlich alles so herunterkommen konnte, dass es bei Starkregen jetzt Todesfälle gibt.
Wenn ich diese Betroffenheits-PR-Maschinerie sehe, könnte ich nur kotzen, sage ich euch.
Ich bin aus dem System zu lange raus, um da jetzt qualifiziert Stellung zu nehmen.
Ich bin grundsätzlich ein Freund davon, den Unibesuch kostenlos zu halten für die Studenten. Auch bin zum Master, nicht bloß bis zum Bachelor. Ich sehe das als Investment der Gesellschaft in kompetenten Nachwuchs.
Ich habe aber zu meiner Zeit beobachtet, dass eine Menge Leute einen Doktor machten, um sich nicht mit der Realität ihres Lebens auseinandersetzen zu müssen. Die wollten Zeit gewinnen bzw. den Feindkontakt mit dem echten Leben hinauszögern, weil sie Angst davor hatten, selbst Geld verdienen zu müssen. Besonders wenn sie gemerkt haben, dass ihr Studiengang sich nicht eignet, um damit einen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Da habe ich wenig Verständnis für. Forschung ist schön und gut, aber ein Doktortitel ist nichts, auf das jeder ein Anrecht hat, auch nicht auf die Übernahme der Kosten dafür. Leider sehen viele Blender den Titel als Statussymbol und nicht als Belohnung für außergewöhnliche Leistungen in der Wissenschaft. Die machen das für alle kaputt.
Wenn sich heute jemand mit Doktor vorstellt, ist meine Assoziation jedenfalls nicht: Wow, der muss wirklich enorme und exzellente Leistung erbracht haben. Eher: Wow, der hat eine hohe Leidensfähigkeit bewiesen. Und das ist ja schon schade für die ganzen Leute, die wirklich enorme und exzellente Leistung erbracht haben.
"Dieser Angriff hat auf alle Bereiche des Leistungsspektrums des Landkreises unmittelbare Auswirkungen und betrifft somit auch die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, die zurzeit nicht bearbeitet werden können", teilte der Kreis am Freitagnachmittag mit.Angriff, ja? Katastrophe, wie? Ist der Russe mit dem Cyberpanzer gekommen oder was? Nein! Wir reden hier mal wieder von einem stinknormalen Fall von "wir haben jahrelang inkompetent alles schleifen lassen und jetzt regnet es rein"-Ransomware.
Ich muss gar nicht raten, was der Landkreis einsetzt. Windows und Outlook und Active Directory. Wie immer wenn Organisationen von Ransomware betroffen sind.
Ich bin mal gespannt, wie viel das kosten muss, bis jemand was lernt.
Oh ach, und ein ordentliches Backup hattet ihr auch nicht? Na sowas! Hätte euch doch nur vorher jemand gesagt, dass man Backups braucht!!1!
Der Landkreis hat den Angaben zufolge Strafanzeige gestellt und arbeitet eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen.Ja aber klar! Der übliche PR-Move. Damit es so aussieht, als seien da irgendwelche Leute Schuld UND NICHT WIR HIER, die wir jahrzehntelang brutalstmöglich unsere Infrastruktur auf Verschleiß gefahren haben. Nein, nein! Nicht WIR sind Schuld! Der Russe war's!
Aktuell werde eine Microsoft-Sicherheitslücke bei den Druckern vermutet.No shit! Ein Windows-Problem? Wie ... unerwartet! Hätte uns doch nur jemand rechtzeitig gewarnt!
ich finde es immer noch verwunderlich das sugeriert wird das die Parteien den Kanzlerkandidaten aufstellen könnten, im endeffekt ist es nicht die Wahl von den Grünen wer dem Bundestag als Kandidat vorgestellt wird, in erster Linie ist es die entscheidung von unserem Präsidenten (der hat eigentlich mehr zu sagen als nur abnicken).Folgender fall wäre durchaus denkbar: Die Grünen gewinnen die Bundestagswahl, und haben theoretisch die möglichkeit den Kanzler zu stellen, nun sagt unser Herr Steinbrück, ja schön, ich mag aber die Baerbock nicht, und ich glaube im Bundestag gibt es eine Mehrheit für den Habeck, denn kann er diesen zur Wahl stellen, und dieser muss bei 3 Wahlgängen verlieren, bevor Gruppierungen ihren eigenen Kandidaten aufstellen können.
Natürlich ist es bislang noch nie vorgekommen, aber denkbar wäre es schon, Leider wird diese Möglichkeit gerne von den Medien verschwiegen, da es quasi ein Gentleman Agreement ist, das die Gewinnerpartei den Kanzler vorschlägt und der Präsident nickt es ab, aber dazu gezwungen ist er nicht, Es hätte übirgens auch die Lange Regierungsbildung letztes mal uns ersparren können, denn auch hier hätte er sagen können, ihr dürft weiter verhandeln, ich schlag indessen die Merkel vor und wir wählen, noch bevor ihr fertig seit mit verhandeln.
Update: Der Einsender meinte wahrscheinlich Steinmeier, nicht Steinbrück.
Parteien denken zuerst an die Wähler der anderenSEHR schöne Perspektive auf die Faktenlage! (Danke, Pascal)Die Wahlklientel der Parteien profitiert in barer Münze sehr unterschiedlich vom jeweiligen Programm, vergleicht man die SOEP-Daten zum Wahlverhalten im Jahr 2017 mit den aktuellen Programmen. So entlastet die FDP Wähler/innen der Grünen mit durchschnittlich 6,2 Prozent am stärksten und die eigene Klientel mit 5,9 Prozent erst an zweiter Stelle. Die Grünen hingegen stellen ihre Wähler/innen mit 1,1 Prozent Zuwachs des durchschnittlich verfügbaren Einkommens auf die vierte Position. Dagegen profitieren AfD-Wähler/innen mit 2,9 Prozent bei ihnen am stärksten, ebenso bei SPD (2,75 Prozent) und Linke (6,94 Prozent).
Deutlich seltener benennt sich eine ganze Branche um, um ihrem schlechten Ruf zu entkommen. Aktuell: Bitcoin-Abklatsche nannten sich als Branche erst Cryptocurrency, dann gab es das Konzept der "Stablecoins" (aber ohne offiziell zuzugegeben, dass der Rest nicht mal so tut, als eigne es sich als Geldanlage), und jetzt sind wir bei "DeFi".
Die Idee bei Stablecoins ist, dass sie an eine Fiat-Währung gekoppelt werden, z.B. den Dollar oder den Euro. Da stellt sich dann zwar direkt die Frage, welche Vorteile gegenüber dem Dollar übrig bleiben durch den Krypto-Voodoo. Nun, das kann ich aufklären: Übrig bleibt die Möglichkeit, mit dem Geld der gutgläubigen und schlecht informierten Leute unterzutauchen.
Neulich stabilisierte sich der Kurs von "SafeDollar" bei $0. Und in der Tat ist das dann sicher. Tiefer fallen geht nicht.
Reguläre Cryptowährungs-Scammer scammen natürlich munter weiter.
Und jetzt so: Oh gucke mal, noch eine Stablecoin ist bei $0 angekommen.
Was ich bei Safedollar besonders geil fand:
While details are yet scarce, block explorer Polygonscan shows that 202,000 USDC and 46,000 USDT stablecoins were suddenly drained from SDO’s smart contract today—worth around $248,000 in total.
Das war wohl ein Smart-Contract-Exploit. MWAHAHAHAHey, da willste doch dein Erspartes investieren!1!!
in Schweden geschieht gerade etwas Bemerkenswertes.Ich hab eine Quelle auf Englisch gefunden, und für sowas ist thelocal immer ganz gut.Hintergrund: Es gibt im Prinzip nur zwei Lebensmittelketten in Schweden - ICA und Coop. Bei Coop sind wegen eines „Hackerangriffs“auf die IT-Systeme bei einem „Unterlieferanten“ seit gestern Abend 19.00 die Kassen ausgefallen. Inwieweit andere Systeme (Lager und Logistik usw.) betroffen sind, darüber wird in den Medien hier dezent geschwiegen. Überhaupt ist das Unternehmen sehr schweigsam darüber, was da eigentlich passiert ist.
Es heisst lediglich, man habe die ganze Nacht versucht, die Systeme wieder zum Laufen zu bringen, erfolglos. Deswegen bleiben die ca. 800 Coop Filialen in Schweden bis auf weiteres geschlossen.
Mag auf den ersten Blick nicht so schlimm klingen und in den grösseren Städten ist es das vielleicht auch nicht. Hier auf dem flachen Land ist es dramatisch. Da gibt es kleinere Städte, die nur einen Coop haben. Und auch dort, wo es neben dem Coop noch einen ICA gibt, wird der Markt erheblich verzerrt, sollte das länger andauern.
Neben Coop sind noch einige andere Geschäfte, u.a. einzelne Apotheken betroffen. Bei ICA scheint bislang noch alles zu laufen.
Pikant: Schweden ist ja Vorreiter damit, das Bargeld abzuschafen. Mit Bargeld und Papier und Kugelschreiber hätte man das vielleicht am Laufen halten können. Aber geschätzte 95% der Schweden zahlen nur mit Karte oder Swish (Handy-Direktüberweisung).
Links dazu (leider keinen auf englisch/deutsch gefunden):
Vom Staatsfernsehen.
Von Zeitungen: Dagens Nyheter, Expressen.
Es besteht natürlich - wie immer - keinerlei Gefahr für die Versorgung, usw usf bla bla bla.
Wartet, das ist noch nicht der Lacher. Hier kommt er:
Er habe sich mit dem russischen Impfstoff Sputnik V impfen lassen. Zugleich behauptete der Kremlchef, dass das Vakzin besser sei als andere Impfstoffe. Die russische Regierung steht im Westen immer wieder in der Kritik, dort entwickelte Vakzine schlecht zu reden.Wait, what? DIE reden UNSERE Errungenschaften schlecht?!?
Boah na ein Glück, dass wir sowas nie tun würden! Wir hier sind nämlich ziviliert, jawollja! Sputnik V schlecht reden, das wäre uns nie in den Sinn gekommen!1!!
According to the state-run biotech corporation, BioCubaFarma, Abdala has proven about 92.28% effective against COVID-19 in clinical trials, which would put it the same league as the most effective vaccines BioNTech-Pfizer and Moderna.
Kuba ist bekannt für ihre exzellente Medizin und schickt regelmäßig Ärzte in Krisengebiete und Länder, die Hilfe brauchen. Insofern sehe ich keinen Grund an dieser Aussage zu zweifeln.Interessanterweise ist das weder ein Vektor-Impfstoff (wie Astrazeneca) noch ein mRNA-Impfstoff wie Moderna und Biontech. das macht die hohe Wirksamkeit des Impfstoffs umso eindrucksvoller. Allerdings braucht der Impfstoff drei Anwendungen, um diese Wirksamkeit zu erfüllen.
Fairerweise sollte man aber bedenken, dass eine Dritte Impfung auch bei uns gerade diskutiert wird.
Update: Ein Leser hat die deutsche Version des Artikels gefunden und weist darauf hin, was für tendenziöse Propaganda da dem deutschen Leser serviert wird:
Abdala, natürlich geht es nicht ein wenig kleiner. [...]
Und außerdem die perfekte Geschichte: das Elf-Millionen-Einwohner-Land zeigt der ganzen Welt mal wieder, welche überragenden Wissenschaftler es besitzt [...]
Wenn man so will, ist der 58-jährige der Ugur Sahin von Kuba, und wird auch genauso gefeiert. [...]
Kuba verzichtet komplett auf Impfstoffe aus Russland oder China und war auch der Covax-Initiative nicht beigetreten. Größenwahn? Oder eben einfach die Überzeugung, es selbst dann doch am besten hinzubekommen? [...]
der kubanische Präsident wählte da doch lieber gesalbte Worte und blies zur politischen Attacke. Der Bezug zu Martís Heldenepos Abdala durfte dabei, selbstverständlich, nicht fehlen
Da ist von dem Anspruch, ein BBC World zu sein, wegen Neutralität und Faktendichte weltweit geschätzt, aber nicht viel übrig geblieben. Stattdessen plumper Antikommunismus mit einer Prise Herabblicken auf andere Länder, wie damals im Kolonialismus.
Nun ein Verbot zur Abgabe ist es ja nicht - es wird nur nicht verwendet unter bestimmten Kriterien.
Selbes passiert aber auch wenn ein Hetero angibt mit verschiedenen Personen in letzter Zeit Sex gehabt zu haben.https://www.dijg.de/homosexualitaet/wissenschaftliche-studien/hiv-aids-schwule-bisexuelle-maenner/
Und die Zahlen - nun man muss ja bedenken dass HIV erst nach einiger Zeit entdeckt werden kann… Wie würdest du entscheiden wenn du eine Blutspende bräuchtest und die Herkunfstgruppe selektieren könntest.
Stell dir mal vor du hast eine Bar mit 70× höherer Wahrscheinlichkeit COVID-19 zu bekommen - dann gehst du doch gerne extra dort deinen Eistee trinken.Auch nebenbei angemerkt ist wohl der Begriff MSM die aktuelle Mode.
Zu Guter Letzt ist das auch alles eine Anonyme Selbstauskunft - Du kannst beim Blutspenden ja auch mit einem positiven Test hingehen und "mein Blut kann verwendet werden" ankreuzen.
https://www.blutspendedienst.com/uploads/document/file/2790/BSD-BRK_Vertraulicher-Selbstausschluss_2018-11-01.pdf(es gibt einige die Blutspenden als kostenlosen Bluttest nutzen, bzw. will man die Verwendung so ausschließen)
Übrig bleiben zwei Nummern: eine Nummer mit russischer Vorwahl und die Nummer 0088239 3261195090.Warte mal, soll das heißen, diese ganze massivst grundrechtsverletztende Handydatenabfrage bringt in der Praxis gar nichts?!?
Na dann können wir die ja auch wieder wegmachen, nicht wahr?
Jemand dagegen? Nicht? Gut. *hammerklopf*
Das Bundeskriminalamt (BKA) konnte die Anschlussinhaber angeblich nicht feststellen. rbb24 Recherche hat die Ermittlungen nachvollzogen und ist zu einem anderen Ergebnis gekommen: Eine Nummer gehört zu einem Fahrzeug von BMW, bei der zweiten Nummer meldet sich ein Herr, der recht gut Deutsch spricht.Ja, äh, gut, also das kann man ja auch nicht erwarten vom BKA, dass die die Nummern dann halt mal … anrufen. Das konnte der rbb mit öffentlich einsehbaren Datenbanken herausfinden, dass die 0088-Nummer zu dem Kommunikationsmodul in einem BMW gehörte.
Wie kommt denn das BKA darauf, dass das ein Satellitentelefon ist?
Schritt eins der Spezialisten: eine Open-Source-Internetrecherche auf "helpster.de" - so steht es in den Akten. "helpster.de" ist eine Ratgeber-Plattform, die von "Beauty & Styling" bis zu "Handy & Festnetz" alles im Angebot hat. Dort suchten die Beamten nach der Vorwahl 0088 und bekamen zur Antwort: "Hier handelt es sich um Vorwahlen von Satellitentelefon-Netzbetreibern."Au weia. Beauty und Styling!
Aber wartet, wird noch lustiger. 0088 ist gar keine Vorwahl. Die Vorwahl ist 0088239. Und mit der kann man zur Bundesnetzagentur gehen und die sagen einem dann: Das gehört Vodafone Malta.
Warte mal, Vodafone? Malta? Das ist in der EU. Die sind dem BKA gegenüber auskunftsverpflichtet.
Aber das ist die SIM-Karte. Was ist denn mit der IMEI? Das ist sowas wie die Seriennummer des Gerätes, in das man die SIM-Karte reinsteckt. Da gibt es selbstverständlich auch Datenbanken, und in denen hat das BKA sogar recherchiert, und da kam dann raus:
Die Nummer gehört zu einem Gerät namens "CIB eCALL EU - NAD6200GNSS" des Herstellers Peiker. NAD steht dabei für Network Access Device, ein Modul, das bei modernen Autos beispielsweise der Zugang ins Internet, die Satellitennavigation oder Telefonie ermöglicht. Peiker gehörte zu den Wegbereitern dieser Technik in Deutschland.OK und was ist mit der anderen Nummer?
Sie ist bis heute aktiv. Wenn man anruft, dann meldet sich ein Mann, der mit Akzent Deutsch spricht. Sein Telefon läuft über einen Provider in Tscherkessien auf der Nordseite des Kaukasus. Die IMEI des Telefons ist manipuliert. Für das BKA kein Anlass, um genauer nachzuforschen.Nö, ist ja auch irgendwie klar. Das macht ihnen ihre Einzeltäter-Geschichte kaputt, und am Ende müssten sie gar noch anderen Leuten hinterher"recherchieren"! Da ist es doch viel einfacher, dem Parlament ins Gesicht zu lügen, die Befugnisse hätten halt nicht ausgereicht und man brauche noch ein paar Iterationen der Ermächtigungsgesetze.
Die INSM hat eine Anti-Baerbock-Kampagne gefahren, der mit antisemitischen Zerrbildern arbeitet. Baerbock wird da in der Moses-Kutte gezeigt, in den zu Klauen deformierten Händen zwei Steintafeln haltend, "die zehn Verbote". Fehlt nur noch eine lange und krumme Nase! Darunter der Spruch "Wir brauchen keine Staatsreligion".
Ach ja, brauchen wir nicht?
Das heißt, der Bullshit mit dem ewigen Wachstum hört endlich auf? DAS ist nämlich bisher unsere Staatsreligion. Getragen von INSM.
Was die INSM hier mit antisemitischen Klischees zum Ausdruch zu bringen versucht, ist dass sie echt Angst haben, jemand könnte mal was zur Abwendung der Klimakatastrophe tun.
Denn INSM ist der Propagandaarm der "Arbeitgeberverbände", schon das ein Propagandawort. Als ob es hier um edle Spender ginge, die für das Wohl der Gesellschaft Arbeitsplätze unter den Bedürftigen verteilen!
INSM wird von den Leuten betrieben, die bisher erfolgreich verhindert haben, dass Klimaziele auch nur in die Nähe davon kommen, eingehalten zu werden.
Ich bin ja kein Freund der Grünen, aber wenn es jemanden gibt, der noch deutlicher, noch dringender, noch wichtiger eine sofortige Entkernung verdient hat, dann ist es die INSM.
Gegründet vom "Arbeitgeberverband Gesamtmetall" (das sind die mit dem krassen Energieverbrauch) mit so Unternehmen wie VW, Daimler, BMW, Siemens, Bosch, Audi sind das die Leute hinter dem "mehr Wachstum"-Bullshit. Und was ist ihr Plan dafür, fragt ihr? Nun, ganz einfach! "die Sozialabgaben bei 40 Prozent deckeln" und "der Altersversorgung eine neue Zukunft geben" (eine Zukunft ... wo jemand anderes dafür zahlt, versteht sich). Außerdem wollen sie Tarifautonomie, d.h. der Staat soll sich nicht einmischen dürfen, wenn sie Knebel- und Ausbeuterverträge und moderne Sklaverei "aushandeln".
Update: Ein Leser hat auf Facebook die Gegenversion des Baerbock-Bildes gefunden, mit Laschet, der die 10 Gebote der INSM hält.
1. Gebot: Du sollst an ewiges Wachstum glauben
Quelle des Bildes (Achtung: Links gehen zu Facebook)
Update: Primärquelle auf Twitter.
Wir haben eine Anekdote für dich. Bei uns im Unilabor hat es aufgrund eines Windowsupdates heute Nacht beinahe gebrannt. Zur Steuerung eines 3d-Druckers wurde ein Windowsrechner genutzt. Als Windows dann beschloß, ein Update zu installieren und ungefragt neu zu starten, verblieb der durchgehend geheizte Extruder die ganze Nacht lang über dem beinahe fertiggestellten Druck an der selben Position. Zu der Situation kam es überhaupt erst dadurch, dass es sich bei dem Drucker um einen XYZprinting DaVinci 1.0 handelt, der eigentlich nur mit gechipptem Originalfilament läuft, welches bei uns in Chile gar nicht mehr verkauft wird. Zunächst wurden die Cartridges erfolgreich gehackt, aber dann durch XYZprinting gebrickt, als ein Mitarbeiter mit einer zu neuen Version von XYZware drucken wollte. In Konsequenz wurde der Drucker mit einer repetier firmware geflasht, wodurch die Steuerung durch einen PC erst nötig wurde, da der Druck von der SD-card mit der repetier Firmware nett formuliert in einem frühen Alphastatus ist. Die vermutlich aufkommende Frage, wie man so behämmert sein kann, dazu einen Windowsrechner zu nutzen, kann ich dir direkt beantworten: der stand halt gerade ungenutzt rum und wir hatten es eilig.Ist natürlich vor allem viel lustiger, wenn es nicht bei dir im Keller ist, wo beinahe der Brand entstanden wäre.
Skan-da-lös, sage ich euch! Unwählbar!
Dann doch lieber CDU oder SPD! Die eine Erhöhung des Spritpreises schon beschlossen haben.
War die "Welt" nicht mal die Speerspitze des "Journalismus" bei Axel Springer? Das eine semi-seriöse Blatt, das die haben?
Wo ist denn der, der Journalismus? Ich seh ihn nicht zwischen der ganzen Propaganda-Scheiße.
Oh apropos Grüne:
100 Neumitglieder dürfen in der Event-Halle Station mit dabei sein, wenn Annalena Baerbock offiziell zur ersten grünen Kanzlerkandidatin gewählt und das Wahlprogramm beschlossen wird.Ein Satz, wie man ihn aus Weißrussland oder Nordkorea erwartet hätte. China vielleicht noch.
Die durften dabei sein, als der Kandidat gewählt wurde, von dem das Partei-Establishment wollte, dass er gewählt wird! Wie großzügig!!1! Ist bei den anderen Parteien natürlich genauso. Da ärgert es mich auch so. Aber die sind ja auch die "etablierten Parteien", die abgewählt werden sollen. Die Grünen wollen sie ersetzen. Sowas ärgert mich ja immer gewaltig. Und dann gegen China wettern, dass die keine echte Demokratie seien!1!!
Lasst uns doch nochmal gemeinsam gucken, wer dieses Jahr die Kanzlerkandidaten sind.
Laschet, der Klausuren verlor und dann halt Noten aus dem Arsch zog anstatt sein Versagen zuzugeben. Das klingt lustig aber war für die betroffenen Studenten richtig doll die Arschkarte, wenn die ein Auslandssemester geplant hatten oder irgendwas anderes, wofür sie dann plötzlich nicht mehr die akademischen Anforderungen erfüllten. Sogar Bafög war ein Problem plötzlich. Kurz: Ein Mann mit krimineller Energie, der lieber lügt als einen Fehler zuzugeben.
Olaf Scholz, der in den Cum-Ex-Skandal persönlich verstrickt ist, den größten Steuerbetrug in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ein Mann, der Polizisten mit Prügelauftrag gegen Demonstranten losgeschickt hat. Ein Mann mit krimineller Energie, der lieber lügt als einen Fehler zuzugeben.
Annalena Baerbock, die noch nichts geleistet hat und dann lieber in ihrem Lebenslauf herumlügt, um sich aufzuplustern. Eine Frau mit krimineller Energie, die lieber lügt als ihre Unzulänglichkeiten zuzugeben.
KEINER VON DENEN ist auch nur bei oberflächlichster Prüfung geeignet für das Amt.
Hey, Fefe, verstehst du eigentlich die Politikverdrossenheit? Wieso Leute nicht wählen gehen wollen?
Nee, das ist ein unlösbares Mysterium. Werden wir nie rausfinden. Waren bestimmt die Russen. Oder die AfD!!1!
Die Kandidaten aller großen Parteien sind nicht nur für politische Ämter ungeeignet, sie sind offensichtlich ungeeignet.
Jeder von denen hat genug kriminelle Energie gezeigt, um nicht für ein öffentliches Amt in Frage zu kommen.
Update: Das läuft jetzt seit Wochen und Monaten so. Und abuse@ gibt es bei denen nicht mehr. Wenn die dafür keinen Gegenwind kriegen, wird das nie besser.
According to Forbes, those 25 people saw their worth rise a collective $401 billion from 2014 to 2018. They paid a total of $13.6 billion in federal income taxes in those five years, the IRS data shows. That’s a staggering sum, but it amounts to a true tax rate of only 3.4%.
Natürlich ist auch das nicht gleich verteilt. Warren Buffett hat Netto einen Steuersatz von 0.1% gezahlt. Jeff Bezos hat zwischen 2006 und 2018 netto 1.1% Steuern gezahlt.Wir reden hier nicht auf Vermögen sondern auf Vermögenszugewinn.
Wenn die Verbrecherpartei und die Verräterpartei gemeinsam in einer großen Koalition an der Macht sind, dann passiert sowas halt.
Staatstrojaner endlich für alle 19 Geheimdienste Deutschlands.
Und alle! Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten!
Mit den Grünen wäre das natürlich genau so gelaufen.
Wer wählt eigentlich diese ganzen Gangster immer wieder ins Parlament? Ist das das Ergebnis davon, den Leuten im Fernsehen immer Shows zu zeigen, in denen sie Leute irgendwo rauswählen? Sind die Wähler schlicht verwirrt?
Update: Ein Leser schickte dazu diesen schönen Tweet von Saskia Esken ein. Nur damit auch dem letzten Vollidioten das nächste Mal klar ist, was von solchen Zusagen aus dem Hause Verräterpartei zu halten ist.
ich wohne selbst in Magdeburg und bin etwas erstaunt über die ganze schlechte Berichterstattung über die Landtagswahl hier. Was viele von außen nicht wahrzunehmen scheinen ist die große Angst der meisten Leute vor der AfD. Im Vorfeld wurden in diversen Telegram-Gruppen, bspw. der Klimagruppe, auch von Direktkandidaten anderer Parteien als schwarz und braun Empfehlungen zum strategischen Wählen gegeben, damit zumindest die Direktmandate wieder dem kleineren Übel zufallen. So sind dann sehr viele junge Leute unter Ekel und mit Tränen in den Augen ins Wahllokal, um dort dann der CDU die Erststimme zu geben. Das erklärt zwar nicht die Zweitstimmen, aber immerhin, dass die Braunen durch über Direktmandate nun 15 der insg. 81 Sitze weniger haben als noch in der letzten Legislaturperiode.Oder ein Landesmotto! Willkommen in Sachsen-Anhalt! Schlimm, aber besser als letztes Mal!Nur die Alten und Senilen wählen hier CDU freiwillig. Und die Leute, die in diesem Milieu unterwegs sind, tun das nach eigenen Aussagen in meinem erweiterten Umfeld nur, weil sie Haseloff „gut finden“.
Schlimm, aber besser als letztes Mal. Könnte ein schöner Autobahnschild-Spruch werden.
Gleich mehrere haben mir geschrieben, sie seien da mal angestellt gewesen, und die Zahlungen seien von der TU gekommen, nicht von der Landeskasse.
Die haben auch übereinstimmend berichtet, dass bei der SAP-Einführung vor Jahren (die immer noch nicht abgeschlossen ist!) ein paar Monate (!!) keine Gehälter gezahlt werden konnten. Die haben sie dann mit Zinsen irgendwann nachgezahlt, aber ich meine, äh, ... wtf?!
Ein Leser berichtete zum Verfahren der Überweisung vom Vormonat einfach nochmal abschicken:
Im Rahmen von Notfallplänen in der Industrie ist es nicht unüblich die eigene Hausbank anzuweisen die Überweisungen die mit "Gehaltszahlung" geschlüsselt wurden einfach zu wiederholen. Dieser Schlüssel ist so ziemlich der einzige der im Rahmen von SEPA Überweisungen tatsächlich genutzt wird.Ich erzähl ja gelegentlich die Story, wie ich in meinen Programmier-Anfangstagen überlegt habe, welche Art von Software ich schreiben wollen würde. Ich habe mich damals entschlossen, nie an Projekten mitzuwirken, von denen Menschenleben abhängen. Keine Medizin, keine Kraftwerke, keine Flugzeuge. Damals dachte ich noch, dass das ein klares Kriterium sei. Heute haben wir Entertainment-Systeme im Auto, über das der Rest des Autos gehackt wird.Kür ist dann noch auch die Überweisung an die Sozialversicherungsträger (Krankenkassen) wiederholen zu lassen.
Der Punkt jedenfalls: Ich hab dann viele Jahre später jemanden getroffen, der Software für Atomkraftwerke gehackt hat. Das war so ein hemdsärmeliger PHP-Typ (das meine ich jetzt als Gattungsbegriff, der hat nicht wirklich PHP gemacht). Sie das Modell "ach komm, wie schwer kann das sein, ich kopier einfach von dem alten Gartenbauprojekt den Code und pass hier und dort ein bisschen an".
Das ist schön und gut, wenn ich mir vornehme, keine ultrariskanten Dinge zu tun. Aber das heißt halt nicht, dass nur Leute solchen Code machen, die das können, sondern eher im Gegenteil, dass das Leute machen, die nicht begreifen, was für ein Risikofaktor sie sind.
Dass es da offenbar etablierte Verfahren gibt, um nach dem Projektverkacken einfach die Überweisungen des letzten Monats zu wiederholen, das finde ich absolut hanebüchen. Das ist ein "OMG DIE HÜTTE BRENNT, WAS MACHEN WIR JETZT"-Notfallding, das ist doch kein Plan!!
Ich bin immer wieder schockiert, wie laissez-faire Leute teilweise an Probleme rangehen. Ach komm, Atze, müssen wir nicht groß planen. Qualitätssicherung? Viel zu teuer!! Wir können ja einfach manuell überweisen!1!!
zu deinem Post über den 'Angriff' auf die TU und die Backup-Strategie: es gibt wohl Backups und die könnte man auch hochfahren. Will man aber nicht riskieren bevor man nicht den Weg der Angreiferin durch die Infrastruktur nachvollzogen hat. Diese Argumentation kommt so wohl von einem externen Beraterunternehmen, dass engagiert wurde. Finde ich jetzt nicht viel besser, aber hey: jedes System der Uni, das auf Unix lief, steht noch :DHmm. Na gut, dann gäbe es immerhin einen Grund für das Verhalten, auch wenn ich den wenig nachvollziehbar finde.
Erstens stellt sich die Frage, ob das dann tatsächlich nur eine Ransomware war. Diese Empfehlung ergibt nur Sinn, wenn es da auch menschliche Angreifer gab, die sich explorativ in der Infrastruktur bewegt haben. Das würde natürlich das Bedrohungsszenario ändern,
Ich weiß ja nicht, von was für Angreifern die da ausgehen (DIE CHINESEN!!1!), aber normalerweise installierst du alle Systeme neu, achtest diesmal darauf, dass die auf dem aktuellen Patchstand sind, dann spielst du die Backups der Daten ein, und dann sind die Angreifer erstmal draußen. Die Hauptbedrohung ist an der Stelle, dass die irgendwelche Hintertüren haben oder Passwörter ausgespäht. Daher installierst du alles neu und vergibst neue Passwörter.
Wenn du postulierst, dass die Angreifer über eine Sicherheitslücke reingekommen sind, die du nicht kennst, und für die es keinen Patch gibt, dann kannst du eh nie wieder irgendein System betreiben.
Aber gut. Die Berater dort kennen hoffentlich die Details, die ich nicht kenne, insofern will ich mal annehmen, dass es dann auch sachliche Gründe für diese Empfehlung gab und sich da nicht bloß jemand fiskalisch gesundstoßen wollte.
Update: Ein paar Details, wie es dazu gekommen ist, findet man im Heise-Forum.
Einen "Cyberangriff", wissenschon.
Inzwischen geht wohl Mail wieder, aber das ist nur ein "temporärer Not-Dienst".
Da frage ich mich ja schon: Wie schwierig kann das sein, einen fucking E-Mail-Dienst neuzustarten? Sowas hat man doch wegautomatisiert bzw hat direkt ein Backup-Image, das man einspielt, und fertig. Und von der Konfiguration hat man auch ein Backup. Da kommen schon die ersten Fragezeichen.
Wisst ihr, ich mecker ja schon seit einer Weile hier herum, dass Ransomware kein Cyberangriff ist, sondern eher sowas wie ein kaputter Dachziegel und dann regnet es halt rein. Schöne Metapher, aber wie sieht sowas denn konkret aus? Nun, da hat die TU Berlin jetzt mal ein tolles Beispiel geliefert, eines für die Geschichtsbücher:
Der nach der Attacke Ende April eingerichtete IT-Notfallstab strebt laut seiner Prioritätenliste an, das SAP-Kernsystem bis Ende Juni wieder funktionsfähig zu machen.So und DAS meine ich mit "da war ein Loch im Dach". Ein SAP-System läuft normalerweise auf einem Unix. Eine Ransomware betrifft Windows. Wenn eine Ransomware unter Windows es schafft, "das SAP-Kernsystem" überhaupt nur zu betreffen, dann ist da so dermaßen massiv verkackt worden, dass "es war ein Loch im Dach" eine viel zu schwache Metapher ist. Das ist eher "the front fell off". Das ist wie wenn jemand ein Atomkraftwerk mit einem Loch im Containment betreibt.
Ich habe mich ja, unter uns, schon seit Jahrzehnten gefragt, für wen die SAP eigentlich eine Windows-Version anbietet. So blöde kann doch niemand sein, dachte ich mir in meiner jugendlichen Naivität, ein SAP unter Windows zu betreiben. Da hast du doch garantiert ein Active Directory und ein Outlook und ein Office und Makroviren und Ransomware am laufenden Meter. NIEMAND kann so blöde sein, war ich mir sicher. Unter Windows?!
Ich meine, ihr macht euch jetzt möglicherweise keine Vorstellung, was das heißt, wenn "das SAP" betroffen ist. Mit dem SAP macht man z.B. Inventar (gut, betrifft die Uni jetzt vermutlich nicht so), man zahlt damit Gehälter aus, eine Uni würde damit vielleicht die Studenten verwalten, und ihre Noten.
Wenn "das SAP" von einer Ransomware betroffen ist, dann stelle ich mir vor, dass die TU gerade keine Gehälter zahlen kann. Oder vielleicht machen sie das manuell? Jemand guckt durch die Kontoauszüge der letzten Monate und macht einfach dieselben Zahlungen nochmal von Hand?
Das ist mal RICHTIG Kacke, da hängen Existenzen von ab! Leute, die ihre Miete nicht mehr zahlen können, wenn das Gehalt nicht kommt!
Ich will hier nicht in sinnlose Übertreibungen eskalieren, aber wenn eine Organisation "ein SAP" betreibt, und das nicht nach einem Vorfall (und zwar egal was für ein Vorfall!!) innerhalb von ein paar Stunden komplett rekonstruiert und wieder betriebsbereit hat, dann ist das institutionelles Versagen einmal durch alle Schichten. Da müssten Köpfe rollen, und zwar einmal bis ganz nach oben durch alle Schichten, die da hätten Einfluss nehmen können.
Oh, und: Ein Backup, von dem du nicht getestet hast, ob du es wieder einspielen kannst, ist kein Backup. Wenn die für ein derart zentrales System keine Backupstrategie hatten, dann ist das absolut nicht zu entschuldigen.
Wohlgemerkt: Ich arbeite hier schon mit abgeschwächten Forderungen. Wenn jemand seriöses die IT betrieben hätte, hätte es einen Hot Standby gegeben, und das SAP hätte auf einem Netzwerk-Storage seine Daten gehabt, auf das außer dem SAP niemand Zugriff hat. Dann kann ein Angreifer, der die Windows-Terminals übernimmt, zwar immer noch die Passwörter von blöden Admins (die Windows benutzen) sniffen sich damit im SAP einloggen und alles kaputtmachen, aber das wäre dann ein menschlicher Angreifer, keine Ransomware.
Und das ist die technische Universität Berlin! Wie sieht denn das dann erst an der Humboldt-Uni oder der Freien Universität aus, wenn die TU schon kein Notfall-Wiederherstellungsplan hatte!?
Wow.
Da haben ja Doktoranden, die ihre Word-Dokumente einmal auf der Platte und einmal auf einen USB-Stick speichern, eine bessere Backup-Strategie!
Meine Fresse!!! Das ist echt unfassbar.
EINEN MONAT frickeln die da jetzt schon rum! Einen fucking Monat!!
Heilige Scheiße.
Einige wunderten sich, wieso ich die Bombendrohung als Vorwand nicht genannt hatte. Hatte ich schlicht nicht gesehen. Haben die den Artikel nachträglich geändert oder hab ichs übersehen? Weiß ich nicht. Stimmt aber, das wäre eine weitere Parallele.
Dann haben ein paar gemeint, Weißrussland sei ja was ganz anderes, weil die da nen Abfangjäger geschickt haben.
Stimmt, aber: Sie hatten eine gute Ausrede. Das eine Atomkraftwerk des Landes war in der Nähe. Das war zwar wohl noch nicht angeschaltet, aber im internationalen Ausredenvergleich ist das keine auffällig schlechte.
Im Übrigen möchte ich für die Jüngeren unter euch daran erinnern, dass auch bei uns Abfangjäger geplant waren, um Passagierflugzeuge abzuschießen. Schwarzgeld-Schäuble wollte das. Als das Verfassungsgericht Schäuble daraufhin auslachte, wollte der das Grundgesetz ändern. Dadurch sah sich der damalige Präsident des Verfassungsgerichts zu dieser Ansage hier genötigt.
Dass bei uns keine MIG losflog liegt vor allem daran, dass wir hier keine MIGs im Einsatz haben, sondern das wären dann Eurofighter Typhoon. Wenn die zufällig gerade einsatzbereit wären, versteht sich. Und wenn sie damals den Terror-Wolfgang nicht gestoppt hätten.
Update: Ein findiger Leser hat einen Pressebericht über die Abfang-Typhoons der Bundeswehr rausgesucht. Aufsteigen und zum Landen nötigen tun die also immer noch, nur einfach abschießen halt nicht, wie der Schäuble wollte.
Alter, ernsthaft? Ihr seht ein paar Bekloppte mit AR-15 in einem fucking Gottesdienst und DAS ist für euch das kommentierenswerte Detail? Der Hersteller der Gewehre?!
Im Übrigen kann man AR-15 zu full auto umrüsten. Sogar mehr oder weniger legal. Fragt mal Youtube, es gibt da Umbauvideos. Die erklären auch, welchen Papierkram man dafür braucht.
Ist es die Mutation? Vermutlich auch, aber hauptsächlich ist es das religiöse Superspreader-Event "rituelles Gangesbad", bei dem Millionen Hindus aus dem ganzen Land zusammengekommen sind, um sich alle mal so richtig mit Covid zu infizieren und das dann zurück nach Hause zu tragen.
Ich frage mich ja, wie lange das noch dauert, bis die Menschheit sich von Aberglaube und Religion emanzipiert. Wieviele müssen noch sterben?
Ich fasse mal grob zusammen.
Es gibt zwei wesentliche Immunsystem-Antworten auf Covid, IgA und IgG. IgA betrifft Nase, Mund, Hals, IgG betrifft die Lunge. Die Impfung sorgt für IgG. Alle Impfungen, die per Spritze in einen Muskel verabreicht werden, erzeugen IgG, auch bei anderen Krankheiten.
Was heißt das?
Die Covid-Impfung verhindert nicht, dass du dir den Virus einfängst und im Mund-Nase-Bereich eine Infektion davonträgst. Die kommt dann aber nicht weiter als Mund-Nase und ist für dich sowas wie eine Erkältung. In der Zeit kannst du andere anstecken.
Wieso gibt es dann Hoffnung auf Herdenimmunität? Weil dein Körper IgA lostritt, wenn du dich infizierst. Außer du stirbst erst, weil das Virus deine Lunge erreicht. Wenn wir jetzt also lauter geimpfte Menschen haben, dann kann das Virus die alle einmal infizieren, keiner von denen muss damit ins Krankenhaus, und alle haben danach IgG und IgA und sind nicht mehr ansteckend.
Das heißt aber auch, dass Maskentragen auch nach der Impfung noch sinnvoll ist, weil das ja deinen Gesprächspartner vor dir schützen soll, und du kannst dich immer noch anstecken.
Was man also eigentlich bräuchte, ist neben der Impfung noch ein Weg, um zu testen, ob jemand gerade ansteckend ist.
Wartet, gibt noch gute Nachrichten: Eine Studie hat herausgefunden, dass nach einer Impfung die Viruslast Faktor 4 kleiner ist.
Eine andere Studie sagt, dass schon die erste Dosis von Biontech oder Astrazeneca die Ansteckung halbiert.
Was heißt das für uns? Weiterimpfen und weiter Maske tragen, solange das die Bevölkerung noch mit sich machen lässt. Langfristig sollten wir uns vielleicht einfach mal an China oder Japan orientieren, die schon immer einfach ne Maske tragen, wenn sie erkältet sind, oder oft auch nur weil es gerade in die Erkältungssaison geht.
Gegen Ende wird das dann richtig Scifi, denn ein paar Forscher haben mal Speichelproben genommen, im 5-Tage-Abstand nach der Impfung, und haben im Speichel plötzlich das IgG nachgewiesen, das die Impfung für die Lunge erzeugt hat. Da gibt es gerade wohl keine echte Erklärung für, wie das dahin gekommen ist, aber das hätte möglicherweise so bizarre Auswirkungen wie dass ein Geimpfter Immunität für Mund-Rachen-Bereich per Zungenkuss weitergeben kann?! Da warten wir mal besser auf die Replikations-Studie *hust*
Der Internetsender und andere "alternative Medien" schürten die politische Entfremdung in Deutschland, argumentiert die Behörde.Oh ja aber natürlich! Es ist nicht etwa die Coronapolitik, oder dass die Politik SO verkackt hat, dass jetzt die Grünen (!!) ernsthaft Chancen auf die Kanzlerschaft haben, und dass ausgerechnet die jetzt Waffen an die Ukraine schicken wollen, nein nein, es ist *papierraschel* KenFM, die "politische Entfremdung" schüren!1!!
Nicht etwa dass man bei uns jahrelang auf Youtube statt Musikvideos nur Gema-Banner bekam, und dass es bei uns eine Abmahnmafia für Kuchenfotos und Kinofilme gibt, die man für 2 Euro fuffzig auf Amazon mieten kann. Nicht etwa dass jetzt unter dem Banner der Terrorismusbekämpfung politische Vorzensur eingeführt wird. Dass praktisch jedes zweite Gesetz wegen Verfassungsbruchs zurückgezogen werden muss. Nein nein, es ist … Ken Jebsen!
Hey, seid ihr mal auf die Idee gekommen, dass die Tatsache, dass bei uns Geheimdienste euphemistisch "Verfassungs""schutz" heißen und Bloggern hinterherstellen, dass DAS vielleicht eventuell möglicherweise für ein klein wenig politische Entfremdung sorgen könnte?
Der Artikel ist hinter Paywall, insofern habe ich auch keine Details jenseits der Überschrift und des Anrisses, aber mir persönlich reicht das ja schon, dass ausgerechnet der Geheimdienst-Mascolo als Autor an dem Artikel steht.
Update: Wisst ihr, was bei mir gerade akut politische Entfremdung schürt? Dass die EU gerne unser aller private Chats und Messenger totalüberwachen will. Wegen der, äh, Kinderpornographie!!1!
Wisst ihr, was ich bei der BKA-Kampagne gegen Kinderpornographie immer wichtig zu erwähnen finde? Es geht da nicht etwa um das Anfertigen von solchen Bildern, d.h. Fälle mit echtem Missbrauch von tatsächlichen Kindern. Nein, nein! Es geht da um den Besitz und Austausch solcher Bilder, die, wie mir mal jemand aus einer Strafverfolgungsbehörde erklärte, zum Großteil Aufnahmen aus den 1970er Jahren aus damals legalen Nudistenmagazinen seien. Ob das jetzt stimmt, kann ich natürlich nicht sagen. Es ist Hörensagen. Aber immerhin ist es kein Taschenspielertrick, wie dass der Staat hier so tut, als sei der Tausch von uralten Bildern aktiver Kindesmissbrauch.
Klar kann man argumentieren, dass man den Markt zerstören muss, indem man den Nachschub abschneidet. Viel Erfolg dabei. Schnell, fällt jemandem ein Markt ein, der durch Kriminalisierung des Nachschubs ausgetrocknet wurde? Alkohol? Drogen? Waffen? Jemals? Irgendwas?
Oh und dass sie ihre Fallzahlen seit Jahren immer mehr künstlich aufblasen, indem sie Jugendliche beim Sexting dazuzählen, und Comic-Zeichnungen, und sogar Text-Beschreibungen, das hatte ich ja schon erwähnt.
Für mich sieht das so aus, als wenn sie hier ein halbes Dutzend Fälle pro Jahr als Vorwand nehmen, um sich einmal einen Blankoscheck zur digitalen Totalüberwachung auszustellen.
Aber hey, wisst ihr, wer schuld ist an der politischen Entfremdung? Ken Jebsen!!1!
Update: Die Tagesschau hat die Meldung jetzt auch, ohne Paywall.
Update: Ist ja komisch. Mir hat noch gar keiner zu unterstellen versucht, ich würde Ken verteidigen oder sei Ken-Fan oder würde seine Inhalte empfehlen. Schlafen die Twitterhassmoblyncher alle noch?
Nein, ich rufe nicht zum Lesen von KenFM-Inhalten auf. Mit seinen Aussagen zu Covid hat sich Ken bei mir ins Aus geschossen. Technisches Eigen-KO. Trotzdem hat er, wie alle anderen!!, gegen staatliche Willkür ein faires Verfahren und eine ordentliche Verteidigung zu kriegen. Ihr kennt ja den ollen Niemöller.
Die Schweiz hat sogar vorgeschlagen, der EU ein paar Milliarden zu zahlen, für die neuen EU-Mitglieder, wie es auch die anderen EU-Mitgliedsländer tun. Als Gegenleistung wollten sie bei ein paar Details im EU-Recht Entgegenkommen haben. Damit bissen sie bei der EU auf Granit.
Stattdessen sieht es in der Praxis so aus:
Der Aktivist Max Schrems "hat mehr durchsetzen können als die Datenschutzbehörden", erkannte der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber an mit Blick etwa auf die von dem Österreicher erstrittenen Urteile gegen Abkommen zur Datenweitergabe in die USA wie den Privacy Shield. Irland und Luxemburg "liefern nicht die Ergebnisse, zu denen sie die DSGVO eigentlich verpflichtet".Tja, und da kann man dann nichts machen. Max Schrems nennt auch ein paar Zahlen:
Er sei nun acht Jahre mit der DPC zugange und habe letztlich im ursprünglichen Facebook-Fall noch "nichts durchgesetzt".DPC ist die irische Datenschutzbehörde, die ihr Beschwerdemanagement mit Lotus Notes macht.
Im vergangenen Jahr habe die irische Aufsicht insgesamt über 10.000 Beschwerden und Verweise auf Datenpannen erhalten, aber "schlichtweg keine Entscheidung" gefällt.Das Problem ist nicht die Software, sondern dass Irland Datenschutz als Wettbewerbsvorteil sieht. Warum sollten die gegen die US-Datenkraken vorgehen, die bei ihnen Arbeitsplätze schaffen?
Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan hätten 2020 phasenweise jede zweite Neuinfektion ausgelöst, sagte Gesundheitsminister Spahn. Dafür erntet er nun scharfe Kritik von türkischer und albanischer Seite.Wirklich? DAS ist eure Story, ARD? Dass die Türken und Albaner unzufrieden sind?
Wo ist denn euer "Faktenfinder" gerade? Mit Beißreflexen gegen Russland beschäftigt? Die hätten ja mal gucken können, ob da was dran ist. Das PR-Blablah der Türkei und von Albanien ist doch mal absolut irrelevant an der Stelle!
Basiert das auf Zahlen? Wenn ja, welche? Wo kommen die her? Sind die belastbar? Wenn er das weiß, wieso hat er das dann nicht verhindert, als es noch ging?
Update: Oha, stellt sich raus: Da hab ich zu schnell geschossen. Der "Faktenfinder" hat sich mit Spahns Verwandtschaftsbesuchen beschäftigt. Deren Ergebnis:
Allerdings war die absolute Zahl in dem Zeitraum relativ gering: Von der Öffnung der Grenzen am 15. Juni bis zu Ende der Sommerferien im letzten Bundesland am 12. September wurden insgesamt etwa 72.000 Infektionen festgestellt - nur gut vier Prozent der der 1,72 Millionen in dem Jahr registrierten Fälle.
Mit anderen Worten: Von "jeder zweite Fall", wie Spahn angesagt hatte, kann keine Rede sein.
Update: Einige Leser widersprechen.
in KW 33 + KW 34 wurden Angesteckte mit Reisehintergrund in die Länder Kroatien, Kosovo, Türkei, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien und Albanien zusammen für
KW 33 2145/6164 (39%)
KW 34 3099/7362 (42%)der wöchentlichen Neuinfektionen genannt. Ob das jetzt Familienbesuche oder Strandurlaube waren läßt sich aus den veröffentlichten Zahlen nicht extrahieren.
Mit Sekundärinfektionen wird der Anteil wahrscheinlich noch höher sein, deswegen sind die 50% mehr als plausibel.
Stimmt, aber "Familienbesuche" heißt halt: Die doofen Türken haben ihre Familie besucht, und "Urlauber" heißt halt: Deutsche sind an den Strand gefahren. Der Spin, dass der Migrationshintergrund eine Rolle spielt, den hat Spahn sich anscheinend aus dem Arsch gezogen. So lese ich jedenfalls die Datenlage.
Ein anderer Leser schreibt:
Der von dir zitierte Satz des Faktenfinder "Allerdings war die absolute Zahl in dem Zeitraum relativ gering: Von der Öffnung der Grenzen am 15. Juni bis zu Ende der Sommerferien im letzten Bundesland am 12. September wurden insgesamt etwa 72.000 Infektionen festgestellt - nur gut vier Prozent der der 1,72 Millionen in dem Jahr registrierten Fälle." ist mit Verlaub Bullshit.
Wie kann man 1/4 vom Jahr mit den Zahlen vom gesamten Jahr 2020 vergleichen? Das hinkt doch komplett. Da versucht jemand den Sommer mit geringen Werten in einen Topf mit den Wellen Anfang 2020 und Ende 2020 in einen Topf zu werfen um den diskutierten Zeitraum zu verwässern.
Stimmt. Genau das ist hier passiert. Der Faktenfinder hat halt eine Agenda, zu der gehört, Rassismusvorwürfe gegen die Regierung abzuwehren.
Einer wies darauf hin, dass es 2016 einen ähnlichen Fall in die Gegenrichtung gab, da hat die Ukraine einen zivilen Passagierjet der weißrussischen Airline Belavia zur Landung genötigt, um einen gesuchten Armenier rauszuholen und verhaften zu können. Der einzige Unterschied war, dass damals das Flugzeug auch in der Ukraine losgeflogen war, und das nicht bloß ein Überflug war.
Ein anderer Leser erklärt, dass es da ein Abkommen für zivile Flieger gibt:
Zu „Übrigens, aus aktuellem Anlass: Das ehemalige Nachrichtenmagazin 2013 zur Frage, ob die Morales-Umlenkung rechtens war.“ ist anzumerken, daß man unterscheiden muß zwischen Linienflügen, wie eben Ryan-Air, und “general avaition,” also Leuten wie Morales oder Blackrock-Vorstände, die ihre Privatmaschine um die Welt gondeln.Das mit Cat Stevens ist nochmal eine andere Kategorie, denn der Flieger ist ja im geplanten Zielland gelandet, und dass Flieger zu anderen Flughäfen umgeleitet werden, ist geradezu Usus (z.B. bei überraschend schlechtem Wetter).Für erstere gilt das „Abkommen über die Internationale Zivilluftfahrt“ von 1944, insbesondere die Vereinbarung über den Transit internationaler Luftverkehrslinien, wodurch automatisch Überflugrechte eingeräumt werden müssen.
Hingegen muß die “general avaition“ jeweils Flugpläne genehmigen lassen (zur Erinnerung 2011 „Iran schickt Merkel in die Warteschleife“).
Wenn also jemand einen Linienflug der Holzbankklasse kapert verstößt er gegen das Abkommen, wenn einer einen Privatflieger mit unerwünschter Person an Bord nicht reinläßt dann nicht.
Wobei unsere amerikanischen Freunde das nie interessiert hat wenn nach ihrem Gutdünken, vgl. “Cat Stevens refused entry to US”
Dann haben die "Faktenfinder" in der ARD einen gewohnt weitgehend faktenfreien Antirussland-Propagandaartikel veröffentlicht. Was an der Stelle besonders erstaunlich ist, weil Russland an der ganzen Aktion überhaupt nicht beteiligt war. Aber hey, kalte Krieger und alte Hunde kriegst du halt nicht umerzogen.
Ich verlinke das hier, weil es ein Detail hat, das ich sehr lustig fand:
Die Behauptung der Regierung in Minsk von einer Bombendrohung der Hamas wies die radikalislamische Palästinenerorganisation umgehend zurück.Hamas so: OK, Leute, wir sind Terroristen, aber SO bekloppt wie der Lukaschenko sind wir nicht!!
Die rhetorische Methode des "Whataboutism" zur Ablenkung von sachlichen Debatten mittels Scheinargumenten wenden russische Akteure seit Jahren an.Äh? Ablenkung? Wo wurde denn hier abgelenkt? Weißrussland hat hier eine zu verurteilende Handlung getätigt, die überregional zu Entsetzen und Empörung gesorgt hat. Der Hinweis auf Morales relativiert nicht diese Flugzeugentführung durch Weißrussland, sondern sie zeigt mit dem Finger auf die Heuchelei des Westens, die bei Morales nämlich nicht nur keine Überflugverweigerung gegen die USA in Erwägung gezogen haben, sondern sogar aktiv mitgemacht haben beim zur Landung zwingen des Fliegers von Morales.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass der Westen der Ukraine Überflugrechte aberkannt hat, als die den Flieger nach Weißrussland gekapert haben.
Der Westen spielt hier schlicht mit gezinkten Karten. Darauf weißt Russland hin, und sie haben völlig Recht damit. Der Westen hat so nachhaltig ihre angeblichen Werte verletzt, dass jede Empörung jetzt nur noch rituelles Geheuchel ist. Was Weißrussland getan ist ist natürlich trotzdem nach wie vor eine Riesensauerei und sie gehören dafür zur Rechenschaft gezogen. Wenn es denn nur eine gute Methode gäbe, sie zur Rechenschaft zu ziehen.
Update: Übrigens, wo wir gerade bei Whataboutism waren: Hier ist ein wunderbares Beispiel für Whataboutism. Dass die SCHON WIEDER mit ihren Verschwörungstheorien anfangen, dass das Virus aus einem chinesischen Labor kam. Ein klassisches Beispiel von Whataboutism! Klar, wir kriegen unsere Impfkampagne nicht auf die Reihe, wir haben so viele Impfgegner, dass wir Herdenimmunität nicht erreichen werden, ... oh guck mal da drüben, ein dreiköpfiger chinesischer Biolabor-Affe!!1!
Nach wie vor ändert das überhaupt nichts an irgendwas. Nur in Hollywood-Filmen hat das böse Biowaffenlabor im Keller das Gegengift herumliegen. Schon logistisch kann da gar nicht genug Gegengift für alle liegen, daher sind Hollywoodfilme an der Stelle immer schon soweit, dass die draußen alle tot sind und nur noch eine Dosis Gegengift gebraucht wird.
Ihr werdet euch vielleicht gefragt haben, wieso eine Pipeline überhaupt von Ransomware betroffen ist. Die Steuersysteme irgendwo im Feld werden ja hoffentlich nicht am Internet hängen.
Nun, jetzt gibt es ein paar Details.
Erstens: Die Ransomware hat nicht die Pipeline-Operation betroffen sondern deren Rechnungswesen. Die Pipeline hätte ungehindert weiter operieren können, aber sie hätten die Daten nicht erheben können, wer wieviel abgenommen hat.
Zweitens: Die haben Lösegeld gezahlt und eine Entschlüsselungssoftware gekriegt, aber die war langsamer als ein Backup einspielen (Überraschung!!1!). Also haben sie lieber Backup eingespielt.
Drittens: Natürlich haben sie in die Kameras gelächelt und gelogen:
"Quickly after learning of the attack, Colonial proactively took certain systems offline to contain the threat. These actions temporarily halted all pipeline operations and affected some of our IT systems, which we are actively in the process of restoring," the company said.
Eine glatte Lüge!Auch erwähnenswert: Die US-Regierung, die ja wohl hoffentlich informiert gewesen sein wird, dass das eine Lüge war, hat als Notfall-Antwort nicht etwa der Pipeline-Gesellschaft einen Vogel gezeigt und den Hahn wieder aufgedreht, sondern sie haben die Sicherheitsregeln für Kraftstoff-Transport gelockert.
Bei den Identity-Politics-Leuten ist ja nicht mehr wichtig, was wirklich geschehen ist. Fakten sind eh alle gesellschaftlich konstruiert und im Übrigen ein Mittel der Mächtigen zur Unterdrückung der Marginalisierten, müsst ihr wissen. Also läuft alles per Assoziation.
Erst dementieren sie Dinge, die niemand vorgeworfen hat, um per Assoziation die tatsächlichen Vorwürfe in den Schmutz zu ziehen.
Als nächstes kommen die Vorwürfe "von den Rechten", damit die Leute per Assoziation verbrannt sind, die sie wiederholen.
Und schließlich behaupten sie, das sei eine Kampagne der Russen. Ja gut, DANN müssen wir uns mit den Vorwürfen natürlich nicht auseinandersetzen, wenn das die Russen sind!1!!
Immer schön mit Scheiße werfen, irgendwas bleibt schon hängen.
Wer wüsste das besser als die Grünen, die ihr Pädophilie-Problem bis heute nicht gelöst haben, und immer offener ihren Antisemitismus ausleben!1!!
Der Lacher ist ja, dass da wirklich was dran sein könnte, dass die Russen die Grünen verhindern wollen, weil die im Moment das größte Hindernis für die Nord Stream Ostseepipeline sind. Das ändert aber nichts daran, dass man sich die Fakten der Vorwürfe angucken muss, nicht wer sie äußert.
Die STIKO geht davon aus, dass die Impfung gegen das Coronavirus im kommenden Jahr wiederholt werden muss.
Nach der Prüfung wird das Zeug keiner mehr haben wollen, vermute ich mal.
Das klingt jetzt doof mit den Klauseln in dem Vertrag, aber auf der anderen Seite ist das ja wohl internationaler Standard, dass verhandelnde Behörden nicht in der Lage sind, ordentliche Verträge aufzusetzen. Dass Russland in jedem Fall bezahlt werden will finde ich nachvollziehbar. Die sind ja nicht doof und wissen, was für Methoden der Westen gegen sie einsetzt. Warum sollen die dann auf den Produktionskosten sitzenbleiben, nur weil der Westen eine erfolgreiche Kampagne fährt?
Die Wirksamkeit nicht zu garantieren erscheint mir jetzt auch nicht völlig abwegig. Dafür sind die jeweiligen Gesundheitsbehörden zuständig, zu gucken, ob ihnen die Wirksamkeit genügt. Damit wollen die einfach frivolen Klagen aus dem Weg gehen, wenn keiner mehr nachweisen kann, wer eigentlich wann mit was geimpft wurde beziehungsweise die nötigen Unterlagen von der Klägerseite kommen, die möglicherweise eine politische Kampagne gegen Russland fahren wollen.
So riecht das hier übrigens auch gerade, denn inzwischen gab es eine Regierungskrise in der Slowakei, über die der Ministerpräsident gestürzt ist (der gibt jetzt den Finanzminister).
Warum nicht?
Mitten in einem Rechtsstreit wegen nicht eingehaltener Lieferzusagen verlängert die EU den Vertrag mit dem Impfstoffhersteller AstraZeneca nicht.Oh ach SO! Wisst ihr noch, was die EU gemeint hatte, als die Amis Covid-Impfstoff-Patente aussetzen wollten? Guckt mal hier:
Kanzlerin Merkel fordert, dass Exporte von Corona-Vakzinen zum "Regelfall" werden müssen - ein klarer Seitenhieb gegen USA und Großbritannien.Boah da krieg ich schon wieder Stresspickel. Deutschland wollte wenig zahlen, wollte Astrazeneca in der Haftung halten (im Gegensatz zu Israel), war zu blöde ordentliche Verträge zu schreiben (im Gegensatz zu Boris fucking Johnson) und dann kacken sie seit Wochen Astrazeneca auf den Teppich.
Und das obwohl die ihren Impfstoff zum Selbstkostenpreis rausgehauen haben, und damit nicht mal die Hälfte dessen kosten, was Biontech pro Dosis kostet! UND er braucht keine absurde Kühlung.
Außerdem regen mich auch so Schluder-Details wie das hier auf:
Sie setzt verstärkt auf die Vakzine von BioNtech und Pfizer.Das ist das fucking selbe Zeug, ihr Pfuscher! Pfizer verkauft das Zeug von Biontech. Hey, "Journalisten" der ARD, was macht ihr eigentlich beruflich?
Ich halte das ja für einen klaren Fall von "Wirtschaftskompetenz" der CDU. Schaut mal, wie viele Vorwände die durchprobiert haben, um Astrazeneca rauszukanten und lieber mit den Steuergeldern nach Pfizer zu werfen! Erst hieß es: Funktioniert nicht. Dann hieß es: Nicht bei Alten. Dann hieß es: Nur bei Alten! Dann hieß es: Ist weniger gut. Dann wollte plötzlich und überraschend niemand mit dem Zeug geimpft werden und sie drohten auf ihren bereits gekauften Reserven sitzen zu bleiben, also war das Zeug plötzlich gut genug, um aus der Impfpriorisierung rausgenommen zu werden.
Ich komm mir vor wie bei der Oma mit den drei Hunden in Ein Fisch namens Wanda! Wieviele Anläufe brauchen die eigentlich für ihren heimtückischen Mord an Astrazeneca?! Pfuscher, wo du hinguckst.
Ja und jetzt, wenn der Vertrag nicht verlängert wird? Dann kann die CDU hemmungslos den Steuergeld-Gartenschlauch auf Pfizer richten.
Wisst ihr, was ich bei dieser ganzen Patentsache auch gerne nochmal gefragt hätte: Wieso darf da überhaupt jemand ein Patent drauf anmelden? Biontech hat Millionen an Steuergeldern geschenkt bekommen. Das kannst du doch niemandem erklären, wieso die dann auch noch ein Patent darauf anmelden dürfen?!
Wat!?
Wenn da jemand was patentieren dürfen sollte, dann der Steuerzahler. Der hat das schließlich bezahlt.
Update: Oder hat jemand ne andere Erklärung?
Update: Oh, für "die Vakzine" kommen jetzt die ganzen Linguisten-Klugscheißer rein und erklären mir, dass es nicht nur "das Vakzin" heißt, wie die Tagesschau es auch sonst benutzt, sondern auch "die Vakzine" als weiblicher Singular (lasst uns doch einfach Impfstoff sagen!). Hab ich persönlich noch nie gehört. Aber meinen Vorwurf muss ich damit zurücknehmen und selber Kreide fressen :-)
Jetzt wo das Impfprogramm auch von alleine soweit ist, dass es nur noch um die Rettung anderer Länder geht mit einer Aussetzung des Patentschutzes?!
Ich hoffe ja, dass die Korruptionsaffäre hinter der Kampagne gegen Astrazeneca noch vor der Wahl aufgedeckt wird. Das war der mit Abstand billigste Impfstoff, und der Hersteller hat ihn auch noch praktisch zum Selbstkostenpreis verkauft. Die anderen Impfstoffe hatten ähnlich hohe Fallzahlen bei potentiell gefährlichen Nebenwirkungen. Aber als einzigem Anbieter packen sie alle ihre Sandsäcke Astrazeneca in den Weg? Sorry, da glaube ich nicht an Zufall oder Inkompetenz.
Übrigens, am Rande: Moderna hat bereits im Oktober letzten Jahres angesagt, dass sie während der Pandemie ihre Covid-Patente nicht zur Anwendung bringen wollen. Und trotzdem hat das jetzt so lange gedauert!
Das ist alles so eine verlogene Mischpoke.
Update: Geht immer noch schlimmer:
"Der Schutz von geistigem Eigentum ist Quelle von Innovation und muss es auch in Zukunft bleiben", sagte eine Regierungssprecherin am Donnerstag der Süddeutschen Zeitung. "Der limitierende Faktor bei der Herstellung von Impfstoffen sind die Produktionskapazitäten und die hohen Qualitätsstandards, nicht die Patente".
DAS IST GENAU DIE IDEE hinter der Aufhebung des Patentschutzes, ihr Flachzangen! Dass andere Leute mit freien Produktionskapazitäten einspringen können!
Boah ein Glück dass Bundestagswahl ist und diese inkompetenten Kleptokraten endlich wegkommen. Schade nur, dass der Preis sein wird, dass wir dann durch vier Jahre unter den woken Vollspaten der Grünen durch müssen. So langsam hat mich die CDU aber echt soweit sturmreif geschossen. Das muss man erstmal schaffen! Hut ab, liebe CDU!
Hier hat sich das Ärzteblatt von den Infraschall-Esospinnern instrumentalisieren lassen. Gut, inhaltlich haben sie nicht viel zu berichten, nur das übliche Spiel aus dem drittmittelgetriebenen Wissenschaftsapparat, zu dem wir die Forschung haben degenerieren lassen:
Sie fordern dringend mehr Studien, um genauere Aussagen über Nebenwirkungen und mögliche Gesundheitsrisiken treffen zu könnenForscher fordern mehr Forschung. Na sowas! *in der Rundablage abheft*
Nun ist Infraschall kein Phänomen, das nur Windräder erzeugen. Meeresrauschen z.B. erzeugt auch Infraschall. Man würde also denken, wenn Infraschall krank macht, dass die Leute von den Küsten weggezogen wären über die Jahrtausende, oder zumindest eine geringere Lebenserwartung oder wenigstens weniger Zufriedenheit haben. Das Gegenteil ist der Fall. Küstenorte sind häufig Kurorte.
Wo kommt also dieser Bullshit mit dem Infraschall her? Wieso hält sich dieser Talking Point? Nun, da gibt es eine einfache Erklärung. Zwei einfacher Erklärungen eigentlich. Die erste ist: Es gibt da eine amerikanische Quacksalberin.
Eine der wichtigsten „Zeugen“ der Windenergie-Gegner ist dabei die US-amerikanische Psychologin Nina Pierpoint, Erfinderin des „Wind Turbine Syndroms“, einer angeblich durch von Windenergieanlagen ausgehendem Infraschall ausgelösten Krankheit.Das ist bestimmt mindestens so gefährlich wie Elektrosmog durch Handys! Da stapeln sich ja auf den Straßen auch die Leichen von. Aber hey, nichts ist zu ungefährlich, als dass nicht irgendein Quacksalber aus Amerika damit Kohle zu scheffeln versuchen würde.
Der zweite Grund ist, dass es da eine Behörde unter Altmaier (na SO ein Zufall!!1!) gibt, der in ihrer Studie zu dem Thema ein bisschen das Komma verrutscht ist in den Berechnungen.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat sich in ihrer viel zitierten Studie „Der unhörbare Lärm von Windkraftanlagen“ aus dem Jahr 2005 schlicht verrechnet. Und zwar um mehr als den Faktor 1000.Ach DAS ist aus den spanischen U-Boot-Ingenieueren geworden! Freut mich ja, dass auch Leute mit Rechenschwäche heute noch einen Job finden können!
Money Quote aus dem Artikel jedenfalls:
Der Erlanger Physik-Professor Martin Hundhausen nennt es im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk unverständlich, wie ein solch kapitaler Fehler mehr als ein Jahrzehnt lang unbemerkt bleiben konnte: „Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe da draufgeguckt, und innerhalb von zwei Stunden wusste ich, das ist falsch.“Oh das kann ich aufklären. Die Leute, die da draufgeguckt haben, waren nicht daran interessiert, ob das stimmt oder nicht. Die haben händeringend nach "Argumenten" gegen Windkraft gesucht. Ob die auch stimmen war denen scheißegal. Diese ganzen verkackten Bürgerinitiativen, die Windräder ja im Prinzip schon gut finden, aber in ihrer Gegend keine Strommasten und keine Windräder haben wollen. Der Strom soll am besten an der Nordsee generiert werden und dann per Telepathie zu ihnen kommen!1!! Wir brauchen keine Stromerzeugung, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!!
Immerhin hat sich der Altmaier jetzt entschuldigt. Hat der sich eigentlich auch bei den von ihm vernichteten Arbeitsplätzen in der Solar- und Windenergiebranche entschuldigt?
Entschuldigt der sich dann auch bei der Generation, die die Klimakatastrophe auslöffeln muss? Oder hofft er, bis dahin schon tot zu sein? Hat der eigentlich Kinder, der Altmaier?
Update: Ist aber eigentlich schon ewig klar, dass Windkraft-Infraschall Bullshit ist. Z.B. dieser Vergleich mit Infraschall beim Autofahren.
Update: Am Ende des Artikels im ehemaligen Nachrichtenmagazin kommt noch dieses schöne Bonmot hier:
Die Behörde hat ihren Fehler eingeräumt. Er sei auf eine falsche Programmierung bei der Berechnung zurückzuführen, erklärte die BGR gegenüber der Zeitung.
Oh ach sooo, das war ein Softwareproblem! Dann kann man nichts machen.
Nur gemeinsam haben wir die Kraft und die Hebel, die Welt in unserem demokratischen Sinne friedlich zu gestalten. Und es ist die transatlantische Partnerschaft, die gewährleistet, dass unsere Gesellschaften auch in Zukunft in Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand werden leben können.Jawohl ja! Nur gemeinsam konnten wir Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand zu den afghanischen Hochzeitsgesellschaften bringen!
Komm, Fefe, da geht doch noch was! Ein paar cm tiefer kommen wir da noch rein!
Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA sind in jeder Hinsicht unersetzlich – auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene.Oh ja, die zivilgesellschaftliche Ebene! Google und Facebook meinen sie damit bestimmt. Oder vielleicht den Bullshit mit dem "geistigen Eigentum"? Das ständige Sanktions-Gefurze wird damit ja wohl nicht gemeint sein, gegen den Iran, China und Russland und jeden der nicht auf Zuruf spurt und Seidenstraßen- und Pipelineangebote der Chinesen und Russen ablehnt, bevor der große Bruder in den USA den Mund aufmachen muss.
Stellt sich raus: Da gibt es kommerzielle Dienstleister für. Was machen die dann so? Die haben 300+ Fake-Zeitungen irgendwo gehostet, da packen sie dann eine Kopie deines Artikels hin, aber rückdatiert. Dann sorgen sie dafür, dass ihr Fake-Artikel in einer spanischen Copyright-Registratur eingetragen ist. Dann schicken sie deinem Hoster Takedown-Notices.
Wenn das nicht fruchtet, dann schicken sie deinem Hoster anwaltlich aussehende Briefe, die behaupten, dein Artikel verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung.
Wenn ihr mal konkrete Drohemails sehen wollt, die da so verschickt wurden: Qurium hat welche online. Besonders geil: Die eine DSGVO-Takedown-Mail behauptete, von der Rechtsabteilung der EU-Kommission zu kommen.
Die haben auch eine Strategie, um Suchmaschinen zu bereinigen: Sie klonen den anderen Content deiner Site in ihrem Fake-Netzwerk. Dann sorgen sie dafür, dass Google und co das sehen, und damit bist du als Spammer unter fernerliefen in den Suchergebnissen.
Inzwischen hat Qurium auch einen zweiten Blogeintrag zu dem Zensurladen gemacht.
Du hast noch den Biosprit vergessen, womit die Grünen für massive Abholzung rund um den Äquator gesorgt haben (Auf EU Ebene besonders durch Claude Turmes.) Dann haben sie das immerhin eingesehen. Biosprit wurde in "Agrartreibstoffe" umbenannt und dagegen sei man ja bekanntlich, bei den Grünen, schon immer gewesen. Da gibt es eine schöne Arte-Doku "Die Biosprit-Lüge" (YouTube).Den Pädophilie-Kram hatte ich rausgenommen, weil ich finde, dass das eine moralische Entscheidung ist, über die man verschiedene Positionen vertreten kann. Das Alter, ab dem eine Person Sex haben kann, hat sich über die Jahrhunderte mehrfach geändert, und selbst innerhalb Europas gibt es da keine Einigkeit. Ich stimme denen zwar nicht zu, aber räume ihnen ein, dass sie da eine andere Position haben können. Sie müssen sich dann allerdings auch vor der Staatsanwaltschaft verantworten, hätte ich gefunden, wenn sich ihre Position in die falsche Richtung von der Position des Strafgesetzbuches unterscheidet.Die Waffenlieferungen in die Türkei: Deutsche Panzer machen Kurden nieder. Nur herausgekommen, weil deutsche Schützenpanzer gemäß StVO Außenspiegel und Beschriftungen auf Deutsch aufwiesen.
Oder die 120.000 Panzerfäuste für Saudiarabien
Oder, dass die Piraten im EU Parlament konsequenter für den Klimaschutz gestimmt haben als die Grünen…
Naja, dann fehlt noch die Pädophiliegeschichte. In den 80ern bis 90er. In Europa und auch in Deutschland…
Aber das wurde zum Grück wie bei der Katholischen Kirche nach eigenen Spielregeln aufgearbeitet.
Hier kamen übrigens auch ein paar Mails rein, so ala "das sind doch alles uralte Kamellen mit dem Krieg und so". Ach ja? Ist das so? Lasst mich raten, die verspricht sich nur dauernd. Eigentlich vertritt sie die richtigen Positionen, sie kriegt die nur nicht artikuliert, unter dem Stress des Scheinwerferlichts vor Kameras? Ja nee, klar.
Können wir uns mal bitte endlich darauf einigen, dass Frauen (und besonders junge Frauen) keine Lichtfiguren ohne Fehl und Tadel sind sondern genauso blöde, verblendet, bösartig und inkompetent wie Männer sind? Ihr faselt immer von Gleichberechtigung und Gleichbehandlung und dann nehmt ihr bei Frauen einfach an, ihre Fürze stänken nicht.
Der war hier schon im Blog, weil er eines Tages entschied, seinen Job ernst zu nehmen, und die Causa Assange mal zu prüfen.
Daraufhin betrat er Neuland und besuchte Assange persönlich, weil ihm auffiel, dass die offiziellen Quellen alle aus voreingenommenen Quellen kamen, die ihm ins Gesicht logen, damit ihr Verhalten in ihre eigene Story der Realität passt.
Nun, der Melzer wirkt jetzt völlig desillusioniert, nachdem er die Blaue Pille geschluckt hat. Er dachte sich, er findet vielleicht im Schrank ein Portal nach Narnia, aber was er fand war eher ein Palantir mit direktem Blick nach Barad-dûr.
In dem Artikel geht es um einen Online-Vortrag Melzers beim ÖJC anlässlich seines frisch veröffentlichten Buchs über die Causa Assange.
Melzer beschreibt, wie er alle diplomatischen Wege gegangen ist, und die Leute ihm ins Gesicht gelogen haben, und ihm alle für die Ausführung seines Jobs benötigten Informationen verweigert haben.
Als er trotzdem Beweise gesammelt hat, haben sie ihn mit diplomatischen Hohlphrasen abgewimmelt. Wenn er das Informationsfreiheitsgesetz anwendet, kriegt er geschwärzte Dokumente.
Und so bleibt ihm am Ende das Fazit, dass der angebliche Rechtsstaat eine Illusion ist. In Schweden wurde Assange Opfer der Willkür US-willfähriger Behörden, die ihn für eine Gefahr hielten, und daher einen Vergewaltigungsvorwurf herbeilogen. In Großbritannien dauerte die Verurteilung wegen Kautionsflucht eine Viertelstunde, von einem fairen Verfahren und Verteidigungsrechten kann keine Rede sein.
Das ist ja alles weitgehend bekannt. Wieso ich das jetzt ins Blog nehmen, ist folgender Satz:
"Es geht nicht um eine böswillige Verschwörung", glaubt der Jurist. Er sehe eher die "Banalität des Bösen" am Werk, zitierte Melzer Hannah Arendt.Und DAS, meine lieben Leser, ist mal die krasseste Beobachtung, die man an der Stelle machen kann. Die Banalität des Bösen ist ein Begriff von Hannah Arendt, eine vor den Nazis in die USA geflohene deutsche Jüdin, die dann Prozessbeobachterin beim Eichmann-Prozess war. Sie schrieb darüber ein Buch, in dem sie sich damit auseinandersetzt, wie das alles so geschehen konnte, und ihr Untertitel und Erklärungsversuch ist, dass wir es hier mit einer Banalität des Bösen zu tun haben bei den ganzen Nazi-Funktionären. Ich zitiere mal Wikipedia:
„In dem Bericht kommt die mögliche Banalität des Bösen nur auf der Ebene des Tatsächlichen zur Sprache, als ein Phänomen, das zu übersehen unmöglich war. Eichmann war nicht […] Macbeth […]. Außer einer ganz ungewöhnlichen Beflissenheit, alles zu tun, was seinem Fortkommen dienlich sein konnte, hatte er überhaupt keine Motive.“ Niemals hätte er seinen Vorgesetzten umgebracht. Er sei nicht dumm gewesen, sondern „schier gedankenlos“. Dies habe ihn prädestiniert, zu einem der größten Verbrecher seiner Zeit zu werden. Dies sei „banal“, vielleicht sogar „komisch“. Man könne ihm beim besten Willen keine teuflisch-dämonische Tiefe abgewinnen.Mit anderen Worten: Der Uno-Folterbeauftragte Nils Melzer vergleicht hier die Behörden in Europa heute mit Adolf Eichmann bei der Judenvernichtung.
Da wird klar, wie verletzt der Mann ist, dass seine Ideen von Rechtsstaat und Menschenrechten sich in der Praxis so als eine Illusion herausstellen.
Wow.
Übrigens, was ich auch auffallend fand: Er findet auch, das Assange nur ein Aspekt des Problems ist. Er erwähnt auch die Crypto AG und den BND-NSA-Skandal namentlich.
Wenn er mehr mit Deutschland zu tun hätte, würde er sich wahrscheinlich mehr Sorgen wegen des "Verfassungs""schutzes" machen als wegen des BND.
Einer schrieb mir, die Regierung sähe sich halt als Krisenmanager, nicht als Problemlöser. Das Ziel eines Krisenmanagers ist nicht, die Krise zu beenden, sondern dafür zu sorgen, dass der Laden möglichst in voller Kapazität weiterläuft, während man die Krise aussitzt.
Ein anderer schreibt, ich würde den Plan der Regierung missverstehen. Deren Ziel sei die Durchseuchung der Bevölkerung. Kurzfristig sei die Politik daran interessiert, die Leichenberge klein zu halten. Daher werden jetzt die Alten geimpft, und den Jungen macht man mit Astrazeneca-Geraune das Impfen madig.
Der einzige virologische Berater von Laschet ist nach wie vor der Durchseuchungs-Streeck.Auch die Impfung soll an der Durchseuchung nichts wesentliches ändern, d.h. die Impfung ist nicht das Ziel, sondern nur Mittel, die Durchseuchung akzeptabel zu machen. Geimpft werden sollen offenbar nur Risikopatienten, die die Durchseuchung nicht aushalten werden, und deshalb quengeln. Deshalb glaubt die Regierung auch, bis Juni jedem Impfwilligen ein Angebot machen zu können — ja ne, wir haben da längst nicht genügend Dosen für alle. Der Rest wird halt mit Meldungen über AstraZeneca (von dem wir am meisten bestellt haben) impfunwillig gemacht. Und deshalb glaubt Laschet auch, dass das nur noch ein paar Wochen dauert, bis alle geimpft sind, die eine Impfung brauchen. Die restlichen 60 Millionen? Durchseuchen!
Dass die Durchseuchung zwangsläufig dann zu Flucht-Mutationen führt, die alle Programme vergebens machen — glaubst du, das hat Laschet auf dem Radar? Merkel vielleicht, aber die ist erkennbar sehr, sehr müde. Wäre ich jetzt auch, wenn die Partei mir Laschet als Nachfolger präsentiert.
Bei einer richtigen schnellen ZeroCovid-Strategie ist der Lockdown in der Tat die Maßnahme, weil er schneller geht als alles andere, und man keinen komplizierten Test auf medizinische Wirksamkeit braucht: das ist ein nicht-pharmazeutischer Eingriff, der geht auch so. Hinterher (bei zeitigem Lockdown nur wenige Wochen) kommt dann noch Einreisequarantäne und Testen zum Entdecken von neuen Clustern. Und dann kann man auch gemütlich impfen, um die nervigen Einreisequarantänen und Kurz-Lockdowns zu beenden, und muss dafür vor allem Reisende impfen.
Diese Variante hielt unsere Regierung nie für möglich, auch nicht die Experten, die sie im März 2020 für die Begründung eines Lockdowns gefragt haben, den sie vorher auch nicht für möglich hielten.
Ich weiß inzwischen auch ungefähr, warum: Die Experten haben im März/April 2020 ausgerechnet, dass die D614G-Mutation, die nach damaligem Stand wohl Ende Januar über Webasto eingereist ist, innerhalb von ca. 6 Wochen 5 Millionen Infektionen erzeugt hat, während in Wuhan mit der „Wildform“ innerhalb von 9 Wochen etwa 200k Infektionen entstanden. Entsprechend ansteckender hat man diese Mutation eingeordnet. Und damit braucht man heftigere Maßnahmen als die in Wuhan. Und das geht ja wohl nicht.
Das Paper hat sehr lange durch den Review gebraucht, und im Preprint habe ich diesen Schrott bislang ignoriert:
https://elifesciences.org/articles/65365
Man sieht da schön, wie die G614-Variante plötzlich massiv auftaucht in den Sequenzen, und ganz schnell das Infektionsgeschehen übernimmt. Dass die deshalb massiv auftaucht, weil man die von ihr befallenen Gebiete vorher überhaupt nicht angeguckt hat, und entsprechend auch nichts sequenziert hat — und gleichzeitig im D614-Gebiet die Eindämmung erfolgreich war… tja. Das wäre ja seriöse Wissenschaft.
Das war natürlich ein Irrtum, was der Erfolg der relativ milden Lockdowns in Europa schnell gezeigt hat. Das Virus war schon länger in Europa (wissen wir inzwischen auch zuverlässig), und hat deshalb viel mehr Zeit für den Anlauf gehabt, und die Webasto-Chinesin hat sich dann halt wohl hier angesteckt. Aber da müsste man dann das Narrativ vom China-Virus aufgeben (wenn es gleichzeitig in Wuhan und Mailand in verschiedenen Varianten auftauchte, dann war keines davon die Quelle), und das geht natürlich auch nicht. Also kann man diese Fehleinschätzung nicht korrigieren.
Wenn du einmal als Geisterfahrer auf der Autobahn bist, kriegst du das nicht legal korrigiert: Wenden ist ja verboten. Und genau so verhalten sich unsere Geisterfahrer in der Politik.
Im vergangenen Jahr verordnet sich der Bundestag wegen der Corona-Krise freiwillig eine Nullrunde. Auch 2021 werden die Diäten nicht steigen - im Gegenteil: Ab Juli müssen die Abgeordneten mit weniger auskommen.Die armen Abgeordneten müssen sich jetzt mit Nebenjobs und Provisionen aus Maskendeals über Wasser halten! Lange sah ich nicht mehr so viel Elend auf einem Haufen!
Das ist ja schonmal grundsätzlich eine ganz schlechte Idee, weil es Signal zu einem Ziel für Scammer macht. Im Moment ist es nur ein Ziel für Geheimdienste. Schlimm genug.
Aber Signal baut nicht nur Payments ein. Nein, nein! Signal baut Blockchain ein.
Das ist der letzte Sargnagel. Ich habe schon aufgehört, Signal zu empfehlen, seit sie dieses desaströse Pin-Update eingebaut haben. Inhaltlich hat das bedeutet, dass sie dein Telefonbuch in die Cloud hochladen. War nicht so klar kommuniziert, aber das war das. Sie machen eine Packung Bullshit-Voodoo über deine Pin, dann verschlüsseln sie damit dein Telefonbuch, und dann laden sie es in die Cloud hoch.
Weil Smartphones sich überhaupt nicht für die Eingabe von Text oder Passwörtern eignen, ist die Pin entweder unbrauchbar, weil man sie nicht eingegeben kriegt, oder sie ist unbrauchbar, weil sie zu wenig Entropie hat und auf dem Server einfach durchprobiert werden könnte.
Und Signal hat diese verkackte Pin nicht Opt-In gemacht sondern einmal allen aufgezwungen. Das war der Moment, seit dem ich Signal nicht mehr benutze.
Aber jetzt? Auch noch ein Blockchain-Bullshit-Sandwich draus machen?
Und nicht mal eine echte Blockchain sondern so ein Voodoo-Handwaving-Hybrid-Schlangenöl.
Ich habe mir das letztes Jahr mal näher angeguckt. Das gesamte Ding fußt auf Intel SGX. Das ist Intels Enklaven-Voodoo-Tech. Laut Signal funktioniert das so: Deren Krypto-Blockchain-Voodooware ist Open Source und du kannst sie selber bauen. Dann kannst du davon eine kryptografische Checksumme nehmen. Dann fragst du einen proprietären unprüfbaren closed-source Cloud-Dienst von Intel, und der sagt dir dann die Checksum von dem Kram in der SGX-Enklave. Dann kannst du sehen, dass die Software unmodifiziert war.
Woher weiß denn der proprietäre unprüfbare closed-source Voodoo-Dienst von Intel in der Cloud die Checksumme von der Software in der SGX-Enklave? Nun, der verlässt sich auf proprietäre unprüfbare closed-source Voodooware von Intel in deiner Intel-CPU (in der Management-Engine, die Intel allen Kunden unausschaltbar aufzwängt) mit SGX.
Ihr merkt schon: Lange hat mich nicht mehr ein Konzept so dermaßen wenig überzeugt. Die Anzahl der Schichten an "guck hier mal nicht so genau hin"-Level Krypto ist atemberaubend. Die Humanisten unter euch werden die Wortbedeutung von Krypto kennen und an der Stelle die Ironie genießen, dass Krypto-Voodoo hier als Flimflam-Zutat für ein Bullshit-Cocktail aus wilden Ablenkungs-Handbewegungen hergenommen wird, das man sonst nur von Hütchenspielern und Bühnenzauberern kennt.
Ach komm, Fefe, werdet ihr jetzt sagen. Intel ist doch vertrauenswürdig! Ach ja? Intel, wir erinnern uns, musste mehrere Milliarden Entschädigung an AMD blechen, weil sie sie mit unfairen Methoden zu behindern versucht haben. Intels Compiler erzeugte jahrelang (bis heute?) Binaries, die auf AMD-Prozessoren künstlich mit angezogener Handbremse liefen. Und DIE sollen jetzt die Grundlage für unser Vertrauen in Signal sein?!
Aber Fefe, sagt ihr jetzt vielleicht, Intel hat doch gar keinen Anreiz für Beschiss an der Stelle!!1! Ach ja, ist das so? Wir reden von einem fucking Payment-Dienst! Wer da bescheißen kann, kann sich anderer Leute Geld überweisen! Da seht ihr keinen Anreiz?!
Nee, sorry. Signal hat über die Jahre eine Menge Vertrauen aufgebaut. Das ist jetzt weg.
Oh, übrigens, erwähnte ich, dass deren "Open Source"-Serverkomponenten seit nem Jahr nicht mehr geupdated wurden? Und auf deren Servern andere Software läuft als was sie im open source-Repo veröffentlichen?
Ja, äh, klar stinkt das, aber komm, wir schmieren da jetzt ein paar Lagen Krypto-Blablah drüber und dann decken wir das mit einer Decke unvertrauenswürdigen Intel-Versprechungen zu. Hier, noch ein bisschen Pseudo-Open-Source-Parfüm drübergespritzt, dann riecht man das gar nicht mehr so!1!!
Ich habe ja neulich schon bei der Meldung zu den hopsgenommenen Krypto-Messengern angedeutet, dass in Zukunft die wichtigste Eigenschaft von Krypto-Messengern sein wird, ob sie auch dann noch vertrauenswürdig einsetzbar sind, wenn die Infrastruktur von schattigen Behörden oder Geheimdiensten oder Kriminellen übernommen wurde.
Alle Messenger, die dich nicht selber Key-Management über QR-Codes o.ä. machen lassen, sind direkt durchgefallen. Dazu gehört leider auch Signal.
Ich persönlich schiebe die Schuld an dieser ganzen Misere ja den Sprallos in die Schuhe, die seit Jahren PGP madig reden. PGP ist die einzige fucking Krypto-Software, die explizit mit dem Ziel entwickelt wurde, dass du nicht dem Netz, nicht der Cloud, nicht irgendwelcher von Dritten betriebenen Infrastruktur glauben musst, sondern zur Not alles zur Hand bootstrappen und betreiben kannst. Diese ganze Hipster-Kacke, die heute unter Krypto läuft, kannst du alles einmal in der Pfeife rauchen. Ja, auch Browser-Krypto. Oder hat jemand von euch schonmal manuell Zertifikats-Hashes im Browser verglichen? Und dann verstanden, dass nächstes Mal ein anderes Zertifikat kommen könnte und man das bei jeder HTTPS-Verbindung einzeln verifizieren müsste eigentlich?
Ja, kommt, ihr Apple-Hipster. Erzählt mir mehr darüber, wie man ordentliche Krypto macht. Aber aber aber Signal ist doch viel einfacher zu bedienen!!1! Ja, der bedient sich sogar ganz von selbst und lädt deine Daten in die Cloud hoch!
Apropos Signal. Lacher am Rande. Bei dem Facebook-Datenreichtum ist ja auch der Datensatz von Mark Zuckerberg drin gewesen. Jemand hat die Telefonnummer in sein Adressbuch eingetragen. Und wisst ihr, was als nächstes passierte? Signal hat ihm gesagt: Zuckerberg ist auf Signal! Connect with him! Wie, ach, das habt ihr gar nicht auf dem Schirm gehabt als mögliches Privatsphäreproblem?
Na sowas.
Sic transit gloria mundi.
Update: Oh, guck mal einer schau. Signal hat gestern abend den Open Source Serverteil aktualisiert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Update: Bei Signal kann man übrigens Kontakte manuell verifizieren. Ja, sogar mit QR-Code. Weiß nur keine Sau, weil das so geschickt in der UI verborgen ist. Haben sie irgendwann nachgerüstet und keiner hat's gemerkt. Man geht in die Kontakte-Liste, dann öffnet man einen Gesprächsverlauf mit jemandem, dann geht man im Menü auf Conversation Settings, dann scrollt man runter, denn diese unwichtige Randgruppenoption ist die letzte in der Liste: View Safety Number. Wenn man da raufgeht, dann kommt ein Screen namens Verify Safety Number. Dann muss man nur noch ein paar Jungfrauen in einem Pentagramm opfern und lateinische Inkantationen sprechen.
Seehofer so: Hey, vielleicht brauchen wir auf Bundesebene Corona-Politik? Einheitliche Regeln vielleicht? Damit nicht so ein bekloppter Marodeur in Tübingen zu Ostern Superspreader-Bingo spielt?
Und jetzt die Punchline:
Der Vorschlag von Bundesinnenminister Seehofer, per Bundesgesetz einheitliche Corona-Regeln durchzusetzen, stößt auf Kritik der Städte und Gemeinden.Aha. Soso. Wer hat die noch gleich gefragt?
Du fragst doch nicht die Panzerknacker, ob sie mit dem Strafgesetzbuch einverstanden sind!?
Liebe Städte und Gemeinden: Wenn ihr nicht so unfassbar vollständig verkackt hättet, wäre überhaupt niemand auf die Idee gekommen, über eine Regelung auf Bundesebene nachzudenken, wo sie bisher ja auch nach Strich und Faden verkackt haben und nicht gerade durch Kompetenz aufgefallen sind.
Dass jetzt die Frage im Raum steht, ob die das machen sollten, liegt daran, dass ihr für jeden ersichtlich noch viel größere Versager seid als die auf Bundesebene.
Ich würde ja langsam sogar noch weiter eskalieren und die Aliierten um Hilfe bitten. Gut, vielleicht nicht Frankreich, die verkacken auch nach Strich und Faden. Die Russen haben offenbar keine Impfengpässe. UK und USA haben viel mehr geimpft als wir.
Aber wartet. Geht noch weiter mit den Städten und Gemeinden.
Die haben noch einen Spruch, der so unfassbar dämlich ist, dass ihr davon Kopfschmerzen kriegen werdet. Nein, wirklich! Selbst mit dieser Warnung hier wird euch das kalt erwischen, dass irgendjemand so unglaublich dämlich sein kann.
Zur Eindämmung der dritten Welle komme das zu spät.JA WEM HABEN WIR DENN DIE ZWEITE UND DRITTE WELLE ZU VERDANKEN, IHR ARSCHKRAMPEN?!?
Komm, Fefe, wir machen erstmal die Schulen auf!1!! Die können ja immer schön lüften!!1!
Ihrem vielfach geäußerten Wunsch nach Einrichtung einer Faxhotline zur fristgerechten Einreichung von Blog-Vorschlägen kann aus technischen Gründen leider nicht nachgekommen werden.
Wir benötigen die Leitung für unsere Telex-Anbindung.
hochachtungsvoll,
*Stirnabdruck*
(Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig)
Kein Problem, da schicken wir das Landeskriminalamt, denkt ihr euch jetzt vielleicht.
Schlechte Nachrichten: Die Munition ist dem LKA abhandengekommen.
OK, denkt ihr euch jetzt vielleicht, für solche Härtefälle gibt es Spezialeinheiten. Schicken wir halt die.
Nun, äh, was soll ich sagen, ...
In Sachsen wird gegen 17 Beamte eines mobilen Einsatzkommandos des Landeskriminalamtes ermittelt. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mitteilte, werden gegen die Beamten Vorwürfe erhoben wegen Diebstahls und Beihilfe zum Diebstahl, Verstöße gegen das Waffengesetz und Bestechlichkeit.Ui, denkt ihr euch jetzt vielleicht, da hat der Chef von denen aber nicht gut aufgepasst!
Beschuldigt werden 17 Beamte einer Spezialeinheit, darunter auch der Leiter der Einheit.Ja Scheiße, Bernd! Was machen wir denn jetzt?
Diese soll nun wegen der Vorwürfe aufgelöst werden.Ui!
Also mal ernsthaft jetzt. Dass eine Polizeieinheit so krass kriminell ist, dass sie aufgelöst wird, das kommt so gut wie nie vor.
Ich vermute, dass diese Spezialeinheit noch ganz andere Skelette im Keller hat.
Normalerweise wird nicht mal der Polizist gefeuert, dem man die kriminellen Handlungen nachweisen kann!
Uiuiuiuiui
Hey, das ist ja fast wie bei uns! Wir haben auch lauter Kandidaten von Listen, auf deren Besetzung die Bevölkerung keinen Einfluss hat.
Von Siegern lernen heißt Siegen lernen!
Gut, wir haben auch Direktkandidaten. Aber die kennt keine Sau und ich kann hier auch nicht für irgendeinen von denen stimmen, sondern nur für die aus meinem Wahlkreis. Man stimmt also nach Geographie ab, nicht nach Kompetenz. Kein Wunder, dass da nie was draus wird am Ende.
Tja. Das ist aber bedauerlich, dass sie mit ihrem Hackertoolverbot dafür gesorgt haben, dass es keinen Nachwuchs in der Security-Branche gibt, und dass die Alten ihnen nicht helfen wollen.
Wichtig ist ja eigentlich auch nur eine Sache.
Experten schreiben den Angriff der russischen Hackergruppe "Ghostwriter" zu, hinter der der russische Geheimdienst GRU stecken soll.Seht ihr? Die Russen waren es! Da kann man nichts machen.
Die Russen sind bestimmt mit furchtbaren APTs gekommen und haben eine sophisticated supply chain attack gefahren, oder? Aktuellste Erkenntnisse genutzt? Lauter 0days? Ja?
Nun, ... nicht ganz.
Die Angreifer nutzten offenbar auch keine komplexe Software, um die privaten Konten der Abgeordneten zu übernehmen. Vielmehr setzten sie auf sogenanntes Spearphishing und sandten ihnen gefälschte Mails, mit denen sie sich das Vertrauen der Zielpersonen erschleichen wollten.*gähn*
Ja gut, auf der anderen Seite: Richtige Hackerangriffe merken die wahrscheinlich gar nicht.
Ganz häufig war das dann "rituelle Handlungen" oder so. "Kulthandlungen".
Fand ich super damals und fragte mich, woher die das wussten.
Heute habe ich eine andere Perspektive darauf. Kulthandlungen heißt nicht, dass wir wissen, was die da gemacht haben, sondern dass wir entweder keine Ahnung haben, wieso die das Ding brauchten, oder es erscheint uns völlig nutzlos und überflüssig und wir sagen uns: Das war bestimmt irgendwas religiöses. Denn für rationale Anwendungen braucht man das nicht.
Auch Stonehenge ist so ein Ding. Erst hieß es: Das haben bestimmt Druiden für ihre Rituale benutzt. Dann hießt es: Astronomie? Aber nicht wirklich, denn du brauchst ja keine Monolithen, die so aufgebaut sind, dass sie zur Sommersonnenwende genau das eine Sternbild durchlassen. Wenn sie das tun, dann wusstest du das ja schon vorher, dass du die so aufbauen musst, dass das passiert. Das war also kein Messinstrument und nicht nötig für die Erkenntnis.
Worauf ich hinaus will: Der Großteil unserer heutigen Software und vor allem der Methodologie sind auch rituelle Kulthandlungen.
Unter der Dusche male ich mir gerne aus, wie ein zukünftiger Archeologe Apache Kafka findet. Der grübelt dann ein paar Monate mit seinen Kollegen herum, und dann kommen sie zum Schluss: Das war für rituelle Handlungen und hatte religiöse Konnotationen. Denn brauchen tut man sowas nicht.
Das soll jetzt keine Kafka-Bashing sein, das war bloß das erste Beispiel, das mir gerade einfällt. Unsere Welt ist voll mit rituellen Kultobjekten, besonders unsere Softwarewelt.
Alleine die ganzen Schneeflocken-Buildsysteme, die da draußen so im Einsatz sind. Da fällt mir auch heute schon keine andere Erklärung ein als dass das für Kulthandlungen da ist. Da wollte jemand sichergehen, im Leben nach dem Tod etwas vorzeigen zu können.
Oder nehmen wir mal Slack oder Teams. Das hat keine positive Auswirkung, das ist reines Ritual. Es unterbricht die Leute, lenkt sie ab, senkt die Produktivität spür- und messbar. Trotzdem kaufen die Firmen das als wäre Black Friday bei Walmart, trampeln sich gegenseitig tot beim Versuch, den Scheiß schneller einzuführen als die anderen.
Rituelle Kulthandlungen.
Warum haben wir eigentlich alle OO gemacht? Rituelle Kulthandlung!
Warum waren plötzlich Skriptsprachen so ein Renner? Rituelle Kulthandlung!
Wieso stehen jetzt plötzlich alle auf Static Code Analysis? Dieselben Leute, die jahrelang die Warnungen ausgeschaltet und die Restwarnungen ignoriert haben? Rituelle Kulthandlungen!
Es verpflichtet professionelle Interessenvertreter dazu, sich in ein öffentlich einsehbares Register einzutragen und dort Angaben über ihre Auftraggeber und die finanzielle Aufwendungen zu machen.Das ist schonmal nicht schlecht. Der Ladebalken ist bei 3%.
Treffen in Ministerien sollen bis hinunter zur Ebene von Unterabteilungsleitern erfasst werden.Erfasst, ja? Aber nicht öffentlich einsehbar, nehme ich an? Steht da nicht. Ladebalken immer noch bei 3%.
Zudem müssen sie einem Verhaltenskodex zustimmen, der Grundsätze integrer Interessenvertretung definiert.Aha, eine "non binding resolution", wie man so schön sagt. Die Abgeordneten setzen weiterhin auf "freiwillige Selbstkontrolle". Dass ich nicht lache. Ladebalken weiter bei 3%.
Verstöße sollen als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, etwa durch den Entzug von Hausausweisen oder Geldbußen von bis zu 50.000 Euro.Verstöße klingt ja erstmal, als ob sich das gegen korrupte Parlamentarier richtet, aber bei "Entzug von Hausausweisen" ist dann spätestens klar, dass sich das auf Lobbyisten bezieht, die sich nicht ins Lobbyregister eingetragen haben.
Leider müsste man ihnen dafür nachweisen, dass sie "professionelle Interessensvertreter" sind. Das kommt mir wir keine große Hürde vor. Sagst du einfach: Ich bin Ex-CDU-Abgeordneter und wollte nur mal vorbeigucken, der alten Zeiten wegen. Viele Lobbyisten kommen ja selbst aus dem System.
Gut, also damit sind wir, ich fasse mal zusammen, bei einer Art Perso-Pflicht für Lobbyisten, und einer nicht-bindenden freiwilligen Selbstverpflichtung der Parlamentarier.
Meine Güte, die Korruption ist so gut wie besiegt!!1!
OK, gut, kommen wir zu den nächsten 97%? *blätter* *scroll*
Öhm. Ich habe schlechte Nachrichten für euch. Das war alles.
Nicht nur war das alles, das war sogar mehr als alles, denn ein Teil davon wird direkt wieder zurückgenommen:
Ausgenommen von der Pflicht sind unter anderem Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, politische Stiftungen sowie die Kirchen und Religionsgemeinschaften.D.h. Daimler tunnelt ihre Lobbyarbeit ab jetzt einfach durch die Arbeitgeberverbände und ist fertig.
Ladebalken springt zurück auf 1%.
Hey, warte mal, fällt euch überhaupt irgendein Lobbyist ein, der nicht für die Arbeitgeber oder Gewerkschaften arbeitet? Welche Korruption bleibt denn da übrig? Habt ihr darüber mal nachgedacht?
Ich sage euch, wer da übrig bleibt. Menschenrechtler. Datenschützer. Leute, die gegen Hackertoolverbote und Staatstrojaner sind.
Der Ladebalken springt auf -10%.
Oh wartet, einen Aspekt müsste man noch beleuchtet. Mit dieser Satirenummer ist die Sache ja dann erledigt. Wenn morgen jemand über Korruption meckert, können und werden die sagen: Wieso, wir haben doch gerade unsere Korruptionsbekämpfungsgesetze verschärft!1!!
Unter dem Strich steht der Ladebalken bei -20%. Nicht nur nichts erreicht, sondern die Dinge auch noch schlimmer gemacht.
Dass die CDU uns so offen ihre Verachtung ausdrückt, wundert ja niemanden mehr, aber ohne die korrupte SPD hätten sie das nicht durchgekriegt. Alle anderen waren dagegen. Ich vermute mal, die SPD hatte starke Bauchschmerzen und ist zeigt auf die CDU, dass sie mit ihren weitergehenden Forderungen nicht durchgekommen sind. Aber als Ausgleich haben sie dem CDU-Entwurf (der bloß Kirchen und Arbeitgeber ausnahm) auch Korruption durch Gewerkschaften hinzugefügt. So hat jeder seine Pfründe gesichert und kein Abgeordneter muss jemals fürchten, für seine Korruption in den Knast zu kommen und sein Gehalt zurückzahlen zu müssen.
Eine Sache, die ja Mindestanforderung gewesen wäre, ist dass bei Gesetzen die Versionsgeschichte öffentlich schwellenfrei nachvollziehbar ist. Damit man mal sehen kann, wieviel von den Gesetzen von denen gemacht werden, die sich dafür fürstlich vom Steuerzahler "entlohnen" lassen. Und wieviel von Industrievertretern geschrieben und dann übernommen wird.
Davon ist in diesem Gesetz natürlich nichts zu sehen. Und alle sind irritiert, wie das soweit kommen konnte.
Das kann ich euch sagen, wie das soweit kommen konnte. Jemand hat seine Stimme der CDU oder der SPD gegeben. So kommt sowas.
Du weißt, dass dein Korruptionsbekämpfungsgesetz eine Farce ist, wenn es sogar der FDP nicht weit genug geht. *wieher*
Das werden die meisten von euch wissen.
Aber was der nächste schrieb, war mir zumindest völlig neu: Der Friede von Lunéville. Wir reden hier vom Jahre 1801. Das war der Friedensschluss zwischen Frankreich nach der französischen Revolution und dem Heiligen Römischen Reich. Frankreich hatte vorher die linksrheinischen Gebiete militärisch erobert, und das Reich war nach einer Ausweitung in Richtung Polen interessiert und bestand daher nicht auf der Rückgabe.
Ich zitiere mal von Wikipedia:
In den Geheimartikeln des Friedens von Campo Formio bestätigte 1797 auch Kaiser Franz II. Frankreich das Recht auf die Inbesitznahme der linksrheinischen Gebiete. Die deutschen Staaten sollten dafür im Gegenzug mit rechtsrheinischem Kirchenbesitz entschädigt werden (Säkularisation). Im Frieden von Lunéville wurde die Entschädigungszusage (Artikel 7) erstmals öffentlich bekannt.Ja, meine Damen und Herren. Es geht hier um Napoleon. Der hatte in Frankreich einen Deal mit der katholischen Kirche gemacht. Also die Art von Deal jetzt, wo eine Seite der anderen eine Schusswaffe an die Schläfe hält.
In diesem Vertrag, den Napoleon als Vertreter der Ersten französischen Republik und Kardinal Ercole Consalvi als Vertreter Papst Pius VII. unterzeichneten, erkannte der Papst die Französische Republik, den Zivilstand der Katholischen Kirche und die von Napoleon angeordnete Entlassung aller Bischöfe an.Schon krass, wie schwach die katholische Kirche damals war:
Pius VII., der später, 1804, zur Mitwirkung an der Kaiserkrönung Napoleons genötigt wurde und im Streit mit dem Kaiser 1806 bis 1814 in Gefangenschaft geraten sollteWhoa.
So, diese Zustände sahen jedenfalls die deutschen Fürsten, und dachten sich anlässlich des Friedens, in dem Deutschland auf die linksrheinischen Ländereien verzichtete: Dann greifen wir doch mal der katholischen Kirche in die Taschen, die können sich gerade nicht wehren.
Ergebnis:
Diese Säkularisation wird 1803 mit einem Reichsdeputationshauptschluss in die Tat umgesetzt. Zwei geistliche Kurfürstentümer, neun Hochstifte und mehr als 40 Abteien werden aufgelöst, 45.000 Quadratkilometer Land wechseln ihren Besitzer, und etwa fünf Millionen Menschen haben einen neuen Landesherrn. Die beiden Kirchen bekommen von Gewinnern der Säkularisation eine Entschädigung, über deren Höhe in der Folgezeit entschieden wird.Ja und diese Entschädigung wird bis heute gezahlt, von unseren Steuergeldern, in Höhe von 549 Millionen Euro.
Wat
Sie sind ja auch in einem fetten Interessenkonflikt. Sie können den Leuten ja nicht beibringen, Dinge im Internet nicht mehr einfach zu glauben. Denn das ist ja deren eigenes Geschäftsmodell: Die Quelle der Wahrheit zu sein.
Ich hab mich da gerade über diesen Test der SNV aufgeregt. SNV sagt euch nichts? Klingt unseriös? Nach Neue Soziale Marktwirtschaft? Ein weiteres Industrie-U-Boot? Guckt selbst. Ist nicht ganz so furchtbar wie INSM aber so richtig überzeugen tut mich das nicht.
Aber eigentlich geht es mir gerade nicht darum, wer das sagt, sondern was sie sagen.
Und damit sind wir gleich doppelt auf dem Punkt, um den es mir ging, denn dieser "Test" bringt im Wesentlichen dieselben Talking Points wie man generell von Pressevertretern kriegt. Im Wesentlichen der Verweis auf Autoritäten statt auf inhaltliche Aussagen.
Ich hätte ja gesagt: Fragt euch, ob das inhaltlich plausibel ist, und wie ihr das prüfen könntet. Dann prüft es.
Die sagen: Vergesst den Inhalt. Wichtig ist, wer es sagt. Identity Politics 3.0 sozusagen.
Ja aber Fefe, fragt ihr jetzt, woran erkenne ich denn, dass eine Quelle vertrauenswürdig ist?
Der Test geht hier rein nach Äußerlichkeiten. Ist ein Banner dran, dass das Werbung ist? Dann nicht. Ist ein Banner dran, dass das Fake News ist? Dann nicht. Ist ein Banner dran, dass der Autor bei einer Firma kauft, die Geld damit macht, was er dir gerade aufschwatzen will? Dann nicht.
Kurz gesagt: Du bist ein Dummchen. Probier gar nicht erst irgendwas selbst zu verstehen. Traue lieber dem Boten. Bekannte Boten sind besser. Außer, äh, außer "bekannt" heißt "hat viele Likes / Subscriber / Follower". Äh, außer das ist jemand von uns seriösen Journalisten, da sind viele Follower gut!1!!
Das führt am Ende immer in den Ruin, solche Geschichten. Was genau ist die Bedeutung des blauen Häkchens bei Twitter? Heißt das, dass der vertrauenswürdig ist? Wer entscheidet denn, wer vertrauenswürdig ist?
Wer macht eigentlich die Fake News-Banner auf Facebook? Sind die eigentlich vertrauenswürdig? Wer entscheidet denn, wer vertrauenswürdig ist? Facebook?!
Tja und dann kommen wir beim denkwürdigen Teil mit Russia Today raus, die man laut dieses Tests aus zwei Gründen ablehnen soll: Erstens weil es ein Staatssender ist, und zweitens weil da ein Wikipedia-Banner drunter ist unter dem RT-Video, dass die vom russischen Staat finanziert werden. Ja, äh, die Deutsche Welle ist auch ein Staatssender. Bleibt als Kriterium die Wikipedia-Banner.
Wer tut die da eigentlich hin? Wikipedia ja wohl nicht, oder? Oder ist Wikipedia jetzt für die Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Nachrichtenquellen zuständig? Die kriegen ja nicht mal bei ihren eigenen Artikel hin, für hohe Glaubwürdigkeit zu sorgen! Vergleicht mal RT und Radio Free Europe bei der Wikipedia. Fällt euch was auf?
Aber mehr als "Staatssender" und "Wikipedia-Banner" fällt denen da halt nicht ein.
Es gibt da auch noch eine Sektion, wo man Meinung von Nachrichten unterscheiden soll. Lasst mich das mal ergänzen. "RT ist doof aber ARD ist glaubwürdig" ist eine Meinung, keine Nachricht. Glaubwürdigkeit ist subjektiv. Die kriegt man nicht per Fiat sondern die muss man sich erarbeiten. Indem man propagandafreien Journalismus macht. Jahrelang.
Aber selbst dann kann es sein, dass man unterliegt. Die wesentlichen Optionen sind:
Beide haben Vor- und Nachteile. Der zweite Ansatz ist attraktiv, weil man da weiß, dass man belogen wird, aber sich zutraut, das auf seiner Seite wieder rauszurechnen. Das ist in der Praxis aber leider häufig ein Fehlschluss. Eine Schwachstelle im Menschen. Menschen, die sich in einem System aufhalten, nehmen grundsätzlich an, dass sie in der Lage sind, das System zu beurteilen und Probleme zu kompensieren.
Juristen glauben an das Rechtssystem, und dass sie wenn es hart auf hart kommt gewinnen können. Programmierer glauben an die Software, und dass sie wenn es hart auf hart kommt debuggen können. Und wir alle glauben an die Nachrichten, und dass wir wenn es hart auf hart kommt Fake News erkennen können.
Ist alles eine Fehleinschätzung, aber möglicherweise in der Praxis immer noch besser als irgendeinem "vertrauenswürdigen" Sender einfach zu glauben.
Update: Oh und was ich ganz vergaß: In dem Test soll man auch WDR und ZDF als öffentlich-rechtlich erkennen, man kriegt vermittelt, dass öffentlich-rechlich = unabhängig, vertrauenswürdig und gut, und sie wollen als Antwort haben, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin unabhängigen Journalismus macht.
Oh, und: "Ich leite grundsätzlich keine Nachrichten weiter" wollen sie nicht als Begründung dafür haben, dass man eine Falschmeldung nicht weiterleitet. Auch "Ich glaube, dass meine Freund:innen das Thema nicht interessiert" akzeptieren sie nicht. Insofern ist das weniger ein Test und mehr eine Konditionierung auf unkritischen Medienkonsum der "guten" Medien in meinen Augen.
Factoring 2048 RSA integers in 177 days with 13436 qubits and a multimode memory
Vorsicht: Die haben keinen solchen Computer gebaut oder gar irgendwas damit faktorisiert. Die haben bloß eine Architektur vorgeschlagen und herumgerechnet, wie effektiv die wäre, wenn sie jemand bauen könnte.Insofern ist das jetzt erstmal kein Grund zur Panik, aber es fühlt sich schon so an, als kämen die Einschläge näher.
Das ist alles so unfassbar absurd. Die EU, die Flüchtlinge ins Meer zurückzieht, damit sie da absaufen. DIE EU.
Die mit Lampedusa. DIE.
Die EU, die einen Deal mit der Türkei macht, damit sie die Flüchtlinge in Lager sperrt, damit sie nicht in die EU kommen. DIE Leute.
DIE haben die Stirn, China was über Menschenrechte zu erzählen.
Un-fass-bar.
Nur geringfügig weniger absurd als wenn die Amis anderen Ländern was über Menschenrechte erzählen, nachdem sie über Ländern mit braunen Menschen Lenk-Menschenrechte aus Flugzeugen abgeworfen haben.
Kommt, liebe EU. Erzählt mir mehr über Menschenrechte!
Update: Es geht um die Unterdrückung von Muslimen. Also echt mal! Muslime unterdrücken wir nicht, wir verkaufen ihnen Waffen, damit sie sich gegenseitig unterdrücken!
Völlig klar also: Da bestand dringender Handlungsbedarf.
Die Briten kaufen dann mal ein Kriegsschiff zum Anzapfen anderer Länder Internet-Infrastruktur.
Humoristisch sehr wertvoll ist ihr haarsträubender Versuch, das als Verteidigungsinstrument anzupreisen:
Die Kriegsmarine des Vereinigten Königreichs will ein neues Schiff bauen lassen, das die Unterseekabel der Kommunikations- und Daten-Infrastruktur beschützen soll. Der britische Verteidigungsminister äußerte Bedenken, dass Russland versuchen könnte, diese kritische Infrastruktur mit U-Booten zu sabotieren.Also erstmal: Das ist natürlich völlig grotesk. Siehe: Die USS Parche und ihr Nachfolger, die USS Jimmy Carter. Wenn Betreiber von Unterseekabeln Angst vor Geheimdienstzugriffen haben müssen, dann seitens der Amerikaner und den Briten.
Die Russen sind auch nicht dafür bekannt, anderer Länder Infrastruktur zu sabotieren. Im Gegenteil. Sie sind dafür bekannt, anderer Länder Infrastruktur geschickter zu benutzen als die Länder selbst.
Aber ignorieren wir das mal für eine Sekunde. So, dieses Boot soll also gegen fremdländische Sabotage verteidigen, ja? Wie denn?
Das neue Schiff der Royal Navy soll Überwachungs- und Verteidigungsaufgaben übernehmen und mit 15 Personen besetzt seinOh, Überwachungsaufgaben! Verstehe! Abhören ist wie Minus-Rechnen! Wenn man doppelt abhört, dann kürzt sich das raus!!1!
Die "kritischen" Unterseekabel seien "unglaublich wichtig", sagte der Verteidigungsminister. Wenn die nationale Infrastruktur verloren gehe, würden im Land "die Lichter ausgehen".Oh! Oh. Der glaubt, das Licht in Großbritannien kommt via Untersee-Glasfaser von Übersee?
Das it mir ja ein bisschen peinlich jetzt. Wer sagt es ihm?
Was passiert, wenn in der Sahara der Kommunismus Einzug erhält?
10 Jahre nichts, dann wird der Sand knapp.
Und heute so:
Was passiert, wenn du Politiker in das Management der Bahn setzt?
10 Jahre Verlust und dann erhöhen sie sich die Vorstandsgehälter.
Wisst ihr noch, früher? Als die CDU immer gegen Sozialschmarotzer gewettert hat? Bevor klar wurde, dass niemand so viel öffentliche Gelder abzieht wie die CDU?
So far it is open to foreigners from places including Hong Kong, the US, the UK, India, Australia, Iraq, Thailand, Croatia, Israel, Pakistan and the Philippines.
Das ist schon geil. Der Irak, aber nicht die EU. Hintergrund ist, dass der Irak Sinovac zugelassen hat und daraufhin von China Dosen davon geschenkt bekommen hat.Übrigens, erinnert ihr euch noch an das Gezeter, dass China zuviel Einfluss in der WHO hat? Ja? Dann ratet doch mal, wessen Impfstoffe immer noch nicht WHO-anerkannt sind! Kommt ihr NIE drauf!
Klar, warum würde man auch den Impfstoff von dem einen Land reinlassen, das Covid im Wesentlichen besiegt hat?
Wir wohnen in einer Stadt mit recht niedriger Inzidenz (unter 40), wo seit dieser Woche wieder komplett Präsenzunterricht für die Klassen 1-6 stattfindet.Die Lehrer haben sich geweigert? Und da sagen die Schulbehörden einfach: Dann sollen sich die Kids doch gegenseitig verarzten!?!?Du hast heute ja schon die Schnelltests an den Schulen erwähnt. Die Mutter meiner Tochter hat heute eine E-Mail von der Schule bekommen. Angehängt war eine Einverständniserklärung die wir bitte unterzeichnen sollen. Diese besagt, dass die Kinder sich mit diesen Schnelltests gegenseitig selbst testen sollen, weil die Lehrer sich geweigert haben bei diesen Tests zu unterstützen. Die Schule hofft auf rege Zustimmung, da davon der Präsenzunterricht abhängt. Klarstellend sollte ich auch noch erwähnen, dass es sich dabei nicht um Teenager handelt, meine Tochter besucht die 5. Klasse. Es sind also Kinder zwischen 10 und 11 Jahren die sich dort gegenseitig testen sollen. Ob das für die Klassenstufen darunter auch gilt kann ich nicht mit Sicherheit sagen, würde mich aber Wundern wenn das dort die Lehrer oder sogar geschultes Personal machen würden.
Wirklich ein Trauerzeugnis wie leichtfertig die Regierung mit der Gesundheit unserer Kinder umgeht, um auf krampf Online-Unterricht zu verhindern um ihr Versagen in Sachen digitalisierung von Schulen zu vertuschen. Alle anderen müssen sich die besten Konzepte ausdenken damit Sie ihre Läden öffnen können aber für die Schulen fällt uns seid über 1 Jahr nichts besseres ein als regelmäßig lüften.
Heilige Scheiße müssen da die Nerven blank liegen!
Da muss mal dringend was getan werden, fand die Frau Landrätin, und plant allgemeine Ausgangsbeschränkungen.
Wie? Nein, die Schulen werden weiterhin Montag geöffnet. Covid, Schmovid, Scheiß auf die Inzidenzwerte!1!!
Trotz der geplanten Ausgangsbeschränkung und hoher Inzidenz möchte Schweinsburg am Montag die Schulen wieder öffnen.Schweinsburg ist der Name der Landrätin.
Voraussetzung sind für die Landrätin dafür aber genügend Schnelltests. Demnach sollten alle 7.400 Schüler im Kreis mindestens zwei Mal die Woche freiwillig und kostenlos getestet werden. Lehnten Eltern und Schüler das ab, blieben die Kinder weiter im Homeschooling.Also ich weiß ja, was ich den Eltern und Schülern in dem Landkreis empfehlen würde *hust*
Ich ärgere mich ehrlich gesagt auch über diesen Schnelltestwahn gerade. Wenn die nur die Hälfte der Kohle, die sie jetzt für Schnelltests haben, für die Impfstoffe ausgegeben hätten, hätten sie eine deutlich höhere Priorität bei den Lieferanten gekriegt. Oder man hätte damit mal eben eigene Produktionskapazitäten aufbauen können und auf die Patente scheißen können, was ja für den Fall einer Pandemie auch genau so vorgesehen ist.
Update: Leserbrief dazu:
In dieser Presseerklärung sagt die Greizer Landrätin, dass sie nur deshalb so hohe Inzidenzen haben, weil sie auch in Kindergärten und Grundschulen testen – entgegen der RKI-Empfehlungen. Und dort haben sie teilweise ganze Kindergartengruppen positiv gefunden – und vollkommen symptomfrei.
(Danke, Alexander)
ich bin Arzt in einem relativ großen kommunalen Krankenhaus (größter Versorger im Umkreis von 80 km). Als das mit dem Impfen letzten Dezember so langsam los ging, hatten wir Assistenzärzte der inneren Kliniken uns schon geschlossen freiwillig gemeldet, in den lokalen Impfzentren auszuhelfen. Selbstverständlich in unserer Freizeit, ansonsten hatten wir ja COVID-Patienten (und "normale", die werden ja auch nicht weniger) zu versorgen (70-80 Wochenstunden waren - und sind mittlerweile wieder - die Regel, zwischenzeitlich mussten wir Neurologen, Chirurgen und sogar Psychiater um Unterstützung bitten). Das war mitten in der zweiten Welle und wir wussten nicht mehr, wo uns der Kopf stand. Weihnachten verbrachten nur die Wenigsten zu Hause und den Jahreswechsel hat man entweder verschlafen oder im Krankenhaus verbracht.Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um den Ärzten und dem Pflegepersonal meinen Dank auszudrücken. Niemand sollte 80 Wochenstunden arbeiten müssen. Das ist Raubbau an den körperlichen Ressourcen derjenigen Menschen. Ihr seid Helden, allesamt!Schön, möchte man meinen, allerdings sind Zweittätigkeiten immer genehmigungspflichtig und unser Haus hat dem Ganzen gleich am Tag des Impfstarts einen Riegel vorgeschoben. Vordergründig, um uns als Reserve in der Hinterhand zu haben, wenn die Hütte wirklich brennt (wir waren froh um jeden freien Tag, hätten den aber den Impfungen geopfert: mehr Geimpfte = weniger KH-Patienten), hintergründig wohl aus Geldgründen (der effektive Stundenlohn im KH für einen Assistenzarzt liegt bei weit unter 20 €, im Impfzentrum bekommt man 120 € - könnte ja jemand auf den Geschmack kommen und sich komplett ins Impfzentrum verabschieden).
Noch was: Meine Mutter (Hausärztin, soll demnächst selbst anfangen zu impfen) hat letzten Freitag endlich (als Risikoperson mit Vorerkrankungen, die jeden Tag selbst COVID-Patienten ausgesetzt ist) ihre Impfung im lokalen Impfzentrum bekommen, mit AstraZeneca. Hat sich dann auch mit einem der Impfärzte unterhalten, man kennt sich ja. Was der erzählt hat, lässt die Preise der Impfdosen (AZ: 2,50 €, BioNTech/Pfizer: 13 €, Moderna: 15 €) in einem ganz anderen Licht erscheinen. Für einen Trupp von 20 Impflingen, die innerhalb von 2 Stunden abgefertigt wurden, waren 18 Mitarbeiter vorhanden: Pro Patient zwei (!) Ärzte (einer klärt auf, einer spritzt), zwei Dokumentationskräfte (wir sind ja schließlich in Deutschland), eine, die den Impfstoff aufzieht, eine, die den Impfstoff zum Arzt bringt und eine, die den Impfpass ausfüllt. Dazu (für beide Teams) noch eine Art Oberärztin als Supervisor, eine Security (braucht man mittlerweile leider in medizinischen Einrichtungen) und vom Rest konnte nicht mal der Arzt sagen, was sie machen. Ein gelangweilter Trupp Johanniter stand sich um sein Einsatzfahrzeug auf dem Gelände auch die Beine in den Bauch und glotzte kollektiv in seine Handys. Ihr Kollege meinte dann auch, dass man das locker mit weniger Personal stemmen könnte, zwischen den Impfungen langweilte er sich auch und verbrachte 80-90% der Zeit mit Handy daddeln oder lesen.
Kostenpunkt: 120 €/h je Arzt, ca. 40 €/h pro Hilfskraft. Macht 112 € pro Impfling alleine an Personalkosten, dabei sind der Impfstoff, die Johanniter, die Gebäudemiete und andere Kosten noch nicht mal mit eingerechnet.
Ich weiß nicht wie andere Länder genau impfen, aber ich kann mir vorstellen, dass dort der Amtsschimmel nicht ansatzweise so laut wiehert wie hier.
Update: Ein anderer Leser klärt auf, wofür da die Johanniter herumstehen:
Ich kann aufklären, was „Die Johanniter“ bei den Impfzentren treiben: Die sind als sanitätsdienstliche Absicherung da. Also für die Versorgung von Impflingen und Mitarbeitern, die ein akutes medizinisches Problem bekommen. Das kann im Rahmen der Impfung auftreten (z.b. durch akute allergische Reaktionen) oder unabhängig von der Impfung, einfach weil da viele Menschen, z.T. Im hohen Alter und mit Vorerkrankungen anwesend sind. Da ist es nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, dass jemand seinen Herzinfarkt im Zentrum bekommt statt daheim auf dem Sofa. Bei uns bestehen diese Trupps aus Mitarbeitern mit rettungsdienstlicher Qualifikation, die mit akuten Fällen oft routinierter umgehen können als das bunt zusammengewürfelte Personal.
Wir haben unter anderem eine kleine Webanwensung gebaut über die die Ärzte ihren Wunsch für Schichten in einem Impfzentrum abgeben können. Hier ist es so, dass nach einer Benachrichtigung über neu verfügbar Schichten die Ärzte sofort auf die Seite gehen und jede Schicht als Wunsch anklicken.Vielleicht ist beides wahr und wir haben auf der einen Seite kleine Landpraxen, bei denen wegen Lockdown-Angst nicht viel Patienten kommen, und auf der anderen Seite Krankenhausärzte, für die das eher nach Abzocke aussieht.Zum Glück sitzt dahinter dann noch eine Verwaltung die, die Ärzte dann einplant.
Laut Aussage der Verwaltungsangestelten liegt dies daran, dass die Vergütung dieser Schicht den täglichen Gewinn eines Arztes bei weitem übersteigt und es sich somit lohnt die eigene Praxis zu schließen.
Die Verwaltung plant das selbst, und macht nicht ein "Wer zuerst kommt mahlt zuerst" weil es, unter anderem, ansonsten zu unschönen Effekten kommen könnte. Zb das ganze Gegenden ohne geöffneten Hausarzt wären weil die gerade alle impfen.
Es kann ja auch sein, dass die Bezahlung der Ärzte gut ist und die Impfzentren aber trotzdem nochmal fett Aufschlag abrechnen gegenüber dem Bund.
Hast Du Dich nicht auch schon gewundert über die Tatsache, dass bei uns nicht seit zwei Monaten alle Hausärzte mitimpfen? Die haben die komplette Impflogistik, die haben die komplette lokale "Kundendatenbank" und REICHLICH Erfahrung.Das glaube ich nicht. Die CDUler haben doch alle Ehrenerklärungen abgegeben! Und bei dem Spahn gibt es da eh nichts aufzuklären, das fällt schließlich unter Datenschutz und Persönlichkeitsrechte bei dem.Mein erster Erklärungsansatz war der offensichtliche: Inkompetenz seitens der Organisation (Gesundheitsministerium), bis ich stutzig wurde über eine Aussage von J. Spahn. Der hat nämlich auf die Frage, "warum sollen die Hausärzte nicht mitimpfen?" auf eine andere Frage, nämlich "warum sollen die Hausärzte nicht STATT der Impfzentren impfen?" geantwortet.
Auch hier (Tagesschau) sieht man, dass sich da die Fragestellung schnell verschiebt bzw. die Argumentation etwas unscharf zwischen beiden Fragen unterscheidet.
Inzwischen habe ich von Ärzten, Geimpften und Mitarbeitern in Impfzentren interessante "Lageberichte" bekommen. Übereinstimmend wird da gesagt, es gehe da sehr gemächlich und ruhig zur Sache. Außerdem fällt allen auf, dass die Impfzentren personell völlig überbesetzt sind: 1 Verwaltungsmitarbeiter, der die Riskioeinverständniserklärung unterschreiben lässt, 1 Arzt zur Risikoberatung, noch ein Arzt zur Impfung, der aber dann die Risiken auch nochmal anspricht, diverse Platzanweiser, die nur warten um dann Patienten zu einem der 20 leeren Stühle bringen,..... kurz, es fiel schwer, das nur noch mit zu wenig Impfstoff zu erklären.
Dann gibt es da einen Stundensatz für jeden Arzt und für die ganzen Mitarbeiter, der vom Bund an das Impfzentrum bezahlt wird. Allerdings ist das natürlich nicht der Stundensatz, den Ärzte und Mitarbeiter bekommen. Die Lücke ist wohl beträchtlich, so dass ein befreundeter Arzt das mit "Unverschämtheit, da melde ich mich doch nicht freiwillig" kommentiert hat.
Wäre also sicher interessant zu erfahren, wieviel den Impfzentren nach Abzug aller anderen Unkosten übrig bleibt.
Auch interessant, wie lange die Verträge mit den MitarbeiterInnen dauern:
Standardverträge haben eine Laufzeit von 1 Jahr (!).JETZT ergibt sich für mich ein anderes Bild: Die Impfzentren sind für die Betreiber Geldkühe, der Bund hat bereits reichlich Geld bezahlt und das Einschalten der Hausärzte könnte die Impfzentren tatsächlich überflüssig machen, wenn man mit der Effektivität ALLER Hausarztpraxen impft. Das würde den I.-Betreibern den Geldhahn abdrehen und ein sehr schlechtes Licht wg. des freizügigen Umgang mit dem Geld auf den Gesundheitsminister werfen. Und wer weiß .... vllt gab's ja auch ein paar Provisionen?
Update: Ein anderer Leser nennt Zahlen:
einem befreundeten Arzt wurde die Mitarbeit im Impfzentrum angeboten.
50€ die Stunde sollte er dafür bekommen, der Stundensatz den das Impfzentrum bekommt ist 130€.
Er hat nur kurz gelacht.
Noch ein anderer Leser merkt an, dass eine Begründung für die Impfzentren auch war, dass da der Staat haftet, nicht der Arzt, was ich ja angesichts der Tests, die diese Impfstoffe durchlaufen haben, kein so überzeugendes Argument finde.
in deiner Medienkompetenzuebung zu AstraZeneca fehlt mir eine potentiell wichtige Variable: Bei allen Krankheiten, vor allem bei leichtem Verlauf, gibts ja eine Dunkelziffer. Leute, die gerade geimpft wurden, sind natürlich sensibilisiert, deshalb vermute ich, dass (sehr) leichte Thrombosen da viel öfter erkannt werden all sonst.Ein anderer Leser hat auch noch einen sachdienlichen Hinweis:Vor allem auch deshalb, weil die zur Zeit in Deutschland mit AZ geimpfte Zielgruppe vor allem aus medizinischem und Pflegepersonal besteht. Die kennen sich mit den Symptomen aus und haben leichten Zugang zur Diagnostik.
Ich stelle mir gerade vor: ich arbeite in einem Krankenhaus (tue ich nicht wirklich), bin vor zwei Tagen mit AZ geimpft worden, und über den Flurfunk wird das Gerücht gestreut, dass es nach AZ-Impfungen öfters zu Thrombosen kommt.
Dann werde ich natürlich bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen mal schnell beim netten Kollegen aus der MRT klopfen und das abklären lassen.
Als Durchschnittsbürger hingegen nehme ich eine Kopfschmerztablette und warte dass es vorbeigeht.
Unter dem Vorbehalt dass ich wirklich nicht vom Fach bin und auch komplett daneben liegen kann: es würde zumindest nicht wundern, wenn die Erkennungsrate für leichte(!) Thrombosen in der aktuell geimpften Gruppe eine Grössenordnung über dem Bevölkerungsschnitt liegt.
Das würde auch zwanglos erklären, warum man in GB (wo ja inzwischen flächig geimpft wird und nicht bloss Fachpersonal) nix auffälliges sieht.
anders als bei BionTech fallen die Nebenwirkungen bei AstraZeneca vor allem bei der ersten Impfung stark aus, bei BionTech ist das umgekehrt und gerade bei uns haben noch nicht viele die 2. Impfung bekommen.
Astrazeneca wird ja jetzt aus dem Verkehr gezogen, weil es auf 1,6 Millionen Impfungen 7 Thrombosefälle gab.
Bei solchen Zahlen stellt sich ja immer die Frage: Ist das jetzt viel oder wenig? Natürlich ist jede Thrombose eine zuviel. Aber … wenn du 1 Mio Menschen impfst, dann gibt es ja eine Grundwahrscheinlichkeit dafür, dass darunter jemand ist, der zufällig am nächsten Tag einen Autounfall hat. Oder halt eine Thrombose.
Finden wir doch mal heraus, wie viele Fälle davon es in Deutschland gibt. Die Quelle hier sagt 3-5 Fälle pro 1 Mio Einwohner pro Jahr. Hier reden wir von einer Inzidenz "einige Tage nach der Impfung". Wir kommen also von 3-5 pro Jahr auf 0,05-0,1 pro Woche. Jeweils pro 1 Million. Die Spahn-Zahl war pro 1,6 Mio Impfungen, als runden wir mal auf und sagen: 0,1 pro Woche pro Mio. Im Vergleich sind 7 Thrombosen also durchaus signifikant mehr.
Die nächste Frage wäre, ob diese Thrombosen vielleicht häufiger alte Menschen betreffen und daher unter der geimpften Bevölkerungsschicht häufiger auftreten, aber da sagt obige Quelle: Nein, besonders betroffen sind Altersgruppen zwischen 30 und 40, und Frauen dreimal so häufig wie Männer.
So. Jetzt haben wir doch mal eine Vergleichsbasis, auf Basis derer man grob einschätzen kann, ob man Herrn Spahn zustimmt, dass der Impfstoff aus dem Verkehr gezogen gehört.
Allerdings gibt es auch andere Aspekte, die man noch berücksichtigen könnte. Dieser FR-Artikel listet z.B. Nebenwirkungen Koinzidenzen und deren Häufigkeit bei den verschiedenen Impfstoffen. Da steht dann sowas wie:
Gesichtslähmungen (Biontech/Pfizer 193, Astrazeneca 88), Gesichtsschwellungen (Biontech 230), Thrombosen (Biontech 10), Thrombozytopenie (Astrazeneca 35, Biontech 13), Blutbbildstörungen (Astrazeneca 1098), zerebravaskuläre (die Gefäße des Gehirns betreffende) Ereignisse (Astrazeneca 41), Hirnblutungen (Astrazeneca 7), Schlaganfälle (Astrazeneca 9), Erblindung (Biontech 15, Astrazeneca 28).Und das macht mich ja jetzt doch ein bisschen nachdenklich. Wenn Biontech zu 10 Thrombosen geführt hat, wieso sperren wir dann nicht den?
Beinhalten die 9 Schlaganfälle die 7 Hirnblutungen oder ist das separat? Was ich damit sagen will: Alles nicht so einfach. Ich finde auffällig, wie viel davon nach Schlaganfallsymptomen klingen.
Ich frage mich jetzt: Hätten die Leute, die jetzt einen halben Schlaganfall kriegen, mit dem richtigen Virus dann einen ganzen Schlaganfall gekriegt?
Und… sind 28 Erblindungen nicht auch Aus-dem-Verkehr-zieh-Grund für Astrazeneca und Biontech?
Update: Wo wir gerade bei Thrombosen waren: Die Pille führt auch zu einer deutlich höheren Thromboseinzidenz bei Frauen. Allerdings zählen die da alle Thrombosen, nicht nur Hirnvenenthrombosen, daher sind die Indidenzen generell höher. Thrombosen außerhalb des Hirns können genauso tödlich enden.
Und wo wir gerade bei Überschlagsrechnungen waren, zitiere ich mal einen Leserbrief:
bei deinem gestrigen Ding fehlt mir aber noch eine wichtige Überschlags-Rechnung:
Wenn 1 Millionen jetzt nicht geimpft wird, wie viele davon kriegen in den nächsten 4 Wochen Corona?
( das wäre ja wahrscheinlich unsere aktuelle 100.000er-Wocheninzidenz von circa 80 multipliziert mit 10 (→für eine Million) und mit 4 (für Monat)).
So, und wenn wir von denen immer noch von einer Mortalität von +-1% haben…
Weil jeder Coronatote ist ja auch einer zuviel, oder?
Das ist übrigens ein klassischer Fall von: ass coverage.
Also eben nicht "Schadensminimierung für den Bürger" sondern ass coverage.
Gehen 17 Leute am Impfstoff ex, wackelt mein Stuhl. Und Verträge. Und… Krepieren 85 an Corona, "schlimm, sehr schlimm, tief betroffen, aber: wir waren's nicht"
Ich komme bei 80*10*4/100 auf 32 und nicht auf 85, aber ändert ja an dem Punkt nichts.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die FR da mitnichten die Nebenwirkungen listet sondern die Koinzidenzen. Nebenwirkung impliziert ja, dass das was mit der Impfung zu tun hatte. Das muss natürlich erst noch nachgewiesen werden.
In Griechenland müssen Abgeordnete wie ich jedes Jahr im Mai unser Einkommen und dessen Herkunft, unseren Kontostand, Aktienbesitz sowie Immobilien, Autos usw. offenlegen. Journalisten picken Interessantes heraus. Wäre das vielleicht auch für 🇩🇪 eine Lösung?Äh ja, wäre es!
Evtl interessant für dich, dass wir in Mitteleuropa mit den Auswirkungen des Schneesturms in Texas kämpfen.Dem Leserbrief lagen zwei Quellen bei: Chemistryworld.com und LCN, wobei letztere leider nicht aus Europa abrufbar ist.Warum?
Nun ja, es hat hauptsächlich die Petrochemie erwischt. Du hast ja bereits beschrieben, dass die Stromproduzenten anstatt Strom zuzukaufen einfach den Stecker gezogen haben. Allerdings ohne die Chemiefabriken zu informieren. Und was in so einer Raffinerie passiert, wenn du einfach mal auf Notaus drückst, ist auch klar. Totalschaden, und kombiniert mit Schnee, Eis und Kälte kompletter Totalschaden.
Diese Fabriken bilden fast die kompletten nordamerikanischen Hersteller von PA und PP, also den weltweit am meisten verwendeten Kunststoffen, und die meisten davon werden vor Ostern nicht wieder anfangen.
Den Engpass und die Preissteigerungen für Kunststoffe, Verpackungen, kurz alles, was du aus Plastik machst, spüren wir bereits. Aktuell bekommen die lebensnotwendigen Industrien (Medizin und Lebensmittel) Material, alle anderen hauen sich um den Rest.
Bei einer Überprüfung eines QRs müsste also der Impfling diese Daten selber liefern. Das ist nicht trivial. Du sprachst von Namensänderungen (ok, passiert jetzt nicht so häufig und an den alten Namen und die alte Adresse kann man sich sicherlich auch erinnern).Aber nicht an die Schreibweise!
ZB Straßenname: Schreibt man das jetzt mit Bindestrich, mit Leerzeichen oder zusammen. "Heyse Straße", "Paul Heyse Straße", "Paul-Heyse-Straße". Oder "27a", "27A", "27 a", "27 A".
Die Deutsche Post, für die ich lange gearbeitet habe, hat seinerzeit da sehr viel Hirnschmalz reingesteckt. Eine nicht aufs erste Mal zustellbare Sendung ist immer ein Draufzahlgeschäft (Drum senden sie mittlerweile gerne emails, in welchen Zeitkorridor am nächsten Tag das amazon Paket kommt. Das ist nicht Service für den Kunden, sondern Service für DHL)
Beispiel: Ich hab mal (10 Jahre her, mittlerweile sind sie bestimmt besser) einen Brief meines Steuerberaters (auch aus Regensburg) erhalten. Adresse handschriftlich auf dem Kuvert. Dann waren da ein paar eigenartige Vermerke auf dem Kuvert. Ich wohne in 93051 Regensburg. Die OCR der Post hat aber 03051 Cottbus erkannt. Das Verteilzentrum Cottbus markierte als nicht zustellbar und schickte automatisiert nach Rostock, weil dort damals die Nachbearbeitung war. Dort hat ein Mitarbeiter "manuell" per Sichtkontrolle erkannt, dass die Sendung nach 93051 gehen soll und das handschriftlich auf dem Brief vermerkt.
Das ist echt teuer!Anderes Beispiel: Ein ehemaliger Kollege von mir erzählte mal, er habe ja ein "ß" im Nachnamen. Aber er hat einen Perso bekommen mit "ss".
Angeblich Software Probleme, kann man ja nix machen.
Und dann ständig Ärger mit anderen Behörden erhalten, weil sein Name ja falsch geschrieben sei...
FDP-Chef Christian Lindner und der Vizevorsitzende der Linksfraktion, Fabio De Masi, forderten die Einsetzung eines Sonderermittlers. Dieser solle "mit besonderen Befugnissen und Akteneinsicht als unabhängige Persönlichkeit hier Transparenz und Klarheit schaffen", sagte Lindner den Sendern RTL und ntv.Das ist ja schon mal ein toller Lacher. Wann immer die Politik beim Verkacken oder Korruption erwischt wird, dann richten sie einen Ausschuss ein, der dann ein paar Jahre Zeit gewinnt, bis alle den Anlass vergessen haben. Sonderermittler, my ass.
Aber wartet, der eigentliche Lacher kommt noch:
Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla schlug Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) für diese Funktion vor.Der Einsender kommentiert:
Der einzige, der sich noch besser mit Korruption auskennt als Wolfgang "Aktenkoffer" Schäuble wäre Roland Koch, aber der ist wahrscheinlich noch mit der brutalstmöglichen Aufklärung der "jüdischen Vermächtnisse" beschäftigt.Wie weit darf Satire gehen?
Tim Sweeney von Epic Games hat mal öffentlich gefragt, wieso ISO-Standards eigentlich nicht frei im Netz stehen. Er hat das ein bisschen undiplomatischer formuliert.
Ich persönlich fand das nicht schlau, da das Wort "Hobbyisten" in den Mund zu nehmen, weil das unnötig abwertend klingt. OpenSSL und ffmpeg sind beides Hobbyisten-Projekte, die auf Standards basieren, die zumindest zur Projektgründungszeit nicht frei zugänglich waren.
Erstmal: Das ist nicht bloß die ISO. Fast alle Standardisierungs-Organisationen wollen Geld für ihre Standards. SSL basiert auf X.509-Zertifikaten, das ist ein ITU-Standard, und die wollen Kohle sehen. Die ganzen MPEG-Versionen sind ISO-Standards und die wollen Kohle sehen. Ähnlich sieht das mit DVD und DVB aus, und so weiter.
Tim Sweeney mag ein oller Troll sein, der sich u.a. gerade einen Don-Quijote-Scharmützel mit Apple liefert, aber an der Stelle hat er völlig Recht.
Jedenfalls sprang auf die Debatte schnell Mikko Hyppönen auf, und dann ... hat die ISO Mikkos Sarkasmus kommentiert.
Ja, richtig gesehen. Mikko hat die mächtige ISO mit beißendem Sarkasmus zu einer Reaktion provoziert. Und was sagt die ISO? Nun, das zitiere ich hier mal in Gänze:
Hello, unfortunately, the ISO Central Secretariat does not provide free copies of standards. All ISO Publications derive from the work and contributions of ISO and ISO Members that contain intellectual property of demonstrable economic value.
Die ISO sagt: Wir nehmen Geld, weil wir können.For this reason, considering the value of standards, their economic and social importance, the costs of their development and maintenance, we and all ISO Members have the interest to protect the value of ISO Publications and National Adoptions, not making them publicly available.
"Fuck you", sagt die ISO. Wir können Geld nehmen, also tun wir es.Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Homomorphe Verschlüsselung ist ein Treppenwitz der Informatik. Ich rege mich da seit Jahren drüber auf. Das ist ein Taschenspielertrick, um den Cloud-Vertrieblern zu ermöglichen, den Leuten ins Gesicht zu lügen, man könne seine Datenbank in die Cloud schieben, ohne dem Cloud-Anbieter vertrauen zu müssen.
Ich will das daher mal kurz erklären.
Die Idee ist, dass man die Daten mit absichtlich kaputtgemachten Verfahren "verschlüsselt".
Wieso sage ich kaputtgemacht? Weil die Daten in "verschlüsselter" Form noch vergleichbar sein sollen. Je nachdem welche Verarbeitung man noch machen können will, desto kaputter wird die Verschlüsselung.
Nehmen wir mal an, ich schicke dir und deinem Nachbarn eine verschlüsselte Mail, und in beiden steht der gleiche Text. Dann ist der Ciphertext (die verschlüsselte Version) selbstverständlich unterschiedlich! Das leuchet hoffentlich direkt intuitiv ein, wieso das so gemacht wird. "Das ist derselbe Text, den er auch dem Nachbarn geschickt hat" ist ja Teil des Inhalts, den wir geheimhalten wollen! Weswegen wir überhaupt Verschlüsselung verwenden!
Bei homomorpher Verschlüsselung in der stärksten Version (bei der man nur Gleichheit testen können will) ist diese Eigenschaft aufgehoben. Wenn zum Beispiel zwei Leute das gleiche Geburtsdatum haben, dann kommt in der Datenbank auch das gleiche "verschlüsselte" Geburtsdatum raus. Das ist keine Schwäche sondern gerade das Ziel und Versprechen von homomorpher Verschlüsselung, dass man damit Datenbankoperationen machen kann. Die schwächste Anforderung, die man an Datenbankoperationen haben kann, ist dass man noch auf Gleichheit testen will.
Weitere Stufen, die die "Verschlüsselung" noch heftiger schwächen, wären Kleiner/Größer-Vergleiche. Das wäre für viele Webseiten die Mindestanforderung, weil die ja anhand des Datums gucken können wollen, ob derjenige über 18 ist.
In der Forschung geht es noch weiter, da gibt es auch Modelle, bei denen noch Addition und Subtraktion gehen soll auf den "verschlüsselten" Daten.
Aber Fefe, fragt ihr jetzt, was ist denn daran so schlimm?
Na stellen wir uns doch mal gemeinsam einen Angreifer vor. Der Angreifer hat die Datenbank erfolgreich angegriffen. Wir haben die Datenbank homomorph verschlüsselt, damit er mit den Daten nichts anfangen kann.
Erstes Problem: Der Angreifer will deinen Datensatz finden. Lösung: Dann loggt er sich bei der Datenbank mit deinem Usernamen ein und guckt, welchen Datensatz in der Datenbank der Webserver haben will. Damit hat er deinen "verschlüsselten" Usernamen und den Datensatz.
Problem 2: Als nächstes will der Angreifer deine Kreditkartennummer entschlüsseln. Wie macht er das? Er macht einen anderen Account auf, und trägt dann da eine Kreditkartennummer ein. Wenn die homomorphe Verschlüsselung noch Gleichheit testen erlauben will, dann kann der Angreifer einfach bei seinem Testaccount Kreditkartennummer durchprobieren. Der Webserver verschlüsselt die Nummer homomorph und trägt die in die Datenbank ein. Dort kann der Angreifer die verschlüsselte Version seiner Test-Nummer sehen. Wenn die verschlüsselte Nummer übereinstimmt, hat der Angreifer deine Kreditkartennummer erfolgreich geraten.
Bei allen diskreten Datensatztypen funktioniert dieser Durchprobieransatz. Ist aber möglicherweise nicht sehr effizient. Wenn die Datenbank Vergleiche auf kleiner und größer erlaubt mit ihrer homomorphen Verschlüsselung, ist das Durchprobieren eine Sache von Sekunden, weil man sich per Binärsuche annähern kann anstatt zufällig herumzustochern.
Ja aber Fefe, dass jemand sowohl die Datenbank kopiert und live beobachten kann, welche Anfragen reinkommen, das ist doch ein total unrealistisches Bedrohungsmodell!1!!
Ist es? Ich dachte homomorphe Verschlüsselung sollte dafür sorgen, dass ich die Datenbank in der Cloud haben kann, und nicht dem Cloudprovider vertrauen muss?
Der Cloudprovider kann die Datenbank abgreifen und die Anfragen sehen. Das ist genau das Bedrohungsszenario, für das dieser Scheiß angeblich gedacht war.
Kurz gesagt: Wenn euch jemand homomorphe Verschlüsselung andrehen will, lacht ihn aus. Am besten ins Gesicht. Öffentlich.
Und ich kann nur sagen: Intel setzt ihre Reihe von Innovationen, die sich als Sicherheitslücken herausstellen, auch unter Pat Gelsinger fort.
Schade.
Genau wie Intel Konkurrenz von AMD brauchte, braucht AMD Konkurrenz von Intel. Nicht dass Intel sich jetzt so ins Abseits schießt, dass AMD am Ende das neue Intel wird.
Oh und eine andere Sache, die an dieser Stelle hoffentlich intuitiv klar ist: Wenn der Webserver vor der Datenbank auch in der Cloud ist, dann bringt homomorphe Verschlüsselung überhaupt nichts.
Update: OK ich muss da vielleicht stärker differenzieren. Was homomorphe Verschlüsselung laut wissenschaftlicher Literatur ist, ist Berechnungen auf verschlüsselten Daten, also Addition und Multiplikation. Was homomorphe Verschlüsselung im Marketing ist, ist was ich oben beschreibe.
Wenn man sich komplett darauf zurückzieht, was die Wissenschaft beschreibt, ist es nicht ganz so kontraproduktiv wie ich oben beschreibe. Allerdings lässt es sich dann auch nicht für "du kannst deine Datenbank verschlüsselt in die Cloud tun" nutzen, denn du kannst ja nur Berechnungen durchführen, nicht einen Index auf das Feld haben, denn um im Index einer Datenbank etwas nachzuschlagen, musst du gleich und/oder kleiner-größer Vergleiche haben. Und, Spoiler: Der Index ist, was die Datenbank zur Datenbank macht. Kurz gesagt: Das ist eine Lösung, die noch nach ihrem Problem sucht.
Die Erkenntnis, dass das Frontend dann nicht in der Cloud sein darf, die gilt ja immer noch. Und findet mal das Frontend, das im Moment nicht in der Cloud läuft. Das ist ja gerade der Teil, den du weltweit verteilen willst, wegen der Skalierbarkeit.
Und die Berechnung muss glaube ich noch erfunden werden, die so teuer ist, dass sie teurer ist als die Daten homomorph zu verschlüsseln.
Und, wenn man genau hinguckt: Wieso würde man denn Berechnungen verschlüsselt in der Cloud durchführen wollen, wenn die Datenbank mit den Daten woanders ist? Was ist hier das Business Model? Dass du deine Datenbank unter Tisch stehen hast, aber die Daten darin einmal verschlüsselt in die Cloud exportierst, damit die eine bestimmte Liste von Operationen darauf durchführen können, dir andere verschlüsselte Daten zurückgeben, und die entschlüsselst du dann und tust sie wieder in die Datenbank?
I call bullshit.
Außer ... ja, außer die Berechnung auf den Daten ist "geheim". Das könnte hier das Endgame sein. Das es nicht darum geht, wo deine Daten lagern, sondern dass dir der Laden, der die Berechnungen macht, nicht verraten will, was sie da eigentlich genau berechnen. Sozusagen Algorithm as a service. Wo es nicht darum geht, ob du dem Anbieter vertraust, sondern dass der Anbieter dir nicht genug vertraut, um dir den Code zu geben, damit du ihn auf deinen Daten ausführen kannst.
Für diese krasse Umkehrung des Computing ist die Welt hoffentlich nicht blöde genug.
Nein, wirklich! Ist dem Nüßlein gerade passiert!
Gut, damit das nicht so aussieht, als ginge die CSU jetzt gegen Korruption vor, haben sie das so gedreht, dass er die CSU verlassen hat und nicht die CSU ihn rauswarf.
Da muss man Verständnis haben. Wenn der Scheuer das hört, kriegt der nen Herzinfarkt!
Und fast genauso unerwartet: Auch bei der CDU ist Korruption jetzt plötzlich ein Grund für einen Rausschmiss! Natürlich haben auch die das als "er hat uns verlassen" gedreht, damit der Schäuble keinen Schlaganfall kriegt.
Aber mir kommen gerade so Science-Fiction-Gedanken. Stellt euch mal vor, wir hätten Parteien, die Korruption nicht dulden!
Hach naja, bleiben wir lieber bei den realistischen Szenarien und besiedeln erstmal den Mars.
Der Hebesatz ist im Gemeindesteuerrecht die Bezeichnung für einen Faktor, der zur Ermittlung der Steuerschuld mit dem Steuermessbetrag multipliziert wird. In Deutschland ist ein Hebesatz bei der Gewerbesteuer (§ 16 GewStG) und der Grundsteuer (§ 25 GrStG) vorgesehen. Er ist somit ein Instrument, mit dem die Gemeinden in Deutschland die Höhe der ihnen zustehenden Gemeindesteuern beeinflussen können.Mit anderen Worten: Das ist eine Stellschraube für Gemeinden, um auf ihr Steuereinkommen Einfluss zu nehmen.
Ich erwähne das, um einen Leserbrief zu Greensill bringen zu können:
Bei Greensill war u.a. die Gemeinde Monheim (am Rhein) finanziell beteiligt. Moment mal Monheim, Monheim ... das war doch die Gemeinde, deren jung-dynamischer Bürgermeister mit seiner Genialität alle Schulden in kurzer Zeit beseitigt hat.Nicht nur da, übrigens. Die Kommunen sind praktisch landesweit hochverschuldet.Im hochverschuldeten NRW ist das schon eine Achtungsleistung!
Fragt sich nur, warum die anderen Gemeinden so blöd sind und sein Erfolgsrezept nicht einfach kopieren ...Und dann kam noch ein Update zu dem Leserbrief:Nun ja. Sein Erfolgsrezept besteht im reinsten Raubtierkapitalismus. Einfach mal den niedrigsten(!) Hebesatz für Gewerbesteuern in NRW festlegen.
Und schon kommenden die zahlenden Schäfchen ins Steuerparadies Monheim. Sprich: Man hat sich auf Kosten der übrigen Gemeinden gesund discountert.
Und hier finde ich es unglaublich passend, dass Monheim in das Geschäftsmodell von Greensill investiert hat.
ich muss mich korrigieren.Da kann ich glaube ich weiterhelfen. Die Glyphosat-Verluste zahlt mit anderen Worten also der Steuerzahler.
Monheims Nachbar Leverkusen hat sich die Schuldenabbau-Strategie abgeschaut und den Gewerbesteuerhebesatz seit 2020 von 475 auf 250 fast halbiert.Wusste gar nicht, dass es der Bayer AG so schlecht geht, dass die so subventioniert werden müssen.
Es ging damit los, dass jemand Schnorr kontaktiert hat, und Schnorr hat offenbar bestätigt, dass das nicht nur sein Paper ist, sondern dass er das auch hochgeladen hat, nur halt versehentlich eine ältere Version davon. Auch der Satz, dass das RSA bricht, sei von ihm.
Nun muss man dazu sagen, dass Schnorr seit Jahren emeritiert ist, und die Erkenntnisse in diesem Paper aus einer Doktorarbeit von jemand anderem kommen. Schnorr selbst ist um die 80.
Auch inhaltlich sieht das gerade nicht so aus, als könnte die Schnorr-Methode RSA mit aktuell üblichen Schlüssellängen gefährlich werden.
Die erwarten doch jetzt ernsthaft von ihm, dem Bundesgesundheitsminister, dass er sich um ... Gesundheitsfragen kümmert!
Hey so war das aber nicht abgemacht! Das sollte ein ruhiger Posten auf dem Abstellgleis sein, wo man nicht viel kaputt machen kann!
Wo sich ein profilloser Parteisoldat in Ruhe seine Pensionsansprüche er"arbeiten" kann!!1!
Und jetzt DAS!!
Es geht damit los, dass die Supermärkte gerne helfen würden. Sie machten folgendes Angebot:
Die Konzernchefs hätten angeboten, ihre Logistikzentren zur Verfügung zu stellen und die Verteilung zu übernehmen – der Bund müsse die Tests nur zentral beschaffen.Super, denkt ihr euch jetzt vielleicht! Alles geklärt! Der schwierige Teil der Sache ist vom Tisch! Das Problem klärt sich von selbst! Kapitalismus, fuck yeah!
Da habt ihr eure Rechnung aber ohne Spahn gemacht:
Das sah der Gesundheitsminister aber anders: "Ich verstehe ehrlicherweise überhaupt nicht, warum ich mich als Bundesgesundheitsminister mit der Frage beschäftigen muss", zitiert die Zeitung aus dem Protokoll. Die Testbeschaffung sei schließlich Ländersache. "Ich weiß nicht, warum wir denen immer die Dinge regeln sollen, weil die Länder es irgendwie nicht hinkriegen."Das weiß doch jeder, dass Krankheiten an den Grenzen zwischen den Bundesländern stehenbleiben!!1! Eine bundesweite Koordination ist daher völlig abwegig!1!!
Im Übrigen: Wo kommen wir da hin, wenn der Spahn für sein Geld auch mal was leisten muss?
Was ich ja besonders hart finde: Muss er ja nicht mal. Kann er komplett wegdelegieren. Aber sogar dafür ist der zu faul!
Stellt sich raus: Das Gegenteil ist der Fall.
When the program started in February 2019, 28% of the people slated to get the free money had full-time jobs. One year later, 40% of those people had full-time jobs. A control group of people who did not get the money saw a 5 percentage point increase in full-time employment over that same time period.
Die haben $500 pro Monat ausgezahlt, in einer Kommune in Silicon-Valley-Nähe, und die Empfänger waren hauptsächlich unterhalb des Median in Sachen Haushaltseinkommen.
Nein, wirklich!
Zu Spahn und Scheuer auch noch!
Das kann ich euch nicht vorenthalten:
Aldi, DM, Rossmann und co wollen ab Samstag bzw. Dienstag Schnelltests anbieten - 25 Stück für 5€ oder so. Hätte man dort Menschen an die Verantwortung gesetzt, die zwar keine Ahnung haben, aber irgendetwas auf die Kette bekommen, hätten die das womöglich sogar noch verhindert.Nicht völlig von der Hand zu weisen!So setzt du die letzten Flachpiepe aus Bayern ans Lenkrad und nimmst selber den Zug. Wenn die dann in 3 Monaten organisiert haben, dass sich jede Person beim Zahnarzt testen lassen kann, ist die Bevölkerung dank Discounter schon versorgt. Wie bei den Masken.
Das ist natürlich Bullshit.
Kann man auch direkt selbst feststellen, denn weiter unten steht:
Vom kommenden Jahr an will Google seinen werbetreibenden Kunden Profile von Nutzergruppen anbieten. Heißt: Es teilt seine User in Kategorien auf. Eine Gruppe, die sich zum Beispiel für Fitnessprodukte interessiert; eine andere, die gerne Urlaub in der Karibik macht.Die Gruppenzugehörigkeit fällt aus Tracking raus. Und selbstverständlich ist Werbung auf Basis von Gruppenzugehörigkeit personalisiert.
Ja aber was passiert denn dann hier tatsächlich? Ein Kumpel formuliert es so:
der richtige Titel heißt: "Google verlagert das Userprofiling in deinen Browser" - das heißt, du zahlst jetzt auch noch die Stromrechnung fürs ProfilingEndlich wird offensichtlich, wieso Google seit Jahrzehnten unschuldigen Webseiten Javascript-Abhängigkeiten reinzudrücken versucht. Analytics, ihre "Effizienz"vorschläge mit dynamischem Bildernachladen, dann "one page apps", dann AMP. Das war alles eine von langer Hand angelegte Strategie, um das Web dahin zu bringen, dass man es mit abgeschaltetem Javascript nicht mehr sinnvoll benutzen kann.
Gut, außer dem einen kleinen gallischen Dorf, das ihr gerade lest. Da wird noch ohne Javascript gekocht.
Übrigens erklärt Google in diesem Blogpost, was sie stattdessen machen wollen: FLoC. Das steht für Federated Learning of Cohorts. Hier gibt es ein Whitepaper dazu.
Update: Die EFF hat eine schöne, für Laien verständliche Erklärung veröffentlicht, was das Konzept hinter FLoC ist.
Ich möchte mal unabhängig von FLoC darauf hinweisen: Selbst wenn es ein perfektes System gäbe, um nur auf Client-Seite die Werbung auszusuchen, an der der Client interessiert ist, selbst dann wäre das immer noch schlecht, weil der Webserver ja sehen kann, welche Werbung du abrufst. Und der Webserver kann Google gehören oder die Daten an Google weiterverkaufen. Es gibt da keine gute Lösung für. Das ganze Web ist notorisch privatsphäreverletzend, sobald es ein Geschäftsmodell gibt, das aus den Daten über das Verhalten der Konsumenten Profit schlagen kann.
Erstens: In der "Bild"-"Zeitung" gibt es gerade einen Artikel hinter der Paywall, den mir jemand geschickt hat. Die Behauptung darin ist, dass fast alle Covid-Intensivfälle gerade Ausländer, äh, Menschen mit Migrationshintergrund seien. 50% seien Moslems bei nur 5% Bevölkerungsanteil. Dazu dann eine Familienpackung AfD-Geschwurbel ala "Spahn will darüber nicht öffentlich sprechen", das sei ein Tabu, man rede offiziell von einem Kommunikationsproblem, aber eigentlich sind die Moslems bloß alle widerspenstig und ignorieren unsere Lockdown-Vorgaben und gehen trotzdem alle in die Moschee zum Superspreaden.
Also mal abgesehen von dem ganzen fremdenfeindlichen Scheiß finde ich, dass man das mal umdrehen sollte vom Framing her. Schaut her: So gut funktionieren die Masken, die Isolation und der Lockdown! Geradezu durchschlagend, der Erfolg!
Dann hat der Scholz gerade jemandem in Mikrofon gelallt, dass man ja dann zügig Geimpfte vom Covid-Lockdown ausnehmen könne. Begründung: Das seien ja krasse Einschränkungen der Grundrechte, und das könne man nur machen, wenn es gute Gründe dafür gebe, die es bei Geimpften ja nicht mehr gebe. Formaljuristisch klingt das erstmal plausibel, finde ich.
Gesellschaftlich wäre das natürlich furchtbar. Dann hättest du als Unternehmen einen existenziellen Vorteil davon, wenn du deinen Mitarbeitern Impfungen beschaffen kannst, weil du dann wieder öffnen kannst. Das würde Betrug und Bestechung Tür und Tor öffnen und einen Schwarzmarkt schaffen.
Auf mich wirkt das wie eine politische Bankrotterklärung. Scholz sieht ein, dass mit dem aktuellen Personal von CDU, SPD, Grünen und FDP nichts zu reißen ist, und ruft daher YOLO aus. Scholz geht offensichtlich davon aus, dass seine Familie und er schon irgendwie an Impfstoff kommen werden, und der Rest kann mal kacken gehen. Das ist Raubtierkapitalismus, was der Scholz da vorschlägt.
Auf der anderen Seite habe ich natürlich auch keinen Bock mehr auf Lockdown und würde gerne mal wieder ins Kino oder Theater gehen, oder mich in einen Buchladen, in ein Cafe oder Restaurant setzen. Die aktuelle Impfstatistik sieht so aus: 4,4 Mio Menschen geimpft, das sind etwas über 5% der Bevölkerung. Wenn das Impftempo so bleibt, erreichen wir das Impfziel in 624 Tagen. Ja. 624. Knapp zwei Jahre.
Auf der einen Seite klingt das furchtbar weit weg. Auf der anderen Seite finde ich 4 Mio jetzt keinen Pappenstiehl, muss ich euch sagen. Mir macht das gerade sogar ein bisschen Hoffnung. Die Pflegeheime sind schon so gut wie durchgeimpft. Es ist also nicht so, dass es überhaupt nicht voran geht.
Der Staat darf Bürger in einer Pandemie einschränken, um die Volksgesundheit nicht zu gefährden. Was er nicht darf, ist Teile der Bevölkerung hierfür zu schädigen. Das, was im Moment gemacht wird, ist eine Triage auf einer anderen Ebene. Wir retten Leben auf Kosten derjenigen, die nicht ins Krankenhaus gekommen sind, keine Operation hatten, einen Herzinfarkt erleiden. Auf Kosten derjenigen, deren Krebserkrankungen nicht erkannt werden, auf Kosten von misshandelten Kindern und derjenigen, die Suizid begehen.Das Argument ist alt, aber das als andere Art von Triage zu betrachten, das ist glaube ich neu. Habe ich zumindest noch nicht gesehen. (Danke, Heiko)
Also das ist ja wohl skan-da-lös!
Wie ist denn bitte so jemand überhaupt in die Partei gekommen?
Haben die nicht gemerkt, dass da jemand an die Wissenschaft glaubt?!
Alter Falter, wenn das die Wähler mitkriegen! Dann müssen die die letzte verbleibende komplett wissenschaftsablehnende Partei wählen: Die Grünen!
ich bin ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation in NRW tätig und kann gerade aus erster Hand berichten.Die Meldung, dass Astrazeneca liegen bleibt, geht auf diesen RBB-Artikel zurück.Du schreibst, dass die Dosen von AstraZeneca gerade liegen bleiben. Tatsächlich kann ich das nur zum Teil bestätigen:
Seit ca. einer Woche bekommen wir als Hilfsorganisation nahezu täglich Anrufe vom Impfzentrum, ob wir nicht Helfer vorbeischicken wollen, die dann ohne Termin außerhalb der Reihe geimpft werden.
Da springen aktuell wohl regelmäßig die Leute von ihren Terminen ab.
Allerdings wird das alles verimpft und zwar fair verteilt über verschiedene Organisationen. Da das alle ehrenamtliche Rettungsdienstkräfte sind, passt das auch in den Impfplan (Gruppe 1 - medizinisches Personal).
Bis vor ca. einer Woche wurde da auch regelmäßig noch BioNTech als Rest verimpft, inzwischen scheint fast nur noch AstraZeneca übrig zu bleiben.
Wirklich liegen bleibt also nix, aber Leute springen schon von ihren Terminen ab.
Die Debatte wird sicher noch spannend, wenn Leute sich nur mit einem bestimmten Impfstoff impfen lassen wollen und dann die Wahl haben: Nimm AstraZeneca oder warte, bis es wieder BioNTech übrig gibt.
Ist aber Bullshit: Langfristig wird es eh so sein, dass man jährlich wie zur normalen Grippeimpfung muss, um die aktuellen Mutationen abzudecken. Bis die breite Bevölkerung dran ist sind die Impfstoffe also zum Teil sowieso schon wieder veraltet.
Es handelt sich um einen Bug in der Logik von libowfat. Ich habe einen Fix eingecheckt. Mal gucken, ob das hilft.
libowfat stellt ja ein API zur Verfügung, um sich Events auf Sockets geben zu lassen. Das läuft im Wesentlichen so:
io_fd(3); // ich bin an deskriptor 3 interessiert io_wantread(3); // und zwar will ich lesen io_wait(); // warten, bis ein angemeldetes Event eintritt while ((fd = io_canread())) { // alle read events durchlaufen ... } while ((fd = io_canwrite())) { // alle write events durchlaufen ... }
Leider ergibt sich aus dieser einfachen API hinter den Kulissen eine bemerkenswerte Komplexität. io_wait ruft ein Low-Level-API des Betriebssystems auf, das (hoffentlich!) mehr als ein Event auf einmal melden kann.
io_wait hat pro mit io_fd angemeldetem Deskriptor ein bisschen State, und in dem State gibt es next-Membervariablen, einmal für den nächsten Deskriptor mit read-Event und einmal für den nächsten Deskriptor mit write-Event. Diese Liste traversieren io_canread und io_canwrite dann.
Nehmen wir mal an, jemand trägt auf einen Deskriptor sowohl Lese- als auch Schreib-Interesse ein. Dann kommen auf denselben Deskriptor gleichzeitig Lese- und Schreib-Events rein. Bei der Behandlung des ersten davon passiert ein Fehler.
Der Code schließt den Deskriptor.
Aber der State zu dem Deskriptor ist noch in der verketteten Liste für den anderen Event-Typ eingetragen!
Klingt jetzt nicht so schlimm. Der andere Event-Handler macht dann halt read oder write und kriegt einen Fehler, weil der Deskriptor geschlossen ist.
Leider kann aber der read-Event auch auf den Listen-Socket sein, und der Handler dafür ruft accept() auf, und accept() gibt einen neuen Deskriptor zurück. Das könnte derselbe sein, auf den in der Datenstruktur noch ein Write-Event eingetragen ist!
Um dieses Szenario zu verhindern, hat libowfat ein io_close(), das man statt close() aufruft. Wenn der sieht, dass da noch ein Event offen ist, dann markiert er den Deskriptor als geschlossen aber schließt ihn nicht wirklich.
Jetzt will man diese halboffenen Deskriptoren aber auch mal irgendwann loswerden. Dafür gibt es zwei Stellen, die sich anbieten.
Erstens: In io_canread und io_canwrite. Die müssen ja sowieso checken, ob der Deskriptor geschlossen wurde, und das Event aus der Liste dann verwerfen. Die könnten dann auch den Deskriptor ganz schließen.
Zweitens: In io_wait. Das ruft man ja erst wieder auf, nachdem man alle ausstehenden Events abgearbeitet hat. Der könnte dann alle als geschlossen markierten Deskriptoren final schließen.
Ich hatte Code in beiden drin, und der Bug ist glaube ich, dass die sich gestört haben. Mal laufen lassen und gucken, ob es das war.
Weil irgendein Arschloch von der New York Times den Betreiber der Site zu doxxen drohte?
Der Mann postet dort unter dem Namen Scott Alexander, was aber nicht sein richtiger Name ist. Er ist Psychiater, oder besser: war Psychiater. Denn den Job hat er gerade gekündigt, um dem Arbeitgeber den Stress wegen des Doxxings zu ersparen.
Ach komm, Fefe, der reagiert doch über! Spätestens jetzt wo das einmal durchs Internet ging und die New York Times den ersten Shitstorm abgekriegt hat, da werden die ja wohl verstanden haben, dass der Artikel besser nicht erscheint, oder zumindest nicht den Namen veröffentlicht?
Doch. Doch, tun sie. Ja, wirklich. Die New York Times hat kurz gewartet, bis die Wolken weitergezogen sind, und dann haben sie bewiesen, dass Scott Alexander völlig Recht hatte mit seinen Befürchtungen.
Inhaltlich ist der Artikel so ungefähr der größte Arschloch-Move, den die nytimes pullen konnte. Nicht nur wegen des Doxxens. Der Artikel baut Scott Alexander als Anti-SJW auf, versucht ihn in die Nähe von Peter Thiel und als Teil der Silicon-Valley-Unsympathen um Sam Altman zu schieben. Es ist also sogar noch schlimmer als befürchtet.
Tja, liebe New York Times. Herzlich willkommen bei eurer Zukunft: Eine Zukunft der Irrelevanz. Alle eure Bemühungen, euch aus der Sickergrube herauszuarbeiten, in die ihr euch mit eurer Irakkrieg-Jubelperserei selber hineinnavigiert habe, sind damit vollumfänglich gescheitert, alles Restvertrauen verspielt.
Was für eine ekelerregende Zeitung, dass die das ernsthaft jetzt veröffentlichen. Ich hoffe mal, dass denen jetzt reihenweise die Abonnenten weglaufen. Newspaper of Record, hah! Dass ich nicht lache. Wie "Sturmgeschütz der Demokratie". Halten sich wie die Briten an längst verzockten Schatten eines Rufes fest.
Ehemalige Tageszeitung aus New York.
Ironie des Schicksals: In dem Artikel nennen sie ganz unverholen, wieso sie das gemacht haben. Weil die Leute da draußen das Vertrauen in die Mainstreammedien (DAS SEID ÜBRIGENS IHR, IHR DEPPEN!) verloren haben, und für gehaltvolle Gedankengänge lieber zu Scott Alexander gehen.
Das war der Grund, wieso sie diese Bewegung nochmal ordentlich befeuert haben.
Man findet aber auch einfach kein gutes Personal mehr.
Scott Alexander selbst hat dazu auch was geschrieben. Der ist ja jetzt bei Substack. Er hat noch ein paar mehr Punkte rausgegriffen, die ich hier gar nicht erwähnt habe, weil mir das schon reichte.
Update: Falls sich jemand von euch fragt, wieso ich diesen Scott Alexander so hochhalte: Hier hat jemand ein paar Highlights unter seinen Blogposts rausgesucht. Ich glaube ja, dass man da praktisch überall blind reingreifen kann, und man wird auf Exzellenz stoßen. Scott Alexander hat eine nahezu einmalige Fähigkeit, wissenschaftliche Literatur zu inhalieren und die gewonnenen Erkenntnisse verständlich und sauber zu artikulieren. Ich kann mich auch nicht erinnern, bei dem jemals einen Tippfehler gesehen zu haben, und bei der durchschnittlichen Länge seiner Texte ist das eine sehr unwahrscheinliche Beobachtung.
Der Einsender kommentiert:
Naja, wen kümmert es schon, wenn es nur noch Kartoffeln in den Regalen gibt und sonst nix, für das Volk.Ja. Ich fürchte auch, den Brexit werden wir nochmal nachverhandeln müssen. So war das nicht gedacht!!1!Aber jetzt kommt der Brexit bei der Financial Royalty an, und man macht sich Sorgen
Ich bin gerade etwas irritiert, dass ich da keine Paywall gekriegt habe. Vielleicht weil ich per URL copy&paste kam, ohne Referrer?
Ich bin auch erstaunt, dass ausgerechnet Amsterdam da jetzt vorne liegt und nicht Frankfurt. Aber stellt sich raus: Euronext ist ein großer Player und sitzt in Amsterdam.
An average €9.2bn shares a day were traded on Euronext Amsterdam and the Dutch arms of CBOE Europe and Turquoise in January, a more than fourfold increase from December. The surge came as volumes in London fell sharply to €8.6bn, dislodging the UK from its historic position as the main hub for the European market, according to data from CBOE Europe.
Das C in CBOE steht für Chicago, insofern ist deren Auftauchen in der Liste schon irgendwie lustig, und von Turquoise habe ich noch nie gehört. Stellt sich raus: Das gehört LSEG, der London Stock Exchange Group. Die haben rechtzeitig aufs Festland diversifiziert.Insofern stimmt vielleicht die Analyse des Einsenders nicht, dass die Financial Royalty betroffen ist. Wäre mal eine interessante Frage, wieviel des Finanz-Sumpfes aus London ihr Schäfchen ins Trockene gebracht hat.
Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Hey sagt mal, versteht ihr eigentlich, wieso immer weniger Touristen in die USA reisen wollen? Dabei tun die doch alles dafür, dass man sich willkommen fühlt!
Ein Mysterium!
Werden wir wohl nie rausfinden.
Was tun, sprach Zeus?
Dieser Polizist in Beverly Hills hat eine innovative Idee!
Die Szene ist wie folgt: Ein bekannter Aktivist aus LA betritt ein Polizeirevier in Beverly Hills. Er hatte von der Polizei ein paar Geldstrafen aufgedrückt bekommen, und wollte jetzt mal das Body Cam Material sichten.
Einer der Polizisten im Review bemerkt, dass der Typ alles livestreamt, und dabei auch Dinge mit persönlichen Daten Dritter vor die Kamera kriegt, findet das nicht gut. Sie fragen ihn also, wieviele da zugucken. Der Aktivist ist auf Krawall gebürstet und sagt: Genug.
Daraufhin holt der eine Cop sein Telefon raus und spielt so laut es das Gerät hergibt copyright-geschützte Musik ab.
Der Polizist hat sich gedacht, der Instagram-Algorithmus erkennt das und macht den Stream aus.
Hat Instagram aber nicht gemacht, weil sie nach den vielen Beschwerden der so beschnittenen Influencer mal die Fair Use Bestimmungen genauer umgesetzt haben und jetzt sagen: Solange da auch eine visuelle Komponente bei dem Video bei ist und das nicht bloß die Musik abspielt, lassen wir das durchgehen.
Die Story ist ja so schon großartig genug, aber wird noch besser: Der Polizist heißt mit Nachnamen Fair. Wie in Fair Use.
Cyberpunk, fuck yeah!
Auf der anderen Seite ist das für die USA kein so großer Schritt mehr, wie es für uns klingt. Die haben eh merkwürdige Vorstellungen. Da kann es passieren, dass ein Dorf irgendwo im Nirgendwo an einer Durchgangsstraße gegründet wurde, und dann die Ampelphase manipuliert, damit möglichst viele Leute glauben, es sei noch gelb und sie könnten noch rüberfahren, aber der Sheriff von dem Dorf verteilt dann Knöllchen wegen bei rot über die Ampel fahren. Die Ampel wird von der Kommune aufgestellt, die Polizei wird von der Kommune gestellt, und ein Gericht haben die auch (brauchen sie aber gar nicht, denn die Knöllchen sind landesweit einklagbar).
Der lokale Regierungschef wird von der Bevölkerung gewählt, aber wenn der dafür sorgt, dass er keine örtlichen Steuern erheben muss (die würden auf die vom Bundesland und dem Bund draufgeschlagen!), weil genug Kohle von durchfahrenden Passanten abgezockt wird, dann ist die Wiederwahl natürlich im Kasten. Sheriff und Richter werden in den USA auch gewählt, aber wie gesagt ist das Abzocken der Passanten ja im finanziellen Interesse der Leute da, insofern werden die da auch Hardliner wählen.
Diese Konstellation führt zu Schlagzeilen wie dieser mit dem grandiosen Begriff "speed trap town". Es hat mich auch mal ganz direkt betroffen. Ich war auf Dienstreise in den USA und hatte ein Mietauto, das ich am Flughafen bekam. Bezahlte alles der Auftraggeber, insofern waren mir die Details erstmal egal. Aber das Auto hatte irgendein Problem und ich musste es nach einer Woche tauschen, und fuhr dann zu einer anderen Niederlassung, nicht der am Flughafen, weil die weiter weg gewesen wäre. Die örtliche Niederlassung hat mir dann empfohlen, den alten Mietvertrag bei der Gelegenheit zu stornieren und einen neuen zu machen. Der Typ dort erklärte mir das so: Der Flughafen ist als eigene Kommune inkorporiert und hat eigene Steuern und Abgaben auf alle Geschäfte in seiner Kommune erhoben, weshalb Autovermietungsverträge, die am Flughafen abgeschlossen waren, einen signifikant höheren Mietpreis pro Tag haben.
Kann natürlich auch sein, dass der mich verarscht hat und die Niederlassungen da gegeneinander in Konkurrenz stehen. Wer weiß.
Aber beim Road Trip durch Washington State bin ich dann in der Tat auch mal in einem nicht inkorporierten Dorf vorbeigekommen. Das war eine Siedlung, die die nötigen Unterlagen für eine Eintragung als Kommune nie unterschrieben hat. Die hatten ein Post Office (das bezahlt auch die Post, bzw. der Bund, nicht die Kommune) mit einem riesigen Bild von George W Bush an der Wand, aber keinen Sheriff und keine Feuerwehr. Wenn da ein Brand ausbricht, dann rufen die beim Nachbardorf an, und deren Infrastruktur schickt dann einen Wagen rüber und stellt eine fette (versicherte man mir) Rechnung.
Und in DEM Umfeld finde ich das jetzt auch keinen großen Schritt mehr, wenn sich die Leute selbst bewaffnen, weil es keine Polizei in der Gegend gibt.
Wenn ich mir jetzt die Situation angucke, dass ein Flughafen eine eigene Kommune ist, dann erscheint es mir sogar wie grundsätzlich dasselbe als wenn eine Tech-Firma das macht.
Man darf jetzt auch nicht überbewerten, was das bedeutet, wenn eine Kommune ein eigenes Gericht hat. Da kann man natürlich bei höheren Gerichten außerhalb der Kommune in Revision gehen, wenn die Mist urteilen. Dennoch kann auch das für eine Kommune äußerst lukrativ sein. In Texas gibt es z.B. ein berüchtigtes Gericht, das in Patentstreitigkeiten immer für den Patentinhaber urteilt, und dann jeweils Millionenstrafen verhängt. Sowas wie bei uns das Landgericht Hamburg in Internetfragen. Eine Schande für alle Rechtspfleger, landesweit verrufen. Aber in dem Ort hat Samsung dann (in Texas!) eine Schlittschuhbahn hingestellt, um in der sie ständig über ihr Pseudo-Gericht abzockenden Bevölkerung Wohlwollen zu generieren.
France 24 zeigt ein RHY-Dokument, laut dem eine Kilowattstunde "im Nahen Osten" gerade einmal 2,2 Cent kostet. Zum Vergleich: Private Haushalte in Deutschland zahlen rund 30 Cent. Teilweise soll es sich für die Betreiber lohnen, eigene Kraftwerke direkt neben den Mining-Farmen zu bauen und zu betreiben.
Als ihre Errungenschaften feiert sie ihre Grant-Programme in Entwicklungslänger, ihr growth hacking, gesteigertes "reader engagement", einen Code of Conduct (der noch nicht wirkt). Alles so Vertriebler-Blablah. Wenn so Startup-Fuzzys oder Vertriebler oder Beraterklitschen gefragt werden, was sie erreicht haben, und da ist nichts. Dann kommen so Sachen wie "reader engagement".
Reader Engagement ist die Zeit, die Kunden auf der Seite verbringen. Wenn die bei einer Enzyklopädie hochgeht, dann hat sie ihr Hauptziel nicht erreicht. Dann heißt das, dass die Artikel so unverständlich waren, dass ich stundenlang Links folgen musste, um herauszufinden, was ich eigentlich herausfinden wollte. Reader Engagement ist das Gegenteil dessen, worauf die Wikipedia optimiert werden sollte.
Die nächste Frage ist, woher Wikipedia überhaupt weiß, wieviel Reader Engagement sie haben. Überwachen die mich etwa, während ich auf ihrer Site herumklicke?!
Ich habe nicht viel Hoffnung, dass das nächste Management besser wird. Offensichtlich hat die ja genau das getan, was da gewünscht war. Sonst wäre sie schon viel früher rausgeflogen.
Ich kann auch über die Behauptung nur lachen, die Wikipedia habe an Vertrauenswürdigkeit gewonnen. Nein, hat sie nicht. Die anderen Medien haben nur ihre Vertrauenswürdigkeit noch schneller abgebaut.
nur eine kleine Anmerkung, da man die Formulierung leicht falsch verstehen kann (und man ja keine Panik befeuern will, ob da gemurkst wird): Es wird nicht der Impfstoff mehr verdünnt, um eine sechste Dosis raus zu bekommen, sondern es kommt auf die zum Impfen verwendeten Spritzen an - bei denen mit weniger Totvolumen schafft man sechs Dosen, mit "normalen" nur fünf. (in deiner Quelle "Um auf die maximal mögliche Menge von sechs Dosen pro Fläschchen zu kommen, sind aber spezielle Spritzen und Nadeln notwendig. ")Die Verdünnung findet nach wie vor identisch wie bei der Erstzulassung und Erprobung statt.
Das RobinHood da mit Citatel zusammenarbeitet und deswegen den Kauf von Gamestop Aktien sperrt ist wahrscheinlich eine Hoax. Die Wahrheit ist etwas komplizierter. Fast alle US-Broker haben den Kauf von Gamestop Aktien in der letzten Woche gesperrt. (Auch diejenigen die regelmäßig gegen dieses High Frequenzy Trading / Citadel wettern).Brokerage ist ein extrem reguliertes Geschäft. Das Problem ist wahrscheinlich folgendes: Als Broker gehst Du bei Kauf oder Verkauf von Aktien eine Lieferverpflichtung für Deine Kunden ein. Meist t+1 oder t+2. Dafür musst Du beim Clearing-House (Börse) eine kleine Sicherheit hinterlegen. Normalerweise keine große Sache. Die Höhe der Sicherheit berechnet sich an Hand von Schwankung, Volumen der Aktien etc. Wenn jetzt aber die Wilde Horde kommt Millionen Menschen 25x am Tag Gamestop hin und her handeln, dann hast Du als Broker ein Thema. Erstens gehen die Volumina hoch, zweitens die Volatilität und am langen Ende die Sicherheit die Du hinterlegen musst.
Das wurde eingebaut, damit das System stabil bleibt, wenn schwache Broker umkippen. In den USA ist es nämlich so, dass die anderen Broker dafür einspringen wenn einer umkippt. Das ist so ein bisschen wie der deutsche Pensionssicherungsfonds.
In der letzten Woche war es schon so, dass es etwas unübersichtlich wurde ob da nicht jemand umkippen könnte. RobinHood hatte im März 2020 Systemschwierigkeiten und mich würde es nicht wundern, wenn bei denen das System unter der Last zusammenkracht. Es wurde gesagt, dass rund 75% aller Robinhood-Nutzer-Zocker Gamestop Aktien haben.
Wenn eine Aktie theoretisch am Tag 25x gehandelt wird - und in der Kette einer dann ausfällt - dann können alle anderen in der Kette ja auch nicht liefern. Bei Gamestop reden wir davon, dass die Wilde Horde und die Wallstreet da einen riesigen Ballon aufgeblasen hat.
Das Optionsvolumen war letzte Woche nominal rund 30 Mrd. USD. (Optionen sind ja das "Recht bzw. die Pflicht - Gamestop Aktien zu kaufen oder zu verkaufen). Die 30 Mrd. USD sind am langen Ende ein Nullsummenspiel - einer gewinnt, der andere verliert. Problem wäre nur, wenn der Gewinner beliefert werden muss und der Broker des Verlierers ausfällt. Das kann schon die meisten Firmen ausradieren wenn es da kracht. Zumal Du nichts dagegen machen kannst, dass einer in der Kette ausfällt.
Robin Hood hatte am Donnerstag Abend rund 1 Mrd. USD als Notkapitalerhöhung von seinen Anlegern bekommen. (Notkapitalerhöhung ist immer was ziemlich hässliches!).
Das deutet darauf hin, dass sie die regulatorischen Anforderungen für die Hinterlegung nicht mehr alleine stemmen konnten.
Nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich präsentiere: Gamestop, the Sea Shanty!
Wer das Lied nicht kennt: Das ging gerade auf Tiktok unter den woken Veganerhipstern als virtueller Chor hoch und runter.
Ich finde ja alte Liedtexte auch wegen des Textes hochinteressant, weil da lauter Wörter vorkommen, die man heute nicht mehr kennt oder die eine andere Bedeutung haben. "Bully" zum Beispiel bedeutet "betrunken" (Erklärung), und "billy of tea" ist ein selbstgebastelter Teepot. "Tonguing" ist das Ausweiden eines toten Wals.
USA-Einwilligung: Indem Sie auf „Akzeptieren“ klicken, willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass Ihre Daten von Anbietern in den USA verarbeitet werden. Die USA werden als ein Land mit einem nach EU-Standards unzureichendem Datenschutzniveau eingeschätzt. Es besteht das Risiko, dass Ihre Daten auch an US-Behörden weitergegeben werden.Wie ist denn das bitte an deren Justiziar vorbeigekommen? Wieso macht Heise sich ihren jahrelang mühsam aufgebauten Ruf in Sachen Datenschutz mit so einer Aktion völlig ohne Not kaputt?
Nun haben sich das diverse Hedgefonds und andere institutionelle Anleger (Zocker) die Situation angeguckt und sind zu einem ähnlichen Ergebnis wie ich gekommen. Wenn man professioneller Börsenzocker ist, und sich sicher ist, dass eine bestimmte Firma auf dem absteigenden Ast ist, dann kann man Short Selling machen. Man leiht sich Aktien der Firma und verkauft die dann. Ein paar Tage später muss man die zurückgeben. Zu dem Zeitpunkt kauft man dann Aktien der Firma und gibt sie an den Verleiher zurück. Wenn der Kurs seit dem gefallen ist, macht man die Differenz Profit.
Das hat zwei Probleme. Erstens: Was wenn der Kurs nicht fällt? Wenn man eine Aktie kauft und die ist morgen wertlos, hat man maximal sein eingesetztes Kapital verloren. Wenn man Short Selling macht, und sich der Aktienwert mehr als verdoppelt, dann hat man mehr Geld verloren als man eingesetzt hat. Das ist also hochgefährlich.
Zweitens: Es kann sein, dass auch die Verleiher die Aktie gar nicht hatten. Die Börse ist im Wesentlichen ein Kasino, wo lauter habituelle Glücksspieler sich gegenseitig abzuzocken versuchen. Es kann vorkommen, dass mehr Aktien verkauft wurden, als es gibt, und dass es gar nicht möglich ist, dass die Short Seller nach ein paar Tagen ihre Aktien "zurückkaufen". Das ist 2008 mit Porsche und VW passiert. Da hat Porsche angesagt, dass sie ihren Anteil bei VW erhöht haben, und dass sie Optionsscheine halten, die eingelöst ihren Anteil auf 75% oder so erhöht hätten. Daraufhin fiel den Short Sellern auf, dass sie mehr als den Rest der Aktien ausstehend hatten, und die mussten alle zu egal welchem Preis Aktien kaufen, um ihre ausstehenden Positionen zu füllen. Wenn alle kaufen wollen, aber keiner verkauft, dann geht der Preis hoch. Bei VW ging der Aktienkurs kurzzeitig von 200 auf 1000 Euro hoch.
Und so etwas passiert auch gerade bei Gamestop. Da haben sich ein paar Kiddies in Webforen abgesprochen und als Flashmob Gamestop-Aktien gekauft, mit dem expliziten Ziel, sie nicht an die Short Seller zu verkaufen. Die Tagesschau hat einen schönen Kurschart von Gamestop.
Ich erwähne das, weil Louis Rossman ein tolles Video dazu gemacht hat, das ist der Typ hinter Right to Repair, der mit dem Repair Shop in New York. Und der hat eine wunderschöne Interpretation der Situation: Dass die Leute, die die Aktien gerade halten, das absichtlich gemacht haben, und zwar nicht um sich zu bereichern, sondern um Wall Street mal den Stinkefinger zu zeigen. Das sei sozusagen die Rache der Betrogenen an den Betrügern, die Rück-Umverteilung des Reichtums von den Wall-Street-Zockern zu den Abgezockten.
Das ist ja an sich schon lustig, aber jetzt kommt halt ein Detail hinzu, dass das blogwürdig macht: In den USA gibt es eine Aktienhandelapp, die sich explizit an unerfahrene Hobbyisten richtet, und die die Hürden für das Verzocken des eigenen Vermögens an der Börse super niedrig legt. Die heißt ausgerechnet Robinhood.
Der Name passt jetzt zufällig mal wie Arsch auf Eimer, wenn Louis' Theorie zutrifft.
Besonders lustig finde ich auch, wie sich jetzt die Memes überschneiden, und die Gamestop-"Anleger" in den Foren "HODL" rufen, den "niemals verkaufen!!1!"-Schlachtruf der Bitcoin-Spinner, ursprünglich ein Tippfehler von "hold", was das Wort ist, das man an der Börse für "halten" nimmt im Englischen, also für "nicht verkaufen".
Hey, warum sollte man auch die Künstler fördern, wenn man Eventim fördern kann!1!!
Wenn jemand DDoS brüllt, dann glaube ich das erstmal nicht. Besonders wenn da gerade eine absehbare Nutzersteigerung stattfand und das System dann unter der Last zusammenbrach. Das riecht für mich immer nach Notlüge.
Dabei kann man das auch völlig ohne Notlügen überstehen. Nehmt nur Signal. Die sind nach einem Tweet von Elon Musk plötzlich mit 44 Mio neuen Usern überrascht worden und da brach ihnen dann ihre Infrastruktur zusammen. Die hätten auch in die Kamera lügen können, dass es da ein DDoS gab.
Wenn jemand erzählt, er habe Morddrohungen erhalten, am besten noch nachdem er sich im Internet wie ein total zivilisierter Mensch ganz normal höflich und zuvorkommend verhalten hat, dann habe ich da auch erstmal Zweifel.
Stellt sich raus: Das Vorurteil hat gelegentlich Recht. Der rechtspopulistische Justizminister von Norwegen hat z.B. gar furchtbare Drohbriefe erhalten, die dann zu Anschlägen auf ihn und einige Parteigenossen eskaliert sind. Stellt sich raus: Das haben die alles selbst fingiert, seine Frau ist jetzt deshalb verurteilt worden.
Warum machen Leute sowas? Weil es funktioniert!
Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess argumentiert, Bertheussen habe mit den Taten den Verdacht auf politische Gegner vor allem im linken Lager lenken wollen. Das war ihr lange auch gelungen: Die Anschläge hatten Norwegen monatelang in Atem gehalten. Die Norweger waren schockiert und zeigten sich lange quer durch alle politischen Lager solidarisch mit Bertheussen und Justizminister Tor Mikkel Wara.Das ist ja das tragische an Vorurteilen, dass die eben doch nicht immer völlig frei aus der Luft gegriffen sind.
Hier sind ihre Hosting-Anforderungen (Achtung: Hörensagen). Oh, und: Geld dafür bezahlen können sie natürlich nicht. Die haben noch nie einen Cent Profit gemacht.
Warte mal eine Chat-App macht extern 100 GB Traffic pro Minute?! Und intern 400 GB?!?
Tja, meine Damen und Herren. So sieht das Trafficmuster aus, wenn man Netflix-Style ein paar Fantastilliarden Microservices betreibt. Und so sieht der CPU- und RAM-Bedarf aus, wenn man das in Ruby on Rails macht.
Das ist auch der Grund, wieso es PHP noch gibt.
Es ging ja auch das Gerücht um, dass das dezentrale Backup, dass jemand noch kurz vor Rauswurf bei AWS gemacht hat, 70 TB groß ist.
Das ist m.E. ein typisches Cloud-Symptom. Wenn das nicht bei dir sondern bei Amazon wehtut, wieso solltest du dann die Anwendung optimieren? Wenn Storage virtualisiert ist, wieso dann in Sparsamkeit investieren? Die 70 TB kommen wohl daher, dass die nie was gelöscht sondern nur "als gelöscht markiert" haben.
Die Trafficmenge kommt wohl davon, dass die auch Bilder und Videos hatten. Das bläst natürlich die Trafficrechnung enorm auf.
A command injection vulnerability in the license-check daemon of Juniper Networks Junos OS that may allow a locally authenticated attacker with low privileges to execute commands with root privilege.
Der Einsender kommentiert:Diese Arten von Vulnerabilities sind die Besten: Wenn DRM und Lizenzkram am Ende den Kopf kosten.Geht mir genau so. Das wird nur noch getoppt von Remote Code Execution in Schlangenöl.
Jetzt haben sie so halbfertige 10nm-Tech am Start, aber da ist der Ausschuss offenbar so hoch, dass sie damit den Takt nicht so hoch kriegen und nur Hoch-Margen-Produkte fertigen.
Aber so in Sachen "die sind Marktführer" hat man lange nichts überzeugendes mehr von Intel gehört. Das ist normalerweise die Art von Situation, in der Investoren nervös werden, und Aktivisten-Hedgefonds Druck machen, mal den CEO zu wechseln.
Genau das ist auch bei Intel gerade passiert. Der aktuelle CEO muss gehen, ein Typ namens Bob Swan, der mir zumindest bisher noch gar nicht aufgefallen ist. Sein Nachfolger soll der aktuelle CEO von VMware werden, ein Mann namens Pat Gelsinger.
Und DAS ist sowas wie ein Paukenschlag. Pat Gelsinger hat lange Jahre bei Intel gedient und ist da bis zum CTO gekommen. Pat hat da viele der Erfolge zu verantworten.
Insofern, von allen Leuten, die sie da jetzt zum Kapitän des sinkenden Schiffs machen könnten, ist Pat Gelsinger sicher eine der besten wenn nicht die beste Wahl. Pat Gelsinger war bis 2009 bei Intel, ist also gegangen, bevor das aktuelle strukturelle Verkacken im Industriemaßstab losging.
Vielleicht hat Intel doch noch eine Chance?
Also nicht dass er das gemacht hat, nein. Dass er das für Wirecard gemacht hat. Die ihn damals für Lobbyarbeit bezahlt haben, und genau das haben wollten. Das war bloß ein bedauerliches Missverständnis. Zufälle gibt es!
Gut, dabei hätte die Sache bleiben können, aber leider tauchte dann ein "Aktionsplan Leerverkäufe" auf.
Diesen schickte Rüdiger Assion, Leiter der Finanzkommunikation bei der PR-Agentur Edelman, am 20. März 2020 an Wirecard-Chef Markus Braun – sechs Tage vor Erscheinen von Guttenbergs Beitrag. Das Papier sah Ansprechpartner in Politik, Medien und bei der Börse vor, bei denen offensichtlich für ein Leerverkaufsverbot geworben werden sollte. Unter »Zielgruppe Medien« wird aufgeführt: »Gastkommentar Karl-Theodor zu Guttenberg, FAZ oder Die Welt«.Neben Guttenberg wurde auch Kai Diekmann genannt. Da wächst zusammen, was zusammen gehört!
Jedenfalls gab es danach tatsächlich einen FAZ-Kommentar von Guttenberg, der inhaltlich dem Lobbyauftrag weitestgehend entsprach.
Hier ist sie. Der Berliner Senat ist ja sozusagen ein Inkompetenzzentrum für Politik. Keine Idee so offensichtlich Scheiße, dass sie in Berlin nicht umgesetzt wird. Dementsprechend hatten sie auch angesagt, die Schulen Montag einfach wieder aufzumachen.
Und dann gab es offenbar so dermaßen viel Gegenwind aus der Bevölkerung, dass sie das jetzt auf Ende Januar verschoben haben.
Nach massiver Kritik von Lehrern, Schülern und Eltern verschiebt der Berliner Senat nun doch die geplanten Schulöffnungen. Wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag dem rbb bestätigte, soll es in Berlin keine Präsenzpflicht geben bis zum 25. Januar geben.Das ist schon krass. Das Argument für die Schulöffnung war ja immer, dass die Eltern das so fordern, ja sogar existenziell brauchen. Und jetzt sind es die Eltern, die dafür gesorgt haben, dass das Gegenteil passiert.
Übrigens, wo wir gerade bei Covid waren. Die Briten machen ja repräsentative Tests. Hier sind die aktuellen Daten. Der Einsender fasst zusammen:
Es sieht nicht gut aus: 1/50 positiv in ganz England, und in Lodon, Epizentrum der neuen Covid Variante 1/30.(Kleiner Hinweis für CDU-Wähler: 1/30 ist mehr als 1/50)
Es gibt da eine wunderabre Yes Minister-Folge über Waffenhandel. Ein Whistleblower informiert den Protagonisten, den Minister für administrative Aufgaben, Jim Hacker, dass britische Bombenzünder in den Händen von kommunistischen Terroristen in Italien gefunden wurden. Hacker will daraufhin den Premierminister informieren, aber der Regierungsapparat hindert ihn daran. Denn wenn der Premierminister offiziell Kenntnis von dem Sachverhalt erlangen würde, dann müsste er etwas tun. Dann würde das bisherige Nichtstun auffallen, und bei den Ermittlungen würden dann am Ende noch die ganzen anderen Skelette im Keller gefunden!!1!
Diese Folge erklärt m.E. hervorragend, wieso wir keine Covid-Surveys wie die Briten machen. Die Regierung will keinesfalls, dass herauskommt, wie krass sie verkackt hat, und schlimmer noch dass die Datenbasis da war, um es besser zu machen. Und die Opposition möchte den Präzedenzfall nicht setzen, dass Politik für ihr Verkacken zur Rechenschaft gezogen wird.
Übrigens, wer die Geschichte nicht kennt: Hier ist der reale Hintergrund für die Folge. Es stellte sich nämlich heraus, dass den Kommunisten zugeschriebe Terrorangriffe in Italien in den 1970er Jahren tatsächlich von Nato-Stay-Behind-Truppen (d.h. von den Amerikanern) durchgeführt wurden, weil die verhindern wollten, dass in Italien die Kommunisten an die Macht kommen.
Ich weiß gar nicht, was ich beeindruckender finde. Dass das passiert ist, oder dass ich ein halbes Dutzend Einsendungen dazu bekommen habe. Die Leute sind sensibilisiert!
Nun, Die Polizei hat die reingelassen.
Einzelne Trumpisten planten wohl Geiselnahmen.
In einer Umfrage fanden 45% der Republikaner-Wähler den Sturm aufs Kapitol gut.
Aber immerhin amüsieren sich die Russen prächtig. Es gibt übrigens eine russische Botschaft in Washington DC. Die könnten also Maidan-Style Kekse verteilen, wenn sie wollten. Aber das ist nicht deren Stil, denke ich.
Während dieses Sturms auf die Demokratie findet nebenan gerade eine andere Revolution statt: Twitter blockiert Trump. Facebook löscht Trumps Video. Facebook blockiert Trump auch, und bei Instagram ist er damit auch blockiert.
Jetzt kann man natürlich zynisch reagieren, und meckern, wieso das so lange gedauert hat, bis für Trump mal dieselben Regeln gelten wie für alle anderen.
Aber bedenkt mal bitte kurz, was das für ein Dammbruch ist, den die da gerade vollzogen haben. Vergleicht das mal mit der Abgeordneten-Immunität, die ja ursprünglich geschaffen wurde, damit die Regierung nicht gegen kritische Oppositionspolitiker vorgehen kann. Will sagen: Das hat ja schon einen Sinn, dass Politiker frei reden dürfen. Das ist nicht bloß ein Privileg aus Zeiten, in denen der Adel regiert hat.
Jetzt haben wir einen Präzedenzfall, dass man Politiker für ihre Äußerungen in sozialen Netzwerken dort sanktionieren lassen kann. Richter, Geschworene und Henker sind alle Big Tech.
Twitter hat gewartet, bis Menschenleben auf dem Spiel stehen. Das klingt wie eine große Hürde, aber ist es in der Praxis nicht. Mit der Begründung könnte ich jetzt Twitter auffordern, die ganzen "Bildungs"politiker zu sperren, die sich für Schul-Öffnungen aussprechen.
Oder nehmt den Dieselskandal. Feinstaub. Bei verdammt vielen Themen kann man argumentieren, es ginge um Menschenleben. Und warum nur Politiker sanktionieren, wenn sie zuviel gesagt haben? Warum nicht auch Politiker für Nichthandeln sanktionieren?
Ich kann jedenfalls sehr gut nachvollziehen, wieso Twitter und co solange gewartet haben.
Erinnert euch auch an die Salamitaktik der Contentmafia gegen Youtube und co. Die sozialen Netze werden jetzt vermutlich mit Millionen von Lösch- und Blockieranträgen überflutet werden.
Update: Aus dieser Perspektive sieht das Reinlassen durch die Polizei weit weniger freiwillig aus.
Im Spiel hängen in Fahrstühlen und öffentlichen Plätzen Fernseher aus, auf denen die ganze Zeit entweder Werbung oder Nachrichten laufen. Die Nachrichten sind immer schön dystopisch gehalten, das Spiel ist ja auch eine Dystopie.
Teilweise sind die aus satirischen Gründen aber auch fake-positiv, z.B. sagen sie im Intro in den Nachrichten an, dass die Mordrate in der Stadt gesunken ist, diese Nacht nur 30 Tote. Wie in dem Alternativlos schon erzählt ist einer der Gags in dem Spiel, dass gerade Bürgermeisterwahl ist, und der alte Bürgermeister einen ganzen Bezirk der Stadt schlicht als außerhalb der Stadt deklariert hat, damit es in der Statistik so aussieht, als habe er erfolgreich das Verbrechen gesenkt.
Einer dieser Nachrichtenspots ist in diesem Video zu sehen, und das ist, worauf mich der Leser hinwies. Ich zitiere mal:
Weitere Nachrichten: Das NCPD erhält eine willkommene Ausweitung der Befugnisse. Seit heute ist die Polizei dazu befugt, Tatverdächtige für bis zu ein Jahr ohne offizielle Anklage festzuhalten.Und DAS, meine Damen und Herren, klotzt ja mal richtig rein. Selbst in so einer krassen Dystopie konnten es sich die polnischen Entwickler, die ja nun schon einiges gesehen und erlebt haben, in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen, dass die Polizei irgendwo jemals Leute einfach so wegsperren kann, und nicht mal Anklage erheben muss.
Da kann ich nur sagen: Danke, Bayern! Euer Polizeirecht hat eine der krassesten Scifi-Dystopien mal eben rechts überholt. Und diese Dystopie spielt in 2077! Nicht auszudenken, was die Bayern bis dahin noch verschlimmern!
Wieso hat die EU Bayern eigentlich noch nicht rausgeworfen?
Geht mal auf Seite 932. Da geht es darum, wie sie DNA-Profildaten sicher austauschen wollen.
Worauf haben sie sich geeinigt? Auf 1990er-Jahre-Tech: S/MIME mit 1024-bit RSA und SHA-1. Zum Vergleich: Das BSI empfiehlt RSA ab 2000 Bits und gar kein SHA-1 mehr.
Als Implementation empfiehlt das Dokument Netscape Communicator 4.x (davon kam die letzte Version 2002 heraus).
Mensch na ein Glück, dass wir das mal standardisiert haben! Nicht dass die Leute sich einfach ad-hoc für irgendeinen Krypto-Standard entscheiden und dann versehentlich zu kurze Schlüssel oder unsichere Verfahren oder Software einsetzen!1!!
Die Webseite selbst verlangt ein Login.
Man muss Cookies akzeptieren.
Die Seite bindet ungefragt Google Analytics ein.
Die Streams gehen nicht (ich krieg jedenfalls Kubistik-Video und abreißendes Audio).
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich entsetzt. Was ist DAS denn bitte für ein Totalschaden?!
Und ich meine jetzt gar nicht die Streams. Das ist zwar auch auffallend peinlich, wenn die Streams beim Online-Event weniger gut gehen als letztes Jahr beim echten Event. Aber Cookies reindrücken, Zwang zum Accountanlegen und Google Analytics?!?
Wenn das jetzt der CCC ist, dann gute Nacht.
Update: Jetzt kommen hier einige und finden, der Google Analytics Troll sei bloß ein doofer Scherz und ich soll den nicht erwähnen, schon gar nicht ironisch. Finde ich nicht. Externe Ressourcen einbinden ist nicht OK. Da opponiere ich aus Prinzip.
Stellt sich raus: von der Hahnemann-Gesellschaft. Hahnemann ist der Typ, der sich im 18. Jahrhundert die Homöopathie aus dem Arsch gezogen hat.
Normalerweise erwarte ich von Homöopathen nichts, aber diese Webseite da ist schon echt ziemlich krass. Ich zitiere mal ein paar Klopper:
Gute Nachrichten No1: Wir werden zunehmend immunkompetent gegen Covid-19.Könnt ihr ja mal selber kurz nachschlagen, was das Wort "immunkompetent" bedeutet. Ach komm, Fefe, wieso sollte ein Heilkundler kompetent genug sein, vorher mal die Wikipedia aufzumachen? Stimmt, ihr habt Recht. Nehmen wir die nächsten:
Gute Nachricht No3: Symptomlose Personen sind nicht ansteckend.Diese Behauptung ist falsch und gefährdet Menschenleben.
Gute Nachricht No5: Weltweit haben Lockdown Maßnahmen das natürliche Infektionsgeschehen nicht beeinflussen können.Diese Behauptung ist falsch und gefährdet Menschenleben.
Gute Nachricht No6: Es gibt auch 9 Monate nach Ausrufen einer Pandemie keine Evidenz der Masken, sodass diese somit verschwinden dürfen.Diese Behauptung ... hey, erkennt ihr auch ein Muster?
Aber Sekunde. Tretet mal kurz einen Schritt zurück. Wir haben hier Homöopathen, die sich über angeblich (aber nicht tatsächlich) fehlende Wirksamkeitsnachweise beschweren. Homöopathen!! Über fehlende Wirksamkeitsnachweise!!!
Oh, ach? Ist das jetzt ein Kriterium, das Homöopathen akzeptieren? Dass man Wirksamkeit nachweisen muss?
Finde ich super! Wann fangt ihr damit an, keine Mittelchen mehr zu verkaufen, für die es keinen Wirkungsnachweis größer Placebo aus randomisierten Doppelblindstudien gibt?
Das wird aber leere Regale geben im Quacksalberbedarf!
Sie behaupten weiterhin auch, dass Impfung überflüssig sei, weil Infektionen sich von alleine totlaufen (ja, nachdem sie einmal alle infiziert haben!), und reihen sich in die Phalanx der Impfgegner ein mit Geraune dass die Impfung gefährlicher sei als die Krankheit (stimmt natürlich nicht).
Reicht euch nicht? Hier ist mein persönliches Highlight:
Zum Glück hat Covid-19 eine sehr geringe Letalität (IFR < 1).IFR ist die Infection Fatality Rate. Die ist immer kleiner 1. Größer als 1 ist die nie, und 1 wäre sie nur, wenn wirklich jeder einzelne Infizierte an der Krankheit stirbt.
Meinten sie: Unter 1%?
Hey, 1%, 100%, nicht so wichtig! Wir machen hier schließlich Homöopathie und nicht Wissenschaft!!1! Ist ja nicht so als hingen da Menschenleben von ab, ob da noch zwei Nullen kommen oder nicht!1!!
Oh, ah, wartet, ich weiß, worauf ihr eigentlich gewartet habt:
Gute Nachricht No8: Homöopathie kann auch schwere Covid-19 Erkrankungen erfolgreich behandeln.Ab wann ist sowas eigentlich ein Fall für den Staatsanwalt?
Unser Weihnachtswunsch:Ich habe gute Nachrichten! Ihr seid auf dem besten Weg auf die Intensivstation: Masken, Lockdown und Impfung boykottieren, und euer Covid mit verdünntem Wasser "behandeln". Das maximiert eure Chancen!
Zutritt der Hahnemann Gesellschaft auf die Intensivstationen
m( (Danke, Marcus)
Mein erster Gedanke war: Wie schlimm muss dieser Deal sein, wenn sie uns den am Weihnachtsabend verkünden?
Das muss der übelste Klärschlamm in der Geschichte des Buryings sein, der da drinsteht.
Ich fand das ja damals nicht weiter interessant. Zeitung fällt auf Hochstapler rein. Who cares. Meine Erwartungshaltung an die war eh nicht, dass die ihre Quellen ordentlich prüfen. Das geht gar nicht, wenn man so schnell publizieren will wie Medien heute. Ich hoffe das war für niemanden von euch überraschend, dass das eines Tages passieren würde.
Überraschend war für mich an der Sache bloß, wie viele Auszeichungen und Preise der Typ gekriegt hatte. Daraus folgt für mich, dass die anderen Journalisten das nicht erkennen können, wenn einer der Ihren bescheißt. Wenn nicht mal die Journalisten selber das erkennen können, was heißt das für die Anfälligkeit des gesamten Systems?!
Das war für mich bei Relotius jedenfalls der springende Punkt damals. Die ganzen Preise.
Und jetzt hat die New York Times auch so einen Fall. Ein Podcast über den Islamischen Staat. Und wisst ihr was? Auch dieser Podcast hat wieder Preise und Auszeichnungen eingefahren, u.a. einen Peabody-Award, der in Sachen Prestigeträchtigkeit nur noch vom Pulitzerpreis übertroffen wird — und auch für den war der Podcast nominiert. Die Nominierung wurde jetzt zurückgezogen.
Damit kann für mich eine Sache als belegt gelten. Journalismus-Preise gibt es nicht für journalistische Arbeit sondern für Geschichtenerzählen. Journalistische Arbeit ist aufwendig und langatmig, und meistens kommen dabei keine schönen Geschichten raus. Beim Ausdenken kommen viel bessere Geschichten raus als bei Journalismus.
Man stelle sich mal vor, eine Bank würde sich nach einem Bankraub hinstellen und sagen: Wir haben keine Hinweise gefunden, dass sich hier jemand bereichert hat. NA WAS DENN SONST?!
Ein besonders unverschämtes Beispiel dafür sah ich heute auf Heise. Und zwar will der BDI gerne Satelliten per Rakete aus der Nordsee launchen.
Ich weiß nicht, ob ihr euch mal mit Raketenlaunches beschäftigt habt. Es gibt da je mehrere bekannte "Startbahnen". Die Amis machen ihre Starts in Florida. Nanu? Ganz im Süden?
Die Russen machen ihre Starts vom Kosmodrom Baikonur aus. Nanu? Auch ganz im Süden?
Die EU launcht ihre Raketen von Französisch-Guyana aus, GANZ im Süden.
Ist ja komisch. Hat das vielleicht einen Sinn, dass die alle so weit wie möglich im Süden launchen?
Ja, hat es! Da nimmst du am meisten Beschleunigung von der Erdrotation mit. Da brauchst du am wenigsten Sprit.
Gut, kommt natürlich auf die Raketen an. Wenn du sagen wir mal eine V2 nach England launchen willst und nicht in den Orbit, dann gehst du für den Abschuss so nah ran, wie du auf dem europäischen Festland halt rankommst. Aber für Launches ins Orbit geht man so nah wie möglich an den Äquator ran.
Ein Launch aus der Nordsee klingt also erstmal schon direkt wie eine wirklich bekloppte Idee.
Dann guckst du nach, wer dieses Projekt vorschlägt. Es ist nicht etwa jemand, der Satelliten im All braucht. Nein, es ist jemand, der Förderkohle braucht.
Der BDI hatte im August 2020 der Bundesregierung ein Konzept für die Realisierung einer solchen Startplattform in der Nordsee in Form eines privatwirtschaftlichen Betreibermodells mit staatlicher Unterstützung vorgestellt.Ja nee, klar.
Was für ein absurdes Theater. Besonders das hier fand ich echt abstoßend:
Der Industrieverband geht davon aus, dass bis 2028 weltweit 10.000 Satelliten ins All befördert werden, 86 Prozent davon Kleinsatelliten sein.Ja, äh, nein? How about: Nein? Im Weltall fliegt schon genug Müll rum. Behaltet euren Scheiß mal bitte schön auf der Erde und verschmutzt die Umwelt nicht noch mehr mit sinnlosem Weltraumschrott.
Update: Hahaha jetzt kommen hier der Reihe nach 5 Leserbriefe rein, die alle unisono dasselbe sagen: "Naja es gibt ja auch Polarorbits, die man für Erdbeobachtungssatelliten brauchen kann. Aber natürlich ist das Projekt trotzdem Geldverbrennungsbullshit."
Ich füge dem noch eine Sache hinzu: "Erdbeobachtungssatellit" ist ein schöner Euphemismus für Spionagesatelliten :-)
Kommt ihr NIE drauf!
Ja, DER Guttenberg!
In einer Befragung betonte er nun, nichts von dem Bilanzskandal gewusst zu haben.Nee, natürlich nicht.
»Wirecard hat uns alle getäuscht« – das sagte Karl-Theodor zu Guttenberg heute vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss.Na hör mal, was habt ihr denn gedacht? Dass sich ein von und zu Guttenberg mit Betrügereien auskennt? In solchen Zirkeln verkehrt der nicht!!1!
»Das war einfach nicht vorstellbar.«Ja aber echt mal!
Das Unternehmen habe aber über zehn Jahre uneingeschränkte Testate der Wirtschaftsprüfer bekommen. »Wirecard hat uns alle getäuscht.«So gesehen ist er hier das Opfer, hört ihr? Das Opfer!!
Ich hatte ja schon erzählt, dass sie ihr FTP-Passwort auf Github in ein öffentlichen Repository eingecheckt hatten.
Stellt sich raus: Das war gut getarnt. Es war "solarwinds123". Wenn das jemand in einem Repo findet, geht er doch mit Sicherheit davon aus, dass das ein Fake-Passwort ist, ein Dokumentations-Stellvertreter. Niemand wäre so dermaßen inkompetent, DAS als Passwort zu nehmen!
Ja gut, aber das FTP-Passwort reicht ja noch nicht, um den Buildserver zu kompromittieren. Oh warte, auch auf dem Buildserver war das Passwort solarwinds123 (war der Updateserver, nicht der Buildserver). Und wenn dir das zu kompliziert ist: Der User "nobody" hat auch Zugang zum Buildserver und wird nicht nach einem Passwort gefragt. (das war ein Missverständnis, damit war Citrix gemeint)
Gut, der CEO muss weg. Keine Sorge, ist in Arbeit. Sein Nachfolger steht auch schon fest:
Sudhakar Ramakrishna, the former chief executive of Pulse Secure.
Pulse Secure? Nenn micht altmodisch, aber von einer Firma mit diesem Track Record würde ich niemanden einstellen wollen.Auf der anderen Seite ist das bei Solarwinds wahrscheinlich auch egal. Die hatten die trojanisierten Updates auch Tage später noch auf ihrem Updateserver online.
Lustigerweise hatte Solarwinds als Best Practices dokumentiert, dass man ihren Scheiß beim Schlangenöl ausschließen soll. Nicht dass das Schlangenöl was gebracht hätte, klar, denn die DLLs waren ja digital signiert, und Schlangenöl skippt gewöhnlich digital signierte Dateien. Denn die sind ja digital signiert!1!! (Mal abgesehen davon, natürlich, dass Schlangenöl grundsätzlich nicht funktioniert)
Update: OK da läuft gerade einiges durcheinander. Das war nicht der Buildserver, von dem Reuters berichtet hat, sondern der Updateserver. Das klingt als sei es dasselbe, ist es aber nicht. Der Buildserver ist die Kiste, die den Quellcode nimmt, den Compiler anwirft, Binaries erzeugt, und die dann signiert. Der Updateserver ist ein FTP-Server irgendwo, auf dem die Dateien dann zum Download liegen. Mit dem Passwort zum FTP-Server wäre also geklärt, wie man da Fake-Updates aufspielt, aber nicht wie man eine korrekte digitale Signatur aufbringen konnte. Dieser Key liegt im Allgemeinen nicht auf dem Updateserver. Gut, auszuschließen ist das natürlich auch nicht, bei einer Firma, die "firmenname123" als Passwort nimmt.
Das Statement von Microsoft zu der Nummer liest sich übrigens nochmal deutlich apokalyptischer, die reden da von dem SAML-root-Cert, mit dem man beliebige andere SAML-Tokens ausstellen kann, die dann Zugriff unter einem beliebigen Account auf beliebige Geräte in der Firma haben. Das ist sozusagen der absolut schlimmste denkbare Fall, was jemand in die Hände bekommen kann. Das liegt auch nicht auf dem Buildserver sondern noch weiter hinten in der Infrastruktur. Mit diesen SAML-Tokens kamen die dann nicht nur innerhalb der Firma an alle Infrastruktur ran sondern auch auf alle deren Cloud-Infrastruktur. SAML ist die Basis für Single-Sign-On-Infrastrukturen. Die Tokens sehen dann aus wie normale Tokens. Wenn sowas einmal passiert ist, kannst du auch nicht mehr den Checkins in den Repositories trauen. Laut SEC Filing hatten die Angreifer diese Art von Totalzugriff seit März. Die Firma kannst du nur noch planieren und komplett neu aufsetzen nach sowas.
Im Übrigen gilt das im Prinzip auch für alle Kunden von denen. Denn mit so einer Monitoring-Software würdest du ja alle Server monitoren wollen, inklusive deiner eigenen SSO-Infrastruktur. Im Grunde kannst du da jetzt nur mit der großen Abrissbirne einmal die gesamte Kundenbasis von denen zum Parkplatz machen und dann nochmal von 0 anfangen und neue Gebäude bauen. (Danke, Kris)
Daher lese ich sehr gerne Post-Mortems. Hier hat Netflix einen schönen publiziert. Der hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen.
Ich fasse mal grob zusammen. Die hatten da Abspiel-Ruckeln auf einem Gerät, und beim Debuggen haben sie rausgefunden, dass ihre Softwarearchitektur schlecht war. Die hat bei einem Scheduler-Framework von Android einen Callback in 15 Millisekunden beantragt, und hat dann Audiodaten für einen Frame rausgeschrieben.
Im Allgemeinen kam der Callback auch nach 15 ms, aber halt nicht immer. Manchmal kam der auch erst nach 55 ms.
Das war ein Bug in Android. Das will ich auch gar nicht schönreden.
Aber was mich daran irritiert: Wenn du beim System oder sonstwo einen Callback beantragst, dann musst du immer davon ausgehen, dass der zu spät kommt oder einer ausfällt. Wir haben es hier mit Best Effort zu tun, im ganzen System. Es könnte z.B. sein, dass das Gerät heißläuft und daher den CPU-Takt runterschraubt und dann für deine beantragten Events nicht genug Luft war. Oder es könnte sein, dass der Speicher knapp wurde, weil eine andere App irgendwas krasses gemacht hat, und das System dann Speicher von deiner App rausgeschmissen hat, um den Bedarf zu befriedigen. Der kann dann wieder reingeladen werden, aber das dauert halt Zeit.
Kurz gesagt: Wenn du dem System sagst, du willst jetzt 15 ms Pause machen, dann hast du genau eine tatsächliche Zusage: Es sind mindestens 15 ms. Nicht höchstens. Mindestens!
Mit anderen Worten: Dein Handler muss immer davon ausgehen, dass da ein Event verlorengegangen ist und in dem Fall dann halt mehr Audiodaten rausschreiben, um nicht ins Stocken zu geraten.
Und das führt dann dazu, dass man auch den Fall abhandeln muss, wo man ein Event zweimal kriegt, denn möglicherweise kommt das erste Event zu spät, schreibt dann zwei Frames raus, und dann kommt direkt das Event für den nächsten Frame, den man jetzt aber schon rausgeschrieben hatte.
Ich bin einigermaßen irritiert, dass Netflix ihre Software nicht so designed hat, dass sie mit dieser Art von Unvorhersehbarkeit klarkommt und das on the fly kompensiert. Ich hätte gedacht, dass das absolute Mindestanforderung an solche Systeme ist. Mir wäre das gar nicht in den Sinn gekommen, ein System zu bauen, was das nicht tut.
Die Lektion ist, dass man bei der API-Dokumentation auch offensichtliche Dinge immer explizit hinschreiben muss. Nur weil du das für offensichtlich hältst, heißt das nicht, dass es auch alle anderen für offensichtlich halten. Als Beispiel will ich hier mal die Man Page von nanosleep(2) zitieren:
If the interval specified in req is not an exact multiple of the granularity underlying clock (see time(7)), then the interval will be rounded up to the next multiple. Furthermore, after the sleep completes, there may still be a delay before the CPU becomes free to once again execute the calling thread.
Ich kenne jetzt diese Android-API nicht, weil ich noch nie Android programmiert habe, aber ich vermute mal, wenn das da so klar dokumentiert gewesen wäre, hätten die Netflix-Leute ihren Dienst nicht auf der Annahme fußen lassen, dass das immer alles perfekt genau wie beantragt reinkommt.
New hotness: Security by Machine Learning (und wo die Daten herkommen ist geheim!1!!).
Sozusagen mehrlagige Obscurity. Da muss ja die Security echt enorm sein, die da am Ende rauskommt!
Ich bin mir sicher, dass etwaige Biases in den Daten ordentlich rauskorrigiert wurden!1!!
Auf der anderen Seite: Who cares. Wir werden eh nicht verstehen, wie die Software zu ihren Ergebnissen kommt. Wieso dann also auf gute Daten Wert legen? Deshalb heißt das doch künstliche Intelligenz! Wir gehen davon aus, dass die Software intelligent genug ist, sich da selbst zu korrigieren!!1!
Immerhin geht es ja um nichts wichtiges. Bloß um Law Enforcement.
Lacher am Rande: Diese Projekte werden von der EU selbst als besonders riskant und daher als regulationsbedürftig eingeschätzt. Wie genau sieht Regulierung bei Machine Learning aus? Das wollte ich schon immer mal jemanden fragen! Die haben sich da doch bestimmt voll tiefschürfende Gedanken gemacht, nicht wahr?
Da gibt es drei wichtige Fragen.
Erstens: Wie kommt man rein?
Zweitens: Wie kommt man die Daten ran, ohne dass es auffällt?
Drittens: Wie kriegt man die Daten rausgeschickt, ohne dass es auffällt?
Gehen wir da doch mal systematisch ran. Wie kriegt man am besten Software in eine Firma? Wenn die Firma das selbst aufspielt! Und was spielen Firmen selber auf? Na Updates für ihre gekaufte Software! Ich erinnere mich dunkel, seinerzeit vor automatischen Updates als Angriffsvektor gewarnt zu haben, aber auf mich hat ja wie üblich niemand gehört. Anstatt Software so zu bauen, dass sie keine Updates braucht, hat die Industrie im Gegenteil auf möglichst viele Updates in möglichst kurzem Abstand optimiert.
Gut, also. Unser Geheimdienst sucht sich also eine Software, die die Firmen eh schon installiert haben, und hackt sich da in den Updatemechanismus rein.
Bleibt die Frage, wie die Malware dann an die Daten kommt? Am einfachsten ist es, wenn die Software, deren Updater wir übernommen haben, selber dafür da ist, an alle Daten ranzukommen. Die optimale Lösung wäre ein Schlangenöl, aber alles, das mit Monitoring zu tun hat, funktioniert auch prächtig. Am besten wäre die Monitoring-Komponente von einem Schlangenöl.
Gut, bleibt die Frage, wie man die Daten aus dem Netz des Opfers rauskriegt. Im Allgemeinen merken Leute nicht, wenn aus ihren Netzen Sachen auch in großem Volumen rausgeschickt werden, außer das Volumen ist so groß, dass der Rest der Anwendungen ruckelt oder Fehler wirft. Aber heutzutage ist so viel Cloud Computing, dass man selbst großvolumige Exfiltration problemlos einfach machen kann, solange die Gegenseite nach einem Clouddienst aussieht, am besten sowas wie Dropbox oder Sharepoint oder Onedrive oder so.
Warum erzähle ich das alles? Genau das ist passiert. Die Monitoring-Software heißt Solarwinds Orion. Über diese Software sind "die Russen" (nein, wirklich!) auch bei Fireeye reingekommen. Fireeye, wir erinnern uns, behauptet, sich mit Security auszukennen. Und setzt dann eine externe Monitoring-Software ein. Und merkt monatelang nicht, wie ihre Daten rausgetragen werden. Und gelten immer noch als Security-Experten!! Nicht nur das, die versuchen das gerade in eine PR-Op umzuwandeln, genau wie Heise damals, als sie von Emotet hopsgenommen wurden.
Was ich an der Stelle mal herausstellen will: Die Industrie setzt gerade in großem Stil auf Code Signing als Lösung gegen Malware. In diesem Fall war die Malware von Solarwinds signiert. Code Signing ist Schlangenöl!
Update: Übrigens, Spaß am Rande: Offenbar gab es da den einen oder anderen Insiderhandel in der Führungsriege von Solarwinds. Hey, von so einer Firma willst du doch deine Monitoring-Software kaufen!
Update: Solarwinds hatte ihre FTP-Zugangsdaten wohl in einem öffentlich Github-Repo veröffentlicht. Also mit so viel Niedertracht bei den Russen konnte ja wohl niemand rechnen. Gehen die öffentliche Github-Repositories durch und suchen nach Passwörtern! Haben die denn gar keine Scham!?!?
Zu wenig Blockchain.
Und zu wenig Familienmitglieder von Donald Trump.
Keine Sorge, damit ist jetzt Schluss!
Wofür brauchen die eine Blockchain, fragt ihr? Na hierfür:
"With Overline Verified Viewer, networks use popular blockchains to award viewers with digital coins that prove their viewership of a given segment or news anchor," says partner and blockchain research group Overline's CEO Patrick McConlogue. "With these coins awarded to viewers, you don't just have more credible reporters, you have more credible viewers. It's a whole new paradigm for thinking about news."
Du bezahlst das Publikum dafür, dass sie dir zuhören! Mit Internet-Gummipunkten! Meine Güte, das ist ja mal eine bahnbrechende Idee. Wieso sind wir da nicht früher drauf gekommen?Wenn du belastbare Publikumsschätzungen willst, dann bezahlst du die Leute einfach fürs Zuhören!
Andere Medien denken da viel zu Vor-2020 und wollen von ihrem Publikum für ihre Arbeit bezahlt werden!
der aktuelle Drosten-Podcast nimmt dazu Stellung (auf Seite 12 rechte Spalte). Ich zitiere mal:
Ja, das ist ein richtiger und sinnvoller Gedanke. […] Die Autoren wollen einfach klinische Studien haben, klinische Beobachtungsstudien, die die Verzerrungen nicht drin haben, die also dagegen arbeiten, die richtig kontrolliert sind und richtig quantitativ austariert sind. So etwas ist in England beispielsweise organisiert worden.Und jetzt zur Lage in Deutschland:
In England wird systematisch wissenschaftliche Kooperation zwischen dem öffentlichen Gesundheitsdienst und der akademischen Wissenschaft, damit meine ich jetzt nicht das Gesundheitsamt oder im übertragenen Sinne auch das RKI, also die behördliche Seite, sondern Universitäten, akademische Forschung, das wird in England seit einigen Jahren systematisch. Das machen wir in Deutschland nicht. Da müssen wir unbedingt hinkommen. Aber nicht mehr während der jetzigen Pandemie. Es bringt niemandem etwas, sich darüber aufzuregen und allen Leuten irgendwelche Vorwürfe zu machen, ohne das Problem mit Lösungs-vorschlag zu versehen. Der Lösungsvorschlag ist: Wir müssen anerkennen, in England wird das viel besser gemacht. Für die jetzige Pandemie werden wir uns da nicht mehr aus dem Sumpf ziehen.Das ist doch mal eine Ansage!
Drosten meint dann so, die Gesellschaft sei in England ähnlich genug, dass man sich hier an den Ergebnisse von deren Studien orientieren könne. (Danke, Rolf)
Einen Aspekt dabei habe ich zu erwähnen vergessen.
Die Flüchtlinge im Mittelmeer. Mir ist nämlich bisher kein einziger Mensch begegnet, der argumentiert hätte, dass das gut und richtig ist, die Flüchtlinge ins Meer zurückzuschleppen und dort ertrinken zu lassen.
Wie kommt das?
Wie kommt das, dass die Leute damit leben können, die Alten an Covid sterben zu lassen, aber nicht die Flüchtlinge im Mittelmeer?
Lasst uns mal die drei Situationen vergleichen. Ich hätte angenommen, dass es einfacher ist, die Flüchtlinge absaufen und die Juden vergasen zu lassen, weil das Gruppen sind, zu denen man selbst nicht gehört. Alt werden wir aber alle.
Ist es vielleicht einfacher, die Alten an Covid sterben zu lassen, weil man sich das dann zurechtlegen könnte als ob man selber so gut wie zu der Zielgruppe gehört und das eine Art edle Selbstopferung für die Allgemeinheit ist? So ala "hey, wenn Covid in 60 Jahren gekommen wäre und ich einer der Alten gewesen wäre, dann hätte ich auch nicht erwartet, dass die mich retten"?
Oder kommt da noch die Lebenslüge mit rein, dass man annimmt, bis man selbst so alt ist, hat man bestimmt Kohle zusammen, um sich dann selbst retten zu können? So Neocon-Kaltherzigkeit? Wer im Alter arm ist, hat das auch nicht besser verdient?
Fragen über Fragen.
»Anders als zunächst nach dem Unfall angenommen, musste nach Auswertung der Bauakten festgestellt werden, dass diese nicht richtlinienkonforme Befestigung einiger Lärmschutzelemente der örtlich zuständigen Bauüberwachung des Landesbetriebes bekannt gewesen war«, heißt es im aktuellen Bericht des Verkehrsministeriums.Tja. Das alte Spiel. Softw… äh … Behördenfehler. Da kann man nichts machen.
Die Abnahme sei nur unter Vorbehalt erfolgt. Nachdem die Firma nicht antwortete, habe man – so das Fazit des Berichts – irgendwann auch nicht mehr nachgefragt. Eine Prüfung durch Dritte habe es nicht gegeben. Die Firma meldete 2013 Insolvenz an.Also WIR hier haben ja wohl ALLES gemacht!!1! Wir haben sogar ein paar E-Mails geschrieben!
Wartet, wird noch härter. Die Behörden lassen ja testen. Also in diesem Fall eher nicht so, da war ja ein Test verschoben worden, ihr erinnert euch, weil das so neu war, da kann ja unmöglich schon was kaputtgegangen sein! Aber wenn sie getestet hätten, wäre das auch nichts wert gewesen, denn:
»Es ist davon auszugehen, dass auch bei der kommenden Prüfung die fehlerhafte Konstruktion nicht aufgefallen wäre, weil sie versteckt hinter der Lärmschutzplatte liegt«, schreibt das Verkehrsministerium in dem Bericht.Mit anderen Worten: Eher Sicht- als Lärmschutz, die Platten.
Das Nordirland-Problem ist bekannt, aber es gibt da noch was anderes. Hier erklärt das mal jemand.
Es geht ja darum, ein Freihandelsabkommen zu schließen. Das hieße insbesondere: Keine Strafzölle und Handelshemmnisse für die Produkte des jeweils anderen.
Das klingt jetzt erstmal unkontrovers, aber ist schon ein handfestes Problem eigentlich. Die Briten könnten ja z.B. in der ersten Woche nach Brexit Sklaverei einführen und dann günstiger produzieren und damit in der EU Arbeitsplätze vernichten. Das will die EU natürlich ausschließen, und die Briten haben auch schon zugestimmt.
Aber was ist denn, wenn die EU nächstes Jahr schärfere Umweltschutzregeln beschließt, oder bessere Arbeiterrechte, sagen wir mal sowas wie eine 4-Tage-Woche oder sowas. Die Briten als Nicht-EU-Land müssten da ja nicht mitziehen, und die hätten dann einen handfesten Wettbewerbsvorteil.
Daher verlangt die EU jetzt, wenn sie ihre eigenen Regeln verschärfen, und daraus ein Wettbewerbsvorteil für UK rausfällt, weil die nicht mitziehen, dass die EU dann Strafzölle auf UK-Produkte packen darf.
Aus Sicht der Briten ist das natürlich nicht so toll, denn das ist ja eigentlich die Idee von Freihandel, dass du alle Handelshemmnisse loswirst.
Tja und da ist im Moment der Punkt der Verhandlungen, wo nicht klar ist, wie es da überhaupt zu einer Einigung kommen kann. Aus Sicht der EU ist die Forderung ja legitim, aber kann irgendeine britische Regierung so einer Klausel zustimmen?! Eher nicht, oder?
Stellt sich raus: Nope, kamen sogar mehr Zivilisten um.
The consequences of the relaxed [rules] of engagement were immediate. The total number of civilians killed by international and Afghan Air Force air strikes increased. International military forces, led by the U.S., are responsible for the majority of those killed by airstrikes from 2015 through 2019: 1,357 killed by international forces, compared to 461 killed by the AAF. The number of civilians killed by international airstrikes increased about 330 percent from 2016, the last full year of the Obama Administration, to 2019, the most recent year forwhich there is complete data from the United Nations.
Sie hatte öffentlich behauptet, sie habe bei Google gar nicht gekündigt sondern Google habe das einfach gelogen und dann ihrer nie ausgesprochenen Kündigung "zugestimmt". Stellt sich raus: Das war eine Lüge.
Gebru had said she would resign unless Google met a number of conditions, which it was unwilling to meet.
Sie hat also doch ihre Kündigung ausgesprochen, und Google hat sie akzeptiert.Der Artikel versucht daher jetzt eine alternative Erklärung zu finden, wieso Google sie weghaben wollte, und findet dabei ein unpubliziertes Paper, das sie dann dort zusammenfassen. Ich fasse mal die Zusammenfassung zusammen:
Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, dass die sowas "Forschung" nennen. Sowas hätte man früher schlechten Journalismus genannt. Einfach ein paar Dinge ins Narrativ implizieren (wie das Plastik-Sprache wünschenswert ist, oder dass Klimawandel sich gegen die Armen richtet) und fertig ist der Artikel. Das ist die Art von Artikel, die in Zukunft AI schreiben wird :-)
Sich darüber beklagen, dass niemand mehr für die Erforschung anderer Aspekte bezahlt wird, während sie darüber forscht und dafür bezahlt wird, einen anderen Aspekt zu beleuchten.
Die Idee, dass die Klimakatastrophe nur die Armen betrifft, ist offensichtlich Bullshit. Die betrifft den ganzen Planeten. Sie betrifft nur zuerst die Armen.
Von den Dingen, die wir schleunigst gegen die Klimakatastrophe tun sollten, sind KI-Modelle so weit unten auf der Liste, dass der Listenplatz vierstellig ist. Sie haben da eine Rechnung aufgestellt, wie dass das Trainieren dieses einen Modells soviel CO2 produziert wie fünf Autos in ihrem ganzen Leben ausstoßén. Die Forschergruppe besteht aus mehreren Leuten. In Amerika. Ich bin mir fast sicher, dass die gar nicht auf die Idee kamen, vielleicht auf ihr Auto zu verzichten. Lieber Google ankacken, klar.
Der eigentliche Kritikpunkt an diesen Modellen sollte sein, dass sie wie Papageien sind. All das Training optimiert die Sätze, die der Papagai sagen kann. Er hat aber immer noch überhaupt kein Verständnis dafür, was er da sagt, und versteht auch nicht, was man ihm sagt. Das ist jetzt auch eine triviale Erkenntnis, die ich nicht als Forschung bezeichnen würde.
Update: Das waren 5 Autos über ihre ganze Lebenszeit, nicht bloß über ein Jahr. Die Zahlen dafür kommen auch nicht aus dieser "Forschung" hier sondern das haben andere Leute ausgerechnet.
Eine der Fragen ist, wie das denn jetzt genau mit Amris Mobiltelefon war.
[Die BKA-Ermittlerin] konnte beispielweise nicht erklären, wie Amri - oder eine andere Person - mit dem berühmten HTC-Handy vor dem Anschlag hätte kommunizieren können, da doch dessen SIM-Karte am Tattag gar nicht benutzt wurde.Das ist jetzt alles ein bisschen unübersichtlich. Klärung könnte vielleicht der BND herbeiführen, denn der hat von einem "ausländischen Partnergeheimdienst" Beweise zugesteckt bekommen. Die hat er dann prompt ... niemandem gezeigt.Im zweiten Mobiltelefon von Amri, einem Samsung Klapp-Handy, das im LKW lag, steckte wiederum nicht einmal eine SIM-Karte. Die Telefonnummer dieser SIM-Karte war allerdings am 21. Dezember 2016 um 17:30 Uhr in der Funkzelle Kurfürstendamm in Berlin eingeloggt. Amri saß zu diesem Zeitpunkt im Zug von Amsterdam nach Brüssel, mutmaßlich unterwegs mit einem dritten Handy.
Und jetzt kommt der Grund, warum ich das überhaupt ins Blog nehme. Die Ausrede des BND-Chefs dazu:
Antwort des BND-Präsidenten: "Wir haben es nicht vorenthalten, sondern vielleicht nur nicht in der gebotenen Eile weitergegeben."Und das, meine Damen und Herren, ist jawohl ganz klar einer für die Geschichtsbücher. *badumm tssssss*
Update: Und falls jemand diesen Artikel vom Mai nicht mitgeschnitten hat:
Der Untersuchungsausschuss (UA) des Bundestags hat entdeckt, dass sich auf dem HTC-Handy des angeblichen Attentäters Amri, das in einem Karosserieloch des LKW lag, zwei Fotos befinden, die nach dem Anschlag gemacht wurden.
Wir erinnern uns: Das Telefon des Attentäters, das in dem Tat-LKW gefunden wurde, wo es der Einzeltäter zurückgelassen hatte. Da waren Fotos von nach dem Anschlag drauf.
Ich sage euch, die KI wird immer fortschrittlicher!1!!
Was sagt das BKA dazu?
Danach könnten die Bilder, so das BKA, über eine App, möglicherweise eine Google-App, automatisch auf das Handy gespielt worden sein. Beispielsweise gäbe es bei I-Phones die Technik, per App "Nachrichten des heutigen Tages, die Dich interessieren könnten" anzubieten und sie dann im Hintergrund auf dem Handy zur Verfügung zu stellen. Die Fotos auf Amris HTC-Handy fänden sich, so das BKA, auch auf Nachrichtenseiten von jenem Tag.
Das wird sich das Handy dann per Telepathie oder WLAN geholt haben, denn es war ja wie gesagt keine SIM-Karte drin.
Update: Ein Leser hat die Auflösung:
Also ich weiß nicht wie das bei dir ist, aber mein Handy verbindet sich automatisch mit bekannten WLAN-Netzen. Das wird bei Amris Handy wohl das gleiche gewesen sein, als das BKA das Handy dann bei sich hatte.
Ihr "Arbeit" bisher sprach ja auch für sich. Wer seine Gesetze "Gute-Kitas-Gesetz" und "Starke-Familie-Gesetz" nennt, der zeigt deutlich, dass hier die Schlagzeile optimiert werden soll, nicht die Güte der Kitas oder die Stärke der Familien.
Wie scheiße muss denn bitte der Rest der SPD sein, dass jemand wie Giffey nicht ausgelacht wird, wenn sie den trotz einer Betrugsaffäre um die Doktorarbeit nicht nur SPD-Landesvorsitzende sondern auch noch Regierende Bürgermeisterin (anderswo nennt man das Ministerpräsidentin) werden will. Die anderen müssen ja alle noch schlechter sein!
Auch interessant an der Sache ist, dass normalerweise die CDU Law and Order macht und die SPD soziale Themen. Wenn die Giffey jetzt Law and Order macht, dann überholt sie die CDU rechts.
Update: Ein Leser protestiert:
Ich finde Deine Formulierung 'Franziska "Guttenberg" Giffey' absolut unangebracht!
Das hat Dr. Guttenberg (er hat ja mittlerweile ehrlich promoviert) nicht verdient.
Stimmt auffallend. Tut mir leid, Herr Guttenberg!
Jetzt wäre mal der Zeitpunkt für eine Erklärung, oder? Hieß es nicht, im Winter geht das alles durch die Decke?
Hier ist was ich gehört habe: Die Gesundheitsämter sind so landunter, dass die Zahlen mit solcher Verspätung beim RKI ankommen, dass sie zum Gutteil nicht mehr in die Statistik einfließen können, weil sie zu alt sind. Die werden dann halt weggeschmissen.
Mit anderen Worten: Wir fahren die Donald Trump-Strategie. Wo kein Test da kein Positiv-Ereignis.
Wer das mal sehen will: Pavel hat eine eigene Auswertung der Rohdaten und weist die Anzahl der Fälle in den Rohdaten aus, die das RKI wegschmeißt. In der Tabelle gibt es eine Spalte "RKI ignoriert %", die ist in manchen Landkreisen bei 30%. Und da sind die Fälle, bei denen gar nicht erst getestet wurde, wie offenbar flächendeckend Schüler in Schulen (außer die Eltern machen das aus Eigeninitiative) noch gar nicht dabei.
Der R-Wert ist also aus meiner Sicht einigermaßen nutzlos, wie er gerade berechnet wird. Oder, wie ein Kumpel es formuliert:
In der Tabelle gibt es auch einen Eintrag "Deutschland" und da ist auch R auch 1
aber dafür hat Deutschland auch Testpositivraten von knapp 10% und WHO sagt, ab 5% bist Du out of control.
Damit ist R dann eben auch real höher...
Das war ja eigentlich von Tag 1 an absehbar, dass die Leugner um ihre alten Lügen zu stützen einfach neue Lügen hinterherwerfen würden. Der Fachbegriff dafür heißt übrigens Gish gallop nach einem Evolutionsleugner.
Ich krieg ja hier lauter Mails von Leuten ab, die mir versuchen die Beweislast für ihre Behauptungen zuzuschieben, das find ich ja immer besonders dreist. "Ich hab hier diese Behauptung gesehen". "Hier ist ein Link, der das widerlegt". "Der Link geht zu einer Zeitung, unter peer reviewed top tier journal akzeptiere ich keine Beweise". ACH ABER DEIN HÖRENSAGEN SOLL ICH AKZEPTIEREN ODER WIE?!
Inzwischen sind wir bei Leuten angekommen, die Drostens Promotion leugnen. Was ja doppelt humoristisch ist. Dreifach eigentlich.
Erstens weil es ad hominem ist. Geht gegen die Person nicht seine Aussagen und Argumente. An der Stelle kann man das ja schon zu den Akten legen. Nur Trickbetrüger mit lauter Luschen in der Hand gehen ad hominem.
Zweitens weil es ihnen nicht gelingt, einen Nachweis zu erbringen, und sie sich jetzt daher herumzulügen genötigt sehen.
Drittens weil es völlig egal wäre. Selbst wenn das gestimmt hätte, könnte Drosten seinen Job ausüben und das würde auch den Wert seiner Arbeit zu Covid nicht beschädigen.
Wollen wir mal eine Liste der Felder machen?
Das Virus existiert gar nicht.
Das Virus existiert aber ist schon voll alt.
Das Virus existiert aber ist völlig ungefährlich.
Das Virus existiert und ist gefährlich und kommt aus einem Biowaffenlabor.
Masken helfen gar nicht.
Na gut, Masken helfen, aber die Maskenpflicht hilft nicht.
Maskenpflicht ist Faschismus!!1!
Social Distancing hilft nicht.
Social Distancing hilft, aber es vorzuschreiben ist Faschismus.
Kinder sind nicht ansteckend.
Na gut, Kinder sind doch ansteckend, aber nicht doll.
OK, Kinder sind genauso ansteckend, aber die werden nicht krank.
Na gut, Kinder sind ansteckend und werden krank, aber die Schulen müssen offen bleiben!!1!
Die Infektionsrate nimmt gar nicht wirklich zu.
Die Infektionsrate nimmt nur zu, weil mehr getestet wird.
Die Infektionsrate nimmt schon zu aber ist gar nicht aussagekräftig, wichtig ist die Todesrate.
Niemand stirbt an Covid.
Na gut, es gibt Tote, aber die sind nicht an sondern mit Covid gestorben.
OK OK es gibt Covid-Tote und die Zahl steigt auch, aber die wären eh demnächst alle gestorben.
OK OK auch junge gesunde Menschen sterben an Covid, aber die hatten dann halt kein gutes Immunsystem.
Es gibt keine Impfung.
Die Impfung wirkt nicht.
Die Impfung ist ein Vorwand um uns alle zu chippen.
OK die Impfung wirkt aber nicht gut.
Impfzwang ist Faschismus!
Da hätte man doch prima ein Bingofeld mit füllen können. Tja, Chance vertan.
Inzwischen gibt es ja sogar Versuche, irgendwie den Ruf des RKI zu erschüttern.
Was Paulchen über Peter sagt, sagt mehr über Paulchen als über Peter.
Update: Der Lockdown funktioniert nicht.
Die Zahlen sind schon vor dem Lockdown runtergegangen
Die Zahlen gehen nur runter, weil weniger getestet wird
Schau, die Grippezahlen gehen auch runter!
Schweden braucht auch keinen Lockdown!
OK Schweden hat jetzt auch Lockdown, aber die Schweiz braucht keinen Lockdown!
OK die Schweiz hat jetzt auch Lockdown, aber die Antarktis ... der Mond!!
Restaurants sind keine Hotspots
Der Spahn war ne Ausnahme. Das Restaurant war speziell.
Wir haben genug Intensivbetten
OK in Italien wird es eng, aber die zählen nicht
OK OK überall um uns herum sind die Intensivbetten voll, aber WIR haben genug!
Schau, diese irreführende Statistik hier sagt, wir haben doch noch Intensivbetten!
Drosten hat bestimmt gar nicht wirklich promoviert!1!!
Update: Drosten hat PCR (und das Virus) erfunden und kassiert jetzt Lizenzgebühren
PCR funktioniert gar nicht
PCR funktioniert, aber ist nicht validiert / zugelassen
PCR ist zu unempfindlich, findet alle Coronaviren
PCR ist zu empfindlich, sagt nicht ob man infiziert ist!
Nur weil PCR was findet, heißt das ja nicht, dass man auch erkrankt
Man sollte PCR nicht auf Gesunde verschwenden
Man sollte PCR nicht auf Kranke verschwenden
Ich fühl mich aber voll gesund!
Update: Hier das Update, auf das hier alle gewartet habt. Ein Leser hat mal 4chan nach Bingofeldern abgegrast.
"6%" (Referenz auf die Angabe des CDC, dass nur bei 6% der Toten tatsächlich Covid-19 die Todesursache ist)
In Tansania haben sie eine Ziege und eine Papaya positiv PCR-getestet, die Tests sind Blödsinn.
Malaria ist doch viel schlimmer!
Durchfall ist doch viel schlimmer!
Die Spanische Grippe war doch viel schlimmer!
"Nothingburger"
Sind doch alles Apokalyptiker (wahlweise mit dem Zusatz "die keine Frau abkriegen")
Einfach Vitamin C schlürfen, dann macht einen diese Grippe auch nicht krank
Die Chinesen haben ja schon wieder offen
Ich habe schon Rinderwahn/SARS 1.0/MERS/Dengue/Ebola/Zika/Hepatitis/HIV/whatever hinter mir, dieser Schnupfen wird mich nicht umbringen.
"Mein Immunsystem ..."
Corona wurde nur erfunden, um Trump aus dem Weißen Haus zu jagen!
Corona wurde nur erfunden, um die BLM-Proteste zu ermöglichen!
Ein Jahr Pandemie, und nur eine Million Tote
Reinfektionen sind doch gar nicht bestätigt!
Na gut, Reinfektionen sind bestätigt, aber nur bei ganz wenigen Menschen!
Falsch-positive Tests sind viel schlimmer als falsch-negative!
H E R D E N I M M U N I T Ä T !
Die Wirtschaft ist doch schon wieder am Wachsen!
Die Situation ist unter Kontrolle
So nah an einem Impfstoff
"Die Medien ..."
Corona ist im April/Mai/Juni/Juli/August/September/Oktober/November/Dezember/2021/2022/whatever vorbei!
Die Linke will doch nur das Land beerdigen!
Ich habe ein gutes Leben gelebt!
Originalzitat von Bill Mitchell: "While death is sad for the living left behind, for the dying, it is merely a passage out of this physical body to a spiritual existence, free of this mortal coil. If one turns off the radio, the music is still there. For all we know, the dead weep for us."
Update: Plandemic
5G
Sophos notifies customers of data exposure after database misconfiguration
Ach komm, Fefe, alles bedauerliche Einzelfälle. Wie bei den Prügel- und Nazicops und den Geheimdiensten. Das kann man nicht verallgemeinern!Packst du noch einen Trend Micro drüber! Das ist "worry free". Da muss man sich keine Sorgen mehr machen.
"CheckNow" sei zweckgebunden, versichert die Schufa auf Anfrage.Das wäre ja sonst auch ein DSGVO-Verstoß.
Nur relevante Daten würden gesichtet und auch nur kurz gespeichert.Haha, das klingt ja fast so, als gäbe es Daten, die die Schufa nicht für relevant erachten würde! LOOOOL! Mann müssen die Leute blöde sein, wenn die Schufa mit solchen Nebelkerzen durchzukommt. Oh und das mit dem Speichern ist natürlich auch eine offensichtliche Nebelkerze. Warum sollte die Schufa das speichern, wenn die Daten bei O2 liegen und die Schufa Zugriff hat?
Falls ihr jetzt dachtet: Ach komm, das hab ich nicht angekreuzt, das betrifft mich nicht! Dann habe ich schlechte Nachrichten. Das bisher ist ohne Zustimmung. Mit Zustimmung greift die Schufa euch noch tiefer in die Tasche.
Laut der Einwilligung darf die Schufa Kontoauszüge speichern und für ihre Dienste als Auskunftei auswerten.Ja klar, wenn ihr Deppen denen eine Einwilligung ankreuzt, dann ist das Speichern natürlich kein DSGVO-Verstoß mehr. Und die Schufa hofft inständig, dass ihr alle so blöde seid.
Zur Abrundung enden wir noch mit einem wunderschönen überspezifischen Dementi:
Auf Nachfrage betont die Schufa: "Die Testumgebung ist derzeit so gestaltet, dass selbst bei einer Zustimmung des Nutzers keine Daten gespeichert werden."Ah, gut. Was ist mit der Produktivumgebung? Und wieso steht da "derzeit"?
Sag mal, wieso darf die Schufa denn überhaupt solche Projekte starten? Na wegen der tollen neuen EU-Richtlinie.
Das Gesetz macht es möglich, dass "Kontoinformationsdienste" Einblick auf die Konten der Kunden bekommen können.Äh, warte mal, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich guck mal kurz ins Blogarchiv. Ein Leser schrieb mir damals:
ich arbeite auch bei einer Bank und möchte Deine Aussage korrigieren:Leider hat dieses Memo die Schufa nicht gekriegt, denn im aktuellen Artikel lese ich völlig überraschend:"Mit Kontoinformationsdienst ist die Schufa gemeint." Es ist gerade nicht die Schufa gemeint.
Im Jahr 2018 hat die Schufa ein solches Unternehmen gekauft. Der Finanzdienstleister Finapi GmbH ermögliche "den gesicherten Zugang zu derzeit 58 Millionen Endkunden-Konten", teilte die Schufa mit.Ach nee! Na DAS ist ja mal eine gewaltige Überraschung! Hätte uns doch nur rechtzeitig jemand gewarnt!!1!
Oh, ja? Da muss ich gerade pinkeln gewesen sein, als die Bundesregierung etwas getan hat. Hat das zufällig jemand beobachtet? Was war denn das, was die Bundesregierung getan hat, um die Drohnenmorde der Amerikaner auch nur einzudämmen?
Komisch, ich finde auch gerade in der Presse nichts, was die Bundesregierung getan hat, um die Drohnenmorde der Amerikaner auch nur abzuflachen.
Da wäre mal ein Lockdown angesagt gewesen!
Hier ist, was die Richter sagten:
Die Leizpiger Richter zogen schon die Auffassung in Zweifel, dass durch die Nutzung von Ramstein als Relaystation für die Drohnenangriffe überhaupt ein "qualifizierter Bezug zum deutschen Staatsgebiet" entsteht.Ja aber echt mal! Nur weil das Signal von Deutschland kommt, heißt das ja noch lange nicht, dass Deutschland beteiligt ist! Hey, wisst ihr, woher mit diese Argumentation bekannt vorkommt? Das ist die Weltraumtheorie 2.0!
Aber wartet, geht noch weiter.
Erstaunlich liest sich eine weitere Begründung der Leipziger Richter zur Fraglichkeit einer Schutzpflicht für die Bundesregierung. Die entstehe nämlich erst, „wenn aufgrund der Zahl und der Umstände bereits eingetretener Völkerrechtsverstöße konkret zu erwarten ist, dass es auch in Zukunft zu völkerrechtswidrigen Handlungen kommen wird, durch die grundrechtliche Schutzgüter beeinträchtigt oder gefährdet werden.“Woher wissen wir denn eigentlich, dass die Leute an den Drohnen gestorben sind, und nicht bloß mit den Drohnen? Vielleicht hatten die vorher schon ein schwaches Herz!
Und nur weil die Amis seit zehn Jahren von Deutschland aus morden, heißt das ja nicht, dass sie auch morgen im gleichen Land weitermorden werden!
Ich habe den Eindruck, hier wurde schon die Argumentation vorweggenommen für die erste über Deutschland gesteuerte US-Atombombe, die ein Land pulverisiert. Ja gut, die ist vielleicht von Deutschland aus abgefeuert worden, aber das heißt ja nicht, dass die Amis dasselbe Land noch mal nuken werden!1!!
Wisst ihr was? Da finde ich ja die "Befehlsnotstand"-Ausrede der Nazis nach dem 2. Weltkrieg weniger anstößig als dieses peinliche Herumgewiesel. Tolles Land, in dem wir da wohnen.
Vor zwei Wochen gab es ein bemerkenswertes Interview in die Richtung. Da ist eine BBC-Reporterin nach Aserbaidschan gefahren und hat da den Präsidenten interviewt.
Aserbaidschan liegt am Kaspischen Meer zwischen Russland und dem Iran und hat als Nachbarn Armenien und Georgien. Mit Armenien ist Aserbaidschan im Krieg um Bergkarabach, da gab es ja diese Wochen auch wieder Nachrichten. Wenn man im Westen an Freiheit, Menschenrechte und Pressefreiheit denkt, kommt einem wahrscheinlich nicht als erstes Aserbaidschan in den Kopf.
Der Präsident ist der Sohn seines Amtsvorgängers, er fuhr bei der letzten Wahl 80% der Stimmen ein. Internationale Wahlbeobachter (u.a. OSZE) sprachen von Wahlfälschung und Einschüchterungsversuchen, sagt Wikipedia.
Da wird sich die BBC-Reporterin gedacht haben: Leichtes Ziel. Gehste hin, erwähnst ein bisschen Menschenrechtsverletzungen, haste Interview im Kasten. Zuhause applaudieren alle.
Aber der Präsident lässt sich so leicht nicht die Butter vom Brot nehmen. Hier ist das Video. Die Stelle mit der Pressefreiheit geht bei ca 19 Minuten los.
Der Präsident antwortet in auffallend gutem Englisch (man vergleiche mal mit sagen wir Oettinger) und bestreitet erstmal alles. Wir haben hier ganz viele NGOs und Presse und lassen die alle machen.
Die BBC so: Ja aber die Opposition wird doch unterdrückt!
Der Präsident so: Wen meinen Sie denn mit Opposition?
Die Frage ist nicht gänzlich unbegründet, denn was die BBC meinte war die armenische Minderheit. Mit denen befand sich Aserbaidschan zum Interviewzeitpunkt im Krieg und hatte auch Kriegsrecht ausgerufen. Kann man jetzt geteilter Meinung sein, ob man das als Opposition zählt. Das wäre wahrscheinlich wie wenn man den USA vorwürfe, die Opposition zu unterdrücken, weil sie einen aus ihrer Sicht islamistischen Terroristen an der Grenze verhaftet haben.
Der Präsident jedenfalls weiter: Bei uns haben 80% der Bevölkerung Zugang zum Internet, sagt er (Das hat mich überrascht. Da sind mehr als in Brandenburg!). Wie soll denn das gehen, fragt er, wenn 80% freien Internetzugang haben, da irgendwelche Meinungen zu unterdrücken?
Aber dann lässt er die eigentliche Bombe platzen, die die BBC-Frau offensichtlich überhaupt nicht kommen sah. Wenn wir schon über Pressefreiheit reden: Wie schätzen Sie denn die Situation mit Julian Assange ein? Wie lange musste der sich noch gleich in der Botschaft von Ecuador verstecken? Und wo ist der jetzt? Und wofür? Für journalistische Arbeit?
Ja nee, sagte die BBC, wir sind nicht hergekommen um über Julian Assange zu reden.
Ach? Ach was? Warum eigentlich nicht?
DAS muss weh tun, wenn man von einem Pseudodemokraten in Aserbaidschan vorgeführt bekommt, was man selbst eigentlich die letzten 10 Jahre mal hätte fragen müssen. Da bleibt kein Auge trocken!
Das Video wurde hochgeladen von AZERTAC, der staatlichen Aserbaidschanischen Nachrichtenagentur. Deren Slogan ist: Source of accurate and reliable news. Das ist eigentlich nie ein gutes Zeichen, wenn man das dazu sagen muss als Nachrichtenagentur :)
Der Konflikt zwischen Aserbaischan und Armenien endete übrigens nicht gut für Armenien. Die haben sich zwar auf einen Waffenstillstand geeinigt, aber erst nachdem Aserbaidschan in Armenien Land erobert hat. Daraufhin ist in Armenien der Oppositionsführer wegen angeblicher Mord- und Putschpläne gegen den Ministerpräsidenten festgenommen worden.
Die EU findet übrigens Aserbaidschan als Freund attraktiver als Armenien. Armenien ist bettelarm, Aserbaidschan hat Öl und eine Gaspipeline an Russland vorbei. Russland bemüht sich auch um gute Beziehungen zu Aserbaidschan.
Allerdings, nicht das mich hier jemand fehldeutet: Aserbaidschan ist auch unabhängig von der Frage, wer jetzt mit Opposition gemeint ist, nicht für Menschenrechte und Pressefreiheit bekannt. Die haben zwar die Europäische Menschenrechtskonvention ratifiziert aber lassen den Beobachter nicht ins Land, der die Einhaltung überwachen sollte. Reporter ohne Grenzen führt sie auf Platz 166 von 180 (Georgien: 60, Armenien: 61). Inhaltlich hat die BBC also mit ihren spitzen Fragen völlig Recht. Ist nur halt Scheiße, wenn man dann selbst nicht mit gutem Vorbild vorangegangen ist. Dann kann man da auch keine moralische Überlegenheit raushängen lassen. Vielleicht seht ihr das anders, aber mir ist das immer sehr wichtig, wenn ich Leute kritisiere.
Ich arbeite u.A. auch auf einer Intensivstation in Norddeutschland. Wir haben 8 Betten, davon 6 Beatmungsplätze, welche mit dem zur Verfügung stehenden Personal (Pflege) eigentlich nicht bedienen sind. Häufig muss man ein Auge zudrücken, was geforderte Personalstärke auf einer Intensivstation angeht. (Patienten/Pfleger/Schicht < 2,5) Ein Stockwerk niedriger auf der Isolierstation gibt es seit April 6 weitere Beatmungsbetten. …so heißt es zumindest. Die Tür ist abgeschlossen, ich kenne niemanden, die sie gesehen hat und die etwa 12 Intensivpfleger, die man für die 6 Betten bräuchte wären mittlerweile wohl auch hinter dieser Tür verhungert.Es nervt dadurch gelegentlich intensivpflichtige Patienten durch den Rettungsdienst zu bekommen, welche man eigentlich gar nicht adäquat versorgen kann. Man kann nach außen nämlich nicht kommunizieren, dass die Kapazitäten ausgelastet sind. Formal sind sie es nicht.
Schlussendlich werden wir die Patienten, die zu uns kommen schon versorgen, das aber trotz und nicht dank unserer Geschäftsleitung. Die hat vor wenigen Wochen unsere große Isolierstation (den "grünen" Bereich für Verdachtsfälle) zur geriatrischen Rehastation gemacht hat. Die Räumlichkeiten können so lukrativer genutzt werden (so wurde es sogar begründet).
Beatmete Covidfälle können wir gerade nicht adäquat isolieren. Das ist keine Meinung, das ist Fakt. Das zu ändern würde heißen elektive Operationen und damit eine Einnahmequelle auszusetzen, da man räumliche Umbaumaßnahmen auf der Intensivstation vornehmen müsste. Dann verliert man Bettenkapazität durch Schleusen, welche man für 90 jährige Hüften und so weiter braucht. Ein Schwesterklinikum, welches bisher die beatmungspflichtigen Patienten übernommen hat, hat die Zusammenarbeit an einem Samstag telefonisch eingestellt, ebenfalls um ihr Elektivprogramm nicht zu gefährden. Wirds haarig, ist sich halt jeder selbst der Nächste.
Die Empfehlung, dass Covidpatienten versorgende Personal nicht in Kontakt mit anderen Nicht Infizierten oder Personal aus anderen Abteilungen kommt, ist logischerweise nicht umsetzbar ohne mehr Personal einzusetzen. Dies ist nicht gewünscht. Aus Kostengründe müssen Überstunden abgebaut werden und nicht angesammelt. Ich ziehe mich z.B. auf der Isolierstation (ja die mit den nachgewiesen Infizierten) um, trinke dort meinen Kaffee und gehe danach auf eigentlich alle anderen Stationonen, incl. der Wöchnerinnenstation, um meine Patienten zu versorgen.
Coronatests werden aus Kostengründen beim Personal nicht regelmäßig durchgeführt, obwohl dies gefordert wird (ausgenommen nachgewiesener Kontakt Kategorie I (s.RKI) dann werden wir tatsächlich getestet).
Habe am letzten Woche eigenmächtig bei allem erkältetem Personal in meinem Arbeitsumfeld Schnelltests durchgeführt (Allesamt Kontaktpersonen Kategorie III). Sehe eine reelle Chance dafür noch Probleme zu bekommen, schließlich kostet ein Test erschreckende 6€ im Einkauf. Das war es mir aber wert.
Es macht aktuell einfach keinen Spaß meinen Job zu machen. Das frustriert meine Kollegen und mich. Viele fliehen jetzt mittelfristig in Arztpraxen oder melden sich krank. Hätten wir nicht alle so ein schräges Pflichtgefühl gegenüber den Patienten und verbliebenden Kollegen, obwohl wir am Ende des Tages nur einfache Arbeitnehmer sind, würden wir alle hinschmeißen.
Berentete Ärzte werden aktuell übrigens für die Impfzentren rekrutiert. Möchte ich, dass mein Vater so etwas macht, anstatt zu Hause sich im Social distancing zu üben?
Wie? Nein, nein, nicht 1930. 2020!
North Texas Food Bank (NTFB) distributed more than 600,000 pounds of food for about 25,000 people on Saturday, according to spokeswoman Anna Kurian.
Ist halt alles ein bisschen größer in den USA. Die Bevölkerung. Die Armut. Das Elend. Hier gibt es ein paar Luftbilder der Warteschlange. Natürlich alle in ihren Autos, klar. Amerika, fuck yeah!Schon erstaunlich, dass die Geld übrig haben, um die Russen mit Kriegsschiffen zu provozieren, wenn zuhause die Leute verhungern.
Das muss dieser Kapitalismus sein, von dessen besonderer Eignung bei der Güterverteilung man immer liest.
Um das mal in Relation zu setzen: 25000 Menschen, das ist einmal die Größe von Schleswig. Ihr wisst schon, das Schleswig von Schleswig-Holstein. Oder Bad Honnef. Oder Kulmbach.
Update: Ich krieg jetzt Zuschriften wegen der Autos. Ignoriert mal die Autos. Das soll sie, das war u.a. wegen Corona sogar gewünscht, dass die nicht alle in einer Schlange stehen und sich gegenseitig anstecken. Und dass einige der Autos relativ neu aussehen liegt daran, dass die nach ihrer Entlassung aus ihren Leasingverträgen nicht rauskommen.
Stellt sich raus: Sieht eher nach weniger Selbstmorden aus.
„In den Monaten Januar bis Juli 2020 gab es in Frankfurt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang der absoluten Zahl der Suizide um 30 Prozent“, heißt es in einem Bericht des „Frankfurter Projekt zur Prävention von Suiziden mittels Evidenz-basierter Maßnahmen“ (FraPPE).Nun gibt es an diesen Zahlen einige Punkte auszusetzen, z.B. dass sie nur aus Frankfurt am Main kommen (und nicht aus dem Umland und es keine bundesweiten Vergleichszahlen gibt). Dennoch. Eine gute Nachricht. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich freue mich gerade über jede gute Nachricht und nehm die gerne rein.
Hier ist ein Interview mit dem Gründer von EXIT Deutschland. Falls euch der Name nichts sagt: Die helfen Nazi-Aussteigern beim Aussteigen.
In dem Interview gibt es so Money Quotes wie:
Man kann nach unserer Erfahrung in Deutschland keinen ernsthaften Zeugenschutz machen, man kann die Bedrohten und von Peinigern Verfolgten nicht vor Übergriffen schützen.Ach komm, wer braucht denn schon Zeugenschutz, wenn er von den Nazis aussteigen will? Niemand, amirite? Die sind doch alle fluffig und wollen nur spielen!
Naja, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Nazis, Schmazis, solange die Kronzeugen gegen organisierte Kriminalität und Islamismus ordentlich geschützt werden …
Abtrünnige Rechtsextremisten lassen sich nicht zweckmäßig schützen, auch Personen aus OK-Strukturen oder ehemaligen Islamisten hilft der Staat nicht ernsthaft.Hey, der übertreibt doch. So schlimm wird das nicht sein. Außerdem: Wer ist das überhaupt? Kann der doch gar nicht beurteilen bestimmt!
Ich war selbst 20 Jahre in der Polizei, ich würde in der BRD nie ein Zeugenschutzprogramm annehmen.Hups.
Oder wie wäre es hiermit?
Interessant ist auch die Rolle des Verfassungsschutzes bei der Ausbreitung des Rechtsrocks in Deutschland in den 1990er Jahren über das Label „Rock Nord“.Wait, what?! Habt ihr davon mal gehört? Ich auch nicht!
Mir haben Aussteiger schon Fotos gezeigt, von weihnachtlichen Kameradschaftsabenden, auf denen Polizeibeamte und Staatsschutzleute zu sehen waren. Und mit solchen Fotos kann ich nicht zur Polizei gehen, weil ich gar nicht weiß, was dann passiert.Tja, das wäre der Moment, wo ein Zeugenschutzprogramm hilfreich gewesen wäre.
Ach komm, Fefe, die Nazis haben doch gar keine Zeit um irgendwelche Aussteiger zu verfolgen. Die haben doch die Hände voll mit Zecken und Kanacken klatschen!
Ja, etwa ein Drittel der Aussteiger ist schwer attackiert worden, körperlich, bis zu Schusswaffenattentaten und Mordversuchen auf die Personen selbst oder auf Verwandte. Daraus folgend haben wir auch Selbstmorde erlebt.Na gut, also vielleicht gibt es da bei der Polizei, den Geheimdiensten und dem Zeugenschutz ein paar Schwächen, aber wir haben doch hier noch sowas wie einen Rechtsstaat, der dann auch durchgreift? Wehrhafte Demokratie und so?
Ich habe schon mal einem Staatsanwalt in Süddeutschland eine Materialsammlung angeboten, der hat da nur vor Angst geschlottert, auch weil die N’Drangetha noch mit drin auftauchte.Na gut, die Mafia, OK. Aber Nazis?
Einmal habe ich ein Waffendelikt eines führenden NPD-Politikers in Schwerin beim Generalbundesanwalt angezeigt. Der Politiker wollte einem Kameraden eine Schusswaffe übergeben und begründete dies damit, dass es „um den Endkampf gegen die Juden“ ginge.Das ist doch ne klare Nummer, oder? Rufste kurz beim Generalstaatsanwalt an, ist die Sache eingetütet?
Da hat die Bundesanwaltschaft zurückgeschrieben, sie wären nicht zuständig und ich solle mir doch selbst eine Staatsanwaltschaft suchen. Spätere Ermittlungen, die dann durch den mutigen, 2018 verstorbenen Brandenburger Generalstaatsanwalts Rautenberg aufgenommen worden waren, verliefen in Mecklenburg-Vorpommern ohne Ergebnis.So, liebe Leser, und was soll ich euch sagen? Das war alles aus dem ersten Viertel des Interviews. Da kommen noch drei Viertel.
Krasse Scheiße.
In Lohsa in Sachsen sind 51 von 62 Bewohner eines Altenheimes positiv auf Corona getestet worden. 13 Bewohner kommen ins Krankenhaus. Besonders schwer erkrankte mit schlechter Aussicht auf Genesung werden im Heim palliativ versorgt. Sie werden dort also sterben.
Ähnliche Stories gehen hier gerade gehäuft ein.Die andere Einsendung ist zum Thema Gesundheitsämter:
das was dein Einsender über die große Stadt in Niedersachsen schreibt, gilt leider auch schon seit dem 17. für Nürnberg. alle Gesundheitsamtmitarbeiter sind positiv getestet.Auf der Homepage des Gesundheitsamtes steht davon leider nichts, aber die Meldungen und Warnboxen da klingen auch nicht gerade, als sei alles in Ordnung.
Da gibt es jetzt ein Update zu:
Church patriarch dies from Covid-19 after leading open-casket funeral of bishop killed by the virus
Ich kommentier das jetzt mal nicht. (Danke, Patrick)
Nicht nur unsere Schulen sind sicher. Ist dir mal aufgefallen, wie jeder Experte etwas von "gesonderten Sicherheitsmaßnahmen" in Pflegeheimen erzählt, von wegen Sicherheitsschleuse und jeder Besucher wird getestet, etc?Nun, es gibt zwar Maßnahmen, wie zB Einlasskontrollen mit Voranmeldung aber getestet wird da, zumindest bei den mir bekannten Beispielen, nicht. Wenn es einen Verdachtsfall gibt, kann man das Gesundheitsamt informieren aber die teilen dir auch schon mal lapidar mit, dass sie wegen Überlastung nicht kommen. Derjenige stirbt dann vielleicht "altersbedingt" und letztendlich weiß niemand woran. Schnelltests? Ja wer soll denn das bezahlen?
Vielleicht wird tatsächlich mal jemand positiv getestet. Dann gibt es doch sicher Rückverfolgung, Quarantäne der Kontaktpersonen, etc?
Vorgesehen ist das nicht wirklich und der Betrieb würde an der Stelle auch komplett zusammenbrechen, wenn ein nennenswerter Teil der Belegschaft nach Hause geschickt wird.Vieles scheint da schlicht nach dem Glücksprinzip zu laufen, was dann auch Vorfälle, wie diese erklärt:
Der Insolvenzverwalter hat die EY-Mitarbeiter von ihrer Verschwiegenheitspflicht entbunden. Aussagen wollen diese im Wirecard-Untersuchungsausschuss dennoch nicht.Ja gut, das wäre ja auch Geschäftsschädigung. Für Wirtschafts"prüfer"unternehmen jetzt. Wenn rauskäme, was die tatsächlich tun, wenn sie mit einer Prüfung beauftragt wurden.
Der Einsender kommentiert:
Wirtschaftsprüfer sind auch so eine SchlangenölbrancheWirtschaftsprüfer bescheißen ja nicht den Kunden sondern das Finanzamt. Die machen genau das für ihre Kunden, was die Kunden haben wollten, nämlich beim Bescheißen des Finanzamts zu assistieren. Insofern ist das so direkt nicht vergleichbar finde ich.
Ich verstehe langsam, wie die Covidioten und die Trumpisten und so zu ihrem Verständnis der Presse kommen.Ich fürchte, da muss man dieselbe Argumentation wie bei den Covidioten anwenden. Die sind einfach in ihrer Existenz bedroht, und zwar seit Jahren. Die fahren alle nur noch Autopilot auf dem Zahnfleisch.Die halten immer nur das Mikro hin und drucken das dann ab.
Hamburg meldet zwei Wochen ++ keinen einzigen Toten und keiner fragt nach. Stellt sich raus: Die wurden nicht obduziert. Wochenlang nix passiert.
Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der "eS gIbT gAr kEinE tOteN!" Covidioten gewesen.
Hamburger Schulen haben einen Inzidenz von 3x Normalbürger und keiner rechnet das dem Senator mal vor. Nur auf Twitter und das interessiert keinen.
Offensichtlich können die alle nicht rechnen und wenn es ihnen einer vorrechnet, dann trauen sie sich trotzdem nicht, da mal nachzufragen. Weil sie da nicht sattelfest sind? Weil sie es selber nicht glauben? Ich verstehe das nicht.
Wenn dein Boot abgesoffen ist und du auf einem Floß im Ozean dahingleitest, dann machst du keine plötzlichen Bewegungen mehr. Dann legst du dich möglichst flach hin und deine Gliedmaßen sind mit Festhalten beschäftigt. Von so jemandem kann man nicht erwarten, dass er am Floß wackelt.
Mikro hinhalten und Presseerklärungen wiedergeben geht auch im Halbkoma mit Autopilot.
Aber warte mal, Fefe, Inzidenz an Schulen höher als in der Restbevölkerung? Wie kann das sein? Ich dachte Kinder sind immun! Naja, diese Version der Wahrheit beruht auf einem freiwilligen Massentest an einer Hamburger Schule. Die Interpretation, dass die Inzidenz an den Schulen dann wohl höher als in der Restbevölkerung sein wird, ist natürlich fragwürdig. Denn wir haben ja dank des vollständigen Totalversagens der Politik weder von der Bevölkerung an sich noch von Schulen brauchbare Zahlen. Alle Labors arbeiten am Anschlag und haben Rückstau. Mehr Kapazitäten hätte man über die Sommerferien schaffen können, aber das hätte Geld gekostet und die Politik gibt Geld erst aus, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Das weiß doch jeder.
Weil wir hier in einem Verschwörungsblog sind, kann ich auch einfach mal ansagen, dass die Politik das natürlich absichtlich macht. Tatsächliche Zahlen würden a) das Ausmaß ihrer Inkompetenz belegen, und b) zeigen, wie schlimm es über den Winter werden wird, und c) könnte man dann nachher nicht behaupten, dass das so in dieser Konsequenz nicht absehbar war.
Ja, die Presse überzeugt gerade nicht. Es hätte an der Politik gelegen, dafür zu sorgen, dass die Presse auch ohne Kleinanzeigen überleben kann. Nicht alles muss ein Geschäftsmodell sein. Es reicht, wenn die Finanzierung gesichert ist. Mit Nachrichten muss meiner Ansicht nach niemand einen Profit machen. Da hätte man einen schönen Trust aufsetzen können. Klar, die Verleger wären unzufrieden gewesen, aber Verleger sind für eine gesunde Presse so notwendig wie Zuhälter für Sex.
Stattdessen hat die Politik lieber nach Wegen gesucht, wie sie selber nichts tun müssen sondern einfach anderen in die Hosentasche greifen können, in diesem Fall den blöden US-Firmen. Dass sie damit dafür gesorgt haben, dass diese Firmen aus Deutschland nie wieder Konkurrenz befürchten müssen, war egal.
Aber macht euch keine Sorgen. Die Renten, äh, Schulen sind sicher. Die Covid-Fälle kamen alle von außen!1!!
"Die Streuung der Infektionen über fast sämtliche Klassenstufen deutet aber darauf hin, dass vermutlich viele Kinder bereits mit einer Infektion in die Schule gekommen sind."Oder dass sie sich auf den Gängen oder auf dem Schulhof oder im Bus zur Schule infiziert haben, klar. Aber das ist sehr unwahrscheinlich, wissen Sie? Denn dann wäre ja offensichtlich, WIE KRASS wir hier über Leichen gehen.
Aber so langsam kommen mir Zweifel.
Wenn ihr schonmal ein Sandbox-Spiel gespielt habt, dann wisst ihr, was ich meine. Da fängt man auch ganz normal an, und dann fängt man an, absurde Dinge zu tun. Nur um zu gucken, was passiert.
Die Calvin and Hobbes Comics hatten zu der Idee eine Reihe von Strips, wo Calvin in seinem Sandkasten irgendwelche Szenarien baut, eine ruhige Vorstadtsiederlung oder so, nur um dann als Godzilla drüberzustampfen und alles kaputtzutrampeln, oder einen Tsunami zu simulieren, oder einen Meteoreinschlag oder so.
Ich weiß ja nicht, wie ihr das Jahr 2020 seht. Ich erkenne da gewisse Parallelen.
Ich wär bereit für einen Restart vom letzten Savepoint.
Niemand müsste jetzt um seine Existenz bangen.
bitte entschuldige die unverschlüsselte Mail! Dank eines unüberlegten Updates auf Thunderbird 78 kann ich gerade nicht verschlüsselt kommunizieren.Das Problem haben gerade viele. Ich kriege praktisch ganztägig von meinen Kumpels die schlechte Laune deswegen ab. Mozilla hat mal wieder GANZ tief ins Klo gegriffen. Ich stehe bezüglich Mozilla selber kurz vor diesem legendären Merkel-Photoshop gefühlsmäßig, den auch jemand nochmal in besserer Qualität anfertigen sollte.
Aber darum ging es in dem Leserbrief nicht. Hier ist der Rest:
Mein Freundeskreis hat eigentlich ziemlich vernünftig auf die Corona-Pandemie reagiert - bis auf wenige Ausnahmen, die plötzlich und wirklich unerwartet zu Covidioten mutiert sind. Nach längeren hitzigen Gesprächen kann ich deren Beweggründe jetzt zumindest nachvollziehen, auch wenn ich die Schlüsse für falsch halte. Allen gemein sind extreme Existenzängste, gegen die unsere Regierung etwas tun könnte und müsste. Fakt ist, dass es für dich und mich als Informatiker in den meisten Fällen leicht ist, sich vernünftig zu verhalten. Aber es passiert leider nichts oder nicht genug, um den Leuten zu helfen, die wegen Corona jetzt mit dem Rücken zur Wand stehen. Siehe auch dieser kurze Redebeitrag von Marco Bülow, dem PARTEI-Abgeordneten im Bundestag.Fall 1 (Selbstständiger Messebauer): Erklärt mir, dass er und seine bisher bei ihm angestellte Frau vor den Scherben ihrer Existenz stehen. Haben auf unabsehbare Zeit keine Aufträge mehr und können die Raten für ihr Haus nicht mehr stemmen. Hilfspakete der Regierung gehen komplett an ihren Problemen vorbei. Seitdem nur noch Krach zu Hause und Beziehung steht auf der Kippe. Dank Fernunterricht sind die Kinder immer live dabei. Meint, dass er sich die Kugel geben kann, wenn die Folgen von COVID19 so lang anhaltend sind wie die Wissenschaft sagt. Also redet er sich ein, dass Drosten und co. falsch liegen und alles schon nicht so schlimm ist. Der hätte einfach gern sein altes Leben wieder und sieht die einzige Chance darin, dass man bitte endlich erkennen möge, dass Corona nur ne Grippe ist.
Fall 2 (Angestellter Geschäftsführer in Fitnessstudio): Ist seit Monaten damit beschäftigt, Kündigungsschreiben zu bearbeiten. Der wickelt gerade sozusagen seine berufliche Zukunft ab. Erklärt mir, wenn morgens der Wecker geht, würde er am liebsten im Bett bleiben, weil er so frustriert ist. Sitzt abends oft zu Hause und weint. Er schätzt, dass sein Arbeitgeber nur noch ein paar Monate durchhält und dann ist Schicht im Schacht. Hat Sport studiert und seinen Job geliebt. Hatte ganz früh einen schweren COVID-Krankheitsfall in der Verwandtschaft und war extrem besorgt. Findet jetzt aber, dass Covid nur ein Vorwand sei, um "die Wirtschaft des Westens zu zerstören". Ist offensichtlich total in einer Social Media Verschwörungsblase gefangen.
Fall 3 (Sozialarbeiter beim Jugendamt der Stadt X): Hat mehrere Hochrisikopatienten in der Familie und hatte zu Beginn der Corona-Pandemie eine wahnsinns Angst vor Ansteckung. Stadt X agiert planlos, macht die Jugendbetreuungseinrichtungen mal zu, dann wieder auf - jedoch ohne adäquate Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter. Der Sozialarbeiter arbeitet mit Kindern aus sozialen Brennpunkten, die sich natürlich an keinerlei Vorschriften halten. Mitarbeiter und Kinder, die mit Maske kommen, werden teilweise vor der Einrichtung von anderen Asi-Kindern bespuckt, angehustet etc. Der Sozialarbeiter meldet sich gehäuft krank, weil er diese Gefährdungssituation psychisch nicht aushält. Ergebnis sind mehrere Mitarbeitergespräche, bei denen seine Einwände bzgl. Arbeitsschutz ignoriert werden und ihm Arbeitsverweigerung unterstellt wird. Hat von seinen Chefs sinngemäß erklärt bekommen, dass er sich mal nicht so anstellen soll. Mein Eindruck ist, dass der Typ seitdem komplett im Zombie-Modus läuft. Geht zur Arbeit, aber ist durchgehend schlecht gelaunt. Nimmt das Maskengebot seitdem auch nicht mehr ernst, weil er meint, dass eins von den Blagen auf der Arbeit ihn eh irgendwann anstecken wird. Der hat innerlich komplett resigniert und will nur noch, dass dieser ganze "Corona-Zirkus" bald aufhört.
Ich würde wetten, dass ganz viele von diesen Covidioten Leute sind, die wie diese drei keinen anderen Ausweg mehr für sich sehen, als Covid zu leugnen. Man muss diesen Menschen doch irgendeine Perspektive geben, wie es weiter gehen kann. Dazu gehört z.B. dass man Mitarbeiter-Ängste ernst nimmt, aber unsere Regierung müsste auch endlich mal ansagen, wer für Umsatzausfälle aufkommt, während die Großvermögen weiter wachsen. Soziale Gerechtigkeit wär hier das Stichwort. Aber abgesehen von Marco Bülow scheint sich da aktuell niemand für zu interessieren.
ich habe mich schon im Frühjahr gewundert, daß Leute, die sich bisher vor allem für ganz andere Sachen interessiert haben, plötzlich von "Grundrechtseinschränkung" und "Merkeldiktatur" redeten.Aber die haben einfach nicht mitbekommen, daß die Polizeigesetze aus den letzten Jahren der Polizei erlauben, jede beliebige Person wegen fiktionaler Vergehen, die sie eventuell in einer fiktionalen Zukunft begehen könnten, für unbegrenzte Zeit wegzusperren. Und die haben auch nicht mitbekommen, daß schon vorher Leute wegen angeblicher Verbrechen jahrelang in die Psychatrie eingesperrt werden konnten, ohne ihre Rechte auf einen fairen fairen Prozess wahrnehmen zu können. Oder daß Leuten, die ihr Demonstrationsrecht in Anspruch nehmen, um gegen einen Bahnhofsneubau zu demonstrieren, von Wasserwerfern die Augen rausgeschossen werden können. Oder daß das ständige Abhören all unserer Kommunikation mit keiner Grundrechtsdefinition zu vereinbaren ist. Oder daß Nazi-Freicorps mit nachgewiesener finanzieller und organisatorischer Unterstützung der staatlichen Behörden mordend durch die Straßen ziehen konnten. Oder daß Leute mit aktiver persönlicher Beihilfe unseres Außenministers in einem Foltergefängnis jahrelang gewaterboardet werden können. Oder daß Journalisten, die einmal ihren Job gemacht und Informationen über Kriegsverbrechen veröffentlicht haben, in einem Foltergefängnis landen - ohne Aussicht auf einen fairen Prozess oder überhaupt irgendeine Zukunft.
Und dann betrifft sie das selbst einmal, und dann denken sie, daß ist etwas zuvor nie Dagewesenes. Und daß sie die Einzigen sind, die davon betroffen sind. Weil sie eine Maske tragen müssen. Nicht weil sie in die Psychatrie oder in ein Foltergefängnis eingesperrt oder mit dem Tod bedroht wurden. Sondern weil sie im Bus für eine halbe Stunde eine Maske tragen müssen, während eine globale Pandemie herrscht.
Da ist nicht (nur) Dummheit und Ignoranz im Spiel, sondern vor allem Unwissenheit. Aber woher sollen sie diese Dinge erfahren? Aus der Tagesschau oder den Radio-Energy-Nachrichten?
Update: Sagt mal, da gibt es doch bestimmt einen tollen Fachbegriff für, wenn man Dinge erst wahrnimmt, wenn sie einen selbst betreffen. Kennt den jemand?
Update: Ein Leser kannte den Fachbegriff: Verfügbarkeitsheuristik.
die Digitalpakt-Geschichte ist noch viel schlimmer als man sich vorstellen kann. Ich bin einer jener Lehrer, die diesen in der Umsetzung bei uns an der Schule begleitet. (Vorgang: Schulleiter erhält Nachricht über Digitalpakt und die Bedingungen; delegiert Bildung einer AG- dessen Leiter ich bin - um Ist- und Soll-Zustand und pädagogische Begründungen des Nutzens in ein Konzept > 25 Seiten zu schreiben; diverse Treffen mit Schulverband, Schulleitung, etlichen Dienstleistern für Schul-IT, Endgeräte etc. …. und nebenbei läuft halt der tägliche Wahnsinn weiter und Unterricht soll auch gemacht werden)Ich möchte an der Stelle kurz unterbrechen und meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass wir so wenig Amokläufe an unseren Schulen haben.Ein Kollege und ich machen das weil wir das aus Überzeugung in der Schule verbessern wollen und schon seit Jahren hinterher sind alles was möglich ist in Bewegung zu setzen. Wir haben immer versucht mit unserem Etat PC-Räume und Laptops auf einem nutzbaren Stand in hinreichender Anzahl zu haben. Wir haben selbstständig unser Schul-WLAN soweit ausgebaut, das es nahezu perfekt ist und wir uns somit eine Ausleuchtung für WLAN (die mal so eben 5000 € kostet bei 1500 € jährlichem Etat) sparen zu können. Flaschenhals ist unsere sagenhafte 16 Mbit Leitung, die wir partout nicht verbessert bekommen. Seit 6 Jahren versuchten wir, dass der Schulverband Glasfaser legen lässt, die 20 m an der Schule vorbei läuft, aber nie angeschlossen wurde (Kosten … ).
Jetzt gibt es einen Anschluss, der aber nur wegen des Ausbaus des Verwaltungsnetzes (Schulleitung) gelegt wurde.
Ein einfaches umpatchen und zack geht es mit 100, 200 oder gar 500 Mbit weiter …. natürlich nicht. Das ist nun ein Anschluss der vom Land bereitgestellt wird.Bedingungen: Nur Schulgeräte, nur pädagogische Inhalte. Heißt direkt für uns: Die Infrastruktur, über die alles zentral geregelt wird von unserem iServ-Server (DHCP etc.) ist nun quasi nicht mehr zu benutzen, weil wir sicherstellen müssen, dass keine privaten Geräte (die 80% der Lehrer natürlich nutzen für den Unterricht) das Schulinternet benutzen. Ferner müssen ein Schüler- und Lehrernetz eingerichtet werden, die getrennt sein müssen. Klar ginge das technisch sicherlich, bedarf dann aber vieler € und erschöpft dann einfachauch unseren Fähigkeiten und den Faktor Zeit.Mal ganz unironisch jetzt. Wieso gibt es so wenig amoklaufende Lehrer? Weil die alle nicht mehr die Kraft haben oder was?Zurück zum ursprünglichen Digitalpakt (Zusatzpaket: Soforthilfe) und dem Ding mit den Leihgeräten. Mein Kollege und ich waren schnell und haben sofort alles zusammengeschrieben und gesucht Anfang der Sommerferien, als das Soforthilfeprogramm auf den Weg gebracht wurde. Wir haben einen 5-stelligen Betrag zugeteilt bekommen für eben diese Leihgeräte. Es sollte ein Mix aus Laptops und Tablets werden. Es dauerte 3 Monate! bis es weiterging seitens der Verwaltung. Natürlich waren unsere Angebote (wir haben 20 Stück eingeholt) hinfällig und landesweit waren - oh Wunder - alles Tablets vergriffen. Vor zwei Wochen dann haben wir 60 Laptops bekommen, die nichts mehr mit unseren Angeboten zu tun hatten. Nun gut, sie funktionieren und sind soweit geeignet. Allerdings haben wir 800 Schüler … nun gut dachten wir, dann haben wir immerhin 60 Geräte um die an Schüler zu geben die zu Hause gar nichts haben. Dann: nächstes Treffen mit dem Schulverband. Die Politik wünscht sich einheitliche, nachvollziehbare Verteilungsgrundsätze. Also wer bekommt was für ein Gerät aus welchem Grund? Nach kurzem Hinweis, dass wir als Schule objektive Gründe wie Einkommen, Hartz IV oder ähnliches wegen des Datenschutzes gar nicht erheben dürfen, wurde aber auch unser Vorschlag abgelehnt, dass die Klassenlehrer, die ja ihre Schüler und die häuslichen Umstände in der Regel gut kennen, entscheiden, wo so ein Gerät zu Hause definitiv benötigt wird. Das wäre dann zu willkürlich … und es muss einfach grundsätzlich jeder ein Gerät bekommen, der kein eigenes hat (Handy zählt nicht). Also: Umfrage gemacht ==> Ergebnis: Wir brauchen 150 Geräte - mindestens.
Aktueller Stand: Wir haben Geräte, dürfen sie aber nicht herausgeben, weil wir zu wenig haben, um diese Zahl zu bedienen. Es wäre politisch ja nicht zu begründen warum jemand eines bekommt und ein anderer nicht …
Es ist einfach nur noch alles ermüdend und alles was man anpacken möchte wird unnötig kompliziert gemacht. Der eigentliche Digitalpakt übrigens (was viele nicht wissen) soll zu 70% in die Infrastruktur gehen und nur 30% für Endgeräte sein. Unsere Schule bekommt einen niedrigen 6-stelligen Betrag zugewiesen von dem dann Switches, Lichtwellen, WLAN, Ethernetdosen in den Räumen etc hauptsächlich gelegt werden sollen und genau diese Infrastruktur funktioniert ja bei uns sehr gut und muss gar nicht groß aufgerüstet werden. Dennoch wird dann das Geld einfach genutzt um es zu machen, da es sonst verfallen würde. Endgeräte bedeutet dann übrigens auch sowas wie Whiteboards, Dokumentenkameras, Laptops in den Klassen. Also lange Rede, kurzer Sinn: Das Geld wird nicht dafür genutzt werden, was bei uns an der Schule direkt gewünscht oder benötigt wird. Und der Hinweis von mir bei der letzten Konferenz, das man doch auch bitte Administration einpreisen möge, hat dann auch nur für Zusagen gesorgt mit dem Hinweis, dass man absolut dafür ist, man aber gucken müsse, ob man dafür dann woanders noch Geld herbekommt.Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich krieg da Gewaltfantasien, wenn ich sowas lese.Und jetzt der letzte Gedanke aus Erfahrung: Wenn morgen ein Beamer kaputt geht, dann tauschen ein Kollege oder ich die Birne sofort aus, weil wir für Spare-Vorrat gesorgt haben und auf Einheitlichkeit gesetzt haben. Wenn von etwas Restgeld ein motivierter Admin bezahlt werden soll, der 5 Schulen im Schulverband betreut und der bitte nicht erst einen Termin für ein Problem zwei Tage später hat, damit Unterrichtsräume weiter genutzt werden können …. tja, da sehe ich schwarz.
Hey, psst, versteht ihr eigentlich, wieso weltweit Populisten Stimmen einfangen können, wenn sie versprechen, das alles einmal niederzubrennen?
Das Problem ist scheinbar nicht auf die USA beschränkt.Mir auch. Und das Pflegepersonal. Nicht nur deswegen. Auch weil wir sie so schlecht behandeln und so schlecht bezahlen.Meine Schwägerin ist Anästhesistin in einem Berliner Krankenhaus und hat von ähnlichen, wenn auch nicht ganz so krassen, Beispielen berichtet.
Die Patienten liegen da auf der Intensivstation und bekommen klare Anweisungen: Auf dem Bauch liegen und Atemmaske aufziehen, sonst verschlechtert sich der Zustand und sie gehen in 1-2 Wochen hops.
Man sollte ja meinen, dass diese Aussicht ausreicht, um genug Motivation für das Befolgen der Anweisungen aufzubringen, aber nein.
Neben Pöbeleien gegen die Ärzte: "Man wisse ja gar nicht warum man hier sein müsse, das ganze ist doch nur eine Grippe" auch immer wieder "Man soll sich doch nicht so anstellen, das atmen klappe ja wohl auch super ohne Beatmung"
Das atmen durch die Maske ist übrigens alles andere als angenehm. Man hat einen starken Atemwiderstand und die Maske drückt ziemlich, aber Spoiler: Wenn du in dem Stadium bist, dass du die Maske brauchst, bist du wie oben angedeutet nur noch 1-2 Wochen vom Tod entfernt und steckst ehrlich gesagt bis zum Hals in der Scheiße.
Das stört die renitenten Patienten wenig, es wird sich also hingesetzt, die Beatmungsmaske abgenommen, lustig das Personal angehustet (was natürlich eine ziemlich psychische Belastung der Ärzte und Pfleger bedeutet, auch mit Schutzausrüstung gibts ja keinen 100% Schutz) und sonst einiges getan was die eigentliche Arbeit erschwert.
Da wird auch mal ganz nachdrücklich nach einem neuen Tee gefragt, während der Patient im Nebenbett reanimiert wird. Und nein, das sind keine Demenzpatienten, sondern 50-70 Jährige, die bei mehr oder weniger vollem Bewusstsein sind.
Mir tun die armen Ärztinnen und Ärzte sowie die Pfleger nur leid.
Benutzt ihr Webex deshalb, weil ihr gehört habt, dass bei Zoom unautorisierte Dritte reinkommen und mithören können?
Nicht authentifizierte Dritte konnten sich in Webex-Konferenzen einklinken, ohne dass sie zu einem Meeting eingeladen wurden. Dabei konnten die Eindringlinge die Konferenzen mithören und -sehen, sprechen und teils auf geteilte Medien zugreifen, ohne dabei in der Teilnehmerliste aufzutauchen - wie ein Geist. Der einzige Hinweis auf den Geist sei ein zusätzlicher Beitritts-Piepton gewesen - der bei großen Besprechungen jedoch häufig deaktiviert werde, schreibt IBM in einem Blogeintrag.Ja gut. Glücklicherweise werden in Meetings ja keine vertraulichen Dinge besprochen.
Sonst hätte man das ja von Anfang an nicht in die Cloud verlagern können, nicht wahr?
Ich meine, so blöde werden die Firmen doch nicht sein, dass sie ihre vertraulichen Besprechungen über jemand anderes Infrastruktur abwickeln? Oder? ODER?
Und dann unterhalten sich in den Meetings und E-Mails und Chaträume die Leute darüber, wieso wir so schlecht vorankommen. Während wir die Leute mit Bimmel-UI und Endlos-Scrolling-Dark-Patterns vom Arbeiten abhalten.
Inzwischen ist dieses "mehr Kommunikation" zu einem derartigen Selbstläufer geworden, dass das niemand mehr in Frage stellt, ob wir nicht viel mehr einen Ruheraum brauchen, in dem unsere Entwickler auch mal zehn Minuten am Stück Zeit haben, um ungestört Code schreiben zu können.
Ich bin ja auch Entwickler und schreibe gelegentlich Code. Wisst ihr, was ich da als erstes mache? Alle Chats und Kalender und E-Mail-Programme zu. Bimmel-Benachrichtigungen habe ich grundsätzlich immer überall aus. Das ist meine Zeit. Ich entscheide, wann ich mich um was kümmere. Nein, kein Anliegen ist so wichtig, um mir in meine Lebensplanung reingrätschen zu dürfen.
Ich mache mir da ehrlich gesagt Sorgen um die nächste Generation. Wart ihr mal auf so einem Twitch-Gaming-Kanal? Gaming ist ja an sich schon ein absoluter sensorischer Overload, per Design. Aber diese Twitch-Kanäle? Da scrollt die ganze Zeit ein Chat an dir vorbei, wenn jemand spendet dann bimmelt es und irgendwo zuckt ein Overlay-Display. Wenn ihr mal auf die Streamer achtet, werdet ihr sehen, dass das im Wesentlichen Junkies sind, die da nur noch am (der Name ist Programm) zucken sind, weil zu viel gleichzeitig auf sie einprasselt. Ich mache mir Sorgen, dass Kids, die mit sowas sozialisiert wurden, dann alle ADHS kriegen und sich keiner von denen mehr auch nur 5 Minutem am Stück konzentrieren kann.
Viele Menschen haben ja überhaupt nie mehr Ruhe in ihrem Leben. Also so im Sinne von: Stille. Keine Kopfhörer auf, keine Berieselung mit irgendwas, nichts scrollt oder zuckt. Ruhe.
Die schweizerischen Intensivstationen sind an der Grenze ihrer ordentlichen Bettenkapazitäten, tun aber ihr Möglichstes, um diesen im Vergleich zur ersten COVID-19-Welle erhöhten Zustrom an kritisch kranken Patientinnen und Patienten zu bewältigenSeid ihr auch so froh, dass das bloß Covid ist? Und nicht eine normale Grippe? Man stelle sich mal vor, eine normale Grippe würde über die Schweiz kommen! Wenn die mit Covid schon so überlastet sind!!! (Danke, Tobias)
Pass uff, Fefe, wir machen jetzt Secure Boot in der Cloud! Was genau soll da am Ende die Aussage sein?
Ihr versteht schon, dass das per Design eine virtualisierte Umgebung ist, oder? Du glaubst, du redest mit der Hardware, aber tatsächlich redest du mit einem Stück Emulator-Software, die von jemandem betrieben wird, um deine Software zu verarschen. So zu verarschen, dass sie glaubt, sie liefe auf nicht-virtualisierter Hardware.
Wer die Umgebung betreibt, in der deine Software läuft, kann auch einfach so tun als gäbe es da Hardware-Security und dir genau die Hashwerte geben, die du gerne hören wolltest!
Nicht nur das: Einer der Gründe für die Cloud ist, dass man von Hardware-Ausfällen abstrahieren kann. Deine virtuelle Maschine wird einfach auf eine andere physische Hardware umgezogen! So und jetzt denken wir alle nochmal scharf nach, was das für Remote Attestation heißt, wenn sich nach dem Booten die Hardware ändern kann, auf der der Code läuft, aber niemand sagt dem Code Bescheid. Oh, was sagt ihr? Ist alles Bullshit! Bingo! 100 Punkte für die Kandidaten!
Und was war die Antwort der Sales-Kokser? Wir machen einfach Remote Attestation durch den Hypervisor hindurch!!1! Ja, äh, ... tolle Idee! Aber woher weißt du, dass du mit dem TPM redest und nicht mit einem Emulator? Woher weißt du, dass es überhaupt ein TPM in Hardware gibt?!
Ich kläre mal auf. Das erkennst du daran, dass deine Hardware eine Hintertür-Hardware drin hat, die Management Engine, und die kann dir mit einem nur Intel bekannten Private Key signierten Kram geben. Die Signatur kannst du checken, und dann weißt du: Es war Intel. Gut, außer jemand anderen hat den Key auch. Vielleicht die US-Regierung, die übrigens der dickste Kunde ist, den ein Cloud-Provider haben kann, und um den sich gerade AWS und Azure vor Gericht streiten, so wichtig ist der. Interessenskonflikt much?
Ich bin ja auch immer wieder fasziniert, dass die Leute annehmen, wenn sie bei Amazon einen Secure Key Store klicken, dass das dann ein HSM ist. Die Leute hören, was sie hören wollen. Amazon musste ihnen nichtmal ins Gesicht lügen! Sie mussten nur einfach die Details weglassen oder ins Kleingedruckte schieben. Das reichte.
Besser noch! Amazon konnte dann als Zusatzdienstleistung ein Cloud-HSM anbieten (ein HSM ist ein Hardware Security Modul, eine Art Safe mit einem Computer drin, der unextrahierbar den Private Key hat). Ja, richtig gelesen. Ein Cloud-HSM. Mit anderen Worten: Der andere Service ist gar kein HSM. Und glaubt ihr da hätte mal einer der Kunden Fragen gestellt? Nix da!
Dieses Cloud-HSM ist natürlich auch kein HSM. Wozu die Kosten auf sich nehmen. Deine Software läuft auf einer Hardware, die jemand anderes betreibt. Ob da ein HSM dran ist oder nicht ist völlig wurscht. Und das ist eh alles virtualisiert. Woran würde deine Software also erkennen, dass das HSM nur emuliert ist?
Wieso ich hier ewig lang herrumrante? Weil ich gerade über zwei Neusprech-Bomben gestolpert bin. Erstens: Azure Sphere. Zweitens: Der "Pluton"-Chip (*fremdschäm* DER RÖMISCHE GOTT HEISST PLUTO NICHT PLUTON IHR BARBAREN)
So, Trinkspiel. Setzt euch mal hin und lest die beiden Seiten und dann erklärt mir, was die da konkret anbieten. So wie ich das sehe bestehen beide Seiten praktisch vollständig aus nichtssagenden Worthülsen.
Ich zitiere mal zwei Paragraphen von diesem Pluton-Dingens:
Today, Microsoft alongside our biggest silicon partners are announcing a new vision for Windows security to help ensure our customers are protected today and in the future. In collaboration with leading silicon partners AMD, Intel, and Qualcomm Technologies, Inc., we are announcing the Microsoft Pluton security processor. This chip-to-cloud security technology, pioneered in Xbox and Azure Sphere, will bring even more security advancements to future Windows PCs and signals the beginning of a journey with ecosystem and OEM partners.Our vision for the future of Windows PCs is security at the very core, built into the CPU, where hardware and software are tightly integrated in a unified approach designed to eliminate entire vectors of attack. This revolutionary security processor design will make it significantly more difficult for attackers to hide beneath the operating system, and improve our ability to guard against physical attacks, prevent the theft of credential and encryption keys, and provide the ability to recover from software bugs.
Ich hab mal deren peinlichen PR-Fettdruck-Formatierungsscheiß weggemacht. Der eigentlich wichtige Punkt ist im letzten Halbsatz. Das ist, worum es geht. Wir, Microsoft, sehen uns nach 30 Jahren der Investition völlig außerstande, auch nur perspektivisch daran zu denken, jemals Software ohne Sicherheitslöcher ausliefern zu können. Daher haben wir aufgegeben und zwängen euch jetzt einen Chip auf, den ihr nicht kennt, den niemand von euch haben wollte, und dem ihr ab jetzt vertrauen müsst. Glaubt uns am besten einfach, dass wir niemals nie nicht NSA-Backdoors ausliefern würden oder so. Wir sind hier die Guten!1!! Das dient alles der Sicherheit! (Genau wie die ganzen NSA-Programme übrigens)Wie, ihr wollt ein Opt Out? Nee, gibt es nicht. Wir packen den Scheiß direkt in die CPU rein. Damit ihr möglichst keine Wahl habt, haben wir das direkt Intel, AMD und Qualcomm übergeholfen. HAHAHAHA DA BLEIBT NICHT VIEL ANDERES ÜBRIG HAHAHAHA IHR KÖNNT JA BEI APPLE KAUFEN HAHAHAHAHA
Im Hintergrund denkt euch einen Bill Gates, der eine fette Langhaarkatze streichelt.
Wobei. Ich bin da vielleicht ein bisschen vorschnell. Es ist nicht so, dass die Seiten gar nichts sagen. Eine Sache sagen sie: Vertraut uns. Wir arbeiten dran. Was ihr alles an grundsätzlichen fundamentalen unreparierbaren Gründen gegen die Cloud gehört habt, das betrifft nicht unsere Cloud, denn wir haben magischen Feenstaub drübergesprenkelt.
Eines Tages werden wir mehr wissen. Wenn ihr mich fragt: Bestimmt was mit Blockchain und Machine Learning.
Update: Hahaha jetzt kommen hier lauter Einsendungen zu dem Begriff "Pluton". Stellt sich raus: Es gab auch Pluton im Griechischen als Synonym für Hades, dessen Namen man nicht auszusprechen wagte, weil er ja für Tod stand. Wikipedia dazu:
Platon beispielsweise meint, Pluton/Plutos sei durchwegs positiv zu sehen als der Spender von Reichtum
Passt doch perfekt, findet der Einsender. Ein anderer Einsender fand noch eine andere Wortbedeutung, aus der Geologie, wo es für eine besonders tiefe Intrusion geht. Das meint zwar aber eine Intrusion im geologischen Sinne, aber der andere Einsender fand, das passe auch prima für einen "Security-Chip".
Und das war nicht alles. Herr Caffier war auch Schirmherr (seit 2011) des "Special Forces Workshops" auf dem Gelände der PSG Güstrow. PSG steht für "Privilegierte Schützengesellschaft Güstrow" und ist ein Schießstand, dessen Co-Vorsitzender ein gewisser Frank Thiel gehört. Das ist der Chef von Baltic Shooters. Das ist der Laden, bei dem Caffier die Waffe gekauft hat.
Thiel sagt, er sei bloß ein Bauernopfer. Ja er habe die SEK-Polizisten gekannt, aber nichts von einem rechtsextremen Hintergrund mitbekommen. Nun ist das von außen natürlich schwer zu beurteilen, ab wann man bei jemandem rechtsextremes Gedankengut annehmen kann.
Auf anderen Bildern schießen martialisch aussehende Polizisten mit schweren Waffen. Ein Teilnehmer trägt ein T-Shirt mit lachendem Totenkopf und gekreuzten Maschinenpistolen, darüber steht der Name der Veranstaltung: „Special Forces Workshop“.Nenn mich altmodisch, aber Totenköpfe sind üblicherweise kein gutes Zeichen.
Wer nicht genau hinguckt, der könnte glauben, dass die Lücken alle von den Guten gefunden und gemeldet werden.
Das stimmt aber nicht. Erstens gab es gerade eine Flut aus Fixes für in der freien Wildbahn beobachteten Sicherheitslücken.
Zweitens, und das ist mir wichtig, dass ihr das alle versteht: Hersteller stehen unter keinerlei Druck, gefixte Sicherheitslücken überhaupt öffentlich anzusagen. Hersteller melden auch im Allgemeinen intern gefundene Lücken nicht, selbst wenn die in der freien Wildbahn gefunden wurden.
Woher weiß der Hersteller von Sicherheitslücken in der freien Wildbahn, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Nun, Crash Reporting. Dr Watson hieß das früher. "This program has stopped working …"
Ihr seht hier also nur die Spitze des Eisbergs. Fixes für Lücken, die von Externen gefunden wurden, die möglicherweise schlechte PR verursachen könnten, wenn man die Bugs gar nicht oder verdeckt im nächsten Update fixt.
Nehmt mal bitte nicht für eine Sekunde an, dass das schon alles ist. Die Software da draußen ist auf so vielen Ebenen kaputt, das glaubt man gar nicht, wenn man nicht regelmäßig Bugtracker von Open Source-Projekten durchguckt und ein Gefühl dafür entwickelt.
Dass diese Lücken bekannt wurden, liegt daran, dass Google Project Zero die gefunden hat, und die haben so einen Ehrenkodex und melden auch Lücken in Google-Produkten öffentlich. Das war der Preis dafür, dass Google da so ziemlich die Besten der Besten gekriegt hat. Die hatten keinen Bock, sich als Waffe gegen Dritte missbrauchen zu lassen.
Ich weiß gar nicht, was du an der Qualifikation der Gesundheitssenatorin auszusetzen hast, Jens Seuchenspahn ist ja auch Bankkaufmann.Habt ihr auch so gute Laune gerade?Die Ministerin in Bayern ist übrigens approbierte Ärztin. Bei uns wird deshalb auch die ganze Klasse 2 Wochen in Quarantäne geschickt, wenn auch nur ein Kind erkrankt. Und es gibt Maskenpflicht überall, auch im Klassenzimmer.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/schule-bayern-corona-regeln-1.5020737
Die Liste der geschlossenen Schulen oder Schulklassen ist so lang, dass sie gleich aufgebrochen nach Städten wird. Hier etwa München:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-corona-schulen-ueberblick-1.5027908
Da herrscht auch gerade Zoff wegen der Maskenregeln: München möchte für Grundschüler keine, die Regierung in Oberbayern aber schon. Immerhin…
Ich halte das Schule offen halten trotzdem für ein sehr gewagtes Experiment.
Zu dieser Durchseuchung von Schulen und damit den Eltern kann man nur sagen: Die Schwurbler haben wahrscheinlich halb Recht. Damit wird die Bevölkerung sanft dezimiert. Nicht mit der Impfung, gleich mit dem Virus selbst. Sanft, weil es erst die nächste Generation betrifft. Wie das?
Na, laut den Untersuchungen der Chinesen können die so durchseuchten Eltern weitere Kinder knicken, das wird wahrscheinlich nichts mehr mit nur noch ~10M Spermien/ml. Und ob die so infizierten Kinder vor der Pubertät sich von ihrem Hodencovid erholen (oder erst gar keine bekommen), erfahren wir erst in 5-10 Jahren. Bei Mumps nach der Pubertät wissen wir auch, dass es *gelegentlich* zu Unfruchtbarkeit führt (weil in den 20-30% der Fällen, in denen ein Hoden betroffen ist, der andere meist heil bleibt), weshalb da ja auch die Impfung empfohlen ist. Bei Covid19 ist das dagegen der Normalfall.
Ja, das Absinken der Fruchtbarkeit war völlig unabhängig von der Schwere der Lungenentzündung:
https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(20)30348-5/fulltext
Asymptomatisch haben die Chinesen nicht untersucht.
Ansonsten, zur Einschätzung der globalen Tragödie: 10000 Tote pro Tag (da sind wir jetzt) sind übrigens mehr, als im 1. Weltkrieg so im Schnitt gestorben sind. Aber noch deutlich weniger, als nach dessen Ende an der Spanischen Grippe gestorben sind.
Es wäre alles viel einfacher, wenn das Virus bei jedem Toten laut und deutlich „allahu akbar“ schreien würde. Dann wäre beim ersten Toten sofort der weltweite Notstand ausgerufen worden, und weit wäre das Virus dann nicht gekommen…
Aber solange vor allem Kinder in Brennpunktschulen (Studie aus Österreich) angesteckt werden, glaube ich, finden unsere Autoritäten das gar nicht mal schlecht.
Auch verschiebt sich die Inzidenz-Rate durch die Schulöffnung hin zu Kindern.
https://twitter.com/VolkerScheeff/status/1327246784532516864/photo/1
Hier mal kurz eine Geschichte aus meiner Familie.
Schulkind hat Covid-Fall in der Klasse. Aus Datenschutzgründen sagen sie den Kids nicht, wer es ist. Aber der eine Schüler fehlt schon seit ein paar Tagen. Gerüchte schießen ins Feld. Die Eltern erfahren von der Sache nach Schulschluss von ihren Kindern.
Immerhin: Am nächsten Tag ist Fernunterricht, alle bleiben zuhause.
Man würde denken: Damit das Gesundheitsamt die alle testen kann.
Tatsächlich: Nix da. Keiner der Schüler wird getestet. Die Schule guckt, wer neben dem Covid-Patienten saß, der ist dann Risikogruppe 1, der kriegt einen Anruf.
Wie? Nein, nicht vom Gesundheitsamt. Die sind überlastet. Von der Schule! Das Gesundheitsamt ruft niemanden mehr an.
Die Schule so: Das Kind muss eine Woche in Quarantäne. Eine Woche? Nicht zwei? Naja, äh, der Covid-Patient fehlte ja schon ein paar Tage, das rechnen wir auf die Quarantänezeit an.
Kommt denn jetzt jemand vom Gesundheitsamt und testet? Nein.
Das Gesundheitsamt ist überlastet. Wenn das Kind Symptome hat, geht zum Hausarzt und der testet dann, wenn er das für richtig hält.
Warte mal, nur das Kind muss in Quarantäne? Nicht seine Familie? Ja, richtig. Nur das Kind.
Wot?!
Tja und unter diesen Umständen, meine Damen und Herren, was würde man da für eine Covid-Inzidenz-Karte erwarten? Kinder haben ja seltener Symptome, und das Gesundheitsamt liegt schnarchend im Straßengraben, also würde man da weniger erwarten. Das Gesundheitsamt testet nicht, also fällt nur bei vorsichtigen Eltern auf, wenn ein Kind Covid hat. Wenn ihr mich fragt, müsste die Heatmap ungefähr so aussehen. Die Familien der Kids werden der Reihe nach durchseucht. Die Kids selber auch, aber da merkt das keiner, weil das Gesundheitsamt lieber nicht nachguckt. Sonst würde ja das Ausmaß des Versagens des Berliner Senats offensichtlich.
Hey, welche Partei stellt eigentlich die Berliner Gesundheitssenatorin? Na die SPD natürlich! Das erkennt man daran, dass die sich selbst noch nicht in einem Bunker in Sicherheit gebracht hat, wie es CDU oder FDP getan hätten.
Tätigkeit bei einer Bank in den Bereichen Controlling, Assetmanagement und ComplianceDie perfekte Besetzung für Pandemie-Krisenmanagement!
Aber hey, vielleicht schätze ich die auch völlig falsch ein und das ist ein Universalgenie. Zuständig war sie im Berliner Senat jedenfalls schon für:
Und jetzt halt Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.
Ich vermute mal: Betonung liegt auf Gleichstellung. Denn an Gesundheit und Pflege hat offensichtlich niemand gearbeitet.
Zum Vergleich: Die Senatorin, die für die Schulen zuständig ist (natürlich auch SPD). Die war vorher Büroleiterin bei Michael Müller. Ja, DEM Michael Müller. Dem Bürgermeister. Ja, meine Damen und Herren. Auf dem Land riecht es nach Kuhscheiße, in der Großstadt riecht es nach Vetternwirtschaft.
So und jetzt überlegt euch mal kurz, wie schlimm der Diepgen verkackt haben muss, dass die Berliner lieber diese Leute in den Senat gewählt haben.
Die Gesundheitssenatorin ist Schuld, dass die Gesundheitsämter überlastet sind. Die Bildungssenatorin ist Schuld, dass die Schulen offen sind. Aber Diepgen ist Schuld, dass kein Geld da war, um die Gesundheitsämter und Schulen angemessen auszustatten.
Update: Na super. Jetzt kommen hier lauter Zuschriften aus anderen Bundesländern rein, dass es da genauso schlimm ist. Bisher: Schleswig-Holstein, Niedersachsen, NRW, Bremen, Sachsen, Baden-Württemberg, Hamburg, Bayern, Brandenburg, Hessen.
Update: Auch aus Wien und der Steiermark schreiben mir Leute, dass das da ähnlich läuft.
Update: Ein Leser erklärt:
Und offizielle Quarantäne wurde auch nur für die Kinder ausgesprochen, den restlichen Familienmitgliedern wurde nur empfohlen, zuhause zu bleiben. Denn bei angeordneter Quarantäne muss das Gesundheitsamt ja den Verdienstausfall ersetzen.
ACH SO ist das! Na das erklärt ja in der Tat einiges. Lieber Kopf in den Sand als Verdienstausfall ersetzen zu müssen! Leuchtet ein!
Und kann heute keine Apps starten, die nicht von Apple kommen?
Deren OCSP-Server ist offenbar down und jeder App-Launch führt zu einem Nach-Hause-Telefonieren zu Apple zu diesem Server, der nicht antwortet.
Wolfram Meyerhöfer war 13 Jahre Professor für Mathematikdidaktik, zuletzt an der Universität Paderborn. Seit kurzem ist er Lehrer im Schulzentrum am Stern in Potsdam.Das wird wohl nicht seine erste Entgleisung gewesen sein, wenn er so krass degradiert wurde.
Angesichts der auf offensichtlich suspekten Annahmenden fußenden Proleten-"Mathematik" in dem Artikel bleibt nur die Hoffnung, dass er jetzt Sportlehrer ist, nicht Mathe. Ich sage nur:
Wenn nun aber 7% der Bevölkerung Sars-CoV-2-positiv sind, dann müssen auch ungefähr 7% der Toten Sars-CoV-2-positiv sein.*fremdschäm*
Im letzten Absatz packt er dann noch Vulgär-Verschwörungsrhetorik aus und rundet damit den schlechten Eindruck ab.
In letzter Zeit häufen sich die Fälle der schlechten Artikel bei Telepolis. Was ist denn da los? Ist die Chefredaktion in der Covid-Quarantäne und der Azubi hat übernommen?
Update: Ich hab ja hier auch einen Bildungsauftrag, daher fürs Archiv: Die Annahme, dass die Prozentzahlen übereinstimmen müssen, stimmt unter genau einer Bedingung: Wenn Covid-Inzidenz und Versterben nicht korrelieren. Hier wird also die eigentlich zu beweisende Hypothese mit einem Taschenspielertrick als Annahme reingeschmuggelt. Das nennt man Zirkelschluss, und man kennt es sonst eher von Fundichristen, die einen "Beweis für die Existenz Gottes" "erbringen".
Update: Haha, war ja klar, jetzt hab ich hier die Mathe-Korinthenkacker am Bein:
Die Sache wann die Prozentzahlen uebereinstimmen muessen (asymptotisch, nach Gesetz der grossen Zahl, d.h. nach vielen vielen Iterationen bzw. ausreichend vielen Samples ist die zu erwartende Differenz ausreichend klein), ist nicht genau dann der Fall, "Wenn Covid-Inzidenz und Versterben nicht korrelieren." sondern wenn zusaetzlich die beiden Zufallsvariablen auch identisch verteilt sind. Wenn z.B. nur die 10-Jaehrigen Covid bekommen aber nur die 80-Jaehrigen versterben, dann sind beide Ereignisse unkorreliert, aber offensichtlich stimmen die Sterbezahlen nicht notwendigerweise (weil die Anzahl der 10-Jaehrigen nicht mit derjenigen der 80-Jaehrigen uebereinstimmt)
Jajaaaaa *slowclap* :-D
Und wisst ihr was? Ich verstehe jetzt, wieso Donald Trump von dem Wahlausgang so überrascht war. Es ist ein veritables Wunder, eine göttliche Intervention, dass nach all dem Wahlbetrug der GOP immer noch am Ende eine Mehrheit für Biden rauskam. Das ist geradezu bemerkenswert unwahrscheinlich, wenn man sich von Palast vorrechnen lässt, wie viele Millionen an wahrscheinlichen Democrats-Wählern von den Republikanern in den Bundesstaaten aus den Wahlregistern gestrichen wurden. Palasts vorsichtige Schätzung kommt insgesamt auf über 7 Millionen. Nicht vergessen: Das sind gezielte Eingriffe in Democrat-Hochburgen in befürchteten Swing States!
Und das rechnet noch gar nicht die Effekte vom Gerrymandering ein, die man übrigens selbst auf Wikipedia sehen kann, indem man das Stimmverhältnis im Popular Vote mit der Sitzverteilung im Unterhaus vergleicht.
Die meisten Democrat-Stimmen unterdrückt hat übrigens ein Democrat. In Kalifornien. Ein Mann namens Alex Padilla. Um Bernie Sanders zu verhindern. Falls ihr euch gewundert hattet, wieso die Democrats diese Taktiken nicht verhindern.
Oh und eine Sache sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen. Diese Wahlbetrugstaktiken richten sich, das ist immer wieder berichtet worden, gegen Schwarze. Sie richten sich genau so, stellt sich raus, gegen Asiaten und Latinos. Und gegen Studenten jeder Hautfarbe. Unter Studenten gibt es bekanntlich nicht viele Konservative.
Hier sind ein paar Tricks, um Studenten als Wähler stillzulegen.
Wisconsin verlangte Photo ID. Der Staat gibt den Studenten einen Studentenausweis mit Photo. Den ließ man aber im Wahllokal nicht zu. Ein Waffenschein oder ein Führerschein hingegen reicht als Photo ID. Studenten, die in den USA auf dem Uni-Campus wohnen, brauchen aber keinen Führerschein und viele, besonders die ärmeren Minderheiten, haben keinen. Die Uni von Wisconsin hat 182.000 Studenten. Trump gewann 2016 mit einem Vorsprung von ca 22000 Stimmen. Die Regelung wurde 2 Wochen vor den Wahlen von einem Partisanen-Richter installiert. Nun hätte die staatliche Uni ja auch wahl-zugelassene Photo ID verteilen können, daher hat der Wahlbetrüger Gouverneur Walker schnell eine Uniführung ernannt, die das nicht tun wollte.
Viele Studenten haben dann Briefwahl gemacht, weil sie dachten, so kämen sie um diese Schikanen drumherum. Ergebnis: Deren Stimmen wurden weggeschmissen, wenn nicht angeheftet eine Kopie des Ausweises war, und eine Immatrikulationsbescheinung. Natürlich hat man den betroffenen Studenten nicht gesagt, dass ihre Stimmen nicht gezählt wurden. Ergebnis: Die Wahlbeteiligung von Studenten ging in Wisconsin von 67% auf 49% zurück. Also … Beteiligung ist jetzt das falsche Wort eigentlich, denn beteiligt haben die sich ja schon.
Von 28000 Stimmen konnte nachgewiesen werden, dass sie wegen ID requirement weggeschmissen wurden, dazu kommen die ganzen Studenten, die sich von den Schikanen abschrecken ließen und es gar nicht erst probiert haben.
In Florida hat man den Klassiker gefahren, und einfach keine Wahllokale auf dem Campus gehabt. Sonst ist man da wenig zurückhaltend. Es gibt Wahllokale in Country Clubs, in Schützenvereinen, Kirchen, … überall nur nicht an den Unis. Ein paar Aktivisten haben geklagt und erwirkt, dass Wahllokale in Unis erlaubt sind — aber ob sie da auch aufgestellt werden unterliegt der Diskretion der Wahlbezirksleiter, im Allgemeinen Republicans. Das Ergebnis könnt ihr euch ausmalen.
Was mir auch noch nicht so klar war ist wie lange der Kampf um den Wahlbetrug schon zurück geht. George Washington hat hart dafür kämpfen müssen, dass der vor-revolutionäre Eid an Jesus gestrichen wurde, damit auch Juden wählen konnten. Einige Bundesstaaten verlangten auch einen Eid, dass man mit keiner ausländischen Macht verbündet sei. Das hat Katholiken von den Wahlen ausgeschlossen. In Rhode Island konnten Juden bis 1842 nicht wählen. In North Carolina konnten Katholiken bis 1868 nicht wählen (zu dem Zeitpunkt hatten Schwarze dort schon ihr Wahlrecht). Die Ureinwohner-Indianer haben erst 1924 die US-Staatsbürgerschaft erhalten. Ihr Wahlrecht erhielten sie sogar erst 1962. Tja, und dass ihre Stimmen auch tatsächlich garantiert gezählt werden, das muss erst noch erstritten werden.
Die Zivilisationsdecke ist dünn.
Heise hat diesen Sprung gerade bei Schlangenöl vollzogen.
Die Funde bestätigen einmal mehr die von heise Security bereits 2007 in Antiviren-Software als Einfallstor dokumentierte Tatsache, dass eigentlich immer, wenn ein Sicherheitsforscher "auf Antiviren-Software drauf haut", unten kritische Sicherheitslücken herauspurzeln.Seht ihr? Heise ja doch schon immer gesagt, dass Antiviren die Angriffsoberfläche erhöhen!1!!
Das illustrierten Forscher 2014 erneut und es scheint sich nicht grundsätzlich geändert zu haben.Ist ja ein Ding!
Das Grundproblem ist, dass AV-Software unzählig viele Dateiformate analysieren und dazu auspacken muss.Hey, die Argumentation kommt mir irgendwie bekannt vor. Wenn ich mir nur erinnern könnte, wo ich das zuerst gehört habe…
Nun, liebe Heise Security, herzlich willkommen im Club. Freut mich, dass ihr den Sprung geschafft habt!
Ich will nicht unerwähnt lassen, dass ihr die Erkenntnis auch schon deutlich früher hättet haben können. Aber hey. Wichtig ist, was hinten rauskommt.
Jetzt müsst ihr nur noch aufhören, den MS Defender zu loben. Denn auch der funktioniert nicht. Sonst gäbe es keine Ransomware.
Bitte hört auf, mir diesen Scheiß zu schicken.
Trump hatte jetzt vier Jahre, ein sicheres Wahlsystem zu installieren. Die ersten zwei Jahre hatte er alle Mehrheiten dafür. Hat er nicht gemacht.
Warum nicht?
Na weil das potentiell auch den Wahlbetrug seiner Seite verhindert hätte. Denn das ist eines der zentralen Demokratiedefizite des US-Wahlsystems: Das Electoral College. Das sorgt dafür, dass Stimmen unterschiedlich viel wert sind, je nach Wohnort.
Großstädte wählen im Vergleich zur Landbevölkerung progressiv. Das ist ja auch bei uns so. Die CSU kriegt in München keinen Fuß auf den Boden. Dazu kommt, dass es eine Landflucht gibt (Leute ziehen in die Städte), was den Effekt verstärkt, und dass neue Zuwanderer häufiger in Städte als aufs Land ziehen. Man könnte vermuten, dass das den Trend umkehren würde, aber so funktionieren Menschen nicht. Menschen möchten gerne von Freunden umgeben sein und passen sich im Konfliktfall lieber an. Nicht alle natürlich, aber der Durchschnittsmensch.
Wenn eine Zuwanderergruppe in einer Stadt eine substanzielle Minderheit oder gar die Mehrheit bildet, kann das anders aussehen (z.B. die Exilkubaner in Miami), aber das ist nicht die Regel.
Wenn ihr mal sehen wollt, wie krass das Electoral College sich vom Popular Vote unterscheidet, hat Wikipedia eine Übersicht. Und das ist mal echt krass, wenn ihr mal bei Richard Nixon und Ronald Reagan guckt. Die hatten im Electoral College über 90%! Ergebnisse wie in der DDR!1!!
Kurz gesagt: Ist das Wahlsystem der USA undemokratisch und unsicher? Ja, natürlich!
Heißt das jetzt, dass Trump sich beklagen kann? Nein. Denn er hätte es reparieren können, hat es aber nicht getan, weil er selber auch weiterhin schön bescheißen können wollte. Wenn es jemand verdient hätte, durch Wahlbetrug abgesetzt zu werden, dann jemand, der vorher die Chance hatte, das System zu reparieren, und es nicht getan hat.
Aus meiner Sicht ist das ganze System in den USA ein einziger Wahlbetrug. Aber das ist deren Land, deren Demokratie. Wenn die da keinen Handlungsbedarf sehen, dann ist das deren Entscheidung. Nicht unsere. Wer JETZT davon überrascht ist, dass das System kacke ist, der hat seine demokratischen Pflichten seit Jahren verkackt und hat es nicht besser verdient.
Update: Aber Fefe, woher weißt du denn, dass das Absicht war, dass Donald Trump das Wahlsystem nicht repariert hat? Nun, ich präsentiere: Exhibit A: Ein Trump-Tweet aus dem Jahre 2012.
The electoral college is a disaster for a democracy.
Sie hatten Huawei ausgeschlossen, Huawei hat dagegen geklagt und Recht bekommen.
Die Schweden stecken echt bis zum Anschlag im Rektum der USA. Noch schlimmer als bei uns. Das muss man erstmal hinkriegen.
Schwere Zeiten für die AV-BrancheDas höre ich gerne, aber an der Stelle sei auch mal gesagt: No thanks to you, Heise! Seit Jahrzehnten schreibt ihr regelmäßig, dass alle sich Schlangenöl installieren sollen. Und jetzt plötzlich:
Sie müssen sich neue Geschäftsfelder und -modelle erarbeiten – und konkurrieren dabei mit innovativen Firmen, die ohne den Klotz "Antivirus" am Bein oft agiler auftreten können.Jetzt ist das plötzlich ein "Klotz"?
Ich meine, versteht mich nicht falsch, ich freue mich ja immer, wenn sich die von mir vertretene Position durchsetzt, aber da hätte ich doch ein bisschen mehr Selbstreflektion erwartet an der Stelle.
Immerhin berichtet ihr ja seit Jahren auch über die nicht abebbende Ransomware-Welle, die ja völlig mysteriös existiert, obwohl alle auf euren Rat Schlangenöl installiert haben. Da hätte man ja schon auf die Idee kommen können, irgendwann auf dem Weg, dass vielleicht die Versprechungen der Schlangenölbranche alle nicht das Papier Wert sind, auf dem ihr die Wieselformulierungen nicht ausgedruckt habt?
Jetzt einfach so zu tun als sei das ja alles eh die ganze Zeit klar gewesen, das finde ich ziemlich unehrlich von euch.
Mich ärgert auch, dass ihr in dem Artikel "der Defender von Microsoft ist gut genug" behauptet. Wenn er das wäre, dann gäbe es keine Ransomware.
Für die Trumpisten ist völlig klar: Da sollen Beweise für Wahlbetrug vernichtet werden.
Hier gibt es einen überlebenden Fetzen von CNN. Trump lag 109000 Stimmen in Führung und dann kommen mysteriös 120000 Stimmen für Biden rein.
Die Moderatoren haben verborgene Headsets im Ohr, über die die Redaktion im Hintergrund ihnen Durchsagen einflüstert. In diesem Fall hat die Redaktion erst das Bild geändert und dann den verwirten Moderatoren Dinge geflüstert, die solange wie deaktivierte Roboter eingefroren stehenbleiben, was dem ganzen eine sehr surreale Aura gibt.
Ich nehme ehrlich gesagt nichts von diesem Wahlbetrug-Gelaber ernst. Wahlbetrug ist ein Mittel der Machthaber um an der Macht zu bleiben. Die Machthaber sind die GOP. Der Biden-Sieg gerade kam von GOP-Bundesstaaten, die "geflippt" sind. Die Infrastruktur vor Ort lag in den Händen der GOP. Das Narrativ, dass hier fiese Democrats Dinge tun, um die GOP zu benachteiligen, ergibt überhaupt keinen Sinn.
Wahlbetrug war und ist in den USA ein großes Problem, keine Frage, aber das ist mit geradezu erdrückender Mehrheit bisher immer Wahlbetrug der GOP gewesen. Dass ausgerechnet die sich jetzt trauen das Wort Wahlbetrug in den Mund zu nehmen, das ist wirklich mehr als lächerlich.
Update: Falls trotzdem jemand eine Erklärung für den Videofetzen haben will: Ein Leser hat sich mal die Mühe gemacht.
Hat mich 10 Minuten gekostet. Aber wer macht sich schon so viel Mühe *sigh*
https://twitter.com/DaphneChen_/status/1324052391159889921https://www.politifact.com/article/2020/nov/04/fact-checking-avalanche-wisconsin-election-misinfo/
Gerade der Link hier ist interessant:
"Wisconsin law requires the results of those absentee ballots be reported all at once, Wisconsin Elections Commission Administrator Meagan Wolfe explained Wednesday."
https://www.usnews.com/news/business/articles/2020-11-04/trump-and-allies-spread-falsehoods-to-cast-doubt-on-electionDas hat man davon, wenn man den eigenen Leute von der Briefwahl abrät, die Demokraten-Wähler das wegen Corona aber rege nutzen...
Die Contingency-Mechanismen in den USA sind nicht ordentlich durchdacht.
Nehmen wir mal an, Trump erkennt die Wahl nicht an.
Der Mechanismus ist, dass die Staaten Abgesandte nach Washington schicken, die dort ansagen, wie in ihrem Bundesstaat die Wahl ausgegangen ist. Was passiert denn jetzt, sagen wir mal, wenn die unterlegene Partei einfach andere Leute zum Electoral College schickt, die sagen: Stimmt gar nicht, die anderen Leute waren illegitim. Hier ist das wahre Ergebnis: Trump hat gewonnen. In dem Fall sieht das System vor, dass die Angelegenheit im Unterhaus entschieden wird. Aber halt, nicht eine Stimme pro Abgeordneter. Eine Stimme pro Bundesstaat.
So und da wird es spannend, denn es gibt mehr Bundesstaaten mit Republikaner-Mehrheit. Da wohnen zwar insgesamt trotzdem weniger Leute als in den Bundesstaaten mit Democrats-Mehrheit. Aber es gibt mehr von ihnen.
Die Vertreter der Bundesstaaten dort könnten einfach die Wahlergebnisse ignorieren und Trump zum Präsidenten ernennen.
Das wäre offensichtlich undemokratisch, ein Staatsstreich. Aber halt ein legaler, wenn man formaljuristisch nach der Verfassung geht.
Update: Wenig überraschend ist das mal wieder alles noch schlimmer als man annehmen würde. Es gibt auch das Phänomen der Faithless Electors, d.h. sagen wir mal in Hawaii gewinnen die Democrats, und schicken einen Wahlmann nach Washington, aber der stimmt dann dort für Bernie Sanders und nicht für Hillary Clinton. Das ist tatsächlich vorgekommen. Die meisten Bundesstaaten haben daher Gesetze für diesen Fall gemacht. (Danke, Rüdiger)
Dann wies jemand darauf hin, dass das Konzept auch schon mal bei Adam Curtis verarbeitet wurde, allerdings nicht unter dem Namen Kayfabe sondern als Hypernormalisation. Ich hatte das schon mal empfohlen aber Adam Curtis kann man gar nicht oft genug empfehlen, daher auch hier nochmal: Klare Guckempfehlung. Ist allerdings zweieinhalb Stunden lang. Und man braucht danach ein-zwei Tage, bis man wieder runtergekommen ist.
Update: Haha, ihr macht mich alle fertig. Jetzt kommt hier einer und meint, dass man Explosionen im Vakuum doch hören kann, wenn man nahe genug dran ist, dass man die bei der Explosion ausgestoßenen Gase abkriegt. Die dienen dann als Transportmedium für den Ton. Hier hat jemand ein Video dazu gemacht.
Das Konzept, dass das Publikum mitspielt, und so tut, als sei das alles hier gerade echt, und zwar wider besseren Wissens, das nennt man "Kayfabe". Ich habe das vor drei Jahren in diesem New York Times-Artikel gelernt, aber das Konzept ist älter und hat sogar einen Wikipedia-Artikel.
Eine weniger stark ausgeprägte Version davon gibt es auch in Filmen, wenn man im Kino sitzt, und Fehler oder Widersprüche ignoriert. Bei Astronautenfilmen ist z.B. "wenn der von hinten kommende Weltraummüll schneller flöge, wäre er in einem anderen Orbit und könnte dort nicht mit unserem Helden kollidieren" ein typischer Fehler, den man aber ignoriert, weil man weiß, dass es ein Unterhaltungsfilm ist, kein Dokumentarfilm. Dort nennt sich das "suspension of disbelief". Im Wrestling nennt man das Kayfabe.
Ich finde, das Konzept trifft auch prima auf die Politik zu. Auch Politik in großen Firmen.
Später habe ich dann gemerkt, dass Eric Weinstein das Konzept schon 2011 verallgemeinert hat. Eric hat Jahre später bei Joe Rogan im Podcast nochmal über Kayfabe geredet und da eine schöne Story erzählt. Vince McMahon ist der Eigentümer der World Wrestling Fedaration (John Oliver hat über den und sein Business auch mal eine Sendung gemacht, ist kein Sympathieträger).
Update: Wegen eines Rechtsstreits mit der Umweltorganisation WWF mussten die sich zu World Wrestling Entertainment umbenennen.
Als die Medien anfingen, Biden den Sieg zuzusprechen, hat Trump getweetet, er werde eine Pressekonferenz machen. Im Four Seasons in Philadelphia. Um 11 Uhr.
Daraufhin rief anscheinend das Four Seasons bei Trump an und meinte: absolutely not. Jedenfalls hat Trump 8 Minuten später getweetet, er meine nicht das Hotel sondern "Four Season's Landscaping". Wait, what? Das ist irgendein völlig unbekanntes Gartenbauunternehmen in einem heruntergekommenen Vorstadtbezirk von Philadelphia.
Als erstes lachte sich George Conway darüber kaputt, der sehr Trump-kritische Ehemann von Trumps Pressesprecherin Kellyanne Conway.
Und alle so: äh, … das ist doch ein Witz? Da hat doch wieder ein niederländischer Teenager Trumps Twitteraccount gehackt und wollte ein paar Tulpen ins Narrativ einbauen?
Ach komm, Fefe, du verarschst uns doch schon wieder!1!! In der Tat sind einige der Tweets schon wieder weg. Hier ist ein Screenshot (lokale Kopie).
Jedenfalls war sich auch die Presse nicht im Klaren, ob das jetzt ein Trollversuch sein soll. Ein paar Presseleute sind dann aufgetaucht. Trump selbst kam nicht. Man erzählt sich, der sei golfen gegangen. Kann ich verstehen. Ist gerade eine stressige Zeit für ihn.
Aber es war kein kompletter Fake-Out. Giuliani trat dann da ernsthaft auf. Auf dem Parkplatz vor diesem Garten-Dingens. Falls ihr euch gerade keine Vorstellung macht, wie ranzig die Gegend ist: Patton Oswald liefert. Ein Haus weiter ist ein Sexshop. Gegenüber ist das Krematorium.
Jedenfalls kam dann Giuliani und hatte im Wesentlichen nichts in der Hand außer "unsere Wahlbeobachter kamen an einigen Orten nicht so nah ran wie sie wollten". Und irgendwelche angeblichen Glitches in irgendwelchen Wahlcomputern, aber Belege haben sie dafür nicht, und sie haben die Wahlcomputer selbst aufstellen lassen. Und wir haben sie vor Wahlcomputern gewarnt. Mehrfach.
Ich finde das einen guten Abschluss für die Trump-Präsidentschaft. Sie fing an mit dem peinlichen Stunt im Trump Tower mit der Fake-güldenen Protz-Rolltreppe und den Jubelpersern. Und sie endete neben einem Sexshop, gegenüber eines Krematoriums, zwischen einem Feuerlöscher und einem Gartenschlauch auf dem Parkplatz einer Gärtnerei.
Pennsylvania hat wohl das offizielle Ergebnis pro Biden bekanntgegeben, und dann sah es ein paar Minuten so aus, als würden die anderen News Orgs alle darauf warten, dass Fox News das Rennen callt. Aber CNN wurde dann doch hippelig und hat es als erste rausgehauen. Jetzt hat es aber auch die Associated Press gesagt und viel offizieller wird es nicht.
Ich habe ja schon zusammengefasst, wofür Joe Biden bisher so stand. Hoffen wir, dass er altersmilde geworden ist und nicht erstmal ein paar neue Kriege oder Drohnenmordkampagnen anfängt wie das letzte Mal, als er was zu sagen hatte.
Update: Ich hatte befürchtet, das Trump wieder gewinnt. Auf der einen Seite bin ich froh, falsch gelegen zu haben. Auf der anderen Seite hat Joe Biden bisher nicht viel Anlass zu Hoffnung gegeben. Insofern schlage ich vor, dass wir da jetzt alle verhalten optimistisch rangehen. Vielleicht werden wir ja positiv überrascht.
Update: Der virale Clip zur Wahl ist der CNN-Anchor, der spontan in Tränen ausbrach.
Update: Die Schlagzeile zur Wahl kommt von The Onion:
Jubilant Reaction To Trump Defeat Quickly Soured By News Of Biden Win
Schöner kann man das kaum auf den Punkt bringen :-)
Update: Stellt sich raus: Pennsylvania ist doch noch nicht offiziell. AP fand bloß, dass Biden uneinholbar vorne war. m(
Lustigerweise versuchen die Republikaner jetzt die Wahl anzuzweifeln mit Verweis auf kaputte Wahlcomputer. Da kann ich ja echt nur heiser lachen. Solange die dachten, die Wahlcomputer würden die Democrats benachteiligen, sahen sie keinen Handlungsbedarf, aber JETZT kommen sie damit? Das Ausrollen der Wahlcomputer geht auf George W Bush zurück, wenn ihr euch erinnert. Damals mit dem offensichtlichen Ziel (ihr erinnert euch an die Hanging Chads in Florida), die Democrats um ihren Wahlsieg zu bescheißen. Tja, liebe Republicans. Ihr liegt in dem Bett, das ihr euch gemacht habt.
Zahl der Infektionen an Schulen nimmt stark zu.
Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Ich glaube ja, das ist ein Softwareproblem. Da kann man nichts machen.
Erstens: Wer diese Tage irgendeine Zeitung von irgendwo auf der Welt aufmacht, wird auf der Titelseite die US-Wahlen sehen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Tretet mal einen Schritt zurück und überlegt euch, was das heißt. Und ob ihr irgendein anderes Land nennen könnt, wo während der Auszählung weltweit in allen Zeitungen tagelang der Zwischenstand getickert wird. Russland? China? Kein Land außer den USA hat so eine Dominanz weltweit. Es ist fast so, als hätten wir es hier mit Dem Imperium zu tun, gell?
Zweitens: Die Kommentatoren da draußen haben in den letzten vier Jahren genau Null geistigen Fortschritt oder Reflektion vorzuweisen. Nichts. Gähnende Leere zwischen den Ohren. Wie, der Biden hat gar nicht am Wahlabend einen Durchmarsch hingelegt? Wie, Trump kam so knapp ran? Wie, Trump hat gerade mehr nicht-weiße Stimmen für die Republikaner geholt als irgendein anderer GOP-Präsidentschaftskandidat in den letzten 60 Jahren?
Alle sind sie schockiert. SCHOCKIERT!! Entsetzt! Wie konnte das kommen?
Dabei lagen unsere Prognosen doch genau wie vor vier Jahren bei einem klaren Wahlsieg von Biden!!1!
Die Antwort ist erschütternd einfach und wird hier von Jimmy Dore wunderbar auf den Punkt gebracht: Nach einem Sommer der Massenproteste gegen die Ungerechtigkeit des Polizei- und Justizapparats stellen die Democrats ausgerechnet den Typ als Kandidaten auf, der für die Crime Bill verantwortlich war, die die ganzen Schwarzen wegen Drogendelikten eingebuchtet hat. Als Vizepräsidentin schlagen sie "California's Top Cop" vor.
Und dann wählen die Schwarzen und Latinos lieber GOP? Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Man hätte vielleicht die Pandemie nutzen können, um das Gesundheitssystem zu reformieren. Aber die Democrats haben lieber Trump-Bashing gemacht. Klar, wenn du selber kein Programm hast, bleibt ja nur stumpfes Bashing. Scheiße nur, wenn die Bürger das spüren, dass du kein Programm hattest.
Aber hey, nach dem zweiten Schlag auf den Hinterkopf werden sie doch was merken, die Democrats, oder? Oder? Stellt sich raus: Nein. Schuld ist nicht die Partei sondern der Wähler.
Falls sich übrigens jemand denkt, hey, vielleicht sind die Amis einfach reaktionäre Betonköpfe und wollen keine progressive Agenda: Doch, wollen sie. Aber die bietet ja keiner an.
Aber hey, progressive Politik ist einfach uncool. Niemand geht damit hausieren. Außer dem Corbyn. Und so wie Corbyn will keiner enden, schon klar.
Dann lieber angepasste Neocon-Politik zu Lasten der Bevölkerung machen wie alle anderen.
In dem Wahllokal, in dem ich wähle, gibt es etwa 5 Wahlkabinen und 2 Urnen - und der Wahlvorgang ist recht schnell, gerade weil man auch keine Umschläge verwendet. Die Wahl am Werktag hat historische Gründe, denn am Sonntag sollte man nicht arbeiten.Ich muss sagen, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre, dass ein Land das Wahlgeheimnis für optional halten würde.
Was aber für Dich interessant sein könnte ist die Tatsache, dass alle abgegebenen Wahlzettel identifizierbar sind, denn sie werden mit einer Wählernummer beschriftet (bei der Ausgabe schreibt der Wahlhelfer die Nummer mit Bleistift auf den Wahlschein). Meine deutschen Freunde sind davon entsetzt - aber es ist ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedliche Prioritäten existieren:In Deutschland scheint es am wichtigsten zu sein, dass die Wahl geheim bleibt - bei uns ist es wichtig, dass jeder seine Stimme abgeben kann. Ohne offizielle Identifikationsdokumente ist es schwierig, einen Wähler eindeutig zu identifizieren - ich gehe ins Wahllokal, sage Namen und Geburtsdatum, und wenn ich im Wählerverzeichnis stehe, kann ich wählen.
Hätte sich jetzt jemand vor mir als ich ausgegeben, könnte ich das nicht mehr tun und meine Stimme wäre verloren - durch die Markierung wäre es jetzt jedoch möglich, den falschen Wahlzettel zu finden und zu vernichten. Deutschland hat schlechte Erfahrung mit offenen Wahlen und legt deswegen sehr großen Wert auf Geheimhaltung - aber das ist eben nicht in allen Ländern so.
Unter dem unverfänglichen Titel »Konfliktentschärfung bei Weltraumaktivitäten« heißt es dort: Die Vertragsstaaten beabsichtigen, Sicherheitszonen einzurichten, zum Beispiel rund um eine Mondbasis oder rund um Orte, an denen Bergbau betrieben wird. So soll sichergestellt werden, dass sich die Staaten nicht in die Quere kommen.Das ist eine direkte Verletzung des Weltraumvertrags von 1967, ratifiziert von 110 Staaten.
Deutschland hat das noch nicht unterschrieben, aber Italien z.B. schon.
Dann wären in South Florida, Greater South Carolina, Greensboro über ein Viertel davon nicht angekommen. Und das ist nur die 1. Seite. Schlusslicht wäre "Appalachian" mit 42.79% Zustellung.
Je nach Bundesstaat gibt es in den USA andere Regeln, bis wann Briefwahlzettel angenommen werden. In einigen zählen die nicht bis zum Wahlabend angekommenen, in anderen nicht.
Ansonsten sieht es im Unterhaus wie eine Wiederholung von 2016 aus.
Instead, it was the Republicans who scored big — at least in the early counting — knocking out at least a half dozen vulnerable Democrats with several more clinging to the ropes.
Tja. Wenn sie das letztes Mal nicht gelernt haben, dass die eigene Blase nicht die Realität abbildet und noch niemand wegen seines Optimismus gewonnen hat, wieso sollten sie das dann dieses Mal lernen. Wenn du die Leute alle blockst und wegfilterst, dann wählen die auch nicht mehr deine Partei.Die Democrats werden im Unterhaus trotzdem weiter die Mehrheit stellen, aber solange Mitch Mcconnell im Senat alle Gesetzesvorhaben sterben lässt, hilft ihnen das nichts und sie bleiben weiter gelähmt.
Ich finde das übrigens nicht notwendigerweise eine schlechte Sache. Im Gegenteil. Checks and Balances. Im Wesentlichen ist das Parlament handlungsunfähig, schon seit den Midterm Elections. Alles, was sich im Land bewegt hat, waren Trumpsche Executive Orders. Dass man mit denen soviel machen kann ist eigentlich so nicht vorgesehen, aber Trump hat ja die Gerichte und den Senat gleichgeschaltet, insofern … wer sollte ihn da aufhalten?
Und was macht das ZDF? Lädt Beatrix von Storch ein, um die US-Präsidentenwahl zu analysieren. Die macht natürlich genau was, was man von einer wissenschaftsfeindlichen Realitätsleugnerpartei erwarten würde:
AfD-Politikerin von Storch lobt die Arbeit von Donald Trump in den vergangenen vier Jahren. Rassismus-Vorwürfe gegen ihn sieht sie widerlegt.Aha. Soso. Na dann ist ja alles gut.
Und jetzt schalten wir um zu unserer Wirtschaftsanalyse mit unserem Korrespondenten Bernie Madoff, gefolgt von unseren Justizreformvorschlägen (Fokus Steuerrecht), gesponsort von der Deutschen Bank. Danach analysiert unser Experte Christoph Keese das Pro und mehr Pro des Leistungsschutzrechtes. Bleiben Sie dran!
Wobei, überraschen sollte das eigentlich niemanden mehr. Da kommen ja auch regelmäßig die Bertelsmann-Stiftung und INSM zu Wort. Und das Ifo-Institut.
Da könnt ihr also mal von ausgehen, dass jeder, der Giftmüll zu verklappen hat, das jetzt tun wird.
Altmaier ist ein schönes Beispiel, Palantir für test-and-trace ist ein anderes, hier ist ein drittes:
In major rule change, Russian intelligence officers to be allowed to take foreign citizenship & residency as part of missions
Also Augen auf und schön aufmerksam sein.
Wenn man das glaubt und auf den aktuellen Zwischenstand guckt, dann hat Trump so gut wie gewonnen.
Florida ist ja schon an die Republicans gegangen, und die Berichterstattung dazu hat mich echt umgehauen. So "ist ja komisch". "sah doch aus als ob wir vorne liegen". "und jetzt gewinnt plötzlich der Trump!?"
Ja, äh, hätte man das doch nur kommen sehen können! Vielleicht indem man sich daran erinnert, wie die letzten fucking Wahlen in Florida abliefen!1!!
Dazu ist übrigens eine Verschwörungstheorie im Umlauf. "Jemand" hat in Florida Desinformations-Kampagnen auf Spanisch verbreitet, die sich unter den kubanischen Exilanten wie ein Lauffeuer verbreitet haben. Die Anti-Desinformations-Kampagnen gab es nur auf Englisch. Die hat die Zielgruppe nicht gesehen oder nicht verstanden.
Aber was erwartet man von einer Partei, die im Vorfeld alle spanisch sprechenden Kandidaten rauskantet, um einen Greis mit Demenzanzeichen aufzustellen.
Was der Seibert macht ist seine Sache, aber das ZDF hat damit doch jede Glaubwürdigkeit als unabhängige Nachrichtenquelle verloren!
Gut, hatten sie auch vorher nicht so viel, immerhin wurde das ZDF als Regierungs-Presseerklärungs-Vorlese-Portal gegründet, als die ARD sich als zu unabhängig herausstellte (schon bei der ARD kann man ja nur heiser über die Vorstellung lachen, die seien zu unabhängig).
Aber das ZDF hat Marietta Slomka, die alleine mehr Unabhängigkeit demonstriert hat als der Rest von ARD und ZDF zusammen. Insofern kommen sie netto doch auf einen positiven Punktestand.
Vom Kanzleramt als Pressefuzzy eingestellt zu werden stelle ich mir jedenfalls als Todesstoß jeder journalistischen Karriere vor. Eine tödliche Giftpille. Den Gestank, die Kanzlerin habe einen für die Arschkriecherei vorher belohnen wollen, wird man nie wieder los. Das reflektiert auch auf den vorherigen Arbeitgeber. Wer Leute einstellt, die danach von der Kanzlerin als Pressefuzzy eingestellt werden, hat auf ganzer Linie versagt. Da liegt die Annahme nahe, dass auch alle anderen dort angestellten Journalisten sich bloß auf eine Karriere als Redenschreiber bewerben mit ihrer "Berichterstattung".
Nach all der Vorrede jetzt der Grund, wieso ich das hier erwähne: Guckt mal, von wo Flintenuschi ihren neuen Redenschreiber rekrutiert hat.
Au weia.
Ich brauche da glaube ich mal ein noch abwertenderes Schimpfwort.
Update: Dem Typen selbst mache ich keine Vorwürfe. Leben kosten Geld, da muss jeder mehr oder weniger üble Kompromisse machen. Ich finde es ehrlicher, wenn der Redenschreiber für Zensursula auch offen dafür bezahlt wird und Steuern zahlt. Ist mir viel lieber als die ganzen anderen Regierungs-Unterseeboote in den Medien, und die ganzen "Transatlantiker" und so weiter. Die dann aber nach außen so tun als seien sie Journalisten und es ginge ihnen um die Wahrheitsfindung.
Aber das ehemalige Nachrichtenmagazin wird jetzt halt den Gestank nicht loswerden, dass die Politik aus den Reihen ihrer "Journalisten" rekrutiert hat. Ich an deren Stelle fände das jedenfalls peinlicher als die Relotius-Nummer. Der hat das ja nicht gemacht, um sich der Politik als Redenschreiber anzudienen. Aber in dem Verdacht stehen jetzt halt alle anderen in deren Redaktion. (Danke, Philipp)
Akt 2: Beerdigung mit offenem Sarg und alle kommen nochmal Bussi geben.
HEY FEFE, WIESO ZWÄNGT UNS DIE MERKEL EIGENTLICH DIESEN FASCHO-LOCKDOWN AUF?!?
Vielleicht haben wir als Spezies einfach wirklich den Untergang verdient. Seit Jahrzehnten stehen wir der Evolution mit unserer Schulmedizin im Weg.
Vielleicht sollte ich mal ein paar Jahre meinen Humanismus in den Schrank hängen und aufhören, gegen Homöopathie und andere Quacksalber zu argumentieren. Vielleicht sollte ich die als Selbstreinungsmechanismus für den Genpool sehen.
In der aktuellen iX erklärt Isabel Bär, wie sich bereits existierende DevOps-Ansätze mit ML-Modellen kombinieren lassen.Immerhin: 100 Punkte an die Bildredaktion, die das als Konkurrenzkampf zwischen Mensch und Maschine darstellt.
Die Slowakei versucht jetzt, das Modell Chinas, mit dem die ihre Präfekturen mit Covid-Ausbrüchen wieder „sauber“ bekommen, auf ihr ganzes Land zu übertragen. Da die Slowakei von der Größe her eine eher kleinere chinesische Präfektur wäre, ist das auf jeden Fall übertragbar.(Danke, Bernd)Wer nicht getestet werden will, kann alternativ einfach 10 Tage 100% Selbstisolation wählen.
Ich glaube, dass sie nicht alles richtig kapiert haben, denn die Chinesen koppeln die zwei Tests im Abstand von einer Woche mit einer Quarantäne, wobei sie in der Regel den ersten Test nutzen, um das eigentlich betroffene Gebiet zu identifizieren (d.h. die Landkreise der Präfektur, die mit 0 positiven Tests aus Test 1 rauskommen, werden dann sofort wieder geöffnet, und bekommen auch keinen zweiten Test).
Die zweite Runde in Shufu, dem Landkreis in der Präfektur Kashgar, in dem der Ausbruch war, hat übrigens 14 positive ergeben; die Leute dort im Landkreis waren jetzt alle eine Woche in Quarantäne.
Das ist gut so, denn die durch die Quarantäne hat man jetzt verhindert, dass diese 14 wieder andere angesteckt haben, und ohne Quarantäne wären das nämlich schon wieder 70, von denen du nicht weißt, wer, weil die noch nicht positiv sind.
Der Ausbruch war laut diverser westlicher Medien in einer dieser neuen Turnschuhfabriken in Xinjiang, die laut KP dazu dienen, den verarmten Leuten dort Berufschancen zu geben, und die laut Adrian Zenz „Zwangsarbeit“ sind. Du weißt ja, bei dieser Sorte Neoliberalen ist „sozial, was Arbeit schafft“, außer, es ist die KP, dann sind solche Programme natürlich ganz üble „Zwangsarbeit“…
Ich hoffe ja, dass die slowakische Massentesterei trotz der ganzen offensichtlichen Implementierungsfehler und der vielleicht öfter mal falsch negativen Schnelltests dort trotzdem ein passabler Erfolg wird, und dann Nachahmer findet, auch wenn sie vielleicht noch ein zweites Mal verbessert durchgeführt werden muss, weil das jetzt so von meinem Verständnis her eine billige Kopie der sehr durchdachten chinesischen Methode ist, und die billige Kopie halt Qualitätsmängel hat, die mitten in einem viel heftigeren Ausbruchsgeschehen als das in Kashgar jetzt natürlich nicht mehr vernachlässigbar sind.
Jedenfalls: Es gibt sehr wohl Strategien, wie man egal wann und bei welchem Wetter so eine Epidemie wieder einfangen kann, ohne dass es lang dauert und viel schadet oder exzessiv kostet. Die mittelalterliche Wuhan-Methode (die auch im Winter funktioniert, aber halt 12 Wochen braucht) ist ja nur nötig, wenn man noch keine Massentests zur Verfügung hat, sondern während des Lockdowns erst anfängt, modernere Methoden zu entwickeln.
Was mich am meisten stresst an der Pandemie, ist, dass ich einfach immer wieder nach China gucke, und sehe, dass die es dort besser machen. Und dabei einfach auch schneller ihr besser machen weiter verbessern. Und hier einfach niemand in der Lage ist, dorthin zu gucken, und das nachzumachen. Da brauche ich dann immer fassweise Schwielencreme vom Facialpalmieren.
Wobei die Slowakei ein entspannender Hoffnungsfunken ist. Aber wenn man derart zurückgefallen ist wie wir jetzt, muss man die chinesische Methode wirklich 1:1 kopieren. Der Versuch, das zu kopieren und gleichzeitig zu verbessern, kann aufgrund unseres Rückstands nur einen Verlust an Qualität zur Folge haben. Und beim Kopieren fragt man am besten auch jemand, der sich auskennt, und lässt sich helfen.
Und dann noch ein Gedanken zum Notstand: Da gibt es in China auch ein schon in konfuzianistischer Zeit etabliertes Protokoll: Du darfst als lokaler Regent jederzeit (begründet) den Notstand ausrufen, das ist dann mit erheblichen Sonderrechten für die Notstandsverwaltung gekoppelt (die üblicherweise militärisch organisiert ist, auch wenn die Notstände nicht immer Aufstände sind, sondern auch Naturkatastrophen beinhalten).
Aber: Wenn du den Notstand ausrufst, gibst du das Heft aus der Hand. Du hast den Notstand ausgerufen, du bist nicht mehr zuständig, dafür sind jetzt die Experten zuständig, die sich für diesen Notstand vorbereitet haben, und die das auch können — und die drücken anders als der Problemlöser bei Pulp Fiction nicht dir den Putzlappen in die Hand, sondern machen das selber, weil sie wissen, dass du auch so einfache Sachen nicht trainiert hast. Wenn die alles wieder geklärt haben, kannst du auch wieder eingesetzt werden, wenn du den Notstand rechtzeitig ausgerufen hast.
Das verhindert, dass der Notstand unnötig erklärt wird. Es verzögert evtl. das Ausrufen des Notstands (aber dann bist du wirklich weg). Es wird auf jeden Fall von dir erwartet, dass du nach Ausrufen des Notstands deinen Rücktritt anbietest; dieses Angebot wird dann verwehrt, wenn du keine großen Fehler gemacht hast. Der Bürgermeister von Wuhan hat sich ungefähr an das Protokoll gehalten.
Auf gar keinen Fall darfst du aber den Fehler machen, auf irgendwen anderen zu deuten, weshalb Zhou Xianwang genau danach seinen Rücktritt angeboten hat, als er behauptet hat, man bräuchte als Lokalregierung Autorisierung, um solche Informationen öffentlich zu machen. Das geht natürlich gar nicht. Verantwortung haben bedeutet auch, dass man schuld ist, Punkt.
Die Notstandsbekämpfung hat man dann in die Hände von Zhong Nanshan+Team und andere Experten gelegt, und Zhou Xianwang de facto erst mit dem Ende des Lockdowns wieder das Zepter der Stadt zurückgegeben.
Die Schwierigkeit an dem Konzept ist dann noch, dass die Notstands-Militärregierung auch von sich aus wieder die Zügel aus der Hand geben muss, wenn der Notstand beendet ist. Da hilft natürlich, ein Riesenreich zu haben, in dem es immer irgendwo einen Notstand gibt, weshalb die Truppen dann nicht arbeitslos werden, wenn sie an einer Stelle ein Problem gelöst haben.
hast du Lust auf eine kleine wissenschaftliche Medienkompetenzübung im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie? Dann habe ich hier ein wunderschönes Beispiel für dich:Ich finde den Artikel ehrlich gesagt so überzeugend nicht. Es geht los mit:Der Autor des Artikels - seines Zeichens Psychologieprofessor - stellt die steile These auf, dass die zweite Infektionswelle in Deutschland ja gar nicht real sei, sondern eigentlich nur ein Artefakt der Testmethodik. Seine Argumentation geht grob wie folgt: Single-Target-PCR-Tests - also Tests, die nur genau auf das Hüllprotein-Gen prüfen - würden auch bei anderen, harmlosen Stämmen von Coronaviren positiv anschlagen. Genau diese Stämme seien aber saisonbedingt wieder im Kommen; man teste also in Wirklichkeit gar nicht auf SARS-CoV-2, sondern auf Coronaviren im Allgemeinen. Zudem gebe es ja gar keinen erkennbaren Anstieg in den bundesweit berichteten Atemwegserkrankungen, und die Intensivstationen seien auch nicht stärker ausgelastet als noch im Sommer.
Der Artikel ist sprachlich gut geschrieben, liest sich plausibel und ist unterfüttert mit diversen Quellenangaben, Grafiken und Tabellen aus reputabler Quelle, die die These des Autors zu stützen scheinen. Im Heise-Forum hat er jedenfalls viele überzeugt.
Wer genau aufgepasst hat, wird direkt feststellen: Daraus folgt erstmal nichts weiter, selbst wenn es stimmen sollte. Ob jetzt ein Autounfall dem schweren Covid-Verlauf vorgreift - Intensivpatienten sind häufig immungeschwächt, manchmal sogar künstlich herbeigeführt (bei Krebs oder Organtransplantationen etwa). Dann so Geraune wie:
Letzteres wird auch in einer offiziellen Antwort des RKI auf eine entsprechende Anfrage bestätigt.Ach? Ist das so? Wieso ist dann hier kein Link auf die Anfrage oder die Bestätigung?
Womöglich werden manche Intensivpatienten als "COVID-19-Intensivpatienten" geführt, obwohl sie keinerlei COVID-19-spezifische Krankheitssymptome aufweisen und in Wirklichkeit aufgrund von anderen Ursachen auf der Intensivstation liegen."Womöglich"?
Aber ich will dem Einsender nicht vorgreifen, seine Ausführungen gehen noch weiter:
Jetzt kommt der springende Punkt: Wenn man die Zitate, Grafiken und Tabellen einzeln genauer unter die Lupe nimmt, stellt man Schritt für Schritt fest, dass nahezu jede Aussage, die der Autor daraus ableitet, so aus der Quelle nicht hervorgeht.Das liest sich alles nicht schön, aber eine Sache will ich anmerken: "Die Datenbasis ist unvollständig" ist ein generelles Problem für beide Seiten. Da muss man bei neuen Krankheiten mit leben, dass man nur Fragmente der Fakten hat. Da kann man trotzdem Dinge draus schließen, aber die sind dann halt fehlerbehaftet und man sollte ich dann in die Richtung zu irren versuchen, die weniger Menschenleben kostet.Mal ist die Datenbasis unvollständig und nicht repräsentativ.
Mal gehen die aktiven Covid-19-Fälle im allgemeinen Grundrauschen der Millionen von berichteten Atemwegsinfekten unter.
Mal ist die Stichprobengröße winzig. (Da schreiben sich die Psychologenwitze wie von selbst!)
Mal missversteht der Autor, welche Gene in welchen Virenstämmen vorkommen und in welchen nicht.
Mal unterschlägt der Autor willkürlich, dass die hohe Falschpositivrate in einer zitierten Studie durch Vertauschung von Proben zustande kam - was in der Studie selbst bereits analysiert und korrigiert wird.
Lacher zum Schluss ist die folgende Passage zur Frage 'aber warum sind dann in unseren Nachbarländern die Intensivstationen bereits überlastet?':Ach naja, das finde ich immer schwierig, Unbekannten Bösartigkeit vorzuwerfen.
"Hier wäre allerdings zunächst zu überprüfen, inwiefern es sich hier um einen Effekt handelt, welcher im Vergleich zu den Vorjahren einen Ausnahmefall darstellt, oder ob es sich stattdessen um einen typischen saisonalen Effekt handelt. Nur im ersteren Fall ist davon auszugehen, dass es sich tatsächlich um einen Effekt des neuen Virus SARS-CoV-2 [handelt]. Eine solche Analyse liegt allerdings außerhalb des Rahmens dieses Artikels."
Keine weiteren Fragen dazu. :-DUnterm Strich lässt sich festhalten: Die angeführten Quellen geben viele Informationen her, aber die These des Artikels stützen sie definitiv nicht! Der Autor ist übrigens kein Unbekannter, sondern hat schon während der ersten Infektionswelle geleugnet, dass es überhaupt eine erste Welle gebe. Insofern würde ich ihm hier auch nicht nur Schlampigkeit unterstellen, sondern bewusste Irreführung
Übrigens: Das Phänomen, das diesem Artikel zugrundeliegt, hat der Drosten in seinem von mir heute morgen verlinkten Auftritt ja erklärt. Die Kliniken sagen gerade alle Operationen ab, bei denen am Ende zusätzliche Intensivpatienten rauskommen würden. Weil sie eben die Covid-Entwicklung sehen und so viele Betten wie möglich für Covid-Patienten freihalten wollen. Es kann also sein, dass der Telepolis-Autor das korrekt beobachtet hat und da nur nicht die richtigen Hintergründe kannte.
Übrigens an der Stelle auch gut passend: Die Antibiotika-Verschreibungen sind auf 20-Jahre-Tiefstand. Weil dank Abstand und Masken weniger Leute Infektionen abkriegen. Das wird vermutlich auch dazu führen, dass mehr Intensivbetten frei sind, die dann von Covid-Patienten aufgesogen werden.
Eine andere Sache muss man auch noch im Auge behalten. Krankenhäuser werden ja inzwischen auch als Profit Center gefahren, wenn es nicht gerade Unikliniken sind. Das heißt, wenn die die Wahl haben, ob sie einen Patienten nach Hause schicken oder noch ne Woche liegen lassen, dann haben sie einen finanziellen Anreiz, die länger liegen zu lassen. Ich will jetzt niemandem Korruption unterstellen, aber die finanziellen Anreize sind ganz klar da. Ob das bei Intensivstationen ein Faktor ist weiß ich nicht, aber von regulären Stationen weiß ich es.
Überhaupt muss man bei Statistiken immer vorsichtig sein. Sobald die für sowas wie Leistungskontrolle verwendet werden, gibt es verzerrende Sekundäreffekte. Nach Einführung der (freiwilligen!) Qualitätskontrolle in Krankenhäusern ging z.B. die Mortalität auf den Intensivstationen hoch. Auflösung: Die Stationsärzte haben ihre todgeweihten Patienten kurz vor dem Ableben auf die Intensivstation verlegt. Weil das in der Statistik besser für unsere Station aussieht, wenn der Patient dort stirbt als bei uns. Wissenschon.
Die Datenbasis, die wir für unsere Entscheidungen heranziehen, wird daher immer unvollständig und gelegentlich auch manipuliert oder irreführend sein. Damit muss man umzugehen lernen.
Ich persönlich maße mir nicht an, hier die Details bis zum Ende zu verstehen. Daher ziehe ich mich auf eine Risikoabwägung zurück. Und die sieht halt so aus: Drosten sagt, es gibt ein Problem, wir müssen jetzt was tun. Bhakdi sagt ist alles im grünen Bereich, kein Problem. Wenn wir Drosten glauben und er hat Unrecht, dann verplempern wir möglicherweise unnötig ein paar Milliarden und beschädigen die Wirtschaft (die eh mehr Ressourcen verbraucht als der Planet regenerieren kann und mehr CO2 ausstößt als wir dürften). Dafür müssen weniger Menschen vermeidbar sterben.
Wenn wir Bhakdi glauben und er hatte Unrecht, dann haben wir Blut auf den Straßen, verlieren auch Milliarden und die Wirtschaft fährt auch runter.
Auf der Plus-Seite, wenn Drosten Recht hat, dann waren die Maßnahmen ein guter Deal. Wenn Bhakdi Recht hat, haben wir ein paar Milliarden gespart.
Wenn ich da die möglichen Gewinne bei Drosten und Bhakdi mit den möglichen Schäden vergleiche, dann ist die Sache völlig klar. Wir machen, was Drosten sagt.
Ich finde das übrigens auch politisch wichtig, dass unsere Wirtschaft mal merkt, dass das mit dem ewigen Wachstum vorbei ist, und dass wir da Dinge umstellen müssen werden.
Oh und einen noch: Dass in unseren Nachbarländern die Intensivbetten schon voll sind, das hat tatsächlich auch den Hintergrund, dass die noch stärker als wir auf eine Ökonomisierung des Gesundheitssystem gesetzt haben. Die haben unter massivem Kostendruck ihre Intensivkapazitäten runtergefahren, weil unbenutzte Intensivbetten ja Geld kosten und nichts bringen. Wir in Deutschland haben unseren Kostendruck auf das Personal umgelenkt und die leiden jetzt unter menschenunwürdiger Bezahlung und Ausbeutung. Wir haben zwar mehr Intensivbetten pro Bevölkerung aber unser Personal hat Burnout. Ob das jetzt besser ist sei mal dahingestellt.
Update: Einige Leser wenden jetzt ein, dass die finanziellen Anreize für Liegezeiten weg sind, weil die gesetzlichen Kassen auf Fallpauschalen umgestellt haben. Der Anreiz wäre dann eher, so jedenfalls die Idee, die Patienten möglichst sofort wieder zu entlassen. Bei den gesetzlichen Kassenpatienten funktioniert das wohl auch ganz gut.
Update: OK da war ich anscheinend wirklich auf einem veralteten Stand. Der finanzielle Anreiz, Patienten länger liegen zu lassen, ist offenbar wirklich beseitigt. Auch für Privatpatienten.
Die sagen (Seite 4):
Die Priorisierung von Patienten soll sich deshalb am Kriterium der klinischen Erfolgsaussicht orientieren.Das klingt jetzt erstmal besser als "wir lassen die Alten sterben" aber am Ende wird es doch regelmäßig aufs Gleiche rauskommen. (Danke, Christoph)
Allerdings sind im Vergleich zur ersten Version laut der aktuellen Variante vom 30. Oktober auch Unterstützer hinzugekommen: Neu aufgeführt werden der Bundesverband Deutscher Pathologen, die Freie Ärzteschaft e. V., der Dachverband für Naturheilkunde, komplementäre und integrative Medizin (Hufelandgesellschaft), der Verband Deutsche Nierenzentren e.V. und die Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten in Deutschland.Die ganzen Quacksalber und Pseudomediziner sind auch witzig, aber die Pathologen? Ich musste spontan an diese Bestattungsunternehmer-Werbung denken.
Genau mein Humor!
Update: Die Bestattung Wien hat auch eine passende Werbung. :-) (Danke, Markus)
Im Wesentlichen sagt er, dass die Amerikaner einen anderen gesellschaftlichen Konsens haben, wie der Wert von menschlichem Leben zu bewerten sei, als wir Europäer. In Amerika hat man eine Metrik namens "Years of Potential Life Lost". Wenn auf der Intentivstation ein alter Mensch mit Covid am Beatmungsgerät hängt, mit einer Überlebenschance von 50%, und dann kommt ein 30-Jähriger mit schwerem Covid-Verlauf rein, und du hast kein anderes Beatmungsgerät, dann würde man in den USA ganz knallhart den Alten abhängen und sterben lassen, weil der weniger Restlebenserwartung vor sich hatte.
Das ist nach europäischem Ethik-Verständnis inakzeptabel, daher machen wir lieber im Vorfeld krassere Lockdown-Maßnahmen, damit es soweit nicht kommt.
Das kann auch gleichzeitig als Grund dafür herhalten, wieso wir nicht einmal die Bevölkerung durchseuchen, so ala "ach das bisschen Sterblichkeit, da sterben ja im Straßenverkehr mehr". Oder wieso unser Verfassungsgericht damals gesagt hat: Nein, Schäuble, du darfst keine Flugzeuge abschießen, auch nicht wenn du glaubst, die sind von Terroristen entführt und fliegen gerade auf den Bundestag zu.
Ich finde das eine gute rote Linie. Ökonomisierung von Ethik ist menschenverachtend.
Update: Denkt übrigens auch mal über die "aber da sterben doch nur alte Leute, die eh bald gestorben wären"-Argumentation nach, aber aus der Perspektive der Triage. Vielleicht sind vor allem alte Menschen gestorben, weil die Krankenhäuser Triage nach amerikanischem Modell gemacht haben. Weit entfernt von Scifi-Dystopien wie der Suicide Booth oder Soylent Green (der bei uns übrigens das Jahr 2022 im Titel trug in der Übersetzung) sind wir da nicht mehr.
Und wenn ihr noch eine Minute länger dran bleibt bei Drosten, dann zeigt er Grafik aus Argentinien, wo der Lockdown das exponentielle Wachstum nicht stoppen konnte, obwohl es ein deutlich härterer Lockdown als bei uns war. Warum nicht? Drosten meint: Argentinien ist auf der Südhalbkugel, da war Winter. Wenn wir jetzt hier Winter kriegen, wird das hier ähnlich übel.
Update: Auf Twitter erzählt jemand aus der Schweiz:
Die Triage-Richtlinien in der Schweiz sehen vor, dass Personen über 85 (+ Leute über 75 mit Vorerkrankung) keinen ITS-Platz bekommen. Egal ob die Prognose sehr gut oder schlecht ist. [...]
Wer denkt, dieses Szenario sei noch weit weg: Im Wallis wurde ein 80-jähriger wieder Heim geschickt.
Hier ist eine Meldung zu dem Walliser.
Update: Jetzt kommen hier wie zu erwarten Leute mit "aber was wenn wir auch Triage machen müssen?". Ich sehe das so. Aufgabe der Regierung ist nicht, einen stabilen Regierungsbunker zu bauen. Ein Land im nuklearen Winter braucht keine Regierung, schon gar keine, die aus einem Bunker regiert. Aufgabe der Regierung ist es den Atomkrieg zu verhindern. Dann kommt als nächste Frage: Na man hätte ja $MASSNAHME machen können im Sommer!1!! Das mag sein und ist sogar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wahr. Aber das ergibt als Gedankenspiel überhaupt keinen Sinn. Aufgabe der Politik ist es aktuell nicht, die Schuld für das bisherige Versagen zu suchen. Das können wir machen, nachdem die Kuh vom Eis ist. Aufgabe der Politik ist es, Schlimmeres zu verhindern. Wenn wir dann doch in eine unlösbare Scheißsituation reinrutschen, dann ist es halt so. Aber es wäre mir viel lieber, wenn wir da reinrutschen, nachdem wir alle Optionen vorher ausprobiert haben und sie nicht funktioniert haben, als weil wir vorher unsere Zeit mit sinnlosen Schuldzuweisungen verplempert haben.
Wir haben jetzt eine Krise, und die wird wahrscheinlich noch viel schlimmer werden. Das ist eine mathematische Sicherheit, soweit man auf der Datenbasis Vorhersagen machen kann. Es gibt kein Szenario gerade, bei dem alles spontan gut wird, so ala "und dann teilten sich die Wolken und die Hand Gottes kam herunter und heilte uns alle". Also hört bitte mit den beiden sinnlosen Selbstsabotagevarianten auf: Nachdenken über "was wenn wir alle sterben müssen" und nachdenken über wer im Sommer was hätte besser machen können. Denkt lieber darüber nach, was wir alle und insbesondere ihr selber jetzt besser machen könnt. (Danke, Barbara)
Stellt euch vor, ihr seid selbst für CSU-Verhältnisse eine auffallend unfähige Häufung aus Inkompetenz. Was ihr braucht ist eine noch größere Katastrophe.
Gut, die müsste schon echt groß sein, um von eurem Totalversagen abzulenken. Die müsste schon eine echte Bedrohung für die Leute sein, und zwar indiviuell, nicht abstrakt. Die Leute müssten wirklich um ihr Leben fürchten!
Scheuer: Deutschland soll erster Staat mit Autos ohne Fahrern im Alltag werden.
Großartig!
Unter uns: So großartig, dass da unmöglich der Andi selber drauf gekommen sein kann. Ob ihn da jemand aus seinem Ministerium weghaben wollte?
Ich stell mir das so vor:
Da sitzt ein Typ auf einem Sofa, neben ihm ein niedliches kleines Kind.
Der Typ guckt sich kurz das Strafmaß im Gesetz an und macht eine Abwägung.
Scheiße, Bernd! Nur drei Jahre Knast? Das ist ja so gut wie gar nichts! Da werd ich doch mal eben übergriffig!!1!
Wenn ich höre, dass sie bei irgendwas die Strafen verschärfen wollen, sehe ich immer verängstigte, inkompetente Flachzangen vor mir, die verzweifelt irgendwas tun, damit man nicht so merkt, wie verängstigt und inkompetent sie sind. Egal was. Hauptsache wir haben was getan.
Wir verschärfen jetzt seit Jahren ständig an irgendwelchen Strafmaßen herum. Hat da mal jemand wissenschaftlich untersucht, ob die Verschärfung was gebracht hat? Natürlich nicht! Die WISSEN doch, dass das sinnloser Aktionismus ist!
Erinnert ihr euch an einen einzigen Fall, wo eine Strafverschäfung zurückgenommen wurde? Ich nicht.
Nicht weil die nicht sinnlos gewesen wären, sondern weil wir lieber nicht geguckt haben, wie sinnlos sie waren.
Ich finde man kann das prima an der Drogenpolitik sehen, wie der Mechanismus funktioniert. Irgendein Schwachmat in der Politik möchte sich gerne als "tough on crime" positionieren und hangelt sich mit martialischer Rhetorik so nah an die Todesstrafe ran wie er kann. Und dann, ein Jahr später, kommt der nächste Sprallo und erhöht die Strafen noch weiter.
Bei Kindesmissbrauch sind wir jetzt schon bei der vierten Ableitung angekommen. Der Missbrauch selbst war ja schon immer strafbar. Dann hieß es: Pornos davon herstellen ist verboten. Dann hieß es: Pornos davon besitzen ist verboten. Dann kam: Scheiß auf die Kinder, wir knasten jetzt Jugendliche ein, die sich gegenseitig Nackt-Selfies schicken ("Jugendpornografie")! Und aktueller Stand ist noch eine Indirektion mehr: "Anscheinspornografie". Wenn der Richter findet, der Darsteller sieht aber jung aus, dann reicht das schon. Oh und: Es gibt gar keinen Darsteller (und damit kein Missbrauchsopfer!), weil das alles gemalt oder Computergrafik ist? Egal! ALLE EINSPERREN!!1!
Das sind einfach alles lauter verängstigte alte Menschen, die die Welt um sich herum nicht mehr verstehen. In ihrer Verzweiflung wollen sie alles verstecken, das sie nicht verstehen. Genau wie so Kindergartenkinder. Wisst ihr? Die sich die Augen zuhalten und dann glauben, sie seien für die anderen auch unsichtbar?
Willkommen im deutschen Strafrecht.
Ach komm, Fefe, da packen wir noch eine Strafverschärfung drauf!1!!
Ich persönlich finde bemerkenswert, dass je mehr wir da verschärfen, von desto mehr großen Kinderpornoring-Aushebungen hört man in der Tagesschau. Kann es sein, dass wir das Problem mit der Verschärfung nicht nur nicht lösen sondern sogar schlimmer machen?
Wenn man die Strafen hochsetzt, dann erhöht sich damit das Risiko für die Kriminellen, und damit auch der Profit, den die machen können. Das garantiert doch geradezu, dass es immer Nachschub geben wird! Oder hab ich da einen Denkfehler?
Meiner Erfahrung nach ist das Problem bei dieser Symptomatik bei mir, dass der nächste Schritt nicht klein genug ist. Damit liegt die Fertigstellung des nächsten Schrittes zu weit in der Zukunft und andere Dinge, die ich jetzt tun könnte, haben immer weniger Aufwand und schnellere Fertigstellung, werden also vorgezogen.
Also habe ich mir gedacht: OK, ich muss mal den nächsten Schritt verkleinern. Wie wäre es, wenn ich erstmal die Basis lege, indem ich OpenPGP-Signaturen validieren kann.
Gesagt, getan, habe mir mal das RFC 4880 geholt (bzw. den aktualisierten Draft) und mal angefangen. Und jetzt komme ich gerade von der Straße ab und frage mich, ob ich nicht mal etwas tun kann, um Binärprotokolle leichter verarbeitbar zu machen.
Der Standardansatz ist, dass man irgendeine Library nimmt. Problem: Dann hat man die Library am Bein und muss da hinterherpflegen. Ich schreibe daher meinen Parsing-Code lieber selbst, besonders wenn es sich um Binärkram handelt.
Binärprotokolle parsen ist aber echt nervig. Bei OpenPGP-Signaturen gibt es z.B. mehrere verschiedene Versionen, wie so eine Signatur abgelegt sein könnte. Man muss da byteweise Daten lesen und inhaltlich validieren. Und bei jedem Byte muss man einzeln gucken, ob gerade EOF oder ein Lesefehler reinkam. Code mit so viel Checks sieht elend unübersichtlich und unnötig kompliziert aus. Eigentlich hätte ich gerne eine strukturelle Verbesserung, die den Code einfacher lesbar macht.
Oder man kann sagen: Ich lese die ganze Nachricht in einen Buffer, dann spare ich mir zumindest die EOF und I/O-Fehlerbehandlung bei jedem Byte. Ja, aber dafür fange ich mir möglicherweise ein Denial of Service ein, weil die Nachricht ja beliebig groß sein kann. Ich will nicht 4 GB Speicher holen, nur weil jemand das als Länge irgendwo reingeschrieben hat.
Meine aktuelle Idee ist, dass man eine Abstraktion macht, die man hinten an einen Buffer oder einen File Descriptor koppeln kann, und vorne kann man dann byteweise lesen. Aber anstatt Fehler oder EOF zu signalisieren gibt einem das Ding halt ein 0-Byte zurück, und dann gibt es ein API, mit dem man am Ende fragt, ob bis hierher irgendwelche Fehler auftraten.
Im nächsten Schritt macht man das rekursiv stapelbar, aber mit anderen Längen. Ein typischer Fall bei Binärprotokollen (auch bei ASN.1 und OpenPGP) ist es, dass man einen Header mit einer Länge für das Paket oder die Message hat, und dann lauter Unter-Header mit eigenen Längen innerhalb der Message. Da muss man jetzt jeweils beim Parsen der Länge prüfen, dass man nicht die logisch darüber liegenden Längenlimits überspringt, und dass die neue Unter-Länge in die Länge des Pakets darüber passt, und wenn man die Unterpakete gelesen hat, dann muss man prüfen, dass man jetzt genau am Ende der logisch darüberliegenden Schachtelung liegt.
Je nach Integer-Typ muss man noch numerischen Überlauf abfangen. Das wird schnell fummelig und Fehler passieren.
Zumindest die erste Hälfte davon könnte die Abstraktion einem direkt abnehmen, finde ich.
Die Frage ist, ob das wirklich eine gute Idee ist. Denn der Code ist dann zwar kürzer und lesbarer aber man braucht eben auch mehr Kontext zum Verständnis. Man muss verstanden haben, dass es kein Fehler ist, wenn man mehr liest als da war, solange der Code am Ende guckt.
Der Grund, wieso ich mir OpenPGP angeguckt habe, ist weil sich das als Testbett für eine Kompartmentalisierung gut eignen würde. Man würde am Anfang mehrere Prozesse starten. Einen "gibt mir den Public Key XY", der kriegt den public keyring auf stdin und schreibt den Key nach stdout und darf kein open() machen. Einen "berechne den Hash über diese Daten", der kriegt die Filedaten auf stdin und schreibt den Hash nach stdout und darf kein open() machen. Einen, der auf stdin die Signatur kriegt und parsed und auspackt und in kanonischer Form auf stdout ausgibt und ansonsten auch kein open() machen darf. Und ein Prozess darüber, der alle Arbeit, die potentiell schiefgehen kann, an Unterprozesse delegiert. Wenn dann ein Angreifer einen Bug zum exploiten findet, dann ist er in einer Sandbox, die nichts tun kann außer von stdin lesen und nach stdout schreiben. Mit einem Exploit kriegt man auch nur Zugriff auf die Daten, in denen der Exploit eingebettet war, und z.B. nicht auf irgendwelche Kryptoschlüssel o.ä.
Ich glaube das wäre mal eine hilfreiche Sache, wenn man das mal so durchimplementiert. Sei es nur um zu zeigen, dass das geht.
Langfristig will man so eine Privilege Separation auch für TLS haben, aber dort ist es schwieriger als bei OpenPGP. Daher erstmal OpenPGP als Proof of Concept.
Die Ziele sind laut Charta: Demokratisierung und Menschenrechte zu fördern, Kriminalität und Drogenhandel zu bekämpfen, den Frieden zu sichern und eine panamerikanische Freihandelszone zu schaffen.Oh, und das Hauptquartier ist in Washington DC. Klar, wo auch sonst.
Selbst das sonst eher transatlantisch eingestellte ehemalige Nachrichtenmagazin kommt nicht umhin, den Faktenstand jetzt so darzustellen:
Rechte Kreise hatten zusammen mit der Polizei und dem Militär Morales zwei Monate vor Ablauf seiner verfassungsmäßigen Amtszeit zum Rücktritt gezwungen. Sie stützten sich dabei auf einen vorläufigen Bericht der "Organisation Amerikanischer Staaten" (OAS), wonach es bei der vorausgegangenen Präsidentschaftswahl zu schwerwiegenden Manipulationen gekommen sei, um Morales die Wiederwahl zu sichern. Nach Ansicht von Experten US-amerikanischer Universitäten, die den Wahlverlauf analysiert haben, wurde der Bericht voreilig veröffentlicht und war in Teilen nicht korrekt.Ach, was ihr nicht sagt! War nicht korrekt? Deckte sich aber zufällig 100% mit der Position des US-Außenministeriums? Na sowas!1!!
Tja, ganz so arg manipuliert scheint die Wahl nicht gewesen zu sein damals, wenn jetzt die Morales-Partei aus dem Stand über 50% kommt.
Die Morales-Partei heißt übrigens MAS. Movimiento al Socialismo. Wenig überraschend nicht so populär mit der US-Regierung.
Wer lieber einen Bericht von vor Ort haben will: Hier ist ein US-Podcast dazu mit jemandem, der da relativ nahe dran ist.
Die meisten Klinik-Labore sind gar nicht an die Corona-Warn-App angebunden. Daher kommen deren Testergebnisse auch nicht in die App.
Eigentlich braucht es dafür nicht viel. Ein bisschen QR-Code-Scannen (kann jedes Smartphone mit Kamera und kostenloser Open-Source-App). Ein bisschen Skripting. Allerdings sollen dafür die Kliniken zahlen, und wenn eine Klinik mit einem Corona-Labor 100 Euro auf der Straße findet, dann investiert sie das in mehr Corona-Tests, nicht in App-Anbindung.
Außerdem sind Kliniken kritische Infrastruktur und fallen damit unter die entsprechenden Gesetze und dürfen gar nicht mal eben kurz ein bisschen was zurechtskripten. Das soll dann schon Hand und Fuß haben, ausfallsicher sein und die Patientendaten besonders schützen.
Die Staatsanwaltschaft von Oldenburg hat da höhere Ambitionen.
In dem Verfahren vor dem Landgericht hatte der Staatsanwalt unter anderem aus der Bibel die Worte "Wer sein Kind liebt, der züchtige es" zitiert. Außerdem sagte er, es sei noch gar nicht so lange her, dass das Schlagen der eigenen Kinder erlaubt gewesen sei. In anderen Ländern sei das Züchtigen noch heute an der Tagesordnung. Auch laut Papst Franziskus sei es in Ordnung, wenn man seine Kinder "würdevoll" schlage, so der Staatsanwalt.Und wenn man das macht, dann kommen Kinder raus, die es später für normal halten, wenn Eltern ihre Kinder schlagen. Weil man das ja früher auch so gemacht hat. (Danke, Malte)
Wenn man sich das Bild genau anschaut, dann sieht man, dass es sich um eine in Russland häufiger Vorkommende Variante des Kreuzes mit Sonne und Halbmond handelt. Die Symbolik dahinter wird häufig auf den Sieg der Russen gegen die Mongolen Tataren der goldenen Horde zurückgeführt (Das Christliche Kreuz spießt den Arabisch/Muslimischen Halbmond auf) aber die ersten verzeichneten Vorkommnisse des Kreuzes mit Halbmond gehen auf das Späte 14 Jahrhundert (ca. 1380) zurück, also in eine Zeit bevor der Mond von den Muslimen als Zeichen verwendet wurde. Daher, und weil der Halbmond nach oben geöffnet ist, wird das auch als Rückblick auf ein Symbol des Byzantinischen Kaisertums und die Schale mit dem Blut Christi verwendet. Die Sonne hinter dem Kreuz (das was du als die 4 Zusätzlichen Zacken aus dem Scientology Kreuz erkannt hast) geht wahrscheinlich auf einen Vers aus der Johannes Offenbarung zurück: Offb. 12.1 Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.Für Interessierte hier eine Quelle über verwendete Kreuzformen in der Russisch Orthodoxen Kirche:
Ein anderer Leserbrief hat eine andere Theorie:
Das Kreuz im Bild ist in christlich-orthodoxen Kreisen als „Konstantin-Kreuz“ bekannt. Das zusätzliche Kreuz im Kreuz stellt das himmlische Kreuz dar, wie es angeblich Kaiser Konstantin erschienen sein soll, zusammen mit der „göttlichen“ Botschaft „Mit diesem wirst du siegen."Das Kreuz wird auch als christliches (kyrillisches) Monogramm für den Namen Christi verstanden. (Христос).
Die Befugnisse für Corona-Maßnahmen von Gesundheitsminister Spahn stehen parteiübergreifend in der Kritik. Auch der Deutsche Richterbund äußert Bedenken gegen die derzeitige Sonderregelung.Das klingt ja fast so, als seien die Befugnisse hier das Problem. Nein, sind sie nicht! Das Problem ist, dass ein Nulpe wie der Spahn auf dem Posten ist, der eigentlich dafür zuständig ist, uns in Zeiten einer Pandemie aus der Katastrophe zu führen.
Spätestens als klar war, dass wir es mit einer Pandemie zu tun haben, hätte man den Spahn zurück zum Kinderparadies schicken müssen und da jemanden auf den Posten packen sollen, der sich mit sowas auskennt.
Das einzige in Spahns Lebenslauf, das nach "Geld verdienen" klingt, ist seine Tätigkeit als Pharmalobbyist. Wie konnte der jemals auch nur in die Nähe eines solchen Postens kommen?!
Also kommt, tut jetzt mal bitte nicht so als sei das eine Frage der Befugnisse. Bei Katastrophen will man das schon so haben, dass notwendige Maßnahmen auf einem vergleichsweise kurzen Dienstweg entschieden und angeordnet werden können.
Man will nur nicht, dass es ein leeres Hemd wie der Spahn tut, der offensichtlich nicht den Hauch eines Plans hat, was er tut und wo es hingehen soll. Der fährt da gerade nach Geruch. Könnte ich mit leben, solange das seine Spielzeugeisenbahn im Keller ist, aber der fährt da gerade das ganze Land auf Geruch. Der probiert einfach wild Dinge aus, bis der Geruch zu schlimm wird, und dann probiert er was anderes aus.
Da wirkt selbst der Scheuer-Andi koordinierter. Bei dem weißt du wenigstens, dass er später auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren wird. Aber der Spahn mit seinen offen zur Schau getragenen Interessenskonflikten? Da bleibt einem echt die Kritik an offener Korruption in anderen Ländern im Halse stecken.
Grund für die aktuellen Probleme sei ein Designfehler in der Programmierung von MoWaS. Grünwälder führt aus: "Gemäß Angaben des Dienstleisters für den Betrieb des modularen Warnsystems führte ein hohes Aufkommen gleichzeitiger Datenbankabfragen der Anwender zu der Systemüberlastung, die ursächlich für die verzögerte Meldungsverarbeitung war."Na und was passiert, wenn du eine Warnung raushaust und die nicht auf deinem Handy ankommt? Du schickst sie nochmal raus, was das Problem verschärft.
Die Antwort ist: Aber ja doch, klar, selbstverständlich!
Gut, hätte man auch selbst drauf kommen können. Der Staatsschutz ist ja für "politische Straftaten" zuständig.
Genau wie der Trog die Schweine anzieht, und der Geheimdienst die Kriminellen, und die Politik die Lügner und Blender, und das Amt des Innenministers die Law and Order-Unterdrückungsstaatfetischisten, ... genau so attraktiv ist der Staatsschutz für Rechtsextreme, die mal völlig legal ihre Triebe ausleben und Linke verfolgen wollen. Meine Überraschung hält sich daher gerade in Grenzen.
Ich glaube auch, dass diese ganzen Logauswertungen gar nichts auswerten sondern halt gemacht werden, weil die coolen Kids das auch machen. Wenn GOOGLE Analytics macht, dann brauchen wir das auch!1!!
Und so packen die Leute alle wie die Bekloppten Google Analytics auf ihre Webeiten, sind damit nicht DSGVO-konform, und haben als einzige Einsicht am Ende, dass sie hauptsächlich aus Deutschland aufgerufen werden. No shit, Sherlock!
Ich spreche das an, weil heute folgende Meldung zu Google Analytics rumgeht: "Google Analytics 4 soll dank KI Datenschutz-freundlicher einsetzbar sein". Das klingt ja schon direkt wie gequirlter Bullshit mit Sahne. Datenschutzfreundliche Analytics loggen weniger Daten. Aus weniger Daten kann man weniger ablesen. Was sie uns hier sagen wollen ist: Die KI zieht sich dann die fehlenden Daten aus dem Arsch. Nein, wirklich!
Mittels Machine Learning will Google Löcher in den Analytics-Daten stopfen, die durch fehlende Cookies von Drittanbietern entstehen.Wie geil ist DAS denn! Das ist schwarz auf weiß die Ansage, dass die Analytics-Daten, die Google ihren Kunden gibt, eh wertlos sind und/oder dass Google überzeugt ist, dass die Kunden das nicht betreiben, um Einsichten zu gewinnen, sondern um bunte Bilder für ihre sinnlosen Management-Rituale zu haben.
Und da passt dann mal wieder alles zusammen. Die einzigen, die weiterhin gute Daten aus Google Analytics kriegen, sind Google selbst. Die anderen kriegen sinnlose bunte Bilder, abstrakte Kunst generiert von KI. Da ergibt dann auch Googles Forschung in träumende KI-Kunst rückblickend plötzlich Sinn! Das war Vorbereitung darauf, sich geträumte Barcharts per KI aus dem Arsch zu ziehen.
Füllt mich ein bisschen mit Genugtuung, denn es heißt mehrere Dinge.
Erstens: Die Datenschutzmaßnahmen wirken. Das schmerzt die Analytics-Täter (und ich meine jetzt nicht die bei Google sondern die, die Google Analytics o.ä. auf ihren Webseiten fahren). Finde ich gut. Mehr davon!
Zweitens: Google hat verstanden, dass die Leute, die ihre Spionagesoftware bei sich einblenden, zu blöde sind, um echte und gefakete Analytics unterscheiden zu können, und verarscht sie jetzt nach Strich und Faden mit KI-generiertem Bullshit. Das wäre nur dann noch schöner, wenn die dafür noch eine Rechnung gestellt bekämen. Leider würde dann Google das Geschäftsmodell wegbrechen, Kohle mit ihnen von Analytics-Tätern gehehlten Daten unschuldiger Dritter zu machen.
Um das eventuell etwas klarer zu formulieren: Analytics ist die Auswertung von Messwerten. Daten, die eine KI generiert, sind keine Messungen sondern Interpolation oder Extrapolation.
Update: Leserbrief dazu:
in den Projekten, in denen ich zu tun habe, ist es inzwischen oft so, dass auch die Auswertung der Telemetrie ausgelagert ist. Die eigentlichen Betreiber der Seite sind oder sehen sich nicht in der Lage mal in der Lage, sinnvolle Fragen zu formulieren, die man mit den Daten beantworten könnte. Deshalb wenden sie sich an Experten, die "damit Erfahrung haben". Die "erklären" dann, welche Kampagne besser funktioniert oder welche Zielgruppen es zu unterscheiden lohnt. Uns, die wir wissen, welcher Art die erhobenen Daten tatsächlich sind, kommt das vor wie Kaffeesatzleserei oder der Gang zum örtlichen Schamanen. Und man muss sich auch überlegen, wie in so einem Spiel die Interessen liegen. Natürlich wähle ich mir nicht den Experten, der mich schlecht aussehen lässt. Und der verwendet auch keine Werkzeuge, die ihn dazu bringen würden, mich schlecht aussehen zu lassen. Da kommen lauter tolle, positive Grafiken raus, die von Erfolg oder höchstens erschließbarem Potential erzählen und die man dann Entscheidern vorlegen kann, um mehr Geld für Kampagnen und deren Auswertung zu bekommen.
Aktuell ist die Software AG von Ransomware runtergefahren. Und natürlich versuchen die das genau so zu framen wie alle anderen von fieser KI-Malware "Angegriffenen":
Am 3. Oktober sei es zu dem Angriff mit Schadsoftware gekommen, teilte das Unternehmen mit.Aha. Soso. Immerhin ist ihnen klar, dass das ihre Schuld ist, sonst würden sie das nicht im Passiv formulieren sondern im Aktiv. "Verbrecher haben uns angegriffen" oder so. Ja so ist das halt, wenn man die Infrastruktur soweit runterkommen lässt, dass sich an der Wand Schimmel bilden kann. Dann hat man irgendwann Schimmel an der Wand. Ein fieser Schimmelangriff hat bei der Software-AG die ansonsten tadellos gepflegte Wand attackiert!1!!
Oh und als die Angreifer merkten, wie weit bei der Software AG die Tür offen stand, haben sie schnell noch an Daten rausgetragen was sie konnten. Auch merkt man langsam, dass die Lösegeldforderungen sich dem Marktwert anpassen. Jetzt wo die "Angriffe" soweit automatisiert und gestreamlined sind, dass man da nur noch einen Knopf drücken muss und die Daten sprudeln von überall rein. Angeblich wollen die über 20 Mio Dollar haben.
Aber Fefe, wieso kloppst du denn so auf der Software AG herum? Woher weißt du denn, dass die wirklich ihre Infrastruktur herunterkommen ließen? Vielleicht waren die ja unschuldig!!1!
Nun, … Exhibit A: Kurze Durchsage des CTO der Software AG im Jahre 2015:
Dwelling on Security Concerns Can Stifle Innovation, CTO SaysJa aber echt mal! Dieser ganze Security-Scheiß hält doch nur auf bei den ganzen Innovationen, für die die Software AG berühmt ist! All die hochinnovativen Produkte, die die so haben! Ihr wisst schon! Sowas wie… äh… hey was machen die eigentlich? Früher haben die mal eine Datenbank namens Adabas, die dann eines Tages SAP kaufte, um das Überleben der Software zu sichern. Mit der Kohle hat sich die Software AG dann umorientiert und macht jetzt "Enterprise Integration" und "Internet of Things". Genau die Felder, auf denen man Security offensichtlich nicht braucht. Das bremst nur.
Der Lacher ist auch, wieso die überhaupt auf Security kamen in dem Gespräch. Das lag daran, dass die Software AG eine Innovations-Messe (nein, wirklich!) in Las Vegas (nein, wirklich!!) gemacht hat, und da in ihrem PR-Sprechblasenwald Security so häufig vorkam wie im alten Witz, das S in IoT stünde für Security. Daraufhin fragte ein Journalist und der CTO machte dann seinem Ärger Luft. Wenn man immer nur auf Security achten würde, hätten wir weder Autos noch Flugzeuge.
An der Stelle hab ich mich ganz doll fremdgeschämt denn was da aufhielt war Safety nicht Security. Aber hey, wieso würde sich ein CTO mit so Minutiae auskennen. Der ist Manager, der steht über den Details.
Wenn der CTO Security (Sicherheit gegen Angreifer) und Safety (Sicherheit gegen Unfälle) nicht auseinanderhalten kann, dann haben deren Produkte wahrscheinlich weder das eine noch das andere, steht zu befürchten. *grusel*
Update: Die Adabas-Story ist etwas komplexer als ich dachte. Es gibt Adabas und Adabas D. Adabas gehört nach wie vor der Software AG aber ist sogar noch Pre-SQL. Es gibt auch ein Adabas D, das basiert auf einem Zukauf. Das hat SAP gerettet, war mein Stand, aber das war anscheinend auch nur eine Lizenzierung und gehört auch noch der Software AG. SAP hat da offenbar bloß eine sehr weitgehende Lizenz erworben. SAP hat ihre Version MaxDB genannt.
Coronaviren sind SAISONAL, mit Hauptsaison Nov.-Jan. (https://bit.ly/34FsMgP). Es ist vollkommen illusorisch zu glauben, dass wir in den Herbst und Wintermonaten das Ausbruchsgeschehen im einstelligen 1000er-Bereich halten werden können - egal was wir machen.
Allerdings, das gesagt habend: AMD hat jetzt mehrere CPU-Generationen lang ihre Versprechen eingehalten. Wenn sie also diesmal 20% Performance-Schub versprechen, bin ich geneigt, ihnen das zu glauben.
Das Bemerkenswerte ist, dass wir hier von Single-Core-Performance sprechen, die so viel hoch ging. Und das ist mal echt bemerkenswert. Gut, Intel hat auch gerade 20% Performance versprochen, aber da war der Vergleichswert die Produkte von vor 5 Jahren. Bei AMD sind des die von vor einem Jahr. Bei Intel kommt das Gros durch eine Strukturverkleinerung, was der Industrie seit mehreren Jahrzehnten den Arsch rettet.
AMD hat die 20% ohne Strukturverkleinerung hingekriegt.
Das ist mal echt ganz doll krass. Gut, man könnte jetzt sagen, hey, dann war der Zen 2 wohl ziemlich kacke designed, wenn man da mal eben noch 20% mehr rausholen kann, aber das greift zu kurz.
CPU-Design ist ein Tradeoff. Intel hat gesagt, die Performance pro Core ist wichtiger, weil es da draußen so viel unparallelisierte Gammelsoftware gibt. Daher haben sie große Monolithen gebaut, die halt die heutige Technik an ihre Grenzen stoßen lassen, und zwar auf jedem Schritt der Herstellung. Dazu kommt, dass man ja nicht einzelne Chips herstellt sondern man belichtet einen Wafer, das sind dünne Scheiben. Typischer Durchmesser von sowas ist aktuell 30cm, und die sind rund. Je größer die Chips, desto weniger kriegst du auf einen Wafer, und desto mehr sind am Rand Fetzen, die keinen ganzen Chip mehr ergeben haben. Ist wie wenn man Kekse aus Teig herausschneidet, nur dass man den überbleibenden Wafer nicht einfach neu kneten kann sondern das ist dann halt Ausschuss. Schlimmer noch: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Chip auf einem Wafer kaputt belichtet ist, steigt kubisch mit der Chipgröße.
Intels Monolithen-Ansatz ist also sehr teuer und hat eventuell bei experimentelleren Herstellungsmethoden wie 7nm so viel Ausschuss, dass sich der ganze Prozess nicht lohnt weil praktisch nur Ausschuss bei rüber kommt.
AMDs Ansatz war, lieber mehrere kleinere Teile zu bauen, und aus denen dann auf dem Prozessor eine Art Netzwerk zu bauen. Das hat den Vorteil, dass die Herstellung viel billiger ist und man viel weniger Ausschuss hat und mehr Teile pro Wafer kriegt, aber es hat den Nachteil, dass Kommunikationen zwischen den Teilen einer CPU mehr Latenz haben. Ob das ein Problem ist, hängt von der Workload ab.
Was man jetzt aber wissen muss an der Stelle: Wenn du einen länger laufenden Job hast, der nicht parallelisierbar ist, dann schiebt Windows den immer zwischen den Kernen hin- und her. Die Idee ist, dass so die Hitze nicht nur an einer Stelle produziert wird sondern sich das ein bisschen verteilt. Das ist sinnvoll. Aber es ist halt kacke, wenn dann die Daten vom Cache aus dem 1. Kern in den Cache aus dem 2. Kern geschoben werden müssen, und dabei dann die Latenzen auftreten, die der AMD-Ansatz halt benötigt.
Ein Großteil der 20% Performancegewinn jetzt kommen genau von der Reduktion dieser Latenz. Einmal hat AMD da irgendwas getrickst, und einmal packen sie jetzt 8 statt vorher 4 Kerne auf ein Chiplet.
Bemerkenswert ist, dass 8 Kerne auf einem Chiplet ja das auch das ist, was Intel in seinen Monolithen hat. Aber zu einer CPU gehört heute eben noch mehr Kram, der bei AMD auf einem separaten Chiplet ist. Unter dem Strich wird die größere Fläche aber auch bei AMD die Kosten hochtreiben.
Warum der Preis jetzt nicht so krass hochgeht wie man befürchten könnte liegt daran, dass der 7nm-Prozess nicht mehr so frisch und experimentell ist wie bei den vorherigen Zen-Generationen, da ist der Ausschuss offenbar jetzt so gering, dass man das machen kann.
Wenn ich Intel wäre, wäre ich jetzt jedenfalls handfest in Panik. AMD war ja eh schon in praktisch allen Bereichen vorbeigezogen, und jetzt sind sie auch noch in den verbleibenden Bereichen vorbeigezogen. Und zwar so deutlich, dass sie es nicht mehr nötig haben, massiv billiger als Intel zu verkaufen. Das alleine sollte ein Grund für Panik bei Intel sein.
Bei Intel sieht es gerade nicht nur so aus, als seien sie mit heruntergelassenen Hosen erwischt worden, sondern auch die Roadmap macht keine Hoffnung aus Besserung. Der Paper Launch die Tage war jedenfalls mehr als peinlich fand ich.
Und Hut ab vor AMD. Hoffentlich wir der Launch der nächsten GPU-Generation, der ebenfalls kurz bevor steht, auch so ein Triumph wie sich hier für die CPU-Sparte ankündigt. Erste Gerüchte deuten an, dass AMDs nächste Generation mit Nvidias aktuellen Flagschiff-Modellen gleichzieht.
Wenn man sich vor Augen hält, was für eine geradezu verschwindend winzige Frickelbude AMD im Vergleich zu Intel (und Nvidia!) ist, ist es absolut atemberaubend, wie viel Gegenwind die denen machen.
Wenn doch nur Mozilla ein Management von AMDs Kaliber hätte.
Update: Lauter Klugscheißer schreiben mir jetzt, dass das 8 Kerne pro CCX sind, nicht pro Chiplet. Stimmt. Hab ich verkackt. Ändert aber inhaltlich nicht viel an den Schlussfolgerungen :). Es heißt im Wesentlichen, dass die Teile bei AMD nicht größer werden durch die Änderung, nur anders aufgebaut. Der Satz oben mit "wieso wird das dann nicht teure" kann also weg.
Die vor zwei Jahren gegründete Autobahn GmbH, die vom 1. Januar an die gesamte Betreuung des Autobahnnetzes in Deutschland von den Ländern übernehmen soll, wird von einer Gehälter-Affäre erschüttert.Das ist nicht neu. Neu ist, dass das Dieselskandal-Ministerium das dem Parlament gegenüber zugibt:
"Beim Abschluss außertariflicher Arbeitsverträge der Autobahn GmbH des Bundes und deren Vorlage an den Aufsichtsrat ist es zu Unregelmäßigkeiten gekommen"Aha. Soso. "Unregelmäßigkeiten", ja?
Hey, Fefe, wie konnte es denn so weit kommen?! Naja, äh, ...
Unlike Democratic senators, Senate Republicans meet three times a week for lunch. And while they sit in a large room, they remove their masks to eat and to speak. Johnson, Lee and Tillis all attended Senate GOP lunches this week.
Das sind die drei, die frisch positiv getestet wurden. Ansonsten hätten die sich auch bei der Richter-Bestätigungs-Anhörung anstecken können, aber da war der Johnson schon nicht dabei, weil er wegen einer früheren Covid-Infektion in Quarantäne war.Wir hatten ja neulich die Eine-Million-Covid-Tote-Grenze gerissen. Hat schon jemand eine Entschuldigung der Covid-Kleinredner vernommen?
Übrigens, zu dem gerne gebrachten Vergleich mit der Grippe: Die Grippe ist dieses Jahr auch weit ungefährlicher als sonst. Wegen Covid-Social-Distancing. Stellt sich nämlich völlig überraschend heraus: Das hilft auch gegen andere Krankheiten als Covid!
Ich habe dazu ja schon Stellung bezogen, dass ich die Schuld beim Guardian sehe, nicht bei Assange. Aber hey, was weiß ich schon. Vielleicht sollte man da lieber jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt. Z.B. diesen Schweizer Professor, dem Mann hinter dem GNU Name System (eine Krypto-PKI für das Überwachungszeitalter) und GNU Taler (ein Krypto-Bezahlsystem für das Überwachungszeitalter). Das hat sich auch die Assange-Verteidigung gedacht und den Mann als Sachverständigen geladen, wo er ausgesagt hat, was ich gerade schon gespoilert hatte: Nicht Assange hat Menschenleben gefährdet sondern der Guardian-Journalist, der das Passwort veröffentlicht hat, nachdem Assange die verschlüsselte Datei nicht mehr wegmachen konnte, weil die schon von Gott und der Welt gespiegelt worden war.
Update: Wer meine (etwas nuancierteren) zeitgenössischen Ausführungen von 2011 nochmal lesen will: Hier sind sie. Damals war noch nicht klar, wie sie aus dieser ganzen Lügengeschichte Julian einen Strick drehen werden. Heute halte ich Julian rückblickend für den am wenigsten Schuldigen in der ganzen Mischpoke. Der Leigh vom Guardian kann sich noch auf in dubio pro reo und massive unverzeihliche Inkompetenz rausreden. Aber in der Zwischenzeit ist die Aussage von Jakob Augstein bekannt geworden. Augstein berichtet, dass Assange Wind davon gekriegt hatte, dass Der Freitag gerade plante, der Öffentlichkeit zu verraten, dass die obskure Kapitelüberschrift aus dem Leigh-Buch eine Passphrase ist, mit der man die Insurance-Datei öffnen kann. Daraufhin rief Assange bei Augstein an, und flehte ihn förmlich an, das nicht öffentlich zu machen, denn das könnte Menschenleben unter namentlich genannten US-Informanten kosten.
Augstein (Herausgeber des Freitag) hat daraufhin dem Assange ins Gesicht gelogen, er würde schon nichts publizieren, das Informanten gefährden würde. In dem Sinne, dass er nicht selbst Namen aus den Cables veröffentlicht hat, meinte er wohl (Finger hinter dem Rücken kreuz). Aber dass das eine Passphrase ist und man damit die Cables öffnen kann, das hat er eben doch publiziert. Damit ist aus meiner Sicht rückblickend völlig klar, dass der Täter Jakob Augstein war und weder Leigh noch Assange. Assange hat sogar im Gegenteil zu verhindern versucht, dass Informanten der US Army ans Messer geliefert werden.
Auf ein Dementi von Daniel Domscheit-Berg warte ich übrigens immer noch, dass nicht er dem Freitag verraten hat, dass das a) eine Passphrase und b) zu den Wikileaks-Cables und c) in der Zwischenzeit weitweit kopierten Insurance-File ist. Der Freitag war damals Daniels Medienpartner bei dessen Anti-Wikileaks "Openleaks".
Wenn es in dieser ganzen Sache einen positiven Aspekt gibt, dann dass der Freitag sich damals in den Freitod gestürzt hat. Ich kann mich seit dem an keinen einzigen Zeitpunkt erinnern, wo die wieder Teil des öffentlichen Diskurses gewesen wären. Ich schrieb damals, dem Freitag würde dann ja wohl niemand jemals wieder was leaken. Ich glaube das ist auch genau so gekommen.
Update: Detail am Rande: Das Pentagon hat eine Task Force mit 120 Fachkräften gegründet, um einen Toten zu finden, den man Assange in die Schuhe schieben kann. Die fanden keinen einzigen. Nicht einen! 120!!
Nicht wegen seiner politischen Inhalte, nein, fossile Energien sind in der SPD ja auch heute noch konsensfähig (siehe auch Gazprom-Gerd mit seinem "Grünen"-Sidekick Pipeline-Joschka). Clement war übrigens auch der "Super-Minister" unter Schröder, der die Hartz-Reformen umsetzte.
Aber rausgeflogen ist er, weil er dazu aufrief, ihre Kandidatin nicht zu wählen. Das ist der einzige "Wert", den die SPD kennt. Nibelungentreue zu den aktuellen "Hoffnungsträgern", bis sie dann bei der Wahl krachend durchfallen, weil die Gegenstimmen unterdrückt wurden. Dann stellt man einfach schnell den nächsten Hoffnungsträger auf. Ich erinnere mich schon gar nicht mehr an die ganzen Namen der Hoffnungsträger, so schnell verschleißen die die.
Aber es geht hier ja nicht um die SPD gerade.
So ein Typ war der Clement, und so haben sie ihn behandelt. Wenig überraschend kommen die Nachrufe in der Tagesschau auch alle von CDU und FDP. Die meisten Nachrufe bleiben wie in der Politik üblich unkonkret bis nebulös. Steinmeier nennt ihn einen "überzeugten und überzeugenden Demokraten" (Wie, die anderen alle nicht?!) und die Merkel spricht immerhin die Hartz-Reformen an (klar ist die CDU da froh, dass das jemand anderes gemacht hat und jetzt die ganze Wut abkriegt). Die FDP drückt dem armen Clement nachträglich noch den größten Giftdolch zwischen die Rippen, den sie finden konnten:
Ebenfalls über Twitter drückte FDP-Chef Christian Lindner die Trauer seiner Partei aus. "Als Sozialliberaler setzte er sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum ein."Mit anderen Worten: Ideologisch war das ein FDPler. Der muss sich in der Hausnummer geirrt haben, als er in die SPD eintrat.
Update: OK, formaljuristisch ist er nicht aus der SPD rausgeflogen sondern selbst gegangen.
Allerdings haben sie keine neuen Russland-Verbindungen gesehen in den ganzen Einkommen von Lobbyisten und ausländischen Quellen.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo du den Patch in der Hand hast, können Angreifer ja schon von der unterliegenden Lücke gehört und sie bei dir ausgenutzt haben. Eigentlich müsste man bei jedem Patch-Ausrollen auch gleich alle Server neu aufsetzen. Macht natürlich niemand.
Aber das ist ja auch eine kulturelle Frage.
Iteration 1 war der Mainframe. Der wurde so gut wie nie gepatcht. Das war die Generation "never touch a running system".
Iteration 2 war der Server, wie wir ihn heute kennen. "Habt ihr schon alle Patches ausgerollt?" Das ist eigentlich die falsche Frage und führt auch für alle offensichtlich in der Praxis immer wieder zu Problemen wie "keine zwei Server in unserem Hause sind auf genau demselben Patchstand" und "wir können gar nicht sagen, ob wir Untermieter auf unseren Servern haben".
Das ist doch eigentlich eine zentrale Frage, wenn man vertrauenswürdige Infrastruktur haben will. "Haben wir eine Hintertür?" Kannst du auf einem typischen System gar nicht einfach beantworten. Klar, es gibt Ansätze. Früher unter Unix gab es die Idee, dass man Prüfsummen von Systemdateien in einer Datenbank hat, und dann läuft man periodisch herum und guckt, ob die Prüfsummen noch stimmen. Das war eine Revolution damals, das erste mir bekannte Tool hieß Tripwire.
Dann gibt es natürlich einen Haufen reaktiver "Lösungen", die eine Liste von bekannten Hintertüren haben und nach denen gucken. Es ist hoffentlich offensichtlich, dass das alles Theater ist.
So und jetzt zu dem Teil, um den es mir eigentlich geht. Die nächste Iteration. Was könnte man denn machen, um das Problem auf einem fundamentalen Niveau zu lösen?
Naja, eine Backdoor ist ja eine Modifikation einer bestehenden Installation. Wenn man alle Modifikationen verbietet und verhindert, dann gibt es auch keine Backdoors mehr. Stimmt inhaltlich nicht, es gibt auch Backdoors, die auf der Platte nichts verändern und sich nur im RAM aufhalten, aber bleibt mal kurz bei mir.
OK, können wir unsere Server so umstellen, dass die read-only sind? Keine Modifikation am Systemimage? Grundsätzlich ginge das, aber man müsste dann jedesmal ein neues Image bauen, wenn es Patches gibt.
Stellt sich raus: Das kann man nicht nur machen, das kann man vollautomatisch machen! Und es ergeben sich dadurch auch andere Vorteile, nämlich dass man weiß, dass keine Benutzerdaten auf der Systemplatte liegen, die man möglicherweise ins Backup packen muss.
Iteration 3 ist also, dass auf allen Servern (kann man auch mit Client-Systemen machen!) ein unveränderliches System-Image gebootet wird, das automatisiert aus einem anderen System herausfällt. Hat auch den Vorteil, dass man kein Patchrisiko mehr hat. Wenn ein Patch nicht geht, bootet man halt wieder das Image von davor.
Kommt das jemandem bekannt vor? Das ist die zentrale Innovation von Cloud Computing. Dass das "in der Cloud" läuft ist irrelevanter Tand. Amazon hat AWS nicht für andere gebaut, sondern für sich selbst. Dass man das auch verkaufen kann ist ihnen erst danach aufgefallen.
Und das ist, was mich gerade wundert. Dass wir nicht mehr über Iteration 3 reden. Stattdessen halten wir uns mit der Frage auf, ob die den Patch schnell eingespielt haben oder nicht. Und wenn die den Patch schnell eingespielt haben, dann ... *schulterzuck* dann konnte man wohl nichts machen. Ja, äh, doch! Konnte man!
Es gibt da jetzt natürlich eine Menge Detailfragen, die das komplizierter machen als ich es jetzt hier ausgeführt habe. Konfigurations-Management und Datenhaltung sind die beiden großen Dinge. Bei Konfigurations-Management haben viele Organisationen heute schon Automatisierung, aber das ist häufig noch Iteration-2-Automatisierung, die an bestehenden Systemen herumfummelt, sowas wie Ansible oder Chef oder Puppet oder Saltstack oder wie sie alle heißen. Dass jemand tatsächlich automatisiert ein Image mit der Konfiguration eingebacken baut und verteilt, das ist immer noch eine Rarität. Warum eigentlich?
Und was ist mit der Datenhaltung? Die einfache Antwort ist: Die Daten liegen in der Datenbank und/oder dem Netzwerkspeicher (der natürlich so angebunden sein muss, dass man keine Programme von dort ausführen kann). Aber auch hier kann man gucken, ob man nicht das Prinzip der Zurückrollbarkeit anwendet, und seine Daten so ablegt, dass man nichts ändern sondern nur Änderungen am Ende anfügen kann. Wenn es dann einen Angriff gibt, kann der nicht die Daten alle verschlüsseln und mich erpressen sondern er kann nur irgendwas am Ende anfügen. Wenn ich das abschneide, hab ich den Zustand von vorher.
Das ist alles so offensichtlich und so attraktiv, dass ich mich echt frage, wieso da niemand drüber redet.
Das löst das Problem der Sicherheitslücken nicht, versteht mich da nicht falsch. Du kannst immer noch aufgehackt werden und der Angreifer kann immer noch deine Daten raustragen und auf dem Schwarzmarkt verhökern. Das ist ein separates Problem. Auch dafür gibt es übrigens gute Lösungsansätze!
Aber dass auf dieser fundamentalen Ebene die Business Continuity so wenig eine Rolle spielt, das wundert mich echt.
Auf der anderen Seite sind Menschen ja schon immer notorisch schlecht mit der Vorbereitung auf Katastrophen. Das hat ja zuletzt der Warntag gut demonstriert. Niemand nimmt an, dass der Blitz bei einem Gewitter ausgerechnet ihn treffen könnte. Vielleicht ist das auch hier die Erklärung.
Und kommen wir noch mal kurz zu der Sache mit der Backdoor rein im RAM. Nun, die ist beim nächsten Boot weg. Weil das Image immutable ist, kann sich da auch keine Backdoor eingenistet haben. Wenn also ein Citrix-Patch reinkommt und du das Bootimage für die Citrix-Server neu baust und auf die Server verteilst und reinbootest, dann sind auch automatisch alle Backdoors weg.
Aber keine Sorge, damit müsst ihr euch nicht auseinandersetzen. Gleich nebenan zündeln sie an einem Buschbrand, der euch davon ablenken wird: den einheitlichen EU-Patenten. Damit wird unsere Industrie endlich so richtig von Erpresserbanden geschröpft, die jetzt keine Ransomware mehr programmieren müssen sondern einfach ein paar Bullshit-Patente vollstrecken. Klar, die Vorversion des Vorstoßes ist vom Verfassungsgericht aus formalen Gründen (!) kassiert worden, und das verstößt gegen gleich drei internationale Abkommen, aber seit wann scheren sich CDU und SPD um die Verfassungsmäßigkeit ihrer Vorhaben, oder gar um internationale Abkommen!
Aber was wenn ihr arbeitslos seid und von Softwarepatenten nicht direkt betroffen wäret (außer dass alles teurer wird)? Nun, keine Sorge, auch dafür ist vorgesorgt: In sozialen Netzen wollen sie jetzt mit KI Antisemitismus "aufdecken". Und die Person muss noch geboren werden, in deren Online-Äußerungen eine freidrehende KI nicht irgendein kodiertes Anzeichen für Antisemitismus finden kann. Dabei ist das die älteste Lektion der Computerei: Man kann soziale Probleme nicht technisch lösen. Das führt nur zu neuen Problemen. In diesem Fall einem tollen Synergieeffekt für den Unterdrückungsstaat: Die Bürger verschwenden ihre Zeit damit, sich gegenseitig zu canceln und haben keine Zeit mehr, dem Staat auf die Finger zu gucken.
Laut Bericht des NRW-Justizministers starb eine Patientin, die wegen des Angriffs auf die Server der Klinik in ein weiter entferntes Krankenhaus nach Wuppertal gebracht werden musste.Das ist zu 100% Verantwortung der Uniklinik. Ransomware müsst ihr euch wie Schimmel an der Wand vorstellen. Wenn im Operationssaal Schimmel an der Wand ist, dann ist nicht der Schimmel der Täter, sondern der Zuständige, der das soweit runterkommen ließ, dass sich da Schimmel bilden konnte.
Grotesk, wie sie das jetzt auf die Ransomware zu schieben versuchen! Und nicht nur auf die Ransomware, auf jeden der nicht bei drei auf den Bäumen ist!
Die Sicherheitslücke, die die Hacker ausnutzten, habe sich in einer marktüblichen und weltweit verbreiteten kommerziellen Zusatzsoftware befunden, teilt die Uniklinik mit.Wenn ihr da den Bullshit zur Seite baggert, bleibt als Aussage übrig, dass WIR NICHT SCHULD SIND, denn die Software war MARKTÜBLICH, d.h. die anderen sind alle genau so scheiße aufgestellt wie wir.
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber in meiner Welt entschuldigt das gar nichts.
Aber wartet, geht noch weiter.
In dem Zeitfenster, das die Softwarefirma zum Schließen der Lücke benötigte, seien sie Täter in die Systeme eingedrungen.Wenn ihr hier den Bullshit beiseite baggert, bleibt die Lüge übrig, dass der Zulieferer für das Updaten von Software halt Zeit brauchte. Nein, brauchte er nicht. Das kann man alles komplett wegautomatisieren. Seit Jahren. Hätte die Uniklinik machen können, HAT SIE ABER NICHT. Daher: Was sie uns hier eigentlich sagen wollen, ist dass es nicht ihre Schuld ist, sondern der Zulieferer war zu langsam.
Die würden gerade ihre eigene Mutter beschuldigen, wenn es irgendwie ginge, um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen. Ich fände es gut, wenn da mal ein paar Leute ihren Job verlieren. Wie wäre es, wenn ihr mal ein paar überflüssige Verwaltungsjobs wegmacht und mit dem Geld euren Keller entschimmelt?
Aber der größte Hammer an der Story ist in meinen Augen das hier:
die Täter hätten nach Kontakt zur Polizei die Erpressung zurückgezogenOh ach so?
Die IT-Experten haben mittlerweile den Zugang zu den Daten wiederherstellen können.Ja, äh, was für eine Ausrede bleibt euch denn dann noch, liebe Uniklinik?!
Könnt ihr mir nochmal erklären, wieso jetzt irgendjemand anderes als ihr für den Tod dieser Patientin die Verantwortung tragt?
Sagt mal, … gibt es da nicht persönliche Haftung für die Vorstände bei solchen Sachen? Mir war irgendwie so.
Update: Ein Vögelchen zwitschert mir gerade, dass das die Citrix-Lücke vom letzten Jahr war, über die die Ransomware reinkam. Ja, Shitrix. Das sollte strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn jemandes Krankenhaus über ein halbes Jahr nach Bekanntwerden der Lücke und Verfügbarkeit von Patches über die Lücke angegriffen wird. Ab in den Knast mit den Zuständigen.
Update: Das BSI sagt auch, dass es Shitrix war.
Ein Sprecher der ZAC bestätigte, dass die Hacker eine Sicherheitslücke in einer Software genutzt hätten, die bei vielen Unternehmen genutzt werde. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) handelte es sich um ein Programm der Firma "Citrix". Eine seit Januar bekannte Schwachstelle in VPN-Produkten der Firma werde für Cyber-Angriffe ausgenutzt.
Dann erzählen sie was von Fällen, bei denen Leute gehackt wurden, bevor Citrix Patches fertig hatte. Ich bin ja auch ein Freund davon, Citrix öffentlich mit Scheiße zu bewerfen für ihr Verhalten bei der Lücke, aber in diesem Fall kam die Ransomware offensichtlich deutlich viel später als es Patches gab. MONATE später. Ein fucking halbes Jahr später.
Ja aber Fefe, was wenn die Ransomware-Leute über eine Backdoor reinkamen, die sie sich installiert haben, bevor es einen Patch gab? Mal abgesehen davon, dass da mehr Konjunktiv als in einer CDU-Rede über ihre Visionen für die Zukunft ist: NA DANN HÄTTE MAN VIELLEICHT MAL NACH BACKDOORS GUCKEN MÜSSEN? Wenn man sich nicht sicher ist, vielleicht ein paar zentrale Infrastrukturkomponenten neu aufsetzen? Das ist alles kein Hexenwerk. Aber bei der Methode "Kopf in den Sand" hat man halt unbefriedigende Ergebnisse.
Update: ACH NEE, die Uniklinik hat ein Statement veröffentlicht. Ich fasse mal zusammen: Sie sagen, sie haben alle Patches noch am selben Tag installiert, und das danach von zwei externen Firmen prüfen lassen, ob die Lücke jetzt auch wirklich zu ist.
Dann wundere ich mich über die vorherige Aussage derselben Leute, dass die mit der Wartung beauftragte Firma noch nicht dazu gekommen war, das zu patchen. Was stimmt denn jetzt? War das jetzt gepatcht oder nicht? Und wenn es gepatcht war, wie sind die dann reingekommen?
Lasst mich mal kurz wild spekulieren. Sie haben irgendwelche Workarounds ausgerollt, die nicht gereicht haben (sich später als unzureichend herausstellende Workarounds gab es wirklich und dafür trifft die Schuld zu 100% Citrix). Dann haben sie turnusmäßig einen Pentest machen lassen. Da geht es häufig nicht um Security sondern um Compliance. Der Kunde will im Wesentlichen eine Checkbox vom Pentester angekreuzt haben, dass alles OK ist. Entsprechend gibt es da einige Marktteilnehmer, die dann auch nicht so genau hingucken, denn wenn man was findet, macht das ja dem Kunden bloß Ärger, den keiner gebrauchen kann. Ich spekuliere weiter: Dem Pentester haben sie dann auch nicht gesagt, wonach er gucken soll, und vielleicht sogar noch, dass sie ja bei Citrix den Workaround eingespielt haben. Das hätte bei einigen Pentest-Anbietern gereicht, und schon fällt das hinten runter. Oder so.
Könnte so gewesen sein. Würde die Faktenlage erklären. Und dann könnte den Pentester eine Teilschuld treffen. Insiderinformationen habe ich in dieser Angelegenheit keine, insofern werden wir das wohl nie ausfinden. Wenn es tatsächlich stimmt, dass die noch am selben Tag alle Patches eingespielt haben, dann stellt sich zwar immer noch die Frage, wieso sie keine Backdoors gesucht und gefunden haben, aber dann wäre meinem Gerechtigkeitsgefühl nach Citrix in der Haftung. Wird natürlich alles nie passieren. Weil wir uns alle in einem großen Müllhaufen aus überkomplexen Frickelsystemen bewegen, deren Kontrolle uns längst entglitten ist. Mehr als Best Practices geht da in der Praxis nicht, und wenn die tatsächlich Patches noch am selben Tag einspielen, dann sind sie (so schmerzhaft das ist!) dem Rest der Industrie an der Stelle sogar weit voraus. Übliche Einspiellatenzen sind eher so im Monatsbereich.
Aber wartet mal. Haltet da mal im Geiste diese Meldung daneben. Ich zitiere:
Die Bundesregierung hat nach Recherchen der ZEIT mit einer Milliarden-Offerte versucht, die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 zu retten.ACH WATT. Für eine verfickte Pipeline habt ihr ne Milliarde locker, aber bei 1500 Flüchtlingen muss der Innenminister ins Fernsehen, um die Aufnahme zu verteidigen? Die Pipeline, wohlgemerkt, die nicht uns nützt sondern den Russen? Wir haben das Erdgas auch vorher gekriegt, nur haben halt die Ex-Sowiet-Staaten auf dem Weg Erdgas abgezwackt, das Russland dann halt nachpumpen musste, um uns unser bestelltes und bezahltes Kontingent zukommen zu lassen. Nicht WIR brauchen diese Pipeline. Russland braucht diese Pipeline. Das müsste mir auch noch mal jemand erklären, wieso wir da überhaupt Geld reinstecken.
Am Rande: Um die Wegelagerer in der Mitte auszubooten geht die Pipeline durchs Meer. GANZ tolle Idee für den Umweltschutz! Wann hat jemals jemand von Lecks in Pipelines gehört?
1. Ihr erinnert euch doch bestimmt daran, dass der EuGH den "Privacy Shield" eingefaltet hat. Das ist das Ende für Facebook und co, habt ihr euch da vielleicht gedacht. Hahaaaa, weit gefehlt! so schnell lassen sich die Iren die Steuer-Euros von Facebook nicht vom Brot nehmen. Welche Steuer-Euros fragt ihr? Seit wann zahlt Facebook denn irgendwo Steuern? Nun, äh, dafür ist eine andere Behörde zuständig. Hier geht es ums Prinzip!1!!
Und 2. hat sich ja neulich beim Warntag die digitale Infrastruktur auch direkt selber eingefaltet. Da hieß es dann, ihr erinnert euch bestimmt, da seien einfach zu viele Warnungen parallel gekommen.
Als ITler hat man bei solchen Aussagen sofort einen nagenden Zyniker im Ohr, der einem sagt: Zuviele Anfragen? BULLSHIT! Wir haben hier Multicore-Gigahertz-Kisten, die sollten Hundertausende von Anfragen pro Minute abkönnen! Da hat bestimmt jemand so richtig massiv verkackt und das waren bloß 100 oder so parallele Anfragen!
Den überstimmt man dann, den Zyniker, denn auch als ITler will man ja gelegentlich an menschlicher Gesellschaft teilhaben, und niemand mag so Leute. Nun, was soll ich euch sagen... Es waren 30 Anfragen. Dreißig. Drei Null. Ja, 30. Nicht tausend, nicht Millionen. Einfach nur 30.
Es sei vereinbart gewesen, dass das Bundesamt die Apps alleine von Bonn aus bedienen würde. Stattdessen seien fast zeitgleich etwa 30 andere Warnmeldungen rausgegangen. "Das hat das System nicht verkraftet", sagte Unger.FUCKING DREISSIG!!! Duuuude wer baut denn bitte ein Notfallsystem, oder IRGENDEIN System, dass mit 30 Anfragen nicht klarkommt!?!?
Ich bin ja eigentlich Pazifist, aber dafür sollten Köpfe rollen. Es geht hier um ein Warnsystem, das Menschenleben retten sollte. Wer sowas verbricht, sollte aus dem Verkehr gezogen werden, bevor er noch mehr Unheil anrichtet.
Sonst haben wir bald Tote auf den Straßen und von den Behörden heißt es nur "Softwareproblem. Kann man nichts machen."
Boris Johnson hat schlicht und einfach keine Ahnung! Gar keine! Und ebensowenig jeder andere Brexitier, der von WTO faselt. Die fahren alle auf eine Wand zu und geben auch noch Gas und lösen den Anschnallgurt!Kontext bei Wikipedia: Doha-Runde.Die WTO setzt einen (bzw. eigentlich mehrere) Rahmen für den Welthandel und ein paar Regeln. Dazu gehören beispielsweise Prinzipien wie „Diskriminierungsverbot“ (kein Handelspartner darf willkürlich durch Absenkung von Zöllen oder Wegfall von Kontrollen bevorzugt werden), maximale Zölle für alle möglichen Produkte und noch vieles mehr.
Das sind aber nur absolute Untergrenzen - nur auf Basis dieser Regeln will kein Mensch heutzutage ernsthaft Handel betreiben. Deshalb hat die EU (die für die Handelsverträge aller Mitgliedsstaaten zuständig ist) mehrere Hundert Verträge mit fast allen Ländern der Welt geschlossen. Ich glaube es gibt rund zehn Staaten, mit denen wir keine zusätzlichen Verträge haben und nur nach „WTO-Regeln“ handeln und das sind die Wirtschaftsmächte wie Jemen, Somalia und Venezuela.
Mit allen anderen haben wir Verträge, unter anderem jeweils Dutzende mit China und den USA, um eben Handel zu erleichtern. Das sind keine Freihandelsabkommen sondern einfach Handelsverträge, die ein paar Hemmnisse beiseite schaffen und etwas mehr Rechtssicherheit bringen sollen.
Zusätzlich gibt es noch die großen Freihandelsabkommen. Die beinhalten in der Regel den Wegfall aller Zölle und Abbau einiger anderer Handelshemmnisse. Nur wenn man Freihandelsabkommen abschließt, entfällt meines Wissens das Diskriminierungsverbot der WTO und ein solches Freihandelsabkommen muss stets alle relevanten Güterhandelsbereiche umfassen.
Warum gibt es jetzt die Handelsabkommen, wo wir doch die WTO haben? Nun, nach dem Platzen der Doharunde Anfang der 2000er Jahre ist die Weiterentwicklung der WTO de facto tot. Das ist auch der Grund, warum wir seit etwa 2010 ständig diese großen Freihandelsabkommen haben (TTIP, CETA, JEFTA, Mercusor, ...). Die EU hat eingesehen, dass sie bei der WTO nicht weiterkommt und direkt mit bi- und multilateralen Verhandlungen angefangen um Handelshemmnisse abzubauen. Die dauern halt ein paar Jahre und nun sind die nach und nach ausverhandelt.
Man kann den Inhalt der Abkommen jetzt gut finden oder kritisieren, bilaterale oder multilaterale Abkommen werden die nächsten Jahre den Welthandel bestimmen. Globale Abkommen wird es so schnell nicht mehr geben. Und die EU ist der wohl härteste Verhandler der Welt - die USA mussten da wohl erstmals auf Augenhöhe agieren. Ich habe da mal einen Spruch gelesen der sinngemäß ging „Sie [die EU-Verhandler] kommen in eleganter Kleidung, sind außerordentlich höflich und häuten Dich bei lebendigem Leibe.“
Wenn jemand behauptet, man könne einfach nach WTO-Regeln Handel treiben, dann ist das einfach Schwachsinn, das alleine will niemand. Und schon gar nicht, wenn man aus dem wohl dichtesten Handelsvertragsnetz der Welt, dem der EU, aussteigt. Das zeugt von einer so unglaublichen Ignoranz der Realität, die mich über Auswanderung nachdenken lassen würde.
Nicht falsch verstehen, das alles muss nicht jeder wissen und man kann als Politiker auch öffentlich etwas anderes behaupten, aber wenn man als Regierungschef sein tatsächliches Handeln auf ein „WTO-Regeln reichen ja“ ausrichtet, dann kann einem um das Land nur Angst und Bange werden.
Die Berufungsfrist beträgt 60 Tage Zeit. Allerdings vereiteln die USA seit geraumer Zeit die Ernennung neuer WTO-Schiedsrichter. Die Berufungsinstanz hat statt sieben Mitgliedern nur mehr eines und ist handlungsunfähig. Also kann es über eine Berufung gar nicht entscheiden. Die Folge: Die Volksrepublik China kann aus ihrem Sieg auf absehbare Zeit keinen Nutzen ziehen.Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Update: Einige Leser weisen darauf hin, dass Boris Johnson gerade die Vision des "Handels nach WTO-Regeln" für Großbritannien verbreitet, als Kontrastprogramm zu den ganzen bilateralen Abkommen, die die EU hatte. Wenn die WTO also de facto zerstört ist, dann kann das für UK nochmal unangenehm werden.
Stellt sich raus: Genau so ist es.
Aber kommen wir mal von den billigen FDP-Witzen weg. Ich hab hier gerade eine Cryptowährung, deren Implementation ich angucken soll, Die hat einen distributed ledger, wie das so üblich ist bei Blockchain-Kram, und dann setzt sie auf SGX von Intel und Remote Attestation und Signaturen von sogenannten Validator-Nodes im Netz.
Bei Bitcoin ist das ja so, dass die Existenz der Transaktion im Ledger heißt, dass sie OK ist. In diesem System heißt die Anwesenheit im Ledger eigentlich gar nichts, entscheidend ist die gültige Signatur einer Validator-Node mit Remote Attestation, dass die Software in der SGX-Enklave auch sauber war. Bin ich jetzt kein Freund von. Erstens war SGX die Default-Angriffsoberfläche für praktisch alle Side-Channel-Angriffe nach Spectre. Zweitens holst du dir damit eine weitere Instanz in die TCB, von der im Risikomodell alles abhängt: Intel und ihre SGX- und Attestation-Infrastruktur. Und bei einer Kryptowährung geht es zumindest nominell um große Werte, da willst du niemandem einen finanziellen Anreiz dich zu bescheißen geben.
Aber gut, nehmen wir mal an, SGX sei sauber.
Wenn wir jetzt SGX vertrauen und nicht dem Ledger, wieso haben wir dann überhaupt einen Ledger?
Hab ich die mal gefragt. Antwort war: Na sonst fallen wir unter Finanzsektorregulierung.
Und DAS, meine Damen und Herren, ist die tiefere Wahrheit hinter dem ganzen Blockchain-Bullshit, den man gerade so hört. Das sind alles Tech-Bros, die sich im Keller einen runterholen, weil sie glauben, sie hätten den Regulator weggetrickst.
Was übrigens eine falsche Vermutung ist. Aber das rauhe Erwachen gönne ich den Tech Bros, sollen die mal ruhig selber rausfinden, wie das so ist.
Update: Um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen: Ich spreche hier nicht von GNU Taler, das ich mir auch kürzlich angeguckt habe. Taler ist kein Blockchain-basierter Ansatz. Das Taler-Team sind auch keine Tech-Bros, die den Regulator umgehen wollen, sondern deren Ziel ist im Gegenteil, dass empfängerseitig Transparenz herrscht (aber nicht senderseitig!). Ich kann anonym für Dinge bezahlen, aber der Händler muss Steuern zahlen. Taler ist ein Bezahlsystem, keine Kryptowährung. Von den Zielen her ein sehr interessantes Projekt. Mir jedenfalls viel sympathischer als diese libertären Fieberträume der Silicon-Valley-Tech-Bros, die am Ende nur einer Gruppe helfen: Ransomware-Gangs beim einsammeln ihrer erpressten Gelder.
In Berlin ist das ja ein bisschen wie im Nahen Osten, wo auch immer erstmal Israel an allem Schuld ist. Bei uns in Berlin ist immer erstmal Bayern an allem Schuld. Diesmal ist die Herleitung:
Dr. Thomas Herzog, Vizepräsident des BBK erklärte, dass nach ersten Erkenntnissen die Warnung pünktlich ausgelöst wurde. Allerdings habe ein Bundesland entgegen der Absprache eine eigene Warnung über die App versendet. Nach Informationen der Berliner Morgenpost soll es sich dabei um Bayern handeln. Der Alleingang des Bundeslandes hatte zur Folge, dass die Warnung des BBK blockiert wurde. Daraus resultierte die zeitliche Verzögerung. Man überlege nun, ob man Warnungen des Bundes gegenüber der Länder priorisiert.HAHAHAHAHAHAHA
Der Lacher ist ja, dass das soooo klar war, dass sowas eines Tages passieren würde. Auf der anderen Seite sollten die örtlichen Meldungen immer Priorität haben gegenüber denen des Bundes, weil die lokalen Behörden über lokale Probleme (und der Hauptanwendungsfall für solche Alarme sind "Brand in Chemiefabrik gegenüber" nicht "die Russen kommen"!) im Allgemeinen besser informiert sein werden.
Eine der Hauptanforderungen an eine Warnapp ist auch, dass sie keine Leute warnt, die nicht betroffen sind. Denn die Forschung ist sonnenklar an der Stelle: Nach zwei-drei Warnungen, die ihn nicht betreffen, ignoriert der Normalbürger alle weiteren Warnungen erstmal.
Wieso aber die Bayern eine Meldung des Bundes in anderen Bundesländern blockieren können, das sollte der Systemdesigner mal in aller Ruhe erläutern müssen, während er kopfüber an den Zähennägeln aufgehängt von der Decke über einem Lagerfeuer baumelt. Was zur Höllt habt ihr Knalltüten euch denn dabei gedacht? Gar nichts?! Wird schon nicht vorkommen, dass in Bayern jemand freidreht?!? Mann Mann Mann.
Oder, die wahrscheinlichere Lösung: Die Projektentwicklung fand in Bayern statt. Und die sehen da vermutlich kein Problem.
Wenn das hier irgendne belanglose Kleinanzeigenplattform wäre, könnte man ja verhandeln, aber es geht um ein Katastrophenwarnsystem. Niemand kann da sagen, es sei nicht klar gewesen, dass von einer ordentlichen Implementation Menschenleben abhängen.
Vielleicht hätten die mal vorher jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt?
Was mich ja immer fasziniert: Das ist doch bekannt! Das weißt du doch als Kommune, wenn du keine funktionierenden Sirenen hast? Wieso dann einen Test? Wieso fragen die nicht vorher einmal rum?
Hey, Bremen, habt ihr Sirenen? Wie sieht es mit euch aus, Münster? Nicht? Nun, äh, dann verschieben wir die Tests mal.
Aber nee, so funktioniert das bizarrerweise nie. Dasselbe Phänomen kann ich auch bei Penetrationstests immer wieder sehen. Die wissen, dass ihr System Scheiße ist, und forcieren dann trotzdem einen Test. Die unten hoffen, dass der Test zeigt, wie scheiße alles ist, damit die oben mal aufhören, ihnen im Weg zu stehen, und vielleicht ein paar bewilligte Mittel freigeben. Die in der Mitte hoffen, dass der Tester ein sehbehinderter Gehörloser ist, der wie durch ein Wunder nichts findet. Und die oben waren die ganze Zeit überzeugt, dass alles super ist, weil die Horrormeldungen von unten in der Mitte rausgefiltert werden.
Ich glaube ja, wenn wir mal das ganze Middle Management rausschmeißen, könnten wir viele Menschenleben retten.
Aber es ist nicht so, dass GAR keine Sirenen funktioniert hätten. Der Postillon rettet uns alle.
Der größte Lacher, fand ich, war aber dieser Tweet des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Ich zitiere:
Die bundesweite MoWaS-Meldung konnte nur verspätet zugestellt werden. Grund dafür war eine nicht vorgesehene zeitgleiche Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen über MoWaS.Ja, gut, natürlich, damit konnte beim Auslegen des Systems niemand rechnen, dass da im Katastrophenfall zeitgleich viele Meldungen kommen würden. m(
Dann schrieben mir noch Leute, dass die App Tracker eingebaut hat (äh wat? Warum?!) und dass die unter Android nur warnt, wenn man Google Location Services angeschaltet hat.
Vielleicht haben wir den Untergang ja auch einfach verdient.
Das ehemalige Nachrichtenmagazin wollte wissen, wieso wir in Deutschland per App und nicht per Cell Broadcast warnen. Ein Cell Broadcast hat einen Haufen von Vorteilen. Erstens mal musst du die Warnung nur einmal rausschicken, nicht einmal pro Empfänger wie bei der App. Das spart Bandbreite und es ist auch besser für die Privatsphäre, weil bei Nicht-Broadcast-Kommunikation auch immer die Gefahr besteht, dass die App deine Bewegungsdaten mitschneidet und meldet. Und auf der Haben-Seite für eine App rollen ein paar Tumbleweeds an den Crickets vorbei, da herrscht gähnende Leere.
So und jetzt gucken wir mal gemeinsam, was die Antwort war:
Wir haben davon Abstand genommen, weil die Mobilfunknetze - wie man etwa an Silvester sieht - im Fall der Fälle nicht ausreichen. Hinzu kommt ein datenschutzrechtliches Problem. Wenn man direkt die Handys ansteuert, werden auch Bewegungsdaten erfasst. Wir setzen daher auf die AppWer gut aufgepasst hat, wird gemerkt haben, dass hier jemand überhaupt gar nicht auch nur ansatzweise verstanden hat, wovon er redet, und die Fakten einfach genau andersherum darstellt als sie sind.
Mit wem haben die denn da geredet, fragt ihr euch jetzt? Nun, äh, ...
Christoph Unger, Jahrgang 1958, ist Verwaltungsjurist und seit 2004 Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Zuvor befasste sich der frühere Richter aus Niedersachsen auch im Bundesinnenministerium mit Zivilschutz- und Katastrophenlagen. Er ist Mitglied der SPD.Ein Verwaltungsjurist ist natürlich auch das ideale Personal, um technische Fragen beantworten zu können!1!! Hat der keine Berater, die ihm helfen, sich nicht öffentlich zum Stück Brot zu machen?!
Update: Hahaha, da ist wohl der Zensor vom Pinkeln zurückgekommen. Jetzt ist der Absatz weg und stattdessen steht da, die Mobilfunknetze in Deutschland würden das nicht unterstützen. Naja, äh, warum sollten sie auch? Privatwirtschaftliche Interessenten für das Feature gibt es nicht und der Gesetzgeber hat es verpeilt, das vorzuschreiben. Ich würde mich wundern, wenn das eine erwähnenswerte Investition wäre, das nachzurüsten. Man müsste nur wollen.
Man müsste nur wollen, dass im Katastrophenfalle wieder alles zusammenbricht. Das müsste man wollen.
Das bietet eine schöne Gegenüberstellmöglichkeit, die Craig Murray für einen Vergleich mit dem Schauprozess gegen Julian Assange nutzt. Wo sind denn da die, die bei Murdoch eben noch Pressefreiheit-Proponenten waren?
Aber eigentlich wollte ich diesen Absatz hier hervorheben. Vorgeschichte: Craig Murray begleitet den Assange-Schauprozess von Anfang an, und kam dann völlig überraschend aus Platzgründen nicht mehr rein eines Tages. Dann passiert das hier:
Given these restrictions, I was very conscious I may need to queue from 5am tomorrow, to get one of the 4 public places, if I drop off the family list. So I went this morning at 6am to the Old Bailey to check out the queue and work out the system. The first six people in the queue were all people who, entirely off their own bat, without my knowledge and with no coordination between them, had arrived while London slept just to reserve a place for me.
Wie geil ist DAS denn?Oh apropos, wo wir gerade bei Julian Assange waren. Da ist jetzt völlig überraschend herausgekommen, dass der in der Botschaft umfassender abgehört wurde als bisher bekannt war! Ich weiß! Völlig überraschend kam das! Die finden ja alles raus! Alles! Immerhin hat die ARD auch eine einstündige Doku produzieren lassen, die jetzt in der Mediathek anguckbar ist.
Und natürlich mit der üblichen Lügentaktik.
Neben Mord und Totschlag, schwerem Raub oder gefährlicher Körperverletzung finden sich in der Liste durchaus weniger gravierende Straftaten: wie Beleidigung, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und Diebstahl. Drei Fälle betrafen Vermisstensuchen. Strafverfahren wurde bis Ende Juli keine eingeleitet.Naja gut, aber sie werden ja wenigstens die Leute benachrichtigt haben, deren Daten sie hier vergewaltigt haben?
Das Ministerium betont die "Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit", eine Benachrichtigungspflicht jener Gäste, deren Daten man einsah, bestehe nicht.Natürlich nicht! Wo kämen wir da hin! Denn die Strategie sieht ja vor, dass man sich tot stellt, und hofft, dass es erst auffliegt, wenn die Leute keinen Puls mehr deshalb kriegen.
Wer wählt eigentlich immer und immer wieder diese CSU-Typen ins Amt in Bayern? Seid ihr alle ein bisschen doof, dass ihr das nicht merkt, was das für Verbrecher sind?
Ich meine, wenn die wenigstens ihre Strategie ab und zu ein bisschen ändern würden, damit man sagen könnte, ihr habt es nicht gemerkt, weil sie euch diesmal anders verarscht haben als sonst. Aber nein! Machen sie ja nicht! Immer dieselbe Masche!
Kompromissvorschlag: Wählt lieber die Bayernpartei. Spaltet euch ab. Der Rest des Landes kann dann endlich ein Tempolimit auf der Autobahn einführen. Ihr könnt da in Bayern euren Faschismus ausrollen. Und wir müssen nicht mehr eure Seehofers und Scheuers ertragen.
Von der gleichen Datenbasis, die auch Bing Maps benutzt.
Nun, so eine Datenbasis zu unterhalten ist aufwendig und teuer. Microsoft gibt da schon Geld für aus, aber Bing Maps hat gegenüber Google Maps deutliche Aktualitätsnachteile.
Was passiert jetzt? Die Flugsimulator-Fans fixen die Datenbasis von Bing Maps, damit ihr Simulator besser aussieht.
Ob das die ganze Zeit der Plan war? Wir lassen die Leute da draußen unsere Arbeit kostenlos für uns machen, und sie bezahlen sogar noch für den Flugsimulator? :-)
Das Money Quote dazu kommt aus dem ehemaligen Nachrichtenmagazin:
Der US-Rechtsanwalt, Umweltaktivist und Impfgegner Robert Francis Kennedy Jr., Neffe des US-Präsidenten John F. Kennedy, wandte sich in seinem Redebeitrag gegen den Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes, warnte vor einem Überwachungsstaat und attackierte in diesem Zusammenhang unter anderem Microsoft-Gründer Bill Gates.Totalitarismus! Diese Scheiß Salonrevoluzzer immer aus den USA. Tyranny and Oppression! Wer hat den überhaupt einreisen lassen? Ich dachte da gibt es gerade Beschränkungen, weil die USA ein Seuchenherd sind!Unter Verweis auf den berühmten Berlin-Besuch des US-Präsidenten Kennedy im Juni 1963 sagte er, sein Onkel sei damals nach Berlin gekommen, weil in der Stadt die Front gegen Totalitarismus verlaufen sei. "Heute ist Berlin wieder die Front gegen Totalitarismus", fügte er an.
Und dann spricht er auf der Demo, die der Staat nicht verhindert gekriegt hat, obwohl sie alle Register gezogen haben. Einen klareren Fall von Totalitarismus hatten wir lange nicht mehr!11!
Wisst ihr, was wir hier brauchen? Mehr Schusswaffen!
Wisst ihr, ich mache mir auch Sorgen vor Totalitarismus. Aber nicht wegen der Covid-Beschränkungen (mit denen ich auch nicht 100% einverstanden bin) sondern wenn ich Reichsbürger vor dem Reichstag die Fahne des Deutschen Reichs hissen sehe. Das finde ich viel bedrohlicher als die Cops, die im Übrigen nicht mal ihre Wasserwerfer am Start hatten gegen die Covidioten. Die Wasserwerfer waren natürlich bei den Gegendemos.
Nein. Ist es natürlich nicht. Die eigentliche Idee hier ist, WASM als Bytecode-Format für Smart Contracts zu verwenden, und dann hat jemand gemerkt, dass Rust ja WASM ausgeben kann. Fertig! There, I fixed it!
Glaubt diesen Serien-Pfuschern bitte nicht, dass ihr unausgegorener Schnapsideen-Scheiß plötzlich solide geplante Zukunfts-Infrastruktur wird, nur weil man da ein bisschen anderer Leute gute Ideen (Rust und WASM kommen vom Mozilla-Projekt) drübersprenkelt. Selbst wenn die Einzelteile alle solide wären, sind Smart Contracts immer noch eine spektakulär schlechte Idee. Das ist der feuchte Traum von Ayn-Rand-Fetischisten, die den Staat für zu groß und zu einflussreich halten. Komisch, das sind immer die Profiteure des aktuellen Systems, die den Staat für zu groß und zu einflussreich halten. Oder kennt ihr langzeitarbeitslose Libertäre? Nicht? Na sowas!
Leute, die glauben, man braucht keinen Staat, sind Leute, die genug Kohle rumliegen haben, um sich selbst Schusswaffen zu kaufen, und die sich einen Wohnsitz mit eigenem Brunnen und eigener Stromversorgung leisten können. Lasst die mal ruhig weiter fieberträumen, aber um Himmels willen gebt denen nicht euer Geld für ihre Bullshit-Versprechungen!
Ja aber Fefe, das ist doch viel deterministischer, wenn das eine Software entscheidet, und nicht ein Richter? Du sagst doch selbst im Filesharing-Oma-Fall, dass die Richter freidrehen! Und Juristen sind bei den Corona-Truthern massiv überrepräsentiert, wollen wir die nicht lieber alle wegoptimieren?
Ich bin auch kein Fan von Juristen. Aber die Smart Contracts waren bisher alles andere als deterministisch und bei Bitcoin und co halten die Leute die fehlende gerichtliche Arbitrierung auch nur solange für eine tolle Idee, bis ihnen Geld geklaut wird und sie es nicht zurückholen können. Das ist nicht eine tolle, erstrebenswerte Zukunft, das ist ein Rückschritt zu Lynchjustiz und den wilden Westen. Der Stärkere gewinnt. Und wenn ihr Deppen denen jetzt euer Geld gebt, dann macht ihr sie zu den Stärkeren der Zukunft. Oder was dachtet ihr, wieso da so viele Prepper und Schusswaffenfans unter den Bitcoinern sind? Zufall? Nix da, die haben bloß einen Scam gefunden, um vor dem erwarteten Systemcrash noch schnell euer Geld in ihre Sicherheit zu investieren, und euch noch ins Gesicht zu lügen, es ginge um den Schutz eurer Einlagen. LOL!
Ich bin mit einer Mexikanerin verheiratet, und die hat mir heute mal gezeigt wie die das in Mexiko gelöst haben zur heutigen digitalen "Öffnung" der Schulen.In den 70ern und 80ern gab es noch Bildungsfernsehen in Westdeutschland. Ich erinnere mich an Mathematik und Physik. So ein großartiger Hippie-Dozent mit langen wehenden Haaren. Wieso wir das abgeschafft haben, verstehe ich auch nicht.Die öffentlichen Schulen - also nicht die privaten/privilegierten die extra Geld kosten und sich Livestreams leisten können - strahlen den Tag über verteilt und wiederholend gut verständlich und unterhaltsam gestaltetes Unterrichtsmaterial aus. Über die öffentlichen Fernsehsender!
Damit auch die Kinder und Familien die kein Internet und/oder keinen PC/Laptop zu Verfügung haben darauf zugreifen können. Mit parallel angezeigtem Gestendolmetschern für die gehörlosen Schulkinder!
Und zwischen den Unterrichtseinheiten sind Clips mit bekannten mexikanischen Olympioniken eingestreut die leichte körperliche Übungen vormachen, damit die Kids zwischendurch etwas Bewegung bekommen.
Ich finde es reichlich erbärmlich dass ein Hochtechnologieland mit soviel Kapital wie Deutschland sich in Kleinkabbelei verliert und nicht einmal ansatzweise etwas vergleichbares zustande bringt, weder konzeptuell noch was die Chancengleichheit oder Barrierefreiheit angeht.
Ein Beispiel für Sendeplan hab ich unten eingefügt, die Logos stehen für die unterschiedlichen Fernsehsender. Preescolar/Primaria/Secundaria sind die (Vor)Schulstufen, ganz grob vergleichbar mit unseren ersten neun Schuljahren.
Siehe auch Youtube, die (automatisch übersetzten) Untertitel funktionieren recht gut.
Ich kriege in dem Youtube-Video nur spanische Untertitel, insofern muss man spanisch können, um da was von zu haben. :-) (Danke, Adrian)
Heute wird im Namen der Rassismusbekämpfung wieder fröhlich segregiert.
In its petition, the group argues that “Too often in the classroom and in residential life, black students bear the brunt of educating their uninformed peers about racism.” African American students, the group states, desperately require a “safe space” where they can escape from students, staff and faculty of other races.
Ja, das wird ja auch mit der Zeit anstrengend, immer und immer wieder allen anderen erklären zu müssen, was für ein Opfer man ist, während man (am besten noch von anderen bezahlt mit einem Stipendium) an einer privilegierten Uni unter den Top 0,1% der Ultraprivilegierten ein Studium absolviert. Das ist doch praktisch die Definition von Unterdrücktwerden und Opfer von White Privilege sein. NYU ist jetzt nicht gerade Ivy League aber hat eine Aufnahmequote von 20%. 80% der Bewerber kommen nicht rein, die Studiengebühren betragen $40k pro Jahr. Viel unterdrückter als dort Student zu sein geht ja gar nicht!!1! (Danke, Jens)
Epic Games' Unreal Engine is critical technology for numerous game creators including Microsoft.
Für die ist es auch kritisch, in den App Stores zu publizieren. Die werden also gerade zwischen den Fronten der geldgierigen Milliardäre aufgerieben.Es geht gerade das Narrativ um, die 30% seien ja voll das Schnäppchen. Darauf will ich noch kurz eingeben. Einer schrieb mir, Apple zahle ja die Umsatz/Mehrwertsteuer, das sei der Großteil der 30%. Das ist meines Wissens Bullshit. Das andere Argument war, dass man ja im Supermarkt Aufladekarten kaufen kann, die regelmäßig weniger kosten als der Wert der Aufladung, und dieser Rabatt kommt dann halt aus den 30%. Die Aussage ist valide, aber hat ein großes ABER dran. Komme ich gleich zu.
Dann kam noch das Argument, die Payment-Mafia greife ja auch immer kräftig zu, und im Vergleich dazu seien die 30% kein so großes Ding. Ich habe noch keinen App Store betrieben, aber hier ist mein Verständnis der Sachlage. Man hat beim Bezahlen Fixkosten pro Transaktion, sowas wie 5 bis 10 Cent pro Transaktion (das ist aber ein guter Deal für wichtige Bestandskunden, sowas wie der App Store). Dazu kommen je nach Kreditkarte 1-3% des Transaktionswertes. Zum Vergleich: Paypal sagt an, dass sie 35 Cent pro Transaktion plus 2,49% des Transaktionswertes haben wollen (geht wohl runter bis 1,49% bei Großabnehmern).
Der Punkt ist: Wenn die Leute für jede 99-Cent-App einzeln per Kreditkarte zahlen, frisst dir der Payment-Provider in der Tat die Haare vom Kopf und die 30% bei Apple sehen nicht so schlecht aus.
Da kann sich der App Store Provider gegen wehren, indem er Konten führt und dich größere Beträge einzahlen lässt und dann per Dark UI dafür sorgt, dass man nicht weniger als 10 Euro auf einmal einzahlt. Was dich als App Store umbringt sind ja nicht die Prozente sondern die Fixkosten pro Transaktion. Zusätzlich kann der App Store Betreiber auch einen Deal mit Supermärkten machen und dann an der Kasse 10-Euro-Aufladekarten verkaufen. Dann hat er das Risiko für Zahlbetrug an den Supermarkt weitergereicht und zahlt unter dem Strich sowas wie 5% glaube ich (habe da aber keine belastbaren Zahlen gerade).
Und jetzt kommen wir zu dem angekündigten ABER von eben: Supermarkt ist mit Rabatt immer noch günstiger als Einzelpayment per Paypal. Insofern ist das Argument zwar technisch richtig aber nicht weiterhelfend.
Mein Punkt ist: Wenn du Dinge verkaufen und dafür bezahlt werden willst, werden sich immer Dutzende von Leuten auf dem Weg zwischen Kunde und dir an deiner Transaktion zu bereichern versuchen. Das ist allerdings kein App-Store-Problem. Wenn es denen gelingt, Zahlungen zu aggregieren (der Supermarkt z.B. wird dir nicht jeden Kauf einzeln überweisen sondern einmal pro Woche oder Monat oder so), sinken für die die Kosten. Wenn also Apple selbst ins Zahlungsbusiness einsteigt, dann u.a. um für ihre App-Store-Bestellungen die Mittelsmänner rauszuschmeißen. Glaubt mal gar nicht, dass die 30% in einer realistischen Relation zu deren Payment-Kosten stehen.
Aber Fefe, was ist denn mit Betrug? Ja, Betrug ist immer Scheiße, aber moderne Fraud Detection hat die Eintrittswahrscheinlich massiv gesenkt, nicht zuletzt durch Kundengängelung. So kann ich auf Geschäftsreisen regelmäßig mit meiner europäischen Kreditkarte nichts online bestellen im Zielland. Und die Aufladekarten-im-Supermarkt-Nummer senkt das Fraud-Risiko auf Null für den Kartenherausgeber. Für Visa habe ich Zahlen für 2014, da war die Fraud-to-Sales-Ratio 0,045%.
Bleibt noch der Rest der Ausgaben, die das Betreiben so eines App Stores beinhaltet. Technische Infrastruktur, Kundensupport, Qualitätssicherung, etc. Ja, das kostet alles Geld. Aber nicht 30% der Einnahmen. Und, mit Verlaub, so viel Malware wie in den Stores immer wieder durchrutscht, glaube ich denen ihr Blablah von wegen Qualitätssicherung nicht. Was die prüden Amis wirklich wegqualitätssichern sind Pornos. Alles andere kommt regelmäßig durch. Bei Android kann man die Suchfunktion praktisch nicht benutzen, weil du zu jedem bekannten App-Namen ein paar Dutzend Malware-Betrüger unter dem selben Namen als Ergebnis kriegst.
Mein Fazit bleibt daher: 30% sind Freudenhauspreise, das ist elende Abzocke. Auf der anderen Seite ist es auch eine Quersubvention des Aufwandes für die Klein-Apps durch die Groß-Apps. Dass dann die Groß-App-Anbieter irgendwann rebellieren, das schockiert hoffentlich niemanden.
Die USA wollen alle UN-Sanktionen gegen Iran wiedereinsetzen. UN-Botschafterin Kelly Craft verteidigt diesen Schritt und attackiert die Europäer und die Bundesregierung scharf - die USA "stehen auf der Seite des Guten".Der Rest ist hinter der Paywall. Aber, ehrlich gesagt, mehr muss ich auch gar nicht hören.
Damit ist alles gesagt.
Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Da habt ihr euch getäuscht! Denn bisher war es ja nicht explizit erlaubt, neben den neuen Kommunikationsvorgängen auch die alten auszuspähen. Diese Regulierungslücke wird jetzt geschlossen!1!!
Die zweite Methode, auf die man sich in Berlin inzwischen geeinigt hat, ist eine Neuschöpfung: die sogenannte "Quellen-TKÜ plus". Die Idee lautet, dass die Agenten nicht nur die laufende Kommunikation mitlesen, sondern auch rückwirkend von dem Moment der Bewilligung dieser Spionagemaßnahme an alte Kommunikation ausforschen dürfen. Das bedeutet einen Zugriff auf gespeicherte Mails und Chats. Die Ermittler werden rechtlich so gestellt, als hätten sie sofort nach Erteilung ihres Auftrags loslegen können - und nicht erst Zeit verloren durch das technisch aufwendige Infiltrieren des Geräts.Och joh, die armen Beamten des Überwachungsstaat verlieren regelmäßig wertvolle Zeit, wenn sie sich in eure Geräte hacken müssen! Eine Runde Mitleid für den armen Unterdrückungsstaat! Wie soll man denn die Leute unmündig halten, wenn man ihnen nicht ordentlich mit krass asymmetrischer Machtausübung drohen kann?
Tja, bei einem Trog von 58 Millionen Smartphone-Nutzern in Deutschland kommen halt auch entsprechend viele besonders hartnäckige Schweine.
Die USA sind echt eines der wenigen Industrieländer, die ihre Infrastruktur noch krasser verkommen lassen als wir.
Was ihr nicht sagt! Epic ist die Firma, die den Markt über Exklusivtitel für ihren Steam-Klon zu manipulieren versucht, und dann anderen Firmen Marktmanipulation vorwirft. Epics Geschäftsmodell ist es, Kiddies über fiese Glücksspiel-Tricks Kohle aus der Tasche zu ziehen. Epic sind alles andere als die Guten, egal aus welcher Perspektive man auf die guckt.
Wenn sie gegen Apple kämpfen, feuere ich sie trotzdem an. Das ist so eine Situation wie wenn die Amis im 2. Weltkrieg Stalin anfeuern, wenn er sich mit Hitler Schlachten liefert.
Am schönsten hat das bisher dieses 12-Minuten-Youtube-Video auf den Punkt gebracht.
Nur weil ich Epic gegen Apple anfeuere, heißt das keinesfalls, dass ihr da jetzt eine Seite wählen und euch instrumentalisieren lassen solltet. Beide Seiten wollen euch so doll sie können abzocken. Die streiten sich gerade darüber, welcher Milliardär mehr von der abgezockten Kohle behalten darf. Nur um euch mal eine Größenordnung zu geben: Apple hat Epic bei Fortnite angeblich 360 Mio Dollar aus der Tasche gezogen. Bei einer Quote von 30% heißt das, dass Epic den Kiddies da draußen 1,2 Milliarden Dollar aus der Tasche gezogen hat — und das nur auf Apple-Geräten! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, von was für Dimensionen wir hier reden.
Und glaubt mal nicht, dass da irgendjemand freiwillig zahlt! Hier hat Forbes mal die Tricks beschrieben. Das machen die mit euren Kindern. Die verbrennen dann ihr Taschengeld darauf, weil sie professionell ans Casino herangeführt werden. Während der physische Zutritt zu einem echten Casino für Minderjährige verboten ist, und der Staat sich bemüht, Online-Glückspiel zu regulieren, ist diese Art von professionellem psychologischen Anfixen bisher unterhalb des Radars der Politik.
In diesem Sinne sitze ich mit Popcorn auf der Tribüne und hoffe, dass Epic Apples Abzocke beendet, und dass dann jemand anderes kommt und Epics Abzocke beendet.
Und das dann eines Tages der Staat kommt und diese beiden Schweinebranchen mal so richtig durchreguliert. Am besten alle Nachkauf-Geschäftsmodelle plattmachen, inklusive DLCs, und wenn wir schon dabei sind, auch direkt Vorverkauf plattmachen, inklusive In-Game-Boni.
Ist euch zu krass? OK, Kompromissvorschlag. Wie bei Alkohol und Zigaretten. 500% Steuern draufpacken. Und die psychologischen Anfixtricks unter Strafe stellen.
Ich finde das übrigens auch verbietenswürdig, wenn kein Geld fließt. Ob jetzt jemand im In-Game-Store für erspielte In-Game-Currency immer wieder den Hebel zieht, bis das ultra-rare Sammelitem kommt, oder ob der in der Kneipe am einarmigen Banditen immer wieder den Hebel zieht, bis der Einsatz verzockt ist, das ist für mich gleich verachtenswürdig.
Aber das ändert alles nichts daran, dass jetzt erstmal Apple einen in die Fresse verdient hat.
Kommt ihr NIE drauf!
They killed [the] entire threat management team. Mozilla is now without detection and incident response.
Mozilla ist ja jetzt schon eine Katastrophe, wenn es um Security geht. Guckt euch nur mal die Fixes in Firefox 79 ein. Ach komm, Fefe, sind doch nur 4 high!1!! Ja schon, aber scrollt mal runter, da haben sie einen use after free memory corruption bug als "moderate" klassifiziert. Scrollt mal noch weiter runter. Oh gucke mal, ganz am Ende ist ja noch ein "high"! Na sowas! Ist gar nicht sortiert, haben sie nur vorgetäuscht, damit du nicht siehst, dass sie 5 statt 4 highs haben!Das ist der Zustand, in dem die Security bei Mozilla vor der Entlassung des Security-Teams war.
Aber war ja klar, dass das so kommen wird. Wenn eine große Organisation mit 80% Wasserkopf in finanzielle Not gerät, wurde noch nie der Wasserkopf verkleinert. Da werden immer die letzten paar Ingenieure gefeuert.
Update: Sie haben nicht die ganze Security-Abteilung zugemacht. Das Gecko-Team gibt es noch. Ohne die jetzt mit Scheiße bewerfen zu wollen: Gecko ist der Legacy-Kack-Teil von Firefox. Der, der durch Rust-Komponenten und Webrender ersetzt werden sollte, damit wir endlich weniger Sicherheitlücken haben.
Update: Die Rust-Engine, die Gecko ersetzen sollte, heißt Servo. Die wird offenbar auch gerade plattgemacht. Das ist furchtbar, geradezu katastrophal. Das war unsere eine Hoffnung auf eine nicht 100% von Google kontrollierte Browser-Zukunft. Gecko hat keine Zukunft.
Und das MDN-Team ist auch weg. MDN ist fast noch wichtiger als Firefox, das ist die Dokumentation der ganzen Web-Standards bei Mozilla.
Wartet, wartet. Geht noch weiter.
Das sind 250 Leute.
Das war die Pointe.
250 Leute! Die hatten da insgesamt 1000 Mitarbeiter! Und was machen die alle, fragt ihr? Tja, das ist eine gute Frage, denn Thunderbird wird ja mangels Personal für die Wartung seit Jahren auf Sparflamme gefahren oder ganz eingestellt (das hatten sie m.W. mal angesagt und dann wieder zurückgenommen), und bei Firefox liegen die letzten Innovationen auch schon ein bisschen zurück.
Stattdessen drücken sie uns ungewollt Bullshit-Dienste wie Pocket rein, die keiner haben will und nach denen niemand gefragt hat. Und neuerdings wollten sie ins VPN-Business einsteigen. Letsencrypt hatten sie ja schon in eine separate Organisation geschoben, das kann jetzt also auch nicht als Ausrede dienen.
So weh mir das tut, als jemand der immer noch praktisch ausschließlich Firefox als Browser benutzt: Gut so. Mozilla muss Schmerzen haben, damit sie merken, dass das falsch läuft. Anders funktioniert das ja leider nicht.
Dabei ist das ja nicht alles schlecht, was die machen. Rust z.B. war ein guter und mutiger und notwendiger Schritt. Angeblich sind die Rust-Leute jetzt überproportional betroffen von den Entlassungen. Klar, wer auch sonst. Die Bullshit-Jobs in der Verwaltung? Das Management, das diese ganzen katastrophalen Entscheidungen getroffen hat? Undenkbar!
Mozilla ist jetzt offiziell eine große Firma. Da wird keine einzige Entscheidung mehr sinnvoll getroffen. Leider fehlt ihnen der regelmäßige Einkommensstrom, um ihre ganzen Verkacker und Fehlentscheidungen zu kompensieren.
Viele Security-Forscher stürzen sich jetzt natürlich drauf, um mal nach Backdoors zu gucken, oder vielleicht nach Wegen, wie man den Secure Boot kaputtmachen kann.
Ich möchte an der Stelle sagen, dass nicht das leaken solcher Daten schlimm ist, sondern dass die vorher geheim waren. Das heißt nämlich, das wir alle unsere IT-Sicherheit von Dingen abhängig machen, die wir nicht kennen und nicht prüfen können. Vielleicht könnte man das ja mal als Anreizs sehen, eine konkurrenzfähige offene Architektur ohne Geheimnisse zu bauen. In Europa am besten. Bzw. eigentlich mit dem Geld von Europa aber nicht in Europa, sonst kommen wieder die Schweine, äh, die Innenminister.
Rund 28.000 Eingaben bezogen sich laut der Statistik auf Beleidigungen, was bei TikTok das größte Aufkommen ausmacht. An zweiter Stelle stehen mit 12.500 Hinweisen Beschwerden über das "Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen".Ah ja.
Bei der Gelegenheit: Wisst ihr, woran man Propaganda erkennt?
Sie kommt nicht von uns.
Ein wichtiges Detail wurde ausweislich der Plenarprotokolle jedoch wohl allseits übersehen: Neben § 375a AO hatte das Bundesfinanzministerium in dem Gesetzestext auch einen neuen § 34 EGAO hineingeschrieben. Diese Vorschrift regelt den zeitlichen Anwendungsbereich des § 375a AO und legt fest, dass diese Vorschrift nur für Steueransprüche gilt, die am 1. Juli 2020 noch nicht verjährt waren. Für bereits verjährte Ansprüche aus „Cum/Ex“-Sachverhalten bedeutet das: Die Tatbeute darf einbehalten werden, dem Fiskus gehen womöglich Milliarden verloren.Warte mal, das Finanzministerium? Wer kontrolliert das noch gleich? Oh ja richtig! Wolfgang "Schwarze Kassen" Schäuble! Na SO ein bemerkenswerter Zufall!
Jetzt kommen hier Proteste rein, dass Olaf Scholz Finanzminister ist. Ja, heute, aber das kam von 2017, da war es noch Schäuble. Oder nicht? Ohne den Scholz in Schutz nehmen zu wollen, der hat ja auch alles in seiner Macht getan, damit keiner der Bankster in den Knast oder zurückzahlen muss. (Danke, Robert)
Die Webseite vermutet Online-Ranking-Manipulation.
Ich musste ja spontan daran denken, dass Monsanto jahrelang Bauern verklagt hat, denen Monsanto-kontaminierte Samen aufs Feld geweht sind, weil sie angeblich nicht das Recht hatten, die anbauen zu dürfen. (Danke, Simon)
Also müssen immer und immer wieder blöde Ausreden her. Die Klassiker sind: Die organisierte Kriminalität, die Terroristen, die Nazis, und die Kinderschänder.
Nun, von der organisierten Kriminalität hört man nicht mehr so viel, seit die Polizei europaweit zusammenarbeitet. Wenn sie dann immer noch von organisierter Kriminalität reden würden, wäre das ja ein Eingeständnis, dass die EU-Polizeiarbeit versagt hat. Das will offenbar niemand. Außerdem müsste man dann erklären, wieso die Deutsche Bank noch existiert.
Die Terroristen sind auch gerade weg vom Fenster, seit der Hanibal-Story. Ihr wisst schon, das Terrornetzwerk, das sich aus Polizei und Militärs gespeist hat?
Die Nazis passen auch gerade nicht so, seit ein pensionierter Polizist wegen der NSU-2.0-Drohbriefe verhaftet wurde.
Tja. Trübe Zeiten für die Spanner in den Behörden? Aber nein, gibt ja noch die Kinderschänder!1!! Gut, also, äh, an die kommen wir nicht ran, also bekämpfen wir die Fotos. Wie der Don Quixote mit den Windmühlen, ihr wisst schon.
Im Vordergrund steht der sexuelle Kindesmissbrauch, wozu die Kommission eine weitere Mitteilung „EU-Strategie für eine wirksamere Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern“ herausgegeben hat.Fuck yeah! Hoffentlich erinnert sich keiner an die Anfangszeiten der Grünen!
Wisst ihr, was wir jetzt mal so richtig brauchen könnten? Einen Polizeiskandal mit Kindesmissbrauchsfotos. Sowas hier z.B.!
Begründung:
Zbigniew Ziobro said the document, known as the Istanbul Convention, was "harmful" because it required schools to teach children about gender.
Kurzes Herumgoogeln lässt mich vermuten, dass es sich hier um eine Schutzbehauptung handelt.
Wie alle Filme von und mit Michael Moore ist das eine emotionale Achterbahnfahrt, erzählt sehr überzeugend eine mitreißende Geschichte und bietet Stoff zum Nachdenken und für Diskussionen. Kurz: Eignet sich exzellent als Medienkompetenzübung, aber auch der Stoff sollte uns allen am Herzen liegen.
Der Film stellt mehrere Thesen auf.
Interessanterweise kommen auch die Koch-Brüder vor, die sowas wie die Teufels-Figur in der US-Politik sind, die angeblich ein dunkles Imperium betreiben, was böse Dinge tut. Aber irgendwie ist das bisher nie greifbar für mich geworden, was die eigentlich konkret tun. Dieser Film hat das geändert. Die liefern die ganzen Komponenten, die für die Abholzung und Biomasse-Verfeuerung von Wäldern gebraucht werden.
Der Film behauptet auch, dass die Herstellung von Solarzellen mehr (fossile) Energie braucht, als die Solarzellen dann wieder einspielen können.
Da die Filmveröffentlichung schon vor über zwei Monaten war, gibt es jetzt auch schon angebliche Debunking-Videos dazu, deren Kernkritik zu sein scheint, dass seine Beispiele ja alt sind, und die Technologie wird ja auch immer besser, und wir techen uns schon mit innovativer Technik aus dem Tech-Problem raus. Das ist eine unter Konservativen beliebte Argumentation, mit der ich persönlich noch nie viel anfangen konnte. Da würde ich die Zukunft der Spezies nicht drauf wetten wollen, dass schon jemandem was einfallen wird.
Von der Länge her ist das ein Kinofilm um die 90 Minuten. 90 Minuten, die ich nicht bereue gerade.
Frühe Krypto-Software wie PGP haben nicht versucht, diese Komplexität zu verbergen. Die haben sich das angeguckt und sind zu dem Schluss gekommen, dass man die Lage nur unsicherer macht, wenn man so tut, als könnte man das in der Software lösen.
Ergebnis: Jahrelanges Herumgeflenne von Vollidioten, dass die Software ja so schwer zu bedienen sei. Man muss neue Konzepte lernen und so!1!!
Also ist moderne Krypto-Software anders. Die macht faule Kompromisse und verbirgt die Komplexität hinter einer Nebelwand aus Lügen und "weitergehen, gibt nichts zu sehen hier"-Bullshit. Am besten noch mit ein paar Dark UI Patterns wie bei Signal, der dir gelegentlich anzeigt, ein Schlüssel habe sich geändert, aber dir nicht sagt, was das bedeutet, und ob du jetzt was tun solltest oder nicht.
Das Problem ist: Da kann die Krypto so geil sein wie sie möchte! Lücken, die das UI aufreißt, kriegt auch der tollste Algorithmus nicht kompensiert.
Nimm z.B. Signal. Signal hat das Key Distribution Problem nicht gelöst. Daher hängen bei denen die Accounts an der Telefonnummer. Was für Auswirkungen hat das, wenn du deine Telefonnummer oder Simkarte verlierst? Das ist dem normalen Anwender überhaupt nicht klar.
Ich will hier nicht Signal bashen, die sind noch einer der besseren Marktteilnehmer. Ich erwähne die hier nur, weil die ein Vorreiter von neuartiger toller Krypto sind.
Nächstes Problem. Sagen wir mal, du baust einen Keyserver auf, wo man seinen Schlüssel höchlädt. Wenn jemand mit mir reden will, holt der sich meinen Schlüssel von dort. Super? Nein! Was wenn der Schlüssel da nicht von mir sondern vom BKA hochgeladen wurde?
PGP hat hier auch keine gute Lösung. Die haben sich gedacht, das wird dem Anwender schon klar sein, dass er Schlüssel von irgendeinem Server aus dem Internet erstmal prüfen muss. Daher gibt es Fingerprints und Signaturen unter dem Schlüssel. Was hat es gebracht? Sobald jemand kam und Gibt-hier-nichts-zu-sehen-UI um Bullshit-Automatismen um die Keyserver gebaut hat, war es plötzlich ein legitimer Angriff, dort einen falschen Key für jemanden hochzuladen, um dessen Kommunikation zu sabotieren. Wenn die Leute alle ihre Keys verifizieren würden, wäre das überhaupt kein Problem. Aber Dark UI hat das kaputtgemacht.
Warum erzähle ich das alles? Nun, Keyserver gibt es auch bei Messenger-Diensten. Und da kann die Krypto so geil sein wie sie will: Wenn du den Key automatisch vom Keyserver holst, kann der dir auch "den BKA-Key" unterschieben und behaupten, das sei der, nach dem du gefragt hattest.
Oder noch besser: Was wenn du Synchronisation anbietest? Dann kann ein Angreifer mal eben eine Weiterleitung an das BKA eintragen bei dir, wenn der kurzzeitig Zugriff auf deinen Account hat, und dann können die alles mitlesen.
Ach komm, Fefe, das ist doch unsubstanziiertes Paranoia-Geraune! Nun, äh, genau das hat das BKA bei Whatsapp gemacht.
Aber hey, solange gemeingefährliche Heulsusen uns die Krypto-Anwendungen schlechtreden, die die Komplexität an den User weiterleiten, damit er sie managen kann, und den Leuten Weitergehen-Apps empfehlen, die die Komplexität hinter Nebelwänden verstecken und den Leuten eine warme Gemütlichkeit vorgaukeln, die nicht da ist, wird diese Art von Problem noch zunehmen.
Update: Das soll kein Signal-Bashing werden hier. Die geben sich immerhin Mühe und sagen dir, wenn sich ein Schlüssel geändert hat. Andere zeigen das nicht mal an, weil es ja "die Bevölkerung verunsichern würde".
Update: Da hab ich wohl einige Leser überfordert. Whatsapp ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Das heißt der Server kann gar nicht die alten Nachrichten im Klartext weiterreichen, selbst wenn er wollte, weil die da nur verschlüsselt vorbeihuschen. Wenn man also Synchronisieren will, gibt es zwei Varianten: Entweder man rückt den Schlüssel raus (daher meine Ausführungen oben über Schlüsselaustausch) oder man macht eine Fernsteuerung der Handy-App von dem Browser aus, in welchem Fall man auch ein Zugriffstoken (vulgo: einen Schlüssel) hat, den man dem BKA gibt.
Bin ja mal gespannt, wann es die ersten Zwangskastrationen von Straftätern gibt. Die können sich nicht wehren, "haben es verdient" und haben keine schlagkräftige Lobby, die sie verteidigen würde.
Hey, da könnte man doch auch veganes Essen zwangsverabreichen! Weiß doch jeder, dass Fleisch aggressiv macht!1!!
Wo wir gerade bei freidrehenden Ideologen sind: Die Proponenten der Cancel Culture sind bei "collateral damage builds character" angekommen:
Sind in den USA Menschen zu Unrecht entlassen worden, weil sie gegen "linke Sprachregelungen" verstoßen haben? Vielleicht. Das muss man mit den einzelnen Unternehmen ausmachen. Es gibt keinen Kampf für Gerechtigkeit, der jeden Augenblick gerecht ausgefochten wird.Ja aber echt mal! Die Unternehmen sind Schuld! Was sind die auch so blöde und lassen sich von Twitter-Lynchmobs mit Boykottaufrufen einschüchtern? Wenn denen Free Speech wirklich was wert wäre, dann hätten sie sich hinter die Lynchmob-Opfer unter ihren Angestellten gestellt anstatt sie vor den einfahrenden Hassmob-Zug zu schubsen!1!!
Update: 100 Medienkompetenz-Punkte an die Leute, die jetzt recherchiert haben, ob es schon Kastration im Strafvollzug gibt. "Freiwillige" Kastration gibt es schon, im Gegenzug gibt es Vollzugslockerung (d.h. doch nicht wirklich freiwillig). Und auch in Tschechien gibt es das. Und in Pakistan.
Update: Und natürlich der Fall Alan Turing, klar, aber ich dachte an aktuelle Fälle, damit sich keiner mit "jaja das war damals im finsteren Mittelalter, seit dem sind wir viel zivilisierter geworden" rausreden kann.
Wieso sage ich Bullshit-Abkommen? Weil das der Nachfolger eines vorherigen Bullshit-Abkommens namens "Safe Harbor" war, das auch bereits gekippt wurde, weil es Bullshit war. Die Änderungen zwischen Safe Harbor und Privacy Shield waren im Wesentlichen die Buchstaben im Namen des "Abkommens".
Zu verdanken haben wir dieses Urteil übrigens Max Schrems, dem wir auch das Urteil zu Safe Harbor zu verdanken hatten.
Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bevor sie sich das nächste Bullshit-"Abkommen" mit den USA aus dem Arsch ziehen, das auch wieder nichts substanzielles ändern wird und wo wir dann auch wieder Max Schrems brauchen werden, um das wegzuballern.
Update: Wenn ihr dafür sorgen wollt, dass Max Schrems auch das nächste "Abkommen" wegklagt, dann könnt ihr auf noyb.eu spenden.
Ich halte die Bezugnahme auf § 43 Jugendgerichtsgesetz (JGG) für eine Schutzbehauptung. Es ist richtig, dass die Lebens- und Familienverhältnisse von Jugendlichen (und NUR Jugendlichen!) ermittelt werden sollen. Ich halte es für sehr, sehr unüblich, dass die Polizei das macht. Erstens, weil sie gar nicht dafür ausgebildet ist, bei der Polizei arbeiten nämlich ausgebildete Polizisten und nicht ausgebildete Sozialarbeiter.Zweitens, weil die Polizei dafür gar nicht zuständig ist. Denn die "Erforschung der Persönlichkeit, der Entwicklung und des familiären, sozialen und wirtschaftlichen Hintergrundes des Jugendlichen" ist gemäß § 38 Abs. 2 S. 2 JGG Aufgabe der Jugendgerichtshilfe und die ist auch in Stuttgart Teil der Stadtverwaltung ("im Haus des Jugendrechts" sagt die Website der Stadt Stuttgart) und nicht der Landespolizei von Baden-Württemberg.
Soviel zur abstrakten Rechtslage. Zufällig arbeitet ein Schulfreund von mir bei der Jugendgerichtshilfe, zwar in NRW, aber so unterschiedlich dürfte die Handhabung nicht sein. Er ist von der Angelegenheit milde erstaunt. Dass jedenfalls die Polizei wie derzeit ihre Ermittlungen über das reine Tatgeschehen hinaus auf die familiären Umstände ausweitet hat er in der Form in seinem Bereich jedenfalls noch nicht erlebt und ist auch, siehe oben, der Auffassung, dass die Polizei da ihre Befugnisse überschreitet.
Solange mir also von Seiten der Polizei Baden-Württemberg niemand die Weisung der Jugendstaatsanwaltschaft oder das Amtshilfeersuchen der Jugendgerichtshilfe zeigt, in dem steht, dass bitte die Polizei die Ermittlungen zur Staatsangehörigkeit durchführen soll, stelle ich mir das Zustandekommen dieser Angelegenheit ungefähr wie folgt vor:
"Du, Erich?" "Joh?"
"Desch sin a gans schen viele Deitsche a dabei, gell?"
"Gell."
"Wolle mer doch amol sehn, ob die ned a Migrationshinnägrunnd ham, gell?"
"Joh! Ruf Du schonmol de Standesämtle im gannze Bundesgebied an, ich hol a Drollinger fürsch zum dringge beim tällefoniere, gell?"Ernsthaft, § 43 JGG ist da nur vorgeschoben. Die wollten die Statistik mit dem Migrationshintergrund aufpolieren. Ob die nun doch mehr "Ausländer" finden wollten, als sie nach Passlage haben oder ob sie damit irgendwelchen rechten Verschwörungstheorien (ist ja sehr beliebt in rechten Kreisen bei "Täter ist deutscher Staatsangehöriger" direkt zu schreien "Ja, der Täter vielleicht, aber sicher nicht der Ur-Ur-Urgroßvater seiner Tante dritten Grades! Ausländergewalt!1elf!") direkt vorbeugen wollen, ist mir übrigens gleichgültig. Das war meiner Auffassung nach schlicht nicht ihr Job.
Nachtrag: Jugendgerichtshilfe ist normalerweise bei den Jugendämtern im Kreis angesiedelt. Aber Stuttgart ist kreisfreie Stadt, daher Stadtverwaltung.
"Stammbaumforschung" ist so eine Einordnung des Journalisten. Es gibt laut §43 Jugendgerichtsgesetz jedoch einen gesetzlichen Auftrag das Umfeld/Lebensumstände von Jugendlichen bzw. jenen die unter Jugendstrafrecht fallen könnten zu ermitteln. Das bei jugendlichen die Eltern zum Umfeld gehören ist hoffentlich unbestritten. Die Absicht des Gesetzes ist vor allem, eine bessere Behandlung des Einzelfalles und damit tendenziell zu Gunsten der Beschuldigten. Sowas als "Stammbaumforschung" einzuordnen ist abenteuerlich, vor allem da der Begriff das Handeln der Polizei in die Nähe zu Praktiken aus dem 3. Reich setzt. Was insofern fatal ist, da §43 Jgg von der Bedeutung das krasse Gegenteil in Absicht und Wirkung zu dem ist, was unter den Nazis stattfand.Ohne Kritik will ich dabei die Polizei aber auch nicht lassen. Der verkacken ihre Kommunikation gerade spektakulär. Anstatt die die von allein darauf kommen ihr Handeln mit dem Gesetz zu begründen und die positiven Absichten dahinter genau darzulegen faseln die mitunter etwas von "öffentlichem Interesse". An der Stelle schaut es dann wirklich so aus, als würden sie rassistische Schreihälse bedienen wollen.
Und zwar war der flüchtige Vorstand Jan Marsalek angeblich FPÖ-Informant, hat der FPÖ angeblich vertrauliche Informationen aus dem "Verfassungsschutz" (ja, die Österreicher haben sowas auch, und es ist genauso schlimm wie bei uns) durchgesteckt. Woher wissen wir das? Nun, da sind im Rahmen der Ibiza-Affäre Chatprotokolle aufgetaucht.
S. habe Gudenus „heikle Informationen“ sowohl aus dem Innenministerium als auch aus dem Amt für Verfassungsschutz zukommen lassen. S. soll seine Informationen wiederum von Marsalek erhalten haben. „Ein Mann, der auch gerne mit seinen internationalen Geheimdienstkontakten prahlte“, so die Presse.
Mit was für Geheimdienstkram hat der denn so geprahlt, fragt ihr? Nun, unter anderem mit der Novichok-Formel (das russische Nervengas von dem Anschlag in London).
WTF!?
Beide Meldungen kommen vom US Supreme Court.
Erste Meldung: Donald Trump steht nicht über dem Gesetz, muss seine Steuererklärungen veröffentlichen.
Das war schon mal echt unerwartet, denn die Republikaner haben ja die den Democrats unter Obama zur Neubesetzung zustehende Richterstelle durch unlautere Tricks offengehalten, bis Trump im Amt war, und der hat dann da einen Loyalisten installiert, jedenfalls haben das damals alle angenommen. Stellt sich raus: So loyal ist der gar nicht.
Aber die andere Meldung ist noch krasser. Und zwar ging es um einen Vergewaltigungsfall in Oklahoma. Der Supreme Court hat sich die alten Akten angeschaut und fand plötzlich und überraschend, eigentlich sei ja ungefähr halb Oklahoma unlauter den Indianern weggenommen worden und daher sei das jetzt alles Indiander-Reservat, und zwar inklusive dem Land auf dem die Hauptstadt von Oklahoma liegt, Tulsa, mit ca 400k Einwohnern. Für den Vergewaltigungsfall heißt das, dass das Justizsystem von Oklahoma gar nicht zuständig war, sondern die Stammes-Justiz der Indianer. Aber die anderen Auswirkungen der Entscheidung sind noch gar nicht abzusehen.
“Today we are asked whether the land these treaties promised remains an Indian reservation for purposes of federal criminal law. Because Congress has not said otherwise, we hold the government to its word,” Gorsuch wrote.
UiuiuiuiuiuiUpdate: Tulsa ist gar nicht die Hauptstadt von Oklahoma, die heißt Oklahoma City. Sorry für die Desinformation.
Ich bin ja mal sehr gespannt, ob das jetzt zu einer "Home-Schooling"-Welle von Fanatikern führt. Es gab da ja schon seit Jahren Scharmützel zwischen der Justiz und irgendwelchen fundamentalistischen Sekten.
Das Thema Ghostwriting wurde ja innerhalb der Plagiatsdiskussion angerissen. Darauf komme ich noch. Erstmal aus sozusagen "öffentlichem" Interesse Etliches zum Ghostwriting bzw. zu dem Geschäft an sich.Wie wird man Ghostwriter?
Kann ich natürlich nicht pauschal sagen. In meinem Fall ist mir aus unglücklichen Umständen meine versprochene Promotionsstelle abhanden gekommen (Stipendium für eine andere bekam ich nicht) und ich fand mich mit einem exzellenten Masterabschluss einer Topuni/Fakultät (aber in Politikwissenschaften) auf dem Arbeitsmarkt wieder. Da meine Partnerin und ich zwei Kinder während meines Studiums bekamen, war auch Nichts mit tausend Sprachen lernen oder Praktika machen - also war der Jobmarkt entsprechend begrenzt. Meine Partnerin kam durch irgendeinen Artikel aufs Ghostwriting, ich rief nach einer kurzen Suche bei einer der einschlägigen Agenturen an und schwubs - fertig war die Laube.
Und da wären wir auch schon beim ersten Punkt - Das Ghostwriting-Business:
Dein einer Leserbrief sprach ja an, dass ein Freund sich das Studium mit kleinen Nebentätigkeiten finanzierte. Kein professioneller Ghostwriter arbeitet nur privat bzw. kenne ich niemanden, der das ernsthaft in Erwägung zieht. Es gibt zig Agenturen (manche schlechter, manche besser) die Autoren suchen. Man verdient privat zwar etwas besser (wenn man seinen Wert kennt), aber man muss sich direkt mit den Kunden rumärgern (zu diesen später).
Die Agenturen machen mehr oder weniger formlose Autorenverträge und dann kannst du für die schreiben. Da steht sowas drin wie - Steuern machst du selbst, Verschwiegenheitserklärung - und natürlich - Rechte an den Texten gibst du an die Agentur ab. Die Konstruktion ist also denkbar einfach. Ich führe mal stichwortartig weiter:
- Die Agentur akquiriert Kunden (für Alles was man sich vorstellen kann)
- Jede Agentur hat einen Fundus an Autoren und schreibt Aufträge, in der Regel über Mail, an die aus (es gibt Kategorien, in die man sich thematisch eintragen kann)
- Darauf bewirbt sich der Autor - den Auftrag bekommt er binnen 24 Stunden (oder halt Absage) - und tritt dann mit dem Kunden in Kontakt. Das erfolgt per Mail oder bei guten Agenturen über ein einigermaßen vernünftig verschlüsseltes System
- der produzierte Text wird vom Autor, wie vertraglich geregelt, an die Agentur verkauft und an den Kunden weitergegeben (auch die Rechte natürlich). Der Autor ist damit rechtlich nicht angreifbar und die Agentur, zumindest meines Wissens nach, auch nicht
- der Kunde ist der Einzige, der sich strafbar macht, da er ja häufig eine eidesstattliche Versicherung für "seine" Arbeit abgibt.
Nun zu den Agenturen selbst:
Die verdienen sich dumm und dämlich. Meine Stammagentur (ich arbeite am liebsten für die und es war zufällig auch mein Erstkontakt) ist einer der Luxusklassewagen in dem Business. Gute Autoren, vernünftiges Kommununikationssystem, einigermaßen fähige Mitarbeiter, ein in der Regel gutes Lektorat (ja, die Arbeiten werden zusätzlich noch lektoriert) und entsprechende Preise.
Für eine Pille Palle geisteswissenschaftliche Laberarbeit bezahlt der geneigte Masterabsolvent für 50 Seiten zwischen 4000 und 5000 Euro (hängt auch am Verhandlungsgeschick des Mitarbeiters und natürlich dem Bearbeitungszeitraum). Aufpreis durch bestimmte methodische Vorgehensweise (also konkrete empirische Forschung) oder irgendwelche sonstigen Zusatzleistungen. Der Autor erhält davon zwischen 30 und 40 Prozent! Dass man damit immer noch, zumindest in meinem Fall, gut bezahlt ist, wird noch erläutert. Meine Stammagentur schreibt irgendwas zwischen 10 und 12k Aufträge im Kalenderjahr aus. Genau weiß ich das nicht und es ist nur ne Hochrechnung aus verschiedenen Parametern. Was das letztlich an Umsatz ist, hängt natürlich stark von der Art der Aufträge ab. Man kann aber konservativ schätzen, dass der Umsatz im hohen einstelligen oder gar knapp zweistelligen Millionenbereich liegt. Den Großteil davon steckt sich der Gründer ein, der am operativen Geschäft aber selbstverständlich nicht beteiligt ist.
Die Agenturen sitzen häufig im Ausland (gerne, wer hätte es gedacht, in der Schweiz), da dies für in Deutschland ansässige Autoren, wegen nicht zu zahlender Umsatzsteuer auf das Honorar, attraktiver ist. Es gibt aber auch etliche Agenturen mit Sitz in Deutschland. Die haben manchmal sehr verworrene Finanzstrukturen, die ich im Einzelnen jetzt nicht diskutieren kann. In jedem Fall machen sie das "gut", was sie da machen :-)
Wer sind die Kunden?
Hier gibt es Erwartbares und eher Überraschendes. Man kann die Kunden, nach meinem Dafürhalten, in drei Kategorien unterteilen:
- Zu doof/faul und gleichzeitig genug finanzielle Ressourcen (Eltern?)
- Bereits seit einiger Zeit berufstätig und aus verschiedenen Gründen nochmal mit einem (Fern)Studium (häufig durch Arbeitgeber ist zu vermuten) im Unibetrieb.
- Misc - hierunter fallen Krankheiten, sehr große Unsicherheit, "ich muss unbedingt eine gute Note erhalten" und keine Ahnung was noch - dies sind häufig Erstkunden und in vielen Fällen auch einmalige Auftraggeber.
Zu Kategorie 1 ist nichts hinzuzufügen.
Für Kategorie 2 habe ich persönlich vollstes Verständnis. Hier erlebe ich häufig, dass die einfach vollkommen überlastet sind und das nur aus dem Weg haben wollen. Nicht selten sind die absolut in der Lage das selbst zu machen. Zudem besitzen sie ja in der Regel auch genug finanzielle Mittel.
Kategorie 3 ist mit am Schwierigsten. Da frage ich mich häufig, warum die es nicht selbst schreiben und mir auf den Sack gehen mit ihren ständigen Forderungen nach "das will ich aber anders haben" :D
Die thematische Verteilung ist erwartbar. Alles was mit Wirtschaft (BWL, Marketing, Finance, also der ganze Bullshit halt) zu tun hat, ist überproportional vertreten. Die "echten" Wirtschaftswissenschaften oder VWL etc. kommen eher selten vor. Ansonsten gibt es thematisch Alles, allerdings besitze ich ja auch nur einen gewissen thematischen Auschnitt (s. o. Kategorien in die man sich eintragen kann). Dabei schreibe ich aber auch teilweise sehr weit ab von meinem eigenen Fachgebiet.
Auftragsarten:
Wie gesagt Alles, was man sich vorstellen kann. Von einer Seite Textexzerpt zu Doktorarbeiten. Inzwischen auch Open-Book Klausuren für unglaubliche 1000 Euro (wohlgemerkt Autorenhonorar) für 90min (vor allem im Ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Bereich). Es gibt auch Coachings, Fachlektorate und Windeln wechseln :D
Jetzt mal zu meiner Tätigkeit/Arbeitsweise/Verdienst:
Ich muss vorab mal kurz arrogant sein und mich als einen der Topleute in dem Business bezeichnen. Sprich der gesamte Text ist aus der Warte eines Autoren geschrieben, der keine Probleme hat Aufträge zu bekommen und grundsätzlich weiß was er kann, tut, aber eben auch, was er nicht kann.
Da ich häufiger mal schiefgegangene Aufträge reparieren muss, habe ich zumindest einen gewissen Eindruck von anderen Autoren. Ich kenne keine Zahlen, aber manche Kunden greifen komplett ins Klo :D
Arbeitsweise und damit auch zur Plagiatsdiskussion:
Als ich vor etlichen Jahren angefangen habe, bin ich wie ein klassischer (sehr guter) Student an die Aufträge rangegangen. Ich habe Quellen gewälzt, Exzerpte gemacht und den Fließtext häufig mehrmals in Teilen überarbeitet. Damit verdient man zwar Geld, aber der Stundenlohn ist nicht gerade sehr hoch.
Heute schreibe ich, je nach Thema, Niveau und Formatierung der Arbeit, etwa 2 bis 3 Seiten pro Stunde. Und die sind dann komplett - wissenschaftlich mehr oder weniger einwandfrei, gut formuliert und im Prinzip abgabefertig. Man kann sich ausrechnen (25 bis 30 Euro pro Seite), was ich verdienen könnte, wenn ich das Vollzeit machen würde. Ich aber arbeite im Schnitt etwa 3 bis 4 Stunden. In Ausnahmefällen schreibe ich natürlich auch mal 15 Seiten am Stück, aber danach bin zumindest ich fix und alle. Die Arbeit ist mit nichts vergleichbar, was ich vorher beruflich mal gemacht habe (war vor dem Studium berufstätig). Du bist permanent auf Sendung und hast keine downtime - anstrengend as fuck. Und mir reicht das Geld zum Leben :-)
Wie schaffe ich dieses Pensum an Seiten ohne Vorarbeit?
Ich plagiiere - aber eben "richtig". Das muss ich an einem Beispiel erläutern:
Stellen wir uns vor, ein Kunde möchte eine 20 seitige Seminararbeit auf Masterniveau zum Thema Corporate Social Responsibility (Fragestellung ist scheißegal). Dazu gibt es tausende Bücher, Paper etc. Ich suche mir dann Publikationen heraus, die einen Zitierstil haben der sehr genau ist - bevorzugt Dissertationen oder irgendwelche gut belegten Standardwerke. Es können aber auch kleinere Publikationen sein. Wichtig ist nur, dass die vernünftig zitieren.
Davon nehme ich dann, in Abhängigkeit der Anforderung natürlich, einige Werke und fange an inhaltlich aus denen direkt den Fließtext zu schreiben und ihre Quellen zu benutzen. Ich paraphrasiere also, aber eben sehr sehr sehr gut. Und ich mache das nicht nur aus einer, sondern eben aus mehreren Werken, die jeweils auch andere Schwerpunkte setzen und eben andere Quellen benutzen. Dazu kommt, dass ich dies kritisch mache. Man glaubt gar nicht, wie viele (leichte) Zitierfehler man in praktisch allen Publikationen findet. Ich gucke mir dann die verwendete Quelle an (ich habe einen sehr umfassenden Literaturzugang), schreibe aus der zusätzlich Informationen "ab" oder zitiere auch direkt aus ihr. Dieser Prozess ist je nach Thematik, Niveau etc. natürlich mal einfacher und mal schwerer, aber es gibt im Grunde keine Themen, die nicht so bearbeitbar sind. Natürlich trifft das nicht auf Teile der Arbeit zu, die ggf. empirisch sind o. Ä.
Das heißt: Meine Arbeiten sind allesamt Plagiate, da ich die inhaltlichen Gedanken und Strukturen anderer Arbeiten einfach übernehme (die für die inhaltliche Struktur/Gedanken verwendeten Arbeiten zitiere ich natürlich dann nicht). Aber wie mir auch der eine Leserbrief zeigte, haben Verantwortliche an der Uni überhaupt keine Chance dagegen, wenn sie überhaupt wissen, dass so der eigentliche professionelle Plagiatsvorgang abläuft. Ich weiß nicht, ob andere Autoren auch so arbeiten, aber ich gehe stark davon aus, dass es ein relativ großer Anteil von den "guten" Autoren tut.
Natürlich haben die Unis überhaupt keine Kapazitäten dies auch nur annähernd irgendwie zu überprüfen. Zudem ist es nahezu unmöglich auch bei starken Verdachtsmomenten dies nachzuweisen. Ich weiß, wie ich das machen würde und bin mir ziemlich sicher, dass ich einen gewissen Anteil an solchen Arbeiten identifizieren könnte, aber rechtlich wasserdicht wäre das niemals.
Wenn wir also bei Plagiaten von einem gewissen Dunkelfeld sprechen, dann ist das potentiell riesig und vor allem viel größer, als Verantwortliche sich das vermutlich ausmalen. Denn ich gehe davon aus, dass ich nicht einer von wenigen klugen Menschen bin, die auf die Idee kommen so zu arbeiten.
Abschließende Gedanken zu meinem Tätigkeitsfeld:
Ich prostituiere mich. Da mache ich mir überhaupt keine falschen Vorstellungen.
Fühle ich mich dabei schlecht?
Das kann ich nicht so genau beantworten. Mich regt manchmal auf, dass ich Leuten potentiell Jobs verschaffe, die ich niemals bekommen hätte oder auch werde, aber das ist ein sehr egoistischer Gedankengang.
Ich verstehe mich als Dienstleister für Menschen, die diese Leistung eben brauchen. Ob ich damit der Gesellschaft einen reellen Schaden zufüge? Ich glaube da kann man einige Abhandlungen drüber schreiben. Ich mache vermutlich das, was ich am besten kann und man kann sogar argumentieren, dass ich volkswirtschaftlichen Mehrwert schaffe, indem ich einer Vielzahl von Menschen sehr wahrscheinlich das lebenslange Durchschnittseinkommen um einen bestimmten Prozentsatz erhöhe (wie klein der auch immer sein mag).
Ich liebe meine Arbeit inzwischen, da sie mir unglaublich viele Freiheiten lässt, ich gut verdiene und vor allem - ich lerne permanent. Ich bin ein Wissensfetischist und ich werde zu einem Universalgelehrten im besten humanistischen Sinne.
Mir tun die Unis nicht leid. Mir tun auch die Akademiker nicht leid. Ich kenne den Wissenschaftsbetrieb gut genug und wenn wir schon so viel Schund in diesem produzieren, dann nehme ich mir die Freiheit davon zu profitieren. Mein Idealismus ist schon seit sehr langer Zeit tot.
Vroniplag zeigt ein Problem, das in der Wissenschaft absolut verbreitet ist.
Die sind nur die Spitze des Eisberges.Die Universität ist eine Hochburg des Betrugs. Und der Unfähigkeit. Die Übergänge sind fließend.
Ich sitze in einem Prüfungsausschuss eines Master-Studiengangs und bin ansonsten regelmäßig Prüfer in der Studieneingangsphase. Natürlich mache ich auch Klausuraufsichten (ich sitze gerade in einer und schaue Studis beim Schreiben zu).
In dem (bezahlten!!) Masterstudiengang exmatrikulieren wir eigentlich in jedem Semester zwei oder drei Leute, wobei der Studiengang nicht gerade groß ist.
Ich habe keine Zahlen, schätze aber, dass es vielleicht fünfzig Plätze im Jahr gibt.In der Studieneingangsphase korrigiere ich in jedem Semester mindestens 20 Hausarbeiten (also Prüfungsleistungen, nicht irgendwelche Einreichungen unter dem Semester), ich lege in der Regel mindestens einen, häufig zwei oder drei Fälle dem Prüfungsausschuss zur Entscheidung über das Vorliegen eines Plagiates vor.
Bei den Klausuren ziehe ich pro Klausur mindestens (nein, keine Untertreibung, bei der letzten Klausur waren es drei oder vier) eine Person raus. Die letzte Klausur, bei der es drei oder vier waren, hatte corona-bedingt in meinem Hörsaal vielleicht dreißig oder vierzig Teilnehmende.
Mit anderen Worten: Mein Hellfeld(!) zeigt eine Betrugsrate von durchgängig etwa 10% im Studium, ungeachtet der Phase. Das Dunkelfeld dürfte erheblich größer sein.
Wir schreiben die Klausuren trotz Corona gerade in Präsenz; die umfassenden Hygienemaßnahmen erspare ich Dir. Aber: Wir hatten schon Verdachtsfälle, bei denen wir vermuteten, dass Spickzettel unter dem Mund-Nasen-Schutz versteckt waren, der bis zum Arbeitsplatz zu tragen ist.
Es gibt grob zwei Gruppen an Plagiatsfällen: Die von dummen Leuten, die wir relativ verlässlich rausfiltern. Das sind die, die auch nach mehrfacher Belehrung nicht verstehen, dass sie erstens ohnehin nichts aus der Wikipedia übernehmen sollen, weil die nicht unseren wissenschaftlichen Standards genügt, und zweitens dass sie, wenn sie es doch tun, wenigstens Anführungszeichen drumrum setzen und nen Link dranschreiben sollen.
Ungelogen. Der letzte Fall in dem angesprochenen Master(!) war ein Fall, wo der/die Betroffene zum vierten oder fünften Mal(!!) großflächig aus der Wikipedia kopiert hat. Ungeachtet dessen, dass er damit seine "wissenschaftliche" Arbeit maßgeblich auf einen Wikipedia-Nutzer gegründet hat, über den nicht viel mehr bekannt war, als dass sein Nutzername übersetzt "Mikrowellenofen" bedeutete und dass er vermutlich aus Nordeuropa kam (die Nutzerseite war wirklich dürftig), war das halt ein Plagiat. Er/sie ist dann endlich geflogen. Aber das ist so das eine Ende der Skala und überhaupt nicht selten.
Die meisten Fälle sind dann formale Sorgfaltsverstöße, in den unteren Semestern von der Kategorie "Fußnote gesetzt, aber Anführungszeichen fehlen" oder so. Das ist auch nicht schön, weil es für alle Beteiligten Ärger macht, aber da belassen wir es in der Regel bei einer Verwarnung. Auch, wenn zumindest ich damals in der Schule gelernt habe, wie sowas funktioniert und es doch sehr bedauerlich ist, dass man grundlegendes Wissen über richtiges Zitieren nicht voraussetzen kann. so schwer ist das aber nicht.
Die richtig harten Nüsse sind dann so Aktionen wie "von der tschechischen Seite der EU-Kommission kopiert und über Englisch durch Google Translate gejagt und auf Deutsch eingereicht". Da braucht man dann ein wenig detektivisches Gespür und da geht es dann schon sehr deutlich in Richtung vorsätzlicher Täuschung. Sowas fällt dann vor allem auf, wenn Studis den Fehler machen, dass es zu perfekt wird. Man kriegt irgendwann ein Gespür dafür, wo man genau hingucken muss. Aber letztlich ist man auch da darauf angewiesen, dass man die verdächtigen Stellen erkennt und dann auch noch die Quellen findet.
Insofern: Das Dunkelfeld dürfte sicher nochmal so groß, wenn nicht größer sein, als das Hellfeld.
Und da habe ich dann die Ghostwriter noch gar nicht angesprochen. Das ist auch, ich sage mal: üblich. Ein Studienfreund hat sich so sein Studium finanziert, dass er Leuten bei ihren Hausarbeiten geholfen hat. Er war (jedenfalls hat er das mir gegenüber immer behauptet) wenigstens so anständig, dass er nur Gliederungen durchgesprochen oder Textpassagen redigiert hat, aber keine eigenen Textvorschläge gemacht hat. Es gibt aber auch die, die gegen Geld die Hausarbeiten anderer Leute schreiben. Gerüchteweise soll es sowas z.T. auch bei Klausuren geben.
Die Ghostwriter werben mit Aufklebern an den Laternen rund um die Uni-Gebäude herum.
Wenn der Ghostwriter handwerklich sauber arbeitet und keine Fehler macht (das ist das nächste, es gibt Anekdoten von Studis, die sich ganz empört beschwert haben sollen, dass die Arbeit soviel Geld gekostet habe, die dürfe jetzt nicht so schlecht benotet werden), dann haben wir leider wenig Chancen, das nachzuweisen.
Es gibt sogar Studien dazu; die SZ hat über eine berichtet in der ein Drittel angab, bei universitären Prüfungsleistungen beschissen zu haben.
Warum schreibe ich das alles? Weil ich mit jedem Fall, der auf meinen Tisch kommt, ärgerlicher werde. Denn ich weiß, dass ganz viele Leute mit so einer Scheiße durchkommen und ich für meine Ehrlichkeit und Sorgfalt auch noch bestraft werde, weil ich, wenn ich umfangreiche Fußnotenapparate zu Fuß in Word aufbereite (weil die Journals in meiner Disziplin LaTeX leider für ein falsch geschriebenes Gummiprodukt halten) nämlich auch Lesen oder, noch besser, schreiben können. In einem Umfeld, in dem gerade Publikationen (und da vor allem Anzahl und ggf. Journal/Verlag) die Währung sind, ist das frustrierend.
Ich komme nicht umhin, bei jedem dieser Plagiatsfälle eine gewisse Befriedigung zu verspüren, dass es einen von denen wieder rausgezogen hat.
Eine Art späte Rache, sozusagen.Während ich bei den Studis noch sagen kann, dass sie sich selbst schaden, weil sie spätestens im Examen ganz alleine da sitzen und ihre Fälle selbst lösen müssen, zählt dieses Argument aber gerade bei Doktorarbeiten nicht. Denn wer plagiiert und damit durchkommt (und das passiert eigentlich immer, entweder weil es früh bemerkt und dann "glatt gezogen" wird oder aber, weil es nicht bemerkt wird und dann der Titel da ist), schadet sich selbst kaum. Man wird ja besser bezahlt, hat bessere Berufschancen, höheres Ansehen.
Und wenn es doch passiert, dann greift der Mechanismus, den Du in Deinem Eintrag ja auch ganz wunderbar beschreibst: Für die Einzelperson hat man es ja eh gewussst, aber der ganze Rest ist dann ja auch nicht besser.
Ich kann so ehrlich und so sorgfältig sein, wie ich will, die Guttenbergs sorgen dafür, dass die Arbeit, die ich mir mache, letztlich für die Katz ist. Völlig unabhängig davon, ob ich vielleicht wirklich ein cooles Problem gefunden und vertieft daran rumgedacht habe. Weil das ja Otto-Normal-Verbraucher ohnehin nicht begreift, weil viel zu komplex für jemanden, der nicht mindestens ein paar Grundkurse besucht hat.
Da ist es dann viel einfacher, die Leistung pauschal abzuwerten.
Und genau aus diesem Grund kann ich solche "Online-Pranger" nur schwer verwerflich finden. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Niemand muss betrügen.
Es heißt nicht umsonst Doktor"würde". Ein Doktorgrad ist eine akademische Ehre, ein Privileg. Er soll zeigen, dass man in der Lage ist, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten. Wer ihn trägt, repräsentiert Wissenschaft, also die organisierte Suche nach einer Wahrheit. Mit den entsprechenden Tugenden, nämlich Wahrheitsliebe und Fehlerbewusstsein, Kritikfähigkeit. es ist eine der höchsten Errungenschaft der aufgeklärten Wissenschaft, dass sie das Zugeben von Fehlern ("Da habe ich mich wohl geirrt, fang' ich wohl nochmal von vorn an.") zur Tugend gemacht hat, anstelle an Dogmen festzuhalten.
Wer eine Doktorarbeit veröffentlicht und den Doktorgrad führt, der nimmt diese Werte öffentlich und offensiv für sich in Anspruch. Beim Aussprechen des Namens(!) verlangt eine solche Person, dass ihr diese Eigenschaften immer wieder zugesprochen werden.
"Seht her! Ich bin Wissenschaftler! Alle sollen es wissen!"
Wenn das nur auf Lüge beruht, dann sollen auch das mit der Lüge alle wissen. Wer eine plagiierte Doktorarbeit abgibt, der begibt sich selbst in die Gefahr, dass das Plagiat irgendwann aufgedeckt wird. Wie heißt es? Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
Mit solchen Gestalten habe ich kein Mitleid.
Ganz im Gegenteil.
Nach über 10 Jahren Promoventenbetreuung und dem schreiben einer eigenen Promotion und Habilitation muss ich Dir erstmal Recht geben. Eine Doktortitel ist bei weitem kein allgemeines Qualitätsmerkmal mehr. Im Gegenteil in einige Bereichen ist es eher ein Zeichen von "Ich will mit der Realität nichts mehr zu tun haben" oder "die Realität will mit mir nichts mehr zu tun haben".Aber das ist nur nebenein ein Punkt der diese Mail erzeugt hat.
Ich würde mit Blick auf die Plagiatsjäger gern noch einen Punkt setzen. Die Art wie was zitiert wird ist in den verschiedenen Wissenschaften sehr unterschiedlich.
In den Ingenieurwissenschaften (da sehe ich auch die Informatik) geht es da eher darum zu zeigen, das man die Grundlagen und die einschlägigen aktuellen Arbeiten der "anderen" [zur Kenntnis genommen hat]. Sprich es würde erwartet, dass die passenden Fachartikel genannt werden.
In den Naturwissenschaften ist man schon etwas strenger und will nicht nur die Paper sehen sondern (da die meist länger sind) auch Seitenzahlen.
In beiden Bereichen wird aber üblicherweise nicht erwartet, das man (mit Ausnahme von Definitionen) irgendwas wörtlich zitiert.
Die Geisteswissenschaftler sind da ganz anders drauf. Hier gilt nur das wörtliche Zitat als wirklich richtig zitiert.
Problematisch wird das, wenn man über grundlegend bekannte Dinge schreibt, die man nur in einem begrenzten Umfang anders formulieren kann. Bei den Plagiatsjägern (die meist aus der Geisteswissenschaftsecke kommen) führt das regelmäßig dazu, das sie ingenieurwissenschaftliche Arbeiten zerreißen, weil irgendwann jemand die technische Grundlage genau so oder so ähnlich formuliert und das nicht als wörtliches Zitat gekennzeichnet sondern nur mit der allgemeinen Quelle versehen ist.
Hier haben wir also mal wieder ein Kulturenproblem.
Und auch aus diesem Grund (Ich mag die Internetpranger auch nicht. Wer Plagiatsprüfung als Hobby macht soll sich and die zuständigen Fakultäten wenden und den offiziellen Prozess einleiten und nicht nur einfach Leute offen beschuldigen.) bin ich gegen diese Plagiatsprüfseiten.
Meine Freundin ist gerade dabei, ihr Medizinstudium zu beenden. Hierzu absolviert sie derzeit ein Praktikum nach dem anderen, unter anderem kürzlich in einer Hausarztpraxis in einem Vorort einer größeren Stadt in Hessen. Meine Mutter ist Allgemeinmedizinerin und niedergelassene Hausärztin in einer ländlich geprägten Region in Thüringen. Trotz der geographischen und auch altersbedingten Unterschiede beobachten beide folgendes:Dann haben einige meiner Leser angefangen, den Gründern dieser Bewegung hinterherzugoogeln. Der, dessen Bild ganz links ist auf der Homepage von denen, hat eine Webseite, auf der er "gesamtheitliche" und "komplementäre" "Krebsbehandlung" anbietet. Wenn ihr die Terminologie nicht kennt: Das sind die aktuellen Wieselformulierungen der Heilpraktiker-Branche. Gesamtheitlich heißt inhaltlich gar nichts, aber soll unterstellen, dass die Schulmedizin unvollständig arbeite. "Komplementär" soll heißen, dass man das neben der Schulmedizin macht. Das ist natürlich der süßeste Deal für Quacksalber, denn dann ist die Schulmedizin Schuld, wenn der Patient stirbt, aber man konnte sich noch mal ordentlich finanziell gesundstoßen an dem Verzweifelten in Todesangst. Und nota bene: Krebsbehandlung, nicht heilung. Sonst klagen am Ende noch die Nachfahren. Ein verzweifelter Krebspatient bemerkt aber möglicherweise den Unterschied nicht.Patienten, oftmals mit einschlägigen Vorerkrankungen wie Asthma oder genereller Immuninsuffizienz, kommen in die Praxen und fordern (!) eine "Bescheinigung", die sie von der Maskenpflicht entbindet. Mit dem in Klammern gesetzten Ausrufungszeichen möchte ich ausdrücken, dass besagte Patienten bisweilen ziemlich patzig reagieren, wenn man ihnen entgegnet, dass es keine rechtliche und schon gar keine medizinische Grundlage gibt, solche Bescheinigungen (man könnte es auch Attest nennen) auszustellen. Als Gründe für die Notwendigkeit der Entbindung von der Maskenpflicht werden dann natürlich Atembeschwerden genannt oder auch, dass man mit einem Mund-Nase-Schutz nicht die dreißig minütige Busfahrt zur Arbeit bewältigen könne, ohne dass es einem schwindlig wird... Dabei sind das keine Einzelfälle im Sinne eines Trottels, der auf die Idee kommt, so etwas zu fordern. Solche Fälle gab es im Mai und Juni zuhauf.
Der Selbstzerstörungsmechanismus des Menschen kennt also selbst im Angesicht einer weltweiten und Menschen dahinraffenden Pandemie keine Grenzen :D
Dann fand ein Leser noch einen Artikel von vor 20 Jahren über einen Hamburger Internisten gleichen Namens. Der hat damals einer alten Frau ein Attest ausgestellt, dass sie beim Anblick von dunkelhäutigen Menschen Angstzustände kriegt.
Und zu guter Letzt kamen mehrere Hinweise rein, dass auf der Liste Einträge doppelt und dreifach auftauchen. Tja. Bestimmt ein Softwarefehler. Kann man nichts machen.
Bleibt die Frage: Ist das ein Internetpranger, wenn ich das hier schreibe? Hätte ich das nicht bloggen sollen? Gute Frage. Mein Gedankengang dazu ist, dass der Lobbyarbeit betreibt, um Einfluss auf die Politik auszuüben. Das ist eine Grauzone in meinem Schema, dass ich Privatleute schützen will aber Politiker nicht. In diesem Falle halte ich Links auf deren Homepage und ihre eigenen Veröffentlichungen für vertretbar.
Heute war es mal wieder so weit. Und zwar gibt es ja so ein Wiki, wo Aktivisten in anderer Leute Doktorarbeiten nach Plagiaten suchen. Entstanden ist das im Umfeld des Guttenberg-Skandals, aber es ging um andere Leute, der Guttenberg hatte ein eigenes Wiki damals.
Aus meiner Sicht ist das ein Internetpranger. Ja, mag sein, dass das inhaltlich ein Dienst an der Gesellschaft ist, und dass es skandalös ist, wie viele Plagiate es gibt, und dass die Leute damit durchkommen.
Ich habe allerdings nie viel auf Doktorarbeiten gegeben. Ich hatte da nie die Erwartungshaltung, dass das nicht plagiiert ist.
Aus meiner Sicht ist das wie mit anderen Bildungsstandards auch. Früher haben nicht mal 10% der Schüler Abitur gemacht. Da war das eine besondere Leistung. Heute haben um die 50% der Schüler entweder die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Das ist doch klar, dass die dann nicht alle Gold abliefern werden.
Wenn du im Wesentlichen von allen Medizinern und Juristen eine Doktorarbeit verlangst, dann wird da auch viel Mist drunter sein.
Und in meinem eigenen Fach Informatik war das jedenfalls zu meiner Zeit sogar ein Konterindikator. Wenn jemand eine Doktorarbeit geschrieben hat, dann heißt das, dass ihn in der Mitte der Dot-Com-Blase keiner aus der Wirtschaft haben wollte. Die Goldgräberstimmung in der Industrie hat seit dem etwas abgenommen, aber das kommt immer in Wellen wieder. Wenn also jemand einen Doktor in der Informatik machte, dann war das ein schlechtes Zeichen, kein gutes. Da hätte man auch keine Erwartungen an die Qualität der Doktorarbeit gehabt.
Gut, kommen wir zurück zur Einsendung von heute. Dieses Wiki hat sich eine Doktorarbeit angeschaut, und auf 90% der Seiten Plagiate gefunden. Money Quote aus dem Artikel:
Das ist ein sehr hoher Wert, der sich in Dimensionen eines Karl-Theodor zu Guttenberg bewegt.Interessiert mich immer noch nicht an der Stelle.
So und jetzt kommt der Grund, wieso mir der Einsender das geschickt hat:
Sie gilt als Expertin für Kryptoökonomie und schrieb als Promovierte eine Broschüre über „Blockchains, Smart Contracts und das Dezentrale Web“.Blockchain? Da hat sich der Einsender gedacht: Das schicke ich mal dem Fefe.
Wie jeder Mensch habe ich Confirmation Bias und freue mich über Meldungen, die meine Vorurteilte bekräftigen. Aber das reicht nicht.
So eine Doktorarbeit hat immer Personenbezug. Insofern bleibt das auch immer Internetpranger, egal wie korrekt die Anschuldigungen sind.
Insofern sage ich hier mal direkt für die Zukunft an: Solche Meldungen werden bei mir nicht verlinkt. Schickt sie mir ruhig trotzdem, und ich nutze das dann für meine persönliche Schadenfreude, aber ins Blog kommt sowas nicht. Ausnahmen würde ich höchstens für Politiker machen, die ein wichtiges Amt bekleiden oder für ein wichtiges Amt im Gespräch sind. Beides ist hier nicht der Fall.
New hotness: Freidrehende Ärzte.
Bundesweit stellt eine Initiative von Ärztinnen und Ärzten nach Recherchen von Report Mainz Atteste gegen die Maskenpflicht aus - auch ohne Untersuchung.Wartet, wartet, das war noch nicht die Pointe!
Hier ist die Pointe: Die nennen sich "Ärzte für die Aufklärung". Nein, wirklich! Und fahren das volle Reichsbürgerprogramm! Mit Slogans wie "Wir sind die Opposition" und "Demokratischer Widerstand" und einem "außerparlamentarischen Corona-Untersuchungsausschuss". Nee, klar. Warum verlinke ich die? Weil die auf ihrer Webseite die Namen ihrer "Unterstützer" veröffentlichen. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber für mich ist das eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Auswahl des Arztes, ob er da mitmacht oder nicht.
Auffallend auch: Wenn man mal stichprobenhaft ein paar der "Ärzte" da durchklickt, kommen Heilpraktiker zum Vorschein. Homöopathie. "Anthroposophische Medizin". Oder "Musikphysiologie und Musikermedizin".
Ich habe jetzt auf 20 zufällige geklickt und da war kein einziger Schulmediziner dabei. Und ich hab die gegoogelt, die "Arzt" oder "Ärztin" als Beruf angegeben haben, nicht auf Heilkratiker oder Psychotherapeuten oder noch Fachfremdere.
Dass ausgerechnet solche Pseudowissenschaftler es wagen, das Wort Aufklärung in den Mund zu nehmen, irritiert mich ja jetzt doch ganz gewaltig.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass Musikermedizin ein etablierter Zweig der Schulmedizin ist. Ich habe das in der Tat falsch gedeutet und bitte um Entschuldigung. Ich hielt das für ein Codewort für Eurythmie oder sowas.
Das haben die Anwälte der Beschuldigten natürlich auch vorgetragen. Das Gericht wischt das in den Randziffern 39-41 kurzerhand vom Tisch. Lest selbst.
Den Link habe ich vom Gericht zugeschickt bekommen, das sich weiterhin weigert, mir zu sagen, wie der Gesetzgeber aus ihrer Sicht das Gesetz formulieren müsste, damit sich auch ihre Richter daran halten würden.
Wir haben ja in der IT schon seit einer Weile eine Kulturrevolution laufen, wo selbsternannte Moralinstanzen herumlaufen und anderen Leuten Vorhaltungen machen, wie sie in ihren Projekten Dinge zu benennen haben. Und wie bei der chinesischen Kulturrevolution drängt sich von außen ein bisschen der Eindruck auf, es ginge gar nicht um die Bekämpfung von Faschismus sondern um das Erbringen des Beweises, dass man selbst der beste Kommunist von allen ist.
Den traurigen Höhepunkt hat das kürzlich erreicht, als Rich Salz bei OpenSSL vorstellig wurde, damit die bei sich "Master Key" und ähnliche Terminologie exterminieren. Rich Salz ist bekannt dafür, dass er INN geschrieben hat, in den 1990er Jahren einer der wichtigsten Usenet-Newsserver. Rich arbeitet bei Akamai in der Security-Abteilung und in seiner Funktion als Akamai (Großkunde von OpenSSL) hat er dann bei denen genug Druck gemacht, um eine Abstimmung auszulösen. Die ging dann aber mit 4:3 Stimmen gegen die Kulturrevolution aus, woraufhin Rich Salz öffentlich ein Rumpelstilzchen pullte und was von "on the wrong side of history" brüllte, seinen Weggang von OpenSSL verkündete und sich vor Zorn in der Luft zerriss.
Und jetzt? Jetzt kommen die Einschläge näher. Jetzt geht es um White Hat und Black Hat. Das hat natürlich mit Rassismus nichts zu tun, denn das ist eine Anspielung auf die alten Schwarzweiß-Western. Da musste man dem Zuschauer einen Weg geben, den Bösewicht und den Helden auseinanderzuhalten. Der Weg war, dass man dem Guten einen hellen Hut gab, dem anderen einen dunklen. Mehr als hell-dunkel ging eh nicht bei dem Medium.
Weder White Hat noch Black Hat sind jetzt inhaltlich Fachbegriffe. Ich fand die noch nie gut. Das war schon von Anfang an Virtue Signaling. Ich bin kein böser Hacker, ich bin ein guter Hacker! Seht her, ich habe einen weißen Hut! Ein blöder Witz, der auf blöden Hollywood-Stereotypen aus den 50er Jahren basierte. Der unsicheren Software ist es auch egal, mit welcher Intention sie gehackt wird.
Mich ärgert bloß die Hybris, mit der Leute wie Rich Salz anderen Vorhaltungen machen. Und das ganz ohne vorweisbare Wirkung! Was waren denn die großen Errungenschaften der Schwarzen in den USA? Das formelle Ende der Sklaverei, Rosa Parks, Martin Luther King, Abschaffung von Jim Crow und Eintrittsverboten für Schwarze und von Schwarzen-Toiletten (gibt es im Pentagon übrigens noch, das ist älter als die Abschaffung). In jüngerer Zeit hat sich wohl die Taxi-Situation auch normalisiert. Welcher davon wurde von Sprachpolizei und Kulturrevolution befördert? KEINER!
Ich bin kein Freund der alten Terminologie, und ich bin kein Freund von OpenSSL. Aber Rich Salz hat gerade noch tiefer ins Klo gegriffen als die beiden zusammen.
"Was haben Sie eigentlich gemacht, als die Polizei George Floyd ermordet hat?"
"Ich habe ein paar wichtige Konstanten umbenannt!"
m(
Update: Wenn ihr gerade mal ne halbe Stunde Zeit habt, googelt doch mal Symbolbilder von bösen Hackern. Wenn ihr auch nur einen Schwarzen findet, dann habt ihr mehr als ich gefunden. Der Hoodie ist schwarz, die Maske ist schwarz, der Laptop ist schwarz, der Hacker ist weiß. Wenn hier also was rassistisch ist, dann in die andere Richtung. "Die Kriminellen sind alle Weiße!1!!"
Inhaltlich sagen sie, was schon zu erwarten war: Richter sind halt unabhängig und daher kommentiere man da auch nicht.
Gut, hatte ich erwartet. Daher hatte ich noch mehr gefragt, nämlich welche Formulierung im aktuellen Gesetzestext des Telemediengesetzes denn Schuld war, dass dieses Urteil so ergehen konnte, und wie man den formulieren müsste, damit in Zukunft gemacht wird, was (für Laien) im Urteil steht: Keine Inanspruchnahme von WLAN-Betreibern für Urheberrechtsverletzungen ihrer Gäste.
Ich würde da ja nicht so ein Fass aufmachen, wenn nicht die Abgeordneten so felsenfest überzeugt den Medien Vollzug gemeldet hätten, dass die Sache jetzt endgültig vom Tisch sei.
Mit der Prämisse, dass das Gesetz dann halt nicht gut formuliert war, kann ich ja leben. Aber dann sagt mir bitte, was man da ändern muss, und dann mach ich hier ne Kampagne und wir bringen die gewünschte Formulierung ins Gesetz.
Und ich stelle mir natürlich auch die Frage, welchen Wert unsere zelebrierte Gewaltenteilung hat, wenn die Abgeordneten nicht in der Lage sind, ein Gesetz so zu formulieren, dass die Richter verstehen, wie es gemeint war. Wenn die Bevölkerung nicht in der Lage ist, nach Lesen des Gesetzes abzuleiten, was erlaubt ist und was nicht, wie kann man dann erwarten, dass sich die Leute an die Gesetze halten? Das ist ja eine Sache, wenn das Gesetz so unklar geschrieben ist, dass man das nicht versteht. Es ist eine andere Sache, wenn das Gesetz glasklar und wasserdicht formuliert zu sein scheint aber dann in der Praxis gegenteilige Urteile ergehen. Das verstößt gegen mein Rechtsempfinden.
ich arbeite in einer Kommission für die Entwicklung von Abituraufgaben in einem Bundesland.Auch bei uns zeigt die Erfahrung: Je mehr Aufgaben wir in einem Jahr aus dem Aufgabenpool des IQBs für unser Abitur entnehmen (und das ist eben immer noch Ländersache), desto schlechter sind die Durchschnittsnoten. Es ist also nicht nur ein subjektiver Eindruck, dass die Aufgaben vom IQB schwerer sind als die eigenen Aufgaben mancher Länder, es zeigt sich auch objektiv in den Ergebnissen.
Sachsen begründet das mit ungewohnten Formulierungen (Daran sind sie selbst schuld. Es liegt völlig in der Verantwortung jedes Landes, wie stark sie die Aufgaben verändern und ob und welche Aufgaben sie überhaupt entnehmen. Es gibt aber politischen Druck, möglichst viele Aufgaben und möglichst inhaltlich unverändert zu übernehmen. Umformulierungen zur besseren Verständlichkeit oder Anpassungen an landestypischen Formulierungen/Stilfragen sind aber kein Problem.) oder Aufgabenstellungen (Das ist ein Bullshitargument. Wie du ganz richtig selbst gesagt hast, gibt es auch immer Aufgaben mit Transferleistungen [sogenannter Anforderungsbereich 3]. Die müssen(!) komplett neu und ungewohnt sein. Aber auch im Anforderungsbereich 2 [Anwendung in bekannten Situationen kann das Setting der Aufgabe neu und unbekannt sein. Und die Aufgaben aus dem Anforderungsbereich 1 [Widerkäuen von gelerntem/Ausführen von basalen Standardoperationen] des IQB sind eben auch das.).
Bremen begründet das mit dem Aufbau (Da kann ich bestätigen, dass manche Aufgaben echt eigenartig aufgebaut sind, mit zusammhangslosen Teilaufgaben oder unverständlichen thematischen Wechseln. Das sollte im Mathematikabitur aber eben keine große Rolle spielen, weil es nicht auf den Kontext, sondern die mathematischen Strukturen ankommt.) und der Verständlichkeit der Texte (wie bei Sachsen: Verantwortung des Landes den Text gegebenenfalls zu verändern).
In Berlin beschweren sich die Lehrkräfte über fehlerhafte (Die kommen dann aber nicht vom IQB. Dort entwickeln Horden von Leuten die Aufgaben. Die werden dann von den Vertretern der Länder [auch Mathelehrer] zerpflückt und hin- und hergeschoben. Und die Aufgabenkommissionen der Ländern wählen dann daraus welche aus. Auch bei so vielen Leuten, die drüber schauen, kann ein Fehler durchrutschen, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering und das macht dann den Speck der Punktzahlen auch nicht fett.) und missverständliche (siehe oben) Aufgaben.
Das gesamte System der bundesweiten Bildungsstandards, die keine Lehrpläne sein dürfen aber die Basis für gemeinsame Aufgaben sein müssen, und Aufgabenpools, die auf der Basis dieser Bildungsstandards geschrieben werden, aber in allen Ländern kompatibel mit den jeweiligen Lehrplänen sein müssen, ist kaputt. Was hier kritisiert wird, passt aber nicht dazu. Kein Politiker traut sich, den Hauptgrund für das kaputte System zu benennen: den Widerspruch von Bildungsföderalismus, Freizügigkeit und deutscher Zeugnisgläubigkeit (es zählt nicht, was jemand kann, sondern wofür er ein Zeugnis hat, dass er es könne), geschweige denn die einfachste Lösung (Zentralisierung des Bildungswesens) vorzuschlagen. (Ist halt eine schlechte Aussicht für so einen Politiker: statt 16 Länderministern für Schule nur 1 Bundesminister für Schule? So viel Stochastik können die Politiker dann doch.) Stattdessen einfach mal die Noten um x Punkte anheben, aber das ist ja nur eine „absolute Ausnahme“ (die aber jedes Jahr in irgendeinem Land auftritt und in manchen Ländern schon recht regelmäßig alle 2-3 Jahre.).
Ich wettere seit Jahren, dass die Systeme um uns herum viel zu viel Komplexität haben. In der Softwareentwicklung werden völlig unbesorgt und unbedarft Abhängigkeiten ins Projekt gezogen, bis der Arzt kommt. Das Endprodukt ist immer häufiger von einer Komplexität, die alle Projektbeteiligten um Größenordnungen überfordert.
Ich finde, der Crypto-Hack zeigt gerade, wass das Ergebnis dieser Entwicklung ist.
Der Endboss ist nicht mehr der Überhacker, der Bugs ausnutzt. Der Endboss ist jemand, der sich die Zeit nimmt, sich in das System einzuarbeiten. Jemand, der die Dokumentation und/oder den Code liest. So wenig Zeit, wie sich die übliche Softwarefirma dafür nimmt, ein durchblickbares System zu bauen, bzw. überhaupt ein System, führt eben dazu, dass niemand das am Ende mehr durchblickt.
Wer sich die Zeit nimmt, die wir als Entwickler uns nicht genommen haben, kann unser System angreifen.
Anders formuliert wird eine Erkenntnis daraus: Je mehr Zeit wir in der Entwicklung sparen, desto weniger Durchblick haben unsere Entwickler, desto tiefer liegt die Schranke für einen Angreifer. Der muss das System ja nicht in Gänze verstehen, um es angreifen zu könne. Es reicht, wenn der einen angreifbaren Aspekt des Systems besser versteht als die Entwickler.
Wenn man sich anguckt, wie tief das Verständnis der Werkzeuge und der Umgebung bei typischem Code ist, dann ist das eine sehr tiefe Schranke.
Ich habe mich ja bei Shadowrun immer gefragt, wie die darauf kommen, dass wir in der Zukunft von hackbarer Software umgeben sein werden. Jetzt weiß ich es.
Wie? Nein, kein Schlangenöl! Wobei ... nee doch, ist eigentlich doch Schlangenöl. Jemand hat bei Balancer die Kohle rausgetragen. Das ist alles "Crypto"-Jargon, der mit dem einen Ziel geschaffen wurde, eine Nebelwand zu errichten, um zu verschleiern, was hier wirklich passiert ist. Ich versuche mal eine Erklärung.
Es geht hier um Smart Contracts, d.h. Codestücke in der Blockchain, die "automatisch ausgeführt werden", vom System sozusagen. Die doppelte Steigerung von "keiner ist Schuld". Erstens: Software. Zweitens: "Das System" führt sie aus. Da kann nun wirklich niemand was für.
Was war geschehen? Jemand hat die Dokumentation gelesen.
Nein, wirklich. Das ist alles. Ich zitiere mal:
Decentralized finance (DeFi) liquidity provider Balancer Pool admitted early Monday morning that it had fallen victim to a sophisticated hack that exploited a loophole, tricking the protocol into releasing $500,000-worth of tokens.
Hier muss man mal mit der heißen Machete durch den Bullshit-Jargon durchschneiden, damit man versteht, was passiert ist. "DeFi" ist z.B. ein Nebelwand-Bullshit-Codewort für Crypto-Bullshitwährungen. Das De steht für Decentralized, das stimmt ja sogar, und das Fi ist halt Marketing-Wunschtraum. Wir sind ein Finance Player!!1!Zurück zum Inhalt. Es gab keinen Hack. Es war auch kein Mensch, der hier Entscheidungen gefällt hat, sondern ein "protocol". Gemeint ist: Code. Sie haben Code geschrieben, der Geld verschenkt. Das ist die Bedeutung des Begriffes "liquidity provider". Liquidität ist in einem Markt, wenn Geld für Transaktionen verfügbar ist. Die Idee ist, dass es Angebot und Nachfrage gibt. Wenn es mehr Angebot als Nachfrage gibt, geht der Preis runter. Wenn es mehr Nachfrage als Angebot gibt, geht der Preis hoch. Solange der Markt liquide ist, gibt es aber immer jemanden, der die Waren abnimmt, oder der Waren verkauft. Nur halt möglicherweise zu einem sehr ungünstigen Preis.
Liquidität am Markt zu haben ist schon bei großen Aktenbörsen teilweise ein Problem, und es gibt dafür Mechanismen (die sogenannten Market Maker). Bei diesen ganzen unseriösen Bullshit-Crypto-Abzockgeschichten gibt es sowas aber natürlich nicht, es gibt ja auch keine Regulierung, das ist alles Wilder Westen. Damit man zumindest eine Bullshit-Geschichte zum Erzählen an Opf... äh zukünftige Kunden hat, wurde dieser Mechanismus geschaffen.
Der verschenkt natürlich nicht einfach an beliebige Passanten Geld, sondern nach Regeln.
Jemand hat jetzt die Dokumentation gelesen, was für Regeln das sind, und die dann künstlich herbeigeführt. Und zwar, wie sich das bei Zockern gehört, auf Pump. Damit der Hebel größer wird.
the attacker had borrowed $23 million-worth of WETH tokens, an ether-backed token suitable for DeFi trading, in a flash loan from dYdX. They then traded, against themselves, with Statera (STA), an investment token that uses a transfer fee model, and burns 1% of its value every time it’s traded.
Was fällt als erstes auf? Kein Hack. Es gab keinen Hack. Jemand hat valide Transaktionen am Markt durchgeführt. Mit eigenem Einsatz. Gut, geliehen, aber er haftet ja für geliehenes Geld.The attacker went between WETH and STA 24 times, draining the STA liquidity pool until the balance was next to nothing. Because Balancer thought it had the same amount of STA, it released WETH that equated to the original balance, giving the attacker a larger margin for every trade they completed.
Der Code, der das Geld ausschüttet, hat gemäß seinen Regeln Geld ausgeschüttet.“The person behind this attack was very sophisticated smart contract engineer with extensive knowledge and understanding of the leading DeFi protocols,” 1inch said in its blog post on the breach.
OH NEIN! CHEF WIR HABEN EIN PROBLEM! DER ANGREIFER KANN LESEN!!1!Ja gut, damit konnte niemand rechnen. Wo kommen wir da hin, wenn Angreifer sich vorher die Dokumentation durchlesen?
the team behind Statera batted away accusations that the protocol had either failed or been designed intentionally for this sort of attack to take place.
Was für ein Angriff? Jemand hat das System regelkonform benutzt, und zwar genau dafür, wofür es gedacht war.Ergebnis:
The project added that it was not in a position to be able to refund the attacker’s victims.
Ach Gottchen. Lange habe ich nicht mehr so viel Elend gesehen! Mein Mitleid kennt keine Grenzen!Dies ist glaube ich die richtige Gelegenheit, nochmal den "Smart Contracts"-Teil meines Hypetech-Vortrags zu verlinken. Es ist mir aber an der Stelle wichtig, dass das kein Hackerangriff war. Der Angreifer hat den Code genau dafür angewendet, wofür er gedacht war. Nur haben die Deppen, die den Code geschrieben haben, sich halt vorher nicht ordentlich Gedanken gemacht. Das macht es nicht zu einem Hackerangriff. Eher zu einem Fall von "hättet ihr mal jemanden gefragt, der sich mit sowas auskennt".
Was ich ja immer wieder faszinierend finde: Dass jemand Startups in dem Umfeld noch Geld gibt.
Update: Wird noch besser!
If this sounds familiar, it's because we saw similar attacks happening earlier this year. Back in February, tokenized margin trading and lending platform bZx suffered two attacks, which were defined as not an oracle attack, but "a clever arbitrage execution."
Der Angriff war bekannt, aber sie haben ihn nicht verhindert, weil es nicht ihr Geld war, das sie da verteilt haben.
Das ist auch noch ein Mann! Bestimmt ein weißer cis-Hetero.
STEINIGT IHN!!1!
Hey, ich habe gehört, der ist in der Nähe von diesem anderen Typen gesehen worden! Ihr wisst schon, dieser homophobe misogyne antisemitische Hassprediger-Nazi! Mir ist gerade der Name entfallen. Aber ist ja auch egal, wie der heißt. Wen interessieren schon die Namen von homophoben misogynen antisemitischen Hassprediger-Nazis?
Hinten hört man die CSU sich einen runterholen, aber die Linke hat es nicht gehört, weil sie sich lieber gegenseitig bekämpft. Und am Ende wundern sich alle, wieso keine linken Mehrheiten zustandekommen. Ist ja merkwürdig. Ein Mysterium!
Google beginnt damit in Deutschland, Australien und Brasilien. Hierzulande sind in der frühen Phase unter anderen die Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Der Spiegel als Partner dabei.NEEEIIIINNNNNN!!!!
Einziger positiver Aspekt ist, dass Axel Springer noch nicht vertreten ist.
Ja super. Damit ist das "Leistungsschutzrecht" dann ja wohl festzementiert. :-(
Update: Hier ist Googles Euphemismen-und-Framing-Güterzug dazu. Eröffnet direkt mit "in the midst of a global pandemic and growing concerns about racial injustice around the world". Ja nee klar, Google. Darum geht es hier!!1!
Update: Ein Leser bewertet das anders:
Goggle zahlt den Verlagen dafür, dass paywalled-Seiten für normale Nutzer kostenfrei zugänglich werden, wenn sie über den Weg von Google-News (u.a.) kommen. Damit spielt Google die Verlage gegen sich selbst aus (Paywall wird nutzlos) und verschafft sich einen Vorteil gegenüber anderen Aggreagtoren (die in die Paywall rennen).
Das ist *NICHT* die Umsetzung des Leistunsgschutzrechts. Das ist clever.
Hmmm.
Erstens, und das war mir völlig neu, ist schon Film-Technik auf Weiße ausgerichtet, weil eben die Leute, die sich sowas leisten konnten, als das standardisiert wurde in der Anfangszeit, alle weiß waren. Das war denen schlicht wurscht, ob das auch Schwarze gut abbildet.
Faszinierenderweise scheint sich dieser Bias bis hin zur Digitalfotografie erhalten zu haben. Lacher am Rande: Für das südafrikanische Regime hat Polaroid dann Mittel und Wege gefunden, denn die brauchten für die Verwaltung ihrer Unterdrückten Fotos. Und:
Nicht Kodak, sondern afroamerikanische und asiatische Fotografen entwickelten die Technik laut Roth in den späten fünfziger Jahren weiter. Kodak habe sich erst bemüht, Brauntöne chemisch besser einzubinden, als die Kritik an der Bildqualität von zwei für das Unternehmen wichtigen Playern kam: von der Möbelindustrie und von der Schokoladenindustrie.Oh. Mann. Ich hätte angenommen, dass die bloß alle zu doof zum Weißabgleich / ordentlich belichten sind und man diese Art von Problem mit dem Umstieg auf Digitalkameras nicht mehr hat.
Ein anderer Leser schrieb mir, dass Gesichtserkennung bei Männern besser funktioniert als bei Frauen, weil Männer mehr Falten haben. Ich weiß nicht, ob das heute noch üblich ist, aber als ich mich mit Gesichtserkennung und machine learning befasst habe, hat man noch die Daten vorbearbeitet, z.B. mit einer Kantenerkennung. Man wollte damit die "wichtigen" Merkmale betonen und unwichtiges Rauschen wegmachen, damit das neuronale Netz sich nicht an Rauschen aufhängt und Mist lernt. Inzwischen haben sich die Verfahren von neuronalen Netzen ein bisschen weiterentwickelt und das ist glaube ich nicht mehr so hilfreich wie früher, bin da aber nicht mehr so tief drin.
Der Leser bestätigte auch, dass man bei Schwarzen im Allgemeinen nicht genug Kontrast in den Aufnahmen hat, um Falten gut erkennen zu können. Das liegt aber nicht daran, dass es zu wenig Aufnahmen von Schwarzen gibt, im Gegenteil. In den USA sind die "Mugshots", also die bei Verhaftungen angefertigten Fotos, ziemlich frei verfügbar, und die dienen dann den Tech-Bros als Trainingsmaterial. Da sind Schwarze aber sogar deutlich überrepräsentiert, es gibt also keine Knappheit an Fotos. Und an schlechter Beleuchtung liegt es auch nicht.
Aber an der Stelle passen die beiden Einsendungen gut zusammen.
Update: Jetzt kommen hier lauter Leser rein, dass das mit dem "rassistischen Film" Bullshit ist, dass da eine Soziologin ohne Ahnung von Fotografie wilde Theorien aufstellt. Nun, ich habe leider auch keine Ahnung von Fotografie. Diese Schilderung hier erscheint mir allerdings plausibel:
Das Grundsätzliche Problem seit Erfindung der Bildwiedergabe ist es, den Dynamikumfang des menschlichen Auges möglichst original abzubilden. Das ist aber sehr viel schwerer als gedacht. Das Auge ist eben nicht nur die berühmte Camera Obscura sondern mit einem naja, sagen wir “sopisticated” Interpretationsapperat versehen. Wenn Menschen “sehen” machen sie das nämlich bei weiten nicht mit vollem vollem Gesichtskreis sondern sehen nur einzelne kleine scharfe Fokuspunkte die vom Gehirn in “Echtzeit” zu deinem vollen Gesichtsfeld zusammen gerendert werden. Dabei wird auch gefiltert: zb wird dein Nase aus deinem Blickfeld “entfernt” - Aber vor allem wird laufend die ‘Blende’ also die Iris angepasst und ermöglicht es so dem Auge ein unglaublich weiten Dynamikumfang abzubilden.
Das Zusammenspiel von Augen und Hirn um jeweils den Punkt der Aufmerksamkeit perfekt zu belichten, ermöglicht so ein Gesamteindruck mit einem Dynamikumfang von ca 14 Blendenstufen.
Erste kommerzielle Filme hatten einen Dynamikumfang von vllt 2-3 Blendenstufen. Das gute alte Fotopapier - was ja noch in den ’80 gebräuchlich war - hatte ca 5 Blendenstufen.
Erst heute, mit den immer besser und vor allen empfindlicher werdenden Sensoren, haben wir wirklich HDR fähige Aufzeichungsmethoden - Moderne Sensoren kommen auch schon mal auf bis zu 17 Blendenstufen Dynamikumfang.
Zurück zum "Schwarze kommen bei Bildern schlechter weg": Mein Rat ist es sich mal mit einem Hochzeitsfotograf zu unterhalten.
Die Schwierigkeit mit einem guten Farbfilm eine Motiv abzulichten, in dem die eine Hälfte ein Schwarzer Anzug und in der anderen ein Weißes Kleid ist, hat schon manchen Profi verzweifeln lassen.
Auf welche Lichtsituation verteilt man denn dann seine 5 Blendenstufen des Filmmatrials? auf das weiße Kleid? Dann ist der Anzug ein schwarzes Loch…
vis versa.Mit heutigen Kameras ist das deutlich besser geworden - aber auch heute hast du noch Situationen in dem einfach wenig Licht zur Ausleuchtung vorhanden ist und die Kamera kann eben nicht wie das Auge/Hirn jeden Bildbereich einzeln anmessen und getrennt ausbelichten. Man kann halt nur einen Gewichtung vornehmen und hoffen, dass möglichst viel der echten Bildinfos es in den zur Verfügung stehenden Dynamikumfang schafft.
Allein deshalb gibt es ja das ganze Feld des Blendenstacking und HDR Bilder errechnen und Mircotonmapping etc.
IMHO(!) kann man das auch gut sehen - auch auf alten Bildern sind Schwarze gut ausgewogen Abgelichtet wenn sie alleiniges Motiv sind. Die Qualität nimmt rapide ab wenn es gemischt wird oder gar extreme Lichtsituationen sind (Weiße Marineuniformen im WWII zb). Ganz zu schweigen von den berüchtigten 'low cost schnapschüssen' die von absoluten Fotolaien mit billigsten Kameras gemacht wurden, auf denen der Schwarze Partyfreund in der dunklen Partyhöhle plötzlich verschwindet.
Ich nahm an, wenn man jetzt ordentliche HDR-Sensoren bauen kann, dass die dann schon überall drin sein werden. Vielleicht nicht die High-End-Modelle aber so halbwegs ordentlich zumindest. Aber jetzt wo ich da mal herumgoogele sieht das eher so aus, dass man HDR in Software macht. m(
Ich glaube ja, wir haben gerade 2-3 Generationen komplett verloren. Die sind durch das Internet daran gewöhnt, dass man Konsument ist, und dass man beiträgt, indem man entweder anderer Leute Scheiß seinen Kumpels zeigt oder sinnfreies Geblubber in ein Mikrofon bläst und das bei Youtube hochlädt. "LIKE AND SUBSCRIBE AND DONATE AT PATREON!!!"
Weiter als bis zu dem Subscribe-Aufruf kommen solche Videos bei mir gar nicht. Ich habe mir da einen Reflex angewöhnt.
Na und dass aus solchen habituellen Selfie-Instagram-Blendern und -Lügnern dann Menschen werden sollen, die uns fakten- und evidenzbasiert Bericht erstatten und Instrumente der Aufklärung sind, das zu glauben gelingt selbst mir mit meinem Berufsoptimismus nicht.
Darin sind sie aufgefordert worden, alle ihre Mitarbeiteradressen mit einer Excel-Liste abzugleichen, auf der die 7461 Adressen von Mitarbeitern von Tönnies und Subunternehmern stehen. Das Schreiben selbst habe ich leider nicht, aber das könnte man wohl so verstehen, dass die danach bei allen Kollegen fragen sollen, ob sie oder ihre Angehörigen Kontakt mit einem dieser Mitarbeiter oder deren Angehörigen hatten.
Die erste Überraschung ist ja schon die Zahl. Auf der Tagesschau stand noch was von 1500.
Aber unabhängig davon: Die feine englische Art ist das ja nicht, jetzt die Adressen der Infizierten herumzureichen. Das kann doch eigentlich nur negative Auswirkungen haben. Hätte man auch direkt in der Zeitung veröffentlichen können, die Liste. WTF?!
Update: Ein anderer Leser bestätigt:
Meine Freundin ist Pflegedienstleitung in einem Dortmunder Altenheim. Und sie hat mir gestern ebenfalls berichtet, dass sie von der Bezirksregierung eine Liste mit den Adressen von in Quarantäne befindlichen Tönnies Mitarbeiten bekommen hat. Anhand der Liste solle sie überprüfen ob Mitarbeiter evtl. in Kontakt waren.
Ich war ebenfalls schockiert als ich das hörte, denn die Adressen beinhalten sowohl Postleitzahl, Straße und Hausnummer. Da ist es im Grund schon egal das keine Namen mit angegeben sind.
Update: Es scheint sich der Konsens zu etablieren, dass die 7000er-Zahl sich auf alle Mitarbeiter am Tönnies-Standort bezieht. Ob das jetzt externe Mitarbeiter von Subunternehmern einschließt oder nicht ist aber weiterhin unklar.
Der gute Mann ist Psychiater, und weil Psychiater gestörte Menschen behandeln, legen die Wert darauf, dass ihre Patienten nichts über ihr Privatleben wissen und herausfinden können. Außerdem hat er schon Todesdrohungen von verstrahlten Psychiatriegegnern (ich vermute mal aus dem Scientology-Umfeld, die sind da sehr aktiv) bekommen.
Tja und da hat er sich überlegt, dass er lieber die Site zumacht. In der Hoffnung, dass die Story über die Site damit auch über den Jordan geht.
Ich habe mal eine Mail an die New York Times geschrieben und um Kommentar gebeten.
Mir fällt gerade gar keine Site ein, die mir jemals so viel Erkenntnisgewinn beschert hat wie der Slate Star Codex. Das ist ein gewaltiger Verlust, den ich sehr persönlich nehme.
Das Munich Betrayal, das er da anspricht, ist hier in der Wikipedia zu finden, natürlich unter einem weniger anklagenden Namen. Die Wikipedia ist halt neutral, müsst ihr wissen. Die würden auch nie den Warschauer Vertrag unter Warschauer Pakt … oh warte. Never mind.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass Wikipedia auch Münchner Diktat als Alias für Münchner Abkommen hat.
Update: Hier gibt es eine inoffizielle deutsche Übersetzung mit ein paar zusätzlichen Erklärpassagen im Text und davor.
Update: Oh und die russische Botschaft hat eine offizielle Übersetzung.
Update: Die Deutsche Welle schäumt. Warte mal, waren das nicht die, die jetzt für Deutschland die Gegen-Propaganda gegen RT machen sollten?
Er meint damit ein bisschen die Cancel Culture, ein bisschen das Stürzen von Statuen, ein bisschen Kollektivschuld, ein bisschen die Hygienedemos.
Einer der Kommentare ist: Hah, als ob man "die andere Seite" am gehört werden hindern könnte! Die sind doch auf Facebook und Telegram und sonstwo!
Das fand ich einen interessanten Beitrag, denn er deckt eine Facette der Debatte auf, die mir bisher zu kurz kam.
Die größten Verlierer der Cancel Culture sind ja die traditionellen Medien, denen massiv die Leser weggelaufen sind in den letzten Jahren. Eine These, warum das so ist, könnte sein, dass sie die Leser schlicht an "die andere Seite" verloren haben, weil sie es nicht geschafft haben, der anderen Seite in ihren Blättern Platz zu bieten.
Und der Martenstein beweint hier schlicht das absehbare Wegfallen seines Arbeitsplatzes, denn mit ehrenamtlichen Legionen von Meinungskommentatoren kann ein einzelner Martenstein auf Dauer nicht konkurrieren. Auch wenn die alle nicht so gut schreiben können wie er.
Ich habe einem der Einsender eine Antwort geschrieben, bevor ich sah, wie viele Briefe da noch reinkamen. Daher jetzt hier für alle meine Antwort:
> der Tweet von J.K. Rowling ist aktiv Transphob, weil sie damitAuf mich als Mitstreiter könnt ihr Freiheitskämpfer vermutlich eh alle verzichten, mit eurem gerechten Zorn und eurem kindlichen "ich hab Recht und alle anderen sind doof"-Weltbild. Aber heult dann bitte nicht rum, wenn ihr für eure gerechte Sache nur eine Facebook-Gruppe mit vier aktiven Usern und ein paar Lurkern und Bots zusammengekriegt habt.
> Trans-Männern (welche menstruieren) das Existenzrecht absprechen will.
> Du kannst dir gerne mal ihr Manifesto durchlesen, was nur so vor
> Transphobie strotzt.So ist das bei Auseinandersetzungen halt.
Beide Seiten fühlen sich missachtet.Ich finde nicht, dass eine Seite da mehr Recht hat als die andere.
Rowling findet, die Frauen seien schon genug unterdrückt worden, und brauchen jetzt nicht noch Männer, die sich als Frauen verkleiden, um nicht auf ihren Sexismus angesprochen zu werden. Aus Sicht von Transmännern ist das eine elende Frechheit, aber aus ihrer Sicht ist das die Wahrheit und die Realität.
Transmänner finden, sie seien eine noch stärker unterdrückte Minderheit als normale Frauen und haben daher ein Anrecht auf noch besonderen Schutz und könnten Frauen vorschreiben, welche Wörter sie zu verwenden haben, weil sie sie ansonsten als transphob brandmarken können. Aus Sicht von Frau Rowling ist das eine elende Frechheit, aber aus deren Sicht ist das die Wahrheit und die Realität.
Bei aller Sympathie für Trans-Männer und -Frauen: Die Strategie ist nicht schlau. Die haben so viele Leute pauschal als transphob abgekanzelt und beshitstormed, dass das Wort seine Wirkung verloren hat. Inzwischen ist das praktisch nur noch innerhalb der Trans-Community eine wirksame Beschimpfung. Das ist eine völlig unnötige selbstzugefügte Wunde. Die haben sich selbst ihre Legitimation untergraben.
Genau wie davor übrigens die Feministen mit ihren Sexismusvorwürfen.
Emma und andere Radfems haben da genau denselben Fehler begangen.Ist halt menschlich. Das macht es nicht schlauer.
Wenn du mich als Sexist beschimpfst, und zwar nicht weil ich irgendwas getan habe, sondern weil ich ein Mann bin, und daher genetische Bringschuld habe, dann hast du mich als Mitstreiter verloren.
Wenn du mich als transphob beschimpfst, nicht weil ich irgendwas getan habe, sondern weil ich nicht selber trans bin und nicht sofort hinter dir auf den Barrikaden gegen jemanden stand, dem irgendwas nebulöses vorgeworfen wird, und ich kannte weder den Typen noch die Vorwürfe noch kann ich irgendwas davon prüfen, dann bist du mich als Mitstreiter halt genau so los.
Kämpft ihr da mal alle eure Schlachten. Aber dann halt ohne mich. Die Legitimation hat eure Sache in meinen Augen halt an der Stelle schon verloren.
Mitstreiter muss man gewinnen. Man kann nicht einfach hingehen und im Recht sein und dann alle ankacken, die nicht sofort mitlaufen. Das mag für dich offensichtlich sein, dass deine Sache gerecht ist. Das heißt aber nicht notwendigerweise, dass alle anderen a) deine Sache für gerecht halten, b) dich für jemanden halten, mit dem sie mitstreiten wollen, und c) deine Methoden gutheißen.
Man würde ja denken, bei all dem Gerede über Inklusion sei das intuitiv allen Beteiligten klar, aber anscheinend ist dem ja nicht so.
Warum ich das erwähne? Lest euch das mal durch. Kann da jemand mal die Vorwürfe erklären? "Ich war jung und verwundbar, er hat mir eine Karriere bereitet und sich dann eine andere Freundin gesucht" lese ich da. Ich sehe nichts von Gewalt, nicht mal ungewollte Berührungen. Nichts. Er hat Frauen geholfen, und dann hat er anderen Frauen geholfen. Verbrennt ihn auf dem Scheiterhaufen! Warren Ellis hat auf Twitter ein Statement veröffentlicht, das leider ein bisschen vage bleiben muss, weil die Vorwürfe ja auch nur unkonkretes Geraune waren. Also erzählt er da was von wie privilegiert er gewesen sei und dass er jetzt zuhören statt reden will.
Wieso ist denn #metoo von konkreten Vorwürfen abgekommen, fragt ihr euch vielleicht? Nun, da gibt es auch gerade einen Fall, der das schön illustriert. Jesselyn Radack vs. Trevor Fitzgibbon. Sie ist bekannt geworden, weil sie Snowden anwaltlich unterstützt hat, und sich für Whistleblower eingesetzt hat. Saß auch mal auf dem CCC-Congress auf der Bühne glaube ich. Er ist ein in den USA bekannter Chef einer progressiven PR-Firma. Sie hat ihm konkrete Dinge vorgeworfen, geradezu eine Kampagne geführt, und davon bleibt jetzt nach gerichtlicher Prüfung folgendes übrig:
We’ve settled the case. As part of the settlement, I retract all stmts I’ve made about Trevor Fitzgibbon & apologize for any harm I’ve caused Mr. Fitzgibbon & his family. I have no further comment.
Justice has been served! Wer gibt dem Fitzgibbon jetzt sein Leben zurück?Mit Missbrauchsvorwürfen ist das eben wie mit Geheimdiensten, Prügelcops und dem Filesharing-Richter am Amtsgericht Köln. Macht korrumpiert. Je mehr Macht, desto höher das Korruptionsrisiko.
Update: Hier versucht sich einer an einer etwas ausgewogeneren Berichterstattung über Warren Ellis. Auch da fällt es mir aber schwer, konkrete Vorwürfe zu finden. Er hat Sex-Chat mit Frauen gemacht, die schon einen Freund hatten.
Mich betrifft das ja alles glücklicherweise nicht, aber ich bin ja doch genug Feminist, um mich über dieses prähistorische Frauenbild zu ärgern. Frauen sind alle dumm, handlungsunfähig und Opfer. Es ist daher Aufgabe des sie anflirtenden Mannes dafür zu sorgen, dass sie nicht einem anderen Partner untreu wird. Hätte der halt vorher recherchieren müssen!!1! Dass das vielleicht Sache der (erwachsenen!) Frau ist, mit wievielen und welchen Männern (oder Frauen!) sie zu welcher Zeit was macht, das wird hier völlig negiert. Und das auch noch von den Frauen selbst! Finde ich abstoßend.
Auch dieser "ich war jung und verwundbar"-Rehaugen-Scheiß immer. Willkommen im Leben. Das ist eine Phase, durch die alle Menschen durchmüssen, die nicht vorher sterben. Übernehmt mal bitte ein bisschen Verantwortung für euer Handeln!
"Ich bin in das Webforum gegangen, und habe gesehen, dass die da sexistische Witze machen, und dann bin ich sofort ... dageblieben und habe das 20 Jahre über mich ergehen lassen, und jetzt will ich Gerechtigkeit!!1!" *augenroll*
Zwei philippinische Banken haben unterdessen dementiert, dass Wirecard Konten bei ihnen unterhält. "Wirecard ist kein Kunde von uns", erklärten die BDO Unibank und die Bank of the Philippine Islands (BPI) am Freitag in zwei getrennten Mitteilungen.OMFG!
Dokumente, die externe Prüfer von Wirecard vorgelegt hätten, seien gefälscht, erklärte BPI. Man werde den Fall weiter untersuchen. BDO teilte mit, Papiere, die ein Konto von Wirecard bei der Bank bestätigen sollten, trügen gefälschte Unterschriften. BDO-Präsident Nestor Tan sagte: "Wirecard ist kein Kunde, wir unterhalten keine Beziehungen zu ihnen. Auf den gefälschten Dokumente wurden unser Namen benutzt und die Unterschriften unserer Mitarbeiter gefälscht."OK also unter diesen Umständen verstehe ich, dass E&Y da nicht ihren Gummistempel druntersetzen wollten. Das Niveau an Kriminalität erwartet man eher nicht aus dem Umfeld eines DAX-Konzerns. An der Stelle könnten wir vielleicht auch mal eine Debatte starten, wie Wirecard überhaupt in den DAX kommen konnte.
Immerhin sehr unterhaltsam ist, wie Wirecard das Problem jetzt löst.
Markus Braun tritt mit sofortiger Wirkung als Vorstand von Wirecard zurück. James Freis wurde zum Interims-Chef berufen. Der US-Manager war erst am Vorabend in den Vorstand berufen worden.Die Tarantino-Methode! "Mein Name ist Wolff. Ich löse Probleme."
Wenn es um Corona ginge, hätte man da auch einfach einen entwickeln lassen können und alle anderen nehmen das dann. Ist ja bei Open Source auch lizenztechnisch kein Problem.
Ich als ewiger Optimist hoffe aber trotzdem, dass die App versehentlich auch gegen Covid-19 hilft. Von der Akzeptanz her sieht die App ja gar nicht mal so schlecht aus mit inzwischen angeblich knapp 10 Mio Installationen. Und das trotz aktueller Meldungen wie dieser, dass die Geheimdienste jetzt endlich Staatstrojaner-Befugnis bekommen sollen. Das würde ja eher dagegen sprechen, irgendwelchen Apps irgendwelcher Behörden zu vertrauen. Merken die eigentlich nicht, wie viel Vertrauen sie jetzt schon verloren haben?!
Update: Einen Punkt würde ich an dieser Stelle noch gerne machen. Open Source ist schön und gut, aber nicht hinreichend. Wer sagt denn, dass die App, die man aus dem App Store installiert kriegt, auch aus dem Quellcode kommt? Eigentlich müsst jeder von euch selber aus dem offenen Quellcode die App bauen und auf sein Telefon spielen, was aber natürlich Google und Apple nicht zulassen, weil die ja gerne ihr parasitäres App-Store-Schutzgeldgeschäftsmodell ("Schöne App haben Sie da! Wäre ja schade, wenn die Leute die gar nicht installieren können! Geben Sie uns mal 30% Ihres Umsatzes!") weiter fahren möchten. Und das geht ja nicht, wenn sich die Leute selber Apps installieren dürfen! Wieso hat das eigentlich das Kartellamt noch nicht unterbunden?
Bliebe noch der Weg, dass ihr die App selber baut und dann vergleicht, dass die App aus dem App Store identisch ist. Doch das ist technisch kein Selbstläufer und auch da legen Google und Apple absichtlich Steine in den Weg.
Tja und wenn jetzt der Staat kommt und selber ein Schutzgeldgeschäftsmodell gegen Google und Apple fährt ("Schönen App store haben Sie da! Wäre ja schade, wenn der in unserem Land verboten wäre! Hier, liefern Sie mal diese Malware aus!"), dann geht das ja am Ende auch immer alles zu Lasten des Bürgers. Für uns Bürger kämpft ja leider niemand.
Die Lage ist nicht völlig aussichtslos. Man kann z.B. sehen, was die App alles können will. Da hat leider Google auf ganzer Linie verkackt und auf älteren Android-Versionen (älter als 9 habe ich gehört) kommt da "will Location-Daten haben". Das hilft also nicht, im bösartige Profilbildung zu verhindern.
Bleibt noch die Möglichkeit, dass man stichprobenhaft die App aus dem App Store holt und von Experten vergleichen lässt. Damit sind wir aber auch wieder nicht viel weiter, denn wir haben nur "du musst Google/dem Staat vertrauen" gegen "du musst dem CCC-Experten vertrauen" ausgetauscht. So ganz kriegt man das Vertrauen Müssen nicht weg, denn die Tools, mit denen man solche Analysen macht und Apps baut, die kommen ja auch von irgendjemandem, dem man vertrauen muss. Aber schön ist das nicht.
Bleibt noch die Frage, ob die Geheimdienste vielleicht Google zwingen, ihre Hintertüren nur gezielt auszurollen. Damit wären Stichproblem umgangen, außer einer der Stichproben-Downloader ist auf der Liste der Geheimdienste. Ist alles nicht so einfach.
Update: Oh und dann gibt es natürlich noch das Problem (jetzt vielleicht nicht bei der Corona-App aber bei anderen), dass die App einmal pro Woche ein Update erfährt. Da wird das Fenster für Aussagen über die Vertrauenswürdigkeit einer bestimmten Version sehr schnell sehr klein.
Corona-Ausbruch bei Tönnies: Kreis Gütersloh schließt alle Schulen und KitasHaha, denkt ihr euch jetzt vielleicht, das hat ein Scherzkeks in der Redaktion aus humoristischen Gründen so formuliert. Als erstes werden sie ja wohl Tönnies (ein Fleischverarbeiter) geschlossen haben!
Nein, haben sie nicht.
Nach Angaben des Kreises waren zuvor 400 Tönnies-Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.Wenn man dem hinterherklickt, findet man heraus, dass das 400 von 500 Testergebnissen waren. Auf 500 weitere Tests warten sie noch.
Ja, äh, und jetzt? Darf der Laden einfach so weiterwurschteln?! Haha, nein, nein, da wird jetzt mit harter Hand durchgegriffen. Brutalstmöglich wird da jetzt aufgeklärt.
Der Betrieb hat zugesichert, ab jetzt die Abstände bei der Arbeit zu vergrößern. Öh und sie wollen technische Maßnahmen ergreifen, wie z.B. Belüftung mit Frischluft.
Ich weiß ja nicht, wie ihr an solche Meldungen herangeht, aber ich stelle mir da erstmal vor, wie das bisher ausgesehen haben muss dort.
Oh ach ja, und sie wollen mit UV-Licht bestrahlen. Wie die Chlorhühnchen aus den USA!1!!
Update: Ein Leser hat eine Meldung gefunden, dass Tönnies doch geschlossen wurde. Macht mir die Pointe kaputt aber war sicher die richtige Entscheidung.
Update: Ein anderer Leser schreibt:
Das Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück ist das Tönnies-Werk, das die meisten Export-Zulassungen hat, von da wird weltweit exportiert, und es ist auch das Werk, das am häufigsten vorgeführt wird, wenn denn mal wieder Politiker beeindruckt werden müssen.
Von den Tönnies-Werken in Deutschland sollte es eigentlich das sein, im dem Hygiene noch am wichtigsten ist.
Dass Tönnies aufgrund seiner "Vernetzung" ein Extremfall ist, glaube ich durchaus ("Wurstlücke" fällt mir da auch noch ein - damit ist er ja auch davon gekommen). Aber ich glaube nicht, dass es anderswo *viel* besser ist. Ein Marktschwergewicht wie Tönnies kann das Niveau gewaltig nach unten ziehen.
Ah, wo ich schon mal dabei bin: Der Anteil ausländischer Arbeitnehmer nach Branche:
39,6% Fleischverareitung
37,1% Lebensmittelherstellung
34,4% Beton- und Stahlbetonbau
31,8% Reinigung
31,3% Köche
30,4% Speisezubereitung
30,2% Gastronomie
29,3% Lebens- und Genußmittelherstellung
29,3% Landwirtschaft
28,0% Hochbau
25,2% HotellerieDie kann man sicher nicht alle über einen Kamm scheren, aber die Unterbringungen im Bau sind auch oft miserabel, und ich meine, vor ein paar Jahren auch über die Zustände in den öffentlich nicht sichtbaren Bereichen von Hotels etwas gelesen zu haben, das mich an Käfighaltung erinnerte.
Mit anderen Worten: Die müssen mit ihrer Webseite und ihrer Logistik gar keinen Gewinn einfahren. Kein Wunder, dass da keiner mit konkurrieren kann.
Dass AWS bei Amazon die Cash Cow ist, ist schon länger bekannt. Aber das Ausmaß ist ja schon bedrückend.
Ich bin vor allem immer wieder schockiert, wie viele Leute zu AWS gehen, weil sie glauben, sie würden da Geld sparen.
Update: Das kann natürlich auch kreative Buchführung zur Steueroptimierung sein. Die Gewinne werden dann als Lizenzgebühren für AWS, die der Logikstikteil ja auch nutzt, an eine Ltd in der Karibik abgeführt oder so.
Das heißt nicht, dass der Supreme Court jetzt liberal ist. Gleichzeitig haben sie die Klage zu Qualified Immunity nicht angenommen. Das ist die Rechtsdoktrin, dass Polizisten nicht für Dinge verfolgt werden können, die sie im Job tun. Die Doktrin hat sich über die Jahre ausgedeht und wird jetzt wohl so interpretiert, dass nur Klagen gegen Polizisten Erfolg haben können, wenn es exakt denselben Fall vorher schonmal gab und für den Kläger ausging.
Wie kann es zu einem so offensichtlich krassen Fehlurteil kommen? Nun, das liegt daran, dass in unserem Lande freidrehende Richter einfach frei nach Pippi Langstrumpf ihre eigenen Gesetze zurechtinterpretieren, und zwar inhaltlich diametral entgegengesetzt zu den tatsächlichen Gesetzen und dem erklärten Willen des Parlaments.
Das Gesetz sagt: Diensteanbieter müssen die Nutzung ihres Anschlusses nicht überwachen oder nach rechtswidriger Nutzung Ausschau halten.
Freidrehender Richter machen daraus eine Beweislastumkehr. Auf pure Behauptung hin soll jetzt plötzlich der Anschlussinhaber Täter recherchieren und ans Messer liefern, so jedenfalls die Vorstellung der Richter.
In diesem Fall war das bloß ein Amtsgericht in Köln. Da geht man halt zur nächsten Instanz, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber so einfach ist das nicht, solche Klagen werden in letzter Zeit gerne mal gar nicht erst angenommen. Weil die Gerichte überlastet sind, heißt es.
Kennt zufällig jemand von euch das Korrektiv? Wie kann man solche Richter von ihren Posten entfernen? Mit "im Namen des Volkes" hat das jedenfalls nichts zu tun, wenn Rentnerinnen ohne PC für Filesharing verurteilt werden.
Update: In den USA werden Richter gewählt. Genau wie der Sheriff und der Bürgermeister. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich entsetzt. So langsam fange ich zu verstehen an, warum die Amis das so machen.
Meine Güte. Ich ahnte ja, dass die FAZ und ihre Leserschaft niveautechnisch deutlich nachgelassen haben seit den 80er Jahren, aber da entgleisen mir ja doch gerade ziemlich die Gesichtszüge.
Leute, Rezo ist ein Fuzzy auf Youtube. Die FAZ bildet sich ein, ein Leitmedium zu sein, und in dem besagten Video fallen ein paar echt fremschämwürdige Sprüche ala "der Jasper von Altenbockum hat ja mehr für den Journalismus in Deutschland getan als Rezo je leisten können wird". Ach? Ist das so, ja? Wann genau soll das gewesen sein? Mir ist der noch nie positiv oder auch nur neutral aufgefallen. Ich meine, gucken wir doch mal kurz! Die arme Vorratsdatenspeicherung ist Opfer vom fiesen Übeltäter Snowden geworden. Oder wie wäre es mit Das ZDF ist in russischer Hand! Oder vielleicht doch lieber wir brauchen atomare Abschreckung gegen DEN RUSSEN, um die arme unschuldige Ukraine an den Westen anzuschließen? Nicht euer Geschmack? Einen hab ich noch: Die Opposition droht bei der BND-Affäre zur "innerparlamentaischen Pegida" zu werden. Was hatte die Opposition noch gleich zu tun gewagt? Na sie dachten in ihrem jugendlichen Leichtsinn, man könnte Geheimdienste kontrollieren, und dachten laut über einen Untersuchungsausschuss nach. In den Hirnwindungen eines transatlantischen Betonkopfes wie Altenbockum kommt das praktisch einem Hochverrat gleich!
Ich meine, man muss den ja verstehen. Der sah sich kurzerhand von Jan Fleischhauer (der Anreißer reicht, ihr müsst nicht das ganze Video gucken) rechts überholt, und die hatten auch noch viel mehr Reichweite! Was hätte er denn da tun sollen?!
Aber es geht hier nicht um Jasper von Altenbockum. Auch nicht darum, dass die FAZ ernsthaft jemanden vorschickt, um den auch noch öffentlich zu verteidigen, und seine Verdienste für den Journalismus in Deutschland (ich erbrach mich spontan ein bisschen in meinen Mund, als ich die Zeile kam) zu loben. Nein. Es geht darum, dass sie auf Kritik nicht etwa mit "wir geloben Besserung" reagieren, sondern mit Rabulistik. Was passiert denn, wenn wir ihnen alle ihre Punkte glauben? Dann haben sie erfolgreich argumentiert, dass andere Zeitungen noch schlimmer sind als sie.
Und das, meine lieben Leser, ist in meinen Augen der Todesstoß.
Schlimmer als keine Integrität haben ist es, Integrität nicht mal als Anspruch an sich selbst zu haben.
Wenn die FAZ hier öffentlich argumentiert, der Rezo habe ja auch ähnliche Fehler wie sie gemacht, dann geben sie damit öffentlich zu, was Rezo behauptet hatte: Dass sie gar keine höheren Ansprüche als irgendwelche dahergelaufenen Youtuber haben. Mit anderen Worten: Sie bestätigen, was Rezo ihnen vorgeworfen hatte.
Ich finde es nicht schlimm, von Rezo vorgeführt zu bekommen, wie Transparenz bei Quellen und Methoden aussieht. Dass die FAZ da Nachhilfe braucht, belegen sie seit Jahren immer und immer wieder. Den Politik- und Wirtschaftsteil der FAZ konnte man schon immer in der Pfeife rauchen. Das Feuilleton war was denen ihren Wert gab, und seit Frank Schirrmacher tot ist, hat die FAZ nicht mal mehr das.
Während ihr hier diskutiert, ob Rezo ein satisfaktionsfähiger Bote für die schlechten Nachrichten sind, die seit Jahren jeder sehen kann, der die Augen aufmacht, möchte ich mal kurz darauf hinweisen, was Journalismus früher mal bedeutet hat. Journalismus hieß mal, dass man vorher ausreichend recherchiert und prüft und gegenprüft, dass man nie mit Falschbehauptungen erwischt wird, weil die bei den Prüfungen erkannt und entfernt wurden. Die Frage, wie die FAZ jetzt damit umgehen soll, dass Rezo ihnen ihre Schlamperei vorwirft, ist also schon einen Schritt zuviel. Die eigentliche Frage hätte sein müssen, wieso es Rezo überhaupt schaffen konnte, bei der FAZ so viel Pfusch zu finden.
So und jetzt warte ich auf die "ja aber der Fefe hat ja auch schon Fehler gemacht"-Fremschämtweets. Gute Nacht, Deutschland.
Der Fall hat ein paar Besonderheiten.
Brett Callow, a threat analyst at security firm Emsisoft, said a sample of the file-encrypting malware was uploaded to VirusTotal, a malware analysis service, referencing an internal Honda subdomain, mds.honda.com.
Da wäre mein Rechtsempfinden gewesen, dass man diese Art von Ansage über Samples von Virustotal nicht macht. Da müsste es so eine Art ärztliche Schweigepflicht geben. Es ist ja im Interesse aller, dass da weiterhin Samples hochgeladen werden. Der Fluss könnte abbrechen, wenn Firmen befürchten müssen, dann ihre dreckige Wäsche in der Presse ausgerollt zu bekommen.Aber gut, zu dieser Domain …
“The ransomware will only encrypt files on systems capable of resolving this domain but, as the domain does not exist on the clear net, most systems would not be able to resolve it. mds.honda.com may well exist on the internal nameserver used by Honda’s intranet, so this is a fairly solid indicator that Honda was indeed hit by Snake,” said Callow.
Das ist vor allem ein Indikator dafür, dass die Malware extra für den Angriff auf Honda customized wurde, und zwar von jemandem mit Insiderwissen über deren Netzwerkstruktur.
Die Studie geht auf das Imperial College London zurück. Die scheinen auf die Kritik an ihren früheren Simulations-Vorhersagen reagiert zu haben, indem sie ihre Annahmen sehr konservativ gehalten haben:
They assume nobody would have changed their behaviour in response to the Covid threat without a lockdown - and that hospitals would not be overwhelmed resulting in a surge in deaths, which nearly happened in some countries.
Speziell die Annahme, dass die Krankenhäuser nicht in Kapazitätsprobleme gekommen wären, erscheint mir eher unrealistisch.
Da habe ich mich wohl vor der falschen 2. Welle gesorgt! Ich dachte, das Coronavirus kommt wieder und infiziert uns alle, dabei kommen die Law&Order-Zombies wieder aus ihren Gräbern und wollen uns alle bespitzeln! Aber sie sind geschwächt. Nicht mal für einen neuen Vorwand hatten sie die Kraft.
Aber Vorsicht: Quelle ist die FAZ. Da muss man vorsichtig sein. Ihr habt ja bestimmt das neue Rezo-Video geguckt. Demzufolge ist die FAZ einsamer Spitzenreiter in Desinformation. Noch vor "Bild" und "Welt". Und das muss man erstmal schaffen! (Danke, Julia)
UpGuard found labels (see below screengrab) in the exposed TVSmiles repository that refer to “seven_pass”: Aka a single sign-on solution for all ProSieben.Sat1’s digital services, called 7Pass.
Im Adtech-Sumpf ist ja jeder irgendwie mit jedem anderen verbunden, und sobald du einem deine Daten gibst, ist das wie in den Pool pinkeln. Das kriegst du nie wieder rausgefiltert und bald haben alle Kontakt.Es gab da schon eine Verbindung, die die auch einräumen, aber die war angeblich pseudonymisiert. Wobei sich dann die Frage stellt, wieso da die 7Pass-ID in der Datenbank steht. Das spräche eher gegen eine Pseudonymisierung.
Other personal data found in the repository includes precise location data — “users’ latitude and longitude” — with a related admin view configured for a database named “full device info.
Da könnte man sich jetzt Sorgen machen, aber der Einsender kommentiert:Die Hauptgefahr bei diesen Daten ist, daß jemand herausfindet, daß die Daten, die diese Werbefirmen da sammeln zu mehr als 75% ausgedachter Bullshit sind.Und das ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen :-)
Ein technisches Problem, denkt ihr jetzt vielleicht. Server ausgefallen oder so. Jemand übers Kabel gestolpert.
Nein. Weit gefehlt. Das war eine Anordnung der Polizei-Spezialeinheit gegen Finanzkriminalität.
Wait, what? Wie kommen denn die Spezialexperten dazu, Projekt Gutenberg blockieren zu lassen? Nun, ...
And, if you want to understand how this happened -- which also might raise some huge questions about how the public prosecutor's office works -- it appears that they were monitoring some Telegram private channels, and saw someone there link to some pirate sites and link to Project Gutenberg, and rather than, you know, investigate, they just decided to ban the entire list.
Einmal mit Profis arbeiten!Und da wundert sich die Polizei, dass die Leute ihnen nicht trauen und demonstrieren gehen, dass sie keine weiteren Befugniss kriegen sollen.
Update: Aus Deutschland ist Projekt Gutenberg übrigens auch nicht erreichbar. Ebenfalls wegen völlig absurd über die Stränge geschlagener Copyright-Gesetzgebung und freidrehender Justiz. (Danke, Ralph)
Washington (dpo) - Unter dem Lincoln Memorial in der US-Hauptstadt Washington sind offenbar riesige Erdölvorkommen entdeckt worden.*wieher* (Danke, Jens)
If your first reaction to this is to think about Iranian repression, ponder how similar denunciations from the US Govt sound to the world
Lieferengpässe nehmen seit ca 2005 (seit dem AVWG - Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung) stetig zu.Vielen Dank an dieser Stelle für die vielen Einsendungen, auch die, die ich nicht berücksichtigen konnte.
Der aktuelle Krisenhöhepunkt wird zwar auch durch die Corona-Krise befeuert, die Ursachen sind aber viel älter.Es gab auch vor 2005 schon vereinzelt Medikament, die aus unterschiedlichen Gründen nicht lieferbar waren (Chargenausfälle, Insolvenzen beim Hersteller etc.) aber das war vergleichsweise selten und harmlos.
In 2005 kam dann das Gesetz von Ministerin Ulla Schmidt, was es den Kassen ermöglichte, Rabattverträge mit den Herstellern von rezeptpflichtigen (RX) Medikamenten abzuschliessen. Vulgo: Du bekommst nur noch Medikamente in der Apotheke ausgehändigt, wenn die Krankenkasse (KK) einen Vertrag mit dem Hersteller des Medikamentes hat. Vorher gab es einen relativ freien Markt, der aber natürlich auch so seine Fehlanreize hatte. Das darf man nicht beschönigen.
Heute kauft der Apotheker zu einem festgelegten Einkaufspreis und verkauft zum festgelegten Verkaufspreis (diese sogenannten TaxPreise sind bei RX-Medikamenten gesetzlich vorgeschrieben. Von ihnen darf nicht abgewichen werden).
Die Krankenkasse bezahlt dem Apotheker diesen festgelegten Preis, holt sich aber gleichzeitig den (geheimen!) Zwangsrabatt beim Hersteller zurück, so dass sie faktisch nur die Differenz zwischen Apotheken-EK und Zwangsrabatt bezahlt.
Bei manchen Krankenkassen (wie den AOKen) gab es sogar nur einen Vertrags-Hersteller pro Wirkstoff. Die Absicht dahinter war, den Preis auf ein Minimum zu drücken, indem man dafür dem Hersteller ein quasi-Monopol versprach.Gleichzeitig wurde den Herstellern verboten, die Preise ihrer Medikamente - zum Beispiel zum Inflationsausgleich - nach oben anzupassen (Preis-Moratorium). Das gilt seit 2005 bis heute.
Das Ende vom Lied ist, daß Deutschland inzwischen im Bereich der RX-Medikamente ein ausgesprochenes Niedrigpreisland ist (auch wenn im Volksmund immer das Gegenteil behauptet wird). Die internationalen Hersteller verkaufen aber Ihre (beschränkte) Ware größtenteils an die Länder, wo sie mehr dran verdienen können.
Da bleibt dann oft nur eine kleinere Menge für Deutschland über.Ohne viel vorwegzunehmen kann sich jeder vorstellen, daß das nicht die beste Idee in punkto Versorgungssicherheit für die Versicherten war.
Dieses System führte in den vergangenen 15 Jahren zu einer Menge Fehlstellungen:
Die europäischen Hersteller und -standorte sind innerhalb weniger Jahre dem Preisdiktat zum Opfer gefallen. Es gibt nur noch ganz wenige Medikamente, die in Europa, geschweige denn D produziert werden. Wir sind quasi vollständig von Indien und China abhängig.
Dort findet nämlich fast ausschliessslich die Herstellung der Wirkstoffe statt. Ist einfach billiger und es guckt keiner so genau hin. Das merkt man hierzulande an den immer weiter eskalierenden Qualitätsmängeln (nicht zuletzt die Verseuchung von vielen Medikamenten mit krebserregendem NDMA im letzten Jahr).Viele Wirkstoffe haben nur noch wenige oder sogar nur noch einen großen Hersteller. Ein gutes Beispiel ist dafür der bekannte Schmerzwirkstoff Ibuprofen. Er wird weltweit nur noch in einer handvoll Fabriken hergestellt. Da hat Sanofi ein quasi-Vertrags-Monopol für die Tabletten der meisten deutschen Krankenkassen mit seinem Produkt Ibuflam.
Die anderen Hersteller produzieren nur noch unbedeutende Restmengen. Wenn bei Sanofi mal wieder was schief geht fällt also nahezu die gesamte RX Ibu-Tabletten-Versorgung flach, da diese Restmengen nur für einen kurzen Überbrückungszeitraum reichen.Gleichzeitig haben die Kassen die Preise für dieses Monopol so sehr gedrückt, dass den Herstellern keine finanziellen Spielräume mehr bleiben. Es geht da dem Vernehmen nach um einzelne Cents. Das setzt sich in der ganzen Lieferkette bis zum Wirkstoffhersteller fort, was nicht gerade zu einer Steigerung bei der Qualitätssicherung führt. Aus Effekivitätsgründen werden dann nur 98-99% des realen Bedarfes produziert, weil man keine finanziellen Reserven für Überproduktionen hat. Man beachte bitte, dass die Krankenkassen bis heute die geheimen Abrechnungspreise nicht offenlegen wollen. Für Körperschaften des öffentlichen Rechtes schon ein starkes Stück.
Wir als Apotheken können einen Teil der - durch dieses bekloppte System bedingten - Ausfälle abfedern, da wir - nur ausnahmsweise bei Nichtlieferbarkeit des Vertragspartners - auch gleichartige Produkte von anderen Herstellern abgeben dürfen. Das hat sicher schon jeder mal in der Apotheke gehört: "Tut mir leid, Ihr Artikel ist gerade wieder nicht lieferbar. Darf ich Ihnen ein wirkstoffgleiches Medikament mitgeben?" Das bedeutet für die Apotheken aber einen hohen Dokumentationsaufwand, da wir die Nichtlieferbarkeit erst aufwendig beim Großhandel und Hersteller erfragen und dokumentieren müssen. Ansonsten streichen einem die Krankenkassen 100% des Preises und man bleibt komplett auf dem Schaden sitzen. Gleichzeitig behaupten die Hersteller immer, sie wären lieferfähig, weil viele Rabattverträge eine Strafklausel bei Nichtlieferfähigkeit vorsehen.
Die Krankenkassen sind übrigens zwar an einem Großteil dieser Misere schuld, aber auch die anderen Marktteilnehmer sind nicht ganz unschuldig.
Alles in allem möchte ich nochmal betonen: Das ist nur ein Teil der ganzen Problematik, die viel umfangreicher und vielschichtiger ist. Ich musste auch oben einige Sachen vereinfachen und aus unserem Apothekensprech übersetzen, damit sie überhaupt nachvollziehbar werden, dafür bitte ich um Entschuldigung.Zum Schluß noch eines: Es wird aktuell immer wieder über eine Freigabe der gesetzlich festgesetzen RX-Preise diskutiert. Im Zuge der Corona-Krise sollte inzwischen auch dem letzten klar geworden sein, daß die fixen Preise vor allem zum Schutz der Bevölkerung dienen.
Man stelle sich mal vor, es würde einen effektiven - aber beschränkt bevorrateten - Wirkstoff oder Impfstoff gegen das Virus geben. Der Preis eines lebensrettenden Medikamentes würde (bei freien Preisen) deutlich schneller eskalieren, als der von Klopapier und Schutzmasken.
Wollen wir wirklich eine Gesundheitsversorgung, wo die Überlebenschancen vom Geldbeutel abhängen, so wie in den USA?
- Die Meldungen zu den genannten behördlichen Datenbanken sind "freiwillig".Und wie so häufig erfährt man bei solchen Einblicken in andere Branchen schnell Dinge, die man lieber gar nicht wissen wollte. :-(
Wie toll zuverlässig diese auf freiwillige Meldungen ("Selbstverpflichtung") aufbauenden Datenbanken sind, wenn ein Eingeständnis einer Nicht-Lieferfähigkeit Vertragsstrafen bei den Krankenkassen nach sich ziehen kann (als Rabatt-Partner), ist denke ich offensichtlich.
bfarm.de - Einfach mal den Text VOR der Liste lesen - mit Grüßen an die Medienkompetenz.
aezteblatt.de (Ganz unten, Meldewege und Definitionen… Lieferengpass Meldewege)Und von wegen "everything Pharma ist engmaschig dokumentiert"…ich wünschte dem wäre so, aber es gibt Lücken groß genug für Flugzeugträger… z.B. musste letztens ein Hersteller sehr viele Präparate zurückrufen, weil er "vergessen" hatte seine Beipackzettel aktuell zu halten (die sind Bestandteil der Zulassung und liegen damit den Behörden vor…); Ich gehe davon aus, das könnte das gemeinte "Schmankerl" sein… (ist aber nicht so bedeutend wie im Leserbrief suggeriert…)
puren-pharma.de
apotheke-adhoc.de- Allgemeines Volumen Lieferengpässe:
deutsche-apotheker-zeitung.de:
"Jeder Fünfte Leser gab zwischen 100 und 124 an, jeder Zehnte mehr als 200"
Mal aus einer kleinen Landapotheke; Wir schwanken zwischen 120 und 200, ein Kollege in einer großen Stadt-Apotheke berichtet von 500.
Und wir sprechen nur von permanenten "Lager-Defekten - also Medikamente die man sofort(!) fürs Lager kaufen würde oder für einen Patienten der darauf wartet, wenn ein Großhändler oder irgendjemand da etwas hat, hat er sofort(!) Aufträge und das Lager ist wieder leer (nur mal als Beispiel; Ein Kollege lässt seine Software alle paar Minuten seine Defektlisten als "Akut-Bestellung, liefern wenn verfügbar - wenn nicht lieferbar, Bestellung vergessen" an seine Lieferanten rausballern… Sobald die Großhandels-Bestände abseits der Vor-Reservierungen bedient sind, ist er dabei )…
Die Masse der Medikamente in der Datenbank taucht aber auf den Lieferfähigkeits-Listen der Einzelnen gar nicht auf, weil eine Apotheke nicht alle Medikamente an Lager hat und dementsprechend nicht permanent alle Lieferfähigkeiten abfragt…- Umfang Psychopharmaka
a) Auf der Liste 2019 ist Venlafaxin Platz 1 (Antidepressivum)
b) Böses Beispiel 2020; Doxepin (Antidepressivum)
Ich möchte explizit nicht weitere Wirkstoffe nennen… es besteht durchaus Angst im Markt vor einem "Run" auf problematische Wirkstoffe, da die Verträge der Krankenversicherungen zu massiven Konzentrationen auf wenige Hersteller geführt haben - die anderen Hersteller können nicht mit einem Fingerschnippen einspringen und bei einem Run… "Flatten the Curve"…
Und der Paracetamol-Run (Ja, das "paar Euro teure", "einfach so kaufen", "jede Apotheke hat hunderte Packungen" Schmerzmittel) nach der Corona-Ibuprofen-Geschichte hat doch einige im Markt überrascht:
deutsche-apotheker-zeitung.de
apotheke-adhoc.de- Die Darstellung des Leserbriefs bezüglich der vertikalen Marktaufteilung im Generikamarkt ist sinnenstellend verkürzt.
Ja, es gibt Lohnhersteller die für Generikafirmen Arzneimittel produzieren. Ja, es gibt Generikafirmen, die identische Tabletten unter eigenem Label vertreiben - die gehören aber in aller Regel zu einem Konzern (1a Pharma, Hexal, Sandoz; Aliud Pharma, Stada; Ratiopharm, Abz Pharma, CT Pharma, Teva; …). Die sind natürlich dazu gezwungen die Wirtschaftlichkeitsreserven zu heben und brauchen aus Portfolio-Gründen in mehreren Konzernteilen die gleichen Wirkstoffe "gebrandet". Die fallen dann aber in aller Regel alle gleichzeitig aus. Und nein - die melden den Lieferengpass nicht… sonst müssten sie ja Strafe zahlen.apotheke-adhoc.de
"So seien 2018 mehr als 5 Millionen Packungen der Wirkstoffkombination Tilidin und Naloxon abgegeben worden. Von denen seien 87 Prozent aus der Hand eines einzigen Konzerns gekommen,[…]"Ja, es gibt für manche Wirkstoffe mehrere Dutzend Hersteller… aber es gibt darunter auch "Limited" Töchter des gleichen Konzerns, so dass es teilweise das gleiche Medikament von einem Konzern sogar x-mal unter dem gleichen Namen in der Datenbank steht. Die machen eben für jede Krankenkasse ihre eigene Limited auf und melden eine unterschiedliche Artikel-Nummer - dadurch kann man Mengen deutlich "Vertrags-Bedarfs-gerechter"-steuern und falls doch mal eine Strafe anstehen sollte… es ist ne Wegwerf-Limited… (Ja, sowas sieht man nicht beim ersten einfachen Blick auf eine Liste… die ist ja weiterhin lang…)
Konzerne in Kombination mit diesen tollen Umgehungsstrukturen und Lohnhersteller, die für mehrere Konzerne arbeiten sorgen dann sehr, sehr schnell dafür, dass der Ausfall einer Fabrik auf der ganzen Welt spürbar ist. aerzteblatt.de
Trotz dieser "Listen-Vielfalt" ist auf dem Markt (typischerweise der Weg über den pharmazeutischen Großhandel) die Ware nicht zu kriegen und wenn man beim Hersteller direkt bestellen möchte, wird auf ein "ausgeschöpftes Kontingent in der ensprechenden Region", den angeblich vom Hersteller belieferten Großhandel ("Der muss Ware haben und wir liefern nicht direkt an Apotheken!") oder ähnliches verwiesen - aber eine Bestellung mit verbindlichem Liefertermin ist nicht platzierbar.
Corona;
Indien und China rufen Export-Verbote für Arzneimittel aus (der Markt wartet auf den Abriss des "Container-Stroms"…
apotheke-adhoc.deUnikliniken(!) in Deutschland fangen wieder an Eigen-Produktions-Kapazitäten(!!!) für Dinge die man früher "aus dem Regal" versorgt hat aufzubauen.
klinik-einkauf.de.Und nein, die Krankenkassen zahlen _nicht_ einfach so jedes x-beliebige Präparat oder sogar einen Import… das erzählen sie nur den Patienten immer wieder gerne.
Sowohl der verordnende Arzt als auch die abgebende Apotheke müssen dafür Dokumentations-Aufwand betreiben und tragen das wirtschaftliche Risiko dafür von der Krankenkasse in Regress genommen zu werden. Wenn ein rabattiertes Arzneimittel die Krankenkasse nur wenige Euro kostet, der Import aber (unter anderem auch durch die Zusatzkosten) dann hoch Zweistellig bis Dreistellig teuer wird und man mit eigenem Geld da steht, denkt man da sehr genau darüber nach (es bleibt ja auch nicht bei dem einen Patienten).
Da gibt es eigene Firmen für, die Fehler in der Dokumentation und dem Vorgehen suchen, um den Arzt (der die wirtschaftliche Verantwortung für seine Verordnung trägt) und die Apotheke (die gesetzlich verpflichtet ist, der Wirtschaftlichkeit der Krankenkassen hohe Priorität einzuräumen) für die Kosten des Arzneimittels heran zu ziehen.apotheke-adhoc.de
(Retaxation = Regress der Krankenkasse an die Apotheke; Hier bei den an den LAV eingereichten Retaxationen zu über 50% unbegründet, es gab auch schon deutlich höhere Anteile… diese Firmen sind Raubritter die einfach erstmal beim geringsten Anlass die Erstattung streichen und darauf wetten, dass man kein Einspruchs-Verfahren einleitet… der Patient kriegt von alldem in 99% der Fälle selbstverständlich nichts mit).Ich arbeite in einer wirklich kleinen Landapotheke und wir investieren viel Zeit und Geld um unsere Patienten gut und schnell versorgen zu können… nein die Apotheken "behaupten" nicht "gerne mal" das Medikament wäre zur Zeit nicht lieferbar - sie sind da nicht selbstbestimmt, sondern hängen so sehr an der Lieferfähigkeits-Nadel, dass die Lieferfähigkeit eines Lieferanten Haupt-Kriterium der Auswahl des Großhandels ist, vor Einkaufs-Vorteilen!).
ob es Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten gibt, lässt sich in den entsprechenden behördlichen Datenbanken nachschauen. Everything Pharma ist äußerst engmaschig dokumentiert, also auch die Versorgungslage. Dass Hersteller da lügen halte ich für unwahrscheinlich, dass würde ggf. verdammt teuer. Außerdem gibt es da schöne Formulierungen/Abkürzungen, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern (s. unten, Links zu den Datenbanken dito).Und hier sind die Links vom Beipackzettel :-)Bei Psychopharmaka generell (geht's noch unspezifischer? ;D) habe ich da nichts gehört.
Aus dem Nähkästchen:
Wie solche Gerüchte (auch) entstehen, hier ein aktuelles Beispiel...
Es gibt seit einiger Zeit Lieferengpässe einzelner Präparate bestimmter Hersteller mit dem Wirkstoff Lamotrigin. (Ein Antiepileptikum, dass u.a. auch bei Bipolaren Störungen als Mood-Stabilizer eingesetzt wird). Da einige der 'betroffenen' 'Hersteller' gerade der Krankenkassen Liebling sind, behauptet eine Apotheke dann auch gerne mal, "das Medikament" sei z.Zt. "nicht lieferbar". Die Kassen machen aber auch entsprechend Druck, möglichst nur die von Ihnen angesagten Hersteller zu bedienen.Habe genau diesen Fall vor 1/4 Jahr nachgeschlagen (Lamotrigin, Klientin mit Epilepsie und Dauerrezept, Apotheke sagt "Lamotrigin Hexal? Gibt's nicht. Lieferengpass. Sorry." - Klientin in Panik, dankesehr).
Ergebnis der Datenbankabfragen -Nachbarländer ebenfalls nachgeschaut, danke EU, inkl. Übersetzung der Akronyme und dem, was sie zwischen den Zeilen erklären:
Zwei, bzw. drei, 'Hersteller' - die eigentlich eine Art 're-seller' sind (Produktion u Vertrieb komplett outsourced, selber nur Verwaltung, Licensing, Compliance, und Kohle scheffeln) haben Lieferengpässe gemeldet, die Meldungen wurden verlängert. Diese 'Hersteller' -daher die '' beziehen das physische Produkt vom gleichen Hersteller (ohne '').Da werden oft lediglich die Blister und Kartons anders bedruckt (Sagt mein ex-Schwager, der für einen der größten EU Hersteller, ohne '', arbeitet). Die konkreten Produktionsbetriebe sind dann wieder andere Firmen. Konkret kommen also schon mal die Pillen für ein halbes Dutzend Generika-Marken aus der selben Anlage (sic). Fällt diese Anlage jetzt mal aus, oder hat dem Betreiber die Konkurrenz vorbildlich kapitalistisch die Rohstoffversorgung weggekauft, dann melden Hexal, Ratiopharm, Aplha, usw. usf. schon mal, wie vorgeschrieben, bei BfArM u. EMA einen Lieferengpass an. Dass es neben den drei klammen Lieferanten noch zwei Dutzend (sic!) weitere Anbieter von Präparaten mit identischem Wirkstoff und Dosierung gibt... tja. Die Kassen (in D) zahlen da selbstverständlich trotzdem, im Extremfall sogar ein Importpräparat.
Schmankerl am Rande: an der Art der Meldungen (Meldekategorien), und deren zeitlichem Verlauf u.s.w., bei einem der drei 'Hersteller' (Krankenkasses Liebling) ist für den Insider ziemlich klar ersichtlich, dass die bei Umstellung einer EU-Richtlinie schlicht die Compliance verkackt haben. Bei der Quasi-Verlängerung der Zulassung erst gepennt, dann fristen versäumt und dann die falschen Formulare richtig, oder die richtigen falsch ausgefüllt. ;;D [Dass das ein ehemaliger Doktoranden-Kollege, der jetzt beim BfArM ist, das so bestätigt hat, kann ich hier weder leugnen, noch bejahen XD]. Schon klar, dass die so billig sind - die geben halt kein Geld für Kompetenz aus, sondern lieber für Werbung und Lobbyhuren.
lieferengpass.bfarm.de (ohne Impfstoffe)
www.bfarm.de (Erläuerung, FAQ, rechtl. Grundlagen, Links).
www.ema.europa.eu (EU-weite DB, im Aufbau, m. Links zu allen verfügbaren nationalen DBn).
Ich erwische mich regelmäßig bei der Hoffnung, dass in anderen Branchen weniger gepfuscht wird als in der eigenen. Eigentlich faszinierend, das ich da immer noch Gefühle der Enttäuschung entwickeln kann.
Inzwischen sind ein halbes Dutzend Zuschriften dazu eingegangen, und keiner von denen konnte das bestätigen.
Wieder eine Urban Legend widerlegt! :-)
Update: Na super, jetzt kommen hier die ganzen Leute aus dem Unterholz und widersprechen.
Es gab da wohl tatsächlich einen Engpass bei einem Antidepressivum namens Venlafaxin. Die hatten aber mit Covid nichts zu tun. Ansonsten gibt es wohl immer wieder Engpässe, die aber nichts mit Covid-China-Lieferproblemen zu tun haben. Ein Leser schrieb dazu:
Deutschland zahlt verhältnismäßig wenig für Arzneimittel, in anderen Ländern sind die Gewinnmöglichkeiten für die Pharmaindustrie besser, also wird dann eher dahin verkauft.
Ein anderer schiebt es auf die Krankenkassen:
die [Engpässe] gibt es sehr wohl! Nicht weil es gerade schwere Zeiten wären oder so, sondern weil die Krankenkassen nur gewisse Kontingente "kaufen" bzw zum Erwerb vormerken (wohl aus preislichen Gründen). Wenn diese ausverkauft sind, guckt man vor Ort erstmal in die Röhre, also spielt mein Arzt mit den Apotheken seit ca einem halben Jahr Rätselraten, welche Medikamente in welchen Größen denn gerade vorrätig sind und in meinem Fall muss ich jedesmal auf andere Größen zurückgreifen, weil die bereits Verschriebenen nicht mal bestellbar sind. Deshalb muss ich vor Ort (teils nach Rücksprache) mein Rezept anpassen lassen und zT immerhin die Dosierung ändern. Laut ihm kommt derartiges momentan systembedingt andauernd vor (hierbei in Bayern)
Hier ist, was passiert ist. Die "Bild" hat inkompetent irgendwelche Satzfragmente zusammenkopiert und daraus eine Lügenstory zurechtgestammelt. Titel: "Drosten-Studie über ansteckende Kinder grob falsch"
Diesmal wollten sie sich aber die presserechtliche Watsche sparen und haben dem Drosten "Gelegenheit zur Stellungnahme" gegeben. Per Mail. Frist: Eine Stunde. Drosten hat davon einen Screenshot veröffentlicht.
So und wenn ihr da mal durch die vielen Kommentare scrollt, findet ihr zwei der vier "Bild"-Kronzeugen, die sich von der "Bild" klar distanzieren. Der Dritte hat sich beim ehemaligen Nachrichtenmagazin von der "Bild" distanziert.
Es ist wahrscheinlich nicht nötig, das hier auszusprechen. Ich tue es trotzdem: Ich bin selbstverständlich auf Seiten von dem Drosten.
Möge die "Bild" weiterhin langsam vor sich hin siechend in der Bedeutungslosigkeit versinken.
Es lief im Wesentlichen so ab:
Richterin: Kanzleramt, habt ihr jemals Akten von irgendwem zurückgefordert?
Kanzeramt: Nö.
Richterin: Na dann ist hier ja auch kein Gleichheitsgrundsatz verletzt! *Aktezuklapp*
Ich bin einigermaßen schockiert. Was für eine Bananenrepublik ist denn das hier bitte?!
Gaby Weber ist auch entsetzt:
Damit ist nun klar, dass es im Ermessen des Kanzleramtes – und jeder anderen Behörde steht – was es an das Bundesarchiv abgeben will und was nicht. Der Anspruch des Bundesarchives – dass ihm die Akten nach Erfüllung ihres Zwecks übergeben werden müssen - wurde ausdrücklich verneint.Das ist ja echt nicht zu glauben, was da gerade abläuft.Wir sind also alle entrechtet. Wir haben kein Recht darauf, diese Akten – alle älter als 30 Jahre – einzusehen, und uns allen wird der Rechtsweg genommen, um z.b. die Offenlegung noch geheimer Akten zu beantragen oder den Fachsenat des Bundesverwaltungsgerichts um ein In-Camara-Verfahren zu bitten. Kein Rechtsweg, kein Rechtsstaat.
Ich hatte mich an das Gericht gewandt, um einen illegalen Zustand – die Privatisierung amtlicher Akten - zu beenden. Das Gericht hat diesen illegalen Zustand zementiert. Klar ist mir damit eines: wenn Journalisten Akten – auch Originalakten – aus dem Kanzleramt zugespielt bekommen, darf man die nicht von uns zurückfordern – sonst wäre ja der Gleichheitsgrundsatz verletzt.
Sorry, ich bin stinksauer. Rechtsanwalt Raphael Thomas geht natürlich in die Berufung bis nach Straßburg. Hier nochmal die Spendenkonten: Spenden über Paypal an gaby.weber@gmx.net oder über Comdirect: IBAN DE53 2004 11550192 074300 - BIC COBADEHD055.
Das Bundesverfassungsgericht hat sich heute zu der Frage geäußert, ob der BND im Ausland einfach so Journalisten abhören darf. Der BND hatte wieder eine auffallen däml... äh neuartige Rechtsinterpretation. Er fand, die Grundrechte hießen so, weil sie im Grunde nur für uns hier gelten, also für Deutsche in Deutschland, nicht für Ausländer im Ausland.
Damit sind sie jetzt vor Gericht völlig verdient aus dem Saal gelacht worden. Klageführer war u.a. die hier schon mehrfach als mögliches Spendenziel beworbene Gesellschaft für Freiheitsrechte. Hier ist ihre Pressemitteilung dazu.
Das Urteil ist vor allem deshalb wichtig, weil es ganz klar sagt: Die Grundrechte aus dem Grundgesetz gelten auch für Ausländer im Ausland. Ich bin gespannt, was das jetzt für Wellen schlagen wird. Könnte sein, dass da gleich noch einige andere im Moment übliche Dinge gestoppt werden müssen.
Übrigens: Falls ihr euch jetzt fragt, wieso das die GFF und nicht Gaby Weber war, das ist ja schließlich genau ihr Fachgebiet: Sie erzählte mir dazu folgendes:
Ich habe 1992 genau wegen dieser Sache vor dem Verfassungsgericht geklagt, zusammen mit meinem uruguayischen Assistenten. Damals haben das Verfassungsgericht und dann der Europäische Menschenrechtsgerichtshof gesagt, dass ausländische Staatsbürger nicht vom deutschen Grundgesetz geschützt sind.Wenn ich das richtig versteht, geht das neue Urteil damit sogar über eine 180°-Wendung hinaus, weil nicht nur Deutsche im Ausland geschützt werden sondern auch Ausländer im Ausland. Sehr erfreulich!
Wie üblich beim Verfassungsgericht war das Urteil zwar klar, dass die gegenwärtige Rechtspraxis so nicht geht, aber hat das nicht grundsätzlich verboten sondern nur höhere Schranken aufgestellt. Es bleibt also spannend, wie das jetzt weitergeht.
Update: Großartiger Schenkelklopfer am Rande:
BND-Präsident Bruno Kahl kommentiert gegenüber netzpolitik.org:
Niemand hat ein größeres Interesse daran, auf rechtlich sicherem Grunde zu handeln, als der BND selbst.
OH ACH SOOOO ist das, Herr BND-Präsident!!1! Gut, dass Sie uns das erklärt haben, diese Annahme drängte sich nicht gerade auf.
Oben so:
Mit dem Immunitätsausweis sahen viele die Zwangsimpfung durch die Hintertür kommen. Inzwischen ist der Plan vom Tisch - doch viele glauben immer noch an entsprechende Vorhaben.Dann, im grauen Kasten, ganz am Ende:
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will trotz der anhaltenden Kritik und der Ablehnung im Kabinett nun doch weiter die Einführung eines Immunitätsausweises prüfen. Er habe dafür den Ethikrat um eine Stellungnahme gebeten.Hey, ARD-Faktenfinder, der hier ist für euch.
Durch den Klimawandel haben wir trockenere Winter. Man könnte also sagen, der Klimawandel hat uns Covid-19 gebracht. *sonnenbrilleaufsetz*
Update: Ein paar Leser machen mir jetzt die Pointe kaputt, indem sie darauf hinweisen, dass Coronaviren eben keine Grippeviren sind sondern eine andere Gruppe. Moan ey *leere Dose tret*
Update: Das muss sich nicht nur auf das Wetter beziehen. Denkt mal auch an die Luftfeuchtigkeit in euren beheizten Innenräumen und eurer Nasenschleimhäute.
5g ist im Wesentlichen ein LTE-Upgrade. Es verwendet dieselbe Grobstruktur und Infrastrukturkomponenten. Änderungen gibt es (in Deutschland) erstmal auf drei Gebieten:
Die Software-Änderungen und Kanalbündelung haben natürlich keinerlei Auswirkungen auf etwaigen Elektrosmog, selbst wenn man ergebnisoffen annimmt, dass es Elektrosmog überhaupt gibt und dass es ein Problem ist. Bleiben die neuen Frequenzbereiche.
Signale im 30 GHz-Bereich werden schon von der Luft absorbiert und kommen nicht durch Wände oder auch nur ein Blatt Papier oder den Schädelknochen. Das verhält sich für alle praktischen Zwecke wie Licht. Außerdem wurden diese Frequenzbereiche in Deutschland noch gar nicht zugelassen oder versteigert. Da darf also noch gar keiner 5G-Funken.
Die Frequenzen bei 3500 MHz liegen in dem Bereich, indem auch LTE bisher funkt, da werden also eh schon alle von bestrahlt. Es wurden nur ein paar mehr Frequenzblöcke vergeben und in der Praxis werden dafür die selben Sendemasten und oft sogar die selben Antennen verwendet. Wer sich also über schlechte LTE-Deckung beschwert und gleichzeitig 5G verteufelt, ist ein Vollidiot.
Falls sich jemand für die technischen Details interessiert: Mobilfunkstandards kommen seit UMTS von 3GPP. Das ist ein iterativer Prozess, bei dem laufend neue Details dazukommen, und wenn eine gewisse Schwelle überschritten ist, vergibt man einen neuen nichtssagenden Bullshit-Marketing-Begriff. 5G ist einer davon. Man könnte das auch einfach alles ausrollen, ohne 5G dazu zu sagen.
Bei 5G sind die Sendeleistung und sogar die Modulationsverfahren gleich geblieben.
Update: Damit ihr mal seht, von was für Größenordnungen wir hier reden: LTE funkt mit 0,2 Watt Sendeleistung. Zum Vergleich:
So gebe ein Mensch mit Normgröße (Gewicht: 75 Kilogramm (kg)), der ruhig in einer Umgebungstemperatur von mehr als 16 Grad Celsius (°C) sitze, einen Wärmestrom von 120 Watt (W) ab.
Update: Ein Leser versucht uns mit zusätzlichen Fakten zu verwirren:
Die 0,2 W Sendeleistung bei LTE muss man noch im Kontext mit der Frequenz sehen. Bei 30 GHz hat jedes Photon eine Energie von nur 0.12 meV und hat damit nicht die Energie um chemische Bindung zu zerstören. UV-B Licht hat pro Photon schon 4.1 eV und ist damit chemisch aktiv (Sonnenbrand). Für LTE ist also nur die thermische Erwärmung relevant und damit harmlos.
Wäre es aber Gamma-Strahlung mit 0,2 W, so entspricht das auf 75 kg Körpermasse verteilt dann doch schon 84 kSv/yr. Bei 2,1 mSv/yr normaler Strahlenbelastung und heftigen Symptomen ab 1 Sv wäre das wohl lebensbedrohlich.
Kurzum: Die Energieberachtung alleine reicht nicht, man muss noch die Frequenz betrachten. Für alle praktischen Anwendung unterhalb von Infrarot ist es aber nicht ionisierend und daher wohl ungefährlich.
Wenn wir jetzt den Lockdown lockern, dann haben wir die exponentielle Infektion zurück, aber diesmal nicht nur mit ein paar handvoll Infizierten sondern mit 170.000.
Man muss sich das wie eine Kettenreaktion im Atomkraftwerk vorstellen. Solange da nur ein paar Events pro Zeiteinheit passieren, kann man den Brennstab ins Abklingbecken tun und hat genug Zeit zum Messen und zum Reagieren, wenn was schiefläuft. Aber bei derart hohen Infiziertenzahlen? Wenn du fürs Messen ein paar Tage und für die Reaktion noch ein paar Tage brauchst?
Update: Leser wenden ein, dass die RKI-Zahl der Infizierten nicht die aktuell Infizierten sondern die Summe aller jemals Infizierten ist und man daher die Genesenen abziehen muss. Dann wären wir nicht mehr bei 170.000 sondern eher so bei 20.000.
Update: Jetzt kommen hier Dutzende von Mails rein, die in die eine oder andere Richtung zu verhandeln versuchen. Leute, das war nicht der Punkt. Der Punkt war, dass die 1. Welle mit einem Reisenden aus China losging, und die zweite Welle fängt mir 4 Größenordnungen mehr an. Ob das jetzt Faktor 10000 oder 11000 oder 50000 ist, ändert an dem Punkt nichts, den ich machen wollte. Spekulationen über Dunkelziffern sind auch nicht zielführend. Dunkelziffer haben wir auch in der 1. Welle gehabt.
Dann kommt nämlich raus, dass Bill Gates der dämlichste Kriminelle aller Zeiten ist. Sowas wie eine Kombination aus den Panzerknackern und Dr. Evil.
Bill Gates will die Weltbevölkerung dezimieren, deren Windows- und Office-Käufe die Hälfte seines Vermögens ausmachen. Dafür kauft er in einem chinesischen Biowaffenlabor das schlechteste Virus, das sie haben. Experten sagen, das Virus ist ungefährlicher als die saisonale Grippe! Ich würde ja einen Wiley-Coyote-Joke machen, aber Wiley Coyote hat von ACME immer zuverlässige, funktionierende Produkte gekauft.
Mit diesem Virus fährt er dann die Weltwirtschaft runter, von der die andere Hälfte seines Vermögens kommt.
Aber keine Sorge, Gates hat einen Trumpf im Ärmel. Er kauft über öffentlich deklarierte Spenden 10% Einfluss in der WHO, der Behörde mit den wenigsten Befugnissen weltweit. Bedenkt, dass Bill Gates über Windows und Office praktisch alle Behörden der Welt hätte erpressen können.
Und warum macht er das? Damit er die Bevölkerung microchippen kann. Gut, der Profit davon flösse nach China, denn Bill Gates besitzt gar keine Microchipfertigung. Und die dabei herauskommenden Daten wären auch nicht sehr viel wert, denn ihr lauft eh schon alle mit Peilsendern in der Tasche rum. Und die Bewegungsdaten von mittellosen Obdachlosen in der 3. Welt ist jetzt nicht unbedingt Aktienmarkt-Gold.
OK OK warte, er macht das nicht wegen der Microchips, er macht das um an den Impfstoffen zu verdienen! Er verbrennt also sowas wie 50 Milliarden Dollar für einen zu erwartenden Erlös von 5 Milliarden.
Erinnert mich an einen alten Spruch von Kostolany. Es ist sehr leicht, an der Börse Millionär zu werden. Du musst bloß als Milliardär anfangen.
Gerade im grenznahen Bereich sollten App-Nutzer wieder reisen dürfen. Wer eine solche App hat, sollte auch zuerst wieder ins Restaurant, ins Kino, ins Theater und ins Freibad dürfen.Der muss sich halt um sein Markenzeichen kümmern. Wer sein Markenzeichen nicht verteidigt, der verliert es. Sein Markenzeichen ist die brutalstmögliche Breitband-Inkompetenz.
Ich muss mit meiner deutschen App natürlich auch in einen Mitgliedstaat fahren können, der eine andere App hat. Die unterschiedlichen Protokolle für dezentrale und zentrale Datenspeicherung sind miteinander kompatibel, sagen die Programmierer.Oh, klar, Herr Voss. Die Programmierer sagen das. Natürlich, natürlich. *tätschel*
Ich glaube ja eher, dass Ihre Handler ihnen das gesagt haben, damit sie sich nicht aufregen und am Ende unüberlegte Dinge tun wie ... Interviews geben.
Man muss da mit der CDU Verständnis haben. Die haben bestimmt erst kompetente Handler probiert. Aber welcher kompetente Mensch hält es in der Nähe von Axel Voss aus? Daher jetzt halt ... die anderen Wärter.
Inhaltlich ist das natürlich Bullshit, klar. Muss ich euch sicher nicht erklären. Eine dezentrale App hat die Daten gar nicht, die sie bräuchte, um einer zentralen App gegenüber ein sinnvolles Handshake durchführen zu können. Das ist ja gerade der Punkt bei der Dezentralität. Das ist übrigens auch bei Datenschutz der Punkt. Die Daten gar nicht erst haben, dann können sie auch nicht wegkommen. Auch nicht wenn ein freidrehender Axel Voss es nachträglich möchte.
Update: Falls ihr die Schmerzen nicht ausgehalten und den Scheiß nicht zuende gelesen habt, habt ihr den Teil nicht mitgekriegt, in dem er die Blockchain empfiehlt, damit man wieder in die USA und nach Australien fliegen kann.
Ich vermute daher eine Fehlkommunikation.
"Im Januar 2018 wurde ein Aktivierungsmodell als Teil des Arbeitslosensystems eingeführt, das vor allem diejenigen betraf, die kein Grundeinkommen bezogen. Das macht die Beurteilung des Beschäftigungseffektes schwierig", sagt sie. "Wir können lediglich sagen, dass die beobachteten Effekte sowohl auf das Grundeinkommen als auch das Aktivierungsmodell zurückzuführen sind. Aber in welchem Maße und wie, das wissen wir nicht."Ach Finnland. Ihr hattet EINEN Job.
Nehmen wir nur mal die WHO. Die WHO war ja mal gedacht als sowas wie die NATO nur in zivil und für die Gesundheitsvorsorge. Die Staaten zahlen alle freiwillig in deren Budget ein, und die WHO sorgt dann dafür, dass es eine gemeinsame Faktenbasis untermauert von ordentlichen Studien gibt, und da nicht irgendwelche Staaten eine Packung Hysterie durchziehen können. Der Vorsitz wird gewählt. Der Laden untersteht den Vereinten Nationen und sitzt in Genf. Die Idee ist, dass da kein religiöser Fanatiker z.B. Genitalverstümmelung als medizinischen Eingriff deklarieren kann.
Und was passierte? Stellt sich raus: Die Regierungen haben alle gar keinen Bock darauf, eine unabhängige Institution zu finanzieren, die ihnen dann mit ihren doofen Fakten in ihre Politik reinreden. Also geben die Staaten alle nur das Nötigste bis gar nichts. Und den Rest? Den muss sich die WHO jetzt halt von der Pharmamafia und Bill Gates zusammenbetteln.
Und dann kommen ernsthaft dieselben Leute, die gerade noch ihre Beiträge nicht zahlen wollten, und werfen der WHO vor, sie sei aber nicht unabhängig genug. Die Stirn muss man erstmal haben!
Ich weiß nicht, wie das bei euch so gehandhabt wird, aber in meinem Haus werden solche Leute ausgelacht.
Aber aber aber Bill Gates will doch Impfungen verkaufen! Nein. Bill Gates ist in Rente. Seine wohltätige Non-Profit Stiftung gibt Impfstoff-Forschern Vorfinanzierung. Wenn die dann Profit machen, dann generiert das Einnahmen für die Stiftung, die sie dann satzungsgemäß wohltätig verwenden kann, um mehr Impfungen zu erforschen. An keiner Stelle davon bereichert sich Bill Gates an irgendwas.
Ist das jetzt alles super und Blümchenwiesen? Nein, natürlich nicht. Die Idee, dass Impfstoffe patentierbar sind, finde ich zutiefst widerwärtig. Aber das hat ja nicht Bill Gates erfunden. Im Gegenteil. Microsoft hat jahrelang keine Patente beantragt. Bis sie dann massiv von Patenttrollen heimgesucht wurden. Da haben sie dann erstmal Lobbyismus zum Schwächen der Patentierbarkeit von Software-"Erfindungen" betrieben. Das hat nicht funktioniert. Also haben sie auch zu patentieren angefangen. Gates ist hier eher Opfer als Täter, auch wenn er halt schlau genug ist, in so einem System dann netto positiv rauszukommen. Wenn es nach mir ginge, gehört das Patentsystem international in einen Parkplatz umgewandelt. Patentanwälte in die Produktion. Ich hörte, es werden noch Spargelstecher gesucht.
OK OK, Fefe, gut, den Punkt geben wir dir. Aber der Bill Gates will doch die Überbevölkerung bekämpfen und uns alle umbringen!!1!
Bill Gates sieht die Überbevölkerung als Problem. Ich übrigens auch. Wenn du finite Ressourcen hast, dann solltest du nachhaltig wirtschaften. Das tun wir nicht.
Stellt sich raus: Die meisten Kinder kriegen Menschen in Armut. Das hat die Biologie so eingerichtet. Wenn nur wenige deiner Kinder überleben, bis sie erwachsen sind, dann setzt du halt mehr Nachwuchs in die Welt. Und machst damit das Problem schlimmer, weil mehr Menschen leiden.
Bill Gates sorgt jetzt dafür, dass weniger Kinder sterben. Das führt kurzfristig zu einem Sinken des Leidens auf dem Planeten, und langfristig zu fallendem Bevölkerungswachstum. Das jetzt so zu spinnen als wolle Bill Gates Menschen umbringen ist ungefähr so absurd wie Vergewaltigungsopfern die Abtreibung zu verbieten, weil Abtreibung ja Mord ist. Ihr solltet euch alle schämen, wenn ihr auch nur in Erwägung gezogen habt, Bill Gates diesen Vorwurf zu machen.
OK OK Fefe, aber der Bill Gates will uns doch alle microchippen, damit wir besser unterjochbar sind!!1! Äh, … nein. Die Stiftung von Bill Gates zahlt für alle möglichen Forschungsprojekte. Eines davon war, ob man so eine Art QR-Code mit Spezialtinte als fünf Jahre haltentes Tattoo in der 3. Welt aufbringen kann, um in wirklich strukturschwachen Regionen trotzdem wiedererkennen zu können, ob man jemanden schonmal geimpft hat. In Ländern, wo es keine Impfausweise gibt, keine Pässe, nicht mal ein Geburtenregister. Ist das eine tolle Idee mit den Quanten-Punkten? Gute Frage. Ich sehe Vor- und Nachteile. In unserem Land zwingen wir Leute dazu, einen Personalausweis zu haben und bei Bedarf vorzeigen zu können. Und wir sammeln ihre biometrischen Daten ein. Ich finde nicht klar, wie jemand die Quanten-Punkt-Idee kritisieren kann, der nicht auch gegen die Ausweispflicht in Deutschland auf die Straße gegangen ist.
Zusammenfassend also: Wenn jemand Bill Gates und Verschwörung in einem Kontext verwendet, dann könnt ihr im Allgemeinen die gesamte Äußerung getrost im runden Bullshit-Ordner abheften.
Im Übrigen müssen wir hier glaube ich mal eine Medienkompetenzübung zu Medizin-Journalismus machen. Dass läuft üblicherweise so ab. Anfang März kommt ein Journalist zur WHO, fragt, ob man sicher wisse, dass Covid-Infizierte Immunität aufbauen, und die WHO dann den Sachstand korrekt als "Nein, wissen wir nicht sicher" wiedergibt, dann steht in der Presse: "WHO: Patienten bauen möglicherweise keine Immunität auf". Und beim Leser kommt dann an: "WHO: Man kriegt Covid mehrfach".
Update: Und wenn der Westen die WHO wegen dieser Taiwan-Farce kritisieren, könnte ich das auch ernst zu nehmen in Erwägung ziehen, wenn der Westen nicht vorher dafür gesorgt hätte, dass die WHO fiskalisch von den Chinesen abhängig ist, die offenbar immer zeitnah und in voller Höhe ihre Beiträge zahlen.
Update: Stellt sich raus: Doch, die WHO vertritt Genitalverstümmelung. Aber halt bei Männern, nicht bei Frauen. Gut, aber die WHO ist ja evidenzbasiert, das müsste man ja dann auch evidenzbasiert wegkriegen...?
Update: Alter Schwede. Je mehr Bullshit du von deinem Grundstück schaufelst, desto mehr Müll kommt hinterher. Aber Fefe, Bill Gates hat doch in Afrika Frauen sterilisieren wollen! Das sagt diese eine ultra-glaubwürdige katholische Bullshit-Seite!1!! Das ist ein Gerücht, das von katholischen Abtreibungsgegner-Fundamentalisten verbreitet wurde, die sich Sorgen machten, wenn Bill Gates da gegen Tetanus mit wissenschaftlichen Erkenntnissen kommt, dass der dann vielleicht auch an anderer Stelle die Bevölkerung mit evidenzbasiertem Denken korrumpieren könnte. Und hey, das ist ja wohl offensichtlich der Worst Case für jede organisierte Religion, wenn die Leute sich mit eigenständigem Denken infizieren.
Wisst ihr, was mich am meisten aufregt an dieser ganzen Nummer? Dass ihr euch von all den ekelhaften widerlichen Milliardären ausgerechnet den einen als Feindbild aussucht, der seine Kohle verschenkt, und zwar explizit mit dem Auftrag, den Menschen evidenzbasiert zu helfen. Ich stimme nicht an allen Punkten mit Bill Gates überein, z.B. findet er, dass genmanipulierte Pflanzen nötig sind, um die Bevölkerung des Planeten zu ernähren, und er ist ein Fan von neuen Atomkraftwerken. Aber zu seinen Anschauungen kam er durch Betrachten der Zahlen, nicht wie ich durch Ideologie und Worst-Case-Betrachtung. Selbst bei unfreundlichster Betrachtung der Realität kann man daraus keine Bösartigkeit konstruieren, höchstens eine Fehleinschätzung. Oder es kommt am Ende raus, dass er völlig Recht hatte.
Also. Wenn ihr Wut auf Milliardäre habt, dann nehmt euch doch bitte welche, die mit ihrem Geld schädliche Dinge tun. Wie wäre es mit den CEOs der Öl- und Tabakkonzerne. Oder den Chefs der "Investoren", die unseren sozialen Wohnungsbau gekauft haben, und jetzt Profitmaximierung machen. Oder wie wäre es mit den Chefs der Waffenkonzerne? Oder bleibt von mir aus bei Tech-Firmen. Aber dann geht man doch nicht gegen Bill Gates sondern gegen Leute wie Larry Ellison, der m.W. nie auch nur versucht hat, mit seiner Kohle mal etwas positives zu tun. Oder gegen Jeff Bezos von mir aus.
Update: Der Bill-Gates-Bullshit in meiner Inbox wird immer dichter. Jetzt kommen so Kritikpunkte wie dass Bill Gates impffixiert sei und seine Stiftung auch mal was für Bildung und Ernährung tun sollte. Und wisst ihr, was der erste Link in dieser Mail war? Telepolis von 2016. Und wisst ihr, was Telepolis 2016 schrieb? Ich zitiere mal:
Fakt ist: Die BMGF investiert mehr Geld in globale Gesundheits-, Bildungs- und Ernährungsprojekte als jede demokratisch gewählte Regierung der Welt.
Leute, ich hab echt keinen Bock auf euren Spam. In Fragen wie Bill Gates bin ich nicht an eurer Meinung sondern an Argumenten interessiert. Wer es nicht schafft, mir Argumente zu schicken, die die ersten 10 Sekunden nach Öffnen der E-Mail überleben, der sollte mir und sich selbst den Gefallen tun und mir lieber keine Mails schicken.
Als jemand der sich seit einiger Zeit beruflich mit Bluetooth LE (BTLE) Chipsätzen beschäftigt, möchte ich zu Protokoll geben, dass sich BTLE-Signalstärkemessung bestenfalls dazu eignet Nutzer hinter Stahlbetonwänden voneinander zu trennen. BTLE Signale gehen problemlos durch Gipskarton, umgehen als Reflektion problemlos dickere Wände und pflanzen sich mittels Waveguiding auch gerne mal 50 m weit fort. Dazu kommen andere physikalische Effekte und technische Einschränkungen.Ich halte die Theorie für wahrscheinlicher, dass das bloß Ablenkung ist, um Zeit zu gewinnen, und damit die Bevölkerung nicht merkt, wie unvorbereitet die Politik war und dass wir jetzt auf Sicht fahren.Allein die Antennendirektionalität kann zu extremen Messfehlern bei der Empfangsleistung führen, die sich dann direkt in der Distanzschätzung wiederfinden. Hier mal ein Datenblatt eines Chipsatzes von hoher Qualität mit den relevanten Polardiagrammen ab Seite 16. Zum Beispiel bedeutet die 20 dB Differenz zwischen "oben links" und "unten rechts" in Fig. 7, dass man hier eine hundertfach stärkere oder schwächere Empfangsleistung misst — je nachdem aus welcher Richtung der Beacon kommt und wie das Smartphone gehalten wird. Da BTLE als Einantennensystem spezifiziert ist, lässt sich die Signalrichtung prinzipiell nicht feststellen. Damit lässt sich dieser Effekt weder weg kalibrieren noch im Distanzmodell kompensieren. Antennen mit gleichmäßiger Richtcharakteristik (bestenfalls will man hier ja Kugelstrahler) sind im Formfaktor von Smartphones noch Raketentechnologie und Tracing-Apps müssen ja sowieso die Antennen verwenden, die bereits im Feld sind. Übrigens sind die Haltewinkel der Smartphones bei den “Kalibrierungsmessungen” in Singapur als Faktoren überhaupt nicht kontrolliert worden — wirkt dort alles sehr aufwändig und “technisch”, ist aber aus Radiosicht leider sehr naiv.
Dazu kommen Reflektionen durch Mehrwegeausbreitung, die die Empfangsleistung je nach Position im Raum und Haltewinkel massiv verändern können. Wir haben das mal mit billigen und teuren Smartphones in einer Büroumgebung durchgemessen und Fehlerfaktoren zwischen 4 und 31 festgestellt. Anbei mal 2 Diagramme dazu — sieh Dir einmal an wie sich das ändert, wenn man die Handys 30 cm zur Seite bewegt. Um das auszugleichen, müsste man jede Ausbreitungsumgebung im Land im 12 cm-Raster vermessen (ungefähre Wellenlänge des BTLE-Signals) oder einfach mit Machine Learning draufhauen (nicht ernst gemeint).
Kurz: Schon die technische Ausgangsbasis der meisten Tracing Apps (Distanzmessung über BTLE-Signalstärkemessung) kann nicht funktionieren. Grundlegende physikalische Effekte führen zu Lokalisierungsfehlern deren Größenordnung (!) bereits den Ansatz irrelevant macht. Das ist aber für Leute aus dem Funkbereich alles nichts Neues. Profis lokalisieren deshalb mit Signallaufzeit (z.B. TDOA) anstatt mit Signalstärke. Dafür sind aber die Uhren in Smartphones viel zu ungenau.
Was mich endlich zu meinem eigentlichen Punkt bringt: Warum lanciert man jetzt eine App die schon technisch gar nicht funktionieren kann? Technische Inkompetenz? Na klar! Fraunhoferische Geldgier? Sicherlich aber vielleicht steckt da noch etwas anderes dahinter ;-)
Aus gut unterrichteter Quelle weiß ich, dass man in Südkorea Infektionen anhand von Kreditkartendaten zurück verfolgt. In Deutschland undenkbar… es sei denn, man lanciert eine dysfunktionale Tracing App, handelt einen Hinterzimmer Deal mit VISA & Co. aus und sagt dann, dass die App wirkt. Ginge natürlich auch mit anderen Datenschutzverletzungen (Kameraüberwachung, toll collect, …) und ist für mich derzeit eines der wenigen Szenarien in dem diese App einen Sinn hat.
So langsam krieg ich da Gewaltphantasien und wünsche den Leuten, das ihr Haus in Flammen steht. Nur mal so für den Erkenntnisgewinn. Es kommt aber keine Feuerwehr. Weil: Kostet die Gemeinschaft Geld. Und die Leute wären eh gestorben. Sind rein statistisch eh Alte und Kranke, die bei Hausbränden sterben. Die Jungen und Fitten können ja rausrennen, die überleben das schon.
Oder wie wäre es, wenn wir diese Leute von der Krankenversicherung ausschließen? Hey, die sind wahrscheinlich eh schon älter und wären irgendwann gestorben. Die Jungen und Fitten überleben das eher als alte Männer mit Vorbelastungen wie bei Covid. Wieso sollte die Allgemeinheit für deren Überleben Beiträge einzahlen?
Und wenn wir schon dabei sind: Wieso eigentlich Rente auszahlen? Die Leute sind doch eh alt! Lasst die halt verhungern!!1! Merkt ihr eigentlich noch was?!
Unsere ganze fucking Gesellschaft basiert auf der Idee, dass die Gemeinschaft zusammenhält!
Am meisten ärgert mich, dass die Leute mir gegenüber das inzwischen so begründen: Die öffentlich-rechtlichen Medien greifen diesen Typen an, also wird er wohl zu unbequem gewesen sein und eigentlich Recht gehabt haben.
Kein Scheiß! So denken die Leute! Und das sind die gleichen Leute, die mir dann sagen, sie halten ja diese ganze linke Identity Politics nicht aus. Die machen im selben Atemzug rechte Identity Politics und merken es nichtmal!
Herr wirf Hirn vom Himmel!
Wenn dein Crackpot von allen reputablen Medien ignoriert wird, dann liegt das im Allgemeinen daran, dass er ein Crackpot ist, nicht dass er unbequeme Wahrheiten hat. Und wisst ihr, wie ihr das erkennen könnt? INDEM IHR MAL DIE INHALTE PRÜFT! Aber das macht ja keiner. Jedenfalls nicht, bevor sie ihre Dünnschiss-Links bei mir verklappen. Kann ja der Fefe mal prüfen. Ich hörte der hat Medienkompetenz.
Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an ARD Faktenfinder und co. Das habt ihr ja richtig mit Anlauf verkackt. Für die nächsten Generationen gleich mit. Ihr hattet vorher wenig Glaubwürdigkeit, jetzt habt ihr negative Glaubwürdigkeit. Gratuliere!
Welcher Vollidiot war das noch gleich, der auf die Idee gekommen ist, den angeblichen Propaganda-Feldzug aus Russland mit einer Gegen-Propaganda-Offensive zu bekämpfen? Und dann auch noch so benennen, als ob das was mit Fakten zu tun hätte! Mann Mann Mann.
Update: Fuck, der Postillon war schneller.
Forscher aus Großbritannien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Menschen, die in Italien an den Folgen der Krankheit gestorben sind, im Schnitt mehr als zehn Jahre ihres Lebens verloren haben.Der Einsender kommentiert:
In seiner Antwort ist eine Studie verlinkt, die sich noch im Peer Review befindet.(Danke, Saras)Dort ist eine Graphik, nach Altergruppen und Anzahl der Vorerkrankungen. Mein Wissenschaftsenglich ist jetzt nicht so dolle, aber wenn ich das richt deute, dann verkuerzt Covid19 die Lebenszeit auch bei "Juengeren" signifkant. Bei 50-59 Jaehrigen von 0 bis 1 Vorerkrankungen sogar durchschnittlich mehr als 3 Jahrzehnte.
Inzwischen klang das ja an einigen Stellen so, als seien da Dinge in die Wege geleitet worden, Entscheidungen getroffen worden.
Das war alles genauso virtuell wie der Plan der Regierung zur Sicherstellung der Renten. Money Quote:
eine Vergabe der Entwicklung einer dezentral speichernden #ContactTracingApp an SAP u TSystems ist noch gar nicht erfolgt. Eine Direktvergabe wg Dringlichkeit ist geplant.Oh, ach?
ein Vertrag existiert genauso wenig, wie eine Schätzung der Kosten. Nicht mal ungefähr. […] Für die Entwicklung eines Prototyps der zentralen Variante waren 600.000€ an Fraunhofer geflossen.Wieso denn überhaupt SAP und T-Systems? Dazu hier ein prophetischer Leserbrief dazu. Und was war wirklich? Das hier:
Warum SAP u T-Systems? Antwort BuReg:Das mit der Hotline ist besonders geil. Die wollen vermutlich nicht, dass ihre eh schon völlig überlasteten Bürgertelefone jetzt Coronafragen erklären müssen. Das soll mal lieber die DTAG ihre völlig überlasteten Billiglohn-Callcenter mitverkacken lassen.
- große Industrieplayer, die auf Augenhöhe mit Apple/Google reden können
- Infrastrukturkompetenz
- Fähigkeit, eine 24/7 Hotline zu schaffen.
Andere Fragen im Raum waren noch, ob es denn jetzt ein Gesetz geben wird. Ansage der Bundesregierung: Nein. Das heißt erstens: App ist optional. Zweitens: Du wirst auf Arbeit wahrscheinlich nicht reinkommen ohne App, sie ist also doch nicht optional.
Und auch der Rest der bisherigen Aussagen war schlicht gelogen.
Auf meine Frage, wer im Kanzleramt die schwierigen u Druck ausübenden Gespräche mit Apple geführt hätte, von denen häufiger die Rede war, kam die überraschende Antwort: niemand. BMG? auch niemand. Nur bei Fraunhofer hätte es Apple Kontakte gegeben.LOL!
Bleibt noch eine Voraussage von mir: Dass das zu viele Player sind, als dass das zeitnah fertig werden kann.
Apropos: einen neuen Zeitplan gibt es nicht, auch keinen ungefähren.Das sehen die offenbar auch so.
Einer argumentiert, dass das die perfekte Entscheidung für die Politik war. Erstens sind die groß und man hat schonmal von denen gehört. Da kann niemand sagen, das hätte man höher aufhängen müssen. Zweitens hat jeder schon von verkackten Projekten mit SAP oder der Telekom gehört (z.B. die SAP-Einführung bei der Bundeswehr oder das Mautdebakel). Wenn die das jetzt also vor die Wand fahren, wird das auch niemanden wirklich überraschen.
Und das wird angesichts der Erwartungshaltung gar nicht so einfach für die, das vor die Wand zu fahren. Oder kann sich jemand von euch eine App vorstellen, die noch verkackter ist als ihr jetzt gerade von dem Projektduo und einem Politik-Schnellschuss erwartet? Da müssten die sich schon echte anstrengen. Oder, wie es ein Kumpel von mir formulierte:
Sieh es positiv: Egal was sie abliefern, es kann nicht so schlimm sein wie die Erwartung.:-)
Dazu kommt: Plastik gibt zigfach mehr Keime an die Umgebung ab als Haut.Man rennt nicht mit Gummihandschuhen durch die Gegend, es sei denn, man möchte eine Hygiene-Sau sein.
Update: Leserbrief dazu:
als kleine Ergänzung zu deiner Ausführung kommt noch hinzu daß du durch das Tragen bzw. Das dauerhafte tragen der " AIDS " Handschuh deine Hautschutzbarriere kaputt machst.
Ich als Gruppenführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Versuche deshalb stets das wir die Handschuhe so späte wie möglich aufsetzten und so schnell wie möglich wieder los werden.
Richtwert max. 10 min !
Meistens sind die Sanis so nett und Sponsoren uns gleich passende Creme die Haut schützt.
Meine Freundin arbeitet in ein Krankenhaus und dort werden die Mitarbeiter regelmäßig darauf hin untersucht und bekommen dann ebenfalls spezial für den Einzelfall angefertigte Creme um die Haut schnell wieder zu heilen. Klappt das nicht sind Sie zur Schreibtisch Arbeit verdonnert. Warum das noch keiner den Polizisten erklärt hat weiß ich auch nicht. Jedenfalls glaube ich sollte Corona richtig einschlagen wird diese Berufsgruppe besonders betroffen sein.
Ich versteh ja gar nicht, wie es soweit kommen konnte. Ken Copeland hat das doch geklärt!
Komm, lasst uns den Lockdown auflösen und die Kids in die Schule schicken. So ein Schlaganfall ist gar nicht schlecht für die Kids. Was sie nicht umbringt, macht sie hart!1!! (Danke, Stefan)
Money Quote des aktuellen Rants:
Wo bleiben Antworten auf die Frage, wo sich die Leute trotz Lockdown noch immer anstecken? Wie können wir über Lockerungen [reden], wenn wir offenbar keine Ahnung haben, was die Hauptinfektionssituationen sind?Gute Fragen, Pavel!Wie wollen wir die Lockerungen managen, wenn wir nach wie vor kein zeitnahes Berichtswesen haben? Statt über Apps zu fabulieren und zu streiten, hätte man längst die Datenerhebung und -verarbeitung der Gesundheitsämter verbessern können.
Update: Leserbrief dazu:
Tja, da ich in der "glücklichen" Situation bin, für unser zuständiges Gesundheitsamt genau eine solche Lösung als DB bzw Workflow abzubilden, kann ich dir nur mitteilen, das es KEINE Lösungen von Bund und Ländern gibt.
Die sind alle, wie wir, auf sich alleine gestellt.Was im übrigen sehr viel Spass macht, da in den ersten Wochen andauernd im Tagestakt Änderungen durch das RKI kamen,
Verbessern an der Situation kann nur die jeweilige lokale IT und da sieht es flächendeckend überwiegend eher mau aus.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir mitteilen, das überwiegend Excellisten zum Einsatz kommen, Software zur Erfassung und Verwaltung der Fälle ist eher rar gesät und immer Eigeninitiative.
Da willste doch losgehen und die CDU wählen, die für diese Zustände verantwortlich ist!!1!
Dass sie ihn absichtlich verkacken bzw. gar nicht erst mitbestellen.
Hessens Covid-19-Krisenstab nutzt bald Software des US-Unternehmens Palantir, um den Überblick über die Corona-Krise zu behalten.Ja super! Ausgerechnet Palantir!
Das ist jetzt wahrscheinlich nicht so übel wie es klingt, weil auch Palantir nicht zaubern kann. Der kann nur die Daten auswerten, die man da reinschiebt. Allerdings steht halt zu befürchten, dass die Politik gerade im Hühnerstallmodus fährt und da alles reinpackt, was sie in die Krallen kriegen können. Inklusive Funkzellendaten.
Das ist übrigens nicht der erste Kontakt von Hessen und Palantir. (Bisschen Kontext zu Palantir)
Update: In Hessen regiert seit gefühlt Jahrzehnten die CDU durch, mit so Lichtfiguren wie Volker Bouffier und Roland Koch. Hessen war auch das Bundesland, das Steuerfahnder von einem Psychiater dienstunfähig schreiben ließen, weil die ihre Arbeit gemacht hatten. Und das ist nicht gut für die Wirtschaft, wenn den Bonzen jemand beim Steuerhinterziehen im Weg steht. Woher sollen dann die Parteispenden für die CDU kommen, wenn das Finanzamt diese Kohle hat?
Bittorrent funktioniert so, dass du vorher weißt, welche Datei du kriegst. In der torrent-Datei oder dem Magnet-Link steht der Hash der Daten drin. Du weißt, ob du die richtigen Daten gekriegt hast, weil der Hash sonst nicht stimmt. Bittorrent hat da einen schlauen Kniff namens Merkle Tree am Start, um auch schon einzelne falsche Fragmente erkennen zu können und nicht erst am Ende merkt, dass der Download für die Tonne war. Und selbst damit sind die Probleme noch nicht gelöst.
Wenn dich jemand ärgern will, announced er einfach öffentlich, er habe Segment 23, und schickt dir dann halt kaputte Daten. Wenn das genügend viele Leute machen, dann denkt der Bittorrent-Client immer, da war halt das Netz gerade kaputt, und versucht es beim selben Sender nochmal. Und natürlich kommt es auch vor, dass für einige Segmente gar keiner online ist, der die hat. Dann hängt euer Torrent halt ewig.
So und jetzt kommt bei den Covid-Daten dazu, dass die dynamisch sind. Da fallen ständig welche weg und an anderer Stelle kommen neue dazu. Woher weißt du als Client, dass die Daten OK sind, die du gerade kriegst? Da müsste man dann irgendwas mit Krypto-Signaturen machen, und der Client müsste die Signaturen prüfen können, d.h. die müssten dann von "der Behörde" signiert sein, damit es nur einen Signierer gibt und man den Public Key von dem halt in die App packen kann. Wenn man das so macht, hat man ein sogenanntes Revocation-Problem, falls der Key abhanden kommt.
Aber nehmen wir mal an, das sei alles gelöst.
Dein Telefon müsste jetzt die ganze Zeit online sein, um seine Fragmente anzubieten. Nehmen wir mal an, man nimmt Bittorrent-Tech wie eine distributed hash table, um das zuständige Gerät zu einem Fragment findbar zu machen.
Das ist schon im Bittorrent für die Raubkopierer Scheiße, weil es heißt, dass ein Abmahnanwalt die IP finden kann. Wenn jeder nur seine eigenen Fragmente hostet, dann ist das noch schlimmer. Dann findet man nicht nur raus, wer teilnimmt, sondern man findet die aktuelle IP zu einem gegebenen Fragment, und weil die jetzt gerade online sein muss, damit ich da Tokendaten abholen kann, kann ich auch eine Geolokalisierung machen und sehen wo das Gerät gerade grob ist. Das sind alles Daten, die man nicht rausrücken will.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass da gar nichts geht, aber das ist bei weitem nicht so ein Selbstläufer, wie der eine oder andere anzunehmen scheint.
Übrigens, am Rande. Wenn ihr euch mal die DP-3T-Dokumente anguckt, dann werdet ihr sehen, dass das recht nahe an dem Konzept war, das ich hier als Idee eines Kumpels präsentiert habe. Das lag jetzt nicht daran, dass mein Kumpel sich deren Proposal angeguckt hat, sondern dass das halt das "naheliegende" Verfahren ist. Also für Leute, die hauptberuflich Krypto-Protokolle machen.
Ich sagte ja schon in meinem initialen Beitrag zu Corona-Apps, dass DP-3T aussieht, als hätten da Leute dran gearbeitet, denen Datenschutz wichtig ist. Aber wie dort auch gesagt: Da gibt es noch genügend andere Dinge, die man in so einer App verkacken kann.
Ich weiß nicht, ob ihr mal Bergwandern gemacht habt. Da wandert man stundenlang über mehr oder wenige einsame Bergwege, und man macht sich die ganze Zeit vor, man sei so gut wie da. Nur noch um die Ecke da, dann muss da die Hütte sein, zu der wir wollten. Bergwandern kann man nur machen, wenn man sich entweder selbst bescheißen kann, dass man gleich da ist, oder einen Weg gefunden hat, die früher oder später einsetzenden Schmerzen zu ignorieren. Beim Programmieren ist das leider genau so. Wenn daher jemand kommt und sagt, er hackt mal eben ne App, dann könnt ihr euch sicher sein, dass der zur ersten Gruppe gehört. Der redet sich gerade selbst ein, er sei so gut wie da. Weil er genau weiß, dass er sonst auf halbem Weg scheitern wird und aufgeben muss. Glaubt so jemandem kein Wort.
Die "ich spür keinen Schmerz"-Methode ist auch sehr verbreitet in der IT. Das sind die Leute, die sich zwölf Dutzend Libraries und Frameworks und Datenbanken und andere Abhängigkeiten in ihre Projekt reinholen und dann "schnell fertig" sind. Nur dass die Schmerzen für die ganzen beweglichen Teile halt auf den Endanwender abgewälzt werden, und auf den, der den Scheiß dann warten soll.
Eine ordentliche App braucht ihre Zeit. Sowohl im Design der Protokolle als auch in der Umsetzung, dem Testing, und so weiter. Ich weiß: Ihr wisst das alle. Ich wollte es nur mal wieder angesagt haben. Weil auch IT-Anwender sich gerne Dinge einreden, die nicht der Realität entsprechen.
Ich dachte mir, ich skizziere mal kurz, wie man da rangehen würde, damit ihr versteht, was das Problem ist.
Nehmen wir also mal an, Bluetooth ginge nicht durch Wände und mein Telefon hätte Daten darüber, welche Geräte in den letzten zwei Wochen im Radius von 2m waren.
Aus Datenschutzgründen speichern wir nicht die echte ID des Gerätes, sondern dein Handy generiert für jedes 2m-Radius-Ping ein neues zufälliges Token. Das Token wäre so, dass dein Gerät es wiedererkennen kann, aber sonst niemand es deinem Gerät zuordnen kann. Wenn du jetzt herausfindest, dass du dir Covid eingefangen hast, dann gehst du mit der Liste der Tokens der letzten beiden Wochen zu einem Server und lädst sie dort hoch.
Da haben wir das erste größere Privacy-Problem. Der Server sieht deine IP und dass du infiziert bist. Das ist schonmal nicht gut. Aber nehmen wir mal an, das ginge irgendwie, vielleicht über Tor anonymisiert.
Wie teilt denn der Server jetzt den Betroffenen mit, dass sie ein Problem haben? Die Tokens konnte man ja nicht zuordnen! Das war ja absichtlich so designed.
Also müsste man das so machen, dass alle Geräte periodisch auf dem Server die Liste aller Tokens abholen, und dann gucken, ob sie betroffen waren. Das wären sehr schnell sehr große Downloads. Das ist also auch kacke. Man würde also lieber ein System basteln, indem die Tokens zwar nicht direkt zuordnungsfähig sind, aber wo man bei der Abfrage einen Wert hochlädt, anhand dessen dann der Server die Tokens identifizieren kann, die mich betreffen. Diesen Wert könnte man z.B. im Telefon täglich oder stündlich neu vergeben, um die Zuordnung zu erschweren. Aber wenn wir das machen, dann kann der Server sehen, ob ich infiziert bin, weil die Antwort an mich nicht leer ist.
Das ist also auch Mist. Die offensichtliche Lösung wäre, entweder auch über Tor zu gehen (das kann man bandbreitentechnisch mal vergessen, das würde das Tor-Netz vermutlich krass überfordern). Oder man baut in die Daten der Infizierten auch lauter "blinde" Tokens ein, die "nicht infiziert" heißen, aber das kann nur das Endgerät des Betroffenen sehen. Dann müssten aber alle Endgeräte die ganze Zeit immer zwei Tokens hochladen, das Blind-Token und das echte Token, damit der Server nicht sieht, welches welches ist. Das wäre vom Traffic und dem Speicherplatz für die Datenbank her prohibitiv teuer.
Ich sehe da ehrlich gesagt nicht viel Luft für eine datenschutzrechtlich einwandfreie Lösung.
Da muss man schon echt die Augen zukneifen und viel mit den Händen herumwedeln, um sich von der nervigen Realität abzulenken. Da kommen dann so Modelle wie "Ja gut, aber die IP speichern wir ja nicht, das wäre ja böse. Vertrauen Sie uns. Wir sind die Guten." raus. Oder "wir machen das mit Google/Apple/Vodafone/Telekom, die haben eh eure Daten". Ja super.
Bleiben so Modelle wie "wir zwingen einfach die Telcos dazu, diesen Traffic kostenlos zu machen". Oder "Wir teilen das in zwei Teile auf; Google macht den einen, Apple den anderen. Der Kapitalismus schützt uns dann schon davor, dass die Kartellbildung machen." Mag sein, aber der Kapitalismus schützt uns nicht davor, dass Hacker bei beiden einbrechen oder dass der Staat einfach per Durchsuchungsbeschluss bei beiden die Daten rausträgt und verknüpft.
Update: Eine Krypto-Lösung ist einem Kumpel noch eingefallen. Man macht das so, dass man die Tokens mit einem Pseudozufallszahlengenerator generiert. Die funktionieren so, dass man sie mit einem (hoffentlich tatsächlich echt zufälligen) Zufallswert füttert und der Rest der augespuckten Werte sieht zufällig aus und ist auch praktisch nicht vorhersagbar, wenn man nicht den Initialwert kennt. Das könnte man nutzen, indem man im Infektionsfall den Seed veröffentlicht, und die Tokens bleiben auf den Endgeräten. Dann könnte mein Handy vom Server die Liste der Seeds holen und gucken, ob es damit irgendwelche der gespeicherten Tokens generieren kann. Nachteil: Das wäre eine sehr akkuunfreundliche Operation. Und man müsste die Initialwerte einmal pro Woche neu auswürfeln, damit nicht beliebig lange in die Vergangenheit Treffer rausfallen würden.
Update: Man kann da noch Bandbreite optimieren, z.B. mit einem Bloom-Filter. Wenn ihr davon noch nie gehört habt, googelt das mal. Das zum ersten Mal erklärt bekommen löst in manchen Menschen eine religiöse Erfahrung aus :-)
Da der Hebel so hoch ist (jedes Endgerät im Land einmal pro Tag) ist das aber immer noch sehr viel Traffic.
Update: Liebe Leute, der Punkt dieses Beitrags war nicht, eine Lösung zu finden. Der Punkt war, euch ein Gefühl dafür zu geben, was da so ein paar der Dimensionen des Problemraums sind. Mein Eindruck ist, dass im Moment viele Leute so „mein Cousin kann PHP, der hätte da schon längst was gehackt” drauf sind, und gar nicht verstehen, wieso man da überhaupt so lange berät und wieso da nicht einfach kurz jemand was hackt.
Aktuell ist das Sonnenbrandrisiko in Deutschland auf Terrasse und Balkon wesentlich erhöht. Dies liegt an der besonders sauberen Atmosphäre durch den wochenlangen Shutdown in Europa und großen Teilen der Welt.Besonders UV-Strahlen kommen jetzt besser durch. Ihre Sensoren in Bonn haben 20% Steigerung des Peak-Ausschlags gemessen.
Ohne Chemtrails ist halt auch Scheiße!1!!
Update: Alternative Erklärung: Das Arktis-Ozonloch kam vorbei. Kachelmann hält das auch für Unfug, aber der ist ja auch Konkurrent von der Primärquelle :-)
Die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete. Die berichten:
"Sie hat einen sehr verwirrten Eindruck gemacht", begründete ein Polizeisprecher das Vorgehen gegenüber der RNZ.Wie, watt? Systemkritiker kommen jetzt schon in die Psychiatrie?! Wo sind wir hier, Russland? China?!? KenFM ist am Ball (und die Kommentare unter dem Video sind Comedy Gold)!
Die Berichterstattung zielt zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend auf ihre Verfassungsbeschwerde. Nur in einem Nebensatz deutet sich an, dass die Polizei vielleicht Gründe gehabt haben könnte:
Am Samstag hatte die Rechtsanwältin auf ihrer Webseite eine "Auferstehungsverordnung" veröffentlicht und den Shutdown für beendet erklärt.Bei den Investigativjournalisten von T-Online (nein, wirklich!) findet man ein paar mehr sachdienliche Hinweise.
Kurz danach hielt sie auf der Straße Autofahrer an und bat sie, die Polizei zu rufen.Nun, äh, was soll ich euch sagen. Finde ich erstmal nicht völlig absurd, wenn die Polizei unter solchen Umständen zu dem Schluss kommt, dass die möglicherweise Hilfe braucht.In einer Tondatei, die sie offenbar ihrer Schwester gesendet hatte und die auf Telegram veröffentlicht wurde, heißt es: Sie sei auf die Straße gerannt, weil sie sich durch zwei mutmaßliche Killer vor ihrer Tür bedroht gefühlt habe. Sie habe die Insassen eines Autos um Hilfe gebeten.
Aus ihrer Psychiatrischen Unterbringung berichtet sie übrigens, dass sie dort "vor ganz dunklen Mächten" in Sicherheit sei, weil Besuche nicht möglich sind.
Ich finde das gut, wenn der Staat seit der Mollath-Nummer nicht mehr einfach Leute in der forensischen Psychiatrie wegsperren kann. Aber mal unter uns: Regt euch über die geltenden Polizeigesetze auf, nicht über diesen Einzelfall. Das bayerische Versammlungsrecht lässt in China die Behörden vor Neid erblassen. Die Chinesen müssen sich noch schlechte Ausreden ausdenken, wenn sie jemanden unbefristet verschwinden lassen müssen!
Oh, und noch mehr gute Nachrichten: Wir haben jetzt wieder Stereo, und die Teilnehmer kommen akustisch von verschiedenen Positionen. Ich finde, dass das das Hören deutlich entspannter macht.
Inhalt der Sendung ist natürlich Covid-19, allerdings mit zwei Hälften. In der ersten Hälfte erklärt uns die zu Psychologie in Schadensgroßlagen geforscht habende Christiane Hütter, was Phase ist. Und in der zweiten Hälfte haben wir den alten Freund der Sendung Rop Gonggrijp, der uns erklärt, wie gut ihm sein ganzes Preppen geholfen hat seine wunderbare Materialsammlung zu Covid-19 zeigt, damit auch ihr euch selbst helfen könnt und möglicherweise gelassener in die Zukunft blicken könnt, weil ihr gut vorbereitet seid.
Viel Spaß beim Hören und bleibt gesund!
Bemerkenswert ist, dass die ordentliche Statistik benutzen. Die haben große Samplesizes (ca. 1300 insgesamt, Subgruppen mit 142 Menschen), nutzen Standardabweichungen, Mediane, normale Mittelwerte und geometrische Mittelwerte. Die Probanden werden auch zufällig aus einer großen Gruppe ausgewählt anstatt mittels self-reportings. Ehrlich gesagt fiel mir schnell auf, dass das Psychologen anstatt Soziologen sind. Die Mathematik und Methodik war deutlich besser. Wenn man Böse ist könnte man meinen, dass liegt daran das Psychologen in der Regel einen Master auf Science bekommen und Soziologen einen Master auf Arts.War ja klar. Nicht nur ein fieser Masku, auch noch ein Naturwissenschafts-Snob, der auf die Geisteswissenschaften herabblickt!1!!
Update: Leserbrief dazu:
ich habe in München zunächst einen Bachelor of Arts in Soziologie mit Nebenfach Psychologie und dann einen Master of Science in Neuro-Cognitive-Psychology absolviert.
Beide Studiengänge sind bzw. waren im nationalen- und internationalen Vergleich besonders stark quantitativ ausgerichtet. Auch ist der NCP Master noch einmal deutlich quantitativer ausgelegt, als der normale (klinische-) Psychologie Master. Das ist der Studiengang den wohl die meisten Leute absolvieren die man dann später als Psychologen bezeichnet.
Generell kann ich sagen, dass die methodische Qualität sowohl in der Ausbildung als auch in der Forschung oft um Größenordnungen besser in der Soziologie war/ist. Während sich die Psychologie in der Regel auf ANOVA/ T-testing beschraenkt wurde ich in der Soziologie mit mathematischen Simulationen zur Fragenbogenverteilung, Quantilsregressionen und Bayescher Statistik konfrontiert. Ich habe nun einige Jahre Berufserfahrung als Data Scientist und promoviere gerade in Informatik im Bereich Computer Vision, deswegen traue ich mir ein Urteil zumindest bedingt zu.
Die Soziologie ist nicht nur in München tief zerklüftet, das spiegelt sich u.a. in räumlicher Trennung wieder. Die Lager Teilen sich grob auf in Empiriker (Untergruppen qualitativ vs. quantitativ), Theoretiker (wieder diverse Untergruppen, nahe der Philosophie) und Gender Studies. Ich kann verstehen, dass das fuer Aussenstehende auf den ersten Blick etwas verwirrend wirkt, aber ganz unkommentiert finde ich kann man Dein Statement nicht stehen lassen.
Für das zusätzliche Datenvolumen infrage kommen laut Vodafone Berufsgruppen wie zum Beispiel Ärzte, Pflegepersonal, Polizisten, Kassierende, Postboten, Lieferanten oder Feuerwehrkräfte.Als ob bei irgendjemandem dieser Berufsgruppen die Arbeit davon abhängt, bei seinem privaten Handy mit Vodafone-SIM-Karte noch ein paar Bytes downloaden zu können. Das weiß natürlich auch Vodafone, daher sagen sie an, dass "stichprobenartig" zu prüfen. *zwinker* *zwinker*
Die einzigen, die offenbar nicht in Quarantäne gegangen sind, sind die ganzen zugekosten Marketingabteilungen.
Ich finde das ja überhaupt krass, wie wir gerade von "systemrelevant" reden. Wie war das Wort bei den Nazis? Kriegswichtig? Mann Mann Mann.
Ich hätte ja angenommen, dass deren Netze gerade eh wie leergefegt sind. Jetzt wo alle zuhause im WLAN sind braucht doch niemand Mobil-Internet...?
Hier mal ein Leserbrief in die Gegenrichtung. Er bezieht sich auf den Peira-Artikel von Ellis Huber, den Maha empfohlen hatte.
Treten wir einfach einen Schritt zurück und betrachten die Situation im Januar. Da haben alle Experten gesagt: Naja Corona wird völlig überschätzt Grippe bringt viel mehr Leute um.Mir ist noch aufgefallen, dass hier ein ähnliches Denkmuster wie bei der Klimakatastrophe auftritt. In beiden Fällen war vorher weitgehend klar, wie sich das entwickeln würde, aber die Menschen wollten die Katastrophe nicht glauben und lieber warten, bis die Zahlen "belastbarer" werden. Die Zahlen haben sich dann bestätigt oder waren in Teilen sogar noch schlimmer als vorhergesagt. Und dann gucken sich alle wie die Llamas gegenseitig an und wundern sich, wie es die Leute vor ihnen so weit kommen lassen konnten.Das hat die Presse gesagt, das haben Experten gesagt das haben Ärzte gesagt.
Hier ist ein Tweet von Nassim Nicholas Taleb:
https://twitter.com/nntaleb/status/1220064979795181573Hier macht er sich über diese Sichtweise lustig.
Warum hatte Taleb eine andere Meinung?
Der Grund war nicht eine bessere Prognose. Taleb hat nicht richtig vorhergesagt, dass C-19 eskalieren wird. Die Überlegung war bei diesem Wachstumsverhalten ist C-19 ein Risiko. Dieses Wachstum kann dazu führen, dass viele Systeme völlig überlastet sind was mit noch viel größeren Probleme einhergeht.Warum hinkt der Vergleich mit den Grippetoten?
Wir wissen wie die Grippe sich verhält und deswegen wissen wir, dass die Grippe nur ein kleines systemisches Risiko hat. Bei C-19 wussten wir nicht wie es sich verhält und konnten deswegen nicht ein systemisches Risiko ausschließen. Die Millionen die wir im Januar nicht für Kontrollen und abgesagt Flüge ausgeben wollten bezahlen wir im Februar mit Milliarden und im März mit Billionen und im April mit Trillionen. Aufgrund dieses explosiven Verhaltens, hätte man im Januar die richtige Risikoabschätzung treffen müssen.Hubers verweis auf Übersterblichkeit:
"Die aktuellen Daten aus Italien zeigen nicht, wie hoch die Infektionsraten mit SARS-CoV-2 tatsächlich sind und ob die täglichen Sterbefälle im ganzen Land jetzt bei 2.500 liegen, das Coronavirus also im Vergleich zu den sonstigen tödlichen Krankheiten tatsächlich viele zusätzliche Fälle produziert. Wissenschaftler sprechen von Übersterblichkeit, wenn in einem Jahr überdurchschnittliche Todeszahlen durch eine neue Krankheit zu verzeichnen sind. Nach den Zuständen in einigen Krankenhäusern in Norditalien ist davon auszugehen, dass es regional eine hohe Übersterblichkeit und dort sogar eine Verdoppelung und Verdreifachung der täglichen Todesfälle gibt. Jetzt tritt langsam ein Rückgang der bisher täglichen Infektions- und Sterbezahlen ein. Der Europäische Sterblichkeitsbericht des EuroMOMO Projektes, an dem 24 europäische Länder beteiligt sind, verzeichnete Ende März 2020 einen Anstieg der Sterbefälle in Italien und in Spanien, der aber unter den Anstiegen früherer Grippewellen liegt. In den anderen Ländern ist noch keine erhöhte Sterblichkeit zu erkennen."Euromomo sammelt Daten auf Nuts2 Ebene. Das ist ungefähr Städteniveau. Die Daten für fast den kompletten März sind Vorhersagen des Algorithmus. Zu erkennen an der blauen Linie. Der Algorithmus von Euromomo ist dafür ausgelegt, Daten zu extrapolieren. Wenn Italien typischerweise Daten nachkorrigieren muss, dann versucht die blaue Linie das zu korrigieren. Der Algorithmus extrapoliert bei nicht vorhandensein von Daten als auch wenn Daten unvollständig sind und typischerweise nachgebessert werden.
Das heißt wir wissen die Übersterblichkeit in Italien aufgrund der Euromomo Daten noch nicht.
Das nächste Problem ist, dass uns eigentlich die Übersterblichkeit in der Lombardei interessieren sollte und nicht in Italien. Es gibt jetzt schon Hinweise, dass in der Lombardei die Übersterblichkeit viel größer ist als von den Covid zahlen ausgedrückt.
Das heißt hier wird schon wieder der gleiche Fehler gemacht, der im Januar auch gemacht wurde: "Ach naja, die Daten könnten auch die Sterblichkeit verzerren, deswegen wirds nicht so schlimm sein." und es ist genau das Gegenteil passiert. In der Lombardei sieht es so aus, als sei die Sterblichkeit noch wesentlich größer als angenommen.
Die Mechanismen sind nun mal so, dass wir nicht warten können, bis die ECHTE Übersterblichkeit gemessen wurde. Leichen auf der Straße sollten Indikator genug sein.
Der Huber benutzt eine Extrapolation und verkauft Sie uns als Daten und macht noch zusätzlich den gleichen Fehler den viele Experten gemacht haben. Bei der Grippe, wissen wir die Risikoverteilungen, bei C19 wissen wir sie nicht.
Ich glaube, dass die gefühlte Gewissheit der Prognose im Kopf eine Art kontraproduktives Gefühl auslöst. Entweder "ok es kümmert sich jemand" oder vielleicht "da kann man eh nichts mehr machen, wenn die schon die Zahlen kennen".
Vielleicht brauchen wir da eine neue Herangehensweise.
Übrigens: Besonders geil finde ich ja die Bill-Gates-Hasser gerade. Die schreiben mir, der Bill Gates habe sich mal geäußert, dass er das Überbevölkerungsproblem dadurch lösen will, dass er sanitäre Verhältnisse stärkt, Krankheiten bekämpft und Verhütungsmittel verteilt. Damit ist Bill Gates ganz offensichtlich sowas wie ein neuer Mengele, der Milliarden von Menschen umbringen will. Das scheint auch so ein Reflex zu sein im Menschen, in Krisenzeiten einen Sündenbock zu suchen, auf den man zeigen kann.
Weiß eigentlich schon jemand, wie George Soros uns diese Pandemie eingebrockt hat?
Oh und Bill Gates' Stiftung ist böse, weil sie Profit erwirtschaftet, den sie dann verteilt. Und nicht ihr Stiftungsvermögen verteilt. Ich spoiler mal: Das ist genau der Unterschied zwischen Stiftung und Spende. Eine Spende verteilst du und dann ist sie weg. Eine Stiftung richtest du ein, damit sie auch zukünftig noch Spenden verteilen kann. Sogar wenn du schon tot bist.
Update: Vielleicht ist dem einen oder anderen das ja nicht klar: Wenn man in Ländern den Lebensstandard erhöht, sinkt die Geburtenrate. Bis hin zum Extrem in Japan und Europa, wo die Bevölkerungszahl sogar sinkt. Was Bill Gates da vorschlägt ist also nicht nur humanitär sondern auch intelligent und der offensichtlichste Weg zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Planeten. Den Wohlstand besser verteilen, damit wir nicht immer mehr Menschen kriegen, die immer mehr Ressourcen verbrauchen. Und man müsste natürlich dann auch den Reichen ihre Verschwendungssucht einschränken und sie in ihrer Mobilität einschränken. Der Teil wird gerne übersehen. Immer nach Mallorca fliegen und jede Familie 1-2 Autos geht nicht.
Update: Ein Leser hat den passenden xkcd gefunden (zu meinem Klimawandel-Vergleich).
Update: "Orbán: Ausländer und George Soros brachten Corona nach Ungarn". m(
Die virale Marketing-Kampagne ging anscheinend nicht auf.
But the government’s broader ambition is hat basic income becomes an instrument “that stays forever, that becomes a structural instrument, a permanent instrument,” she said.
Fangen wir mit dem Islam an.
Der Muezzin ruft in Berlin Neukölln, also kommen die Gläubigen. Money Quote:
Dem Imam, dem OA & unseren Kolleg. gelang es nur zum Teil, die Anwesenden zum Abstandhalten zu bewegen.
Zu den Christen ist eigentlich mit dieser südkoreanischen Sekte alles gesagt, könnte man vielleicht denken, aber dann würde man sich irren. Schaut mal dieses Video von einer amerikanischen Megachurch an. Ein Highlight jagd das nächste. Money Quote:
I'm covered in Jesus' blood. I'm covered in Jesus' blood!Man ist versucht, an der Stelle das Video abzubrechen. Wenn man dranbleibt, gibt es bei 1:40 noch eine tolle Szene.
Und zu guter Letzt: Das Judentum.
Jerusalem sanitizes stones of Western Wall and removes all notes amid coronavirus fears[...]
A worshipper who stepped up to the wall and kissed it Tuesday was removed by police amid tightened public prayer restrictions
Wenn ihr mich fragt, gibt es einen klaren Sieger.Prime Minister Benjamin Netanyahu released updated social distancing guidelines on Tuesday, following reports that the ultra-orthodox Jewish community was not taking safety precautions seriously. While the new rules prohibit gatherings for prayers and weddings in public, they make an exception for prayer groups of ten men, known as minyans, who are at least 6 feet apart from each other at the Western Wall.
6 Fuß sind ca. 2 Meter.Update: Natürlich gibt es auch bei den Moslems und Christen eine vernünftige Mehrheit. Mekka ist abgeriegelt, die Hadj abgesagt, der Papst hat seinen Urbi-et-Orbi-Segen vor einem leeren Petersplatz gehalten. Und umgekehrt sind die ultra-orthodoxen Juden wohl vergleichsweise unbelastet von den Corona-Regelungen an ihren Alltag rangegangen und haben jetzt eine deutlich erhöhte Infektionsrate.
So ähnlich sieht auch Bill Gates' Corona-Strategie aus. Es gibt da diese Top sieben Firmen, die an einem Impfstoff arbeiten. Bill Gates so: ich hab für die alle Fabriken gekauft. Wir werden am Ende zwei auswählen, die am erfolgversprechensten sind, aber danach wollen wir nicht auf die Fabriken warten müssen.
Money Quote:
It'll be a few billion dollars we'll waste on manifacturing on the constructs that don't get picked
Ich sage euch: Ein paar Milliarden hier, ein paar Milliarden da, nach einer Weile kommt da richtig Geld zusammen!Er argumentiert dann noch, dass es ja insgesamt um noch eine Größenordnung mehr Geld geht, da sind die paar Milliarden dann nicht so wichtig.
Aktuell: Die Amis kaufen in China eine Atemmaskenbestellung der Franzosen weg. Die stand schon auf dem Flughafen auf der Landebahn. Die Amis haben einfach mehr Geld geboten, und da haben die Chinesen gesagt: Mehr hilft mehr!
Haha, denkt ihr euch jetzt vielleicht, die Franzosen! Das haben die sich selbst zuzuschreiben! So wie der Macron immer gegen die Nato gestichelt hat, und wie er den Trump mit seinem festen Händedruck nassgemacht hat!
Oh, warte, geht noch weiter, die Meldung.
USA pullen denselben Stunt mit einer Lieferung für Berlin.
Eine vom Land Berlin in China bestellte Lieferung von Schutzausrüstung soll von den USA abgefangen und in die Vereinigten Staaten umgeleitet worden sein. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Berliner Sicherheitskreisen.Ja gut, das ist ja auch eine bekloppte Konstellation. Nachdem Deutschland der Schweiz Masken aus Eigenbedarfsgründen nicht exportiert hat, können wir jetzt auch keinen auf dicke Hose machen, wenn die Amis das mit uns machen.Berlin hatte bei dem Hersteller Atemschutzmasken mit den Schutzklassen FFP2 und FFP3 bestellt, die Einsatzkräfte und Pflegepersonal vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Es soll sich um eine US-amerikanische Firma handeln, die in China produziert.
Das ist halt der Nachteil, wenn man keine Ethik und keine Prinzipien hat.
Update: Es gibt ein Update zur Berliner Bestellung. Die war für die Polizei, aber nicht bei einem US-amerikanischen Hersteller bestellt sondern bei einem deutschen Fachhandel bestellt und offenbar auch schon bezahlt. Abhandengekommen sind die auch nicht in China sondern in Bangkok.
meine Freundin arbeitet im Krankenhaus mit Schlaganfall Patienten. Was sie erzählt vom Gerangel zwischen Ärzten und Verwaltung ist haarsträubend.Problem ist, dass die Kassen heute nach Komplextarifen abrechnen und dass bei Ausfall von darin vereinbarten Leistungen ganz schnell riesige Löcher im Budget entstehen. Daher wurden potentielle Coronafälle lange nicht als solche dokumentier. Gleichzeitig bekommen Mitarbeiter zwar von den Chefärzten die Anweisung, sich zu schützen (bei fehlenden Mundschutzen sowieso schon schwierig) aber von der Verwaltung gleichzeitig unter Androhung von Disziplinarmaßnahmen verboten, eigenen Mundschutz zu tragen.
Zitat: „Damit das hier nicht so nach Seuche aussieht.“
In ihrem Krankenhaus geht es jetzt erst langsam so richtig los, auch wenn schon Pfleger erkrankt sind (denen z.T. vom dafür zuständigen Hausarzt erst tagelang die Test-Kits verweigert wurden!!!).
Viele Mitarbeiter im Krankenhaus sind ja heute outgesourced und werden dem Krankenhaus von Praxen „ausgeliehen“. Das sind dann hochqualifizierte Billigkräfte, die von flexiblen Verträgen, anteilig auf Stundenbasis abgerechnet, abhängig sind. Diesen quasi externen Mitarbeitern wurde mitgeteilt, dass sie, falls sie sich wegen der absurden Zustände an die Presse oder an Leute wie Dich wenden, direkt ihren Job verlieren werden.
Auf der untersten Ebene, in den Krankenhäusern, ist also einiges selbst gemacht. Da bricht jetzt viel auf von dem, was schon ohne Pandemie unerträglich war. Und von innen weiß niemand, wie ernst gemeint die Vorgaben sind, weil sie voll an der Realität vorbei gehen und innerhalb des Systems so nicht umsetzbar erscheinen.
Als indirekt Betroffener schwanke ich daher bezüglich der Gesamtlage in diesen Tagen immer zwischen dem Bemühen um Gelassenheit und einem angemessenen alarmiert sein. Für beides hab ich je einen Link, beide finde ich unbedingt beachtenswert. Wir müssen als Gesellschaft den Ausgleich zwischen beidem finden. Wie immer also.
Also, falls Du sie nicht schon nicht gesehen hast:
Hier der Virologe, der von sich behauptet, mehr Corona-Patienten gesehen zu haben als irgendjemand sonst in Deutschland. Er war in Heinsberg lange Türklinken putzen und hält daher nach eigenen Erfahrungen z.B. das Ansteckungsrisiko per Oberflächen für überschätzt. Auf Türklinken in Haushalten mit mehreren Coronainfizierten habe er jedenfalls keine Belastung gefunden. Streeck heißt der Mann. Er erzählt bei Lanz auch davon, dass das RKI keine eigenen Studien plant oder andenkt, die für realistischere Handlungsanweisungen an Gesundheitswesen und Bevölkerung aber unbedingt nötig wären. Deswegen macht er das jetzt.
Und hier ist ein Video vom Kanal Medlife Crisis. Da lädt ein britischer Herzchirurg in Nachtschichten immer wieder mal was lustiges hoch. Er ist wohl schon selbst durch mit Corona, räumt aber mit dem Missverständnis auf, es seien nur Alte betroffen. Bei der normalen Lungenentzündung sei der Altersdurchschnitt derer, die Intensivmedizin mit Beatmung brauchen bei 74 Jahren, bei Corona sei er bei 60 Jahren. Überdies überleben aus der gleichen Gruppe bei der Lungenentzündung gut 3/4 der Patienten. Bei Corona nur etwa die Hälfte derer, die Beatmung brauchen.
Seit den letzten drei Wochen testen sie ausschließlich auf Corona.*daumendrück*
Zwischenzeitlich haben sie die Kapazität auf 1200 Tests am Tag hochgefahren.
Hiervon sind ca. 20% positiv.Da hier hauptsächlich Tests aus Altersheimen ausgewertet werden ist hier eine eindeutige Prognose absehbar...
Jetzt kommt das große ABER. Die Testkapazität kann aus mehreren Gründen nicht mehr lange aufrecht erhalten werden:
1) Die Geräte müssen aufgrund der Dauerbelastung dringend gewartet werden. Aber die Techniker dürfen das Gebäude nicht betreten um Kontaminationen zu vermeiden
2) Die Chemikalien die für die Tests benötigt werden kommen von Lieferanten aus Amerika. Nachdem die Tests in Amerika gerade hochgefahren werden wird es hier wohl bald zu Lieferstops ins Ausland kommen.
Die aktuellen Bestände reichen bis ca. Ostern.
Anmerkung: Ein anderer großer Hersteller von Laborchemikalien sitzt in Norditalien und fällt aus offensichtlichen Gründen ebenfalls aus3) Die Schutzkleidung wird auch hier langsam knapp. Außerdem haben sie nicht einmal genug Zeit die Laborkittel richtig auszukochen. Die kommen in den Autoklav und müssen über Nacht trocknen.
Wenn also demnächst jemand freudestrahlend von einem Rückgang der Neuinfektionen fabuliert dann zähle mal bitte 2 und 2 zusammen. Sie meinte es geht jetzt erst richtig los.
Aber es gibt auch etwas positives zu berichten: Trotz des mörderischen Tempos von 1200 Tests die sie gerade fahren versuchen sie, quasi nebenbei, einen Test zu entwickeln der unabhängig ist von den Chemikalien aus Amerika.
das Gesundheitssystem in Ecuador kollabiert gerade.
Leichen werden von den Menschen auf den Straßen verbrannt und Geier kreisen über Stadtgebieten
https://twitter.com/LoLoultimo14/status/1245403803362430977
Krankenhäuser nehmen Menschen schlicht nicht mehr auf
https://twitter.com/ElPajaroPicon_/status/1245370006809899015
Update: Quelle scheint diese Zeitung aus Mexiko zu sein. Wenn jemand bessere Quellen als Twitter oder Boulevard aus Mexiko findet: Her damit!
Update: Reuters, BBC auf Spanisch.
Following a review last year of one of those successful applications that targeted a Trump campaign staffer called Carter Page, the FBI was found to have made “fundamental and serious errors” in its application. Inspector general Michael Horowitz then expanded his review to another 29 applications dated from October 2014 to September 2019 out of a pool of over 700 and found the same problems in every single other case he looked at, pointing to a systemic problem.
Der Lacher an der Nummer ist, dass das (geheim tagende!!) FISA-Gericht trotzdem alles durchwinkt. (Danke, Rian)
Auf einer dieser Sites habe ich die Tage ein Video geguckt, das noch borderline mainstreamfähig war. Es stimmt ja, dass unser System mit Fiatgeld und Zinsen auf geschöpftem Geld schon rein rechnerisch nicht lange haltbar ist, und von den Zahlen her drängt sich schon länger das Gefühl auf, dass da demnächst mal ein neues System hermuss.
Dieses Video hat diese Idee aber so formuliert, dass ich mich wie in einem Gottesdienst von Evangelikalen fühlte. Ich weiß nicht, ob ihr das mal erlebt habt, aber die glauben fest daran, dass Jesus zurückkommt, und zwar jetzt, innerhalb ihrer Lebenszeit. Leider muss dafür erst die Welt untergehen, und der Fokus davon ist das Gelobte Land. Daher sind Evangelikale die Hauptsponsoren von Waffenlieferungen der USA an Israel. Schau, das ist auch gar nicht unmoralisch, denn in der Bibel steht ja, dass das eh passiert. Wir beschleunigen es nur ein bisschen!!1!
Jedenfalls erinnerte mich das Gebaren des Vortragenden in dem Video an so einen Evangelikalen. Mit einer selbstverständlichen Selbstsicherheit trug der da sein Weltbild vor, dass ich instinktiv guckte, ob der vielleicht auch eine Art Bibel unterm Arm klemmen hat. Liebe Hörer, so ist die Welt. Ihr seid alles Schafe. Kauft Gold. Mein Highlight war, als er dann meinte: Wobei, Gold ist gerade knapp, und damit kann man beim Bäcker nichts kaufen. Kauft lieber Silber, das kriegt man noch.
Und auf der anderen Seite der Debatte ist unsere Politik, die sich gerade darüber unterhält, wieviel Geld man schöpfen und über der EU ausgießkannen sollte. Um die Wirtschaft zu retten. Damit wir wieder zum ewigen Wirtschaftswachstum zurückkehren können. Das wäre ja doof, wenn ausgerechnet in meiner Amtszeit das ewige Wirtschaftswachstum zusammenbricht!!1! Mit anderen Worten: Der selbe religiöse Eifer und die selbe unverdiente unerschütterliche Selbstsicherheit wie bei den Gold-Spinnern, nur in die andere Richtung.
Ich frage ich dann immer: Wo ist denn eigentlich die Vision? Wo wollen wir denn hin? Wenn mir das keiner erklärt, wieso sollte ich dann irgendwas tun? Wieso reden alle darüber, wie wir dieses System retten können, das uns offensichtlich (und zwar nicht nur in Zeiten einer Pandemie) zum Nachteil gereicht? Wieso redet keiner darüber, wie ein besseres System aussähe? Ich rede hier nicht nur vom bedingungslosen Grundeinkommen.
Für euch selber ein paar Masken nähen ist harmlos, aber bei anderen Technikprojekten sind schon Leute zu Schaden gekommen. Daher: Klaren Kopf behalten. Lieber vorher einmal mehr nachdenken als am Ende unbrauchbaren Kram gebastelt zu haben.
Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme will Rumänien seine Einwohner in der Coronakrise motivieren. Zum Dank dafür, dass die meisten Rumänen sich an die Corona-Ausgangssperre halten, bekommen sie an den Wochenenden aus den Polizeiautos nun zwei Mal pro Tag ihre Nationalhymne zu hören.Ich weiß ja nicht, ob ich das als Belohnung oder Motivation nehmen würde, wenn sie das hier machen würden... (Danke, Kai)
Viele Geschäfte sind derzeit auf Behördenanweisung geschlossen. Einige große Handelsketten wie Adidas oder Deichmann wollen deshalb keine Miete mehr zahlen. "Unanständig" und "unsoldidarisch" sei das, meint die Bundesregierung.Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wenn ich "unanständig und unsolidarisch" höre, dann muss ich spontan an die Privatisierung des Gesundheitssektors denken, an Hartz IV und an den Mindestlohn.
Und an die himmelschreiende Inkompetenz des Miet-Handlings gerade. Die sagen einfach:
"Mieter müssen selbstverständlich ihre Miete zahlen. Falls sie tatsächlich infolge der Krise in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann ihnen lediglich für einen begrenzten Zeitraum nicht gekündigt werden", stellte die SPD-Politikerin klar.Ja gut, you had me at "SPD-Politikerin" m(
Wie immer bei denen. Ideologie statt Nachdenken. Mieter sind gut, arm und unschuldig, Vermieter sind böse und gemein. Der Vermieter hat häufig das Mietshaus auf Pump gekauft und muss seine Hypotheken abzahlen. Was glauben die denn, was passiert, wenn man jetzt sagt: Du kannst den Mietern nicht kündigen, wenn sie nicht zahlen können? Dann schiebt man die Insolvenz von der linken Taschen in die rechte Tasche. Da müsste man mindestens sagen: Nichtgezahlte Mieten darf der Vermieter an die Bank durchreichen. Oder so. Zumindest als Härtefallregelung.
Ist das jetzt irgendwie gerechter, wenn die ganzen Läden pleitegehen? Wo arbeiten denn die ganzen Mieter, um deren Schutz es hier angeblich ging?
OK, mal als Gedankenspiel. Nehmen wir mal an, wir könnten es irgendwie schaffen, dass nur die Unternehmen oder Vermieter mit ausreichend Rücklagen belastet werden. Ist das dann gerecht? Dann bestrafen wir die, die ordentlich gewirtschaftet haben, und belohnen die Unternehmen, die mit ihren Profiten lieber Aktienrückkäufe gemacht habe.
Die tun immer alle so, als gäbe es hier einfache Lösungen! Pass uff, Atze, wir greifen einfach dem reichen Mann in die Tasche!!1! Ja super!
Wir können und sollten gerne mal langfristig darüber reden, wieso es eigentlich Leute gibt, die von ihrem Besitz leben können, statt von ihrer Arbeit wie alle anderen. Das finde ich nämlich grundsätzlich unanständig und unsolidarisch, dass das möglich ist. Bei Hartz-IV greifen sie noch dem nackten Mann in die Tasche, und faseln was von "die müssen halt was leisten, wenn sie Geld kriegen wollen", aber daneben stehen Leute, die alleine von ihren Ländereien und Aktienportfolios leben können, von ihren Mietshäusern (die gibt es auch, die Vermieter, die ihre Hypotheken abgezahlt haben), von ihren Patenten. Das sollte man mal grundsätzlich abschaffen. Oder für alle so machen und ein bedingungsloses Grundeinkommen auszahlen.
Ein Kumpel von mir hat sich kürzlich eine WD Elements Portable 5TB Platte gekauft, und musste feststellen, dass die unter Linux nicht funktioniert. Die Firmware unterstützt die "WRITE SAME" SCSI-Anweisung nicht.
Ich hab ja schon viel Pfusch im IT-Sektor gesehen, aber ohne Not SCSI-Opcodes einfach nicht mehr zu supporten ist schon echt krass.
Bei der Gelegenheit erzählte mir der Kumpel auch, dass man die Platte nicht mehr aus dem Gehäuse ausbauen und direkt anschließen kann. Der Bridge-Chip ist direkt auf der Platine der Platte aufgelötet.
Bis WD sich erklärt und entschuldigt kommen mir jedenfalls keine externen WD-Platten mehr ins Haus. What the FUCK!
New hotness: HPE-SSDs brechen nach 40000 Stunden weg.
HPE, wir erinnern uns, waren die hier. Wieso irgendjemand von denen Storage (oder Server!) kaufen würde, hat sich mir ja noch nie erschlossen.
Update: Leserbrief dazu:
nicht nur HPE-SSD brechen weg, Dell auch (vermutlich allgemein Sandisk). Folgendes bekamen wir am 17.3. vom Dell-Support zugeschickt, *nachdem* bei uns ein RAID-1 simultan weg war ...
Sehr geehrter Dell EMC Kunde:
Wie bereits telefonisch besprochen, hat Dell EMC ein potenziell kritisches Problem festgestellt, bei dem bei bestimmten Solid-State-Laufwerken aufgrund eines Problems mit der Laufwerksfirmware möglicherweise ein Fehler und potenzieller Datenverlust auftritt. Es kann vorkommen, dass die Laufwerke nach ca. 40.000 Stunden Nutzung ausfallen.
Unseren Unterlagen zufolge wurde mindestens ein Dell EMC System mit dem betroffenen Laufwerk an Sie geliefert. Als Teil einer proaktiven Maßnahme empfiehlt Dell EMC dringend, die Firmware auf den betroffenen Laufwerken umgehend auf Version D417 (oder höher) zu aktualisieren, um das Problem und potenziellen Datenverlust zu vermeiden.
Dell EMC empfiehlt dringend, diese Systeme schnellstmöglich in Ihrer Umgebung zu suchen und ein Upgrade auf die neueste Laufwerksfirmware durchzuführen, um zu verhindern, dass dieses Problem auftritt.
der Grund warum China die Maßnahmen lockert ist relativ einfach: Sie sind sich einigermaßen sicher, dass sie sie Sache im Griff haben. Was in den westlichen Medien einfach kaum erwähnt wurde, ist, wie drakonisch (aber auch effektiv) die Chinesen an die Quarantäne gegangen sind. Meine Frau ist Chinesin und wir konnten daher die Nachrichten aus erster Hand verfolgen. Hier einige Beispiele:
- Wirklicher Shutdown für ganz China. Die Chinesen finden den halbherzigen Shutdown in Italien unverständlich und wundern sich, was der Pfusch soll.
- In der Shandong-Provinz (80 Mio. Einwohner) haben sie schon Anfang Februar per Nummernschild-Erfassung, Zugticket-Erfassung und Handy-Tracking alle 70.000 Personen identifiziert, die im letzten Monat in Wuhan waren und die alle in Zwangsquarantäne gesteckt. Das ist ungefähr als hätte Deutschland alle Italien-Urlauber seit Anfang Februar in Quarantäne gesteckt.
- Jeder bekannte Infizierte Fall wurde von einem Team von 5 Leuten bearbeitet, die über Big-Data, Tracking und Interviews alle Kontaktpersonen identifiziert haben und diese in Zwangsquarantäne gesteckt haben.
- Als es im Wohnblock von Bekannten einen Corona-Fall gab, wurde das komplette Haus (30 Wohnungen) geräumt, alle Einwohner 14 Tage in Zwangsquarantäne in ein Hotel gesteckt und das ganze Haus mit Desinfektionsmitteln eingesprüht. - Für alle anderem im Wohnblock (ca. 500 Wohnungen) gab es jeden Tag von der Security Zwangs-Fiebermessen für alle.
- Patrouillen in Wuhan haben alle Quarantäne-Brecher die meinten, draußen rumlaufen zu müssen direkt mitgenommen und für 24h eingesperrt.
- Fiebermessen an jedem Security-Checkpoint
Aber es gab nicht nur Zwang. Wir bekommen seit Januar auf unseren Chinesischen Sim-Karten jeden Tag SMS über das Notfallsystem, die uns z.B.:
- über den Stand der Epidemie informieren,
- wie viele Lebensmittelvorräte die Provinz hat und dass es keinen Grund zum Hamstern gibt
- dass alle Krankenhauskosten für Corona-Infektionen bezahlt werden
- Wie viele Gesichtsmasken jeden Tag produziert werden
- dass jegliche Form der Preistreiberei und Abzocke illegal ist und hart bestraft wird und welche Telefonnummer man anrufen soll, falls man was findet
- und allgemeine Verhaltensratschläge geben.
Teilweise haben sie den Leuten sogar einen guten Monatslohn ausgezahlt, falls sie sich im Krankenhaus mit Corona gemeldet haben, nur um die Infektionsherde in den Griff zu bekommen.
Was bisher die meisten Europäer nicht verstehen aus meiner Sicht ist, dass die Chinesen sich die Situation in Wuhan einige Wochen angeschaut haben und dann beschlossen haben, dass die billigste Antwort ein landesweiter kompletter Shutdown und absolut drakonische Maßnahmen sind. Und jetzt, nach 2 Monaten, scheint sich das durchaus als korrekt herauszustellen.
Seit letzte Woche muss auch absolut jeder Einreisende nach China 2 Wochen in Zwangsquarantäne. Die Angst vor einer zweiten Welle erscheint daher relativ gering.
Für Apotheken in ganz MV wird die Zuckerfabrik Anklam jetzt zum Helfer in der Corona-Krise.
Update: Und noch ein Leserbrief:
Wir sind ein mittelständischer Spirituosenhersteller. Wir haben letzte Woche unsere letzte Ethanollieferung bekommen, die war schon 25% teurer als üblicher Marktpreis. Jetzt gibt es gar kein Ethanol mehr für die Spirituosenindustrie (keiner unserer üblichen Lieferanten gibt auch nur ein Angebot ab). Ausnahme sind die ganz großen Spirituosenproduzenten (Kategorie Nordhäuser, Jägermeister, Discountproduzenten etc.), die haben Lieferkontrakte, die werden mutmaßlich weiter beliefert.
Die großen Neutralalkoholhersteller (z.B. Euroalkohol und Konsorten) produzieren nur noch für die Desinfektionsmittelhersteller, von "der Bundesregierung angeordnet“ (wurde mir so geflüstert, ob das stimmt oder es nur übliches Marktverhalten ist, weiß ich nicht).
Interessant: Das Bio-Ethanol, das in Unmengen dem Benzin als E10 beigemischt wird, ist auch hochgereinigtes Ethanol, so wie der von uns üblicherweise verwendete. Aber das Bio-Ethanol aus dem Sprit wollen sie nicht für Desinfektionsmittel hernehmen, angeblich hätte es nicht die notwendige Reinheit
Halte ich für eine Ausrede
Update: Auch Krankenhäuser betroffen.
Update: Wie man sich ber Erdbeben richtig verhält, erklärt u.a. dieses Merkblatt des Deutschen Geoforschungszentrums ab Seite 4. Kurzform: Keine Panik, nicht rausrennen. Wenn man drinnen ist, unter einem Tisch oder ähnlichem soliden Möbel in Deckung gehen. Von Fenster oder umfallbaren Möbeln oder Gegenständen fernhalten. Wenn man draußen ist, dann freie Fläche suchen, Abstand zu Straßenlaternen und Oberlandstromlieutngen o.ä. halten, die umfallen könnten. Wenn man an der Küste ist, einem eventuellen Tsunami zuvorkommen und auf einen höheren Ort landeinwärts bewegen. (Danke, Sascha)
Oh und die Restaurants sind für Publikumsbetrieb geschlossen. Liefern und zum Abholen dürfen sie noch anbieten.
So langsam sind wir am Ende der Fahnenstange angekommen, oder was meint ihr?
Update: Zehn Personen? Hah! In Köln sind schon Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten!
Rate mal, was ein Freund und der Rest der Belegschaft bei Rewe für ihren unermüdlichen Einsatz in den letzten Wochen als Bonus von der Marktleitung, die grad das Geschäft ihres Daseins macht, bekommen haben?Wie heißt es so schön? Kapitalismus im Endstadium!Bereit?
Glaubste nicht:
Einen GANZEN SMOOTHIE!
Update: Ein Leser erklärt, dass das nicht von Rewe sondern vermutlich vom Chef in der Filiale privat kam. Er meint, Rewe würde sich im Allgemeinen auch erkenntlich zeigen, aber nicht so schnell.
Der Effekt ist, dass Videokonferenzsysteme, wenn sie nicht von völlig inkompetenten Vollpfosten implementiert wurden, mit einer Größenordnung weniger Datenübertragung auskommen als ein Hollywood-Actionfilm oder gar ein gestreamtes Videospiel. Dieser Effekt macht so grob einen Faktor von 10 aus.
Es gibt allerdings auch einen Gegeneffekt. Videokompression kostet viel Rechenzeit. Wenn man mehr Rechenpower aufwendet, kriegt man effektivere Kompression. Bei Plattformen wie Netflix und Youtube lohnt es sich daher, einmalig in maximale Kompressionseffizienz zu investieren, weil man ja deutlich mehr ausstrahlt als man reinkriegt. Netflix und Youtube haben daher schon auf AV1 gesetzt, als das noch weit von Echtzeit-Kompressionsfähigkeit entfernt war. Heutzutage haben Grafikkarten auch Videokompressions-Hardware an Bord, aber die braucht für die gleiche Qualität im Allgemeinen deutlich mehr Bits als wenn man das in Software macht. Videokonferenzsysteme und Twitch-Streaming brauchen daher wegen ihrer Echtzeit-Anforderungen mehr Bandbreite. Dieser Effekt macht so grob einen Faktor von 2 aus.
Ein dritter Effekt hat wieder Vorteile für Filme statt Streaming: Für die Vorhersage überträgt man ein Standbild "aus der Zukunft", anhand dessen dann die Bilder dazwischen besser vorhergesagt werden können. Die Übertragung eines Standbildes kostet um die Faktor 100 so viele Daten wie die interpolierten Bilder zwischen Standbildern. Bei Konferenzen und Echtzeit-Streaming ala Twitch hat man keine Bilder aus der Zukunft, daher packt man auf den ganzen Stream ein bisschen Latenz. Aber nicht viel, denn das soll ja Echtzeit sein. Daher greift man nicht weit in die Zukunft und muss daher häufiger Standbilder übertragen. Bei undynamischem Content wie einer Telefonkonferenz kann das so Faktor 2 Bandbreitenbedarf ausmachen. Bei hochdynamischem Content wie einem Videospiel ist es eh egal, weil sich zwischen den Frames so viel ändert, dass man eh nicht so gut interpolieren kann.
Effekt 2 und 3 werden mehr als ausgeglichen durch den ersten Effekt, weil sich in Videokonferenzen im Allgemeinen kaum jemand bewegt und sich das daher super komprimieren lässt.
Wenn es jetzt also tatsächlich Knappheit im Internet gäbe (und nicht nur innerhalb der Netze von Kapitalisten-ISPs, die nie was in Netzausbau investiert haben), und man eine Stellschraube drehen wollen würde, dann sollte man lieber bei Twitch und co drosseln als bei Youtube und Netflix. Die arbeiten jetzt schon sehr nahe am technisch machbaren. Und man könnte Streamer aufrufen, nicht so rumzuwackeln :-)
Update: Was auch super gut komprimiert sind Vorträge, außer wenn der Kameraengel auf Speed war und die ganze Zeit die Kamera umschaltet und herumzoomt. Ihr könntet also die Zeit gerade gut nutzen, um euch mal die ganzen alten Kongressvideos vom CCC reinzuziehen. Weil solcher Content gut komprimiert müsst ihr euch auch kein schlechtes Gewissen machen, zuviel Bandbreite verschwendet zu haben.
Update: Noch ein paar Details. Man kann die Qualität der Standbilder runterdrehen, um Bandbreite zu sparen. Die Details kann man dann mit den Interpolations-Frames nachliefern. Der Effekt ist etwas, das ihr bestimmt schon mal bei einem Livestream gesehen habt: So ein "pumpen" der Qualität. Man kriegt immer ein total verwaschenes Bild und das wird dann rapide besser aufgelöst. Das macht niemand freiwillig, sondern das passiert, wenn man Codecs im Fernsehmodus betreibt. Fernsehen wird traditionell über Transponder in Satelliten gemacht, und jeder Kanal hat eine bestimmte Bandbreite. Die darf dann aber auch nicht überschritten werden. Daher waren die ersten Codecs auch alle auf eine fixe Bandbreite ausgelegt. So machen das aber heute weder Videokonferenzen noch Youtube noch Twitch. Im Internet überträgt man halt mehr Daten, wenn die Szene mehr Bandbreite braucht. Beim Digitalfernsehen teilen sich mehrere Kanäle einen Transponder. Die erste Gammelhardware hat dann halt jedem Kanal ein festes Stück Bandbreite gegeben, auch wenn auf Kanal 1 ein Testbild lief und auf Kanal 2 ein Actionfilm. Das ist heute nicht mehr so.
Update: Oh einen noch. Firefox und Chrome haben keinen Support für H.265 eingebaut. Das ist einer der Gründe, wieso es von Netflix unter Windows eine App gibt. Die kann dann H.265 verwenden und kommt mit weniger Bandbreite aus. Jedenfalls war das immer so. Jetzt rollt Netflix gerade AV1 aus, was auch Chrome und Firefox können. Damit wäre der Vorteil der App dann dahin.
Update: Ach du je, Twitch empfiehlt ernsthaft ihren Streamern konstante Bitrate. Der Hintergrund wird sein, dass sie keine Bandbreiten-Peaks haben wollen, wenn das Spiel hektisch wird. Aber das heißt, dass alle anderen Streams völlig sinnlos Bandbreite verplempern. Ich nehme also meine Aussage von oben bezüglich Twitch zurück und empfehle die Schließung von Twitch statt der Drosselung von Youtube und Netflix. Was für Pfeifen.
Hey, SPD, könnt ihr keine humaneren Wege finden, endlich unter die 5%-Hürde zu kommen, als alle eure Kernwähler an COVID19 versterben zu lassen?
Ich meine, ich teile ja euer Ziel. Aber das kriegen wir doch bestimmt auch ohne die ganzen Todesfälle hin. (Danke, David)
New hotness: Fachkräftemangel, weil die Landwirtschaftsbranche keine marktüblichen Gehälter zahlen will und daher auf Billiglohn-Ausländer angewiesen ist. Nur die kommen jetzt wegen Coronavirus nicht mehr über die Grenze. Es drohen Ernteausfälle.
Update: Leserbrief dazu:
Das Problem hat Brandenburg auch. Dort sollen Studis und Schülis helfen, den Spargel zu ernten, schlug die Finanzministerin vor.
Frische Luft habe ja noch niemandem geschadet.
In der DDR hieß das Studentensommer.
Kurze Erklärung, wie Netflix funktioniert. Die stellen ihre Video-Server bei eurem ISP auf. Wenn ihr Netflix guckt, dann kommt das nicht von Übersee, im Allgemeinen nicht mal von jenseits des DE-CIX, sondern aus dem fucking Netz eures fucking ISPs. Die einzige Infrastruktur, die da also überlastet sein könnte, wäre die des ISP. Und wisst ihr, was passiert, wenn Netzinfrastruktur überlastet ist? Dann werden Pakete gedroppt. Und wisst ihr, wer das sofort merkt? Euer Client. Und der holt sich dann automatisch die nächstkleinere Auflösung, weil er annimmt, DASS DIE FUCKING INFRASTRUKTUR ÜBERLASTET IST.
Noch nicht überzeugt? Euer ISP kann selbstredend auch Traffic künstlich runterpriorisieren. Das nennt sich Traffic Shaping. Einfach Netflix und Youtube runterdrehen. Wisst ihr, woran ihr erkennt, dass sie das machen? tagesschau.de flutscht noch, aber euer Youtube ruckelt. Oder noch besser: Gar nichts ruckelt.
Es gab hier keinen Handlungsbedarf. Die EU hat Netflix kaputtgemacht.
Im Übrigen sei der Hinweis erlaubt, dass Netflix einer der technisch besten Streaming-Anbieter ist, wenn es um schonende Bandbreitennutzung geht. Amazon streamt z.B. deutlich verschwenderischer. Daran könnt ihr sehen, dass es hier nicht um die Sache ging, sondern ein EU-Fuzzy wollte gerne beim Handeln gesehen werden. Leadership!!1!
Update: Nach Netflix jetzt auch Youtube. Für die gilt alles oben gesagte ebenfalls.
Update: Kurze Anmerkung noch dazu: Auch wenn die Netzneutralitätsleute das nicht gerne hören: Traffic Shaping ist ganz normal. Geht mal davon aus, dass euer Internet auch Traffic Shaping macht. Und zwar nicht nur euer ISP, auch euer Plasterouter. Denn wenn der Plasterouter das nicht machen würde, dann würde bei euch bei jedem Upload gar nichts mehr gehen. Verbindungen sind im Internet paketbasiert. Wenn du was downloadest, schickt dir die Gegenseite immer ein großes Paket mit dem nächsten Datenhappen, und dann schickst du der Gegenseite ein kleines "ist angekommen"-Paket. Weil die Internetprovider kapitalistische Schweinebacken sind, haben sie euer DSL genau so ausgelegt, dass vom Internet zu euch hin die Bandbreite dick ist, und von euch zum Internet hin ist sie dünn. So dünn, dass es genau reicht, um für einen die Leitung auslastenden Speed-Test alle "ist angekommen"-Pakete rauszuschicken. Warum erzähle ich das? Ohne Traffic Shaping würde ein Upload euer Internet komplett zum Erliegen bringen, weil die kleinen "ist angekommen"-Pakete nicht mehr oder nur stark verspätet rausgehen würden. Daher machen alle Plasterouter Traffic Shaping und priorisieren die "ist angekommen"-Pakete. Die heißen übrigens ACK.
Trafficpriorisierung funktioniert in der Praxis gerne so, dass lange Bulk-Verbindungen (Downloads, Backups) die kleinste Priorität kriegen, dann Streaming-Dienste, dann Videokonferenzen und Fernwartung, dann DNS und interaktive Dienste wie SSH und die höchste Priorität haben ACKs.
Wer sich für die Details interessiert, wie man sowas unter Linux selbst konfiguriert: Die Referenzdokumentation von Bert Hubert.
Ökonomen und die Opposition haben das Bunkern von so viel Geld oft kritisiert.Apropos Geld und zurücklegen: Hat hier jemand kapitalmarktbasierte Altersvorsorge?Doch jetzt kommen die Rücklagen wie gerufen.
Mein Beileid!
Ich rege mich seit vielen Jahren darüber auf, dass Security halt Zeit und Geld kostet und häufig keine guten Metriken abwirft, was man erreicht hat, aber Compliance bringt nichts und wirft Metriken ab, und am Ende machen die Leute alle Compliance und wundern sich, dass sie weiterhin alle ständig gehackt werden.
Stellt sich raus: bei Coronavirus gibt es auch Compliance. Da haben sie die Compliance-Checkliste gekriegt, dass Events ab 1000 Besuchern nicht mehr erlaubt sind. Also haben sie mitgezählt und ab dem 999. keinen mehr reingelassen.
Die Leitung hatte Roderick Cox inne, der das Nationaltheaterorchester elegant, straff und gut geordnet durch die Werke leitete und am Ende von den rund 999 Menschen bejubelt wurde.Wie jetzt? Was heißt hier rund 999? Macht ihr nicht mal eure sinnlose Compliance ordentlich?!?
Oh Mann. Der Einsender kommentiert:
Ich denke wir haben das was kommt nicht besser verdient.Seufz.
Am Ölmarkt brach nach den gescheiterten Verhandlungen über eine Drosselung der Fördermenge der Ölpreis um 30 Prozent ein und damit so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.Auf der Annahme des steigenden Ölpreises (nach einem angenommenen Irankrieg allerdings, der könnte ja noch kommen) basiert aber die Vorhersage, dass Trump nicht wiedergewählt wird.Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sprach von einem "regelrechten Blutbad. Zum Kampf gegen Corona kommt jetzt noch der Ölkrieg dazu", sagte er. "Anleger fliehen aus allem, was Risiko hat." Die Kurse von Bundesanleihen stiegen dagegen deutlich, und auch der Euro legte zu, denn auch er gilt als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.
Update: Wer sich übrigens über den Ölpreis informieren will: Hier gibt es Heizölpreise als Chart und hier die Rohölpreise. Hier ist die Tagesschau-Meldung zum Ölcrash. Und zwar liefern sich gerade Russland und Saudi-Arabien einen Preiskrieg. Die Opec hatte gerade ein Meeting, bei dem es darum ging, die Förderquoten zu drosseln. Hintergrund ist der Coronavirus. Die Nachfrage ist wegen einklappender Industrie und ausgefallenen Reisen und insbesondere Flügen gerade stark rückläufig. Sie wollten daher das Angebot verknappen, um den Preis stabil zu halten. das wollte Russland nicht, und damit gibt es nicht nur keine strafferen Quoten sondern auch die aktuellen Limits laufen Ende des Monats aus. Dann gibt es ein Blutbad auf dem Ölmarkt. Nun können sich das eigentlich weder Russland noch Saudi-Arabien leisten, aber die Saudis haben genug Rücklagen, um das eine Weile durchzustehen. Die Russen wohl eher nicht. Und so ging der ruinöse Preiseinbruch auch gerade nicht auf den Markt zurück sondern die Saudis haben unilateral den Preis auf ein für beide Seiten ruinöses Niveau gesenkt.
die These mit den alten Leuten in der Politik, die Corona bekämpfen um ihre eigene Haut zu retten, ist ja nett, aber vollkommen falsch.Ich kann es anhand der Landwirtschaft/Ernährung erklären. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist eigentlich gesichert. Das Zeug wurde im Spätsommer geerntet und wird auch bis zur nächsten Ernte reichen. Wir werden also nicht verhungern.
Aber im „Corona-Worstcase“ bricht das gesamte convenience-food weg. Da kochen wir dann also wieder selbst und zwar alles, also nix da Fertignudeln und so Zeug, aber verhungern tun wir noch immer nicht. Ausserdem essen wir dann wieder regional und saisonal, „Superfood“, Salat im Winter und Südfrüchte ist dann auch erstmal nicht.
Wenn die internationalen Lieferketten für Tierfuttermittel zusammenbrechen sind erstmal Notschlachtungen angesagt, dann gibts ne „Fleisch-Schwemme“ gefolgt von einer Ernährungsweise die auf tierische Produkte weitgehend verzichtet. Verhungern tun wir dann aber trotzdem noch immer nicht.
Die Corona-Apokalypse würde also genau das erzwingen was Klimaforscher ja ohnehin empfehlen und das nicht nur bei der Ernährung, sondern fast in allen anderen Bereichen auch.
Jetzt zeigen sich aber auch schon die Schattenseiten, also nebst dem massiven Verlust von Wohlstand (per Definition der Verbrauch an Waren und Dienstleistungen) auch die drohende Massenarbeitslosigkeit. Es würden massive Steuerausfälle und Einschnitte im Sozialstaat folgen müssen, usw... Die Wahlergebnisse in einer solchen Situation wären da auch noch so eine Sache.
Es ist doch so, es wird gerade der „Klimaschutz“ den Corona erzwingen könnte bekämpft. Die Nachteile scheinen da nämlich zu überwiegen und das was da gerade passiert sollte auch zu denken geben. Corona führt uns gerade in Zeitraffer vor, was die Konsequenzen schlecht gestalteten Klimaschutzes wären. Es ist alles ein bisschen unschön, aber die Leute die im Zusammenhang mit dem Klimaschutz vor den Folgen warnen haben nicht ganz unrecht. Wer das einfach beiseite wischt bekommt als Quittung Trump, Orban und Co.
Update: Leserbrief dazu:
[zum Wegbrechen des Convenience-Food]
Das geht nicht so schnell wie man glaubt. Ich habe früher bei einem Nestle-Zulieferer gearbeitet und da werden die Verpackungsgüten sortiert wie ein Intel-Chip: Wenig oder mehr Restfeuchte in der Nudelpackung entscheidet darüber wohin man das liefert und ob man das auf Halde lagern kann. Top-Güte wird gelagert, bzw. nach Übersee geliefert. Ist hier der Bedarf hoch, dann bleibt das Zeug hier und wird hier auch abgesetzt. Da ist die Gewinnmarge höher.
[zu Tierfutter und Notschlachtungen]
Das passiert eher gar nicht. Falls in Südamerika 20 % der Menschen sterben, sind immer noch genügend Leute da, die diesen Soja-Job unbedingt brauchen. Kapitäne auf See sind in ihrer eigenen Quaratäne und quasi safe (und sollten ja eigentlich auch einen Arzt dabei haben an Bord - würde mich interessieren ab welcher Crew-Stärke das Pflicht ist). Der ganze Transport-Sektor machen Leute die quasi keinen sozialen Kontakte haben und damit eher nicht krank werden oder auch leicht ersetzt werden können.
Update: Ein anderer Leser klärt auf:
der Schiffsarzt an Bord hat mit der Besatzungsstärke als auch mit der Dauer der Fahrt zu tun:
§ 6 - Schiffsbesetzungsverordnung (SchBesV)
(1) Auf Schiffen mit einer Fahrtdauer von mehr als drei Tagen und mit 100 oder mehr Personen an Bord muss ein den seearbeitsrechtlichen Anforderungen entsprechender Schiffsarzt vorhanden sein, der für die ärztliche Betreuung an Bord zuständig ist. Satz 1 gilt nicht, soweit das Schiff ausschließlich über eine Zulassung für die nationale Fahrt verfügt. Im Falle einer Probefahrt gilt Satz 1 unabhängig von der Fahrtdauer.
(2) Auf Schiffen mit mehr als 800 Personen an Bord gilt Absatz 1 mit der Maßgabe, dass ein zweiter Schiffsarzt vorhanden sein muss.
(3) Auf Schiffen mit Schiffsarzt muss ein Gesundheits- und Krankenpfleger oder ein Pflegefachmann oder eine Pflegefachfrau an Bord vorhanden sein. Auf Schiffen mit mehr als 500 Personen müssen zwei, mit mehr als 800 Personen drei und mit mehr als 1.200 Personen vier Gesundheits- und Krankenpfleger oder Pflegefachmänner oder Pflegefachfrauen an Bord vorhanden sein. Bei Probefahrten können sie durch die entsprechende Anzahl von Rettungssanitätern oder Rettungshelfern ersetzt werden.
"wieso in Italien so viele Menschen an Corona sterben" ist derzeit Deine letzte Information in Deinem Blog. Ist nicht zuerst die Frage zu stellen wieso in (Nord-)Italien als Ausgangspunkt der italienischen Infektionswelle, die via Wintersport in den Dolomiten (Stichwort Süd-Tirol-Reisende) den mittlerweile häufigsten Ursprung der Infektionszunahme bei uns auszumachen scheint, soviele Menschen an Corona erkrankten und noch erkranken?Die ursprüngliche Frage war glaube ich eher, wieso die Todesrate in Italien so hoch ist, nicht wo die ganzen Infektionen dort herkommen.Dazu äußerte sich gestern Abend ein Freund, langjähriger Mitarbeiter eines großen Luftfahrtunternehmens, dass in Italien und im Iran doch bekanntlich viele illegale Produktionsstätten mit chinesischen Arbeiter*innen lägen. Die würden gerne über Deutschland nach Italien und Iran für 3 Monate einreisen und dort schuften.
Das hatte ich noch nicht gelesen, dazu nun recherchiert und das gefunden:
Italien
Zeit-Artikel
Wikipedia: Prato
DeutschlandfunkIran
Wikipedia: Chinese people in Iran
Aktuellere Veröffentlichungen, insbesondere aus Norditalien konnte ich bisher nicht finden. Zum Iran ist die Informationslage nicht ganz überraschend noch dünner.
Ich finde einen Effekt gerade sehr bemerkenswert, unabhängig von diesem Leserbrief. In der Menschheitsgeschichte gibt es viele Krankheiten, die nach anderen Ländern benannt sind. Menschen fallen in Situationen der Angst gerne auf Tribalismus zurück, zurren die Wagenburg zusammen und zeigen mit dem Finger auf andere Länder und Menschen. Ein bekanntes Beispiel ist die "spanish flu". Ich erinnere mich dunkel an eine QI-Episode, wo sie eine Krankheit hatten, die in praktisch jeder Region Europas nach einer anderen Region Europa benannt war, weil man instinktiv denen die Schuld zuschieben wollte.
Update: Ein Leser hat zwar nicht die QI-Folge aber die Krankheit gefunden: Syphilis.
So ist die Syphilis in verschiedenen europäischen Sprachen unter anderem als neapolitanische, italienische, französische, spanische, kastilische, englische, schottische oder polnische Krankheit benannt worden, je nachdem, aus welchem Land die Erkrankung in den jeweiligen Sprachkreis vermeintlich eingeschleppt worden ist.
:-)
NA SOWAS! Das ist ja un-glaub-lich, Bob! Hat man sowas schon mal gehört?!
Äh, ja. In meinem Blog zum Beispiel. :-)
Update: Ich hoffe, ihr habt mal auf den Artikel geklickt. Der ist nämlich durchaus witzig. Money Quote:
So betrug das mittlere Einkommen für sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigte Fachkräfte 3.052 Euro brutto im Monat. Von den 52 Berufsgattungen, die laut einer BA-Analyse Engpässe bei Fachkräften haben, liegt das mittlere Entgelt bei 26 darunter.
Mit anderen Worten ist die inhaltliche Aussage hier: Die eine Hälfte liegt unter dem Durchschnitt, die andere Hälfte darüber. Das ist eher ein Zeichen für gleichmäßige als für ungerechte Verteilung, wenn Durchschnitt und Median gleich sind. Wir hoffen daher, dass unsere Leser die Grundlagen der Statistik nicht kennen.
Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, zog aus den Zahlen den Schluss, dass der Fachkräftemangel in vielen Berufen hausgemacht sei. "In Berufen mit niedrigen Löhnen möchten offensichtlich zunehmend mehr Menschen nicht arbeiten", sagte Zimmermann. "Bei den Arbeitgebern muss endlich ein Umdenken stattfinden."
Frau Zimmermann hofft auch, dass die Leser mit Statistik-Grundlagen überfordert sind. (Danke, Meno)
In dem Artikel gibt es folgendes Statement:
Gender identity charity Mermaids said that people face a long wait for access to such services, that they can save lives and that very few people regret their decision.
Weiß da jemand genaueres? Ich hatte gehört, dass sehr viele Trans-Menschen das später bereuen. Aber "viel" und "wenig" ist ja nun subjektiv und relativ zu einem Erwartungswert. Wie ist dieser Erwartungswert und wo kommt der her?In diesem Fall geht es um Kinder, nicht um Erwachsene. Die Klägerin (ich bin da jetzt ehrlich gesagt mit den Pronomen überfordert, denn der Kläger ist ein Trans-Mann, benutzt aber noch/wieder den Vornamen Keira und wird von der BBC als "woman" bezeichnet) hat nach drei Sitzungen von denen Pubertäts-Blocker bekommen, als sie 16 war. Es gibt noch eine zweite Klägerin, die Mutter einer 15-jährigen Tochter, die da gerade auf ihre Behandlung wartet. Die Mutter ist wohl nicht so einverstanden mit der Idee.
Der Guardian hat eine schöne Zusammenfassung.
Erdoğan opened his western border on Thursday evening after an airstrike on Thursday night in Syria’s Idlib province killed at least 33 Turkish soldiers recently deployed to support the Syrian opposition.
Die Türkei ist in Syrien einmarschiert und ist völlig überraschend auf die russische Verteidigung gestoßen, die dort stationiert war, damit die Türkei nicht einmarschiert. Die Russen sind da offensichtlich wenig zimperlich.Und jetzt? Erdogan hat ja im Wesentlichen zwei Druckmittel gegen den Rest der Welt. Erstens dass sie Nato-Partner sind, und die Amis da ihr Kriegsgerät deponiert hat, damit sie nahe an Syrien sind. Zweitens der Flüchtlingsdeal mit der EU. Erdogan nahm offensichtlich an, dass die Nato seine Invasion als Vorwärtsverteidigung interpretiert und die türkischen Invasoren auf syrischem Boden verteidigt. Das hat die Nato aus offensichtlichen Gründen nicht getan.
Und jetzt hat Erdogan halt seine einzige Trumpfkarte ausgespielt, nämlich den Flüchtlingsdeal mit der EU gecancelt. Hat den Flüchtlingen zugerufen, die Grenze nach Griechenland sei offen. Die haben sich natürlich sofort in Bewegung gesetzt.
Daraufhin ging in Griechenland der Arsch auf Grundeis und die haben bei Frontex Verstärkung für die Ostfront angefordert und zugesagt bekommen.
Ich glaube ja, dass das ein kapitaler Fehler von Erdogan war. Das war seine eine verbleibende Trumpfkarte. Der Nato kann er nicht mit Schließung der Militärbasen drohen, denn von dort aus will er ja, dass sie seine Invasion unterstützen.
In Rhein-Main ist die Sorge vor einer Pandemie groß. Ein spezielles Excel-Programm soll bei der Vorbereitung auf eine mögliche Masseninfektion helfen.Na dann hab ich ja schon eine Idee, als was die nächste Emotet-Welle kommen wird.
Jedenfalls sagte der Anwalt das hier:
“Security is Clearview’s top priority,” he said in a statement provided to The Daily Beast. “Unfortunately, data breaches are part of life in the 21st century. Our servers were never accessed. We patched the flaw, and continue to work to strengthen our security.”
Ja, meine Damen und Herren, da haben Sie es. Daten kommen im 21. Jahrhundert halt weg. Da kann man nichts machen. Komm, wir müssen noch ein paar mehr Daten einsammeln und in die Cloud hochladen. Wenn man da eh nichts machen kann, dann sollte man da auch die falsche Zurückhaltung aufgeben. (Danke, Simon)
Ein nerviger Nebeneffekt der Corona-Panik macht sich gerade bei den Handwerksbetrieben bemerkbar: In ganz Deutschland sind keine P3-Filtermasken mehr zu haben. Unser Lieferant kann frühestens im März wieder liefern. Handwerksbetriebe wie unserer, die auf ordentlichen Arbeitsschutz angewiesen sind, schauen jetzt in die Röhre.Wie wirksam FFP3-Masken gegen Vireninfektion schützen, darf jeder selber nachschauen.
Ich zitiere mal Wikipedia dazu:
mindestens 99 %; Schutz vor giftigen Stoffen sowie vor Tröpfchenaerosolen, krebserzeugenden oder radioaktiven Stoffen, Enzymen, Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilzen und deren Sporen); gegen schädliche Stoffe, deren Konzentration bis zum 30-fachen der maximalen Arbeitsplatz-Konzentration reicht.Dabei soll die Gesamtleckage unter 5% bleiben, im Durchschnitt unter 2%. Ich kann schon nachvollziehen, wieso jemand sich sowas gegen Coronaviren kaufen würde.
Update: Wenn ihr das schon beunruhigend fandet, dann setzt euch mal stabil hin:
FFP2/FFP3-Masken leer, sind sich mehr zu bestellen.
Normaler Mundschutz (für den OP) nur noch Restbestände.
Schutzkittel sollen jetzt mehrfach getragen werden, Vorrat reicht noch 3-4 Tage, im Großlager ist kein Nachschub zu bekommen.
Tweetet ein Narkosearzt. Old and busted: Infrastrukturapokalypse. New hotness: Versorgungsapokalypse.
Was macht unser Gesundheitsminister eigentlich beruflich?
Falls es jemand wissen will: Der Mann ist studierter Bankkaufmann. Ausbildung bei der WestLB. Ihr erinnert euch vielleicht. Die gibt es nicht mehr. Die wurden 2012 zerschlagen, weil sie nach massivsten Fehlplanungen und -investitionen bankrott waren. Wie kann es sein, dass so jemand Gesundheitsminister wird? Nun, a) es ist die CDU, die haben sonst niemanden, b) Atlantikbrücke, American Council on Germany, Bilderberg-Konferenz (die scheinen auch echt überhaupt keine Standards zu haben da). Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
Einer der Kommentare darunter meint, bald gibt es auch keine Handdesinfektionsmittel mehr. MACHT JA NICHTS! GEHT JA NUR UM KRANKENHÄUSER!
Update: Außerdem ist der Mann erfahrener Pharmalobbyist.
Laut dem Gutachten werden aktuell 82 Prozent aller 5G-Patentdeklarationen von zehn Unternehmen gehalten. Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei hält mit 3325 5G-Familien das größte Portfolio, gefolgt von Samsung, LG, Nokia, ZTE und Ericsson.Das ist nicht so wichtig, von wem du dein 5G-Zeug kaufst. Huawei wird nicht verhungern.
Finde ich gut. Da sollte China am besten noch deutlich weiter vorangehen. Damit der Westen sich endlich besinnt und "intellectual property" wieder abschafft. Das war die ganze Zeit eine Schnapsidee.
Wie kommen sie zu dieser grotesken Zahl? Festhalten!
In diesem Fall will Frontex zudem Kosten für externe Privatanwälte in Rechnung stellen, die die Behörde gar nicht hätte engagieren müssen. Denn die eigene Rechtsabteilung von Frontex ist gut ausgestattet.Das ist AFAIK echt Neuland. Mein Stand war, dass es unzulässig ist, dass eine Behörde Anwaltskosten in Rechnung stellt, weil sie eine eigene Rechtsabteilung hat und ihr daher keine Anwaltskosten für die Verteidigung entstehen. Das ist ein Riesenskandal und ich hoffe, dass Frontex dafür gewaltig einen in die Fresse kriegt.
Bei Probefahrten, die jede Nacht in Sachsen und Sachsen-Anhalt stattfinden, werden die Probleme zu Tage gefördert: Bis zu 300 neue Probleme kommen täglich dazu.Sportlich! Immer ein gutes Zeichen für die Entwicklungsprozesse, wenn Probleme bei der Probefahrt auffallen. Da hat jemand wirklich seinen Job gemacht!1!! (Danke, Bernd)
Wieso hat das nicht stattgefunden?
U.S. President Donald Trump offered to pardon WikiLeaks founder Julian Assange if he said that Russia had nothing to do with WikiLeaks’ publication of Democratic Party emails in 2016, a London court heard on Wednesday.
Ach naja, denkt ihr euch jetzt vielleicht, der Assange sagt doch bestimmt alles, um aus dem Folterknast rauszukommen. Nun, diese Information kommt nicht von Assange sondern von Dana Rohrabacher, einem republikanischen Kongressabgeordneten aus den USA. Der hat das 2017 bei einer Zeugenbefragung so ausgepackt.Dieser Rohrabacher war hier schonmal im Blog, so tief hat der ins Klo gegriffen. Das muss man erst mal leisten, dass ich mich nach über 10 Jahren noch an den Namen erinnere. Wikipedia über den. Das ist so ein laufendes Klischee eines Republikaner-Abgeordneten. Der Anfang seiner Karriere war als Pressefuzzy für Ronald Reagan. Der findet Folter gerechtfertigt, ist ein Fan von Russland und Putin, war für den Irakkrieg, ist pro Taiwan und gegen China, war ein Fan der Mujaheddin, ist ein Antikommunist, glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel, will die fiesen Immigranten abwehren, und ließ sich von Alex Jones zitieren, die Democrats hätten ja die eine Alt-Right-Demo unter falscher Flagge organisiert, damit es dann zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt. Ein Zerrbild. Seine Karriere endete mit einer Abwahl, nachdem er von Sacha Baron Cohen vor laufender Kamera dazu verleitet wurde, sich hinter ein fiktives Programm zum Bewaffnen von Kindergarten-Kids (ja, den Kids, nicht etwa den Erziehern) zu stellen.
New hotness: Hacker hacken Citrix, halten sich monatelang in deren Netz auf, tragen in aller Ruhe Daten über Mitarbeiter und Kunden raus.
Hey, da willste doch deine Firma von abhängig machen!
Aber warte mal, wird noch geiler. Wie hat Citrix das gemerkt? GAR NICHT!
In March 2019, the Federal Bureau of Investigation (FBI) alerted Citrix they had reason to believe cybercriminals had gained access to the company’s internal network. The FBI told Citrix the hackers likely got in using a technique called “password spraying,” a relatively crude but remarkably effective attack that attempts to access a large number of employee accounts (usernames/email addresses) using just a handful of common passwords.
Naja, äh, also gegen sowas kannste dich ja auch nicht wehren, nicht wahr? Völlig unmöglich, sowas abzuwehren. Da halfen auch unsere 15 Schlangenöl-Produkte nichts!1!! Die kommen halt überall rein, die Chinesen mit ihrer APT-UFO-Technologie!!1!
Die EU hat verstanden, dass KI riskant sein kann!
EU-Digitalstrategie: Hochrisiko-KI muss zertifiziert werdenIch möchte an der Stelle darauf hinweisen, dass die Brücke in Genua auch zertifiziert war. Genau wie die neuen Boeing-Maschinen.
Aber gut, was erwartet man von der EU. Die waren bei der amerikanischen Management-Schule. Wo ich ein Problem sehe, sehen die eine Gelegenheit. Machen wir ein Zertifizierungsprogramm, schaffen wir Arbeitsplätze! Klar löst das das Problem nicht. Aber darum ging es ja in der EU noch nie.
Generell in der Politik übrigens. Genau wie in der Medizin. Das Geld liegt in der Behandlung, nicht in der Heilung. In der Politik werden Probleme daher nicht gelöst sondern gemanaged. Und zwar möglichst unzureichend, damit wir auch morgen noch Politiker brauchen, die sich um unseren Turm aus ungelösten Problemen kümmern.
Und wir Nerds fragen uns derweil, ob die eigentlich nie Battlestar Galactica geguckt haben.
Vielleicht haben wir ja die Lektion von Terminator 2 völlig falsch verstanden. Die Lösung des Problems kommt ja vom Terminator selbst, von der KI. Und so langsam befürchte ich auch, dass ich eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit habe, wenn ich hoffe, dass eine KI uns retten wird, als wenn ich hoffe, dass die Politik uns retten wird.
Lest euch den Artikel mal ganz durch. Ich kann da gar keine einzelnen Zitate rausgreifen, so ein Gesamtkunstwerk an Totalschaden ist das.
Systeme für Künstliche Intelligenz (KI) sollen in Einsatzbereichen mit hohem Risiko wie Gesundheit, Polizei oder Verkehr transparent und nachvollziehbar seinNa DA hätten wir Idioten ja auch selber drauf kommen können!!1!
Die Technik müsse stets von Menschen beaufsichtigt werden können.Ja klar! Das ist ungefähr so realistisch wie dass das Parlament die Geheimdienste beaufsichtigt!
Behörden sollen die von Algorithmen genutzten Daten ebenso prüfen und zertifizieren können, wie sie es bei Kosmetika, Autos und Spielzeug bereits tun.Ach nee, jetzt wollen sie die Daten zertifizieren, nicht nur die KI? Wie genau soll ich mir das vorstellen? Wie bei Facebook die menschlichen Contentfilterfarmen im Kambodscha?
"Hochrisiko-KI" müsse getestet und zertifiziert werden, "bevor sie auf den Binnenmarkt kommt". Einbezogene Datensets sollten "frei von Vorurteilen" sein.Genau! So machen wir das einfach. Sagen Sie mal, Frau von der Leyen, wenn Sie sich da so gut auskennen: Woran erkennen wir das?
Die Technik sei zudem entscheidend, um das Ziel der Klimaneutralität etwa mit Precision Farming oder intelligentem Heizen zu erreichen.Geil! KI für Klimaschutz! Pass auf, Fefe, für die Emissionen der KI-Computer kaufen wir dann einfach CO2-Zertifikate!!1! Dann sind wir klimaneutral!1!!
"Je mehr Daten wir haben, desto intelligenter sind unsere Algorithmen", sagte von der Leyen in Brüssel.So ungefähr muss sich das im Ostblock bei einer Politbüro-Pressekonferenz angefühlt haben. Läuft alles super! Die Probleme lösen sich von selbst! Unsere motivierten patriotischen Genossen kümmern sich. Ist jetzt schon alles geil, morgen wird es noch geiler!
Betreiber müssten bei einer hohen Risikoklasse abschätzen, ob ein Einsatz der Technik "mit unseren Werten vereinbar ist".Lass mich das kurz aufklären: NA KLAR ist meine Anwendung mit unseren Werten vereinbar! Sonst hätte ich sie ja gar nicht vorgeschlagen!1!! Welche Werte? Na Profitmaximierung und Shareholder Value, was denn sonst?
KI-Systeme müssten auch "technisch robust und präzise funktionieren".Was wären wir ohne die Experten der EU? Wir müssen einfach ab jetzt technisch robuste Systeme bauen, die präzise funktionieren! *stirnklatsch* Also DA hätten wir auch ECHT selber drauf kommen können!!
Da weißt man echt gar nicht, in welche Richtung man seinen Magen zuerst entleeren soll.
So sollen die begehrten Bestandsdaten generell neben Strafverfolgern und sämtlichen Geheimdienste auch Ämter in die Hände bekommen, die etwa Ordnungswidrigkeiten oder Schwarzarbeit ahnden. Es bleibt auch bei einem Auskunftsanspruch, "soweit dies zur Durchsetzung der Rechte am geistigen Eigentum erforderlich ist", also zum Verfolgen von Urheberrechtsverletzungen.Die sind sich ihrer Diktatur so sicher, dass sie uns nicht mal mehr ins Gesicht lügen, das sei bloß für schwerste Schwerkriminalität.
So langsam wird es Zeit für den Mistgabel-Mob.
Ich hab ja hier lange Jahre gefragt, wo eigentlich die Revolution bleibt. Jetzt frage ich mich, ob ich hier nicht auf die heutige Version vom Angriff Steiners warte.
Ich habe ja die leise Vermutung, dass hinter der scheinbar erstaunlichen Forderung System steckt: den Bertelsmännern ist aufgegangen, dass ihre Klientel zunehmend im gehobenen Rentenalter ankommt, mit den damit einher gehenden horrenden Prämienerhöhungen (die Altersrückstellungen sind da meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein) bei privaten Krankenkassen. Nun ist das Zurückwechseln aus gutem Grund nicht so einfach, bzw. in gehobenem Alter gar nicht mehr möglich, sonst würde sich ja jeder, der kann, in den gesunden jungen Jahren billig privat versichern, sein gutes Einkommen dem Solidarsystem entziehen und dann als Rentner der Gemeinschaft zur Last fallen.Mehrere andere Leser haben dieselbe Vermutung geäußert. Der Tagesspiegel hat auch schonmal erläutert, dass die privaten Krankenversicherungen wegen der Nullzinsen so gut wie tot sind.Aber keine Angst, Bertelsmann eilt zur Rettung! Money Quote: "Auch müsse der Wechsel von der PKV in die GKV unter Mitnahme der Alterungsrückstellung ermöglicht werden."
In meinen Augen ist die ganze Studie lediglich ein origineller Versuch, Verluste zu vergemeinschaften, nachdem über Jahrzehnte genug Gewinn privatisiert wurde. Was wiederum hervorragend zu Bertelsmann passt.
Das ist jedenfalls eine Frage, die nicht nur mich schon länger beschäftigt, und so habe ich mich sehr gefreut, dass die Keynote auf der Offensivecon das mal thematisierte. Die Offensivecon ist eine Konferenz, wo sich schmierige Exploitschreiber mit noch schmierigeren Exploit-Brokern treffen. Technisch ist deren Programm im Allgemeinen exzellent und branchenführend, aber ethisch halten die sich außerhalb des für mich akzeptablen Bereiches auf. Das ist besonders schmerzhaft, weil ich viele der Leute dort kenne oder sogar mit ihnen befreundet bin.
Anyway. Die Keynote wurde von Halvar gehalten, der grundsätzlich einer der Guten ist und dem ich hoch anrechne, dass er dieser Crowd da überhaupt mit ethischen Überlegungen gekommen ist.
Die Struktur von dem Vortrag ist ein bisschen unglücklich, weil man online möglicherweise nach der Hälfte versucht ist, das Tab zuzumachen, weil man es nicht mehr aushält. Haltet aber durch, denn am Ende kommen (leider etwas kurz im Vergleich) die Contra-Argumente.
Und selbst wenn die nicht da wären, solltet ihr euch die Folien angucken. Und sei es bloß um zu verstehen, wie sich die Leute in der Exploit-Industrie ihre Arbeit rationalisieren. Das sind die Leute, von denen die NSA ihr EternalBlue einkauft.
Die Folie, die mich persönlich am Stärksten getroffen hat, war Folie 35. Solange solltet ihr mindestens durchhalten.
Democrats have an ass-kicking coming to them in November, and I think most of them will be utterly shocked when it happens.
Das glaube ich auch. Ich sage an dieser Stelle voraus: Trump wird wiedergewählt. Bernie Sanders hätte eine Chance, aber das würde mich wundern, wenn sie den aufstellen. Der wird gerade (passend zur aktuellen Hufeisen-Debatte hier) als Linksextremist abgekanzelt.The more voices outside the left that I listened to, the more I realized that these were not bad people. They were not racists, nazis, or white supremacists. We had differences of opinions on social and economic issues, but a difference of opinion does not make your opponent inherently evil. And they could justify their opinions using arguments, rather than the shouting and ranting I saw coming from my side of the aisle.
Na? Kommt das jemandem bekannt vor?Liebe Leser, denkt euch mal den absurdesten Spinner, den ihr euch vorstellen könnt. Und jetzt stellt euch sein Gehirn vor. Das ist eine Verdrahtung von Neuronen. Eine Maschine. Die Verdrahtung kommt von Erfahrungen. Wenn ihr seine Erfahrungen gemacht hättet und seine Faktenlage hättet, dann würdet ihr genau das entscheiden, was er jetzt auch entscheidet, und was ihr so furchtbar findet.
Die Leute, die zu anderen Ergebnissen kommen als ihr, die sind nicht alle kaputt. Beziehungsweise anders herum: Aus deren Sicht seid ihr die Kaputten. Deren Einschätzung von euch ist genauso rational und gültig oder ungültig wie eure Einschätzung von denen.
Wenn ihr denen jetzt sagt, ihre Erfahrungen stimmen nicht oder eure Schlussfolgerungen sind falsch, dann finden die das ungefähr genau so überzeugend wie ihr das finden würdet, wenn die zu euch kämen und euch das sagen würden. So ist noch nie irgendjemand von irgendwas überzeugt worden.
Update: Jetzt muss ich mich hier von meinem Kumpel Frank anpupen lassen, weil er findet, ich hätte hier die nurture-vs-nature zu beantworten versucht, und zwar falsch, weil der Nature-Anteil eben nicht 0 ist, und genetische Einflüsse auf die Persönlichkeit gut nachgewiesen seien. Ich notiere mir das mal für die nächste Alternativlos-Sendung.
Die Briten waren noch nie Teil von Schengen. Was er also in Amsterdam erlebt, das war auch vor Brexit im Wesentlichen so, und das war auch für Europäer in Heathrow so. Vielleicht nicht ganz so krass, weil die Holländer da jetzt ein Exempel statuieren. Aber ich habe persönlich auch schon Stunden in Warteschlagen in Heathrow verbracht.
Willkommen im Club, sage ich da nur. Endlich tut mal jemand was, um die Grenzen zu sichern!
Gucken wir doch mal.
Erster Tweet: Pauschale Abwertung und Diffamierung aller anderen.
Zweiter Tweet: ad hominem.
Dritter Tweet: Hitler. Na gut, Globke. Funktional das Gleiche.
So sieht bei der Linken "inhaltliche Auseinandersetzung" aus.
Ist ja komisch, Fefe. Wie kommt denn das, dass die Leute alle AfD wählen? Dabei haben wir sie doch jahrelang als Idioten und ungebildete Halbaffen beschimpft und ihnen ins Gesicht gespuckt! Ein unerklärliches Mysterium! Werden wir wohl nie herausfinden! Die sind halt alle doof, die unterbelichteten Proleten.
So ein ähnliches Phänomen haben die Rechten auch, wenn sie Obdachlosen zurufen, sie sollen sich halt einen Job suchen. Und dann verstehen sie nicht, wieso die alle SPD wählen. Ein unerklärliches Mysterium! Werden wir wohl nie herausfinden! Die sind halt alle doof, die faulen Proleten!
Update: Jetzt kommen hier lauter Leute mit "aber die Tweets dahinter sind besser". Nein, sind sie nicht. Achtet mal darauf, wie öft sie für ihre Position Begriffe wie "differenziert" oder "Abgrenzung" heranzieht, aber die Gegenseite selbst als homogen darstellt. In dem Zerrbild, das sie konstruiert, um es besser unter dem Applaus ihrer Gleichgesinnten zertrümmern zu können. Das nennt man übrigens Strohmann.
Wenn das wirklich wie behauptet eine Analyse wäre und kein ideologisches Beschimpfen, dann würden da auch nicht den Analysierenden positionierende Begriffe wie "problematisch" auftauchen.
Was ist denn das Zerrbild, fragt ihr? Na z.B. dass die rechten alle homogen seien. Wie man das überhaupt behaupten kann, während sich die AfD seit Jahren blutige interne Grabenkämpfe liefert, denen schon mehrere hochrangige Politiker zum Opfer gefallen sind und die Partei verlassen haben, erschließt sich mir nicht. Und was ist mit den Republikanern? Der identitären Bewegung? Den Reichsbürgern? Die sind alles dasselbe in Grün? Ernsthaft? Sorry, aber wer so wenig über die Gegenseite weiß, dessen Analyse kann man sich auch direkt sparen.
Mich stört auch, wie sie Faschismus und Rassismus gleichsetzt, ja ausschließlich darüber definiert. Wie schwierig die Definition von Faschismus ist, könnt ihr ja mal selber bei Wikipedia nachgucken. Sowas kann ich ja nicht leiden, wenn Leute für sich selbst Differenziertheit in Anspruch nehmen, und dann solche tumben Verallgemeinerungen raushauen. Zumal ja selbst das mit dem Rassismus nicht konstant ist bei den Rechten. Während die Nazis damals mit den Arabern zusammen die Juden bekämpfen wollten, wollen die Nazis heute mit Israel zusammen die Moslems bekämpfen. Und unsere modernen Rechten fordern auch eher selten den Rauswurf der türkischen Gastarbeiter oder ihrer hier geborenen Kinder. Es scheint da also Graustufen zu geben.
Ich arbeite im IT-Bereich einer Bundesbehörde. Das Thema ehrenamtliche Cyberwehr - streiten wir nicht über die Bezeichnung - ist hier sehr beliebt.Wow. Ich muss gestehen: Auf die Idee, dass die Freiwilligen ITler aus dem öffentlichen Dienst sein würden, die vor ihrem seelenzerfressenden Arbeitsplatz fliehen wollen und auch mal Sonnenlicht sehen wollen, bin ich gar nicht gekommen.Wir arbeiten mit wenig Geld, eingeschränkten Ressourcen, wenig Personal und einer Menge Bürokratie - die nur zwei Gründe verfolgt: 1. Immer einen Schuldigen finden und 2. Korruption vorbeugen.
Wir wollen die ehrenamtliche Cyberwehr.
Und der Grund ist relativ einfach:
Wir kommen dann hier raus. Wir haben dann hoffentlich schnell mal Einsätze, die uns nicht blockieren und uns nicht aufhalten, sondern wo wir helfen können. Auch, wenn es nur Beratung ist.
Und ist es uns auch vollkommen egal, ob wir IT-Firmen, die mit Notfalleinsätzen Geld verdienen, die Einnahmen streitig machen. So ein Cybereinsatz hat auch einen großen Vorteil: Ist das Feuer gelöscht, rückt die Feuerwehr ab. Wie lange so ein Cyberwehreinsatz dauert, entscheiden wir.
Und verdammt: Wir kommen endlich raus aus dem Hamsterrad. Du glaubst gar nicht wie schön es sein kann nur drei Tage im Monat mal was anderes zu machen?
Eine Kollegin meinte zu mir auch, dass es nicht ausgeschlossen sei auf diese Art und Weise einen Arbeitgeber zu finden, der fairer bezahlt. Da die meisten ITler bei uns im Dienst entweder Fremdeinsteiger sind oder seit wenigen Jahren Fachinformatiker, gelten für uns die neuen schönen Zulagen überhaupt gar nicht. Wir haben Beamte und Angestellte, die seit 15 Jahren vier bis fünf Besoldung/Gehaltsstufen unter Wert arbeiten. Die lieben ihren Job, aber monatlich verzichten sie auf 500 - 700 €uro NETTO, weil die Strukturen so sind wie sie sind.
Wir freuen uns und hoffen, dass so viele wie möglich mitmachen. Wenn dann die Behörden lahmliegen, kann das dort auch zu Veränderungen führen.
Oh krass.
Eine Botschaft habe ich aber an euch, die ihr unterbezahlte IT-Scheißjobs für die öffentliche Hand macht: Äh, habt ihr mal auf den Arbeitsmarkt geguckt? Bewerbt euch doch einfach mal woanders! Wenn ihr nicht völlig intellektuell verkrustet seid, würde ich vermuten, dass ihr in der Industrie mit Kusshand genommen werdet!
Das Thema weckt in mir sehr starke Emotionen, vor allem Wut und Ratlosigkeit, weil ich mich wie viele andere im Bereich IT-Sicherheit seit Jahren so fühle, als würden wir absolut und vollkommen darin versagen, irgendetwas nachhaltig zu bewirken.Es gibt da glaube ich mehrere wichtige Aspekte, die man bedenken muss. Der wichtigste ist: Das ist kein Zufall, unglückliches Timing oder Vertrotteltheit, wieso das Management und die Politik nicht zuhören. Das ist Strategie. Versetzt euch mal in deren Lage rein. Ich erkläre mal für die, die keine Management-Erfahrung haben. Als Vorgesetzter hast du drei Arten von Untergebenen:Anstatt jedoch nur draufzuhauen (zurecht!) lieferst Du in Deinem Artikel wirklich die wie ich finde entscheidenden Argumente.
Deine Analogie zum Arschabwischen ist auch recht zutreffend.
Ich leite ein Computernotfallteam und wir haben uns über Jahre das Image als kompetente Retter in der Not erarbeitet.
Zwar fürchtet man auch, von uns kontaktiert zu werden, weil wir häufig schlechte Nachrichten überbringen, aber wir haben stets mit unendlicher Geduld versucht, den Betroffenen zu helfen und meistens aus Sicht der Betroffenen recht erfolgreich. Diese Hilfe ging häufig weit über das hinaus, was meines Erachtens Aufgabe eines Computernotfallteam ist, immer mit der Hoffnung, dass die Leute es danach selbst geregelt bekommen. Aber nein, so funktioniert das nicht.
Inzwischen fahre ich eine etwas stringentere Linie weil es auch rein kapazitätsmäßig nicht mehr anders geht.
Ich erwarte inzwischen mehr Eigenverantwortung, mehr Selbständigkeit, mehr Verbindlichkeit und mehr nachhaltiges Agieren von Management, IT-Administration und Entwicklung.
Dies führt auf Seiten der verwöhnten Kunden/Betroffenen von Unverständnis und Irritation über unterschwellige und teils auch unverholene Kritik an unserem "Rollenverständnis und unserer Aufgabenwahrnehmung“ bishin zu panikartiger Verunsicherung und Hilflosigkeit. Gott sei Dank sind das bisher noch Einzelfälle.
Die große Herausforderung aber ist, wie wir das in die Köpfe der Entscheidungsebene und der Politik hineinbringen, denn die erweisen sich seit Jahren als extrem resistent gegenüber allem, was ich an Berichten, Beschlussvorlagen, Vermerken oder sonst was vorgelegt habe.
Ich fürchte tatsächlich, es muss alles erst viel schlimmer werden, bevor es besser werden kann. Und dem Prophet im eigenen Lande schenkt man ohnehin keinen Glauben.
Leider besuchen die Entscheider meistens eher industrielastige Veranstaltungen. [Großer IT-Dienstleister] hat mich doch tatsächlich zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der irgendwelche „Cyber-Weisen“ irgendeinen Bericht übergeben sollten, nach Vorbild der so genannten Wirtschaftsweisen. Ich habe darauf geantwortet, dass mein Team garantiert an keiner solchen Veranstaltung teilnehmen wird, weil bereits die Ankündigung jedem ernstzunehmenden Profi unseriös erscheinen muss. Würden wir doch kommen, so wäre das sicherlich das letzte Mal, dass wir zu so etwas eingeladen würden, denn ich würde meinen Mund sicher nicht halten und laut sagen, was ich davon halte.
Aber wie bekommen wir jemand dem zugehört wird in solche Veranstaltungen, um unsere Argumente überzeugend vorzutragen?
Die Guten unter den Erfahrenen geben dir direkt noch einen Haken mit, wieso es nicht ihre Schuld ist: Wir müssen mehr Geld in die Hand nehmen, sonst wird das nichts. Das ist wie Scotty bei Star Trek TOS. Kirk: Wie lange brauchen wir? Scotty: 2 Wochen. Kirk: Du hast 4 Stunden. Scotty: (schafft es in zweien)
Das ist, was Upper Management im Projektgeschäft den ganzen Tag hört. Von allen Teilnehmern. Das war eine schlechte Idee, wir hätten das nie anfangen dürfen, das wird alles nichts, die Planung ist völlig absurd optimistisch, und so weiter. Das hören die auch für gutlaufende Projekte.
Ich habe in meinen Vorträgen häufiger das Verhältnis von Management und Entwickler als Training bezeichnet, wie bei Machine Learning. Das gilt auch hier. In einem solchen Umfeld haben wir die Leute, die uns jetzt nicht zuhören, jahrelang mit unserem Verhalten darauf trainiert, uns nicht zuzuhören, weil wir eh immer dasselbe sagen.
Beim Aspekt "wir müssen Geld für Vorbeugung ausgeben" kommt noch dazu, dass das aus deren Sicht ein Affront ist, denn wir geben ja schon Geld für Sicherheit aus. Du und dein Team, ihr seid das Geld, das wir für Sicherheit ausgeben. Von euch will ich hören, dass ihr das Problem löst, nicht dass wir mehr Geld ausgeben müssen. Wenn ihr mir sagt, dass wir mehr Geld ausgeben müssen, ist das zur einen Hälfte für mich ein vorbeugendes "ist nicht unsere Schuld" (ja wessen denn sonst? Meine etwa!? Klar höre ich dir dann nicht zu!) und zur anderen Hälfte ein "du machst deinen Job nicht gut" (da hat auch niemand Bock drauf, sich sowas anzuhören, und noch dazu von Untergebenen, die ja per Definition weniger befähigt sind, das einschätzen zu können, sonst wären sie im Management oder der Politik und nicht Ingenieure!1!!)
Ich übertreibe das jetzt natürlich zur Illustration ein bisschen. Versucht mal, die Welt aus der Perspektive zu sehen, und plötzlich ergibt das alles viel mehr Sinn und ihr fühlt euch nicht mehr so von surrealem Bullshit umgeben.
Tja und was nun? Es gibt mehrere Strategien. Die eine ist, das Framing zu ändern. Du gehst nicht hin mit "alles scheiße, brauchen mehr Geld", sondern mit "OK CERT (meine Aufgabe) haben wir jetzt gelöst und da wirst du gut aussehen, aber in der Vorbeuge könntest du noch punkten". Management hat ja auch Vorgesetzte, und seien es die Aktionäre.
Die zweite Strategie ist strukturelle Inkompetenz (den Job annehmen und absichtlich so krass öffentlich verkacken, dass weiterwurschteln nicht geht und ihr nie wieder mit der Aufgabe betraut werden könnt).
Der dritte Weg ist, dass du einfach die Weisung von oben ignorierst und das machst, was die gleich hätten machen sollen. D.h. du bist ein CERT? Dann nimmst du deine CERT-Kohle und gibst die in Vorsorge aus, machst Vorträge, Schulungen, etc. Und hast dann im Zweifelsfall keine Mittel für CERT-Arbeit. Der Trick an der Stelle ist dann, wie man das nach oben kommuniziert. Wenn du dem Management sagst: Wir konnten nicht besser, weil wir mehr Geld brauchen!, dann führt das wahrscheinlich nicht zum Erfolg. Außer euer CERT ist das persönliche Prestigeprojekt deines Vorgesetzten, dann hast du vielleicht eine Chance. Der Trick ist, dem Management gegenüber glaubwürdig zu simulieren, als bist du einer der Stolzen, die nicht zugeben, wenn es nicht gut läuft, aber du bist nicht besonders gut darin, es zu verheimlichen. Du sorgst dafür, dass die mitkriegen, was nicht läuft, aber beteuerst, dass du es im Griff hast und alles gut wird. Das ist, worauf das Management trainiert ist. Das erkennen die.
Illustiert euch das an einem Beispiel. Ihr kauft ein Auto. Wenn das Auto dir die ganze Zeit erzählt, das teurere Modell hätte jetzt noch folgende Features gehabt, wie wirkt das dann auf dich? Wie Werbung! Die wollen mich über den Tisch ziehen! Der Effekt ist, dass du dich bestärkt fühlst, das richtige Auto gekauft zu haben. Ich war nicht so doof, mich von Werbung beeinflussen zu lassen! Wenn das Auto aber einfach ohne zu meckern arbeitet und in der täglichen Arbeit klar wird, dass der Kofferraum zu klein ist, dann nimmst du mehr Geld in die Hand.
Um es auf den Punkt zu bringen: Management sieht sich als derjenige, der die Handlung vorantreibt. Den Entscheider. Die müssen selber auf die Entscheidung kommen, sonst wird die nicht umgesetzt. Du darfst denen nicht sagen, welche Entscheidung sie treffen müssen, sondern du musst dafür sorgen, dass sie alle Dinge sehen, die sie selbst zu der Entscheidung bringen werden.
Und nochmal zum Training. Management erkennt an dem Gemecker, dass wir mehr Geld brauchen, dass sie den Sweet Spot getroffen haben. Wenn keiner meckert, dass wir mehr Geld brauchen, dann verplempern wir hier gerade Ressourcen.
Der Name ist eine Anspielung auf die OffensiveCon, ebenfalls in Berlin, in ein paar Tagen. Dort treffen sich so Exploit-Schreiber und Malware-Leute und diskutieren Angriffsmethoden und -vektoren. Mich stört das schon länger, dass die Regierungen alle in Angriff investieren und niemand macht Verteidigung. Daher freute ich mich, dass jemand eine Gegen-Con macht.
Meine Erwartung war: Fehlerminimierende Softwarearchitektur, resilienzsteigernde Netzwerkarchitektur, vorbeugender Coding-Stil, sowas.
Tatsächlich war das aber ein Treffen von der AG Kritis. Kritis ist der Name für das BSI/BBK-Projekt zum Schutz kritischer Infrastrukturen, also Strom, Wasser, Krankenhäuser, etc. Ich habe mich da nie für interessiert, weil das aus meiner Sicht voll am Thema vorbeischießt. Die reden da überhaupt nicht darüber, wie wir eine sichere Infrastruktur aufbauen können, oder wie wir von Windows+Outlook+Active Directory wegkommen, sondern die optimieren da, wie schnell man nach einem Emotet-Befall neu aufsetzen kann. Den Emotet-Befall selbst verhindert niemand. Der ist bei dem Zustand der Infrastruktur so sicher wie das Amen in der Kirche.
Aus meiner Sicht ist damit das ganze Projekt nicht interessant. Versteht mich nicht falsch: Man kann da prima Geld verdienen. Man kann Installationen zertifizieren, man kann Audits machen, ob alle Punkte auf der Checkliste bearbeitet wurden, … aber nichts davon finde ich auch nur das geringste bisschen attraktiv. Nicht nur ist das nicht attraktiv, es hilft auch niemandem. Meine Code Audits haben zumindest einen nachweisbaren kurzfristigen Nutzen in die richtige Richtung. Das, was wir aber mal wirklich machen müssten, das macht niemand. So war dann auch eine meiner ersten Wortmeldungen aus dem Publikum nach dem Vortrag des BSI-MIRT (Mobile Incident Response Einheit). Ich fragte den BSI-Menschen, da ja Windows+AD+Outlook der Einfallsvektor für Emotet sei, ob sie da mit gutem Vorbild vorangehen und was anderes einsetzen. Er verweigerte lieber die Aussage, und meinte dann in der Pause so zu mir: Wir haben auch eine Menge Linux-Rechner!!
Ich bin inzwischen der Meinung, dass das nicht nur nicht hilfreich ist, sondern dass das aktiv schädlich ist, wenn man in Incident Response investiert. Ich kenne das von Software-Herstellern. Wenn der Daemon sich automatisch restartet nach Crashes, dann ist der Leidensdruck weg, was gegen die Crashes zu tun. Dann lebt man halt mit den Crashes. Ich habe das auch bei der Softwareentwicklung schon beobachtet, dass mir Entwickler erklärten, es gäbe da ja eine Security-Abteilung, die für sowas zuständig sei, daher müsse man sich hier jetzt nicht so stressen deswegen.
Die zentrale Verlautbarung auf der Konferenz war aber die Vorstellung eines neuen Cyberwehr-Konzeptes. Weil es schon ein Cyberwehr-Konzept gab, und das voll verkackt wurde und gescheitert ist, heißt das jetzt Cyber-Hilfs-Werk, als Wortspiel auf das THW. Die Idee ist, dass man bei einer "Großschadenslage" (ein Konzept aus dem analogen Katastrophenschutz) erste Hilfe leistet, damit die Versorgung der Bevölkerung schnell wieder anläuft. Wenn jemand unseren Strom wegcybert, dann könnte das Menschenleben kosten. Das ist also schon quasi unterlassene Hilfeleistung, wenn ich als Nerd dann nicht freiwillig und ehrenamtlich mithelfe.
Sorry, aber das sehe ich überhaupt nicht so. Im Gegenteil. Das setzt die völlig falschen Anreize. Wenn die Stromkonzerne sich darauf verlassen können, dass ich ihnen im DurchNotfall den Arsch abwische, wieso sollten die dann in Vorbeugung investieren?
Ja aber Fefe, sagten die mir, das ist doch ein Großschadensfall! Der ist eh schon astronomisch teuer! Dann müssen wir halt dafür sorgen, dass das nicht billiger wird durch unseren ehrenamtlichen Einsatz!
Sorry, überzeugt mich auch nicht. Die Unternehmen spekulieren offensichtlich darauf, wenn wir schon die völlig überflüssigen und volkswirtschaftlich kontraproduktiven Banken mit Milliardenbailouts retten, und da war noch nicht mal ein Angreifer am Start sondern die haben sich mit ihrem Gezocke selber versenkt, dann ist ja wohl aus Sicht der Stromversorger völlig klar, dass der Staat bei einer Großschadenslage einspringen würde. Ich erinnere daran, dass die Bahn ihr Schienennetz auf Verschleiß fährt und nicht ausbessert, weil bei akuter Einsturzgefahr von Brücken der Staat zahlt und nicht die Bahn. Glaubt mal nicht für eine Sekunde, dass die Stromkonzerne auch nur einen Euro in Vorsorge investieren, wenn sie sich den auch in die Tasche stecken oder an die Shareholder auszahlen könnten.
Ich fühle mich in meiner Position bestätigt, wenn ich sehe, dass Vater Staat das Konzept der Cyberwehr großartig findet und voll an Bord ist. Vater Staat ist nämlich nicht so doof wie man immer glaubt. Das ist ja schon länger meine These, dass so viel Verkacken nicht nur mit Inkompetenz erklärbar ist. Das ist Strategie. Der Staat sieht das offensichtlich genau so wie ich und würde gerne die Kosten für die Reparatur an die Ehrenamtlichen externalisieren.
Als der wohlmeinende Vortragende dann noch erklärte, dass man aus versicherungstechnischen Gründen nur auf Anordnung (!!) des Innenministeriums (!!!!) aktiv würde, weil man dann ein Verwaltungshelfer sei und gegen Unfälle auf dem Weg zum Einsatz versichert sei, da knallten bei mir die letzten Sicherungen auch noch durch. GANZ SICHER werde ich NIEMALS für das Innenministerium irgendwas tun. Das sind die Leute, die mir aktuell Trojaner auf die Geräte spielen wollen. Das sind die Leute, die gegen meine Proteste Videoüberwachung ausgerollt haben, obwohl klar war, dass das nichts bringt und meine Grundrechte verletzt. Das sind die mit dem großen Lauschangriff. Mit der Funkzellenauswertung. Das sind die mit dem Hackertoolverbot. DIE LETZTEN, auf deren Ruf ich zur Mithilfe bereit bin, sind die vom Innenministerium. Das geht gar nicht. Absoluter No-Go.
Mir tut das echt in der Seele weh, denn in der Szene sind viele liebe kompetente hilfsbereite Nerds, die einfach nur Menschenleben retten wollen. Aber ich glaube, dass das nie besser wird, wenn wir nicht mal einen so richtig fetten Großschadensfall haben und denen ihre Ministerien niederbrennen, weil keiner vorgesorgt hat. Je länger dann alles down ist, desto besser. Damit das auch mal Konsequenzen hat. Mir schwebt da so ein Fight-Club-Szenario vor.
Aber genug von der Cyberwehr. Es gab auch noch andere Vorträge. Zum Beispiel einen über die völkerrechtliche Bewertung von Hackback. Nun habe ich mich ja schon zu Hackback geäußert, aber nicht zu rechtlichen Fragen. Das war Absicht. Ich halte die rechtliche Debatte für kontraproduktiv. Auf der anderen Seite sitzen schließlich die Leute, die Gesetze machen. Wenn du denen nachweist, dass ihr Scheiß gegen die Gesetze verstößt, dann machen die halt neue Gesetze. Das Völkerrecht kann ich nun überhaupt nicht ernst nehmen. Das ist Freiwilligenrecht. Für mich war das Interessanteste an dem Vortrag daher nicht der Inhalt, sondern wie die Vortragende es vortrug. Mit dem Brustton der Überzeugung kamen da so Aussagen wie: Das wäre dann klar völkerrechtswidrig. Äh, mal in den Irak geguckt? Wie war das mit unserem NATO-Angriffskrieg in Jugoslawien damals? Auch alles klar völkerrechtswidrig. Hält genau niemanden auf. Die halten nicht mal inne und denken nochmal drüber nach. Die Vortragende dann so: Das hat der Internationale Gerichtshof so festgestellt! Ja, äh, und? Erinnert mich an eine Aktionskarte bei dem Brettspiel Junta. "Studenten protestieren gegen Menschenrechtsverletzungen. Keine Auswirkungen." Daher habe ich mich in meinen Hackback-Überlegungen darauf konzentriert, dass das auch inhaltlich völlig bekloppt ist und garantiert nicht weiterhelfen wird. Ein weiterer Referenzpunkt in dem Vortrag war die Martensklausel. Googelt das mal selbst und überlegt euch, ob ihr das ernst nehmen würdet als Rechtsnorm. Und wer da eurer Meinung nach für die Durchsetzung zuständig ist.
So bin ich am Ende in der paradoxen Lage, dass das eine wunderschöne Konferenz mit kompetenten Vortragenden und netten Unterhaltungen war, aber ich inhaltlich nichts gelernt habe. Ich habe schon Dinge gelernt, aber über die Leute, nicht über die Inhalte.
Hmm. So kann ich euch jetzt nicht gehen lassen. Lasst uns mal ein Szenario entwickeln, in dem das schon alles gut ist. Mir fällt nur eins ein: Strukturelle Inkompetenz. Strukturelle Inkompetenz ist, wenn du dich freiwillig bereiterklärst, in der WG das Geschirr zu waschen, und das dann so unzureichend wäschst, dass sie dich nie wieder fragen werden. Möglicherweise ist das Cyberhilfswerk auch sowas. Wir reden jetzt jahrelang darüber, und dann machen wir einen Plan, und der Plan rechnet dann mal aus, wieviel das im Zweifelsfall hilft, und kommt zum Ergebnis: Gar nicht. Vielleicht merken die dann, dass sie lieber vorbeugen sollten. Angesichts der praktisch reinen Symbolpolitik in Digitalfragen halte ich das für eine gefährliche Strategie. In allen bisherigen Fällen hat der Staat dann trotzdem die offensichtlich und mit Ansage ungenügende schlechte Idee umgesetzt, und dann danach schockiert festgestellt, dass es nicht geholfen hat. Warum sollte das diesmal anders laufen?
Übrigens, am Rande: In Israel fährt der Staat jetzt das volle Arsch-Abwischen-Programm und telefoniert proaktiv Firmen hinterher, sie sollen mal patchen. Wie in der Seniorenresidenz. Hast du heute schon deine Pillen genommen? Was für ein Menschenbild! Meine Erfahrung ist außerdem: Wenn du Menschen wie Kleinkinder oder Alzheimerpatienten behandelst, dann werden die sich auch wie Kleinkinder oder Alzheimerpatienten verhalten.
Update: Was wäre denn mein Vorschlag? Strafen. Hohe Strafen. Und nicht warnen sondern direkt die Firma schließen. Das muss richtig doll wehtun, wenn du die Infrastruktur runterkommen lässt, weil du glaubst, die Kosten externalisieren zu können. RICHTIG fucking schmerzhaft muss das sein. So mit rückwirkender Pfändung von vorher ausgezahlten Vorstands-Gehältern und so. Und insbesondere würde ich das für den Aufsichtsrat schmerzhaft machen, wenn sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen.
Das ist eigentlich auch Teil von Kritis übrigens. Wenn der Auditor sagt: Das hier ist ein hohes Risiko. Dann kann die Firma sagen: Wir akzeptieren das Risiko. Nur hat das im Moment halt keinerlei Auswirkungen, wenn das ganze Ding dann hochgeht. Das müssen wir ändern.
Update: Einer der anderen Veranstalter weist darauf hin, dass nur 3/5 bei AG Kritis sind, aber 5/5 in der c-base. Die akkuratere Darstellung wäre also, dass das eine c-base-Veranstaltung war, auch wenn das Programm am Ende Kritis-lastig aussah :-)
Update: Leserbrief dazu:
in Deinem Kritis-Rant schreibst Du: "Wenn der Auditor sagt: Das hier ist ein hohes Risiko. Dann kann die Firma sagen: Wir akzeptieren das Risiko."
Das ist i.A. richtig, aber eben nicht bei Kritis-Audits. Dort gilt vielmehr: "Der B3S stellt klar, dass bzgl. relevanter Risiken für die kritische Dienstleistung eine eigenständige dauerhafte Risikoakzeptanz durch den Betreiber in der Regel keine zulässige Option im Sinne des BSIG ist" (Orientierungshilfe zu Inhalten und Anforderungen an branchenspezifische Sicherheitsstandards (B3S) gemäß § 8a (2) BSIG, Abschnitt 4.3.2, Quelle)Ob das am Ende einen großen Unterschied macht, sei mal dahingestellt ...
Ja, äh, Leute, was habt ihr denn gedacht, was passiert, wenn ihr Anwendungen Passwörter speichern lasst? Dass da ein Angreifer nicht drankommen würden?
Fakt ist: Wenn ihr euch einloggt, und die Software kommt ohne dass ihr das Passwort nochmal eingeben müsst irgendwo dran, dann kommt auch andere Software oder ein Angreifer auf eurem System dran. Das ist simple Logik.
So und jetzt denken wir mal gemeinsam nach, was man da tun könnte. Lösung 1: Passwörter nicht speichern.
Lösung 2: DPAPI. Das ist Microsofts Standardlösung. Die speichert das auch verschlüsselt, aber mit eurem Login-Passwort verschlüsselt, nicht mit einem statischen Key.
So, ist das jetzt besser? Wir erinnern uns kurz daran, dass die Prämisse war, dass ihr einen Angreifer auf dem System habt. Der kann natürlich auch einfach eure Tastatureingaben mitschneiden. Und dann hat er sowohl im einen als auch im anderen Fall eure Passwörter.
Wenn die Annahme ist, dass jemand euren Rechner aufgehackt hat, dann habt ihr verloren, egal was Teamviewer tut.
Wir reden hier also über ein anderes Szenario, gegen das wir verteidigen wollen, nämlich dass euer Laptop geklaut wird.
Wenn ihr euch darüber Sorgen macht, dann macht ihr hoffentlich full disk encryption. Sowas wie Bitlocker unter Windows oder vielleicht Veracrypt oder LUKS oder so. Und dann ist es auch egal, wie oder ob Teamviewer die Passwörter verschlüsselt.
Wenn ich bei Teamviewer einen Audit machen sollte, hätte ich angekreidet, dass sie nicht DPAPI benutzen. Aber so zu tun als sei hier eine fette Sicherheitslücke gefunden worden, das ist absurd. Wichtiger als dass das in der Registry steht ist die Frage, wieso Teamviewer die Credentials per Default überhaupt abspeichert. Das Feature sollte wenn dann opt-in sein. Stattdessen findet man im Internet diverse Foren, in denen Leute fragen, wie sie das abgeschaltet kriegen. DAS ist der gültige Kritikpunkt an dieser Stelle. Nicht dass der Key statisch ist.
Na klar! Die Banken lagern ihr Geld halt woanders!
Dabei kommen dann Schlagzeilen wie diese raus:
German Banks Are Hoarding So Many Euros They Need More Vaults
Update: Hier eine schöne Verschwörungstheorie dazu von Hans-Werner Sinn. Er meint, das sei der Grund, wieso die EZB die 500€-Scheine abschaffen wollte.
Wenn sie dich in Gewahrsam nehmen, kostet das 74,15€ für die Anordnung plus 6,51€ pro angefangener Viertelstunde Gewahrsam.
Wenn zu der Identitätsfeststellung noch eine Erkennungsdienstliche Behandlung kommt, werden nochmal 59,50€ fällig.
Der Leser kommentiert:
Eine Gewahrsamnahme mit ID-Feststellung und ED-Behandlung ist damit nicht unter 200€ zu bekommen. Gerade im Rahmen von Demonstrationen oder Blockaden geht der Aufenthalt in der Gesa gern auch mal über Nacht. Demonstrieren wird damit ein Luxus, den man sich leisten können muss. Auch der Besuch eines Fußballspiels kann so schnell zu nem kostspieligen Unternehmen werden.Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!
Update: Ein anderer Leser meint, dass das Geld nicht dem Betroffenen sondern dem Bahnhof/Flughafen/Fußballclub in Rechnung gestellt wird. Und der kann sich die Auslagen zivilrechtlich vom Hooligan zurückholen.
Aber für andere Schrottgeräte werden 4000€ und mehr geboten.
Der Leser hat eine Theorie:
Der Unterschied?
Die kommen aus der Bundestagsverwaltung und haben die Festplatten noch drin!!!
Update: Die 4000€-Auktion ist auch nicht ein Einzelgerät sondern 50 PC. Allerdings mit Ivy Bridge, 10 Jahre alte Technologie. Startpreis war 50€ für alle zusammen, das war schon angemessen :-)
Und hier gibt es 5 Server aus der Zeit, aktuelles Gebot: 190€.
Jerusalem solle die "ungeteilte Hauptstadt Israels" bleiben, allerdings sollten die Palästinenser auch Ostjerusalem als Hauptstadt bekommen. Das Territorium unter Kontrolle der Palästinenser solle vergrößert werden - gleichzeitig erkennen die USA die Souveränität Israels über große jüdische Siedlungsgebiete im Westjordanland an.Genial! Pass auf, und dann versprechen wir beiden, dass sie sich ihr Wasser aus dem Jordan holen dürfen, und dass wir ihre nationale Sicherheit mit Waffenlieferungen stärken! Die darbende Waffenindustrie ist so gut wie saniert![...]
Die Palästinenser sollen außerdem massive Finanzmittel zur Verfügung gestellt bekommen. Dies beende den Teufelskreis aus Wohlfahrt und ausländischen Hilfen, erklärte Trump.
Ich habe mich in der Schule immer gefragt, wie sich das für die Römer angefühlt hat unter Nero. Wenn du weißt, dass der Machthaber ein Irrer ist. Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Es sei ein "langer und schwieriger Prozess" gewesen, den Plan auszuarbeiten, sagte Trump.Das kann ich mir vorstellen! Wir geben erstmal die beiden Landeshälften dem Netanjahu. Dann geben wir die dritte Hälfte den Palästinensern! Problem gelöst!
Netanjahu freut sich natürlich ein Loch in den Bauch, dass Trump damit seine illegalen Siedlungen anerkennt:
Trump bereite der "großen Lüge" ein Ende, dass es sich bei diesen Ortschaften um von Israel besetzte Gebiete handele.Ich habe schon so eine Vermutung, wie das jetzt umgesetzt wird. Israel greift sich ihren Teil des Kuchens und den Teil, den die Palästinenser hätten kriegen sollen, der fällt dann Umsetzungsverzögerungen und logistischen Problemen zum Opfer.
Ich weiß, was ihr jetzt denkt. So einen genialen Plan wird sich doch der alte Trump nicht persönlich ausgedacht haben! Und ihr habt völlig Recht. Das war sein Schwiegersohn und Miethai Jared Kushner. Und der hat ihn ausgehandelt, indem er angesagt hat, er will nur über die Zukunft reden, die Vergangenheit soll keine Rolle spielen. Und das hat gut geklappt, weil er mit den Palästinensern gar nicht über den Plan gesprochen hat.
Kushner decided to deal with the problem of history intruding on talks by engineering a proposed settlement to the Israeli-Palestinian crisis without negotiations or even really talking to one of the parties.
Den Besitz von Ransomware unter Strafe stellen!
Boah DAS ist ja schlau! Da hätte ich auch selber drauf kommen können!1!!
Viele dieser Firmen haben ja eine kostenlose Version für Privatgebrauch.
Dazu kommt, dass Schlangenöl ja alle eure SSL-Verbindungen aufbeißt und reinguckt. Wegen der Sicherheit und so.
Sag mal, Fefe, das wären doch für die Werbemafia hochgradig wertvolle Datenschätze, oder?
Bei Avast gab es einen Datenreichtum bei deren Geheimverträgen und daher wissen wir jetzt: Wo ein Trog ist, da kommen die Schweine.
They show that the Avast antivirus program installed on a person's computer collects data, and that Jumpshot repackages it into various different products that are then sold to many of the largest companies in the world.
Und weil es so viele Idioten gibt, die sich Schlangenöl installieren, haben die einen enormen Hebel im Markt.Avast claims to have more than 435 million active users per month, and Jumpshot says it has data from 100 million devices.
Na? Ihr habt doch sicher alle brav das Kleingedruckte gelesen, bevor ihr das weggeklickt habt, oder?Oder?
Das Argument würde natürlich viel ernster genommen, wenn es Malware gäbe, die über einen 0-day im Antivirus reingekommen ist.
Nun, … *drumroll* … die gibt es jetzt.
Hackers exploited a Trend Micro OfficeScan zero-day to plant malicious files on Mitsubishi Electric servers
Ich finde ja bei sowas immer, dass man nicht warten muss, bis die 0-days ausgenutzt werden. Remote Desktop und Antiviren sind beides Dinge mit viel zu viel Komplexität. Das kann praktisch gar nicht sicher sein.Benutzt ihr Wordperfect? Wem das nichts sagt: Googelt das mal. Das ist eine Textverarbeitung von früher, bevor alle nur noch bei Microsoft gekauft haben.
Habt ihr wahrscheinlich nicht. Aber der Antivirus muss einen Parser dafür haben. Könnte ja Malware drin sein. Schwupps habt ihr mehr Angriffsoberfläche. Die Schlangenöler sagen immer, wie viele Viren sie angeblich erkennen. Fragt mal euren Vertriebsbeauftragten, wieviele Dateiformate sie können. Stellt die Frage am besten so, dass es klingt, als hieltet ihr das für vorteilhaft, wenn das Ding viele Dateiformate versteht.
Der Verzicht auf unnötige Angriffsoberfläche ist die älteste Maßnahme in der IT Security. Dienste zumachen, die man nicht braucht. Ports zumachen, die man nicht braucht. IPs filtern, die nicht erreichbar sein müssen. Software deinstallieren, die nicht gebraucht wird. Schlangenöl ist die Antithese davon, und irgendwie scheint es niemand wahrzunehmen. Schlangenöl ist das Gegenteil von Security.
Update: Oh ach gucke mal, ich war ja gar nicht der einzige Rufer in der Wüste: Thierry und Sergio haben auf der Cansecwest 2008 auch was dazu vorgetragen. *winke*
Update: Falls hier jemand Resident Evil gezockt hat... Das geht gerade als das Logo von diesem Lab durchs Internet. Das ist aber in Shanghai, nicht in Wuhan. (Wuhan ist ca 800km westlich von Shanghai) (Danke, Patrick)
Hier ist die Anleitung, welche Zertifikate man nehmen soll.
Der Einsender kommentiert:
der Schuster hat ja bekanntlich die schlechtesten Schuhe...:-) (Danke, Andrej)
Ihr schleust eure Einnahmen durch Puerto Rico, wo deine Steuerberater von KPMG aus der chronisch klammen örtlichen Regierung einen praktisch steuerfreuen Deal herausgehandelt hat.
Das Finanzamt des Bundes ist damit nicht einverstanden, untersucht euch und will ein Exempel statuieren.
Was tut ihr?
Na klar! Ihr bringt eure gesamte Lobbymacht auf, um das Finanzamt kaputtzumachen. Der Deal war ungefähr so, wie man das auch aus dem Double Dutch Sandwich kennt: Eine örtliche "Niederlassung" mit 85 Mitarbeitern besitzt auf dem Papier die "Intellectual Property" und deren Lizenzforderungen fressen dann anderswo die ganzen schönen Profite auf. Die fallen dann bei der Niederlassung in Puerto Rico an, wo man aber eine Steuerrate von nahe 0% ausgehandelt hat.
Das Problem bei solchen Deals ist ja immer, dass man dann zwei Bücher braucht. Eines für das Finanzamt, wo man ein armer Schlucker nahe des Bankrotts ist, und eines für die Investoren, auf Basis dessen man denen vollmundige Versprechungen machen kann. So sah das bei Microsoft aus:
In one instance, Microsoft had told investors its revenues would grow 10% to 12% but told the IRS the figure was 4%. In another, the IRS found Microsoft had understated revenues by $15 billion.
Jahaaa, ich sage euch, 15 Milliarden hier, 15 Milliarden dort, nach einer Weile kommt da richtig Geld zusammen!Wer sich jetzt denkt, ach komm, Microsoft hat so viel Macht, das machen die doch mit links, der unterschätzt die Signalwirkung, die so ein Verfahren auf den Rest der bescheißenden Industrie hat. Die haben alle Angst gehabt, weil der Bill Gates doch immer von seinem Altruismus und seiner Stiftung erzählt, dass der vielleicht sowas wie ein Gewissen entwickelt und freiwillig Steuern zahlen könnte. Und DAS geht ja nun mal GAR nicht. Also sprangen sie freiwillig Microsoft zur Seite.
Business organizations, ranging from the U.S. Chamber of Commerce to tech trade groups, rallied, hiring attorneys to jump into the fray on Microsoft’s side in court and making their case to IRS leadership and lawmakers on Capitol Hill. Soon, members of Congress, both Republicans and Democrats, were decrying the IRS’ tactics and introducing legislation to stop the IRS from ever taking similar steps again.
Erinnert ein bisschen an die Steuerfahnder aus Frankfurt. Die wurden ja auch kaltgestellt, weil sie ihre Arbeit zu machen versucht haben. Ihr erinnert euch?Wie ist das jedenfalls ausgegangen? Noch gar nicht. Das gammelt vor Gericht vor sich hin.
Last year, the company’s allies succeeded in changing the law, removing or limiting tools the IRS team had used against the company. The IRS, meanwhile, has become notably less bold. Drained of resources by years of punishing budget cuts, the agency has largely retreated from challenging the largest corporations. The IRS declined to comment for this article.
Was sollen die da auch noch groß kommentieren. Die Fakten sprechen ja für sich.
Die Beobachtung ist, dass heute mehr Frauen als Männer am Campus eingeschrieben sind, und dass Männern vergleichsweise wurscht ist, ob sie eine gebildetere Frau kriegen oder nicht, da zählen andere Werte, während bei Frauen die beiden Hauptkriterien Einkommen und Bildungsstand sind. Das heißt, dass Männer an guten Unis Zugriff auf einen riesigen Dating-Pool haben, weil sie auch bei benachbarten weniger guten Unis Partner finden, während Frauen im Wesentlichen verloren haben, weil sie um eine künstlich verknappte Ressource konkurrieren müssen.
Schlimmer noch: Die Männer sind dann auch nicht so höflich und verhalten sich wie früher, so mit Drink und Schmuck schenken und früh heiraten und so, sondern die sehen überhaupt nicht ein, wieso sie sich an irgendeine Frau binden sollten, wenn es so viel Wettbewerb um sie gibt.
On colleges with more men than women, such as Caltech, steady relationships are more widespread. Students go on dates, and men demonstrate commitment in partnerships. Men are more willing to do what women want in order to be with them. On the other hand, when there is a surplus of women relative to men, women are more likely to adapt to men’s preferences. They compete with one another to be what men want. And this is what we see on campuses with more female students relative to male students. On colleges with more women than men, such as Sarah Lawrence, casual sex is more widespread. Hookup culture is more prevalent, and men are less interested in entering committed relationships. Women are more willing to do what men want in order to be with them.
Gleichberechtigung und Frauenförderung hat also, kurz gesagt, den Frauen das Datingleben zerstört.Oh und nicht nur das. Verstärkend kommt hinzu, dass junge Männer ihren Trieb nach Konflikt jetzt mit Videospielen befriedigen können und sich nicht mehr auf dem Parkplatz mit anderen Kerlen um eine Frau kloppen müssen, und dass sie ihren Trieb nach Sex mit Pornografie befriedigen können und sich nicht mehr dem Risiko der Ablehnung aussetzen müssen.
Dazu kommt noch ein anderer Effekt, nämlich dass immer weniger Männer hohe Bildung anstreben. Das versucht der Artikel leider nicht zu erklären, da müsst ihr euch also selber eine Theorie für finden.
In a modern telecommunications service provider, new equipment is deployed, configured, maintained and often financed by the vendor. Just to let that sink in, Huawei (and their close partners) already run and directly operate the mobile telecommunication infrastructure for over 100 million European subscribers.
(Hervorhebung im Original, und völlig zu Recht)Das ist übrigens ein echt alter Trend. Wir haben uns in den 90ern im CCC über zwei Firmen namens Comverse (später umbenannt zu Verint) und Amdocs besorgte Verschwörungstheorien zugeraunt. Die Israelis haben damals als erste erkannt, dass die Deppen im Ausland eh alle outsourcen, und wenn du da deine Wanzen einbringen willst, dann musst du gar nicht Leute bestechen oder einbrechen oder hacken. Es reicht, wenn du deine inländischen Produkte subventionierst. Dann kaufen die Deppen im Ausland automatisch bei dir.
Comverse und Amdocs haben so Abrechnungssysteme für Telcos verkauft. Also die Systeme, die die ganzen Metadaten sehen. Genau die Daten, die man so haben will als Geheimdienst.
Man könnte sagen, die Amis haben das Modell perfektioniert. Die haben es geschafft, dass die Deppen auch ohne Subventionen den überteuerten Scheiß von Cisco kaufen.
Der Punkt war jedenfalls: Schon seit damals haben sich alle unsere großen Firmen in eine erstickende Abhängigkeit von ausländischer Technologie begeben und da kommen wir jetzt auch nicht wieder raus.
Die Politik schwadroniert gerne von digitaler Souveränität. Der Zug ist abgefahren, und zwar schon echt lange.
Bert fasst die Folgen so zusammen:
The host service provider often has no detailed insight in what is going on, and would have a hard time figuring this out through their remaining staff. Rampant outsourcing has meant that most local expertise has also left the company, willingly or unwillingly.We recently asked a large European service provider why only part of their customers get IPv6 service, and how they pick which parts do or do not get such service. They could not tell us, and informed us they too would like to know
Das kann ich nur unterstreichen. Das Niveau, auf dem da Duplosteine von irgendwelchen mehr oder weniger unseriösen ausländischen Zulieferern zusammengestöpseln werden, ist immer wieder ernüchternd.Ich habe einen Kunden, der an einigen Stellen den ernsthaften Versuch unternommen hat, die beworbene Funktionalität auch zu nutzen. Die sind da gegen Wände gerannt, das glaubt man gar nicht. Rudimentärste Basisfunktionalität funktioniert einfach nicht! Die Israelis sind wenigstens so professionell, dass ihr Scheiß dann auch mehr oder weniger zuverlässig funktioniert. In anderen Bereichen, besonders bei Security-Appliances, ist das häufig nicht der Fall. Die kauft man, stellt sie in die Ecke, kreuzt im Compliance-Report die Checkbox an, und dann ist es völlig wurscht, ob das Gerät irgendwas tut oder nicht.
Bert schildert ein schönes Beispiel für Outsourcing-Ketten:
However, over time, such IT staff also tends to get outsourced. At one major mobile provider the chain is now that the company has outsourced IT to Tech Mahindra and that Tech Mahindra in turn talks to Ericsson, who then finally operate the network.Meanwhile, Ericsson and other vendors in turn have outsourced or shipped many functions to to yet different countries where staff is more affordable.
So sieht es aus.In another example, one large Dutch mobile provider has handed over most of their technical staff to Huawei. Half of their freshly built and well designed headquarters has since stood empty - what remains in the other half are IT Architects who do not get closer to actual operations than an Excel sheet or a Visio diagram.
Auch das kann ich bestätigen. So sieht das in der Praxis häufig aus. Besonders beeindruckend finde ich immer, wie die IT-Architekten sich dann im Kreis auf die Schulter klopfen, was für wichtige Arbeit sie doch tun hier. Dabei ist das im Wesentlichen das Anklicken einer "Lösung" aus einem Katalog. Denn was die Zulieferer nicht anbieten, das geht halt nicht. IT-Architekten versuchen dann ihr Selbstbild aufzubessern, indem sie da irgendwelche mehr oder weniger sinnlosen Integrationsanforderungen formulieren. Das ist das Stichwort, auf das die Zulieferer gewartet haben, denn das ist der Schlüssel für die wirklich teuren Rechnungen. Da machen die ihre fetten Profite.Ja, aber Fefe, wo kommt denn dann die Security her? Ganz einfach! Wir schreiben in den Vertrag, dass der Rechnungszulieferer die Daten nur für die Rechnungsstellung benutzen darf.
(Kunstpause)
That's it.
Oh und einen schönen Punkt hat Bert noch: Wenn du bei Ericsson kaufst, weil du denkst, dann hast du Europäische Tech im Haus: Ericsson lässt in China entwickeln.
Als Schlusswort nehme ich mal dieses tolle Zitat von Bert:
As a case in point, one European 15-million subscriber network now relies on a core team of 4 people (one of whom is their manager) to provide all addressing and numbering services. After years of failed attempts, these four people will now also be outsourced.
Da müsste man jetzt natürlich mal genauer gucken, was da passiert ist. Die eine Möglichkeit wäre, dass die Frauen die anderen Frauen weggebissen haben. Der Artikel vermutet aber einen anderen Zusammenhang:
This could be down to a backlash against the quotas by men, the paper says, with some academics postulating that “men discriminate against women when their identities are threatened”.Only on hiring panels led by men did recruitment decisions swing away from female applicants after quotas were brought in, explained Dr Deschamps. “It’s men that are changing their behaviour as a reaction to the reforms,” he said.
Mit anderen Worten: Die Männer haben gesehen, dass sich jemand anderes um die Einstellung von Frauen bemüht und haben direkt ihre Bemühungen in die Richtung eingestellt.Aber wartet, geht noch weiter!
These latest findings from France tally with earlier research using data from Italy and Spain, which also found that more women on an appointment panel did not boost female applications.
Hey, warte mal, wenn Italien, Spanien und Frankreich das schon probiert haben und es nicht funktioniert hat, dann müssen wir das auch unbedingt noch probieren!!1!
Frauen in der Forschung sollen extra Geld kriegen, weil sie benachteiligt werden.
Wodurch werden sie benachteiligt, fragt ihr?
Na sie verschwenden so viel Zeit in sinnlosen Kommittee-Bullshit-Sitzungen!
Ja aber ich dachte Frauen waren in Management-Positionen immer total unterrepräsentiert?
Ja genau! Waren sie auch! Aber aus Gleichberechtigungsgründen hat man da eine Quote eingeführt und jetzt merken die betroffenen Frauen, dass diese ganzen sinnlosen Bullshit-Meetings alle bloß Zeitverschwendung sind und sie vom Vorankommen abhalten.
Für sehr wichtig halte ich mal einen Fakt klarzustellen: in den Medien ist immer nur nur von "dem Öl" die Rede. Was die Wenigsten wissen ist aber dass es enorme stoffliche Unterschiede zwischen Öl aus den verschiedensten Vorkommen gibt. Siehe dazu Link 1 und Wikipedia. Es gibt also über 160 Sorten Öl die gehandelt werden. Spannend wird das erst im Zusammenhang mit Raffinerien. Raffineriert werden immer Mischungen aus Ölsorten. Die Mischung die du rein gibst bestimmt grob welche Endprodukte in welchen Verhältnissen du raus bekommst. Und selbstverständlich ist die Raffinerie für die chemischen Prozesse immer auf eine ganz bestimmte Mischung hin ausgelegt und bestückt. Klar kannst du die Raffinerie runterfahren und umrüsten aber das machst du sicher nicht ohne Not. Weltweit sind also verschiedenste Raffinerien auf verschiedene Öl-Mischungen spezialisiert.Damit ist dann auch leicht erklärt wieso es neben Exporten immer auch Importe von Öl gibt. Das macht das Thema Öl also gleich um eine ganze Dimension komplexer.
Ein Beispiel: durch den Rückgang der Ölproduktion in Venezuela gibt es erhöhten Bedarf in den USA für schweres Rohöl das man nun ersatzweise stärker auch Kanada bezieht. Oder hier mal eine tagesaktuelle Meldung.
Und ein weiterer Leserbrief haut in dieselbe Raffinerie-Kerbe:
Ja, die USA exportieren mehr Energie im Moment als sie importieren, ABER... durch Fracking gefördertes Rohöl benötigt speziell dafür eingerichtete Raffinerien, um die Bestandteile trennen zu können. Die Umrüstung der Raffinerien dafür kostet natürlich erstmal gehörig Geld.Also was macht die unsichtbare Hand des Marktes? Ganz einfach: man spart sich die Kosten für den Neubau/Umrüstung der eigenen Raffinerien für Frackingöl solange es geht, da dieses ohnehin nur für einen kurzen Zeitraum verfügbar sein wird, und was nicht im eigenen Land verarbeitet werden kann geht in den Export, und den Rest kauft man sich bei den Saudis&OPEC ein.
Mit anderen Worten: da die USA das schöne Frackingzeug nicht alles selbst raffinieren können, haben die Saudis die USA nach wie vor was Spritpreise angeht ziemlich an den Eiern. Und eine iranische Party in der Straße von Hormus würde vermutlich auch an den USA nicht spurlos vorüber gehen.
Zitat: While becoming a net energy exporter is a "tremendous development," the United States wouldn't be "completely self-sufficient," said Joe McMonigle, a former Energy Department official under President George W. Bush who is now senior energy policy analyst at Hedgeye Potomac Research.
"Until the US refining sector is able to process more lighter crudes, we're never going to have energy independence," McMonigle said.
Ein paar kurze Anmerkungen zu Peter Zeihans Hypothesen und auch Folien. Von jemandem, der sich seit zwei Jahrzehnten mit Öl, Gas und Energiewirtschaft beschäftigt.Zeihan geht davon aus, daß die USA auf absehbare Zeit Weltmacht bleiben werden und nennt dafür im wesentlichen vier Gründe.
1. die USA verfügen über fruchtbare Böden
Das ist korrekt. Andererseits ist es totaler Blödsinn.
Denn diese Böden sind seit den 50er Jahren um die Hälfte in ihrer Mächtigkeit geschrumpft, moderner Landwirtschaft sei Dank. Erosion ist ein übler Faktor.Der beste Boden ist unnütz, wenn es an Wasser fehlt. Die USA driften einer massiven Wasserkrise entgegen, die sich vom Mittelwesten bis tief in den Südwesten zieht bzw. ziehen wird. Stichwort: fossiles Grundwasser. Der beste Boden ist auch unnütz, wenn er womöglich im Frühjahr ewig lang überflutet wird und man die Saat nicht ausbringen kann. Stichwort: Klimakatastrophe. Siehe 2019.
2. Die USA verfügen über Energieressourcen
Das ist korrekt. Andererseits ist es totaler Blödsinn.
Denn diese Ressourcen sind nicht ausreichend, um die USA zu versorgen. Die EIA - deren eigenes Ministerium - sagt auf ihrer Webseite klar und deutlich, daß Zeihans Behauptungen von 'energy independence' exakt das sind, was sie immer waren. Ein feuchter Traum. Die Wahrheit ist, daß die USA noch immer Öl importieren. Wesentlich weniger als z. B. 2011, aber immer noch was.Ähnliches gilt für den Preis des Fracking. Wenn das US-Superöl nur 40$/barrel kostet, warum macht dann kein einziges Fracker-Unternehmen Gewinne?
Warum steigt die Schuldenaufnahme der Branche seit 2015 immer weiter an? Warum haben alleine im letzten Jahre mindesten 50 Fracker die Flügel gestreckt? All das kann man simpel ergooglen.
Und warum trocknet die Kreditline, die doch gar nicht notwendig sein sollte, langsam aus, wenn dieses Geschäft soviel Zukkunft verspricht?
Sagt die FT, nicht etwa Greenpeace.
https://www.ft.com/content/187f8176-f4f4-11e9-b018-3ef8794b17c6Diese Aussage über LNG ist extrem lächerlich, wobei ich nicht weiß, ob das einem Mißverständnis seitens des Vorposters entspricht. Flüssiggas (LNG) ist kein Erdgas. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Dinge. Um Gas zu verflüssigen, sind teure Terminals notwendig und ein Prozeß, der sehr viel Energie verbraucht. Das macht LNG relativ teuer, energetisch sinnloser und bei weitem unattraktiver als normales Pipelinegas, wie es über Nordstream reinkommt. Die Wirtschaftlichkeitsgrenze für den Transport von LNG liegt irgendwo zwischen 2.000 und 3.000 km. Ebenso braucht der Empfänger ein Terminal für LNG. Die Dinger kosten Stück mal lässig 10 Milliarden € aufwärts, alles andere als eine kleine Investition.
Außerdem: wenn Gas so fantastisch gut ist, warum wird es auf Ölfeldern noch immer abgefackelt?
Warum wird es bei shale fracking - also Ölgewinnung per Fracking - als massiver Schadstoff in die Umwelt geblasen, statt aufgefangen zu werden? Fakt ist: US-Fracking-Gas (oder das jeder anderen Nation) ist ökologisch eine Vollkatastophe und preislich zu konventionellem Gas keinesfalls konkurrenzfähig. Die USA werden ebenso wenig Europa in großem Stil mit Fracking-LNG versorgen wie sie heute 'energieunabhängig' sind.Fracking ist eine Finanzblase und wird wie alle Blasen implodieren. Ich verweise darauf, daß die Landwirtschaft auf den fruchtbaren Böden auf massiven fossilen Input angewiesen ist.
Stichworte: Bewässerung, Düngung, Pestizide, Herbizide.3. Die USA verfügen über Transportmöglichkeiten im Inneren
Das ist direkt Blödsinn. Denn diese Möglichkeiten sind direkt proportional zur Verfügungsgewalt über große Mengen fossiler Rohstoffe zum notwendig niedrigen(!) Preis.
Das Eisenbahnnetz der USA ist de facto nicht mher existent. Konnte man in den 30er Jahren von New York nach Florida fahren und dabei Schienen benutzen, war das nach dem WK II nicht mehr möglich. Die Autobetreiber haben die Strecken aufgekauft und die Schienen verschrottet. Heute benutzt alles den Highway.
Die USA hatten auch einmal ein ordentliches Binnenhandelsnetz über Kanalsysteme. Das ist heute auch mehr oder weniger weg.Fazit: der Inlandstransport - wie auch der globalisierte - ist vollkommen abhängig von billigem fossilem Input. In jedem unserer industrialisierten Länder.
Nicht nur die Menge einer Resssource ist wichtig. Ihr finanzieller Preis ist es auch. Dazu kommt der Aspekt von Energie rein < Energie raus, ohne den wir ohnehin im Eimer sind und den Standardökonomen immer ignorieren. (Versuch einer Erläuterung)4. die USA verfügen über leicht zu sichernde Grenzen nach außen
Das ist korrekt. Andererseits auch völliger Blödsinn. Der Zerfall eines Imperiums - und das American Empire ist nun einmal eines - hat nicht so viel mit den Barbaren vor den Toren zu tun. Es ist normal immer ein Zerfallsprozeß auch von innen. Denn die Barbaren kommen immer erst dann über den Grenzwall, wenn den ohnehin keiner mehr bewacht ;-)
Ein Blick auf die aktuelle Innenpolitik der USA sollte da klare Hinweise liefern.Es war (mir) schon 2016 klar, daß sowohl Demokraten als auch Republikaner das Ende der 20er Jahre nicht mehr erleben werden. Es war nur die Frage, welche Partei sich zuerst in völlige Auflösung begibt. Aktuell haben die Demokraten die Nase vorn, nach meiner Meinung. Sie werden weiter davonziehen, wenn Trump aufgrund ihrer Blödheit wiedergewählt wird.
Ich würde daher vorschlagen, Zeihan ziemlich wenig Glauben zu schenken und denke, daß sich die USA bis 2030 ganz klar in eine ehemalige Weltmacht verwandelt haben werden. Ob sie das einsehen, ist eine völlig andere Frage.
Der Hinweis sei erlaubt, daß man auch zur Projektion der eigenen Militärmacht um den Globus auf massiven fossilen Input angewiesen ist.
Update: Ein anderer Leserbrief zu Punkt 3 davon:
Das ist direkt Blödsinn. Es gibt immer noch ein funktionierendes Eisenbahnnetz in den Vereinigten Staaten. Man kann immer noch von New York nach Florida mit dem Zug fahren. Klar gibt es nicht mehr soviele Personenzüge, da über die größeren Entfernungen die Flugzeuge und über die kürzeren Entfernungen die Autos praktischer waren.
Aber der Güterverkehr funktioniert wie eh und je. Nicht umsonst besitzt Warren Buffet eine eigene Bahngesellschaft. 2017 wurden z. B. 1,8 Mrd. Tonnen Güter befördert.
Update: Ein anderer Leser hat mal die Zahlen für Deutschland recherchiert:
Wenn die 1,8 Milliarden Tonnen Güter der Gesamtverkehr sind, IST der Güterverkehr in den USA tot.
In 2017 wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 348 Milliarden Tonnen auf dem Schienennetz transportiert, davon 226 Milliarden als Innerdeutscher Verkehr.Kann natürlich auch sein, dass die 1,8 Milliarden Tonnen nur die Zahlen Warren Buffets Bahngesellschaft sind.
Quelle: Statistisches Bundesamt. Ich lese das aber eher als 348 Millionen Tonnen in Deutschland. Jemand anderes hat mal bei der EU geguckt:
da die Zahl über den Gütertransport per Eisenbahn ohne Vergleichswert eher sinnlos ist, habe ich mal kurz gegoogelt.
Ansich sind Tonnen keine besonders gute Metrik, da es die Transportentfernung außen vorlässt. Deshalb wird von Eurostat vor allem in Tonnen-Kilometer publiziert.Gemessen in Tonnen dürfte Europa-weit etwa gleich viel per Schiene transportiert werden (2008: 1,77Gt, 2018: 1,70Gt).
Werte für die USA in Tonnen-Kilometer hab ich jetzt nicht rausgesucht, aber meine Laien-Vermutung: wird sich wohl zu Gunsten der USA verschieben.
Was man bei der ganzen Betrachtung auch nicht vergessen darf: in den USA sind im Gütertransport quasi ausschließlich Dieselelektrische Loks auf nicht elektrifizierten Strecken unterwegs. Das ist zwar wesentlich effizienter als LKWs, aber trotzdem komplett Öl-abhängig.
Ich habe mir das in den USA mal erklären lassen, wieso der Personenverkehr da so brachliegt. Die Erklärung war: Das Netz gehört lauter regionalen Railway Barons und ihren Nachkommen, nicht dem Staat oder einer einheitlichen Holding. Und die regionalen Raubritter priorisieren Güterzüge höher als Personenzüge, weil die mehr zu zahlen bereit sind. Daher kann Amtrack, die Personen-Bahn-Gesellschaft, für überregionale Verbindungen auch gar keine richtigen Zeitpläne angeben, weil sie unterwegs von irgendeiner Regionalgesellschaft aufs Wartegleis geschickt werden können, um einen Güterzug vorbeizulassen. Und Güterzüge gibt es in den USA in beachtlicher Länge und Stapelhöhe. Ich hab das konkret in Washington State beobachtet, wo die am Hafen von Seattle terminieren, und da konntest du minutenlang einem vorbeifahrenden Güterzug zugucken, weil die so endlos lang waren. Dann auch gleich mit drei Loks dran. Besonders für Familien mit kleinen Kindern sehr beeindruckend :-)
Betreiber von Kohlekraftwerken bekommen Milliardenentschädigungen für das vorzeitige Abschalten ihrer Anlagen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte am Donnerstag in Berlin, Betreiber westdeutscher Kraftwerke erhielten 2,6 Milliarden Euro, Betreiber von Anlagen im Osten 1,75 Milliarden.Haha, nicht mal bei sowas kriegen die Ossis gleich viel Bezahlung!
ich hänge seit mehr als 20 Jahren als Externer bei verschiedensten Banken herum. Ich habe sie im wesentlichen alle gesehen. Große, kleine mit eigener IT, mit IT von Dienstleistern und die übliche Mischung. Was Du schreibst ist völlig richtig und dem geneigten Leser sei gesagt, es ist noch viel schlimmer als man es sich von außen vorstellt. Eine Bank betreibt hunderte oder gar tausende von verschiedenen Systemen. Eins erstellt Reports für die Aufsicht über das Eigenkapital, andere für den Jahresabschluss, dann gibt es noch welche die verschieden Risikokennzahlen ermitteln, welche die über die Kredite laufen und Gebühren berechnen, welche die Auswertungen für die Kundenansprache erstellen, andere wiederum die Zahlungen verwalten und weiterleiten, Systeme die in der Wertpapierabwicklung Bestätigungen versenden uswusf. Und das war nur das Backoffice. Im Frontoffice Handelssysteme mit denen man an den verschiedensten Wertpapiermärkten handeln kann, Kassensysteme, ach ja und natürlich Verwaltungssysteme für Geldautomaten, die Geldautomaten selbst (sind ja im Prinzip auch nur Windows PCs), Kassensysteme für die Schalter, Systeme für die Kundenberatung für Immobilienkredite, Unternehmenskredite, Anlageberatung und schlussendlich natürlich die üblichen PCs für die Angestellten mit Office, Mail, einem Browser mit denen sie auf die vorher genannten Systeme zugreifen können.Da müsste man ja eigentlich auch mal ein bisschen Grundlagenforschung machen, wie die Fintechs es schaffen, bei so einer unfassbaren Steilvorlage an fossilen Krusten bei der Konkurrent, NOCH schlechter zu sein.Und alles das ist alt. Alt nicht wie das Smartphone von vor zwei Jahren, sondern alt wie das allererste iPhone verglichen mit aktuellen Smartphones. Da sind Systeme die aus einem C++ Kern bestehen um den man Java herumgebaut hat und das jetzt in eine virtualisierte Hadoop Umgebung „integriert“ wurde. Alle Entscheidungen die zu so einem Müll geführt haben sind individuell sinnvoll gewesen. Man konnte kein Blech bestellen (Vorstand hat ausgegeben nur noch virtuelle Server), Java weil man keine anderen Entwickler kurzfristig bekommen hat, hadoop weil ja jetzt alles in der Cloud (private) laufen muss. Oder anderes Beispiel, Man hat einen Dienstleister schuften lassen mit der Karotte vor der Nase dann den ganzen Konzern umzustellen. Das ist dann gescheitert weil Oracle für die Tochter die das Geschäft übernehmen sollte nicht anerkannt hat das die Enterprise Lizenz der Mutter auch da gilt. Kosten in 7 stelliger Höhe, Business Case im Eimer. Alternative und auch zertifiziert wäre SQLServer 2016 gewesen. Das war dann aber 2018 zu neu gewesen für die Bank und man ist beim alten Dienstleister geblieben, frag nicht was der neue der sehr viel umsonst gemacht hat davon hält.
Oder die Desktops der Mitarbeiter. Thin Clients waren der heiße Scheiß. Schade nur das über Citrix o.ä, Video in Skype for Business und Telefonier nicht ganz einfach ist. Wird also abgeschaltet bis man das im Griff hat, dauert üblicherweise Jahre. Oder Lokale PCs aber Applikationen nur über Citrix gestreamt. Alt-Tab funktioniert nur zufällig. Die Applikationen werden aus einem Portal aufgerufen das natürlich nur sauber in IE11 läuft. Dafür gehen immer mehr externe Seiten mit Windows 7 und IE11 nicht mehr weil die Cypher die der Server anfordert schlicht in Win7 nicht existieren. Windows 10 muss man mit viel Aufwand optisch so umbürsten das es Windows 7 möglichst ähnlich sieht weil man kein Geld für Mitarbeiterschulungen ausgeben will und Angst vor den Supportcalls hat. Open Source Software ist grundsätzlich böse, weil man da ja keinen Herstellersupport bekommt, selbst für Tools in der IT und selbst installieren geht ja nicht, Sicherheit und so. Und wenn dann mal ein Tool wie Putty verfügbar ist (ist halt kostenlos) dann ist es üblicherweise Jahre alt. Aktuelle Sicherheitslücken kurzfristig patchen? Da will ja keiner Owner der Applikation sein…
Und das ganze noch gewürzt mit Dienstleistern/Outsourcern/Hostern deren erstes, wichtigstes und in vielen Fällen einziges hervorstechendes Merkmal war der billigste zu sein.
Ja nicht bei jeder Bank trifft alles das zu und in den letzten Jahren hat sich an einigen Stellen etwas getan. Aber tatsächlich ist man dann dort nicht mehr 10 Jahre zurück, sondern nur noch 5. Bis mitte der 2000 Jahre hatte der durchschnittliche Arbeitnehmer am Arbeitsplatz noch die bessere Ausstattung als zu hause. Heute ist der durchschnittliche Anwender privat bei weitem besser ausgestattet als am Arbeitsplatz. Für die meisten Banken wäre Office 365 sowohl was security als auch safety, wie auch Benutzerfreundlichkeit und Effizienz ein Segen. Ich war auch lange dagegen, habe meine Meinung aber aufgrund der bitteren Realität mittlerweile geändert. Die Banken und Ihre Dienstleister können es schlicht nicht, haben nie begriffen das die IT ihre eigentliche Produktion ist und deshalb das Thema vernachlässigt. Heute besteht die einzige Chance fürs Überleben in der Cloud. Bitter aber wahr.
[...] Banken-IT ist ein liederlicher, alter zum Teil uralter Haufen Scheiße der über Jahrzehnte zusammengeflickt wurde und nur weil sich einige Mitarbeiter den Arsch aufreißen noch halbwegs stabil läuft. Ohne Mitarbeiter die manuell eingreifen, würde eine Bank innerhalb weniger Stunden komplett stillstehen.
Der Vergleich mit Fintechs ist unfair, da die erst vor ein paar Jahren auf der grünen Wiese angefangen haben -> keine Altlasten. Die haben andere Probleme
“Before the Rök runestone was erected, a number of events occurred which must have seemed extremely ominous: a powerful solar storm coloured the sky in dramatic shades of red, crop yields suffered from an extremely cold summer, and later a solar eclipse occurred just after sunrise. Even one of these events would have been enough to raise fears of another Fimbulwinter,” says Bo Gräslund.
Wem das Wort Fimbulwinter nichts sagt: Wikipedia hilft. Das ist Auftakt von vier Katastrophen beim Weltuntergang Ragnarök.
New hotness: Das sind die Geräte, die die US-Regierung an Einkommensschwache verteilt.
Man muss kein „Verstörungstheoretiker“ (wie ich) sein, um zu wissen, dass Israel alles andere getan hat, als ISIS zu bekämpfen:
- Israel hat an seiner syrischen Grenze in Krankenhäusern IS-Kämpfer gepflegt, m.W. hat sich sogar Netanyahu stolz mit den „Freiheitskämpfern“ abbilden lassen.
- Israel hat mehrmals mit Fliegerangriffen IS-Kräfte unterstützt, wenn die in zu starke Bedrängnis durch die syrischen/russischen Truppen geraten waren
- Israel war der Hauptabnehmer des vom IS gestohlenen syrischen Öls, das dieser an Erdogan lieferte, von wo es mit Tankern, die einer Firma von Erdogans (Schwieger?)Sohn gehörten, nach Israel verschifft wurde.
Also: Israel hat guten Grund jeden zu bekämpfen, der „ihren Bastards“ gefährlich wurde, z.B. Suleimani.
Aber selbst die haben ja, wie in dem heute von Dir verlinkten Artikel stand, wie die Amis doch lieber davon abgesehen, Suleimani zu ermorden, weil die Folgen eben unabsehbar wären …
Deine Schlussfolgerung, Trump wolle das als Ablenkung benutzen, scheint mir zwar plausibel, aber ich denke auch, dass er da einfach den Falken gefolgt ist, die den Mann schon lange tot sehen wollten und immer wieder Iran für die Angriffe auf US-Lager im Irak als verantwortlich erklärt haben – ohne einen Beweis: Jemand hat auf Telepolis mal die Angriffe aufgelistet.
Es gab anscheinend nie Bekenntnisse oder eindeutige Spuren; die Möglichkeit, dass das False-Flag-Angriffe waren, bleibt also offen.
Also, mal als VT-Entwurf: Es gibt off. Leute in den USA (Falken), die einen Krieg mit Iran wollen (Hillary ist wohl die bekannteste aus diesem Kreis…), durch gefakte Angriffe auf US-Basen wird Trump „überredet“, den Iranern einen Anlass für den gewünschten Krieg zu liefern, was man ihm sicherlich mit dem Stichwort „Ablenkungsstrategie“ besonders schmackhaft machen konnte. Und jetzt warten die Amis ab, dass Iran irgendwie militärisch zurückschlägt (oder auch nur den Anschein liefert … ginge ja auch noch mit einer False-Flag-Operation), um dann losschlagen zu können. Das wird noch sehr „spannend“… und blutig.
Was hätten die Falken davon? Ich bin ja längst überzeugt, dass es nicht mehr um irgendwelche politischen „Gewinne“; Macht, Einfluss, Märkte … geht: Krieg ist einfach ein viel zu gutes Geschäft, eigtl. das beste im Kapitalismus, weshalb es sich lohnt, den am Köcheln zu halten oder immer wieder anzutreten, wenn er – wie jetzt in Syrien – fast zum Erliegen gekommen ist. Da muss mal ein neuer her, damit man weiter viel Geld verbraten (= als Profite in die „richtigen“ Taschen umleiten) kann.
Update: Zu den Quellen beachten: Globalresearch bei Rationalwiki und diese schöne Quora-Zusammenstellung. Quelle 3 ist eine Schwestersite zu Globalresearch und daher ähnlich zu bewerten. Und Quelle 2 schreibt:
Israel secretly armed and funded at least 12 rebel groups in southern Syria that helped prevent Iran-backed fighters and militants of the Islamic State from taking up positions near the Israeli border in recent years
Also das glatte Gegenteil dessen, was der Leserbrief behauptet hat. Die Aufmerksamkeit meiner Leser ist sehr erfreulich!
Man beachte das übersichtliche Deployment-Diagramm!
Ich musste ja neulich über einen Forenkommentar schmunzeln, der so meinte:
Wir haben VMs eingeführt, um die Probleme mit Distros zu lösen.Und jetzt führen wir Serverless ein, um endlich mehr Geld an Amazon abzudrücken. Oh nee, warte, um die Probleme mit Kubernetes zu lösen! :-) (Danke, Lukas)Wir haben Container eingeführt, um die Probleme mit VMs zu lösen.
Wir haben Docker eingeführt, um die Probleme mit Containern zu lösen.
Wir haben Kubernetes eingeführt, um die Probleme mit Docker zu lösen.
Ich lebe in Australien. Die Feuerwehr Freiwilligen sind wirklich Freiwillige wie Du und ich. Geld bekommen die dafür nicht. BTW: Hier wird sehr viel ehrenamtliche Arbeit geleistet, das ist Teil der Kultur!Aber weil es diesmal schon so früh mit den Feuern anfing und die Leute seit Monaten (anstatt den 2-3 Wochen) freiwillig gegen die riesigen Feuer kämpfen hat die Regierung nur auf sehr starken Druck der Communities eine finanzielle Entschädigung in Aussicht gestellt. Das ist wirklich ganz neu und gab es so vorher nicht.
Deshalb ist die Geschichte auf Twitter (hab ich nicht angeklickt) wahrscheinlich falsch und Du hast auch nichts von Arbeitslosen bei der Feuerwehr gefunden.
Dazu erst Vorgeschichte. Mein Verständnis war, dass XR sich gegenüber anderen Umweltschutzaktivisten dadurch unterscheidet, dass sie explizit sagen: Jeder ist bei uns willkommen, solange er den Planeten retten will. Das heißt explizit nicht "nur wahre, aufrichtige Linke willkommen".
Das fand ich interessant, weil es dem Laden auf eine gewisse Art eine Glaubwürdigkeit verschafft hat. Die öffentliche Ansage bei allen Klimaaktivisten ist ja: Der Planet stirbt, es geht hier um das Überleben unserer Spezies. Das ist vergleichsweise harter Tobak selbst unter Aktivisten, die recht häufig glauben, dass ihre Baustelle überragend wichtig ist. Muss man ja auch glauben, sonst kann man sich da gar nicht so voll einbringen.
Mit dieser Ansage hat XR verkündet, dass sie in der Tat ihre Aufgabe für wichtiger als alles andere halten. So wichtig, dass sie sogar mit Nazis kollaborieren würden. Was ja auch plausibel ist, wenn du wirklich glaubst, dass die Spezies stirbt. Wenn du die Wahl hast, zu überleben, aber dann überleben auch die Nazis, oder zu sterben, dann finde ich das sogar recht naheliegend.
Jedenfalls passiert dann ja gegen Ende des Jahres der PR-GAU, als sich einer der Gründer von XR holocaust-relativierend äußerte. Das ist aktuell die Zerreißprobe für XR, und auch dieser Vortrag kam nicht darum herum, das zumindest zu thematisieren.
Vorher hatten sie aber eine Zusammenfassung auf ihre Arbeit, und der wirkte zumindest auf mich, als sähen sie ihre Arbeit als Performancekunst. Das war so "wir haben diese Straße blockiert, dann haben wir jene Straße blockiert, dann sind wir hierhin gefahren und haben jene Straße blockiert". Die Verbindung mit dem Klima kam da gar nicht mehr, außer dass sie halt Fotos zeigten von den Blockagen und die Leute in den Fotos hielten dann Klima-Transparente hoch. Das reicht doch, kann man jetzt argumentieren. Mag sein. Ich beschreibe hier auch nicht, wie das war, sondern wie es auf mich wirkte.
Dann kam das Gespräch auf das Holocaust-Ding, und die Reaktion der beiden XR-Frauen auf der Bühne war: Da haben wir festgestellt, dass wir den gar nicht rausschmeißen können.
Der Hintergrund ist, dass XR sowas wie Anonymous oder Antifa ist von der Organisation her. Man tritt da nicht ein, sondern es gibt ein paar Ziele und Regeln und ein Logo, und wer sich mit den Zielen identifiziert und den Regeln folgt, der darf im Namen von XR Aktionen machen.
Aber andere Ideen als "der muss raus" wurden nicht mal angesprochen. Dabei ist Regel 2 von 3: Jeder ist willkommen.
Das fand ich bemerkenswert. Damit stellt sich für mich die Frage, wofür man XR überhaupt braucht. Wir haben doch schon Greenpeace.
Hat mich jedenfalls nicht überzeugt, diese Veranstaltung.
Update: Nicht Regel 2 von 3 sondern Prinzipien und Werte 6 von 10. Achtet auch darauf, dass es für Prinzip 6 inzwischen auch ein Addendum gibt, unten im Kleingedruckten. Ich weiß allerdings nicht, ob das eine Reaktion auf diese Äußerung war oder schon vorher da stand. Rein optisch wirkt das ein bisschen wie unseriöse Telco-Werbung. Oben fettgedruckt FLATRATE und dann ein Sternchen und unten im Kleingedruckten dann die Wahrheit.
Heute morgen war ich zu spät dran und hab daher nicht mal mehr versucht, in den OpenBSD-Vortrag zu kommen. Den werde ich mir aber definitiv auf Video angucken.
Daher war mein erster Vortrag die Affäre Hannibal, von zwei taz-Journalisten, die da die Recherchen gemacht haben. Der Vortrag hat jetzt nicht so viele Neuigkeiten gebracht, wenn man der Story schon gefolgt ist, aber lohnt sich als Überblick trotzdem. Der Vortrag brachte mich auf die Idee für ein paar Medienkompetenzübungen. Man könnte z.B. mal ein Experiment machen, wie leicht es ist, aus zufälligem Rauschen Muster zu erkennen. Und das zweite Experiment wäre, mit der üblichen Rhetorik (in dem Talk hieß es sinngemäß, die hätten sich ja dezentral verwaltet und hätten sich nur unter Pseudonym gekannt teilweise; das ist beim CCC genau so!), die man so gegen die Nazis verwendet, um es gefährlich klingen zu lassen, über eine Organisation redet, in der man selbst Mitglied ist. Nur um mal zu merken, wie schnell sich ein gefährlich klingendes Narrativ konstruieren lässt. In diesem Fall gab es tatsächliche Dinge, auf denen das fußte, versteht mich nicht falsch. Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, gestohlene Bundeswehrwaffen und -Munition, etc. Die hatten Listen vonn Leuten, die sie nicht mochten, und man nimmt jetzt an, dass das eine Todesschwadron-Zielliste war. Das klingt auch für mich so. Auf der anderen pflegt fast jeder Twitter-Teilnehmer eine Liste von Leuten, die er nicht mag, und bei vielen ist die inhaltliche Rhetorik auch in eine Richtung, bei der man als neutraler Rechtsstaat eine Tötungsabsicht unterstellen könnte.
Der taz-Vortrag hielt sich aber mit krasser Rhetorik sehr zurück, das will ich hier ausdrücklich loben. Das Phänomen meine ich allgemein, nicht konkret auf den taz-Talk bezogen.
Der nächste Vortrag war ein Rückblick vom Peng-Kollektiv, der auch sehr empfehlenswert war. Das war nicht nur ein Jahresrückblick sondern ging länger zurück.
Der nächste Vortrag wird für mich über Finfisher sein, das machen ths und Ulf, das wird bestimmt lustig. Danach natürlich djb und Tanja in Saal 2 (ja, dafür lasse ich sogar eine Snowden-Liveschalte ausfallen). Danach kommt mein Kumpel Ilja mit seinem Kollegen Joseph und erzählt über Bootloader, das wird ein ganz großes Blutbad. Danach mache ich glaube ich ein bisschen Pause und gucke mir abends vielleicht noch das Schimpfwörterbuch an.
So langsam setzt dann auch eine gewisse Ermüdung ein, man wird halt auch nicht jünger :-)
Der Vortrag von Andy über die Überwachung in der Botschaft von Ecuador hat Überwachungsvideos aus deren Kameras gezeigt. Und zwar hatte Ecuador ja eine spanische Firma mit der Security der Botschaft beauftragt, und die hat sich dann nebenher von der CIA bezahlen lassen, um die Überwachungserkenntnisse zeitnah den Amerikanern zu geben. Das ging soweit, dass die die zuständige Behördenleiterung in Ecuador bestochen haben, um einen Vorwand für das Nachrüsten von Wanzen zu erreichen. Das ist jedenfalls wohl der aktuelle Stand der Ermittlungen in dem Verfahren in Spanien, in dem aber bisher noch nicht mal Anklage erhoben wurde. Der Chef hat aber die CIA-Kohle nicht mit seinen unterbezahlten Schergen geteilt, woraufhin ein paar von denen spontan ein Gewissen entwickelten und zu Whistleblowern wurden. Da kommen diese Aufnahmen jetzt her.
Julian Assange hat in der Botschaft mit Abhörversuchen gerechnet und daher im Konferenzraum einen Rauschgenerator installiert. Die Lautsprecher von dem Teil waren dann u.a. direkt neben dem Fenster montiert, woraufhin das CIA-Team im Haus gegenüber, die per Laser den Schall von den Fenstern abnehmen wollten, keine brauchbaren Aufnahmen bekamen. Die haben dann die spanische Firma beauftragt, nach geeigneten Plätzen für eine Innenverwanzung zu suchen und die Wanzen zu montieren. Am Ende haben die im Fuß des Feuerlöschers eine Aushöhlung mit einer Wanze angebracht.
Für die sensibleren Gespräche ist Julian mit Anwalt dann zum Badezimmer gegangen und hat die Dusche laufen lassen. Daraufhin ließ die CIA eine Wanze hinter dem einen Schrank dort anbringen. Es war wohl einigermaßen erheiternd, die fluchenden Amis in den Anfragen an die Spanier zu lesen, weil sie nicht weiterkamen.
Das Ende war dann weniger lustig. Über die Wanze im Feuerlöscher haben die Amis ein Gespräch zwischen Julian und der Geheimdienstchefin von Ecuador belauscht, die Julian einen ecuadorischen Pass beschafft hatten, ihn zum Diplomaten ernannt hatten, und eine offizielle Abberufung in eine Botschaft in einem anderen Land eingetütet hatten. Am nächsten Morgen lag dann überraschend ein internationaler Haftbefehl der USA vor. Überwachen hat also ernsthafte Folgen.
Es gab leider technische Probleme beim Streaming und der Aufzeichnung am Anfang. Ich hoffe mal, das ist trotzdem was geworden. Andy hat extra später angefangen.
Danach saß ich im Archimedes-Vortrag drin, der war auch echt großartig. Wer sich ein bisschen für Computerarchitektur interessiert, für den ist das ein Fest.
Nach diesem Vortrag war ich bei "Von Ich zu Wir", wo sie u.a. gezeigt haben, dass Klimakatastrophe kein Neusprech ist, sondern Klimawandel ist der Neusprech. Klimakatastrophe war im aktiven Gebrauch während der Ozonloch-Geschichte, und das hat gewirkt, wenn ihr euch erinnert. FCKW war schnell verboten und das Ozonloch hat sich deutlich gebessert. Maha rief mich dann öffentlich dazu auf, in meinem Blog überall Klimawandel durch Klimakatastrophe zu ersetzen. Ich sehe mein Blog auch als Archiv und werde das daher nicht tun, aber ich werde versuchen, ab jetzt immer Klimakatastrophe zu sagen. Wörter haben Macht.
Der PSD2-Vortrag war dann doch weniger Rant und mehr Katastrophentourismus. Der rote Faden war eine gewisse ... sagen wir mal Abneigung gegen Sofortüberweisung, die ja auch bei mir im Blog nie gut weggekommen sind. Am Ende stand dann in der QA-Session jemand auf und meinte, er arbeite ja für Sofort, und sie seien ja alle gemeinsam daran interessiert, dass das besser würde. Das ist für mich der Balls of Steel Award diees Congresses.
Plundervolt war so ein bisschen zu klamaukig für meinen Geschmack aber inhaltlich haben sie schon eine Wunde gerissen. Und zwar kann man bei Intel-CPUs per MSR per Software Undervolting aktivieren. Wenn man das gezielt macht, kann man Glitches erzeugen. So haben sie die Intel-Secure-Enclave-Technologie angegriffen und u.a. Crypto-Keys extrahiert. Die tatsächlichen Auswirkungen werden glaube ich eher gering sein, weil m.W. so gut wie niemand diesen Enclave-Kram tatsächlich verwendet. Aber für Intel ist das halt ein weiterer Messerstich. Praktisch alles, was in den letzten 10 Jahren von Intel kam, hat sich seit dem als Katastrophe herausgestellt.
Danach saß ich im Vortrag über die Intel Management Engine, der aber ein bisschen unorganisiert wirkte. Wenn man vorher nicht verstanden hatte, worum es da ging, hat man es nachher auch nicht verstanden. Inhaltlich hat der Typ vor allem Exploits der Forscher von Positive Technologies veröffentlicht und seine Eigenleistung war dann, einen Loader zu hacken, mit dem man Management-Engine-Code unter Linux in einem Prozess "emulieren" kann, dann wenn man möchte in einem Debugger. Das ist schon geile Scheiße, ich will das nicht kleinreden. Aber das kam in dem Vortrag erst so gegen Ende und weil der Vortragende das Zeitmanagement verkackt hatte, musste die Vorführung davon dann auch noch gestrichen werden. Schade.
New hotness: Kinofilm wird nach Anlaufen geflickt!
Die Musicalverfilmung "Cats" soll kurz nachdem sie in die Kinos der USA und Großbritanniens gekommen ist, ein Update erhalten, das "einige verbesserte visuelle Effekte" enthält. Das berichtet The Hollywood Reporter und erklärt, so etwas habe es bei einem bereits veröffentlichten Film noch nie gegeben.Mal unter uns: Wenn das Publikum deinen Film Scheiße findet, dann liegt das normalerweise nicht daran, dass nicht genug "visuellen Effekte" drin waren. Eher im Gegenteil. Nehmt nur Star Wars. Je mehr Effekte die einbauen, desto schlechter sind die Filme.
"Die Anlagen haben sowohl hinsichtlich der Aufklärung von Straftaten als auch präventiv eine spürbare Wirkung entfaltet. Gerade mit Blick auf diese präventive Wirkung sprechen wir in Fulda auch nicht von Videoüberwachung, sondern von Videoschutzanlagen", erklärte Stadtsprecher Johannes Heller.Wer sich selbst von der hilfreichen Wirkung von Videoüberwachung bei der Aufklärung überzeugen will, muss nur mal nach Fahndungsfotos der Polizei suchen, die aus Videoüberwachung kommen. Gibt es sehr selten. Weil das in fast allen Fällen absolut unbrauchbares Bildmaterial ist. Selbst die Fotos, die es gibt, sind eher grenzwertig bis unzulänglich.
Und der angebliche Präventionseffekt ist wohluntersucht. Es handelt sich um eine Verdrängung, keine Prävention. Die Kriminalität wird nicht weniger, sie geht nur woanders hin.
Bzw. wird die Kriminalität schon weniger. Aber das ist ein globaler Trend, das hat nichts mit Videoüberwachung zu tun.
Ich bleibe ja lieber bei den Fakten. Und die Fakten sind ziemlich klar. Die Kriminalität ist seit Jahren rückläufig, der Terrorismus spielt so gut wie keine Rolle in Deutschland, und die paar Terroranschläge, die durchkommen, bei denen waren immer die Täter seit Längerem unter Beobachtung durch die Polizei oder gar Beziehungen zu den Geheimdiensten.
Oh und aus Aceton und Wasserstoffperoxid baut kein Terrorist eine Bombe. Wer das versucht, jagt sich bloß selbst in die Luft. Ich hatte das vor Jahren schonmal im Blog. Das Zeug ist so empfindlich, dass wenn du das in einer Flasche zubereitest, und es dir dabei noch nicht explodiert ist, was eher unwahrscheinlich ist, du die nicht auf- oder zuschrauben kannst, ohne eine Explosion auszulösen. Oh und wenn du die Flasche nicht zugemacht hast, verliert das Zeug alle 24h 6,5% Masse durch Sublimation. Wikipedia fasst das Handling so zusammen:
Acetonperoxid ist, wie andere, ähnlich gebaute Peroxide, äußerst explosiv. Acetonperoxid-Kristalle sind generell nicht stabil, jederzeit können, etwa durch Temperatur- und Lichtunterschiede, Kristallbrüche entstehen, die zu einer Spontanexplosion führen. Trimeres Acetonperoxid sublimiert schon bei 14–18 °C, daher bilden sich bei Raumtemperatur in einem geschlossenen Gefäß im Bereich des Gefäßverschlusses schnell kleine Kristalle aus, die durch die Reibung beim Öffnen des Gefäßes zerbrechen und eine Explosion des Gefäßinhaltes auslösen.Es ist völlig abwegig, dass Terroristen für einen Terroranschlag ausgerechnet dieses Zeug nehmen würden. Es wäre viel weniger riskant, bei einem Bauernhof Dünger zu klauen. Wenn euch die Dienste was von angeblich verhinderten Terroranschlägen mit Wasserstoffperoxis erzählen, dann lacht sie aus. ISIS weiß das und baut daher ihre Bomben aus Dünger + Diesel + Handy-Zünder.
Warum stehen die Schlange? Nun, die Uni Gießen war nach einem Ransomware-Incident offline. Dann sind sie einmal rumgelaufen und haben desinfiziert (mit dem Schlangenöl-Image von der c't und nicht für Rotgrünblinde geeigneten Farbaufklebern zum Markieren der "fertig desinfizierten" PCs).
So und jetzt hat die Uni allen die Account-Passwörter resettet und man muss sich ein neues abholen. Das hat zu obiger Schlangenbildung geführt, weil man dafür persönlich hingehen und seine Identität mit dem Personalausweis o.ä. nachweisen muss.
Wer also bei der Schlange an die Schlange an der Essensausgabe in einem Dickens-Roman dachte, liegt nicht völlig falsch. Auf eine Art stehen hier unterprivilegierte Menschen für Internet an :-)
Update: Wenn ihr euch übrigens fragt, wie es kommen kann, dass eine Uni so runtergefahren wird, dann hat dieser Artikel die Antwort:
Der Präsident nennt es eine "digitale Naturkatastrophe".
Oh, eine Naturkatastrophe! Kommt aus heiterem Himmel und man kann nichts machen? Ja gut, dann ist das auch nicht verwunderlich, wenn die Uni Gießen komplett auf dem falschen Fuß erwischt wird und erstmal eine Woche offline ist.
Ich hätte ja gerne mal Statistiken, wie viele geile Forschungserkenntnisse jetzt fertig geworden sind, wo man endlich ohne Ablenkung und Störungen durcharbeiten kann.
Es gab ja kürzlich diesen Klimagipfel in Spanien, der seinen Namen nicht verdient hat. Stellt sich raus: Die haben die Amis eingeladen. Die Amis, die gerade aus dem Pariser Abkommen ausgetreten waren. Die haben da natürlich einmal auf den Tisch gekackt und dann mit ihrer Scheiße geworfen, Hauptsache aus dem Gipfel wird nichts. Und, wenig überraschend: Aus dem Gipfel wurde nichts.
Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass die Europäer die Amis absichtlich eingeladen haben. Als Blitzableiter. Damit sie nichts machen müssen und die Schuld kriegen die Amis. Aber egal.
Jedenfalls war ja Greta Thunberg auf dem Gipfel und hat die Polit-Klasse zu beschämen versucht. Das funktioniert leider nur mit Leuten, die ein Rückgrat und Werte haben und Scham empfinden können.
Greta fuhr dann mit der Bahn nach Hause und tweete darüber. Sie meinte das gar nicht böse, dann volle Züge sind ja für Klimaaktivisten etwas Positives. Und so musste sie nicht fliegen. Jedenfalls hat sie da ein Foto von sich getweetet, wie sie auf dem Boden sitzt, weil der Zug voll war und sie keinen Sitzplatz hatte. Warum hatte sie keinen? Weil der Zug ausfiel, in dem sie eine Reservierung hatte. Das Übliche halt mit der Bahn.
So einen schönen PR-Pass hat die Bahn schon lange nicht mehr gehabt. Was hätte man da alles draus machen können! Macht es wie Greta, fahrt Bahn! Wir fahren mit Ökostrom (gut, das ist ja eher Bullshit, aber den Talking Point haben sie ja sonst auch immer ohne Sternchen und Kleingedrucktes im Programm)! Das Bahnnetz in Europa ist so geil, dass man von Madrid nach Schweden fahren kann!
Was hat die Bahn tatsächlich getan? Foulball in die Tribüne. Und zwar so richtig Doppel-Foul.
Denn wisst ihr? Dass man Tickets online bucht und die Bahn dann deinen Namen kennt, das ist ja eigentlich ein Datenschutz-Albtraum. Die Bahn muss nicht wissen, wann ich von wo nach wo fahre. Gut, die Bahn ist eine olle Behörde voller Sesselfurzer, haben sich da viele gedacht, die werden diese Daten schon nicht auswerten, um bei Einzelnen die Verbindungen zu rastrerfahnden.
Wir haben uns gefreut, dass Du am Samstag mit uns im ICE 74 unterwegs warst.Ja, richtig! Nicht nur wertet die Bahn das aus, sie guckt auch bei Promis mal auf dem kurzen Dienstweg in die personenbezogenen Daten und veröffentlicht die zu PR-Zwecken, wenn sie glauben, dass ihnen das Punkte bringt. Also wenn ich Datenschutzbeauftragter wäre, würde ich die Bahn-IT jetzt in einen Parkplatz umwandeln.
Aber das war alles noch nicht der Grund, wieso ich das geblogt habe. Die Japan Times hat diese ultra-peinlichen Tweets gesehen und schreibt über sie. Die Japan Times. Danke, liebe Bahn, dass ihr unser Image als Technologiestandort nicht nur national und EU-weit ruiniert sondern bis nach Japan.
Was schreiben sie denn?
Deutsche Bahn, which used to be famous for its punctuality, has come under fire in recent years for delays, last-minute train cancellations and expensive ticket fares.
HAHAHAHAHAHAHA! DANKE, liebe Japan Times! Das ist dann wohl die Bahn-Version von "das ehemalige Nachrichtenmagazin". Das ehemals für seine Pünktlichkeit bekannte Transportmittel "Deutsche Bahn". LMAOFalls ihr übrigens dachtet: Ach komm, Twitter, who cares. Immerhin haben sie nicht unbedacht ein ultrapeinliches Press Release rausgekloppt! Dann habe ich schlechte Nachrichten für euch. Hier ist das ultrapeinliche Press Release.
Das Leben in vollen Zügen genießen! Thank you for traveling with Deutsche Bahn!
Die Hoffnung, bei der anstehenden Renaturierung sicher eine Weiterbeschäftigung zu finden, ist trügerisch. Schon jetzt sind jede Menge Menschen mit Renaturierungsmaßnahmen beschäftigt. Die werden natürlich nicht nach Stilllegung der Tagebaue verschwinden, sondern in Konkurrenz mit den nachdrängenden Kohlekumpeln geraten.Das Problem sind auch nicht nur die direkten Tagebaubeschäftigten. Es gibt jede Menge Zulieferer und Dienstleister, die mehr oder weniger unmittelbar am Kraftwerks- und Tagebaubetrieb hängen und deren Dienste nach der Stilllegung und bei der Renaturierung nicht mehr gefragt sind. Im mitteldeutschen Revier mag das nicht total dramatisch sein. In der Lausitz aber sind Tagebau, Kraftwerk und energieintensive Industrie der industrielle Kern. Sind Erstere stillgelegt und haben Letztere ihren Standort verlagert, dann bleiben - überspitzt gesagt - die Frisöre und Altenpflegerinnen unter sich und die ganze Gegend wird mittelfristig wolfsgerecht.
Die Kohle geht über eine 14km lange Bandanlage ins Kraftwerk Lippendorf und wird dort mit einem Wirkungsgrad von 42,55 % zu Strom und Fernwärme, die z.B. nach Leipzig geliefert wird. Daneben versorgt das Kraftwerk die umliegenden Chemiebetriebe mit Strom und Prozesswärme. Ganz sicher gehen nicht "60% der Energie dieses Kraftwerks" für den Betrieb des Tagebaus drauf. Der Gesprächspartner war wohl nicht ganz informiert.
Bezüglich Deiner Bemerkung, du könntest mit einem ganzjährig abgeschalteten Braunkohlekraftwerk gut leben, rate ich zum Blick auf: https://energy-charts.de/power_de.htm des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Dort kann man die einzelnen Energieträger in der Darstellung ein- und ausblenden. Die Erkenntnis dürfte sein, dass man zwar mit einem abgeschalteten Braunkohlekraftwerk gut leben kann, dass aber bei Abschaltung aller Braunkohlekraftwerke und gleichzeitigem Ausstieg aus der Kernenergie eine ziemliche Achterbahnfahrt bei der Energieerzeugung übrigbleibt.
Ein Umbau der Systeme mit ausreichend Speicherkapazität wird einige Zeit beanspruchen. Ein unbegrenzter Zubau von Windenergie, der in der öffentlichen Debatte gerade schwer im Aufwind ist, wird nicht helfen.
Unendlich mal Null (Flaute) ist immer noch Null. Ich meine sogar, dass wir zur Kernenergie zurück müssen um den CO²-Ausstieg hinzubekommen. Im Hau-Ruck-Verfahren erledigen wir Deutschland als Industriestandort und dienen der Welt dann nicht als Vorbild, sondern als abschreckendes Beispiel.
Ich würde mir wirklich eine differenziertere Betrachtung und ein weniger emotionsgesteuertes Herangehen an diese Aufgabe wünschen.
Nun ist das bei Onlinediensten so, dass die keine Passwörter speichern, sondern Hashes von Passwörtern. Und zwar, oh Ironie des Schicksals, damit ein Angreifer (wie z.B. eine freidrehende Behörde oder ein von Faschisten unterwandertes Justizministerium oder eine Organisation, deren Hauptzweck das Brechen von Gesetzen ist, wie z.B. der Verfassungs"schutz"), der es schafft, in einen solchen Dienst einzubrechen, nicht alle Passwörter raustragen kann.
Das heißt nicht, dass das nicht technisch umsetzbar wäre. Es würde uns bloß IT-sicherheitstechnisch in die Steinzeit zurückbomben.
Die offensichtliche Gegenrede wäre, dass die Leute da draußen doof sind und überall dasselbe Passwort verwenden. Das stimmt zwar, das würde ich hier aber nicht als Gegenargument gelten lassen. Der Diensteanbieter könnte ja nicht das Passwort rausrücken, sondern ein Passwort, das den gewünschten Account auch aufmacht.
Dafür müsste man natürlich mal eben die gesamte Software da draußen umbauen. Realistisch ist das also nicht. Viele Diensteanbieter setzen Software ein, für die sie gar nicht den Quellcode haben, und wo sie das also auch nicht mal eben reinhacken könnten.
Auf der anderen Seite würde dieses Gesetz quasi übernacht für den flächendeckenden Einsatz von Zweifaktorauthentisierung sorgen. Und dann kommen die armen Faschisten wieder nicht in unsere Accounts rein und brauchen die nächste Generation Faschistengesetze.
Sorry, falls euch das nicht gefällt, wenn ich das so deutlich als Faschismus bezeichne. Ich bin auch kein Freund davon, solche Worte inflationär einzusetzen. Aber das Ausmaß, wie sich der Staat in letzter Zeit anmaßt, seine eigentlich schutzbefohlenen Bürger als Gefährder zu brandmarken und präventiv wegzusperren, ihnen Wanzen und Trojaner unterzujubeln und jetzt auch noch ihre Passwörter auszuspähen, … ich wüsste nicht, wie man das anders nennen kann. Das Ausmaß an Übergriffigkeit unserer Regierung und Behörden ist inzwischen so, wie wir es in früher in Filmen herablassend Bananenrepubliken und Diktaturen nachgesagt haben. Sowas hätte man früher Kuba oder China unterstellt. Wir hier waren die Bastion der Freiheit. Unser öffentlich-rechtlicher Sender in Westberlin hieß sogar "Sender Freies Berlin", falls sich da noch jemand dran erinnert. Tja, ist nicht so viel übrig geblieben von der Freiheit Berlins.
Die Uni Gießen ist übrigens immer noch offline. Am Wochenende wollen die jetzt eine Schlangenöl-Aktion machen.
Das HRZ hat für das kommende Wochenende eine Hotline zur ersten Welle des Viren-Scans eingerichtet.Ist wie bei Kunst. Der Schlüssel ist die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit. Ist ja auch eine Art Performance-Kunst, was die da gerade machen.
Die benutzen im Backend Node.JS.
Gut, da könnte man eigentlich schon mit dem Lesen aufhören, aber wartet, das war noch nicht die Punchline!
We were running 4,000 Node containers (or "workers") for our bank integration service. The service was originally designed such that each worker would process only a single request at a time. This design lessened the impact of integrations that accidentally blocked the event loop, and allowed us to ignore the variability in resource usage across different integrations.
Das war die Punchline. Sie fahren Node, was man aus genau einem Grund einsetzt, nämlich weil es in JS mehrere Requests parallel bearbeiten kann, mit einer Event Loop, was mal als besonders effizient galt. Das wird halt zu einem Problem, wenn der Entwickler zu blöde ist, seine Reaktion auf ein Event dann nicht schnell und non-blocking hinzukriegen. Lustigerweise halten sich alle Leute, die Node einsetzen, erstmal für kompetent genug, dass SO ein Anfängerfehler nur DEN ANDEREN passieren würde, doch nicht mir! Ich bin doch der Größte!1!!Jedenfalls ist denen offensichtlich genau das passiert. Und ihre Antwort war: Wir machen einfach 4000 Instanzen von Node in jeweils einer eigenen VM auf.
Die Schlaueren unter euch werde sich jetzt fragen: Was ist denn, wenn mehr als 4000 Requests zur Zeit reinkommen?
Ja, äh, guter Punkt!
But since our total capacity was capped at 4,000 concurrent requests, the system did not gracefully scale.
No shit, Sherlock!Der ganze Artikel ist ein einziger Brüller. Hier ist noch eine gute Stelle:
We hypothesized that increasing the Node maximum heap size from the default 1.7GB may help. To solve this problem, we started running Node with the max heap size set to 6GB (--max-old-space-size=6144 command-line flag), which was an arbitrary higher value that still fit within our EC2 instances. To our delight, this fixed the "allocation failed" messages in production.
Die experimentelle Verifikation des "eine Million Affen"-Gedankenexperiments!So und jetzt die geistige Transferleistung: Wenn dieser Anbieter so gruselig ist, was glaubt ihr, wie die anderen Anbieter in dem Umfeld aussehen?
Richtig! Genau so!
Dieses Wahlsystem favorisiert etablierte Parteien deutlich und sorgt dafür, dass die LibDems nie eine Rolle gespielt haben, weil die zwar immer ordentlich Stimmen abräumen, aber fast nie irgendwo den ganzen Wahlkreis gewinnen.
Historisch gibt es daher so gut wie nie auch nur Koalitionen in Großbritannien, weil immer eine Partei klar gewinnt. Das bildet aber die Lage im Land nicht wirklich ab.
Anyway. Ich habe ja schon länger kein Mitleid mehr mit den Briten. Jetzt ist bei mir ganz aus mit Empathie. Wer Boris Johnson wählt, der hat all das verdient, was als nächstes passiert.
Ich wäre übrigens auch echt vorsichtig damit, dass Donald Trump schon nicht wiedergewählt werden wird, weil das so ein Betrüger ist. Boris Johnson ist ein ähnliches Kaliber und der wurde wiedergewählt, und das auch noch von gebildeten Europäern (um hier mal ein paar Vorurteile gegen die verblödeten Amis zu bedienen). Glaubt mal gar nicht, dass Trump so gut wie weg ist.
Update: Ich glaube die eigentliche Botschaft dieser Wahl ist nicht, dass Boris Johnson gewonnen hat, sondern wie krass Labour verloren hat, und das sogar in ihren Kerngebieten. Und dass die Lib Dems dazugewonnen haben, obwohl die ganz klar keine Chance haben in diesem Wahlsystem. Das würde ich mal keck als "KEINER VON EUCH DEPPEN KRIEGT MEINE STIMME" werten. Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat eine Wahlanalyse mit dem schönen Titel "Die Gänse haben für Weihnachten gestimmt" :-)
Wie? Nein, nicht Print. Online.
In den vergangenen 10-25 Jahren konnte man sich online frei informieren. Man hatte freien Zugriff auf einen Pluralismus, der in der Geschichte der Menschheit seinesgleichen sucht. Einfach so. Kostenlos. Gut, die haben dann Werbung eingeblendet.
Man müsste mal untersuchen, wieso das nicht zu einer aufgeklärteren Bevölkerung geführt hat. Zumindest zu einer besser informierten jedenfalls.
Ich persönlich fühle mich jedenfalls aufgeklärter als am Anfang der Ära des frei zugänglichen Wissens. Ich habe gelernt, wie wenig Pluralismus Zeitungen dann am Ende doch haben, wie viel von Presseagenturen und PR-Fuzzies kommt. Und wie bereitwillig die Verlage willens waren, ihr Publikum der Tracking-Mafia ans Messer zu liefern, und für was? Für Brotkrumen! Nicht mal! Zehntelcents pro Seitenabruf, wenn es hochkommt!
Wir haben nicht mehr tollen Diskurs über die verschiedenen Perspektiven bekommen, wie man auf eine Geschichte gucken kann, sondern wir haben mehr Ausgrenzung von bösen anderen Meinungen bekommen. Und jetzt ist die goldene Ära am Sterben, begräbt sich selbst hinter Paywalls.
Gut, man kann sich noch informieren, so ist das nicht. Die Öffentlich-Rechtlichen, die BBC, die staatlich oder von der Wirtschaft finanzierten Propagandamedien wie Sputnik oder die Deutsche Welle sind noch da. Und gelegentlich kommen da lustige Dinge. Aber wer will sich denn bitte auf Dauer nur noch aus solchen Quellen informieren?
Ein-zwei Abos habe ich abgeschlossen. Aber Pluralismus ist was anderes.
Auf der anderen Seite gab es ja auch in den regulären Medien kaum noch Pluralismus. Genau wie die Parteien alle neoliberale Positionen vertreten, kann man bei einem Artikel in der Zeit auch schon vor der Lektüre sagen, welche Position die wohl vertreten werden.
Egal. Es war eine gute Zeit, solange wir sie hatten.
Jetzt ist halt Schluss.
Ich empfinde es als Verlust.
Auch wenn ich mich damit allein auf weiter Flur fühle. Die großen Klickzahlen haben nicht Informationsquellen sondern Bibis Beauty Palace. Vielleicht waren wir als Gesellschaft einfach den Aufwand nicht wert. Wieso sollte jemand teuer Perlen vor uns Säue zu werfen. Wir, die wir über Abopreise für Zeitungen meckern, aber kein Problem mit Eintrittspreisen für Marvelfilme haben. Wir zahlen für Fake-Wokeness von Disney und gucken auf Youtube Kosmetiktipps von den modernen Drückerkolonnen. Und Superbowl gucken wir wegen der Werbung. Wir haben es nicht besser verdient.
Prost!
zur Retourenquote im Versandhandel noch folgendes (ich arbeite als Analyst bei einem Mode-Versender):Guter Punkt! Auf die Idee, die vorherigen Anprobierungen mit den Rückläufern zu vergleichen, bin ich gar nicht gekommen.Der Klamotten/Schuhe-Versandhandel verspricht dem Kunden explizit den "Kauf auf Probe":
Wenn dir was nicht gefällt oder passt, dann kannst du es zurückschicken.Man muss die hohen Retourenquoten hier auch immer ins Verhältnis setzen mit der Retourenquote, die man im Laden hat:
Wie oft hängt man ein Kleideungsstück nach der Anprobe wieder auf den Ständer zurück, weil es nicht passt oder gefällt?
Da ist die Retourenquote oftmals bei 100%.Der Unterschied zum Versandhandel sind hier die fehlenden Handlingskosten für das Auspacken der Retouren-Pakete und die eventuelle Wiederaufbereitung der Ware.
Aber das ist natürlich schon eingepreist.
Weniger Lohn und weniger Kosten stimmen im Hinblick auf China und REE Förderung zwar, aber der Hauptgrund dafür, dass wir hier fast alles aus China beziehen ist ein anderer.Die Chinesen haben unglaublich viel in diesem Bereich geforscht und der Westen hat ganz einfach das Wissen nicht, wie man die Seltenen Erden effizient gewinnt / raffiniert / verarbeitet. Es ist auch so, dass man dafür wohl sehr spezialisierte Facharbeiter braucht, die bisher vor allem aus China kommen.
Teilweise ist es auch so, dass Arbeiter aus China von anderen Ländern angeworben werden, die auch in diesen Bereich einsteigen möchten, da es hier einfach niemand anderen mit dem Wissen und den Fähigkeiten gibt.
Schau dir am besten auch mal die Forschungslandschaft an, die meisten Veröffentlichungen kommen aus China. Und zwar auch richtig gute Paper und nicht nur irgendwelche „Masse-statt-Klasse“ Forschung.
2018, Marschall & Holdinghausen, Seltene Erden – Umkämpfte Rohstoffe des Hightech-Zeitalters das Buch kann ich dir empfehlen, hat eine Dozentin von mir geschrieben, die sich in das Thema mal noch tiefer eingearbeitet hat als ich.
Und falls du eher ein Fan von Podcasts bist: hier die Podcast Episode über seltene Erden.
Huawei beteuert die ganze Zeit ihre Unabhängigkeit von der chinesischen Regierung. Das glaubt ihnen bisher schon kaum jemand, aber jetzt wird es ihnen wohl niemand mehr glauben.
Seltene Erden werden auch von allen anderen High-Tech-Firmen benötigt. Die kommen auch keineswegs nur in China vor, aber die Chinesen haben halt weniger Lohn und weniger Kosten für Bergbau-Absicherung, daher können die konkurrenzlos billig schürfen. Und als dann die anderen Länder alle dichtgemacht hatten, haben die Chinesen angesagt, dass sie ihre seltenen Erden eigentlich selber brauchen und nur noch einen kleinen Teil davon exportieren wollen.
Du schreibst "… bzw. in der Praxis keinerlei Auswirkungen haben wird".Der Leserbriefschreiber hat völlig recht. Daran hatte ich nicht gedacht.Doch, das wird es. Alle Arbeitnehmer, die Belegschaftsaktien kaufen, sind davon betroffen. Und das ist ein großes Problem. Weil unsers liebe Tante SPD die Rente ja schon runterkürzt und durch diverses Gehampel auch an den Betriebsrenten rummurkst (Doppelverbeitragung), kaufen viele Leute Belegschaftsaktien (viele Betriebe geben diese verbilligt an ihre Mitarbeiter oder legen in festgelegten Abständen noch ein paar drauf). Und genau die sind davon 100% betroffen.
VL-Fonds (vermögenswirksame Leistungen, oft vom Arbeitgeber, bis zu einer bestimmten Einkommenshöhe auch von Staat gefördert) sitzen in D, und die zahlen das auch.
Das ist also die nächste Schlacht im Krieg der SPD gegen ihre Wähler. Erst kürzen sie die Renten, dann Zwangsarbeit, dann Besteuerung der Renten, dann die Riester-"Rente", die sich als vollständige Luftnummer herausstellt, und jetzt napalmen sie auch noch das gallische Dorf derjenigen weg, die der Verräterpartei nicht vertraut sondern selber vorzusorgen versucht haben. Klar, man will ja keine Zeugen überleben lassen.
Hier hat jemand einen Artikel zur Zukunft der Cybersecurity computergeneriert. Futter waren über 1000 Cyber-Vorhersagen von menschlichen "Experten". Das Ergebnis spricht für sich selbst.
Real-time data and analytics and machine learning and AI creates unpreparedness by corporations and Big Tech companies.
Wie ihr seht ist der Computer jetzt schon schlauer als die Menschen, die ihn bedienen. (Danke, Holger)
Nun weist man normalerweise keine Diplomaten aufgrund von bloßen Verdachtsäußerungen aus. Mich würde mal interessieren, wie handfest diese Vorwürfe sind. Und wieso sie nicht warten konnten, bis der Generalbundesanwalt seine Ermittlungen abschließt. Und ein ordentliches Gericht die Täter verurteilt.
In der Bundesregierung ist von einem "Warnschuss" die Rede, die russische Regierung sei allen Bitten für eine umfassende Kooperation bei den Ermittlungen nicht nachgekommen.Oh ACH SOOOO, das ist eine Art Schutzgelderpressung!
Die "Welt" titelt: Die Affäre Wendt bringt den CDU-Hoffnungsträger ins Wanken.
Warte, warte, warte, die CDU (!) hat Hoffnungsträger!?!?!?
Stellt sich raus: Gemeint war der Herr Stahlknecht (den ich vom Namen her eher bei der AfD vermutet hätte, aber kann ja noch kommen), der offenbar vorhatte, Nachfolger von Ministerpräsident Haseloff zu werden.
Der Plan war wohl, mit der Ernennung von Wendt den AfD-nahen Teil der CDU zu beruhigen.
Der Vorschlag zielte weniger auf eine solide Besetzung einer vakanten Stelle im Innenministerium als vielmehr auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, die für das Frühjahr 2021 angesetzt ist. Mit Wendt, so Stahlknechts Idee, könne er einerseits manche der AfD zugeneigten CDU-Funktionäre und Parlamentarier beruhigen und zugleich auch ein Law-and Order-Angebot an die Wählerschaft machen.Oh, und es stellt sich raus: Wendt konnte auch formal gar nicht Staatssekretär werden!
Am Sonntag erfuhren die Magdeburger Staatskanzlei und das Innenministerium dann nach Hinweisen aus Nordrhein-Westfalen, dass eine Ernennung Wendts zum Staatssekretär rechtlich gar nicht möglich ist: Denn gegen Wendt wurde in Nordrhein-Westfalen eine Disziplinarmaßnahme verfügt.Gut, da hätte man auch selber drauf kommen können, aber was erwartet man schon von einem CDU-geführten Land.
Ich bin gerade hin- und hergerissen, ob ich mich freuen soll, weil das unsere Klimakatastrophe abwehren könnte, oder ob ich mir Sorgen vor einem Scifi-Dystopie-Szenario machen soll, wo wir die Bakterien nicht mehr gestoppt kriegen.
Update: Nachdem ihr hoffentlich alle die Primärquelle gelesen und bewertet hat, hier ein Leserbrief dazu:
CO2 ist ein recht energiearmes Gas, um daraus Biomasse aufzubauen (d. h. Bakterien leben und vermehren sich) muss Energie zugeführt werden. In dem Versuch hat man das über Formiate, d. h. Salze der Ameisensäure (chemich HCOOH) gemacht, also mit Zufuhr von organischem Kohlenstoff. Selbst wenn man chemisch / biologisch einen Weg zur CO2 Fixierung gefunden hat, bleibt das Fundamentalproblem bestehen: Die Energie, die bei der CO2 Freisetzung rausgekommen ist, muss wieder rein, zzgl. Verlusten an Wirkungsgrad.
Die Organisatoren der Klima-Woche an den Berliner Unis, Studierende der FU, teilten mit, dass die Positionen von von Storch „fundamental unserem Selbstverständnis“ widersprechen. Die Veranstaltung sei deshalb nicht mehr Teil des Programms. Man wolle Klimaleugnern keine Plattform geben.Was wollte die gute Beatrix da überhaupt? Nun, ...
Sie schrieb: „Ich versuche mir ein Bild zu machen. Womit beschäftigen sich die öffentlichen Lehranstalten? Sind die Universitäten und die Wissenschaft noch frei?“EGAL was die Beatrix bei der Veranstaltung hätte finden können, es hätte nicht so klar und deutlich der AfD in die Hände spielen können wie das jetzt hier.
Gut, für die FU, das Klima, Gender, die Studenten und die Wissenschaft ist das jetzt sicher kein großer Verlust. Wenn schon die Veranstalter die Veranstaltung für so wertlos halten, dass sie sie für einen PR-Stunt opfern.
Ich bin ja auch immer fasziniert, wie die Leute von der Ausgangslage "ein paar völlig unbekannte und irrelevante Winselstudien-Studenten machen ein völlig unbekanntes und irrelevantes Seminar an einem völlig irrelevanten und unbekannten Studiengang der FU Berlin, und eine täglich in Fernsehen, Zeitungen und dem öffentlich Diskurs begleitete Politikerin will kommen" es schaffen ein "WIR geben DER eine Plattform" zu konstruieren. Wie hirntot kann man sein? Ein Seminar mit 10 Winselstudenten ist keine Plattform. Die Kameras, die Beatrix von Storch begleitet hätten, DAS wäre eine Plattform gewesen. Die sie euch gegeben hätte. Und die ihr hättet nutzen können, um da mal ein paar wohl vorbereitete Burns rauszukloppen, die dann in der Tagesschau gekommen wären.
Aber ihr seid halt nicht nur inkompetent, ignorant, unwissenschaftlich und irrelevant, ihr seid auch verblendete Ideologen und zu blöde, eine PR-Gelegenheit zu erkennen, wenn sie euch in den Arsch tritt.
Meine Güte, und DAS soll der Nachwuchs sein. Die nächste Generation unserer Gesellschaft. Die Leute, die die Probleme ihrer Generation lösen.
Ich sehe schwarz.
Ich hoffe, an anderen Studiengängen gibt es auch Leute, die im Angesicht von Probleme mehr als mimimi-Winselheul rauskriegen. (Danke, Jens)
Vielleicht mal kurz eine Sache am Rande. 5G ist kein homogenes Netz, das du über das Land wirfst. Da gibt es ganz viele Sendemasten und Elektronik an denen, und dann gibt es einen Kern. Die Sendemasten hängen am Kernnetz, und das hängt am Internet. Bei 5G geht es nicht darum, alles von Huawei zu kaufen, sondern den teuren Teil: Die Sendemasten. Denn davon braucht man echt viele. Das Kernnetz ist auch teuer aber macht anteilig viel weniger aus.
Inkompetente Transatlantiker faseln hier die ganze Zeit was von Sicherheitsrisiken durch Abhören von Huawei. Das muss mir mal jemand zeigen, wie du ein Netz abhörst, bei dem du nur die Antennen kompromittiert hast. Wie kommen denn die Daten von dort zum chinesischen Geheimdienst? Richtig! Durch das Kernnetz! Das nicht von Huawei ist!
Die Inkompetenz dieser Leute geht mir sowas von auf den Sack, das glaubt ihr gar nicht. Das ist ja eine Sache, wenn Georg "Geheimdienstkuschler" Mascolo mal wieder die Position der CIA vertritt. Aber das kann er bitte machen, ohne dafür die Bevölkerung zu verarschen.
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach kann man auch das Kernnetz von Huawei kaufen, weil die Konkurrenten das auch alle nicht können beziehungsweise mindestens genau so wahrscheinlich von Geheimdiensten unterwandert sind. Im Gegensatz zu Huawei legen die auch alle ihren Quellcode nicht offen.
Oh, und: China hat überhaupt kein Interesse daran, uns verwanzte Infrastruktur hinzustellen. Die haben ein Interesse daran, uns chinesische Infrastruktur hinzustellen. Damit bei uns die Souveränität verloren geht und bei ihnen die Wirtschaft brummt. Das ist deren Nummer 1 Problem gerade, dass ihre Wirtschaft zu brummen aufhört.
Kurz gesagt: Diese ganze Debatte ist an Scheinheiligkeit und Unehrlichkeit kaum zu überbieten. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Security-Bedenken zu tun. Das hat alles damit zu tun, dass Trump in seinem gescheiterten Handelskrieg gegen China dringend Druckmittel braucht, weil er sonst nichts in der Hand hat.
Die haben ernsthaft eine Fake-Uni gegründet, haben dafür aktiv Studenten rekrutiert, die haben legale Visa beantragt und bekommen, und als sie dann in die USA kamen, um ihr Studium anzutreten, hat ICE die verhaftet. Begründung: Die Uni war Fake, damit war auch das Visum ungültig.
Das sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Sonntagabend: "Nach Erörterung der politischen Lage hat Herr Wendt mir gegenüber erklärt, dass er auf seine Berufung verzichtet."Aber Wendt selbst hat eine andere Theorie:
Die CDU ist vor Linken, Grünen und Sozialdemokraten eingeknickt und hat kapituliert. Das Kommando dazu kam aus dem Kanzleramt.Du, äh, Rainer, wenn sich die Mehrheit durchsetzt, nennt man das nicht Einknicken sondern Demokratie. Und wenn nicht mal das von deiner Fürsprecherpartei CDU geführte Kanzleramt hinter dir steht, dann hättest du vielleicht selbst drauf kommen können, dass das keine gute Idee war.
Wie? Nein, nicht die Antifa GmbH. Die andere.
Wie? Nein die auch nicht. Die hier.
Das Problem bei den Windrädern ist, dass dort vergleichsweise viele große Vögel verenden .. diese Vogelarten sind von der Quantität weit weniger vertreten als z.B. Kohlmeisen.Und dann waren noch zwei Links dabei.Also killt die Katze eine Kohlmeise ist das zwar traurig, aber für den Bestand der Kohlmeisen nicht so schlimm, wie ein Seadler der in einem Windrad verendet.
Wenn nun z.B. auf einen Seadler 1000 Kohlmeisen kommen, dann sind auch die Grafiken entsprechend .. also bitte nicht immer so eindringlich auf die schönen großen und kleinen Diagrammbalken abfahren .. die sagen im Grunde für den Erhalt einer Art nix aus.
Es ist aber auch so, das viele "große Jagdvögel" verenden, weil sie sich am Blei vergiften, das die Waldschützer (unsere Jäger) immer noch in Teilen von DE verschießen dürfen. Bleischrot ist eines der größten Probleme, weil es zum einen immer noch für die Jagd verwendet werden darf und weil es von Sportschützen verwendet wird (das Blei-Schießen ist eine Olympiadisziplin / absoluter Blödsinn) .. wenn Du keinen Shitstorm von den Followern der German Rifle Association (GRA) willst, dann sprich das Thema "Bleischrot" in Deinem Blog nicht an .. wir (eine Bürgerinitiative gegen Bleischrot) haben hier gewaltig Hass um die Fresse bekommen.
Noch eindringlicher ist das Plastik-Problem in den Meeren. Wunderbar kann man auf Helgoland jedes Jahr beobachten, wie dort (große) Vögel in den alten Fischernetzen verenden (wird zum Nestbau verwendet, weil schön isolierend und warm).
Die Sorge um meine Befindlichkeit wegen Hasskommentaren ehrt den Einsender, aber es ist gerade November. November und Dezember gibt es immer eine krasse Häufung an absolut unterirdischem Twitter-Hass gegen mich, weil mal wieder der CCC-Kongress naht, und die Leute sich gegenseitig versichern möchten, dass sie ja auf der richtigen Seite stehen und auch Nazis bekämpfen. Und da werde ich dann halt schonmal in einem Atemzug mit Islamophoben KKK-Mitgliedern und Björn Höcke genannt.
Hitler war wohl gerade verhindert.
Wenn ich mich von Hasskommentare im Internet belasten lassen würde, wäre ich schon unter der Erde.
Besonders gefreut habe ich mich über einen in der Mitte, der mich als fette linksextremistische Zecke bezeichnet hat. Das sagt mir, dass ich noch da stehe, wo ich zu bleiben versuche. In der Mitte.
Mal gucken, vielleicht mache ich in ein paar Jahren mal einen Vortrag mit meiner Hass-Sammlung. Rein nach Punkten hab ich dann wahrscheinlich sofort das Highscore in der Unterdrückten-Olympiade.
Daran musste ich denken, als ich diesen Artikel las. Da hat sich jemand als Arzt der Uni München ausgegeben und in Kleinanzeigen Menschen gesucht, die sich selbst (!) Stromschlägen aussetzen. Für die Wissenschaft. Er hat den Teilnehmern für die Teilnahme an der "Stromstudie" rund 2000 Euro in Aussicht gestellt. Die meisten seiner Opfer waren anscheinend Frauen.
Der wird jetzt wegen versuchten Mordes in 88 Fällen angeklagt.
Wir reden hier nicht von ein paar Batterien sondern von der Steckdose als Stromquelle.
Der Typ tat es anscheinend für seine sexuelle Befriedigung.
Was ich persönlich ja fast am krassesten finde: Teilweise haben da noch Freunde und Ehemänner mitgemacht und die Frauen für den Triebtäter irgendwo festgebunden für die Stromschläge.
"Wir brauchten das Geld einfach", sagt Janine H. am Donnerstag vor Gericht. Zehn Monate zuvor war ihr Sohn zur Welt gekommen. Ihr Mann war arbeitslos, das Geld knapp.Der Mann wird gerade zum Altenpfleger ausgebildet.
Ihr Aufbäumen habe ihn erschreckt. Für einen Moment habe sie das Bewusstsein verloren. Es geht ihm noch heute sichtlich nah. "Hielten Sie den Stromschlag für potenziell lebensgefährlich?", fragt der Richter. "Nein", sagt der Mann.Ich wusste ja, dass das Schulsystem am Abbauen ist. Aber dass die Leute nicht mehr wissen, dass Stromschläge aus der Steckdose lebensgefährlich sind, das kann ja wohl nicht wahr sein!
Update: So, und jetzt die Auflösung: Die Windkraftzahlen in den USA in den 90ern waren eher überschaubar. Die Windkraft in den USA ist heute noch vergleichsweise überschaubar. Und, wie ein Leser kommentiert:
Hier werden die absoluten Zahlen in der Summe aller Vogelarten gezeigt.
Interessanter sind aber die relativen Zahlen: Katzen töten nur kleine Vögel mit sehr großer Population, sodass die genannten 110.000.000 für deren Population nicht relevant sind.
Windkraftanlagen treffen jedoch Vögel wie Rotmilan und Mäusebussard mit sehr niedriger Population, sodass die genannten 46.000 durchaus populationsgefährdend(er) für diese Vogelarten sind.
https://www.rotmilan.org/windenergie/
Und hinter dem Link dann:
Eine Analyse der Kollisionsopfer in Brandenburg aus dem Jahr 2013 ergab, dass dort an den 2012 existierenden 3.044 Anlagen jährliche Kollisionsverluste von 308 Rotmilanen zu erwarten sind. Das entspricht einem Anteil von 3,1 % des Rotmilan-Bestandes nach der Brutzeit. Damit bewegen sich die Verluste bereits an der Grenze zur Beeinträchtigung der Population.
Wer jetzt denkt, mit der AfD würde das besser, den muss ich auch enttäuschen. Die AfD war im letzten Jahr die Fraktion mit den höchsten Fehlzeiten bei namentlichen Abstimmungen. Das war ja, wir erinnern uns, genau die Sache, wegen derer sie ursprünglich die anderen bloßgestellt hatten. Die ist also *sonnenbrilleaufsetz* keine Alternative *YEAH!*
Update: Kontraste scheint den Zeitraum für ihre Betrachtung handoptimiert zu haben, um zu der Aussage zu kommen. Selbst wenn das stimmt finde ich aber nicht, dass das die AfD entlastet. Das ist immer noch ein mehrmonatiger Zeitraum. Jemand, der andere für das Fernbleiben kritisiert, kann sich dann nicht selbst einen mehrmonatigen Zeitraum leisten, wo er selber am meisten fernbleibt.
Erstens: Die Schwedische Staatsanwaltschaft wollte ihn befragen, nicht verhaften. Einen Haftbefehl haben sie erst dieses Jahr haben wollen und abgelehnt bekommen, weil sie ihn ja auch in der Botschaft in London befragen konnten. Einer Befragung dort hatte Julian die ganze Zeit explizit zugestimmt. Und die Schweden am Ende auch. Da sprach also die ganze Zeit nichts dagegen.
Zweitens: Julian hatte sogar einer Auslieferung an Schweden für die Durchführung dieses Verfahrens zugestimmt — wenn sie ihm schriftlich zusichern, dass es keine Auslieferung an die USA gibt. Aber diese Zusage wollte Schweden nicht machen.
Drittens: Julian hat Beweise für seine Unschuld. Und es gab auch andere Indizien, dass es nicht um eine Vergewaltigung ging.
Man kann und sollte Julian Assange eine Menge vorwerfen. Wenn ihr sauer seid, dass die schwedische Staatsanwaltschaft fast eine Dekade lang zu inkompetent war, Julian zu befragen und daraus eine Anklage zu konstruieren und einen Haftbefehl zu beantragen, dann klärt das mit der schwedischen Staatsanwaltschaft. Da kann niemand anderes was für.
Und ehrlich gesagt bin ich echt schockiert von dieser Kultur des "es gibt einen Verdacht, also lynchen wir ihn" da draußen. Ihr erinnert mich alle an Otto Schily und Wolfgang Schäuble und ihre "Gefährder präventiv festnehmen"-Pläne. Die ja in Bayern jetzt aktives Recht sind. Das ist genau das, was ihr gerade für Julian fordert! Verfahren? Pah! Wer braucht Verfahren! Ich finde, der da drüben sie aus wie ein Gefährder, ab in den Knast mit dem!
Habt ihr euch mal überlegt, was passiert, wenn die AfD mal irgendwo an die Macht kommt? Und deren Innenminister dann findet, dass ihr wie Gefährder ausseht, und euch auf die Liste der Leute tut, die mal für die Volkssicherheit interniert gehören?
Das hat schon einen Grund, dass unser Rechtssystem vorsieht, dass man erst nach einem ordentlichen Verfahren, der Würdigung aller Fakten und einer rechtskräftigen Verurteilung bestraft wird!
Die Energie, mit der ihr im Internet herumhetzt, die solltet ihr mal lieber dafür einsetzen, dass die ganzen widerwärtigen Polizeigesetze zurückgerollt werden, bevor irgendwo die AfD übernimmt. Meiner Meinung nach sind die auch jeder anderen Regierung unwürdig. Ich traue ganz sicher auch keiner CDU- oder SPD-Regierung genug, um ihrer Exekutive solche Befugnisse zu geben.
Update: So, sorry, das schrieb ich gestern abend nach einem Glas Rotwein. Mit dem Seitenhieb auf Bayern meinte ich den Mollath. Und die Frage stellt sich mir wirklich: Hat von euch Internet-Hasspredigern wirklich keiner beim Fall Mollath die Empathie gehabt, sich zu überlegen, wie sich das anfühlen würde, wenn die das nicht mit dem sondern mit euch gemacht hätten?!
Ihr redet immer von Faschismusbekämpfung, aber dann baut ihr zur Bekämpfung der Faschisten selber den faschistischen Polizeistaat auf. Meine Methode zur Faschismusbekämpfung ist ja, denen einen unattraktiven Staat zu hinterlassen, der es auch Faschisten in der Regierung nicht ermöglicht, ihre faschistischen Ideen umzusetzen. Ein Staat mit ordentlicher Gewaltenteilung, wo die Exekutive wieder nur exekutiert und nicht selber Dinge bestimmt. Eine Judikative, die weniger Angst hat, verfassungsfeindliche Gesetze wegzuschießen. Ein Parlament, dass nicht so viele Gesetze beschließt, dass nicht genug Zeit ist, um die alle zu debattieren, und das nicht in Nacht- und Nebel-Aktionen Gesetze durchwinkt, regelmäßig auch tagsüber mit so wenig Teilnehmern, dass bei einer AfD-Trolling-Aktion sofort offensichtlich runtergefahren werden muss, weil der Laden schon rein formal nicht beschlussfähig ist. Wenn wir hier eine Demokratie aufbauen, die den Namen auch verdient, dann müssen wir uns auch vor keinen Extremisten fürchten. Aber bis wir da sind, müssen wir erstmal eine Reihe von Gesetzen zurückbauen. Staatstrojaner, die ganzen Einschränkungen für das Versammlungsrecht, Abhörbefugnisse, Einschränkungen des Briefgeheimnisses, das Wegsperren von Unschuldigen ("Gefährder"). Die Liste ist lang. Solange ihr nicht gegen den ganzen Scheiß laut opponiert, verdient aus meiner Sicht keiner von euch den Titel Antifaschist.
Ich würde da ja jetzt einen fiesen Kommentar formulieren, aber Yanis Varoufakis kam mir zuvor.
Ich für meinen Teil freue mich auf die Welle der öffentlichen Entschuldigungen derjenigen, die Julian Assange öffentlich als Vergewaltiger bezeichnet haben. Ich bin mir sicher, dass die jetzt kommen. Ganz viele davon. Wenn jemand eine sieht: Bitte bei mir einreichen. Ich mache dann eine Liste.
Update: Ein weiteres Problem gibt es noch. Was ist denn mit denen, die transitiv als Vergewaltigerverteidiger und Misogynisten beschimpft wurden, weil sie beim Julian-Lynchmob nicht mitrennen wollten, bevor ein ordentliches Gericht in einem ordentlichen Prozess seine Schuld feststellt? Die haben auch alle eine Entschuldigung verdient. Wenn jemand eine von diesen Entschuldigungen sieht, bitte auch bei mir melden. Das ist bei mir ein wichtiges Bewertungskriterium, ob jemand Fehler erkennen, einräumen und sich entschudigen kann.
Die alte Theorie ist, dass der Chef sich absichtlich mit Luschen umgibt, damit seine eigene Leistung im Vergleich besser aussieht, und damit er argumentieren kann, seine Leute schafften es nicht und brauchen Verstärkung, und mehr Mitarbeiter bedeutet mehr Führungskraft für ihn, denn die Macht eines Manager berechnet sich aus der Anzahl der Mitarbeiter.
Es gibt jetzt auch eine neue Erklärung.
HR setzt Astrologie-Software ein und keiner der guten Kandidaten kommt durch.
Warum würden die guten Kandidaten nicht durchkommen? Weil so Persönlichkeitstests ein anderes Skillset als der Job sind, und wer gut für den Job wäre, der hat wahrscheinlich keine Zeit mit dem Trainieren für Persönlichkeitstest-Voodoo verbracht. Und wenn die Bewerber eine Pareto-Distribution einnehmen, dann ist es astronomisch unwahrscheinlich, dass bei einer nicht auf die Fittesten zielende Auswahl die Fittesten zufällig durchkommen.
Update: Hier nennt jemand Namen solcher Firmen. Deren Selling Point ist, dass sie "anti-diskriminieren-compliant" sind, d.h. dass man mit ihrem Einsatz Klagen der unterlegenen Bewerber vermeidet, weil "der Algorithmus" ja nicht diskriminieren könne. Dazu gehört schon eine Menge Chuzpe, so eine Behauptung aufzustellen, nachdem diverse Forscherteams "Algorithmen" Rassismus nachgewiesen haben.
The pair were denied visas after being critical of Beijing, with the Chinese embassy in Canberra calling on the two Liberal MPs to “repent and redress their mistakes”.
Solche Formulierungen kennt man sonst aus Kulten wie dem Katholizismus.Und dann ist da noch die Geschichte mit Schweden. Dort hat PEN International einem aktuell in China im Knast sitzenden Dissidenten den Tucholsky-Preis verliehen und die schwedischen Kultusministerin ist zur Zeremonie gekommen.
In a statement released Saturday, Chinese Ambassador Gui Congyou called the culture minister's attendance of a ceremony to honor the publisher a "serious mistake" and warned that "wrong deeds will only meet with bad consequences."
Die Formulierungen zeigen schon recht deutlich, wie die Chinesen ihre Position einschätzen. Die verhalten sich, wie man kleine ungezogene Kinder erziehen würde.
Ich hatte ca. Mitte 2015 mit Blick auf die bevorstehenden rechtlichen Einschränkungen im Bereich des Verkaufs deaktivierter Originalwaffen in der EU mir ein deaktiviertes Sturmgewehr vom Typ 56-S (chinesische AK47) zugelegt. Das habe ich dann per Post samt Papier vom BKA erhalten, welches eine Ordnungsgemäße Deaktivierung nach Kriegswaffenkontrollgesetz usw. bescheinigt.Nach Erhalt des Dekogegenstandes habe ich diesen dann mit Bremsenreiniger vom Konservierungsfett in der Wohnung gereinigt, hatte allerdings vergessen die Vorhänge zuzuziehen.
Nächsten morgen Punkt 7 stehen drei Polizisten vor der Tür, ich hätte laut Nachbarn mit einem Sturmgewehr herumhantiert. Tja, ich hab sie hereingebeten und sofort erklärt, dass es sich um eine deaktivierte Originalwaffe handelt und das Papier vorgezeigt.
Aber damit konnten sie nichts Anfangen, ich wollte keinen Staub aufwirbeln und hab sie das "Maschinengewehr" (Wortlaut Polizei) mitnehmen lassen.
Als die Polizei das Haus verließ, vernahm ich im Treppenhaus Aussagen wie "Sachen gibts" und "wusste ich auch nicht"Ende Woche bekam ich den Dekogegenstand kommentarlos zurück.
Immerhin hat das SEK mir nicht die Tür demoliert.
achja: Den Dekogegenstand habe ich mit ca. sechsfacher Wertsteigerung an einen Sammler weiterverkauft, nachdem der gewerbliche Handel eingeschränkt wurde
Update: Ein Leser weist auf dieses coole Statement von LEAP zu "Drogenfunden" der Polizei hin. LEAP steht für Law Enforcement Against Prohibition, und die hatten mit ihrer Deutschland-Niederlassung ein paar Probleme.
Das ist an sich eine gute Sache, finde ich. Es gibt gerade so zwei wichtige Trends, wie wir zu sicherer Software kommen können: Mitigations und Sandboxing.
Mitigations ist die Idee, dass wir nicht die Software sicherer machen, aber das Ausnutzen von Lücken erschweren. Dann kommen nur noch Geheimdienste überall rein, obwohl immer noch alles unsicher ist. Sozusagen: Die Shadowrun-Zukunft.
Sandboxing ist die Idee, einen Prozess einzusperren, damit er nicht viel Schaden anrichten kann, wenn er Mist macht.
Ich habe lange Zeit gegen Mitigations und gegen Sandboxing argumentiert. Die anderen haben sich durchgesetzt. Webassembly überlappt mit Sandboxing. Die Idee ist nicht nur, einer bestehenden Anwendung Dinge zu verbieten, sondern eine Plattform zu bauen, wo es diese gefährlichen Aufrufe gar nicht erst gibt.
Ich werde voraussichtlich auf dem 36c3 einen Vortrag halten, der diese Idee ein bisschen näher beleuchtet.
Das Hauptproblem mit Sandboxing ist halt, dass es nicht Angriffe gegen die Software verhindert, oder das Exfiltrieren von Daten, die die Anwendung vorhält, sondern nur dagegen, dass der Hacker dann auch direkt den Rest des Systems übernimmt. Häufig sind aber die Daten in der Anwendung in der Sandbox gerade die, die geschützt werden müssen.
Das ist erstmal per se schon absolut krass. Eine Cacheline ist 32 Bytes. So ein Conditional Jump ist 2 Bytes lang, es gibt auch längere Varianten. Wenn die Instruktion nicht im ICache landet, dann bricht die Performance massiv ein. Es gibt einen Workaround. Intel hat Patches an binutils geschickt, damit die NOPs einbauen (der Nichtstun-Befehl, 1 Byte lang), um die conditional jumps zu verschieben.
Was ist ein conditional jump? Das zentrale Element von if, for und while-Statements. Für die sehr häufig vorkommenden kurzen Schleifen ist das tödlich.
Un-glaub-lich!
Aber was mich ja noch mehr mitnimmt:
Due to that change there will be more misses from the Decoded ICache and switches back to the legacy decode pipeline
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es gibt eine Legacy Decode Pipeline. Hardware ist jetzt schon wie Software, mit Legacy-Müll, den man mit sich rumschleppt.Und wenn so ein zentrales Problem bei so einer zentralen Instruktion auftritt, muss man sich schon fragen, was die Testing-Abteilung da bei Intel eigentlich beruflich macht, und ob man sich die nicht komplett sparen kann.
Update: OK das ist nicht ganz so übel, wie ich das initial verstanden hatte. Der Cache, aus dem das rausfliegt, ist keiner der RAM-Caches. Das liegt also noch im L1-Cache.
Eine moderne x86-CPU dekodiert die Instruktionen in eine interne Repräsentation, und die landet auch in einem Cache, weil man Strom sparen kann, wenn man seltener dekodiert. Und aus dem Cache fliegen die conditional jumps jetzt raus.
Dann seid ihr auf Intels Getrickse reingefallen.
„Eine Variante von ZombieLoad geht auch auf den neueren Cascade Lake Prozessoren“, erzählt Gruss im Gespräch mit der futurezone. „Die neuen CPUs waren zum Zeitpunkt unserer Tests noch schwierig zu bekommen und für Privatkunden noch nicht erhältlich. Wir konnten sie aber über Cloud-Provider ausprobieren und haben getestet, ob der Angriff dort auch funktioniert - und das tut er.“ Das war im April - einen Monat, bevor ZombieLoad der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Und einen Monat bevor Intel in einem offiziellen Statement verkündet hatte, dass „neue Prozessoren von dem Problem nicht betroffen“ seien.Mag mir kurz ein Jurist erläutern, wieso das nicht arglistige Täuschung ist und Intel jetzt nicht alle CPUs umtauschen muss?Die Forscher konnten dem öffentlich nicht widersprechen, denn sie hatten ein Embargo unterzeichnet, dass dieser Teil ihrer Forschung bis zum 12. November 19.00 Uhr geheim bleiben muss. „Wir haben Intel darüber im April informiert und Intel hat sehr kurzfristig entschieden, dass dieser Teil noch länger unter Embargo bleibt“, sagt Gruss.
Update: Intel hat dieselbe Strategie auch mit einem anderen Forscherteam gefahren, deren Embargo lief auch jetzt erst aus.
Update: Falls ihr euch gefragt hattet, wieso sich ein unabhängiges Forscherteam an so ein Bullshit-Embargo gehalten hat:
Auch die Aussage von Intel, dass mit dem Software-Update die Probleme behoben werden können, stand unter Embargo. Doch warum halten sich Forscher daran? „Natürlich kann uns Intel nicht sagen, was wir machen sollen. Wir sind eine unabhängige Universität. Aber Intel kollaboriert mit der Uni, finanziert Doktoranden und ermöglicht, dass die Suche nach Sicherheitslücken an der Uni stattfinden kann. Als unabhängige Universität fragen wir uns allerdings schon, warum das Embargo so lange dauern muss.“
Das ist schon echt alles eine Schande. Die letzten unabhängigen Forscher (zumindest anderen Firmen gegenüber) sind die in Google Project Zero. Aber die Zeiten, bei denen Google als attraktiver Arbeitsplatz galt, sind vorbei.
Verschiedene Untersuchungen zeigten, dass es aktuell nicht möglich sei, die Übertragung insbesondere von Telemetrie-Daten "durch Konfiguration von Windows10 vollständig zu unterbinden". Da die Transfers verschlüsselt erfolgten, "liegen keine detaillierten Erkenntnisse über die Natur der übertragenen Daten von einer unabhängigen Stelle vor". Es müssten daher "technische Maßnahmen zur Verhinderung einer unbefugten Übermittlung zum Einsatz kommen".Hahaha, geil!
Was Du über die Uni Lund berichtest hatten wir vor ein paar Jahren in Bremen im Rahmen der Exzellenzinitiative (2012-2018) auch mal. Da gab es ein Maßnahmenpaket für "vorgezogene Neubesetzungen". Die Stelle eines Profs wird also neu besetzt, obwohl der Stelleninhaber noch nicht pensioniert ist. Es waren dann temporär mehr Stellen da, als im Haushalt vorgesehen. Voraussetzung war, dass die Neubesetzung eine Frau war. Da sowas natürlich nur schwer mit dem AGG vereinbar ist, wurde das auch über die schöne Formulierung "unter Vorbehalt der Mittelfreigabe" in der Stellenausschreibung gelöst. Wenn ein Mann im Berufungsverfahren vorne lag, wurden die Mittel halt nicht freigegeben.Geil! Wie die Bonzen, äh, Arbeitgeber im Klassenkampf! Kein Mittel zu schäbig, kein Trick zu ekelhaft!
Immer dran denken: Die Bonzen halten sich selbst auch immer für die Guten.
Update: Anderer Leserbrief dazu:
gibt es in Deutschland schon seit Jahren, nur auf höherer Ebene: das "Professorinnenprogramm" des BMBF stellt eine (befristete) "Anschubfinanzierung" nur bei (unbefristeter) Berufung von Frauen zur Verfügung.
Das hat vor ein paar Jahren an der Humboldt-Universität sogar die Berufungskommission verwirrt: spiegel.de, faz.net.
Update: Ein anderer Leser glaubt die Uni-Bremen-Story nicht:
die Uni Bremen-Geschichte Deines Einsenders kann allein deshalb nicht stimmen, da in der Historie der deutschen Universität noch nie eine andere Person als genau jene, die die Kommission vorher schon im Sinn hatte, auf Rang 1 der Liste gelandet ist.
Eine Situation in der "Überraschend" jemand ungewolltes (Mann oder Frau) auf Platz 1 liegt, wird schlichtweg nicht vorkommen und muss somit auch nicht durch Klauseln in der Ausschreibung gesichert werden.
Äh ... das macht es jetzt nicht besser :-)
Da werden sich die Chinesen aber freuen! Schön für die, dass der Rest der Welt so blöde ist, sich von den Amis vorschreiben zu lassen, ob sie mit dem Iran Handel treiben dürfen oder nicht.
Mir persönlich wäre ja am liebsten, wenn das Öl im Boden bliebe. Na mal gucken, wie die Chinesen mit ihrer erneuerbaren Energie weiterkommen. Bisher machen die ja wohl ganz gute Fortschritte.
Zweimal habe er von leitenden Beamten aus dem Ministerium den Anruf bekommen, der zuständige Unterabteilungsleiter wünsche die Beauftragung der fraglichen Kanzlei.Na? Da könnte man doch eigentlich direkt jemanden in den Knast werfen, oder nicht?
Aber wartet, geht noch weiter.
Wie früher nie üblich, habe das Ministerium die Übersendung der Angebote gefordert. Wegen der enthaltenen internen Daten habe er die Namen vor der Übersendung schwärzen lassen – was zu einer heftigen Intervention geführt habe.Was ist das denn auch für ein Teamgeist? Die Kollegen an kriminellen Handlungen hindern wollen, wo kommen wir da hin?!
Er sei dann zum Geschäftsführer gegangen. Der habe auf den weiten Blick vom Büro aus auf das Rheintal verwiesen. Dort hätten mal viele Windmühlen gestanden, habe er gesagt – frohe Ostern gewünscht und damit die Frage verbunden, ob Dippel losreiten wolle wie Don Quichotte....!?
Er habe, berichtete der Zeuge, bei den Anrufern aus dem Ministerium nachgefragt, ob er denn die Vergabe so manipulieren solle, dass die Kanzlei den Zuschlag bekäme. Die Antwort nach seinen Worten: „Dem Wunsch des Unterabteilungsleiters ist im Rahmen des geltenden Rechts zu entsprechen.“ Oder bisweilen auch anders ausgedrückt: Er solle eine „neutrale Aktenlage“ schaffen.Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann! (Danke, Simon)
Höcke ist für mich ein Nazi und die AfD mit ihm auf dem Weg zur NPD 2.0. [...] Koalitionen oder irgendeine andere Art der Zusammenarbeit sind für aufrechte Christdemokraten ausgeschlossen.Na da bin ich mal gespannt, was bei der Messung "wie viele Christdemokraten sind gemäß dieser Definition aufrecht" herauskommen wird. Ich fürchte: nicht viel.
Ich glaube ja eh nicht, dass die Aussagen von diesem Typen das Papier wert sind, auf dem sie nicht gedruckt wurden.
Auf der anderen Seite ist das der Generalsekretär der Partei. Und das sind für CDU-Verhältnisse ungewöhnlich unwieselige Aussagen.
Daran werden wir sie messen.
Update: Ein Leser hilft bei der Interpretation:
Achte genau auf die Aussagen. Das geht fast alles ausdrücklich gegen Höcke, weniger gegen die AfD an sich.
Anders ausgedrückt: "Räumt den Höcke ab, dann kann man über alles reden, liebe AfD." Das ist die Hintertür die du im Text suchst.
Das Amerikanische Finanzamt IRS hat der Salt Lake Tribune die Gemeinnützigkeit anerkannt. Viele Verlage stehen mit einem Bein in der Insolvenz, auch die Salt Lake Tribune. Ob das jetzt ernst gemeint war oder eher eine Verzweiflungstat weiß ich nicht, aber die hatten mit Gegenwehr vom Finanzamt gerechnet, die dann aber völlig überraschend nicht kam.
Nun kann man natürlich Verschwörungstheorien aufstellen, dass der Gouverneur Senator von Utah ja Mitt Romney ist, ein Republikaner, den Trump gerade für seine Wiederwahl braucht, und vielleicht sind da irgendwelche Hinterzimmerdeals gelaufen. Ich weiß es nicht, halte das aber für eher unwahrscheinlich.
Der Punkt ist ja auch gar nicht, wie es hierzu gekommen ist, sondern ob man das nicht in Europa auch so fahren kann. Journalismus ist ja ganz offensichtlich gemeinnützig. Nun gibt es da Unterschiede in den Gesetzen. Nonprofit ist eben nicht dasselbe wie Gemeinnützigkeit. Bei uns dürften die Verlage dann vermutlich auch keine Werbung oder Kleinanzeigen mehr gegen Geld schalten...? Keine Ahnung, was das konkret hieße. Aber wir haben jetzt wenigstens einen Vorschlag, wie es weitergehen kann, über den man mal in Ruhe diskutieren kann!
Ich halte das für eine Riesenchance.
Bisher ist es so, wenn zwei Webseiten jquery benutzen, und man geht erst zur ersten und dann zur zweiten, und die laden das vom selben CDN, dann wird das nur einmal geladen.
Das heißt aber auch, je nach nachgeladener Ressource, dass man am Timing sehen kann, ob der User vorher bei einer anderen Site war oder nicht. Manche Ressourcen werden beispielsweise nur auf den Admin-Seiten nachgeladen.
Der Effekt wäre, dass sich der Einsatz eines gemeinsamen CDN nicht mehr lohnt, und dass das Nachladen von Ressourcen grundsätzlich teurer wird. Der Optimist in mir hofft jetzt, dass die Leute dann mal aufhören, auf ihren gammeligen Ranzwebseiten ein halbes Dutzend Frameworks reinzulutschen. Der Pessimist befürchtet, dass jetzt halt jede Webseite ihre eigene Kopien von jquery hostet, denn dann spart man sich im Cache-Miss-Fall ein DNS-Lookup und ein TLS-Handshake. Das könnte dazu führen, dass die Leute ihren Scheiß lokal entwickeln, wo das keine Rolle spielt, und die Webseiten alle ganz furchtbar langsam werden, wenn die Netzwerklatenzen dazukommen.
Eines ist jedenfalls klar: blog.fefe.de bleibt schnell :-)
Update: Aus DSGVO-Sicht ist das Einbinden von Ressourcen auf irgendwelchen CDNs sowieso gefährlich.
Die Republikaner haben jetzt den Namen des Whistleblowers öffentlich gemacht, vermutlich in der Hoffnung, ein verwirrter Einzeltäter könnte einen bedauerlichen Amoklauf machen und dabei könnte der umkommen.
Wie das so ist in der Politik. Immer wenn du denkst, der Boden ist erreicht, gräbt jemand noch tiefer.
Viele von den angestrengten Verfahren haben nicht zum Erfolg geführt. Nicht zuletzt deswegen, weil die Bundesregierung schnell noch das Archivgesetz reformiert hat, um die Geheimdienste auszunehmen. Das hat Gaby als Bedrohung aber nicht ausgeschaltet, sondern sie hat trotzdem geklagt und Teilsiege erringen können. Das hat auch die etablierten Journalisten so beschämt, dass am Ende die "Bild"-"Zeitung" auch auf Aktenherausgabe zu klagen anfing. Weil noch Kohle übrig war, hat Gaby dann an Monsanto und Bayers Monsanto-Kauf und der EZB herumrecherchiert, an die Artikel und die Welle der Berichterstattung in den anderen Zeitungen werdet ihr euch ja noch erinnern. Die EZB war so ins Mark getroffen, dass sie sich öffentlich zu verteidigen anfing.
Ansonsten laufen gerade noch Klagen gegen den Verfassungsschutz und den BND, von denen Gaby die Akten über die Bespitzelung der Solidaritätsgruppen (gegen die Diktaturen in Chile und Argentinien) haben will. Das BfV meinte vor Gericht, diese Akten aus den siebziger Jahren seien nicht digitalisiert, sie manuell zu suchen sei ein „unzumutbarer Verwaltungsaufwand“. Wenn sie damit durchkommen, dann können wir uns das Informationsfreiheitsgesetz in die Haare schmieren.
Die Dienste wollen – und haben das mit der Novellierung des Bundesarchivgesetzes ja erreicht – eigentlich gar nichts rausrücken. Deshalb wäre jetzt der Gang zum Europäischen Menschenrechtsgerichtshof wichtig, damit die entscheiden, ob diese grundsätzliche Geheimhaltung für die Dienste noch was mit Demokratie zu tun hat. Das Bundesverfassungsgericht hat Gabys Beschwerde nicht angenommen, ohne Begründung. Gaby will hier nach Straßburg gehen, und sei es nur, um die Bundesregierung mal so richtig bloßzustellen.
Ansonsten hat sich Gaby auch an der Kohl-Witwe festgebissen, die seine Dienstakten in Oggersheim bunkert, und allenfalls die Bildzeitung ranlässt. Da in Deutschland Staatsanwälte weisungsgebunden sind, wollten die nicht gegen die Dame vorgehen, „kein Anfangsverdacht“, meinten sie, obwohl sogar das Bundesarchiv hinter diesen Akten her ist. Gaby hat Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe gegen diese Entscheidung eingelegt und gleichzeitig das Kanzleramt auf Wiederbeschaffung dieser Akten vor dem Verwaltungsgericht Berlin verklagt. Das Kanzleramt muss laut Gericht den Schriftwechsel mit Frau Kohl vorlegen, tut es aber nicht. Das kann also noch witzig werden. Beugehaft für Frau Merkel?
Diese ganzen Klagen (insgesamt sind elf anhängig) wurden durch eure Spendengeldern ermöglicht. Wenn ihr wollt, dass das weitergeht, dann könnt ihr hier einzahlen:
IBAN DE53 2004 11550192 074300Wer einen schnellen Fix braucht: hier ist ein aktueller Artikel von Gaby über die Argentinien-Wahl.
BIC COBADEHD055Oder Paypal: gaby.weber@gmx.net
Es ist ja immer sehr demotivierend, wie langsam die Mühlen der Justiz mahlen, und wie viele Verfahren nichts werden und durch die Instanzen getrieben werden müssen, und wie lange sich das alles immer hinzieht. Aber Gabys Vorstöße sind einer der wenigen Bereiche aktuell, bei denen es sich wenigstens in die richtige Richtung bewegt.
Nach Auskunft des Zeugen nahm die Banken- und Beraterlobby inklusive seiner Kanzlei erheblich Einfluss auf das Steuergesetz von 2007. Es sei ihnen gelungen, den Gesetzestext so verfassen zu lassen, dass er die Teilverlagerung der Deals ins Ausland ermöglicht habe - und dass danach der Fiskus trotz Gesetzesänderung weiterhin mehrfach Steuern erstattete. Nach intensiver Lobbyarbeit sei das Gesetz genau so übernommen worden wie von den «Cum-Ex»-Akteuren gewünscht - «eins zu eins, ohne dass ein Komma geändert wurde», sagte der Zeuge.Das Gesetze in Deutschland Ergebnis von Korruption sind, war ja bekannt. Aber dass die tatsächlich im wörtlichen Sinne von Kriminellen geschrieben werden? Gut, dass wir das mal geklärt haben!
Im Ergebnis passierte genau das, was man sich so ausmalen würde. Das Gesetz war ein Brandbeschleuniger.
Falls sich übrigens noch jemand Illusionen macht, dass da vielleicht einige eigentlich ehrliche Leute nur versehentlich reingeraten sind: Diese Bedenken räumt der Zeuge aus.
Durch die vom Fiskus an Investoren mehrfach erstattete Steuer fehlte dem Staat zwar viel Geld an anderer Stelle. Nach Darstellung des Zeugen waren die Akteure aber skrupellos. Um aufkommende Bedenken zu unterdrücken, habe einer seiner Geschäftspartner bei einer Beratung gesagt: «Wer ein Problem damit hat, dass wegen unserer Arbeit weniger Kindergärten gebaut werden - da ist die Tür.»Da willste doch loslaufen und Jura studieren! Endlich mal eine Branche, wo einem Skrupel und Moral nicht ständig so im Weg sind. (Danke, Ali)
die Strategie gegen die AFD liegt m.E. offensichtlich auf der Hand. Der Aufstieg der AFD korelliert mit der Existenz der Großen Koalition. Wer bis 2005 konservativ wählen wollte und nicht radikal genug für die NPD war, der hat CDU gewählt. Wer vor 2005 links wählen wollte und die Linken für nicht wählbar hielt, der hat SPD gewählt.Nunja... ich fand ja ehrlich gesagt die Politik von CDU und SPD nie satisfaktionsfähig. Dahin zurück aber unter heutigen Constraints (wie die Überalterung der Gesellschaft, das kaputte Renten- und Gesundheitssystem, dass das ewige Wachstum aufgehört hat und dass der Klimawandel droht) ist auch der sichere Abgrund.Seit der ersten Auflage der GroKo bekommen jetzt alle konservativen Wähler so etwas ähnliches wie eine Linke Partei (SPD) in die Regierung. Alle SPD-Wähler bekommen eine konservative Partei in die Regierung und alle sind damit unzufrieden. Würden konservative Wähler eine Regierung bekommen, die konservative Dinge tut, dann bräuchte es keine AFD. Die AFD wird nur gewählt, weil alle CDU-Wähler wissen, dass Sie trotz gewählter CDU die SPD in die Regierung bekommen. Und umgekehrt.
Wir hatten von 2013-2017 eine linke Mehrheit im Bundestag. Das war der SPD egal. GroKo war viel besser. Deshalb wählt die SPD keiner mehr. Dafür wird jetzt Grün gewählt. Wer gerne konservative Politik hätte und sie mit der CDU nicht bekommt, der muss jetzt halt AFD wählen. Was sollen die Leute denn sonst tun.
Die Lösung gegen die AFD ist denkbar einfach. Die CDU sollte wieder konservative Politik machen. In dem Rahmen, wie sie das immer getan hat. Das ist m.E. die einzige Chance, die AFD wieder weg zu bekommen.
Das ist wie wenn ich mir vor dem Bad im Ozean das Bein amputiere, damit es der Hai es nicht kriegt. Erreicht das Ziel, aber man muss sich fragen, ob das das richtige Ziel war.
Ich würde mir ja wünschen, dass die Linkspartei mal linke Politik macht. Die SPD hat den Untergang aus echt vielen Gründen verdient, die können mal ruhig weiter sterben.
Auf der Seite der Konservativen fällt mir die Bewertung schwerer, weil ich mir im Moment keine konservative Politik vorstellen kann, die nicht schrecklich ist. Konservative Politik hat uns alle der obigen Punkte eingebrockt. Die Konservativen meckern immer, die CDU sei zu links. Das sieht glaube ich nur so aus. Die sind nicht links, die sind untätig, bis das kranke Bein Nekrosen bildet, und dann schneiden sie das gesunde Bein ab.
Die machen keine Politik, die machen Verwaltung. Und das machen sie auch noch schlecht.
Wenn man das Gegenteil täte, was die CDU tut, wäre das immer noch nicht konservative Politik. Jedenfalls nicht nach meinem Verständnis von konservativer Politik.
Ich entwickle mein Forth ja unter Linux, und die Windows-Variante ist unter den Windows-Anhängern nicht so wahnsinnig populär. Ich habe dafür trotzdem so einen Signatur-Voodoo-Key, was einem ganz gut hilft gegen false positives, denn mir sind auch schon Windows-Distributionen weggelöscht worden von diesem Snake-Oil-Zeugs. Das tut anscheinend, jedenfalls ist die gforth.exe nicht verbrannt. Ähnlich bin ich mit bigForth vorgegangen, und das hat auch geklappt (also, derzeit keine false positives, obwohl das mal früher schon ein Problem war).Die Leute, die Win32Forth entwickeln, sind da viel unbedarfter drangegangen, haben sich kein Zertifikat besorgt, und nichts gegen die ersten false positives unternommen. Deren System wird inzwischen von 14 recht populären Snakeoils erkannt, wobei Microsoft dabei ist. Da hat man dann kaum noch Chancen, damit durchzukommen. Die sind jetzt ziemlich verzweifelt, und überlegen sich, ob sie einfach alle auf Linux umsteigen, und ihr Forth unter Wine weiterbetreiben (wobei natürlich die Frage ist, wozu sie das dann noch da dran weiterentwickeln — aber als Windows-Nutzer kommen sie halt mit der GPL sehr grundsätzlich nicht klar, und ich habe auch irgendwie den Eindruck, dass es auch noch andere Gründe gibt, warum die an Windows festgepappt sind, und die hängen an der generellen Kompetenz — die ursprünglichen Entwickler von Win32Forth sind längst nicht mehr dabei).
auch, wenn ich die Sichtweise "Apokalypse" für Bahn-Fremde vollkommen nachvollziehen kann, möchte ich Dir ein paar Punkte nennen, warum gewisse Stellwerks-Updates nicht ohne derartige Sperrungen umsetzbar sind.Zuerst muss man das System der Stellwerks-Verbünde kennen. Die Stellwerke im Eisenbahn-Sektor arbeiten erst einmal für ihren Zuständigkeitsbereich autark und in sich sicher. Die entsprechende Software der Stellwerke wird mindestens nach SIL3 zertifiziert. Im Prinzip arbeiten hier immer mindestens 3 Rechner die gleichen Eingangs-Informationen (z.B. Zugpositionen, Befehle) ab und müssen alle 3 zum gleichen Ergebnis kommen. Erst dann werden Aktoren (z.B. Weichen, Signale) geschaltet und Züge dürfen fahren.
So weit ist das alles noch innerhalb eines Stellwerkes bei Updates in den Griff zu bekommen. Auch hier sind, mindestens kurzzeitige Ausfälle, zu erwarten: Denn alle 3 Redundanzsysteme gleichzeitig zu aktualisieren, ist fast unmöglich.
Aufwändiger wird es jedoch in Fällen wie der aktuellen Integration eines neuen Stellwerkes (hier sogar: zwischen zwei Stellwerken). Denn die Stellwerke tauschen untereinander Informationen über Zustände aus. Einfach gesagt: Wo sind Züge und sollen nun von einem Stellwerk zum anderen übergeben werden. Hierfür sind gewisse, definierte Schnittstellen zwischen den Stellwerken festgelegt.
Wird nun ein Stellwerk "eingefügt" und gleichzeitig ein Software-Update durchgeführt, so müssen die Rechner auf den bereits vorhandenen stellwerkenaktualisiert werden und die Schnittstellen zwischen den Stellwerken angepasst und - und das ist das aufwändigste daran - auch vollumfänglich geprüft werden.
Natürlich wird so etwas vor der Integration in Simulationsumgebungen geprüft. Hier werden alle Tests, welche für die Gewährleistung eines sicheren Eisenbahnbetriebes erforderlich sind, durch vom Eisenbahn-Bundesamt anerkannte Gutachter durchgeführt. Aber mindestens ein Teil dieser Tests muss im Zuge der Integration in das Live-System, wieder unter der Aufsicht durch anerkannte Gutachter, wiederholt werden.
Und dies alles benötigt Zeit. Und das es ab und an zu Verzögerungen kommt ist bei noch so guter Planung immer möglich und vor allem Menschlich!
Derartige Maßnahmen werden daher auch von langer Hand geplant. Die Vorlaufzeit für solche Vorhaben beträgt teilweise über ein Jahr - zum Beispiel dafür, das entsprechende Streckensperrungen von Vorneherein in den Fahrplan eingearbeitet werden können. Achtet einmal darauf: In den Fahrplan-Aushängen am Bahnhof findet man des öfteren den Hinweis: "Fährt nicht am ...." - dies sind dann oft im Fahrplan berücksichtige Baumaßnahmen.
Ich bin gerne dazu bereit, auch als absoluter Bahn-Fan schlechte Dinge an unserer Bahn mit zu kritisieren. Diesen Fall (Gateway Garden) zu kritisieren, ist aus meiner Sicht aber ungerechtfertigt.
Anfang des Jahres hatte uns ein Nutzer mitgeteilt, dass sein Browser, Firefox, meinte, Gentoo’s Installationsmedium würde Malware beinhalten.Erinnert an gmail. Da könnt ihr ja mal einen von Google ausgehenden Spam zu melden versuchen. Wenn ihr auf Kafka-Geschichten steht.Leider hatte der Nutzer den Download nicht beendet bzw. gleich wieder gelöscht (die Warnung sieht halt auch gefährlich aus!). Es stellte sich dann schnell heraus, dass zumindest zum Zeitpunkt unserer Prüfung, alle Mirrors die gleichen Dateien ausgespielt haben (Checksummen stimmen überein) und diese sauber waren (ja, wir haben unsere Images mit verschiedenen Schlangenöl-Lösungen geprüft).
Was war dann der Grund? Die Herkunft! Gentoo nutzt noch Mirrors, kostenlos bereitgestellt von Dritten und kein zentrales CDN. Einer dieser Spiegelserver, mirrors.kernel.org, ist in Google’s SaferBrowsing System gelistet. Aber nicht generell, nein, nur für das *gesamte* "/gentoo"-Unterverzeichnis.
Das schließt eben auch unser Installationsmedium in "/gentoo/releases/amd64/..." mit ein.
Wir haben dann irgendwann durch unsere Kontakte die Information bekommen, dass die Ursache im *Quellcode*-Archiv zu "Shadowinteger's Backdoor" (http://tigerteam.se/dl/sbd/) einem netcat-Klon stecken würde.
Was wir bis heute nicht wissen:
- Da Google’s SafeBrowsing offenbar in der Lage ist auf Verzeichnisebene zu flaggen, wieso haben sie dann die Warnung nicht zumindest auf /gentoo/distfiles beschränkt?
- Warum ist nur mirrors.kernel.org betroffen? Die Datei liegt auf allen unseren Spiegeln. Wenn nun also wirklich Gefahr von dieser Datei ausgehen sollte müsste der gemeine User, der sich auf SaferBrowsing verlässt, doch erwarten können, dass die gleiche Datei immer und überall erkannt und geblockt werden würde.
- Aktuell (das war vor paar Wochen noch anders) scheint tatsächlich die Quellcode-Datei von allen Quellen blockiert zu werden (also wirklich nur sbd-1.37.tar.gz), was Browser, die gegen das SafeBrowsing Download-API prüfen, verhindern.
Seit dieser Zeit kämpfen wir jetzt mit Google um eine Korrektur der Einstufung. Selbst mit unseren noch immer guten Kontakten zu Google (Hallo ChromeOS!) ist da nicht viel zu machen denn bekanntlich ist Google ein technisches Unternehmen: Die wissen, dass Menschen Geld kosten. Also tun die alles um Probleme technisch zu lösen und den Einsatz von Menschen zu minimieren, so auch im "Support": Erst wenn die Error-Rate zu einem gemeldeten Problem eine bestimmte Prozentschwelle überschritten hat, schaut sich ein Mensch den Sachverhalt an... :/
Zum Thema "Schlangenöl nimmt Webseite als Geisel und verhindert, dass Leute mit gängigen Browsern sie überhaupt zu Gesicht bekommen" möchte ich dir über meine Erlebnisse erzählen. Betrachte dich also bitte als Kummerkasten ;) Vielleicht findest du aber auch den ein oder anderen (Ab-)Satz für deine Leser interessant; in diesem Falle: bedien dich. (Und spring' von mir aus gleich zum TL;DR am Ende :)Lacher am Rande: Die Schlangenöl-Community macht das auch so. Die müssen sich ja auch ihre Samples gegenseitig zuschicken. Die tun das auch in ZIP-Files mit Standardpasswort.Im Vorfeld: Ich bin, was amoklaufende Virenscanner angeht, schon einiges gewohnt. Ich bin in der Demoszene aktiv (also jetzt nicht der mit den brennenden Autos, sondern der mit den Grafikdemos), insbesondere im Bereich 4k- und 64k-Intros, also Demos mit einer Größenbeschränkung auf wenige Kilobyte. Da kommen praktisch immer sehr spezielle Laufzeitpacker wie "Crinkler" (http://www.crinkler.net/) und "kkrunchy" (http://www.farbrausch.de/~fg/kkrunchy/) zum Einsatz, um noch das letzte Byte herauszukitzeln. Dummerweise haben wohl auch mal Malware-Autoren diese Packer zur Obfuscation benutzt, und da Schlangenöl-Hersteller das Brett an der dünnsten Stelle bohren, haben sie, anstatt die Malware ordentlich zu analysieren, einfach die Packer auf die schwarze Liste gesetzt. Da ich selbst ein paar mit besagten Packern komprimierte, aber an sich völlig harmlose 4k- und 64k-Intros auf meiner Webseite hoste, habe ich schon mehrfach von meinem Hosting-Provider böse Mails bekommen, ich möge doch binnen X Stunden meine Site saubermachen, sonst wird sie vom Netz genommen. Bisher ist das immer mit einer erklärenden Mail aufzulösen gewesen, zum Glück.
Andere Demoszener haben übrigens angefangen, ihre Intros in einer Form zum Download anzubieten, die automatisches Scanning unmöglich macht. Standard sind inzwischen ZIP-Archive, in denen die EXE-Dateien verschlüsselt abgelegt sind, und der Key steht in einer readme.txt oder so. Oder, ein besonders schräger Hack: Da liegt das Executable im Download-Archiv einfach ohne die "MZ"-Signatur (also die ersten zwei Bytes jedes Windows-Executables) vor. Erst eine mitgelieferte .bat-Datei klebt Header und Rest wieder zusammen und erzeugt eine gültige Windows-EXE.
Aber ich schweife ab.Irgendwann wurde es jedenfalls mit den Fehldetektionen noch schlimmer und Nutzer wurden daran gehindert, auch meine "normalen" Utilities, die nichts mit der Demoszene zu tun haben, herunterzuladen. Beliebte Ziele sind ein Tool, das in Python geschrieben ist und das ich für faule Windows-Nutzer mit einem Standard-Programm(!) in eine einzelne EXE verpackt habe. Oder ganz normale, mit Microsoft Visual C++ compilierte Executables.
Auch Google hatte mich schon immer auf dem Kieker. Der Aufruf des Verzeichnisses auf dem Server, in dem die Downloads lagen, führte schon länger bei Chrome-Nutzern zum gefürchteten "roten Bildschirm". Das war mir noch egal, aber vor zwei Wochen begann Google damit, meine gesamte .de-Domain als gefährlich einzustufen — einschließlich *aller* Subdomains, nicht nur der, wo das (angeblich) gefährliche Zeug lagert! Selbstverständlich wurde ich darüber nicht informiert (Mail an webmaster@meinedomain.de oder so? I wo!), ich habe es von Nutzern meiner anderen Webdienste erfahren, die auf anderen Subdomains liegen sind als der persönliche und Demoszenen-Kram.
Nun gibt es bei Google keine öffentliche, funktionierende Möglichkeit, "false positives" zu melden. Es gibt Dokumentation für Webmaster, was man tun soll, wenn Google Malware auf der eigenen Domain erkannt hat, aber die geht stets davon aus, dass man wirklich mit irgend einem Wurm infiziert ist. Die Option auf eigenen Irrtum scheint Google gar nicht zu kennen. Vor allem kriegt man nicht einmal heraus, *welche* konkreten Inhalte denn als schädlich erkannt wurden.
Es gibt aber eine Möglichkeit, nämlich die "Search Console". Um die zu nutzen, muss man sich gegenüber Google mit einem permanentem DNS-TXT-Record als Besitzer der Domain ausweisen (wohl dem, der die DNS-Records seiner Webseite unter Kontrolle hat!). Die Console selbst ist eher für SEO-Kram gedacht, aber da gibt es auch einen Menüpunkt "security issues" und tatsächlich stehen dort mal ein paar konkrete URLs von angeblich bösen Inhalten. Überraschenderweise waren das bei mir nicht die erwartete Handvoll Demoszenen-Intros, sondern nur eine zehn Jahre alte .tar-Datei mit einer Library, die als Beispielprogramm ein kkrunchy-gepacktes Windows-Executable enthielt. (Das Programm selbst war völlig harmlos: Es handelte sich um einen schlichten MP3-Player.) Nun ja, da gibt es einen "I have fixed the issues, request review"-Button, also hab' ich den mal gedrückt und im Freitextfeld eingegeben, dass es ein "false positive" ist (mitsamt ein paar Erläuterungen, wie was wo warum). Zwei Tage später die Antwort: Meinem Review Request konnte nicht stattgegeben werden, die Malware sei immer noch da. Die haben meine Erklärung gar nicht gelesen! Also habe ich die inkriminierende EXE-Datei aus dem Archiv entfernt und das Archiv zudem umbenannt (die ganze Library ist eh' obsolet). Nochmal "request review" gemacht, mit Freitext "ich hab's jetzt entfernt, aber ehrlich jetzt, Jungs, das wäre gar nicht nötig gewesen, weil …". Daraufhin: Nichts. Eine Woche lang keine Reaktion. Nach einer anderthalben Woche schaue ich nochmal in die Search Console, und siehe da: Jetzt ist ein anderes Programm der Stein des Anstoßes. Eins, das vorher schon da war. Eins, das nichtmal Crinkler oder kkrunchy benutzt, sondern schlicht UPX, den bekanntesten Executable-Packer überhaupt. Ein Bildbetrachter, in C++ geschrieben, mit Visual Studio compiliert und statisch gegen libjpeg-turbo und die Microsoft Visual C++ Runtime gelinkt. Das reicht also heutzutage aus, um mit einer ganzen Domain auf dem Malware-Index zu landen!
Zum Glück war das nur eine Testversion, also konnte ich die gefahrlos löschen und wieder den "request review"-Affentanz aufführen. Jetzt ist meine Domain erstmal wieder als unbedenklich markiert, aber für wie lange?TL;DR: Alles Scheiße.
Takeaway #1: Wenn Google deine Domain wegen angeblicher Malware-Infektion hops nimmt, erfährst du es nur indirekt von deinen Nutzern (außer du nutzt selbst Chrome mit aktiviertem "ich schicke erstmal jede aufgerufene URL an Google"-Phishing-Schutz, aber hey, das tust du natürlich nicht). Wenn du wissen willst, wo Google denn nun genau Malware auf deiner Domain gefunden hat, musst du an deinem DNS herummanipulieren und einen Google-Account haben, um die "Search Console" benutzen zu können. "False Positives" reporten geht nicht: Derlei Anfragen werden ignoriert, also lösch den Kram oder fuck you.
Takeaway #2: Es braucht nicht viel, um Schlangenöl zu triggern, deine (Windows-)Software als Malware zu erkennen.
- Laufzeit-Packer verwendet? Verdächtig!
- C-Library statisch gelinkt? Verdächtig! (siehe https://twitter.com/KeyJ_trbl/status/1138885991517839360 — selbst ein verdammtes "Hello World"-Programm wird schon von diversen Schlangenöl-Anbietern als Malware erkannt!)
- Python-Software mit PyInstaller (einem Standard-Paket in der Python-Welt) in eine einzelne Windows-EXE verpackt? Verdächtig! Wenn man (wie ich) möglichst kompakte Software für Windows (nur eine EXE-Datei, keine weiteren Dependencies) schreiben und veröffentlichen möchte, ist man quasi am Arsch.
Ich hab mich da immer aus der Ferne drüber totgelacht.
Mal ganz neutral analysiert ist das natürlich ein weiterer Fall von Externalisierung von Kosten. Wenn ich mir einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffe, indem ich die durch meine Aktivitäten entstehenden Kosten Anderen aufdrücke. Wie bei Umweltverschmutzung und Atommüll. Die Tech-Riesen bieten einen Mail-Service an, und externalisieren die Spam-Kosten auf den Rest der Welt.
Ach ICH soll mir jetzt irgendwelche DNS-Records anlegen, und meine Mails vom Mailserver mit einem Domainkey digital signieren lassen, um EUER Spamproblem für euch einfacher lösbar zu machen? Go fuck yourself!
Oh aber selbst habt ihr nicht mal eine funktionierende abuse@-Adresse, wo man sich über von euch ausgehenden Spam beklagen könnte? Go fuck yourself!
Ihr verkauft Schlangenöl, das prinzipiell seine Funktion nicht erfüllen kann, und die Kosten für False Positives externalisiert ihr an … mich? Go fuck yourself!
Ich glaube, wir brauche mal eine Behörde für Digitalumweltschutz, die solche Geschäftsmodelle systematisch aus dem Verkehr zieht. Alle solche Firmen systematisch zumachen. Eine nach der anderen. Wer Kosten externalisiert, wird zugemacht. Und der Aufsichtsrat / der CEO / die Gründer / die Investoren sind persönlich haftbar für die Verfahrenskosten.
Ja aber Fefe wenn wir die ganzen Kosten selber tragen müssten, dann würde sich unser Geschäftsmodell nicht tragen!!1!
Wenn sich euer Geschäftsmodell nur durch Externalisierung von Kosten trägt, DANN TRÄGT ES SICH GAR NICHT. Man stelle sich mal vor, ein Wurstproduzent würde so argumentieren! Ja klar könnte ich hier Hygienestandards erfüllen, aber dann wäre das nicht profitabel!!1! Da würde doch niemand auch nur eine halbe Sekunde zögern, den aus dem Verkehr zu ziehen!
Ja klar könnten wir auch Bremsen in die Autos einbauen, aber dann wären wir preislich nicht mehr konkurrenzfähig!1!!
Unfassbar.
Denn Disruption bedeutet nicht nur Zerstörung und Polarisierung. Sie birgt auch das Potenzial zum Aufbruch und, um es mit Kant zu sagen, zum Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Die Hoffnung, die sich 1945 mit der Gründung der Vereinten Nationen verband, ruht heute auf Blockchain als Code eines weltbürgerlichen Gesellschaftsvertrags.Der Einsender kommentierte das schon ganz passend mit:
Das ist die erste Blockchain-Referenz, die bei mir tatsächlich Brechreiz auslöst (habe Politikwissenschaft studiert).:-)
Wer seine alte Ölheizung durch ein klimafreundlicheres Modell ersetzen lässt, soll eine "attraktive Austauschprämie" bekommen. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier soll die Prämie bei 40 Prozent der Investitionskosten liegen.Erinnert ihr euch noch, als dieser Typ als Fanal der Hoffnung bei der CDU galt? Weil er (angeblich ohne externe Betreuung) Twitter bedient gekriegt hat?
Auf ein Detail bin ich noch angesprochen worden, nämlich dass die sogenannte Flächenstilllegungsprämie ausgelaufen sei. Ja und nein.
Die Flächenstilllegung wurde im Rahmen der Entkopplung der Direktzahlungen in die Regelungen zur Betriebsprämie integriert.Das Programm heißt jetzt anders.
Dann schreibt ein Leser noch folgendes zu Nestlé und Agrarsubventionen:
https://www.derstandard.at/story/2485650/eu-agrarsubventionen-fuer-nestle--coDas Modell erinnert ein bisschen an die Umsatzsteuer, die ja auch immer durchgereicht wird in der Supply Chain, damit sie nicht die armen darbenden Unternehmen zahlen müssen sondern der Konsument.Die Konzerne erhalten von der EU Geld zurück, wenn sie in der EU Agrargüter kaufen. Wenn etwa Nestlé in Großbritannien Milch kauft, um sie weiterzuverarbeiten, muss das Unternehmen den von der EU festgelegten Mindestpreis an die Landwirte bezahlen. Damit die Landwirte aber noch etwas an ihrer Milch verdienen liegt dieser Preis über dem Weltmarktpreis. Wenn Nestlé dann Kondensmilch exportiert, kann der Konzern beantragen, den Unterschied von der EU wieder zurückerstattet zu bekommen.
Falls du übrigens denkst, Agrarsubventionen sind eindeutig definiert: Nicht nur Agrarkonzerne und Bauern kassieren, sondern auch Unternehmen wie der Rüstungskonzern Rheinmetall, der vor zwei Jahren 83 795 Euro einstrich. Im gleichen Jahr erhielten ein niederländischer Eislaufclub 162 444 Euro aus Brüssel, ein schwedischer Akkordeonclub 59 585 Euro. Wofür?Die Rheinmetall-Nummer hatte ich damals auch im Blog.Rheinmetall hat einen ehemaligen Panzerübungsplatz aufforsten lassen und dafür Gelder aus einem EU-Programm bekommen, das die Entwicklung abgelegener ländlicher Gebiete fördern soll. Aus demselben Programm werden auch Gokart-Bahnen, Akkordeonorchester oder Eislaufvereine auf dem Lande finanziert. Aus anderen, vollkommen legalen Fördertöpfen des EU-Agraretats beziehen auch Flughäfen, Gefängnisse oder Reitschulen ihre Zuschüsse.
Du schriebst "Die Regierung hat aus Klimaschutzgründen entschieden, den Stickstoff-Ausstoß zu reduzieren.".Der Leserbief kam bestimmt von einem Mathematiker, um mal einen alten Witz zu zitieren. Er kam spät, war völlig korrekt, und hat überhaupt nicht weitergeholfen :-)Das ist blanker Unsinn, denn die Erdatmosphäre besteht zu etwa 78% aus Stickstoff (N2). Elementarer Stickstoff ist der natürliche Hauptbestandteil unserer Atemluft, und vollkommen harmlos.
Es geht hier vielmehr um bestimmte Stickstoffverbindungen.
Bei den Landwirten sind das hauptsächlich Nitrat-Verbindungen (R-NO3) in den Düngemitteln, bei den Abgasen aus Verbrennungsprozessen hauptsächlich Stickoxide (NOx).
Chemisch geht die Reihe in etwa so: NO2 (gasförmiges Stickstoffdioxid) reagiert mit Wasser zu HNO3 (Salpetersäure). Diese reagiert mit Chloriden, Hydroxiden oder Carbonaten von Alkalimetallen - namentlich Kalium und Natrium - zu Nitraten. In dieser Form ist der Stickstoff dann für den Pflanzenstoffwechsel verfügbar.
Die Emissionen beziehen sich auf den überschüssigen, also *nicht* von den Pflanzen aufgenommenen Teil der Nitrate, der durch Irrigation in Gewässer oder ins Grundwasser gewaschen wird, also die "Überdüngung".
Die EU subventioniert Flächenstilllegungen in EU-Ländern, d.h. Bauern bekommen Geld dafür, auf einigen Flächen nichts anzubauen (so sollen Produktionsüberschüsse vermieden werden). Da es bei den Banken für angelegtes Geld keine Zinsen mehr gibt, kaufen große Unternehmen inzwischen Ackerland und lassen da einfach wild wachsen und kassieren die Zuschüsse. Das hat zur Folge, dass sich Bauern, die expandieren wollen, wegen der hohen Landpreise die Pacht bzw. Kaufpreise für das Land auch nicht mehr leisten können. Da gab es vor einiger Zeit mal eine Doku auf Arte, und dort wurde gesagt, einer der größten Empfänger für Landwirtschaftssubventionen wäre (tada!) Nestlé. Hab da leider keine Verweise drauf mehr gefunden.Und all das, weil unsere Regierung die Illusion aufrecht erhalten will, der Wert unseres Geldes sei gar nicht im freien Fall. Wir haben ja die Bewertungsgrundlage dafür umgestellt, das wird jetzt anhand eines Warenkorbes bewertet. Wenn wir den Preis von Nahrungsmitteln nach unten bescheißen, dann können wir damit zu Lasten der Bauern vertuschen, dass unser Geld immer weniger wert ist.
Update: Da hab ich ein paar Schritte ausgelassen und Leser verwirrt.
Deutschland und die EU haben Agrarsubventionen in gehirnerschütterndem Ausmaß. Googelt euch ruhig selber. Ich hatte das vor vielen Jahren mal verlinkt. Dann kam die Automatisierung und hat dazu geführt, dass ein Bauer mehr Nahrung produzieren kann. Die Subventionierung hat dann zu massiver Überprüduktion und Phänomenen wie Butterberg und Milchsee geführt. Das Überangebot hat die Preise gedrückt. Das hat dazu geführt, dass man als Bauer jetzt auch viel mehr produzieren muss, um von dem Hof noch leben zu können. Das hat zu einem Sterben der kleinen Höfe geführt und zu einer Aggregation zu immer größeren Produktionsbetrieben. Es hat auch zum Sterben der Landwirtschaft in Afrika geführt, weil deren reale Produktionspreise über unseren subventionierten Milchpulver-Abverkaufspreisen liegen müssen. Aber bei uns hat die Politik gemerkt, dass das total super ist, wenn die Nahrung immer billiger wird, weil dann das Geld immer weniger wert sein kann, und man merkt es nicht, weil man für den gleichen Euro-Betrag gleich viel Brot kriegt.
Die Methode platzt aber seit ein paar Jahren und die Produzenten sind zu Verpackungsbeschiss übergegangen. Das sieht aus, als sei es so viel wie früher, aber tatsächlich sind plötzlich nicht mehr 150 sondern 122 Gramm in der Packung und der Rest ist Luft. Oder die Qualität der Komponenten wird schlechter, das geht aber auch nicht lange gut.
ich arbeite auch bei einer Bank und möchte Deine Aussage korrigieren:Das ist die Lebenslüge der Politik an der Stelle. Als Kunde konnte man schon seit echt vielen Jahren per HBCI alle seine Konten in einer Software verwalten, ohne das auch nur den beteiligten Banken sagen zu müssen, dass man da noch andere Konten mitverwaltet."Mit Kontoinformationsdienst ist die Schufa gemeint." Es ist gerade nicht die Schufa gemeint. Bei den Kontoinformationsdiensten geht es nicht in erster Linie darum dass eine Zentrale Einrichtung der Banken einen Überblick über die Bonitätssituation eines Kunden erhält, sondern dass der Kunde selbst einen Überklick über die Geldbewegungen diverser Konten erhält, die er bei unterschiedlichen Instituten unterhält.
Der Punkt, der jetzt anders wird, ist dass es darum geht, dass das nicht eine Software auf meinem Rechner tut, am besten noch freie Software, für die ich den Quellcode habe. Nein. Jetzt soll das irgendein unmoralischer, stinkender Mitesser von einem Parasiten-"Dienst" machen. Das ist eine Firma. NICHT der Kunde. Eine Firma. Jemand anderes. Der ganze Punkt bei dieser Geschichte ist, dass die Politik gerne Arbeitsplätze bei unseriösen Betrüger-Startups schaffen will, die im Moment alle unter dem Namen "Fintech" arbeiten und so tun, als hätten sie irgendwas neu erfunden. Oder leisteten irgendwas außer anderen Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.
Es gibt also "passive" Lösungen die nur Kontodaten ziehen und irgendwas damit machen bzw. dem Kunden einen Überblick über seine finanzielle Situation bieten. Z.B. die ganzen Finanzoptimierer, die die Kontodaten auslesen und einem automatisch "bessere" Versicherungen, Engergieversorger etc. vorschlagen.A-Ha! Hier kommen wir der Sache näher! "Finanzoptimierer" sollen Zugriff auf eure Konten haben. Wer bei dem Gedanken, einer Finanzoptimier-Firma Zugriff auf sein Bankkonto zu gewähren, nicht sofort heiser lacht, der ist genau die Opfergruppe dieser nichtsleistenden "Industrie".
Aber Fefe, wenn der bei einer Bank arbeitet, wieso ist der denn dann latent negativ eingestellt für das ganze? Mein Bank versucht mir ja auch ständig, unseriöse Finanzoptimierung und leistungsfrei mein Konto leerende "Versicherungsberatung" unterzujubeln, wenn ich nicht aufpasse!
Stimmt, und jetzt kommen wir zum spannenden Teil dieses Leserbriefes:
Wenn der Kunde dann auch noch aus einer zentralen Plattform heraus aktiv auf seine Konten zugreifen und Zahlungen auslösen kann dann handelt es sich um einen "Zahlungsauslösedienst ". Das wird Neudeutsch auch "Multibanking" genannt und betrifft beiliebe nicht nur die "Sofortüberweisung". Früher hieß das z.B. "WISO mein Geld".(Hervorhebung von mir)Man sieht dass die BAFIN die Richtlinie im März 2016 veröffentlicht hat und die Banken mithin dreieinhalb Jahre Zeit hatten sich darauf vorzubereiten.
Aber natürlich können sie gar kein Interesse daran haben dass diese Schnittstellen alle reibungslos funktionieren. Wenn Daten das neue Öl sind, dann sitzen Banken die Girokonten anbieten quasi auf Ölfeldern weil sie über die Zahlungsströme ihrer Kunden extrem gut unterrichtet sind. PSD2 ist dann quasi die Erlaubnis für andere Banken und Startups, diese Ölfelder auch anzuzapfen und das Öl in ihre Kanäle umzuleiten. Noch schlimmer für die Banken ist, dass nicht nur die Informationen abfließen, sondern der Kunde u.U. gar nicht mehr im Login Bereich des jeweiligen Instituts auftaucht (und dort durch das Marketing bearbeitet werden kann) wenn er alle Zahlungsauslösungen aus einer "neutralen" Multibanking App heraus veranlasst. Das ist dann so als ob es (früher) keine Kreissparkassen- und Commerzbank- und Blaubankfiliale gegeben hätte sondern alle Kunden aufs Rathaus gegangen wären um dort ihre Geldgeschäfte zu tätigen.
Das ist der springende Punkt an dieser Stelle. Ja, die Banken sind häufig technisch so unfähig, dass man geneigt ist, von digitalem Analphabetismus zu sprechen. Ja, das hätte vermutlich gereicht, um ihr Verkacken zu erklären. Aber es ist eben nicht alles. Selbst wenn die weniger inkompetent wären: Sie wollen das auch gar nicht.
Achtet mal bei eurer Bank darauf, ob die euch beim Login zum Online-Banking und/oder auf den Kontoauszügen versucht, "Finanzoptimierung", "Geldberatung", "Investment-Ratschläge" oder Versicherungen reinzudrücken.
DAS ist, worum es hier wirklich geht. Um diese Werbeflächen.
Hier gibt es einen Überblick über die Fintechs (und alte Bekannte) die aktuell Lizenzen bei der BAFIN für Kontoinformationsdienst und Zahlungsauslösedienst beantragt haben.Ich rechne fest damit, dass sich dieser Sumpf aus Mitessern Klondike-mäßig aufblasen wird wie der Sumpf der Online-Werbung-Parasiten. Und die Banken sind natürlich wenig begeistert, weil diese Art von "Wertschöpfung" der Weg war, auf dem sie gehofft hatten, die Trockenphase der Negativzinsen zu überbrücken. Jetzt, wo die Investment-Bereiche sich alle als Kriminelle und Zocker herausgestellt haben, und die Banken das lieber zumachen als weitere Milliardenstrafen aufgedrückt zu kriegen, ...
Zum kaputten Onlinebanking: Ich bin bei der Sparkasse, und verwende nun schon seit ca 12 Jahren ChipTan, also ein extra Gerät zur Tan Erzeugung. Durch die neuen Regelungen hat sich für mich exakt nichts verändert! Das jetzt so viele Banken plötzlich ihr online banking kaputt machen liegt m.M.n. nicht wirklich an den neuen Richtlinien, sondern schlicht an deren Inkompetenz, insbesondere an den bisherigen ranzigen Sicherheitslösungen, und der Unfähigkeit das fristgerecht auszubessern. Wie gesagt, meine Sparkasse ist schon seit mehr als einer Dekade auf dem Standard der jetzt Gesetzlich vorgeschrieben wurde...Wieder was gelernt. Ich bin ja kein Kunde bei der Sofortüberweisung, insofern ist mein Wissen darüber Hörensagen. Dennoch: Das Zurückrufen einer Überweisung ist m.W. bei weitem nicht so einfach, wie das hier dargestellt wird. Bei Lastschriften und Kreditkarten ist das ein Knopf im Onlinebanking und funktioniert garantiert. Bei Überweisungen muss man persönlich zur Bank laufen und es ist nicht garantiert, dass man sein Geld wiederkriegt. Sonst bräuchte man ja auch keine Lastschrift. Das ist genau die Daseinsberechtigung für die Lastschrift. Und für Kreditkarten übrigens. Weshalb ich mich auch gegen die neuen "Security-Verifikationen" mit Händen und Füßen wehre. Denn deren einziger Zweck ist, dass ich am Ende auf dem Schaden sitzenbleibe.Zu Sofortüberweisung:
Einerseits kann Sofortüberweisung NICHT wie von dir behaupten einfach von meinem Konto Überweisungen tätigen, denn jede einzelne Transaktion muss per Tan bestätigt werden, und nur ich habe (wie oben ausgeführt) das notwendige Gerät dafür.Zum anderen kann man natürlich eine per Sofortüberweisung getätigte Überweisung wieder zurück buchen. Das kann man in Deutschland und Europa nämlich generell, denn es ist nach wie vor eine normale Überweisung. Man muss dafür halt in die Filiale und sich ordentlich ausweisen, und das wird natürlich auch festgehalten um betrügerische Rückbuchungen dann vor Gericht klären zu können. Aber es geht, wäre ja auch noch schöner wenn man versehentliche Falschüberweisungen (egal ob online oder nicht) nicht irgendwie korrigieren könnte.
Jetzt hat SOFORT natürlich trotzdem meine Logindaten und kann meine Kontobewegungen auslesen, aber das kann ja jeder selbst entscheiden ob er das ok findet. Mich stört es nicht, aktiv können die in meinem Onlinebanking absolut nichts tun.
Das ist übrigens eine der Dinge die durch PSD 2 eigentlich verbessert werden sollten: sowas wie Sofortüberweisung gesetzlich so regeln, dass es möglich ist OHNE dass ein drittanbieter lesezugriff auf mein Konto bekommt. Die Idee war, dass die Banken eine Schnittstelle anbieten, über die das zahlen sicher abgewickelt wird, und sofort und co bekommen dann von der Bank lediglich die Bestätigung dass die Überweisung durch ist. Die Regulierung liest sich auch so.
Dass das alles in der Praxis nicht so funktioniert wie es gedacht war liegt meines Erachtens nach auch wieder hauptsächlich an den Banken.
Dass meine Bank mir erklärt hat, Chiptan würde jetzt beendet, kann natürlich auch auffällig geschicktes Timing sein, damit es aussieht, als könnten sie nichts dafür. Wer weiß.
Schlussendlich möchte ich kurz sagen, dass es mich freut, wenn die Bankenbranche auch öffentlich ansagt, dass die Inkompetenz der Bankenbranche das Hauptproblem an der ganzen Nummer ist. Das kann man nicht oft genug sagen. Und insbesondere können es die Banken nicht oft genug zugeben.
Ich wohne tatsaechlich auf Sylt und moechte das mit der Zwangsfeuerwehr gerne kommentieren. Wir haben natuerlich weniger Einwohner als noch vor 20 Jahren. Es leben allerdings noch immer ca. 18.000 Menschen dauerhaft hier auf der Insel. Was allerdings passiert ist, ist dass alle Schulen auf Sylt geschlossen worden sind und nur noch zentral in Westerland Schulen existieren. Ich selber war auf der dänischen Schule und wir hatten in meinem Wohnort (Keitum) damals sogar eine hier in dem kleinen Dorf. Auch in List war eine daenische Schule. Diese existiert nicht mehr. Und da List ca. 20Km von Westerland entfernt ist gibt es fuer Familien kaum ein Interesse in List zu wohnen. Familien gibt es tatsaechlich viele aber eben an den abgelegenen Orten keine jungen Menschen die sich freiwillig bei der Feuerwehr melden. In den zentralen Orten wie Westerland, Tinnum, Keitum und sogar Archsum und Morsum ist die Feuerwehr sehr gut besetzt und es ist sogar sehr beliebt dort teilzunehmen. Und wenn man nun in List wohnt aber in Westerland arbeitet ist es so, dass es auch moeglich ist sich der Feuerwehrpflicht zu entziehen denn es ergibt keinen Sinn wenn man bei einem Notfall 30 bis 40 Minuten zum Einsatz benoetigt. Es ist also alles etwas kompliziert aber ich glaube wirklich, dass der Abbau der Bildungseinrichtungen der Hauptgrund fuer dieses Problem ist.Haben wir hier also einen Fall, wo eine Infrastrukturapokalypse mittelbar die nächste ausgelöst hat?
Ja, meine lieben Leser, das ist genau die Absicht dahinter.
Das sind Vernebelungsbegriffe, damit die vor eurer Nase "öffentlich" debattieren können, wie sie euch verarschen, ohne dass ihr es merkt.
Mit Zahlungsauslösedienst ist die Sofortüberweisung gemeint. Deren Geschäftsmodell ist ja, dass sie für euch die schlechtest-mögliche Bezahlform (nämlich Vorkasse) schlechtestmöglich umsetzen (nämlich so, dass ihr denen eure PIN und TANs gebt, und die sich damit in eurem Onlinebanking einloggen und in eurem Namen Geld überweisen). Schlechtestmöglich ist das deshalb, weil a) jemand anderes als ihr von eurem Konto Geld überweisen kann und b) ihr die Zahlung nicht wie bei Kreditkarte und Lastschrift zurückrufen könnt. Die Banken haben daher selbstverständlich ausgeschlossen, dass ihre Kunden ihre Zugangsdaten weitergeben. Und wie so häufig, wenn Kunden im Großmaßstab abgezockt werden, kommt sofort die Politik und macht es schlimmer.
Mit Kontoinformationsdienst ist die Schufa gemeint. Die kennt ihr ja hoffentlich.
Das Bündnis betont: "Auch wir möchten die Natur und Umwelt schützen, das Tierwohl weiter ausbauen, die Landwirtschaft zeitgemäß weiterentwickeln".Uh-oh. Das klingt aber verdächtig nach "Ich bin ja kein Rassist, aber ...". Und tatsächlich kommt da noch ein Aber:
Die Branche wolle aber "alltagstaugliche Vorgaben mitentwickeln" - und nicht, dass Vorgaben maßgeblich von Umwelt- und Naturschutzorganisationen "bestimmt werden". Bauernpräsident Joachim Rukwied nannte als Beispiele den Aktionsplan Insektenschutz, die Düngeverordnung, das Freihandelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten sowie zunehmende Auflagen bei der Tierhaltung.Also mit anderen Worten wollen die Bauern mitbestimmen, aber eben doch nicht ergebnisoffen sondern in die Gegenrichtung. Weniger Umweltschutz, mehr Klimakatastrophe, mehr Massentierhaltung pro Quadratmeter und immer ordentlich düngen.
Oder will mir das mal kurz ein Landwirt anders erklären? Vielleicht hat das ja die ARD bloß falsch wiedergegeben.
Sehr geil auch die Umweltministerin:
Es gebe gesellschaftliche Erwartungen, wenn es etwa um sauberes Grundwasser gehe, sagte die Ministerin.Nur falls jemand dachte, ich sei hier der, der die Bauern besonders despektierlich behandelt.
Bank of America's CEO says that it's saved $2 billion per year by ignoring Amazon and Microsoft and building its own cloud instead
Das klingt erst wie eine Unmöglichkeit, weil Banken ja überhaupt nicht mit Geld umgehen können. Aber genau das ist hier der Einsparhebel gewesen. Die haben nicht Geld gespart, weil sie nicht in die Cloud gegangen sind, sondern weil sie ihre vorher 200k Server auf 70k eingedampft haben und von ihren 60 Rechenzentren jetzt runter auf 23 sind.Da war so viel überflüssige Geldverschwendung drin, dass wenn man da eine Schrotflinte nimmt und in die Menge schießt und die toten Server vorsichtig rauszieht, dass der Rest immer noch problemlos die ganze Last stemmen kann.
Trotzdem, 2 Milliarden klingt ja schon substanziell. Was haben die denn da für Budgets, dass so viel Einsparung überhaupt möglich ist?
The bank, which has a $10 billion annual tech budget
Und das, meine Damen und Herren, meinte ich mit "Banken können nicht mit Geld umgehen". Was macht man mit so viel Budget? Das kann man ja kaum für IT ausgeben. Und tatsächlich. Damit kaufen die keine IT-Geräte. Damit kaufen sie IT-Firmen.Wer sich jetzt denkt, hach, endlich mal eine herzerwärmende, positive Story bei Fefe, den muss ich leider enttäuschen. Hier ist die Punchline:
Right now, the bank estimates its private cloud is 25 to 30% cheaper than public providers, though it also recognizes that probably won't last forever. Still, the company believes the architecture it has built will give it leverage in negotiating contracts with these companies — a process that is already under way, Moynihan said.
Das hat er nicht gemacht, weil das eine schlaue Idee ist, sondern weil er Verhandlungsmasse für den Cloud-Umstieg brauchte.Dem hat wohl noch keiner gesagt, dass die Preise bei der Cloud am Anfang egal sind. Die würden dich noch dafür bezahlen, dass du zu ihnen in die Cloud kommst. Die echten Preise kriegst du dann aufgerufen, wenn du dich vollständig abhängig gemacht hast.
Schöne Server haben Sie da! Wäre ja schade, wenn die nur 100 GB Highspeed-Bandbreite zum Storage hätten!
Früher hätte man das mit Drogendealern verglichen. Heute sind Telcos glaube ich der bessere Vergleich für ein fundamental unmoralisches Geschäftsmodell.
Seit gefühlt Monaten macht Heise Wind wegen billiger Windows-Lizenzen, die man angeblich bei Edeka kaufen kann.
Nach nur wenigen Wochen der intensiven Recherche haben sie herausgefunden, dass die von Lizengo kommen, einer deutschen Firma.
Erst hieß es die ganze Zeit: Hey, wieso sind die so billig? Da stimmt doch was nicht!
Dann hieß es: Hey, wieso tut Microsoft nichts?!
Dann hieß es: Microsoft hat Klage eingereicht!!1!
Und jetzt heißt es: Lizengo wundert sich, denn eine Klage von Microsoft, so glauben sie, wäre ihnen in ihrem Posteingang aufgefallen.
Alter wollt ihr uns eigentlich alle verarschen?!? Was ist das hier, Alzheimer-Prävention? Bewegungstherapie?!
Hackers accessed the internal network of Czech cybersecurity company Avast, likely aiming for a supply chain attack targeting CCleaner. Detected on September 25, intrusion attempts started since May 14.
Das ist eine Firma, wir erinnern uns, die euch erzählt, ihre Produkte würden in Echtzeit (!) Angriffe erkennen und abwehren. Aber in ihrem eigenen Netz kriegen sie einen laufenden Angriffe über vier Monate nicht mit.Deren Schlangenöl will man doch sofort kaufen!!1!
Na, wollt ihr auch wissen, wie sie sich aus der Nummer rausreden wollen? Na klar, ganz einfach! Erstens tun sie so, als hätten sie den Angriff abgewehrt. Das finde ich ja ein bisschen … ambitioniert formuliert, wenn der Angreifer bei ihnen im Netz war. Über Monate.
The evidence we gathered pointed to activity on MS ATA/VPN on October 1, when we re-reviewed an MS ATA alert of a malicious replication of directory services from an internal IP that belonged to our VPN address range, which had originally been dismissed as a false positive.
Wie Moment, 1. Oktober? Ich dachte 25. September!1!!Ist das wie einer dieser Polizei-Witze? 50 kg Kokain beschlagnahmt. Die 40 kg beschlagnahmtes Kokain sind auf dem Weg zur Asservatenkammer. Die 30 kg beschlagnahmtes Kokain sind angekommen. Die 20 kg beschlagnahmtes Kokain wurden erfolgreich eingecheckt.
On Oct 4, we observed this activity again.Ach nee, jetzt sind wir schon am 4. Oktober! Eben war es noch der 1. und davor war es der 25. September!
Hey, pass uff, das war bestimmt Emotet! Und Avast bietet bald ein Webinar an, wie man sich schützt! Und im Übrigen: Cyber-Spionage! Nation State! Supply chain attacks!
Lacht nicht!
Global software companies are increasingly being targeted for disruptive attacks, cyber-espionage and even nation-state level sabotage, as evidenced by the many reports of data breaches and supply chain attacks over the last few years.
Hey, also wenn das SO schlimm ist, dann brauchen wir mehr Schlangenöl. Wie wäre es mit Avast? Ich hörte, die haben Erfahrung mit sowas!1!!
Was war passiert? Die Regierung hat aus Klimaschutzgründen entschieden, den Stickstoff-Ausstoß zu reduzieren. Stickstoff ist Bestandteil von Düngern, daher sind von Reduktionsbemühungen vor allem die Bauern betroffen, aber es betrifft auch praktisch alle Bauvorhaben im Land.
Am Dienstag veröffentlichte die Provinzverwaltung in Arnheim eine Übersicht mit 2800 Projekten, die wegen der Stickstoffproblematik zurzeit nicht genehmigungsfähig sind. Darunter befinden sich nun fünf große Wohnungsbauprojekte mit jeweils 500 Häusern und 24 weitere Wohnbauprojekte mit jeweils 250 bis 500 Häusern. Auch 177 Gewerbegebiete sind betroffen und 333 bäuerliche Höfe. Selbst das geplante Containerterminal Valburg könnte dem Stickstoff-Diktat aus Den Haag zum Opfer fallen.Aber die großen Proteste kommen im Moment jedenfalls von den Bauern, die alle in ihre Traktoren gestiegen und zur Regierung in die Hauptstadt gefahren sind. Ergebnis: Alle Autobahnen blockiert, landesweiter Verkehr kommt zum Erliegen.
Wie groß die Befürchtungen sind, kann man an diesem Statement gut erkennen:
Umweltministerin Carola Schouten versuchte die Landwirte zu beruhigen, sie werde ihnen nicht das halbe Vieh konfiszieren.Ausgelöst wurde der Spuk von einem Urteil des höchsten Verwaltungsgerichtes. Die Niederlande hatten ein System, das ein bisschen an die auch bei uns üblichen Handwaving-Unterdenteppichkehr-Verfahren erinnert: Es gab eine Art Stickstoff-Emissionszertifikate, aber die haben "zukünftige Reduktionen" mit eingerechnet. Was das konkret heißt? Keine Ahnung! Klingt für mich aber nach dem üblichen "Argument" der marktlibertären Spinner zum Umweltschutz. Ja gut, wenn das so weitergeht, dann sind wir bald alle tot. Aber wir Menschen sind ja erfinderisch. Wir machen jetzt einfach weiter, und einem zukünftigen Genie wird schon was einfallen!1!!
Jedenfalls waren jetzt alle Seiten völlig überfordert damit, dass das Kopf-in-den-Sand-Verfahren nicht mehr weiter genutzt werden darf. In der sich daraufhin entwickelten Diskussion passierte das, was immer passiert: Alle zeigten auf die anderen. Die Grünen aus den Innenstädten meinten, man könne doch den Viehbestand im Land mal eben halbieren, ohne damit die Versorgung zu gefährden, nur den Profit. Hauptsache niemand nimmt uns unsere Autos und Billigflieger weg.
Die Bauern reagierten invers: Nehmt doch erstmal den Innenstädtern ihre Billigflieger weg und macht E-Autos, bevor ihr bei uns herumkürzen wollt, ihr Heuchler.
Bemerkenswert ist auch, dass die Bauern offenbar 80% Rückhalt in der Bevölkerung haben.
Bei einem anderen großen deutschen Autohersteller, der auch Car-Sharing anbietet, konnte man sich lange Zeit im Fahrzeug für den Online-Kram anmelden und damit die Fahrzeuge tracken. Einige Fahrzeuge konnte man auch per App öffnen – unabhängig davon, ob gerade eine Miete lief.Das ist ja auch mal geil! Unsere Anmeldung ist so kacke, das nimmt kein Angreifer auf sich. Nicht mal wenn er dafür ein Auto bekäme.Der Verantwortliche hat darauf angesprochen gesagt, dass er einmal versucht hat sich zu registrieren, das nicht hinbekommen hat und daher das Problem als "nicht gravierend" eingestuft hat. Er hat zwar recht, dass sich anzumelden krass umständlich ist (Hotspot vom Handy für das Auto aufmachen, Passwort mehrfach eingeben, ...) aber mit ein bisschen Übung bekommt man das an einem Ampelstop hin.
Das Problem zu "fixen" hat ein paar Monate gedauert. Der Workaround ist, dass ein Script die "jemand hat sich in deinem Auto angemeldet" Mails empfängt und die Autos aus der Vermietung nimmt, dann fährt ein Praktikant hin und meldet wieder den Firmen-Account im Auto an.
Der Einsender kommentiert:
Die kleinen Gemeinden um Frankfurt bluten aus, weil sich alle Arbeitsplätze in Frankfurt konzentrieren. Dazu ist Wohnen mittlerweile so teuer, dass es kaum noch Familien gibt, in denen nicht beide Partner arbeiten. Das führt dazu, dass wir Aktionen praktisch nur noch ab 20.00 Uhr anbieten können, weil man davor keine Ehrenamtlichen mehr findet. Oder es sind Aktionen wie Senioren-Gymnastik, von Senioren, für Senioren.
Positiv: für die Studenten ist wohnen mittlerweile so teuer, allein zu wohnen, dass die nicht alle mit 19 zum Studieren wegziehen…In Norddeutschland gibt es schon mehrere dieser Zwangs-Feuerwehren. Wo? Natürlich auf Sylt, da wohnt ja auch kein Einheimischer mehr. Sind halt die ersten Anzeichen der "sozialen Verwerfungen" der Nullzins-Politik der EZB.
Update: Es gibt sogar schon eine Wikipedia-Seite zur Pflichtfeuerwehr! Ein Leser kommentiert:
Generell ist es so, dass eine Pflichtfeuerwehr einberufen wird, wenn sich nicht genug freiwillige finden. Problem: Wenn man vorher bei der freiwilligen war, und dann aus Gründen aber nicht mehr kann/will, ist man trotzdem der erste, der dann einberufen wird. Erfahrung ist dann halt vorhanden, ob man will oder nicht.
Update: Oh wow, Es gab da auch mal das Konzept der Feuerwehrabgabe. Wer nicht freiwillig zur freiwilligen Feuerwehr ging, musste sich Schutzgeld-mäßig freikaufen. Also der EGMR das kippte, löste das in den betroffenen Kommunen eine Finanzkrise aus.
Mal wieder Spannendes(?) aus meiner niederländischen Heimat: das niederländische Aufsichtsamt macht amtlich, dass der Telekomsektor den Glasfaserausbau absichtlich verbockt.Da die Tricks in die Niederlande genau die gleichen sind wie in Deutschland, denke ich, dass die Ergebnisse sich gut übertragen lassen auf die deutsche Situation.
Die "Autoriteit Consument en Markt" (ACM, Aufsichtsamt) veröffentlicht heute einen Report ("Marktstudie"), der das alles mal haarfein auseinander nimmt.
Alle fiesen Tricks, die so angewendet werden, werden aufgelistet. KPN bekommt den Hauptteil der Aufmerksamkeit, aber auch T-Mobile und VodafoneZiggo werden namentlich erwähnt.
Sie stellen leider (aber nicht überraschend) fest das die aktuelle Regeln das alles erlauben, und sogar fördern.
Alles bereits ein alter Hut natürlich, aber im Abschluss wird das im interessanten Kontext platziert:
Wegen der neue EU-Regeln (European Electronic Communications Code, EECC) muss das niederländische Telecomgesetz eh überarbeitet werden…
Die ACM sieht Möglichkeiten ein paar Lücken zu schließen (Stichwort "Co-invest").
Außerdem bekommen die Gemeinden noch ein paar Tips wie sie, trotz Maulkorb der aktuelle Regeln, "first mover" schützen können, damit die fiese Tricks nicht ständig die schöne Initiativen in ihren Stadt kaputt machen.
ACM schließt ab mit den Mitteilung das sie ab jetzt den Markt "nauwlettend" ("akribisch") im Auge behalten werden.
Ich werte das mal als Warnschuss: "Liebe Telekomgiganten: Euer asoziales Verhalten ist aufgefallen, dokumentiert, und so langsam ist Schluss mit lustig."
Quelle: Presse-Erklärung, Studie.
Update: Die Pressemitteilung gibt es auch auf Englisch. (Danke, Jules)
Nun, heute finden Wahlen auf Amazon statt, also deren Cloud-Scheiß. Weil, äh, …
Some security experts like David O’Berry, co-founder, Precog Security, said moving to AWS is “a good option for campaigns, who do not have the resources to protect themselves.”
Das Argument finde ich immer die absolute Krönung. Kaufen Sie Ihre Bremsen bei uns! Klar können wir das nicht, aber Sie können das ja bestimmt noch weniger!!1!Wie wäre es mit Mindest-Qualitätszusagen?
Wir so: Freie und Geheime Wahlen gehen nicht digital.
Die so: Ach komm, machen wir bei Amazon. Klar geht das bei denen auch nicht, aber immerhin waren es dann die, die verkackt haben, nicht wir!
Unfassbar. Wie sind wir eigentlich in diesen immerwährenden Absturz initial reingeraten? Ich bin ja auch kurz davor, die Hoffnung aufzugeben, dass da noch was zu reißen ist.
Ich erinnere mich noch an meine Jugend, als ich begeistert Cyberpunk-Romane gelesen habe. Ich fand das immer total geil, aber fand die Prämisse voll unglaubwürdig, dass eine Zivilisation freiwillig ihre Infrastruktur so auf Sand bauen würde, dass alles hackbar ist.
Tja.
Heute weiß ich, wie es dazu kommen konnte.
Wahrscheinlich muss man noch dankbar sein, dass sie mit Amazon und nicht mit McDonald's zusammenarbeiten. Die haben voll viele Filialen, da kann man toll Wahllokale unterbringen! Und jeder kriegt noch nen Burger vergünstigt!!1!
Update: Falls jemand die Referenz nicht mitgeschnitten hat: Siehe hier.
Das mit den Schlüsseln ist bei allen Herstellern Standard.
Es gibt 5-25 Schlüssel pro Hersteller...
Hat man alle Schlüssel aus einer Schlossserie kann man alle Autos aufschließen. Innerhalb des VW Konzerns sind übrigens die Schlüssel Markenübergreifend gleich, VW/Audi/Skoda passt alles XD Meine Schwester konnte den Skoda Fabia meiner Mutter mit Ihrem Seat Schlüssel aufmachen.Einziger Haken ist, man kann nicht losfahren weil die meisten eine Wegfahrsperre haben. Sprich der Motor geht zwar kurz an, aber auch sofort wieder aus wenn er den Funkchip im Sender nicht findet.
Meinem Vater hat man mal anno 2006? 2009? Den Firmen Passat geklaut, Versicherung wollte nicht zahlen 'Weil das Auto an der Hauptstraße stand und es auffallen müsste wenn da wer einbricht'
Der Chef der Firma ist auf die Idee gekommen Sat1 anzusprechen, wurde dann auch versendet bei 'Akte 0X'... Die haben nen *Professionellen Autodieb* organisiert der war in unter 30 sek in dem test Passat drin... 5 Schlüssel durchprobieren geht schnell XDUnd wenn man einmal drin sitz ist sowieso egal.
Schlimmer geht es nur noch wenn es 'Flottenschlüssel' gibt, gerne auch bei der Polizei in den USA, da haben dann alle Autos den gleichen Schlüssel, inkl Kofferraum.
Ist ja auch total unspannendes Zeug im Kofferraum der US Polizisten U_u
Witziger Nebeneffekt, auch die Taxis in der Stadt haben auch den gleichen Schlüssel :p
Deren ständige hyperventilierende Panikmache vor Flüchtlingen und Terroristen erzeugt doch erst ein Klima der Angst, in dem solche Täter gedeihen können! Deren Auswälzen der Tat nach der Tat durch endloses Palavern, welches Strafmaß man jetzt noch verschärfen könnte, sorgt doch erst dafür, dass Menschen in Erwägung ziehen, das auch zu machen. Terroristen wie dieses Würstchen in Halle machen das, weil sie darin ihre eine Chance sehen, wahrgenommen zu werden. Und unsere Innenminister geben ihnen das. Zuverlässig. Jedes Mal. Jedes einzelne Mal. Kannste die Uhr nach stellen.
Das ist alles längst wissenschaftlich erforscht. Wenn du in den Nachrichten Terroranschläge zeigst, kriegst du mehr Terroranschläge. Wenn du ihre Namen nennst, kriegst du mehr Terroristen, die Aufmerksamkeit wollen.
Macht nicht den Fehler, das für Inkompetenz zu halten, was unsere Innenminister da abziehen. Die wissen das ganz genau. Aber die spielen ein anderes Spiel als sie ansagen. Deren Spiel ist nicht, das Land abzusichern. Deren Spiel ist, immer mehr Flughafen-Style Security-Theater zu installieren, immer mehr Freiheiten abzuschaffen, immer mehr Gefängnisstaat auszurollen. Daran bemisst der Innenminister, ob er seinen Job getan hat. Wenn du dem Innenminister sagst: Erwähne den nicht, sonst gibt es mehr Terror, dann sieht der Innenminister nicht eine Gefahr sondern eine Gelegenheit. Mehr Terror heißt mehr Gelegenheiten für mich, mehr Security-Theater auszurollen.
Und wir Vollidioten lassen sie seit Jahrzehnten damit durchkommen.
Ich erinnere mich noch, als es noch nicht die Terroristen waren, sondern die organisierte Kriminalität, die uns alle umbringen wird.
Vorher gab es die Radikalenerlässe, und die Radikalen werden uns alle umbringen. Die Linksradikalen, versteht sich, denn Rechtsradikale gab es bei uns noch nie. Wie auch, solange die Rechtsradikalen von der CDU an der Macht waren und die Definitionshoheit hatten, was rechtsradikal ist.
Mathematik und Naturwissenschaften: Das Können von Neuntklässlern in diesen Fächern ist laut einer Studie in einigen Bundesländern deutlich schlechter geworden. Besonders betroffen seien Gymnasiasten.Komm, ich hab eine Idee. Wir sitzen das noch ein bisschen länger aus. Dann kommen auch die Lehrer aus diesen Jahrgängen und dann kann man nichts mehr machen. Win-Win!ach sanken in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen die Fähigkeiten der Schüler in allen untersuchten Fächern signifikant.
Geht schon beim Aufschließen los:
In Koblenz hat eine zweifache Verwechslung die Polizei beschäftigt. Zwei Koblenzerinnen stiegen zuerst in ein falsches Auto und nahmen dann eine fremde Handtasche mit.Wait, what?
Eine Polizistin sagte auf Nachfrage, warum das Auto mit einem fremden Schlüssel aufging, könne man sich nicht erklären.Ähm. Öhm. Nicht mal Schlüssel kriegt VW mehr hin? Ernsthaft? Schlüssel?! Dass dieser Funköffner-Scheiß nicht geht, ok, da erwartet glaube ich auch niemand was anderes, der klar bei Verstand ist. Aber Schlüssel? So mechanisch mit ins Schloss stecken? Nicht mal DAS kriegt VW mehr hin?!?
Wow.
Update: Hier kommen jetzt Dutzende von Einsendungen rein, dass das bei VW schon immer so war. Wenn man Glück hatte, hatte das Zündschloss eine größere Selektivität.
Daß mechanische Schlüssel in viele Autos passen, ist nix neues. Als der VW Käfer noch (halbwegs) aktuell war, haben wir mal an Sylvester versucht, mit einem Käfer-Schlüssel andere Käfer auf dem Parkplatz zu öffnen. Ging bei 3 von 10 problemlos...
(Danke, Sven)
für Deine Galerie von Infrastruktur-Apokalypsen: Seit rund einer Woche kann man keine Frankiermaschinen mehr mit Porto aufladen, außer zwischendrin u.g. Statusmail gibt es aktuell nur jeden Tag eine "geht noch nicht, wir arbeiten dran"-Infomail. Deren Marktanteil in Deutschland weiß ich nicht, aber weltweit ist PB glaube ich der Marktführer und in Deutschland gibt es eh nur vier andere Mitbewerber.Ein anderer Leser zur selben Infrastrukturapokalypse:Wir haben auch so eine Maschine, und die ist technisch absoluter Schrott (aber bei dem Preis und dem geringen Postaufkommen nehmen wir das halt hin). Damit Du Dir vom Enterprise Outage Response Team eine Meinung bilden kannst, hier ein paar Aussagen von deren 2nd-Level-Technikern zu Fragen, die der technische Support nicht beantworten konnte:
- Frage: Wir haben für unsere Tochterfirmen jeweils getrennte Kostenstellen und Frankierlogos. Wie ist es möglich, die miteinander zu verknüpfen (so dass, wenn man beim Start eine bestimmte Kostenstelle auswählt, auch das passende Logo eingestellt wird)? Antwort: "Das kann die Maschine nicht abbilden, dafür ist der Arbeitsspeicher zu gering".
- Passend dazu: "Wie können wir alte Frankierlogos löschen? Wir haben da noch ein veraltetes Design, einen "15 Jahre"-Schriftzug, der nicht mehr passt, sowie nicht mehr existierende Tochterfirmen mit drin, die muss man halt alle durchblättern". Antwort: "Gar nicht. Aber machen Sie sich keine Sorgen, die Maschine hat so viel Speicher, dass Sie nicht aufräumen müssen"
- Sobald die Maschine länger als ein paar Stunden auf StandBy ist, meldet sie beim Start einen Kommunikationsfehler. Dann muss man sie erstmal rebooten und dann verbindet sie sich mit dem PB-Server, was mehrere Minuten dauert und für selten-Frankierer wie uns, die das quasi bei jedem Brief machen müssen, nervig ist. Kommentar der Techniker: "Das liegt dann meistens am Switch dazwischen, hängen Sie die Maschine mal direkt an den Router". Im Rahmen eines internen Umzugs ist die Maschine sowieso an die FritzBox unseres Gäste-WLAN-DSLers gewandert, dann habe ich aus Spaß das Ticket nochmal wieder-eröffnet. Kommentar: "Ja, aber die Fritzbox ist ja bekannt dafür, dass sie Netzwerkprobleme hat, da kann die Maschine nichts für". (Anmerkung: Eigentlich kann die Maschine WLAN, das funktioniert aber noch schlechter)
https://maintenance.pb.com/pbcom/outage-de.htmlMan sollte nicht meinen was das für Auswirkungen hat… wir bekommen momentan keine Sendungen ausgeliefert bzw. müssen uns erst Briefmarken besorgen.
Bei Sendungen im 1000er Bereich etwas mühselig
Zusammen mit meinem Anwalt habe ich ein Dokument über Tox verfasst und es an die Polizei geschickt, die zu dem Zeitpunkt noch meinten, dass sie meinen Kram trotzdem durchsuchen müssen, und ich doch bitte die Passwörter rausrücken soll, dann ginge es schneller. Am Tag darauf haben wir eine Beschwerde über den Beschluss an das Gericht geschickt, und am nächsten Tag haben die Polizisten hier angerufen und gefragt, wann sie mir meine Hardware wiederbringen können, sie müssten da jetzt doch nicht mehr durch schauen, und haben sich noch nett für meine Erklärung über das Netzwerk bedankt.Sehr schön!Die Beschwerde an sich wurde jetzt noch nicht beantwortet, aber es gibt jetzt wohl zwei Optionen:
- Sie wussten nichts von der Beschwerde und haben tatsächlich kapiert, dass das zwecklos ist
- Sie haben von der Beschwerde erfahren und wollten nun schnell ein bisschen deeskalierend wirken
Auf jeden Fall habe ich jetzt am Montag meinen Kram wiederbekommen, also zumindest etwas :)
And if Amazon takes over the packing and shipping, according to some interpretations of Jewish law, owners can operate their businesses through the Sabbath and on holidays like Rosh Hashana and the Sukkot festival without violating the proscription against working on sacred days.Amazon also provides men who at certain ages spend a good deal of their day studying the Talmud and praying and women who tend to the seven or eight children common in Hasidic families the flexibility to become full-time and successful merchants.
Faszinierend! Amazon als Empowerment-Instrument für religiöse Minderheiten! Das Narrativ habe ich so nicht kommen sehen.
Was ist daraus eigentlich geworden?
Hier gibt es dazu ein paar Gedanken, wie üblich bei peira-Links auf hohem Niveau, nicht nur mal eben in die Kladde diktiert.
Der Einsender (mein Kumpel Maha) schreibt noch folgendes dran:
Das Konzept des “banalen Nationalismus” von Michael Billig war für mich in diesem Beitrag ein Augenöffner: Wenn die Spanier sagen: Weist die Katalanen in ihre Schranken, wir sind doch alle Spanier, dann nehmen wir das so hin, genauso wie Trumps oder Johnsons Forderung, dass Amerika oder Großbritannien vorzugehen haben. Wieso eigentlich? Das ist eben dieser banale Nationalismus. Wenn sich aber die Schotten oder Katalanen zu Wort melden, dann wird das oft als Kleinstaaterei (so der Luxemburger Juncker), verbohrt, nationalistisch und gern auch als unappetitlich angesehen. Kaum ist aber aus einem Staatsteil ein eigener Staat geworden, wundert sich keiner mehr und nationalistisches Gehabe wird über Nacht als natürlich (“banal”) hingenommen, obwohl es vielleicht immer noch unappetitlich ist (sehr schön sichtbar bei manchen Nachfolgestaaten der Sowjetunion oder Jugoslawiens).Ich hatte von dem Begriff noch nie was gehört. Wikipedia hat was dazu, aber natürlich nur in der englischsprachigen Version. Wieso betreiben die eigentlich überhaupt noch die deutsche Version? Die kann doch eigentlich echt weg. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass da jemals was besser oder früher drin war als im englischen Original.
Money quote aus dem Wikipedia-Artikel:
Examples of banal nationalism include the use of flags in everyday contexts, sporting events, national songs, symbols on money, popular expressions and turns of phrase, patriotic clubs, the use of implied togetherness in the national press, for example, the use of terms such as the prime minister, the weather, our team, and divisions into "domestic" and "international" news.
Ich muss sagen: Das trifft mich jetzt doch ins Mark. Dass "das Wetter" als Begriff nationalistisch sein könnte, auf die Idee bin ich noch nie gekommen. Aber es ist natürlich offensichtlich richtig!Klare Leseempfehlung für den Artikel jedenfalls! (Danke, Maha)
Jetzt weist ein Leser darauf hin: Das ist in Deutschland genau so.
Besonders Reiche mit Einkünften über 500.000 Euro pro Jahr werden von den Finanzbehörden immer seltener durchleuchtet. [...] Fast zeitgleich hat sich der Zahl derjenigen, die sogar mehr als eine Million Euro Einnahmen pro Jahr erhalten fast verdoppelt.Ach nee, na sowas! Und der Rechnungshof regt sich da seit Jahren folgenlos drüber auf. (Danke, René)
Das ist besonders witzig, weil die amerikanische Variante von unseren "die Bullen" "pigs" ist. :-)
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich hatte den ursprünglichen Artikel gar nicht mitgekriegt. Ich habe aber auch aufgehört, Artikel über Gamma Group und Finfisher zu lesen, was die jetzt schon wieder schlimmes gemacht haben, muss ich ehrlich sagen. Die sind in meiner Bewertung schon auf dem untersten Punkt angekommen. Ich brauchte gar keinen weiteren Input, wie schlimm die sind.
Hier ist, was er bedeutet:
pursuing people with persistent requests for evidence or repeated questions, while maintaining a pretense of civility.
Also mit anderen Worten: Sich so verhalten, wie man das früher, also noch Aufklärung und Pluralismus das Ziel waren, den Leuten beigebracht hat. Wenn jemand wilde Behauptungen aufstellt oder Bullshit erzählt, dann freundlich aber bestimmt ebenso öffentlich darauf beharren, dass das begründet wird, und dass es Quellenangaben gibt, damit man den Gedankengang reproduzieren kann.Oder, anders ausgedrückt: wissenschaftlicher Diskurs.
Update: Jetzt kommen einige entsetzte Zuschriften, dass unlauteres Nachfragen ja unlauter sei. Leute, der "unlauter"-Teil daran ist subjektiv und erstmal nur eine Unterstellung. Wer mit Basis-Fragen zu seinen Annahmen nicht klarkommt, der sollte seine Position lieber nicht öffentlich äußern und dann schockiert über den entstehenden Diskurs sein. Das Internet ist keine Miss-Wahl.
In Usenet hat sich das Konzept der FAQ eingebürgert für sowas. Man beantwortet vorausgreifend alle Basis-Fragen in der FAQ. Erstmal natürlich die legitimen Fragen, aber auch ein paar illegitime, wenn man die Zeit hat. Und dann hat man eine Metrik dafür, ob eine Frage unlauter ist oder nicht. Wenn sie in der FAQ beantwortet wird, ist sie unlauter.
Ja und nein. Auf der einen Seite ist das kein reiner Schlangenöl-Placebo. An der Spec haben sich Experten aus mehreren Fachgebieten die Hände wund-masturbiert. Da ist einmal alles drin. Von Challenge-Response über Public-Key bis hin zu USB und NFC. Die Spec erwähnt als Inspiration auch Smartcards, damit wirklich jeder an Bord ist.
Das hat technisch schon Hand und Fuß, was die da machen. Ich rede trotzdem von Masturbation, weil dem ein paar Annahmen zugrundeliegen, über die man, zurückhaltend formuliert, nochmal diskutieren sollte.
FIDO2 kombiniert zwei Trends, die wir gerade gehäuft sehen in der IT-Security. Erstens: Unsere Software ist so unfassbar komplex geworden, dass wir Security nicht mehr herbeiführen können, daher bauen wir jetzt einen kleinen Mini-Rechner, und der ist dann so klein, dass man ihm noch vertrauen kann. Das Muster kennt ihr wahrscheinlich aus dem Supermarkt oder von Banken, die euch dann da so ein kleines Mini-Terminal für Kartenzahlung hinhalten. Da ist auch der Gedanke, dass das klein und verplombt ist und man dem daher vertrauen kann, weil die Bank oder der Supermarkt daran gar nicht mehr herumpfriemeln könnte, selbst wenn sie wollten.
Der zweite Trend ist, dass wir von sich gegenseitig vertrauenden Komponenten und der Unterscheidung "Internet vs. Intranet" zusehends wegkommen und stattdessen überall Krypto ausrollen. Selbst innerhalb von Chips haben wir inzwischen Krypto, und innerhalb von Modulen einer Software. Selbst so ein SOC, wie er in Mobiltelefonen verbaut wird, besteht inzwischen aus sich gegenseitig nicht mehr vertrauenden Modulen, die Krypto einsetzen.
Welche Annahmen meine ich jetzt, über die man nochmal reden sollte? Na die erste ist offensichtlich, dass diese Hardware "tamper proof" ist. Einer meiner Lieblingssprüche zu tamper-proof hardware ist von Peter Gutmann, der sagte: It is said that the only tamper-proof hardware is Voyager 2. Und zwar nicht, weil die Hardware sicher ist, sondern weil man da so schlecht rankommt, weil das Ding so weit weg ist. Die Annahme, dass man so einen Stick überhaupt tamper-proof machen kann, würde ich schonmal direkt bestreiten wollen. Klar, billig ist so ein Angriff auf so eine Hardware dann nicht. Aber wer weiß, wie viel wert die Geheimnisse sind, die ihr mit so einem Gerät absichern wolltet?
Die andere, wichtigere Annahme ist, dass es mit 2FA nicht so schlimm ist, wenn der Rechner oder der Browser gehackt wird. Und das stimmt halt auch nur partiell.
Ohne 2FA ist es so, dass ein Eindringling alle eure gespeicherten Passwörter direkt auslesen und ausleiten kann. Das ist im Normalfall ein Totalschaden.
Mit 2FA ist es so, dass die Passwörter nicht reichen, weil man den 2. Faktor braucht. Allerdings kann ein Angreifer im Browser ja einfach warten, bis ich mich das nächste Mal mit 2FA anmelde, und dann mit meiner angemeldeten Session Unfug machen. Das ist von der Auswirkung her fast genau so schlimm.
Dann gibt es da auch wieder eine Convenience-Abwägung. Nimmt man ein Token, was man bloß einstecken muss? Oder eines, wo man zusätzlich einen Knopf drücken muss? Oder eines, wo man den Fingerabdruck geben muss, damit der freischaltet? Die meisten Leute werden fürchte ich ein Token nehmen, das man einfach einsteckt und dann stecken lassen kann, und dann hat man halt nicht viel gewonnen in dem Szenario, dass ein Hacker den Browser übernimmt.
Und so ist es wie so häufig in der Security. Ist eigentlich keine doofe Idee, aber bringt eben auch nicht so viel, wie einem das Marketing aufzuschwatzen versuchen wird.
Ich persönlich verkünde ja seit ein paar Jahren, dass Komplexität der Feind ist. Unter der Metrik sieht so ein Token recht komplex aus. Zwischen PC und dem Token gibt es ein Binärprotokoll, über das man möglicherweise die Software auf dem Token angreifen kann. Weiß ich nicht, ob das eine reelle Bedrohung ist, aber die Angriffsoberfläche gibt es jedenfalls schonmal, und vorher gab es die nicht. Mir persönlich stößt es sauer auf, dass die erstmal NOCH ein neues Binär-Serialisierungs-Verfahren "erfunden" haben dafür. Dabei kommt dieser Scheiß von Google, und die haben uns vorher schon völlig ohne Not ihre Protocol Buffers reingedrückt. Der Typ von Protocol Buffers ist inzwischen nicht mehr bei Google. Was hat er als erstes getan? Ihr werdet es geraten haben: Ein neues Binär-Serialisierungs-Verfahren gemacht ("Cap'n Proto").
Das sind die Leute, die uns vorher gesagt haben, ASN.1 sei gefährlich und wir sollen unsere Krypto lieber als JSON in Base64 machen (googelt man JWT, wenn euch das neu ist).
Also, zusammengefasst. Ist das Schuldabwälzung? Ja. Ganz klar. Wenn euer Account jetzt gehackt wird, dann habt ihr euer Token verbummelt und es ist eure Schuld.
Ist es nur Schuldabwälzung? Ich glaube nicht. Aber ob euch das tatsächlich was nützt, hängt davon ab, ob es wahrscheinlicher ist, dass ihr (im Vorher-Szenario) den Laptop verliert, oder (im Nachher-Szenario) das Token. Dass die Krypto von den Tokens ranzig ist, da müsst ihr euch glaube ich wenig Sorgen machen. Es kommt so gut wie nie vor, dass Krypto-Krams über die Krypto angegriffen wird. Ich würde mir eher Sorgen machen, dass mir ein Taschendieb das Token klaut, und weil das nichts wiegt, merke ich es nicht sofort. Und dann ist da am besten auf dem Fingerabdrucksensor noch ein rekonstruierbarer Fingerabdruck von mir drauf.
Im Übrigen: Wenn ihr euch für FIDO2 entscheidet, dann gilt natürlich dasselbe wie auch für andere Security-Produkte. Kann ich dem Hersteller trauen? Ist das Open Source? Kann ich das zur Not selbst patchen, wenn der Hersteller stirbt oder sich weigert? Wie sind die Recovery-Pfade, falls das Token verlorengeht? Fange ich mir damit eine Beweislastumkehr ein?
Update: Dies ist vielleicht die richtige Gelegenheit für den Hinweis, dass es auch außerhalb von 2FA Wege gibt, die Arbeitsumgebung sicherer zu machen. Es hat sich z.B. eingebürgert, sich bei Webseiten einzuloggen, und dann einfach eingeloggt zu bleiben. Während ihr bei einer Site eingeloggt seid, kann auch eine andere, böse Webseite auf allen anderen Webseiten, auf denen ihr noch eingeloggt seid, Daten abgreifen und eventuell sogar Transaktionen auslösen. Das ist ein häufiger Bug in Webseiten, gegen den es seit einer Weile ordentliche Browser-Gegenwehr gibt, die über "wir passen halt überall auf" hinausgeht. Aber das ist ein Risiko, das man sich gar nicht erst ans Bein binden muss. Ich jedenfalls halte mich auf Webseiten wenn möglich unangemeldet auf und logge mich nur kurz ein, wenn ich einen Kommentar abgeben will oder so. Und dann ist da noch die Frage, was man mit den Passwörtern macht. Hier gibt es ein weites Spektrum an Ratschlägen. Ein Master-Passwort im Browser vergeben hilft, falls einem der ausgeschaltete Rechner wegkommt. Hilft nicht, wenn man sich einen Trojaner einfängt oder einen Angreifer im Browser hat oder wenn der Rechner nur im Sleep-Modus war und nicht ganz ausgeschaltet, und da am Besten noch ein Browser offen war. Und für "der ausgeschaltete Laptop wird geklaut" habt ihr hoffentlich eh schon Full Disk Encryption aktiviert.
Meine Einschätzung ist im Moment, dass die Browser die Achillesferse der IT sind, und man immer sofort alle Security-Updates einspielen muss. Ich bin sogar soweit gegangen, meine Browser vom Beta-Channel zu beziehen, damit ich nicht nur einmal im Monat Bugfixes kriege.
Dass man nicht überall dasselbe Passwort nehmen soll, hat sich glaube ich schon herumgesprochen. Ich halte es so, dass ich Passwörter von einer Software zufällig generieren lasse. Dann weiß ich, dass die Passwörter ausreichend Entropie haben. Nachteil: Die Passwörter merkt man sich dann nicht mehr. Dafür gibt es Passwortmanager, oder man verlässt sich auf den Browser. Allerdings: Wer den Browser übernehmen kann, kommt auch an eure Passwörter, solange es da einen Automatismus gibt und ihr die nicht immer manuell rüberkopiert.
ich weiß nicht, ob das unbedingt für den Blog interessant ist, aber ich wollte es dennoch mal einsenden, denn ich hatte heute ein Zwiebelfreunde-DejaVuWer sich nicht erinnert: Die Zwiebelfreunde und das Nachspiel.
Undzwar klingelte es um halb 7 an meiner Wohnungstür, und da stand die Kriminalpolizei mit einem Durchsuchungsbeschluss für meine Wohnung, da ich Zeuge in einem Ermittlungsverfahren bin.Und da wundern sich die Leute, wenn das Ansehen der Strafverfolgungsbehörden immer weiter ins Bodenlose sinkt.Beschlagnahmt wurden meine Laptops, mein Desktop sowie meine Smartphones und USB-Sticks/Festplatten. Sie wollten auch noch die Hardware meiner Verlobten mitnehmen, das haben sie dann zum Glück aber doch unterlassen.
Und jetzt zum Grund für die Durchsuchung: Ich sei Zeuge in einem Strafverfahren, es geht wohl um Kindesmissbrauch bzw Kinderpornographie. Der Grund dafür dass ich Zeuge bin:
Ich habe früher (letzte Aktivität 2015) für das Tox-Messenger Projekt Open-Source Code geschrieben. Es handelt sich um einen dezentralen Messenger, bei dem das Finden der Kontakte über ein DHT (ähnlich wie bei Bittorrent) funktioniert. Aus diesem Grund gibt es sogenannte "Bootstrap Nodes", um es Clients zu ermöglichen, Kontakte zu finden. Eine dieser Bootstrap Nodes habe ich als Teil meiner Open-Source Arbeit auf einem meiner Server gehostet. Da die Node sehr stabil war und dauerhaft lief, war sie eine der Nodes, die im Quellcode einiger Clients fest einkompiliert wurden, damit jeder Nutzer beim Start der Software ein Set an Bootstrap-Nodes zur Verfügung hat.
Und jetzt zum interessanten Teil: Beim Beschuldigten wurde im Client Log (Log der Software, nicht das Chat Log!) gefunden, dass sich der Client zu "meiner" Bootstrap Node verbunden hat. Und das reichte dem Richter am AG Schweinfurt wohl, um einen Durchsuchungsbeschluss für mich als Zeugen. Sie wollen gucken, ob ich "Chatprotokolle" mit dem Beschuldigten auf meinem Rechner habe. Und so ist jetzt meine gesamte Hardware inklusive Arbeitslaptop und -Handy auf dem Weg nach Schweinfurt.
Zum Glück ist (fast) alles verschlüsselt. Die Polizisten haben mich auch direkt nach den Passwörtern gefragt, welche sie selbstverständlich nicht bekommen haben. Sie meinten dann, dass das später einfach vom Staatsanwalt angeordnet wird, aber mein Rechtsverständnis war, dass das in Deutschland noch nicht legal ist. Aber das wird sich wohl zeigen.
Für die technisch unversierten: DHT ist eine Distributed Hash Table, eine der Basisstrukturen hinter P2P-Protokollen im Internet. Darüber findet man seine Nachbarn und mit denen redet man dann (auch verschlüsselt, im Idealfall). Die Idee, dass die DHT-Bootstrapping-Node Chatprotokolle anfertigen kann, zeigt, dass die nicht mal 10 Minuten mit der Technologie verbracht haben.
Anders herum wird ein Schuh draus. Wer die Bootstrap-Node ersetzt, kann den Leuten falsche Nachbarn geben, und sich so möglicherweise in die Kommunikation zwischen Dritten einbringen. Insofern klingt das ganze Szenario für mich sehr unwahrscheinlich. Ich könnte mir eher vorstellen, dass sagen wir mal der BND oder das Cyberabwehrzentrum gerne Man in the Middle in der Infrastruktur machen will und sich gedacht hat, dafür ersetzen sie am besten eine der hart einkodierten Bootstrap-Nodes mit einem eigenen Trojaner.
in https://blog.fefe.de/?ts=a36a78cb hast Du IMHO den falschen Artikel verlinkt. Der Artikel der B. Z. ist viel unterhaltsamer ;-)Ach komm, Schulungen? Backups? Sicherheitsupdates? Wo kommen wir da hin! Als nächstes wollen die Leute dann noch Tastaturen und Mäuse haben!1!!Money quotes in aufsteigender Qualität:
Mehr als 40 Computer mussten bislang geschrottet und ersetzt werden.Waren da zu viele Bits kaputt oder was?„Wir arbeiten hier nicht mit Windows, sondern mit einer Spezialsoftware, [...]”Soso, nicht mit Windows. Und Emotet kam über Outlook und MS Office rein...And the winner is:
„Es gab hier im Haus immer wieder Kritik an ausbleibenden Backups, Schulungen und Sicherheitsupdates, die mutmaßlich aus Kostengründen eingespart wurden“, so die Gerichts-Mitarbeiterin zur B.Z.
Im Prinzip ist das mit der Versionierung richtig, nur, äh, git hat diese Möglichkeit, die komplette History zu überschreiben. Auch beim Pushen auf den Server.Tja. git ist leider auch ein Opfer seiner eigenen Überkomplexität geworden. Dabei fing das mal schön einfach und überschaubar an vor vielen Jahren.Also, wenn du möchtest, kann ich dir gerne einen PoC für einen git- Verschlüsselungstrojaner schreiben, der wirklich die ganze History mit verschlüsselt, und die so verschlüsselten Daten auf die zugehörigen Remote- Repositories pusht. Das ist überhaupt kein Thema. Aber man braucht dazu IMHO keinen PoC:
https://stackoverflow.com/questions/10054611/how-to-push-new-rewritten-history-to-remote-repository
Es reicht einfach ein git push --force, und fertig. Kann der Entwickler absichern, in dem er an der Stelle eine Passwort-Eingabe erzwingt, macht aber niemand (Komfort!!!).
Die eigentliche Verschlüsselung würde ich wohl auf git fast-export und git fast-import basieren. Das ist ausgesprochen trivial, einfach die data <bytes> Statements rausfischen, und durch entsprechend verschlüsselte Daten ersetzen. Ich würde für einen PoC maximal ein paar Stunden ansetzen, inklusive Test-Zerstörung und Rekonstruktion eines auf github gehosteten größeren Repositories. Hauptschwierigkeit: Im Dschungel der git-Befehle die richtigen finden, damit nicht versehentlich irgendwas lesbares übrigbleibt.
Update: WOW jetzt kommen hier lauter Leserbriefe rein, dass man das ja wegkonfigurieren kann, und das würde eh alle größeren Projekte machen, bestimmt jedenfalls nachdem sie einmal auf die Fresse geflogen sind damit. Heilige Scheiße, Leute, diese Denke gibt es noch? Ich dachte das hätten wir zivilisatorisch überwunden!
Vergleiche: Die Firma war selber Schuld, die haben ihre Mail-Attachments geöffnet!!1!
Vergleiche: Die hätte halt einen längeren Rock anziehen müssen.
Alle, die mir diesen Leserbrief geschrieben haben: Ihr solltet euch was schämen!
Emotet & Co machen klar, dass es jeden treffen wird.Jeden mit Windows und Outlook und Active Directory.
Auf den ISD 2019 saß ich in einer Veranstaltung, wo u.a. ein Heise-Zuständiger erzählt hat von deren Emotet-Problem. Und der meinte dann so: Der Rechner war noch Windows 7. Den hätten wir mal früher auf Windows 10 updaten sollen.
Dass a) Windows 7 noch im Support war und Patches bekam und b) Emotet auch Leute mit Windows 10 betrifft? Schwamm drüber! Da drängt sich mir immer der Eindruck auf, es geht bei so Aktionismus nicht darum, das Problem zu lösen, sondern man muss gesehen worden sein, wie man an einer Lösung gearbeitet hat.
Ich stellte dann noch die ketzerische Publikumsfrage, wieso Heise denn ihre eigenen Tools nicht einsetzt. Da kam dann ausweichendes Gemurmel. War ja auch eine rhetorische Frage.
Ich will hier nicht Heise an den Pranger stellen, das betrifft genau so alle anderen. Wenn ihr alle Windows und Outlook und Active Directory einsetzt, dann werdet ihr auch alle von Problemen von Windows, Outlook und Active Directory betroffen sein.
Ach komm, Fefe, da tun wir drei Schichten Schlangenöl drauf, dann passiert schon nichts!!1!
Kennt ihr jemanden, der CDU wählt? Dann wäre jetzt wohl der richtige Moment für ein freundliches Nachbarschaftsgespräch. Solange die nicht schnell in den Klimawandel eingreifen, sollten die überhaupt nirgendwohin mehr greifen dürfen.
Zu der Munition meinte jemand, die 20000 Schuss, das sei jetzt keine Größenordnung, bei der man nicht erstmal davon ausgehen sollte, dass die halt ihre Buchhaltung verkacken. "Wer schreibt schon jeden einzelnen gefeuerten Schuss auf". Ja, äh, alle, dachte ich!
Update: Oje. Noch ein Leserbrief. Der macht es eher noch schlimmer, finde ich.
da Du schrobst, Du hättest nur wenig erbauliche Leserbriefe erhalten, der Form, "zu meiner Zeit sind auch ständig Waffen verloren gegangen", möchte ich mal das Gegenteil schreiben.
Zu meiner Zeit bei der Bundeswehr hatten wir immer zuviel. Da hatte jede Gruppe ihren Schwarzbestand. Natürlich auch die Waffenkammer.
Bei uns Fernmeldern waren das Antennen, Funkgeräte und Kabeltrommeln, in der Waffenkammer Munition und Waffenteile.
Schwarzbestand war immer wichtig, falls mal wirklich was verloren/kaputt geht und man nicht lange Berichte schreiben will (insbesondere, wenn sich halt wirklich jemand blöd angestellt hat und eigentlich selber Schuld war).Selbst wenn man das verlorene Teil nicht aus dem eigenen Schwarzbestand ergänzen konnte, so konnte man mit den benachbarten Kompanien und deren Schwarzbestand tauschen. Das ist übrigens nichts neues, sonder ist schon in 08/15 beschrieben.
Das wussten natürlich auch die Chefs, haben aber natürlich darüber hinweggesehen, weil es zum reibungslosen Betrieb beitrug.Die Herkunft des Schwarzbestandes war, soweit ich das als Wehrpflichtiger mitbekommen habe, übrigens meist falsche Außerdienststellungen. ZB war eine Kabeltrommel eigentlich am Lebensende und wurde abgeschrieben, aber nicht abgegeben. Wenn dann eine andere verloren ging, hat man die kaputte alte hervorgezaubert und als kaputt gegen eine neue eingetauscht.
Wir hatten übrigens eine Panzerfaust "über", natürlich "verwaltet" von der Waffenkammer (wir hatten dafür deren Batterien "verwaltet"). Die PF war dafür da, den Funktrupp im Zweifel selber zu zerstören, weil ja geheimes Schlüsselmaterial vorhanden war, dass keinesfalls den Soviets in die Finger fallen sollte. Die Funkverschlüsselung basierte auf einem symmetrischen Hardware-Verfahrens und die Schlüssel wurden täglich getauscht. Wir hatten natürlich ein Schlüsselbuch für die nächsten Tage im Funktrupp dabei.
o_O
Mal abgesehen von der schwarzen Hardware sind wir heute mit der Krypto deutlich weiter. Wenn bei so einem Szenario ein alter Schlüssel an den Feind fällt, kann der damit die alten, natürlich alle mitgehörten und archivierten Funksprüche entschlüsseln. Daher macht man heutzutage zufällig gewählte Zwischenschlüssel pro Kommunikationsvorgang, die weder die eine noch die andere Seite gespeichert hat und die man auch nicht aus den gespeicherten Daten ableiten kann. Google-Stichwort: Perfect Forward Secrecy.
Hier kommt jetzt ein Leserbrief zu Quantenfehlerkorrektur:
Ich arbeite an der Fehlerkorrektur in Quantencomputern. [...] Ich finde das in deinem Vortrag nichts grob falsch war. Das Problem mit der Dekohärenz war Leuten allerdings schon Mitte der 90ger klar. Shors Faktorisierungsalgorithmus wurde nach seiner Publikation genau deswegen kritisiert und Vergleiche zu analogen Computern gezogen.Vielen Dank für die Erläuterungen! Zu meiner Verteidigung möchte ich vorbringen, dass das mit dem Voodoo nicht negativ gemeint war. Wir Hacker gehen schließlich selber genau so vor, und schießen mit riesigen Kanonen wie Python auf vergleichsweise triviale Probleme.Das ist aber nicht ganz korrekt. Es gibt einen subtilen Unterschied darin wie sich die Fehler in QC von denen in analogen Computern unterscheiden.
Messungen ermöglichen es das Fehler in Quantencompuern diskretisiert werden. Diese "diskretisierten Fehler" lassen sich dann ähnlich wie in klassischen Speichermedien behandeln. Es ist richtig, dass dies noch nicht in einem Experiment demonstriert wurde, aber es wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht (ich kann gerne in mehr Details gehen).
Was ich nicht ganz fair fand war der Kommentar mit dem "Vodoo drauf werfen". Es ist nicht so als ob Leute nicht verstehen was sie tun. Bezüglich des Hypes: Es ist den Wissenschaftlern in dem Feld selbst nicht ganz geheuer. Natürlich ist es wichtig das Menschen sich für die Forschung interessieren, aber es besteht die Gefahr das der Hype in Sarkasmus umschlägt. Das habe ich zum Beispiel bei dem Quantum Supremacy Experiment beobachtet. Das Experiment ist eine großartige Leistung, aber es ist nicht einfach zu Vermitteln warum genau. Interessante Physik findet unter extremen Bedingungen statt, zum Beispiel bei hohen Energien (LHC/CERN). Was erreicht wurde ist einen großen verschränkten Quantenzustand herzustellen und zu manipulieren. Das haben Menschen nie zuvor geschafft. Was aber am Ende bei Leuten ankommt ist das es nichts weiter war als ein nutzloser Quantencomputer.
Ich war diese Woche auf einer Konferenz wo unter andem genau darüber gesprochen wurde wie man Menschen begeistert ohne unnötigen Hype zu erzeugen. Aber keiner hatte eine konkrete Antwort darauf und Leute fürchten sich vor einem "Quantum winter" wie in der KI. Interessanterweise ist das Quantum Supremacy Experiment selbst nur geleaked und nicht offiziell veröffentlcht worden. Ein Sprecher auf der Konferenz glaubt das könnte damit zu tun haben das Google selbst noch damit kämpft wie sie am besten die PR machen.
Wer sich übrigens für Quantencomputer und die Probleme interessiert, für den ist möglicherweise noch das No-Cloning-Theorem interessant. Das war auch eine Sache, die erstmal wie ein Todesstoß für die Idee eines Quantencomputers aussah.
Als dann der Lübcke ermordet wurde, dachten einige Optimisten, dass die Politik vielleicht lernt, dass man mal was für den Datenschutz tun sollte.
Stellt sich raus: Stimmt.
Was ist der Vorschlag?
Mehr Schutz … für Politiker. Der Rest der Bevölkerung hat weiterhin die Arschkarte. Die Meldebehörden rücken weiter Daten raus, wenn sie sie nicht direkt an die Werbemafia verhökern. Aber Politiker brauchen besonderen Schutz.
Das Ausmaß an Doppelmoral ist atemberaubend.
Ich musste ein bisschen nachdenken. Ich habe tatsächlich ein-zwei Zuschriften von KI-Forschern gekriegt, die mir dann Dinge erzählt haben, die meinen Horizont erweitert haben. Einer meinte z.B., dass es einer Forschergruppe gelungen ist, Fragmente der Trainingsdaten aus einem trainierten Netz zu extrahieren. Das ist in der neuen Version der Folien auch drin.
Klar gibt es immer Leute, die einige Dinge zu absolut oder zu plakativ ausgedrückt finden, aber mit den inhaltlichen Aussagen hat bisher niemand ein Problem gehabt.
Anders bei dem Blockchain-Teil. Da habe ich mehrere Zuschriften gekriegt. Die waren dann aber der Form "ja du hast ja für Bitcoin Recht, aber bei MEINER Splitterwährung, da haben wir daraus gelernt, und da ist das besser!"
Ich fühlte mich da nicht, als wollte mich jemand überzeugen, sondern als wollte mich jemand als Investor gewinnen. :-)
Merkwürdigerweise kam bisher auch noch nichts zu dem Quantencomputing-Teil, wo ich im Moment noch fast überzeugt bin, dass ich da jemanden ungerecht behandelt haben könnte. Na kann ja noch kommen.
Dass die auch Schwierigkeiten mit dem normalen Zugriff auf diese Datenbanken haben würden, damit hat glaube ich niemand gerechnet. Ein SQL Select-Statement hat man den Behörden bisher eigentlich schon noch zugetraut, bzw. wollte ihnen nicht ehrverletzend unterstellen, dass sie sogar dafür zu blöde sein werden. Doch jetzt:
32 Personen wurden in den letzten Wochen aus Gefängnissen in Dänemark entlassen. Die Verurteilungen basierten auf falschen Standortinformationen. Unschuldige wurden zu Unrecht verurteilt und Schuldige konnten dadurch vielleicht einer Strafe entkommen.What the FUCK?! Prüft da keiner die Beweislage gegen, bevor die Leute in den Knast stecken?!? Weia! (Danke, Wolfgang)
Nicht nur Du bist von dem Urteil überrascht. Ich unterrichte an der Uni u.a. im Sommersemester ein, zwei Einheiten meiner Lehrveranstaltung zur Meinungsfreiheit. Und ich war überrascht. Bisher war jeder, mit dem ich darüber gesprochen habe, ziemlich überrascht. Dieses Urteil verstehen wohl nur die, die es geschrieben haben (wenn überhaupt).Aber von vorne:
In den 80ern hatten die Grünen z.T. sehr problematische Einstellungen zum Thema Pädophilie. So hat der Landesverband NRW wohl einen Beschluss gefasst, die Strafbarkeit von sexuellen Handlungen an Kindern aufheben zu wollen "wenn keine Gewalt im Spiel ist". Der damaligen Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus wurde das wohl in einer Rede eines CDU-Abgeordneten zum Vorwurf gemacht – natürlich pauschal, ohne die Einschränkung hinsichtlich der vermeintlichen(!) Gewaltfreiheit. Das hat die Berliner Abgeordnete durch den Einwurf "Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist" korrigiert.Zwischenbemerkung: Das ist eine ziemlich dumme Aussage, da man sie dahingehend verstehen kann, dass man mit Kindern tatsächlich gewaltlosen Sex haben kann. Ich bin der Auffassung, dass die Vornahme sexueller Handlungen an Kindern immer ein Akt der Gewalt ist, wenn nicht physisch, dann auf jeden Fall psychisch. Darum geht es aber im Urteil gar nicht.
Der obige Vorfall ist, wie gesagt, aus den 80ern. Im Jahr 2015 kochte er nochmal hoch, weil die Grünen da ihre zweifelhafte Vergangenheit mit dieser Thematik aufgearbeitet haben. In dem Zusammenhang kommentierte u.a. die Welt in einem Artikel, dieser Einwurf höre sich so an, als sei Sex mit Kindern okay, wenn keine Gewalt im Spiel ist.
Das wiederum hat die Facebook-Seite / der Blog "Halle Leaks" (dem Vernehmen nach wohl von einem Ex-Blood and Honor Nazi betrieben) aufgegriffen und der Politikerin die Aussage "Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist, ist Sex mit Kindern doch ganz okay. Ist mal gut jetzt" in den Mund gelegt.
Darauf hin hat der Mob auf Facebook das gemacht, was der Mob auf Facebook halt so macht. Unter anderem die Politikerin als "Stück Scheisse", "Krank im Kopf", "altes grünes Drecksschwein", "Geisteskrank", "kranke Frau", "Schlampe", "Gehirn Amputiert", "Drecks Fotze", "Sondermüll", "Alte perverse Dreckssau" oder "Paädophilen-Trulla" bezeichnet. Jemand schrieb "Knatter sie doch mal einer so richtig durch, bis sie wieder normal wird!". Eine andere Äußerung war: "Wurde diese 'Dame' vielleicht als Kind ein wenig viel gef… und hat dabei etwas von ihrem Verstand eingebüßt…". Wieder eine andere Äußerung war: "Die will auch nochmal Kind sein weil sonst keiner an die Eule ran geht!".
Das Landgericht Berlin fand das alles "zwar teilweise sehr polemisch und überspitzt und zudem sexistisch", aber letztlich um zulässige Meinungsäußerungen und insbesondere nicht für Beleidigungen.
Wie kommt es dazu?
Nun, zunächst hat die Politikerin Facebook verklagt. Die Politikerin wollte nämlich juristisch gegen die Urheber der Posts vorgehen und von Facebook wollte sie deren Identitäten. Dass sie die bekommen kann, steht in § 14 Abs. 3 Telemediengesetz (TMG). Der nimmt Bezug auf "rechtswidrige Inhalte nach § 1 Abs. 3 Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG). Hier also: Beleidigung.
Mit anderen Worten: Wenn die fraglichen Äußerungen Beleidigungen darstellen, dann muss Facebook die Bestandsdaten der Urheber herausgeben.
Daher hat sich die 27. Kammer des LG Berlin Gedanken darüber gemacht, ob die Äußerungen Beleidigungen sind.
Interessanterweise hat das LG Berlin Beleidigung gar nicht definiert. Das ist auch schwierig, weil die Beleidigung (§ 185 StGB) der meiner Kenntnis nach einzige Straftatbestand ist, der im Gesetz nicht weiter beschrieben wird. Das Gesetz benennt "Die Beleidigung" als Tatbestand, beschreibt aber nicht weiter, wie die Handlung "jemanden beleidigen" aussieht. Mit "meinen" Studierenden im ersten und zweiten Semester bespreche ich das dann u.a. in Bezug auf das verfassungsmäßige Bestimmtheitsgebot…
Das LG Berlin hat anders angefangen und gesagt, dass zulässige Meinungsäußerungen jedenfalls keine Beleidigungen sind. Das ist grundsätzlich richtig, denn wenn eine Meinungsäußerung eine (strafbare) Beleidigung ist, dann ist sie ja folgerichtig auch nicht mehr zulässig.
Jedenfalls grenzt man hinsichtlich Meinungsfreiheit und Beleidigung (verkürzt) etwa wie folgt ab: Zunächst wird zwischen Tatsachenbehauptungen und Meinungen getrennt. Tatsachenbehauptungen sind grundsätzlich beweisbar (Bsp. "Es regnet." Wir können jetzt einen sachverständigen Metereologen fragen, was Regen ist und dann z.B. die Niederschlagsmenge messen oder feststellen, dass keine Wolke am Himmel ist und kein Niederschlag fällt) während Meinungen von "subjektiven Elementen des wertenden Dafürhaltens" (BVerfG, iirc) geprägt sind und grundsätzlich nicht beweisbar sind (Bsp. "Das Wetter ist schön." Schönes Wetter ist subjektiv und nicht beweisbar; der eine mag Regen, der andere Sonne, der nächste Schnee, und der Vierte braucht Trockenheit aber starken Wind usw. usf.). Wenn es eine Tatsachenbehauptung ist, dann kommt eher die üble Nachrede in Frage. Bei einer Meinung eher die Beleidigung. Bei Vermischung von Tatsachenbehauptung und Meinung ist das Gesamte im Zweifel als Meinung zu betrachten, die ist besser geschützt.
Das Gericht hat alles als Meinung betrachtet. Würde ich sogar noch mitgehen.
Die Grenze zwischen scharfer Kritik und Beleidigung wird (da gibt es einige Urteile vom BVerfG dazu, daher auch hier wieder verkürzt) dort gesehen, wo nicht mehr die Sache (dann zulässig) sondern die Person im Vordergrund steht. Mit anderen Worten: je ad hominem desto Beleidigung. Auch scharfe Werturteile zur Person sind zulässig, da gibt es also einen Graubereich, aber als Fausformel darf gelten, dass wenn die Person im Vordergrund steht und die Sache völlig in den Hintergrund tritt, dann liegt eine Beleidigung vor.
Daneben gibt es noch die sogenannten "Formalbeleidigungen". Das sind Ausdrücke und Wendungen, die immer auf die Diffamierung der Person abzielen; regelmäßig Ausdrücke aus der Fäkalsprache. "Arschloch" ist so ein Standardbeispiel der (heutzutage) eher gemäßigten Tonlage.
Das Gericht ist der Auffassung, dass sämtliche Äußerungen, die Gegenstand der Klage waren, noch ausreichend mit der Sachebene verbunden sind, dass sie nicht die Person der Politikerin, sondern die inhaltliche Frage in den Vordergrund stellen. Udo Vetter titelt im Lawblog passend: "Auf der Suche nach dem Sachkern" (Lawblog).
Dann ordnet es insgesamt 22 Äußerungen (die oben habe ich alle aus diesen 22 Punkten zitiert) mit ein paar Sätzen ein. Und schafft damit effektiv den Beleidigungsparagraphen mal eben en passant ab. Jedenfalls, wenn es um Politiker und emotionale Themen geht.
Bonmots aus dem Urteil sind dann so Absätze wie:
"Soweit die Antragstellerin geltend macht, es liege mit "Stück Scheisse" und "Geisteskranke" eine Formalbeleidigung vor, steht dem entgegen, dass wie sich aus dem zweiten Satz ergibt eine Auseinandersetzung in der Sache erfolgte, so dass eine Formalbeleidigung ausscheidet".
"Auch in dem Kommentar 'Schlampe' kann eine von der Äußerung im kommentierten Post losgelöste primär auf eine Diffamierung der Person der Antragstellerin und nicht auf eine Auseinandersetzung in der Sache abzielende Äußerung nicht gesehen werden. Vielmehr ist auch dieser Kommentar ein Beitrag in einer Sachauseinandersetzung."Wenn das stimmt, dann darf ich die Richter auf Grund dieses Urteils als "miese Ärsche" bezeichnen, weil sie ja über diesen Fall so schlecht zu Gericht _gesessen_ haben (*tusch*). Ich glaube da aber eher nicht dran.
Wirklich eklig wird es dann beim Filetstück des Urteils:
"Der Kommentar 'Drecks Fotze' bewegt sich haarscharf an der Grenze des von der Antragstellerin noch hinnehmbaren. Weil das Thema, mit dem sie vor vielen Jahren durch ihren Zwischenruf an die Öffentlichkeit gegangen ist sich ebenfalls im sexuellen Bereich befindet und die damals von ihr durch den Zwischenruf aus der Sicht der Öffentlichkeit zumindest nicht kritisierte Forderung der Entpönalisierung des gewaltfreien Geschlechtsverkehrs mit Kindern erhebliches Empörungspotential in der Gesellschaft hat, ist die Kammer jedoch der Ansicht, dass die Antragstellerin als Politikerin sich auch sehr weit überzogene Kritik gefallen lassen muss. Dass mit der Aussage alleine eine Diffamierung der Antragstellerin beabsichtigt ist, ohne Sachbezug zu der im kommentierten Post wiedergegebenen Äußerung ist nicht feststellbar."Mit anderen Worten: "Drecks Fotze" ist schon okay, wenn es um ein emotional aufgeladenes Thema im Bereich Sexualität dreht. Nein. Einfach nein.
Das Gericht macht es sich mit dem Argument "Die ist Politikerin und muss viel aushalten, außerdem haben die sich ja über etwas aufgeregt und daher hat das einen sachlichen Anknüpfungspunkt" sehr viel zu einfach. Vieles davon ist eindeutig eine
FormalbeleidigungSchmähkritik und meines Erachtens deutlich über die Grenze dessen, was Politiker(innen) sich bieten lassen müssen.Auch eklig sind so Passagen wie:
"Die (…) Äußerung 'Knatter sie doch mal einer so richtig durch, bis sie wieder normal wird!' ist eine sicherlich geschmacklose Kritik, die mit dem Stilmittel der Polemik sachliche Kritik übt. Es geht dem Äußernden erkennbar nicht darum, die Antragstellerin als Person zu diffamieren, sondern an der von ihr getätigten Äußerung Kritik zu üben. Es liegt daher keine Beleidigung nach § 185 StGB vor. Die Antragstellerin wird nicht, wie sie dies meint, zum Gegenstand sexueller Fantasien gemacht."Ja nee, ist klar. Das Gericht erklärt die These, an einem Menschen sollten bis zu dessen Meinungsänderung sexuelle Handlungen vorgenommen werden zu einem sachlichen Debattenbeitrag, der keine sexuellen Vorstellungen in Bezug auf diesen Menschen beinhaltet. Schönen Dank auch. Tolles Menschenbild hat das LG Berlin da.
Noch so eine Passage in die Richtung:
"Die Äußerung 'Die will auch nochmal Kind sein weil sonst keiner an die Eule ran geht!" ist eine mit dem Stilmittel der Ironie ausgedrückte Kritik an der im kommentierten Post wiedergegebenen Äußerung der Antragstellerin. Die Antragstellerin wird entgegen ihrer Meinung in dem Kommentar nicht wirklich zum Objekt sexueller Vorstellungen gemacht. Sicherlich macht sich der Kommentar ein wenig über die Antragstellerin lustig, eine Beleidigung liegt aber nicht vor."Heißt übersetzt: Wenn jemand sich vorstellt, dass a) an die Politikerin keiner "ran geht" und b) die Politikerin aber will, dass jemand an sie "ran geht" und sie daher "auch nochmal Kind sein will", da es ja inhaltlich um Sex mit Kindern geht – dann ist das keine sexuelle Vorstellung mit der Politikerin als Gegenstand. Sondern inhaltliche Kritik mit dem Stilmittel der Ironie. So das LG Berlin.
Du hast irgendwann mal in einem Alternativlos Podcast den Begriff der 'fractal wrongness' benutzt. Dieses Urteil ist das juristische Paradebeispiel dafür. Das ist fraktal falsch. Egal welche Ebene man sich anguckt, man findet immer irgendwas, was völlig daneben ist.
(Einschub: Es gibt da tatsächlich einige Äußerungen, die ich noch für zulässig halte. Beispiel: Die Äußerung "Ich könnte bei solchen Aussagen diese Personen die Fresse polieren" ist (abgesehen vom Akkusativ/Dativ-Fehler) "okay", d.h. nicht nett aber rechtlich zulässig.)
Das Sahnehäubchen ist aber:
Das Gericht ist der Auffassung, dass die Politikerin sich das falsche Zitat (der Halle Leaks Blog, wir erinnern uns dunkel) voll als das eigene zurechnen lassen muss. Denn: Man könnte das Zitat ja in dieser Weise verstehen und sie hat dieser Interpretation nicht widersprochen.Mit anderen Worten: Nicht die Meute ist schuld, nicht der Hetzer, der der Meute den vergifteten Brocken hingeworfen hat – sondern die Politikerin ist selbst schuld.
Das ist Victim Blaming vom Feinsten. Und natürlich ein Freibrief für all diejenigen, die "den gerechten Volkszorn" entfachen wollen.
Insofern: Dieses Urteil kann man mit Recht sehr ausführlich kritisieren. Ich hoffe sehr, dass es nicht hält. Denn sonst weiß ich echt nicht, wo bei Beleidigungen noch die Grenzen gezogen werden sollen, wenn das noch innerhalb des Erträglichen ist.
Nachlesen kann man das Urteil im Volltext übrigens bei den Anwälten der Politikerin.
Update: Der Einsender korrigierte nochmal ein formales Randdetail :-)
Das scheint jetzt geklärt zu sein. Das war keine Akustik-Waffe sondern eher eine Vergiftung durch Pestizide.
Darauf sind die Forscher gekommen, weil sie tatsächlich eine beschädigte Hirnregion gefunden haben bei den Opfern, das ist war also keine triviale "die fühlten sich halt nicht so gut"-Geschichte. Und dann haben sie rückwärts gearbeitet, was für bekannte Dinge es gibt, die diese Region des Nervensystems in Mitleidenschaft ziehen können. Und das sind halt alles Toxine wie aus Pestiziden.
Mit dieser Hypothese konnten sie mal nachgucken, ob Kuba in der Zeit an ihrer Pestizid-Nutzung etwas geändert hat. Und tatsächlich hat Kuba 2016 eine große Kampagne gegen Moskitos durchgeführt, um das Zika-Virus zu bekämpfen. (Danke, Maximilian)
zum Beitrag http://blog.fefe.de/?ts=a384681d spende ich Applaus. Sehr treffende Schilderung, die ich aus eigenem Erleben - war damals als junger Wissenschaftler in der Halbleiterforschung und habe GaInAsP-Strukturen "gebacken" für Infrarotlaser - voll bestätigen kann. In diesem Zusammenhang gab es noch eine sehr interessante Sache, die CoCom-Listen. Der CoCom-Ausschuss kontrollierte die Technologieexporte in den Ostblock ("Embargoliste")Faszinierend! Ich als Wessi kannte diese ganzen Story mit dem Technologie-Schmuggel nur als Witzchen und Geraune im Westen. Zum Beispiel erzählte man sich in meiner Kindheit den Witz, dass an einer Ost-Rakete eine Schraube gefunden wurde, die keine Funktion erfüllte und deren Gewinde falsch herum war. Die hatte der Erfinder in den USA dort angebracht, um sich selbst ein Denkmal zu setzen. Die Sowjets wussten nicht, dass die keine Funktion erfüllte, und haben sie mitkopiert. Auf dem Niveau waren die Stories, die man sich in Westberlin erzählt hat damals :-)Die RGW-Staaten taten eine Menge, um dieses Embargo zu umgehen und gaben dafür sehr viel Geld aus. An der Leipziger Karl-Marx-Uni hatten wir für Strukturberechnungen an Kristallen schrankgroße Computer aus sowj. Fertigung, deren Betriebssystem gar nicht verbergen wollte, dass es von IBM stammte, und deren Boards überwiegend mit Intel bestückt waren. Die Schaltkreise kamen zT per Diplomatengepäck aus den USA. Das ging ewig gut, auch wenn auf dem Flughafen mal ein Gabelstapler in so eine Kiste piekste und die ICs rauskullerten.
An der Umgehung des Embargos haben eine Menge Leute sehr viel Geld verdient. Wir hatten in unserem Labor in Leipzig eine Menge Kram aus den USA: Palladiumdiffusionszellen für die Wasserstoffreinigung, alle nur erdenklichen Fittings von Swagelok (Ohio), Gasventile von Nuclear Products usw. Sogar eine etwas in die Jahre gekommene Lithographiemaschine zur Waferbelichtung aus den USA stand bei uns rum. Solche Dinge wurden alle "irgendwie" in die Planung aufgenommen und "in Berlin" bestellt. Unsere IR-Lser waren Staatsplanthema, also hatten wir gute Chancen, all die netten Sachen auch zu erhalten. Irgendwann (meist mindestens ein Jahr nach Bestellung) kam dann eine Kiste mit vielen Vermerken und Aufklebern und es war im Labor wie Weihnachten.
Ich hab als junger Assistent mal die Lieferung eines Gerätes "zurückverfolgt". Es ging um ein Leckspürgerät für Wasserstoff ("Sniffer") von Panametrics. Bestellt wurde der Sniffer vor meiner Zeit, gegen Ende meines 2. Jahres als Assi kam er an. Nach dem Auseinanderpolken der diversen Verpackungslagen zeigte sich: Das Gerät stammte von Panametrics USA, wurde an die Tochter in NL geliefert, von dort an ein anderes niederländisches Unternehmen in Amsterdam, von dort nach Westberlin, dann in Westberlin nochmal an eine andere Adresse und von dort nach Ostberlin und dann via Maschinenhandelskontor der DDR zu uns nach Leipzig. Auf dem Weg von den USA bis zur 2. Westberliner Adresse entwickelte sich der Preis von knapp 25.000 Dollar zu 150.000 Dollar, bei uns kam der Sniffer für gut 450.000 DDR-Mark an. Letzteres war harmlos, denn DDR-Mark gab's ja ohne Ende. Interessant wurde es vor allem dadurch, dass außer Panametrics USA und NL alle Beteiligten zum Imperium der KoKo (Schalck-Golodkowski) gehörten (oder regelmäßig in dessen Umfeld agierten). Der auf den Frachtpapieren deklarierte Wert der Sendung stieg bei der Lieferung an Panametrics NL nur geringfügig, danach aber immer stärker.
Da mehrere meiner Kommilitonen in der DDR-Halbleiterbranche arbeiteten, hatte ich dorthin gute Kontakte und weiß, dass das kein Einzelfall war. Entweder wurde die benötigte Technik über KoKo auf verschlungenen Pfaden importiert oder sie kam aus Ländern, die sich nicht an die Restriktionen der Amis hielten. Zu "meiner" Forschungsgruppe gehörte auch ein Labor, in dem MOCVD betrieben wurde (Metallorganische Gasphasenepitaxie). Eine der Anlagen in diesem Labor stammte von Epiquip aus Schweden.
Alles in allem hat sich die DDR ihre erfolglose Aufholjagd Milliarden DDR- und D-Mark kosten lassen. Während die Investitionen sich in anderen Bereichen (Floatglas, Produktionsstraßen für PVC-Folie, ...) sich durchaus über den Export "gerechnet" haben, wage ich das bei der Halbleiterbranche zu bezweifeln, da diese Produkte in der Breite so komplex sind, dass der Rückstand der DDR nicht auzuholen war. Um das an einem simplen Beispiel zu verdeutlichen: Mitte 1989 hatten wir Epitaxiematerial auf Basis von InGaAsP hergestellt, dass den IR-Lasern von Siemens mehr als ebenbürtig war. Allerdings konnten wir diese Parameter nur messen (lassen). In der DDR war jedoch niemand in der Lage, daraus ein Lasermodul zu fertigen. Es fehlte am geeigneten Gehäuse, am Bounding und sogar an der wärmeableitenden "Paste" zur Montage des Laserchips im Gehäuse.
Auf dem Gebiet der SBZ/DDR lagen, geographisch, 1945 nur 17% der deutschen Industrieanlagen und die waren zu mehr als der Hälfte zerstört. Wenn die DDR in den 80er Jahren dem ahnungslosen Westler auch vor allem als grau und baufällig erschien, war sie doch anders als 1945 anzusehen. Und das konnte nur durch zwischenzeitliche Investitionen erreicht werden. In den 50er und 60er Jahren hatte die DDR zeitweise höhere Wachstumsraten als die Bundesrep. Vieles davon kam nur im Land nicht an, weil die "Schweiz des Ostens" auf vielen Wegen den langen trägen Zug der Sowjetunion und der anderen osteuropäischen Entwicklungsländer mitschleppen mußte.Es gab tatsächlich einen Einbruch der Investitionen - aber nicht 1949, sondern Anfang der 70er Jahre, als Honecker übernahm. Ulbricht, der 1971 mit einer Palastintrige, unterstützt von Breshnew, abgesetzt wurde, hatte Ende der 60er Pläne zu einer großangelegten Investitionsoffensive entwickelt (v. a. Schaffung einer modernen Elektronikindustrie und Förderung der Industrieautomatisierung = Hochzeit der Kybernetikträume, ganz wie Allende in Chile).
Honecker gehörte nun zu einer Gruppe, die Angst hatte, daß man mit der Umsteuerung der Investitionen auf Industrie-Infrastruktur die Konsumgüterproduktion für die Bevölkerung vernachlässigen könnte - und daß sich daraus eine neuer Aufstand wie am 17. Juni entwickeln würde. Deshalb ist Honecker u. a. dafür berühmt geworden, kurz nach Machtantritt französischen Camembert und Orangen etc. in die Läden gebracht zu haben, wie ein gutmütiger Fürst, der den Landeskindern etwas gönnen will. Das war seine Kompensationsstrategie (vermutlich eher gegen seine eigenen Ängste gerichtet als auf effektive politische Stabilität).
Die bittere Ironie der nachfolgenden Geschichte entstand, als Honecker Ende der 70er selbst begriff, daß man um die Modernisierung der Elektronik und die Automatisierung doch nicht herumkommt - vor allem, weil die Sowjetunion nichts zivil Brauchbares auf diesem Gebiet lieferte. So hat er dann, quasi mit zehn Jahren Verspätung, die Ulbrichtsche Investitionsoffensive doch noch aufgesetzt. Resultat war u. a. der traurig-komische Versuch, immer mit drei, vier Jahren Rückstand hinter Amerikanern, Japanern und Westdeutschen mit neuester Computerhardware auf den Markt zu kommen. So war der erste Speichermodul mit 1 MB Größe stolz vorgezeigt worden, als Intel etc. längst 4MB-Chips im Portfolio und 8MB-Chips in der Pipeline hatten.
Eine Folge dieser Investitionsoffensive war aber, daß es eben an vielen Stellen genau so eng wurde, wie Honecker fürchtete - es gab keinen Camembert aus La France mehr, nur noch ostdeutschen, keine Orangen aus Peru, sondern nur noch aus Kuba (die als Saftorangen gezüchtet waren, deshalb zäh und mager im Mund lagen), die Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur wurde gestreckt, der Wohnungsbau wurde unter Vernachlässigung der Instandhaltung auf industriellen Neubau ausgerichtet, und die Industrieförderung wurde auf wenige strategische Sektoren konzentriert (neben Elektronik noch Werkzeugmaschinen, Druckmaschinen, Kranbau - hier konnte noch gegen Dollar verkauft werden, dringend benötigt konvertible Währung).
Dazu kamen mindestens zwei unglückliche Entwicklungen/Ereignisse. Die Sowjetunion kam in wachsende Schwierigkeiten und versuchte, sich durch gesteigerten Ölverkauf auf dem internationalen Markt zu retten. Dadurch blieb aber weniger Öl für die RGW-Länder übrig. Deshalb hat die DDR in den 80er Jahren begonnen, moderne Ölheizkraftwerke aus den 70ern zurückzubauen und wieder vermehrt Braunkohle zu verheizen. Das forderte neben dem Umbau der Kraftwerke auch den mühsamen Ausbau der Berbauindustrie, zusammen mit der entsprechenden Zulieferindustrie (Anlagen, Maschinen, Transportwegeausbau). Zu schweigen von den vermehrten Umweltschäden durch die Kohlefeuerabgase.
Dazu kam böses Pech, als sich in den 80er Jahren zeigte, daß kürzlich neu produzierte Betonschwellen für die Eisenbahn einen Sand enthielten, der zu hohe Säurewerte aufwies, weshalb die Schwellen nach wenigen Jahren zerfielen. So mußte man plötzlich ganze Hauptverkehrsstrecken sanieren. Die Zugfahrpläne, z. B. zwischen Dresden und Berlin, wiesen jedes Jahr längere Fahrzeiten aus, weil die Züge auf den angenagten Schwellen langsamer fahren mußten usw.
Das alles hat sich auf das Lebensgefühl und die Fassade des Landes deutlich spürbar ausgewirkt und zum Verlust der Legitimation bei den Nicht-Intellektuellen am meisten beigetragen. Eigentlich ganz so, wie Honecker befürchtet hatte. Die nicht demokratisch legitimierte Herrschaftsform konnte sich nicht mehr stabilisieren, als es nicht mehr gelang, die Bevölkerung alltäglich zufriedenzustellen und ihr zugleich wirtschaftspolitische Anstrengungen abzuverlangen, die der Norm eines mitteleuropäischen Industriestaats entsprachen. Dieselben Arbeiter, die über den Verfall der öffentlichen Infrastruktur oder über die Verfassung ihrer Fabriken lästerten, ließen sich von der Regierung, die sie nicht wählen konnten, nicht mehr zu außerordentlichen Anstrengungen zwingen.
Daß daneben die Haushaltssituation des Landes noch halbwegs beherrschbar war, verdankt sich aber kaum einem zwanghaften Sparen an Investitionen, sondern ist ein vielleicht eher Zeichen dafür, daß das Land *wirtschaftlich nicht unbedingt vor dem Abgrund stand, sondern nur (schwer) ins Schlingern geraten war. Der letzte Legitimationsverlust des Herrschaftssystems, der 1989 offenbar wurde, ist leicht zu benutzen, um pazuschal zu sagen, daß ja dort im Osten nichts funktionierte, nicht einmal die "marode!marode!" Wirtschaft.
Lösung: Internetzensur automatisieren, mit KI!!1!
Ja super! Soweit muss man erstmal kommen als Zivilisation, dass der Drang zur Zensur so stark wird, dass man das automatisieren muss, und zwar nicht nur die Zensur selbst, sondern sogar schon die Zensurentscheidung.
Ich hab ja in meinem Leben einiges an dystopischer Scifi gelesen. Diese Idee toppt die typischen Scifi-Dystopien.
Ungewöhnliche Buchstaben sind nicht nur bei Banken ein Problem. Meine Schwiegermutter ist Isländerin, ihr Nachname fängt mit einem Þ an. Sie hat kürzlich einen Handyvertrag abgeschlossen und sollte Handy und Sim per DHL zugeschickt bekommen - mit Ausweisprüfung.Ich bin ja immer wieder überrascht, wie Postboten Pakete mit völlig kaputt-kodierten Zeichen trotzdem zugestellt kriegen. Ob das jetzt ö oder =DF ist.In der Postfiliale wurde ihr Ausweis eingelesen - ihr Paket hat sie aber nicht bekommen. Denn anscheinend sind im maschinenlesbaren Teil des Ausweises auch nur A-Z erlaubt, weswegen die isländischen Behörden das Þ durch ein TH ersetzt haben. Der Computer der Post hat dann festgestellt, dass auf dem Paket aber kein TH steht, sondern ein Þ. Daraufhin hat der Mitarbeiter der Post das Paket zurück geschickt.
Jaja, ich weiß, die FDP, über die macht man sich nicht lustig. Das ist wie behinderte Kinder in der Fußgängerzone treten.
Aber dennoch. Von dieser Ausgangsbasis hin zu "wir nehmen sowas für den Klimaschutz" zu kommen, da muss man schon eine besondere Art von mentalem Handycap haben. Da reicht nicht einfach nur normale Polit-Inkompetenz. (Danke, Stefan)
Das prüft gerade der EuGH für die Deutsche Umwelthilfe. Wenn sie damit durchkommen, droht Erzwingungshaft für Söder.
Das wird der EuGH jetzt wahrscheinlich nicht beschließen. Aber das ist auch ein wichtiges Ergebnis. Dann sehen alle, in was für einer Demokratie wir hier leben. In der besten, die man für Geld kaufen kann!
So langsam muss man sich ja fragen, wie krass die Ohrfeige der Wähler noch werden muss. Bevor die Damen und Herren in ihren Anzügen anfangen, eine Verbindung zwischen ihrer bisherigen Leistung und ihren Wahlergebnissen zu sehen.
Die menschliche Reife eines trotzigen Kleinkindes, das immer wieder ein Spiel verliert, und lieber alle anderen Möglichkeiten in Erwägung zieht, bevor es darüber nachdenkt, ob das vielleicht an der nicht erbrachten Leistung liegen könnte.
Vielleicht sollten wir mal unsere Strategie überdenken. Vielleicht sollten wir nur noch Spitzensportler ins Parlament wählen. Die haben wenigstens verstanden, dass es an ihnen liegt, wenn sie verlieren. Während wir im Moment hauptsächlich Anwälte und Lehrer im Parlament haben. Lehrer sind offensichtlich völlig unbeleckt, wenn es um Leistung, Verlieren und Strategie geht. Da ist noch keiner gefeuert worden, weil die Kids bei ihm nichts gelernt haben. Und Juristen sind auch eher für ihren beachtlicher Ausredenkatalog bekannt als dafür, die Schuld bei sich zu sehen und die Strategie zu ändern.
Rein intuitiv würde man ja auch annehmen, dass Programmierer gut geeignet wären, weil die viel Erfahrung mit Scheitern haben und auch immer völlig offensichtlich sie Schuld haben und nicht der Computer, der unparteiisch den Code abarbeitet. Aber in der Praxis pfuschen die alle vor sich hin und leugnen mit irgendwelchen pseudo-ökonomischen Bullshit-Ausreden die Realität. Die Abstürze sind gar nicht so schlimm, hier, wird doch neu automatisch gestartet! Das ist gar kein Security-Problem, dafür müsste man eine voll komplizierte Lücke ausnutzen und das kann doch eh so gut wie keiner, und wer das kann, der hat kriminelle Energie und wäre eh überall reingekommen!1!! Die Performance ist nicht so schlimm, schau, Rechner werden immer schneller! Probierst du halt nächstes Jahr auf der dann aktuellen Hardware!!1!
Was sagt ihr? Wollen wir mal nach Problem-Einsicht selektieren statt nach Anzug, Kopfhaar und "Wahlversprechen"-Hohlphrasen? Da bräuchten wir allerdings eine Presse, die das mal abklappert und uns die Daten liefert zu den Kandidaten und Parteien.
Wir müssen jedenfalls mal weg von diesem Trump-und-Hillary-Spiel hier. Unser Trump-Moment wird kommen, wenn wir einfach immer nur in die Richtung weiterlaufen.
Und was machen sie inhaltlich? Nichts, natürlich. Die CSU hat schon verstanden, dass sie lieber nicht über ihre Politik reden sollten, wenn sie potentielle Wähler ansprechen wollen.
Vom Duktus her passt das auch prima zu so reaktionären Youtube-Kanälen aus dem Infokrieger-Umfeld. Würde mich nicht wundern, wenn die einem später auch Gold, Naturheilkundepillen und Prepper-Bedarf verkaufen wollen würden. Ich werde das aber nicht prüfen, ich habe schon die erste Folge nur zur Hälfte ausgehalten. Nochmal gucke ich mir das sicher nicht an.
Update: Hier kommen lauter Leute rein, die sich aufregen, dass die CSU ihre Youtube-Kommentare löscht. Sagt mal ... habt ihr die letzten 10 Jahre in Kryoschlaf verbracht? Herzlich willkommen im Internet! Von allen Kritikpunkten, die man an der CSU anbringen kann, ist das ja wohl der lächerlichste. Außer man formuliert das so, dass Kommentar-Nachzensur auf Basis von Gesetzen nötig geworden ist, für die auch die CSU verantwortlich zeichnet.
Update: Diverse Leser haben auch die zweite Hälfte geguckt und weisen darauf hin, dass er bei ca 3 Minuten die Bertelsmann-Stiftung als Quelle zitiert, und ausdrücklich ansagt, die sei ja politisch unabhängig. Zugegeben, das ist ein weiteres Lowlight in dem Video, aber das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Weitergucken reißt es auch nicht mehr raus.
vielleicht fragt sich der ein oder andere, warum man nicht mal den Minister von Nordirland oder die Northern Ireland Assembly zum Thema Brexit befragt? Seit dem Karfreitagsabkommen hat Nordirland ja eine eigene Regierung und Nordirland ist ein (oder sogar DAS) Kernproblem beim Brexit. Nun, tja, es gibt da ein winziges, technisches Problem: "It has been 954 days since Northern Ireland had a government [...] There have been 365 days since passing Belgium." Wie üblich (und erwünscht) hatten bei der letzten Wahl weder die Unionists noch die Irischen Republikaner eine Mehrheit bekommen. Es gab wieder Gespräche über eine 'GoKo', aber im Unterschied zu den vorherigen Wahlen verliefen diese nun im Sand. Und in guter, alter Tradition ist natürlich die andere Seite schuld und die Situation wird ausgesessen.Oh wow. Das habe ich auch noch nicht auf dem Schirm gehabt, dass die da Belgien überholt hatten.Immerhin hat ein großer Teil der Abgeordneten sich in einem Brief an die EU für den Backstop ausgesprochen.
Nun, wie sich rausstellt, … eher nicht.
Mit bis zu 100 km/h ist ein Zug über 100 Kilometer durch die Oberpfalz gerauscht - ohne funktionierende Bremsen. Die beiden Lokführer hatten den Bremsschlauch falsch gekoppelt und vor dem Fahrtbeginn keine Bremsprobe durchgeführt.OMFG!
Update: Leserbrief dazu:
Entweder hat die SZ da was umformuliert oder die Pressemeldung der Bahn ist Unfug. Warum? Ich habe eine Ausbildung zum Rangierer gemacht und mein Bruder ist Lokführer. Also bisschen Kenntnis vorhanden.
- Ein Vertauschen der Druckleitungen geht eigentlich nicht, weil die Anschlüsse nicht untereinander passen
- Die Lokführer sind nicht die Leute, die die Verbindungen untereinander herstellen, sondern die Rangierer bzw. die Rangierleiter und die melden dem Lokführer Vollzug.
- Selbst wenn die zwei Loks nicht untereinander verbunden gewesen wären, hätte noch eine Lok Luft ins System pumpen können. In solchen Fällen werden aber zwei Loks nicht zum Bremsen verwendet, sondern um die Steigungen zu überwinden.
- Die Lokführer müssen den Angaben des Rangierers vertrauen und evtl. die das System überprüfen. Ist wie bei der Flugsicherung. Jeder hat seinen Verantwortungsbereich.
Es kann nur sein, dass die Lok gar nicht mit den ganzen Wagen verbunden war, weil im Gegensatz zu LKW das Prinzip bei Zügen umgekehrt ist. Bei LKW keine Luft im System bedeutet Bremsen fest. Bei Zügen keine Luft im System bedeutet Bremsen frei.
Trotzdem könnten die angeblichen 2 Loks noch selbstständig bremsen. Was natürlich bedeutet, dass es sehr, sehr lange Bremswege gibt, weil ja nur die Loks bremsen. Ist vergleichbar mit einem LKW, bei dem der Hänger nicht mitbremst.
Diese Meldung bei der SZ ist Unfug. So wie geschrieben, kann es nicht gewesen sein.
Update: Oh da habe ich ja Pandoras Füllhorn geöffnet. Jetzt kommen hier Dutzende von Einsprüchen von Bahn-Experten. Ein Repräsentativer:
Für die korrekte Funktion der Bremsen ist ausschließlich der Triebfahrzeugführer (kurz: Tf, vulgo Lokführer) verantwortlich. Dies ist ist in der Bremsvorschrift (BreVo, VDV-Schrift 757) geregelt und nennt sich Bremsprobe (Brpr).
Vereinfacht ausgedrückt stimmt es, dass der Zug (ohne Lok) vom Rangierpersonal zusammengestellt wird. Die Lok kann aber auch vom Lokführer angekoppelt werden. Dies kommt sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr regelmäßig vor, gerade dann wenn Lokomotiven von Drittfirmen beauftragt werden.
Güterzüge werden per Druckluftbremse gebremst, auch hier gilt das Prinzip: keine Luft in der Hauptluftleitung -> Bremsen liegen an! Dies ist ein essentielles Sicherheitsfeature im Zugverkehr. Wenn z.B. die Kupplung reißt, reißen auch die Bremsleitungen, diese werden entlüftet, die Bremsbacken werden dann per Federkraft angedrückt, es kommt zum Stillstand. Wenn ein rotes Signal überfahren oder die Notbremse gezögen wird, wird die Hauptluftleitung automatisch geöffnet, die Druck sinkt ab und es kommt zur Zwangsbremsung. Für mehr Details verweise ich auf diesen Wikipediaartikel.
Wenn Waggons angekoppelt werden, müsssen bei nach dem Verbindungen der Druckluftleitungen die Ventile geöffnet werden. Beim Abkoppeln werden diese geschlossen, erst dann wird die Verbindung getrennt. Damit ein Rangierbetrieb möglich ist und Züge in Rangierbahnhöfen z.B. über Ablaufberge einfach zusammengestellt werden können, gibt es die Möglichkeit einzelen Waggons "unter Druck" abzustellen mit Hilfe der Verwendung von speziellen Ventilen. Das ist allerdings nur sehr vereinfacht ausgedrückt.
Ich vermute bei diesem Fall, dass beim Ankuppeln irgendein Ventil nicht richtig bedient wurde. Zusammen mit der nicht erfolgten Bremsprobe waren alle Waggons mit gefüllter Hauptluftleitung (so weit normal) unterwegs. Allerdings konnte diese dann nicht mehr vom Steuerstand aus entlüftet (nicht normal) und somit der Zug abgebremst werden. Den Rest kennen wir ja ;)
(Danke, Christian)
Entsprechend groß war die freudige Überraschung. Macron zieht sich diplomatisch aus der Affäre, indem er sagt, das habe nichts mit G7 zu tun gehabt, der sei nur zufällig zu einer völlig anderen Sache in das kleine gallische Dörflein gekommen.
Ich muss ja sagen, dass der Macron damit ein paar Sympathiepunkte gutgemacht hat bei mir :-)
Du übernimmst hier etwas unkritisch den Begriff "verstrahlt". Verstrahlt sein kann man nicht. Falsch, verstrahlt sein kann man, das sind Leute wie Söder oder Seehofer. Das hat aber nichts mit Radioaktivität zu tun. Leute die den Begriff "verstrahlt" benutzen zeigen recht deutlich, dass sie von der Materie keine Ahnung haben, so auch die Twitterquelle. Glaubt man Google Translate, so spricht die Primärquelle (deren Zuverlässigkeit nicht im Ansatz bewerten kann und will) nicht von "verstrahlt", sondern von "... Cäsium-137 im Muskelgewebe gefunden ...". Es gibt da drei Kategorien die ich hier gerne kurz vorstellen würde:
- Exposition: Das bedeutet, dass man sich in der Nähe von einem Emitter von ionisierender Strahlung (ein etwas allgemeinerer Terminus, der neben der Emission von radioaktiver Strahlung durch Radionuklide auch Röntgenstrahlung mit einschließt) aufgehalten hat und von der Strahlung getroffen wurde. Beispiele: Röntgenbild, CT, Flugzeugflug etc. (siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Sievert bei "dose examples") Eine Exposition ist eine einmalige Sache, es werden Zellen zerstört und es kann in bestimmten Fällen zu Zellmutationen kommen (und damit zu Tumoren), aber wenn die Exposition vorbei ist, dann besteht keine Gefahr mehr.
- Kontamination: Hier wird es schon unangenehmer. Kontamination bedeutet, dass radionuklide an einem Gegenstand oder einer Person haften. Das kann bei einer Röntgenaufnahme oder einem CT deswegen nicht passieren. Eine Kontamination einer Person schließt eigentlich immer eine Exposition fǘr die Dauer der Kontamination mit ein. Hier ist es schon deutlich schwerer Beispiele zu finden. Beispiel: Bei der Injektion von radioaktiven Tracern bei einer Schilddrüsenuntersuchung geht ein Tröpfchen daneben.
In Bereichen wo mit Radioaktivität gearbeitet wird gibt es deswegen an den Ausgängen Schleusen, wo man vor allem Hände und Füße auf Kontamination überprüfen muss. In diesen Bereichen trägt man üblicherweise Überschuhe, Einmalgummihandschuhe und Kittel. Bei Kontaminationen besteht eine Verschleppungs- und Inkorporationsgefahr, deswegen müssen Kontaminationen beseitigt werden.
- Inkorporation: Hier wird es nun richtig unangenehm. Bei einer Inkorporation sind Radionuklide in den Körper gelangt. Eine Inkorporation bedeutet immer auch eine Exposition, je nach Nuklid mit besonderem Gefahrenpotential. Die Vorstufe einer Inkorporation ist im arbeitstechnischen Sinne oft eine Kontamination (Hände kontaminiert, dann an den Mund gefasst), aber auch Inhalation von radioaktiven Gasen kann auftreten (z.B. an Teilchenbeschleunigern mit unzureichender Lüftung). Das gefährliche an einer Inkorporation ist, dass die inkorporierten Nuklide eventuell lange im Körper verbleiben. Zwei Prozesse reduzieren die Anzahl der inkorporierten radioaktiven Atome: Das eine ist die biologische Halbwertszeit (Ausscheidung) und die physikalische Halbwertszeit (Zerfall des Nuklids). Einige Radionuklide werden schnell ausgeschieden, andere verbleiben sehr lange im Körper und sorgen so für eine Exposition über einen sehr langen Zeitraum, so wie 137-Cs im Falle des russischen Arztes.
Ein Beispiel für eine (freiwillige, wahrscheinlich aber unbewusste) Inkorporation ist in Deutschland leicht zu beobachten: Rauchen. Natürlich vorkommende Radionuklide werden von der Tabakpflanze aufgenommen und in den Blättern eingelagert. Diese Stoffe bleiben beim Verarbeiten des Tabaks erhalten. Diese Nuklide sind vor allem alpha-Strahler, diese Strahlung ist extrem energiereich und damit sehr zerstörerisch, die Reichweite ist aber sehr gering. So gering, dass die Strahlung nicht durch den Harz der Tabakpflanze hindurchdringen kann. Auch die toten oberen Schichten der Haut sind dick genug um diese Art von Strahlung abzuschirmen. Verbrennt man den Tabak und damit die Harzschicht und atmet das Erzeugnis ein, so atmet man auch die Radionuklide mit ein. Diese bleiben dann gerne auf der Oberfläche der Lunge kleben. Da gibt es keine Hornhaut, es kommt so zu einer starken Schädigung des Lungengewebes. Die resultierende Dosis ist in der gleichen Quelle wie oben zu finden.
So, ich hoffe das ist nicht zu lang geworden. Du betonst ja immer den Lehrauftrag deines Blogs, ich würde mich also freuen wenn Deine Leser nach dieser Lektüre etwas mehr über "Verstrahlung" wissen. Ich bin jetzt nicht auf den Unterschied zwischen alpha-, beta- und gamma-Strahlung eingegangen, da es hier eigentlich nicht so relevant ist. Wäre dann auch noch länger geworden.
Schlimmer: Jemand schreibt einen 175-Seiten-Report über deine Finanzen.
Noch schlimmer: Der Report geht an die Finanzaufsicht.
Richtig doll schlimm: Der Typ war der Bernie-Madoff-Whistleblower und er bezeichnet deine Buchhaltung als "schlimmeren Beschiss als bei Enron".
Willkommen bei General Electric!
Was hat er so gefunden? Nun, wie man das erwarten würde:
Firstly, there is no access control whatsoever! Any application, any user - even sandboxed processes - can connect to any CTF session. Clients are expected to report their thread id, process id and HWND, but there is no authentication involved and you can simply lie.
Secondly, there is nothing stopping you pretending to be a CTF service and getting other applications - even privileged applications - to connect to you.
Even when working as intended, CTF could allow escaping from sandboxes and escalating privileges.
Die typischen Zeichen von "nachgerüsteter Security". Ja gut, Cheffe, das Originaldesign war massiv verkackt, aber guck mal, wir kleben da jetzt ein bisschen Warnschilder ran und dann empfehlen wir den Benutzern Schlangenöl und dann wird alles gut!It will come as no surprise that this complex, obscure, legacy protocol is full of memory corruption vulnerabilities. Many of the COM objects simply trust you to marshal pointers across the ALPC port, and there is minimal bounds checking or integer overflow checking.
Ah, die gute alte "das Design ist so komplex und verkackt, soweit kommen die Angreifer bestimmt nie"-Verteidigung!1!!Wer sich jetzt denkt: Ach naja, wer hat schon privilegierte Prozesse am Laufen, die man so hacken könnte? Für den habe ich schlechte Nachrichten: Du. Der Login/Lock-Screen. Der benutzt auch dieses Framework.
Trotz der Diskussion um mehr Klimaschutz sind die deutschen Parlamentarier im vergangenen Jahr öfter ins Flugzeug gestiegen. Ausgerechnet die Grünen kommen in der Flugbilanz schlecht weg.
Weiter geht es mit der völlig überraschenden und unerwarteten Meldung, dass wenn Daten erhoben werden, die dann auch missbraucht werden. In diesem Fall die Schengen-Daten. Großbritannien hat sie sich einfach privatkopiert.
Die Trifecta komplett macht die Erkenntnis, dass Daten-Anonymisierung häufig Schlangenöl ist, eine Schnellschuss-Lösung für ein verkacktes Geschäftsmodell, ein Ausreden-Teppich, unter den man seine Datenschutzprobleme zu kehren versucht.
Falls ihr euch jetzt Sorgen macht, dass damit das Told-You-So-Gebiet ausgedünnt ist und mit zukünftigen Meldungen nicht mehr zu rechnen sei: Sorgt euch nicht. Wie Einstein schon sagte: Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und menschliche Dummheit. Und beim Universum bin ich mir noch nicht 100% sicher.
Ransomware ist kein Hackerangriff und kein Notstand sondern Ergebnis von fahrlässigem Herunterkommenlassen der Infrastruktur.
Das ist wie wenn die die Nationalgarde wegen Schlaglöchern in den Straßen und Schimmelbefall im Keller rufen würden.
Und ihr wollt mal so richtig Reibach machen. Ihr wisst aber nicht wie. Bisher verkauft ihr Babypuder, wo ihr einen so guten Ruf habt, dass die Kunden von ganz alleine kommen. Und wie man dafür Werbung macht ist auch bekannt.
Aber für Opioide? Wie macht man dafür Werbung, ohne dass man wie ein schmieriger Drogendealer aussieht?
Ihr braucht da Hilfe. Aber an wen wendet man sich? Das müsste ja jemand mit beträchtlicher krimineller Energie sein. Jemand gänzlich moralbefreites. Jemand, der für Geld alles tun würde. Jemand, dem das Verticken von abhängig machenden Drogen nicht wie ein Verbrechen sondern wie ein Geschäftsmodell aussieht. Jemand wirklich schmieriges, schleimiges, abartiges. Wo findet man sowas?
Johnson & Johnson tat, was jeder andere Turbokapitalist an ihrer Stelle getan hätte. Sie fragen McKinsey!
Ein Wunder, dass dabei am Ende noch Profite bei Johnson & Johnson abgefallen sein sollen, wenn ihr mal drüber nachdenkt! Das überlebt sonst keine Organisation. Schaut nur, was von der Bundeswehr noch übrig ist!
Dem würde ich generell widersprechen wollen. Doch, ist es. Das ist genau die Nummer Eins Gefahr, die von der steigenden Komplexität ausgeht. Gerade bei vlc, wenn man das mal selber baut und startet, und mal die Shared Libraries zählt, die das Ding reinlutscht, dann ist völlig klar, dass das Risiko enorm zugenommen hat, bis hin zur offensichtlichen Nicht-Beherrschbarkeit. Klar, dafür hängt da auch die Funktionalität von ab. Will ich nicht bestreiten. Aber die Laxheit, mit der Leute fremde Libraries reinladen, und dann so tun, als sei das nicht ihr Problem, wenn die räudig sind, die ärgert mich schon lange.
Auf der andere Seite ist das Problem in libebml zu dem Zeitpunkt seit über einem Jahr bekannt und upstream gefixt gewesen, aber die Knödel von Ubuntu haben es verpeilt, den Fix auszuliefern. Insofern bin ich dann doch auf der Seite von VLC in dieser Sache, denn das Sicherheitsloch war in Ubuntu, nicht VLC.
Die Geschichte ging aber noch weiter. Die VLC-Leute berichten, dass der Fuzzy, der die Lücke gefunden hat, direkt ein CVE beantragt und bekommen hat, ohne dass jemand auf dem Weg es für nötig oder höflich gefunden hätte, bei VLC mal nachzufragen. Nicht nur das: Der CERT-Bund, immerhin eine Regierungsorganisation Deutschlands, hat ein Advisory veröffentlicht, auch ohne bei VLC mal nachzufragen.
Da wird die Sache jetzt ein bisschen weniger klar. Denn VLC betreibt einen offenen Bugtracker, aber möchte gerne Security-Sachen per Mail vorab gemeldet kriegen, damit die mit Priorität bearbeitet werden können. Das will ich mal der Klarheit halber umformulieren: VLC hat einen Bugtracker, den sie als sedimentäre Datenhalde betreiben, und wo sie längst die Kontrolle über die Flut an Bugs verloren haben, daher haben sie eine Parallelgesellschaft in Form von einem Security-Bug-Mailverteiler geschaffen. Das, meine lieben VLC-Leute, habe ihr euch vollumfänglich selbst zuzuschreiben. Euer Bugtracker ist öffentlich, und das ist gut so. Dort hatte der Bug-Finder einen Bug aufgemacht. Den habt ihr mit den anderen Bugs in der ewigen Buglavine verpennt. Als Reporter ist es völlig OK, VLC nicht "Bescheid" zu sagen, wenn es einen offenen Bugtracker gibt. Denn dafür gibt es den. Und dafür ist der offen. Damit man sich dort über Bugs informieren kann. Dass ihr jetzt von der Presse verlangt, dass sie die Kosten für euer verkacktes Bugtracking trägt, ist absurd. DAS habt ihr euch echt selbst zuzuschreiben.
Und jetzt hört auf zu heulen, fixt eure Bugs, und haltet die andere Wange hin. Mit eurem Fake-News-Geschreie macht ihr die Sache nur noch schlechter.
Wenn ich König wäre, würde diese Firma sofort zerschlagen und die Mitarbeiter bekämen alle lebenslang Computerverbot. Aber micht fragt ja keiner.
Aber ihr erwartet jetzt vielleicht, dass Palo Alto wenigstens sofort ein CVE beantragt und das öffentlich gemacht hat, um ihre Kunden zu schützen. Nein, haben sie nicht.
Palo-Alto have now created a security bulletin for this and requested a CVE (cve-2019-1579 pending assigning). The issue is over a year old and absolutely critical as a 100% reliable preauth RCE VPN exploit using format strings, highly recommend you patch.
Ein Jahr! Sportlich!!Zum Vergleich: Die Sowjetunion brauchte weniger lange, um Tschernobyl zuzugeben.
Ich reagiere da so bissig, weil das eine Security-Firma ist. Angeblich. Also ... Schlangenöl, natürlich. Aber die haben den Leuten die Kohle aus der Tasche gezogen mit dem Versprechen, sie vor Würmern zu beschützen. Und tatsächlich haben sie den Würmern einen praktisch idealen Installationsvektor in die Hand gegeben.
Update: Die heißen übrigens nur Palo Alto, die kommen nicht aus Kalifornien. Der Gründer ist Israeli und war vorher bei Checkpoint. Nicht dass das irgendeine Rolle spielt, aber wenn die Firma dich schon mit ihrem Namen belügt, ... (Danke, Axel)
Ich habe einen Vorschlage. Wieso besteuern wir die nicht einfach? Wie wir den kleinen Mann besteuern!
Und natürlich ist mal wieder die Rede von einem Hackerangriff. Eine Ransomware ist kein Hackerangriff. Ein Hackerangriff ist, wenn ein Hacker deinen Rechner angreift, ohne dein Zutun, und der geht dann kaputt oder tut Dinge, die du nicht wolltest. Heutzutage ist der Begriff in der Breite kaum noch anwendbar, weil jede Schrottsoftware ständig neue Updates nachinstalliert, die Dinge tun, die du nicht wolltest. Aber das ist die Definition eines Hackerangriffs.
Was wir hier haben ist ein klarer Fall von "die Organisation hielt es nicht für nötig, ordentliche Infrastruktur auszurollen". Organisationen, die glauben, ein verkacktes Berechtigungskonzept im Unternehmen durch die Nachinstallation von Schlangenöl bekämpfen zu können. Und ja, das ist meiner Erfahrung nach der beste Indikator für verkackte Sicherheitskonzepte in Organisationen: Schlangenöl. Je verkackter die Security, desto mehr Schlangenöl.
Ja aber Fefe, höre ich euch sagen, die Produkte im Gesundheitssektor sind alle auf einem beschissenen Niveau, da kann man nicht so viel machen! Doch, kann man. Man vernetzt sie nicht. Und man klagt solange bei den Herstellern Nachbesserungen ein, bis die netto einen Verlust pro verkaufter Lizenz einfahren.
Was mich ja bei solchen Geschichten immer am meisten mitnimmt: Das sind die Leute, denen wir glauben sollen, dass sie bei dem Rest ihres Krankenhauses schon alles ordentlich machen. Denen wir unser Leben anvertrauen sollen, wenn wir in Not sind. Die Leute, die es nicht schaffen, ihre IT ordentlich zu installieren, denen sollen wir dann glauben, dass sie aber ihre ärztlichen Dinge alle voll im Griff haben.
Ich weiß nicht, wie euch das geht, aber das fällt mir schwer.
Money Quote:
In der Nacht zum Sonntag hat ein Cyberangriff das komplette Netzwerk des Verbundes lahmgelegt – und das trotz vorhandener Firewall und aktualisierter Antivirensoftware.DAS IST JA UNGLAUBLICH, BOB? Ihr hattet Schlangenöl und eine Firewall!?!? Und das hat nicht gereicht?!?!?
Eine von außen ins System eingespielte Schadsoftware hat Server und Datenbanken kryptisch verschlüsseltJa nee klar, von außen eingespielt. Ich glaube kein Wort. Das ist eine dieser "damit konnten alle gut leben"-Erklärungen. Es gibt für Ransomware drei typische Optionen, wie die in ein Unternehmen kommt:
Die Wahrscheinlichkeit für Fall 3 ist verschwindend gering. Das kommt praktisch nicht vor. Ich wäre wirklich überrascht, also echt ehrlich ganz doll überrascht, wenn das hier vorgekommen sein sollte. Den Fall kann man praktisch ausschließen, so selten kommt der vor. Dass jemand über eine Sicherheitslücke reinkommt, für die es noch keinen Patch gab. Das ist eine übliche Schutzbehauptung, aber vorkommen tut es nie.
Ich betrachte solche Fälle inzwischen als übliche Geschäftskosten. Du kannst entweder Geld in ordentliche Infrastruktur oder in Dauerreparaturen stecken. Ist wie bei Autobahnen und Fenstern und Sanitär und sonst überall. Aber seid dann bitte auch so ehrlich und faselt nicht von Hackerangriffen herum. Die Ursache für euren Schaden ist eure eigenen Infrastrukturentscheidungen, nicht irgendwelche Hacker.
So und jetzt könnt ihr entweder alle weiterhin euer Windows-Ökosystem mit Active Directory und SMB-Shares und MS Office weiter betreiben und schön Schlangenöl drübersprenkeln, und euch wundern, dass ihr trotzdem die ganze Zeit Ärger habt. Oder ihr könnt mir glauben, wenn ich euch sage: Schlangenöl hilft nicht.
Und ich habe jetzt Albträume über Ausreden eines Krankenhauses, das mit schlechter Hygiene erwischt wird. Das war keine verkackte Hygiene, das war ein Bakterien-Angriff! Wir hatten sogar eine Seife ausliegen und das hat nicht gereicht!!
Wie, wer da eigentlich gecybert wurde? Nun, äh, *raschel* *kram* die Bulgaren!!
In Bulgarien haben Hacker offenbar Steuer- und Finanzdaten von mindestens einer Millionen Bürgern kopiert.Wisst ihr, wie man zuverlässig verhindern kann, dass Daten von Millionen von Bürgern wegkommen? Man erhebt sie einfach gar nicht erst. Wieso muss das eigentlich alles digital vorliegen? Wegen irgendwelcher nebulöser Big-Data-Hirngespinste?
Daraufhin gab es Widerspruch bei Golem und jetzt rudert auch Heise zurück. Dabei spielt das doch mal sowas von überhaupt gar keine Rolle, wie irgendwelche Malware-Samples nach Hause telefonieren. Wenn eie Malware nach Hause telefoniert, ist das Kind schon im Brunnen und ist schon blau angelaufen.
Das Problem bei DNS-over-HTTPS ist auch nicht, dass man damit verschlüsselt kommunizieren kann, sondern dass ... ich hatte das hier schonmal ausgeführt ... die Komplexität mehrere Größenordnungen höher ist, ohne dass es tatsächlich einen echten Privacy-Mehrwert bringt. Außer in einem Szenario. Bei einem WLAN, das man sich mit Fremden teilt.
Mein Hauptproblem mit DNS-over-HTTPS war aber, dass das den gesamten Traffic über Cloudflare lenken wollte. Nun halte ich Cloudflare für einen Haufen inkompetente Clowns, aber selbst wenn sie wüssten, was sie täten, was wie gesagt jedenfalls aus meiner Warte nicht der Fall zu sein scheint, selbst dann wäre es eine schlechte Idee, allen DNS-Traffic aller Mozilla-Kunden über Cloudflare zu tunneln. Das macht dann nämlich das Abgreifen der DNS-Daten noch einfacher für die Geheimdienste. Die müssen nur bei Cloudflare den Schnorchel ansetzen. Gerade für US-Geheimdienste, in deren Jurisdiktion Cloudflare liegt, wäre dafür nicht mal Hacking-Aufwand vonnöten.
Also, nochmal zum Mitmeißeln. DOH ist schlecht, weil es so furchtbar komplex ist, nicht weil Malware darüber reden könnte. DOH zu Cloudflare ist schlecht, weil Cloudflare alle Nase lang irgendwelche katastrophalen Ausfälle hat, und weil zentralisiertes DNS-Routing für die Dienste das Abschnorcheln zu einfach macht. Und hört endlich auf, Malware zu analysieren, was sie nach der Infektion macht. Nach der Infektion ist es zu spät. Findet lieber raus, wie die Malware auf das System kommen kann, und macht das zu.
An der Strombörse, wo die Regelenergie gehandelt wird, schlugen in der Folge die Kurse aus. Eine Megawattstunde kostete am vergangenen Samstag in der Spitze 37.856 Euro, obwohl man sie in ruhigen Zeiten teils schon für zehn Euro bekommt. Insgesamt lagen die Regelenergiekosten am 29. Juni bei rund 17 Millionen Euro, an normalen Tagen kommen teils nur wenige Tausend Euro zusammen.Seht ihr? Alles in Butter! Die unsichtbare Hand des Marktes hat kräftig zugegriffen und uns die Kohle aus der Tasche gezogen.
Es besteht demnach der Verdacht, dass Händler Versorgungslücken im Regelenergiemarkt zunächst bewusst nicht ausgeglichen hätten, um später höhere Gewinne einzustreichen.Warum sollte es auch bloß in Kalifornien Rolling Blackouts geben, nachdem Spekulanten diese Nummer abziehen? Ist nur gerecht, wenn uns auch mal so richtig der Strom ausgeht. Nicht weil es Knappheit gäbe, sondern weil wir den Markt "liberalisiert" haben.
Jedenfalls kam diese Aktion bei der Community nicht gut an.
That afternoon, Floquenbeam unblocked Fram.So und jetzt lest euch mal die Begründung für den Un-Ban durch, die lässt echt tief blicken:
“I believed the unblock was necessary to force the WMF to take that overwhelming community support for an unblock seriously,” Floquenbeam told BuzzFeed News in an email. “Historically, the WMF has been fairly immune to people just saying they're unhappy.”
Hey, das erinnert mich doch an ... warte mal ... oh ja, die deutsche Wikipedia!Shortly after midnight on June 12, the foundation reblocked Fram, and removed Floquenbeam's administrator rights for a month for reversing its action. That morning, another admin, Bishonen, unblocked Fram yet again
Die haben sich also an Mozilla orientiert und führen einen Krieg gegen ihre eigene Nutzerbasis. Und guck euch nur die Marktanteile von Mozilla an, das hat prächtig funktioniert!1!!Jedenfalls führt so eine Bestrafung ohne Vortragen der Anklage natürlich dazu, dass die Leute mal in der Vergangenheit von dem Bestraften rumpolken, ob sie was finden, um das es gehen könnte. Und da fanden sie dann den üblichen Culture War unserer Tage:
Much of that blame fell, perhaps predictably, on a woman and a transgender editor. In 2017, a fledgling Wikipedian accused Fram of monitoring her activity on the site to such an extent that felt like harassment. The editor, whose contributions focused on women athletes, lesbian history, and abortion rights, felt that Fram’s pattern of correcting her spelling and deleting her stubs — short, unfinished articles that are culled when they sit dormant for too long — demonstrated a lack of good faith.[...]
More recently, Fram had an acrimonious semantic debate with a high-profile transgender editor over whether referring to them as “xe” constituted misgendering. It culminated in an ugly claim by Fram that he would not be misracing a black person by calling them the n-word, only being racist.
Ich wollte ja eigentlich noch warten, bis da ein bisschen mehr Substanz bekannt wird, aber Substanz ist bei der Wikipedia offensichtlich zunehmend schwer zu finden. Zumindest wenn es um interne Querelen geht.
New hotness: Der Westen greift tatsächlich Yandex an und lässt sich erwischen.
Yandex spokesman Ilya Grabovsky acknowledged the incident in a statement to Reuters, but declined to provide further details. “This particular attack was detected at a very early stage by the Yandex security team. It was fully neutralized before any damage was done,” he said.The company also said that “the Yandex security team’s response ensured that no user data was compromised by the attack.”
Hey, das wäre doch mal ein Standard, der auch uns gut zu Gesicht stehen würde! Dass keine Nutzerdaten wegkommen?
The world is increasingly at risk of “climate apartheid”, where the rich pay to escape heat and hunger caused by the escalating climate crisis while the rest of the world suffers, a report from a UN human rights expert has said.Philip Alston, UN special rapporteur on extreme poverty and human rights, said the impacts of global heating are likely to undermine not only basic rights to life, water, food, and housing for hundreds of millions of people, but also democracy and the rule of law.
Alston is critical of the “patently inadequate” steps taken by the UN itself, countries, NGOs and businesses, saying they are “entirely disproportionate to the urgency and magnitude of the threat”. His report to the UN human rights council (HRC) concludes: “Human rights might not survive the coming upheaval.”
Ach wer braucht schon Human Rights. In Mad Max sind sie ja auch prima ohne Human Rights ausgekommen.
Oder vielleicht ist ja auch die EU schlicht nicht die Antwort.
Bei diesen Cores hat Intel folgendes gemacht:Das klingt dann gleich viel weniger positiv. Na wir werden sehen :-)
- L1D Cache 32KiB -> 48KiB
- L2 Cache 256KiB -> 512KiB
- L2 TLB 1536 -> 2048 entries
- µOp Cache 1536 -> 2304 opcodes
- out of order opcodes in the flight (OoO window) 224 -> 352 opcodes
- integer pipelines 4 -> 5
- execution ports 8 -> 10
Dies sind die Änderungen, die so richtig Auswirkungen auf die IPC haben. Es gibt noch weitere kleinere aber gute Änderungen wie 2x AVX2 Units (die aber nur jeweils ne 256 Bit Bandbreite haben).
Allerdings gibt es auch gravierende Nachteile, über die Intel nicht spricht. Der Yield bei diesen Chiplets ist übel, richtig übel. Wenn Intel damit Gewinn macht, dann aber nur minimalen. Die Cores sind darüberhinaus bei hohen Taktzahlen ziemlich instabil. Es gibt keine, die auch nur mit einem Single-Core Turbo über 4 GHz kommen. Bei gleichzeitiger Auslastung aller Cores sind mit Mühe und Not 3,5 GHz erreichbar. Mehr als 4 Cores pro Die sind im Moment nicht realisierbar,
Ein anderer Leserbrief berichtet, dass Italiener teilweise auch vom Wählen abgehalten wurden:
Meine Freundin ist Studentin in Umbrien, gebürtige Sizilianerin. Sie ist in ihrer Heimatsstadt Trapani offiziell gemeldet als Teil ihres sogenannten Familiennukleus, ein bürokratisches Konzept, was den Eltern steuerliche Vorteile beschert.Dass E-Voting fortschrittlich sei, dem möchte ich allerdings entschieden widersprechen. :-)Eine Ummeldung zu ihrer Unistadt würde nicht nur zu finanziellen Nachteilen führen, sondern käme sozial einem Familienbruch gleich. Aus dem Familiennukleus tritt man in der Regel erst dann aus, wenn man selbst in Lohn und Brot steht. Hinzu kommt noch, dass der Vermieter ihrer Studentenbude, natürlich lieber schwarz die Miete kassiert als Steuern für angemeldete Mieter*innen abzuführen.
Wahltechnisch wird´s jetzt aber erst durch das mittelalterliche Wahlverfahren in Italien zum Problem, denn gewählt werden kann ausschließlich persönlich und logischerweise dort, wo man registriert ist (mit Ausnahme von Alten und Kranken für die Wahlbeauftragte vorbeikommen). Vollmachten kann man nicht ausstellen, Briefwahl gibt es nicht.
Meine Freundin ist Ende 20 und konnte bis zu diesem Jahr so noch nie wählen. Sie steht repräsentativ für eine Schicht von jungen Menschen, die so ins Nichtwählertum gedrängt werden.
Widerstand regt sich, zumeist nur lokal. Stellenweise aber auch national zB. unter http://www.iovotofuorisede.it/
Warum gibt es eigentlich kein EU-Gesetz, dass die Briefwahl in allen Mitgliedsstaaten ermöglicht?
Zumindest sollte es sowas doch verpflichtend für die EU-Wahlen geben, wenn man national nicht eingreifen will, ist ja im Interesse aller EU-Bürger*innen. E-voting, wie in Estland seit 2005 (!), sei hier mal, weil zu fortschrittlich für die EU, ausgeklammert.
Man denkt ja erstmal: Wer gibt denn etwas zu, das er nicht begangen hat? Der Schlüssel ist offenbar, dass die Polizei lügt, Beweise zu haben. Sie zitieren da einen Fall, wo sie den Sohn an dem Mord der Eltern für schuldig hielten. Die Polizei hat dem einfach ins Gesicht gelogen, der Vater sei im Krankenhaus aufgewacht und habe gesagt, der Sohn sei es gewesen. Daraufhin hat der Sohn gestanden, obwohl er es nicht war. Und manchmal geben Leute auch Dinge zu, um aus einer Stresssituation zu entkommen. Nicht weil sie glauben, sie wären es gewesen, sondern weil sie denken, ihre Unschuld wird schon dafür sorgen, dass sie nicht verurteilt werden.
Update: Verwandtes Feld: Falsche Erinnerungen.
Nun, herzlich willkommen bei RAMBleed. Stellt sich nämlich raus: Man kann auch benachbarte Zellen auslesen.
Klingt jetzt nicht so schlimm, aber man muss bedenken, dass zwischen dem RAM und deinem Prozess eine MMU sitzt, und ein Betriebssystem, das den physischen Speicher wild durch eine Indirektionsschicht umherwürfelt, d.h. nur weil die physikalischen Adressen benachbart sind, heißt das mitnichten, dass die Daten vom selben Prozess sind.
Das ist schon für einen Single-User-Desktop furchtbar, weil das auch ein unprivilegierter Prozess in einer Sandbox machen kann, also z.B. Javascript im Browser.
Aber für Cloud-Umgebungen ist das ein weiterer Totalschaden.
As an example, in our paper we demonstrate an attack against OpenSSH in which we use RAMBleed to leak a 2048 bit RSA key.
Und das funktioniert so:We show in our paper that an attacker, by observing Rowhammer-induced bit flips in her own memory, can deduce the values in nearby DRAM rows.
Und falls ihr euch jetzt denkt: Ach macht nichts, ich hab damals nach Rowhammer ECC-Speicher gekauft, dann habe ich schlechte Nachrichten für euch:Furthermore, unlike Rowhammer, RAMBleed does not require persistent bit flips, and is thus effective against ECC memory commonly used by server computers.
Fuuuuuuck! (Danke, Sven)
Wir arbeiten an drei Einkommensquellen und wollen sie neu gewichten: Wir haben Search, wir machen aber auch Content. Wir haben eine Firma namens Pocket, die Inhalte entdeckt und kuratiert. Da gibt es auch gesponserte Inhalte. Das ist das Content-Geschäft.Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich wollte einfach nur einen Browser haben. Ich will kein Abo-Modell, ich will kein VPN-Service, ich will keine Premium-Features, ich will kein Pocket, ich will keine Werbung, auch keien Eigenwerbung. Und erzählt mir nicht, dass ihr so viel Einkommen braucht, wenn ihr die Kohle dann für überflüssige Premium-Scheiße verbrennt anstatt sie beim Browser rauskommen zu lassen. (Danke, Ronald)Und das Dritte, an dem wir jetzt arbeiten und was sich entwickelt, während wir über Produkte und Services nachdenken, sind Premium-Ebenen für einige dieser Angebote. Du kannst dir sowas vorstellen wie eine sichere Speicherlösung.
Wenn euer Blutdruck wieder runtergekommen ist: Hört mir kurz zu!
Die Idee ist, dass irgendein inkompetenter Idiot aus einer Behörde oder der Politik von irgendeinem IT-Dienstleister "Distributed Ledger"-Bullshit ordert, weil das gerade so hip und geil ist. Aber eigentlich geht es in dem Projekt darum, deren Buchhaltung und Prozesse überhaupt soweit zu kriegen, dass man da überhaupt auch nur in die Nähe von digitaler Verarbeitung kommt. Und ob dann der Blockchain-Bullshit was wird oder nicht, das spielt dann keine Rolle mehr. Der Dienstleister kriegt den Job wegen Blockchain-Humbug. Die Behörde kriegt Digitalisierung. Der Dienstleister kriegt Geld. Und auch ohne Schlangenöl-Hypetech haben dann alle einen Vorteil.
Vielleicht sollte ich meine Fundamentalopposition nochmal überdenken.
Update: Falls ihr gerne eine schöne Visualisierung hättet, wie sich Kohleausstieg, "Ziele" der Bundesregierung und zugesagte CO2-Emissionen laut unserer Selbstverpflichtung beim Pariser Klimaschutzabkommen zuenander verhalten: Abbildung 4 in dieser Stellungnahme liefert. Das solltet ihr im Hinterkopf haben, wenn ihr wieder Klima-Äußerungen der CDU hört.
Das geht bald nur noch mit der Enterprise-Version.
In a response to the overwhelming negative feedback, Google is standing firm on Chrome’s ad blocking changes, sharing that current ad blocking capabilities will be restricted to enterprise users.
Google ist halt wie die CDU. Zu sehr an ihren Erfolg gewöhnt. Kritik hören die gar nicht mehr. Wenn dann ist das bloß ein Missverständ nis. Die Kritiker haben bloß noch nicht klar genug erklärt bekommen, wie großartig wir sind, dsas wir die Guten sind. Wir sind so gut, wir können gar nichts böses tun!
Antwort: von der Polizei kommen die.
Der eine Polizist hat auf Dienst herausgefunden, dass sein Sohn von einer 16-Jährigen angezeigt wurde, und hat die dann auf Whatsapp belästigt.
Der andere Polizist hat von einem Verfahren wegen Kindesmissbrauchs die Kontaktdaten einer 13-jährigen Zeugin beschafft und dann die per Whatsapp sexuell belästigt.
Da weißte doch, in welchem Bundesland du der Polizei bedingngslos vertrauen kannst: Mecklenburg-Vorpommern!
Diese Angaben kommen übrigens vom Bericht des Datenschutzbeauftragten.
Und wie die dann auf gedoktorte hand-getunete Statistiken verwiesen haben, die den Zusammenbruch der Wirtschaftsleistung der DDR als Zeichen für die gelungene Klimapolitik der CDU darzustellen versucht haben?
Nun, guckt mal hier: Massiver Widerstand in der Union gegen Kohleausstieg.
Na ein Glück, dass die niemand gewählt hat! Da würden wir uns ja gerade blöde vorkommen, wenn wir auf deren Bullshit reingefallen wären, nicht wahr?
Er sagte das nicht als Privatmann sondern in seinem Amt als Bürgermeister von London. Damit ist das strafrechtlich relevant.
The offence of misconduct in public office carries a maximum sentence of life imprisonment
Dazu wird es hier wahrscheinlich nicht kommen, aber alleine dass der vorgeladen wird, ist schon ein Sieg für seine Gegner.
The unknown future rolls toward us. I face it, for the first time, with a sense of hope. Because if a machine, a Terminator, can learn the value of human life, maybe we can too.
Und Greta kommentierte we'll be back.
Das ist unter anderem ein Problem in der Gentherapie, und hat Novartis jetzt mal Fakten geschaffen. Die verlangen für die eine Dosis, die den Patienten heilt, dann halt 2 Mio Dollar. Es geht um eine Therapie für Spinale Muskelatrophie.
Ja also wenn wir DAS gewusst hätten, hätten wir das schon viel früher probiert!1!!
Na dann gucken wir doch mal. Professionell layoutet, schöne Schriftart, fette Nationalfarben auf dem Titelblatt, da waren Krisen-Profis am Werk!
In unserem freien Land darf jeder seine Meinung äußern, Gott sei Dank.Direkt 150 Punkte Abzug für diese schnöselige Altherren-Herabwürdigung.
Wir - das sind Hunderttausende Mitglieder, Unterstützer und Millionen von Wählerinnen und Wählern der CDU - nehmen Kritik sehr ernstOh, ach? Ihr Anruf ist uns sehr wichtig! Bitte bleiben Sie in der Leitung! Direkt noch 250 Punkte abzug.
Und wir alle, die allermeisten ehrenamtlich, arbeiten jeden Tag daran, es besser zu machen.Und dann noch ein peinlicher Tränendrüsen-Drücker für die armen ehrenamtlichen Minister und Kanzler, die uns die letzten 30 Jahre in Grund und Boden regiert haben. Tja da könnte sich die SPD mal was von abschneiden! Die haben Gehälter kassiert, die fiesen Sozsen!! Würden wir bei der CDU nie machen, wir haben schließlich schwarze Kassen mit jüdischen Vermächtnissen! Nochmal 100 Punkte Abzug.
Wir als CDU sind stolz darauf, was wir, die Partei von Adenauer, Kohl und Merkel und die Bürgerinnen und Bürger in den letzten Jahrzehnten für unser Land und die Menschen in Deutschland erreicht haben.Oh ach so, sagt das doch gleich! Das Papier will gar nicht mit mir reden sondern mit verunsicherten CDU-Wählern! Ja, äh, gut, … hmm. Und jetzt? Weiterlesen?
Die CDU ist eine Volkspartei mit vielen Mitgliedern und auf Werten gebauten Programmen.Oh wow. Pathetische Schwurbelscheiße. Um die CDU scheint es noch schlimmer zu stehen als ich annahm, wenn die so tief in die Fremdschäm-Kiste greifen.
Wir sind entstanden aus den Trümmern eines zerstörten LandesOh Gott. Das wird ja immer schlimmer. Was kommt als nächstes? Die Vertrauens-Floskeln?
Wir sind deshalb Volkspartei, weil uns viele Bevölkerungsschichten vertrauenJa! Oh Mann. Da kriege ich ja fast Mitleid mit der CDU! Aber dann denke ich darüber nach, wie die uns in Grund und Boden gewirtschaftet haben in den letzten 40 Regierungsjahren, und dann legt sich das wieder.
Das können die nur noch toppen, wenn sie die Millionen-Fliegen-Floskel bringen.
Wir werden seit Jahren häufiger als andere Parteien gewähltUnd da ist sie! *Tusch* Fresst Scheiße! Millionen Fliegen können nicht irren!
Wisst ihr was? Da stellt sich eigentlich nur noch die Frage, um welchen Aspekt sie sich am meisten Sorgen machen, und den sie daher nochmal am Ende ansprechen.
Die Währung von YouTubern sind Klickraten. Die Währung einer Volkspartei wie der CDU ist Vertrauen.Da haben wir es! Das ist eine gute Nachricht. Die CDU hat gemerkt, dass ihr niemand mehr vertraut. Gut so.
Ich glaube ich blättere mal vor. Die Einleitung geht ja schon mal GAR nicht.
Kapitel 1. Die Sache mit der ungerechten Verteilung. Der Vorwurf ist: Der Reichtum ist ungerecht verteilt. Die CDU antwortet:
Vorne weg eine Richtigstellung: Die Einkommensungleichheit, d.h. die unterschiedliche Verteilung der Einkommen in Deutschland,ist zwar bis 2005 gestiegen, seitdem aber nicht mehr.Klassisches Ablenkungsmanöver. Funktioniert bei Alzheimerpatienten wie der CDU-Wähler-Altersschicht bestimmt prima. Die merken vielleicht wirklich nicht, dass der Vorwurf die Ungleichheit beim Vermögen war, nicht beim Einkommen. Das Einkommen ist auch kein sinnvolles Maß an der Stelle, weil man das Einkommen als reicher Geldsack wegoptimieren kann. Z.B. kann man einen Kredit bei einer Bank aufnehmen, und seine Aktien als Sicherheit hinterlegen. Dann lebt man von dem Geld, das die Bank einem als Kredit ausgezahlt hat, setzt die Zinsen von der Steuer ab, und zahlt den Kredit dann mit anderen Miet- oder Zinseinkünften ab. Oder das Geld "arbeitet" in einer Steueroase. Da gibt es diverse Tricks. Das ist ja gerade eines der Probleme, an der die CDU die Schuld trägt, dass es für Reiche so viele gute Tricks gibt, sich das Einkommen kleinzurechnen und am Ende keine Einkommenssteuer zu zahlen. Apropos Einkommenssteuer. Da reitet die CDU gerne drauf herum, weil die von den Ärmsten nicht gezahlt wird, deren Gehalt zu gering ist. Die CDU stellt das dann gerne so dar, seht her, die Reichen zahlen die ganzen Einkommenssteuern. Und das stimmt auch, aber es ist gleichzeitig ein Taschenspielertrick, denn die Armen kaufen ja trotzdem im Einzelhandel und zahlen Mehrwertsteuer auf alles. Und weil bei den Armen ein größerer Teil des Geldes für Essen und Kleidung und Strom und Wasser draufgeht, ist bei denen auch der Anteil der Mehrwertsteuer an den Ausgaben krass viel höher als bei den Reichen. Den Aspekt erwähnt die CDU natürlich lieber nicht.
Die Antwort darauf ist übrigens historisch, dass es in Deutschland zwei Mehrwertsteuersätze gibt, einmal normal und einmal ermäßigt, und der ermäßigte ist dann für Nicht-Luxus-Güter, die man zum Überleben braucht. Der ermäßigte Satz liegt bei 7%, der reguläre bei 19. Der nächste Taschenspielertrick der CDU ist, dass sie hier das Wort "die Reichen" umzudefinieren versucht. Leute wie Friede Springer werden jetzt keine Millionen an Lohnsteuer abführen. Rezo sprach explizit von den reichsten 45 Haushalten in Deutschland. Die CDU deutet das heimlich um, so dass es auch die nächsten paar Mio beinhaltet.
Kapitel 2. Bildungspolitik. Rezos Kritik handelte von Aufstiegschancen durch und Zugang zu Bildung. Da geht es erstens darum, dass jeder ordentliche Bildungschancen haben soll, auch wenn die Eltern arme Einwanderer aus einem anderen Sprachraum waren, aber es geht zweitens auch darum, dass man mit einem Abschluss auch einen Job findet. Wenig überraschend betrachtet die CDU den zweiten Teil nicht, den die Folgen der Automatisierung und jetzt Digitalisierung hat sie vollständig verpennt und wir alle sitzen jetzt auf dem Trümmerberg, den die CDU da zu verantworten hat. Da gibt es auch keine Ausreden. Die CDU führt an, aber man könne ja jetzt auch ohne Abi studieren. Dass heute studierte Fachkräfte Burger flippen, weil sie keinen Job finden, das erwähnen sie nicht mal. Der nächste Taschenspielertrick. Die müssen ja enorm belämmerte Wähler haben, dass sie mit solchen Methoden bisher Erfolg hatten!
Ein Lacher am Rande ist übrigens, dass Rezo meinte, CDU-geführte Bundesländer hätten weniger Ausgaben für Bildung. Die CDU kontert mit einer Grafik, wo Berlin (!) ihren Durchschnitt rausreißt. Ja, richtig. Berlin. Mit der zuständigen Senatorin von der SPD. Ach komm, unsere Wähler sind alt und gebrechlich, malen wir ein paar Deutschlandfarben drauf, das merken die NIE!
Kapitel 3: Klimawandel. Noch so ein Totalschaden-Thema für die CDU. Da können sie inhaltlich nicht viel reißen. Also eröffnen sie direkt mit einer Nebelgranate:
Rezo hat Recht: Die AfD ist die einzige Partei in Deutschland, die den menschengemachten Klimawandel leugnet.HAHAHAHA, Oh Mann! Wie peinlich ist DAS denn! Und dann rechnen sie uns vor, dass Deutschland ja bloß 2,3% der CO2-Emissionen macht und China und die USA ja viel mehr.
Waren die nicht anwesend, als China fett auf Solar gesetzt hat, nachdem unsere Subventionen in China eine Konkurrenzwirtschaft zu unseren Solarfirmen ausgelöst hatten und im Ergebnis plötzlich Solarstrom biliger als Kohlestrom wurde? War die CDU da im Mittagschlaf oder was? China investiert inzwischen mehr in erneuerbare Energien als Europa. Tolle Wurst, liebe CDU! Das wäre unsere Chance gewesen, mal in einem zukunftsträchtigen Industriegebiet führend zu sein. Jetzt patentieren uns die Chinesen die Butter vom Brot. Danke, Angela Merkel!
Glaubt ihr nicht? Wird noch geiler! Die CDU beruft sich auf ihre "Erfolge" bei Klimagipfeln. Hier findet ihr, was wirklich passiert ist.
Aber hey, wir reden hier von der CDU. Natürlich lügt die uns ins Gesicht! Wer das noch nicht mitgekriegt hat, hat die letzten 50 Jahre nicht aufgepasst!
Kapitel 3: Krieg. Die CDU sieht auch hier kein Land und eröffnet daher direkt mit einem Ad-Hominem:
Rezos flappsiger Hobby-Spruch Richtung USA („Kriege als Hobby“) wird unserer Ansicht nach der Lage nicht gerecht.Wartet, wartet, wird noch geiler!
Die USA und ihre Verbündeten bekämpfen den Terrorismus aufgrund der Angriffe auf New York und Washington am 11. September 2001, bei denen fast 3000 Menschen ums Leben kamen.Oh ach SO ist das!!1! Gut, dass wir das mal geklärt haben!
Sie bekräftigt die Selbstverteidigungsklausel des Art. 51 der Charta der Vereinten Nationen und damit das individuelle und das kollektive Recht zur Selbstverteidigung auch nach Terrorangriffen.Daher jetzt Drohnen-Vorwärtsselbstverteidigung gegen Syrien, denn da kamen Null der 9/11-Terroristen her. Ebenso steht es um Libyen, den Irak, den Iran und Afghanistan. Aus Ägypten kam immerhin einer, aber der hatte seinen Wohnsitz in Deutschland.
Tja und da haben wir es. Die Antwort war das Papier nicht wert. Aber immerhin hatten wir eine Antwort und nicht wie sonst nur eine Kanzlerinnen-Raute und Hohlphrasen ala "wir müssen jetzt alle zusammenarbeiten".
Die gute Nachricht: Es bleiben immerhin keine Fragen offen, für wie blöde die CDU ihre potentiellen Wähler hält.
Update: Das Bildblog lässt sich auch nicht lange bitten. (Und hier noch ein Lacher am Rande.
Update: Noch mehr inhaltliche Kritik am CDU-PDF.
Update: Volker Quaschning zerlegt die CDU-Äußerungen zum Klimawandel noch nachhaltiger als ich. Das ist einer der Experten, die auch in Rezos Video auftauchten aus seinem Auftritt in der Bundespressekonferenz. Money Quote:
In Polen sind zwischen 1990 und 2016 die Gesamt-Emissionen sogar um 30,5 Prozent gefallen, in Rumänien sogar um 63,8 Prozent [UNF19]. Das bedeutet aber nicht, dass beide Länder hinsichtlich Klimaschutz besondere Vorreiter sind. In diesen Ländern sind genau wie in der ehemaligen DDR die Emissionen durch wirtschaftliche Umbrüche in den 1990er-Jahren stark eingebrochen. Ein größerer Teil des Emissionsrückgangs in Deutschland ist auf Wiedervereinigungsgewinne zurückzuführen. Der Rückgang im Jahr 2018 hat zu größeren Teilen witterungsbedingte Ursachen [UBA19].
Das, meine Damen und Herren, sind die Erfolge, die die CDU euch zu verkaufen versucht.
Gestern noch so: Mit dem Angriff Amthors wird das alles in Ordnung kommen.
Heute so: Der Angriff Amthors ist nicht erfolgt.
Am Donnerstag um 9.58 Uhr dann die offizielle Kapitulation: „Wir haben uns entschieden, kein Video zu veröffentlichen“, erfuhr BILD aus Kreisen des Konrad-Adenauer-Hauses. Generalsekretär Paul Ziemiak will stattdessen eine Erklärung abgeben.Der Hammer an der Nummer: Das Video war schon im Kasten.
BILD erfuhr: Am Mittwoch wurde mit Amthor gedreht, ein Foto zeigt den 26-Jährigen im Studio vor der Kulisse des CDU-Wahlwerbespots von EU-Urgestein Elmar Brok. Den ganzen Tag wurde das Material geschnitten. Ohne finales Ergebnis.Wie krass schlecht muss das Video geworden sein, dass die CDU lieber kein Video ausstrahlt, als sich diese Blöße zu geben?
Und das, nachdem sie das Video großspurig vorangekündigt hatten!
Update: Mir tut der Amthor ja ein bisschen leid, muss ich sagen. Das ist ja nicht seine Schuld, dass die CDU so beschissen ist. Gut, er hätte sich eine andere Partei aussuchen können, klar, aber der kommt aus Mecklenburg-Vorpommern und ist Jurist, wo soll der da sonst hingehen als zur CDU? Ein Opfer seines Lebenslaufes. Bei Jung und Naiv wirkt der so, als ob der wirklich den Anspruch hat, die Welt besser zu machen. Das respektiere ich schon, auch wenn der inhaltlich zuverlässig auf der anderen Seite der Barrikaden steht. Insofern ist es vielleicht nicht schlecht, dass die CDU das Video nicht veröffentlicht jetzt. So hat der später noch ne Chance und wird jetzt nicht verbrannt. Und PR-technisch ist es sicher die richtige Entscheidung, da kein Gegenvideo zu machen. Dass die CDU überhaupt reagiert hat, war schon ein kapitaler Fehler. Damit haben sie die Kritik ja grundsätzlich anerkannt. Und inhaltlich haben sie da halt nichts zu gewinnen.
Update: Übrigens gibt es gerade von den Rechten eine Gegen-Rezo-Kampagne, die sich bei den Linken angeguckt hat, wie man mit inhaltlich korrekter und daher unangreifbarer Kritik umgeht: Sie greifen den Briefträger an. Immer schön ad hominem. Und was haben sie da bei Rezo gefunden?
Die Kanäle gehören beide zum Social Influencer Network der Ströer Content Group. Neben den Einnahmen über Views, verkauft Rezo in einem Online-Shop Kleidung und Stoffbeutel seiner Eigenmarke Rezo sowie Poster.
Strukturell erinnert das an die ganzen Soros-Verschwörungstheorien der Rechten. Als ob das irgendwie anstößig wäre, wenn Rezo Geld verdienen will. Ist die CDU jetzt plötzlich die Partei für die Arbeitslosen oder was?
Update: Oder vielleicht sind hier auch einfach alle auf den Gazetteur reingefallen?
Update: Der DLF war jetzt nicht als die rechte Reaktion gemeint, sondern die haben den Winkel von denen transportiert. Auf die Auslöser dieser Kampagne linke ich aus naheliegenden Gründen nicht.
Supporters say the method is an environmentally friendly alternative to cremation, which releases carbon dioxide and particulates into the air, and conventional burial, in which people are drained of their blood, pumped full of formaldehyde and other chemicals that can pollute groundwater, and placed in a nearly indestructible coffin, taking up land.
Wait, what? Kann das mit dem Formaldehyd jemand aus der Branche bestätigen?! Das klingt ja erstmal wie eine krude Verschwörungstheorie ala "Die Sargmafia will bloß, dass dein Körper sich nicht zersetzt, damit sie länger Grabstellengebühren kassieren können!1!!"Update: Die Einsendungen der Leser sind sich einig, dass das in den USA historisch bedingt so üblich ist, damit die Familie ein paar Wochen Zeit hat, aus dem ganzen Land zusammenzukommen, und den offenen Sarg zu sehen. Bei uns wird das wohl nicht gemacht. Einer schreibt:
mit 4,5 Jahren Arbeitserfahrung als Arzt in der Rechtsmedizin kann ich zur Aufklärung der mit Formaldehyd o-ä. konservierten Leichen leisten.
Bei uns werden nur Leichen für Anatomiekurse etc. fixiert. Früher geschah das mit Formaldehyd, mittlerweile hat da jedes Institut seine eigene Fixierungslösung. Ziel ist es die Proteine in den Zellen zu denaturieren, damit die sich nicht weiter zersetzten. Die Leichen aus der Anatomie müssen in Deutschland kremiert werden.
Die Amerikaner lieben das Aufbaren der Leichen. Leider vergammeln diese schon innerhalb weniger Tage sehr unansehnlich (optisch und auch geruchsmäßig), so dass solche Leichen tatsächlich routinemäßig fixiert werden. Formaldehyd ist da super günstig. Dort werden die fixierten Leichen dann im Sarg aufgebart und dann in dem Sarg beerdigt. Da gibt es tatsächlich ein Umweltproblem mit Leichen und Leichenresten, die ja nicht verwesen.
Jetzt ist mal was weggekommen und wieder haben sie es gemerkt, bevor der GAU eintrat.
The admin console stored a copy of the unhashed password. This practice did not live up to our standards. To be clear, these passwords remained in our secure encrypted infrastructure. This issue has been fixed and we have seen no evidence of improper access to or misuse of the affected passwords.
Entweder haben die immer echt viel Glück oder sie haben immer genug Schichten zwischen den Daten und dem Internet. Echt bemerkenswert.
Das ist in der Tat eine interessante Frage.
Das wirkte jetzt von außen nicht so, als ob jemand Strache auf Linie hält.
Zweitens: Wieso jetzt?
Drittens: Wie konnte jemand, der so antidemokratisch und so, mit Verlaub, dämlich ist, überhaupt jemals in die Nähe von Regierungsverantwortung kommen?
Viertens ist das ein weiterer Fall, wo "ach komm, das sind doch gar keine Faschisten, das sind bloß harmlose Populisten, die wollen bloß spielen" von der Realität zersägt wird.
If it looks like a duck, and walks like a duck, and quacks like a duck, it is probably a duck.
Mir gefällt ja, wie österreichische Medien das verarbeiten :-)
Die Amis dachten sich erst: Damit greifen die unsere großen Boote an! Und in Übungen ist bisher ziemlich verlässlich rausgekommen, dass man einen schwarm von kleinen Motorbooten nicht komplett abgewehrt kriegt mit so einem großen Pott. Und es reicht, wenn einer durchkommt, und dein großer Pott säuft ab. Das Szenario ist seit Jahren bekannt, aber was macht Trump? Noch einen großen Pott bauen lassen. Der teurer als BER ist, übrigens.
Aber egal. Das ist die erste Furcht. Die zweite Furcht ist, dass der Iran damit die Ölexporte der Saudis beendet. Das wäre das Ende der US-Politik gegen Russland, Venezuela und den Iran, die auf dem künstlichen Tief-Halten der Ölpreise setzt, um den ölexportierenden Feinden den Haushalt zu ruinieren. Funktioniert auch gut bisher, die Strategie. Aber wäre halt am Ende, wenn die Ölexporte der Saudis wegbrechen.
Und die Beweislast ist mal wieder USA-typisch erdrückend!
The Pentagon has not released the photograph. On its own, two American officials said, the photograph was not compelling enough to convince the American public and lawmakers, or foreign allies, of the new Iranian threat.
Wenn das Foto nicht mal ihre eigenen Hawks überzeugen kann, dann kann da nicht viel zu sehen gewesen sein. Nebelbank im Dunkeln bei mondloser bewölkter Nacht.Oh aber das ist nicht der einzige Beweis! Ist gibt noch andere Beweise, und die wären voll überzeugend. Slam-Dunks sozusagen! Leider können sie uns die nicht zeigen. Wegen, äh, *papierraschel* der Sicherheit und so.
Adding to that concern, the United States recently learned of conversations between the Revolutionary Guards and foreign militias discussing attacks on American troops and diplomats in Iraq. The conversations themselves are nothing new, but the recent discussions were held with unusual frequency and included specifics about strikes on American targets.
Ohooo! Es gab Iraner, die sich darüber unterhalten haben, wie man die Amis ärgern kann? Hold the presses!!American officials said they have also collected intelligence about Iran targeting commercial shipping, prompting a warning to mariners issued last Friday. That was one of the reasons that led American officials to suspect Iran was behind this week’s sabotage of four tankers off the coast of the United Arab Emirates. The officials said they do not have conclusive forensic analysis that shows Iran was to blame.
Ach komm. Seit wann brauchen die USA Beweise! Erzählt uns einfach einen vom Pferd! Von Brutkästen und Baby-Morden! Das ist eine bewährte Methode!
But when Mr. Sullivan joined the defense team of Mr. Weinstein, the Hollywood producer, in January, many students expressed dismay, saying that his decision to represent a person accused of abusing women disqualified Mr. Sullivan from serving in a role of support and mentorship to students.
Aus Protesten wurde ein Hassmob, es gab Graffiti gegen Sullivan, dann hat die Administration einen Review angekündigt, dann gab es einen Sit-In von Studenten gegen ihn, am Ende gab es eine Auseinandersetzung zwischen einem Demonstranten und zwei Mitarbeitern, von denen die Demonstranten annahmen, sie unterstützten Sullivan (wie das so ist bei Hassmobs. Du bist einer von uns oder du bist Feind!) und daraus entstand dann eine gerichtliche Auseinandersetzung und schließlich hat die Uni dem seinen Posten entzogen. Nicht nur ihm, auch seiner Ehefrau. Die hat zwar nicht Weinstein vertreten, aber die hat dieses Monster geheiratet, das wir gerade bekämpfen!! Die muss auch sterben!!!Das sind mal echt unglaubliche Zustände. Die Leichtfüßigkeit, mit der die Hassmobs immer ihrer Gegner entmenschlichen, sollten allen bekannt vorkommen, die in der Schule von anderen Pogromen gehört haben.
Der Einsender kommentiert:
So funktioniert Rechtsstaat.Genau. Du wurdest in der Nähe von jemandem gesehen, den wir nicht mögen, weil jemand anderes sagt, er sei in der Nähe von jemandem gesehen worden, den wir auch nicht mögen, also musst du jetzt deinen Job verlieren. Wie bei Kojak. *Blam* *blam* Crocker, das war der Verdächtige, nicht wahr? *blam*
Update: Der Vollständigkeit halber: Jeder hat das Recht auf kompetente anwaltliche Verteidigung. Wenn die Verteidigung nicht kompetent war, ist das ein Anfechtgrund für das Urteil. GERADE die von euch, die Weinstein eine lange Haftstrafe gönnen, aus der er sich nicht wegen Verfahrensfehlern rausmogeln kann, sollten darauf achten, dass er eine ordentliche Verteidigung hatte.
Update: Ein Leser erklärt:
Ich hab mich auch ziemlich über die Meldung aufgeregt, bzw tue das auch noch.
Und daher nen befreundeten Uni-Anwalt um seine Meinung gebeten. Sieht er genau so aber ordnet das auch anders ein.Zum einen missverstehen wir in Deutschland ein bissschen das Wort "Dean". Für uns ist das ja eher ein Dekan, der ne ganze Fakultät oder nen Fachbereich leitet. In dem Fall ist das aber eher eine Art "Vertrauenslehrer" für ne bestimmte Gruppe Studenten. Wie es in deinem verlinktem Text heißt:
"have been the faculty deans of Winthrop House, one of Harvard’s residential houses for undergraduate students"
Und nur von dieser Aufgabe wurde er entlassen bzw der Vertrag wird nicht mehr verlängert. Seinen Hauptjob behält er wohl.
Ist immer noch ein Unding der Uni und inhaltlich stimme ich dir zu. Aber bei genauerem Hinsehen ist er halt salop gesagt nicht mehr "Vertrauenslehrer" der Studenten die ihm nicht mehr vertrauen.
OK, das ändert die Lage ein bisschen. Aber nicht viel. Die Hauptkatastrophe ist ja, dass die Studenten so durchknallen. Das sind Jurastudenten. Das ist die nächste Generation der Richter, Staatsanwälte und Verteidiger. Wenn es jemanden gibt, der verstanden haben sollte, dass auch und gerade echte Verbrecher eine gute Verteidigung kriegen müssen, dann die. (Danke, Matthias)
Ich hab ja die ganze Zeit schon nicht verstanden, wieso die Leute alle zu ihren Telefonen migriert sind von ihren Desktops und Laptops. Nur weil es eine Zeile lang aussah, als würde man da weniger von Werbung bombardiert. Das war doch ganz offensichtlich nur die Anfix-Phase.
Update: Ein Leser berichtet:
Gestern musste ich meiner Nachbarin helfen, sie könne keine E-Mails mehr verschicken oder sehen. GMAIL auf ihrem Smartphone also gestartet und ihr gezeigt, wie sie so weit scrollt, dass die Werbung weg ist und ihre Mails anfangen. Ja Geil.
Da hat sich echt das Geschäftsmodell geändert. Früher hatten wir Pfaffen, die den Leuten erzählt haben, sie kommen in die Hölle. Heute haben wir Google, und die Leute bezahlten sogar noch für ihren Weg in die Hölle.
Israeli TV Eurovision webcast hacked with fake missile alertWie wäre es, wenn ihr das gar nicht erst soweit kommen lasst nächstes Mal?[…]
“We know that at a certain stage there was an attempt, apparently by Hamas, to commandeer our digital broadcast,” the chief executive of KAN, Eldad Koblenz, told Israel’s Army Radio.
“But I am happy to say that within a few minutes we managed to assume control over this phenomenon.”
Einmal mit Profis.
Aber alleine dass er das Interview dem Army-Radiosender gab, …
Der Einsender kommentiert:
der kleine mann (innenminister von .at) in dem video hat eine pressekonferenz gegeben zum thema "aktionsplan sichere almen". und als waere das nicht skurril genug hat er sich eine eigene UNIFORM gebastelt inklusive zu grosser namensschilder und einem fanatsieabzeichen.Das finde ich jetzt ein bischen harsch. Immerhin kümmert er sich da um ein reales Problem, nämlich einen Ausfall des Stromnetzes. Was man so hört, ist es ja eher Glück als Können, dass wir noch eine stabile Stromversorgung haben.
un-glaub-lich.das ist der selbe kasper der POLIZEIPFERDE wieder eingefuehrt hat.
ob die kiwara-pferde wohl die kuehe auf den almen schuetzen werden?
Und was Ticks von Innenministern geht, da sind mir Pferdeliebhaber und Fantasieabzeichen auf Fakeuniformen viel lieber als freidrehender Seehofers mit immer mehr Überwachungs- und Unterdrückungsscheiß. Der letzte Schrei ist ja gerade Trojanereinsatz gegen Einbrecher. Ja nee, klar. Können wir nicht dem Seehofer ein Pony kaufen, damit der die Hände voll hat? Vielleicht noch nen Malkasten und Stoff, damit er sich eine Uniform malen kann?
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass kein Fantasie-Abzeichen war sondern das internationale Emblem des Katastrophenschutzes. Das passt also schon.
Nazis machen einen Fackelumzug auf der Zeppelintribüne in Nürnberg (Kontext).
Und dann:
Darin ist aufgeführt, dass es seit dem 1. Januar 2016 bis zum 8. Mai dieses Jahres elf Straftaten aus dem rechtsextremen Spektrum auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände gab. Darunter fällt auch der Umtrieb im Februar. Danach haben Stadt und Polizei zusätzliche rechtliche Maßnahmen geprüft. Hierbei sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass "die bestehenden Vorschriften des Straf-, Ordnungswidrigkeiten- und Versammlungsrechts ausreichende Eingriffsmöglichkeiten bieten", heißt es in der Vorlage.OK, also der Fackelumzug wird als Straftat gezählt. Und die bestehenden Maßnahmen reichen.
Das Ermittlungsverfahren nach der Anzeige gegen den Fackelzug wurde übrigens im April eingestellt. Es gab, so Antje Gabriels-Gorsolke von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, keine Anzeichen für Straftatbestände.Was denn jetzt? Straftat oder nicht?
Oder wollt ihr uns sagen, dass die Verfolgung möglich wäre aber nicht gewollt ist?
NA DANN MACHT DIE HALT NICHT, DIE ÜBERSTUNDEN!
Ich komme um 9 und gehe um 5. Nicht mehr, nicht weniger. Wenn ihr das mit euch machen lasst, euch zu unbezahlten Überstunden nötigen zu lassen, dann habe ich überhaupt kein Mitleid. Macht es halt nicht.
"Herr Doktor, wenn ich so mit dem Kopf gegen die Wand haue, tut das immer so weh!"
"Dann mach das halt nicht!"
Duh!
Und erzählt mir nichts davon, in eurem Krankenhaus / in eurer Branche sei das halt so. Dann hättet ihr euch das vielleicht vorher mal angucken sollen?
Meine Güte ey. Nicht DIE beuten euch aus. IHR beutet euch aus. Und rationalisiert euch jetzt hier zurecht, dass das irgendwie magisch doch gar nicht eure Schuld ist. Doch. Ist es.
Und ihr merkt nicht mal, dass das bloß Zurechtrationalisierungen sind, wenn ihr mir erzählt, dass ihr das ja macht, weil ihr sonst nicht befördert werdet. Stellt euch doch mal vor, ihr seid der Boss. Ihr habt zwei Mitarbeiter. Einen, der freiwillig Überstunden macht, und einen, der genau seine Zeit abarbeitet. Wen befördert ihr? Doch nicht dem, dem seine Zeit nichts wert zu sein scheint und der sie euch freiwillig schenkt!? Der ist in zwei Jahren ausgebrannt und dann holt ihr halt den nächsten Jungspund ran, der es noch nicht besser weiß. In so jemanden investiert man doch nichts, wenn der eh bald ausgebrannt ist!
Nein, du investierst in den, der nachhaltig wirtschaftet mit seiner Zeit. Weil du dich bei dem darauf verlassen kannst, dass der dann nicht spontan ausfällt, weil er nicht mehr konnte. Und der ist offensichtlich langfristig interessiert.
Update: Noch ein Punkt. Nehmen wir mal an, du bist der Manager. Du hast ein Projekt mit drei Mitarbeitern. Woher weißt du, wie lange das dauern wird? Du fragst deine Leute und nimmst eine Schätzung. Dann guckst du auf das Feedback und korrigierst nach. Daraus ergibt sich eine Erfahrung, "wie lange sowas braucht". So und was passiert jetzt, wenn die Leute dann Überstunden schieben? Dann fehlt dir das Feedback, dass deine Schätzung zu knapp war. Und die nächste Deadline wird wieder unrealistisch. Damit machst du also nicht nur dich kaputt, du trainierst auch den Manager falsch und machst damit alle zukünftigen Projekte mit kaputt. Das ist aus jedem fucking Blickwinkel falsch, Überstunden zu machen. Projekte mit schlechter Planung muss man kontrolliert gegen die Wand fahren lassen, damit die Planung das nächste Mal besser wird. Das schuldest du dir selbst und auch deinem Arbeitgeber.
Update: Jetzt kommt als Argument rein, ich als privilegierter ITler habe da gut reden, aber in prekären Berufen sehe das halt so aus, dass man die Leute der Reihe nach in den Burnout treibt und dann durch jemand anderen ersetzt. Niemand ist da an Nachhaltigkeit interessiert. Inhaltlich stimme ich dem zu, solche Beispiele kenne ich auch. Aber ein paar Punkte dazu.
Erstens: Ich habe vor ein paar Jahren ein Buch über Foltertechniken der CIA gelesen, und die haben da sehr deutlich den Punkt gemacht, dass Folter dann effektiv ist, wenn das Opfer sie sich selbst zufügt. Daher hat man in den Abu Ghraib-Fotos gesehen, wie die mit ausgestreckten Armen dastanden. Das bist dann du, der die Arm- und Beinschmerzen verantwortet, und das ist der effektivste Aspekt von Folter. Schon aus dem Grunde plädiere ich immer dagegen, bei Dingen mitzumachen, von denen du weißt, dass sie dich später schmerzen werden. Das ist, wieso Burnout-Schäden so lange vorhalten. Das wird dich kaputtmachen.
Zweitens: Du hast die Wahl, ob du Teil des Problems (mitmachen) sein willst, oder Teil der Lösung (nicht mitmachen). Klar, wenn man in einer Notlage ist und das Arbeitsamt einen drangsaliert, wird man notgedrungen auch Dinge mitmachen. Ich mache da niemandem einen Vorwurf. Aber wenn du die Wahl hast, musst du immer darauf achten, Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein.
Drittens sind die Branchen mit derartiger Ausbeutungsmentalität genau solche, von denen ich erwarten würde, dass die auch bei der Zeiterfassung massiv bescheißen.
In Berlin-Lichtenberg hat ein Student Wohngeld beantragt und angegeben, Lebensmittel von der Tafel zu beziehen. Das Bezirksamt rechnete ihm darauf knapp 3.000 Euro jährlich als Einnahmen an.Absolut unglaublich. Und so langsam stellt sich echt die Frage, wo die Mistgabel-Mobs bleiben. Habt ihr die Mistgabeln im Pfandleihhaus in Zahlung gegeben, weil euch das Bezirksamt das Wohngeld gestrichen hat?
Wie heißt so schön der alte Spruch? Sagt der Minister zum Pfaffen: Halt du sie dumm, ich halt sie arm?
Hat prächtig funktioniert. Nur braucht die Politik die Hilfe der Kirche nicht mehr.
Update: Der Student war übrigens ehrenamtlich bei der Tafel, daher hat er da auch mit gegessen dann. Hier wird also jemand für das ehrenamtliche Engagement bestraft, das der Staat immer einfordert. Und die Tafel ist ja eine Institution, die da aushilft, wo es eigentlich Aufgbe des Staates gewesen wäre. Aber unser Failed State verbrennt ja die Kohle lieber für Flughafenruinen.
Update: Einige Leser erklären mir gerade, dass man für das Wohngeld ein Mindesteinkommen nachweisen muss. Es kann also sein, dass ihm das Bezirksamt einen Gefallen tun wollte, weil sie ihm sonst kein Wohngeld hätten auszahlen können.
Wie viele Dübel es sind, weiß wohl niemand genau. Es werden tausende sein, vielleicht zehntausende. Das Problem ist seit etwa einem dreiviertel Jahr bekannt. Die Flughafengesellschaft arbeitet seitdem daran, eine Lösung zu finden. Es wurde versucht, dafür eine Zulassung im Einzelfall zu erhalten, wofür die Chancen wohl schlecht stehen. Aktuell bereitet die FBB nach eigenen Angaben „Anträge auf eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung von einigen Dübelarten“ beim Landesamt für Bauen und Verkehr in Cottbus vor.Unfassbar! Und DIE werden noch BEZAHLT für ihre "Arbeit"!
Warum stecken die den Kopf in den Sand? Hier ist die Alternative laut TÜV:
Der Tüv-Bericht listet bei der Sicherheitsstromversorgung und der Sicherheitsbeleuchtung rund 11 000 Mängel auf. „Das Abstellen dieser Mängel ist nach unserer Einschätzung mit einem möglicherweise hohen personellen Aufwand, aber auch einer Vielzahl von Rückbauten verbunden.“ Es geht nicht um Entkernungen oder Abrisse. Um Mängel an Sicherheitskabeln zu lösen, muss man erst einmal an solche Kabel herankommen und wissen, wo und wie sie verlegt wurden. Schon daran mangelt es häufig: Abdeckungen müssen entfernt, womöglich Wände geöffnet, Trassen verbreitert werden.Tsja und wenn die Lage so beschissen ist, dann nehmen die Herren im Aufsichtsrat lieber still und heimlich ihr Gehalt mit und tun gar nichts.
"Ist ja komisch! Wir haben den ganzen Schrank voller Raketen, aber der erste halbstarke Angreifer legt uns um!1!!"
Was für ein unwürdiges Spektakel, diese ganzen ungebildeten Hack-Back-Proponenten. Keine Ahnung von nichts, aber große Angriffspläne schmieden.
Falls jemand Zweifel hat, wie ungebildet die sind:
Die Sorge ist groß, dass ausländische Geheimdienste versuchen könnten, die Wahl mit Cyberattacken zu beeinflussen. Inzwischen aber gibt es Zweifel daran, ob der digitale Rettungsschuss überhaupt kommen wird.Eine entblößendere Metapher kann ich mir gerade gar nicht vorstellen. Und "die wollen verhindern, dass ich wiedergewählt werde" ist auch der einzige Winkel, aus dem sich unsere analogen Geriatrieparteien für IT interessieren. Mitgestalten? Fehlanzeige. Da kümmert sich doch unsere Verwaltung drum.
„Verantwortungslos, Demokratie gefährdend, dumm“, schimpfte der CDU-Bundestagsabgeordnete und Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß.Der Einsender kommentiert:Ein „Beitrag zur Schwächung der Demokratie“, echauffierte sich CSU-Schatzmeister Thomas Bauer. „Man stiehlt sich aus der Verantwortung.“
FDP-Schatzmeister Hermann Otto Solms kündigte gar einen Protestbrief an den Autokonzern an. Unternehmensspenden an Parteien seien „von unserer Verfassung so gewollt“ und eine Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit von Tausenden Parteimitgliedern, behauptete Solms laut WELT. (Der FDP-Schatzmeister hat hier offenbar die Erzählung von Daimler verinnerlicht. 2018 erklärte der Konzern, man unterstütze die politische Arbeit der Parteien mit Spenden, "wie es unser Grundgesetz vorsieht“.)
Wie krankhaft weit entfernt vom Volk und der Realität müssen diese Instanzen sein, wenn sie ernsthaft von einem Recht auf Bestechung durch die Privatwirtschaft reden…In der Tat. Die Frage stellt sich. Krass.
Wiedem auch sei: Die sind weiter gekommen als alle vor ihnen. Und versuchen auch praxisrelevant zu ein, indem nicht nur eine Hochsprachen-Implementation verifiziert wird, sondern auch die plattformspezifischen Assembler-Implementationen.
Sie haben auch eine verifizierte TLS-Library, aber die ist in F# bzw. F* und da ist nicht klar, wie performant die ist und wie man die in existierende Projekte eingebunden kriegt. Dennoch: Ein großer Schritt vorwärts!
Sam prides himself on questioning conventional wisdom and subjecting claims to intellectual scrutiny. For kids today, that means Googling stuff. One might think these searches would turn up a variety of perspectives, including at least a few compelling counterarguments. One would be wrong. The Google searches flooded his developing brain with endless bias-confirming “proof” to back up whichever specious alt-right standard was being hoisted that week. Each set of results acted like fertilizer sprinkled on weeds: A forest of distortion flourished.
Es wird viel darüber geredet, wie Youtube Auto-Play die Leute in den Sumpf führt. Aber dass es gar nicht so einfach ist, aus dem Sumpf wieder rauszukommen, ist m.E. das größere Problem an der Sache. Aber der Artikel zeigt auch sehr schön, dass Eltern dann außer "das stimmt alles nicht!1!!" inhaltlich nicht viel zu bieten haben. Die sind selbst so in ihrem postmodernen Sumpf gefangen, dass es sich aus ihrer Perspektive heraus nie gelohnt hat, sich inhaltlich mit den Argumenten der Gegenseite auseinanderzusetzen. Wenn der Sohn dann mit "das Wage-Gap ist eine Lüge" und "Feminists keep divorced dads from seeing their kids" kommt, kommen dann halt nur Emotionen wie Empörung, Entrüstung, Verzweiflung, nicht Argumente. Gut, ist auch nicht so einfach mit Argumenten für das Wage-Gap, denn das ist ja tatsächlich eine Lüge, so wie es im Allgemeinen präsentiert wird. Und dass nach Scheidungen Mütter viel häufiger das Sorgerecht zugesprochen bekommen, das lässt sich auch inhaltlich nicht bestreiten.Und so befinden wir uns jetzt in einer Welt, wo zwei Sumpfbewohner sich gegenseitig vorwerfen, im falschen Sumpf zu wohnen.
Darauf haben die Amis natürlich nur gewartet. Das scheint der Plan gewesen zu sein. Den Iran provozieren und vorführen und wenn sie ungehalten werden das als unmittelbar bevorstehenden Angriff auslegen. Lacht nicht! Genau das passiert gerade. Das scheint auch die "dringliche Sache" gewesen zu sein, wegen derer US-Außenminister Pompeo seine Deutschlandreise so spontan abgebrochen hat.
Eigentlich geht es aber bei GnuPG in Behörden gar nicht um Verschlusssachen sondern um normale Behördenkommunikation, z.B. Abgeben der Steuererklärung oder so. Aus der BSI-Zulassung folgt jetzt nicht, dass irgendeine Behörde Maßnahmen einleiten wird, um das zu unterstützen. Aber sie könnten.
Update: Leserbrief dazu:
Das Unternehmen, für das ich arbeite, hat praktisch nur Kunden im Bereich der BOS (Behörden und Organisation für Sicherheitsaufgaben). Zum einen muss man sagen, dass das Wort "zertifiziert" vollkommen falsch ist. Wir reden hier von einer "Zulassung". BSI Zertifizierungen sind was völlig anderes. Den Fehler macht leider auch heise.
Zudem ist diese Zulassung ein Meilenstein. Tatsächlich! Bisher durfte man nur via "CHIASMUS" verschlüsseln. Das ist ein EXTREM in die Jahre gekommenes Tool vom BSI, mit denen nur Dateien (bis max VSNFD) verschlüsselt werden konnten. Eine Email mit VSNFD sah dann halt so aus, dass man diese als TXT-Datei geschrieben, mit besagtem Tool verschlüsselt und als Anlage einer ansonst leeren EMail beigefügt hat. Nix Integration von Outlook. Nix Linux. Jeder, der VSNFD mit Behörden ausgetauscht hat, musste Windows einsetzen. Und an Chiasmus zu kommen ist gar nicht so einfach. Da wurden (OHNE SCHEIß!) CDs rumgeschickt.
Außerdem schreibst du, dass es für Steuererklärungen relevant werden kann. Auch das ist extrem unwahrscheinlich, denn die ist ja nicht VSNFD. VSNFD kann nur sein, wo eine Behörde eine Einstufung vorgenommen hat. Hier geht es um materiellen Geheimschutz.
Du schreibst zwar, dass VSNFD die "niedrigsten Stufe von Verschlusssache" ist. Aber eine Zulassung vom BSI zu bekommen für höhere VS-Grade im Bereich der EMail-Kommunikation übers Internet (wozu dieser Anwendungsfall nun mal gehört) ist praktisch nicht möglich. Hier kommen dann noch Sicherheitsanforderungen dazu, die keine Verschlüsselungssoftware erfüllen kann (außer 1-2 HDD-Encrypter). Auf der Liste der zugelassenen Produkte findest du dazu bspw. nix.
Erstens: Die ist von vor einem Jahr.
Zweitens: Ja, da gibt es Nachpatchen, aber Nachpatchen ist eine Lüge. Da werden nur Bugs gepatcht, von denen klar war, dass das ein Security-Bug war. Der Anteil der Security-Bugs, bei denen das von vorneherein klar und klar im Bugtracker markiert ist, liegt je nach Umfeld zwischen 0 und 50%.
Drittens: Das Warten von solchen Versionen bindet völlig sinnlos Personal, das dann nicht zur Verfügung steht, um die tatsächlich aktuelle Version von Firefox sicher zu halten. Das verschärft das Problem also noch, anstatt es besser zu machen.
ESR-Versionen waren der Versuch, Open Source-Software mit langen Release-Zyklen "Enterprise-Ready" zu machen. Das war ein spektakulärer Fehlschlag, auf ganzer Linie. Nicht nur macht die Existenz von ESR-Versionen die regulären Versionen unsicherer (siehe oben), die Enterprise-Adoption ist nicht erwähnenswert gestiegen, und viele Leute, die es nicht besser wissen, fahren jetzt halt die ESR-Version und halten sich für adäquat gesichert / aktuell. D.h. nicht nur die tatsächliche Software wird unsicherer, wirh aben auch das Verhalten der Leute in die falsche Richtung trainiert. Herzlichen Glückwunsch an uns alle. So eine effektive Sabotage von Open Source hat nicht mal Microsoft in ihren übelsten Jahren mit all ihrem FUD hingekriegt.
Ich möchte noch kurz erwähnen, dass das ESR-Modell selbst in Enterprise-Umgebungen tot ist. Windows und Office365 sind jetzt rolling releases, und typische Enterprise-Software ist "in die Cloud" geschoben worden, weil das alte Modell offensichtlich Scheiße war und nicht funktioniert hat. Aber Firefox und Tor sehen sich als gallisches Dorf, in dem sich die Geriatrie-Abteilung gegen diesen ganzen neumodischen Scheiß zur Wehr setzt. Ja nee, klar.
Wisst ihr, von mir aus könnten sie das ja gerne machen. Wenn sie dann die Kosten dafür alleine tragen würden. Tun sie aber nicht.
Mein Verständnis ist, dass das Fusion Festival eher unterdruchschnittliche Kriminalitätsinzidenz hat.
Update: Sodom und Gomorrah!1!! Blut auf den Straßen! Da kommen jedes Jahr nur halb so viele zurück wie hingefahren sind!1!! Völlig klar, da muss mehr Polizeipräsenz her. Nicht auszudenken, wenn man diese potentiellen Gewalttäter da alle einfach frei herumlaufen lässt!!1!
Protokolle wie die von Citrix und Remote Desktop sind hochkomplex und die Implementationen müssen daher schon von der Statistik her praktisch zwangsläufig noch üble Sicherheitsbugs haben, bei der Codemenge, die man für eine Implementation braucht. Auch von "wir haben zentrale Terminalserver", die nur innerhalb der Firma zugreifbar sind, würde ich aus dieser Überlegung heraus eher abraten.
On the data website, the hackers included an email address to contact them. That email is also the contact address for at least one previous ransomware campaign.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob die da auch über Ransomware reingekommen sind, oder ob das ein "richtiger" Angriff war.
So auch bei dem Fall des Regierungsfliegers neulich, der fast zerschellt wäre bei einer Notlandung.
Die Ermittler der Bundeswehr hatten zuvor schon bei Tests festgestellt, dass ein zentrales Teil für die Steuerung offenbar bei der Wartung durch die Lufthansa falsch eingebaut worden ist.Die Lufthansa hat das jetzt wohl auch selber eingeräumt.
Es handelt sich hier um eine Tochter der Lufthansa. Jetzt stehen natürlich peinliche Fragen im Raum, wie: Wieso passiert das bei dem Bundeswehr-Vertrag und nicht bei ihren eigenen Maschinen?
Update: Ein Leser schickt mir diesen Link und kommentiert:
2001 hat es die Lufthansa auch bei einer eigenen Maschine geschafft, an einem Stecker 2 Kabel zu vertauscht wodurch der eine Sidestick in der Rollachse invertiert war. Ist dann beim Starten aufgefallen, ging aber gerade noch gut.
In einem Beschluss der zuständigen Strafkammer des Landgerichts Hamburg soll es heißen, auf das "geschriebene Wort" sei "wenig Verlass". [...]Au weia. Da sieht man mal, wie sicher sich die Polizei normalerweise vor Gericht sein kann, mit ihren Behauptungen einfach durchzukommen. Das ist für dich ja jetzt auch eher ungewohnt.Nach Recherchen des NDR sollen Zeugen bei ihrer Vernehmung während der Hauptverhandlung Aussagen entschieden bestritten haben, die die Polizei in deren Namen in der Ermittlungsakte vermerkt hatte. [...]
Die Richter sind nach der Vernehmung des Ermittlungsführers der Polizei außerdem zu dem Schluss gekommen, dass auf dessen Abschlussbericht "nur wenig gestützt werden kann", nachdem der Beamte in seiner Vernehmung selbst angebliche Ermittlungsergebnisse als "Arbeitshypothesen" bezeichnet hatte.
Es ist so krass, dass das Gericht nicht mal den Videos der Polizei glauben wollte!
Auch die Videos vom Aufmarsch auf der Elbchaussee während des G20-Gipfels seien nicht so aussagekräftig, wie es zuerst schien. Das gelte besonders dann, wenn man die Videos ohne die - aus Sicht der Richter - "suggestiven Bearbeitungen" der Polizei anschaue.Heilige Scheiße! Na ich hoffe mal, dass das Schule macht!
Wie schön die Welt sein könnte, wenn solche Dinge rein evidenzbasiert entschieden würden! (Danke, Daniel)
Erstens kamen Mozilla-Mitarbeiter/Helfer und schrieben mir (ich paraphrasiere) "Ihr Anruf ist uns sehr wichtig. Wir nehmen alle Beschwerden ernst." und einer kam mit so PR-Technobabble ala "we leveraged synergies to improve benefits". Das empfinde ich symptomatisch für das Problem, in dem wir uns befinden. Mozilla hat vergessen, wer ihre Software einsetzt, und warum. Dass sie überhaupt angefangen haben, mir irgendwelche Anmelde-Scheiße wie Pocket und Sync penetrant reindrücken zu wollen, zeigt das mehr als deutlich.
Zweitens kamen so Digital-Prepper mit "also ich benutze ja deshalb (obskurer Firefox-Fork von vor 8 Jahren). Der kann zwar kein Javascript, und dumpt bei 40% der Webseiten core, aber dafür kann ich dem noch vertrauen!1!! Ruf mal bitte dazu auf, dass Entwickler dem Projekt helfen sollen!!1!".
Drittens kamen so "der Fefe hat keine Ahnung, was für ein Idiot"-Meldungen. Die kommen häufig nicht ZU mir sondern ÜBER mich auf Twitter, wenn sich die Leute gegenseitig im Kreis ihre eigene Großartigkeit und die Idiotie aller anderen bestätigen. Dass Leute immer noch für sowas Zeit haben...
Einer fragte mich, ob es vielleicht in China ein Browser-Projekt gäbe. Weil den Browsern aus dem Westen kann man ja nicht mehr trauen.
Ich finde es schockierend, wie die Browserhersteller aus dem Westen ihre eigene Userbasis solange mit Füßen getreten haben, bis ihnen niemand mehr traut, und Leute nur noch aus Lockin-Gründen bei ihrem Browser bleiben. Weil es zu nervig wäre, die Bookmarks und Extensions woanders hin zu migrieren.
Ich hatte mal gehofft, dass Open Source und Free Software dagegen immun sein könnte.
Damit das nicht ganz untechnisch ist hier: Mozillas eigentliches Problem war, dass sie Profil-Korruption hatten, wenn alte und neue Versionen von Firefox am selben Profil herumgearbeitet haben. Das ist ein bekanntes und zigfach gelöstes Problem. X.509-Zertifikate, TLS, SMB, HTTP, wo man hinguckt, überall gibt es Protokolle, die nachträglich erweitert wurden. Klar ist das nicht immer schön. Aber Code so zu machen, dass alte Versionen neue Felder, die sie nicht kennen, ignorieren und im Profil beibehalten beim Speichern, das ist echt keine Raketentechnologie. Hier hat Mozilla technisch auf ganzer Linie verkackt. Und ihre Lösung war nicht, das zu reparieren, sondern mir lieber mein Profil wegzunehmen in der neuen Version (Bookmarks, Extensions, Ublock-Regeln, alles) und mir Sync reinzudrücken zu versuchen. Das ist nicht zu verteidigen. Seit Jahren hat der Browser immer und immer wieder solche versifften Ecken, aber Firefox investiert ihre Millionen lieber woanders. Bei Pocket und Sync.
Oh apropos Sync. Sync gab es ja mal in kryptografisch ordentlich. So dass man a) dem Server nicht trauen musste und b) einen eigenen Server betreiben konnte. Angeblich kann man heute immer noch einen eigenen Server betreiben. Das wurde mir auch ein paar Mal empfohlen. Ich will aber keine weiteren Services betreiben müssen. Jeder Service ist ein Risiko. Schonmal doppelt, wenn das irgendein stinkender Python-Rotz von Mozilla ist. Was die immer alle mit ihrem Python haben! Das war ja schon bei Letsencrypt fast ein Todesurteil, dieser stinkende Python-Rotz, den sie allen Benutzern überhelfen wollten.
Besonders geil finde ich immer, wenn Mozilla dann erzählt, für sowas gäbe es halt keine Entwickler gerade. Ihr habt ein Millionenbudget! Ihr könnt Leute dafür bezahlten, Dinge zu tun, die sie freiwillig nicht tun würden! Stattdessen fließt die Kohle dann zu Hipster-Scheiße wie Pocket und Sync. Zum Mäusemelken.
Oh, das UI um meinen eigenen Server zu benennen, habe ich auch nicht gesehen. Firefox zeigt mir hier jedenfalls nur eine Login-Maske, bei deren Benutzung ich ihrer "Datenschutzerklärung" zugestimmt haben muss. Ja nee, klar. Erzählen mir was von Privatsphäre und wollen dann meinen DNS-Bewegungsdaten bei Cloudflare hochladen und mich über Sync-Login tracken können. Wird nicht passieren, Mozilla.
ich bin momentan in der Ukraine (Izmail & Bolhrad), da dort ein Teil meiner Familie lebt. Es hat mich immer beeindruckt, wie unabhängig die Menschen von dem "Staat" überleben können, da deren Zuwendungen (Gehälter, Renten) weit unter dem liegt, was die Menschen zum überleben benötigen.Das Selenski gewählt wurde, ist für mich überhaupt nicht verwunderlich, da die bisherige Regierung zwar eine relativ gute Wirtschaftsbilanz vorweisen kann aber ausserhalb der Städte davon rein gar nichts ankommt.
Hier im Süd-Westen der Ukraine geht seit Jahren alles dem Bach runter. Der Medizinische Bereich ist kaputt gespart worden, es gibt kaum noch Personal und die Straßen sind ihren Namen nicht Wert. Ältere Menschen haben schlicht Existenzängste, ob sie morgen noch medizinisch Versorgt werden.
Man fährt oft auf Feldwegen, da diese teils besser sind als die Straßen. Die Dörfer sind fast von den umliegenden den Dörfern abgeschnitten, geschweige denn von einer Fahrt in die nächst größere Stadt. Wer sich ein Auto leisten kann, wird es sicherlich nur im "Notfall" gefährden und damit über die nicht vorhanden Straßen in die nächste Stadt nutzen. Die in Deutschland verhaßten SUVs sind hier im übrigen ein muss.
Hier auf dem Land liegt das Einkommen in der Regel zwischen 60 und 150 Dollar im Monat und in den kleineren Städten bei bis zu 200 Dollar. Die Lebensmittel kosten in der Regel das selbe wie in Deutschland, da kann sich jetzt jeder selbst ein Bild darüber machen, ob er über die Runden kommen würde. Von den Mieten will ich gar nicht erst anfangen.
Den meisten Ukrainern ist es vollkommen egal, was Poroschenko alles erreicht hat, da diese Errungenschaften entweder nicht angekommen sind oder sogar einen negativen Effekt für sie hatten. Das Leben in den Großstädten und auf dem Land könnten kaum unterschiedlicher sein.
Die Menschen interessiert auch keine Krim, "ja ist schade, ist aber so", wenn dein Magen knurrt und du Existenzängste hast, setzt man andere Prioritäten.
Wenn ich persönlich eine Entscheidung treffen könnte, würde ich auch Selenski wählen, da eine Veränderung kaum mehr schlechter ausfallen könnte
Die Republik Irland dient mir schon sehr lange als 'Exil', ich lebe innerhalb Dublins in einem sehr offenen, multikulturellen und bodenständigen Umfeld. Nun verhält es sich aber so, dass ich ex-Anarcho-Hausbesetzerin bin und ein gewisses Chaos immer Teil meiner Vergangenheit war und sein wird.Ich bin regelmäßig in Belfast und habe sehr gute Freunde auf beiden Seiten der an sich verfeindeten Parteien, wahrscheinlich auch weil ich LGBT bin und dadurch mein sozialer Kreis dort gegenseitig unterstützend ist, ganz egal welcher Konfession oder Nationalität man ist. Im Norden bist du auf Kooperation diesbezüglich zwangsweise angewiesen. Persönlich betrachte ich Belfast als relativ sicher. Ich bin gerne dort, es gibt viel Kunst, Musik und Kultur zu erleben, besonders dann, wenn man sich auf die Locals einlässt und ihnen auch mit dem Minimum an Respekt begegnet. Es gab während diverser Aufenthalte in Belfast nur einmal eine Situation, die etwas aus dem Ruder lief. Ich hatte einen Freund aus Dublin dabei und wir waren nahe der 'Peace Walls' unterwegs. Wir wollten nur auf ein Pint in einen der Pubs und dort wurde mein Kollege sehr arg angegiftet von einer Bande Jugendlicher nachdem wir uns hingesetzt haben und zu reden anfingen. Jeder erkannte seinen Dialekt aus Dublin und die aufmüpfige Jugend fing Streit an. Long story short: Ich habe als Deutsche versucht zu deeskalieren, es hat alles nichts genützt, am Ende wurden wir unter Polizeischutz zum Busbahnhof eskortiert. Dies ist und war jedoch die einzig negative Erfahrung meines Lebens in Belfast. Nun kommen wir zu Derry und da wird es interessant.
Derry ist ein hartes Pflaster und die Erfolge, die über all die Jahre in Belfast erreicht wurden, sind dort noch lange nicht angekommen. Der Bloody Sunday hat Narben innerhalb der katholischen Bevölkerung hinterlassen, die bis heute klar spürbar sind. Die Arbeitslosigkeit ist doppelt so hoch, wie in anderen Bereichen Nordirlands. Beide Seiten stehen sich unversöhnlich gegenüber und niemand gönnt einer anderen Person den leisesten Fortschritt im Leben. Die Jugend wirkt apathisch, eingekesselt in Vierteln. Es gibt keine Führung, keine Aussicht auf Verbesserung. Sinn Féin betrachten sie oft als Verräter am eigenen Volk, Denn die Partei hat kaum Einfluss auf das Leben der Menschen mehr. Gleichzeitig muss sich Sinn Féin von der Vergangenheit distanzieren. Die katholische Jugend schaut teilweise auf zu 'Saoradh', einer politischen Gruppierung, deren Ziel es ist, die Katholiken zu stärken. Ich selbst konnte niemals mit einer Kontaktperson von Saoradh persönlich sprechen, nur über Umwege. Selbstverständlich sind die hochgradig verschwiegen und extrem vorsichtig. PSNI und auch die irische Garda vermuten die Gruppe als 'neuen politischen Arm' der 'New IRA'. Es ist eine Schattenwelt, in die man sich auf der Suche nach Antworten begibt, wenn man nicht genau aus dieser Stadt und zudem aus bestimmten Vierteln kommt. Ich habe einen katholischen Freund aus Belfast, der ansatzweise mit denen in Kontakt kam und auch ihm wurde nie genug vertraut.
Meine Partnerin weigert sich bis heute, mich auf meine Reisen in den Norden zu begleiten. Sie denkt, Belfast wäre schlimm. Belfast ist Urlaub im Vergleich zu Derry und dorthin würde ich sie auch niemals mitnehmen. In Derry bin ich circa 4-6x im Jahr, aber auch nur unter 'Begleitung und Schutz' von Freunden und Bekannten aus der Stadt. Andernfalls würde ich dort keinen Fuß breit reinsetzen. Es ist ein Pulverfass, welches oft stillschweigt, vor sich dahin schwelt und traditionell zu Ostern ausbricht. Viele Menschen dort kennen keine Perspektive mehr. Sie leben in ihrer kleinen Welt, in einer Art Blase, fühlen sich von allen in Stich gelassen und die Verachtung gegeneinander wird ohne weitere Intervention und Projekte komplett aus dem Ruder laufen. Was heute in den Zeitungen steht, ist meiner persönlichen Meinung nach nur ein Vorgeschmack dessen, was lange unter der Oberfläche loderte und bald wieder in aller Hässlichkeit auftauchen wird. Als in Derry Anfang des Jahres eine Autobombe vor dem Gericht explodierte waren viele Iren in der Republik geschockt. Ich war ehrlich erstaunt, dass es so lange auf sich warten ließ. Die Republik ist nicht mehr wirklich verbunden mit gewissen Teilen Nordirlands. Es fehlt Austausch, es fehlt Kommunikation. Es fehlt das Bewusstsein für die Belange und Probleme anderer, obwohl wir hier alle Brüder und Schwestern sein sollten und es im eigentlichen Sinn auch sind.
Wie man die Probleme hier lösen kann? Das ist eine sehr schwierige Frage, die ich mir selbst oft gestellt habe. Um ehrlich zu sein, kenne ich die Antwort nicht, aber der vielleicht kommende Brexit hilft nun wirklich nicht. Mehr Dialog. Offenheit. Toleranz. Soziale Gerechtigkeit. Das wären ein paar Schlagworte, die helfen könnten.
Die Älteren unter euch werden sich daran erinnern, dass dass am Karfreitag 1998 der Krieg der IRA gegen die britische Besatzung von Nordirland endete. Seit dem hat der Frieden gehalten. Daher ist der Termin jetzt ausgesprochen symbolisch. Hoffen wir mal, dass das mit dem Terror ein Irrtum war, und die nicht mit der Ansage jetzt eine Terrorwelle losgetreten haben.
Mann wäre das Scheiße, wenn wir jetzt wieder Terroranschläge und Guerillakrieg kriegen! Eine Tragödie.
Update: Da steht gar nicht, dass die von der Polizei erschossen wurde. Das muss ich halluziniert haben.
Und WENN die die Daten schon brauchen, ... die liegen im Hotel eh digital vor. Zumindest die Rechnungsanschrift. Sollen sie sie halt digital abgreifen (immer noch eine Riesensauerei!).
Und was soll ich euch sagen? In der "Welt" schreiben sie gerade, wieso man da noch Zettel ausfüllen muss.
Setzt euch mal stabil hin.
Die Ermittler wollen die Möglichkeit haben, über Fingerabdrücke und DNA-Spuren auf dem Meldezettel, Bösewichten auf die Spur zu kommen.Nein, wirklich! DAS ist der Grund! Wenn ihr also ab jetzt in einem Hotel einen Meldeschein ausfüllt, bringt Handschuhe mit.
Go fuck yourself, Seehofer.
Es ist so selten, dass es eine von euch schafft, dass wir das phrenetisch feiern müssen! Probier es lieber gar nicht erst!
Solange ihr da jedesmal drauf herumtrommelt, wenn mal eine Frau irgendwo was schafft, dürft ihr euch nicht wundern, wenn eure Töchter lieber Feminismus oder was mit Medien studieren!
Jungs gegenüber betont man auch nicht, dass fast alle an allem scheitern und am Ende unglückliche Scheißexistenzen haben, sondern man sagt ihnen, dass harte Arbeit im Leben zu guten Dingen führt. Ergebnis? Jungs sind zwar angeblich besser in Mathe, aber ignorieren die schlechte Wahrscheinlichkeit für ihren Erfolg und probieren es wenigstens.
Sich bemühen ist nicht hinreichend aber notwendig. Menschen, die sich nie bemüht haben, haben immer schlechtere Chancen als welche, die sich bemüht haben.
Und hört mir mit dem Role Model Scheiß auf. Das führt zum Gegenteil. Das führt zu "na der/die war halt ein Genie" und schreckt nur ab. Habt ihr alle keine Kinder oder was? Das ist doch Lektion 1 in der Erziehung! Dem Kind nicht sagen, dass es schlau ist, sondern dass sich die Arbeit gelohnt hat. Wenn das Kind dann mal was nicht schafft, ist die Erkenntnis dann nicht "ich bin anscheinend doch eher doof als schlau" sondern "ich habe nicht genug für meinen Erfolg gearbeitet". Meine Güte, das ist doch keine Raketenchirurgie!
Erzählt euren Mädchen dasselbe wie euren Jungs. Harte Arbeit zahlt sich aus. Vorbereitet sein hilft zuverlässig, schlau sein nur wenn man Glück hat. Was für tradierte Bullshit-Lebensmodelle transportiert ihr denn hier bitte?! Du musst nicht hart arbeiten, du kannst ja einen reichen Prinzen heiraten? Hoffen auf Glück statt Investment von Zeit und Aufwand? Diese Forscherin hat nicht am Ende Erfolg gehabt, weil sie Glück hatte. Sie hat Erfolg gehabt, weil sie jahrelang durchgehalten hat. UND weil sie Glück hatte. Glück hat man nicht in der Hand. Vorbereitung und Durchhaltevermögen hat man in der Hand. Trainiert also das.
Update: Einige Leserbriefe kamen dazu rein. Erstmal: Sie ist Informatikerin, nicht Physikerin. Habe ich falsch dargestellt.
Dann haben einige sie verteidigt, sie hätte sich ja gar nicht in den Vordergrund gedrängt. Ist mir gerade nicht klar, wie jemand auf die Idee kommen könnte, dieser Vorwurf stünde im Raum. Ich habe das jedenfalls sicher nicht behauptet. Die Frau hat alles richtig gemacht. Hat sich ein Ziel gesetzt und hart gearbeitet. Genau wie die 200 anderen Mitarbeiter in dem internationalen Team. Ein Leser erklärt:
Zu der Geschichte mit dem schwarzen Loch muss man folgendes anmerken: Es gibt einen Twitter Account in ihrem Namen, auf dem vollmundig erzählt wird das sie ihr Algorithmus das Bild berechnet hätte. Der Account ist aber gar nicht von ihr und es ist unbekannt wer da hinter steckt. Nur sind sehr viele auf den Zug aufgesprungen, sicher auch weil das Bild von ihr, wie sie sich über den Ring auf dem Bildschirm freut, sehr schön die Faszination an der Wissenschaft widergibt.
Von dem wusste ich gar nichts. Ich bezog mich auf die Helden-Titelgeschichten in der normalen Presse.
In Wirklichkeit gibt es mehrere Algorithmen von mehreren Teams, und sie war ein wichtiger Teil von einem Team. Aber es ist in keinster Weise ihr Bild. Sie selber hat das auch nie behauptet. Im Gegenteil betont sie wie alle anderen wie wichtig die Arbeit des gesamten Teams ist.
Siehe z.B. hier: https://twitter.com/SciBry/status/1116367370807848960
Das ganze ist eigentlich ziemlich unangenehm, weil keiner aus dem Team sich in den Vordergrund drängt. Nur leider brauchen die Medien immer ein Gesicht zu einer Meldung.
Im Netz kann jeder unter falscher Identität unterwegs sein. Künftig soll das auch die Polizei öfter tun. Sie soll die Online-Konten von Verdächtigen einsehen und übernehmen können. Wer sein Passwort verweigert, kann dafür sogar in Beugehaft kommen.Wo bleibt eigentlich die Revolution?
One of New Zealand’s former top-ranked military officials is on trial in Auckland charged with planting a secret camera in a unisex bathroom at the country’s embassy in Washington.Alfred Keating, 59, was a commodore in the New Zealand navy and was one of the country’s most senior naval officers before he resigned in 2018 following the allegations. He denies all charges.
Wie jetzt bekannt wurde, haben Ministerien dazu Fake News verbreitet und einige Zeitungen haben mitgespielt. Ein Ziel der damaligen Regierung: Linke Parteien sollten auf gar keinen Fall an die Macht kommen.Schon komisch, dass das immer die "konservativen" sind, die bei solchen unmoralischen Aktionen erwischt werden.
Und wie haben sie das anstellen wollen? Sehr trickreich!
Ein Abgesandter des spanischen Innenministeriums soll einem venezolanischen Ex-Minister Protektion angeboten haben. Im Gegenzug sollte dieser behaupten, Hugo Chavez habe sieben Millionen Euro an Podemos gezahlt. Eine entscheidende Rolle spielten bei den Kampagnen offenbar auch korrupte Beamte der spanischen Polizei.Na sowas! Korrupte Polizisten? Und die sind dann natürlich im konservativen Teil des politischen Spektrums? Wie ungewohnt!1!!
Aber der Gipfel von der ganzen Nummer ist das hier:
Doch auch wenn das Ganze das Niveau der "Watergate-Affäre" haben sollte - Politologe Simón glaubt nicht, dass es den Konservativen bedeutend schadet. "Es gibt eine große Wählerschicht, die sich vehement gegen Podemos stellt." Die sähe diese Entwicklungen als nicht wirklich schlimm an, sondern als etwas, das gemacht werden musste. "Es ist sehr hart, das zu sagen, aber für die konservative Wählerschicht in Spanien ist das kein Skandal", so Simón.Na? Erinnert das jemanden an was?
Erinnert ihr euch, dass die mal Atomkraftwerke gebaut haben? Weil sie so einen guten Qualitäts-Ruf hatten, dass man gewillt war, den Aufpreis zu zahlen?
Bisher hieß es, der National Enquirer habe die Daten, mit denen sie Bezos zu erpressen versucht haben, vom Bruder seiner Geliebten gekauft. Der Security-Fuzzy bestreitet das jetzt, und meint, das habe der Enquirer so darzustellen versucht, um ihre wahre Quelle nicht ans Licht kommen zu lassen.
Schlaue Rekrutierungsstrategie! Wie die Amis. Winning their hearts and minds with bombs, cruise missiles and drone strikes! (Danke, Carsten)
Demnach soll Deutschland auch deshalb den Kompromiss mittragen, weil diese Haltung mit einem vollkommen anderen Projekt verknüpft wurde, nämlich mit einem Zugeständnis Frankreichs im Streit um die Nord-Stream-2-Gaspipeline. So schätzt es jedenfalls ein mit der Sache befasster Beamter ein.Ach nee. Na sowas. (Danke, Anke)
OK dann sagen wir mal: stdin ist eine Datei (seek und mmap gehen) und ihr dürft Threads benutzen. Die Testmaschine hat vier Cores, davon zwei bloß Hyperthreading. Die Eingabedaten dürfen als ASCII-Bytes bearbeitet werden. Wer also Locale und UTF-8-Validierung für bessere Performance abschalten kann, darf das tun. Die Ausgabe geht in eine Datei, Flush bei Zeilenenden darf abgeschaltet werden.
Da bin ich mal gespannt, wie die verschiedenen Sprachen sich mit Multithreading schlagen.
Update: Ich habe mal eine C++-mmap-Thread-Variante gehackt, die kommt auf 1,7 Sekunden Wall Time. Nur um da mal den Ball zum Rollen zu bringen. Das könnte man bestimmt auch noch geschickter machen, Vorschläge nehme ich gerne entgegen. Ich hätte weniger Threading-Performancegewinn vermutet.
Update: Mein Testrechner ist mein Reiselaptop, da ist wie gesagt ein N5000 drin — das ist ein Atom mit 5W TDP, passiv gekühlt, und auch die RAM-Anbindung ist auf Stromsparen und nicht auf Durchsatz ausgelegt. Das scheint hier in einige der Benchmarks reinzugrätschen und bei mir deutlich schlechtere Performancezahlen zu bringen als bei Einsendern zuhause, die auf dicken Xeons oder so arbeiten. Insbesondere Java scheint hier im Nachteil zu sein, aber auch bei Go gab es starke Diskrepanzen.
Diesmal interessierte mich vor allem, ob die Implementation relativ zueinander effizienter geworden sind. Hier sind die aktuellen Messungen, und da das diesmal vorbearbeitet ist, ist das auch vergleichbarer. Der alte PHP-Code hat z.B. bei einer Zeile das Tokenisieren eingestellt, wenn ein "0" als Token kam. Und Go brach kommentarlos ab, wenn eine Zeile zu lang ist, und hat dann viel weniger Werte tatsächlich bearbeitet. Zum Vergleich: Die alte Messung.
Für mich das spannenste Ergebnis: Wie stark Go aufgeholt hat. Und diesmal sind auch Python 2.7 und Python 3.6 beide vertreten, da sieht man, dass Python 3 deutlich viel langsamer ist, und zwar nicht nur (wie ich bis dato dachte) bei der Startup-Latenz. Auch einigermaßen überraschend fand ich, wie schlecht Node.js abschneidet. So viel Hype wie die haben, da ging ich von besserer Performance aus.
Auch überraschend ist, dass C so deutlich siegt. Bei der letzten Messung war C++ besser. Das war dann wohl auch ein Tokenisierungs-Artefakt und nicht real.
Falls jemand noch Sprachen nachreichen möchte, freue ich mich über Einsendungen. Insbesondere eine ideomatisch elegante Rust-Lösung fehlt noch.
Update: Es sind gleich mehrere Rust-Lösungen reingekommen. Eine schön ideomatische und eine optimiertere. Auch für Java kam noch eine schnellere Version rein, und die Ocaml-Version funktioniert jetzt auch mit dem aktuellen Ocaml 4.09. Danke an alle Einsender.
Nun ist der Vorwurf von "Aktivistenrichtern" und die Plattform des Zusammenstreichens der Rechte eines Gerichtes Dinge, die man mit Diktaturen assoziiert, nicht mit Demokratien. Aber so völlig absurd sind ihre Kritikpunkte auch wieder nicht. So werden die Richter nicht gewählt sondern ernannt, und zwar nicht vom Parlament sondern von einer Kommission. In der sitzen drei aktuelle Richter, zwei Repräsentanten der Anwaltskammer, zwei Repräsentanten der Regierung und zwei des Parlaments. Regierung und Parlament zusammen haben also nicht die Mehrheit. Im Moment ist der oberste Gerichtshof eher liberal besetzt, während die Regierung nationalistisch-rechtsaußen ist, und das Gericht hat der Regierung über die Jahre mehrfach Gesetze weggeschossen und andere peinliche Entscheidungen getroffen, allerdings haben sie auch Entscheidungen im Sinne der Regierung getroffen, z.B. als sie Folter nicht generell verboten haben, den Abriss eines Beduinendorfs im Westjordanland zuließen oder eine Militärintervention Israels im Gazastreifen billigte. Ich hörte, das Gericht erkläre nicht nur Gesetze generell für ungültig sondern streiche auch einzelne Wörter oder Passagen raus. Dafür finde ich aber gerade keine Quelle. Das fände ich eine Basis für valide Kritik am obersten Gericht.
Artikel zu der Geschichte: Haaretz, Times of Israel, Washington Post, New York Times, Der Standard. Der Standard berichtet, dass das Gericht auch schon ultrarechte Kandidaten von der Knesset-Wahl ausgeschlossen hat. Hier ist das Ergebnis der bisherigen Arbeit der Justizministerin:
Das Gericht solle Gesetze interpretieren, nicht umwerfen oder verändern, so sieht es Shaked. Sie wirft den Richtern vor, zu liberal zu sein und sich zu "Architekten" des gewünschten Rechts zu machen. Während ihrer Amtszeit als Justizministerin hat sie deshalb daran gearbeitet, neue, konservativere Richter zu ernennen – mit Erfolg. Als Israel im vergangenen Jahr das umstrittene Nationalitätsgesetz verabschiedete, warnte Shaked das Oberste Gericht davor, Petitionen dagegen überhaupt zu berücksichtigen, sonst gebe es ein Erdbeben in Israel – schließlich sei das Nationalitätsgesetz nun ein Grundgesetz. Es definiert Israel als Nationalstaat des jüdischen Volkes, degradiert Arabisch de facto von einer Amtssprache zu einer "Sprache mit besonderem Status" und erhebt den Bau jüdischer Ortschaften zum nationalen Ziel.
Die gute Frau macht übrigens auch Werbung mit Heiko Maas (in der Foto-Rotation oben). Mehr Details zu ihrer Politik gibt es bei der Jüdischen Allgemeinen.
Hunderte Jugendliche am Alexanderplatz: Schlägereien wegen verfeindeter YouTuber?What the FUCK?!
Hier die "B.Z." dazu (Achtung: Springer-Wurstblatt):
Ein YouTuber aus Stuttgart, der sich in sozialen Netzwerken „ThatsBekir” nennt und mehr als 260.000 Abonnenten auf diesem Kanal hat, rief für Donnerstag um 17 Uhr in Berlin zu einem Treffen auf.Wow. Just wow.Ein YouTube-Kontrahent, der sich „Bahar Al Amood” nennt und mehr als 13.000 Abonnenten hat, soll ihn vorab davor gewarnt haben, die deutsche Hauptstadt zu betreten. Beide hatten sich zuvor in Instagram-Storys unter anderem als „Hurensöhne“ beleidigt.
Und falls ihr euch fragt, was für Vollidioten sich auf Geheiß von Youtubern auf dem Alexanderplatz gegenseitig verprügeln… solche hier:
Viele junge Männer widersetzten sich zunächst den Ansagen der Beamten. Einer sagte einem Polizisten ins Gesicht: „Ich arbeite nicht, habe zwei Handys, 190-Euro-Schuhe, eine Prada-Hose und das alles nur mit Drogenverkaufen.“Ich könnte gar keine IQ-Schätzung für jemanden abgeben, der einem Polizisten gegenüber protzt, sein Einkommen mit Drogenverkäufen zu bestreiten. Knapp unter Raumtemperatur?
Macht es euch nicht misstrauisch, dass sich Verwerterlobbys derzeit anhören, als seien sie Gewerkschaften für uns Kreative? Sollte es aber. Denn der wahre Hintergrund der Urheberrechtsreform ist ein Kampf zwischen zwei unterschiedlichen Formen von Verwertungskonzernen. [...]Das Ziel dieser Urheberrechtsreform ist, große Plattformen zur Globallizenzierung zu zwingen. Das ganze Getöse um Uploadfilter ist nur ein schlechtes Mittel, um Google dazu zu bewegen, Pauschalverträge mit Content-Konzernen abzuschließen. Das ist bei den schlimmen Artikeln 11 und 13 ähnlich, einmal eher für Textwerke und einmal eher für Musik und Film.
Eine Rechtsgrundlage [für den Staatstrojaner-Einsatz] hat bisher unter den Bundessicherheitsbehörden nur das Bundeskriminalamt, nicht jedoch der Verfassungsschutz. Ein unhaltbarer Zustand, argumentiert der Inlandsnachrichtendienst, beispielsweise wenn es darum geht, von Anschlagsplanungen etwas mitzubekommen.Hört ihr? Un-halt-bar! Und deshalb will der Seehofer jetzt dem Verfassungsschutz und den BND Staatstrojanerbefugnis geben.
Und das ist erst der Anfang.
Künftig soll es nach dem Willen des Bundesinnenministeriums keine Altersgrenze mehr geben für Personen, die der Verfassungsschutz in seinen Dateien erfassen darf. Sie liegt bisher bei 14 Jahren.Ja aber echt mal! Wo kommen wir da hin, wenn der Verfassungsschutz nicht unsere wehrlosen Kinder missbrauchen darf? In was für einem Land leben wir eigentlich, wenn die katholische Kirche mehr Kinder missbraucht als der Staat!? Das ist ja wohl völlig klar, dass da dringend was geschehen muss! Mehr Überwachungskameras in Schulumkleiden, mehr Wanzen in Kinderzimmern, mehr Staatstrojaner auf Kinder-Smartphones!
Aus historischen und Unterhaltungsgründen erwähnt die ARD noch, dass die SPD sich gegen solche Vorstöße ausgesprochen hatte. Als ob das jemand etwas bewirkt hätte.
Ich glaube ja, dass die SPD sich von der CDU als Blitzableiter hat anstellen lassen. Das bewahrt sie vor der Arbeitslosigkeit und den Auswirkungen ihres eigenen Hartz IV, und im Gegenzug fangen sie die Wut der Bürger ab, die sich aus irgendwelchen Gründen immer mehr darüber aufregt, dass die Verräterpartei umfällt als dass die Schwarze Pest alles kaputtmacht. Aus meiner Sicht ist jeder Mittäter, der CDU, CSU oder SPD gewählt hat.
Update: Ah, der Stichtag ist nicht die Wahl sondern wann das erste Mal das Parlament zusammentritt, und das ist am 1. Juli. Insofern sind die 3 Monate knapp kalkuliert, um gerade das auszuschließen.
Update: Im ehemaligen Nachrichtenmagazin rechnen sie vor, dass wir den Briten höchstens bis zum 23. Mai Stundung gewähren sollten, weil wir uns sonst erpressbar machen.
This report included the startling information that the US Department of Justice launched a criminal investigation.A US criminal investigation, outside of suspected bombing or terrorism, is unheard of in accidents. The only one I can remember is the 1996 crash of a ValuJet DC-9 in which the maintenance company, Sabre Tech, loaded oxygen canisters in the cargo bay, failing to secure the load or cap the canisters.
Schlimmer noch: International ist das Vertrauen in die FAA erschüttert. Die kanadische Luftsicherheitsbehörde hat angekündigt, dass sie sich nicht mehr auf die "Untersuchungen" der FAA verlassen sondern die MCAS-Software selber prüfen wollen.Now, with confidence in the FAA shattered by its slow response to grounding—it was the last agency to do so—Transport Canada said, in essence, it won’t take the FAA’s word the problem is solved.On Tuesday, Europe’s EASA followed suit; it, too, will conduct its own review of the MCAS software upgrade before lifting the grounding order on the MAX.
Es steht sogar die Möglichkeit im Raum, dass Kanada und die EU die Zulassung des ganzen Flugzeugs in Frage stellen.Währenddessen sind Aufnahmen aus dem Cockpit des abgestürzten Flugzeugs von Lion Air aufgetaucht, und die hören sich anscheinend genau so an, wie man sich das vorstellt, wenn die Pilot im Cockpit in Panik das Handbuch durchblättern auf der Suche nach einer Lösung für den Absturz, den sie kommen sehen. (Danke, Björn)
Auf der einen Seite kann man sich fragen, wieso eine politische Pressure Group wie Attac oder campact überhaupt jemals als gemeinnützig galt. Wenn die gemeinnützig sind, müsste man dann nicht auch irgendwelche Industrie-Lobbyisten als gemeinnützig anerkennen?
Auf der anderen Seite ist das halt die Organisationsform der Linken. Die Rechten haben die Bertelsmann-Stiftung und Think Tanks und von der Industrie finanzierte Lobbyisten. Die sind für ihre Wirkmacht nicht auf Gemeinnützigkeit angewiesen.
Insofern habe ich den Eindruck, dass das nicht gut und nicht gerecht ist. Und das obwohl ich wenig bis gar keinen Respekt für Online-Petitionen habe.
Stellt sich die Frage, wie man das in Zukunft organisieren kann. Das ist eine gesellschaftliche Debatte, die ich für gut und wichtig (und überfällig) halte.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass die Bertelsmann-Stiftung und die INSM gemeinnützig sind (und viele andere Lobby-Gesellschaften). Nachzulesen ist sowas häufig auf Lobbypedia. Dass die Atlantik-Brücke gemeinnützig ist, hatte ich ja schon bei der Meldung zum Attac-Urteil im Blog. Ein Leser meinte, dass auch Uniter als gemeinnützig gilt.
The official ruling was that Mikhail Lesin, 57, died accidentally of blunt force trauma after falling repeatedly in his room while intoxicated
Ja das kennen wir ja wohl alle. Ein paar Bierchen über den Durst getrunken, da stirbt man schon mal vom unglücklich umfallen.Und bricht sich dabei das Genick. Denn das ist gerade rausgekommen, dass der Mann eine "komplette Genickfraktur" hatte.
Ja so ist das mit den Russen. Die halten halt keinen Alkohol aus!1!! (Danke, Mathias)
Ich frage mich ja, wann sich Europa darauf einigen kann, keine Gammelschiffe mit der Flagge aus Steueroasen mehr anlegen zu lassen, oder aus Gegenden, bei denen man die behördlichen Sicherheitsauflagen mit ein bisschen Schmiergeld loswerden kann. Wenn das Verursachen einer Ölpest nicht sofort zum Ende des Geschäftsbetriebs der Zuständigen führt, dann machen wir ja wohl offensichtlich was falsch.
Update: Leserbrief dazu:
ich arbeite seit über 20 Jahren in der Logistik, und habe dadurch auch sehr viele Berührungspunkte mit der Schifffahrt. Und auch wenn die Branche vor teilweise unglaublichen Missständen nur so strotzt, muss ich dir in Bezug auf das Unglück vor Frankreich doch widersprechen.
Grimaldi (die betroffene Reederei) hat in Bezug auf Sicherheit ihrer Schiffe generell keinen schlechteren Ruf als andere Reedereien auch. Und die fahren sogar noch unter italienischer Flagge.
Es ist allen Anzeichen zufolge auch nicht der Kahn, der einfach vergammelt war. Das Feuer, das zum Untergang geführt hat, ist in einem der transportierten Container ausgebrochen. Da kann die Reederei in aller Regel erstmal nichts dafür.
Solche Vorfälle passieren immer wieder, in der Regel mehrfach pro Jahr. Meist liegt es daran, dass Spediteure oder Versender Gefahrgüter nicht oder falsch deklarieren. Spart halt Kosten, denn wenn du Gefahrgüter ordnungsgemäß deklarierst, ist das sehr aufwändig, und auch die Frachtraten sind dann höher.
Manchmal wird auch bei der Verpackung gespart. Wenn dann z.B. verschiedene Chemikalien nass oder zu heiß werden, oder miteinander in Kontakt kommen, bricht ein Feuer aus. Und das ist bei Schiffen auf hoher See extrem schwer zu bekämpfen.
Es gibt zwar auch Fälle, in denen Reedereien ihnen bekannte Gefahrgüter schlampig behandelt haben. Meist liegt die Verantwortung in solchen Fällen aber bei den Spediteuren und Verladern.
Ich befürchte ja, dass die Briten jetzt die EU monate- bis jahrelang hinhalten. Da wäre ich ja dafür, dass die EU Fakten schafft und hart bleibt und nichts verlängert. Das ist wie mit der Bankenkrise damals. Die müssen die Folgen ihres Versagens zu spüren bekommen, sonst lernen die nichts daraus. Schlimmer: Wenn wir sie damit durchkommen lassen, ist das die neue Normalität.
Update: Falls das jemand nicht mitgekriegt hat: Merkel hat angesagt, dass eine Fristverlängerung für den UK-Austritt gar kein Problem sei.
Und das war keine knappe Entscheidung. 391 zu 242. Das klingt nicht, als könnte sie da noch was zurechttricksen.
Die amerikanische Regierung droht Deutschland offenbar mit Einschränkungen bei der Kooperation der Geheimdienste, falls der chinesische Kommunikationsanbieter Huawei bei der Einrichtung des neuen 5G-Datenstandards zum Zuge kommen sollte.Das soll Trumps freidrehender Botschafter Grenell dem Altmaier so angedroht haben.
Wer sich jetzt denkt, das sei ja vielleicht keine doofe Idee, wenn man dann über das Huawei-Netz keine geheimen Inhalte geschickt sehen will, der sei darauf hingewiesen, dass dem Netz eh niemand traut. Da wird immer noch ein VPN oder TLS oder beides drüber gemacht. Jedenfalls außerhalb der Telekom, die jahrelang VPN ohne Krypto verkauft hat (Begründung: "unsere Netze sind sicher!1!!"). (Danke, Dominic)
Präsident Trump traf den nordkoreanischen Staatschef ohne eine einzige Vorbedingungen. Er gab vorab sogar schon jede Menge Zusagen zur Unterstützung der Wirtschaft, wenn das Land bereit ist, sein Atomprogramm aufzugeben. Iran hatte eine Vielzahl von Vorbedingungen zu erfüllen, bis man sich überhaupt an den Verhandlungstisch setzte.Da kann es doch nur eine Lektion geben: Man verhandelt erst mit den Amerikanern, nachdem man die Bombe hat und öffentlich demonstrieren konnte. Toll, Herr Trump. Genau die Botschaft, die wir verbreiten wollten!1!!
Und das ist nicht bloß meine Interpretation der Lage:
Viele sagen, als Präsident Mahmud Ahmadinedschad antrat, hatte er ein paar Hundert Zentrifugen, am Ende waren es 19.000. Viele schlussfolgern, es braucht offenbar eine hochentwickeltes Nuklearprogramm, um vom Westen mit Respekt behandelt zu werden. Der nächste Kandidat, der in Iran dafür wirbt, er werde ein Abkommen mit dem Westen verhandeln, wird jedenfalls von allen ausgelacht werden.
Der Entwurf führt einen neuen Straftatbestand des Anbietens von Leistungen zur Ermöglichung von Straftaten ein. Der Tatbestand erfasst ausschließlich internetbasierte Angebote in hinsichtlich Zugang und Erreichbarkeit beschränkten NetzwerkenNatürlich mal wieder aus NRW. NRW ist echt das Florida Deutschlands.
Oh und natürlich:
Ergänzt wird der Grundtatbestand durch eine Qualifikation im Falle gewerbsmäßiger Begehung. Lediglich diese Qualifikation soll Anknüpfungstat für die cyberspezifische, eingriffsintensive Ermittlungsmaßnahme der Überwachung der Telekommunikationsüberwachung sein.Man muss ja schon fast dankbar sein, dass ihnen selbst aufgefallen ist, dass "Überwachung der Telekommunikationsüberwachung" (sic!) eingriffsintensiv ist.
Update: Ich würde NRW ja echt mal eine zurechnungsfähige Regierung gönnen. Nur, wo sollen die herkommen? Köln?! *schenkelklopf*
Update: Achtet auch darauf, dass das explizit für den Hackertool-Gummiparagraphen 202c gelten soll.
Update: Hier noch ein tolles Money Quote:
Die Prüfung der Ausrichtung der Plattform hat anhand des konkreten Einzelfalls zu erfolgen und ist allgemein verbindlichen Kriterien nicht zugänglich.
So eine tolle Willkür-Formulierung hat man selten. "Wir wissen nicht, wie sowas aussieht, aber wir würden das dann schon erkennen!1!!"
Der frühere irische Premierminister Enda Kenny soll demnach zugesagt haben, seinen "bedeutsamen Einfluss" über die Ratspräsidentschaft zu nutzen, um die im Raum stehende Verordnung im Sinne Facebooks abzuschwächen.Früher klingt jetzt so, als sei der da schon berentet gewesen. Nein. Der war bis 2017 im Amt.
Die rektale Bohrtiefe hat sogar Facebook überrascht.
Das Zugeständnis des konservativen Politikers von der Insel wertete Facebook damals als außerordentlich, da eigentlich vorgesehen sei, dass "Irland technisch gesehen in einer neutralen Rolle bleiben sollte".Und das waren nicht bloß Ankündigungen. Kenny hat geliefert.
Zugleich lobte [Sheryl Sandberg] den Konservativen für seine "Führungskraft" während der Ratspräsidentschaft. Rund um die DSGVO "haben Sie und Ihre Mitarbeiter wirklich unsere Bedenken übernommen und auf vernünftige Weise dargelegt".Nur als Facebook sich besorgt zeigte, dass der neue Datenschutzbeauftragte auf die Idee kommen könnte, gelegentlich zur Arbeit zu erscheinen, hat Irland nicht die volle Punktzahl gekriegt beim Kundendienst.
Sandberg zeigte sich demnach auch besorgt, für den scheidenden irischen Datenschutzbeauftragten Billy Hawkes einen passenden Ersatz zu finden. Dieser hatte es unter anderem abgelehnt, eine Beschwerde des österreichischen Bürgerrechtlers Max Schrems zu untersuchen, dass durch den Datentransfer von Facebook in die USA die Abhörtätigkeiten der NSA erleichtert würden.[...]JA SO HABEN WIR ABER NICHT GEWETTET, Irland!1!!Die neue Amtschefin Helen Dixon betont immer wieder, dass durch die Bank die Ressourcen der Einrichtung erhöht sowie mehr Mitarbeiter eingestellt und geschult worden seien. Aktuell führt die Behörde sieben Verfahren gegen Facebook.
Ein Leser hat mir ein paar Hintergründe geschrieben, die ich hier mal als Leserbrief weiterreichen möchte:
Die zuständige Kreispolizeibehörde Lippe hat nur 1,1 Polizeibeamte pro 1000 Einwohner. Das ist die niedrigste Polizeidichte in ganz NRW. Also ein wirklich gefährliches Pflaster ist die Gegend nicht. Ich wohne selbst hier. Aber rein vom Gefühl her sind das halt alles eher so Dorf-Sheriffs und "Wenn-ich-groß-bin-werde-ich-Polizist"-Polizisten. Das was hier gerade abgeht, kennen die sonst nur vom Tatort im Ersten. Für richtig schlimme Verbrechen kommen hier eigentlich immer (zum Glück) richtige Polizeibeamte aus Bielefeld. Dieses mal auch, aber leider viel zu spät. Zitat Live-Ticker:In der Tat.Heute nochmal große Durchsuchungsaktion auf dem Campingplatz Eichwald - mit erstem "Teilerfolg": Ein Datenträgerspürhund hat einen weiteren Datenträger gefunden. Es handelt sich um einen USB-Stick, der in einem Sessel versteckt war. Der Datenträgerspürhund ist der einzige Hund mit einer solchen Ausbildung in Deutschland.
Auch ohne Hund konnte vorher schon was von den richtigen Polizisten gefunden werden:
Auch die Tatsache, dass die Bielefelder Polizei bei einer erneuten Durchsuchung des Tatortes auf dem Campingplatz in Lügde weiteres Beweismaterial gefunden habe, obwohl die lippische Polizei den Tatort viermal (am 6. Dezember, am 19. Dezember, am 14. Januar und am 25. Januar) durchsucht habe, sei unerklärlich, so Schürmann. Und dass, obwohl dieses Beweismaterial (ein PC, eine Festplatte und 131 CDs) offenbar leicht auffindbar gewesen sei. Der PC habe auf dem Boden und die Festplatte auf einem Trockner gestanden. Die CDs hätten in einem Hängeschrank gelegen.
Da zieht's einem echt die Fußnägel nach oben. Als Bürger in diesem Landstrich fragt man sich natürlich:
Was machen die Polizisten hier eigentlich beruflich?
Heiko Klatt vertritt den Journalisten Ken Jebsen.Und … tatsächlich gibt es eine längliche Liste von Änderungen. Ich habe mal ein paar davon durchgeklickt. Zumindest die ersten der Änderungen machen alle positive Details rückgängig, mit m.E. fadenscheinigen Begründungen wie dass eine Pressemitteilung kein gültiger Beleg nach Wikipedia-Standards sei. Das sieht wirklich ausgesprochen erbärmlich aus, selbst nach Wikipedia-Standards.
Seit [Feliks] das bekannt ist, bearbeitet er auch den Artikel von Heiko Klatt.
Telepolis hatte auch mal einen längeren Artikel über ihn.
Mir ist noch ein interessantes Detail aufgefallen. Nirit Sommerfeld ist auch mal Opfer seiner redaktionellen Arbeit bei Wikipedia geworden. Die sollte beim Göttiger Friedenspreis für die Jüdische Stimme die Laudatio halten (stand dort im FR-Link). Die Welt ist klein.
Mich beschäftigt ja bei der Feliks-Frage vor allem, wieso er eigentlich einen Hebel hatte, einen Artikel über seine Person zu verhindern, aber ich nicht. Mich hat niemand gefragt, ob ich das gut finde, dass Wikipedia einen Artikel über mich macht. Wenn mich jemand gefragt hätte, hätte ich "Nein" gesagt. Und nicht nur maßen die sich an, meine personenbezogenen Daten zu veröffentlichen, sie schreiben nicht mal ihre Realnamen dran. Ich finde das skandalös.
Ein Bekannter von mir, Polier bei einem großen Bauunternehmen, hat vor einiger Zeit über ein mittelgroßes Bauvorhaben in der Stadt aus dem Nähkästchen geplaudert. Bei dem Projekt gab es eine Bauverzögerung von einem halben Jahr, in der Zeitung wurde damals kein Grund zu den Verzögerungen genannt. Wie er dann erzählt hat, wurden dort bei Tiefbauarbeiten zwei 100kV Leitungen entdeckt, die nirgendwo in den Bauplänen verzeichnet waren und für die sich auch niemand zuständig gefühlt hat, aber unter Strom waren. Das hat sich über mehrere Monate gezogen in denen die Arbeiten an der Baustelle größtenteils stillstanden. Es wurde dann zwar irgendwie rausgefunden wo und wie die Dinger verkabelt sind, zuständig hat sich trotzdem niemand für gefühlt. Ende vom Lied war dann, dass sich das Bauunternehmen um die Verlegung gekümmert hat.Der zweite Leserbrief haut in dieselbe Kerbe:
Ich bin Grabungstechnikerin für eine archäologische Grabungsfirma, naturgemäß habe ich dadurch viel mit Baggerarbeiten zu tun. In den letzten zehn Jahren ist mir kein Baggerfahrer untergekommen, der einfach mal so in den Boden haut, v. a. nicht in Innenstädten. Was noch viel wichtiger ist:Und als Detail am Rande: Hier ist eine Preisliste für den Zugang zu den "wo Kabel verlegt sind"-Daten, falls jemand befürchtet hat, dass da aus Kostengründen nicht nachgeguckt wurde. Das können wir glaube ich ausschließen.
selbst wenn die Informationen über die Lage von Versorgungsleitungen eingeholt wurde, heißt das nicht, daß man an entsprechenden Stellen drauflosbaggern kann. Bei meinen Innenstadtgrabungen wurde buchstäblich nicht ein einziges Loch aufgemacht, wo nicht irgendwelche Leitungen drin waren, die auf keinem Plan verzeichnet waren. Bei uns ist nie was passiert, weil unsere Fahrer immer vergleichsweise vorsichtig arbeiten müssen, aber es war doch immer lustig mitanzusehen, wenn dann die Leute von allen möglichen Versorgern um das Loch rumstanden und sich fragten, wem diese Leitung nun gehört und ob die noch aktiv ist oder nicht. Letzteres ist besonders schön, wenn es sich um eine 10kV-Stromleitung (gern auch höher) handelt. Daß in den Plänen verzeichnete Leitungen gern auch mal nicht an der Stelle liegen, wo sie es laut Plan sollten, ist noch einmal ein ganz anderer Punkt. Also, wie gesagt, dem Baggerfahrer hier die alleinige Schuld zuzuweisen widerstrebt mir sehr, ob es wirklich so war, wird man nie erfahren.
Update: Das war in diesem Fall kein Bagger sondern ein Bohrer. Vorsichtig baggern kann man machen, vorsichtig bohren eher nicht so. Stellt sich die Frage, was man als Bohrer-Betreiber hätte tun können. Metalldetektor? Bodenradar? Wieviel Reichweite hat sowas? Wären diese Kabel überhaupt in den Plänen gewesen? Waren da noch mehr Kabel gewesen als in den Plänen standen? Ich höre gerade, dass es auch kein Feedback gibt, d.h. wenn beim Buddeln Kabel gefunden werden, updated niemand die Pläne.
Na endlich! Das war auch echt Zeit. Willkommen in der Neuzeit, liebe Kirche.
Indien hatte gerade mal wieder ein paar Millioen Aadhaar-Datensätze als Datenreichtum. Aadhaar ist deren völlig verkacktes Datenbankprojekt. Menschen sterben an Durchfall und Schlangenbissen, und die Regierung investiert erstmal in eine Datenbank. Ja nee, klar.
Hmm. Die Einschläge kommen näher. Frank hatte doch Recht. Ich hätte mir auch einen Bunker auf dem Lande zulegen sollen.
Die Botschaft ist in UK angekommen. Oh und aus Geheimdienstbeobachtersicht ergibt sich da eine interessante Perspektive! Aus Chinas Sicht ist es ein großer Sieg, wenn sie die Five Eyes zum Streiten bringen können. Das ist der dunkle Geheimdienst-Pakt, der die ganze Welt abschnorchelt. Jedes bisschen Sand im Getriebe ist für jedes betroffene Land ein Gewinn. Nachdem Neuseeland sich nicht von Chinas Bullying hat beeindrucken lassen, haben die sich das nächst-verwundbarste Land herausgesucht, und das ist in Brexit-Zeiten UK. China ist der fünftwichtigste Handelspartner von UK, und jetzt wo die Briten fürchten, ihre ganzen EU-Handelsabkommen zu verlieren, da wären die Chinesen umso wichtiger, weil die im Allgemeinen eher unbürokratisch und pragmatisch sind, wenn es um Handel geht.
International ist das jetzt allerdings ein veritables Erdbeben. Wenn die Five Eyes es schon intern nicht schaffen, Huawei zu verbieten, wieso sollten sich dann andere Länder (wie Deutschland!) von den Amerikanern vorschreiben lassen, keine Huawei-Produkte einzusetzen?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den USA gerade nächtliche Krisensitzungen anberaumt werden.
Im Umkehrschluss folgt daraus, dass Menschen und Systeme in höchstem Maße unmoralisch handeln, wenn sie Menschen nicht als gleichermaßen wertig sehen und daher Marginalisierungen hinnehmen oder sogar vorantreiben. Wenn Sie nun sagen, „Wir stehen für Inklusion“, dann kommunizieren Sie ‚nur’ auf der Ebene einer Haltung. Wenn Sie aber sagen, „Wir glauben nicht an eine Hierarchie unter Menschen, für uns sind alle Mitbürger gleich viel wert (daher kommen wir dem Auftrag nach, jeden zu schützen und zu befähigen)“, dann kommunizieren Sie erfolgreich auf der Ebene moralischer Prinzipien – es sind Prinzipien, die Sie glasklar von ihren Gegnern unterscheiden.Da würde ich so gut wie alle Aspekte von bestreiten wollen. Erstens ist es gerade nicht gut, bei Menschen von Wert oder Wertigkeit zu reden, sondern das verstößt gegen die Menschenwürde. Wenn Menschen einen Wert hätten, könnte man Rechnungen anstellen, ala "das von Terroristen entführte Flugzeug abschießen kostet 200 Leben, es in ein Atomkraftwerk krachen lassen potentiell eine Million". Es ist eine wichtige Erkenntnis des Grundgesetzes und des Bundesverfassungsgerichtes in ihrer Entscheidung gegen Schäubles Flugzeugabschusspläne damals, das auch ganz explizit so zu formulieren.
Beim Term der Marginalisierung sind sie glaube ich ausgerutscht, da war vermutlich etwas anderes gemeint. Mir ist nicht klar, was das gewesen sein könnte, denn das Papier postuliert ja völlig unhinterfragt, als sei das das offensichtlichste der Welt, dass es traditionell und sonnenklar Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei, Marginalisierungen nicht hinzunehmen, sie gar zu bekämpfen, und "jeden zu schützen". Vielleicht war das Copy und Paste aus einem Papier für die Polizei?
"Wir glauben nicht an eine Hierarchie unter Menschen" ist auch offensichtlicher Unsinn. Es gibt nicht nur eine, es gibt ganz viele Hierarchien unter Menschen. Eine davon ist, wer Gutachten über Framing schreiben kann, und in der Hierarchie ist dieses obskure Institut eher oben angesiedelt. Was für eine hirnrissige Ansage, man glaube nicht an Hierarchien. Wot? Jemand zuhause, McFly? Selbst innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gibt es eine Hierarchie, die sich in der Höhe der Entlohnung niederschlägt!
Besonders geil: Wie sie da den Begriff "erfolgreich" reingelogen haben in den Satz. *schenkelklopf*
Und was genau wollen sie uns mit sagen, wenn sie es als Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks formulieren, "jeden zu befähigen"? Befähigen wozu? Wot? War das Copy und Paste aus einem Absatz über das Bildungssystem?
Ich habe den Eindruck, die Autoren dieses Papiers haben da schnell einen schnodderigen Schnellschuss zusammenkopiert. Wenn die Einleitung schon nur aus so Bullshit-Non-Sequiturs und sinnfreien Satzhülsen besteht, dann spare ich mir den Rest mal. Falls jemand von euch weiterliest und Erkenntnisse gewinnen konnte, könnt ihr die mir ja zuschicken. Die Überschriften sehen für mich wie ein Wikipedia-Referat aus. Womit ich das nicht kleinreden will. Vielleicht ist das genau das, was die ARD gebraucht hat.
Update: Ein Leser fand ein anderes Money Quote:
Die Sachlage ist eine andere: Bürger, die sich nicht gemäß der demokratischen Vereinbarung am gemeinsamen Rundfunk ARD beteiligen, sind wortbrüchig oder auch illoyal. Sie liegen nicht nur den anderen auf der Tasche, täuschen und betrügen und genießen weiterhin uneingeschränkten Zugang zur gemeinsamen medialen Infrastruktur ARD – sondern sie halten sich nicht an unsere demokratisch getroffenen und damit für alle verbindlichen Vereinbarungen und missachten den allgemeinen Willen des Volkes. Sie sind Beitragshinterzieher, sie begehen Wortbruch, machen sich des Loyalitätsbruchs schuldig.
Wow, das klingt ja fast wie ein sozialistisches Kampf-Flugblatt. Loyalität? Srsly? Leider ist gerade das Netzpolitik-CDN kaputt.
Einige Leser waren unzufrieden damit, dass meine Kurzrezension aus ihrer Sicht den Eindruck erwecke, als seien das inkompetente Stümper, die das Manual geschrieben haben. Das wollte ich damit nicht ausdrücken. Mein Punkt war, dass das verblendete Ideologen sind, nicht dass die nichts können. Auch und gerade Ideologen manipulieren, wo sie mit Argumenten nicht weiterkommen, oder wo sie gar keine Argumente haben. Das macht es nicht harmlos, sondern eher gefährlicher. Nur weil die ihre Erkenntnisse unpassend zusammenkopiert haben, heißt das nicht, dass die Erkenntnisse aus der Framingtheorie falsch sind oder weniger gut wirken.
Nun, die Strecke war auch als "intensiv genutzte Güterstrecke" gedacht, aber weil jemand an der falschen Stelle gespart hat, geht das jetzt nicht wie geplant:
Als Kostenersparnis wurden an vier Signalstellen Steigungen von fast zwei Prozent eingeplant. Daher dürften auf der Strecke nur Güterzüge fahren, die nicht schwerer als 1.200 Tonnen sind, da schwerere Züge an den Signalen nicht mehr selbstständig anfahren könnten. Doch die meisten Güterzüge seien schwerer, so die Zeitung, schon aus wirtschaftlichen Gründen, und würden in der Regel meist 1.600 Tonnen wiegen.Auf der anderen Seite hat die Bahn ja mehr in Straßen-basierte Logistik als in Gleis-basierte Logistik investiert, insofern kein Problem!1!!
Update: Leserbrief dazu:
ich hatte auf einer Reise vor einiger Zeit mal einen Lokführer neben mir sitzen, der erzählte, dass die Ursache allen Übels die interne Aufspaltung in Streckenbau vs. Betrieb ist.
Früher, als alles "Die Bahn" war, hat man die langfristigen Kosten im Auge gehabt und z.B. die Steigung auf ein sinnvolles Maß minimiert, weil das mittelfristig günstiger im Betrieb war und auch eine größere Flexibilität beim Einsatz der Züge erlaubte.
Dann kam das "Fitmachen für die Börse", d.h. heute arbeiten die Subsparten getrennt und somit jeweils nur wirtschaftlich für sich selbst.
Streckenbau bekommt ein Pflichtenheft, in dem steht "max. Steigung" — also nagelt man das aus Kostengründen exakt auf Kante.
Betrieb hat dann das Problem, dass man auf den Strecken mit entsprechender Maximalsteigung nur noch bestimmte Züge fahren lassen kann; das gibt's offenbar genauso für ICEs. Dazu kommen die höheren Energiekosten für "steile" Strecken.
Update: Nachdem wir jetzt gelernt haben, dass Güterzüge um die 1600t wiegen, damit sich das lohnt, ergibt sich auch auf eine andere Sache eine neue Perspektive. Bei S21 haben sie mit "leichten Güterzügen" argumentiert (d.h. bis 1000t). Wie wir gerade gelernt haben, sind die ein Hirngespinst. Na sowas. (Danke, Oliver)
Amazon on Thursday canceled its plans to build an expansive corporate campus in New York City after facing an unexpectedly fierce backlash from some lawmakers and unions, who contended that a tech giant did not deserve nearly $3 billion in government incentives.
Wie, wir kriegen keine 3 Milliarden Dollar geschenkt? Dann fuck you!!1!Das krasseste ist ja, dass das nicht irgendein schlechterzogener Teenager ist, der hier einen Schreikrampf im Supermarkt kriegt. Die haben ihre Position genau evaluiert und sind zum Schluss gekommen, dass sie in der Position sind, sich so verhalten zu können. So sehr stehen die Kommunen mit dem Rücken zur Wand.
Hattet ihr da auch so ein ungutes Gefühl? Wo ein Trog ist, da kommen die Schweine?
Stellt sich raus: Das war völlig unbegründet. Die Gefahr war gar nicht, dass die Dienste dann die Telcos hacken und Totalüberwachung machen. Die Gefahr war, dass die Telcos diese Daten einfach illegal weiterverkaufen.
"Around 250 bounty hunters and related businesses had access to AT&T, T-Mobile, and Sprint customer location data, according to documents obtained by Motherboard," the article said. "The documents also show that telecom companies sold data intended to be used by 911 operators and first responders to data aggregators, who sold it to bounty hunters. The data was in some cases so accurate that a user could be tracked to specific spots inside a building."
Home of the Brave! Land of the Free!
was in der Debatte um Huawei nie erwähnt wird, ist wem die Firma eigentlich gehört. Der Gründer Ren Zhengfei hält nur 1,4%. Die restlichen Aktien wurden und werden an die Mitarbeiter ausgegeben.In dieser Idee, dass man so ein international konkurenzfähiges Großunternehmen führen kann, steckt meiner Meinung nach eine ganze Menge Sprengkraft. Stell dir mal vor Siemens oder VW würde ausschließlich Aktien an Mitarbeiter ausgeben und statt kurzfristiger Quartalsgewinnoptimierung hätten die die MA auf einmal das Sagen..
Vgl. https://www.itnews.com.au/news/analysis-who-really-owns-huawei-175946
Eine andere Besonderheit ist die Dreierspitze. Die Idee dahinter ist, dass ein Geschäftsführer es mental kaum schaffen kann, ein Unternehmen dieser Größe zu führen. Sei rotieren daher immer im 6-Monatstakt - einer an der Spitze und die anderen Zwei sekundieren. Eine fast schon angenehme Selbsteinschätzung, wenn man es mit dem Haufen Narzissten vergleicht, die den DAX führen.
Als ich vor zwei Jahren Huawei auf einer Präsentation in Hongkong kennen gelernt habe, bin ich mit dem Gefühl nach Hause gefahren: "So müssen sich die Manager in den 70ern gefühlt haben, als sie aus Japan wieder gekommen sind und feststellen mussten, dass dort auf einmal bessere Autos gebaut werden. Und zwar weil ein gesamtes Konzept, wie man zusammenarbeitet, neu gedacht wurde."
Update: Und noch einer zu Huawei: Der Ex-Chef des GCHQ findet nicht, dass Huawei Hintertüren hat. Sie hätten jahrelang herumauditiert und keine Hinweise gefunden.
Es gibt da noch einen interessanten Aspekt. Nehmen wir mal an, Huawei flöge aus dem 5G-Ding komplett raus. Hier sind die anderen Marktteilnehmer:
Es ist also alles andere als klar, dass nach einem Huawei-Rausschmiss die Leute alle Cisco kaufen. Wenn das das Ziel der Amis war, dann sieht das Verfahren nicht zielführend aus.
So und jetzt guckt euch mal diese Meldung hier an.
Ein Präsidialerlass in den USA gegen Ausrüster aus China könnte auch einen Ausschluss von Ericsson und Nokia beim Mobilfunk zur Folge haben. Beide Ausrüster haben Fertigungen in China.Oh ach SO ist das! Gut, dann muss man den Fokus vielleicht ein bisschen erweitern. Stellt Cisco ihre Platinen etwa nicht in China her? Das wäre mir neu.
Auch ansonsten: Wenn man sich das Produktportfolio von Cisco anguckt, dann haben die schlicht gar nicht fertige Produkte für die ganzen Komponenten, die sie ersetzen müssten, weil die im Moment von Huawei kommen. Und so ist meine aktuelle Arbeitstheorie, dass die Anti-Huawei-Aktionen der Amis keinen tatsächlichen Hintergrund haben. Das ist bloß Trump, der den Chinesen für seine Verhandlungen glaubwürdig simulieren will, dass er ihnen Schaden zufügen kann.
Sie hat einen eigenen Pass und könnte möglicherweise ohne deine Erlaubnis ausreisen?
Kein Problem! Da gibt es eine App für! Android und Apple!
Das geht soweit, dass sie einen Alarm erhalten, wenn ihre Frauen mit Hilfe ihres Passes die Grenze passieren oder ein Flugzeug betreten wollen. Sie sind dann sogar dazu in der Lage, dieses zu verhindern.o_O
Wir können jetzt viel über die App meckern, aber das ist m.W. Rechtslage in Saudi Arabien. Dass die damit durchkommen finde ich echt erschütternd.
Update: Leserbrief dazu:
das geht weiter.. vor 2 Jahren war ich in Abu Dhabi zu Besuch bei meinem Bruder, als wir am Wochenende in den Oman gefahren sind bekam er bei der Grenzüberschreitung mehrere SMS von den Behörden, dass seine Frau (auch europäisch) soeben das Land verlassen habe, wir waren alle erst irritiert, dann schockiert... Also, in Abu Dhabi ist das eine Gratis-Dienstleistung der Behörden, ohne Anmeldung, selbst für Expats!
We're uniting to demand an agreement that addresses unfair pay disparities, guarantees a diverse newsroom, and gives us the rights to our creative works.
Ich befürchte, dass sie da schlecht beraten wurden. Das sind drei Forderungen. Buzzfeed kann die erste trivial erfüllen, ohne dem Newsroom tatsächlich substanziell zu helfen. Dann können die die zweite halbherzig mit irgendwelchen Nebelwand-Aktionen "erfüllen" und den Teil mit den "rights to our creative works" ablehnen. Das sind Verhandlungen, da wird ein Kompromiss rauskommen. Buzzfeed wird sich den einfachen Teil raussuchen und den Teil, um den es eigentlich ging, ablehnen.Oder vielleicht war das mit den Rechten am eigenen Content auch bloß Nebelwand, das da nur reingetan wurde, damit Buzzfeed was zum Ablehnen hat und sich beim Rest stärker verpflichtet fühlt. Das kann natürlich auch sein.
Die nächste Forderung ist, dass "freiberufliche Subunternehmer" gleich behandelt werden wie Festangestellte. Da frage ich mich, ob das nicht auch nach hinten losgeht, indem Buzzfeed dann halt nicht die "permalancer" (schöner Begriff übrigens, finde ich) aufstockt sondern die Festangestellten schlechter stellt.
Wie dem auch sei: Das mit der Diversity ist glaube ich neu. Normalerweise fordert man mehr Geld, bessere Arbeitszeiten, Sozialleistungen und so, nicht "more diverse newsroom". Oder kennt da jemand andere, ähnliche Fälle?
Meine Intuition wäre gewesen, dass "more diverse newsroom" eher eine Forderung der Kapitalistenseite ist, weil die sich denken, wenn sie da "aus Diversitygründen" einen Azubi aus der El Salvador reinnehmen, dass der dann mit weniger Gehalt zufrieden ist und sie so Geld sparen.
Die Lösung lag auf der Hand. Man führt auf Hardware-Ebene Speicherschutz und eine Trennung ein. Also bewegten sich erst die Antiviren in den privilegierten Bereich und dann die Malware.
Was macht also Intel? Führt einen weiteren, noch privilegierteren Bereich ein. Der war so zugenagelt, dass sich da bisher m.W. keine Antiviren reinwurmen konnten. Aber eine Proof-of-Concept-Malware ist drinnen! Mit recht innovativen Methoden, gar. Intel hatte nämlich kürzlich die Regeln gelockert, wer in den ultra-privilegierten Bereich reindarf. Weil sich rausstellte: Wenn das keiner nutzt, ist es gar kein stechendes Verkaufsargument. Und die einzigen, die Schlange standen, waren die Hollywood-Kopierschutz-Fetischisten.
Gruss und seinen Forscherkollegen schafften es, über Sicherheitslücken in der Launch-Control-Funktionalität von Intel an Schlüssel zu kommen, mit denen sie Schadcode in eine Enklave laden können. Das Problem, dass dieser Code keine Systemaufrufe ausführen kann, um das System außerhalb der Enklave zu manipulierten, lösen sie mit der bewährten Hacker-Technik Return-Oriented Programming (ROP).Das ist schon recht cool. :-)
Besonders unterhaltsam ist auch die Antwort von Intel:
Gegenüber dem englischen IT-Nachrichtenportal The Register sagte ein Intel-Vertreter, dass man die Schwachstellen als außerhalb dessen betrachte, vor dem SGX schützen soll. Die Aufgabe von SGX sei es, Code in einer Schutzumgebung auszuführen. Laut Intel liegt es demnach beim Systembesitzer sicherzustellen, dass der in eine SGX-Enklave geladene Code vertrauenswürdig sei.OH ACH SO ist das! Das System, dem wir nicht vertrauen, und dem wir daher eine sichere Enklave aufgedrückt haben, dem vertrauen wir jetzt aber doch, wenn es um die Auswahl der Software geht, die in der Enklave läuft? Das klingt ja wie eine brillante Idee! Da hat ja jemand wirklich mitgedacht!1!!
Da ich nun im Postkasten einen Abholschein für ein Amazon-Paket bekommen habe, welches ich nicht bestellt habe, bin ich stutzig geworden. Nachdem ich meine Bestellhistorie gecheckt und mit meiner Freundin gesprochen hatte, war mir klar das ich nicht der Empfänger dieses Pakets sein kann, da weder ich noch meine Freundin etwas bestellt hatten. Wie sich nach kurzem Googeln rausstellt, versuchen Händler das Feedbacksystem von Amazon zu umgehen. Dabei kaufen Sie Ware bei sich ein und versenden diese an echte Adressen, welche diese woher auch immer erworben haben. Danach können diese eine verifizierte 5-Sterne Bewertung abgeben.Und in der Tat gibt es auch schon Presse-Berichte dazu. Ich hatte davon noch nichts gehört. Krass.
Oh und es es ist natürlich eine right-wing dog whistle.
Wenn es ein Journalist zu jemand anderem sagt, ist es natürlich ein wohlmeinender Fortbildungs-Ratschlag.
Ein fieser Rechtsaußen-Gaslighting-Harasser kommentiert:
Thoughts and prayers during this challenging time
Oh wie böse, fies und gemein! Gleich mal melden, den Account!1!!Falls jemand die Begriffe nicht kennt, komme ich hier mal meinem Bildungsauftrag nach:
While employment levels did not improve, participants said they felt happier and less stressed.
Die Regierung hatte das ursprünglich als Ziel formuliert. Ob man das jetzt als Erfolg wertet, hängt davon ab, ob man das für ein realistisches Ziel hält oder nicht.Ich halte ja die Prämisse für falsch, dass es da draußen einen Haufen Jobs gibt, und die ganzen Arbeitslosen bloß einen annehmen müssten. Ich halte das bedingungslose Grundeinkommen daher auch nicht für einen Weg, wie man Langzeitarbeitslosen zu einem Job verhilft. Eher, wie man die Digitalisierungs- und Automatisierungsdividende gerechter verteilen kann, und wie man Langzeitarbeitslosen (von denen es in Zukunft eher mehr als weniger geben wird) ein menschenwürdiges Leben und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen kann.
Ich habe von Anfang an vor Bug-Bounty-Programmen gewarnt und auch nie an welchen teilgenommen. Das hat mehrere Gründe:
Mein Ratschlag ist daher: Der Gesetzgeber sollte sofort den Handel mit Sicherheitslücken unter Strafe stellen, und zwar unter empfindliche Strafe, und ebenso das Ausliefern von Produkten mit Sicherheitslücken oder das Einstellen von Support nach dem Verkauf von unsicheren Produkten. Wer unsichere Produkte verkauft, der sollte dafür haften, und zwar lebenslang. Da darf man sich nicht mit "ist end of life" rausmogeln dürfen. Dann hättet ihr es halt nicht verkaufen dürfen, wenn es so Kacke ist, dass es ohne euren Support nicht sicher betrieben werden kann!
Frankreich ist jetzt plötzlich gegen die Pipeline und begründet das wie folgt:
Das von Deutschland unterstützte Projekt des russischen Energiekonzerns Gazprom werfe "strategische Probleme" im angespannten Verhältnis der Europäer zu Moskau auf, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus französischen Regierungskreisen. "Wir wollen nicht die Abhängigkeit von Russland verstärken und dabei noch den Interessen von EU-Ländern wie Polen und der Slowakei schaden", hieß es in Paris.Das ist einigermaßen faszinierend, denn Frankreich ist Netto-Stropimporteur und hat sich fast vollständig von Atomkraftwerken abhängig gemacht, die in die Jahre gekommen sind und immer häufiger wegen Wartung oder Problemen vom Netz genommen werden mussten. Die Grafik der Stromexporte ist übrigens auch aus anderer Sicht hochinteressant. Deutschland hat auf Stromexportseite fast die Hälfte des Volumens auf sich vereint! Das krasseste Exportvolumen geht an die Schweiz mit 2 TWh (ich vermute, dass die den Strom an Italien und Frankreich weiterverhökern). Ihr erinnert euch sicher noch an die Drohungen, dass bei uns das Licht ausgeht, wenn wir die Kernkraft abschalten? Nun, bei den Fraunhofers gibt es eine interessante Statistik dazu:
Im Januar 2019 produzierten die deutschen Kraftwerke so viel Strom wie nie zuvor. Die Erzeugung lag bei insgesamt 52,3 TWh. […] Die Kernenergie produzierte 6,81 TWh, so viel wie zuletzt im Jahr 2017. […] Auch beim Stromexport gab es einen neuen Rekord. Im Januar 2019 wurde ein Exportüberschuss von 7,2 TWh erzielt (physikalische Flüsse).Von der Größenordnung her kann man also grob sagen, dass wir die Atomkraftwerke komplett abschalten könnten. Wir tun es aber nicht, weil sich jemand mit den Stromexporten eine goldene Nase verdient. Jemand, der nicht für die Endlagerkosten aufkommt.
Aber zurück zur Pipeline. Hier ist der letzte Absatz aus dem Artikel:
Auch die USA kritisieren Nord Stream 2 immer wieder heftig. Präsident Donald Trump ist ein erklärter Gegner des Projekts. Zuletzt warnte der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, deutsche Firmen davor, sich an der Pipeline zu beteiligen. Nord Stream 2 habe für die USA und ihre Verbündeten "ernste geostrategische Konsequenzen". Moskau könne seine Energielieferungen damit künftig noch stärker als politischen und wirtschaftlichen Hebel nutzen. Unternehmen, die sich am Bau der Pipeline beteiligten, gingen "signifikante Sanktionsrisiken ein", warnte Grenell.Meine Vermutung ist daher, dass Macron schlicht gerade mit den Gelbwesten die Hände voll hat und sich so die Amis zumindest kurzfristig vom Hals schaffen will.
Die linksextreme und auch die linke Gewalt hat sich seit 1990 in etwa verdreifacht. Sie ist im letzten Jahr nochmal gewaltig angestiegen. Sie lag 2017 bei knapp 2000 Gewaltdelikten — gegenüber 1100 rechten Gewaltdelikten.Das sagt der Leiter des Forschungsbereichts Linksextremismus an der FU Berlin. Ansonsten kommen auch Polizei und Staatsschutz zu Wort.
Nur dass ihr mal seht, wie die Realität aus Sicht der Polizei und damit der Politik aussieht.
Update: Kontext: Was ich über die Rote Hilfe schrieb. Die Polizeistatistik zur linken Gewalt besteht zum Großteil aus "schwerer Landfriedensbruch" und "Widerstand gegen Vollzugsbeamte".
Die Überschrift macht schon klar, dass das keine neutrale Quelle ist. Der Typ, der die Site betreibt, hatte allerdings neulich dieses schöne Video gemacht, wie er im Abgeordnetenhaus Leute fragt, ob sie zu Venezuela einen Kommentar haben.
Hier ein Absatz aus dem Artikel als Teaser:
On October 5, 2005, with Chávez’s popularity at its peak and his government planning sweeping socialist programs, five Venezuelan “student leaders” arrived in Belgrade, Serbia to begin training for an insurrection.
„Der Sparkurs ist in Portugal nicht wirklich beendet worden. Die Mehrkosten im Lohn- und Gehaltsbereich hat die Regierung an anderer Stelle aufgefangen, zum Beispiel durch Budgetkürzungen im Gesundheitswesen. Normalerweise hätte das zu einem offenen Bruch mit den radikaleren Linksparteien führen müssen. Die Linkskräfte haben das zwar offen kritisiert, aber dann doch den Kurs der sozialistischen Regierung unterstützt.“
Konkret sieht das Freihandelsabkommen zum Beispiel vor, dass europäische Nahrungsmittelproduzenten künftig verarbeitetes Schweinefleisch, aber auch bestimmte Käsesorten und Wein zollfrei nach Japan einführen können. Die japanische Seite ist hingegen vor allem an den Zollsenkungen für Industriegüter - insbesondere Autos - interessiert. Auf Personenfahrzeuge aus japanischer Fertigung wird derzeit eine Abgabe von zehn Prozent erhoben, auf Nutzfahrzeuge von zehn bis 22 Prozent.Das ist ausgesprochen bemerkenswert. Die EU sieht sich also eher als Agrar- als als Industriezone. Scheiß auf die Autobauer, Hauptsache die Bauern können exportieren.
Auf der Internet-Forenplattform „Reddit“ meinte der 20-Jährige, ihm sei nicht ganz wohl gewesen, dass mit einer zehnstelligen Nummer, wobei sechs für das Geburtsdatum stehen, Daten preisgegeben werden. „Also habe ich ein wenig herum experimentiert.“ Er schrieb ein „kleines Skript“, das verschiedene Ziffernkombinationen ausprobierte. „Das dauerte dann ein bis zwei Minuten pro Datum. Später habe ich herausgefunden, dass eine der vier Stellen berechenbar ist und eine andere nicht 0 sein darf.“ Das habe die Zahl der Möglichkeiten und die Dauer deutlich reduziert.Wie Moment, er konnte eine vierstellige PIN raten?! VERBRENNT DIE HEXE!!1!
Update: Ein Leser aus Österreich erläutert:
Bei der vierstelligen Nummer handelt es sich um die Sozialversicherungsnummer, die alle Österreicher zugewiesen bekommen, meist bei der Geburt. Diese ist an sich - soweit ich das verstanden habe - keine Geheimnummer, sondern steht im Klartext auf der e-Card, die bei jedem Arztbesuch in den Kartenleser gesteckt werden *muss*. Sie wird trotzdem z.B. von Behörden per Telefon als "Authentifizierung" erfragt, wenn man als Bürger Informationen erhalten möchte, die eine Person betreffen.
Laut Informationsseite des Ausstellers der Karten soll sie eindeitig sein. Ich weiß allerdings von Personen, die auf Grund mehrmalig vergebener Nummern Probleme bekamen (Achtung! Ist nur Info aus zweiter Hand, daher als Gerücht behandeln. Konnte online nichts dazu finden; Wenn jedoch unwahrscheinlicherweise hypothetisch an einem Tag mehr als 9000 Personen in Österreich geboren würden, wäre eine Mehrfachvergabe notwendig).
In Berlin-Neukölln eskalieren die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen links und rechts. In der Nacht zu Donnerstag haben drei Männer einen Brandanschlag auf den Privatwagen eines AfD-Politikers verübt. Eine Zivilstreife der Polizei konnte einen der verdächtigen Männer fassen. Bei dem 39-Jährigen handelt es sich nach Tagesspiegel-Informationen um einen Rechtsextremismus-Experten und Autor.Oooh, ein Rechtsextremismus-Experte, ja?
Der Mann, der in den nächsten Tagen 40 Jahre alt wird, war Mitarbeiter der Amadeu Antonio Stiftung und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR).Die Amadeu Antonio Stiftung distanziert sich von dem Mann und legt Wert darauf, dass der nie festangestellt war sondern nur auf Honorarbasis für sie gearbeitet hat.
„Wir verurteilen diese Straftat auf Schärfste, wie wir auch alle anderen Formen von politischer Gewalt verurteilen. Gewalt ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung, egal aus welcher Richtung sie kommt.“Das finde ich sehr schön, dass sie das so sehen. Jetzt muss nur noch die Transferleistung kommen, dass Gewalt gegen Andere erst durch Entmenschlichung, Hass und Ausgrenzung möglich wird. Auch Nazis müssen sich erst in Rage hassen, bevor sie Gewalt gegen Ausländer durchführen können, besonders gegen wehrlose Ausländer wie Frauen und Kinder. Nur krasse Psychopathen können einfach so Gewalt ausüben. Normale Menschen brauchen jahrelanges Weltbild-Zurechtlegen. Die Militärs haben da faszinierende Studien zu gemacht, was man tun muss, damit normale Rekruten andere Menschen umbringen können.
Auf der linken Seite ist es auch so, dass niemand einfach loszieht und Autos anzündet. Der muss sich vorher das Weltbild sorgfältig so zurechtgezimmert haben, dass die da drüben die Bösen sind, gegen die solche Mittel gerechtfertigt sind. Das braucht viel Zeit. Was für ein Klima herrscht bei der Stiftung, dass jemand sich bis zur Gewaltausübung radikalisieren kann, ohne dass das auffällt und wer einschreitet?
Ist das unter Nazi-Experten verbreitet?
Der Verdächtige hat zudem Beiträge für die Bundeszentrale für politische Bildung verfasst.Oh wow, was für ein Totalschaden.
Nach Angaben der Bundeszentrale aus dem Jahr 2014 war er für Projekte des Vereins für Demokratische Kultur in Berlin (VDK) tätig und hat zu dieser Zeit für die MBR gearbeitet.Und jetzt tun alle so, als ob das halt ein verwirrter Einzeltäter ist, der sich still und leise in seinem Kämmerlein radikalisiert hat. Damit wir bloß nicht über die sich ansonsten stellenden Fragen reden müssen.
So spirituell wie die Amis in Umfragen immer sind, frage ich mich ernsthaft, wieso die das nicht aus der Perspektive sehen. Wenn die Natur jetzt eskaliert, bis Trump weg ist, kommen als nächstes Vulkanausbrüche und Meteoreinschläge.
Vielleicht brauchen die was biblischeres?
Gucken wir doch mal.
Wasser wird rot wie blut. Check.
Froschplage. Check.
Flohplage. Check.
Schlangenplage? Check.
Stechmücken und -fliegen sind ja nie wirklich weggegangen.
Viehpest betrifft uns nicht mehr. Geflügel wird gar nicht mehr alt genug, um die Inkubationszeit typischer Krankheiten mitzuerleben. Und bei Schweinen und Rindern werden Krankheiten einfach gemanaged, wir hatten ja gerade erst den Gammelfleischskandal in Polen. Check.
Die Geschwür-Plage decken wir mit den Anti-Vaxer-Masern ab.
Hagel. Check.
Bei den Heuschrecken nehmen wir einfach Wall Street und ihre Hedgefonds.
Finsternis? Stromausfälle gibt es mehr als genug.
Bleibt der Tod der Erstgeborenen. 9/10. Wieso werden die Fundichristen da nicht langsam nervös?
Update: Wie sich rausstellt: Nein. Die glauben, Gott haben Trump geschickt. Glaube ich auch. Ich meine es nur anders. :-)
Jedenfalls vergibt auch der Bundestag einen Medienpreis. Ich hatte von dem noch nie was gehört, aber angeblich gehört der zu den "renommierten Auszeichnungen für Journalisten". Ich als Journalist würde mich ja schämen, von einem staatlichen Organ gefeiert zu werden. Wie sieht das denn aus? "Du warst immer schön artig und unkritisch", so sieht das aus!
Aber das war nicht der Punkt. Der Punkt war: Don Alphonso ist in die Jury berufen worden. Und der Deutschlandfunk hat mal eine Umfrage unter den ganzen Leuten gemacht, die deshalb jetzt Hämorrhoiden gekriegt haben.
An dieser Stelle möchte ich mal Arne "Cyberclown" Schönbohm loben, den BSI-Direktor, der auf die gehässige Kritik zu seiner Ernennung genau richtig reagiert hat: Gar nicht. Wenn ein Politiker sich über irgendeinen Internet-Kritiker da draußen aufregt, dann ist das in erster Linie eine Aufwertung von dem Kritiker, keine Abwertung. Gut, Frau Roth ist jetzt noch nicht allzu häufig durch ihre Kompetenz aufgefallen, aber ich hätte gedacht, dass sie DAS verstanden hat. Wie lange ist die jetzt in der Politik? Gefühlt 40 Jahre? Und dann so ein Anfängerfehler? Meine Güte.
Irgendein selbsternannter Selbstdarstellungs-Experte findet sich auf Twitter immer, aber die Vizepräsidentin des Bundestags? Wow. Merkt die nicht, dass erst durch ihre persönliche Kritik der Don für Außenstehende satisfaktionsfähig aussieht?
Aber auch aus anderer taktischer Sicht ist das nicht sehr klug. Nehmen wir mal an, dass der Don da aus Proporzgründen hingeschickt wurde (ich habe da keinen Einblick, aber könnte mir das vorstellen), damit da überhaupt ein Konservativer in der Jury sitzt. Wenn dann die Roth meckert, dass der zu viele ihr nicht gefallende Dinge gesagt hat, bestätigt sie damit doch den Ernennern, dass sie den Richtigen für den Job gefunden haben!
Oder die spielen über Bande und die Roth ist super froh, dass da der Don sitzt. Könnt ihr euch ja selber überlegen, was ihr für die wahrscheinlichste Variante haltet.
Und sie ist auch echt alleine auf weiter Flur. Der Deutschlandfunk hat sicher nicht nur sie um eine Stellungnahme gebeten. Alle anderen waren schlau genug, sich nicht zu äußern.
Wer wählt eigentlich diese Grünen immer? Habt ihr nicht mitgekriegt, mit was für Personal die da "arbeiten"?
Update: Jan Böhmermann hat mich auch überrascht. Ich dachte nicht, dass der es nötig hat, persönliche Beleidigungen zu bringen. Never offend people with style when you can offend them with substance.
Oder anders gesagt: Was Peter über Klaus sagt, sagt mehr über Peter als über Klaus.
Update: Oder noch anders gesagt: Great Minds Discuss Ideas; Average Minds Discuss Events; Small Minds Discuss People.
Insbesondere wirbt ihre Homepage damit, dass man einen Account ohne Angabe von persönlichen Daten einrichten kann. Wenig überraschend kollidiert soviel Datensparsamkeit irgendwann mit den "Bedarfsträgern", wie sich die Geheimdienste und Polizei in Dokumenten über "lawful interception" gerne selbst bezeichnen. Jetzt ist diese Kollision vor dem Bundesverfassungsgericht gelandet, weil die Cops gerne einmal eine IP-Adresse wissen wollten, und Posteo schlicht meinte: Haben wir gar nicht. Wir loggen sowas nicht.
Das Bundesverfassungsgericht sagt jetzt:
Es verstößt nicht gegen das Grundgesetz, dass der Anbieter eines E-Mail-Dienstes im Rahmen einer ordnungsgemäß angeordneten Telekommunikationsüberwachung verpflichtet ist, den Ermittlungsbehörden die Internetprotokolladressen (im Folgenden: IP-Adressen) der auf ihren Account zugreifenden Kunden auch dann zu übermitteln, wenn er seinen Dienst aus Datenschutzgründen so organisiert hat, dass er diese nicht protokolliert.Ich lese das so, dass sie nicht generell zum Mitloggen dieser Daten verpflichtet sind, sondern auf Anforderung für spezielle Fälle verpflichtet werden können. Das Logging könnte dann aber Daten von anderen Accounts wegschmeißen und nicht loggen. Ich bin aber kein Jurist.
Das klingt jetzt vielleicht nicht sonderlich schlimm, aber denkt mal nach, was die Logik heißt. Und bedenkt dabei, wie die Politik immer die Urteile des Bundesverfassungsgerichts nimmt, sie mit der Brechstange möglichst günstig für ihre Seite auslegt, und dann so macht. Die haben im Wesentlichen angesagt: "Diensteanbieter müssen auf Zuruf tun, was der Unterdrückungsstaat von ihnen fordert". Der Schritt hin zu "ihr müsst auf Zuruf Dinge entschlüsselt können" ist beunruhigend klein.
Aus meiner Sicht ist heute der Tag, an dem das Verfassungsgericht öffentlich angesagt hat, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass sie uns in Zukunft vor freidrehenden Heimathorsten retten werden.
The HIV-positive status of 14,200 people, as well as their identification numbers and contact details, has been leaked online, authorities in Singapore said Monday.
Aber macht euch keine Sorgen, dem Gesundheitsministerium tut es rückblickend ein bisschen leid.Daten sind die Ölpest des 21. Jahrhunderts, wie neulich ein Leser so treffend kommentierte.
Netzpolitik.org hat mal das Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD in Gänze geleaked und kommentiert. Und tatsächlich ist Facebook einer der Hauptpfeiler der Untersuchungen.
In den 965 Quellenangaben des Dokuments wird Facebook 379 Mal genannt. […]Das Hauptproblem der AfD ist im Moment anscheinend Björn "Bernd" Höcke, der über 600 Mal erwähnt wird.Nach eigenen Angaben sichteten die Geheimdienstler die Facebook-Profile von etwa 80 Parteifunktionären und analysierten Internet- und Facebookauftritte „aller AfD- und aller JA-Landesverbände, des ‚Flügels‘, der ‚Patriotischen Plattform‘ sowie zahlreicher nachgeordneter Parteigliederungen wie beispielsweise Kreis- und Ortsverbänden.“
[…] rechnet die Bundeswehr damit, dass 2020 von 760.000 Schulabgängern nur die Hälfte für die Armee geeignet ist. Der Rest habe entweder keinen deutschen Pass, bringe nicht die nötige sportliche Fitness mit oder lehne das Militär grundsätzlich ab.Das freut mich sehr.Von den übrig bleibenden jungen Menschen müsste sich unter dem Strich jeder Vierte bei der Armee bewerben, damit diese ihren Bedarf decken kann.
Es gibt auch schon einen Plan, wie sie aus der Misere rauskommen wollen:
Von der Leyen plant seit mehreren Jahren, die Bundeswehr für EU-Ausländer zu öffnen.Oder wir können den Laden auch einfach komplett zumachen.
Im Zuge andauernder und kompromissloser Proteste der Opposition wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Menschen getötet, staatliche Institutionen angegriffen und Nahrungsmittel vernichtet. Dass die Opposition an dieser Strategie der Spannung festhalten kann, liegt vor allem an der Unterstützung aus dem Ausland, vor allem den USA, der EU und rechtsgerichteten Regierungen Lateinamerikas.Man halte das mal gedanklich gegen die Soros-Anfeindungen, die wir an anderer Stelle hören, weil der ja angeblich Revolutionen anzettelt. Bei dem ist das also ein Verbrechen, aber wir machen es in Venezuela genau so. Nicht nur genau so, sondern bei unseren Interventionen kommen Leute um.
Jedenfalls hat im Nachgang der Wahl das Parlament die Wahl für ungültig erklärt. What the fuck? Nun, bei der Verfassungsreform, um die es bei der Wahl ging, wurde das Parlament entmachtet. Und der Oppositionsführer hat "gute Verbindungen nach Washington". Ja nee, klar.
Vorher schon, direkt nach den Wahlen letztes Jahr, gaben die G7-Staaten gesagt, dass sie den Wahlsieg Maduros nicht anerkennen wollen. Und das ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen:
Maduro hatte sich bei der umstrittenen Präsidentschaftswahl am Sonntag mit deutlichem Vorsprung gegen seine Herausforderer durchgesetzt und eine zweite Amtszeit bis 2025 gesichert. Das wichtigste Oppositionsbündnis MUD hatte den Urnengang boykottiert, die Wahlbeteiligung lag bei unter 50 Prozent.Auf der anderen Seite: In Deutschland ist immer noch schändlicherweise die KPD verboten. Dass die Opposition verboten ist, können wir also nicht als Argument anbringen, dass in Venezuela die Wahl ungültig ist. Und so geil ist bei uns die Wahlbeteiligung auch nicht.
Die aktuelle Lage ist, dass die EU angesagt hat, Maduro müsse innerhalb von 8 Tagen Neuwahlen machen. Das finde ich ja nun echt absurd. In den USA ist ein "Präsident" an der Macht, während die Mehrheit der Wähler für jemand anderen stimmten. Wo ist denn da unser Ruf nach fairen, freien und gerechten Neuwahlen?!
Währenddessen heißt es, die Russen hätten Söldner zum Stützen von Maduro nach Venezuela geschickt.
ich habe eben vom Tor-Netzwerk die Mitteilung bekommen, das mein Tor-Node 'scurra' seit 2 Tagen 'down' ist. Im Protokoll sehe ich, dass es einen DoS Angriff gab. Beim Blick auf die Tor-Statistik sehe ich, dass das halbe tor-Netzwerk abgeschossen wurdeWeiß jemand was genaueres?
Wenn ich das sage, kriege ich häufig so Fundamental-Behauptungen als Widerrede. Aber mit Nazis kann man nicht reden, die kann man nicht überzeugen, die sind alle weggetreten. Das ist natürlich Unsinn. Schaut z.B. mal den Werdegang der AfD-Abgeordneten im EU-Parlament an. Das Universum strebt nach Entropie. Wenn man eine durchlässige Membran anbringt, gibt es osmotischen Druck. Gruppendruck funktioniert in beide Richtungen. Das ist einer der Gründe, wieso Parlamente aus mehreren hundert Abgeordneten bestehen. Damit sich der Masseschwerpunkt in der Mitte des politischen Spektrums einpegelt und nicht an einem der Extreme. Aber dafür muss man die Membran immer durchlässig halten.
Das funktioniert auch in die Gegenrichtung, natürlich. Wenn man einen V-Mann zu Nazis schickt, und der vorher noch kein Nazi war, wird er mit der Zeit einer. Das Individuum wird sich immer der Gruppe anpassen. Einige schneller, andere langsamer.
Das ist glaube ich auch der Grund, wieso Linke so häufig meinen, man dürfe nicht mit Nazis reden. Nicht weil sie glauben, dass man Nazis nicht überzeugen kann, sondern weil sie befürchten, von den Nazis überzeugt zu werden.
Der Gedanke lässt mich übrigens nachts schlecht schlafen. Dass eines Tages aus der Rechten ein charismatischer Führer erwächst, der dann die Argumente der Rechten bringt, und die Linke hat dann kollektiv keinerlei Übung im Argumentieren und verliert sofort. Viele Linke werden an dem Tag zum ersten Mal die Argumente überhaupt hören. Wenn man nur mit Leuten redet, die vom selben Weltbild überzeugt sind, dann kommen Gegenargumente nie an einen ran.
Sie hatten nämlich ein Foto von Kachelmann im Knast mit nacktem Oberkörper veröffentlicht und das von deutschen Gerichten untersagt bekommen. Der EGMR hat deren Urteil bestätigt.
Die von deutschen Gerichten getroffene Entscheidung gegen eine weitere Veröffentlichung und Verbreitung des Bildes sei keine unzulässige Verletzung der MeinungsfreiheitWas für abstoßende Menschen das doch sind, die bei "Bild" und Axel Springer Entscheidungen treffen. Wie empathiefrei muss man sein, um Halbnacktfotos von Menschen in Zwangslagen zu veröffentlichen und sich dann auch noch im Recht zu fühlen?
Wie ich schon sagte. Anonym bleiben ist deutlich schwieriger als man als Laie so annehmen würde. Genau wie Anonymisierung von Datenhalden, das ist auch viel schwieriger als man so denken würde.
Update: Ein Leser sagt, Wire erfordert auch keine Telefonnummer. Matrix auch nicht.
Unter anderem dank großartiger Vorträge wie Sie haben das Recht zu Schweigen und Don't Talk to the Police spricht sich nämlich besonders unter Nerds langsam herum, dass man das Recht zu Schweigen hat und es unbedingt wahrnehmen sollte, weil man durch Aussagen nie etwas zu gewinnen hat.
Es ist vielmehr übliches Vorgehen der Polizei, Verdächtigen anfangs zu sagen, sie seien bloß Zeuge, damit sie glauben, ihnen drohe nichts, und sich versehentlich selbst belasten.
Der Nachteil von diesem Verfahren ist, dass Leute dachten, Zeuge, Schmeuge, nicht so wichtig, ich geh einfach nicht hin. Also hat die Polizei angefangen, ihre Zeugenladungen in geradezu betrügerisch irrenführende Textbausteine einzubetten, die beim Zeugen den Eindruck zu erwecken versuchen, er stünde mit einem Bein im Knast, wenn er nicht kommt. Zu allem Übel hat der Unterdrückungsstaat dann auch noch die Rechtslage geändert und Zeugen sind jetzt tatsächlich verpflichtet, bei einer Vorladung der Polizei hinzugehen und sich zur Sache zu äußern.
ABER: Es gibt immer noch ein Zeugnis- und ein Auskundsverweigerungsrecht. Man muss weder sich selbst, noch Verlobte, noch Ehepartner (auch nach Scheidung), Lebenspartner oder Kinder/Eltern belasten. Und ob eine Antwort einen selbst belasten würde, das muss man sich selbst überlegen, und zwar pro Antwort. Das darf nicht zu euren Lasten ausgelegt werden.
Ich persönlich finde es schade, dass die Polizei mit solchen Taktiken sich selbst die Zeugenaussagen wegschießt. Sowas spricht sich doch rum, und dann sagt berufen sich alle auf ihr Auskunftsverweigerungsrecht, und dann kriegen sie auch in den anderen Fällen weniger Zeugenaussagen. In den Fällen, wo jemand tatsächlich nur als Zeuge vorgeladen war, nicht als zukünftig Beschuldigter.
Update: Die Zeugen-Aussage-Pflicht gilt nur, wenn die Staatsanwaltschaft vorlädt. Es reicht nicht, wenn die Polizei vorlädt. Die Textbausteine der Polizei stellen das aber seit vielen Jahren schon so dar, als sei das sinnloses Querulantentum, wenn man ihren Brief ignoriert. Das sei quasi automatisch, dass sie dann halt zur Staatsanwaltschaft gehen und die laden dann halt vor. Darauf könnt ihr es ankommen lassen, AFAIK ohne dass euch dadurch Nachteile oder Kosten entstehen.
Nun kann man sich da endlos in Analysen ergehen, wo diese Daten jetzt hergekommen sein könnten, was für kriminelle Energie diese Leute gehabt haben müssen, was sie damit bewirken wollten, etc. Finde ich alles nicht interessant.
Zwei Dinge dazu. Erstens. Seit Jahrzehnten betreibt die Politik eine konzertierte Aktion nach der anderen, um den unwilligen Bürgern ihre Daten zu entreißen und in Datenbanken zu tun, wo dann überproportional politisch rechts verortete Polizisten und "Sicherheitsbeamte" drauf Zugriff haben. Wo ist hier noch gleich die Überraschung? Dass es erst jetzt in dieser Form passiert oder wie?
Nicht nur die Rechten sind hier Täter. Wikipedia z.B. listet bei diversen ihrer Meinung nach Prominenten das Geburtsdatum. Wo haben sie die her? Aus öffentlichen Datenbanken wie Gewerbeanmeldungen u.ä. Wohl dem, der dort gezielt falsche Daten hinterlegt hat. Mich hat niemand gefragt, ob ich einen Wikipedia-Artikel unter meinem Namen haben will, und ob das OK ist, da ein Foto oder mein Geburtsdatum zu veröffentlichen. Und was passiert da, trotz DSGVO und allem? Nichts.
Zweitens: Die Asymmetrie der Reaktion finde ich schockierend. Ich hatte mal auf Twitter einen Mordaufruf. Ich habe also Anzeige erstattet. Ein paar Wochen später rief dann die Polizei bei mir zuhause an und sagte, das Verfahren würde eingestellt. Das ist doch bloß ein Verrückter aus dem Internet. Bestimmt ein ganz armes Würstchen. Mag ja alles sein, aber es ist auch ein Täter. Keine Reaktion.
Bei mir Mordaufruf, keine Reaktion. Martin Schulz ruft jemand auf der "privaten Telefonnummer" an, und sofort republikweiter Riesenskandal und der Staatsschutz schaltet sich ein. Der Typ, der da anrief, war nicht mal unfreundlich oder bedrohlich.
Ich will mich da jetzt nicht als Betroffener aufspielen, nur mal die Dissonanz illustrieren. Die Presse erzählt bisher vor allem von Youtubern als Opfer, und ich bin mir auch sicher, dass die es viel schlimmer haben. Nur bei mir weiß ich es halt, bei denen ist es nur Hörensagen für mich :-)
Was mich übrigens auch richtig doll ärgert ist wenn Hotels meine persönlichen Daten haben wollen. Wieso hat diesen Datenhahn noch niemand zugemacht? Nein, liebe Lokalpolitiker, ihr müsst nicht meine Anschrift und mein Geburtsdatum wissen, nur weil ich in eurem Bundesland in einem Hotel übernachte.
Solange die Situation so ist, wundert mich überhaupt nicht, dass es solche Veröffentlichungen gibt. Ich gönne den Politikern das sogar ein bisschen. Die Künstler auf der Liste tun mir leid, die sind da unverschuldet zwischen die Fronten geraten.
Was mich auch richtig ärgert: Dass das beherzte Einschreiten des Staatsschutzes jetzt verhindern wird, dass die Politik erkennt, wie dringend sie mal handeln müssten, wie wichtig das ist, hier mal flächendeckend Datensparsamkeit zu fahren. Die reden immer davon, dass Daten das Öl des 21. Jahrhunderts sind, und merken gar nicht, dass sie auf einem Ölteppich schwimmen, der systematisch alles Leben vergiftet.
Update: Passt gerade wie Arsch auf Eimer:
Marriott reveals 5 million unencrypted passport numbers were leaked in 2018 data breach
Update: Ja nee klar, meine Telefonnummer ist Freiwild für Umfragen, Telemarketer und indische Callcenter von Microsoft-Scammern, aber bei euch ist das ein ANGRIFF AUF DIE DEMOKRATIE!1!!, wenn jemand anruft. Go fuck yourselves, echt mal.
Update: Jetzt wo so viele Politiker das als Cyberangriff bezeichnen: Hey, vielleicht hättet ihr mal auf uns hören und in defensive Cyber investieren sollen statt immer nur Offensive?
the unforeseen “magnitude” of the economic slowdown in China
Der Markt reagierte wie üblich: Mit Panik.Trading in the company’s shares was temporarily halted
Und zwar nicht nur bei Apple!Apple’s shock downgrade has sent shares in European-listed companies with exposure to China – from Burberry and the Gucci owner, Kering, to chipmakers and miners – tumbling over fears the slowdown that has hit the Silicon Valley giant is set to spread.
Aber ist nicht alles negativ:Hintergrund scheint der Angriff des chinesischen Konzerns Alibaba auf den globalen Onlinehandel zu sein.Die Russen k… äh Die Chinesen kommen!!1! Und wollen Zalando kaufen (gerüchtet es)!1!!
Viel Spaß beim Angucken!
Wir hatten dieses Mal beide keine Fragen vorbereitet, und haben uns gedacht, wir gucken mal, wo das Gespräch hintreibt. Das ist ein schönes Zeichen, denn es heißt, dass die Arbeitsatmosphäre auf einem sehr entspannten Niveau ist. Ich bin übrigens echt beeindruckt davon, wie gut der Sound ist. Wir saßen da in einer lauten Halle, in der im Hintergrund mehr oder weniger laut Tanz und Livemusik lief. Technik, die begeistert.
Unsere Themen waren:
Update: Dass es da nur Dunkel-Ambiente als Bild gibt, liegt an mir. Ich wollte das so. Ich versuche immer, mich als Person rauszuhalten. Es soll um die Inhalte gehen, nicht um den, der sie anspricht.
Übrigens, Pro-Tipp an Fefe-Basher: Ihr müsst keine Screenshots machen, ihr könnt einfach direkt auf die Artikel linken. Bei mir fliegen keine alten Artikel raus, nur weil sie mir peinlich wären oder weil sie kritisiert werden. Ich ändere überhaupt nur unter sehr seltenen Umständen Artikel nachträglich, und wenn dann ist das in der Regel via Update am Ende. Der Teil davor bleibt. Entweder ich habe keinen Fehler gemacht, wieso würde ich das dann löschen. Oder ich habe einen Fehler gemacht, dann stehe ich selbstredend zu dem. Zu Fehlern muss man stehen. Wenn ihr aber Screenshots verbreitet, dann diskriminiert ihr Menschen mit Sehschwäche, deren Software die Screenshots nicht vorlesen kann.
Ich will das inhaltlich nicht groß kommentieren, denn die Meinung sollt ihr euch ja selber bilden. Aber achtet mal bei den einzelnen Punkten auf zwei Dinge:
Ich würde mir ja wünschen, wenn mehr Leute sowas machen würden. Evidenzbasierte Diskussionen sind mir Größenordnungen lieber als rein emotionales Rumshitstormen. Daher Danke an the_asak für diesen Beitrag, und jetzt bildet euch mal schön eure Meinung!
Update: Ich unterscheide hier frech zwischen Kritik an den Methoden und Kritik an den Zielen. Vielleicht irre ich mich damit ja auch und das ist aus eurer Sicht das selbe. Lasst euch das also auch bitte nicht von mir vorgeben, sondern überlegt euch das selbst!
ich habe noch eine kleine Geschichte zum Thema 35C3 und Flaggen.Wem CTF nichts sagt: Das steht für Capture The Flag und in diesem Kontext für eine Art freundlichen Wettbewerb unter Hackern. Da stehen dann ein paar Rechner mit Sicherheitslücken, und es gibt Teams, und wer die meisten davon gehackt kriegt, gewinnt. Oder wer am schnellsten einen hackt. Oder manchmal macht man das auch so, dass die Teams sich gegenseitig hacken müssen, und ihre Arbeitsgeräte dafür vorgegeben werden und Lücken haben. Gibt da verschiedene Modelle. Das ist jedenfalls eine sportliche Disziplin mit einer recht langen Tradition bei Hackern.Wir waren beim 35C3 mit einem CTF-Team um am 35C3CTF mitzumachen.
Wie die andere Teams brachten wir ein Team-Banner mit.Bei Gedächtnis und Erinnerungen ist das ja immer schwierig, besonders je älter man wird, aber ich kann mich an kein einziges Ereignis erinnern, wo jemand auf dem Congress aus Angst vor Verwüstung etwas hätte verstecken müssen, bevor das mit den Safe Spaces ein Thema war. Das kann ja wohl nicht sein, dass wir hier alle mit riesiger Intensität Inklusivität vertreten und Diskriminierung bekämpfen und am Ende ist alles nicht nur nicht besser sondern auch noch aktiv schlimmer geworden?!Das Banner haben wir nicht selbst gedruckt.
Es stammte aus einem CTF-Finale in Süd-Korea und hatte deshalb unter dem Team-Logo den Schriftzug GERMANY und eine Deutschlandfahne. Dies ist üblich, da es bei diesen Wettbewerben immer sehr international zugeht und es interessant ist wo die Teams herkommen.
Am ersten Tag kam dann die 35C3-Security und meinte wir sollen bitte das Banner wegpacken, weil sie Beschwerden erhalten. Nachdem wir sie über die Herkunft des Banners aufklärten meinten sie nur: "Uns macht das nichts aus. Wir wollen nur verhindern, dass euer Assembly verwüstet/das Banner zerschnitten wird wenn ihr nicht da seit."
Den Rest des CTFs mussten wir also unser Team-Banner verstecken… Wir als Hacker haben uns also sehr wohl gefühlt auf dem HACKERCONGRESS.
Wobei das Publikum natürlich auch kleiner und homogener war damals, und niemand versucht hat, mit Thor-Steinar-Kleidung beim Congress reinzulaufen.
Eine Scheiße mit der Scheiße. Was machen wir denn jetzt?
Ich habe das aber nicht erwähnt, weil ich gegen Antideutsche wäre oder so, sondern weil der Club ja im Vorfeld mehrfach laut verkündet hatte, es ginge hier um Inklusivität und Flausch und eine Bullying-freie Zone, wo jeder willkommen ist. Und dazu steht das m.E. im Widerspruch, wenn man mit einer Antifa-Flagge und weiter hinten "Deutschland verrecke" begrüßt wird. "Be excellent to each other" ist was anderes. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.
Apropos Bullying-freie Zone. Das begrüße ich grundsätzlich. Bullying ist Scheiße, und auch eine absurde Energieverschwendung. Niemand gewinnt irgendwas, reines Kaputtmachen. Ist mir ein Rätsel, wieso Leute für sowas Zeit und Energie übrig haben. Finde ich also gut, wenn der CCC das ansagt, und dann auch zwei Vorträge über Cyber-Stalking und Bullying und "digitale Gewalt" macht.
Allerdings ist das halt sofort völlig unglaubwürdig, wenn dann im Congress ein lustiges Klebepunktspiel aushängt, wo Passanten mit dem Kleben eines Klebepunktes abstimmen können, und zwar zwischen "Fefes Blog" und "Block Fefe". Wirklich, CCC? Inklusiv? Bullyingfrei? Safe Space? Block Fefe?
Ich reg mich da jetzt nicht groß drüber auf, das ist ja auch bloß Energieverschwendung. Aber dann lügt mir bitte auch nichts von Inklusivität und Awarenessteams ins Gesicht und macht keine verlogenen Vorträge über digitale Gewalt. Damit schadet ihr nicht nur euch sondern auch den Leuten, die wirklich für Inklusivität und gegen digitale Gewalt aktiv sind, und das nicht nur als Lippenbekenntnis machen, "außer es trifft den Fefe, der hat schon ein dickes Fell und kann das ab".
Versteht das nicht als Mimosentum von mir falsch. Meine Einstellung zu Bullying ist: Die Täter brauchen negatives Feedback, sonst lernen sie, dass das konsquenzfrei bleibt und tun es anderen an. Aber wenn ich mich selbst als Opfer sehe (das habe ich auch mit Tilo Jung angesprochen), dann nehme ich mir selbst die Agency (gibt es dafür eigentlich eine gute deutsche Übersetzung? Handlungsfreiheit vielleicht?), mich aus meiner Opferrolle zu befreien, denn der entscheidende Moment liegt in der Vergangenheit und kann nicht mehr geändert werden. Guckt nicht auf die Tat, die euch schadet, guckt lieber auf die eure Antwort auf die Tat. Die habt ihr unter Kontrolle. Schießt euch nicht selbst ins Bein und nehmt eine Opferrolle ein.
In diesem Sinne: Dies ist mein negatives Feedback an die Täter. Ich erwähne das, weil dieses Ding schon am 1. Tag morgens aushing. Das war also kein "haha luschtig"-Ding von Kongressteilnehmern, sondern das hat beim Aufbau jemand da hin gehängt und Punkte vorgeklebt. Das interpretiere ich daher als ein strukturelles Problem im CCC, dass das da hing.
Ach ja, zu der Antifa-Fahne. Heute, am vierten Tag, hing daneben morgens auch eine Entropia-Regenbogen-Fahne. Vielen Dank dafür, wer auch immer das getan hat. Das war die korrekte Reaktion. Ich hätte mir gewünscht, dass das auch noch andere getan hätten.
Update: Ein anderer Vorfall, der mir gerade zugetragen wird: Jemand hat der Nordic Assembly die Fahnen geklaut und durch ein Graffiti "no flags" ersetzt. Sollte vermutlich ein Statement gegen Nationalismus sein oder so.
Falls der Tweet überraschend verschwindet: Herr Seitz fordert darin, über die Wiedereinführung der Todesstrafe zu verhandeln. Natürlich für irgendwelche Flüchtlings-Szenarien, mehr Programm haben die ja nicht.
Update: Nicht nur zieht er das nicht zurück und versucht Schadensbegrenzung, auf Facebook legt er nochmal nach (Achtung: Link geht zu Facebook). So sicher können sich bei uns solche Leute schon fühlen!
Mir ist im Programm aufgefallen, dass da so ein halbes Dutzend Vorträge von Netzpolitik.org-Personal bestritten wird (je nach dem wie man das zählt). Ich habe jetzt nichts gegen Netzpolitik.org, ich verlinke die ja auch gerne und häufig. Aber es stellt sich schon so ein bisschen die Frage, wieso die das nicht auf der Republica machen sondern beim CCC. Und auf CCC-Seite stellt sich die Frage, ob es da in der Szene wirklich nur die gibt, oder ob hier andere Projekte nicht beachtet wurden, weil man halt auf persönlicher Ebene befreundet ist oder so. Die Neutralität des CCC war eigentlich immer ein hohes Gut. Netzpolitik.org steht traditionell den Grünen nahe.
Wenn man sich das objektiv anzugucken versucht, wird man feststellen, dass wir heute auch viel mehr Tracks als früher haben, und die Polit-Vorträge daher eigentlich nichts verdrängt haben, sondern ein Zusatzangebot sind. Insofern nicht so schlimm alles. Aber ich kann schon nachfühlen, wo die Kritik herkommt.
Und ich finde auch, dass der Club mehr auf seine Neutralität Wert legen sollte, und Leuten nicht vorschreiben sollte, wen sie wählen sollen. Man muss die AfD nicht toll finden, aber solange die nicht eine verfassungsgefährdende Organisation sind und zu den Wahlen zugelassen sind, ist das meines Erachtens Teil der Demokratie, dass man deren Existenz halt aushalten muss. Toll finden muss man es nicht. Aber aushalten. Privatleute (inklusive der Pressesprecher des CCC) können natürlich gerne ihr Demonstrationsrecht ausüben und ihre Meinung sagen; von von mir aus auch gewaltlos protestieren. Aber der Club als Organisation? Der sollte neutral bleiben.
Update: Nur dass da keine Unklarheiten entstehen: Ich habe auch ein Problem mit der AfD und demonstriere gegen sie und finde, das sie für einige ihrer Ansichten bekämpft gehört. Ich bin lediglich anderer Meinung als der CCC darüber, welche Rolle der CCC dabei spielen sollte.
Update: Ich habe übrigens auch vereinzelt besorgte Mails über die Slots gekriegt, die dieses Jahr DIE PARTEI gekriegt hat. Ich habe mich hier im Blog schon als PARTEI-Sympathisant geouted, und habe mir den Sonneborn-Vortrag natürlich angeschaut (im Stream, bin nicht mehr reingekommen). War das jetzt Wahlkampf, was er da gemacht hat? Ich glaube, wäre der Slot an die AfD gegangen und sie hätten analoges Programm gefahren, wäre die Antwort klar "ja" gewesen. Ein Leser schrieb mir noch:
Im Vortrag "Mind the Trap: Die Netzpolitik der AfD im Bundestag" ging es um den Opferrolle der AfD am Beispiel des NetzDG. Ich verstehe die Vortragende so: Wer gegen das NetzDG ist, ist Trans- und Frauenfeindlich, Holocaustleugner oder säht Hassrede im Internet. Das ist doch recht überraschend für einen Vortrag auf dem 35C3, da der CCC sich ebenfalls stark gegen das NetzDG positioniert hat.
Die Vortragende in dem Vortrag war, wenn ich das richtig gesehen habe, Mitarbeiterin eines Abgeordnetenbüros der Grünen. Daher bin ich da gar nicht erst hingegangen. Natürlich hätte man da trotzdem Erkenntnisgewinn mitnehmen können, aber so hat das ein Geschmäckle. Zumindest eine Kooperation mit Mitgliedern mehrerer Parteien hätte man da machen müssen, finde ich.
Update: Dieser Blogpost ist beim CCC eher schlecht angekommen, daher hier kurz das Ergebnis meiner Gespräche bisher. Erstens: Der Club sieht sich nicht als neutral, sondern hat einen Konsens, dass Rassismus und Ausländerfeindlichkeit bekämpft werden müssen, der in der Unvereinparkeitserklärung 2005 kodifiziert wurde. Das war mir bekannt, denn ich war damals Mitglied und habe das mitgetragen und mitgezeichnet. Der Club sieht einen Rechtsruck in der Gesellschaft und möchte sich da inhaltlich gegen positionieren. Das konnte man ja auch im CCC Jahresrückblick sehen, wo Erdgeist eine klare Positionierung formuliert hat. Zweitens: Hauptreibepunkt war meine Formulierung, dass man in einer Demokratie Andersdenkende "aushalten" müsse. Der CCC befürchtete, dass ich damit meinte, man solle auch der AfD eine Bühne bieten. Das meinte ich explizit nicht. Drittens gab es wohl unterschiedliche Deutungen, was Überparteilichkeit bedeutet. Mir ist zugegeben auch nicht völlig klar, was das heißt. Das war ja auch so ein bisschen meine Frage in diesem Beitrag. Heißt das, dass man keine Partei reden lassen darf auf dem Congress?
Viertens, nicht zum CCC sondern über Netzpolitik.org: Mir wurde mitgeteilt, dass ich hier Propaganda der Identitären befördere, wenn ich schreibe, Netzpolitik.org sei traditionell Grünen-nahe. Ich versuche gerade, ein Gespräch mit denen zu organisieren. Mein Eindruck im Moment ist jedenfalls, dass die sich nicht als Grünen-nahe sehen und den Kritikpunkt sofort mit irgendwelchen rechten Trollen assoziieren. Das war nicht meine Intention und ich bitte um Entschuldigung, falls ich hier die Unwahrheit behauptet habe. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass das nicht der Kern des Kritikpunktes war, ob und welcher Partei die jetzt nahestehen oder halt nicht.
Ich bin gestern in den Fax-Vortrag nicht mehr reingekommen und muss da auf die Aufzeichnung ausweichen. Der nächste Slot war für mich die Quantenmechanik. Ich bin jetzt kein großartiger Mathematiker oder gar Physiker, aber der Vortrag hat mir nicht weiter geholfen. Das fühlte sich so ein bisschen an wie wenn man in der Bibliothek das Inhaltsverzeichnis von einem Fachbuch über Quantenmechanik liest. Man hat danach die Begriffe mal gehört, und ein paar tolle griechische Buchstaben gesehen, aber wenn man das vorher nicht verstanden hat, hat man es nachher auch nicht verstanden. Der Vortragende war aber sehr enthusiastisch und wirkte kompetent, ich will das nicht kleinreden. Ob der Anspruch überhaupt erfüllbar ist, ist natürlich die nächste Frage.
Von dem Fernsehrat-Vortrag habe ich Gutes gehört, von den Gesundheitsdaten habe ich jemanden getroffen, der es enttäuschend fand, mit was für lächerlichen Methoden die dieses System gehackt haben. Der hatte da eher einen MacGyver-Vortrag erwartet oder so. Das ist das wohl nicht. Die haben da eher fundamentale Anfängerfehler gemacht.
Mein nächster Talk war über die Polizeigesetze. Gut, dem folge ich ja ein bisschen, daher war da jetzt inhaltlich nicht viel neues drin. Aber es macht schon echt schlechte Laune, auf was für flächendeckendem Niveau wir gerade die Rechtsstaatlichkeit als nicht mehr benötigtes Relikt abschaffen in dieeem Land. Aber für mich war ja schon alles gesagt, als die Bayern die unbegrenzte Freiheitsberaubung von unschuldigen Menschen beschlossen haben, nur weil jemand glaubt, von ihnen ginge eine diffuse unkonkrete Bedrohung aus. Die anderen Länder haben Limits, aber auch keine, die das Instrument für mich irgendwie akzeptabel machen. Wer dem nicht so im Detail gefolgt ist, für den lohnt sich der Vortrag aber. Am Ende haben sie ein paar Forderungen aufgestellt, bei der es wahrscheinlich hilfreich wäre, wenn ihr die alle mal zur Kenntnis nehmt, damit der Protest ein bisschen kanalisiert wird und nichts unbekämpft lässt, das bekämpft gehört.
Heute morgen ging es los mit dem Fake-Science-Vortrag, von dem ich aber nur das Ende mitgekriegt habe. Das gucke ich mir auf jeden Fall nochmal auf Video an. Es gab aus dem Publikum ein bisschen die (auf mich berechtigt wirkende) Kritik, dass man da "etablierten Journals" zu viel inhärente Unkorrumpiertheit unterstellt. DIe Vortragenden sind investigative Journalisten, nicht selber aktive Uni-Wissenschaftler, nur so zur Einordnung dessen, was euch erwartet. Die Methoden waren ein bisschen Gonzo-mäßig, die haben da Artikel eingereicht, in denen dann R.Funden und Mahmud Achmedinedschad als Autoren genannt waren, und die inhaltlich offensichtlicher Bullshit waren. Wenn euch solcher Klamauk nicht stört, ist das ein guter Vortrag für euch.
Den CCC-Jahresrückblick fand ich dieses Jahr ziemlich langatmig irgendwie, aber das lag wahrscheinlich eher an mir. Das Publikum wirkte zufrieden, insofern will ich nichts gesagt haben. :-)
Der Vortrag über Hausdurchsuchungen war überlaufen, aber diesmal bin ich reingekommen. Der lohnt sich schon aus Neugierde-Gründen, wenn man nicht befürchtet, mal selber betroffen zu sein. Einfach um mal die Mechanik von sowas zu verstehen. Hintergrund des Vortrags waren die (später als unrechtmäßig festgestellten) Hausdurchsuchungen bei den Zwiebelfreunden und im CCC-Umfeld. Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass man da zu einem großen Teil von der Rechtstaatlichkeit der durchführenden Beamten abhängig ist. Man hat das Recht, einen Anwalt anzurufen, und auf den sollten die dann warten, und man darf darauf bestehen, dass die nur ein Zimmer zur Zeit durchsuchen, und zwar das, in dem man zuguckt. Aber wenn der Polizist da "nicht gut über die Rechtslage informiert ist", dann kann man das halt nicht unbedingt durchsetzen. Ja super. Als Vorbereitung sollte man off-site Backups haben und die Handynummer (!) eines Anwaltes, den man dann anrufen kann, weil so Durchsuchungen gerne um 4 Uhr morgens stattfinden, und da ist kein Anwalt im Büro.
Weil ich ein paar Mal gefragt wurde: Mein eingereichter Vortrag wäre über TCB-Minimierung gewesen. TCB ist ein Konzept aus den 80ern, als man noch für selbstverständlich hielt, den Betriebssystem-Kernel formal verifizieren zu können. Da fiel dann jemandem auf, dass auch einige Userspace-Prozesse elementar wichtig für die Integrität des Systems sind, nicht nur der Kernel, und den Begriff TCB geprägt: Trusted Computing Base. Das ist der Teil des Systems, dem man vertrauen muss, weil sonst alles verloren ist. Typischerweise ist der Kernel immer TCB, die Hardware sowieso, und sowas wie das Programm mit dem Login-Prompt. Das schöne am TCB-Konzept ist, dass man damit erstmalig eine objektive Metrik hat, um man gerade die Sicherheit verbessert hat. Wenn die TCB kleiner geworden ist, hat man die Sicherheit verbessert. Leider lässt sich das nicht direkt auf moderne Client-Server-Architekturen anwenden, und mein Vortrag hätte meine Arbeit dazu in den letzten Jahren zusammengefasst, wie man das doch anwenden kann, unter welchen Annahmen das geht, und was man überhaupt erreichen kann.
Danach bin ich rübergeeilt zum Cyberstalking-Vortrag von Anne Roth, bei dem ich leider den Anfang verpasst habe. Inhaltlich war das eine Anklage an das System, dass es nicht mehr tut, um Frauen vor gewalttätigen Männern zu schützen. Dass es nicht mal Geld für ordentliche Statistiken gibt, die Bundesregierung weiß von nichts, und die Polizei ist überarbeitet und uninteressiert. Fand ich jetzt nicht so weiterführend. Ich war auch ein bisschen enttäuscht von den Statistiken und dem Fokus auf Frauen als Opfer und Männer als Täter. In der Mitte gab es eine Statistik (ich glaube die war von der Uno?), wo Menschen befragt wurden, ob sie betroffen sind, und da waren mit deutlicher Mehrheit Männer in der Überzahl bei Opfern -- außer halt bei Stalking und sexuell motivierten Nachstellungen. Sogar bei "langfristige Nachstellungen" als Kategorie lagen Männer vorne. Und Anne hat das auf den Projektor gelegt und dann daraus gefolgert, dass man ja wohl endlich mal mehr für die Frauen tun müsste. Ich habe ja im Leben gute Erfahrungen dait gemacht, Leute, von denen du Hilfe willst, nicht zu antagonisieren.
Der nächste Vortrag war Hackerethik von Frank, dem ich am Ende mit dem Saalmikro die Frage stellen wollte, wann es mal wieder eine Alternativlos-Folge gibt, aber der olle Feigling hat keine Fragen genommen!1!!
Ich hörte unterdessen Gutes von dem wallet.fail-Vortrag gehört, den guck ich mir dann auf Video an. Und für mich war als nächstes der jährliche Starbug-Biometrie-Zertrümmer-Talk, diesmal über Venenerkennung. Das war bisher das Highlight der Veranstaltung, lasst euch den nicht entgehen!
Ich hatte übrigens einen Vortrag eingereicht, aber der ist nicht angenommen worden. Beim CCC wird das über ein Kommittee ausgewählt, um Vetternwirtschaft auszuschließen. Daher kommen halt manchmal auch echt gute Einreichungen wie dieser von mir unter die Räder. Ich werde mal gucken, ob ich mich noch reinwurmen kann, weil irgendwo anders einer abspricht oder so. Aber ich glaube eher nicht, und ich bin ja in guter Gesellschaft. Mein Kumpel Steini ist auch nicht reingekommen, was eine verdammte Schande ist. Guckt euch seine Vorträge auf früheren Congressen an, wenn ihr mir nicht glaubt!
Vom Proletariat hat sich nach unten das Prekariat abgespalten, das sich nochmal in drei Gruppen unterteilt, von denen eine, die Atavisten, die Trumps und Orbans dieser Welt an die Macht gebracht haben, so die These. Das ist die Gruppe, die ihre Vergangenheit verloren hat. Dann gibt es noch die Gruppe, die die Gegenwart verloren hat (Kinder von Arbeitern, die aber die Job-Sicherheit ihrer Eltern nicht kriegen werden), und eine dritte Gruppe, die die Zukunft verloren hat (gehen zur Uni, um eine Zukunft zu haben, aber merken dann im Studium oder direkt danach, dass sie gar keine haben).
Standing glaubt, dass es noch eine Abspaltung gibt, die Tech-Selbständigen, die im Moment ganz gut Geld verdienen, aber auch keine Job-Security haben (außer inzidentell weil Tech gerade boomt). Er hofft, dass man bloß die anderen beiden Gruppen aus dem Prekariat wachklopfen muss, und dann wird alles besser.
Das letzte Drittel des Vortrags ging dann doch ums Grundeinkommen. Er hat ein paar Anekdoten aus seinen Feldversuchen erzählt, die durchaus gut liefen, und nicht in die immer befürchtete Richtung (alle hängen nur noch faul rum, keiner arbeitet). Stattdessen liefen die Frauen in Indien nicht mehr mit Schleier rum, weil sie dank Grundeinkommen nicht mehr unter der Knute der Dorfältesten waren, die Sanitär-Bedingungen wurden besser, die Ernährung wurde besser, Produktivität und Arbeit nahmen zu. Gut, der berichtet da wahrscheinlich nicht gänzlich unvoreingenommen, aber man muss sich schon fragen, wieso wir das nicht schon lange ausgerollt haben.
Ich habe beim Guardian ein Unterstützer-Abo, das kostet sowas wie 50 Pfund pro Jahr. Pro Jahr. JAHR. Zum Vergleich: Ein SZ Plus Abo kostet 37 Euro pro Monat. Spiegel+ kostet "nur" 20 Euro pro Monat.
Ich finde ja, wenn wir wollen, dass Zeitungslesen wieder Volkssport wird, dann muss ein Zeitungsabo für ein Jahr soviel kosten, wie man für ein Weihnachtsgeschenk für ein Kind ausgeben würde. So Größenordnung 50€. Das ist etwas, was man mal eben kauft.
Der SZ fällt auch selber auf, dass ihre Abogebühren zu teuer sind, und sie wollen einem dann gleich noch ein Tablet überhelfen. Ja, äh, nee, ich will keine chinesischen Plastikhardwarehersteller fördern, ich will euren Journalismus fördern!
Der Guardian hat mit seinem 50-Pfund-pro-Jahr-Modell kürzlich die Millionenmarke an Abonnenten durchbrochen. Ich frage mich, wieviel Digital-Abonnenten die SZ hat.
Noch krasser als die SZ ist ja die FAZ. Ich will hier gar keine inhaltlichen Debatten anstoßen, nur die Preise. Die FAZ möchte gerne 47€ pro Monat haben. Zum Vergleich: Die New York Times (!) kostet $8 pro Monat.
Merken die deutschen Medien nicht, wie sie sich aus dem Markt rausgepreist haben? Dabei arbeitet das ja eigentlich zu ihrem Vorteil, psychologisch, dass ihre Artikel frei im Netz stehen. Die tun was für mich, das erzeugt bei mir das Bedürfnis, auch mal was für sie zu tun. Leider machen sie das dann mit dem Leistungsschutzrecht wieder kaputt, den guten Willen. Und mit den Abopreisen. Tja. Schade eigentlich. Ich hätte das schon gut gefunden, wenn auch die nächste Generation noch eine SZ hätte. Und eine FAZ. Und einen Spiegel.
Was ich ja so gar nicht verstehe: Wieso die sich nicht mal zusammentun und ein gemeinsames Abo anbieten können. Von mir aus 20€ pro Monat dann, dafür alle Zeitungen drin. Da bekämpfen die sich lieber gegenseitig, bis alle tot sind.
Update: Passend dazu vom Tagesspiegel: Die E-Paper-Abogebühren erhöhen sich wegen Kostensteigerungen für Papier und Zustellung. Na dann.
Bei der Party am 13. Dezember auf dem Behördengelände an der Tannenbergallee (List) wurde unter anderem eine Geldkassette mit mehreren Hundert Euro gestohlen und eine junge Feiernde erlitt eine Platzwunde, nachdem sie eine Bierflasche an den Kopf bekommen hatte. Darüber hinaus musste ein Gast in den Schwitzkasten genommen werden, damit er keine Schlägerei startet.
Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat mehr Details:
Junge Polizisten hätten sich Kochsalzlösung gespritzt, damit der Schnaps am nächsten Morgen keinen Brummschädel verursacht. Ein Besucher habe wenige Meter von der Toilette entfernt an eine Hütte uriniert und sei anschließend umgekippt.Bei sowas würde man anderenorts die Polizei rufen :-)
In diesem Drohbrief wird auch die private Adresse der Rechtsanwältin genannt. Staatsschutz-Ermittler entdeckten daraufhin, dass von einem Dienstcomputer im ersten Frankfurter Polizeirevier die Melderegister-Einträge von Basay-Yildiz abgerufen worden waren.Ach nee, na sowas! Nazis in der Polizei!? Das haben wir ja NOCH NIE gehört! Und was haben die Herren Polizisten so in den Drohbrief geschrieben? Na was man so erwarten würde:
„Miese Türkensau! Du machst Deutschland nicht fertig. Verpiss dich lieber, solange du hier noch lebend rauskommst, du Schwein! Als Vergeltung schlachten wir deine Tochter.“Der eine oder andere fragt sich jetzt vielleicht, was die Frau getan hat, um auf den Radar dieser Leute zu kommen. Nun, sie war Nebenklägerin im NSU-Prozess und verteidigt Islamisten. Mit anderen Worten: Ihren Job.
Jedenfalls, wie das so ist, wenn man mal zu stochern anfängt: Man findet Dinge.
Bei der Überprüfung des Vorgangs entdeckten die Ermittler eine Chatgruppe, in der sich fünf Polizeibeamten Hakenkreuze und Hitler-Bilder geschickt haben sollen.Das Bemerkenswerteste an der Chose ist, das der Staatsschutz nicht nur ermittelt sondern auch was gefunden hat, wenn es um die Kollegen von der Polizei gibt. Das kommt so gut wie nie vor. Ich bin mir sicher, die Verfahren werden alle zeitnah eingestellt.
Ich verlinke das vor allem, weil sie einige Absätze in die Ausreden und Rechtfertigungen der Teilnehmer und Auslöser solcher Online-Lynchmobs investiert. Hier ist z.B. ein schönes Beispiel:
Most victims of public shaming aren’t nationally famous editors like Ian Buruma. They are ordinary folks like “ID Adam,” who lost his job at a box assembly company in Winston-Salem after reports that he racially profiled a black woman at a community pool. It turned out that he, as the pool chair on duty, had asked to see her ID, because, when signing in, she had given an address on a street in the neighborhood where no houses had yet been built. It took him days to get his side of the story into the papers, and it didn’t make him any less fired.
Schon im alten Rom wusste man: Audiatur et altera pars. Immer auch die andere Seite zu Wort kommen lassen.Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Je weiter sich unsere Technik entwickelt, desto mehr fällt unsere Zivilisation zurück. Das alte Rom haben wir schon ... unterholt.
Aber im Gegensatz zu mir hat sie noch Hoffnung und hat sich mit ihrem Ex-Freund getroffen, der ihren Online-Lynchmob damals ausgelöst hatte, und sucht mit ihm nach Lösungen.
Todd’s advice for our fellow-shamed was no better than mine. “When a tsunami is heading for your house, at a certain point you have to say, ‘I’m just gonna stand here and hold this piece of plywood and see what’s left standing when it’s all over.’” Arguing back is no use. “If you’re tweeting, you’re losing.” Even in the immediate aftermath of the C-SPAN2 incident, when Todd, on his blog, attempted to make his case at length against my evil beliefs, he saw his arguments get lost in the maelstrom—equally ignored by both supporters and detractors. If we had a breakthrough in our conversation, that was it: There is no content to a shame storm. It is mindless by its very nature. It is indifferent to truth, even in cases where the truth could possibly be determined. Therefore, like the Ring, it cannot be used for good.The solution, then, is not to try to make shame storms well targeted, but to make it so they happen as infrequently as possible.
Besonders krass: Es gab schon Ende der 90er Gerichtsverfahren deshalb, und da haben die einfach einen auf dicke Hose gemacht, und der Richter hat sie dann nicht gezwungen, ihre Akten offenzulegen. Die haben einfach gelogen und sind damit durchgekommen.
Erst in späteren Verfahren hat dann das Gericht Einblick in die Akten erzwungen und da kam dann die ganze Chose ans Licht.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt!
Oh, Sekunde, ich sehe gerade: Nicht gegen die Bankster, sondern gegen den Chefredakteur von Correctiv. Ja gut, äh, der ist ja auch offensichtlich der Bösewicht hier. Der hat schließlich…
Er habe Banker angestiftet, Geheimnisse zu verraten.Und DAS geht ja mal GAR nicht! Leute dazu anstiften, kriminelle Machenschaften aufzudecken? Na hör mal! Wo kommen wir da hin?! Sowas macht nur Ärger.
Gut, immerhin ist das Verhalten konsistent. Beim Dieselskandal gehen sie ja auch nicht gegen die Autobauer vor sondern gegen die Umwelthilfe.
Correctiv hat einen offenen Brief dazu veröffentlicht.
Der Paragraph, gegen den die verstoßen haben sollen, ist übrigens aus dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, und ist eigentlich für Industriespionage gedacht. Anstiftung zum Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen. Kannste dir gar nicht ausdenken, sowas. Ist das überhaupt anwendbar, wenn der Angeklagte aus einer ganz anderen Branche kommt? Dann ist das ja kein Wettbewerb und kann daher auch kein unlauterer Wettbewerb sein.
Hat sich am Ende doch Open Source durchgesetzt im Browsermarkt auf Windows. Wer hätte das gedacht.
Hoffen wir mal, dass Microsofts Präsenz im Chromium-Projekt dazu führt, Googles Dominanz dort zurückzufahren. Google macht mit Chrome gerade genau dasselbe, wofür wir früher Microsoft gehasst haben. Entscheidungen nach Gutsherrenart, Einführen von "Features", anch denen nie jemand gefragt hat, Entscheiden über den Kopf der User hinweg. Ich bin daher seit Jahren Firefox-User, auch auf dem Smartphone. Leider ist der Marktanteil von Firefox gerade unter 10% gefallen — auf dem Desktop. Insgesamt ist es noch weniger, da die Plattformbetreiber alle alles in ihrer Macht stehende tun, um Firefox auf ihren Plattformen zu behindern, damit es ihrem Durchmarsch gegen die User nicht im Wege steht. Leider hat Firefox auch gefühlt jede Gelegenheit genutzt, ihren Usern das Gefühl zu geben, bei ihnen sei das alles dasselbe in Grün. Ich sagen nur: Werbung auf dem Startbildschirm, Tonnen von Tracking-Bullshit, und jetzt auch noch "Pocket".
Und dieser ganze dauernde Ärger verhindert dann, dass man an dem Rest Spaß hat. Mozilla macht ja eine Menge coole Scheiße, so ist das nicht. Rust zum Beispiel ist ein Lichtblick für die ganze Software-Entwicklungs-Branche. Es ist ein Wunder, dass das so weit gekommen ist, wie es ist. Da hätte ich dagegen gewettet, wenn mich jemand gefragt hätte.
Und es kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Firefox es nicht packt, unter Linux Hardware-Video-Playback hinzukriegen. Das verdoppelt mal eben den Stromverbrauch. Kriegt auch Chrome nicht hin unter Linux, übrigens. Aber wisst ihr, wer das hinkriegt? Ja richtig! Edge!
Update: Habt ihr eigentlich schon gehört? QUIC soll HTTP/3 werden! Ein weiteres beschissenes Google-Komplexitäts-Monster, nach dem keiner gefragt hat. Bei Microsoft haben die Leute wenigstens noch gemerkt, dass sie mit Microsoft Network gearbeitet haben und nicht mit dem Internet. Bei Google fahren alle Chrome und benutzen Google-Infrastruktur mit Google-Protokollen in der Google-Cloud, am besten noch über Google Fiber.
UK police wants AI to stop violent crime before it happens
Mit diesem AI-Bullshit hat jemand nicht nur erfolgreich das deutsche Offensiv-Cyber-Programm geerdet, sondern auch den britischen Überwachungsstaat McKinsey't. Genial! Hätte ich gar nicht besser machen können!
Hey, psst! Heimat-Horst! Wenn du wirklich effektive Cyber-Cyber haben willst, dann brauchst du auch Flugtaxis und Fusionsreaktoren! Oh und natürlich Blockchain! Zusätzlich zur KI, versteht sich.
Einen ähnlichen Fall gibt es gerade beim Zentrum für politische Schönheit und ihrer Aktion "SOKO Chemnitz". Die haben sich auch ihre Gerechtigkeit mit "aber das trifft doch bloß Nazis, die kann ich eh nicht leiden" weggeballert. Und werden sich noch umdrehen, wenn die Identitären das jetzt gegen linke Demonstranten anwenden, und keiner kann dagegen was sagen, weil wir das ja auch beim ZPS geduldet haben.
Die rufen zum Denunzieren von Leuten auf, die auf Nazi-Demos mitdemonstriert haben. Die soll man bitte bei ihren Chefs anschwärzen, damit sie den Job verlieren. Und das ZPS hat ein Büro in Chemnitz eröffnet, von dem sie sagen, dass man da Geld kriegt, wenn man Leute denunziert. Von dem Teil nehmen ich an, das das Getrolle ist. Und ich vermute auch, dass sie eventuell reinkommende Denunziationen vernichten und nicht weiterleiten würden, weil das sonst sehr teuer werden könnte mit der DSGVO und so. Die Ausrede wird wieder "Kunst" sein. Und wenn sie damit durchkommen, erwarte ich von den Nazis Gegen-"Kunst". Das wird bestimmt ganz furchtbar. Wie bei "Auge um Auge". Am Ende sind alle blind.
Update: Ein Leser wies darauf hin, dass das Jüdische Forum mit rechtlichen Schritten droht, weil sie ihre Zustimmung für die Nutzung ihrer Bilder explizit nicht erteilt hatten. Ein anderer Leser sieht Parallelen zum Internetpranger der Hamburger Polizei zu G20 und findet es nicht in Ordnung, wie die Bevölkerung andere Maßstäbe anlegt. Ich erinnere mich an breite Kritik an dem Polizei-Internetpranger damals, aber vielleicht war das bloß meine Filterblase.
zum Thema Altersvorsorge mit Aktien möchte ich anmerken, dass die Idee auch ohne das Spekulationsrisiko keinen Sinn macht. Wenn wir die Prämisse der Verfechter der "kapitalgedeckten Altersvorsorge" akzeptieren, dass es durch den "demografischen Wandel" immer mehr alte und immer weniger junge gibt, wir uns deswegen die umlagefinanzierte Rente nicht mehr leisten können und daher ab jetzt alle mit Aktien fürs Alter vorsorgen müssen, was würde dann passieren?Das bringt es schon ganz gut auf den Punkt. Das mit dem ewigen Wirtschaftswachstum ist eine Fata Morgana. Das hat bisher funktioniert, weil wir halt die Ressourcen des Planeten krass übermäßig ausgebeutet haben. Inzwischen reden alle von "sustainable" und "nachhaltig", weil klar ist, dass das vorbei ist, wenn es noch eine Generation nach uns geben soll auf diesem Planeten.Angenommen wir beschließen ab morgen, die Rentenversicherungsbeiträge aller unter 30 jährigen ausschließlich in Aktien anzulegen. Was wären die Folgen? Ich stelle mir das ungefähr so vor:
Zunächst erleben wir einen gewaltigen Aktienboom, weil Millionen von Arbeitnehmern die Nachfrage anheizen. Die Unternehmen können entsprechend über Aktienemissionen Unmengen von Geld einnehmen.
Nach ein paar Jahrzehnten gehen die Arbeitnehmer mit ihren riesigen Aktienpaketen in Rente. Um im Alter ihre Lebenshaltungskosten zu bezahlen, müssen sie nun regelmäßig Aktien verkaufen. Dadurch steigt zum einen das Angebot, was bei nicht hinreichender Nachfrage den (imaginären) Wert der Aktien senkt. Aber selbst wenn die Nachfrage ausreichen sollte, dass der Wert der Aktien stabil bleibt, wer wären denn die Käufer der Rentner-Aktien? Antwort: Die dann arbeitende Bevölkerung. Womit wir wieder beim Umlagesystem wären, das wir uns angeblich nicht mehr leisten können und mit der Aktien-Idee eigentlich beerdigen wollten.
Das heißt aber auch, dass das Wirtschaftswachstum vorbei ist. Ist es ja jetzt schon. Sieht nur vielleicht der eine oder andere noch nicht so klar, weil die an ihren Statistiken herumschönen, dass die Schwarte nur so kracht. Und mit dem ewigen Wirtschaftswachstum endet auch die Idee, dass Aktienkurs ewig wachsen werden, und uns das unsere Altersvorsorge bezahlen wird. Das ist eine Illusion. Je früher wir das ehrlich diskutieren, desto mehr Leid werden wir verhindern können.
Das Zwischenergebnis von meinem Experiment ist: Wenn ich Werte wie Humanismus und Menschenrechte als beliebig und ersetzbar ansehe, dann kriege ich kein stabiles Moralgerüst konstruiert. Die beste Annäherung, die ich finde, ist Gewaltfreiheit bei den Methoden. Das ist schon nicht schlecht, aber es ist auch beliebig. Groß Begründen kann ich nicht, wieso ich Gewaltfreiheit jetzt als Maß nehme und nicht irgendwas anderes. Klar, ich hätte gerne Gewaltfreiheit. Aber vielleicht will ich das auch nur, weil ich das so gewöhnt bin?
Bisher überzeugt mich Sozialkonstruktivismus noch nicht. Bestimmt übersehe ich da noch was. Ich experimentiere nochmal weiter.
Aber eine wichtige Lektion habe ich schonmal gelernt: Es ist hilfreich, sich bei allen Einschätzungen die Frage zu stellen, auf Basis welcher Werte die eigentlich zustandegekommen sind. Das führt gelegentlich zu überraschenden Ergebnissen, oder dass man feststellt, dass man das gar nicht beantworten kann.
Update: Oh und dieses Experiment wirft natürlich direkt die nächste Frage auf: Was macht Humanismus und Menschenrechte besonders?
Update: Mein Lieblingsmaßstab ist natürlich der Kategorische Imperativ, aber der ist halt immer noch subjektiv, und ich suchte ja gerade nach einer stabilen Moral. Nach einer universellen Moral.
Update: Einige Leser fragten erstaunt, wie ich den Kategorischen Imperativ für subjektiv halten kann. Der sagt ja grob: Tue nur das, wovon du wollen würdest, dass es global alle machen dürfen. Wer nicht sieht, was daran subjektiv ist: Ich komme damit zu anderen Ergebnissen als ein typischer amerikanischer libertärer Waffennarr. Aber wir beide fänden super, wenn global gelten würde, was wir jeweils für uns selber propagieren.
Leute, tut mir mal bitte einen Gefallen. Legt hier das selbe Maß an, das ihr bei der AfD und dem NSU anlegen würdet. Die Broschüre heißt "… und raus bist du". Und sie handelt davon, wie man mit Menschen umgehen soll, die ideologisch nicht auf einer Linie mit der Stiftung sind. Und ihr erzählt mir jetzt ernsthaft, es ginge da nicht um Ausgrenzung?
Das von mir zitierte Beispiel sei ja bloß als illustrierendes Beispiel gemeint gewesen, um zu zeigen, dass die Fragestellung relevant ist?! ALTER SCHWEDE EY!
Stellt euch mal eine Broschüre "… und raus bist du" von der Jungen Alternative vor, illustriert mit Burka-Trägerinnen. Oder so ein schön plakatives Bild einer Mutter einer arabischen Großfamilie, mit 30 Kindern um sich herum. Und die würden dann argumentieren, das seien ja bloß illustrierende Beispiele gewesen. Wärt ihr damit etwa zufrieden?!
Wow. Echt mal. Wow.
Übrigens: der Herr Niggemeier hat auch was zu der BZ-"Berichterstattung" geschrieben. Die so unter aller Sau war, dass ich aus ihr … gar nicht erst zitiert habe und sie direkt weggewatscht habe im Blogbeitrag.
Ich finde das ja nicht schlimm, wenn der Niggemeier da seine große Haarspaltaxt herausholt und zur gemeinsamen Rabulistik-Olympiade gegen die Rechten aufruft. Aber alle paar Jahre mal, finde ich, sollte er das dann auch mal in die andere Richtung tun. Denn auf DEM Niveau Wahrheitsfindung und Begriffsklauberei betreiben, das geht in alle Richtungen. DEN ersten Stein kann nicht mal Herr Niggemeier selber schmeißen.
Wenn ich den Niggemeier nicht so mögen würde, würde ich mich auch nur halb so doll über diesen Satz hier aufregen:
Seine Kolumne wird eifrig von AfD-Seiten, einem Redakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“ und der rechten Influencerin Erika Steinbach geteilt.Erstens mal: DAS ist ja eine Überraschung!!1! Wenn ich das nicht mit eigenen Augen beim Niggemeier gelesen hätte, ich hätte es nicht geglaubt!1!!
Zweitens: Das ärgert mich immens, dass hier schon wieder ad hominem argumentiert wird — und zwar ad amicos hominis genau genommen, was ich noch viel übler finde. Für die Betrachtung der Frage, ob man Schuppelius trauen soll oder nicht (Hint: Soll man nicht), spielt genau keine Rolle, wen der toll findet und wer ihn tollfindet und wer was retweetet hat.
Ein so ein Satz in einem Artikel reicht, und das ganze Ding ist eine einzige Jauchegrube.
Einen Absatz noch aus der Jauchegrube:
Für Gunnar Schupelius ist das alles nichts Neues. Im Frühjahr verbreitete er Lügen über eine angebliche „Sex-Broschüre für Kita-Kinder“. In Wahrheit wandte die sich an Kita-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Ziel, Kindern „einen sicheren Umgang mit Vielfalt [zu] vermitteln“. Für Schupelius und „Bild“ offenbar eine schreckliche Vorstellung, die mit allen Mitteln bekämpft werden muss.Was für ein maßloser Egozentriker musst du sein, Stefan, dass du dir anmaßt, für Schupelius entscheiden zu können, welche politischen Positionen valide sind und welche nicht? Die Chuzpe! Wenn man das mal eben entscheiden könnte, bräuchten wir Demokratie nicht! Dann könnte man einfach einen Diktator nehmen, und der entscheidet das dann immer richtig. Hey, ich habe eine Idee! Wie wäre es mit Stefan Niggemeier! Der scheint ja den untrüglichen Kompass zu haben, was richtig und was falsch ist!
Nur weil ich die Ansicht nicht teile, heißt das nicht, dass Schupelius nicht die Meinung haben darf, dass Kindern "Vielfalt" vermitteln zu wollen schlecht, unmoralisch, verwerflich oder sonstwie verderbt ist, und man das bekämpfen muss. Genau wie du, Stefan, die Meinung haben darfst, dass Schupelius' Positionen schlecht, unmoralisch, verwerflich oder sonstwie verderbt sind, und bekämpft werden müssen — was ja offensichtlich der Fall ist.
Das Recht kannst du gerne haben. Aber dann haben es auch alle anderen. Inklusive Herrn Schupelius.
Willkommen in der Demokratie. Das nennt man Meinungspluralismus.
Update: Oh und weißt du, welches Recht du noch hast? Inhaltliche Argumente zu bringen! Um die Zuschauer von deiner Position zu überzeugen. Und wenn die dann besser sind als die vom Schupelius, wer weiß, vielleicht überzeugst du dann sogar jemanden, der nicht eh schon auf deiner Seite war!
Update: Vielleicht bin ich da einfach anders erzogen. In meiner Welt ist das so, dass du guckst, wer es gut meint und wer böse, und die, die es gut meinen, die machst du zu deinen Freunden. Um mich rum läuft das so ab, dass alles von deinen Freunden per Definition gut gemeint ist, und das von den anderen ist per Definition böse gemeint. Und es gibt überhaupt kein Korrektiv! Woran erkennt ihr denn, ob ihr die richtigen Freunde habt?! Nach 30 Jahren, wenn ihr verbitterter "Aussteiger" seid? Wenn es zu spät ist und die ganze Zeit vertan ist? Aussteiger gibt es übrigens auf allen Seiten, nicht nur bei den Nazis.
Update: Eine Mitarbeiterin der Amadeu-Antonio-Stiftung hat eine "Gegendarstellung" publiziert, die, wenn ich das beim Überfliegen gerade richtig sehe, aus ad hominem besteht. Diese ganzen Rechten haben diese ganzen schlimmen Dinge gesagt. Ja, äh, und? Ist das jetzt eine neue Erkenntnis? Für irgendwen? Nee, ist es nicht.
"Die anderen sind doof" mag sein, aber das reicht mir nicht. Ich hätte gerne, dass wir besser als sie sind. Und zwar kategorisch besser.
Darunter dann die Gegendarstellung. Beweis durch Behauptung. Lange hat mich nichts mehr so wenig überzeugt. Klar hat die "Bild" gelogen. Wann haben die jemals nicht gelogen? Nur weil die Bild über die Broschüre Lügen verbreitet, macht das die Broschüre nicht gut. Es gibt auch inhaltliche Punkte. Also, äh, einen. Den hier:
Und die Migrationspädagogik, die die BILD sicherheitshalber in Anführungsstrichte setzt, also wissenschaftliche Forschung zu den Folgen von Migration, kommt tatsächlich zu dem Schluss, dass eine Vielzahl von Erfahrungshintergründen die Kinder fördert statt schadet. Die Quelle hierzu ist angegeben: Paul Mecheril u.a.: Migrationspädagogik… Weinheim und Basel, Beltz-Verlag, 2010.
Die wollen mir ernsthaft erzählen, dass es für mein Kind von Vorteil ist, wenn in der Klasse lauter Kinder sind, die kein Deutsch verstehen. Denn das ist das Szenario, vor dem die Bild Angst schürt, bzw nicht schüren muss, weil die Leute eh schon davor Angst haben. Und die Amadeu-Antonio-Stiftung lügt ihnen ins Gesicht, das sei schon nicht so schlimm. Verweist als Beleg auf ein Buch, das Lehrer im Umgang mit Migration und Migranten schulen soll. Das ist nicht etwa eine Studie, die erforscht hat, ob es gut für ein Kind ist, wenn Migrantenkinder in der Klasse sind. Für mich sieht das aus wie ein klarer Fall für eine bösartige Wahrheitsbeugung. Schade, dass wir dafür keinen ... oh warte Mal, wir haben doch Herrn Niggemeier! Wie, der kümmert sich nur in die andere Richtung? Das ist aber bedauerlich.
Und da wundern die sich, dass die ängstlichen Eltern sich verarscht vorkommen und lieber AfD wählen! Du kannst doch die Sorgen der Leute nicht einfach leugnen, die im Fernsehen die Ausführungen von diesem Schuldirektor aus Neukölln gesehen haben! Da kannst du doch nicht einfach behaupten, das sei gar nicht so! Wenn die Eltern bei der Einschulung ihrer Kinder selbst sehen können, wie viele Flüchtlinge dabei sind. Und vielleicht noch schnell umziehen, um den Anteil zu senken. Lacht nicht, das hab ich jetzt mehrfach gehört, dass Eltern noch schnell die Schule — und wenn es nicht anders ging den Wohnsitz — gewechselt haben.
Die Leute sind halt nicht widerspruchsfrei. KLAR sollten wir die Flüchtlinge aufnehmen. KLAR müssen die integriert werden, d.h. ihre Kinder müssen auf normale Schulen gehen. KLAR muss man dann auf die Rücksicht nehmen. Wie, an der Schule von meinem Kind? Nee!!1! Woanders! Ist wie Windkraft. Ist super, aber nicht bei meinem Haus! Hier wäre eine Prise Ehrlichkeit mal echt hilfreich.
Na klar ist das nicht gut für mein Kind, wenn die Hälfte der Klasse kein Deutsch spricht. Die Frage ist nicht, ob das gut für mein Kind ist, sondern ob wir das trotzdem machen sollen, weil andere Werte noch wichtiger sind. Und das ist halt nicht so einfach, Eltern zu erklären, dass irgendetwas anderes wichtiger ist als dass es ihre Kinder mal gut haben werden. Aber das kriegste doch nicht aus der Welt, indem du die Eltern belügst!?
Das ist eine Kolumne in der B.Z., das ist ein Berliner Lokal-Wurstblatt. Nicht ernst nehmen. Aber vielleicht haben die ja eine Primärquelle. Schau mal an, haben sie: Die Amadeu-Antonio-Stiftung, gefördert vom Bund!
Na komm, die werden doch nicht Deplatforming von Kindern von Nazis fordern, oder?
Nee. Sie verteilen erstmal nur eine "Handreichung".
Mit der Handreichung „Ene, mene, muh und raus bist du!“ – Zum Umgang mit Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit in Kitas“ möchte die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus eine Antwort auf diese Frage geben.Die Broschüre soll "sensibilisieren". Denn wir sind umzingelt! Alle sind wir umzingelt!!
Gleichzeitig sind (antimuslimischer) Rassismus, Antisemitismus sowie Homo-und Transfeindlichkeit keine Phänomene des rechten Rands, sondern längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Diskriminierung und Ausgrenzung betreffen auch Kinder in der Kita, die Erfahrungen von Ungleichbehandlung machen.Das eigentliche Papier gibt es als PDF zum Runterladen.
Hier ist ihr erstes Fallbeispiel. Da wird schon klar, wie der Wind weht.
Beispiel 1: Rechtsextremismus in der KitaHat sie den Kindern rechtsextremes Gedankengut vermittelt? Hat sie sich geweigert, ausländische Kinder aufzunehmen? Hat sie sich abfällig über den Islam geäußert? Wie, nichts von alledem? Dass sie Schatzmeister bei einem NPD-Kreisverband ist, macht sie schon zu unwertem Leben, das unbedingt aus der Gesellschaft ausgemerzt werden muss? Reintegration in die Gesellschaft ist kein Ziel bei euch? Kein einziges Elternteil hat sich über die beschwert. Aber egal. Falsche Gesinnung. Exkommunikation.
Am 29. November 2011 wird die Ehefrau von Ralf Wohlleben, der als Unterstützer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) im NSU-Prozess in München zu 10 Jahren Haft verurteilt wurde, fristlos gekündigt. Sie hatte im Jenaer Ortsteil Kunitz in einer privaten Kindertagesstätte gearbeitet. Durch die Festnahme wurde bekannt, dass Frau Wohlleben bis 2009 selbst Mitglied der NPD und zeitweise gar Schatzmeisterin im Kreisverband Jena war. »Die 31-Jährige galt als qualifizierte Betreuerin, von den Eltern geschätzt und bei den Kindern beliebt«, berichtet Julia Jüttner bei Spiegel Online. Frau Wohlleben klagt gegen die Kündigung und einigt sich später mit ihrem früheren Arbeitgeber.
Aber wartet, wird noch übler:
Frauen werden gesellschaftlich per se als unpolitischer, »friedfertiger«, weniger aggressiv und gewaltbereit angesehen als Männer. Ihre politische Einstellung oder ihr Weltbild wird dabei oft nicht ernstgenommen oder unterschätzt. Diese stereotype Wahrnehmung verschärft sich in extrem rechten Milieus. Da Frauen eine rassistische oder menschenverachtende Ideologie und ein rechtsextremer politischer Aktivismus weniger zugetraut wird, können sie sich in sozialen Sphären – wie im Kindergarten – unbemerkt bewegen und »nebenbei« menschenverachtenden Ideen verbreiten. Das gilt auch für in Elternvertretungen aktive Mütter.Man stelle sich mal vor, das hätte jemand anderes so formuliert. Ich beispielsweise. Ich wäre doch sofort ein misogyner Shitlord gewesen. (Danke, Mark)
Wer sich also wie ich über das Wikipedia-Herumgebettel ärgert, und denen sicher kein Geld geben will, für den habe ich eine Alternative: Archive.org. Die haben außerdem einen Mäzen in der Hinterhand, der gerade alle reinkommenden Spenden verdoppelt.
Gute Spendengelegenheiten gibt es natürlich viele, und an Leuten, die um Spenden anhalten, herrscht wahrlich keine Knappheit.
Wer das Projekt nicht kennt: Brewster Kahle, der Gründer, hat 2015 auf dem CCC-Camp einen 30min Vortrag dazu gehalten.
Das ganze ist ziemlich ironisch, weil das ja ein Ausschnitt aus dem Schwarzen Meer ist, und bei Istanbul eine ähnliche Situation für das Schwarze Meer ist wie bei dieser Brücke für das Asowsche Meer. Und es gab in letzter Zeit mehrfach Vorschläge, die Türkei solle mal den Bosporus für russische Kriegsschiffe zumachen. Das darf die Türkei aber nicht, sie haben da ein bindendes Abkommen geschlossen. Sie dürfen das nur blockieren, wenn sie mit der anderen Partei im Krieg sind. Interessanterweise ist die Blockade russischer Schiffe am Bosporus eine Option, über die besonders in der ukrainischen Presse gerne mal fabuliert wird.
Jedenfalls eskaliert die Situation da gerade mächtig vor sich hin, an dieser Krim-Brücke. Der ukrainische Präsident Porochenko hat daraufhin beim Parlament das Ausrufen des Kriegsrechts beantrag, was intern das Niederschlagen von Aufständen und das Ausschalten von kritischer Presse ermöglich, aber außenpolitisch eher ein Wink mit dem Zaunpfahl ist und m.W. keine tatsächlichen Auswirkungen auf Russland hätte.
Die Verhängung des Kriegsrechts sei nötig, damit die Ukraine "unverzüglich die Verteidigung stärken kann, um im Falle einer Invasion schnell reagieren zu können", sagte Poroschenko in einer Fernsehansprache.Das ist ja schon ziemlich drastisch, wenn der Präsident eine Fernsehansprache hält und von der Abwehr einer Invasion spricht.
Aber wie das so ist, wenn es irgendwo zündelt: Die Amis eilen sofort herbei, zumindest in Form eines Spionageflugzeugs über der Krim.
Im Moment fühlt sich das für mich alles noch sehr nach lautem Bellen an und noch nicht nach Beißen. Aber mal gucken, wie sich das entwickelt.
Update: Der Uno-Sicherheitsrat macht angeblich eine Krisensitzung dazu.
Daher aus aktuellem Anlass mal wieder der Hinweis: Mails von mir kommen von fefe.de oder codeblau.de, nicht von irgendwelchen Remailern.
Und PGP an mich bitte immer nur an:
$ gpg --recv-key FC32CEECA534A9C6Und nur weil da fefe.de drinsteht, heißt das noch nicht, dass die auch von fefe.de kamen. Da müsst ihr in den Header gucken.
$ gpg --list-keys --fingerprint FC32CEECA534A9C6
pub rsa4096 2013-10-03 [SC]
2DEC 3301 51BB 9F7D AD8B 0BDC FC32 CEEC A534 A9C6
uid [ unknown] Input für Fefes Blog <felix-bloginput@fefe.de>
uid [ unknown] Felix von Leitner <felix@fefe.de>
sub rsa4096 2013-10-03 [E]
New hotness: Midijobber.
Ab dem kommenden Juli gelten sogar 3,5 Millionen Menschen in Deutschland als Midijobber. Dann steigt deren Verdienstgrenze nämlich auf bis zu 1350 Euro. Die Regierung will mit dieser Reform geringfügig Beschäftigte entlasten.Oh ach sooo! Die werden entlastet, indem man sie umbenennt? Good news, everyone!
Aber wartet, geht noch weiter!
Midijobber zahlen dann weniger in die Rentenversicherung ein, erwerben aber dennoch die vollen Rentenansprüche.Hah, geil! Die wohlwollende Interpretation ist, dass einen Goldesel im Keller haben, der die Differenz in Goldbarren rausscheißt.
Dass die sich überhaupt trauen, so ein "wenn das richtig explodiert, ist ja jemand anderes im Amt"-"Konzept" öffentlich zu verkünden. Wow.
Update: Wobei, das hat Tradition bei der CDU.
Das ist ein Video. Auf dem sieht der Zug jetzt nicht sooo krass überfüllt aus. Ich bilde mir ein, schon in volleren Zügen noch mitgefahren zu sein.
Update: Mehrere Leser haben mir Erklärungen geschickt. Hier ist einer:
Das passiert eigentlich sogar mit einer gewissen Regelmäßigkeit, zu Hauptreisezeiten natürlich häufiger. Hat eigentlich auch hauptsächlich Haftungsgründe, sollte was Passieren, mal ganz abgesehen von eventueller Überladung oder zulässiger Achslast. Das unterliegt dann auch dem Ermessensspielraum der Zugverantwortlichen, der hält auch seinen Kopf für hin.
Bei der DB wird dann auch im Normalfall vorher gebeten das Leute ohne Sitzplatzreservierung aussteigen, wenn dem (wie meistens) nicht nachgekommen wird, kommt eben die BuPo und wendet zwang an. Da hat die DB dann halt Hausrecht und entgegen der Landläufigen Meinung ist die Pflicht zur Beförderung halt nicht auf einen bestimmten Zug Festgelegt. Das kann auch mal ne Stunde später sein.
Das es Grundsätzlich so schlimm ist mit der Kapazität, da kann man sich in letzter Konsequenz bei Kohl bedanken, der hat die Bahnreform ja verbrochen.
Das war mir in der Tat nicht klar, dass da rausgeschmissen wird. Insbesondere hätte ich nicht gedacht, dass das bei Zügen mit Pendlern passiert, sondern nur sagen wir mal bei einem Großereignis wie einem Fußballspiel oder so, wo der Peak nicht absehbar oder nicht abfangbar ist.
Und inhaltlich ist das natürlich völlig nachvollziehbar, wenn der Zugführer dafür sorgt, dass die Maximallast nicht überschritten wird und vor allem dass im Notfall die Rettungskräfte noch zum Patienten mit Herzinfarkt oder so kommen könnten.
Gugger hat eine radikale Idee: Jeder, der eine E-Mail-Adresse in der Schweiz anschreiben will, soll wie bei der Mobiltelefonnummer zwingend seine überprüfte Identität bei einem Provider hinterlegen müssen. Auf diese IP-Adressen, die so künftig mehr über den Besitzer aussagten, könnten Behörden dann vertraulich zurückgreifen.Ja aber echt mal! So machen wir das!
Mann, auf die Idee hätten wir auch echt selber mal kommen können. Wieso hat das bei uns noch keiner vorgeschlagen?! (Danke, Marco)
Und wenn man sie nicht in die Rolle lässt, kommen halt solche monumental verkackten oberpeinlichen Pseudoaktionen raus. *gacker*
Vorhin kam jemand und erklärte, wie geil Blockchain ist, und besonders Smart Contracts, weil man damit ja endlich den Regulator wegkriegt, der immer im Weg steht bei internationalen Transaktionen. Fragt am Ende jemand, der Fefe hätte ja gestern erklärt, dass ein Angreifer mit genug CPU-Power alles kaputtmachen kann. Mein der Vortragende so ganz trocken: Ja da ist der Regulator gefragt.
Kannste dir nicht ausdenken. Jetzt kam gerade einer von der Schufa und kloppte so Bomben raus wie "Wir brauchten 90 Jahre, um so viel Daten zu sammeln, Google kann das in Minuten machen". Merke: Google ist viel schlimmer. Schufa nicht so schlimm. Dann so: "Durch diesen Kreislauf sind unsere Daten immer auf dem aktuellsten Stand, objektiv geprüft und validiert." Da kenne ich zufällig ein-zwei Leute, die dem spontan widersprechen würden. "Wir verpflichten uns auch, die Daten wieder rauszurücken". Als ob das deren Idee war! Ich erinnere mich an chaotische Tage zum DSGVO-Inkrafttreten.
Aber da sieht man mal, woher die Leute ihr Verständnis haben, wie die Welt eigentlich funktioniert. Wenn die von solchen Vorträgen "informiert" werden, dann kann man ihnen auch nicht böse sein, wenn es da Diskrepanzen zur Realität gibt.
Besonders gruselig wurde es am Ende, als der Schufa-Vortrag dann anfing, von Blockchain und KI zu reden. Sie hätten da ja Machine Learning im Einsatz, "aber von uns trainiert!!" (als ob es das besser macht!). "Finden wir innovativ.", meint er. Nun, vielleicht sollte man da andere Prioritäten als "ist innovativ" ansetzen.
Chile ist mittlerweile eines der größten Haselnuss-Anbaugebiete der Welt. Industriell werden die Nüsse produziert. Und, das zeigt Matthias Ebert (ARD-Studio Rio de Janeiro), es werden Pestizide eingesetzt, die in der EU längst verboten sind. Trotzdem kommen die Haselnüsse tonnenweise nach Europa. In Form von Nutella, denn Hauptabnehmer ist die Firma Ferrero.Na dann: Guten Appetit!
Interessant an der ganzen Sache ist, dass das Deplatforming der Identitären sich grundlegend vom Deplatforming der Linken unterscheidet. Die Linken wollen ja aus ihrer Sicht menschenverachtenden Trollen keine Plattform geben, weil sich mit ihnen nicht diskutieren ließe und ihre Ideen für eine offene Gesellschaft Gift seien. Wenn man mit ihnen diskutiere, legitimiere man ihre Positionen und gebe ihnen die nicht verdiente Aufmerksamkeit.Das ist mir auch aufgefallen, dass die andere Ziele verfolgen mit derselben Taktik. Um die Ziele ging es mir aber an der Stelle nicht, denn beide Seiten finden ja immer die Ziele der Gegenseite widerlich und indiskutabel und per se disqualifizierend. Daher ist das heutzutage kein sinnvolles Debattenthema mehr, dachte ich mir. Ich lasse mich da aber gerne umstimmen. Mich störte vor allem die Taktik, weil sie eben so ausgrenzend und destruktiv ist.Bei den Identitären läuft das grundlegend anders: Sie wollen die Linken eben nicht ihrer Reichweite berauben - das ist den Identitären vollkommen egal. Vielmehr wollen sie aus ihrer Sicht wahrgenommene Tabu-Themen in einer deutlich kontroversen Sprache wieder gesellschaftsfähig machen. Daher geben sie sich ja auch so hip und strömen abseits vom Real-Life auch in alle möglichen Online-Diskussionen, wo sie a) rechtsradikale Inhalte als mittig ausgeben und b) die Identitäre Aktion als gutbürgerlich-hippes Projekt verherrlichen, weit weg von all den Rechtsextremen.
Besonders deutlich wird das in ihrem Propaganda-Video "Zukunft für Europa".
Zitat: "Unser Ziel ist keine Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform. Wir wollen nicht mitreden, sondern eine andere Sprache. Wir wollen keinen Stehplatz im Salon, sondern das Ende der Party."Video via (dringende Leseempfehlung!): "Eigentlich waren wir religiös" (Zeit Online).
Der Leseempfehlung für den Artikel kann ich mich anschließen.
Congresswoman-elect Alexandria Ocasio-Cortez on Sunday proposed getting rid of Columbus Day as a holiday and replacing it with a day off for Election Day.
Well, uh, yeah?!
Schon ärgerlich aus deren Sicht, wenn jetzt ihre Wähler ausbaden müssen, was sie verkackt haben. Ich meine, wo soll das denn enden? Dass die Wähler sich über die CDU ärgern und die womöglich nicht nochmal wählen?
Das geht natürlich GAR nicht. Da muss schleunigst was geschehen.
Wie? Die Autobauer endlich an die Kandare nehmen? Pfft! Wo denkt ihr hin! Nein, nein. Das ist nicht wie die CDU tickt.
Besonders peinlich: Diverse Bundesministerien fördern die DUH auch noch! Hey, das ist doch ein guter Ansatz! Denen mal die Gelder abdrehen!
Hmm, wie macht man das. Oh ja, ich weiß! Gemeinnützigkeit aberkennen!
Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!
Und DIE haben die Stirn, anderen Ländern Vorwürfe zu machen!
Update: Leserbrief dazu:
Ich sehe das komplett anders, die Petition habe ich vor 8 Tagen mitgezeichnet und aktiv verteilt.
Die DUH ist ein Lobbyverein von ausländischen Autobauern (die keine nennenswerten Diesel haben) und z.B. Abgasreinigungssystemherstellern. Zudem stellt sich mehr und mehr raus, dass die Mess-stationen nicht nur unrealistische Messwerte liefern, z.B. an autofreien Tagen, sondern auch nicht an nach EU Vorgaben festgelegten Positionen stehen – sondern häufig genau da wo sie falsch zu hohe Werte liefern müssen.
Es gibt noch eine zweite Petition dazu, die kam heute, auch mit von mir unterzeichnet.
Diese ganze Dieseldebatte ist von fragwürdigen Messverfahren, Messwerten, Grenzwerten, alberner, unwissenschaftlicher Hysterie und Panikmache getrieben. Typisch grüne Politik eben.
Die CDU tut ausnahmsweise also mal was, was Teile der Bevölkerung voran getrieben haben.
Als Die PARTEI Mitglied ist mir das auch völlig schleierhaft warum die CDU auf einmal etwas tut was ich will, aber wir leben eben in seltsamen Zeiten.
Und ja, ich fahre 3l Reihensechszylinder bi-Turbo Diesel sehr gern. Abgasnom Euro 6c.
Ich wittere ja Stockholm-Syndrom hier, aber eines stimmt schonmal: Die Deutsche Umwelthilfe bekommt Geld von Toyota (Artikel ist von 2016). Oder wie ein anderer Leser schreibt:
Toyota pumpt große Mengen Geld in die DUH, und hat sich rein zufällig längerfristig geplant vom Dieselmarkt zurückgezogen (Die letzten Toyota-Dieselmotoren sind von BMW und nur mit einer Toyotabezeichnung versehen - Euro6-Diesel wurden fast nicht entwickelt).
Dass nach der Aufdeckung der ganzen Misere primär gegen vom Skandal nichtbetroffene Euro3/4 Diesel vorgegangen wird, trägt außerdem zu dem Eindruck bei, dass das wahre Interesse eventuell sein könnte, den Verkauf von Otto-Hybrid-Kisten aus dem eigenen Programm zu fördern.
Ich bin mir sicher, dass man, wenn man aktuelle Ottofahrzeuge auf den Prüfstand stellen würde, auch spektakuläre Grenzwertüberschreitungen finden könnte, wenn man wollte. Da es derartige Daten (weder bestätigend noch entkräftend) gibt, kann man zumindest die Wissenschaftlichkeit der Vorgehensweise in Frage stellen.
Update: Da hab ich in ein Wespennest gestochen :-)
Die DUH bekommt keine "riesigen" Geldsummen von Toyota, sondern im vergangenen Jahr waren es 30.000. Nach eigener Aussage hat die DUH 47 mal Klage gegen Toyota in 10 Jahren eingereicht.
Sogar Mercedes ist unter deren Geldgeber.Also das Toyota dahinter steckt, halte ich fuer eine Verschwoerungstheorie. Wer gepennt hat sind die Staedte selber. Alle wussten von den Grenzwerten, haben NICHTS getan und schieben jetzt die Schuld auf die poese DUH. Die DUH besteht lediglich auf geltendes Recht.
So einfach ist das.Es sind auch die Konsumenten die sich selber beluegen; ich habe einen Peugeot 208 Diesel mit SCR Kat, das Auto wird von meinen Freunden und Kollegen weiterhin als 2te Klasse Auto angesehen, aber alles was von VW/Audi kommt, ist super.... *scratches head*
Ein anderer Einsender erinnert sich noch daran, wie Piech den Untergang der deutschen Automobilindustrie beschworen hatte, wenn der Katalysator zwangsweise eingeführt werden sollte.
zu der ACE-Geschichte noch ein paar Hintergruende:Ein anderer Leser hat diesen Link dazu geschickt, der in eine ähnliche Richtung geht.
- Der Organizer, Adrian Cheok, hat letztes Jahr auf der Foundations of Digital Games einen Vortrag gehalten, der auf der Konferenz und auf Twitter (relativ) sachlich kritisiert wurde. Die Kritik war definitiv links angehaucht, und das Thema "Love and sex with robots" ist wohl von Natur aus etwas kontroversiell, aber bei so einem Thema kann man damit rechnen, dass nicht alle auf einer Linie sein werden. Er ist daraufhin ziemlich entgleist und hat die Kritiker, und in weiterer Folge auch FDG persoenlich angegriffen (sowas wie "Even a 10 year old could understand my talk. SAD and DUMB!"). FDG hat sich dann von seiner Position distanziert und das war (soweit ich das mitbekommen habe) alles, was die Konferenz mit ihm zu tun hatte (und jetzt sind sie auf seiner naughty-list, obwohl sie mit der ACE Geschichte nix zu tun hatten). [1, 2]
- Das ACE steering committee hat dann, mit Cheok gemeinsam, beschlossen, dass es fuer das Image von ACE besser waere, wenn er zuruecktritt, und jemand anderes die Konferenz organisiert. Das hat er dann aber nicht gemacht, worauf der Rest des Steering Committees zurueckgetreten ist (das war im Fruehjahr dieses Jahres). Ausserdem haben einige von den Leuten, die als Reviewer auf der Website gestanden sind, gar nicht davon gewusst. Daraufhin hat es dann mal Fragen darueber gegeben, ob da ueberhaupt ordentlich reviewt wird. [3] Der Publisher hat dann auch irgendwann gemeint, sie koennen ordentliche reviews nicht garantieren, deshalb werden die proceedings nicht publiziert.
- Als neues Steering Committee Mitglied ist dann David Levy ernannt worden, der gerade in einen lawsuit verstrickt ist, weil er beschuldigt wird mit einer indiegogo Kampagne 500 000 GBP verdient zu haben ohne jemals was zu liefern/produzieren [4]. Gibt einige Leute, die darueber ziemlich veraergert sind, und alle (soweit ich das sehen kann) von den persoenlichen Angriffen gegen Levy kamen von einem einzigen Twitter account, der quasi ausschliesslich ueber diese indiegogo Geschichte wettert, und dann halt fuer mehr visibility auch den #boycottACE Hashtag zu verwenden begonnen hat [5]
Die ganze Konferenz war also schon eine shitshow bevor Bannon auch nur angekuendigt war. Ich war letztes Jahr auf der FDG und hab den Talk gesehen, und ganz abgesehen vom Inhalt war Cheok's Einstellung und Reaktion auf Kritik halt akademisch untragbar (fuer offene Kritik haben wir ja den Diskurs auf Konferenzen). Muss auch sagen, dass Bannon mit einer pro-Nationalism Rede auf einer Games Konferenz doch eher deplaziert wirkt, und dann geht da halt keiner hin. Das "Schlaue", das Cheok gemacht hat, war fuer Leute in Montana $0 keynote-only tickets anzubieten (Fuer die volle Konferenz ist die Registration ueber $800), dh die academics waeren nicht hingegangen, und haetten mit ihrer Registration fee einen Bannon-Rally fuer die Leute von Montana finanziert, und *das* ist halt ziemlich questionable. (Abgesehen davon find ich die Idee mit $0 keynote-only tickets fuer Konferenzen aber grossartig, wenn die keynote fuer die zahlenden Teilnehmer auch relevant ist).
Will dir aber gar nicht abstreiten, dass die Kontroverse groesser war, als notwendig gewesen waere (die Konferenz waere anscheinend auch ganz von selbst gestorben, ohne ernsthafte reviews und mit den ganzen Ruecktritten). Ganz so ein Opfer, wie er sich selbst darstellt, ist Cheok aber auch nicht.
Auf der einen Seite scheint das noch schlimmer zu sein als man von außen eh vermutet hatte.
Auf der anderen Seite zeigt es, wie wichtig und mächtig ordentliche Tests sind.
Theresa May hat genau die EU- Rosinen bekommen, die sie wollte: Nicht nur zollfrei kann Großbritannien weiterhin seine Waren über die Exportdrehscheibe Nordirland in die EU verkaufen. Sondern auch weitgehend kontrollfrei. Obwohl die Gefahr groß ist, dass die Arbeitsschutzbestimmungen und Verbraucherschutzregeln der EU in Zukunft beim "made in Britain" ignoriert werden. Und dass in Zukunft staatlich subventionierte britische Waren zu Dumpingpreisen via irische Insel in die EU gelangen.Was haben wir da eigentlich für inkompetenten Vollpfosten in Amt und Würden!?
Auf der A 48 bei Koblenz ist es zu einem ungewöhnlichen Vorfall gekommen. Ein Autofahrer wurde vom Beifahrer eines anderen Wagens mit einem Mettbrötchen beworfen. Eine entscheidende Frage ist laut Polizei noch offen.Oh? Die entscheidende Frage ist noch offen?! Welche ist denn das?
„Ob auch Zwiebeln dabei waren, konnte nicht mehr festgestellt werden“, gab die Polizei weiterhin bekannt.(Danke, Thomas)
Internet muss reguliert werden, um frei zu bleibenOh ach SO ist das! Wir brauchen weniger freiheit für mehr Freiheit!
Mit George Orwells Rotation könnte man aktuell die EU mit Strom versorgen.
Streichen will Macron unter anderem das Haftungsprivileg für Hosting Provider. Diese seien nicht weniger verantwortlich als Inhalte-Provider, so Macron.Hätte uns doch nur jemand gewarnt, dass wenn sie mit Youtube und Facebook durchkommen, dass sie dann auch den Rest kaputtmachen!
The history reveals that CIA doctors were hunting for a “truth serum” to use on prisoners as part of a previously secret effort called Project Medication. The CIA studied records of old Soviet drug experiments as well as the CIA’s notorious and discredited MK-Ultra program, which involved human experimentation with LSD and other drugs on unwitting subjects. The CIA doctors involved in Project Medication wanted to use Versed, a psychoactive drug similar to some of those used in MK-Ultra, on prisoners.
Ja prima! Wenn wir die schon foltern und ein paar von ihnen möglicherweise dabei umkommen, dann sollten die wenigstens nicht umsonst gestorben sein und vorher noch unser Gehirnwäscheprogramm vorangetrieben haben!1!!
Stellt sich raus: Der "Staatsschutz" hat sich einfach einmal gegen Dissidenten, von denen sie schon mal gehört hatten, irgendwelche Bullshit-Anklagepunkte aus dem Arsch gezogen und mal geguckt, wie weit sie kommen.
Sehr geil auch, dass sie behaupten, der Beschuldigte hätte erst nach einem Warnschuss (!) der Polizei von seinem Opfer abgelassen. Das Menschenbild der Cops ist anscheinend: Das sind alles wilde Tiere, diese Demonstranten!
Die Polizei beschlagnahmte bei der Durchsuchung im Hainholzweg ein Jahr nach der Tat verschiedenste Gegenstände wie ein Laptop, ein Handy, Kleidung oder das Hörspiel „Die Känguru Chroniken“ von Marc-Uwe Kling auf sechs CDs.Das übliche halt. Was man halt so macht mit den üblichen Verdächtigen. Erstmal alles mitnehmen. Wer braucht schon ein Telefon oder einen Laptop zur Ausübung seines Berufs. In diesem Fall: Student der vergleichenden Literaturwissenschaften. Das klingt ja schon voll gewalttätig!!1!
„Der Beschuldigte befand sich während der gesamten Zeit des G20-Gipfels in Japan, war aber als Tatverdächtiger durch Beamte des Göttinger Staatsschutzes im Rahmen einer internen Fahndung benannt worden, weil er in Göttingen politisch aktiv und den Beamten daher bekannt ist“, kommentierte am Freitag Rechtsanwalt Sven Adam, der den ehemals Beschuldigten strafrechtlich vertritt.Kannste dir nicht ausdenken, sowas! (Danke, Alexander)
Spannend an dem finde ich vor allem den Teil hier:
[Feel free to send this to the FreeBSD lists or whatever to get it fixed. I honestly can't be bothered making a throwaway email and going through the subscription process, nor do I want "TheGrandSchlonging" to appear in FreeBSD commit logs.]
TheGrandSchlonging is sein Reddit-Username.Und inhaltlich geht mir das ja ähnlich. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich irgendwo einen Bug melden will, und die mich erstmal durch irgendeine Account-Prozedur durchtrichtern wollen. Das ist ja nicht so, als bin ich hier der Bittsteller, der was von euch will. Im Gegenteil. Ihr wollt was von mir. Nämlich dass ich euch von dem Bug erzähle, den ich gefunden habe. Also hört mal bitte auf, mir künstliche Barrieren in den Weg zu legen.
Ich hab eh schon vor Jahren völlig aufgehört, nach Bugs in kommerziellen Produkten zu suchen, außer ich werde dafür bezahlt. Und dieser Account-Bullshit und wie die Leute in den Bugtrackern dann teilweise mit ihren Usern umgehen, das ist echt abschreckend und führt nicht zu mehr gemeldeten Bugs.
Aktuelles Beispiel, auch wenn das kein Security-Bug ist, war für mich mpv. mpv ist das Nachfolge-Projekt von mplayer. Mit mplayer oder mpv spiele ich seit gefühlt 20 Jahren meine Video-Dateien ab und hören mir meine mp3-Sammlung unter Linux an. Das Programm ist für mich also eher wichtig. Ich hatte mir ja kürzlich einen Acer Swift 1 gekauft, weil der besonders gute Akkulaufzeit hat und sich besonders gut zum Video-Abspielen eignet dank Hardware-Decoding von H.264, H.265 inklusive 10-Bit Farbtiefe, und VP9. Linux unterstützt das. mpv unterstützt das. Ich spiele also mit mpv ein Video ab und kriege massives Stottern und Frame Dropping. Das habe ich sehr vielen Jahren nicht mehr erlebt, dass ein Player Frames droppt, weil die Performance nicht reicht. Da kommt dann noch so eine von-oben-herab-Fehlermeldung, dass dann wohl das System kacke sei, auf dem man gerade arbeitet, oder zumindest die Treiber, die man verwendet.
Ich habe also vlc probiert, und das flutscht. Da stottert nichts. Stellt sich raus: mpv hat zwar -vo vaapi und -vo xv (dekodiert mit CPU aber macht Farbraumkonvertierung und Skalierung in Hardware) und kann damit stotterfrei dekodieren, aber besteht per Default auf -vo gpu, und der macht irgendwelchen Shader-Kram, der auf Gamer-Hardware prima tut und womöglich auch bessere Qualität liefert (nicht dass ich das hätte beobachten können), und zusätzliche Filter erlaubt, die ich noch nie benutzt habe. Aber auf dem Gemini Lake Atom-Derivat in dem Swift 1 flutscht das halt nicht. Ich habe also einen Bug gefiled, dass sie in der Fehlermeldung möglicherweise auf -vo vaapi hinweisen könnten statt dem Benutzer die am wenigsten hilfreiche Meldung aller Zeiten zu geben ("du hast wohl Scheiß Hardware").
Es gibt auch ein mpv-Wiki, wo drinsteht, dass niemand jemals etwas anderes also -vo gpu nehmen soll, weil das so geil ist, und andere Alternativen werden dort auch gar nicht erwähnt.
Nun kann mir das ja eigentlich alles egal sein. Ich hab ja die Lösung gefunden, nämlich -vo vaapi (damit spielt das Gerät auf Akku über 10h am Stück Video ab und hat dabei eine CPU-Auslastung von unter 5%). Aber das Projekt liegt mir halt am Herzen. Schreiben die zurück: Deine Hardware ist kacke, nein wir ändern das nicht, und wenn wir da ranschreiben, dass vaapi weniger Strom verbraucht als gpu, dann benutzt ja niemand jemals gpu.
Ich kommentierte dann noch, dass wenn sie das nicht fixen, dass die Kunden dann halt zu vlc abwandern, wenn mpv "zu lahm" ist, was es ja nicht wirklich ist, aber es sieht halt so aus. Und sie sollen mal lieber ehrlich sein mit ihren Kunden. Daraufhin meinte dann jemand, ich könne ja gehen, wenn mir mpv nicht gefällt, und machte den Bug zu.
Liebe Leser, wenn ihr jemals in der Situation seit, einen Bugtracker zu pflegen, dann macht lieber gar nichts als euch so zu verhalten. User verprellen ist so das schlechteste, was man tun kann. Fragt euch mal selbst, ob ihr einem Projekt helfen wollen würdet, das euch beim ersten Versuch so den Stinkefinger ins Gesicht hält.
Ich erwähne das, weil FreeBSD so das Gegenteil davon ist. FreeBSD, PostgreSQL und LLVM sind Projekte, die mit Bugreports professionell, zeitnah und sauber umgehen, und wenig überraschend sind die auch echt erfolgreich am Ende. Projekte wie gcc, bei denen auf dem Bugtracker häufig eher User-Abwehr statt Bug-Beseitigung betrieben wird, geraten halt ins Hintertreffen. Und mpv, wenn es sich so verhält, wird als Privatprojekt von irgendeinem Frickel-Nerd in seinem Keller enden, das niemand kennt und niemand benutzt. Schade eigentlich, denn die verspielen da über Jahre aufgebautes Karma.
Update: Ein Einsender kommentiert:
es wird deutlich darauf lhingewiesen (https://www.freebsd.org/security/), dass security-related Krams per Mail an secteam@ berichtet werden soll/kann. Der Link steht auch im Default-motd, sollte also jeder FreeBSD-User mal gesehen haben :)
Oh das wusste ich nicht. Dann gibt es in der Tat nicht so viele Ausreden, den Bug auf reddit zu posten statt den FreeBSDlern zu mailen.
Update: mpv hat den Bug nicht nur geschlossen sondern als "too heated" gelockt, womit weitere Kommentare von Externen nicht mehr erlaubt sind. Gute Arbeit, Jungs. So strahlt man Souveränität aus.
Update: Haha, geil, jetzt werde ich da auch noch als Lügner bezeichnet. Natürlich schön nachdem man mir die Kommentiermöglichkeit weggenommen hat. Tolles Projekt, dieses mpv. Da will man doch mithelfen!1!!
Aber ein Detail noch: In der Zwischenzeit hat sich gezeigt, dass auch -vo gpu flutschen kann, wenn man bloß auch noch --hwdec=auto macht. Ja, ich bin genau so belustigt wie ihr. Die haben eine auto-Option für den Hardware-Decoder und machen die dann nicht an. Der Lacher ist ja, dass -vo xv auch Software-Decoding macht und bei weitem schnell genug ist. Wir wissen also zwei Dinge jetzt: Die CPU ist schnell genug für Software-Decoding, und das OpenGL ist schnell genug fürs Rendering. Aber in Kombination verkackt mpv es. Ich hätte ihnen ja beim Debuggen geholfen. Aber ich helfe nur Projekten, die ihren Usern Menschenwürde zugestehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dadurch nichts ändern wird.
Immerhin können sie jetzt sinnlose Untersuchungen gegen Trump anstoßen. Bei denen Dinge rauskommen werden, die eh alle die ganze Zeit gewusst haben, und die nichts gegen Trump ausrichten werden. Und außenpolitisch haben die Democrats ja noch nie Kriegen und Sanktionen gegen irgendwelche Länder im Weg gestanden, oder neoliberale Wirtschaftspolitik bekämpft.
Und solange die Democrats nicht im Senat die Mehrheit haben, gibt es keine Amtsenthebung gegen Trump und er kann weiterhin Richter ernennen, wie er lustig ist.
N26 is Europe’s first Mobile Bank with a full European banking license. We redesigned the banking experience to be simple, fast and contemporary. Founded in 2013 by Valentin Stalf and Maximilian Tayenthal, N26 has more than 500 employees and more than 1,5 million customers in 18 countries. N26 has raised more than $215 million from renowned investors including Allianz X, Tencent Holdings Limited, Li Ka-Shing’s Horizons Ventures, Peter Thiel’s Valar Ventures, members of the Zalando management board and Earlybird Venture Capital.Once here you will
- Use penetration testing skills and methodology to strengthen our internal and external applications and services.
- Use software engineering skills to build services for security related topics such as: access management, continuous security testing, intrusion detection, fraud and abuse detection.
- Use systems engineering skills to architect and build out solutions and frameworks that address current and future threats.
- Use your knowledge of security architecture to help software engineers build secure products and services.
- Perform application security design, threat modeling and code reviews.
- Improve engineering standards, tooling, and processes.
- Delve into large datasets to find significant features, anomalies and patterns.
- Enable other engineering teams to find flaws before they are introduced into production.
- Perform reactive incident response when a security event occurs.
- Perform proactive research to detect new attack vectors.
- Educate technical and non-technical staff through our security awareness training program.
- Improve our customer education program.
Also ich empfehle ja meinen Kunden immer, lieber erst Security und dann Produkt zu machen als umgekehrt. Dann hat man eine Chance. Sorum wird das erfahrungsgemäß ein ewiges hinterherlaufen und nie ankommen, wie bei Apple und Microsoft. Der Einsender hat noch einen Screenshot mitgeschickt.Inhaltlich klingt das alles sehr nach "das ist SO verkackt, dass wir jetzt alles wegschmeißen und nochmal ordentlich neu machen wollen". Sie suchen jemanden, der weiß, wie man Architektur ordentlich macht. Das ist nichts, was man nachträglich ändern kann.
Um kleine und mittelgroße Agrarbetriebe vor unfairen Handelspraktiken zu schützen, brachte die EU-Kommission vor einiger Zeit eine Richtlinie auf den Weg. Die UTP-Richtlinie („unfair trading practices“) sollte Bauern davor bewahren, dass Handelsketten Verträge nachträglich ändern, Bestellungen stornieren oder die Ware erst mit Verzögerung bezahlen.Klingt nicht schlecht. War es auch nicht. Bis jemand von der CSU es angefasst hat. Die CSU ist ja sowas wie der Anti-Midas. Was die anfassen, wird zu Scheiße.
Bislang verhandeln nämlich die Edeka- und Rewe-Zentralen mit den überregionalen Lieferanten. Die gebündelte Einkaufsmacht sorgt für gute Konditionen, was Lieferbedingungen und Preise angeht. Ginge es nach dem Europaparlament, wäre das künftig verboten. Nonn ist entsetzt.Ja gut, Rewe und Edeka zerschlagen ist ja eine Sache. Wo kommen Nestlé und Unilever ins Spiel? Hier!
Was den Händlern das Leben zusätzlich erschwert, ist ein weiterer Coup der Parlamentarier. Sie haben beschlossen, dass nicht nur kleine Bauernbetriebe, sondern auch große Lebensmultis wie Nestlé und Unilever unter den Schutz der Richtlinie fallen sollen.Das erinnert mich an den Film "The Corporation". Falls ihr den noch nicht kennt: Holt das nach! Ist ein alter VHS-Film, von dem es ranzige Versionen auf Youtube und co gibt, wenn man ein bisschen sucht. Die beschreiben dort, wie die Idee, dass eine Corporation eine juristische Person ist, eine pervertierung der Abschaffung der Sklaverei ist. Auf entsprechende gesetzliche Regelungen haben sich dann nämlich plötzlich nicht wie geplant Schwarze berufen, sondern Firmen. Das war der Startschuss für die Idee der juristischen Person. Gut gemeint ist halt das Gegenteil von gut gemacht.
Update: Stellt sich raus: Hier gibt es eine brauchbare Version von The Corporation, von archive.org statt youtube, d.h. geht auch nicht weg, wenn ich drauf linke. Sehr schön! Englisch muss man allerdings sicher können. (Danke, Tobias)
Meine Vermutung ist, dass die Hersteller noch nicht mitgekriegt haben, dass man ihre Firmware extrahieren und reverse engineeren kann.
Ich sage gleich mal voraus, dass die Firmware ab jetzt verschlüsselt kommt, damit sie kein Geld ausgeben müssen, um die Software in der Firmware ordentlich zu machen.
Update: Christian, der von Crypto mehr versteht als ich, erklärt:
Bitlocker macht OPAL, zumindest die Samsungs die ich seit eh und jeh empfehle, unterstützen DEK-Ranges. Das tun Sie auch hier. Damit ist die Sache safe. Im ATA-Security Modus das Master Passwort mit read-Recht so umzusetzen ist sehr ungünstig aber fixbar, wer OPAL nutzt ist davon aber auch nicht betroffen. [...]
Die DEKs liegen mit dem „Passwort“ (genauer in dem Fall TPM Key) verschlüsselt vor. Völlig normales Vorgehen, keine Hintertür, kein Incident. Fig. 8 hilft Dir weiter.
Das Paper ist in seiner Argumentation und Darstellung undurchsichtig und Verzeihung – unsauber.
Da jetzt pauschale Ableitungen wie am Beginn des Papers draus zu postulieren ist Blödsinn.
Zur Erläuterung: OPAL ist der Standard für SSD-Verschlüsselung. DEK ist der Schlüssel, mit dem die Daten verschlüsselt sind. Da nimmt man einen separaten Schlüssel und nicht einfach den Hash des Passworts, damit man das Passwort ändern kann, ohne alle Daten zu verlieren. Die Grundlagen erklärt das Arch-Linux Wiki, das m.E. zum Weltkulturerbe zählen sollte, soviel hilfreiche Dinge, wie da immer wieder drin stehen.
Update: Ich habe mich nochmal mit Kollegen unterhalten und die finden, dass doch das Paper Recht hatte und nicht Christian. Das Paper geht darum, dass jemand deine Platte klaut und du nicht kooperierst. Die Anforderung ist, dass das Laufwerk die Daten mit einem zufälligen Key verschlüsselt, der nicht auslesbar ist, und den sonst keiner kennt. Das lässt sich natürlich auch nicht prüfen, ob nicht alle Laufwerke von Baureihe XY statisch immer denselben Key verwenden oder so. Aber an sich haben die Laufwerke alle einen Zufallszahlengenerator (der auch häufig Müll ist, aber das ist ein anderes Thema). Man schließt die Platte jetzt mit einem Passwort auf. Die Platte kann aber nicht einfach den Schlüssel aus dem Passwort ableiten, weil man sonst das Passwort nicht ändern könnte, ohne alle Daten zu verlieren. Idealerweise will man daher aus dem Passwort einen Zwischenschlüssel ableiten, und mit dem den eigentlichen Schlüssel verschlüsselt haben. Das Paper hat jetzt rausgefunden, dass das bei den meisten Laufwerken nicht so ist, sondern dass die halt Code haben, der guckt, ob das Passwort stimmt, und dann den Key nehmen, der eh rumliegt. Dann kann ein Angreifer kommen und die Firmware manipulieren, dass der jedes Passwort reinlässt.
«Ich kann dich töten und niemand stoppt mich», heisst der Report der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, der neben Irinas Schicksal das von Dutzenden anderen russischen Frauen beschreibt. Etwa das von Jana, 36 Jahre alt, der es noch viel schlechter ergangen ist. Sie rief in der westrussischen Stadt Orjol die Polizei zu Hilfe gegen ihren prügelnden Ehemann. Doch die zuständige Beamtin erklärte: «Rufen sie nicht mehr an, wir kommen sowieso nicht.» Als die verzweifelte Frau insistierte, ihr Mann werde sie töten, war die sarkastische Antwort: «Keine Sorge. Wenn er Sie tötet, werden wir kommen und Ihre Leiche untersuchen.» 40 Minuten später war Jana tot.
Update: Ein Leser hat Details:
ich muss deine Ausführungen etwas relativieren. Zwar wurde Anfang 2017 ein Gesetzesentwurf angenommen, welcher für die erste Tat, die der häuslichen Gewalt zuzurechnen ist, Straffreiheit vorsieht. Diese ist jedoch auch nur gegeben, wenn nur geringfügige Verletzungen (kleine Wunden und blaue Flecken) vorhanden sind und keine weiteren gesundheitlichen Einschränkungen oder vorübergehende Arbeitsunfähigkeit vorhanden sind. In allen anderen Fällen ist häusliche Gewalt eine Straftat und wird entsprechend verfolgt.
In der Praxis hängt das natürlich stark davon ab, wie konsequent die lokale Exekutive das verfolgt. Die Schilderungen entsprechen daher durchaus der Lebenswirklichkeit, aber theoretisch ist auch in Russland häusliche Gewalt eine Straftat.
Hi Fefe, mir geht es genauso, kein Zugriff mehr seit 29.10., die Info "Routineüberprüfung" wurde mir nicht mal mitgeteilt, nur dass ich auf eine E-Mail warten solle, und dass die Entscheidung "final" sei. Sonst nicht ein Wort, es gibt keine Hotline und der Chat blockt ab. Vielen Dank fürs publik machen. Daran, dass die Bude gehackt worden sein könnte habe ich gar nicht gedacht, nach ihrer öffentlichen Zerstörung beim CCC 2016 dachte ich, wer so auf die Fresse bekommen hat muß dazugelernt haben. Habe bereits Beschwerde bei der BaFin eingelegt, da eine Bank zwei Monate Kündigungsfrist hat. Es wäre super wenn du diese Möglichkeit verlinken könntest, sie haben ihre Lizenz erst seit zwei Jahren, diese Sprache verstehen sie (hoffentlich). Außerdem haben sie eine vollständige DSGVO Anfrage per Einschreiben mit Rückschein bekommen, vielleicht bringt sie das dazu, dass sie sich äußern. Mich hat diese Aktion in die ultra Misere gebracht (Gehalt/Miete). Vielen Dank!!!Oh ja stimmt, wir haben ja gerade einen Monatswechsel! Das ist ja richtig kacke für die Leute, die da ihr Gehaltskonto haben und nicht nur ein Zweitkonto zum Spielen.
Auf Twitter behauptet der N26-Support übrigens, sie würden schlicht zufällig ausgewählte Konten einfrieren. Wait, what?!
Übrigens, ich weiß nicht, ob ihr es wusstet: Peter Thiel (ja, DER Peter Thiel) ist Investor bei N26.
Update: Eine andere Theorie ist die aktuell laufende Bafin-Routineprüfung von N26.
"Wir haben Erkenntnisse, dass das Foto-Ident-Verfahren angewandt wird, dem gehen wir nach. Dieses Verfahren entspricht nicht den hiesigen Ansprüchen an die Identifizierung von Neukunden", sagte ein BaFin-Sprecher.
Update: Einer der Betroffenen schreibt mir gerade, sein Konto gehe wieder, und er wisse jetzt, was das Problem war: Er hatte den Account via VPN benutzt.
Update: Ein anderer Leser wendet ein:
ich möchte hier anmerken, dass die Kündigungsfrist von 2 Monaten nur für normale Girokonto-lohnt-sich-für-uns-nicht-mehr- und du-gleichst-deinen-Dispo-nie-aus-Kündigungen gilgt. Bei Verstößen gegen die diversen Geldwäschegesetzte oder das Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit, kann das Konto zu Sofort gekündigt werden. Der Kontoinhaber muß in diesem Falle jedoch per Brief informiert und um Meldung eines Auszahlungskonto gebeten werden. Kommt diese Info nicht, dann gibt es auch keine Kontokündigung.
Im Falle einer Kündigung durch eine Bank dürfen die 1. lvl-Support Leute (2/3 werden in einem Callcenter bei einer anderen Firma arbeiten) keinerlei Auskunft geben und müssen auf den Schriftweg verweisen. Da dies hier scheinbar nicht der Fall ist, könnte es sich auch um einen Fall von Software-ist-Scheisse handeln.
Some maintainers advocated adopting a "code of conduct" with strict rules. Some other free software projects have done this, generating some resistance.3 Several GNU package maintainers responded that they would quit immediately. I myself did not like the punitive spirit of that approach, and decided against it.
Und daher jetzt: GNU Kind Communications Guidelines. Ach Stallman, du oller Althippie!Da da bin ich ja mal gespannt, wie lange es dauert, bis das GNU-Projekt merkt, dass es den CoC-Proponenten nicht um Inklusivität, Freundlichkeit oder auch nur Gewaltfreiheit geht, sondern um das Niederbrennen von Infrastruktur.
Der Ermittler, der Weinstein bei dessen Festnahme im vergangenen Mai in Handschellen vorführte, soll ein mutmaßliches Opfer aufgefordert haben, alle widersprüchlichen Nachrichten von seinem Smartphone zu löschen, bevor es der Staatsanwaltschaft übergeben wurde.Srsly? Nicht mal der Vorzeige-Fall von Metoo ist wasserdicht?! Noch krasser:
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hatte das Gericht schon einige Tage zuvor einen der sechs Anklagepunkte fallenlassen.Auf Antrag der Staatsanwaltschaft, nicht der Verteidigung! Heiliger Bimbam.
Die Schauspielerin, auf der der Anklagepunkt beruhte, hatte einer Zeitung geschildert, Weinstein habe sie zu Oralsex gezwungen, und sie hätte nicht gewollt. Und jetzt, wo eine Aussage unter Eid droht, mit heftigen Strafen bei Falschaussage, da stellt sich die Situation plötzlich ganz anders dar:
Darin beschrieb Evans den Oralsex mit Weinstein in dessen Büro im New Yorker Viertel Tribeca als einvernehmlich. Die Darstellerin soll sich von der sexuellen Begegnung vor 14 Jahren eine Filmrolle in einem Horrorfilm oder einer Romantikkomödie erhofft haben.Im Schutz des Lynchmobs alte weiße Männer mit Scheiße bewerfen, da machen alle gerne mit. Aber wenn Konsequenzen für Lügen drohen, dann dünnt sich die Liste der Ankläger plötzlich aus.
Hey na EIN GLÜCK, dass falsche Vergewaltigungsvorwürfe so selten vorkommen!1!! Da muss man sich als alter weißer Mann keine Sorgen machen, hab ich gehört? (Danke, Bernhard)
Akt 2: Die Saudis lügen, er habe das Konsulat verlassen. Die Türkei schwärzt die Saudis an. Am Ende geben die Saudis zu, dass Kashoggi bei einer "Befragung" ums Leben gekommen sei.
Akt 3: Merkel fordert Konsequenzen.
Akt 4: *drumroll* Der König und Kronprinz rufen Kashoggis Sohn an, um ihm ihr Beileid auszudrücken.
Die Saudis haben echt raus, wie man nicht nur den Stinkefinger zeigt, sondern gleichzeitig noch einen rostigen Dolch reinrammt und in der Wund herumdreht. Was für ein Arschloch-Move.
In der Vergangenheit hatte die Bundespolizei immer wieder vor Explosionen an Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn gewarnt. Täter dichteten die Automaten ab, füllten sie mit Gas und brachten sie zur Explosion, um an das Kleingeld heranzukommen. Eine besondere Gefahr gehe von Automaten aus, deren Sprengung nicht funktioniert habe, weil das explosionsfähige Gemisch in den Geräten bleibt und jederzeit überraschend zünden kann, hieß es damals.WATT?!? (Danke, Markus)
Stellt sich raus: Die USA wollen jetzt aus dem Abkommen austreten, mit der expliziten Begründung, die Chinesen würden das unfair ausnutzen.
Eine Koalition unter Führung der CSU könnte schon mit deutlich weniger als 50 Prozent der Stimmen eine Sitzmehrheit im Landtag erreichen, wenn mehrere Parteien an der seit 1974 gültigen Fünfprozenthürde scheitern würden. Nach derzeitigem Stand der Umfragen könnten FDP und Linke den Einzug in den Landtag verpassen, beide Parteien sind auch im Moment nicht im bayerischen Landtag vertreten.
Update: Ein Leser erklärt:
es ist sogar noch schlimmer als du zitiert hast.
In Bayern gibt es wie im Bund Erst- und Zweitstimme aber in Bayern sind Erststimmen auch noch Zweitstimmen, d.h. die Stimmen für einen Wahlkreiskandidaten kommt nochmal seiner Partei zu gute.Eine Partei die viele gut vernetzte Direktkandidaten hat (read: die CSU) wird hier also nochmal bevorzugt.
d.h. wenn du mit der Erststimme den CSU-Kandidaten wählst und mit der Zweitstimme die Grünen hast du der CSU und den Grünen gleich viele Stimmen gegeben.
Und das ist vielen Leute vermutlich nicht klar.
In Baden-Württemberg ist es noch krasser, da gibt es bei der Landtagswahl nur eine Stimme die beide Funktionen erfüllt.
WTF?! Wir müssen glaube ich mal ein Alternativlos mit ein paar Wahl-Nerds machen.
Update: Ein anderer Leser erklärt:
(Zur Fünfprozenthürde) Das ist aber auch bei der Bundestagswahl so.
Eine Mehrheit im Parlament ist eine Mehrheit der Abgeordneten, und Stimmen für Parteien die nicht ins Parlament kommen spielen da keine Rolle.
(Zum zweiten Teil) Das gilt nur für Leute die verstehen wie das mit den Stimmen bei der Bundestagswahl funtioniert, und die sind sicher eine Minderheit.
Eigentlich ist das WTF bei der Bundestagswahl:
Bei der Bundestagswahl ist die Erststimme normalerweise irrelevant für den Wahlausgang, und die Zweitstimme alleine bestimmt welche Partei wieviele Sitze im Bundestag bekommt. (Ich ignoriere hier Spezialfälle wie Überhangmandate.)
Dass Erststimme und Zweitstimme bei der bayrischen Landtagswahl gleichviel zählen ist eigentlich viel intuitiver als die Erststimme bei der Bundestagswahl, die eine Wegwerfstimme ist.
Also durchschlagend jetzt im Durchfall-Sinne, klar. Denn 80% ist eine Bankrotterklärung sondergleichen. Jeder Fünfte wird falsch erkannt?! Soll das ein Scherz sein?!? Das sind ja Erkennungsquoten wie bei Robert Lemke! Da hat ja Aktenzeichen XY eine höhere Aufklärungsquote!?
Wow. Aber wartet, der größte Lacher kommt ganz am Ende:
In einem zweiten Versuch soll voraussichtlich ab Januar 2019 getestet werden, inwieweit Computerprogramme gefilmte Situationen und Gegenstände analysieren können. Damit will die Deutsche Bahn feststellen, wie gut die Programme seltene oder gefährliche Abweichungen von der Normalität im Bahnhof erkennen können.Jawohl, Herr Pofalla! Ein derart auffälliges Verhalten hat man in Bahnhöfen der Deutschen Bahn noch nie beobachten können!!1! So rechtzeitig kommen die Züge bei der Bahn nicht.Dazu zählen beispielsweise hilflose Menschen und Gegenstände, die stehengelassen wurden oder Menschengruppen, die ein auffälliges Verhalten zeigen - etwa indem sie alle schnell zu einer bestimmten Stelle laufen.
Update: Wer im Matheunterricht aufgepasst hat, wird merken, dass hier ein Teil fehlt, nämlich wie viel Prozent der Leute gesuchte Verdächtige sind. Die Fehlerwahrscheinlichkeit des Systems muss, damit es überhaupt einen Nutzen hat, deutlich unter der Eintrittswahrscheinlichkeit des zu erkennenden Events sein. Hier hat da auch mal jemand was zu analysiert.
Aber da war die Geschichte nicht zuende. Der Account-Besitzer betreibt einen Bierladen und fand das ungerecht, dass er jetzt belästigt wird, und ging vor Gericht. Er behauptete vor Gericht, nicht er habe das geschickt, sondern der Computer mit seinem eingeloggten Account stünde halt im Laden und das könne ja jeder gewesen sein.
Der Richter fand das nicht überzeugend, aber entschied dann trotzdem für ihn. Die Politikerin muss jetzt 7000€ zahlen.
Ich wollte mich gerade darüber aufregen, aber dann klickte ich die Nicht-Kommentar-Version der Story und da steht folgendes drin:
Die 33-Jährige machte diese Nachrichten bei Facebook und Twitter öffentlich, mit Namen und Geschäftsadresse des Absenders. "Ich dachte mir, in einer Stadt voller Hipster schadet es ja nicht, darüber zu informieren, bei welchem frauenverachtenden Arschloch man potenziell sein (craft) Bier kauft", schrieb sie dazu. Wer wissen wolle, warum dieser Mann Frauen belästige, "kann ja mal bei ihm nachfragen".Ja, äh, sorry, aber da ist mein Mitleid sofort verflogen. Sie hat den Typen öffentlich als Arschloch bezeichnet, das kostet dann halt Geld. Finde ich völlig in Ordnung.
Wieso der Typ mit "war ich nicht" durchkommen soll, wenn die fiesen Raubmordkopierer dann Störerhaftung reingedrückt kriegen, erschließt sich mir nicht. Gibt es Störerhaftung auch in Österreich oder ist das ein rein deutsches Konstrukt?
Update: Lustig wäre gewesen, wenn sie einfach auch behauptet hätte, der eingeloggte Rechner stünde irgendwo rum und das hätte jeder sein können. Und dann am besten noch eine despektierliche Äußerung über den Richter da posten, dann überlegt der sich das vielleicht schnell anders, ob "könnte jeder gewesen sein" eine akzeptable Ausrede ist an der Stelle.
Update: LOL oder so!
Update: Sigi Maurer setzt das Urteil sofort buchstabengetreu um. Wir brauchen mal ein Facepalm-Smiley, das aber klar macht, dass man das Urteil meint und nicht Sigi Maurer. wm(
Update: Hmm, ich hatte das so verstanden, dass sie für die Beschimpfung als Arschloch verurteilt wurde. Jetzt schreiben mir aber mehrere Leser, dass sie für die Behauptung verurteilt wurde, dass er ihr diese Beleidigungen geschickt habe. Das wäre ja noch krasser.
New hotness: Micro-Apps. Weil dann, äh, *raschel* *knister* dann kümmert sich jedes Team um seine eigenen Micro-Apps und *umblätter* … mehr steht hier nicht.
Na DAS wird bestimmt GROSSARTIG! Wenn jedes Team seinen eigenen Scheiß deployed und die müssen dann miteinander Nachrichten austauschen. Was kann da schon schiefgehen. Die sollen auch noch alle ihre eigenen Datenmodelle pflegen. Hey, wenn es eine funktionierende, skalierende Lösung für reibungsarme Zusammenarbeit gibt, dann ja wohl "jeder macht seinen eigenen Scheiß"!1!!
Oh Mann ey. Die müssen uns wohl für echt blöde halten. Die "Lösungen" aus den Hipster-Firmen ist jetzt seit Jahren "wir brauchen mehr Agilität". Funktioniert nicht? Dann war es noch nicht genug Agilität!!1! Und raus kommen dann so super-agile schlanke "Lösungen" wir die Facebook-App. Oh warte, nein, nicht die von Facebook. Die von Twitter! Oh, nee, warte, sagte ich Twitter? Ist auch zu bloatig. Ich meine Snapchat!!1!
Das ist bisher ein einziges Horrorkabinett, was aus diesem ganzen Agilitätsgepfusche rausgekommen ist. Ein Sediment aus unzureichenden Quick Hacks, die dann aufgegeben wurden, als sie "gut genug" waren. Und dann Workarounds auf der Ebene darüber, die um die Warzen der Schnellschüsse darunter herumnavigieren. Und am Ende braucht es mindestens täglich Updates und alle wundern sich, wieso 1 GB Trafficvolumen auf dem Handy so schnell alle ist.
Als ich meine erste Linux-Distribution gezogen habe, musste ich über einen Tag lang an den 12 oder so Disketten-Images downloaden. Heute hat eine Spiegel-Online-Homepage schon mehr Daten als damals mein Linux-Kernel.
Und was passiert? Wir müssen noch agiler werden!!1! Ja super. Rumhampeln war schon immer die Gewinner-Strategie im Leben.
Das die immer noch ein "nach dem Update ist alles sicher" pullen und die Presse und ihre Kunden sie immer noch damit durchkommen lassen, ist mir echt unbegreiflich.
Deine Meinung (ja DEINE Meinung, die von DIR, lieber Leser) interessiert mich überhaupt rein ganz und gar nicht. Weniger als Null. Sie schadet mir sogar aktiv, weil sie meine Zeit verplempert.
Woran ich sehr wohl Interesse habe: DIE FAKTEN, die dich zu deiner Meinung gebracht haben. Denn wenn ich die meiner Faktenbasis hinzufüge, stellt sich möglicherweise heraus, dass ich meine Meinung ändern muss. Möglicherweise ist meine neue Meinung dann sogar deine jetzige Meinung.
Aber dazu braucht es die Fakten. Nicht die Meinung. Und wenn du mir die Fakten sagst, schwächst du deren Wirkung, wenn du auch deine Meinung anhängst. Leuchtet ja auch ein. Eine Erkenntnis, auf die ich selbst gekommen bin, an der hänge ich viel stärker als an einer, zu der ich überredet werden musste.
Denkt man drüber nach.
Und ab jetzt: Schickt mir eure Fakten. Nicht eure Meinungen.
Besonders wertlos sind Mails der Form "Du hast Unrecht und bist doof", die hier gelegentlich aufschlagen. Ich suche ja immer nach gutartigen Interpretationen der Messwerte, aber bei solchen Mails fällt mir nichts gutartigeres als "der Einsender ist halt doof" ein.
Stellt sich völlig überraschend raus: Wenn du Leuten ins Gesicht sagst, dass du sie für irreparabel ekelhafte Arschlöcher hälst, dann gehen die das nächste Mal wählen und wählen für die andere Seite.
Schade. Nichts gelernt aus dem Hillary-Wahlkampf mit dem Basket of Deplorables. Den selben Fehler nochmal gemacht, und ein anderes Ergebnis erwartet. Voll schlau!
Hätte euch doch nur jemand gewarnt!!1!
Tja. Und wenn die GOP die Midterms überlebt, dann kriegt Trump auch seine zweite Amtszeit. Da habt ihr ja ganze Arbeit geleistet!
Wobei hey, vielleicht ist das ja gar nicht schlecht. Leichte Schläge in die Fresse sollen ja das Denkvermögen anregen. Ich hab einen tollen Vorschlag: Macht genau weiter so! Wenn die Naturheilkunde nicht hilft, musst du die Dosis erhöhen, bis sie hilft (oder der Patient tot ist)!
Update: Ach Gottchen, jetzt schlagen hier die "aber die Republikaner sind Terroristen"-Leute auf. Ja und? Die Democrats etwa nicht? Aber aber die Republikaner haben Gerrymandering gemacht! Mit Duldung und Unterstützung der Democrats, die auch Gerrymandering gemacht haben! Aber aber aber die Missbrauchsopfer sind doch Missbrauchsopfer! Ja, und wenn man es mit dem Verfolgen der Täter belassen hätte, wäre vermutlich alles gut gewesen. Stattdessen: Trump bleibt im Amt aber Al Franken muss zurücktreten. Kein Wunder, dass die "das ist nicht faktenbasiert sondern eine Hexenjagd"-Rhetorik der Republikaner jetzt volls ins Mark trifft, selbst bezogen auf Brett "Boofing" Kavanaugh! Und dann muss Asia Argento zugeben, dass sie auch Täterin ist — Effekt: keiner. Nee, die ist ne Frau, das zählt nicht. Metoo!!1! Ja was habt ihr denn gedacht, was für eine Botschaft das sendet, was passieren würde?!
Update: Wow, jetzt kommen hier Mails rein, aber Metoo sei doch darum gegangen, Frauen Mut zu machen und so. Habt ihr #menaretrash schon wieder vergessen?!
New hotness: Linke wollen Migrantenkindern vorschreiben, wie sie sich zu kleiden haben.
Und ich muss zugeben, dass das eigentlich dasselbe in Grün ist, darüber habe ich bisher auch noch nicht nachgedacht. Und falls jemand Sorge hat, dass die Migranten keine "echten Linken" sind: Am Ende ist ein Absatz, in dem sich rechtfertigen, wieso sie ihre Sprache nicht gegendert haben. Weil sie fanden, sie seien alles Jungs, und könnten nicht für die Erfahrungen von Migrantinnen sprechen.
Der Einsender hat den Link bei den Nachdenkseiten gefunden, sagt er, und schreibt noch:
Die Geschichte deckt sich mit meinen Erfahrungen aus Leipzig, welche ich während meiner Zeit als Filialleiter eines Rauchwarenfachgeschäfts (Headshop) im "Linken" Szenebezirk Connewitz sammeln durfte.Früher mag hier mal ein Sozialismus real existiert haben, heute herrscht hier (wie in fast jeder Ökoblase) eher ein real existierender Sozialdruck zur Einhaltung ungeschriebener Verhaltensmuster. So habe ich mich tatsächlich dazu verleiten lassen, mit meinen paarunddreißig Jahren wie ein Teenager gekleidet rumzulaufen, da die Kunden mich sonst für einen Zivibullen hielten.
Und die jeweiligen Toleranzschwellen für Andersartigkeit könnten unterschiedlicher nicht sein.
Toleriert werden natürlich Alle, ausser du:
- trägst das falsche T-Shirt
("Das ist doch ein Nazishirt")- fährst was Anderes als Fahrrad/ Skateboard/ VW Bulli
(so ein falsch geparktes Fahrzeug fängt gerne mal Feuer)- fragst, ob die Worte "ungebetene Gäste" eine gute Einleitung für einen offenen Brief an die Polizei/ Stadverwaltung sind
Hintergrund: zwei junge Menschen standen im Laden und wollten, das ich als ansässiger Händler jenen Brief mitunterzeichne.
Ein paar Nächte zuvor hatte die Antifa das Kontaktbüro der Polizei im Bürgeramt verwüstet. Ich war stinksauer, da die Stadt als Reaktion eine vollwertige Polizeiwache gegenüber unseres Headshops erschuf. Jetzt fühlte die Antifa sich als Opfer staatlicher Repression und ich als "Kifferladen" hätte ja auch kein Interesse an Überwachung.An dieser Stelle in meinem Leben habe ich gelernt, dass Grundsatzdiskussionen zu nichts (als Ärger) führen.
Da ich als Figur der lokalen Szeneöffentlichkeit vergessen hatte Linientreue zu beweisen, blieben erst die Kunden weg (in folgender Reihenfolge: Freundinnen der Szenegrößen, fast alle anderen Frauen, BSG Chemie Ultras, Antifa, szenetypisches Klientel). Danach fingen die Sachbeschädigungen am Ladengeschäft an. Das ganze war so geschäftsschädigend, dass erst ein anderer Mitarbeiter (der zufällig BSG Ultra war) ein Grillen auf der Terasse von unserem Chef mit wichtigen Ultras und Antifas organisieren musste, bevor sich die Situation etwas normalisierte.Die Verfasser des verlinkten Artikels sprechen an einer Stelle von Subkulturbildung anstelle von gelebter Toleranz. Diesen Gedanken hatte ich bisher noch nicht, er beschreibt die Situation jedoch treffend.
Ein miteinander ist nicht wirklich gewollt und/oder möglich. Und Fakt ist, dass die Verfasser Jules, Igor und Fotis mit Goldkettchen und Lederjacke ihren 5er BMW besser nicht in Connewitz parken, falls sie das lokale Büro der Partei DIE LINKE besuchen sollten.
… aber kein Grund zur Sorge, sollte die linke Sittenpolizei nicht einschreiten kann es ja immernoch zu verdachtsunabhängigen Personenkontrollen durch die sächsische Polizei kommen (Stichwort Drogenkriminalität/ südländischer Typ), alternativ wäre auch eine Begegnung der 3.Art möglich (Le-/Pegida, Lok Ultras), oder wie ich auf Arbeit zu diesem Thema immer sage: Eine herzliche Willkommensstimmung sieht anders aus, als die Bilder aus Chemnitz.
Langsam wird es Zeit, dass feindliche Aliens die Erde angreifen, damit wir als MENSCHHEIT wieder ein gemeinsames Feindbild haben und gescheit zusammenarbeiten … Ökosystemzerstörung reicht uns ja als gemeinsamer Nenner anscheinend nicht.
Tja, da muss Axel Springer eine Menge Zeitungen für verkaufen!
Update: Ein Leser korrigiert:
Die 235.000 Euro sind (laut Tagesspiegel) schon inklusive Zinsen. Ursprünglich waren das wohl 215.000 Euro. Auf mehr als eine halbe Million kommt es durch ein zweites Verfahren. s. auch: FAZ
Aber keine Sorge. Für Reiseberatung zu Terror-Ausbildungslagern in Syrien haben wir ja den Verfassungs"schutz"
Bonus:
Dem ZDF zufolge soll der Spitzel schon ab Mai 2013 dem Verfassungsschutz berichtet haben, demnach war er auch im Umfeld des Attentäters Anis Amri eingesetzt.Aha. Soso.
Glyphosate perturbs the gut microbiota of honey bees
Die Darm-Mikroben sind ja eine Sache, die wir noch nicht mal beim Menschen richtig verstanden haben.Schon ein bemerkenswerter Zufall, dass diese ganzen apokalyptischen Dinge jetzt rauskommen, nachdem Bayer Monsanto gekauft hat.
Das Budget für von der Leyens Berater-Armee ist riesig: Allein für die Reform der chaotischen Rüstungsbeschaffung wurden im Jahr 2016 Berater-Verträge für über 208 Millionen Euro geschlossen, hinzu kommen kleinere Budgets für andere Projekte. Der Mega-Etat wird komplett über eben jene Rahmenverträge abgewickelt, die der Rechnungshof nun prüfte und beanstandete.208 Millionen! Wow. Da muss ein kleiner Fefe aber lange für beraten gehen! Was ist das so bei McKinsey-Preisen? Drei Personenwochen? :-)
In dem Brief der SPD-Chefin heißt es weiter: "Es ist offensichtlich mit dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen nicht vereinbar, dass Herr Maaßen als Ergebnis seiner Arbeit zwar abgezogen werden muss, gleichzeitig aber - wenn auch an anderer Stelle - befördert wird." Sie sei deshalb der Auffassung, dass die Spitzen der Koalition noch einmal zusammen kommen sollten, um die unterschiedlichen Anliegen der GroKo-Partner zu beraten.No shit, Sherlock! Habt ihr das ganz alleine rausgekriegt?
In other news: Neuverhandlung.
Das war Ergebnis einer Verhandlung.
Das war nicht "Seehofer macht halt". Das war eine Verhandlung. Die SPD hat "verhandelt", und das Ergebnis war: Seehofer kommt mit allem durch und ein SPD-Staatssekretär fliegt raus. Das haben die Ultraverhandler von der SPD raus"verhandelt".
Oh. Mein. Gott.
Die sind ja noch inkompetenter als ich dachte.
hier mal eine kurze Info von der Pflegefront: Ich arbeite als examinierter Altenpfleger im Stationären Bereich. Dort sind pro Schicht 1-2 examinierte Pflegefachkräfte und 2-5 Pflegehelfer/Pflegeassistenten für 34 Bewohner von Pflegestufe 2-4.An dieser Stelle übrigens mal meinen herzlichen Dank an alle Pflegekräfte. Ihr seid Helden! Lasst euch von niemandem was anderes erzählen!Die meiste Arbeit wird also von den Pflegehelfern verrichtet. Davon gibt es einige, die wollen eine 100% Stelle, bekommen aber nur 75%. Der Grund: Sie arbeiten am Tag nur 5,5 Stunden anstatt 7,5. Wenn sie am Tag 7,5 Stunden arbeiten könnten, würden sie es machen. Aber dafür ist kein Geld da.
Uns wurde angekündigt, dass es in Zukunft auch reichen würde, Stellen von examinierte Pflegefachkräfte durch Pflegehelfer zu ersetzen und ein Examinierter dann für zwei Wohnbereiche/Stationen zuständig ist. Also verantwortlich für ca. 68 Bewohner und dann nur noch schaut, die Aufgaben, die Pflegehelfer nicht machen dürfen, zu übernehmen. Medikamente bestellen, stellen, verteilen, Wundversorgung, Arztkontakte, Büro u.s.w.
Also, an Jens Spahn: Es gibt tatsächlich Menschen in der Pflege, die mehr arbeiten möchten, aber nicht dürfen.
Ich habe eine 75% Stelle, da ich keine Lust habe, nur ein Wochenende im Monat frei zu haben und 11 Tage am Stück zu arbeiten. Mit den 1500 Euro Netto komme ich auf Grund meines Lebensstils eines Bummelstudenten auch gut hin.
Update: Noch ein Leserbrief zur Pflegesituation. Falls jemand dachte, das da oben sei Altenpfleger-spezifisch und nicht verallgemeinerbar.
Auch im Berufsfeld der HeilerziehungspflegerInnen (HEP) ist die Situation äußerst prekär. Kernaufgabe ist in meinem Fall die Eingliederungshilfe für 20 Menschen mit Behinderungen und psychisch Erkrankter in teilstationärem Rahmen. Die Vollzeit- Ausbildung dauert in Hamburg 5 Jahre (2 Jahre sozialpädagogischer Assistent und drei Jahre HEP) und ist hauptsächlich pädagogisch-etwicklungspsychologisch orientiert. Die Kosten der Ausbildung in Höhe von € 160.- / Monat muss man selbst aufbringen. Nix mit Ausbildungsvergütung wie sonst in jedem anderen Lehrberuf üblich! Leider ist pädagogisches Arbeiten meißt jedoch nicht möglich, da pflegerische und hauswirtschaftliche Tätigkeiten mittlerweile zu den Kernaufgaben gehören.
Auch bei uns, dem größten Träger der Eingliederungshilfe in Norddeutschland werden grundsätzlich 30-Stunden-Stellen vergeben, da man "so flexibler einsetzbar" wäre. Wir machen Nachtschichten und arbeiten an mindesten 2 Wochenenden im Monat.Da auch bei uns der Fachkräftemangel enorm ist, arbeiten wir in unserem Haus mit ca. 40% ungelernten Abrufkräften, welche jedoch regelmäßig und dauerhaft in die Dienstplangestaltung eingebunden sind (in anderen Häusern ist es ähnlich, teils noch schlimmer).
Als ausgebildeter HEP erhält man ein Einstiegsgehalt von etwa € 1400.- Netto - Ungelernte erhalten mit allen Schichtzulagen weniger als € 1100.-. Davon kann man in einer Großstadt wie Hamburg kaum leben, liegt dieser Betrag doch unwesentlich über Hartz 4 - Niveau. Die Mitarbeiterfluktuation ist dementsprechend hoch (bei uns ca. 30 Mitarbeiter in knapp vier Jahren) - die meißten hören nach drei Monaten wieder auf und hartzen lieber. Da unsere Arbeit auf Vertrauen und Verlässlichkeit beruht, wird hier deutlich, dass eben dieses strukturell konterkariert wird.
Da es kein Vertretungskonzept gibt, kommt es nicht selten vor, dass man im Krankheitsfall eines Kollegen mehrmals im Monat Doppelschichten schieben muss, da auch die Zeitarbeitsfirmen nicht genügend Personal vorrätig haben. Der Krankenstand dreht sich immer um die 18%. Hier werden menschliche Wracks am laufenden Meter produziert.
Ja, komisch, Herr Spahn, wieso die alle "ihre Arbeitszeit verkürzt haben"! Ein Mysterium! Warum würden die Pflegekräfte das tun!!1!
Der New York Review of Books hat ein Heft über das Thema gemacht, wie das ist, wenn man vor Gericht unschuldig ist, aber in den sozialen Medien geächtet. Also haben sie den Gomeshi obigen Artikel schreiben lassen. Das ist jetzt inhaltlich nicht vom Hocker hauend in Sachen Neuigkeitswert, es ist im Wesentlichen so, wie man sich das vorstellt. Aber wenn wir schon "glaubt immer dem Opfer!1!!" sagen, und er freigesprochen wurde, dann ist er halt in diesem Fall das Opfer. Es sollte also unkontrovers sein, ihn zu Wort kommen zu lassen, oder? Auch wenn er da den vor Selbstmitleid zerfließenden armen Schlucker gibt?
Nun, ihr werdet euch schon gedacht haben, was als nächstes passierte.
Der Chefredakteur vom New York Review of Books muss gehen. Unter Karrierevernichtung machen es die Hassmobs halt nicht. Und sie treiben vor sich eine Bugwelle aus Verängstigten her, die aus Angst, ihre Karriere zu verlieren, lieber Andere unter den Bus werfen.
Bei solchen Situationen kommt immer das Schlimmste aus den Menschen zum Vorschein. Ich halte das auch für eine der treibenden Mechanismen dahinter, wie der Faschismus in Europa die Macht übernehmen konnte. "Lieber die als mich!" (Danke, Helmut)
The new Code of Conduct explicitly says discrimination and harassment on the basis of sex or gender is not allowed. One Linux Foundation Technical Advisory Board member who did not sign off on the patch is Ted Tso, who is a rape apologist
Mit "Beweis"-Link zu geekfeminism. Ja nee klar. Ted Ts'o ist übrigens der hier. Der Hauptmaintainer von ext2, ext3 und ext4. Leiter des Kerberos-Teams am MIT. Preisträger des FSF Award. Und (ich hab den mal persönlich getroffen) einer der freundlichsten und liebenswürdigen Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Rape Apologist, my ass. Wie sieht denn die Beweislage aus?Theodore Ts'o made statements (full email archived here) in which he argued that categorising statutory rape, child abuse, intimate partner abuse or rape without physical force with stranger rape of adult women with physical force is “hyperbolic and misleading”
Heräsie!! Das sehen nur Perverse so! Perverse wie … das bürgerliche Gesetzbuch und der US Code of Law. Hier ist das Beweisstück von einer Mailingliste:Please note, I am not diminishing what rape is, and or any particular person's experience. However, I *am* challenging the use of statistics that may be hyperbolic and misleadingLYNCHT IHN!!1!
Ich habe mehrere Mails gekriegt, wieso ich mich denn so habe, denen den kleinen Finger hinzuhalten.
Das ist der Grund.
Ist Blut im Wasser, kommen die Haie.
Update: Wisst ihr, wass Sage Sharp beruflich macht? Kommt ihr NIE drauf!
Update: Oh und: Valerie Aurora macht auch hauptberuflich Diversity.
Na egal. Mache ich sie halt jetzt auf. :-)
Erster Eintrag: Dieser wohlerzogene Golem-Forist:
Fefe hat keine Ahnung, und ist ohnehin seit langem der Ober-Bully der deutschen Bloggerszene, und wenn du dich mit Androzentrismus und der neuen Rechten ungerechtfertigt in Verbindunggebracht fühlst, dann ist es etwas ungeschickt, einen der lautesten und asozialsten Wortgeber der deutschen Maskulistenszene, einem besonders widerlichen Teil der neuen rechten Bewegungen, als Quelle anzuführen.Wie und meinen offensichtlichen Antisemitismus findet er nicht erwähneswert!? Ich bin enttäuscht!
Geht weiter unten noch weiter. Gefragt, ob Antikapitalismus, Antirassismus, Eintreten für gerechtere Verteilung der Vermögen und Kampf gegen Massenüberwachung mich nicht eher zu einem Linken machen, kommt diese bedenkenswerte Beobachtung:
Rechter Antikapitalismus ist halt gerade en vogue. Und wenn er dabei noch so viele richtige Ideefragmente hätte, macht das die asozial-reaktionäre Tendenz seiner unsäglichen Tiraden gegen wesentliche zivilisatorische Errungenschaften im Umgang miteinander, und Ansätze, diese weiter zu verbessern, keinen Millimeter besser.Dem ist halt der zwischenmenschliche Umgang besonders wichtig! Das erkennt man auch an Worten wie *hochscroll* "Ober-Bully" und "asozialster Wortgeber der deutschen Maskulistenszene". Wenn ich von solchen Leuten ernst genommen werden möchte, muss ich einfach auch auf dem Niveau agieren! Ganz einfach!
Update: Seid ihr eigentich auch so froh, dass Hate Speech-Bekämpfung bei uns in Deutschland jetzt Chefsache ist? Endlich nimmt das mal jemand ernst!
Update: Hah, ein anderer Einsender schreibt:
Nunja, wieso ich mich eingentlich nochmal melde, ist dass einige meiner Golem Posts (mit nahezu dem gleichen Inhalt der Mail an dich) verschwunden sind, und heute lese in in der Inbox:
Re: RIP Linux
Von [zensiert] (Golem.de) 20.09.18 09:45
An: [zensiert]Hallo [zensiert],
da der Begriff SWJ derzeit vor allem als Provokation benutzt wird,
möchten wir den auch in unserem Forum nicht zulassen, wenn er
entsprechend benutzt wird. Wir wollen damit keine Meinungen
unterdrücken, es geht lediglich darum, dass niemand diskriminiert wird
und sachlich-faire Diskussionen möglich sind. Um Missverständnisse zu
vermeiden, bitte ich auch in diesem Fall um Verständnis.Mit freundlichen Grüßen,
[zensiert] (Golem.de)
Oh ach soooo! Es geht hier um sachlich-faire Diskussionen! Daher muss Hate-Speech wie "SJW" entfernt werden! Pro-Tipp: Beschimpf die Gegenseite lieber als "Ober-Bully" oder "asozialster Wortgeber der deutschen Maskulistenszene". Das drückt Respekt und Hochachtung aus und dient dem positiven Gesprächsverlauf.
Update: Ein Leser hat die Kategorie wiedergefunden. Sie hieß "Subject: Du Nazifreund"! (Danke, Julian)
Hier ist, was ich dem letzten per Mail geschrieben habe:
Früher war es so, dass Freiwillige sich auf der Mailingliste gemeldet haben, und ihren Code geschickt haben. Linus hat ihnen erklärt, was sie noch nachbessern müssen, um reinzukommen, sie haben das gefixt, und wurden reingelassen. Alles gut.Redhat ist mehrfach negativ aufgefallen in der Richtung. Der Kay, um den es in der von mir verlinkten Mail ging, ist auch Redhat-Mitarbeiter. Aus dem systemd-Umfeld. Die haben sich echt massivst danebenbenommen, und als Linus sie nicht im Kernel brandschatzen ließ, haben sie seinen Kernel halt aus dem Userspace sabotiert.Manche kriegen Kritik an ihrem Code, nehmen das persönlich, und entdecken dann ihre anale Phase, pinkeln in die Ecke, machen laute Musik an, stören die anderen. Auf einer Mailingliste kann man da nicht wirklich viel gegen tun. Du kannst denjenigen runterschmeißen, klar, aber dann macht der sich ne neue Mailadresse und kommt wieder.
Später gab es dann Firmen wie Redhat, die haben Leute dafür bezahlt, dass sie Dinge tun. Und als ihnen auffiel, dass die Wartung von Software teurer ist als das Schreiben von Software, haben sie sich gedacht: Die Kosten externalisieren wir doch mal an die Community! Und sie haben ihren Scheiß auf die Mailinglisten gekippt. Linus hat das dann zurückgewiesen. Aber jetzt haben wir eine fundamental andere Ausgangsbasis. Wir haben Leute, die von ihrem Arbeitgeber dafür bezahlt werden, destruktive Dinge zu tun. Die haben dann (einige, nicht alle!) die Kritik einfach ignoriert. Genau so weitergemacht. Immer den selben Scheiß wieder eingereicht. Nach dem Motto: Wehr dich, solange du willst, ich werde hier bezahlt und sitze das aus. Weniger Arbeit für mich.
Und da gehen Linus irgendwann die Optionen aus. Was schlägst du vor, was er tun soll? Seine Strategie war, das dann über ein halbes Jahr oder so (guck selbst auf der Mailingliste! Nichttriviale Zeiträume!) den Ton zu verschärfen. War das die beste Strategie? Vermutlich nicht.
Aber es ist keinesfalls so, dass "der olle Linus halt mal wieder ausfällig wird". Das sind kumulierte Eskalationsstrategien, die das Ziel hatten, Redhat als Firma zum Einschreiten zu bringen. In einigen Fällen hat es auch funktioniert, übrigens.
Die Mails, die da zitiert wurden, sind jedenfalls nicht "Linus tickt halt aus". Das ist "Linus hat dir das jetzt ein fucking JAHR lang erklärt und du sabotierst hier immer noch das Projekt?!".
Update: Ich hatte das alles schonmal erklärt, sehe ich gerade.
Torvalds’s decision to step aside came after The New Yorker asked him a series of questions about his conduct for a story on complaints about his abusive behavior discouraging women from working as Linux-kernel programmers.
Wow, geil. Nein er hat sich nicht Frauen gegenüber verhalten, wie die hier durch geschickten Satzbau implizieren wollen. Und sie haben auch keine Frauen gefunden, die wegen Linus nicht bei Linux mitmachen wollten. 10% der Linux-Kontributoren sind Frauen. Für den Laien klingt das wie eine furchtbar schlechte Quote. An meinem Informatik-Uni-Jahrgang damals war der Frauenanteil noch deutlich geringer.Und wie weisen sie den Abuse nach? Sie fragen eine Professorin, die das hier zu Protokoll gibt:
“Everyone in tech knows about it, but Linus gets a pass,” Megan Squire, a computer-science professor at Elon University, told me, referring to Torvalds’s abusive behavior. “He’s built up this cult of personality, this cult of importance.”
OK, und? Wo kommen die Frauen ins Spiel? Hier!For a research project, Squire used e-mails from Torvalds to train a computer to recognize insults. According to Squire’s tabulations, more than a thousand of the twenty-one thousand e-mails Torvalds sent in a four-year period used the word “crap.”
Wenn ihr noch auf den frauenfeindlichen Teil wartet, seid ihr nicht alleine.“Slut,” “bitch,” and “bastard” were employed much less frequently during that period.
Öhm…!?Squire told me that she found few examples of gender bias.
Well, …!?!?!? Wo bleibt die Story?“He is an equal-opportunity abuser,” she said. Squire added, though, that for non-male programmers the hostility and public humiliation is more isolating.
Oooooh, verstehe! Das ist der sagenumwobene strukturelle Sexismus! Post hoc ergo propter hoc! Wir sehen weniger als 100% Frauen, also muss dieser fiese Torvalds die alle weggescheucht haben!1!!Oh Mann.
Update: Weiter unten geht es genau so weiter. Sarah Sharp wird als Kronzeugin herangeholt, aber kann natürlich auch keinen einzigen Fall vorzeigen, wo Linus eine Frau weggemobbt hat. Stattdessen wieder geschickter Satzbau ala "I received a lot of harassment because of it". Von wem? Spielt keine Rolle! Ist ein Artikel über Linus, ein bisschen Hundekacke wird schon kleben bleiben!
Und dann natürlich Valerie Aurora, bei deren Statement offensichtlich der Zensor pinkeln war:
Valerie Aurora, a former Linux-kernel contributor, told me that a decade of working in the Linux community convinced her that she could not rise in its hierarchy as a woman.
Community? Und dann "rise through the hierarchy"? Da hat ihr wohl die Ada Initiative die falschen Talking Points mitgegeben! Das war das angeblich Argument in Firmen, nicht in der Community! Die Idee bei der Community ist, dass du dich einbringst, nicht dass du "aufsteigst". WTF? Was kommt als nächstes? "Mein Community-Gehalt ist nicht hochgegangen"?! Das Gender Pay Gap bei Freiwilligen in der Community? Au weia.
Update: Sarah Sharp war hier auch schonmal im Blog.
Eine Schneeflocke ist ein Kind, das in den Zeiten aufgewachsen ist, wo alle Kinder voll einzigartig und wunderbar sind. Das sind die Kinder, die bei einem Rennen von drei Läufern den 3. Siegerplatz belegen, denn Verlierer gibt es bei uns nicht. Kinder, die in ihrer Kindheit nie Grenzen aufgezeigt bekommen haben, bei denen also die Eltern die Sozialisierung voll verkackt haben. Kinder, die jetzt groß geworden sind, und sich beim kleinsten Gegenwind auf den Boden werfen und strampeln, weil ihnen die Eltern das auch immer haben durchgehen lassen.
Ein Brony ist jemand, der My Little Pony geil findet. Googelt selbst. Nein, das ist kein Scherz. Würde ich euch mit sowas belügen?! Ehrlich! Wenn ihr eine Bildersuche auf Brony macht, werdet ihr auch sehen, wieso ich blauhaarig schrieb.
Einhörner sind eine Unterkategorie.
Was für Vorurteile schwingen da mit? Siehe oben, und: Lebensunfähige Egozentriker und Narzissten. Geistig weit in der Entwicklung hinter ihrem Körper hinterherhängend.
Wohlgemerkt: Inkompetent oder schlechte Programmierer ist nicht Teil der Vorurteile. Und ich habe mir auch keines dieser Vorurteile zueigen gemacht. Ich erwähne das hier als Teil meines Bildungsauftrags (*SEUFZ*) und weil ich explizit gefragt wurde.
Ich beobachte bloß, dass unter den sich von Linus verletzt fühlenden Menschen Schneeflocken und Bronies deutlich überrepräsentiert zu sein scheinen.
Ein Einsender hat mir vorgeworfen, was ich besonders verletztend finde, Snowflake sei ja ein Alt-Right-Begriff, den ich mir zu eigen machen würde. Frechheit! Ich hab schon FDPler als Schneeflocken beschimpft, bevor es die Alt-Right gab!
Ich für meinen Teil kann kaum erwarten, wie viel besser die Codequalität wird, wenn jetzt endlich auch die ganzen blauhaarigen Schneeflocken und Einhorn-Bronies einchecken können, die bisher von Linus weggeekelt wurden. Das wird bestimmt ein FEST!Frage 1: Steht da, dass blauhaarige Schneeflocken und Einhorn-Bronies nicht programmieren können?
Frage 2: Steht da, dass Linus Schneeflocken und Bronies nicht mag?
Frage 3: Steht da, dass der Autor Schneeflocken oder Bronies nicht mag?
Frage 4: Ist da vielleicht verstecker Sarkasmus, der die Leser irregeführt hat?
(Spoiler: Nein, nein, nein, und der Sarkasmus ist nicht versteckt und hat niemanden irregeführt)
Ich bin einigermaßen entsetzt, wie viele Zuschriften völlig unreflektiert davon ausgehen, dass Bronies nicht programmieren können, und ich sie hier bloßstellen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Ich kenne überhaupt keine Bronies ohne Programmiererfahrung. Wo kommt eure Homo- und Transphobie her?! Und wieso projiziert ihr die ausgerechnet auf mich? Unfassbar. Ich dachte, diese Zeiten seien vorbei.
Was steht da wirklich? Da steht, dass es eine Teilmenge an Schneeflocken und Bronies gibt, die sich von Linus weggeekelt fühlten, und die jetzt Code einreichen könnten, und das wird bestimmt ganz schlimm. Das ist keine Aussage über die Codequalität von Bronies, sondern das eine humoristische Anspielung darauf, dass mir unter denen, die sich marginalisiert fühlen und lieber anderen Vorwürfe machen als selbst am positiven Ausgang ihrer Gesamtsituation zu arbeiten, dass unter denen blauhaarige Schneeflocken und Einhorn-Bronies stark überrepräsentiert erscheinen.
Und, um das nochmal explizit anzusagen. In der Geschichte von Linux ist NOCH NIE jemandes Code nicht genommen worden, weil der Einsender $IRGENDWAS war. Entscheidend ist der Code. Wenn den ein Hund einreicht, aber der Code gut ist, wird er genommen. Genaugenommen ist Code im Internet einsenden DIE EINE GELEGENHEIT im Leben, wo die Person des Einreichers keine Rolle spielt. Linus kann deine Haarfarbe gar nicht sehen, wenn du was einreichst. Ich weiß aus 1. Hand, dass im Linux-Kernel Code von blauhaarigen Schneeflocken eingeflossen ist. Warum auch nicht? Völlig absurd, da auf die Haarfarbe zu gucken.
So und wer bleibt jetzt übrig, der Code in den Kernel reinbrechstangen will, aber an Linus nicht vorbeigekommen ist? Na die, deren Code nicht gut genug war. Und DAS ist ein Grund zur Sorge.
Haben glaube ich auch alle auf Anhieb richtig verstanden. Aber die beste Reaktion auf absichtliches Missverstehen zur besseren Als-Nazi-Beschimpfung ist m.E., das nochmal zu erklären. Und nochmal. Und nochmal, wenn es sein muss. Genau was Linus immer getan hat, bis ihm nach Monaten des abusive behavior irgendwann die Hutschnut platzt.
So und jetzt hört mal bitte mit eurer Homo- und Transphobie gegenüber blauhaarigen Schneeflocken und Bronies auf. Ist ja widerlich. Echt mal. Ekelhaft, sowas.
Ich tippe mal, dass ich damit meine Wette mit Frank gewonnen habe. Der hatte gewettet, dass Maaßen in die Politik geht und der AfD beitritt.
Naja, kann ja noch kommen.
Update: Ein Einsender merkt an:
bitte auch beachten, dass sich dadurch Maaßens Besoldungsstufe ändert. Von B 9 zu B 11. Das entspricht fast 1.500€ Unterschied netto.
Update: Dafür muss übrigens ein SPD-Staatssekretär gehen. Nicht etwa einer von der CDU (Maaßen hat ein CDU-Parteibuch).
Ein Beispiel dafür war eine Spielefirma, die so im Text Anspielungen und Witzchen vermeiden kann, die in belieferten Kulturkreisen keiner versteht. Das finde ich ein gutes Argument allerdings noch nicht durchschlagend, weil es sich nicht so gut verallgemeinern lässt, z.B. auf VW-Fließbandarbeiter oder Burger-Flipper bei McDonald's oder einen SAP-Programmierer.
Ein anderer Einsender ist Lehrer und wies darauf hin, dass die unter partiell ähnlichen Annahmen eingeführte "Kinder nicht korrigieren, Lesenlernen nach Aussprache"-Methode wohl voll in die Hose ging.
Ein dritter Einsender zitierte einige bekannte Fälle wie den Seifespender, der nur bei weißer Haut Seife spendet.
Ich persönlich betrachte Kritik an meiner Arbeit nicht als negativ, im Gegenteil. Von Lob lernt man nichts. Mein Ziel ist, zu lernen. Daher ist ehrliche Kritik das viel größere Lob, besonders wenn man ihr anmerkt, dass derjenige sich mit meiner Arbeit auseinandergesetzt hat, als irgendein rituelles Hohl-Lob. Aus meiner Sicht machen sich Leute, die bei Kritik nur darüber nachdenken, wie ungerecht sie behandelt werden, ihre Wachstumsmöglichkeiten kaputt, und ich würde alleine deshalb lieber jemand kritikfähigen einstellen. Nicht nur ihre eigenen Wachstumschancen, die des ganzen Teams.
Ich habe einige so Zuckerwatte-Teams erlebt. Eine häufige Gemeinsamkeit ist, dass die aus Furcht vor Kritik auch externe Vergleiche scheuen, und dann in einer Blase vor sich hin arbeiten, sich gar nicht dessen bewusst seiend, dass sich die Welt seit ihren Berufanfangs weitergedreht hat, und es inzwischen bessere Verfahren gibt.
Insofern wäre mein auszuräumendes Problem auch nicht damit, ob es da jetzt Diversität und Inklusion gibt, sondern ob man sich radikale Kritik und Kritikfähigkeit aufrecht erhalten hat. Und das sehe ich halt bei keiner der üblichen Inklusions-Initiativen gegeben, eher im Gegenteil.
Um mal das geflügelte Wort zu zitieren: Klar, kann man so machen. Wird dann halt Kacke.
Update: Ich finde es an der Stelle übrigens brandgefährlich, Leute zur Selbstverwirklichung Code beisteuern zu lassen. Wir reden hier vom Linux-Kernel, der ist in Telefonen drin, mit denen man im Notfall zuverlässig die Feuerwehr rufen können muss. Der ist in Steuerungen für Kraftwerke drin, und in selbstfahrenden Autos. Da hängen Menschenleben von ab. Nein, da darfst du nicht an die Wand pinkeln, weil das toll in deinem Lebenslauf aussehen würde. Man hätte euch auch nicht bei der Brücke in Genua mitfrickeln lassen, weil ihr ein marginalisiertes Einhorn seid, mit dem alle Mitleid haben. Habt mal ein bisschen Respekt vor Code! Wir kriegen es schon mit ausgewiesenen und erfahrenen Experten nicht zuverlässig hin, sauberen und sicheren Code zu schreiben! Das ist kein Kunstwerk, das ist ein Stück Infrastruktur, von dem wir hier reden!
Update: Übrigens halte ich es für unerlässlich, dass wir uns einigen, was wir meinen, wenn wir Linus kritisieren. Hier ist sein glaube ich übelster Ausfall. Das ist keine öffentliche Niedermachung einer spezifischen Person. Die Person ist nicht genannt (und ihm wohl auch nicht bekannt). Es geht um Verhalten, nicht die Person. Ich finde diese Aussage von Linus auch nicht akzeptabel und werde sie nicht verteidigen. Aber das ist eben nicht "der Bronie da drüben ist ein Idiot und darf nicht einchecken" sondern "OMG wer schreibt denn bitte SOLCHEN CODE!?!?". Das ist nicht "Soldat Müller ist ein Mörder" sondern eher "Soldaten sind Mörder". Immer noch inakzeptabel, allerdings hat das eine Vorgeschichte. Wer die nicht kennt, hält bitte mal gepflegt die Klappe. Linus entgleiste in der Vergangenheit nie jemandem direkt ins Gesicht, sondern er fährt eine mehr oder weniger kontrollierte Eskalationsstrategie gegen Leute, die wieder und wieder ankommen und ihm Mist einreichen. Wer das nicht gut findet, soll mir mal bitte sagen, wie Linus sonst reagieren soll. Wir reden hier auch von Leuten, die dafür bezahlt werden, Code für Linux zu schreiben. In diesem Fall von Redhat, in dem anderen bekannten Fall waren das die Security-Leute von Google, die lauter Patches eingereicht haben, die den Kernel platzen lassen, wenn sie Speicherkorruption diagnostizieren. Ich bin in der Debatte auf Seiten der Google-Leute, aber ich bin nicht der Kernel-Maintainer. Wenn Linus das nicht mag, dann ist das seine Entscheidung. Google kann ja einen Fork betreiben (tun sie ja auch). Google wollte aber die Wartung für ihren Kram dem Upstream-Kernel überhelfen. Und dann müssen sie sich halt auch an die Regeln dort halten. Ganz einfach. Aber das Problem ist halt, wenn die dafür bezahlt werden, das zu tun, dass die dann auch nicht weggehen, wenn Linus seine normale Strategie fährt und sie kritisiert. Die haben von ihrem Boss halt andere Vorgaben und tun, wofür sie bezahlt werden. Ich sehe da keinen guten Ausweg. Linus könnte öffentlich Google anpinkeln. Oder erkönnte Mails von den Leuten filtern. Oder sie ignorieren. Ist alles noch schlechter, finde ich. Als mal Butter bei die Fische. Was hätte Linus besser tun sollen?
Update: Ein Einsender schlägt den Lehrerberuf als Beipiel für sinnvolle Diversität vor. Wenn die Schüler alle homogene Hintergründe haben, es es besser für sie, einem Lehrerkollegium mit diversen Hintergründen exponiert zu sein. das finde ich ein gutes Argument, aber es verallgemeinert sich wieder nur schlecht.
"Wir sind verblüfft, es ist offenbar noch problematischer, als angenommen. Dass wir innerhalb von drei Tagen über 1700 Meldungen bekommen, hat uns mehr als erstaunt", so der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Ulrich Thomas. Nun seien die Netzbetreiber gefordert, die Empfangsqualität zu verbessern.Wie bitte was? Jetzt sind die Netzbetreiber gefordert? DAS IST ALLES?!? Die waren schon immer gefordert und haben aus dem überfliegenden Firmenjet auf eure Bevölkerung herab gepinkelt. Und mehr als "hmm die sollten da wohl mal was machen" habt ihr nicht?!?
Wer wählt eigentlich immer diese personifizierte Inkompetenz namens CDU?
Setzt euch mal stabil hin, bevor ihr da draufklickt. Es geht um einen mutmaßlichen kurdischen Terrorist und Nazi.
Ein fieser radikalisierter Student hatte auf Facebook erst einen Beitrag des Bayerischen Rundfunks geteilt, auf der eine YPG-Fahne zu sehen war (das ist der bewaffnete Arm der kurdischen Arbeiterpartei PKK — und unsere Verbündeten im Syrienkrieg, denen die Bundesregierung Waffen geliefert hat). Und der Bayerische Rundfunk ist ja über die Landesgrenzen hinaus für seinen Terrorismus verrufen!1!!
Wartet, das erklärt den Kurden-Teil. Was ist mit dem Nazi-Teil? Nun, äh, der Mann hatte auch einen Beitrag vom Postillon geteilt. Postillon, Postillon, war das nicht diese Satire-Seite? Ja, genau die! Der Beitrag lautete "Björn Höcke dreht Hitler-Foto auf seinem Nachttisch um" und auf dem Foto war ein Hitler-Foto zu sehen. Völlig klar, da muss der Staatsschutz aktiv werden.
Immerhin wissen wir jetzt, wieso in Chemnitz kein Staatsschutz die marodierenden Hitlergruß-Horden aufgehalten hat. Die Sachbearbeiter waren mit Facebook-Likes-Durchgehen beschäftigt.
Update: Habe ich verkürzt dargestellt. Die Waffenexporte gehen an die Peschmerga, zumindest offiziell. Mein Stand war, dass die Idee dahinter war, dass die Peschmerga mit YPG gegen den IS kämpfen und daher unsere Waffen schon beim eigentlichen Ziel, der YPG ankommen würden. Da weisen jetzt einige Leser darauf hin, dass es dafür keine Belege gibt.
Die Bundesregierung arbeitet an "rechtlichen Rahmenbedingungen" um offensiv zurückhacken zu können. Das erklärten hochrangige Vertreter auf dem vom Behördenspiegel veranstalteten Kongress Public IT-Security. Andreas Könen, Abteilungsleiter Cyber- und Informationssicherheit im Bundesinnenministerium (BMI), sprach sich dafür aus, dass die "richtigen Behörden" eine rechtliche Grundlage für die "aktive Cyberabwehr" bekommen.Uiuiuiui, "aktive Cyberabwehr", ja?
Und sie haben die Frechheit, das auch noch unter "Security" laufen zu lassen.
Ich stell mir gerade vor, wie die Profispezialexpertenhacker des Innenministeriums einen Portscan an der Firewall detektieren und zurückhacken wollen, bei einem Script Kiddie in Russland rauskommen und dann von dem so nass gemacht werden, dass die Infrastruktur danach wochenlang nicht verfügbar ist. Welcher fitte Hacker arbeitet denn bitte freiwillig für das Innenministerium!?
Update: Falls jemand von euch vergessen hat, wie "aktive Verteidigung" im der polizeistaatlichen Praxis aussieht: Na wie bei der No-Name-Crew damals!
Und ich denke mir dann immer: Gut, dass wir sowas nicht haben. Daber stellt sich raus: Doch, haben wir. Schaut mal hier:
Empört und betroffen hat die Bundesregierung auf rechtsradikale Vorkommnisse in Köthen reagiert. Am Sonntag war es dort zu Nazi-Sprechchören gekommen. Die Polizei nahm zehn Anzeigen auf. Auslöser war der Tod eines 22-Jährigen.Das fiel mir heute wie Schuppen von den Augen. Das ist unsere Bullshit-Floskel. Das sind unsere Thoughts and Prayers. Wir sind empört und betroffen! Und bestürzt! Gibt es irgendwas wertloseres, das die hätten sagen können? Mir fällt nichts ein. Genau wie Anthony Jeselnik treffend erklärt:Die Bundesregierung hat bestürzt auf die rechtsradikalen Vorkommnisse in der sachsen-anhaltischen Stadt Köthen am Sonntagabend reagiert.
All you are doing, is saying: Don't forget about me today! Don't forget about me! Lots of crazy distractions in the news today, but don't forget how sads I am!
Ein Ansatz dafür war C++. In C++ ging es natürlich auch um einen Haufen anderer Dinge, aber es ging eben auch darum, Dinge, die häufig auf die Fresse fallen, wegzuabstrahieren. Man arbeitet nicht mehr mit C-Strings, die mit in-band-Signaling arbeiten (0-Byte = Stringende), sondern man hat eine String-Klasse, und die kennt die Länge. Niemand muss mehr mit strlen über alle Bytes iterieren, um die Länge zu finden.
Aber das ist ja nicht das einzige Problem in strings. Nehmen wir mal an, du hast einen String s, und willst das 100. Zeichen davon haben.
Dann machst du in C oder C++ s[99].
Was aber, wenn der String bloß eine Länge von 10 hat?
Tja, das ist dann ein Bug. Nun könnte man, wenn man eine Klasse in C++ hat, den operator[] überladen, und wenn der Index negativ oder größer als die Stringlänge ist, dann könnte man das erkennen und beispielsweise eine Exception werfen. Dafür sind die da. Für genau sowas.
Aber ... macht C++ das? Nein, machen sie nicht! Der Standard lässt das offen, ob die Implementation das abfangen soll oder nicht. Und dreimal dürft ihr raten, was die Implementationen da draußen folgerichtig alle machen! Richtig! Nicht checken.
Diese Art von Nachlässigkeit ärgert mich auf einem sehr fundamentalen Level. Da krieg ich Pickel und Bluthochdruck von. Wenn du schon den Aufwand auf dich nimmst, eine Abstraktion einzuziehen, dann gibt es echt keine Ausrede, da nicht auch gleich eine Fehlerklasse auszuschließen.
Nun nimmt man in C++ im Allgemeinen Iteratoren und nicht Index. Hat C++ also die Iteratoren richtig gemacht? Nein, auch nicht! Der Iterator ist unabhängig von der Basisklasse. Sagen wir mal, die Basisklasse ist ein Baum, und man hat einen Iterator, der beim 3. Element ist. Und man löscht jetzt dieses Element. Dann ist der Iterator ... ungültig. Warum eigentlich? Der Iterator ist doch eine Abstraktion. Die Abstraktion hätte man so machen können, dass der Container alle offenen Iteratoren in einer Liste hat, und wenn er Iteratoren invalidiert, dann sagt er den Iteratoren Bescheid. Und wenn dann jemand einen von denen verwenden will, dann platzt das Programm. So hätte man das machen sollen. Hat man aber nicht. Stattdessen ist das jetzt halt ein Bug, wenn jemand so einen Iterator verwendet. Und die Regeln dafür, wie man als Programmierer erkennen soll, ob ein Iterator noch gültig sind, sind obskur und weitgehend unbekannt. In typischem Code da draußen gilt das Prinzip Hoffnung.
Ich ärgere mich darüber, weil das unnötig war, und der Grund ist, wieso wir jetzt Rust haben. Rust kann noch mehr als ich hier skizziert habe. Rust verhindert auch Data Races. Ich will Rust nicht kleinreden. Aber man hätte den Bulk von der Zusatzleistung von Rust auch in C++ implementieren können. Nicht mal in der Sprache. In der Library. Mit bestehenden Compilern. Aber wir stehen ja anscheinend auf Schmerzen in der C++-Community.
Warum rante ich hier so lange über diesen alten Punkt rum? Weil es gerade einen Versuch gibt, für C++ ein paar Richtlinien zu erarbeiten. Arbeitet ab jetzt so, dann wird das alles besser. Dieses Projekt wird von einigen der wichtigsten Namen in der C++-Community gemacht. Es liegt offen auf github rum, man kann es dort auch direkt lesen, und es gibt eine Referenzimplementation, auch auf Github, von Microsoft. Ein Großteil von diesem Code arbeitet um Unzulänglichkeiten in irgendwelchen MSVC-Versionen herum, daher ist das so groß, und daher verwaltet Microsoft das auch. Es gibt auch alternative Implementationen.
Einer der Vorschläge aus dieser Library ist so genial wie einfach: span. span ist sowas ähnliches wie std::array -- es schafft einen STL-Container um einen Speicherbereich fester Länge herum. Der Unterschied ist, dass span einen existierenden Speicherbereich nimmt und als Container zugänglich macht, ohne die Ownership davon zu übernehmen. Das kann man also wunderbar z.B. fürs Parsen von einem Byteklumpen verwenden, der gerade über Netzwerk reinkam. Die Abstraktion weiß, wie groß der Speicherbereich ist, und kann dann ein für alle Mal alle Range-Checks unter der Haube erledigen beim Zugriff. Kein Inline-Rumgemurkse mehr mit irgendwelchen halbgaren Checks. Das macht die Abstraktion für dich. Geil!
So geil, dass das in C++20 Einzug erhalten soll. cppreference.com hat es schon dokumentiert. Es gibt zwei Arten von Range Check, die man da so braucht. Erstens: "Gib mir Byte 15" soll explodieren, wenn es nur 14 Bytes sind. Zweitens: "Gib mir mal den String von Byte 15 bis Byte 30" soll explodieren, wenn das nicht vollständig innerhalb des äußeren span liegt. Insbesondere auch dann, wenn Offset und Offset+Länge innerhalb des span liegen, aber es einen Integer Overflow bei der Addition gibt. Und tatsächlich: std::span bietet so eine Operation an. Gib mir den Teil von hier bis da als Unter-Span. Die Methode heißt std::span::subspan. So und was sehen meine entzündeten Augen da?
The behavior is undefined if either Offset or Count is out of range.
ARE YOU FUCKING KIDDING ME?! Wieso überhaupt diesen Scheiß anbieten, wenn der nichts prüft!?!?Meine Güte, C++, so wird das nichts mehr mit euch. Es ist fast so, als WOLLTEN die, dass das immer alles kacke bleibt. Damit man mehr Consulting verkaufen kann oder so? Ich verstehe es nicht. Und dann wundern sich am Ende alle, wieso es so viele Sicherheitsprobleme gibt immer.
Ist nicht alles scheiße hier. Die GSL von Microsoft prüft ordentlich. Die GSL Lite prüft auch (aber nicht ordentlich, ich file gleich mal nen Bug). Aber wenn der Standard es nicht vorschreibt, hilft das ja alles nichts.
Es ist echt zum Heulen.
Gut, auf der anderen Seite werde ich nie arbeitslos mit meiner Security-Firma.
Update: Leser weisen darauf hin, dass man Bounds Checking auch von string und vector kriegen kann. Man muss nur nicht s[10] sondern s.at(10) schreiben. Das stimmt. Es tut nur in der Praxis niemand. Vielleicht weil es keiner weiß. Vielleicht weil Programmierer häufig der Meinung sind, sie brauchen keine Zusatzchecks, weil sie so genial sind. Wer weiß. Ich tippe: Weil es Scheiße aussieht.
Update: Ich freue mich sehr, dass jemand gemerkt hat, dass ich schrieb, das 100. Zeichen im String sei bei s[100]. Ist es nicht. Es ist hinter s[99]. In C und C++ fängt die Zählung bei 0 an. Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren. :-)
Update: Ein Leser merkt an, dass Microsoft das Iteratoren-Problem erkannt hat und eine Lösung anbietet. Mal wieder. Microsoft waren auch die ersten, die den inhärenten Integer Overflow in operator new gefixt haben (nachdem ich sie darauf hinwies). Als ich bei clang den entsprechenden Bug gefiled habe, haben die das innerhalb von einem Tag gefixt. g++ brauchte Jahre, bis sie sich durchringen konnten. Wenn wir unsere digitale Infrastruktur so verkommen lassen, dann wird die Zukunft aber trübe aussehen für Open Source!
Update: Eine erschreckende Anzahl von Lesern schreibt mir jetzt, dass Range Checks ja Laufzeit kosten und C++ hat halt versprochen, da neutral zu bleiben. Ich habe vor über zehn Jahren einen Vortrag über Compiler-Optimizer gehalten. Was damals Stand der Technik war, nicht Science Fiction. Und da gibt es eine Sektion über Range Checks. Wisst ihr, was da steht? Guckt selbst! Ist auf meiner Homepage verlinkt. Ich warte solange. Fertig? Da steht: Range Checks kosten nichts. Warum? Zwei Gründe. Erstens kann der Compiler unnötige Range Checks wegoptimieren. Kann nicht nur, tut es. Die bleiben also überhaupt nur in den unoffensichtlichen Fällen da. Und wenn der Range Check im Code landet, dann spielt das auch keine Rolle, weil die CPU im Wesentlichen die ganze Zeit auf den Speicher wartet. Ein einziger L2-Cache-Zugriff dauert lange genug, um gleich mehrere Range Checks in der Latenz komplett zu verbergen. Und wir reden hier von einem Iterator, den du dereferenzieren willst. D.h. da ist garantiert ein Speicherzugriff. So und jetzt Hausaufgabe: Baut mal einen eigenen Vector mit Range Check und tut damit ein paar Dinge. Und dann guckt, ob der Compiler die Range Checks rausoptimiert. Und wenn nicht, dann macht mal einen Benchmark und versucht die Kosten für die Range Checks zu messen. Und DANN könnt ihr zurückkommen und mir Dinge zu erzählen versuchen.
Nun, Die Gesellschaft für Freiheitsrechte übernimmt jetzt in Europa die Rolle, die die ACLU mal in den USA hatte, und hat einen Amicus Curiae Brief an das Bundesverwaltungsgericht geschickt. Leider gibt es das als Rechtsinstrument in Deutschland nicht, aber mehr als ignorieren und wegwerfen kann das Gericht auch nicht machen. Insofern kann ich ja wenigstens dafür sorgen, dass das ein bisschen Aufmerksamkeit kriegt.
Und hey, wenn wir sie mit diesem Taschenspielertrick durchkommen lassen, dann sind wir bald alle ein Verein und unsere Webseiten werden geschlossen.
Diese frenetische Selbstbeschäftigung mit einem langfristig zu gestaltenden Prozess führt zu einem dramatischen Zeitverlust und einer Einengung der politischen Handlungsoptionen in nahezu allen anderen Politikfeldern. Außenpolitisch ist Europa auf der Zuschauertribüne gelandet. Wenn es um den Nahen Osten, unsere Nachbarregion geht, entscheiden Türken, Russen und Iraner alleine. Ewig hadern wir mit Afrika an sich, fantasieren von den Millionen, die da kommen möchten - während die Chinesen sich längst kümmern, präsent sind, Abkommen schließen und einfach Politik machen, ohne zu warten, bis das Wesen des Afrikaners zu Ende erörtert wurde.Wenn ihr wissen wollt, was den Leuten wirklich wichtig ist: Da war neulich der Zensor pinkeln. In einer BamS-Umfrage (!) kam der Asylstreit auf Platz 13 von 20.
Auf dem letzten Platz landete bei der Auswahl aus einer Liste von 20 Themen ein Aufstocken der Verteidigungsausgaben.Ja, äh, wieso bombardieren uns die Medien dann die ganze Zeit damit?
In der repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ mit 1009 Teilnehmern nannten in konkreten Zahlen 79 Prozent der Befragten das Verhindern von Altersarmut als besonders wichtig. 76 Prozent entschieden sich für das Schaffen gleicher Bildungschancen für alle Kinder.Ich glaube ja, das sind alles "da kann man nichts machen"-Probleme. Da haben wir uns schon darauf geeinigt, dass das eh nichts wird. Die Politik macht irgendeine bullshittige Symbolpolitik, die bringt natürlich nichts oder geht voll nach hinten los, und dann sind alle ratlos, wie es soweit kommen konnte, und machen die nächste bullshittige Symbolpolitik.
Und man muss auch mal die Frage stellen, wieso die Leute eigentlich nicht mal zur Abwechslung eine Partei wählen, die die ihnen wichtigen Probleme im Parteiprogramm stehen hat.
möglicherweise eine Story für dich bzw. eine Goldmedaillenkandidatin für die Opferolympiade.Ich interessiere mich für Sport nur, wenn ich ihn selbst betreibe, insofern kann ich dazu jetzt nicht viel beitragen. Stimmt das wirklich, dass Männer keine Strafen zu befürchte haben für Ausraster? Kurzes Googeln findet Nick Kyrgios und die Älteren unter euch werden sich noch an John McEnroe erinnern. Oder vielleicht an Greg Rusedski.https://sport.orf.at/stories/3005341/
Gestern, im Finale der US Open, sorgte Superstar Serena Williams für einen Eklat: Es begann im Verlauf des zweiten Satzes mit einer Verwarnung wegen Coachings (dh dass der Trainer von der Tribüne aus taktische Anweisungen bzw. Korrekturen per Handzeichen gibt - das ist nicht erlaubt). Williams war sichtlich entrüstet, und meinte, dass sie lieber verlieren würde als zu schummeln. Die wichtige Information: Ihr Coach hat direkt nach dem Spiel zugegeben, dass er "gecoacht" hat. Gestehen wir ihr zu, dass sie das nicht mitbekommen hat, der Referee aber schon.
Nachdem die Außenseiterin sich wieder herangekämpft hat und drauf und dran war das Spiel zu gewinnen zertrümmerte ihren Schläger. Das ist ebenfalls nicht erlaubt und sie kassierte die zweite Verwarnung.Daraufhin echauffierte sich Williams sosehr und bezeichnete den Referee als Lügner (Eurosport) oder Dieb (ORF). Das ist ebenfalls nicht erlaubt und sie kassierte die dritte Verwarnung - und das führt zu einem Strafpunkt (bzw. Punkt für die Gegnerin). Durchaus eine Vorentscheidung.
Und anstatt sich, nachdem sie ein bisschen runtergekommen ist, nach dem Spiel bei der Pressekonferenz für ihr Verhalten auf dem Platz entschuldigt hat, schlug sie mit der Sexismus-Keule zu.
ORF.at: Williams blieb bei ihrer Kritik an Ramos. „Ich könnte hier nicht sitzen und nicht sagen, dass er ein Dieb ist, denn ich denke, er hat mir ein Game weggenommen“, sagte die US-Amerikanerin. Sie empfand die regelkonforme Bestrafung sogar als sexistisch. „Er hat noch nie einem Mann ein Spiel weggenommen, weil er ‚Dieb‘ gesagt hat.“ Sie werde weiterhin für Frauenrechte und Gleichberechtigung kämpfen, fügte Williams hinzu. Einer Frau müsse es erlaubt sein, ihre Emotionen zu zeigen und „eine starke Frau“ sein zu dürfen.
Ich hab schon einige Tennisspiele gesehen. Aber in keiner Sportart, egal ob bei Männern oder Frauen, kommst du "straffrei" damit durch, wenn du den Schiri als Dieb oder Lügner bezeichnest. Außerdem ist Williams kein unbeschriebenes Blatt.
Natürlich springen ihr gleich Kolleginnen bei. ORF.at: „Wenn eine Frau emotional wird, ist sie ‚hysterisch‘ und wird dafür bestraft. Wenn ein männlicher Spieler einen Zornausbruch hat, wird das unverblümt genannt und es hat für ihn kein Nachspiel“, schrieb die 74-jährige US-Amerikanerin Billie Jean King.
Das ist ganz einfach Blödsinn. Übrigens dachte ich tatsächlich (als ich das Spiel live gesehen habe), dass sie die Rassismus-Keule auspackt - das wäre nicht das erste Mal gewesen. Und dann wird Williams auch noch dafür gelobt, dass sie ihre Fans dazu aufgefordert hat, die Siegerin nicht mehr auszubuhen. ORF.at: „Was Serena auf dem Podium getan hat, war von großer Klasse und Sportlichkeit“, erklärte Verbandspräsidentin Katrina Adams in einer Mitteilung und lobte Williams trotz des für sie frustrierenden Ausgangs des Matches als echten Champion.
Ähnlich war auch der O-Ton bei der Liveübertragung auf Eurosport. Einzig Boris Becker äußerte sich subtil kritisch. Als sich die Siegerin aus Japan vor Williams verbeugte und sich trotz der Missgunst bei den Zusehern bedankte kommentierte er: "Das ist Kultur".
Es ist zwar nur Sport, aber es zeigt mM wohin die Reise geht. Bist du Mitglied einer Opfergruppe, brauchst du für nichts mehr die Verantwortung übernehmen. Irgendein -ismus findet sich immer. Positiver Sexismus ist natürlich immer willkommen und wird von den betroffenen mit Nachdruck betrieben unter dem Motto: "Wo Frauen besser sind".
Update: Leserbrief dazu:
Der interessante Punkt ist das der gleiche Schiedsrichter letztens auch Novak Djokovic (einen der männlichen Superstars) wegen ähnlichem Quatsch verwarnt hat.
Er ist einer der wenigen der das Konsequent tut. Normalerweise haben die Topstars einen bonus und können sich gewisse Dinge einfach erlauben mit denen ein noname von Position 250 einfach nie durchkommt.Das andere ist, coaching während des Matches ist im Tennis zwar verboten und Trainer sitzen auf der Tribüne aber es versuchen doch sehr viele. Und kommen damit in der Regel auch durch. Für Serena war es sicherlich überraschend das sowas überhaupt passiert.
Das andere ist, das Serena bei diesen US Open durchaus schon Sexismus abbekommen hat. Anfangs hat sie einen ganz körper anzug an gehabt angeblich sollte das gegen Blutverklumpungen helfen die sie nach ihrer Schwangerschaft hatte. Jedefalls wurde ihr das von der Turnierleitung untersagt, was einfach total lächerlich ist.
Dazu ging anfangs der US Open rum, dass Frauen aufm Platz nicht ihr Sporttshirt wechseln dürfen selbst wenn sie einen SportBH drunter haben während das bei männern absolut normal ist auch mal ein paar Minuten oben ohne auf der Bank zu chillen.Insgesamt: Das Verhalten auf dem Platz ist nicht schön, aber vellgepumpt mit Adrenalin nachvollziehbar. Das Verhalten des Publikums, von Serena auf der PK und von der Verbandschefin ist absolut erbärmlich.
Das ganze kann man einfach unter confirmation bias verbuchen. Dazu sind mir die Tage 2 dinge unter die Augen gekommen, einerseits: wer wird bei Twitter häufiger beschimpft, doch sicher weibliche Politiker mehr als männliche. Spoiler: Nein. (link geht zu einem arxiv Paper)
http://arxiv.org/pdf/1804.01498.pdfUnd das andere: Wird eine weibliche Wissenschaftlerin von Männern häufiger mit Vornamen angeschrieben als mit Titel (im Sinne von herablassender). Eine Wisseschaftlerin hatte den Verdacht und hat das mal in ihren einenen Daten überprüft.
Spoiler: Nein.
http://www.scicurious.org/i-went-viral-i-was-wrong/
(das ganze blog ist seit ein paar Tagen down darum der archive link)
(Danke, Helmut)
Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein.
Die Auswertung der Klickzahlen nach dem Verteilungsschlüssel der VG Media ist ernüchternd: Der Axel-Springer-Verlag würde derzeit fast 64 Prozent der Einnahmen enthalten. Kleine Lokalzeitungen erhielten nur einen Anteil im Promille-Bereich, der ihnen kaum das Überleben sichern würde.Und für die angeblichen Nutznießer in Form von Blogs lohnt sich die Erhebung der Statistik gar nicht, weil die dafür aufgewendeten Kosten nicht durch die Ausschüttungen wieder reinkämen.
Mit anderen Worten: Wenn Axel Springer für das "Leistungsschutzrecht" lobbyiert, dann ist das im Wesentlichen eine Selbstbereicherung. Die fordern von der Regierung, Geld geschenkt zu kriegen.
Guckt euch doch mal an, wem dieses Oped nützt.
Den Democrats? Nein. Die sehen sich bestätigt. Kein Erkenntnisgewinn, keine Handlungsänderung.
Den Republikanern? Aber hallo! Das Oped erfüllt genau einen Zweck: Der Republikanischen Partei über Trump hinweg die Existenz retten. Keine Sorge, liebe GOP-Wähler, wir haben Checks und Balances, die selbst jemanden wie Trump als Präsidenten daran hindern können, wirklich krassen Schaden anzurichten!
Ich bin übrigens nicht der Einzige, der das so sieht.
Update: Ein Leser wirft ein, dass das Oped auch Trump hilft:
Hi, ob ich daran glaube weiß ich selbst nicht, aber schon beim Lesen war mein erster Gedanke, dass das auch Trump nicht wirklich schadet - eher im Gegenteil. So wie ich das sehe bestehn die Trump Wähler aus 2 Lagern. Zum einen die die halt immer Republikaner wählen weil sie das schon immer so gemacht haben, die dürfte das Op-ed auch tatsächlich beruhigen.
Aber wichtiger weil potentielle Wechselwähler: die die den Republikanern deutlich weniger Liebe entgegen bringen und tatsächlich Trump wollten, nicht einfach irgendeinen in der richtigen Partei. Im Zweifel auch entgegen der republikanischen Linie, selbst jetzt gibt es ja genug Reps die keine Trunpfans sind.
Und für die bietet dieses Op-ed genau die Ausrede die sie brauchen um weiter an Trump zu glauben.
Insbesondere eine Stelle fand ich da irritierend, nämlich das die Sachen die sie geschafft haben nicht wegen, sondern trotz Trump geschafft haben:
Deregulierung, Steuerreform, und ein robustes Militär. Meiner Einschätzung nach sind das aber Sachen die bei dieser 2. Wählergruppe nicht zwangsläufig gut ankommen, das hätten sie auch von Hillary haben können. Die wollten das Trump ankommen, das hätten sie auch von Hillary haben können. Die wollten das Trump was anderes macht als das, was sie von den üblichen Kandidaten beider Parteien gekriegt hätten. Und das Op-ed liefert die Erklärung, warum sie das jetzt auch von Trump nicht kriegen.
Das liegt garnicht daran das Trump unfähig ist oder es nicht versucht, das liegt daran das die fiesen Bürokraten ihn hintergehen!
Und je nach Standpunkt und Definition kann man auch sagen, das ist genau der Sumpf den Trump versprochen hat trockenzulegen. Korruption und Vetternwirtschaft? Na wenn schon, wer würde nicht der Familie helfen wollen und sich auf sie verlassen... Hauptsache da räumt endlich mal jemand mit diesen Bürokraten auf die unser heiliges Amerika in den Kommunismus führen! Ohne viel damit zu tun zu haben, mein EIndruck ist das viele Amerikaner zwischen Bürokratie und Kommunismus keinen Unterschied sehen. Mag falsch sein, du kennst das Land besser als ich.
Also könnte man auch die Theorie aufstellen, das Op-ed stammt von jemandem der Trump tatsächlich weiter an der Spitze sehen möchte. Trump selbst halte ich für zu narzisstisch um sich für einen solchen Plan auszusprechen, aber das heißt ja nicht das nicht ein Unterstützer das trotzdem durchziehen würde.
Pass auf, und am Ende kommt raus, dass Trump doch schlauer war als alle anderen zusammen :)
Hier berichtet das jemand aus 1. Hand. Sehr schöner Spannungsbogen auch in der Geschichte! Könnte man direkt verfilmen, wenn man keinen Wert auf seine wirtschaftliche Existenz legt und kein Problem damit hat, sofort von Aktivisten aus seinem Job rausgemobbt zu werden! Einer der Höhepunkte der Geschichte ist, dass die National Science Foundation darum bittet, er möge in seinem Paper nicht erwähnen, dass er Funding von denen bekommen hat.
In my 40 years of publishing research papers I had never heard of the rejection of an already-accepted paper.
Jajaaa, das mag ja sein, aber nicht wenn man etwas schreibt, was den "Progressiven" nicht gefällt. Dann gelten keine Grundrechte mehr, keine Meinungs- und keine Forschungsfreiheit, dann wird deine Karriere abgetrieben.Und wie ein naiver Idiot versucht dieser Forscher dann, sich inhaltlich mit seinen "Kritikern" auseinanderzusetzen. Nur um festzustellen, dass die lügen, dass sich die Balken biegen.
Instead, even long after the Intelligencer rescinded acceptance of the paper, Wilkinson continued to trash both the journal and its editor-in-chief on social media, inciting her Facebook friends with the erroneous allegation that an entirely different (and more contentious) article had been accepted.
Wenn der SJW-Mob erstmal entschieden hat, dass du der Feind bist, dann wirst du plattgemacht. Kein Mittel ist dann zu ekelhaft, zu menschenverachtend, zu abstoßend. Und es funktioniert ja!At this point, faced with career-threatening reprisals from their own departmental colleagues and the diversity committee at Penn State, as well as displeasure from the NSF, Sergei and his colleague who had done computer simulations for us withdrew their names from the research.
Ein weiterer glorreicher Sieg für Fortschritt und Gerechtigkeit!Das Paper gibt es übrigens hier zu lesen. Falls ihr mal gucken wollt, was für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit und sexistische Kackscheiße da drinsteht, für die der Autor als Antwort eine Karriere-Zerstörung verdient habt.
Oh und nicht nur die Zerstörung der Karriere des Autors! Als sich ein anderes Journal findet, das den Artikel publizieren will, passiert das hier:
Half his board, he explained unhappily, had told him that unless he pulled the article, they would all resign and “harass the journal” he had founded 25 years earlier “until it died.” Faced with the loss of his own scientific legacy, he had capitulated.
Also hat dieses andere Journal nach der formalen Publikation sein Paper wieder depubliziert. Weil man beim Publizieren einen Copyright-Wisch unterschreiben muss, dass man das noch nirgendwo anders publiziert hat, ist das Paper jetzt formell unpublizierbar.Update: Mir fallen gerade die Parallelen zwischen der US-Außenpolitik ("Bomben für die Demokratie") und der SJW-Methodik auf. Die USA begründen ihre Drohnenmord-Bunkerbuster mit Menschenrechtsverletzungen. Die SJW begründen ihre Facebookdrohnen-Karrierebuster genau so. Und in beiden Fällen sind die Untaten der "Helden" schlimmere Menschenrechtsverletzungen als das, was sie zu bekämpfen vorgaben.
Update: Hahaha, jetzt schlägt hier ein Leser die Blockchain vor, um zu verhindern, dass Journals Paper depublizieren können. Fuck, Yeah! Und Peer Review machen wir mit KI und Big Data in der Cloud!
Update: Ich muss echt mit den Witzchen aufhören. "Can Artificial Intelligence Fix Peer Review?" Ich werde viel zu häufig von der Realität überholt.
Gut, der hier ist jetzt aber ECHT der letzte!!1!
der Leserbriefschreiber bewegt sich leider auf demselben Niveau wie die allgemeine Bevölkerung hier, diese Ignoranz ärgert mich echt zunehmend.Guckt euch das Video an. Tut es. Jetzt.Da steht klar was anderes mit Verweis auf offizielle Quellen.
Noch ein Video zum "Trauerzug":
https://www.youtube.com/watch?v=GD_ZdP79O84
Man beachte auch die Zurufe und Gestern m(
Verfassungsschutzpräsident Maaßen hat in der "Bild" bezweifelt, dass es bei den Demonstrationen in Chemnitz zu Hetzjagden gekommen ist. Ihm lägen keine belastbaren Informationen darüber vor.Ja gut, da hält sich meine Verwunderung jetzt in Grenzen.
Der Fall ist schnell erzählt: Eine Facebook-Benutzerin hatte eine meiner Lieblingsbeleidigungen gepostet:
"Ich kann mich argumentativ leider nicht mehr mit Ihnen messen, Sie sind unbewaffnet und das wäre nicht besonders fair von mir", ergänzte die Klägerin und fügte ein Smiley (":-D") an.Die Facebook-Zensur-Brigaden haben das als Hate Speech bewertet und gelöscht, dagegen hat die Frau geklagt und Recht bekommen.
Nun ist das OLG München nicht das einzige OLG, das sich zu solchen Fragen geäußert hat, und der BGH hat sich noch gar nicht gemeldet. Aber dass es überhaupt zu diesem Urteil kommen konnte, ist schon mal ein krasser Einschnitt.
Update: Mehrere Leser kommentieren, dass das gar nicht so eine Zeitenwende ist: Hier exemplarisch ein Leserbrief:
in der Facebook-Sache vor dem OLG München hat das Gericht keineswegs etwas Neues gemacht. Es hat schlicht die uralte, allgemein anerkannte und wohl jedem Jurastudenten bekannte mittelbare Drittwirkung der Grundrechte beachtet. So steht es auch im Urteil drin:
"Im Hinblick auf die mittelbare Drittwirkung der Grundrechte, insbesondere des Grundrechts des Nutzers auf Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG), muss deshalb gewährleistet sein, dass eine zulässige Meinungsäußerung nicht von der Plattform entfernt werden darf (…). Den Grundrechten kommt nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts insoweit eine mittelbare Drittwirkung zu, als das Grundgesetz in seinem Grundrechtsabschnitt zugleich Elemente objektiver Ordnung aufgerichtet hat, die als verfassungsrechtliche Grundentscheidung für alle Bereiche des Rechts Geltung haben, mithin auch das Privatrecht beeinflussen (BVerfG, Beschluss vom 23.04.1986 – 2 BvR 487/80, Rn. 25, BVerfGE 73, 261; Urteil vom 15.01.1958 – 1 BvR 400/51, Rn. 26, BVerfGE 7, 198;).
Wie Du siehst, beruft sich das Gericht auf bundesverfassungsrechtliche Rechtsprechung aus den 50er Jahren. Also nichts Neues.
Ich bin ja eigentlich der Meinung, dass diese staatlich sanktionierten Kriminellen überhaupt keine demokratischen Parteien beobachten sollten, weder die Linken noch die AfD. Aber guckt mal, was der Tagesschau-Artikel so schreibt:
Hintergrund sind nach Informationen aus Kreisen des Verfassungsschutzes mehrere Vorfälle und Entwicklungen der vergangenen Monate. So beispielsweise das sogenannte Kyffhäusertreffen, das führende AfD-Funktionäre aus Thüringen und Sachsen-Anhalt organisieren. Der thüringische AfD-Spitzenfunktionär Björn Höcke hatte dort erklärt, es sei die "Zeit des Wolfes" gekommen. Wenn eine AfD-Demo behindert werde, würde der Polizei fortan fünf Minuten Zeit gegeben, danach werde die Demo beendet und 1000 "Patrioten" würden im Rücken der Gegendemonstranten auftauchen.Ja, äh, sorry, AfD, aber wenn eure Funktionäre sowas rauskloppen, dann dürfen sie sich auch nicht wundern. Da halte ich mich mal zurück und stocke die Popcorn-Reserven auf.Bereits zuvor hatte Höcke die Bundespolizei aufgefordert, ihren Vorgesetzten nicht mehr zu folgen, mit der Drohung, dass sie nach der Machtübernahme "des Volkes" zur Rechenschaft gezogen werden würden.
Oh und wo wir gerade bei der AfD waren:
Ein Schulterschluss, der offensichtlich genau so gewollt war: Eine Stunde vor dem angemeldeten Trauermarsch der AfD hatte die rechtspopulistische und asylfeindliche Partei Pro Chemnitz eine weitere Demonstration angemeldet.Ja und bei Meldungen wie diesen kann es auch nicht weiter verwundern, wenn sich bei der ARD-Deutschlandtrend-Umfrage die Mehrheit für eine Beobachtung der AfD aussprach. Und zwar 65 zu 32 Prozent, also keine hauchdünne Entscheidung.Laut Martin Kohlmann, Veranstalter der Demonstration, war ein Zusammenschluss mit dem AfD-Marsch geplant, erklärte er am Rande der Demonstration dem ARD-Magazin Monitor: "Der Plan war und es war so angemeldet, dass wir dann hier langkommen und uns dann quasi vereinigen mit den beiden Demonstrationszügen."
Dürre und Wärme dieses Jahres übertreffen alles bisher Bekannte - auch den "Jahrhundertsommer" 2003. Ohne Globalisierung gäbe es eine Hungersnot.Noch nicht apokalyptisch genug? Bittesehr:
Statistisch kommt diese Kombination aus Trockenheit, Wärme und Sonnenreichtum wie 2018 nur einmal alle 200 bis 400 Jahre vorReicht immer noch nicht? Kein Problem:
Der Sommer 1976 war deutlich trockener als der aktuelle, aber inklusive April und Mai ist 2018 wiederum das trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 125 Jahren. Nur an 19 der 92 Sommertage fiel in Berlin und Potsdam überhaupt Regen – so selten wie nie zuvor. Ohne das verregnete zweite Halbjahr 2017 wäre die Natur schon jetzt in katastrophaler Verfassung – mancher See nur noch eine Pfütze, mancher Fluss nur Schlamm. Die Böden bräuchten einen verregneten Herbst und einen schneereichen Winter, damit im Jahr 2019 noch großflächig Obst und Gemüse angebaut werden können.In diesem Sinne: Her mit dem Regen, her mit dem Schnee! Und ich will kein Gejammer hören, wenn die kommen!
Hast du diesen Film auf dem Radar? Da gibt es Einblick in den POV der Bullen wegen Gewaltanwendung im Dienst und welchen Belastungen die Beamten ausgesetzt sind. Im weitesten Sinne denke ich auch dass Polizeigewalt ein No Go ist. Aber ich finde es auch immer wichtig die andere Site zu betrachten. In diesem Film dreht es sich um französische Polizisten. Es ist eine Arte Produktion und wurde erst kürzlich veröffentlicht, ist also aktuell afaik.Ich hab mir den Film eben angesehen und bin echt erschüttert. Ich finde ihn ehrlich und ausgewogen. Es wird auch beleuchtet weshalb viele Bullen sich rechtem Gedankengut zuwenden. Mich berührt der Film auch, da unsere Familie seit 1974 in F im Burgund ein Haus besitzen. Ich war damals 6 Jahre alt als unsere Eltern es gekauft haben und liebe Frankreich sehr und es ist meine zweite Heimat, sowohl privat als auch inzwischen beruflich.
Nun hört man sowas ja häufiger, und denkt sich dann, ach komm, so wenig Ausländeranteil wie ihr da habt, pfft, nun macht euch mal nicht ins Hemd! Wie schlimm kann das sein?!
Ich habe jetzt mal versucht, ein bisschen einzutauchen in die Panik-Postings, die sich die Chemnitzer gegenseitig zuschicken, die diese Angst auslösen. Und viel davon sind irgendwelchen Anekdoten zweifelhafter Herkunft und Belastbarkeit. Geschenkt.
Andere sind schon bedrohlicher, aber die kann man immer noch als Einzelfall wegdiskutieren. Und sich sowas denken wie: Das machen auch Deutsche, Rockerbanden oder so.
Einige verweisen aber auf die polizeiliche Kriminalstatistik. Hier ist ein Beispiel. Kernthese: Ausländer sind bei den Tatverdächtigen massiv überproportional vertreten. Da hab ich mich dann gefragt, ob das stimmen kann. Man würde ja denken, dass man das mal irgendwo thematisiert gesehen hätte, wenn das so wäre. Ich habe also mal geguckt.
Hier ist die polizeiliche Kriminalstatistik für den Direktionsbereich Chemnitz für 2017.
Ich zitiere mal großzügig:
Die Polizeidienststellen ermittelten insgesamt 9.453 Tatverdächtige, das waren 1.508 weniger als im Jahr zuvor.Der erste Punkt: Die reden hier nur von Tatverdächtigen. Interessanter wäre natürlich die Verurteilungen, aber die Polizei ist nur für die Ermittlung und Festnahme verantwortlich, in der Polizeistatistik werden also immer nur Tatverdächtige stehen, nicht Verurteilungen.Es wurden insgesamt 4.273 nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt (2016: 5.676). Das entspricht einem Anteil von 45,2 % (2016: 51,8 %). Über die Hälfte (52,5 %) verstießen gegen Bestimmungen des Aufenth/Asyl/FreizügG.
Der zweite Punkt: Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylrecht interessieren mich im Vergleich nicht, das sind schließlich Straftaten, die Deutsche nicht machen können. Außerdem ist die Aufklärungsquote dabei praktisch 100%. Wenn man die abzieht, kommt man auf 23001-2441 = 20560 Straftaten, 4273 nichtdeutsche Tatverdächtige (aber insgesamt, inklusive Aufenthalts- und Asylrecht), aber leider sagen sie für die Stadt Chemnitz nicht, wie hoch der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen war. Sie sagen, dass ca 50% eines Verstoßes gegen das Aufenthaltsrecht verdächtig war, aber das heißt ja nicht, dass die nicht auch einer anderen Straftat verdächtig waren, oder? Für den ganzen Landkreis sind es 20%. 20% ist als Angabe natürlich nur in Relation zum Ausländeranteil an der Bevölkerung brauchbar. Gucken wir also mal: Bevölkerung 250k, Ausländer 20k. Der Ausländeranteil in Chemnitz liegt also aktuell bei 7,5%.
Das Zwischenergebnis ist also: Bei einem Ausländeranteil von 7,5% sind Ausländer unter den von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen mehr als doppelt überrepräsentiert.
Da kann (und wird) es jetzt Gründe für geben. Manche hoffentlich gut, andere wahrscheinlich nicht so gut. Sowas wie: Die Delikte, die Ausländer begeben, haben höhere Aufklärungsquoten. Die Kriminellen aus dem Inland stellen sich schlauer an und werden weniger erwischt. Die Cops machen Racial Profiling.
Aus meiner Sicht ist ein Faktor von mehr als 2,5 aber eine Größenordnung, die man nicht einfach wegwischen kann. Da muss man mal drüber reden.
Wir haben übrigens gerade mal geguckt, und die Bundes-Statistik sieht ähnlich krass aus.
Ich befürchte, dass sich unsere ach so liberale Gesellschaft angewöhnt hat, Leute, die diese Diskussion mal führen wollen, direkt als Nazis und Rassisten abzustempeln und auszugrenzen. Meine Sicht ist: Wenn du die Diskussion nicht führst, garantierst du dadurch, dass das nicht besser werden kann. Ein Problem, das keiner ansprechen will, geht doch nicht von alleine weg!?
Ich vermute gerade mal, dass ich die Statistiken irgendwie fehlinterpretieren. Kennt zufällig jemand jemanden, der für die Erstellung einer solchen Polizeistatistik zuständig ist, und mir mal erklären könnte, wie man das richtig interpretiert?
Und dann hätte ich gerne mal ein Gespräch darüber angefangen, wie das jetzt weitergehen soll.
Ich kann jedenfalls niemandem in Chemnitz böse sein, wenn er sich bedroht fühlt. Die Kriminalstatistik rechnet dann auch vor, in welchen Delikten es große Steigerungen gab, und wo die Deliktzahlen zurückgingen. Die Unterschiede hier sind enorm zwischen dem Einflussbereich der Polizeidirektion Chemnitz (ich nehme an das beinhaltet das ganze Umland) und dem Gebiet der Stadt Chemnitz selbst. In Chemnitz selbst sind durch die Bank die ganzen Delikte hochgegangen, die für das persönliche Sicherheitsgefühl wichtig sind. Besonders schwerer Diebstahl in/aus Boden/Kellern/Wachküchen: +50%. Schwere Körperverletzung: +15%. Sonstige Raubüberfälle auf Straßen: +45%. Stalking +50%. Autodiebstahl +23%. Auf vergleichsweise geringem Niveau, aber der Trend geht klar aufwärts. Das ist also nicht einfach von der Hand zu weisen, wenn sich Chemnitzer unsicher fühlen.
Die Häufigkeitszahl (Delikte pro 100k Einwohner) liegen im Einzugsbereich der Polizeidirektion Chemnitz (also mit Umland) bei ~5000, in Chemnitz selbst bei ~10000, und zum Vergleich in Berlin bei ~15000.
Tja, und was jetzt?
Update: Die bisher häufigste Erklärung ist: Flüchtlinge sind halt junge Männer, und junge Männer sind auch bei uns krass überrepräsentiert in der Kriminalitätsstatistik. Anderer Erklärungsversuch: Das liegt an den sozialen Schichten, nicht an der ethnischen Herkunft. Und nicht zuletzt hat sich dazu auch mal die Bundeszentrale für politische Bildung geäußert.
Hier ein ausführlicherer Leserbrief:
Danke für deinen Beitrag zu Kriminalitätsstatistiken.
Als Sozialwissenschaftler und Statistiker will ich einen wichtigen Punkt hinzufügen zu deiner Erklärungsfindung. Das ist die Demographie der Einwanderer. Trotz aller Mängel im Deutschen Bildungssystem leben wir in einem der am weitesten entwickelten Ländern der Welt. Der durchschnittliche Flüchtling mag überdurchschnittlich gebildet sein (Flucht kostet Geld oder man benötigt andere Ressourcen, z.B. könnte man jemanden im Ausland kennen der helfen kann), aber man nimmt einen sozialen Abstieg in Kauf wenn man flieht - viele Akademiker können keinen äquivalenten Job finden, oder Abschlüsse werden nicht anerkannt.Worauf ich hinaus möchte: wir sollten Flüchtlinge nicht mit Durchschnittsdeutschen vergleichen. Sondern mit Deutschen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Damit kann man viele Trends erklären. Konkret in diesem Fall gibt es Millionen von Deutschen in sehr bequemen Jobs (zu denen viele meiner Freunde mit ausländischen Namen, egal ob sie den deutschen Pass haben oder nicht, nicht so einen leichten Zutritt haben, aber das ist ein anderes Thema), die vermutlich nie eine Straftat begehen werden - das tun Menschen in diesen Schichten nicht, nicht in Deutschland und in anderen Ländern ebenfalls nicht.
Wenn ich also dieses Phänomen statistisch analysieren würde, würde ich vermutlich auch das Geschlecht, Alter, Bildung und Wohlstand u.s.w. der Menschen in den Statistiken mitüberprüfen. In diesen Kategorien unterscheiden sich Deutsche und Flüchtlinge sehr. Es könnte sein, dass wenn man das mit in Betracht zieht sich ein Flüchtling nicht mehr sehr von seinem Deutschen Equivalent unterscheidet.
Persönlich würde ich sagen: man kann den Flüchtlingen wirklich nur schwerlich übel nehmen, dass sie im Schnitt eher männlich, jünger, weniger gebildet und nicht so reich wie der Durchschnittsdeutsche sind. Nichts davon ist intrinsisch schlecht oder böse, das ist einfach eine soziale Realität. Wenn alle Leute auf der Welt die gleichen Chancen hätten wäre der Unterschied in vielen Statistiken vermutlich nicht mehr so groß.
Und noch ein Erklärungsansatz: Taten durch Ausländer werden häufiger angezeigt als wenn "die Jungs von der Straße runter im Suff was anstellen". Das "Waffennarr"-Prinzip :-)
Ein Leser empfiehlt den Forschergeist-Podcast zu Konflikt- und Gewaltforschung.
Die gehen im Allgemeinen von 5 sozialen Motiven aus, die nicht befriedigt werden und dann zu Gewalt bzw. dem „Engagement“ in radikalen/gewalttätigen Gruppen führen: Stimme (gehört werden), Einfluss, Weltverständnis, Anerkennung, Zugehörigkeit.
Denke die gleiche Analyse trifft auch für die „Gegenseite“ zu. Hatte da mal ein Uni Projekt zu, wie man demokratische Werte steigern kann und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken könnte. Wenn man der Analyse folgt, dass der Kapitalismus (mal polemisch gesprochen) uns zu individualistischen Wettkämpfern am Markt erzieht, kann man sich vorstellen, dass da für manche Personengruppen grundsätzlich Defizite auftauchen werden bzgl. dieser 5 Motive.
Was mir persönlich noch fehlt ist eine Begründung, wieso die Chemnitzer sich nicht bedroht fühlen sollten. Selbst wenn das alles stimmt. Kann mir jemand schön verargumentieren, wieso das Bedrohungsgefühl der Chemnitzer irrational oder illegitim ist?
Update: Noch ein Faktoid am Rande: Wenn Migranten an schweren Straftaten beteiligt sind, richten sich diese fast immer gegen andere Zuwanderer.
Diesen Erklärungen entgegen stehen dann Artikel wie dieser hier, dass die Polizei in Berlin Diebstähle schon kaum noch verfolgt, weil sie eh nicht hinterherkommen.
Ein wichtiger Hinweis noch: Der Vergleich der Einwohnerzahl zu Ausländern begeht einen statistischen Fehler, weil die Ausländer ja nicht zu den Einwohnern zählen. Man müsste also auf der einen Seite Einwohner + Ausländer (und das beinhaltet auch Touristen!) haben und auf der anderen Seite die ausländischen Tatverdächtigen. Wenn eine Gegend viele Touristen hat, kann es sonst vorkommen, dass der "Anteil" (ist es eben nicht) ausländischer Tatverdächtiger über 100% der Bevölkerung liegt. Übrigens hat auch Thomas Fischer mal was zur Kriminalstatistik gesagt.
Money Quote:
one of its admins told me they were suspending my account, because they got 60 (!) reports overnight about my account, and they didn’t want to deal with the drama.
Das kommt von Wil Wheaton. Ja, DEM Wil Wheaton. Der von Tabletop. Und Star Trek. Einer der harmlosesten Nerds, die man sich vorstellen kann, der sein Leben lang versucht hat, zu tun, was die SJWs von ihm verlangt haben.Was hat er denn angestellt, dass sie ihn so rausgemobbt haben? Na nichts! Das war wie üblich Abwerten wegen etwas, das er angeblich ist, nicht wegen etwas, das er tatsächlich getan hat.
During GamerGate, I was dogpiled and mobbed and brigaded and attacked by thousands of accounts. I started using a blocklist that was supposed to help stop that. I did not know that the blocklist I signed up for also had a lot of trans women on it. When I found out, I did everything I could to remove those women from the list I shared. When there were still innocents on the list, I stopped sharing the list entirely. Despite this, a mob has decided that I’m anti-trans.This lie that I am anti-trans, or anti-LGBQ, is deeply hurtful to me (I know it’s nothing like the pain LGBTQ people deal with every day, as they simply try to *exist* in a world that treats them so badly, but it is still hurtful in its own way to me). I just want to make it extremely clear: that is a lie, and the people spreading it are misinformed.
Sein fazit: Auf Mastodon sind ihm mehr Hass und Grausamkeit begegnet als auf Twitter.Herzlichen Glückwunsch, Mastodon! Das muss man erst mal schaffen, schlimmer als Twitter zu sein.
Update: Wow. Die Zuverlässigkeit, mit der Leute beweisen, dass sie NICHTS verstanden haben, ist immer wieder faszinierend. Hier kommen jetzt lauter so Zuschriften rein, Mastodon sei ja bloß eine Plattform. Oh, warte mal, das kommt mir irgendwie ... wo habe ich das schonmal gehört. Oh ja richtig, BEI ALLEN ANDEREN SOZIALEN NETZEN! Wie kann man so blöde sein?! Und es nicht merken!?!?
Und dann die andere Art von bescheuerter Zuschrift: Aber aber aber wir hier auf Mastodon, wir blocken ja Sexisten und Nazis. Leseschwäche und verblödet! Wie formuliere ich das am geschicktesten... DU BIST DAS PROBLEM. Ja, genau du. Du. Niemand anderes. Du. GENAU DU. JA DU. Wenn du rumblockst, dann bist du das Problem. Wil Wheaton wurde nicht von Nazis oder Sexisten gemobbt, sondern voll geistig Unbekleideten wie dir, die jahrelang Menschen dehumanisieren, ausgrenzen und wegblocken und nicht mal merken, dass sie in dem Spiel die Bösen sind.
Und ja, Wil Wheaton hat auch geblockt, also ist er auch Teil des Problems. Man würde denken, dass da mal jemand was draus lernen könnte. Aber stattdessen blocken und hassen sich alle gegenseitig. Völlig absurd.
Ich stelle mir bei sowas immer Aliens vor, die soziologische Studien über uns machen, um zu prüfen, ob sich First Contact lohnt.
Wie konnte der jemals ins Amt kommen?
Wieso gibt es das Amt überhaupt noch!?
Das ist mal eine spannende Geschichte. Auf der einen Seite kann man natürlich argumentieren, dass junge Mütter mit Kind ihren Job weiter ausüben können sollten. Es soll ihnen kein Nachteil daraus entstehen, dass sie ein Kind haben. Und man kann argumentieren, was sie auch tat, dass sie als Abgeordnete verpflichtet ist, zu bestimmten Terminen zu erscheinen, und das hat sie halt getan.
Auf der anderen Seite kann man aber auch finden, dass Abgeordneter kein Job ist, den man ausübt, weil man die Kohle braucht. Abgeordneter sein ist ein Privileg, für das man auch entschädigt wird, aber das ist nicht der Punkt an dem Job. Da gehst du hin, weil du deine Lebenszeit für dein Land hergeben willst, damit es für alle besser wird. Aus der Perspektive kann man das auch so sehen, dass sie, wenn sie den Job annimmt, dann halt in der Zeit kein Kind kriegen sollte. Wer gerade ein Kind gekriegt hat, der ist a) nicht mehr voll zurechnungsfähig und b) soll seine Zeit gefälligst dem Kind widmen, das braucht sie gerade dringender und ist wichtiger als jede andere Sache im Leben. Das gilt natürlich genau so für Väter wie für Mütter. Wenn du dich für einen Job als Abgeordneter meldest und zur Verfügung stellst und wählen lässt, dann erwarte ich auch von dir, dass du dem deine volle Aufmerksamkeit widmest. Das heißt: keine Nebenjobs, keine Zeit für Wahlkampf-Bullshit verplempern, nicht in irgendwelchen Aufsichtsräten, und so weiter.
Das ist natürlich unrealistisch, zumindest im Moment. Wir tun immer so, als seien wir eine aufgeklärte, humanistische Gesellschaft. Aber dann machen die Männer vor, wie Abgeordnete das als geschenktes Geld sehen und keinerlei Arbeit oder Aufwand in die Arbeit stecken, und wenn eine Frau dann tatsächlich mal ihre Verpflichtungen wahrnehmen will, dann kriegt sie den Ärger ab.
Aus meiner Sicht sollten wir als Gesellschaft keine Situationen schaffen, in denen eine Mutter mit einem 6 Wochen alten Baby irgendwohin gehen muss außer zum Spielen mit dem Kind. Einkaufen liefern lassen haben wir ja schon, aber das scheint sich ja eher an faule Hipster zu richten als an junge Mütter. Warum eigentlich?
Update: Oh und: Es geht hier nicht nur um das Kindeswohl. So eine Geburt ist eine traumatische Angelegenheit. Gebt den Müttern doch mal die Zeit, sich in Ruhe wieder zu erholen, und auf ihre neue Lebenssituation einzustellen!
Update: Ein Leser wendet ein, dass die ersten 8 Wochen reserviert sind und man nicht nur nicht arbeiten muss, sondern nicht arbeiten darf. Und er wundert sich, ob das für Abgeordnete nicht gilt. Gute Frage. Weiß jemand genaueres?
Update: Leserkommentar:
Gib in der Bildersuche von Google mal "Licia Ronzulli" ein. Andernorts scheinen Kinder im Plenarsaal nicht so das Problem zu sein ;)
Update: Ein Leserbrief dazu:
zu dem Thema schrieb der Freitag Anfang des Jahres, dass Abgeordnete sowie Ministerinnen und Minister KEINEN Anspruch auf Elternzeit haben, der Mutterschutz gilt für 8 Wochen (ein großes Problem sind schmerzende Brüste, wenn nicht gestillt werden kann). Im Bundestag gab es ebenfalls schon Ausschlüsse, wenn ein Kind mitgebracht wurde (2010, Abgeordnete der Linkspartei). Inzwischen gibt es dort eine Art „Kinderzimmer“, das auch genutzt wird von Frauke Petry und männlichen CSU-Abgeordneten.
Sie produzieren also den Film, der lief dann auch vorgestern abend und heißt "The Cleaners - Im Schatten der Netzwelt".
Und wie man das so macht: Sie haben auch einen Trailer für den Film. Und laden ihn bei Youtube hoch.
Youtube hat ihn wegzensiert. Begründung: Der Clip beinhalte schockierendes Bildmaterial. Ja, äh, well duh!
Den Film selbst könnt ihr noch bei arte gucken, bis er von unseren Politik wegzensiert, äh, "depubliziert" wird.
Update: Korrektur: Den Film hat gar nicht arte gedreht oder produziert. (Danke, Elisabeth)
One woman said that she almost hit one of the company's minivans because it suddenly stopped while trying to make a right turn, while another man said that he gets so frustrated waiting for the cars to cross the intersection that he has illegally driven around them.
Und so könnte es sein, dass die selbstfahrenden Autos zumindest kurz- und mittelfristig die Verkehrssicherheit sogar senken.
Nun sind Aussagen über die Intelligenz immer schwierig. In diesem Fall meinen sie das so:
It found that high pollution levels led to significant drops in test scores in language and arithmetic, with the average impact equivalent to having lost a year of the person’s education.
Oh wow. Ein Jahr!? Und trotzdem hängen uns die Chinesen in so vielen Bereichen ab? Holla!Update: Und das passende Geschäftsmodell dazu:
Man sells British fresh air to wealthy Chinese elite for £80 a jar
80 Pfund pro Packung?! Für Luft? Das ist aber teuer, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber wartet, es gibt Sonderangebote!
In addition to selling regular bottles of air, Watts – who lines in Hong Kong – is also doing a ‘Chinese New Year special’ which includes 15 jars of fresh air for £888.
Update: Wie erwartet kommen jetzt Dutzende von Leserbriefen ein, die sich an Spaceballs erinnert fühlen. :-)
kurzum: In Ausnahmefällen kann durchaus nach geltendem Recht Beugehaft gegen Staatsbedienstete angeordnet werden. Money Quote des Bundesverfassungsgerichts:Und zur Frage mit dem EU-Recht schreibt der Einsender noch:Ist etwa aufgrund vorangegangener Erfahrungen, aufgrund eindeutiger Bekundungen oder aufgrund mehrfacher erfolgloser Zwangsgeldandrohungen klar erkennbar, daß die Behörde unter dem Druck des Zwangsgeldes nicht einlenkt, dann gebietet es das Gebot effektiven Rechtsschutzes, von der nach § 167 VwGO möglichen „entsprechenden“ Anwendung zivilprozessualer Vorschriften Gebrauch zu machen und einschneidendere Zwangsmaßnahmen zu ergreifen, um die Behörde zu rechtmäßigem Handeln anzuhalten
Ausführlicher:
Entscheidend sind für die Fragen der Beugehaft in Sachen Umweltrecht als Teil des Besonderen Verwaltungsrechts Normen der Verwaltungsgerichtsordnung:§ 167 Abs. 1 S. 1 VwGO:
Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend.--> § 890 Abs. 1 S. 1 ZPO:
Handelt der Schuldner der Verpflichtung zuwider […] so ist er wegen einer jeden Zuwiderhandlung auf Antrag des Gläubigers von dem Prozessgericht des ersten Rechtszuges zu einem Ordnungsgeld und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, zur Ordnungshaft oder zur Ordnungshaft bis zu sechs Monaten zu verurteilen§ 172 VwGO:
Kommt die Behörde […] der ihr im Urteil oder in der einstweiligen Anordnung auferlegten Verpflichtung nicht nach, so kann das Gericht des ersten Rechtszugs auf Antrag unter Fristsetzung gegen sie ein Zwangsgeld bis zehntausend Euro durch Beschluß androhen, nach fruchtlosem Fristablauf festsetzen und von Amts wegen vollstrecken. Das Zwangsgeld kann wiederholt angedroht, festgesetzt und vollstreckt werden.Die Auslegungsfrage ist, ob § 172 VwGO abschließend alle Zwangsmittel gegen die öffentliche Hand regelt. Dann wäre der Rückgriff auf § 890 Abs. 1 S. 1 ZPO über § 167 Abs. 1 S. 1 VwGO (und mit ihr auf die Beugehaft = Ordnungshaft) ausgeschlossen.
Dazu ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 9.8.1999 - 1 BvR 2245/98 - mit damals noch niedrigerem Zwangsgeld:
Dies gilt insbesondere für die Frage, ob zur Durchsetzung einstweiliger Anordnungen neben Zwangsgeldern nach § 172 VwGO weitere Zwangsmittel zulässig sind. Insofern läßt zwar der Wortlaut des § 167 VwGO die Auslegung zu, daß bei der Vollstreckung einstweiliger Anordnungen ausschließlich die ein- oder mehrmalige Verhängung eines auf 2000 DM begrenzten Zwangsgeldes gem. § 172 VwGO möglich ist. Diese Auslegung ist aber keineswegs zwingend. Vielmehr kann § 172 VwGO auch als verwaltungsprozessuale Modifizierung der ansonsten geltenden zivilprozessualen Zwangsgeldbestimmungen verstanden und der Zweck der Begrenzung des Zwangsgeldbetrages auf 2000 DM darin gesehen werden, daß staatliche Haushaltsmittel nicht in größerem Umfang durch Vollstreckungsmaßnahmen ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch entzogen werden. In diesem Fall steht die Begrenzung des Zwangsgeldes durch § 172 VwGO dem Einsatz anderer nach § 167 VwGO in Verbindung mit der ZPO möglicher Zwangsmittel nicht entgegen.
Eine solche Auslegung ist im Hinblick auf das Gebot wirkungsvollen Rechtsschutzes jedenfalls dann geboten, wenn die Androhung und Festsetzung eines auf 2000 DM beschränkten Zwangsgeldes zum Schutz der Rechte des Betroffenen ungeeignet ist. Ist etwa aufgrund vorangegangener Erfahrungen, aufgrund eindeutiger Bekundungen oder aufgrund mehrfacher erfolgloser Zwangsgeldandrohungen klar erkennbar, daß die Behörde unter dem Druck des Zwangsgeldes nicht einlenkt, dann gebietet es das Gebot effektiven Rechtsschutzes, von der nach § 167 VwGO möglichen „entsprechenden“ Anwendung zivilprozessualer Vorschriften Gebrauch zu machen und einschneidendere Zwangsmaßnahmen zu ergreifen, um die Behörde zu rechtmäßigem Handeln anzuhalten […]. Welche der in den §§ 885-896 ZPO geregelten, einschneidenderen Zwangsmitteln […] in welcher Reihenfolge und in welcher Form bei der Vollstreckung verwaltungsgerichtlicher Eilentscheidungen erforderlichenfalls zum Einsatz kommen, obliegt vorrangig der verwaltungsgerichtlichen Beurteilung und bedarf in diesem Zusammenhang keiner Vertiefung.
doch, es geht hier um "deutsches Recht mit der Beugehaft".Die Idee mancher ist nur, die Auslegung der deutschen Verwaltungsprozessordnung europarechtlich determinieren zu lassen (sog. Anwendungsvorrang des Unionsrechts).
Wie eine gründliche Lektüre der Normen und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aber zeigen, bedarf es dies gar nicht. Durch eine Vorlage an den EuGH würde der schwarze Peter, dies zu entscheiden, nur nach Luxemburg geschoben. Wäre dann der EuGH streng, müsste er die Vorlage wegen fehlender Entscheidungserheblichkeit ablehnen.
ich bin durch ein Update meines Smartphones auf ein mMn interessantes Problem gestoßen bei dem einer der Leser vllt. Input hat.Ich habe ja schon vor Jahren vor Autoupdatern gewarnt, aus dem Grund, und weil die einem natürlich auch Malware einspielen können. Damit gibt man sozusagen einer externen Organisation den Wohnungstürschlüssel, und hofft, dass sie schon keinen Scheiß damit anstellen. Schon bedauerlich, dass ich mit solchen Bedenken immer Recht behalte.In meinem Fall hat ein Update des Betriebssystems (laut Beschreibung nur der monatliche Sicherheitspatch) dafür gesorgt, dass das Smartphone in einer Bootschleife hängt. Das Problem habe nicht nur ich, es scheinen alle Geräte betroffen und der Hersteller sagt auch, dass es an dem Update liegt.
Nun wird seit etwa einem Monat (was auch der Zyklus der Android-Sicherheitspatches ist) vom Support des Herstellers gesagt, dass an dem Problem gearbeitet wird, allerdings wurde nur eine grobe Deadline genannt und diese auch schon seit jetzt einer Woche überschritten. Es wird weder eine Option zum Downgrade angeboten noch eine andere Form der Hilfe/Kompensation. Das einzige was ich momentan noch bekomme sind "Verständnis und Entschuldigung"
Das Problem ist nun, das eine Gewährleistung nicht greift, zum Kaufzeitpunkt lag das Problem noch nicht vor. Der Hersteller hat nur eine Garantie über die Funktionsfähigkeit der Hardware abgegeben.
Meiner Meinung nach habe ich als Kunde also Pech und muss, sobald mir ein Update eingespielt wird, hoffen das alles gut geht. Oder ich auf keinen kulanten Hersteller treffe. Ich würde mich allerdings freuen, wenn jemand hier meine Interpretation vom Verbraucherschutz widerlegt.
Update: Ein Leser kommentiert die technischen Aspekte:
Auf hinreichend modernen Android Handys gibt es, um genau dieses Problem zu vermeiden, jede System-Partition doppelt(A/B), und ein Flag, was steuert, ob von A oder B gebootet wird.
Vermeidet auch halbwegs elegant eine lange Downtime im Recovery, weil das laufende System die inaktiven Partitionen in Ruhe updaten kann, und dann einfach nur ins fertige Update rebootet.
Wenn nun nach einem Update der Bootloader merkt, dass da etwas hängt, bootet er einfach wieder die alte Version, und die meldet dann dass das Update fehlgeschlagen ist.
Hilft natürlich nix, wenn das eigene Telefon das nicht kann. In dem Fall würde ich zusehen, ob man irgendwo ein Image der alten Version finden kann(kann man eigentlich immer irgendwo), welche man dann von Hand einspielen kann. Wenn die Version offiziell ist, geht das sogar meist ohne entsperren und den daraus resultierenden Garantie-Verlust.
Das Einspielen der alten Version geht dann über USB-Kabel und Spezialsoftware.
Die NCM (größte Männerrechtlergruppe in den USA) hat eine Title-IX-Beschwerde gegen eine Gender-Studies-Professorin eingereicht. Title IX fordert ja Gleichberechtigung, und die argumentieren jetzt, in dem Gender-Studies-Department dieser Professorin würden Männer systematisch benachteiligt. Sie berufen sich darauf auf ein Op-Ed in der Washington Post, das die Frau geschrieben hatte, wo sie argumentierte, es sei völlig legitim für Frauen, alle Männer zu hassen.
Normalerweise reicht man so eine Beschwerde bei der Uni ein, aber die Uni hat wohl schon mehrere Beschwerden ignoriert, daher gehen sie jetzt den offiziellen Weg über das Bildungsministerium.
Ich habe keine Ahnung, ob das Erfolg haben wird, aber ich glaube, dass sie da einen potentiell sehr wirkmächtigen Hebel gefunden haben. Es geht hier nämlich um eine private Uni in Boston mit knapp 23000 Studenten, die aber nicht prestigeträchtig genug ist, um sowas mal eben wegstecken zu können. Yale sitzt auf ein paar Milliarden Geldpolster, die könnte man so wahrscheinlich eher nicht so stark einschüchtern.
Update: Ein Leser kommentiert:
campusreform.org ist eine palaeokonservative Astroturf-Organisation. Was auch immer da steht, das ist cum libra salis zu genießen. Und die offensichtliche Wortverdrehung ist ja selbst da offensichtlich.
Das habt ihr hoffentlich alle selber gemerkt, als ihr auf deren Homepage geklickt habt. Auf der anderen Seite werden die schon eine Pressemitteilung aus ihrem eigenen Dunstkreis akkurat wiedergegeben haben, denke ich mir.
bezgl. „Die Drohung mit Zwangshaft für Beamte und Politiker hat im deutschen Recht keine Rechtsgrundlage“ (/?ts=a57adffa ):
Da war die Menschheit aber schon mal weiter:
Aus den lesenswerten und historisch korrekten Krimis um Richter Di, dem Sherlock Holmes des alten China (ca. 7. Jahrhundert), weiß man, dass dortige Richter und Amtspersonen bei falschen Anklagen, die gleiche Strafe (auch Todesstrafe) erleiden mussten, die ursprünglich dem (aus welchen Gründen auch immer fälschlicherweise beklagten) Bürger zugedacht war.In dieser Quelle „Rechtsdenken: Schnittpunkte West und Ost“ von Herbert Götzl (S. 189 oben erster Satz) wird sogar gesagt, dass dieser Sachverhalt bis heute gilt (Veröffentlichung des Buches wohl vor ca. 20 Jahren)
PS: Besonders lesenswert finde ich
Nagelprobe in Pei-tscho (Perfekter Mord)
Wunder in Pu-yang? (Korrupte Mönche)
Der See von Han-yuan (Organisiertes Verbrechen)
Aber hey, Oracle hat jetzt eine innovative Lösung gefunden. das Java-Supportmodell wird geändert. Erstens sollen die blöden Kunden gefälligst fett zur Kasse gebeten werden für Java-Support, zweitens wird Java selber bald nicht mehr kostenlos in der Produktion eingesetzt werden dürfen, und drittens muss man alle halbe Jahr wechseln — oder man setzt die uralte, gammelige, spinnwebenüberzogene "Long Term Support"-Version ein.
Was jetzt passieren wird, kann sich jeder ausmalen. Die Industrie wird auf Long Term Support setzen. Alles, was die bauen, wird noch krasser als im Moment veralteter Mist sein, der auf noch veralteterem Mist aufsetzt. Dann sieht nicht mehr nur Oracle schlecht aus, sondern auch alle ihre Kunden! MWAHAHAHAHA *haarlose Katze streichel*
bezüglich /?ts=a57c36fe gibt es halt auch noch den anderen Weg:Harr Harr Harr, das klingt doch mal wie eine kluge Strategie!Leute haben auf dem Land kein Breitband, gründen kurzerhand einen neuen Freifunk Verein, machen ein wenig Wind und schon kommt die Telekom buddeln.
Mir ist auch ein Fall zu Ohren gekommen, bei dem kurzerhand eine Schubladen-GmbH in $Landkreisname-Breitband umbenannt wurde, was die Telekom zum Anlass nahm, schnell mit den Baggern anzurücken. Als das DSL dann da war, wurde die Firma wieder zurückbenannt.
Man kann das Spiel halt auch so rum treiben und die panisch Angst der Telekom vor Mitbewerbern nutzen.
der Tagesspiegel schreibt im verlinkten Artikel (letzter Absatz): "Staatskanzleiminister Florian Herrmann sagte dem Blatt, man erwarte die Entscheidung des Gerichts „mit großer Gelassenheit“: „Die Drohung mit Zwangshaft für Beamte und Politiker hat im deutschen Recht keine Rechtsgrundlage und ist daher unverständlich und absurd.“"Und noch ein Leserbrief:Da hat der werte Herr Staatskanzleiminister leider recht:
Die Nazis haben den § zum "Amtmissbrauch" 1943 ersatzlos gestrichen und dieser wurde seit der Gründung der BRD auch nie wieder ernsthaft eingeführt!Deshalb ist das deutsche Volk Amtmissbrauch durch die Behörden oder die Gerichte völlig schutzlos ausgeliefert und diese Handlungen haben nie Konsequenzen. Beispielsweise unberechtigte Hausdurchsuchungen zur Einschüchterung der Bevölkerung ("Zwiebelfreunde" "Auswirkungen für die Verantwortlichen? Keine."). Im Archiv deines Blogs findet man sicher eine lange Liste ähnlicher Fälle, die nur durch das Fehlen des alten § 339 StGB ungeahnded bleiben können.
Wenn wir hier unsere Demokratie retten möchten, dann sollte man meines Erachtens als erstes darauf hinwirken, dass wir die Gesetzgebung der Nazis rückgängig machen und Amtsmissbrauch wieder ein Straftatbestand wird. In einem Rechtsstaat sollten Gesetzte sowohl für den Bürger als auch gleichermaßen für den Staat gelten UND auch durchgesetzt werden, also Misachtungen auch geahnded werden. Dies ist in Deutschland seit 1943 nicht der Fall. Ob man unter diesen Gesichtspunkten vom einem "Rechtsstaat" sprechen kann halte ich für mindestens diskussionswürdig.
Natürlich wird kein Amtsträger in Deutschland, egal ob Regierung, Behördern oder Richter, in diese Richtung etwas bewirken wollen auch wird der ÖR-Rundfunk nicht gerade die öffentl. Aufmerksamkeit auf dieses Problem lenken. Vorschläge sind willkommen, wie man dem (friedlich) bekommen kann.
Zum Thema Beugehaft für bayerische Politiker, da nichts zur Luftreinhaltung getan wird, kann ich folgenden aufschlussreichen Beitrag aus Quer des BRs von Februar ans Herzen legen.Die bayerische Justiz ist da schon lange mit dem Problem konfrontiert, dass die bayerische Regierung die Gerichtsentscheidungen faktisch ignoriert und öffentlich ins lächerliche zieht. Die Option Beugehaft wurde auch schon früher angesprochen, hoffentlich können sie Ernst machen damit.
Update: Es geht gerade nicht um deutsches Recht mit der Beugehaft, welches das wohl tatsächlich nicht hergeben würde, sondern um EU-Recht. Und das könnte wohl tatsächlich ein Problem werden für die CSU. Hinter dem Verfahren steht übrigens die Deutsche Umwelthilfe :-)
Ist ja irgendwie schon geil. Die entscheiden im Namen des Volkes, aber wollen das Volk möglichst im Dunkeln lassen. Die müssen ja alle furchtbare Minderwertigkeitsgefühle haben, die Damen und Herren Richter, wenn sie dermaßen auf Intransparenz angewiesen sind. Da müssen ja lauter furchtbare Fehlurteile in den Giftschränken liegen, die bei Bekanntwerden direkt 2/3 der Richter in die Frühpension schicken würden!
Un-glaub-lich. Echt mal. Was für eine Farce!
Update: Ein Leserbrief widerspricht:
also so sehr aufregend und empörend ist das ja jetzt nicht. Wie soll das denn in der Praxis aussehen: Da soll also jedes Gericht in Deutschland eine Stelle einrichten, die jedem Bürger (Wutbürger, Querulant, links-/rechts-/oder was-auch-immer-orientierter, Fefe oder Fefe-Blogleser) den anonymisierten Volltext jedes Urteils zusendet. Das ist schonmal praktisch nicht zu machen. Da könnte jede Organisation die Gerichte lahmlegen: Sozusagen eine analoge DDoS-Attacke ...
Den Urteilswortlaut bekommen ja Journalisten (die Presse), er wird veröffentlicht, und Rechtsanwälte kommen auch dran; sogar Bürger kommen dran, wenn sie ein berechtigtes Interesse geltend machen können. Das ist immer so eine Fehlvorstellung von Nichtjuristen: Nur weil Juristen (anders als zB Ärzte, oder ITler, oder viele andere Berufsgruppen) die deutsche Sprache verwenden, denken Nichtjuristen immer, sie würden alles verstehen, was in so einem Urteil steht. Das ist aber eine Fehlvorstellung. Häufig ist es schon schlimm genug, wie sich die Presse mit Urteilen auseinander setzt, ohne etwas verstanden zu haben.
Strafurteile enthalten übrigens alle von Gericht zu verwertenden Tatsachen und Informationen, und da sind lauter äußerst sensible Dinge über Täter (und ggf auch über Opfer) drin. Und selbst wenn die Namen geschwärzt sind, ist ja schnell jedem klar, um wen es geht. Da wird oft die ganze Lebensgeschichte dargestellt, weil die möglicherweise für die Schuld und das Strafmaß eine Rolle spielt.
Also, ehrlich: Das ist kein Problem, dass das nicht jeder sehen kann.
Update: Noch ein Leserbrief widerspricht dem ersten Leserbrief:
zu dem Leserbrief zum Artikel https://blog.fefe.de/?ts=a57d09a8 habe ich eine Anmerkung - die Gedanken, die darin enthalten sind, kann ich überhaupt nicht teilen.
Hier geht es um ein Urteil in Strafsachen. Der wichtigste Grundsatz, auf dessen Grundlage das Gericht ein solches Urteil fällen kann, findet sich in § 261 StPO, und zwar der Grundsatz des Inbegriffs der Hauptverhandlung: "Über das Ergebnis der Beweisaufnahme entscheidet das Gericht nach seiner freien, aus dem Inbegriff der Verhandlung geschöpften Überzeugung."
Das bedeutet, daß sich ein Urteil nicht auf Informationen, Tatsachen, und Prozeßstoff stützen kann, der nicht Gegenstand der Hauptverhandlung war. Gegenstand der Hauptverhandlung ist zunächst alles, was dort mündlich erörtert wurde und damit für jeden Prozeßteilnehmer, auch für Zuschauer, frei zugänglich ist, soweit nicht z.B. die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde. Von diesem Grundsatz gibt es nur sehr wenige Ausnahmen, z.B. das zu Recht kritisierte "Selbstleseverfahren", oder auch der Ausschluß der Öffentlichkeit oder anderer Prozeßbeteiligter, aber der Grundsatz selbst gilt - was Grundlage des Urteils ist, muß zuvor in öffentlicher Hauptverhandlung eingeführt worden sein, weil sonst der Öffentlichkeit eine Prüfung der Urteile gerade nicht möglich wäre.
Der Leserbrief, den Du veröffentlicht hast, offenbart ein sehr kritikwürdiges Verständnis von dem Grundsatz, daß Geheimjustiz nicht stattfinden soll. Jeder kann grundsätzlich einer Hauptverhandlung beiwohnen und sich Kenntnis über alles verschaffen, was dort erörtert wird. Warum sollte also nicht die darauf fußende Entscheidung öffentlich sein? Die Argumentation von Patrick Breyer teile ich hierzu weitgehend. Berechtigtes Interesse ist, daß die Öffentlichkeit die Gerichte kontrolliert, sonst braucht es nichts.
Was die Öffentlichkeit aus Urteilen macht, ist eine andere Frage, aber sie kann doch nicht ernsthaft dazu dienen, ihr den Zugang zu in ihrem Namen gefällten Urteilen zu verwehren.
Es gibt Fälle, in denen seit Jahrzehnten schreiender Blödsinn über Urteile verbreitet wird, die öffentlich zugänglich sind. Ein Beispiel sind die "Reichsbürger" mit ihrer Bezugnahme auf ein Urteil des BVerfG, wonach die Bundesrepublik nicht Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reichs sei. Sie lassen halt den zweiten Teil des Satzes weg, in dem steht, daß die Bundesrepublik deswegen nicht Rechtsnachfolgerin ist, weil sie mit dem Deutschen Reich teilidentisch ist. Der Rechtsstaat hat das bislang aushalten können, und niemand käme wohl ernsthaft auf die Idee, nun die BVerfG-Entscheidung aus der Öffentlichkeit verschwinden lassen zu wollen, nur weil Spinner und Kriminelle sie mißbrauchen.
Diese Grundsätze gelten nur eingeschränkt für Zivil- und Verwaltungsverfahren, das ist richtig - aber darum geht es hier nicht, sondern es geht hier um Urteile in Strafverfahren, und hier kann die besonders wichtige Kontrolle durch die Öffentlichkeit nur ausgeübt werden, wenn sie veröffentlicht werden. Angesichts der Tatsache, daß der BGH sonst selbst solche Beschlüsse veröffentlicht, durch die ohne weitere Begründung z.B. eine Revision als offensichtlich unbegründet verworfen wird, stößt diese hier abgelehnte Veröffentlichung schon besonders auf und legt nahe, daß sachfremde Erwägungen dafür ausschlaggebend waren.
Update: Wer sich selbst ein Bild machen will, was in so einem Urteil drin steht, kann sich hier ein Bild machen.
Also die Story ist die. Nehmen wir mal an, die Stadtwerke Hintertupfingen haben sich das mal durchgerechnet und wollen Glasfaser zu ihren Kunden verlegen. Die gehen also rum, rechnen sich aus, wie viele Kunden sie mindestens brauchen, machen Vorbereitung, machen Werbung unter den potentiellen Kunden, und 50% sind an Bord (man braucht wohl mindestens so 40%).
Und was passiert dann? Stellt sich raus: Für die Förderung des Glasfaserausbaus gibt es ein Gesetz, das Gesetz zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze (DigiNetzG). Da gibt es einen Paragraphen 77i, der folgenden Hintergedanken hat. Nehmen wir an, die Stadtwerke machen die Straße auf, um ein Gasleck zu reparieren. Dann dürfen Telcos kommen und die Gelegenheit nutzen und ihre Glasfasern verlegen, ohne sich am Straße-Aufmachen zu beteiligen. Und das ist der Großteil der Kosten.
Ihr ahnt sicher schon, wo die Story hingeht.
Die Stadtwerke Hintertupfingen machen also die Straße auf, um ihr hart auf Kante durchgerechnetes Glasfaserangebot umzusetzen, und dann kommt die Telekom, beruft sich auf §77i, und legt ihre Glasfasern daneben. Ohne sich an den Baukosten zu beteiligen. Und kann dann selbst Glasfaser wettbewerbsverzerrend für einen Bruchteil der Kosten anbieten und den Stadtwerken den Markt kaputtmachen.
Das Gesetz ist so beschissen verkackt formuliert, dass das legal ist. Herzlichen Glückwunsch, Herr Dobrinth!
Mit dem DigiNetz-Gesetz machen wir Deutschland fit für die Gigabit-Gesellschaft. In Zukunft gilt: Jede Baustelle bringt Bandbreite. Wer Verkehrswege oder Neubaugebiete erschließt, muss Glasfaserkabel direkt mitverlegen.Lässt sich nach Strich und Faden verarschen, und merkt es nicht mal. Das Gesetz haben bestimmt Telekom-Lobbyisten, äh, -Berater "vorformuliert", und unsere an Inkompetenz kaum zu überbietenden geistig Unbewaffneten haben es übernommen.
Der Spiegel hatte das auch, aber wer liest heute noch den Spiegel :)
Oh, und die Telekom stellt sich auch noch als Monopol-Verhinderer dar in der Sache!
Es warnte davor "neue Gebietsmonopole aktiv zu fördern, indem man private Investoren von der Möglichkeit der Mitverlegung von Kabeln ausschließt, nur weil zumeist kommunale Unternehmen bereits eigenes Interesse angemeldet haben".Oh und natürlich hat der zuständige Industrieverband der Politik das schon 2016 gesagt.
"Wir haben schon 2016 darauf hingewiesen, dass dieses Problem auftreten kann", sagt VATM-Chef Grützner. Auch der deutsche Landkreistag, der als kommunaler Spitzenverband viele Breitbandprojekte von Gemeinden betreut, hatte den Bundestag im Juni 2016 darauf hingewiesen, wie anfällig Paragraf 77i für Missbrauch ist.So langsam wird es echt Zeit für die Fackeln und die Mistgabeln. Wo bleibt eigentlich die Revolution?
Update: Leserbrief:
Auch sehr beliebt ist folgende Methode den Glasfaserausbau zu verhindern:
Wie immer schreiben die von DSL-Lite geplagten Kommunen zuerst die Telekom an und bitte um Internet. Das wird dann dankend von der Telekom abgelehnt, weil es nicht rentabel ist. Jetzt planen die Kommunen ein Glasfasernetz, graben die Löcher und installieren die Knoten. Kurz bevor das Netz aber online geht findet die Telekom doch ein paar DSLAMs im Keller und baut die schnell auf. Das Netz wird hierzu nur auf das nötigste aufgebohrt.
Das Versprechen von 50 mbit/s sind für die meisten völlig ausreichend und wechseln aus Faulheit (Kündigungsfristen) nicht zur Fiber. Dann gehen die Komunalbetriebe pleite und der DSL Ausbau endet. Es werden nur genau so viele Kunden mit vDSL versorgt, wie nötig sind um die Komunalbetriebe zu ruinieren
Noch ein Leserbrief:
ich arbeiten im Bereich Tiefbau (Ingenieurbüro) und kann aus gemachten Erfahrungen eine Ergänzung zum Glasfaserausbau machen:
Wenn dann mal eine Kommune doch ihre Kabel verlegt bekommt, ohne dass die Telekom sich daneben legt (weil die einfach viel zu langsam reagiert haben...), ist aufgrund nicht vorhandener Fachkompetenz in der Kommune - das IB spart man sich - und mangelhafter bzw. fehlender Bauüberwachung - spart man sich auch - bei der Verlegung diese dann so schlecht, dass relegmässig die Kabel gerissen werden, wenn an der Örtlichen Infrastruktur gearbeitet wird (Erlebt: Kabel 20 cm unter dem Asphalt!). Zudem: Aussagefähige Bestandspläne? Auch gespart!
Und noch einer:
kenne den c't Artikel nicht im Detail, aber die praktische Gesetzregelung zeigt auch eindrucksvoll, wie ernsthaft in Deutschland am Glasfaserausbau gearbeitet wird.
Mein Vater kalkuliert für die Strabag hauptsächlich Straßen und Wege. Die müssen jedes Mal Bescheid geben, wenn sie irgendwo eine Straße aufmachen/neu bauen, damit die Anbieter gleich ihre Kabel verlegen können. Irgendwann soll schließlich überall mal Glasfaser verfügbar sein. Wenn also nicht jetzt, dann muss man später irgendwann ran an die Straße und es wird Geld kosten.
Aber hier im ländlichen Mecklenburg ist die Antwort der Telekom dann meist nicht "Danke für die Info, diese Chance lassen wir uns nicht entgehen", sondern fast immer "Ja ne lass mal, brauchen wir momentan nicht". Und so werden die Straßen dann ohne parallel verlegtes Breitbandkabel fertig gemacht.
Genaue Zahlen hab ich nicht, aber es passiert zumindest so oft, dass mein Vater sich bereits mehrfach drüber ausgelassen hat. Es ist für den gesunden Menschenverstand einfach nicht zu begreifen, weil die Alternativen ekelhaft sind. Entweder die Kabel werden später und wesentlich teurer verlegt oder sie werden gar nicht verlegt.
Aber ich will nicht meckern über die Telekom, wenns sein muss dann kann sie auch in Mecklenburg ganz schnell reagieren. Denn in Neustrelitz hatte man die Faxen dicke und baut sich jetzt selber Glasfaser (Strelix). Dauert nur ein bisschen und siehe da, die Telekom setzt alle Hebel in Bewegung um irgendwie vorher ihr "fortschrittliches" Vectoring anbieten zu können. Da legen die dann auch richtig Tempo an den Tag, Hauptsache man packt es irgendwie vor der entstehenden Konkurrenz.
Und noch ein Leserbrief:
ich bin kommunalpolitisch aktiv und habe darum die Möglichkeit mit kleinen Anfragen zu arbeiten. Zu TMG §77i habe ich dieses Jahr in meiner Kommune eine solche gestellt und war von den Antworten überrascht.
Kein TelKoAnbieter hat sich bisher bei uns dafür interessiert, weil unser Netz schon zu schnell ist, nämlich 30 MBit.
"Nach § 771 Abs. 6 TKG können Eigentümer und Betreiber öffentlicher Telekommunikationsnetze im Rahmen von Bauarbeiten passive Netzinfrastrukturen sowie Glasfaser mitverlegen. Da Greifswald mit derzeit bereitgestellten Bandbreiten von über 30 Mbit/s ausgestattet ist, ist die Aufgreifschwelle für das Bundesförderprogramm überschritten."
Mit anderen Worten: Wenn das Internet auf dem Stand von vor 10 Jahren vorhanden ist, dann muss auch nicht weiter verlegt werden.
Das Schlüsselwort ist aus meiner Sicht "Bundesförderprogramm". Die Telekom protzt ja immer damit herum, wieviel Glasfaser sie so verlegt, aber dass über Förderprogramme der Steuerzahler dafür zahlt, das erwähnen sie irgendwie nie.
Wow. Vielleicht erleben wir doch noch ein Impeachment von Trump.
ich war als Journalist selbst für den NDR auf etlichen Nazidemos, Pegida, MV-gida, AfD, Wismar wehrt sich, Rostock wehrt sich, sonstigen rechten Demos. Jetzt liegt Mecklenburg-Vorpommern bei rechten Übergriffen wahrscheinlich nur dicht hinter Sachsen - hier habe ich aber ausschließlich positive Erfahrungen mit den Polizisten gemacht. Ein Beispiel war diese Nazi-Demo in Wismar.Das Video ist übrigens echt lustig, ab 1:36 hat sich jemand in der Demo geirrt und ab 2:00 sieht man Nazis und Gegendemonstranten sich gegenseitig als "Nazischweine" anbrüllen. LolwutNachdem die Polizei mitbekam, dass ich gleich zu Anfang der Demo recht aggressiv angegangen wurde (ist im Beitrag zu sehen, wurde auch bespuckt usw.), stellte der Einsatzleiter mir zwei gut gepanzerte Polizisten ab, die immer mich und mein Team im Auge hatten, ohne mich an der Berichterstattung zu behindern. Im Gegenteil, bei 1:10 im Beitrag siehst Du, wie eine Polizistin eingreift, als einer der Teilnehmer kurz davor war, handgreiflich zu werden. Übrigens scheinen schlechte Mützen und komische Sonnenbrillen bei Teilnehmern rechter Demos recht häufig vorzukommen.
Bouffier wird den Vorsitz des Gremiums übernehmen.Bouffier! Wenn ich an Ethik denke, fällt mir sofort der Bouffier ein!!1!
Aber wartet, das war noch nicht die Punchline.
Hochrangige Vertreter aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft wie der Limburger Bischof Georg BätzingJawohl ja, der Limburger Bischof!
Aber wartet, das war immer noch nicht die Punchline!
Dazu kommen auch die Internet-Stars Roman und Heiko Lochmann („Die Lochis“).Wait, what!? (Danke, Ijon)
Stellt sich raus: Die Program Header sind nicht mehr gemappt. Das Mappen macht der Kernel, aber der richtet sich nach den Werten im ELF-Header, und zwar genau den ELF Program Headers. Die aktuelle binutils-Version 2.31.1 trägt da aber den falschen Wert ein, und die ELF-Header werden dann vom Kernel nicht gemappt. Daraufhin stürzt das ab.
Ich habe einen Bug gefiled, und es stellt sich raus: War bekannt und ist im CVS behoben, aber gibt noch kein neues Release. Gut, habe ich mir also die aktuelle git-Version von binutils installiert. Damit kommen wieder lauffähige Binaries raus. Aber die sind doppelt so groß.
Das frisst mich ja jetzt doch mehr an, als es sollte. Ich hab hier Jahre damit verbracht, einzelne Bytes rauszuoptimieren, und dann kommt ein binutils und bloatet mir mal eben eine Verdoppelung der Dateigröße rein!?
Übrigens, falls ihr das nicht kennt: Unter Unix kann man size binary sagen, das funktioniert auch auf Shared Libraries, Object Files und sogar .a-Libraries. Der zeigt einem die Größe der Segmente in den ELF-Headern. Ich habe hier zufällig noch ein Binary vom Mai rumfliegen, mit früheren Versionen gebaut. Das ist 9k groß. Die neu gebaute Version ist 17k groß. Aber size zeigt, dass Code und Daten praktisch gleich groß sind. Das ist also alles irgendein Header-Bloat oder Alignment-Scheiß. Ich hoffe mal, dass man das wieder abschalten kann. Ich habe mal noch einen Bug aufgemacht.
Mich ödet das schon länger an, wenn Leute so "ach komm, RAM ist billig, Plattenspeicher kostet nichts mehr"-Dinge tun. Das ist eine Frage von Respekt sich selbst, dem Problem, anderer Leuten und der Maschine gegenüber, finde ich, dass man keinen unnötigen Bloat verteilt.
Despite ongoing deforestation, fires, drought-induced die-offs, and insect outbreaks, the world's tree cover actually increased by 2.24 million square kilometers—an area the size of Texas and Alaska combined—over the past 35 years, finds a paper published in the journal Nature. But the research also confirms large-scale loss of the planet's most biodiverse ecosystems, especially tropical forests.
Update: Ein Leserbrief dazu:
Ich möchte deine Stimmung nicht trüben und es ist auch generell eine gute Entwicklung, dass mehr Bäume hinzukommen. Als Klima- und Umweltwissenschaftler muss ich bei der CO2/Klimabilanz jedoch beachten, dass Bäume in borealen und polaren Regionen, aufgrund der klimatischen Gegebenheiten bei weitem weniger Biomasse und somit CO2 umsetzen als Bäume in tropischen Regionen. Man benötigt demnach mehr Bäume in diesen Regionen, als sie in den Tropen nötig wären.
Ein anderer Leser vermutet, dass das vor allem die Aufholzungsprojekte in China sind, die die weltweite Statistik so aussehen lassen. Dann wäre das das 2. Mal nach der 1-Kind-Policy, dass China der Welt den Arsch rettet.
Achtet auch darauf, dass die auch Palmölplantagen als Bewaldung zählen.
Erstens: Die Pressekonferenz war sehr sensationalistisch, an Selbstbewusstsein gebricht es denen nicht. Dafür, dass sie noch kein Silizium haben, ist das eine eher peinliche Vorstellung. Es gibt natürlich immer eine Restchance, dass die überraschend wissen, was sie tun, aber die schätze ich eher gering ein.
Die Leute, die diese Firma betreiben, kommen aus der Sandforce-Skyera-Ecke (beides Flash-basierte Speicher, SSDs). Ich wüsste nicht, wieso ich denen glauben sollte, sie könnten mit ihrem Erstlingswerk in der CPU-Branche gleich ein revolutionäres Produkt hinlegen. Es gibt noch nicht mal einen Tapeout. Nicht mal Intel, die sich normalerweise für keinen verblödeten oder irreführenden PR-Stunt zu schade sind, lehnt sich vor dem Tapeout so aus dem Fenster. Der Tapeout soll nächstes Jahr mit TSMC-7nm-Technologie stattfinden. Das ist meiner Ansicht nach auch eine rote Lampe. Diesen Prozess gibt es nämlich noch nicht. Der ist bloß angekündigt von TSCM. Und gerade bei dieser Art von Prozessankündigungen irren sich die Ankündiger der Erfahrung nach praktisch immer in Richtung zu vollmundiger Ankündigungen. Ich wäre hocherstaunt, wenn TSCM das mit akzeptablem Ausschuss bis Ende nächsten Jahres hinkriegt.
Ansonsten: Sie fahren da ihren eigenen Instruktionssatz. Damit ist das Ding schon mal so gut wie tot, bevor es überhaupt zu kaufen ist. Die existierende Software läuft darauf dann erstmal nicht, und die Antwort der Firma ist: Kann man ja emulieren. Ach ja, und angeblich ist der Emulator bei ihnen schneller als das Original bei Intel. Ich glaube kein Wort.
Drittens: Sie fahren da eine In-Order-Architektur. Das ist, was bei Intel die Atom-Schrottchips taten. Nicht mal die tun es nicht mehr sondern fahren lieber Out-of-Order, weil das einfach viel schneller ist. In der Theorie kann man für eine wichtige Unterklasse von Problemen mit In-Order-Hardware aber gutem Scheduling im Compiler ähnliche Ergebnisse erzielen. Intel und HP waren sich sicher, dass sie das hinkriegen. Das Ergebnis hieß EPIC, das Produkt Itanium, und das war nicht konkurrenzfähig. Die Compiler waren nicht gut genug. Und Intel hat da echt Geld drauf geworfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein rumprotzendes Startup das mal eben hinkriegt, ist nur sehr knapp über Null. Ich glaube es, wenn ich es sehe. Oh und Scheduling ist schon für regulären Code ein schwieriges Problem, den der Compiler vorher komplett sieht und sich eine Datenflussanalyse bauen kann. Die behaupten, dass sie das mit einem Emulator on-the-fly hinkriegen. Ich glaube kein Wort.
Kurz gesagt: Von allen Behauptungen von denen glaube ich genau keine. Das ist Bullshit. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber wenn die so rumplustern und so viele unsubstanziierte Versprechungen machen, ohne irgendwas davon zeigen zu können, dann hat das wahrscheinlich den Grund, dass sie nichts haben, aber dringend Investoren brauchen, sonst faltet der Laden vor dem Launch schon zusammen. So fühlt sich das jedenfalls für mich an.
Update: Ein Leser wendet ein, dass TSMC angeblich schon Samples in 7nm gezeigt hat. Mag sein, aber nicht der Öffentlichkeit. AMD setzt auch auf TSMC 7nm und auch bei denen sind das bisher nur "für 2019"-Ankündigungen. Ich glaube es, wenn ich es sehe.
Sprengladungen? Ja, wie bei uns in den Brücken!
Warte, wir haben Sprengladungen in den Brücken?! Aber ja! Google-Stichwort: Wallmeister (mehr Kontext). Ein Relikt aus dem kalten Krieg. Im Wesentlichen ist die Idee: Wenn die Zombiehorden, äh, Panzerhorden der Russen kommen, dann sprengen wir unsere Brücken und halten sie so auf. Und damit das im Notfall problemlos geht, haben Brücken Platz für Sprengkapseln.
Hmm, wenn wir das auf Italien übertragen, ergeben sich allerdings ein paar Fragen.
Erstens: Wen genau soll eine Sprengkapsel in einer Brücke in Genua aufhalten? Die Franzosen? Die Spanier? Man würde denken, dass man da genug Vorwarnung hätte, um keine Brücken sprengen zu müssen.
Zweitens: Die Sprengkapseln sind normalerweise nicht in den Brücken drin, sondern werden da nur hingebracht, wenn ein Krieg ausgebrochen ist, oder man sich sicher ist, dass er kurz bevor steht. Wieso hätten in Italien die Sprengkapseln in der Brücke sein sollen. Wegen der Flüchtlinge oder was?! Das ergibt keinen Sinn.
Und die letzte Frage wäre: Nehmen wir mal an, ein Blitz könnte eine Sprengkapsel zünden, und die wäre aus unklaren Gründen tatsächlich in der Brücke. Dann bräuchte man dafür ja wohl einen direkten Treffer. In so einer Brücke sind aber mehr als eine Sprengkapsel verbaut. Es würde also mehrere Blitzeinschläge ziemlich genau bei Sprengkapseln brauchen.
Das größte Problem an der Story ist, dass Blitzeinschläge registriert werden, und es sieht nicht so aus, als ob da wirklich ein Blitz eingeschlagen hat.
Aber vielleicht gibt es ja unter meinen Leser Krypto-Militärhistoriker, die ein paar Worte über italienische Infrastruktursprengladungen sagen können, dann hätte sich dieses Blogposting trotzdem gelohnt :-)
Wer verbreitet diesen Bullshit?
Wie sich rausstellt: Die Volkshochschulen.
In jedem fünften Volkshochschulkurs im wichtigen Programm-Teilbereich Erkrankungen/ Heilmethoden, so ergab die SPIEGEL-Analyse, wird ein fragwürdiges alternativmedizinisches Verfahren gelehrt.Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass das nur so wenig vorkommt. Ich hatte da Schlimmeres befürchtet.Mehr als jeder achte Kurs betrifft sogar eine Therapieform, die vollkommen unwirksam oder wissenschaftlich gar nicht erst untersucht ist.
Ich mache mir übrigens auch wenig Sorgen darüber, dass Menschen in Zukunft von Algorithmen kontrolliert werden. Wir werden eh schon die ganze Zeit von starren Regelsystemen kontrolliert. Menschen haben sich damit abgefunden und ziehen sogar Spaß und Vergnügen daraus, sowas zu verstehen und dann auszubrechen. Als Beispiel kann man sich ein Computerspiel nehmen. Da gibt es lauter Algorithmen, die die Gegner steuern, und die entscheiden, wo du langgehen kannst und wo nicht. Youtube ist voll mit Videos von Leuten, die Wege suchen und finden, um sowas zu umgehen. Um sich einen Vorteil im Spiel zu verschaffen, oder einfach nur weil es Spaß macht. Auch die Steuererklärung ist ein gutes Gedankenexperiment zu der Frage, ob Algorithmen Menschen kontrollieren können oder nicht.
Aber das ist alles bloß meine Einschätzung. Hier ist eine andere Einschätzung von Martin Haase, das ist ein Vortrag, den er kürzlich zu dem Themenkomplex gehalten hat. Er kommt zu überlappenden aber nicht identischen Ergebnissen. Viel Spaß bei der Lektüre!
also die Pointe vom intersektionalistischen Feminismus ist genau, dass jede Person unterdrückt werden kann und die Begriffe von Männlichkeit und Weiblichkeit immer anders definiert werden, sodass prinzipiell jede reale Person "unter die Räder" kommen kann. Dabei ist auch nie ganz klar zugeordnet, welche Eigenschaften jetzt sozial-hierarchisch relevant sein sollen und welche nicht, weil die Zuordnung schon ein Machtspiel ist, das sich immer wieder ändern kann und damit diffuse und widersprüchliche Anforderungen an alle Individuen stellt. Ein Element der Willkür der Mächtigen ist also hier schon in die Theorie eingebaut. Diese diffuse Ordnung drückt man mit dem Begriff der hegemonialen Männlichkeit aus.Ich muss gestehen, dass es mir zunehmend schwerer fällt, die ernst gemeinten Zuschriften von den satirischen zu unterscheiden.Das schafft dann eben keine einfachen Feindbilder (oder "Opferstatuspunkte" in deiner Terminologie; FYI: Das ist zu zynisch.), sondern Probleme für Aktivist*innen sich hinter einem gemeinsamen Anliegen zu versammeln. Ein Beispiel wäre, wie Transgender Frauen bei Demos für legale Abtreibungen sinnvoll eingebunden werden können, weil sie Frauen* sind, aber nicht vom Zwang zum Austragen der Schwangerschaft oder zur Geburt betroffen sind. Die Zuordnung der vermeintlich weiblichen Eigenschaft der Gebärfähigkeit zu allen Frauen* funktioniert in dem Fall also nicht. Transfrauen könen sich solidarisieren und mitkämpfen, haben dann aber vielleicht ein anderes Verständnis von ihrem persönlichen Anliegen mit der Aktion. Also ein persönliches Ziel neben legalen Abtreibungen könnte bei der selben Demo sein, dass der gesellschaftliche Status von allen Frauen* aufgewertet wird und alle Frauen* (und Ärztinnen und Ärzte) nicht mehr von geschlechtsspezifischer (oder fachspezifischer) Strafverfolgung betroffen sind.
Der Twitter Hashtag "#MenAreTrash" ist meiner Meinung nach ein verzweifelter, letzter Versuch mit alten Feindbildern, die eben garade nicht theoretisch mit dem Intersektionalismus erklärt werden können, Aufmerksamkeit für die Wut der Frauen* zu bündeln. Das klappt grade deshalb, weil es eine sehr platte Reaktion auf die einfache Erkenntnis des intersektionalen Feminismus ist, dass das mit der Diskriminierung nicht so einfach ist. Also ich würde die Zuordnung zum Intersektionalismus genau umgekehrt vornehmen und behaupten, dass "#MenAreTrash" ein reaktionärer Feminismus ist, der die Erkenntnisse zur hegemolialen Männlichkeit im intersektionalen Feminismus noch nicht verdauen und verstehen will. Alte Zuordnungen und feste Feindbilder funktionieren nicht für die politische Arbeit. Das ist genau das Credo des intersektionalen Feminismus! :D
Dass das in der Zeitung und online noch so gut funktioniert, ist natürlich eher ein Zeichen dafür, dass die Leute, die dort Arbeiten keine Ahnung von feministischen Theorien haben und dem Etikettenschwindel auf Twitter äußertst gerne auf den Leim gehen. Vielleicht entspricht das sogar ihrem Feindbild von wütenden und viel zu weit gehenden Femisnist*innen. Das ist natürlich eine böse Unterstellung meinerseits! :D :D :D
Die Opferstatuspunkte waren nicht zynisch gemeint, aber ich nähere mich mir fremden sozialen Konstrukten gerne aus der Sicht eines Pen&Paper-Rollenspiels, und stelle mir dann halt auch einen Charakterbogen vor, auf dem man neben den primären Attributen eben auch rollenspielspezifische Werte wie akkumulierten Wahnsinn beim Cthulhu-Genre oder hier halt Opferstatuspunkte hat.
Wer deutschem Youtube- und *chan-Dramen nicht folgt: Es handelt sich um den Drachenlord, einen Youtuber, der seit Jahren von einem Hass- und Trollmob verfolgt wird, die den auch in Person vor Ort bei sich zuhause schon "besucht" und gestalkt haben. Und so gibt es dann in den dunklen Ecken der Kanalisation des Internets Aufrufe erlebnisorientierter Jugendlicher, den zu "besuchen" und ihm Dinge anzutun. AFAIK gab es auch schon so Swatting-ähnliche Anrufe bei der Feuerwehr in dem Kontext.
Das Landratsamt hat das mitgekriegt und diese epische Allgemeinverfügung rausgehauen, mit Begründungen der Form:
Sternstunden der bayerischen Kommunalverwaltung!
- Eine weitere Ankündigung von „anusficker 5000“ auf YouTube lautet:
„Das wird ein kampf epischen ausmaßes“
Lest euch auch mal die anderen Punkte durch, insbesondere Punkt II/1/a/ab. Das sollte man im Auge behalten, wenn man von Hasskommentaren im Internet spricht. Nicht alle Teilnehmer haben das Glück, dass es bei bloßen Kommentaren bleibt. (Danke, Hannes)
Wer konnte ahnen, dass sich dann Communities aus Arschlöchern bilden, die untereinander damit protzen, wer mehr Shitposts gelöscht bekommen hat!!1!
Wo kommen eigentlich diese ganzen Leute her, die glauben, wenn sie sich die Augen zuhalten, dass sie dann unsichtbar sind? Ist da eine Generation von Eltern komplett ausgefallen?
Komm, Erich, wir machen da Tipp-Ex drüber, dann ist das Problem weg!1!!
zu der Max-Planck-Geschichte würde ich gerne ergänzen, dass es an der ETH Zürich letztes Jahr einen ganz ähnlichen Skandal gab: Eine Professorin am Institut für Astronomie hat über Jahre hinweg ihre Doktoranden gemobbt.Beim Max-Planck-Institut gibt es inzwischen ein Positionspapier des PhDnet. Das scheint eine Interessenvertretung der Doktoranden zu sein. Und Interessenvertretungen (Gewerkschaften, Betriebsräte, was auch immer) sind ein häufiger Lösungsvorschlag in den Mails, die hier gerade reinkommen. Vielleicht braucht man an der Stelle ja auch Demokratie. Direktoren müssen sich Wahlen stellen. Oder vielleicht braucht man externe Kontrollinstanzen (wobei das natürlich auch potentielle Probleme hat).Money Quote:
"Ein weiterer Doktorand, heute ebenfalls nicht mehr an der ETH, erinnert sich an eine andere Sitzung. Eigentlich galt das Treffen dem Zweck, bevorstehende wissenschaftliche Papiere zu besprechen. Stattdessen wurde sie von Gabriela M. auf persönlicher Ebene angegangen. Sie habe gedroht: «Ihr seid wie Hausangestellte. Wenn meine Hausangestellte ihren Job nicht erledigt, dann feuere ich sie.»"Dieses Zitat beschreibt die Situation sehr gut. Die Doktoranden sind ihren Professoren ausgeliefert. Doktoranden bekommen an der ETH Zürich - so wie an andern Hochschulen auch - immer nur befristete Verträge für ein Jahr. Dann kann der Professor nach Gusto entscheiden, ob er den Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert oder nicht.
Die entsprechende Professorin ist mittlerweile beurlaubt und das Institut für Astronomie wurde still und heimlich aufgelöst. Nachdem die Zeitung "NZZ am Sonntag" von der Sache Wind bekommen hat und sie im Oktober 2017 publik gemacht hat, wurde auch eine Administrativuntersuchung gegen die Professorin eingeleitet. Diese zeitliche Korrelation ist natürlich reiner Zufall.
Zitat: "Der Entscheid von dieser Woche, doch eine Untersuchung zu lancieren, sei nicht aufgrund des medialen Drucks erfolgt."
Wenig überraschend ist diese Professorin kein Einzelfall. Mittlerweile wird gegen drei weitere Professoren ermittelt.
Im Herbst 2017 hat der AVETH (Interessensverband für das wissenschaftliche Personal der ETH) unter den Doktoranden eine Umfrage zu den Betreuungsbedingungen durchgeführt.
Ergebnis:
"An beiden Hochschulen [ETH Zürich und Universität Zürich] gaben rund 25% der Teilnehmenden an, dass sie mindestens einmal das Gefühl hatten, dass ihre Betreuungsperson seine bzw. ihre Machtstellung missbraucht hatte. Häufig genannte Beispiele von Machtmissbrauch waren: unbezahlte Arbeit, unfaire Verhandlung bei Vertragsverlängerung und Kettenverträge, lange Arbeitszeiten, Arbeit an Abenden und Feiertagen, Verweigerung von Urlaub und das allgemeine Gefühl, unfair behandelt zu werden. 7% gaben an, dass sie Angst hätten, Probleme anzusprechen oder Hilfe zu suchen."
Update: Das ist Fake News.
Hier ist ein Auszug einer Leserzuschrift zu der Frage:
Das grundsätzliche Problem ist, dass es für Max-Planck-Direktoren wenig bis keine funktionierenden Checks gibt. Deshalb gibt es regelmäßig Probleme mit Machtmissbrauch in der Max-Planck-Gesellschaft. Um einen kurzen Einblick in die Checks und Balances zu geben:Ich bitte ausdrücklich darum, das nicht als "über die Max-Planck-Gesellschaft" zu lesen. Das sieht in anderen Organisationen sicher sehr ähnlich aus. Wir müssen uns als Gesellschaft mal fragen, wie man dieses Problem lösen kann, ohne mit der Lösung weiteres Missbrauchspotential zu schaffen. Wenn man einen unabhängigen Soundsobeauftragten schafft, der Direktoren feuern kann, dann hat man möglicherweise das Problem nur eine Hierarchiestufe weiter nach oben verschoben.Die erste Anlaufstelle für wissenschaftliches Fehlverhalten oder Problemen mit Vorgesetzten ist der sogennante Obmann. Mit dem kann man zwar reden, Befugnisse hat er aber keine, folglich hat dieser im vorliegenden Fall erklärt, man müsse sich an den Fachbeirat wenden, da er angesichts der Machtfülle eines Direktors nichst machen könne. Der Fachbeirat ist ein Kontrollgremium aus Spitzenwissenschaftlern aus dem jeweiligen Gebiet und Leuten aus der Zentralverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft und das einzige Kontrollorgan für Direktoren. Der Fachbeirat kommt alle 3 (!) Jahre und evaluiert die Abteilungen und Forschergruppen. Normalerweise sind die da nur am wissenschaftlichen Output interessiert, also Zahl und Impact der Publikationen, Vorträge in internationalen Konferenzen, etc. Die haben schon 2014 gewusst, dass es da Fehlverhalten gibt, reagiert haben sie aber nicht und der Direktorin eine sehr gute Beurteilung gegeben. Die Unabhängigkeit des Gremiums ist allerdings umstritten, da man sich in der Regel kennt und auch keine Skandale will. Die nächste Beuteilung kam 2017. Da es schon in anderen Instituten ähnliche Probleme mit Direktoren gab, im Vorfeld um Hilfe gebeten wurde und es bei der vorigen Evaluation 2014 negative Berichte gab, hatte der Fachbeirat diesmal ein offenes Ohr. Reagiert wurde aber meiner Meinung nach sehr halbherzig, die Direktorin behält ihre Position mittelfristig unverändert und hat vorübergehend etwas weniger Mittel und ein Sabbatical bekommen.
Wir haben auch noch andere sogenannte Beauftragte im Institut: Gleichstellungsbeauftragte, Doktorandenbeauftragte, etc. Das sind alles nette Leute mit tollen Ansichten, allerdings ohne Befugnisse. Im Ernstfall können die nur trösten und auf den Fachbeirat verweisen, der dann in ein paar Jahren wieder kommt und eventuell reagiert.
Hat man in der Max-Planck-Gesellschaft als Doktorand oder Post-Doc ein Problem mit dem Vorgesetzten dann kann man sich nicht effizient und zeitnah wehren, denn man gefährdet damit unmittelbar die eigene finanzielle und wissenschaftliche Existenz, die in der Regel keine Belastungen aushält, da alles sehr kompetitiv und eher schlecht bezahlt ist. Dieser Umstand und die ungleiche Machtverteilung ermöglichen Machtmissbrauch. Ich habe aus der Geschichte gelernt, dass der derzeit einzige Weg sich zu wehren -auch um andere zu schützen- über die Öffentlichkeit geht. So bescheuert das ist, jemanden an den Pranger zu stellen, aber welche Option bleibt einem denn bei solchen Strukturen?
Mein Gefühl dazu ist, dass IKE sich zu TLS verhält, wie S/MIME sich zu PGP verhält.
Insofern war ich ganz froh, dass jemand an was neuem arbeitet. Das ist im Moment ein Linux-Alleingang, dafür ist es AFAIK im Standardkernel angekommen. Ich habe damit noch nicht herumgespielt, aber beim oberflächlichen gucken her gingen da erstmal keine Alarmlampen an.
Nun, wie sich rausstellt: Nicht nur von ihren männlichen Vorgesetzten.
Der Einsender kommentiert:
Es geht hier um eine Direktorin des Max Planck Institut. Wäre das ein Mann, wäre die wohl schon längst öffentlich und mit Klarnamen an den Pranger gestellt worden.Das befürchte ich auch.
Update: Ein Einsender kommentiert, dass das schon geschehen sei mit dem Pranger.
Es handelt sich vermutlich um [zensiert]. Zumindest gibt es eine hochgradig ähnliche Geschichte über sie, die zuerst im Magazin von Science veröffentlicht wurde und vorgestern bei der Washington Post Einzug in die nicht-wissenschaftliche Kreise hielt.
Wie die Titel schon verraten: Das Ironische an dem Vorfall ist, dass Frau [zensiert] schwerpunktmäßig zu menschlichem Sozialverhalten und Moral sowie Empathie forscht.
Ich arbeite in der psychologischen Forschung, diese Neuigkeit zumindest bei uns eingeschlagen wie eine Bombe. Man sieht Frau [zensiert] auch öfters mal auf Konferenzen, die hält dann Keynotes. Eigentlich geht man mit dem Gefühl da raus: Tolle Frau mit Vorbildfunktion.
... ist wohl doch kein tolles Vorbild.
Bei der ausländischen Presse ist das mit dem Namen-Nennen nicht vergleichbar. Die Briten haben immerhin Gesetze, dass die Namen von Minderjährigen nicht genannt werden dürfen, aber im angelsächsischen Sprachraum ist es ansonsten üblich, dass man Namen nennt, auch von Beschuldigten vor dem Verfahren, ohne Verurteilung vor Gericht.
Update: Leserbrief:
Auf dem Dach von Zügen befinden sich in der Regel diverse unisolierte Teile der Stromverteilung, es ist also gar nicht nötig in die Nähe einer Oberleitung zu kommen, und für den "Laien" auch nicht unbedingt ersichtlich wo dort Gefahr durch Strom besteht. Neuere ICE z.B. haben elektrische Verbindungen zwischen den Wägen auf dem Dach.
(Danke, Ralf)
Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass das jetzt noch nicht so ist. Wir exportieren doch umgekehrt wie blöde nach Afrika, machen mit unseren Lebensmittel- und Kleidungsspenden deren Bauern und Texilbranchen kaputt.
Und der Müller hat sogar einen Plan für die Flüchtlinge:
"Ich bin mir sicher: Afrikas Jugend will und wird sich nicht auf die Flucht begeben und in der Heimat bleiben, wenn es Arbeit und Zukunftsperspektiven gibt." Europa könne sich dennoch nicht völlig abschotten, sagte er.Da bin ich mir ja nicht sicher, ob das wirklich so ist. Wenn da ganze Landstriche wegen Krieg und Klimaerwärmung unbewohnbar werden, dann können wir noch so viele Märkte öffnen. Irgendwohin werden die Menschen dann fliehen müssen.Im Rahmen eines EU-Afrika-Abkommens müssten die EU-Staaten auch legale Möglichkeiten eröffnen, um in Europa zu arbeiten. Um die illegale Zuwanderung mit Hilfe von Schleppern zu bekämpfen, müssten die EU-Mitgliedsstaaten in einem EU-Afrika-Abkommen zusätzlich legale Möglichkeiten schaffen, um in Europa zu arbeiten. "Klar ist aber auch, dass wir von den afrikanischen Ländern im Gegenzug verlangen, abgelehnte Asylbewerber ohne Duldung zurückzunehmen."
Update: Stellt sich raus: Die EU hat bereits ein Programm namens "Everything But Arms", das Ländern auf der "Least Developed Country"-List zoll- und quota-freie Exporte in die EU erlaubt.
ich will deine zwei Sätze zu Lula und der Korruption so mal nicht unkommentiert lassen. Meine Frau ist Brasilianerin, deshalb krieg ich da vieles aus den brasilianischen Nachrichten und sozialen Netzen mit. Dass Lula momentan wegen Korruption einsitzt ist erst mal korrekt. Ob er rechtmäßig verurteilt wurde, das ist eine Frage, über die Brasilien am Ende in den Bürgerkrieg gehen könnte.Es fing ja alles damit an, dass Dilma impeacht wurde. Auch wegen Korruption. Die man ihr nach allen Regeln des Rechtstaats nicht nachweisen konnte. Auch bis heute sind aus riesigen beschlagnahmten Aktenbergen keine Hinweise aufgetaucht, dass jemand an Dilma gezahlt hatte. Aber egal, sie ist weg.
Da es mit ihr so gut funktioniert hat, hat man dann bei Lula weitergemacht. Dem versucht man schon seit seiner Zeit als Gewerkschafter etwas anzuhängen, bisher hat es nie funktioniert. In diesem Prozess, in dem er jetzt verurteilt wurde, ging es hauptsächlich um das sogenannte "Triplex". Ein dreistöckiges Apartment, dass Lula angeblich gehören soll, für dass aber nicht er bezahlt hat. Dafür gibt es genau keine Beweise. Es gibt keine Dokumente, in denen Lula als Eigentümer drinsteht, und keine Hinweise darauf, dass er oder seine Familie das Ding jemals bewohnt haben. Dazu kommt noch, dass irgendwann Fotos von dem Triplex aufgetaucht sind, und dass im Wert maximal 10% von dem haben kann, was vor Gericht und in den Medien genannt wurde. Ein kleines, fieses Loch. Garantiert nichts, womit sich ein Präsident hätte bestechen lassen. Aber: egal. Genau wegen diesem Triplex sitzt er jetzt ein. Vom Gericht kam ein Zitat, das meine Frau übersetzt hat mit "Es gibt zwar keine Beweise, aber wir haben ausreichend Überzeugung". Kein Scherz.
Seitdem wird außerdem Lulas Recht auf Berufung mit Füßen getreten, und so einige andere Rechte, die ein Gefangener eigentlich haben sollte. Sogar die internationale Presse spricht inzwischen teilweise von politischer Gefangenschaft. Leider hab ich grade kein Zitat zur Hand.
Trotzdem (oder vielleicht deswegen, wer weiß) liegt Lula in Umfragen für die kommenden Wahlen bei ~40%. Brasilien hat eine ziemlich balkanisierte politische Landschaft mit sehr vielen Parteien aller Größen. 40% ist da für die erste Wahlunde riesig, Teilnahme an der Stichwahl zwischen den zwei meistgewählten Kandidaten wäre ihm sicher.
Wäre das Urteil gegen ihn übrigens endgültig rechtskräftig, dann dürfte er wohl gar nicht als Kandidat aufgestellt werden. Das ist wahrscheinlich der Plan seiner politischen Gegner, der aber noch nicht völlig aufgegangen ist.
Zu seinen politischen Gegnern noch ein wenig Kontext. Wenn Lula nicht kandidieren darf, gibt es vor allem zwei mögliche Ausgänge. Einer wäre ein neuer neolib-Präsident, quasi ein direkter Nachfolger des aktuellen Präsidenten Michel Temer. Der könnte dann den Plan fortsetzten, Brasilien wieder zu einem echten Dritte-Welt-Land zu machen. Nachdem Lula und Dilma das Land echt hochgepäppelt hatten erfolgte unter Temer ein sehr steiler Absturz. Der ginge dann halt weiter.
Das wäre immer noch der bessere Ausgang. Die nächste Möglichkeit hieße nämlich Bolsonaro. Das ist ein Typ aus der Trump-Schule der Politik. Totaler Vollidiot, aber weit-rechts-außen-Populist. Öffentlich im Fernsehen mit Zitaten wie "Herr Kandidat, was würden Sie tun, wenn einer ihrer Söhne eine schwarze Freundin nach Hause brächte." - "Das würden meine Söhne nicht tun, sie sind gut erzogen." Der einzige Unterschied zwischen Trump und Bolsonaro ist, dass Trump jede Art von Militärdienst verweigert hat. Bolsonaro war Mitglied (ich glaube sogar Offizier) der Folterpolizei während Brasiliens Militärdiktatur.
Anderen Kandidaten, vor allem linken Kandidaten, werden praktisch keine Chancen eingeräumt.
Pikantes Detail am Rande: während diese ganzen Dinge abgelaufen sind gab es auch noch mehrere tragische Unfälle. Mindestens ein Kandidat bei der letzen Wahl hatte einen unglücklichen Flugzeugabsturz. Dasselbe gilt für mindestens einen Richter, der am Lava Jato beteiligt war. (Lava Jato = Autowäsche = Codename der großen Anti-Korruptions-Aktion). Klar kann das passieren, aber wie heißt es so schön? Einmal ist Zufall, zweimal ist verdächtig…
Anyway, war jetzt etwas weitschweifig. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass Lula wegen Korruption einsitzt ist zwar korrekt, gibt aber die Situation nicht wirklich wieder.
Deine eigene Medienkompetenzübungswarnung gilt natürlich auch hier. Das sind alles Informationen aus (n+1)ter Hand von diversesten Kanälen.
DNS hat zwei große Probleme. Erstens dass jeder auf dem Weg die Anfragen und Antworten sehen kann. Und zweitens dass man falsche Antworten auf anderer Leute Anfragen schicken kann.
Das erste Problem ist zwar doof, aber nicht verheerend. Das liegt daran, dass man für die DNS-Auflösung normalerweise den DNS-Server des Internet-Providers nimmt, und der kann eh sehen, mit welchen IP-Adressen du redest. Der gewinnt also nicht so viel, und mit dem hast du ein Vertragsverhältnis und das ist eine deutsche Firma und die unterliegt dem deutschen Datenschutz. Nicht ideal aber auch kein Beinbruch. Und wem das nicht reicht, der kann sich einen eigenen DNS-Resolver irgendwo hinstellen und selbst betreiben. Dann muss man aber ein VPN zu dem benutzen, sonst kann der ISP immer noch alles sehen.
Ja aber Fefe, der BND könnte doch Kabel Deutschland hacken und die DNS-Daten abschnorcheln! Ja, könnte er, aber er müsste dann alle ISPs hacken, um an alle DNS-Daten ranzukommen. Wenn ihr 1.1.1.1 oder 8.8.8.8 verwendet, dann muss die NSA nur diesen einen Anbieter hacken und hat alle DNS-Daten von allen Leuten auf der Welt. Macht das also nicht!
Das zweite Problem, dass jemand falsche Antworten unterschieben kann, wird vollständig von TLS gelöst.
Warum spreche ich das an? Weil Heise gerade Propaganda fährt, DNS sei so unsicher, und man möge doch JSON über HTTPS zum Auflösen von Namen nehmen. Dazu kann ich nur sagen: NEEEEIIIINNNNN! Der Feind von Sicherheit ist Komplexität. Einen DNS-Resover kann man in ein paar hundert Zeilen Code schreiben. Ich weiß das, weil ich es getan habe. Ein JSON-über-HTTPS-Client sind 5-6stellig viele Zeilen Code.
Und das noch größere Problem: Firefox hat das gerade in ihren Browser eingebaut. Und zwar so, dass die Anfragen über Cloudflare gehen. NEEEIIIINNNN!!!! Damit ist Cloudflare ganz oben auf der Liste der für die NSA interessanten Firmen, und da könnt ihr mal einen drauf lassen, dass die die DNS-Daten da abgreifen werden. Zur Not nicht per Hack sondern per National Security Letter.
Was also tun? Nun, Option 1: Das wegkonfigurieren bei Firefox. about:config, nach trr suchen, network.trr.mode auf 5 setzen.
Option 2: Eigenen DNS-over-HTTPS-Server betreiben. Kann man machen. Hier ist eine solche Software in Rust. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt aber aus meiner Sicht nicht.
Hier ist ein aktueller Blogpost dazu.
Ich finde es höchst bedauerlich, wie Firefox mit solchen Geschichten weiter Krieg gegen ihre User führt. An die Werbe-Add-Ons und die extern gehostete Addons-Seite mit Google Analytics erinnert ihr euch ja sicher noch alle. Und an die tolle Idee, Werbung auf der New-Tab-Seite einzublenden? Mann Mann Mann, Firefox. Was denkt ihr euch bloß!
Update: Das betrifft im Moment nicht die Stable-Version. Offizieller Doku.
Update: Nachdem Golem und Heise hierauf linken, ist es vielleicht an der Zeit, Gegenforderungen aufzustellen. Meine Forderung ist ganz einfach: Weniger Komplexität. Komplexität ist der Feind. Die Anzahl der Bugs steigt mit der Codegröße. Die Leute stöpseln heute nur noch Komponenten aus Libraries zusammen. Das ist Schönwetter-Programmieren! Ein Programm, das nur beherrschbar ist, wenn es zufällig gerade gut funktioniert, ist wertlos. Wir brauchen Programme, die überschaubar wenig Dinge tun, und dafür vollständig beherrschbar sind. Am besten nicht nur vom Programmierer, sondern auch vom Benutzer. Die Geschwindigkeit, mit der wir uns mit unbeherrschten und unbeherrschbaren Technologien umzingeln, ist aus meiner Sicht ein Vorbote der Apokalypse.
Asimov beschreibt in seiner Foundation Serie eine Zukunft, in der die Menschheit selbst-reparierende Atomkraftwerke gebaut hat. Und als die fertig waren, starben die Leute aus, die die noch reparieren konnten, weil man sie nicht mehr brauchte. Nach vielen Jahren war die Selbstreparatur dann am Ende und es gab niemanden mehr, der die warten konnte.
So ungefähr machen wir das auch gerade. Nur dass wir den Schritt mit dem Selbstreparieren überspringen. Wir bauen direkt Dinge, die niemand mehr reparieren kann. Schlimm genug, wenn die Hardware heute so ist, aber das heißt doch nicht, dass die Software auch so sein muss?!
Mich macht besonders fertig, dass wir jetzt mit "KI" soweit sind, dass wir unwartbare Software absichtlich herbeiführen. Wie in einem Scifi-Film, wo die Aliens erst Hirnfresser-Parasiten schicken, damit die Zielrasse sich selbst kaputtmacht, und man für die Machtübernahme nicht mehr so viel Ressourcen aufwenden muss.
eines vorweg: wenn die Landwirte von "Rücklagen" sprechen, sprechen sie nicht von zurückgelegtem Geld. In Nordfriesland sind die stabilen Landwirte die mit ab 2 Mio. EUR Jahresumsatz. Du kannst Dich gegen Ernteausfälle versichern.Das lernen Landwirte in der Landwirtschaftsschule. Ich kenne nur einen größeren Betrieb, der nicht von einem Landwirtschaftsmeister oder einer -meisterin geführt wird.
Das hat Gründe. Die meisten EU-Fördermittel sind u.a. daran gebunden, dass der Betriebsleieter oder die -leiterin einen Meistertitel besitzt.Die Subventionsmittel für Weizen sind ertragsunabhängig. Die EU subventioniert Menge Land, von denen 5% öko sein muss (de facto lassen die dann das "doofe" Teil ihres Landes brach liegen).
Die lernen alle in der Ausbildung, dass sie sich finanziell gegen Ernteausfälle versichern sollten.
Alle Bauern, die ich kenne, haben das getan — also die Bauern, die sich um Getreide / Futtergetreide kümmern.
Die Ernteausfälle werden also für die meisten Betriebe monetär gut zu wuppen sein.
Das eigentliche Problem kommt auf die Milchviehbauern zu. Sie bekommen nicht genügend Futtergetreide rein. Silage wird nichts. Das Gras ist quasi schon auf den Felder verdorrt.
Denen wird Futter fehlen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Notschlachtungen anfangen werden.Alternativ erfindet jemand einen Weg, wie wir Futter in großen Mengen bekommen. Nach meinem Kenntnisstand gibt es das EU-weit gerade nicht, weil alle Länder --inklusive Russland (nicht EU, aber für Getreide immer interessant) — Dürre haben.
Meine Gespräche in Nordfriesland gehen also zurzeit um Noternten (das Wenige reinholen, bis es total verdorrt ist oder warten…, aktuell wird das an Mais diskutiert), und die haben alle Sorgen um Notschlachtungen, sofern sie Milchvieh haben. Noch ist genügend Futter da, fragt sich, wie lange.
Ich sehe keinen Weg, wie das durch Subventionen auffangbar ist.
Ich bin chirurgische Assistenzärztin und arbeite seit 3,5 Jahren in einer großen Klinik, die letzten 1,5 Jahre 80%. Trotz der Arbeitszeitverkürzung bin ich im Schnitt zwischen 60-70 Stunden pro Woche auf Arbeit. Bezahlt wird das Teilzeitgehalt. Nebenbei habe ich Familie, und wir leben wie zumeist im Osten, das 2-Verdiener-Modell.Mehrere andere Leser berichteten aus Skandinavien, dass das glänzende System da auch nicht gold ist. Die Einsender waren sich einig, dann doch lieber bei uns krank werden zu wollen als dort.Das aufgrund der Frauen nachmittags die Stationen nicht mehr besetzt sind, hat vielleicht den einfachen Grund, dass immer noch häufig die Kolleginnen die Kinder von der 16:00 Uhr schließenden Kita abholen müssen. Ich kann das nicht und bin froh, das mein Mann das macht.
Zu den freien Landarzt-Stellen: es ist politisch gewollt und wird mit einer Menge Anreizen im Studium gelenkt, dass die Studenten als Allgemeinmediziner tätig werden, vorzugsweise auf dem Lande. Das vorherrschende Entgeltsystem mit Deckelung von Verordnungen und den umfangreichen Regressforderungen der Krankenkassen erstickt jedoch bei jedem Studenten, der seine potentiellen Dauerpatienten ein kleines bisschen kennt, jeden Elan im Keim. Was nützen Studienförderungen mit Büchertaschengeld und ein garantierter Arbeitsplatz, wenn ab dem ersten Betriebsjahr Regresse im meist fünfstelligen Bereich drohen? Dazu dürften Sorgen für weibliche Niedergelassene über ihren Verdienstausfall während Schwangerschaft und Elternzeit kommen, von der Verpflichtung zu Organisation und Bezahlung einer Vertretung ganz zu schweigen. Eine Niederlassung als Landarzt verbietet zur Zeit die Vernunft, insbesondere als Frau, die möglicherweise doch noch eine Familie gründen will.
Vielleicht ergänzt dass das Bild ein wenig. Nach meiner Erfahrung ist in Familien mit 2 ärztlich tätigen Eltern zur Zeit eine volle Stelle bei beiden Eltern unmöglich. Noch immer ist es meist die Frau, die dann die Arbeitszeit so verkürzt, dass sie mit den Betreuungszeiten der Einrichtungen gerade so vereinbar ist.
Ich finde das ja einigermaßen grotesk, einen Job mit 60-70 Wochenstunden als "Teilzeit" zu klassifizieren. WTF?
Etwa 65 Prozent aller zum Medizinstudium Zugelassenen sind Frauen. Davon brechen viele das Studium ab oder üben nach erfolgreichem Staatsexamen ihren Beruf nicht aus (Abwanderung in nichtärztliche Betätigungsfelder, Familiengründung etc.). Von den ärztlich tätigen Ärztinnen arbeiten zahlreiche nur halbtags, was besonders die Kliniken zu spüren bekommen, wenn nachmittags Stationen nicht mehr ausreichend besetzt sind.Im Weiteren schreiben sie dann, dass das ja daran läge, dass Frauen bessere Abiturnoten hätten. Da hab ich ja auch so meine Theorien zu, aber das ein anderes Mal.
Ich war mal für ein paar Monate beim US-Partner meines damaligen AG tätig. Unter anderem habe ich dort an einem Abschiedsessen einer indisch-stämmigen Kollegin teilgnenommen, die an die Ostküste ging, um dort ihren zukünftigen Ehemann kennenzulernen :DDie Frau war SW-Entwicklerin, gut ausgebildet, guter Job, oberflächlch gesehen absolut integriert in den way of life… aber das wollte ich nicht erzählen.
Einer meiner engen Kollegen hatte eine College-Lehrerin zur Frau. Er erzählte, dass die Colleges alle Quoten genutzt hatten, um wenigstens ein paar weiße Angelsachsen in die anspruchsvollen Studiengänge zu bekommen. Wäre es nur nach Leistung gegangen, hätte kein einziger nicht-Inder oder nicht-Asiate einen Mathe Studienplatz bekommen.
Sein Kommentar war, die US-Kids seien nicht zwangsläufig doofer, aber weniger ehrgeizig. Wozu sich anstrengen als überdurchschnittlich begabter weißer US-Bürger, wenn man auch mit halber Leistung was leichteres studieren und nebenher Party machen kann.
Die Frage stellt sich nicht beim foreign student, für dessen Uni-Besuch drei Generationen Großfamilie gepsart haben - die buckeln, weil ihr (gutes) Leben und das der ganzen Familie dran hängt..
Früher hätten sie die Quote, sprich die Ethnie, einfach über das Bewerbungsformular abgefragt und dann 30% weiße Kids mit einsortiert. Das hat natürlich nur so lange gehalten, bis das jemand weggeklagt hat.
Daher gingen sie jetzt über Sekundärmerkmale wie Nachnamen, aber auch da sei bereits der Staatsanwalt hinterher :)
Das ganze war im Jahr 2001 (vor nine-eleven). Wie's heute aussieht - keine Ahnung.
Ich würde dir hier gerne mal eine zusätzliche Übung empfehlen: stell dir mal vor, eine Uni (die tatsächlich vom Staat bezahlt wird) würde verkünden, dass sie ab jetzt die Noten für Frauen anhebt, weil sie festgestellt haben, dass die in diesem Fach) eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihren Abschluss zu machen, und damit die Ausbildung sinnvoller ist. Und frag dich, wie du das finden würdest.und noch einer:Da werden einfach aus irgendwelchen Gründen Annahmen über den Werdegang der Leute gemacht, die für einzelne Personen vollkommen irrelevant sind, und die denen ihren Werdegang verbauen.
Noch zu den Ärzten in Deutschland: die gehen nicht nach Skandinavien oder in die Schweiz, weil es in Deutschland zuwenig Stellen gibt und sie keine Jobs finden, sondern weil die Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäusern so ätzend sind und in anderen Ländern besser.
Und um diese Abwanderung zu kompensieren, muss man in Deutschland mehr ausbilden als man braucht - oder eben aus anderen Ländern einkaufen.
Alternativ müsste man die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern verbessern und dort geht es ja seit Jahren eher in die umgekehrte Richtung (mehr Patienten, weniger Personal).
Und solche Überlegungen gibt es tatsächlich (in Kuba zum Beispiel müssen Ärzte nach ihrem Studium für mindestens drei Jahre oder so in Kuba arbeiten, bevor sie ins Ausland gehen dürfen, wo sie viel, viel mehr Geld verdienen, und so quasi ihr kostenloses Studium zurückzahlen) - dass man in Deutschland eine hervorragende Ausbildung für umsonst bekommt und dann das Land verlässt und in einem Land, wo das Studium viel teurer gewesen wäre, arbeitet und dort mehr Geld verdient.
Wir bräuchten eigentlich viel mehr Ärzte. Landärzte. Will nur keiner werden.Und ein dritter:Mein Hausarzt ist vor 3 Jahren in Rente gegangen ohne einen Nachfolger zu finden. Schon damals haben hier im Flecken nicht mehr alle Ärzte neue Patienten angenommen, weil sie ausgelastet sind. Wir hatten Glück, dass unser Wunscharzt damals noch neue genommen hat. Inzwischen ist der aber wohl auch "dicht".
Zwei weitere Ärzte hier im Flecken dürften auch bald in Rente gehen. Wenn die dann auch keine Nachfolger finden wird es unschön. Denn in den Nachbargemeinden sind die Ärzte auch ausgelastet. Und wir sind soweit ich weiß auf dem Papier noch gut versorgt.
Wo gehen die deutschen Ärzte eigentlich in Norwegen hin, nur in die Städte? Freie Landarztpraxen gibt es in D mehr als genug.
Ich denke, dass deutsche Medizinstudenten, die nach dem Studium nach Skandinavien gehen, kein Thema sind, weil viel mehr deutsche Studenten selbst im Ausland studieren und nach dem Studium zurück nach Deutschland gehen. In erster Linie passiert das in Österreich, aber auch der Osten ist beliebt.Ich hörte, es sei generell für Deutsche eher schwierig, in Österreich Fuß zu fassen. Vielleicht hat das auch damit was zu tun?Mal davon abgesehen, dass "ein Riegel vorschieben" tatsächlich schwer ist (Gleichstellung von EU-Bürgern), würde es der Summe an deutschen Medizinern eher schaden. Profitieren würden davon Länder wie Österreich, weil man hier wirklich davon reden kann, dass Österreich Mediziner für Deutschland ausbildet, wenn 30-50% der Studienbewerber aus Deutschland kommen. Und hier in Österreich findet diese Debatte auch seit vielen Jahren statt. 84% aller deutschen Medizinabsolventen verlassen Österreich innerhalb 3 Jahren
Und noch ein Leserbrief, der in die selbe Richtung geht:
der Osteuropäische Steuerzahler zahlt auch für die Ausbildung der Ärzte, die dann nach Deutschland gehen.Die Deutschen Ärzte gehen in die Schweiz, Skandinavien usw. die Osteuropäer nach Deutschland usw.
In Bulgarien, Rumänien usw. fehlen dann die Ärzte. Dorthin will niemand gehen. Den letzten beissen die Hunde.
Wait, what? Ich dachte, das ist ein No-Brainer! War mir überhaupt nicht klar, dass es da auch Gegenstimmen gibt. Die zitierte Begründung für die Kritik an der Dürre-Nothilfe:
Erstens würden damit nur die Probleme verschoben. Und zweitens würden alle Landwirte bestraft, die in guten Zeiten Vorsorge getroffen hätten, schreibt er.Ich frage mich, wie genau diese Vorsorge aussieht. Wie sorgt man dafür vor, dass man drei Jahre in Folge dürrebedingte Ernteausfälle hat?
Ich kenne mich da nicht aus, aber mein Instinkt wäre, dass es eher wenige wohlhabende Bauern gibt, die mal für ein paar Jahre Dürre Geld zurücklegen können. Täusche ich mich da? Ich meine, wieso sollte das bei Bauern anders sein also bei, sagen wir, irgendjemand anderem? Wer von uns könnte denn mal eben drei Jahre Einkommenshalbierung wegstecken?
Das macht die Nummer ja noch eine Runde krasser.
Aber eine andere Sache beschäftigt mich noch an der Geschichte. In einem System, wo man privat für die Studiengebühren aufkommen muss, wie kommt es da dazu, dass am Ende mehr Frauen als Männer studieren? Und das ist keine hypothetische Situation. Wenn, sagen wir mal, ein Drittel (oder egal wie hoch die Quote ist) von ausfällt, Kinder kriegt und Hausfrau wird, wer zahlt dann für das Studium? Die Eltern? Der spätere Ehemann?
Und auch bei uns in Deutschland ist das so, dass schon seit vielen Jahren mehr Frauen als Männer Medizin studieren. Insgesamt bildet Deutschland viel mehr Ärzte aus, als hier am Ende einen Job finden können, und deutsche Ärzte ziehen dann nach Skandinavien oder die Schweiz und praktizieren dort. Es wundert mich auch, dass wir da keine Ökonomen haben, die in Talkshows verkünden, man müsse dem mal einen Riegel vorschieben, denn hier zahlt ja der deutsche Steuerzahler für die Ausbildung von norwegischen Ärzten. Man könnte ja finden, dass dafür eigentlich der norwegische Steuerzahler zahlen sollte. Es sind keine trivialen Beträge, um die es hier geht.
Ich lebe inzwischen seit 4 Jahren im Land, und wenn ich eines sagen kann, wenn es ein Industrieland gibt, auf das die Vorwürfe des "Patriarchats" tatsächlich zutreffen sollten, dann ist das definitiv Japan.Wenn die Frauen hier ihren Beruf aufgeben, dann machen die das oft nicht aus eigenem Willen, sondern weil der soziale Druck so groß ist. Es wird von Frauen regelrecht erwartet, mit spätestens 30 Kinder zu haben, und sich dann aus dem Berufsleben zurückzuziehen. Sollte eine Frau danach noch mal auf die Idee kommen, wieder ins Berufsleben zurück zu wollen, wird nahezu kein Arbeitgeber sie wieder einstellen.
Es gibt Frauen, die sich in dem System wohlfühlen, und die auch tatsächlich nur studieren, um ihren Wert auf dem Hochzeitsmarkt zu erhöhen (ich habe einige Mädchen kennengelernt, die mir klar gesagt haben, wenn sie fertig studiert haben wollen sie direkt heiraten und Kinder kriegen, um bloß nicht arbeiten zu müssen), so werden die mit Sicherheit nicht Medizin studieren. Die Aufnahmeprüfungen für Medizin sind hier ziemlich heftig, angehende Medizinstudenten verbringen in der Regel während ihrer Highschoolzeit (ganztags) mehrere Abend der Woche in der Nachhilfeschule, um sich auf die Aufnahmeprüfungen vorzubereiten.
Ich bin ja über die Jahre häufig und gerne beruflich in andere Länder gereist, um dort bei Kunden Dinge zu tun. Ich habe in diesen anderen Ländern Menschen getroffen, und wir haben uns unterhalten.
Wisst ihr, was praktisch immer die erste oder zweite Frage war?
"Wo kommst du denn her?"
Wenn ich mir die ganzen furchtbaren Opfer-Origin-Stories gerade durchlese, dann muss ich konstatieren, dass ich ganz offensichtlich multiples Opfer von übelstem Rassismus der furchtbarsten Sorte geworden bin. Komisch, so fühlt sich das aber gar nicht an. Niemand, der mich das fragte, wollte mich ausweisen. Im Gegenteil. Die wollten gucken, ob sie den Akzent richtig geraten hatten. Und die wollten sich darüber freuen, dass wir in einer Welt leben, wo man nicht nur immer die selben Nachbarn um sich hat sondern Menschen aus anderen Ländern. Die Grenzen sind nicht für alle so durchlässig, klar. Der deutsche Reisepass öffnet mehr Grenzen als jeder andere Pass der Welt. Aber das ist ja eine andere Frage.
Der Punkt ist: Nachdem ich gesagt habe, dass ich aus Deutschland kommt, gehen die Fragen normalerweise mit "von wo denn genau" weiter, und gerade bei Amerikanern kommt dann gelegentlich, dass sie selbst oder ein Familienmitglied da mal irgendwo stationiert waren, ob ich von dem Dorf mit der Basis mal gehört habe. Und dann wie ich Amerika denn so finde. Was man sich in Deutschland unbedingt angucken soll, wenn man da hin fährt.
Klar nervt das nach dem 50. Mal ein bisschen. Aber aus meiner Sicht ist das Völkerverständigung und da macht man halt mit, um seinen Beitrag zu leisten. Ich habe mehrere Menschen so dazu gebracht, dass sie sich mal Deutschland angeguckt haben. Ich halte das für einen Gewinn. Dafür nehme ich gerne ein paar nervige Fragen hin.
Aus deren Sicht hätte das aber auch so enden können, dass ich "aus Pennsylvania" sage. Wäre das dann Rassismus gewesen? Ich finde auch nicht.
Ich kann natürlich nicht in die Köpfe der Leute gucken, die mich das gefragt haben. Aber ich kann euch sagen, wieso ich manchmal den Impuls verspüre, Leute zu fragen, wo sie herkommen. Weil ich das für einen Sieg und eine Errungenschaft halte, mit Menschen aus fremden Ländern reden zu können. Das ist eine Errungenschaft, die ich zu feiern gewillt bin, indem ich gelegentlich Leute frage, wo sie herkommen. Damit ich mich daran ergötzen kann, dass ich nicht nach Syrien reisen muss, um einen Syrer auf der Straße zu treffen.
Rassist ist, wer rassistische Dinge tut. Menschen fragen, wo sie herkommen, ist kein rassistischer Akt.
Übrigens: Wenn man Leute fragt, kann man tolle Überraschungen erleben. Der, den du in deiner Ignoranz vielleicht für einen Türken gehalten hast, stellt sich als Israeli heraus, und erzählt dir dann schöne Geschichten aus dem Kibbuz und wie sie Wein angebaut haben. Der, den wie ein Schwarzafrikaner aussah, stellt sich als Börsenzocker aus London heraus, und erweitert deinen Horizont.
Mit Menschen reden und sich ihre Geschichten anhören ist nie etwas Schlechtes. Das ist die Basis der Gesellschaft, des Zusammenlebens. Lasst euch das nicht wegnehmen.
Man kann sich alle Errungenschaften und Siege kaputtmachen. Aber dann ist man halt sein Leben lang unglücklich. Auch "Sie sprechen aber toll Deutsch" kann man positiv wie negativ sehen. Offensichtlich wollte da jemand ein Kompliment machen. Komplimente und Lob sind in Deutschland rar im Vergleich zu anderen Ländern. Macht nicht die 0,3% der Bevölkerung kaputt, die es immerhin noch versuchen. Gebt ihnen stattdessen ein Kompliment zurück. Ihr werdet sehen: Dann geht es danach denen und euch besser, ihr schlauen und gutaussehenden Leser, ihr! :-)
Update: Auf eine kurze Formel zusammengedampft: Nimm immer an, dass der andere es gut meint.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass Deutschland von Singapur überholt wurde. Unser Ausweis öffnet 165 Grenzen ohne Visum, der von Singapur 166. Und die USA haben aufgeholt und kommen in genau so viele Länder ohne Visum wie wir! Da war ich nicht auf dem aktuellen Stand.
Update: Pro-Tipp: Nicht nach der Herkunft fragen. Leute, die das ansprechen wollen, sprechen es von sich aus an. Und so eilig ist eure Neugier nicht.
Die anderen erzählten von ähnlichen Fällen in Deutschland. Da auch weniger gegen Schwarze aber gegen Alte und Sozialhilfeempfänger. Was ja besonders absurd ist, weil bei denen ja die Krankenhaus-Bezahlung vom Staat garantiert ist.
Alles in allem sehr gruselige Aussichten.
Their new line, Tommy Jeans Xplore, will contain smart-chip technology that will track how often customers wear the clothes. Tommy Jeans will offer rewards and experiences, including gig tickets and gift certificates, to people that wear their clothes often enough […]Tommy Jeans says that by tracking users’ clothes-wearing habits they will be creating a “micro-community of brand ambassadors”.
Und wenn du dann mit deinen Tommy-Hilfiger-Kleidern Pokemon-go-mäßig an bestimmten Stellen vorbeiläufst, die die App dir zeigt, kriegst du "Bonus-Credits".Ich für meinen Teil habe schon vor vielen Jahren entschieden, Produkte zu vermeiden, die mich zu einem Werbeträger machen. Ich boykottiere Kleidung mit Logos drauf, und ich kaufe auch keine Laptops oder Smartphones mit Logo drauf. Geht mal kacken, ihr ganzen Zombies. (Danke, Magnus)
Das Steinkohle-Kraftwerk Bergkamen A musste seine Leistung am Mittwoch um 150 Megawatt drosseln. Grund: Die Lufttemperatur war so hoch, dass der Kühlturm des Kraftwerksblocks nur noch 30 Grad warmes und damit unbrauchbares „Kühlwasser“ ins System speiste.Und bei Atomkraftwerken gibt es ein Limit dafür, wie viel Warmwasser das Kraftwerk an den Fluss abgeben darf, denn wenn das Wasser im Fluss zu heiß wird, gibt es ein Fischesterben.
Naja, importieren wir halt Ökostrom aus Norwegen, die haben Wasserkraftwerke, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber die haben gerade Engpass wegen Dürre. Norwegen importiert gerade Strom.
Update: Leserbrief dazu:
Durchflußkühlung an Flüssen ist schon lange nicht mehr erlaubt. Sonst wären schon alle Flüsse eisfrei und die Fische weg. Es gibt allerdings Notkühlsysteme, die aber nur bei Havarieen zum Runterfahren benutzt werden.
Ein Kühlturm verbraucht (nicht wenig) Wasser - das ist im Wesentlichen das, was man oben rauskommen sieht. Das ist das eine Problem. Die Kraftwerke entnehmen zuviel Wasser. Überschlägig kann man etwa 1 t Wasser je MW und Stunde rechnen, die oben rausgedampft werden und natürlich wieder zugeführt werden müssen.
Das zweite Problem ist die Auslegung der Kühltürme. Wenn die Kühlleistung nicht mehr reicht, wird das Wasser immer wärmer. Der Wirkungsgrad bricht ein und irgendwann ist der Punkt, wo der Prozess nicht mehr sauber läuft. Darf ja alles nicht mehr viel Kosten, weshalb gerne mal etwas knapper gerechnet und gebaut wird.
Update: Gewinner der Situation ist übrigens Deutschland. Erstens Hier ist eine Übersicht über die aktuelle Woche und da sieht man, dass die Windenergie gerade die Steinkohle-Ausfälle überkompensiert. Der Effekt in der Import-Export-Statistik ist, dass wir tagsüber teuer verkaufen, wo wir ein Überangebot an Solarstrom haben, und nachts billig einkaufen.
Zudem arbeiten wir künftig mit Cloudflare zusammen, um eine Web Application Firewall (WAF) auf unserer Webseite und im Kundenmenü einzusetzen. Diese dient als Filter zwischen unseren Servern und potenziell bösartigem Datenverkehr aus dem Internet. Sie schützt vor betrügerischen Aktivitäten wie SQL-Injections und Cross-Site-Scripting und wird in den nächsten Tagen aktiv.Ich bin kein Kunde von denen und kann daher nicht beurteilen, dass das wirklich so von Domainfactory geschrieben wurde.
Aber erstens: Das ist wie "wir haben einen Virenscanner installiert und sind jetzt sicher". Bullshit.
Zweitens: Der Traffic zwischen dem Kunden und der Firma geht jetzt über eine Drittfirma mit Sitz im Ausland. Das fände ich als Kunde unakzeptabel. Ich finde es auch unakzeptabel, wenn Firmen ihre Mail über Drittserver von Anbietern im Ausland machen. Möglicherweise vertrete ich da eine Mindermeinung.
Drittens: Wenn jemand seine Sicherheitsprobleme nicht durch "wir machen die Software sicherer" sondern durch "wir schalten Schlangenöl davor" löst, dann liegt die Vermutung nahe, dass die Kompetenz fehlte, das Kernproblem zu lösen. Meiner Meinung nach ist das eine Bankrotterklärung. Wieso habt ihr die Software dann überhaupt eingesetzt, wenn ihr die nicht absichern könnt?!
Nun ist der Betrieb sicherer Systeme für einen Hostinganbieter Teil der Kernkompetenz. Wenn die also an der Stelle schon eine solche Bankrotterklärung verkünden, würde das mein Vertrauen in den Rest ihrer Kernkompetenzen deutlich schmälern.
Zu Cloudflare im Speziellen: Ich bin bisher nicht beeindruckt von denen. Die fallen vor allem durch Marketing-Getöse auf. Und durch Fehlermeldungen und Captchas vor irgendwelchen Webseiten, die sie angeblich "beschützen". Und diese "Fehlermeldungen" sind vor allem Cloudflare-Eigenwerbung. Ich hatte glaube ich sogar schon mal eine Cloudflare-Fehlermeldung als Aprilscherz. :)
Update: Über ein Dutzend Leser haben bestätigt, auch eine Mail mit diesem Textblock von Domainfactory gekriegt zu haben. Einer schrieb, er habe anlässlich der Sicherheitslücke letztens eine fristlose Kündigung ausgesprochen und sei damit (für ihn überraschend) anstandslos durchgekommen.
Die fiesen MAGA-Trolle haben welche Session getrollt? Die "Trolling the trolls"-Session! Bei der es darum ging, wie WIR (die Guten) Strategien zum Ärgern von DENEN (den Bösen) ausarbeiten. Da hat sich ein Typ mit Trump-Käppi reingesetzt und rumgetrollt. Und genau wie man sich bei den Rechten häufig fragt, ob es da auch Leute mit IQ größer Raumtemperatur bei denen gibt, … nun, die Frage stellt sich bei den Linken halt auch.
Hier ist einer der Trolle, den die da abgezogen haben: Die haben sich an den Rand der Reihen gesetzt und den Durchgang blockiert, und wenn jemand was gesagt hat, haben sie rumgeheult, dass das Fatshaming sei.
Äh, sorry, das ist brilliant! Wenn jemand von uns etwas auf dem Niveau bei einem AfD-Parteitag abzöge, der würde für seinen Witz gefeiert. Barden würden über ihn singen.
Aber in die Richtung sind wir dann plötzlich alle dünnhäutig. Unser Safe-Space wurde verletzt!
Auf Twitter formieren sich die Schlangen der Getriggerten, die entrüstet ankündigen, niemals nie nicht wieder zu einer so unsicheren Veranstaltung kommen zu wollen.
Und völlig überraschend stellt sich raus, dass eine Veranstaltung mit CoC aber ohne Prügelcops zum Durchsetzen eine unwiderstehliche Einladung an Trolle ist, und im nächsten Jahr stellt sich dann völlig überraschend raus, dass eine Veranstaltung mit wasserdichtem CoC und Prügelcops zum Durchsetzen völlig unattraktiv ist und da keiner hingehen will.
Weil das Finanzamt Leute abstraft, die weniger hohe Mieten verlangen!
Über eine Million Mark, dann Euro, steckte Hausbesitzer Fischer in die Modernisierung seines Eigentums. 20 Prozent übernahm das Denkmalschutzamt. Kleinere Reparaturen machen die Mieter. Viele Nachbarn schrauben ihre Mietforderungen auf bis zu 40 Euro pro Quadratmeter hoch, der Vermieter-Rebell bleibt jedoch bei 12 Euro:Welches Interesse hat denn der Staat daran, die Mieten hochzutreiben, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Nun, ganz einfach!"Wenn bei mir ein Kind geboren worden ist, dann habe ich die Miete um 50 Euro, früher waren es 100 Mark, reduziert. Da habe ich schon Schwierigkeiten gekriegt. Der Finanzbeamte hat gesagt, ich kriege eine Anzeige, da habe ich gesagt, ja da freue ich mich schon drauf."
An den exorbitanten Mieterhöhungen in München verdiene vor allem der Staat. Bezahlbares Wohnen sei aus steuerlicher Sicht gar nicht erwünscht:ACH NEE! (Danke, Frank)"Wir haben die Einnahmen des Fiskus aus den Münchner Mieten mal hochgerechnet. Wir kommen hier auf eine Milliarde Euro pro Jahr, die der Fiskus allein von den Münchner Wohnungsvermietern einnimmt."
Immer wenn du dachtest, die Neocons können nicht noch tiefer sinken, …
Kurz nachdem ihm die Handschellen wieder abgenommen worden seien, habe ihn einer der Polizisten belehrt: "Don't get in trouble with the German police!" ("Legen Sie sich nicht mit der deutschen Polizei an!"). Darauf habe er geantwortet, dass die deutsche Polizei 1942 seinen Großvater, seine Großmutter, seinen Onkel und seine Tante ermordet habe.Schöne Tradition, die unser Polizeistaat da nicht in Vergessenheit geraten lassen will!
Wer jetzt noch auf die üblichen Drohungen mit Strafverfolgung durch die Cops wartet, der muss natürlich nicht lange warten:
Am Ende hätten sie ihm deutlich gemacht, dass sie, sollte er sich über sie beschweren, gezwungen wären, ihn zu beschuldigen, sich seiner Festnahme widersetzt zu haben.In der Kriminalstatistik an dieser Stelle auch immer prominent vertreten: Schwerer Landfriedensbruch. Und wenn sie noch einen Passanten gefunden hätten, wäre das hier sicher zum Einsatz gekommen. Einem Einzelnen kann man schwer Zusammenrottung vorwerfen (dieses Wort steht wirklich in unserem StGB!).
Update: Bonn ist in NRW. NRW verschärft gerade das Polizeigesetz. Falls jemand noch Fragen hatte, ob das eine gute Idee ist oder nicht. NRW ist das Bundesland, wo FDP, CDU und AfD gemeinsam im Schulterschluss Polizeikennzeichnung wieder abgeschafft haben, weil das ja ein Ausdruck von Misstrauen gegenüber der Beamten sei. Nein, wirklich! Ich denk mir das nicht aus hier! Das waren auch die, die die Demo gegen das Polizeigesetz verbieten wollten, weil es die öffentliche Sicherheit gefährde.
Wie kommt es, dass die Mehrheit der Bevölkerung das Konzept des Besitzes (eine Wohnung oder auch andere Dinge), einen der Grundpfeiler des Kapitalismus, völlig selbstverständlich akzeptiert, aber auf der anderen Seite ablehnt, wenn es um Flüchtlinge geht. Ist das nicht das Gleiche? Zu sagen: Das ist meine Wohnung, hier darf man nur mit meinem Einverständnis rein? Oder zu sagen: Das ist mein Land, hier darf man nur mit meinem Einverständnis rein?
Wieso wird das von vielen Menschen unterschiedlich gesehen? Oder sehen die das gar nicht unterschiedlich und finden, der Besitz werde ja auch über Steuern gemindert, mit denen man dann Flüchtlingen hilft, und das ist das Gleiche?
Ist das das Gleiche? Gibt es einen Widerspruch oder kam mir das nur so vor gestern?
Spielt es in der Betrachtung eine Rolle, dass wir keine Vermögenssteuer haben?
Wohlgemerkt: Es geht mir hier nicht um die juristische Betrachtung oder das Grundgesetz.
Update: Ich muss glaube ich ein bisschen konkretisieren, worum es mir ging. Viele Einsender heben jetzt darauf ab, dass das Land ja nicht nur einer Person gehört und man daher nicht einfach entscheiden kann. Darum ging es mir nicht. Mir ging es um Italien. Nehmen wir mal an, Italien entscheidet sich komplett (Gedankenspiel!), dass sie keine Flüchtlinge mehr reinhaben wollen. Auf welcher Grundlage können wir Deutschen uns da jetzt eigentlich moralisch drüber aufregen? Wenn wir das Konzept des Besitzes grundsätzlich anerkennen, müssten wir auch sagen, OK, Italien gehört den Italienern, und die können entscheiden, wie sie damit umgehen. Oder nicht?
Und eigentlich geht es mir in dem Argument natürlich nicht darum, den Italienern einen Freifahrtschein auszustellen, sondern mal die Frage andersherum zu stellen. Wenn wir bei Flüchtlingen den Besitzern des Landes ihre Souveränität absprechen und verlangen, dass sie Flüchtlinge reinlassen, wieso nehmen wir dann nicht auch den Vorständen der DAX-Unternehmen ihr Vermögen weg? Steht Moral jetzt über Besitz oder andersherum?
"Wir werden aus dieser Kooperation der Willigen auch eine Kooperation der Tätigen machen."und
Und auch Seehofer wollte da nicht zurückstehen: "Das eint uns total. In Europa ist in der Migrationspolitik in den letzten Wochen einiges in Bewegung gekommen." Das habe mit den drei Ländern Österreich, Italien und Deutschland zu tun, erklärte er.Ja super!
Aber hey, vielleicht muss man das positiv sehen. Seehofer hat endlich jemanden gefunden, neben dem nicht er wie der schlimmste Nazi im Raum aussieht!
Und was macht die Merkel? Das hier:
Deutschland sei der zweitgrößte Truppensteller: "Wir stellen den größten Teil unserer militärischen Fähigkeiten in den Dienst der Nato und wir sind bis heute sehr stark in Afghanistan engagiert", erklärte Merkel. Damit verteidige Deutschland auch die Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika. Und Deutschland tue dies "sehr gerne und aus Überzeugung".Noch ein cm tiefer in Donalds Dickdarm gekrochen und sie wäre unter dem Toupee rausgequollen!
Donald tritt aus dem Klimagipfel aus? Dann helfen wir den USA nicht mehr in Afghanistan. Das wäre mal ein Anfang gewesen. Du hälst dich nicht an deine Verbindlichkeiten, aber forderst von uns, dass wir sogar noch mehr als vereinbart zahlen?! Fuck off, Donald!
Übrigens, bei den Teil über das russische Öl hätte man wunderschön einen Erklärbär machen können. Schau, Donald, wir hier in Europa haben ein System, das man den Markt nennt. Wir brauchen Öl, jemand bietet es uns zum günstigsten Preis an, wir kaufen es dort. Wenn du willst, dass wir nicht in Russland Öl kaufen, dann beschaffe uns einen billigeren Zulieferer, der ebenso zuverlässig ist. Bis du den hast, fuck off.
Tja, liebe "Zeit", so kann man sich aus dem Diskurs schießen. Ich frage mich ja eh, wieso die gute Frau Uebel das ausgerechnet in dem Presseorgan publiziert hat, deren Chefredakteur Joffe "Die Anstalt" verklagt hat. Nach so einer Aktion arbeitet man doch nicht mehr mit so jemandem zusammen? Und auch inhaltlich packt die "Zeit" ja immer mehr political correctness und virtue signaling in ihre Artikel, je neokonservativer ihre Inhalte werden. Wahrscheinlich damit man das nicht so merkt. Gerade aktuell: Was über Sklaven in den USA, was über Führungsfrauen in der Bundesregierung, was über Seehofers 69 Flüchtlinge, eine Tonne Fußball (Höhepunkt: Iranerinnen im Stadion), was über Homosexualität im Film. Ein bisschen Bashing gegen die "infame Rhetorik" der CSU in Bayern. Da merkt man gar nicht, dass die Berichterstattung über die Nato Null Kritik oder Opposition an der Nato beinhaltet. Oh und weiter unten ist gar ein Artikel, der explizit fordert, dass Deutschland die Verteidigungsausgaben verdoppeln soll. Weil, äh, Rüstung ist gut für die Wirtschaft!1!! Oder so. Wie wäre es mit der Arm-Reich-Schere im Land? Nein, nein, die "Zeit" will ihr neoliberales Publikum nicht mit liberalen Gedanken verunsichern.
Ich weiß noch, wie meine Eltern früher gelegentlich die Zeit gelesen haben. Die haben mir damals erklärt, das sei eine wichtige liberale Zeitung. Davon stimmt heute nur noch "Zeitung". Wer weiß, wieviel davon damals gestimmt hat.
Update: Sieht so aus, als müsse man nicht von Google kommen. Es reicht, wenn man aus meinem Blog kommt. o_O
Update: Ah, der entscheidende Faktor scheint zu sein, dass man keine Cookies von der Zeit gesetzt hat. Also im Private Mode sein und von mir kommen reicht. Aber man muss von mir kommen und in dem Private Mode noch nicht bei der Zeit gewesen sein. Oder so. Und schon mein Blog muss im Private Mode sein, rechtsklickt und open in private window reicht nicht, sonst wird kein Referer übertragen.
Übrigens hat die "Zeit" jetzt plötzlich doch einen Artikel, der Rüstung in Frage stellt. Bemerkenswertes Timing!
Und wie heißt diese antidemokratische Vollkatastrophe, der Euphemismus für dieses "Verfahren"? Das stille Zustimmungsverfahren. Still, indeed. (Danke, Stefan)
Der Iran fürchtet, wegen der US-Sanktionen bald kaum noch an Bargeld aus dem Ausland zu kommen. Deswegen will die Regierung 300 Millionen Euro Bares aus Deutschland ausfliegen.Ob jetzt die 500er-Scheine noch knapper werden? (Danke, Stefan)
Ursprünglich hatten die Grünen den Nachfolger Eichbergers vorschlagen dürfen. Henning Radtkes Nominierung erfolgte nun jedoch auf dem Ticket der CDU/CSU: Unions-Ministerpräsidenten hatten sich an eine frühere Abmachung nicht mehr gebunden gefühlt und wollten das Vorschlagsrecht für die Nachfolge Eichbergers nicht an die Grünen abgeben. Grund war ihre Befürchtung, dass der Erste Senat sonst ein links-liberales Übergewicht bekommen würde.Oh ach SO ist das! Ein links-liberales Übergewicht? Das geht nun mal GAR nicht. Nicht wo wir so viele verfassungswidrige Polizeistaatgesetze in der Pipeline haben! Dann doch lieber wie gehabt ein rechtskonservatives Übergewicht!1!! (Danke, Johannes)
Jetzt kann ich endlich mit dem Kernel-TLS herumexperimentieren, den sie frisch eingebaut haben. Das ist m.E. ein zentraler Baustein, um ordentlich TLS-Privilege-Separation zu implementieren, ohne dabei krass Performance zu verlieren. Könnte sogar besser werden, die Performance.
So, bleibt nur noch ein Problem. Wieso das olle Chromebook einen Suspend wie ein Ausschalten behandelt. Das nervt schon ziemlich. Das ist die einzige PC-Hardware hier im Haus, auf der ich Suspend wirklich mal benutzt habe.
Das ist natürlich genau so Kacke wie irgendwelche Passanten feuern, weil sie auf einer Konferenz einen Fork-Joke über git gemacht haben.
Wer sich jetzt denkt, hey, die gefeuerte Frau wird sich jetzt verhalten wie die Fork-Joke-Leute damals, wird sich öffentlich entschuldigen und Besserung geloben, der sieht sich übrigens getäuscht. Die versteift sich anscheinend sogar noch in ihr Ich-bin-hier-das-Opfer-Narrativ.
Ich finde das sehr schade, dass wir unser gemeinsames Wohnzimmer im Internet so haben verkommen lassen. Der Teppich riecht wie ein Kreuzberger Hinterhof.
Ich hätte ja gerne mal ein Maximalalter von sagen wir 50 für Politiker. In der Politik geht es darum, die Zukunft zu gestalten. Das müssen Menschen machen, die auch noch genug Zukunft vor sich haben, dass sich das für sie lohnt. Seehofer sieht aus wie jemand aus einer Alzheimer-Medikamenten-Werbung. Guckt mal, er erkennt wieder seine Familie! Und wenn man nicht zu schnelle Bewegungen macht, kann er einem wieder mit den Augen folgen!!
Update: Gegenposition aus einem Leserbrief:
ja und nein. Ich verstehe dein Argument ja, aber schaue dir mal die derzeitige Realität an. Die Leute die sich um Dinge kümmern und dabei auch einigermaßen selbstlos agieren und sich trauen Dinge offen anzusprechen sind die Alten, die nichts mehr zu verlieren haben. Die, die ausgesorgt haben und die, die sich nicht von gut bezahlten Jobs fürs nichts tun verlocken lassen.
Jemand der gerade erst durchstartet vielleicht sich noch in einer Phase wo man sich beweisen muss befindet und die Wahl zwischen "Das Richtige tun und gegen die Mehrheit kämpfen" oder "Für dein Leben, deine Familie deine Kinder die du gerade erst bekommen hast und den Wahlkampf damit du die anderen Dinge die dir am Herz liegen umsetzen kannst" ist ausgesorgt. Ich weiß nicht ob da so viele auf etwas was mehr eine kleine Chance ist und wo scheitern katastrophal ist setzen.
Aber nur ein Gedanke und klarerweise kommt es auch drauf an um was es geht. Aber ein Junger mag sich vielleicht auch von den anderen Menschen abheben und ein aufstrebender Politiker hat ja relativ selten die selben Interessen wie jemand der beim Militär oder bei der Waffenindustrie bzw. bei Zulieferern arbeiten muss. Da traue ich jemanden, der oder die sich schon bewiesen hat und großteils ausgesorgt hat und trotzdem in der Politik ist eher.
Update: Noch ein Widerspruch per Leserbrief:
Was ist denn z. B. mit politischen Entscheidungen, die sich noch tausende von Jahren negativ auswirken können. Ob nun ein Zwanzigjähriger oder ein Sechzigjähriger die Entscheidung trifft, dass Kernspaltungskraftwerke eine gute Idee sind, spielt doch keine Rolle.
Außerdem: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich bei einem Menschen Krankheiten entwickeln. Angenommen, es gäbe nur Dreißigjährige in der Politik, die keine Gelegenheit hatten, am eigenen Leib die Folgen eines maroden Gesundheitssystem zu spüren, was sollte die denn dann motivieren, es zu verbessern? Den Wert von Lebenserfahrung unterschlägst du komplett. Und wenn du schon ein Maximalalter für Politiker vorschlägst, warum dann nicht auch eines für Wähler?
Hmmtja, nicht so einfach. Bei meinem Alter-Argument ging es ja darum, dass die noch selbst in die Frage investiert sein sollten. Dann müsste man ja auch junge Menschen mit kurzer Lebenserwartung rausnehmen, vielleicht weil sie an einer tödlichen Krankheit leiden oder so. Ich erinnere mich an diese eine Statistik, dass alte Menschen mehr Geld für Schulen ausgeben wollen, wenn sie selbst Kinder und Enkel haben. Den Effekt meinte ich.
Ein anderer Leser schlägt in diese Richtung vor, man möge Kinderlose aus der Politik verbannen.
Ich kann bestätigen, dass so manche "geile KI" aus einer Horde Menschen besteht. Beim Amazon Alexa Team müssen die "Knowledge Engineers" live Fußballspiele schauen und die Ergebnisse manuell in die Alexa Datenbank eintippen. Ja, es gibt tolle APIs für so etwas, aber nicht mal Amazon bekommt es auf die Reihe so etwas vernünftig zu automatisieren. Dank non-exempt Regelung (Von Überstunden ausgeschlossen - ganz tolles Ding…) führt das dazu, dass die Mitarbeiter dann dank Zeitverschiebung auch mal mitten in der Nacht und öfters das Wochende arbeiten müssen (ohne mehr Gehalt zu bekommen). Wer das nicht mitmacht wird gefeuert. Hier schließt sich dann der Kreis zum Sowjetunion Vergleich :)
Warum?
Weil die Zwiebelfreunde Spenden gesammelt haben, die sie dann an Riseup weitergespendet haben. Und bei Riseup tummeln sich halt diese ganzen Linksterroristen, wie die CSU sie nennen würde, die dann so fiese unrechtstaatliche antidemokratische Dinge tun wie gegen einen AfD-Parteitag in Augsburg protestieren zu wollen. Wo kämen wir da hin!
Ja, richtig verstanden: Die Cops wollten ein paar Terroristen mit Riseup-Emails identifizieren von einem Anti-AfD-Protestaufruf. Und dachten sich: Hey, Riseup ist in den USA, da kommen wir nicht ran, also machen wir hier mal einen "wehrhafte Demokratie" Terroranschlag gegen die Zwiebelfreunde. Nicht weil wir glauben, dass die uns helfen können. Nein, kommt, Leute, das kann mir keiner erzählen, dass die Cops SO DÄMLICH sind. Die sind vielleicht nicht immer die Hellsten, aber so unfassbar dämlich sind selbst die Cops in Dresden nicht. Die Staatsanwaltschaft kannte übrigens die Zwiebelfreunde von früherer Zusammenarbeit.
Daher ist für mich sonnenklar: Das war ein vorsätzlicher Terroranschlag der deutschen Behörden gegen unbeteiligte Zivilisten, mit dem Ziel, endlich mal wieder Stärke zu zeigen. Und solange es nur linke Zecken trifft, ist das ja auch nicht schlimm.
Es ist eine Schande für unsere Demokratie, dass für solche Aktionen niemand aus den "Sicherheitsbehörden" in den Knast wandert. Einen klareren Fall von Amtsmissbrauch kann ich mir gar nicht vorstellen.
Sehr geil auch, wie die Cops da noch einen auf "haha wir sind so blöde, haha" machen, indem sie eine 3d-gedruckte "Atombombe", offensichtlich ein Spielzeug, mit der Begründung "Delikt: Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion" beschlagnahmen. Hey, warum nicht gleich "Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie" (§307 StGB)?
Heise dazu, Golem dazu, Pressemitteilung des CCC dazu.
Update: Dank des englischsprachigen Blogposts der Zwiebelfreunde hat es die Geschichte in die internationalen Medien geschafft. Herzlichen Glückwunsch, lieber Polizeistaat-Heimathorst! So schnell hat lange kein Innenminister mehr Deutschland international lächerlich gemacht.
New hotness: Inkompetente Pfuscher lassen ihre Hipster-Containerverwaltungen offen im Internet.
Es ist immer das selbe Muster. Hipster-Tech verspricht "mit unserem Produkt ist alles voll einfach!1!!", um den Markt für inkompetente Pfuscher zu öffnen. Dann kommen die inkompetenten Pfuscher und verkacken die Umsetzung natürlich nach Strich und Faden. Und am Ende hängen private Daten im Internet. Und alle sind total erstaunt und verstehen gar nicht, wie es soweit kommen konnte. Ich muss bei sowas immer an solche Bilder denken. Das ist ein Reuters-Archivbild einer Fähre die gesunken ist. WIE KONNTE DAS BLOSS PASSIEREN!?!?
Eine Serie von Versuchen hat den Probanden eine Punktwolke gezeigt und sie sollten die blauen Punkte identifizieren. Das ganze 200 Mal mit verschiedenen Punktwolken. Die Ergebnisse blieben vergleichbar.
Dann haben sie das ganze nochmal gemacht, aber sie haben die Anzahl der blauen Punkte in der Wolke runtergefahren. Und siehe da, plötzlich sahen die Probanden auch lila Punkte als blau an.
Das klingt jetzt noch nicht so krass, aber übertragt das Ergebnis mal auf andere Fragestellungen. Die Wissenschaftler haben probiert: "Welche Gesichter sehen bedrohlich aus" und "Is this research poposal ethical?"
Und da tritt der Effekt auch auf.
When blue dots became rare, purple dots began to look blue; when threatening faces became rare, neutral faces began to appear threatening; and when unethical research proposals became rare, ambiguous research proposals began to seem unethical. This happened even when the change in the prevalence of instances was abrupt, even when participants were explicitly told that the prevalence of instances would change, and even when participants were instructed and paid to ignore these changes.
Und DAS, meine Damen und Herren, ist GANZ krasse Scheiße. Dieser Effekt könnte der Grund für die Existenz des Konzepts "Microaggressions" sein!in 1960, Webster’s dictionary defined “aggression” as “an unprovoked attack or invasion,” but today that concept can include behaviors such as making insufficient eye contact or asking people where they are from. Many other concepts, such as abuse, bullying, mental disorder, trauma, addiction, and prejudice, have expanded of late as well.
Und der wichtige Punkt an der Stelle ist: Es geht nicht darum, ob global der Blauanteil sinkt, sondern in der Teilmenge, die die Testperson persönlich sieht. "Es gibt aber noch echten Rassismus" ist daher kein Entkräftungsargument an dieser Stelle.Ich persönlich benutze seit Jahren mein eigenes Verhalten zu Spam in einem ähnlichen Kontext als Anekdote. Spam hat mich ein bisschen geärgert aber nicht viel. Dann habe ich Spamfilter installiert. Und jetzt ärgern mich die paar durchkommenden Spams viel mehr als der riesige Haufen vorher. Ich habe mir das immer so erklärt, dass ich subjektiv den Eindruck habe, die hätten böswillig Extra-Schritte unternommen, um meine Spambekämpfung zu umgehen, und daher nehme ich ihnen das persönlich übler. Aber vielleicht war das nur die halbe Story.
Anyway, dieser Effekt kann auch der Grund sein, wieso so viele Menschen glauben, mit der Welt ginge es bergab.
Although modern societies have made extraordinary progress in solving a wide range of social problems, from poverty and illiteracy to violence and infant mortality, the majority of people believe that the world is getting worse. The fact that concepts grow larger when their instances grow smaller may be one source of that pessimism.
Tja, und was machen wir jetzt mit dieser Erkenntnis? Auf Twitter schlug jemand vor, dass Wissenschaftler jetzt Strohhalme ziehen und die Verlierer müssen massiv unethische Forschung einreichen, damit die zuständigen Ethikkommissionen was zum abweisen haben und der Rest durchkommt. (Danke, Jörg)
Oh, und:
Träte die CDU bei Bundestagswahlen auch in Bayern an, könnte das die Schwesterpartei CSU viele Stimmen kosten. 54 Prozent der Wähler, die bei der vorigen Wahl noch die CSU gewählt hatten, würden zur CDU wechseln.Ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal die CDU anfeuern würde, aber: Los, CDU! Macht mal! (Danke, Sebastian)
Ja, äh, schade. Money Quote:
"Leopold bringt beste Voraussetzungen mit: große Nachrichtenkompetenz, umfassende Online-Kenntnisse, Freude an der Teamarbeit. Mit ihr wird ARD-aktuell das Profil von tagesschau.de weiter schärfen", sagte der NDR Intendant Lutz Marmor.What the … I don't even …
Was heißt denn bitte "große Nachrichtenkompetenz"? Das hätte ich bei Leuten gesagt, die bei 20 Jahre bei der dpa gearbeitet haben. Aber Buzzfeed!?!?
Und "umfassende Online-Kenntnisse" klingt, als hätten sich die alten Männer bei der Tagesschau gedacht, sie bräuchten sie jemanden, der sich mit Youtube-"Influencing" auskennt. So Social-Media-Selbstpromoter und Publikums-Clickbaiter. Und "Freude an der Teamarbeit" kenne ich nur als Beleidigung, wenn man im Zeugnis was Positives schreiben muss, aber es inhaltlich nichts Gutes zu sagen gibt.
Ich hoffe mal, dass das nur der erste Eindruck ist, der hier so entsetzlich und katastrophal ist.
Update: Oh am Ende steht dann wohl die eigentliche Motivation für die Personalie:
Leopold ist Mitgründerin des Blogs kleinerdrei.org, der für den Grimme Online Award 2014 nominiert wurde.
Wer kleinerdrei nicht kennt: Das ist einer der Pfeiler des deutschen "Netz-Feminismus", bei dem es inhaltlich meinem Eindruck nach im Wesentlichen um Kategorisierung von Menschen im öffentlichen Diskurs nach SJW-Kriterien in gut und böse geht. Hauptsächlich böse.
Daher ist meine erste Assoziation, dass die sich möglicherweise ala "einer meiner besten Freunde ist ein Jude" gegen Twittermobjustiz immunisieren wollen. Aber warum? Haben die jemals Shitstorms aus der Richtung abgekriegt? Weiß das jemand?
Update: Zu Illustrationszwecken hier die aktuellen "Nachrichten" bei Buzzfeed Deutschland:
41 raffinierte Tattoo-Ideen, die sogar deinen Eltern gefallen werden
17 italienische Babynamen, in die du dich sofort verlieben wirst
14 Leute, die komplett und zu 100% recht haben
20 bedrückende Geschichten, die zeigen, warum Frauen Angst haben, Männer zurückzuweisen
17 Hunde, die sich wirklich furchtbar für ihr Betragen schämen sollten
25 wirklich peinliche Dinge, die du beim Feiern in den 2000ern gemacht hast
23 unfassbar ekelhafte Geständnisse, die dich richtig zum Würgen bringen
"Große Nachrichtenkompetenz", ja?
Und aktuelle kleinerdrei-Inhalte sind: Interview Missy-Herausgeberin, "Kann ein Gentest dir helfen, deiner Identität auf die Spur zu kommen", was über Depressionen, "Wie können nichtjüdische Menschen am besten ihre Solidarität mit jüdischen ausdrücken", "Warum ich bei der WM nicht für Deutschland jubele". Oh und was über geplatzte Kondome.
Update: Das mit den Online-Kenntnissen muss man wohl auch in Zweifel ziehen, wenn man sieht, dass solche Tweets hier noch nicht diskret weggelöscht wurden. Das ist ja wohl die Kernkompetenz unter den verlogenen Twitter-Empörten, dass sie ihre Accounts auf Protected schalten, die halbe Welt bannen und ihre peinlichen Tweets löschen.
Update: Oh und dann war da noch dieses peinliche Kapitel.
Harvard consistently rated Asian-American applicants lower than others on traits like “positive personality,” likability, courage, kindness and being “widely respected,” according to an analysis of more than 160,000 student records
Nanu? Was haben denn diese Kriterien da zu suchen? Wo kommen die denn her?Nun, äh, die sind aus den 1920er Jahren! Die sind damals eingeführt worden, damit man die damals zu dominieren drohenden Juden wegfiltern kann. Nein, wirklich!
They compare Harvard’s treatment of Asian-Americans with its well-documented campaign to reduce the growing number of Jews being admitted to Harvard in the 1920s. Until then, applicants had been admitted on academic merit. To avoid adopting a blatant quota system, Harvard introduced subjective criteria like character, personality and promise. The plaintiffs call this the “original sin of holistic admissions.”
Holistisch, ja? Na sowas.Update: Leserbrief dazu:
da muss man nicht mal über den großen Teich schauen. Auch an meiner Uni hat man sich einen "Hebel" zurechtgelegt. Konkret wird bei uns im Masterstudiengang über das Motivationsschreiben gefiltert, welches der Studiendekan bewertet. Dieses Schreiben hat eine Gewichtung von 40-60% (die genaue Zahl müsste ich nachschauen). Im Gespräch hat unser Dekan das damals als Maßnahme gegen die die Flut indischer Studenten mit perfektem 1,0er Abschluss angepriesen. Durch das Motivationsschreiben hat man also noch die Möglichkeit, die fertig abgeschlossenen Bachelor-Studierenden aus dem eigenen Haus (oder vielleicht auch Land) in den Master zu bekommen.
Update: Leserbrief zum Leserbrief:
du diskutierst ja gerade die Behandelung von Asiaten in Havard und einer deiner Leser hatte das auch bei deutschen Unis sehen wollen. Ich saß da mal in dem Bewerbungsausschuss und ganz so einfach ist das nicht. Es nicht darum die Zahl der Inder zu reduzieren (mein Studiengang ist 60% indisch und die sind alle sehr gut), es geht darum dass indische Unis äußerst unterschiedlich sind. Es gibt die relative berühmten India Institute of Technology, wo wir ziemlich jeden nehmen und dann gibt es noch tausende andere Unis, die keiner kennt und wo teilweise 1.0 Schüler noch grottenschlecht sind.
Das wird am Ende über die (Mathe-)Note entschieden, aber die Begründung ist bewusst schwammig gehalten, damit keiner auf die Idee kommt sich reinzuklagen.
"Hackbacks": Bundeswehr-Hacker könnten jetzt zurückschlagenGlücklicherweise verfliegen die Sorgen schnell, wenn ich ein bisschen runterscrolle und dann lese:
Die Bundeswehr verfolgt im "Cyber- und Informationsraum" zahlreiche Projekte, die bis spätestens 2021 ihren vollen "Wirkbetrieb" aufnehmen sollen, darunter etwa das Absichern von Gefechtskommandos per Blockchain-Technik.Danke, McKinsey! Ich machte mir kurz Sorgen, dass ihr vielleicht nur das physische Schlachtfeld befrieden könnt mit eurer Geldabsaug- und -vernichtungskampagne gegen die Bundeswehr. Aber offensichtlich seid ihr auch in der Demilitarisierung des Cyberspace bahnbrechend effektiv. Phew! Nicht ausdenken!
Ich hatte kurz Sorgen, dass die vielleicht so viel Geld auf das Problem werfen, dass sich das doch von alleine löst. Aber fürchtet euch nicht:
Ein Aggressor müsse die Abschreckung sofort nach seiner Identifizierung (sofern sie eindeutig möglich sei) zu spüren bekommen, und sie sei auch nicht auf den Cyber-Bereich beschränkt. Im Rahmen der Null-Toleranz-Richtlinie könnten weitere Maßnahmen folgen.Nach dieser Meldung ist völlig ausgeschlossen, dass da jemand sitzt, der mehr als Management by Buzzword-Sprechblase betreibt. Ich schlafe jetzt wieder ruhiger.
Seit heute Morgen, 06.00 Uhr, sind 20 Polizeidienststellen in Berlin, Bayern, Brandenburg, Hessen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Rahmen des Aktionstags im Einsatz. Sie führen Wohnungsdurchsuchungen, Vernehmungen und weitere Maßnahmen gegen 29 Beschuldigte durch. Den Tätern wird vorgeworfen, strafbare Hasskommentare im Internet gepostet zu haben, etwa die öffentliche Aufforderung zu Straftaten, antisemitische Beschimpfungen oder fremdenfeindliche Volksverhetzungen.Vorsicht: Link geht zum BKA. Die rasterfahnden Zugriffe auf ihre Webserver.
Und DASS das im Allgemeinen nicht funktioniert, ist sogar bei Gartner angekommen. :-)
"Wer derzeit mit DevOps experimentiert oder sie bereits im Einsatz hat, ist weitestgehend unzufrieden; und auch die weiteren Aussichten sind eher trübe“, sagte Gartner-Analyst Ian Head.Gut, nicht dass irgendjemand was darauf geben sollte, was Gartner sagt. Aber lustig finde ich es ja schon :-)
täglich bekommen wir Anrufe und Nachrichten über Abmahnungen die Sie angeblich durch uns erhalten haben.Wir haben dies nie in Auftrag gegeben. Die Kanzlei ist auch nicht im Besitz einer Vollmacht und wir haben auch noch nie mit ihr gearbeitet.
Weiter ist alleine schon der angebliche Wettbewerbsvorteil völlig haltlos. Wir bitten Sie daher um Nachsicht und um Verständnis für unsere Situation als Unternehmen.
Sie haben von uns nicht zu befürchten.
ich war gestern nacheinander in zwei Kneipen in Dresden von dem Visa Problem betroffen, und es geht nicht darum dass man nicht bezahlen kann, sondern wie ich gerade eben in meiner Banking-Software sehe, ist folgendes passiert (unter Zeugen):Oh DAS ist ja krass. Ich würde nicht direkt auf Hack schließen, das lässt sich auch durch Inkompetenz erklären. Aber ja, es ist sehr krass.Italiener: 1. Versuch, PIN falsch (meine Pin ist 10 Jahre alt und easy, war definitiv richtig) 2. Versuch ditto 3. Versuch geht durch
Bar: 1. PIN falsch 2. Versuch nicht autorisiert (also Geld alle) 3. Bargeld
Heute Blick auf Online-Banking was bei der ING-DiBa realtime is: alle Beträge bei allen Versuchen wurden abgebucht (weshalb bei Versuch 2 in der Bar Konto empty)
Wenn das Hauptsicherheitsmerkmal, die PIN, nicht das tut was es soll, ist das kein "Hardwareausfall" - das is ein Hack. Ich bin ja gespannt in welchem Teil der Welt meine Restaurantrechnung jetzt aufschlägt.
Zweiter Leserbrief:
das Problem betraf "nicht nur Visa"¹, sondern auch Mastercard. Zumindest konnte ich mit beiden gestern online nicht bezahlen, da angeblich das Verfallsdatum ungültig war. Die Fehlermeldungen waren auf verschiedenen Webseiten identisch. Weiß der Geier, warum nur Visa in den Medien auftauchte.
Update: Noch einer:
Es kann sein, dass der Kollege in seinem Konto nicht den Unterschied sieht zwischen Authorisierung (Betrag wurde reserviert) und Capturing (Betrag wurde wirklich abgezogen). In Fehlerfällen kann es durchaus sein, dass mehrfach authorisiert wird, aber gecaptured sollte nur einmal werden. Eine Authorisierung wird normalerweise nach einer gewissen Zeit wieder aufgehoben, das können aber mehrere Tage sein, und da die auch gegen das Kartenlimit gehen (weil man davon ausgeht, dass ein Capture kommt), ist das natürlich unangenehm.
Ich selbst arbeite aktuell für einen größeren Shop in Deutschland mit mehreren Tausend Orders per Kreditkarte, und ich konnte im Log heute morgen sehen, dass durchaus einige Zahlungen mit VISA abgelehnt wurden, es sind aber auch ein paar durchgegangen. Ist also kein 100%iger Ausfall gewesen.
Ich habe in unseren Logs übrigens nichts dazu gefunden, dass Zahlungen mit MasterCard abgelehnt wurden, jedenfalls nicht mit solchen Fehlern wie “Herausgebendes Institut nicht erreichbar”, was wir bei VISA gestern bekommen haben.
Und zu dem Kollegen mit dem Expiry Date: Vielleicht hat er sich ja einfach mit seinem Datum vertan, das soll ja auch mal vorkommen. :-)
Aus meiner Sicht: VISA hatte ein technisches Problem, an einen Hack glaube ich nicht.
Und noch einer:
ich hatte bei der Fehlerbeschreibung ein deja-vue. Ich lebe gerade in Kanada, und hatte das selbe Phänomen - aber schon vor einer Woche!
Seit Jahren ist der deutsche Auslandsgeheimdienst hier aktiv, leitet Daten ab. Die Methode ist meist dieselbe, in die Glasfaserleitungen wird ein sogenanntes Y-Stück des BND eingebaut, also eine Abzweigung. Darin befindet sich ein Prisma, das durchgeleitete Licht wird gebrochen und in ein BND-Glasfaserkabel gelenkt. Das Licht transportiert die Daten. Der Geheimdienst erhält auf diese Weise eine ungefilterte und vollständige Kopie.Bei allem Ärger: Herzlichen Glückwunsch an DE-CIX. Für den aufrechten Gang ist es nie zu spät im Leben.
Aber De-Cix will nicht mehr, das Unternehmen hat Klage eingereicht, formal gegen das Bundesinnenministerium, von dem die Anordnungen kommen. An diesem Mittwoch wird vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt - und womöglich auch schon entschieden.Und die Schlapphüte beim Innenministerium können von mir aus mal gepflegt kacken gehen, wenn sie damit fertig sind, sich das Eigelb aus dem Gesicht zu wischen. Auf wenn KANN man sich eigentlich noch verlassen, wenn nicht auf Innenministerium und Geheimdienst?!
Europäische Banken müssten Überweisungen aus und in den Iran garantieren - im privaten Geldverkehr, wie auch für staatliche Firmen. Außerdem will die iranische Führung auf keinen Fall sein eigenes Raketenprogramm neu diskutieren, das vor allem Israel als eine Art Kriegserklärung betrachtet.Ja gut, oder aber ihr kriegt von uns den Finger und könnt das mit den USA und Israel weiter "verhandeln". Viel Erfolg!Ein weiterer wichtiger Punkt für den Iran sind die Öl-Exporte. "Europa muss dem Iran den Öl-Export voll garantieren", sagt Khamenei. "Das heißt, wenn die USA auf unseren Öl-Export ihr Embargo verhängen, müssen die Europäer das von der Iranischen Republik gewünschte Exportvolumen garantieren."
Ich habe ja vor inzwischen vielen Jahren eine Abstraktionsschicht über diverse Netzwerk-Event-APIs der verschiedenen Plattformen geschrieben, und darauf meinen Webserver gatling aufgebaut. Seit dem hat sich im Internet einiges verschoben. Web ohne TLS spricht niemand mehr, also habe ich TLS nachgerüstet. Für Web mit TLS ist aber das Skalierungsproblem ein ganz anderes. Da geht es nicht mehr darum, dass jemand viele Verbindungen aufbaut und dein Server damit nicht klarkommt, sondern es geht darum, dass jemand viele TLS-Handshakes lostritt und dein Server die ganze Zeit mit 100% CPU läuft.
Seit dem hat sich auch eine andere Sache verändert: CPUs mit nur einem Core gibt es nicht mehr. Es liegt also auf der Hand, dass ich mal das Modell von gatling und der Abstraktionsschicht ändern sollte, damit es sich auf mehrere Cores verteilen lässt. Das ist leider kein Selbstläufer, weil die unterliegenden APIs teilweise nervige Probleme haben. So gibt es einmal die fundamentale Frage, ob man edge triggered oder level triggered arbeiten soll. Level Triggering ist, was poll macht. Wenn du nach Deskriptor 3 fragst, und 3 ist lesbar, und du tust nichts mit ihm sondern rufst wieder poll auf und fragst nach Deskriptor 3, dann sagt dir poll wieder, dass er lesbar ist. epoll und kqueue arbeiten genau so, lassen sich aber umschalten. Edge Triggering heißt, dass das API dir nur einmal Bescheid sagt, dass ein Deskriptor lesbar ist. So funktioniert der Vorläufer von epoll, SIGIO, den meine Abstraktion unterstützt. Das verkompliziert aber das Programmiermodell massiv, weil ich jetzt darüber Buch führen muss, welche Deskriptoren lesbar sind und welche nicht. Dafür hat es aber den großen Vorteil, dass multithreading sozusagen von alleine geht.
Nehmen wir mal an, du hast vier Threads, und alle rufen epoll auf. Deskriptor 3 wird lesbar. Dann kommen alle Threads zurück und melden das. Das ist natürlich Unsinn, weil nur einer zum Zuge kommt und die anderen sinnlos Strom verbraucht haben.
Daher macht man das entweder so, dass nur ein Thread epoll aufruft und eine Datenstruktur befüllt, die dann von Worker Threads abgearbeitet wird. Oder man macht es so, dass jeder Thread einen eigenen Pool aus disjunkten Verbindungen verwaltet und die jeweils mit einem eigenen epoll bearbeitet. Die bessere Skalierbarkeit hat auf jeden Fall Variante 2, aber dann sollte man keine Threads sondern Prozesse nehmen.
gatling hat Fälle, z.B. CGI oder Proxy-Modus, bei denen mehr als ein Deskriptor zu einer Verbindung gehört. Das naive aufteilen der Deskriptoren auf Pools funktioniert also nicht, denn zusammengehörende Verbindungen müssen auch im selben Pool sein. Oder man baut ein API, um nachträglich Deskriptoren hin- und herzuschieben. Das wäre auch die bessere Lastverteilung gut, aber zieht einen Rattenschwanz an Komplexität nach sich. Ist daher aus meiner Sicht gerade erstmal unattraktiv.
Ich habe mich daher entschieden, lieber jeweils nur einen Thread zu haben, der epoll macht (oder halt kqueue, whatever), und der befüllt eine Datenstruktur, und aus der bedienen sich dann die Worker-Threads. Die Threads handeln das on the fly untereinander aus, wer gerade für Event-Abholen zuständig ist, und wer auf die Datenstruktur wartet. Damit das API nach außen einfach bleibt.
Das sieht ganz gut aus und scheint auch schön zu flutschen und vor allem ist das API viel einfacher als was ich vorher hatte. Aber ich kam ins Grübeln. Wenn ich hier schon einen neuen Webserver mache, dann soll der aber auch nicht nur TLS machen, sondern TLS mit Privilege Separation. Wenn jemandem ein Angriff auf den Webserver gelingt, möchte ich gerne möglichst minimieren, was er damit anstellen kann. In erster Näherung stelle ich mir vor, dass der Private Key von dem Server in einem separaten Prozess liegt (und ich per seccomp-filter o.ä. verhindere, dass man da ptrace o.ä. machen kann). Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger gangbar sieht das aus. Das erste Problem ist, und dafür kann TLS jetzt nichts, wenn ich den Handshake-Teil in einen Prozess tue und nur die Session Keys in den anderen Teil rüberreiche, dann hat ein Angreifer immer noch alle Session Keys im Zugriff. Das ist immer noch ziemlich schlimm. Gut, dank Forward Secrecy ist es kein Super-GAU, aber gut wäre es nicht.
Ein möglicher Ausweg wäre, dass man das gesamte TLS auslagert, und sozusagen durch einen TLS-Proxy-Prozess kommuniziert. Das riecht erstmal nach einem prohibitiv teuren Performance-Nachteil. Und gewonnen hätte man damit auch nicht viel, denn ein Angreifer könnte trotzdem allen Verkehr aller anderen Leute sehen und ihnen Müll senden, um sie anzugreifen, er könnte bloß nicht den schon gelaufenen Teil der Verbindung entschlüsseln. Ich glaube, das wäre die Kosten nicht wert.
Aber was, wenn man das TLS in den Kernel schieben kann. Linux hat seit kurzem ein API für Kernel-TLS. Da gibt man dem Kernel per setsockopt den Schlüssel und dann kann man auf dem Socket ganz normal Daten rausschreiben. Das klingt sehr attraktiv, denn den setsockopt könnte der TLS-Handshake-Prozess machen und dann den Socket rüberreichen zu dem Web-Prozess. Nachteil: Der Kernel-Support ist rudimentär und kann nur Daten rausschreiben. Kann nicht lesen, und kann keine Kontrollnachrichten schicken. Das muss man über ein krudes Spezial-API machen. Das müsste man dann zurück an den TLS-Handshake-Prozess delegieren. Gut, wäre denkbar. Schlimmer noch: Lesen kann der Kernel-TLS auch nicht. Das ist schon eher hinderlich.
OK, nehmen wir an, ich habe meinen Webserver aufgeteilt. Ein Prozess macht HTTP, einer macht TLS-Handshake. TLS hat aus Performance-Gründen ein Feature namens Session Resumption. Der Server behält die Krypto-Parameter für Verbindungen eine Weile vorrätig, und gibt dem Client ein Cookie. Wenn derselbe Client wieder kommt, kann er einfach den Cookie vorzeigen, und der Server findet dann die Krypto-Parameter und benutzt die weiter. Spart eine Menge teure Public-Key-Krypto und ist super für die Performance. Aber auf der anderen Seite heißt das eben, dass ein Angriff auf den Server auch diese ganzen gespeicherten Krypto-Kontexte im Speicher finden kann, und mit ihnen mitgesniffte Daten anderer Leute entschlüsseln kann. Das ist mal richtig doll Scheiße. Die Frage ist, ob sich Privilege Separation überhaupt lohnt, wenn man dieses Problem mit sich rumschleppt?
Und da denke ich mir gerade: Hey, was, wenn man die Tickets (so heißen die Cookies bei TLS) und die Krypto-Kontexte in einen dritten separaten Prozess packt. Grundsätzlich könnte das sogar sowas wie ein Redis auf einem anderen Server sein, dann könnten alle Frontends in einem Loadbalancer untereinander Session Resumption machen. Cloudflare hat vor ner Weile mal einen Hack in die Richtung angekündigt. Die Sicherheit von den Tokens basiert darauf, dass sie lang und zufällig und damit nicht vorhersagbar oder ratbar sind. Da müsste man gucken, wie man verhindert, dass ein Angreifer den Redis-Traffic mitsnifft, sonst hat man nichts gewonnen.
Naja und fundamental gibt es natürlich auch noch das Problem, dass die ganzen TLS-Libraries da draußen gar nicht vorsehen, dass man in ihren Interna herumpfuscht, und sowas macht wie nach einem Handshake die Krypto-Keys extrahieren und in einen anderen Prozess schieben, oder auf der anderen Seite einen bestehenden Krypto-Kontext entgegennehmen, aber ohne Public-Key-Teil des Kontexts, und dann damit symmetrisch Krypto zu machen.
Die nächste Frage ist natürlich auch, was eigentlich mehr CPU frisst, die Handshakes oder der symmetrische Teil. Das wird vermutlich von der Traffic-Load auf dem Server abhängen, ob der Videostreaming macht oder sowas wie mein Blog, was aus lauter kleinen kurzen Verbindungs-Bursts besteht.
Was ich sagen will: Ist alles nicht so einfach, und es ist auch nicht klar, ob sich der ganze Aufwand am Ende lohnen würde. Sollte aber glaube ich trotzdem mal jemand machen.
Update: Und es stellt sich natürlich die Frage, wen man hier eigentlich vor wem beschützen möchte. Muss man nicht eher befürchten, dass jemand den TLS-Stack hackt, als dass jemand den Webserver hackt?
Update: Vielleicht muss man sich aus Sicherheitsgesichtspunkten einfach generell von der Idee verabschieden, in einem Serverprozess mehrere Verbindungen zu multiplexen. Vielleicht sollte ich mal ein Extremkonzept implementieren, um zu gucken, wie schlimm das performt. Einfach damit man mal einen Datenpunkt hat. So pro Verbindung einen httpd-Prozess und einen TLS-Privilege-Separation-Prozess. Aber nicht abforken sondern schön fork+exec, damit die alle eigenes ASLR kriegen. Rein intuitiv kann das nicht gut performen, aber auf der anderen Seite gehen Rechnerarchitekturen ja gerade hin zu 256-Core-ARM-Servern. So würde man die ganzen Cores immerhin sinnvoll nutzen.
Hanno empfiehlt, HTML in Mails zu deaktivieren. Das war schon immer eine gute Idee. Genaugenommen ist mir völlig unbegreiflich, welcher Schwachkopf jemals auf die Idee kam, es sei eine gute Idee, HTML in Mails zu haben. Wer mir eine HTML-Mail schickt, wird im Allgemeinen kommentarlos ignoriert.
Update: Ich redete von HTML-only-Mails. Das macht zum Glück so gut wie niemand. Ausnahmen wie die Herren Spezialexperten bei GMX bestätigen die Regel.
Zu hohe Stickoxidwerte? Hmm, wo DIE wohl herkommen!? Ein Mysterium!1!! *bartzwirbel*
Besonders geil finde ich ja immer, wenn sich Leute über anderer Leute Datenschutzprobleme lustig machen, indem sie auf Twitter oder gar Facebook posten.
Wenn du auf Facebook oder Twitter bist, und damit deine Leser datenschutztechnisch irgendwelchen ausländischen Datenkraken ans Messer lieferst, dann hälst du mal bitte gepflegt die Fresse zu anderer Leute Datenschutzsünden.
Was hier passiert ist, ist dass die CDU Hannover einen Newsletter verschickt, und dann wegen der DSGVO den Leuten einen Opt-In ermöglichen wollte. Dafür schickten sie eine Rundmail — mit allen Teilnehmern im Cc. m(
Aber Sekunde, es gibt nicht nur nebulöses Blablah, es gibt auch handfeste Ansagen:
The companies will build on existing relationships and together establish new formal and informal partnerships with industry, civil society and security researchers to improve technical collaboration, coordinate vulnerability disclosures, share threats and minimize the potential for malicious code to be introduced into cyberspace.
ACH NEE. Der EINE Ort, wo es mal was zum Wohl des Kunden gab, weil Google Project Zero sich eben nicht mit "wir sind noch nicht fertig"-Bullshit hinhalten lässt sondern die Vulns released, ausgerechnet da wird das jetzt "koordiniert"? Ja super, liebe Tech-Branche!Man muss echt alles selber machen.
Besonders geil, dass ausgerechnet RSA aufspringt:
Companies that signed the accord plan to hold their first meeting during the security-focused RSA Conference taking place in San Francisco
Das ist offensichtlich Werbung. Das ganze Ding. Wenn das nicht eh alles Fake News wäre, hätte es dieser Halbsatz vernichtet. Nein, RSA nicht nicht "security-focused". Die Firma verkauft Schlangenöl-Token mit "proprietärer Technologie" und ließ sich einmal die Seeds alle klauen. Ihr erinnert euch, die Seeds, von denen sie versprochen hatten, dass sie sie gar nicht haben. Die haben sie sich klauen lassen. Und die großen Firmen da draußen kaufen denen ihren Mist IMMER noch ab. Aber das ist ja nur die Firma, nicht die Konferenz. Die Konferenz hat soviel mit Security zu tun wie VW mit sauberer Luft. Das ist eine reine Sales-Bullshit-Veranstaltung. Da ist noch nie was security-relevantes besprochen worden.Boah ich könnt schon wieder kotzen hier. Und da wundern sich die Leute, dass so viele ITler Bluthochdruck haben!
Aber hey, wartet, die Farce ist noch nicht zu Ende. Diese Meldung hier rundet es ab. Da regt sich die Defense-Presse (also der Militär-Furunkel am Arsch der Gesellschaft) fake darüber auf, dass diese fiesen Tech-Firmen ja jetzt nicht mehr der Regierung bei der Cyberoffensive gegen die Bösen Menschen da draußen helfen wollen!1! Ja nee, klar.
Das ist echt fraktal Bullshit. Es ist egal, wie weit weg du stehst oder wie nah du ran gehst, es ist immer Bullshit.
Zwei Panzerwagen des Typs "Survivor R" hat die sächsische Polizei seit vergangenem Dezember im Einsatz. Die Anti-Terror-Fahrzeuge verfügen bereits jetzt über modernste Videotechnik und können Reiz- sowie Nebelgas verschießen. Das Innenministerium will die beiden Wagen nun weiter aufrüsten. Sie sollen mit Maschinengewehren ausgestattet werden.(Danke, Michael)
Nichts ehrt Deutschland und deutsche Hauptstadt mehr, als dass solche politisch verfolgten Flüchtlinge ein einigermaßen sicheres Unterkommen hier in Berlin gefunden haben, von wo ja soviel Schreckliches ausgegangen ist.Finde ich auch. (Danke, Martin)
The Chinese government is apparently planning to drop requirements for safety and efficacy testing of traditional Chinese medicine (TCM) therapies. Xi Jinping himself is a big advocate, and what more do you need? Students who want to become TCM practitioners no longer need to pass the national medical exam to open their practices.
Ein fieser Wadenbeißer kommentiert:Well, that’s one way to enact population control…
*badumm tssss*Kontext) (Danke, Julius)
Facebook is exploring the creation of its own cryptocurrency, a virtual token that would allow its billions of users around the world to make electronic payments
Der schrieb damals so Dinge wie
His physical strength and stamina are extraordinary
undHeathiest individual ever electedBei Superlativen bezüglich Trump weiß ja inzwischen jeder, dass das wahrscheinlich von Trump selbst gekommen worden sein wird. Und tatsächlich gibt sein alter Arzt genau das jetzt zu Protokoll.
Warum macht der das? Wegen der Saga um den neuen Arzt. Da ist der nochmal interviewt worden. Und inzwischen, so sagt er, haben Trump-Goons sein Büro unangekündigt durchsucht und Akten mitgenommen, und damit fühlt er sich nicht gut, vor allem weil Trump gar nicht autorisiert hatte, dass er seine Patientenakten rausrückt.
Natürlich versucht das Weiße Haus jetzt, die Story zu spinnen, aber denen glaubt ja niemand mehr. Die Story hat es sogar in die deutschen Medien geschafft :-)
Sein Land habe etwa "eine halbe Tonne" geheimer Dokumente erhalten, sagte Netanyahu. In einer "großartigen Geheimdienstleistung" habe Israel kürzlich 55.000 Dokumente und 183 CDs aus dem iranischen "Nuklear-Archiv" entdeckt.Was er jetzt genau behauptet hat ist ein bisschen unklar, weil verschiedene Zusammenfassungen einen verschiedenen Spin haben. Reuters zitiert US-Außenminister Pompeo, der das so zusammenfasst, dass die Führung des Iran die eigene Bevölkerung belogen habe. Das ist ja ein deutlicher Unterschied zu "der Iran hat uns alle belogen". Reuters sagt auch, die Beweislage sei eher dünn und die Akten bezögen sich auf die Zeit vor dem Nuklear-Deal.
Die Frage ist, was daran jetzt neu oder unerwartet ist, und wie man das bewerten soll. Trump sieht sich natürlich sofort bestätigt in seiner Haltung gegen den Nuklear-Deal (!?), die Iraner klotzen mit einer Tirade aus Beschimpfungen (wie immer), die Bundesregierung sagt, sie wolle das im Detail prüfen (wie immer). Aber der Grund für die Existenz des Abkommens war ja gerade, dass es Zweifel daran gab, ob der Iran die Kernkraft rein zivil nutzen will. Insofern kann das jetzt niemanden wirklich schockieren.
Immerhin nimmt die IAEA den Netanjahu-Kram ernst genug, um ein umfangreiches Dementi zu veröffentlichen.
Es gebe "keine glaubwürdigen Hinweise" auf ein iranisches Atomwaffenprogramm seit 2009 - die IAEA hat entsprechenden Vorwürfen Israels und der USA vehement widersprochen. Auch die EU ist skeptisch.Ich finde die eigentlich wichtige Frage gerade, ob sich der Iran an den Deal hält oder nicht. Nicht was sie vorher planten.
Richtig ist natürlich Hauptnehmerland. Richtig sind auch die Probleme der Rechtsstaatlichkeit.Man muss den Polen aber zu Gute halten das sie, unbeachtet von weiten Teilen der deutschen / europäischen Presse, eine ganz andere Flüchtlingskrise "entschärft" haben.
In Polen leben ca. 1-2 Million Ukrainer, viele davon auf der Flucht vor dem Konflikt oder zumndest auf der Suche nach Arbeit die durch die Situation in der Heimat nicht mehr zu finden ist. Die Grenzen sind da etwas unklarer, viele kommen offiziell als Studenten oder als Gastarbeiter, andere leben illegal ohne Schutzstatus, wieder andere mit offizieller Aufenthaltsgenehmigung.
Man kann da jetzt natürlich Details in der polnischen Flüchtlingspolitik kritisieren, aber sinnvller wäre wohl sich auf Totalverweigerer wie Ungarn einzuschiessen.
Update: Ein anderer Leser widerspricht mit Verweis auf die Süddeutsche von 2015.
Polen zeigt sich in Europas Flüchtlingsfrage hart, weil das Land angeblich viele Ukrainer aufnimmt. Das aber stimmt so nicht: Die meisten kommen als Studenten oder Gastarbeiter.
Güterwaggons rollten herrenlos in Richtung BraunauErstens mal: Herrenlos? Das heißt nicht Zugherr, es heißt Zugführer (Wikipedia behauptet gar, bei euch in Österreich heißt das Zugsführer)! Also waren die nicht herrenlos, sie fahren führerlos!
Dann ist ja wohl nicht das Rollen die Meldung, sondern das Entgleisen in einer Rechtskurve, wie euer Foto ja auch zeigt.
Und wann war das? Na? Am 20. April!
Und wie kam es dazu? Die Wagen sind einfach "entrollt".
Bonus: Jetzt gibt es Untersuchungen, wie es dazu kommen konnte.
Eine schönere Metapher für die politische Lage in Österreich hätte man gar nicht konstruieren können, wenn man es gewollt hätte! Und ihr verkackt diese güldene Gelegenheit so! Schämt euch!!
Update: Oder ist das eine Linkskurve?
Man sollte dann doch erwähnen, dass die Weltbank sich schon auf wissenschaftliche Ergebnisse bezieht und den aktuellen (mehrheitlichen) akademischen Konsens widergibt, was Arbeitnehmerrechte und insbesondere Kinderarbeit in den ärmsten Ländern der Welt angeht.Die tl;dr-Version ist, dass es keine realistischen Alternativen für die betroffenen Kinder gibt. Man impliziert das bei einem Verbot der Kinderarbeit die betroffenen Kinder dann einfach zur Schule gehen würden. Genau das ist nicht der Fall, da es oftmals gar keine Schule gibt und wenn es sie gibt, dann sind die in der Regel qualitativ so schlecht, dass die Kinder Einkommensnachteile bekommen im vgl. zum Gewinn an Arbeitserfahrung den sie während ihrer Kinderarbeit bekommen hätten. Dann sind die Kinder auch noch in der Regel auf die Einkommen zu ihrem eigenen Existenzerhalt oder dem ihrer Familien angewiesen. Also arbeiten sie illegal (und sind noch mehr Willkür und Missbrauch ihrer Arbeitgeber ausgesetzt) oder rutschen eher in die Kriminalität und Prostitution.
Ich weiß, das klingt nicht nur zynisch, das ist wahrscheinlich auch wirklich sehr zynisch, aber der einzige wissenschaftlich schlüssige Weg Kinderarbeit zu bekämpfen ist das Erreichen eines gewissen gesellschaftlichen Wohlstands, so dass die Kinderarbeiter von heute genug verdienen können, um ihre Kinder mal auf ordentliche Schulen schicken zu können. Du musst auch immer bedenken, dass die betroffenen Staaten zu arm sind, um ihren Bürgern den Bildungsweg zu subventionieren.
Also es ist eine Abwägung zwischen zwei Übeln, wobei man sich für das scheinbar kleinere entscheidet…
Daher würde ich in diesem Kontext auch die Forderung der Weltbank, Arbeitnehmerrechte generell abzubauen, nicht so ultra-kapitalistisch betrachten. Das ist eine Position die auch von vielen NGOs mittlerweile vertreten wird, da bisher einfach keine funktionierende Alternative gefunden wurde, um Gesellschaften aus der absoluten Armut rauszuholen.
Hier noch ein paar Links dazu, insbesondere der Post der Weltbank zitiert ein paar sehr bemerkenswerte Studien:
https://www.theguardian.com/world/2016/dec/18/child-labour-un-ban-damaging-mistake
https://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/northamerica/canada/1482368/fnord.html
Das sieht man gut bei der Arbeitslosenstatistik. Die ist von vorne bis hinten frisiert, damit sie uns eine falsche Zahl sagen können, ohne technisch zu lügen. Da wird ein Riesenaufwand getrieben, um uns beschubsen zu können, weil die Statistik frisiert wurde, nicht indem man einfach falsche Zahlen rausgibt.
Daher, wenn ihr eine Verschwörungstheorie seht, die darauf aufbaut, dass jemand wirklich gelogen hat, dann ist das wahrscheinlich der Versuch, eine Realität zurechtzurationalisieren, damit man seine vorgefertigte Meinung nicht ändern muss. Kognitive Dissonanz.
Wenn ihr eine Meinung X habt, und dann kommt eine Meldung rein, die der Meinung widerspricht, dann ist die menschliche, natürliche Reaktion, der Meldung nicht zu glauben. Und für viele so Facebook-Verschwörungstheorien ist das auch die richtige Reaktion, aber nicht für den Umgang mit den Mainstream-Medien. Wenn die eine Meldung bringen, dann sollte euer Herangehen nicht sein, dass das gelogen ist, sondern eher "Was, wenn das stimmt?" Kann das nicht stimmen? Kann das vielleicht auch stimmen? Aus einer anderen Perspektive? Oder vielleicht wenn man die vorliegenden Daten anders interpretiert?
Es geht ja hier nicht darum, euer Weltbild zu verteidigen, sondern das korrekte Weltbild zu finden, das am meisten mit der Realität zu tun hat. Die richtige Reaktion auf reinkommende andere Meinungen ist daher, sie in euer Weltbild zu inkorporieren, und zu gucken, was die minimalen Annahmen sein müssten, damit beides stimmt. Euer Weltbild und die Meldung.
Im Fall von dem Skripal-Leserbrief, dass die Russen halt lügen, wäre die minimalinvasive Beobachtung gewesen, dass Lawrow nicht gesagt hat, es sei kein Novitschok gefunden worden sondern BZ. Er hat gesagt, BZ ist gefunden worden. Andere Substanzen schloss er nicht aus.
Noch was: Ein wichtiges Stilmittel der Volksverarschung ist, dass man Dinge mitschwingen lässt, ohne sie explizit zu sagen. Das ist ein sehr gefährliches Mittel der Manipulation, und da kann man sich nur mit Training immunisieren, daher mache ich das hier im Blog auch ständig. Wenn man es geschickt anstellt, löst das Emotionen aus, und Emotionen treiben die Ratio vor sich her. Meine Hoffnung dabei ist natürlich, dass ihr das erkennt und nicht drauf reinfallt, aber da ist … noch Luft.
Also. Wenn ihr was lest, dann solltet ihr euch fragen: Wer sagt was über wen und mit welcher Begründung/Quelle?
Die Russen sind exzellent in dem Spiel, die eignen sich hervorragend als Trainingsmaterial. Lawrow hat darauf hingewiesen, dass laut dieses Schweizer Labors auch BZ gefunden wurde. Eine völlig unhysterische, nicht anklagende Aussage. Das Schweizer Labor hat sich dazu auf Twitter geäußert. Auch dort gelten natürlich dieselben Regeln. Sie sagen, dass von Porton Down (dem britischen Chemiewaffenlabor) Novitschok gefunden wurde, aber sie sagen nicht, dass nicht auch BZ gefunden wurde. Dass sie das nicht sagen, scheint formelle Gründe zu haben. Ich gehe davon aus, dass der Lawrow deshalb auf die Schweizer verwiesen hat, weil er wusste, dass die der Behauptung nicht offen widersprechen können. Der ist halt ein Profi, der Lawrow.
Aber all die Emotionen, wer jetzt lügt und worüber, die sind nur im Weg und helfen überhaupt nicht. Die Emotionen manipulieren euch an der Stelle, wenn ihr die nicht loswerdet, dann gebt ihr euren freien Willen auf an der Stelle. Ihr müsst euch mal den Schaum vom Mund wischen und das mit ein bisschen Abstand betrachten. Was, wenn alle Recht haben?
Ist hier jemand künstlerisch begabt und hat ein bisschen Zeit? Ich habe beobachtet, dass Menschen großartig darin sind, alten Code als mistige, gammelige "Legacy" zu erkennen, die furchtbar ist und damals ein großer Fehler war. Aber sie sind ebenfalls großartig darin, neuen Code entgegen jeder Erfahrung und bar jeder Vernunft als hoffnungsvoll oder gar inspirierend zu sehen — nicht nur nicht als Fehler, sondern als Errungenschaft! Diesmal ist es anders, diesmal haben wir das nicht wieder alles so schlimm verakckt, diesmal haben wir alles richtig gemacht!
Ich habe mir dazu den Slogan "Creating Tomorrow's Legacy Today" überlegt, und brauche noch eine angemessene visuelle Darstellung davon.
Ich dachte als Vorlage an so Propaganda-Poster aus dem 2. Weltkrieg. Zur Inspiration: Sowjetische Kriegspropagandaposter und Amerikanische Kriegspropagandaposter, vielleicht We Can Do It! oder so?
Das Konzept ist ja nicht neu, siehe Calvin and Hobbes oder diese wunderschöne Illustration :-)
Oder hey, wenn jemand eine Idee hat, wie man das als Scifi statt Retro machen kann, oder irgendeinen anderen Kunststil, der der Botschaft Gewicht verleiht: Das ist natürlich auch herzlich willkommen!
Update: Alte Arbeitssicherheits-Poster sind auch eine gute Vorlage.
Das mit dem BZ ist ein claim den man innerhalb von Minuten als haltlos wegsortieren kann. Kurz ein paar Fakten, vielleicht magst Du die publizieren, dann kann sich jeder selbst ein Urteil bilden.BZ ist in der Tat ein militärischer Kampfstoff, wurde in den 50ern im Edgewood Arsenal des US Militärs entwickelt und dort auch in den Vorläuferprogrammen zu MK Ultra an Rekruten und Strafgefangenen getestet. Das klingt fies, war fies, hat aber den Vorteil das wir darüber heute eine ganze Menge wissen. "Moment, MK Ultra sagt der gebildete Leser jetzt, da haben die doch nicht Nervengifte getestet sondern LSD und so'n Zeug…" und zwar vollkommen zu Recht.
BZ ist kein Nervengift, sondern ein Psychokampfstoff. Sinn und Zweck war nicht das Ableben der Zielpersonen, sondern die kurzfristige Aussergefechtsetzung. Das kann BZ auch recht gut, zumal das Dosisfenster breit ist, eine lethale Überdosis tritt erst ab der ca 40fachen Überdosierung ein (geschätzt bzw aus Tierversuchen extrapoliert, was auf dasselbe rauskommt). Die postulierte Todesart wäre wohl Versagen der Thermoregulation (hyperthermia), man war auch in Edgewood nie abartig genug das herauszufinden.
Und wenn man sich jetzt ein paar Dokumente über BZ anguckt merkt man das da was nicht stimmen kann. In der Tat ist die benötigte Dosierung sehr gering, Schwellendosis die man gerade so merkt beträgt 0,5µg pro Kilogramm. Aber der "peak", also die stärkste Phase der Intoxikation nach Aufnahme tritt bereits nach 8h ein. Es wirkt lange für einen Psychokampfstoff, aber trotzdem ist man selbst bei einer satten Dosis nach 48-72h nach der Aufnahme wieder auf dem Weg in die Normalität, und nach 5-7 Tagen wieder ganz der Alte. Die Wirkungen gehen im normalen Dosisbereich eher in den psychischen Bereich (optische und akustische Halluzinationen, Verwirrung, "mad as a hatter") und erst im höheren Dosisspektrum wirkt die Substanz deliriös. Physiologisch spielt das Zeug primär am kardiovaskulären Regelkreis (Blutdruck, Puls) und später wie gesagt an der Thermoregulation.
Die Skripals wären also entweder wegen absoluter Überdosierung spätestens am Folgetag nach der Aufnahme verstorben oder nach etwa einer Woche oder 10 Tagen wieder fit gewesen. Die beiden (und der britische Cop) wurden am 4. März aufgefunden und zwei der Opfer befinden sich jetzt immer noch in Behandlung. Das passt nicht zusammen.
Ich bin weder NATO-Fanboy noch RT/Sputnik-Jünger, für mich ist der Angriff auf Syrien durch USA/UK/FR eine Farce, zumindest von Seiten der USA und des UK vielmehr ein Ablenkungsversuch von heimischen Skandalen und eine gefährliche Eskalation des Konflikts.
Aber das was die Russen da verbreiten ist einfach ganz billiges FUD, und das widerliche ist das die sich nicht mal ETWAS Mühe gegeben haben. Lawrow hätte behaupten können das die Skripals sich an Kaugummi verschluckt haben und wegen Hirnsauerstoffmangel behandelt werden mussten und das in den Proben der OPCW nur Spermien von JFK nachgewiesen wurden, das wäre plausibler gewesen…
Einige Ressourcen:
https://toxnet.nlm.nih.gov/cgi-bin/sis/search/a?dbs+hsdb:@term+@DOCNO+7533
https://erowid.org/chemicals/bz/bz.shtml
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK201480/Ja, ist alles US-basierte Literatur, ich weiß. Aber VOR dem Fall geschrieben. Ich hab keine Zeit jetzt meine Bücher abzuscannen.
Scientists have surmised there is a stream of viruses circling the planet, above the planet’s weather systems but below the level of airline travel. Very little is known about this realm, and that’s why the number of deposited viruses stunned the team in Spain. Each day, they calculated, some 800 million viruses cascade onto every square meter of the planet.Most of the globe-trotting viruses are swept into the air by sea spray, and lesser numbers arrive in dust storms.
Der Nutzer hatte einen Zeitungsartikel, in dem es unter anderem um Äußerungen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban zur Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland ging, kommentiert. Er schrieb: "Die Deutschen verblöden immer mehr. Kein Wunder, werden sie doch von linken Systemmedien mit Fake-News über Facharbeiter, sinkende Arbeitslosenzahlen oder Trump täglich zugemüllt."Der Hammer: Es war eine Hamburger Kanzlei. Und die sind nach Berlin gekommen dafür. Das LG Berlin hat es also geschafft, dem LG Hamburg in Sachen furchtbare Rechtsprechung den Rang abzulaufen.
Wieso kann Berlin nicht einmal in was Positivem vorne liegen?!
Update: Wow. Jetzt kommen hier lauter Leute an, die das OK finden, wenn Facebook verurteilt wird. Leute, denkt euch mal euch statt Facebook da hin. Ich klebe einen Aufkleber "Trump ist geil" auf euer Auto. Ihr macht ihn ab. Ich gehe zum LG Berlin und erwirke eine EV gegen euch. Mit welchem Recht sollte ich denn bitte von euch erwarten dürfen, dass ihr meine freie Meinungsäußerung auf eurem Auto durch die Gegend fahrt?! Das ist ja wohl offensichtlich eure Entscheidung, was ihr auf eurem Auto duldet und was nicht. Niemand hat ein Recht darauf, bei Facebook seine Inhalte zu publizieren. Facebook räumt das Recht explizit nicht ein. Ihr habt keinen Hostingvertrag mit denen! Die erklären sich bereit, euren Scheiß zu veröffentlichen, wenn sie gerade Bock drauf haben. Und das ist aus wirtschaftlichen Gründen zufällig meistens so. Aber dass ein Gericht diesen Antragsteller nicht aus dem Saal gelacht hat, das lässt mich gerade an unserem Realitätszweig zweifeln. What the FUCK!?
Nach hören sagen kamen da drei Trafos auf Tieflader an. Und es waren Netztechniker vom Versorger vor Ort. Geraten: Trafobrand oder Kurzschluss im Trafo. Externes Netz weg und die Diesel konnten sich nicht zeitnah syncen.Normalerweise macht man den Dieseltest nicht im Schwarzfall sondern nimmt die einzeln in Betrieb und lässt dann aufsynchronisieren. Das bildet aber nicht den Schwarzfall ab. Dort müssen dann mehrere einzelne Diesel gegeneinander synchronisiert werden (ohne das starre Netz von außen). Das dauert dann irre Lange (im Vergleich) besonders wenn die Last schwankt.
Bei modernen Anlagen wird erst ein Generator angeworfen, vorbelastet mit Heizwiderständen (Lastwechsel von 0 auf 100% geht nie, deswegen belastet man vor mit ~50%) und dann auf den alles weitere synchronisiert. Eventuell ist da etwas schief gelaufen (Lastabwurf, Schieflage, Syncverlust etc..) und dann alles aus.
Bei Hetzner in Nürnberg hat es beim Lasttest mal eine USV zerlegt. Kann auch passieren. Wenn dann die Vorsicherung kommt ist auch alles dunkel.
Update: Ein anderer Einsender widerspricht:
ich bin mit der letzten Darstellung zum NEA-Betrieb so nicht einverstanden. Ich mache das Ganze beim THW mit mobilen Anlagen, da kennt man dann ein paar verschiedene Konstellationen. Grundsätzlich sind die Maschinen je nach Verwendungszweck baulich auf unterschiedliche Lastsprünge ausgelegt. Z.B. haben die "SEA"-Aggregate, die bei THW und Bundespolizei als "Lichtmasten mit Steckdose" verwendet werden, meistens Turbodiesel und reagieren verschnupft, wenn die Lastsprünge > 50% der Nennleistung betragen. Einspeisen kann man mit denen auch und es gibt die Technik auch als fest verbaute Version. Die grossen NEAs ab 175kVA sind beim THW von den Anforderungen für Betrieb von Pumpen und anderen Großverbrauchen ausgelegt und müssen auch von (fast) 0% auf 100% springen können. Selbst kurzfristige Überlast ist dabei erlaubt. Die alten Anlagen kommen damit auch tendenziell besser klar als die moderne Elektronik.
Im Schwarzfall wird in der Tat erst ein Generator angefahren und mit Lastwiderständen oder anderen stabilen Lasten belastet und dann die anderen Generatoren aufsynchronisiert. Dies hat aber weniger etwas mit Lastsprüngen zu tun. Es ist schlicht und ergreifend extrem schwierig, mehrere Generatoren zu synchronisieren, wenn kaum oder stark schwankende Netzlast herrscht.
Das mit den 90 Tagen Lagerung ist so nur bedingt korrekt. Richtig ist, dass sich durch die Bio-Dieselzusätze noch schneller als früher Schlammablagerungen u.ä. im Tank bilden und diese die Filter verstopfen. Es gibt entsprechende Additive, mit denen man dieses Problem allerdings relativ gut in Griff bekommt. Die Kosten halt nur extra.
Zu der Frage Treibstoffnachführen: wenn in Frankfurt wirklich die Dieseltanks leer gelaufen sind, dann wäre das in der Tat Inkompentenz hoch drei. Bei jeder Einsatz von Notstromaggregaten über 10min ist die erste Frage auf der Check-Liste "Wo bekomme ich mehr her?" Bei der Größenordnung, die hier verbraucht werden wird, reden wir locker von mehreren hundert Litern pro Stunde. Mit anderen Worten: da wird ein Tanker geordert und der ist auch in weniger als 4h vor Ort.
Oh und: Wenn man aktuell Diesel kauft, kriegt man Biodiesel. Und der wird nach 90 Tagen schlecht und sollte vorher verbraucht werden oder so. (Danke, Stefan)
Ja, alles, was ich hier schreibe, ist eine Medienkompetenzübung. Ja, da ist viel russische Propaganda bei. Das folgt zwangsläufig aus meinem Modell, immer denen mehr Luft zu geben, deren Positionen bei spon und sz und co weniger Luft kriegen, und zwar unabhängig davon, ob das wahr ist oder nicht, was die sagen (das kann ich ja selber im Normalfall gar nicht beurteilen).
Zu Skripal kam ein schöner langer Leserbrief rein:
Diese Argumentation ist ja im Moment Teil der russischen Propaganda, obwohl die sehr genau wissen, dass die Aufgabe der Chemiker auch gar nicht war, einen Herkunftsnachweis zu erbringen:Einer der Gründe, wieso ich es gut und richtig finde, der russischen Position hier Platz zu lassen, ist damit man Gelegenheit hat, Muster zu erkennen. Die sind hier in dem Leserbrief sehr schön beschrieben. Dazu kommt natürlich, dass ich vorher auch nicht weiß, ob das Propaganda ist oder ob diesmal was dahinter steckt. Aber mir geht es ja hier mit dem Blog auch nicht um das Veröffentlichen der Wahrheit sondern um Medienkompetenz und um das Liefern von Bausteinen, anhand derer jeder seine eigene Meinungsbildung betreiben kann."It is our job to provide the scientific evidence of what this particular nerve agent is, we identified that it is from this particular family and that it is a military grade, but it is not our job to say where it was manufactured."
— Aitkenhead (Chef des zuständigen Porton Down Labors)Der (britische) Argumentationspfad besagt, dass die das aus Quellen haben, die die uns einfach nicht öffentlich sagen wollen. Mehr nicht. Kann ich auch nachvollziehen. Da haben irgendwo in den russischen Reihen einen sitzen, den die natürlich nicht offen legen wollen. Die Russen müssen das natürlich in ein anderes Licht stellen. Johnson und May behaupten schließlich auch, die Entscheidung kommt von Putin persönlich. Mal ganz davon ab, hat das britische Außenministerium auch noch mal klar gemacht im UN-Sicherheitsrat, dass die mit "highly likely" nicht etwa die Möglichkeit eines Zweifels offen lassen möchten, sondern dass sie das als Teil eines Ermittlungsprozesses sehen, an dessen Ende nur ein Richter ein Urteil spricht und deswegen aus deren Sicht keine Interpretationen dort hineinfließen sollen. Liest man so was aus einem Bericht eines Chemielabors?
Den ganzen Zusammenhang zwischen Herkunftsnachweis und diesem Labor, den habe ich auch ehrlich gesagt, zum ersten mal bei Sputnik-News gelesen… NICHT etwa von Boris Johnson (der das, soweit ich gerade googlen kann, in diesen Zusammenhang überhaupt auch nicht ein einziges Mal hergestellt hat).
Meiner Meinung nach verraten die russischen Akteure ihre eigene Position in der Geschichte allein schon dadurch, dass sie eben zu derartigen Mitteln greifen und beispielsweise Aussagen wie die aus dem Labor *wissentlich* so verdrehen oder in einen Kontext stellen, als hätten die Chemiker eben die Herkunft nicht ermitteln *können* (und implizieren, dass sie *sollten*) … und benutzen das dann als Indiz für ihre Unschuld. Der ganze Druck der russischen Marketingabteilung *hust* zielt ja eigentlich auch gar nicht auf die Aufklärung, sondern vor allem auf die Offenlegung von britischem Geheimdienstwissen und Veränderung von Wahrnehmung britischer Aussagen. Sie tragen ja selbst nicht zur Aufklärung bei (obwohl ihnen Gelegenheit dazu gegeben wurde bzw. wurden sie per Ultimatum dazu aufgefordert -> was die als "Quatsch" abgelehnt haben). Die Russen wiederum dringen nur dazu, in die Akten schauen zu dürfen und behaupten sogar, sie würden gar nicht einbezogen (srsly?). Und dadurch, dass sie wissen, dass die Briten nie zulassen werden, die Infrastruktur-Details der eigenen Dienste preiszugeben, können sie halt lauthals die Offenlegung fordern - auch wenn sie wissen, dass das ihre Schuld beweisen kann.
Ja, es gibt keine *öffentlichen Beweise. Da haben wir jetzt alle begriffen. Das heißt aber nicht, dass sie keine haben und auch nicht, dass das öffentlich wird. Und srsly… wenn die Lügen wollten, würden sie es nicht in irgendwelchen verschlüsselten Nachrichten in der Presse durchblicken lassen (Keyword: "überspezifisches Dementi").
Aus Russland wird nicht zur Aufklärung beigetragen und öffentliche Aussagen der Briten werden durch die höchsten russischen Beamten derart falsch wiedergegeben, dass sich ihr Sinn verändert. Das wiederum ist für mich durchaus ein Indiz, das ich für mich persönlich erkenne und aus dem ich schlussfolgern kann.
Und wo ich mich schon mal dazu hab hinreißen lassen, Dir mal zu schreiben -> ich sehe das bei Deinen Bellingcat-Rants ganz ähnlich. Ich habe deren Paper zum Absturz damals gelesen und auch gesehen, wie die russischen Ministerien damit umgegangen sind. Da haben die über Tools schwadroniert und lauter so Gedöns und ob man derartige Recherche überhaupt betreiben kann. Angeblich konnte die Software sowas ja auch gar nicht nachweisen, die die damals benutzt haben. Aber das war genau so eine Geschichte wie jetzt mit Skripal - ja, die Software hatte so ein Feature nicht, aber trotzdem konnte man es zur Analyse verwenden und Schlussfolgerungen aus der JPEG-Fehlerdichte ziehen, die auf den Bildern so nicht zu erwarten war. Das hat man dann - oops - vergessen zu erwähnen, auch das die ja eine ganze Reihe anderer Indizien zu einer Kette verflochten haben. Auch, dass das zuständige Ministerium die betreffenden Originalbilder der Analyse hat aus der eigenen Webpräsenz verschwinden lassen - Hoppla? - wollte man lieber nicht weiter kommentieren. Es reichte, dass man der Welt verkündet, die Software, die Bellingcat nutzte, war ja für diesen Zweck gar nicht geeignet.
Sowas reicht mir schon. Wenn du ernsthaft aufklären willst, dann nicht indem du die Argumentation derer, die auch aufklären wollen, in dieser Weise verwässerst, dass sie sich in der öffentlichen Wahrnehmung verändern.
Aus welchen Gründen sollte man sich eigentlich solcher Strategien bedienen, wenn man nicht in der Täterrolle so einer Geschichte steckt?
Wer fragt eigentlich nach der Beweislast, wenn mal der Lawrow seine Behauptungen vom Stapel lässt? Richtig, niemand. Wir haben uns irgendwie dran gewöhnt, dass der **** erzählt. Der hat ja ganz öffentlich in einer Pressekonferenz behauptet, das wären britische Dienste. Und warum? Wegen dem mies laufendem Brexit natürlich. Ja ne, schon klar. 20 Staaten weisen russische Diplomaten aus? Alles von den USA eingefädelt! Eine "kollossale Erpressung" (nicht dass nachher noch einer meint, die handeln wirklich eigenständig, weil was dran ist). Fragt da eigentlich noch einer nach Plausibilitäten? Wars denn jetzt der Trump? Oder das russische Außeniministerium war so frei mal eben Tschechien, Schweden und die USA "hochwahrscheinlich" als Herkunftsländer des Gifts, quasi als potentielle Täter zu präsentieren. Wieso zuerst Russland, man könne ja erstmal gegen die anderen ermitteln … das wäre ja sonst anti-russisch (so muss man also Prioritäten in der Beweisführung setzen?). Und wie immer - auch in der Ukraine oder Syrien - kommt da rein gar nichts an Beweisen außer dem "cui bono", das gleich mal jeden mit etwas Fantasie und Bedarf an Verschwörungsdrama dazu triggert, dem auch nachzulaufen.
Und sogar die Tatsache, dass sich aus Russland mit jeder Meldung irgendwelche neuen Szenarien speisen, dass ist doch auch so ein Indiz. Vielleicht liegt die von allen britischen Parteien konsequent kompatible Linie ja gar nicht an einem perfekten Briefing aller Teilnehmer, sondern daran, dass es keins gab…
Update: Oh und abgesehen davon ist es natürlich absolut nicht satisfaktionsfähig, aufgrund von Geheimdienst-Beweisen, die man niemandem zeigen will, irgendwelche Anklagen zu erheben. Vielen Dank an der Stelle an Colin Powell, der das ein für alle Mal beerdigt hat.
Update: Jetzt schicken mir hier lauter Leser Links für Boris Johnsons Aussage. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt war: Genau so klar, wie ihr seht, dass die Briten lügen, sieht dieser Einsender, dass die Russen lügen. Und es ist wichtig, beide Perspektiven zu sehen und am besten auch selbst einnehmen zu können, und sei es nur, um Widersprüche zu finden. Nennt es Medienkompetenz!
Aber eine Sache kann ich doch namentlich erwähnen, denn die machen das ehrenamtlich und sind auf Spenden angewiesen und freuen sich über jeden Besucher: Die Volkssternwarte am Ostbahnhof. Ich bin fast der Meinung, dass man das eher als Hackerspace sehen sollte, oder vielleicht als Makerspace, denn die haben da nach dem Krieg auf einer alten Flak-Bunker-Plattform der Nazis Teleskope montiert (wackelt nicht und hält auch schwere Aufbauten aus). Die Halbkugel und die Apparaturen, um das drehbar zu gestalten, haben sie sich selbst aus Holz geschreinert, die Teleskope sind teilweise gespendet, teilweise selbst gekauft oder gebaut. Und da sitzen dann nach Sonnenuntergang Nerds und beobachten den Himmel. Als ich da war, haben wir mit Computer-Tracking einen ISS-Überflug beobachtet mit einem 80cm-Teleskop, das ist sozusagen deren Rechts-Unten-Modell. Wenn man das direkt nach Sonnenuntergang macht, dann wird die ISS selbst noch von der Sonne beschienen, und man kann sie mit bloßem Auge als Punkt innerhalb von 5 Minuten oder so über den Himmel rauschen sehen. Mit dem Teleskop konnte man die Solarmodule zählen. Ein cooles Erlebnis und ich kann das echt nur empfehlen, besonders mit interessierten Teenagern (das ist spät am Abend, mit kleinen Kindern ist das möglicherweise zu spät und wird auch je nach Jahreszeit recht kühl). Die haben da auch ein Mini-Planetarium, alles inklusive der Bestuhung aus Spenden zusammengebastelt. Ein tolles Erlebnis, auch wenn man nicht auf Astronomie steht, einfach um mal die Begeisterung mitzunehmen, mit der die Nerds da ihre Sachen bereitwillig zeigen und erklären und Gäste mal mitgucken lassen.
Ansonsten haben wir noch einen kurzen Abstecher in den Englischen Garten gemacht und uns die stehende Welle angeguckt und die Surfer, den chinesischen Turm (mit Blaskapelle in Lederhosen und mit Gamshaar am Hut), Touristen-Programm halt. Nicht einmal trafen wir auf jemanden mit schlechter Laune. München macht da etwas richtig, das Berlin sich mal abgucken könnte. Ich glaube, der Hauptunterschied ist, wenn in München etwas kaputt geht, dann wird das repariert :-)
Auf jeden Fall: Danke, München, für die Gastfreundschaft und die tollen Dinge, die ihr uns gezeigt habt. Wir kommen hoffentlich bald wieder. Und wenn ich hier ein paar Leser inspirieren konnte, auch mal eine Forschungstour zu machen, dann ist das ja auch was wert.
Update: Oh und wenn man in München und in Berlin eine Milliarde Euro auf den Tisch legt, dann baut München damit coole Infrastruktur und pflegt die auch, und in Berlin werden erstmal Löcher gestopft (Lehrergehälter zahlen oder so) und einen Plan für Wartung und Pflege gibt es auch nicht. Es ist erstaunlich, wieviel sich das Lebensgefühl steigert, wenn die Infrastruktur verlässlich ist. Die Münchner meckern immer noch gerne über ihren öffenltlichen Nahverkehr, das kann ich gar nicht nachvollziehen. Wenn man bedenkt, für wie viel weniger Fahrgäste das U-Bahn-System ausgelegt war, ist es eine bemerkenswerte Leistung, dass das alles so flutscht. Früher war das Preisniveau mal ein valider Kritikpunkt, aber da haben andere Städte deutlich nachgezogen.
Update: Volkssternwarten nach diesem Muster gibt es auch in anderen Städten, mir schreibt gerade noch jemand aus Nürnberg von der Volkssternwarte.
Update: Leserbrief:
du tust uns Volkssternwarten, insbesondere heute bei dem traumhaften Wetter, noch einen riesigen Gefallen wenn du auf die öffentlichen Führungen hinweist die heute in München und Nürnberg um 21:00 Uhr stattfinden :)
Gerne doch!
Update: Äh, 80cm nicht 80" :-)
Sonst geh ich ins Deutsche Museum, das soll auch sehr lohnend sein. Ich hab ja mal ein halbes Jahr in München gelebt, und hätte da jeden Tag hingehen können, aber dachte mir immer: Läuft ja nicht weg. Doch, läuft es. Gelegenheiten muss man mitnehmen, und vielleicht auch mal ein bisschen nachhelfen, um an die Gelegenheiten ranzukommen.
Das ist praktisch ein Berufsverbot für DDR-Bürger in Bayern.
Wenn man CSU-Wähler mal fragt, was an der DDR eigentlich so schlimm war, kommen im Allgemeinen die Mauertoten (d.h. so harte Grenzmaßnahmen, dass dort Menschen sterben) und Bautzen (politische Gefangene werden ohne Verfahren weggesperrt).
Im Mittelmeer sind Größenordnungen mehr Menschen Opfer von harten Grenzmaßnahmen geworden als an der Mauer. Hauptvorantreiber von harten Grenzmaßnahmen in Deutschland ist die CSU. Und Bayerns innovatives Polizeigesetz sieht für mich inhaltlich nicht anders als Bautzen aus.
Ich stelle mir gerade vor, wenn uns das nächste Mal die Amerikaner von den Faschisten befreien, dass es dann wieder einen Radikalenerlass gibt und einfach mal pauschal alle Mitglieder der Jungen Union oder der CSU Berufsverbot erhalten. Verdient hätten sie es. Und dann ein paar Denkmäler und Erinnerungsschilder für Seehofer, damit so ein offensichtliches Unrecht nie wieder von Deutschland ausgeht, natürlich Aufnahme ins Curriculum. Im Schulunterricht könnte man dann z.B. diskutieren, wieso die Menschen das eigentlich mitgemacht haben, und das Entstehen des Unrechtsstaates nicht verhindert haben, als sie es noch gekonnt hätten.
Was meint ihr?
Update: Oh es handelt sich anscheinend nicht um die FDJ aus der DDR sondern um die "FDJ in Westdeutschland".
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass Bautzen-II für verurteilte politische Gefangene war. Im Gegensatz zum bayerischen Polizei"recht" also noch mit Rudimenten von Gewaltenteilung und Rechtstaatlichkeit.
New hotness: 1.1.1.1
Von der Performance her nehmen die sich nicht viel, beide antworten viel schneller als übliche DNS-Resolver von Internet-Providern.
Aber lasst euch mal nicht von dem "privacy-first"-Blablah täuschen. Das ist eine Behauptung, ein Versprechen. Google verspricht Ähnliches für 8.8.8.8.
Der DNS-Server kann alles sehen, was ihr an Anfragen ins Netz stellt, und sieht damit, was man seit Snowden bei Telefonen "die Metadaten" nennt. Wer seine DNS-Daten ohne Not in fremde Hand gibt, gibt damit seine Privatsphäre weitgehend auf.
Ich rate also entschieden davon ab, irgendeinen (gar zu einer ausländischen Organisation gehörende) DNS-Server zu verwenden — schon gar nicht aus Five-Eyes-Staaten.
OK, was sind die Alternativen? Den ISP-DNS benutzen. Das hat den Nachteil, dass die oft langsam sind, gerne mal ausfallen, und dass man möglicherweise auch nicht will, dass die Daten beim ISP anfallen. Letzteres kann man nur mit einem VPN verhindern (wobei dann der VPN-Endpunkt alle Daten sieht und zuordnen kann; auch nicht besser!) oder einem Anonymisierungsdienst wie Tor verhindern.
Ich persönlich betreibe einen eigenen Resolver in meinem Netz.
Man muss sich aber im Klaren sein, dass auch am Anfang einer TLS-Verbindung noch der Name der Site im Klartext dransteht, d.h. auch ohne DNS kann jemand, der den Traffic sieht, sehen, mit welchem Host du zu reden versuchst, selbst wenn hinter der IP ganz viele Sites hängen. Besserung war glaube ich für TLS 1.3 geplant, hier ist ein aktueller Draft dazu, aber scheint es nicht in den Standard geschafft zu haben…? Und das hat auch andere Probleme, wenn man das zumacht. Im Moment kann man einen Load Balancer bauen, der den TLS durchreicht, und der das richtige Backend am SNI erkennt (wo der gewünschte Servername steht), und dann wird der TLS im Backend terminiert. Das ist viel besser als wenn man den TLS im Load-Balancer terminiert und dann zum Backend unverschlüsselt kommuniziert. Ein Angreifer, der den Load Balancer übernimmt, kann dann alle Anfragen sehen.
Wenn man das beibehalten will, muss man sich ziemlich verbiegen. Ihr könnt ja selber man kurz in den Draft gucken.
Also, kurz gefasst: Seine DNS-Anfragen über irgendeine amerikanische Cloud-Klitsche routen, ist eine sehr schlechte Idee für eure Privatsphäre. Aber es selber zu machen hilft leider auch nicht so viel, wie man hoffen würde.
Ich finde bei sowas immer, dass man NSA und co ja nicht noch freiwillig entgegenkommen muss. Oh und richtig geil wäre das erst, wenn DNS verschlüsselt wäre. Es gibt da was mit TLS für DNS, aber das ist hochkomplex, eine riesige Angriffsoberfläche und erhöht die Netzwerklatenz deutlich. Cloudflare bietet das an. Aber das würde halt nur den Weg von euch zu Cloudflare schützen. Bei Cloudflare könnte die NSA immer noch alles abgreifen.
Update: Leser berichten, dass einzelne ISPs gar keinen DNS-Resolver mehr betreiben sondern ihren Kundern per DHCP 8.8.8.8 setzen. Das ist aus meiner Sicht ein starker Anreiz, sich schnell einen anderen ISP zu suchen.
als Pharmaziestudent kann ich dir sagen, dass durchaus ethische Gründe beim Studiendesign eine Rolle spielen. So wird es bei Krankheiten wie Hypertonie (Bluthochdruck) oder chronische Herzinsuffizienz niemals mehr eine Studie geben, bei der eine Person zu erforschendes Medikament X bekommt und die Vergleichsperson Placebo. Dies gilt als unethisch! Man hat es vor über 40 Jahren aber noch so gemacht. Das ganze geht sogar weiter. Wenn du während der Studie merkst, dass dein Medikament die Erwartungen deutlich übersteigt bzw. extrem viel besser abschneidet als die Therapie vorher, dann bekommen ab bestimmten Surrogatparametern auch diejenigen das neue Medikament, die in der "alte Therapie + Placebo"-Gruppe gelandet sind, so geschehen beim Medikament Imatinib ("Glivec"). Man verfolgt dann den weiteren Verlauf der Probanden, die nun alle dieselbe Therapie bekommen.Von der Bundesärztekammer gibt es 2010 eine Stellungnahme zu dem Thema
Heutzutage werden "Doppelblindstudien" von Medikamenten oft im Vergleich gegen andere, als wirksam nachgewiesene Medikamente durchgeführt. Das hat einerseits den Grund, dass Konkurrenten des Patentinhabers nur durch ("galenische") Neuformulierungen auf den Markt kommen können, andererseits, dass es oft unethisch wäre (und genauso fehleranfällig: Man merkt bei den meisten Wirkstoffen, dass es eine Wirkung gibt), gegen Placebo zu testen. Da würde die Kontrollgruppe dann nämlich krank bleiben. Dass man Patienten mit starkem Placebo-Effekt ausschließt, ist folgerichtig: da (per Konstruktion) niemand weiß, wer in welcher Gruppe ist, würden die nur das Ergebnis verrauschen, indem sie ihre Erwartungen an die Therapie (die ja letztendlich vom Zufall abhängt) wirksam werden lassen."Aber anscheinend lässt sich anders bei kaum einem Medikament noch Wirksamkeit größer Placebo nachweisen."
Diese Behauptung ist somit ausdrücklich falsch, und ich bitte Dich hiermit, sie zu verändern, zu streichen oder zu entfernen. Du förderst so nur "Medizinskepsis" wie z.B. Homöopathie…
Ein gutes Stichwort ist "Kontrollpräparat". Gute Beispiele findet man z.B. in der Chemotherapie von Krebserkrankungen. Da ist nämlich oft klar, dass der Patient so oder so bald sterben wird, und die Frage letztendlich nur noch, welcher "Cocktail" seinen Tod so weit wie möglich hinauszögert.
KC ist für immer down. Offiziell hat man die Domain verloren und die Admins haben auch keine ausreichende Motivation mehr diese zurückzuholen.Was ist denn da gerade los? Imageboard-Apokalypse?
Oh und einige Leute schrieben mir, dass nach ihrer Definition das pr0gramm kein Imageboard ist. Ja gut, mag sein. Dass es da eine gemeingültige Definition gibt, war mir neu.
“It is metastasizing rapidly out of North Charleston and I just heard 777 (automated spar assembly tools) may have gone down,” VanderWel wrote, adding his concern that the virus could hit equipment used in functional tests of airplanes ready to roll out and potentially “spread to airplane software.”
Das ist ein internes Memo, das bei denen rumging. Boeing dementiert inzwischen, dass ihre Produktion betroffen sei.Wer meinen Antipattern-Vortrag gesehen hat, dem wird die Szene hier bekannt vorkommen:
“Our cybersecurity operations center detected a limited intrusion of malware that affected a small number of systems,” Boeing said. “Remediations were applied and this is not a production and delivery issue.”
Oh ihr habt ein Cybersecurity Operations Center! Aber euer Windows ist seit über einem Jahr nicht gepatcht? Ja super! Voll effektiv, euer Cybersecurity Operations Center! Sowas brauche ich offensichtlich auch!!1!
Nun. Brian hat diese Tage einen Bericht über Coinhive veröffentlicht. Das ist so eine JS-Mining-Geschichte, die im Browser Monero minen kann. Mich haben diese Browser-Miner nie interessiert, weil es offensichtlich in erster Linie die Besucher verärgert, deren Akku dann nicht so lange hält und deren Geräte heißlaufen, und weil es sich meiner Überschlagsrechnung nach auch gar nicht lohnen kann. Aber hey, wenn man die Kosten komplett externalisieren kann, ist einem das vielleicht egal. Und so kam es, wie es kommen musste: Böse Menschen haben das Coinhive-Zeugs als Malware verbreitet, und das hat dann irgendwann so ein Ausmaß angenommen, dass es Brian Krebs anzog.
Der hat dann mal rumgestochert und fand, dass Coinhive eine Firma ist (ich kann coinhive.com nicht mal absichtlich besuchen, weil uBlock das schon ewig in der Blockliste hat), die 30% der Kohle als Gebühren kassiert und den Rest ausschüttet. Wenn man denen eine Malware meldet, die bei ihnen mined, dann sperren die den Key, sagt Krebs, was aber nicht heißt, dass die Malware weg ist (duh!), sondern dass Coinhive 100% des Geldes behält. Krebs bezieht sich in dem Teil auf einen anderen Security-Forscher namens Troy Mursch, und verlinkt seine Quellen auch immer ordentlich.
Jedenfalls: Was kam raus bei den Recherchen, wo Coinhive herkam? Krebs fand heraus, dass das ursprünglich bei dem deutschen Imageboard pr0gramm.com auftauchte. Wer nicht weiß, was ein Imageboard ist: Das ist eine Art Webforum für anonyme oder manchmal auch pseudonyme Kommunikation, mit Bildern als Transport-Medium (obwohl es auch Textkommentare gibt). Das bekannteste Imageboard ist 4chan, bei denen voll-anonym kommuniziert wird, und Threads werden nach einer Weile automatisch gelöscht. Der Effekt ist wie bei Star Wars: You will never find a more wretched hive of scum and villainy. pr0gramm archiviert seine Threads und hat Pseudonyme, ist insofern nicht ganz so furchtbar wie 4chan, aber wie 4chan führten libertäre Grundeinstellungen, ritualisierte Ablehnung von Netzzensur und Pseudonymität zu einem Rennen darum, wer sich mit dem krassesten Fehlverhalten aus der Masse abheben kann. Bildmaterial aus dem 3. Reich und die-Ausländer-vergewaltigen-unsere-Frauen sind an der Tagesordnung. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Pseudonymität nicht von außen aufgehoben wird, und hier kommen wir zu Brian Krebs. Der hat beim Coinhive-Recherchieren herausgefunden, dass die erste Version von dem Javascript-Code bei pr0gramm in Anwendung war, und wollte dann mal wissen, wer eigentlich das pr0gramm betreibt. Er schrieb daraufhin Leute an und fand Namen heraus und hat die in dem Bericht veröffentlicht.
Das ist ein Angriff ins Mark für Imageboards. Entsprechend heftig fiel die Reaktion aus. Bei mir gingen bestimmt ein halbes Dutzend mehr oder weniger wütende Mails ein, dass hier ein fieser Ami gerade arme deutsche Imageboardler doxxt und ihre Rechte mit Füßen tritt. Ich las mir daraufhin seine Recherche durch und fand da jetzt nichts besonders ehrenrührig. Er schreibt halt, was er rausgefunden hat. Kein erhobener Zeigefinger, außer man liest den selber rein. Keine Vorwürfe zwischen den Zeilen. Nichts. Also jedenfalls nicht gegen pr0gramm. Einzig die Stelle, wo er Coinhive dafür kritisiert, dass sie Malware nicht stoppen sondern die Kohle zu 100% behalten, fand ich grenzwertig. Wie soll Coinhive denn Malware auf irgendwelchen gehackten PCs stoppen, bei denen sie selbst nur ein Modul beigesteuert haben, und das auch noch im Quellcode, d.h. das können die Malware-Verbreiter verändert haben? Der Teil bei Krebs war bescheuert, fand ich, aber er hat schon Recht damit, dass diese Situation so aussieht, als pulle Coinhive da gegenüber den gehackten Usern eine Youtube-GEMA-Argumentation, nur auch noch ohne "wenn ihr uns hinweist, machen wir das weg" (weil sie das gar nicht können).
Die Story geht dann so weiter, dass er bei pr0gramm natürlich nur Leute anschrieb, die daraufhin direkt abwehrend und entsetzt reagieren, denn niemand will öffentlich als User oder gar Betreiber eines Imageboards genannt werden. Keiner von denen hat Krebs irgendwas gegeben, was für den natürlich aussieht wie eine typische mafiöse Vereinigung, wo der halt sonst so recherchiert :-)
Und Krebs findet natürlich auch was, denn der hat Zeit für sowas und lässt sich nicht abwimmeln — und veröffentlicht in der Tat den Realnamen des aktuellen Admins vom pr0gramm. Daraufhin hat besagter Admin auf pr0gramm gepostet, dass sie dann wohl mal gucken werden, wie lange sie die Site noch offen lassen wollen. Das löste bei der Userschaft ein Heulen und Zähneknirschen aus, das man wahrscheinlich noch bei Brian Krebs im Keller hören konnte. Die Site ist bald weg und der Krebs ist Schuld? Den hassen wir jetzt alle! Lasst ihn uns DDOSsen? Ach nee, ist sinnlos, dann sehen wir bloß schlecht aus und das merkt der gar nicht, weil Google ihn schützt.
Und dann — dann postete jemand einen Spendenbeleg. Bei der Krebshilfe. Nein, wirklich! Als Protest gegen Brian Krebs hat der der Krebshilfe gespendet. Und jetzt nicht 2 Cent sondern 25€ oder so, also keinen Trollbetrag. Das löste eine Welle von Spenden aus, die zeitweise das pr0gramm selbst und die Spendenseite der Krebshilfe zum Erliegen brachte.
Und das, meine lieben Leser, hat mir dann doch Tränen in die Augen gebracht. Das ist der erste mir bekannte Fall, wo ein Imageboard aus Rache etwas Positives getan hat.
Können wir das nicht häufiger haben? Vielleicht Spenden für die Alkoholhilfe aus Wut über Heiko Maas (wegen des Namens jetzt, bessere Puns werden gerne angenommen)?
Update: Anscheinend sind da inzwischen "weit über 100.000€" zusammengekommen, schätzt ein Einsender.
Update: Was die pr0gramm-Leute am meisten ärgert, ist dass der Krebs ihren aktuellen Admin enttarnt hat, der wohl mit der ganzen Sache gar nichts zu tun hatte, weil das unter der Ägide seines Vorgängers stattfand und überhaupt alles bloß einer ihrer User geschrieben hat, und mit Coinhive hatte keiner von denen wirklich was zu tun, sagen sie. Da treffen dann amerikanische und deutsche Journalismus-Ethik aufeinander. In den USA ist das völlig normal, in Berichten Namen zu nennen. Wer es nicht tut, macht keinen guten Journalismus, weil er sich mit nicht belastbarem Hörensagen abspeisen ließ. In Deutschland hält man die Namen zurück, außer es handelt sich um Personen des Zeitgeschehens, also Politiker oder Stars aus Sport oder Unterhaltung.
Update: Ein Einsender weist darauf hin, dass diese Aktion auch im pr0gramm ihren Ursprung nahm. Das ist also nicht das erste Mal, dass bei denen was Positives rauskam.
Update: Einige Einsender sagen, dass Coinhive das Mining doch stoppen könnte. Ich habe mir das Protokoll nicht angeguckt, das die da fahren. Mag sein.
Tilo Jung reist durch einige arabische länder und redet mit Youtubern vor Ort, versucht herauszufinden, worüber die so reden und reden können und worüber nicht. Was die so für Themen haben.
Ich bin ja eher nicht viel auf Youtube unterwegs, und kann mit den meisten Sendungen dort auch nichts anfangen, weil ich mich häufig als Ware behandelt fühle.
Du googelst irgendein konkretes Problem, und anstatt dir in drei Zeilen Text zu sagen, was du tun sollst, drücken dir die Leute 20 Minuten Youtube-Video rein, davon 18 Minuten schlechte Musik und überflüssige Intros, langwieriges irrelevantes Rumschwandronieren, und ewig lange Aufforderungen zum Subscriben oder Liken oder was bei Patreon spenden. Und dann monetarisieren sie das Video natürlich, damit einem fett Werbung reingedrückt wird. Ja nee, sorry, da habe ich Null Verständnis für. Daher ist Youtube nicht so meines. Auch übliche Inhalte wie Fashion- und Schminkvideos betrachte ich mit einer ähnlich morbiden Faszination wie ich mir vorstelle, dass uns gerade Aliens beim Planeten-Kaputtmachen beobachten.
Insofern war ich erst irritiert, dass sie in dem Film auch so Fashion-Youtuberinnen aus Dubai haben, aber am Ende des Films muss ich sagen, dass das die Teile des Films waren, die mich am meisten weitergebracht haben.
Die anderen Interviewpartner waren muslimische "moderne Prediger" aus Ägypten, ein sekulärer "Verrückter" aus Ägypten (und sehr lustig, wie ich finde: beide fühlen sich ungerecht unterdrückt und verfolgt!), die Bubblegum-Reise- und Fashionblogger aus Dubai, und ein paar Syrien-Vlogger, die da in den Trümmern (sehr krasses Segment!) Comedy zu drehen versuchen.
Lohnt sich alles, aber die Syrer werden von ihrer Umwelt eingeschränkt, die Ägypter auch. Nur die Modeblogger aus Dubai schränken sich selber ein. Das hat den Teil für mich am interessantesten gemacht.
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht, dass mich das überhaupt so interessiert hat am Ende. Das hab ich vorher so nicht kommen sehen.
Insofern: Klare Guckempfehlung.
Der Film hilft einem, mit anderen Augen auf die Lage im eigenen Land zu gucken. Und was kann man sich mehr wünschen von einem Film?
“As the division between traditional and digital media become meaningless, we should make for bold revisions to broadcast businesses to make the best use of airwaves, which are a public asset,” Abe said.
Das ist ja wie bei uns! Sie sagen Breitband für alle und dann kommt eine Telekom-Vectoring-Förderung bei raus.
Denn künftig sollen US-Behörden leichteren Zugriff auf im Ausland gespeicherte E-Mails haben. Das US-Justizministerium kann im Zuge des sogenannten "Cloud Act" Abkommen mit anderen Staaten schließen, um entsprechende Anfragen zu beschleunigen und langwierige diplomatische Prozesse zu umgehen.Oh ja, aber natürlich! Abkommen, my ass!
"Ein 'Weiter so' möchte ich nicht", betonte der CSU-Politiker. Er dankte zwar seinem Vorgänger Thomas de Maizière (CDU), von dem er ein "sehr gutes Haus" übernommen habe. Die Sicherheitslage sei aber "unverändert sehr bedrohlich im Hinblick auf den islamistischen Terror", sodass schnelles Handeln nötig sei. Er werde daher erste Gesetzentwürfe "bereits in den kommenden Wochen einbringen", um "flächendeckend" für mehr Sicherheit zu sorgen, und erwarte dazu "Kabinettsbeschlüsse noch vor der Sommerpause".Ja, was wir hier brauchen, das ist mehr Sicherheit. Klar hatten wir mehr Geheimdienst- und Polizeiskandale als Terroranschläge, aber das heißt doch bloß, dass wir auf dem richtigen Weg sind!
Im vergangenen Jahr hat die Bundeswehr mehr als 2000 Minderjährige rekrutiert - so viele wie noch nie. Seit 2011 hat sich die Zahl der Minderjährigen bei der Bundeswehr damit verdreifacht.Der Einsender kommentiert:
Ist die amtsführende Ministerin nicht dieselbe, die damals den Mißbrauch von Kindern so verwerflich fand, daß sie überall Stoppschilder aufstellen lassen wollte?Oh äh ja, stimmt, da war doch was!
Aber hey, Kinder vor anstößigen Inhalten im Internet schützen ist halt wichtiger als Kinder vor von Minen und Bomben im Krieg in fernen Ländern zerfetzt werden schützen! Das wird ja wohl jeder sofort einsehen! (Danke, Jens)
Bei Intel haben wir alle rumgejault, dass da keiner eine eigene Firmware machen kann, dass das ein verschlüsselter Blob ist, den man nicht mal reverse engineeren kann.
Bei AMD ist das nicht signiert und wenn ich das richtig verstanden habe auch nicht verschlüsselt. Klar ist es immer noch Mist, dass deren Management-Engine-Ersatz überhaupt existiert, und diese ganzen untransparenten "privilegierter als das Betriebssystem"-Pfuschlayer sind eine inhärente Sicherheitslücke. Aber die sollte man zumachen, indem man den Scheiß komplett abschaltbar macht, nicht indem man nur noch signierte Firmware zulässt.
Monokulturen sorgen für Viren und Würmer. Eine krassere Monokultur als "alle verwenden das exakt identische Firmwareimage" fällt mir gerade nicht ein.
Dass die Ankläger alle aus dem Geheimdienstmilieu kommen, verstärkt bei mir den schlechten Eindruck bei diesen Vorwürfen nur noch.
Security heißt nicht, dass alle die Scheiße fressen müssen, die Intel rauskübelt. Security heißt, dass man das mit seinem eigenen Kram ersetzen kann. Insofern lasst mal AMD in Ruhe. Das war schon gut so. Wenn AMD das jetzt zunagelt, sind die genau so schlimm wie Intel in Sachen Freiheit der Benutzer. Dann gehört euer Rechner nicht euch sondern denen.
Last night a woman was struck by an autonomous Uber vehicle in Tempe, Arizona. She later died of her injuries in the hospital.
Welcher Vollidiot ist denn bitte auf die Idee gekommen, Uber selbstfahrende Autos betreiben zu lassen!?Bei der Gelegenheit möchte ich diesen Vortrag von Bryan Cantrill empfehlen. Das ist der CTO von Joyent und ein Ex-Sun-Mitarbeiter, dessen Sun-Fanboytum teilweise recht anstrengend ist, aber in dem Vortrag geht es um Moral und Ethik im Management, mit einer besonders erschütternden Stelle über Uber. An diese Stelle musste ich gerade denken bei der Meldung. Der Vortrag lohnt sich aber auch ansonsten.
Sagt mal, ist das hier gerade sowas wie ein Trinkspiel? Die neuen Minister im Wettstreit darum, wer den schlechtesten ersten Eindruck hinterlassen kann?
Und Olaf Scholz war mal sowas wie die Hoffnung der SPD. Hah.
Aber hey, wieso sollten nur die Amis komplett von Goldman Sachs unterwandert in den Genuss der Fachkompetenz von Goldman Sachs kommen? Höchste Zeit, dass auch wir Deutschen von deren Fachwissen profitieren, nicht immer nur die anderen!
Update: Siehe auch: Die Anstalt 2012 mit Pelzig über Goldman Sachs.
Die Bundesregierung lässt über das Auswärtige Amt ausrichten:
The United Kingdom briefed thoroughly its allies that it was highly likely that Russia was responsible for the attack. We share the UK assessment that there is no plausible alternative explanation, and note that Russia´s failure to address the legitimate request by the UK government further underlines its responsibility.
Beweise braucht es nicht, den Beschuldigten muss man nicht anhören. Beweis durch Anschuldigung.Während ich mich noch über SJW aufrege, die das so handhaben, macht es unsere Regierung genau so.
Schöne neue Welt.
Was ich ja nicht verstehe, ist wieso die Wavies nicht auch damit durchkommen. Die fühlen sich verfolgt und sind sich sicher, dass die Bundesregierung über die Strommasten ihr Hirn bestrahlt. Wieso haben die jetzt nicht auch automatisch Recht? Wieso reicht bei denen nicht eine absurde Anklage?
Mirzayanov was arrested on 22 October 1992 and sent to Lefortovo prison for divulging state secrets. He was released later because "not one of the formulas or names of poisonous substances in the Moscow News article was new to the Soviet press, nor were locations … of testing sites revealed."
Wikipedia hat die chemischen Strukturformeln dazu online. Das ist also keine Ultra-Geheim-Alienraumschiff-Geschichte, sondern das Zeug ist bekannt. Als Nicht-Chemiker kann ich euch jetzt nicht sagen, ob das heißt, dass das auch jeder Chemiestudent selber synchetisieren könnte. Vielleicht weiß das ja einer meiner Leser. Dass eine russische Superchemiewaffe, die "10 Mal so gefährlich wie VX ist", dann ein überlebendes Opfer hinterlässt, das kann ich nicht wirklich glauben. VX ist schon echt fieses Zeug.Wenn man googelt, findet man jedenfalls Beschreibungen der Synthese von diesem Zeug. Meine Interpretation ist, dass das im Wesentlichen jeder Geheimdienst hätte herstellen oder beschaffen können.
Ich glaube, dass diese "das müssen die Russen gewesen sein" zwar plausibel erscheint, weil das Opfer ein Russe ist, aber ansonsten nicht von Fakten gedeckt ist. Falls einer von euch mehr weiß, bitte ich um Einsendungen.
Die Russen reagieren übrigens eher verstimmt auf die ganze Nummer.
Nicht "alles Lüge" verstimmt sondern "ihr habt doch sicher Beweise, oder? Zeigt doch mal!" verstimmt.
Übrigens hatten die Russen den Typen in Haft und haben ihn später bei einem Agentenaustausch rausgerückt. Sie hatten also Gelegenheit, den umzubringen oder verschwinden zu lassen, und haben sie nicht genutzt.
Vielleicht ist das bei Chemiewaffen wie bei Cyber-Cyber. Mit "die Russen waren's" können alle gut leben.
Update: Die Nachdenkseiten glauben die Attribuierung auch nicht.
Update: Ein paar Chemiker schreiben mir, dass die Herstellung von dem Zeug zwar grundsätzlich kein Problem sei, wenn man die Formel sieht, aber dass man sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst umbringen würde. Das würde die Tätergruppe schon deutlich einschränken, grob auf Militärs und Geheimdienste.
Update: Meine Chemiker-Quellen schreiben mir jetzt, dass man das doch nicht auf "können nur Militärs und Geheimdienste gewesen sein" einschränken sollte. Das könnte zwar kein High-School-Absolvent im Badezimmer aber ein Chemie-Doktorand, der sich mit organischen Phosphorverbindungen auskennt, müsste das produzieren können.
Besonderheit von diesem Stoff soll ja sein, dass a) alle der Vorläufer-Chemikalien problemlos zu bekommen seien und b) man das im Feld aus zwei ungefährlichen Komponenten zusammenmixen kann. Ich stelle mir da sowas wie ein Glühlichtstab vor, den du knickst, und dann mischt sich das, und dann kann man aus der Ampulle sehr vorsichtig das Gift entnehmen. Das müsste also nicht mal ein besonderer Experte sein, der das Zeug im Feld anwendet. Er müsste nur jemanden Kompetenten für die Herstellung angeheuert haben. Auf der anderen Seite meinten die Chemiker auch, dass man an der Strukturformel schon sehen kann, dass das ein Nervengift sein wird. Insofern müsste das ein skrupelloser Chemiker sein, den man da anheuert. Wo wir dann doch wieder bei Geheimdiensten und Militärs wären :-)
Oder ersetze IBM durch Microsoft. Oder Cisco. Immer die gleiche Nummer. Die können gar nicht so übel verkacken, dass die Leute ihnen nicht mehr ihren Scheiß abkaufen.
Und dann, 20 Jahre später, merkte ich, dass das auch umgekehrt so läuft. Noch niemand ist gefeuert worden, weil er von den Russen gehackt wurde. Egal was passiert, man sagt einfach, man sei von den Russen gecybert worden, und dann ist der Job sicher. Niemand wird gefeuert, weil die Russen ihn gecybert haben. Egal wie krass der vorher verkackt hat. Spielt keine Rolle. Ist wie mit IBM, nur andersherum.
Das Prinzip ist sehr mächtig. Achtet mal drauf. Ich glaube sogar, dass das das eigentlich Muster ist, und die IBM-Geschichte ist davon abgeleitet.
Ich war mal mit ein paar Freunden in einem Escape Room. Lauter Nerds. Alle selbstredend davon überzeugt, besonders intelligent zu sein. Für alle war es also unakzeptabel, einen Escape Room nicht zu schaffen. Daher haben wir selbstredend den schwersten genommen, den noch nie jemand geschafft hatte vor uns. Wir haben ihn auch nicht geschafft. Aber gegen den dicksten Endboss im ersten Anlauf zu verlieren ist keine Schande. Ich habe mich nachträglich geärgert, dass ich da nicht stärker gegen opponiert habe damals. Aber diese Muster greifen halt überall.
Mir fällt das gerade ein, weil in Berlin immer so Plakate aushängen, für ein Theaterstück. Es heißt "Ich bin's nicht gewesen, Adolf Hitler ists gewesen". Hier ist eine schöne Kritik von dem Stück.
Naja und eigentlich bin ich drauf gekommen, weil ich diese Meldung hier las. Das Militär vertreibt Hundertausende aus der muslimischen Hinderheit in Myanmar. Und wer ist Schuld? Facebook! Klarer Fall von: Ich war's nicht, Facebook ists gewesen!
Noch nie ist jemand gefeuert worden, weil er sich von Facebook zum Hass hat anstacheln lassen!1!! Facebook ist das neue "die Russen". Oh, Facebook war Schuld? Na dann kann man da wohl nichts machen. Dann können wir ja alle weitermachen wie bisher *achselzuck*
Ich hatte vor ner Weile ein Gespräch in einer Organisation, die angeblich von den Russen mit einem APT gehackt wurde. Die Presse so: APT!! DIE RUSSEN!!! Und der Typ so, zu mir: Nix APT, eher so Back Orifice-Style megapeinliche Uralt-Malware… Aber hey, "DIE RUSSEN HABEN UNS MIT APT GECYBERT", … dann sprach der Mann einen Satz aus, der mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist: Damit konnten alle gut leben.
Ja, meine Damen und Herren. So läuft das.
Facebook ist Schuld.
Die Russen haben uns gecybert.
Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
Damit konnten alle gut leben.
Update: Das gilt natürlich auch außerhalb der IT und der Politik, aber ich wollte Beispiele nehmen, die aus meiner Lebenserfahrung kommen. Ein Leser kommentiert:
Anderswo hört man: "Das ist der Marktführer" und meint: Das wäre er nicht, wenn er nicht besonders gut wäre und da kann man ex definitione nix falsch machen. Beispiel: Spedition. Verkackt einen Termin, Geschäft platzt, Riesenschaden. Versandleiter: "Aber XY ist der Marktführer hier!" Geschäftsführer: "Ja, dann kann man nichts machen." Zu mir: "Sie machen keine Fixtermine mehr!"
Die WKStA ermittelt gegen mehrere BVT-Beamte wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs in mehreren Fällen. Dabei soll es um nicht gelöschte Daten eines Anwalts sowie um die Weitergabe von drei nordkoreanischen Passmustern aus österreichischer Produktion an die südkoreanischen Sicherheitsbehörden gehen.Wobei ich fast vermuten würde, dass die Weitergabe der Pässe nicht ein Alleingang der Schlapphüte war sondern von oben abgesegnet. Aber was weiß ich schon aus der Ferne :)
Und so sehr ich diesen Geheimdienstlern den Untergang wünsche, so sehr muss man sich jetzt natürlich fragen, ob die "Freiheitlichen" jetzt nicht diesen Vorwand nutzen, um Kontrolle über die Dienste zu erlangen und sich eine Gestapo aufzubauen. Alles sehr unerfreulich. Hätte uns doch nur jemand gewarnt, dass das Aufbauen solcher Strukturen von antidemokratischen Regimes missbraucht werden könnte!1!!
Der Einsender kommentiert:
Die "Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität" macht eine Razzia beim BvT (BUNDESAMT FÜR VERFASSUNGSSCHUTZ FÜR TERRORISMUSBEKÄMPFUNG wie es bei uns so schön heißt). Der Leiter der Einsatzgruppe ist bei der FPÖ und einer Burschenschaft, so wie der Großteil dieser Einsatzgruppe. Und beschlagnahmt werden bei der Razzia sämtliche Dokumente über Beobachtungen von Rechtsextremen wie Burschenschaftern, der "Identitären" etc.Kickl, wir erinnern uns, ist der neue Innenminister. Wobei wir Deutschen uns nicht zu sehr über Innenminister lustig machen sollten. Wir kriegen jetzt Seehofer.Kickl schickt also seine SA, um beim Geheimdienst aufzuräumen, wow.
Update: Ein anderer Einsender korrigiert den ersten Einsender:
Dein Einsender hat ein geschichtliches Ding etwas verdreht.
Geschichtlich war das: Hitler schickte die SS, um mit der SA aufzuräumen. Das war im Propaganda-Sprech der so genannte "Röhm Putsch.
Genau daran musste ich aber auch denken, als ich bei der oben erwähnten Stelle war.
(Danke, Johannes)
Statement von Patrick Breyer (Piratenpartei) zum neuen Bundesjustizminister Dr. Matthias Miersch:Ging hier per Mail ein. Hoffentlich ist das wirklich von Patrick :-)Gut, dass der rückgratlose Umfaller-Maas (Vorratsdatenspeicherung, NetzDG) ins Außenministerium wegbefördert wird.
Ich setze Hoffnungen in den neuen Justizminister und Juristen Dr. Miersch, der Kooperationsvertrag und Minderheitenregierung als Alternative zur GroKo befürwortet hat, der gegen Fracking war und die Vorratsdatenspeicherung im Bundestag abgelehnt hat. Er schwenkt erfahrungsgemäß am Ende meist auf die Parteilinie ein, aber er kämpft wenigstens vorher für seine Überzeugungen. Darauf wird es in den anstehenden Auseinandersetzungen mit dem überwachungswahnsinnigen Innenminister Seehofer ankommen.
Update: Ich frage mich ja, wieso wir das nicht einfach wie früher machen können, und die Leute zur EU „befördern“. Nicht dass das so viel besser ist, aber … Außenminister!?
Und wer wissen will, was Doro Bär sonst so über Daten und Digitalisierung denkt: bitteschön!
Und während ihr über Flugtaxis denkt, denkt Doro Bär darüber nach, ob man nicht mit Breitband-Internet auch eine Frequenzversteigerung machen kann, damit der Staat mal wieder zu ein paar Milliarden kommt, ohne dafür etwas leisten zu müssen. Und ob man nicht die Wirtschaft ankurbeln kann, indem man die Daten der Bürger an (ausländische) Konzerne verhökert.
Ich löse mal auf: Ja, schon, aber das fördert deren Wirtschaft, nicht unsere.
Ich finde das ja immer toll, wie unsere Politik Datenschutz für einen Hemmschuh hält, dabei ist es eine Chance, eine Marktnische zu erzeugen, in der unsere eigenen Firmen einen Vorteil hätten gegenüber ausländischen Firmen. Der einzige Hemmschuh sind Staatssekretäre im Goldrausch, nachdem sie sich von Lobbyisten warme Luft in den Hintern haben blasen lassen.
Die im Investitionsschutzabkommen zwischen den Niederlan den und der Slowakei enthaltene Schiedsklausel ist nicht mit dem Unionsrecht vereinbarACH NEE. Aber die Schiedsklausel mit Kanada ist?! (Danke, Bolko)
Die Erbin aber habe keine Änderungen gewollt.Na dann ist das ja jetzt geklärt. Gut, dass wir keine Remix-Kultur haben. Nicht auszudenken, wenn jemand einfach so korrigierte Fassungen rausbringen könnte.
Da wären die Gefühle einer Witwe bedroht. Und vermutlich die Einnahmen, wenn die Leute nur noch die korrigierte Version kaufen.
Mir hat ja noch keiner erklären können, wieso eigentlich Nachfahren eines Künstlers Geld für das Werk ihres Vorfahren bekommen sollten. Ich finde das zutiefst ungerecht (genau so ungerecht wie das Vererben von Reichtum generell). Kriegen die Nachfahren des Müllmanns Geld für die Arbeit ihrer Vorfahren? Wie ist es mit den Nachfahren von jemandem, der ein Gebäude oder eine Brücke gebaut hat? Ein Maschinenbauer? Sogar Parlementsabgeordnete, denen sonst keine Selbstbereicherung zu schamlos ist, haben für ihre Nachfahren keine solche Regelung eingeführt. Meine Familie kriegt auch nichts, wenn ich vom Bus überfahren werde.
Update: Oh wow, ein Leser erklärt:
wenn der jemand auch der architekt war: jepp, da ist das genauso.
architekten haben ein copyright auf ihre werke, also die gebäude, die aus ihren entwürfen entstehen. und jepp, das copyright wird vererbt und gilt 70 jahre nach dem tod des architekten. ich habe in frankfurt mal einem hochhaus gearbeitet, auf dessen dach wir keine parabolantenne stellen konnten, weil die witwe des architekten dagegen einspruch eingelegt hat (die begründung war, dass die antenne die silhoutte des gebäudes verändert hätte).
Update: Ein Leser hat noch mehr Beispiele:
Das Drama um die verbesserte "Ulysses"-Übersetzung und ihre Blockierung durch Erben des verstorbenen Originalübersetzers, ist überhaupt nicht neu. Ich bin Literaturwissenschaftler und kenne diese Materie daher gut. Drei bekannte Fälle:
- In den 90ern verhinderten die Erben des französischen Schriftstellers Raymond Queneau (Autor u.a. von "Zazie in der Metro") Web-Versionen seiner "100,000 Milliarden Gedichte". Queneau war Mitglied von Oulipo, einer Gruppe von Dichtern und Mathematikern, die in den frühren 60er Jahren Pioniere auf dem Gebiet der Computerdichtung waren. Die "100,000 Milliarden Gedichten" waren Sonette - also vierzehnzeilige Gedichte - bei denen jeder Vers/jede Zeile beliebig zwischen zehn Alternativen gewählt werden konnte, was 10 hoch 14 mögliche Gedichtvariationen erlaubt. Im Buchdruck wurde das durch aufgeschlitzte Zeilen realisiert. Natürlich funktionierte das im Web viel besser, was aber nicht sein durfte.
- Der im spanische Dichter Federico Garcia Lorca hat in Deutschland völlig zu Unrecht einen folkloristisch-romantischen Ruf. Das lag an der hundsmiserablen deutschen Übersetzung seiner Gedichte durch einen verhinderten Romantiken, der "den klaren Stil von Lorca mit seinen eigenen dichterischen, aber erfolglosen Bestrebungen" zutünchte: "'Mädchen' wurden zu 'Mägdelein', 'Erbrechen' zu 'Gespei' und die 'fette Frau' zum 'feisten Weib'".
Daran änderte sich zwischen 1936 (der Ermordung Garcia Lorcas im spanischen Bürgerkrieg) und 2006 nichts, weil die spanischen Erben Lorcas auf der bestehenden deutschen Übersetzung bestanden. Erst nach Ablauf der Urheberrechte konnten vernünftige Neuübersetzungen erscheinen, aber da war der Ruf Lorcas in Deutschland gewissermaßen schon ruiniert.
- Der bekannteste Fall ist Franz Kafka, der Zeit seines Lebens nur wenige seiner Kurzgeschichtem publizierte und den größten Teil seines Werks - darunter seine drei Romane - unveröffentlicht nachgelassen hatte. Hier ist die Materie noch komplexer: Kafka beauftragte seinen besten Freund, den Schriftsteller Max Brod, alle unveröffentlichten Manuskripte zu verbrennen. Brod hielt sich glücklicherweise nicht daran und gab die Werke heraus. Allerdings griff er redaktionell stark in die Texte ein, weil er versuchte, ihren fragmentarischen Charakter abzuschleifen. Das ging so weit, dass er beim Roman "Der Prozess" die Reihenfolge der Kapitel selbst bestimmte, einige Kapitel aus den Manuskripten wegließ und sogar die Zahl der Personen, die die Hauptfigur zu ihrer Hinrichtung begleiten, von drei auf zwei reduzierte. Beim Roman "Der Verschollene" veränderte er den Titel zu "Amerika". Bis heute basieren die meisten Kafka-Ausgaben auf Max Brods Edition der Texte. Erst nachdem im Jahr 1994 die Urheberrechte an Kafkas Werk abgelaufen waren, konnten kritisch revidierte Editionen erscheinen. Eine davon war übrigens ausgerechnet von Roland Reuß, der heute - Ironie der Geschichte - der fanatischste Bekämpfer von Open Access geworden ist (mit einschlägigen Appellen und Artikel u.a. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung).
(Danke, Burkhard)
Warum die Bundeswehr? Die Mineralölkonzerne hatten zu sehr die Hosen voll vor den USA, um mit Iranern Geschäfte zu machen. (Danke, Artur)
Wir haben übrigens gerade die Verhandlungen zu too big to fail 2.0 laufen. Bei den Banken war das Ergebnis ja desaströs, als die Politik sie hat mit ihrem systematischen Betrug hat wegkommen lassen. Die Autobauer gehen offensichtlich davon aus, dass sie genau so kostengünstig mit ihrem Dieselbeschiss wegkommen. Maas zuckt noch ein bisschen. Aber nicht viel.
Wenn der mal für Verbraucherschutz so viel Energie gehabt hätte wie für Netzzensur! Nicht auszudenken!
Kushner is not alone. All White House aides working on the highest-level interim clearances — at the Top Secret/SCI-level — were informed in a memo sent Friday that their clearances would be downgraded to the Secret level
Ja aber aber aber wie soll Kushner denn jetzt Frieden in den Nahen Osten bringen?!
Ja, Stripper. Bei Beerdigungen. Weil, äh, wenn mehr Leute kommen, dann ehrt das doch den Verstorbenen. Also legt die Familie anscheinend schonmal zusammen und holt einen Stripper für die Beerdigung.
Die wurden jetzt deutlich verstärkt, als die Springer-Presse von der "Ostfront" spricht. Ach ja? Soweit ist es schon wieder? Die deutsche Armee verteidigt auf der Ostfront das Vaterland gegen die hinterhältigen Bolschewiken?!
Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass die Bundeswehr schlechte Ausrüstung hat. Da bin ich historisch ganz froh, dass es dieses Korrektiv gibt. Nicht nur für die Deutschen, auch schon für Napoleon. (Danke, Jens)
Den Managern werde vorgeworfen, das Compliance-Managementsystem nicht ordnungsgemäß eingeführt zu haben.(Danke, Andreas)
When quotas are put on the table, proponents often produce “snapshot” studies showing that companies with more women on their boards have better returns and are less likely to be beset by fraud or shareholder battles. But causation is hard to prove. Perhaps better-managed companies have more scope to promote diversity. Equally, when studies are conducted before and after quotas are imposed, the results in terms of companies’ performance are inconclusive. Some studies find positive effects; others the opposite or no effect at all.
Stimmen Frauen denn freundlicher ab, wenn es z.B. um Entlassungen geht? Nein, auch nicht!But there was no change in the substance of decisions, such as whether to approve lay-offs. It also found that the process did not change because the new members were women. It was because they were likely to be outsiders.
Aber aber aber mehr Frauen im Aufsichtsrat ist doch bestimmt besser für die Frauen weiter unten in der Hierarchie?! Wenigstens das, Fefe! Wenigstens das!!Perhaps the most puzzling shortcoming of the quotas is that they have had no discernible beneficial effect on women at lower levels of the corporate hierarchy.
Na sowas. Wie überraschend. Hätte uns doch nur vorher jemand warnen können!1!!Ich persönlich finde es ja herzlich egal, ob da inkompetente Schlipsträger oder inkompetente Pumpsträger die Kohle verbrennen. Aber dieses ganze ideologisch verbrämte Rumgelüge geht mir auf den Sack. Seid doch einfach ehrlich, liebe Frauen.
Ihr möchtet gerne das große Geld kriegen, ohne dafür die großen Nachteile in Kauf nehmen oder die großen Risiken eingehen zu müssen, mit denen das für Männer verbunden ist. Finde ich völlig nachvollziehbar. Geht mir genau so. Ich hätte auch gerne, dass mir jemand ein Millionengehalt zahlt, dafür dass ich alle paar Monate mal zu einer belanglosen Sitzung fahre und Schnittchen esse, während irreführende Vorträge gehalten werden, die mich gezielt vom Zustand der Firma isolieren, damit ich keinesfalls informierte Entscheidungen treffen kann. Klar klingt das wie ein Traumjob und ich hätte das auch gerne geschenkt.
Aber die Männer kriegen das (völlig überraschend, ich weiß!) gar nicht geschenkt. Die müssen sich 30 Jahre lang im Konkurrenzkampf gegen andere Männer aufrauchen, die den selben Posten haben wollen. Und wenn sie auf dem Weg einen Fehler machen, sind sie weg vom Fenster. Ein Haufen der Männer stirbt auf dem Weg an Herzinfarkt oder die Karriere endet mit Burnout oder auf einem Bullshit-Job in einem belanglosen Bullshit-Gremium ohne ordentliche Entlohnung. Und ihre Kinder sehen solche Männer im Allgemeinen höchstens ne halbe Stunde die Woche am Wochenende mal, wenn's hoch kommt. Frauen konnten da schon immer mitspielen, aber Frauen sind im Durchschnitt einfach zu schlau, ihr Leben für so einen hohlen Scheiß zu opfern. Männer sind so blöde, ihre gesamte Lebensqualität zu opfern, um sich singulär einem bescheuerten Ziel zu widmen. Männer stehen ja auch auf Autorennen und Bergsteigen. Völlig bescheuert. Und ja, gelegentlich kommt mal einer durch. Aber komischerweise fällt der neidvolle Blick der ach so unterdrückten Frauen immer nur auf die drei Leute, die durchgekommen sind, nicht auf die 50000 Männer, die auf dem Weg verendet sind.
Aber wartet, ich weiß genau, was ihr jetzt sagen werden. Nein, wirklich. Moment. Ich kann es fühlen. Wir brauchen einfach MEHR Frauenquote!!1!
Wir sehen uns dann hier in ein paar Jahren wieder, wenn die Zahlen dafür vorliegen. Und auch dann wird sich wieder die Frage stellen, wieso uns denn niemand gewarnt hat.
Wieso fordert eigentlich niemand eine Frauenquote auf dem Mount Everest?
Update: Zur Abrundung: NZZ 2007 über Hausfrauen. Die Situation ist unbefriedigend, und zwar für alle Seiten, und da müsste man mal dringend was tun. Stattdessen werden wir hier mit diesen Nebelkerzen von wegen Frauen-in-die-Aufsichtsräte abgespeist. Ich halte das für die moderne Version von "Trickle Down Economics" ala Reagan. Und inhaltlich ist das ja auch geschickt! Man tut so, als hätte man was getan, und es trifft nur die Superreichen in den Vorständen, mit denen eh niemand Mitleid hat. Tolle Wurst!
Der [israelische] Journalist hatte Morawiecki gefragt, ob er sich durch das neue Holocaust-Gesetz in Polen strafbar machen würde, wenn er darüber schreiben würde, wie seine Eltern von ihren polnischen Nachbarn an die Nazis ausgeliefert wurden. Morawiecki antwortete relativierend: "Natürlich wird es nicht strafbar sein, nicht als kriminell angesehen werden, wenn man sagt, dass es polnische Täter gab, so wie es jüdische Täter gab, so wie es russische Täter gab, so wie es Ukrainer gab, nicht nur deutsche Täter."Ihr könnt euch sicher denken, wie gut das international angekommen ist.
Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim BundesverkehrsministeriumAlso mal abgesehen davon, dass sich dazu ernsthaft das Verkehrsministerium äußert (ich muss an Kohl denken, der 1995(?) gefragt wurde, wie es um den Ausbau der Datenautobahnen stünde, und der antwortete, Straßenbau sei Ländersache), bin ich gerade ein bisschen irritiert, denn Wikipedia sagt:
Am 17. Dezember 2013 wurde sie zur Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett Merkel III ernannt.[1] Nachdem Alexander Dobrindt am 24. Oktober 2017 als Bundesverkehrsminister verabschiedet wurde und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt das Amt kommissarisch weiterführt, ist Bär seit 24. Oktober 2017 statusrechtlich Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft.Wie, hat die jetzt zwei Staatssekretärposten in verschiedenen Ministerien gleichzeitig?
Die Marktteilnehmer können das anscheinend auch nicht wirklich bestätigen:
Dagegen berichten die TV-Kabelnetzbetreiber von einer sehr hohen Nachfrage für schnelle Internetzugänge. Auch die Deutsche Telekom freut sich über eine starke Nachfrage für ihre Vectoring-Anschlüsse mit 100 MBit/s.Ist ja komisch. Hat sich Frau Bär vielleicht von einem Lobbyisten verarschen lassen?
Update: Hey, vielleicht liegt die schleppende Nachfrage für Gigabit auch einfach daran, dass niemand weiß, dass man das bei der Telekom für 119€/Monat bestellen kann. Warum würde man da auch Werbung für machen, gell, Telekom? (Danke, Jens)
Tut es aber nicht. Die Begründung ist haarsträubend:
Bis zuletzt schickten Banken und andere Stellen ihre Meldungen an die FIU vor allem per Fax, da eine Software-Lösung noch nicht bereitstand. Bis zuletzt waren studentische Hilfskräfte damit beschäftigt, Tausende Faxe in Datenbanken zu übertragen.Wie schlimm ist es denn?
Im vergangenen Dezember musste das Bundesfinanzministerium auf eine Anfrage eines Abgeordneten der Linksfraktion im Bundestag einräumen, dass von 29.000 eingegangenen Verdachtsmeldungen 25.000 noch nicht vollständig bearbeitet sind.Das flutscht!!
Ja gut, denkt ihr euch jetzt vielleicht, das ist ja bald vorbei. Die Bundesregierung redet doch ständig von ihrer Digitalisierungs-Strategie und dass Daten das Erdöl des 21. Jahrhunderts sind. Gucken wir doch mal, was die meinen, wenn sie Digitalisierungsstrategie sagen!
Durchbruch bei den Groko-Verhandlungen in Berlin: Die Arbeitsgruppe „Digitales“ hat sich auf konkrete Projekte verständigt, die unter anderem eine dezidierte Games-Förderung und eine politische Anerkennung des eSport-Segments erwarten lassen.Oh ach soooo! Das heißt Digitalisierung für die Bundesregierung! Verstehe.
Nun, äh, nach den Meldungen neulich über die ausgebremsten Steuerfahnder stellt sich ja die Frage, ob das nicht Absicht ist.
Aber die Frage mit dem Gender Pay Gap ist auch an anderer Stelle gerade aktuell. Und zwar bei Uber. Ubers Software weiß gar nicht, ob der Fahrer Mann oder Frau ist, aber trotzdem verdienen Männer 8% mehr als Frauen. Wie kann das sein? Ist das Patriarchat so mächtig, dass es einen doppelblinden Versuchsaufbau trotzdem unterdrückend penetrieren kann? Die Erklärungsversuche sind: a) Männer fahren schneller, b) Männer sind länger dabei und wissen daher, wo sie sich wann aufhalten müssen, um mehr lukrative Aufträge zu kriegen.
Update: Ein Einsender hat eine interessante Vermutung:
well, we all know that Uber takes the market and market incentives to extremes. My hypothesis (without any information to back it up) is that Uber pays more when there are less drivers around (i.e. at night, and in the more dangerous parts of town), and if you are a woman you'd rather not drive in the shady parts at night. Consequently you miss out on the bonus. If that's true the lesson is that the market does not know about gender and that consequently market-based methods won't help on that front.
Update: Ein Einsender erklärt:
die Pentagon Abteilung "failed to produce Documentation" so im Artikel. Hatte so ein Audit letzten für ein EU-Projekt, dabei kommt man sich oft vor wie der letzte Idiot. Bspw. 10.000 USB Sticks bestellt und Rechnung erhalten und gezahlt. Alles Dokumentiert, einzig der Leiferschein ist nicht auffindbar. Von den USB Sticks vor 4 Jahren sind noch ca. 1000 über. Der Auditor akzeptiert das dann nicht und besteht auf dem Lieferschein ansonsten wird da nichts annerkannt. "We failed to produce Documentation" passiert recht schnell und [Auditfirma] muss ja auch was vorzeigen können gegenüber dem Auftraggeber, insofern arbeiten die so pendantisch und treu nach dem Buchstaben, so dass da schon seltsame Dinge bei rauskommen können.
Ein anderer Einsender:
Im EU Haushalt verschwindet auch jedes Jahr etliches. So genau ist mir die Summe allerdings auch nicht bekannt - woher auch ;-) Da gehen die Aussagen durchaus auch mal in die Höhe von einigen Milliarden. Da ist es dann weniger eine Stelle wo alles wegkommt, als viele Stellen, wo einiges wegkommt.
Wenn wir nicht wachsam sind, dann steht bald in den Geschichtsbüchern, dass die Russen hinter Stuxnet steckten. So krass ist das Realitätsverzerrungsfeld der USA schon.
Rex Tillerson ist diese Tage auf einer "die Russen kommen"-Panikmache-Tour in Mexiko gewesen. Ich glaube das war ein NAFTA-Event, denn die kanadische Außenministerin war auch da. Und der Tillerson hat dann da von der Gefahr durch russische Wahlbeeinflussung herumgeblubbert, während die Kanadierin immer zustimmend besorgt genickt hat.
Mir ist fast das Frühstück wieder hochgekommen.
Auf der anderen Seite wissen dann auch Hacker, wo was ist. Und weil die Softwareentwicklungsbranche vor vielen Jahren entschieden hat, dass sauber Programmieren zu schwer ist und wir lieber Hacker ärgern wollen, ging die Entwicklung dann dahin, dass man das Programm halt bei jedem Programmstart woanders hin tut im Adressraum. Das nennt sich dann PIE.
Technisch läuft das über einen gruseligen Hack im ELF-Dateiformat, denn das kennt nur Binary (Programm, an statischer Adresse) und Shared Object (Shared Library, an dynamischer Adresse). Das ist schlicht nicht vorgesehen, dass ein Programm an einer zufälligen Adresse geladen wird. Selbst wenn man den Code so formuliert, dass das ginge (was bei Intel/AMD bei 64-bit-Programmen viel einfacher und effizienter geworden ist als bei 32-bit-Programmen, weil der Befehlssatz da ein anderer ist, der darauf ausgelegt ist). Kurz gesagt gibt es bei 64-bit-Programmen eigentlich keine Effizienz-Ausrede mehr, um die nicht positionsunabhängig zu machen. Es gibt natürlich, wenn man genau hinguckt, doch einen Performancenachteil, aber den will ich hier mal außen vor lassen :-)
Der Hack ist jetzt so, dass man in der Datei einträgt, es sei eine Shared Library, kein Programm. Der Kernel lädt die trotzdem und alles ist gut. Das ist leider ein Opt-In-Ding. Wenn ihr unter Linux Software baut, tut mal bitte immer schön -fPIE auf die Compiler-Kommandozeile.
Nun bin ich aber nicht an regulären Binaries interessiert, sondern an statischen Binaries (das ist die Zielgruppe für meine libc). Und der Hack mit dem PIE geht zwar vom Dateiformat her auch bei statisch gelinkten Programmen, aber in der Praxis halt nicht. Ich habe mal ein paar Tage lang versucht, das doch zum Laufen zu kriegen, und bin am Ende gescheitert. Es geht aber prinzipiell. Das weiß ich, weil es jemand anderes geschafft hat: Der Autor der musl-libc. Der gute Mann hat irgendwann bei GNU ein paar Bugs eingetragen, ob es nicht toll wäre, wenn man da nicht so gruselig hacken müsste, wie er es getan hat. Und gcc 8 hat jetzt die Option -static-pie, die genau das tun soll.
Die wollte ich also auch direkt mal ausprobieren, und baute erstmal die neuen binutils, dann den neuen gcc, und jetzt die neue glibc. Und dann fiel mir auf, dass plötzlich meine dietlibc-Binaries größer waren. /bin/true macht im Wesentlichen nichts und sollte eigentlich nur ein paar Bytes groß sein (ein paar ELF-Header brauchen Binaries schon, aber so Größenordnung 200 Bytes ist eigentlich realistisch). War es aber nicht, sondern es war plötzlich über 4k groß. Gut, es war auch vorher weit davon entfernt, weil die dietlibc inzwischen eben eine Menge anderen Kram supportet, der die Startup-Code größer macht. Z.B. den Stack Protector initialisieren, und Thread Local Storage. Aber das true-Binary hätte trotzdem deutlich unter 4k sein müssen.
Ich habe also ein bisschen rumgeguckt, und es stellte sich raus, dass das nur mit dem binutils-bfd-ld so war. binutils ist das Paket unter Linux, aus dem der Assembler und der Linker kommen. binutils hat aber zwei Linker. Den alten mit bfd (der fetten Abstraktionsschicht von binutils) und den neuen, in C++ geschriebenen, der weniger kann, das dafür angeblich besser: GNU gold. Den habe ich normalerweise nicht im Einsatz, weil der bei mir vor Jahren mal Probleme gemacht hat beim Firefox-Linken. Egal. Mit dem gold ist das true-Binary nur 1,3 KB groß. Ich habe also mal reingeguckt und fand in dem statischen Binary von dem bfd-ld eine PLT. PLT steht für Procedure Linkage Table und ist für die Zusammenarbeit (und Umbiegbarkeit mittels LD_PRELOAD) von Shared Libraries da. Das hat in einem statischen Binary nichts verloren. Ich habe mal einen Bug aufgemacht bei binutils.
Ich stellte also auf GNU gold um, und wollte fluchs die neue glibc bauen — aber die baut mit ihrem neuen static-pie-Support für gcc 8 nicht mit gold, nur mit dem bfd-ld. *SEUFZ*
Aber jetzt wo die Infrastruktur da Support für hat, hoffe ich mal, dass auch für die dietlibc static PIE nur noch eine Frage der Zeit ist, möglichst kurzer Zeit. Das will man schon haben, besonders auf 64-bit-x86-Systemen, wo das kaum noch was kostet gegenüber Nicht-PIE.
Aus Frust hab ich jetzt mal true und false in Assembler gehackt für x86/x64 :-)
Update: Stellt sich raus: static pie mit gcc 8 funktioniert auf Anhieb, auch mit dietlibc. Cool!
Update: Gestern Bug gefiled, heute Patch da. Binutils rockt!
Jedenfalls stehen vor dem Hotel so "Polizisten" mit Sturmgewehr, Finger am Abzug. Vor dem Hotel ist so ein Luxus-Einkaufszentrum, und deren Rent-A-Cops tragen auch die ganze Zeit schusssichere Westen.
Noch beunruhigender sind aber die ganzen Ex-Marine-Typen in ihrer weiten, nicht die Bewegung einschränkenden Business-Kleidung und dem Ringel-Kabel vom Ohr hinten in den Nackenbereich des Anzugs. Die betonte Gelassenheit, mit der die sich fortbewegen, aber der Blick immer gezielt die Umgebung prüfend, das finde ich fast noch beunruhigender als wenn die nervös wirken würden. Wobei ich das warscheinlich auch nur glaube, bis ich die wirklich in nervös sehen würde.
Jedenfalls ist das hier gerade alles so weit weg von meiner normalen Realität, dass ich glaube ich den Tagesausflug lieber streiche.
Ein Local hat mir erzählt, dass es hier mal so eine Durchsage gab, dass die Regierung einen Crack-Down gegen die Narcos machen würde, und daraufhin standen spontan 1/3 der Wohnungen und Hotelzimmer leer. Leuchtet ja auch ein, dass die in einer Reichengegend residieren.
Was mich aber am meisten mitnimmt gerade ist, wie die Mexikaner reagieren, und die Touristen. Ich bin anscheinend der Einzige, der sich davon bedroht fühlt. Die anderen laufen ganz normal in die Mall zum einkaufen, 1m an den Sturmgewehr-Leuten vorbei, sprechen die gar noch an und fragen nach der Richtung oder dem Wetter. Mit 3-4 turnenden Kindern um sich rum.
Das ist hier gerade echt ganz gewaltig außerhalb meiner Komfortzone. Gut, die sind wahrscheinlich alle gut trainiert und so. Aber mein Gedanke in so einer Umgebung ist eher "keine hastigen Bewegungen machen". Das beobachte ich bei den Anderen hier so gar nicht.
Was für eine krasse Erfahrung.
Update: Ein Einsender kommentiert:
ich kenne das Gefühl, als ich das erste Mal in Israel war und mir im Cafe dauernd das Sturmgewehr des Typen neben mir an mein Bein gebaumelt ist. In der konkreten Situation war das nicht entspannungsfördernd.
Aber viel heftiger war es nach der Rückkehr. Man gewöhnt sich höllisch schnell daran, dass an jeder Bushaltestelle und jedem Geschäft ein Typ da steht und dich auf Waffen kontrolliert (wohlgemerkt, sie kontrollieren nur, sie fischen sie nicht heraus, wenn du nicht ins Raster fällst). Als ich das erste Mal wieder in Frankfurt U-Bahn gefahren bin und dort keine Kontrollen waren, fühlte ich mich sehr sehr unwohl.
Für mich war das eine spannende Lektion, wie schnell man sich an alle Arten von "Sicherheit" gewöhnt und wie schnell man bereit ist, Freiheiten aufzugeben. Beispielsweise die Freiheit, einfach so mit Rucksack durch die Gegend laufen zu dürfen.
Oh wow. Na da bin ich ja mal gespannt, ob ich das auch so erleben werde nach meiner Rückkehr.
Und was ist im Blogpost ihr illustrierendes Beispiel? Radio Free Asia!
Radio Free Asia was founded and funded in the 1950s by an organization called "Committee for Free Asia" as an anti-communist propaganda operation, broadcasting from RCA facilities in Manila, Philippines.
I see what you did there, Youtube! :-)
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat das mal geprüft und kommt zu dem klaren Ergebnis: Nein. Dafür fehlt es an einer gesetzlichen Grundlage.
„Wenn eine Behörde Menschen auf Twitter blockiert, dann liegt darin ein Eingriff in die Informationsfreiheit und zugleich eine rechtswidrige Ungleichbehandlung“, so GFF-Vorstandsmitglied Dr. Boris Burghardt.
Update: Ein Einsender erzählt aus der Perspektive des Social-Media-Teams einer Landespolizei:
Es gibt eine Informationsfreiheitsanfrage über FragDenStaat zu dem Thema. Hier ist die von Brandenburg, es gibt die gleichen Fragen auch an die anderen Polizeibehörden, die Twitter-Accounts betreiben.
Die Fragen sind beantwortet, aber das hängt gerade noch irgendwo im Bürokratiedschungel fest.
Die Anzahl der blockierten Twitter-Nutzer liegt dabei im einstelligen Bereich. Die Accounts werden vor allem blockiert, weil sie Spam oder Beleidigungen versenden, Trolls oder Reichsbürger sind. Journalisten sind da meines Wissens nicht darunter und das kann ich mir auch nicht vorstellen.
Nach all dem, was ich so mitkriegen stellen Journalisten oftmals unbequeme Fragen (big up Tilo Jung), aber zumindest die Pressestelle der Polizei Brandenburg sieht das sportlich. Vielleicht ist das in einigen Bundesländern wie Sachsen anders, oder Reichsbürger besorgen sich jetzt Presse-Ausweise.
Aus meiner Sicht binden die Social Media Trolls jede Menge Konzentrationszeit, die ihnen nicht zusteht.
Und das wird dann natürlich gedanklich auch mit nach Hause genommen und an die Familie weitergereicht. Jahrelang konnte man auf Twitter tun und lassen, was man wollte. Jetzt postet jemand ein Bild von sich mit einer Waffe und man erkennt nicht, ob es eine Replica ist, oder nicht. Ein Dritter erwähnt den Twitter Account der Polizei in seiner Antwort auf den Tweet und jetzt hat die Polizei Kenntnis und muss handeln. Und dann klingelt die Polizei beim OP an der Tür und der regt sich dann auf YouTube darüber auf…. Ein ewiger Kreislauf…
Auf die Erwähnungen mit ACAB oder einem Bild mit einem Joint reagieren sie schon gar nicht mehr.
Faszinierend. Gut zu hören, wie das aus deren Sicht aussieht.
Ich bin ja nicht auf Twitter, aber so wie ich das verstanden habe, ist das Problem beim Blocken, dass derjenige dann nicht mehr kommentieren kann. Der kann sich noch im Private-Browsing-Modus die Meldungen angucken, aber nicht mehr öffentlich kommentieren. Und das ist dann aus meiner Sicht eben eine Kategorie, die ich damit vergleichen würde, wenn die Polizei Demonstranten vor ihrer Behörde pauschal lebenslängliches Platzverbot erteilen würde. Insofern teile ich an der Stelle die Kritik der GFF.
Die Benchmark-Parameter waren:
./bench -n 1000 -c 10 -k -K 5 http://127.0.0.1/testfileDas heißt: 1000 Mal diese Datei laden, über 10 Verbindungen parallel, mit 5 Downloads pro TCP-Verbindung via HTTP-Keepalive. Sowohl das Benchmark-Tool als auch gatling sind Single-Threaded und laufen auf jeweils einem Core nebeneinander. Es sollte also nicht zu vielen Context Switches kommen, aber natürlich sehr viele Wechsel vom User Space in den Kernel und zurück. Und die sind genau das, was durch den Fix langsamer werden. Die CPU ist ein Haswell (noch ohne Microcode-Update). Das sollte also ziemlich nahe am Worst Case sein. Und in der Tat. Mit dem alten Kernel:
bench: 164835678432 bytes in 24.7616 seconds. bench: Throughput: 6.2GiB/sec bench: Requests per second: 40und mit dem neuen Kernel:
bench: 164870699232 bytes in 39.3921 seconds. bench: Throughput: 3.9GiB/sec bench: Requests per second: 25Das ist ein ziemlich krasser Einbruch. Und da ist kein SSD beteiligt, das ist alles Buffer Cache ohne tatsächlichen I/O zu tatsächlicher Hardware.
Update: Nach Einspielen des neuen Microcodes wird es ein bisschen weniger schlimm (4.5GiB/sec), aber das ist immer noch katastrophal viel schlechter als vorher. Kann mir mal jemand erzählen, wieso das jetzt keinen Recall gibt?
Ich hatte übrigens den 4.15 mit Retpoline-Support gebaut, aber ohne einen gcc mit Retpoline-Support. Laut Dokumentation werden dann von Hand an einigen Stellen Assembler-Fixes eingebaut.
Update: Intel hatte den Microcode zurückgezogen. Stellt sich raus: Das Microcode-Update, das ich probiert habe, war gar nicht der Meltdown-Fix. Hatte mich schon gewundert, wieso da 2017 dran stand. Damit ist der Unterschied zwischen den 3,9 und den 4,5 GiB/sec anscheinend Messvarianz Messfehler.
Update: Ach und der gcc 7.3, mit dem ich den Kernel gebaut hatte, kann doch Retpolines. Haben sie nur nicht für relevant genug gehalten, um es im Changelog online zu erwähnen.
Update: Haswell ist gar nicht der Worst Case, wie sich rausstellt. Ich habe schon pcid und invpcid im /proc/cpuinfo. Bei Sandy Bridge und co ist das wohl noch deutlich schlimmer.
Lange nicht mehr las ich etwas so herzzerreißendes wie dieses tränendrüsenstimulierende Winsel-Posting des "founder and chairman of MPEG", die die Welt über die letzten 35 Jahre mit ihrer Patent-Scheiße in Geiselhaft genommen haben. Und die gerade merken, dass ihr Businessmodell tot ist, denn bei Audio gibt es was besseres und lizenzfreies (Opus) und bei Video demnächst auch, denn Google und Mozilla haben die Schnauze genauso gestrichen voll gehabt wie alle anderen.
Google hat daraufhin die Firma hinter VP8 gekauft und VP9 gestartet, und Mozilla hat den Leuten hinter Xiph.org (denen wir Vorbis und Opus zu verdanken haben!) finanziell unter die Arme gegriffen, und Cisco ist dann auch noch aufgesprungen und jetzt gibt es die "Alliance for Open Media", und deren Codec AV1 soll demnächst rauskommen. Ich kann es kaum erwarten. Der wird open source und frei benutzbar und für die Implementation fallen keine Patentgebühren an. Und von der Qualität soll es besser als HEVC werden — was übrigens so gut wie tot ist, falls ihr das nicht mitgekriegt habt. Chrome spielt es nicht ab, Microsoft hat den Codec aus Windows 10 geschmissen (kann man wohl noch über den Store nachinstallieren), und dass Nvidia an Bord ist, zeigt, dass die bei ihren Grafikkarten auch keinen Bock haben, diesen unerträglichen Patenttrollsumpf um die MPEG-LA zu finanzieren, nur damit ihre Grafikkarten HEVC beschleunigen dürfen.
Technisch ist HEVC ziemlich cool eigentlich. Wenn AV1 wirklich besser als das wird, dann ist das eine enorme Errungenschaft.
*grusel*
Jetzt bin ich in Guadalajara, was im Flugzeug so ne Stunde von Mexico City entfernt ist. und die Stadt hat ungefähr die Größe von Berlin. ich hatte eher so mit der Größe von Hannover gerechnet. Man erzählte mir, dass das hier eher so die Reichengegend von Mexiko ist, wo wohl auch eine Menge junge Amis zum Studieren herkommen.
Am Flughafen in Mexiko City stand an jedem Gate so ein großes Poster an einem Ständer. Inhalt war sowas wie:
Die Fluglinien haben euch erzählt, ihre Verspätungen kämen daher, dass das Flugzeug des Präsidenten Priorität hat?Und dann so eine Tortengrafik, wieso Flugzeuge in Mexiko verspätung haben. 44k wegen Airline-Fuckups, 12k wegen Wetter, 4k wegen Flughafen-Fuckups, 0 wegen Präsidentenflugzeug.DAS STIMMT NICHT!
Fand ich sehr lustig. So ein bisschen ein "Kurze Durchsage von El Presidente" :-)
Essen holt man sich hier im Taco-Truck, die man auf größeren Parkplätzen findet. Aber mit Absprache untereinander, d.h. jeden Tag ein anderer Truck.
Der öffentliche Nahverkehr passiert mit Bussen, aber die muss man sich eher wie Taxis vorstellen, hat mir ein ortsansässiger Kollege erklärt. Der Bus gehört dem Fahrer, der hat sich eine Lizenz gekauft, und fährt halt grob die wichtigen Strecken ab. Wer mehr Menschen transportiert, macht mehr Profit. Ein Ticket ist daher dann auch nicht bei einem anderen Bus gültig.
Wie das genau ist, hängt wohl von der Region ab. Der Typ war aus Mexico City. Hier in Guadalajara gibt es anscheinend gelegentlich Kontrollen in Bussen, d.h. das System funktioniert offensichtlich subtil anders.
Taxi, Essen und Kleidung sind hier sehr preisgünstig, Elektro-Güter eher teuer. Ich vermute, dass die Regierung den Peso auf Exportfähigkeit getrimmt hat.
Akt 2: Van Gogh geht leider nicht, aber eine goldene Kloschüssel könnten wir anbieten!
Der Einsender kommentiert:
Das paßt doch mal buchstäblich wie Arsch auf Eimer!:-)
Update: Der Künstler, der das goldene Klo geschaffen hat, nennt sein Werk übrigens "Amerika". (Danke, Erhard)
Ich achte bei meinen Verlinkungen normalerweise sehr auf die Wortwahl. Nehmt nur mal die Peterson-Empfehlung jetzt. Ich habe da nicht geschrieben, Peterson habe eine Erkenntnis. Ich habe geschrieben, er habe eine These. Ich habe mir das ausdrücklich nicht zueigen gemacht, weil die Idee in meinem Blog nicht ist, euch Dinge aufzuschwatzen, sondern euch Thesen und Theorien und Sichtweisen zu zeigen, die ihr vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattet.
Die Idee ist, dass ihr dann die Fakten abwägt und euch eine Meinung bildet. Es freut mich daher auch immer sehr, wenn hier Mails reinkommen, die durchblicken lassen, dass ihr euch eine Meinung gebildet habt. Aber viele dieser Mails haben die Form (ich übertreibe das jetzt mal aus Illustrationsgründen schamlos): "Also ich glaube das ja nicht."
Fair enough, aber das war nicht die Frage. Ihr sollt überhaupt gar nichts glauben, schon gar nicht Dinge, die ich euch reindrücke. Es geht hier nicht um Glaubensfragen, sondern um Erkenntnis. Ihr sollt euch das anhören und dann mit rationalen Argumenten eine Abwägung treffen.
"Ich glaube das nicht" ist keine Abwägung. Da fehlt das ", weil". Und dahinter kommt bitteschön nicht sowas wie "weil 4chan auf Peterson abfährt". Davon wollen wir gerade wegkommen, dass Behauptungen nach dem beurteilt werden, der sie aufstellt! Ihr sollt lernen, das inhaltlich zu beurteilen!
Also. Ich kann euch nicht verbieten, hier katholische Kirche 2.0 zu machen, das als Glaubensfrage zu betrachten, Leute zu exkommunizieren und alle Äußerungen von exkommunizierten Familien grundsätzlich nicht zu glauben. Manche Leute kommen in ihrem Leben möglicherweise über dieses Modell nicht hinaus. Finde ich persönlich sehr deprimierend, aber mein Ziel ist nicht, die Welt zu verbessern, indem ich jeden aus meiner Sicht sich falsch verhaltenden Einwohner umerziehe. Mein Ziel ist es, Leuten, die willens und in der Lage sind, ihr Weltbild auf rationalere Füße zu stellen, dafür ein bisschen Rüstzeug zu liefern.
Daher bitte hier nochmal der Aufruf: Bitte versucht es wenigstens. Und wenn ihr keinen Bock habt, dann spart euch bitte die Mail an mich, dass ihr das nicht glaubt. Der Teil interessiert mich nicht. WARUM ihr was nicht glaubt, wenn es da Fakten und Argumente und Begründungen gibt, das ist interessant. Auch darauf kann ich dann aus Zeitgründen nicht reagieren, aber das ist wenigstens Feedback, dass meine Arbeit hier zumindest bei den richtigen Menschen ankommt, und möglicherweise was bewirkt.
Oh und "das ist doch alt" und "wie kann es sein, dass du das noch nicht kanntest"-Zuschriften sind aus meiner Sicht auch bloß Selbstdarstellung von euch und helfen weder euch noch mir weiter, weil ich sowas direkt lösche. Nur weil ich etwas jetzt ins Blog tue, heißt das nicht, dass ich das erst seit heute morgen kenne. Es heißt nur, dass ich es jetzt für den richtigen Zeitpunkt halte, und/oder dass ich jetzt einen Winkel daran gefunden habe, der gerade passt, oder den ich für interessant halte.
Es geht um die Hypothese, dass nicht nur ein körperliches Immunsystem gibt, sondern auch ein soziales, ein gesellschaftliches. Das ist noch nicht der krasse Teil, das fand ich einigermaßen offensichtlich, wenn man sich Bräuche wie Schächten anschaut oder koscheres Essen. Das fand ich schon immer einleuchtend, dass das auf eine Krankheitsabwehr zurückgeht.
So, aber jetzt der Punkt. Ekel ist ein Reflex, der einen evolutionären Vorteil bringt. Man reagiert mit Ekel auf Dinge, die mit Krankheit oder Tod assoziiert sind. Gammelige Lebensmittel, Leichen, Insekten, Ratten und Mäuse, und wie sich rausstellt ist auch Angst vor Schlangen und Raubtieren dem Ekel sehr verwandt.
OK, auf der Prämisse jetzt eine These. Das körperliche Immunsystem trainiert mit lokalen Krankheitserregern und hat keine Immunität gegen auswärtige Erreger, die es noch nie gesehen hat. Die soziale Ausgrenzung und Abwehr von fremdartigen Menschen ist daher ein evolutionär hilfreicher Mechanismus bei der Vermeidung von Krankheiten.
Rassismus und Mauerbauen ist also nach dieser These nicht sozial konstruiert oder "der ist halt böse" sondern ein evolutionärer Baustein des Lebens, den wir damit wahrscheinlich alle in uns haben, und der so tief sitzt, dass man ihn auch nicht einfach wegmachen oder unterdrücken kann. Man kann nur so tun als sei er weg und aktiv seine Wirkung überstimmen mit seiner Ratio. In Stresssituationen sinkt der Einfluss der Ratio generell, das wissen wir ja alle, daher funktioniert Angstmachen prima als Rassismusverstärker.
Das ist aber noch nicht der Flash-Teil. Der Flash-Teil ist bei knapp einer Stunde.
Study 1 revealed that parasite prevalence strongly predicted cross-national differences on measures assessing individuals' authoritarian personalities, and this effect statistically mediated the relationship between parasite prevalence and authoritarian governance.
Das ist harter Tobak.Und jetzt mein Gedanke, der mich gerade echt beschäftigt. Heißt das nicht, dass die dauernden Grippewarnungen in den Medien die Gesellschaft rassistischer machen? Kann man vielleicht gar eine Korrelation erkennen? In Jahreszeiten, wo vor Grippe und Zecken gewarnt wird, gibt es mehr Anschläge auf Flüchtlingsheime oder so?
Was für ein Gedanke!
Update: Peterson selbst meint sogar, dass das womöglich der beste Weg sein könnte, um autoritärer Regierungen loszuwerden: Infektionskrankheiten ausrotten.
Update: Die letzte halbe Stunde zeigt zur Illustration der Ekel-Metaphorik Hitler-Zitate und Nazi-Propagandafilme (nach Englisch übersetzt).
Update: Ein Einsender kommentiert:
Unter diesem Aspekt bekommen Impfgegner eine völlig neue Rolle bei der Gestaltung der politischen Strukturen eines Landes.
Oh ja!
Update: Ein Einsender kommentiert:
die Stelle von der du zitierst ist bei 53:10' des Videos. Der Text ist aus Murray, Schaller Suedfeld P (2013), was (glaube ich) in der Vorlesung nicht als Referenz vorkommt.
Ich bin skeptisch (1) weil Korrelation und Verursachen nicht identisch sind und (2) der Gebrauch von Immunabwehr als Begriff für molekulare Mechanismen und der metaphorische Gebrauch für Abwehr in psychologische und soziale Mechanismen deutlich unterschieden werden sollte und (3) die ursächliche Herleitung von psychischen Eigenschaften durch Evolution m. E. ("evolutionäre Psychologie") auf wackeligen Beinen steht.
PS: Hier ein Kommentar zu Murray et al. (2013) mit Einwänden zur Analyse der Daten. Er gibt auch Verweise zu Literatur mit theoretischen und methodischen Einwänden:
Pollet TV (2014) A re-analysis of the relationship between “parasite stress” and authoritarianism. Front. Psychol. 5:638.
Update: Übrigens, als Fnord am Rande: Es gibt Parasiten, die das Verhalten des Befallenen ändern, eine Neigung zu riskanterem Verhalten herbeiführen. Und wenn man das weiterdenkt: Autoritäre Gesellschaften wollen keine Leute, die abenteuerlustig sind.
Warum eigentlich? Das frage ich mich jedenfalls bei dieser Meldung hier.
Walter-Borjans vermutet, dass Schwarz-Gelb der eigenen Klientel entgegenkommen will. "Wuppertal war ein Leuchtturm, der geschleift werden musste", sagt er. In der Behörde brach nach den Kündigungen Entsetzen aus.So ein Gefühl der Gerechtigkeit und des sozialen Zusammenarbeitens stellt sich da jedenfalls nicht ein. Und das ist zumindest bei mir die Grundlage dafür, dass ich meine Steuern nicht nur zahle sondern gerne zahle. Und warum ich eine GmbH in Berlin habe und keine Ltd auf Jersey.
Ängstliche alte Männer und Frauen wollen Dinge regulieren, die sie nicht verstehen. Das wird bestimmt ein lustiges Meeting, wenn die Staatssekretäre, die die Optionen ausarbeiten sollten, zurückkommen, um ihre Vorschläge vorzustellen.
Update: Ein Leser kommentiert:
das ist etwas ganz normales im Jurastudium, das hat sich keiner ausgedacht. zB siehe dort direkt unter dem Begriff „psychische Beihilfe“ im Standardprüfungsschema:
http://juraschema.de/index.php?thema=beihilfe
Die AfD hatte einen ehemaligen Staatsanwalt vorgeschlagen, der natürlich bisher vor allem durch Forderungen nach höheren Strafen für Ausländer aufgefallen ist.
Die AfD kommentiert:
Fraktionsgeschäftsführer Jürgen Braun sagte: "Wir könnten wohl auch Mutter Teresa oder den Dalai Lama aufstellen und er würde nicht gewählt."Na versucht es doch mal!
hier jaulen gerade alle paar Minuten die Sirenen - aber ich habe keine Ahnung, wie ich heraus bekommen soll, weshalb. Die Seiten der Stadt antworten mit irrsinniger Verzögerung, wdr und Co. haben nichts Aktuelles, und viele andere Seiten, die vielleicht etwas haben könnten, sind nicht erreichbar. Das Radio gibt auch nichts her.Oje. Und wir machten uns über das Raketenwarnsystem der Amis lustig!Ich kann nur hoffen, dass das im Fall eines größeren Problems besser klappt, aber besonders viel Hoffnung habe ich natürlich nicht. Vermutlich würde die Stadt Duisburg dann erstmal Personal vom Straßenverkehrsamt in die Abteilung für, na ja, Web und Informationen, versetzen und anlernen müssen - und ein paar neue Server bestellen müssen. Hey, dafür ist die Homepage bunt. Was? Schnell soll sie sein? Hm. Ist aber anders realisiert :-)
Warum https://www.duisburg.de/orkanlage.php auf .php und nicht .html endet? Weil PHP so viel performanter ist als HTML? Seufz.
Ach so, mittlerweile ist die Seite da. Eine Erklärung, warum die Sirenen jaulten, gibt es allerdings nicht. Offenbar musste man nur auf den Sturm aufmerksam machen. Na ja, wer den Wind nicht hört, hört auch die Sirenen nicht…
Update: Hier ist übrigens die Erklärung, was die Sirenen-Signale bedeuten. Auf- und abschwellender Heulton heißt: Gefahr. Dauerton heißt: Entwarnung.
Die Dienstleistung kann nicht nur im Krankheitsfall der Kinder genutzt werden, sondern auch, wenn die Eltern selbst die Grippe haben, wenn eine weitere Geburt bevorsteht oder wenn sie psychisch überlastet sind, etwa bei einem Todesfall. «Es gibt auch Anfragen von Eltern, die sehr viel Zeit für eines ihrer Kinder aufwenden und für die weiteren nicht genügend Betreuungszeit zur Verfügung steht», sagt Bisang.Das ist natürlich dann nicht kostenlos. Die Gebühren richten sich nach dem Einkommen der Eltern.
Update: In Deutschland gibt es sowas, zumindest auf kommunaler Ebene, auch (hier: Hannover). (Danke, Lex)
Ich glaube ja, dass das Absicht ist. Absichtlich herbeigeführt. Aus Sicht der Regierung ist ja nichts nerviger als Bürger, die sich einmischen. Die wollen einfach nur entspannt durchregieren. Ab und zu mal eine Entscheidung treffen, immer schön die Diäten erhöhen, je weniger Stress mit dem Souverän desto besser. Also ist das gesamte System darauf ausgelegt, dem Souverän das Gefühl zu geben, dass seine Stimme keinen Einfluss hat, dass er eh nichts machen kann. Das ist aus Sicht der Regierung absolut notwendig und wichtig, dass die Bürger nicht das Gefühl kriegen, ihre Meinung sei gefragt, oder sie seien gar verantwortlich für das Handeln der Regierung, wenn die z.B. US-Drohnenmordkampagnen via Ramstein duldet.
Und da frage ich euch: Ja wer denn sonst? Wer ist denn eurer Meinung nach verantwortlich? Die Merkel?! Ja, die ist halt Kanzlerin, da konnten wir nichts machen?
Einer schreibt mir gerade: Ja, mit der Argumentation, da wäre ja auch die US-amerikanische Bevölkerung am Irakkrieg Schuld. JA! Ja wer denn sonst!? NATÜRLICH ist der Wähler in der Verantwortung dafür, was seine Regierung tut! Wer nicht mindestens auf die Straße gegangen ist gegen den Krieg, der trägt mit die Verantwortung.
Unsere Verfassung geht da mit Artikel 20 ja noch einen Schritt weiter als andere und sagt explizit, dass der Bürger das Recht zum Widerstand hat, wenn jemand die verfassungsmäßige Ordnung beseitigen will, und andere Abhilfe nicht möglich ist. Viel klarer kann man doch gar nicht ausdrücken, dass der Bürger in der Verantwortung ist?
Habe ich den Eindruck, dass meine Stimme viel ausmacht? Nein. Na und? Deshalb bin ich doch nicht machtlos! Die regieren da in meinem Namen! Das Mindeste, was ich tun kann und muss, ist mich laut äußern, wenn ich nicht einverstanden bin.
Und ihr solltet das genau so handhaben.
Update: Oh und natürlich könnt ihr eurer Verantwortung auch nachkommen, indem ihr Wahlhelfer/Wahlbeobachter werdet, und indem ihr zu den Veranstaltungen der Parteien in eurem Wahlkreis hingeht und Fragen stellt. Fragen wie "gibt es eine Korrelation zwischen Flüchtlingen und Waffenexporten", oder zum NetzDG von mir aus.
Ein Einsender berichtet:
NRW ist nicht nur bei der Youtuber-Rundfunklizenzierung eifrig, sondern auch beim Ahnden, wenn Elektrofahrzeuge keine "grüne Plakette" haben.Die Grüne Plakette hat was mit Feinstaub zu tun. Elektroautos emittieren offensichtlich keinen Feinstaub. Darauf angesprochen, schrieb die Kölner Polizeidirektion dem Mann zurück:Ein Bekannter fing sich ein Ticket wegen fehlender grüner Plakette mit seinem Tesla ein.
"Ihrem Bekannten wird somit wohl nicht vorgeworfen worden sein, in einer Umweltzone unerlaubterweise Feinstaub mit seinem Elektroauto ausgestoßen zu haben, sondern die Umweltzone ohne die vorgeschriebene Kennzeichnung befahren zu haben. Dieses Verhalten ist bußgeldbewehrt und kann verfolgt werden."Da weiß man, was man hat!
Update: Ein Leser kommentiert:
auch Elektrofahrzeuge produzieren Feinstaub durch Reifenabrieb und Bremsenabrieb.
Update: Auch in München gab es vor ein paar Jahren schon Umweltplaketten-Probleme für Elektroautos.
Gut, alles Hörensagen, daher hatte ich das auch nicht im Blog.
Aber was als nächstes passierte, das zieht mir gerade einigermaßen die Schuhe aus.
Es ging damit los, dass Fox News (!) Aziz Ansari verteidigte. Der Mann ist indischer Herkunft, die Familie hat ihn muslimisch erzogen, er ist auch eher eine schmächtige Figur, und von ihm zu der Klägerin gab es auch sonst kein Machtgefälle, mit dem man eine Nötigung hätte begründen können. Fox News, die NOCH NIE jemanden aus den verhassten "liberal elite" von Hollywood gegen Vorwürfe verteidigt haben, verteidigen jetzt Aziz Ansari. Und der Rest der Presse auch. Selbst in der Hochburg des Feminismus im Mainstream-Fernsehen, The View, gab es ein Segment dazu, wo Panelistin Woopie Goldberg damit eröffnet, sie habe ja keine Ahnung, was ein non-verbal cue sein soll, sie habe man damals so erzogen, dass sie halt nicht mitgeht, wenn sie nicht will, dass es zu Sex kommt. Und sie fragt dann ihre junge blonde Mitpanelistin, und die erzählt, sie hat auch keine Ahnung, was das sein soll, und sie sei ja heilfroh, seit vier Wochen verheiratet zu sein, denn zu normalen Dates kann es ja nicht mehr kommen, wenn immer das Damoklesschwert so eine Karrierevernichtung über einem oder beiden Teilnehmern hängt. Im Übrigen sei sie ja in ihrer Beziehung die Celebrity und versetzt sich daher eher in Aziz Ansari rein. Und unten im Bild die Einblendung "convicted of not being a mind-reader?"
Krawumm. Ich habe noch nie etwas so schnell implodieren sehen wie #metoo.
So schnell gar, dass ich anfange zu überlegen. Nehmen wir mal an, ich wäre eine PSYOP-Abteilung, und mich beauftragt ein Republikaner-Thinktank damit, #metoo plattzumachen, und ich müsste mir eine Geschichte ausdenken, die wirklich überhaupt gar keinen Raum dafür lässt, das Narrativ des armen verfolgten Opfers aufrecht zu erhalten — ich wüsste gerade nicht, was ich da noch besser hätte optimieren können. Die Details passen echt alle. Bis hin zu: Er hat ihr noch das Uber nach Hause gezahlt, d.h. sie ist nicht rausgestürmt und hat ein Taxi genommen, was man möglicherweise nicht nachweisen könnte, sondern es war ein Uber und er hat es gerufen und der Fahrer hat gesehen, ob sie unzufrieden aussah oder nicht.
Weia. Ich glaube, #metoo ist jetzt tot. Und der Third-Wave-Feminismus ist Opfer seiner eigenen "das Opfer hat immer Recht"-Mentalität geworden. Ich sehe gerade nicht, wie dieser Schaden wieder ausgeglichen werden kann.
Die Frau scheint es aber tatsächlich zu geben, und das Date hat auch stattgefunden. Ob die jemand bezahlt hat, diese Vorwürfe zu erheben?
Update: Ich werde gerade darauf hingerwiesen, dass ich das falsch zusammengefasst habe.
Die beiden hatten keinen Sex. Er hat sie mit hochgenommen und hatte auch vor, mit ihr zu schlafen. Ihre nonverbalen Hinweise hat er nicht deuten können.
Sie hat aber dann deutlich gesagt, dass sie keinen Sex mit ihm will. Er hat das respektiert, sich wieder angezogen, ihr ein Taxi gerufen und ihr auf der Couch Gesellschaft geleistet, bis das Taxi kam.
Das ist ja noch krasser! Was ist denn dann bitte der Vorwurf? Dass er ihre Grenzen respektiert hat?!
Ja, äh, … kein Wunder! Oder besser: Doch ein Wunder, dass das noch nicht vorher passiert ist.
Nach Auskunft von Konzernsprecher Dr. André Vielstädte konnten zwischen 4 und 10 Uhr weder ankommende noch ausfahrende Transporter abgefertigt werden. Gerade zu Zeiten des morgendlichen Berufsverkehrs führte dies zu massiven Staus im Bereich von Gütersloher Straße, Bundesstraße 61 und der in unmittelbarer Nähe des Fleischwerks liegenden Anschlussstelle der Autobahn 2.Ist ja nur noch just-in-time alles heute, niemand will mehr für Lager zahlen, die Ausfälle abpuffern könnten — außer natürlich, die Lagerhaltungssoftware fällt aus :-) (Danke, Karsten)
Dank "Payment Services Directive" können Banken jetzt Dritten Zugriff auf eure Kontodaten geben. Bald gibt es also wahrscheinlich nur noch Kreditkarten oder Online-Bestellungen, wenn man sein Konto offenlegt. Oder so. Sie erwähnen explizit Paypal als Beispiel.
Die EU meint das natürlich alles nur gut!1!!
Mit dieser von ihr erlassenen Richtlinie verfolgt die EU hehre Ziele: Der Verbraucherschutz soll verbessert werden, zugleich sollen Innovationen und Wettbewerb unter den Finanzdienstleistern gefördert werden.Ja aber echt mal! Daten sind das Erdöl des 21. Jahrhunderts! Da sollen alle mitschürfen dürfen!1!!
Ich denke mal, da die Dummheit der Menschen unendlich ist, dass wir demnächst Cloud Computing 2.0 mit Kontodaten haben werden. Alle Leute werden ihre Daten an zig Unternehmen weitergeben, und sich dann wundern, wenn was wegkommt. Bisher kommen nur Kreditkartendaten weg, in Zukunft dann auch gleich die Transaktionen der letzten paar Monate. JA SUPER, liebe EU! Schon toll, wie die für uns kämpfen.
Oh und das ist noch nicht alles. Auch bei Geldanlagen gibt es "Reformen":
Zudem verlangen die neuen Vorgaben, dass eine Bank jedes Telefonat eines Kunden mit einem Wertpapierberater aufzeichnet und für mindestens fünf Jahre archiviert.Wisst ihr, was wir bisher noch viel zu wenig haben? Überwachung!!
OK, also werden bald nicht nur eure Kontodaten wegkommen, sondern auch eure Gespräche über Kreditanfragen mit der Bank. Ganz groß.
Update: Ich zitiere mal Ahoi Polloi dazu:
Banküberfall heißt in Zukunft auch "das lukrative Monopol der Banken beim Zugriff auf Kundenvermögen wurde gebrochen".
Update: Das mit dem Aufnehmen der Investment-Beratung geht nicht um Kredite, wie ihr hoffentlich selbst erkannt habt. Da geht es eher darum, dass die Bank inkriminierende Beweise aufheben muss, und nicht einfach sagen kann, sie hätten Oma Erna auf die Risiken hingewiesen, bevor sie ihr die Telekom-Aktie angedreht haben.
Mit dem Abschluss habe die EU gegen ihre Pflicht zur Wahrung des Selbstbestimmungsrechts des Volkes der Westsahara verstoßen
As we detailed in a deep-dive blog post last year, privacy reasons make it basically impossible to load the page from the publisher’s server. Publishers shouldn’t know what people are interested in until they actively go to their pages.
Nein, natürlich nicht. Nur Google sollte das sehen können. Google schützt eure Privatsphäre!Der Lacher ist, dass die Leute das aus irgendwelchen Gründen voll doof fanden, dass jetzt alle Inhalte von google.com kommen. Vereinzelt wollten die sogar noch ein Web außerhalb von Google haben. Wie altmodisch. Aber fürchtet euch nicht, denn es gibt Hoffnung!
As recommended by the W3C TAG, we intend to implement a new version of AMP Cache serving based on the emerging Web Packaging standard. Based on this web standard AMP navigations from Google Search can take advantage of privacy-preserving preloading and the performance of Google’s servers, while URLs remain as the publisher intended and the primary security context of the web, the origin, remains intact.
Ja, genau! Sie haben einen neuen "Web-Standard" erfunden und durch die W3C geprügelt, damit sie behaupten können, es sei ein Standard. Und bauen das in Chrome ein. Und der weicht dann anscheinend die Sicherheitsmechanismen des Origin auf. Weil, äh, YOLO!!We have built a prototype based on the Chrome Browser and an experimental version of Google Search to make sure it actually does deliver on both the desired UX and performance in real use cases.
lass' uns als kleine Veranschaulichung, wie breit und tief die Güllegrube npm sein kann, eine Webanwendung anfangen. Natürlich mit Angular und dem aktuellen Standard-Build-System @angular/cli:$ npm i @angular/cli
$ node_modules/.bin/ng new webkid --directory=.Das Ergebnis ist ein Skeleton mit einer Hello-World-Seite und:
31 direkten Abhängigkeiten
974 Abhängigkeiten insgesamt
305 MB in node_modulesDavon sind 158 Pakete Duplikate von bereits installierten Paketen mit einer anderen Versionsnummer. Bei so vielen Abhängigkeiten ändern sich die Zahlen natürlich schnell, also am besten sofort anfangen mit dem Audit!
Meltdown scheint ja am Gefährlichsten zu sein, da es Kernelmemory dumpen und auf andere Prozesse zugreifen kann, und ist sogar mit eigenem Logo am start. Es hat allerdings eine Einschränkung, die derzeit irgendwie keiner auf dem Schirm hat und die meiner Ansicht nach im Meltdown-Paper mindestens unvollständig oder gar falsch steht. Dort steht man könnte "simple" (über 0xffff8800xxx) den gesamten RAM auslesen:Sehr erfreulich! Vielleicht geht die Welt ja doch noch nicht unter. (Danke, Markus)https://meltdownattack.com/meltdown.pdf
Seite 11: "On such systems, an attacker can use Meltdown to dump the entire physical memory, simply by reading from virtual addresses starting at 0xffff 8800 0000 0000."
Alle existierenden PoCs, sowie meine Tests und auch Google kommen allerdings zu einem anderen Ergebnis:
https://googleprojectzero.blogspot.de/2018/01/reading-privileged-memory-with-side.html
"PoC for variant 3 that, when running with normal user privileges, can read kernel memory on the Intel Haswell Xeon CPU under some precondition. We believe that this precondition is that the targeted kernel memory is present in the L1D cache."
Man kann das - offensichtlich - nur ausnutzen, wenn man das auszulesende "Geheimnis" im Speicher bereits im L1 Cache der gleichen CPU hat, was kein triviales Problem ist, wenn man es selbst nicht lesen darf und auch (von mir getestet) Befehle wie prefetch oder simpler Zugriff über MOVen vom unberechtigten Prozess kein L1 Caching bewirken.
Schön kann man diese Anhängigkeit an allen so funktionierenden und verfügbaren Meltdown-Code sehen, die im Kernel "linux_proc_banner" ausgeben: Das geht erst, wenn man "/proc/version" öfters ausliest, und es damit in den L1 Cache gelangt:
https://github.com/paboldin/meltdown-exploit
fd = open("/proc/version", O_RDONLY); … ret = pread(fd, buf, sizeof(buf), 0); if (ret < 0) { perror("pread"); break; }https://github.com/Frichetten/meltdown-poc
+ int fd = open("/proc/version", O_RDONLY); + int ret = 0; + char thing[256]; + ret = pread(fd, thing, sizeof(thing), 0);"Added the ability to dump the linux_proc_banner"
Also wer KVM betreibt, der wird von Spectre 2 nicht so begeistert sein. Browserhersteller finden Spectre 1 und 2 nicht so toll. Auch ist Meltdown natürlich nicht schön, allerdings doch auch nicht so krass wie bisher geschrieben: Memoryauslesen geht nur wesentlich eingeschränkter als bislang behauptet.
… Darum gibts wohl auch keine wirklichen Exploits?
Es ist mir übrigends bislang allgemein auch noch nicht gelungen auch nur ein Byte über 0xffff bb00… den Speicher eines anderen Prozesses auszulesen, auch über verschiedenste Prozessoren hinweg (i3,i5,i7,Xeon,…). Nicht eines! Und ja, ich habe KASLR berücksichtigt. Selbst ein mikriges Testprogramm, dass mit Malloc auf dem heap etwas ablegt und es ständig per printf ausgibt, ist nicht auslesbar - mich würde interessieren ob das mit dem angeblichen 0xffff bb00, das sich ja mit der Kerneldoku deckt, allgemein falsch ist - so wie es der Googlepost ja nahelegt - oder was da noch falsch sein könnte…
Und Elsevier ist jetzt auf ganzer Linie eingeknickt. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie echt ganz doll Angst haben, dass auch der letzte Kunde merkt, dass es auch genau so gut ohne Elsevier geht. Die werfen ja schlicht nichts in die Waagschale auf ihrer Seite. Die Artikel kommen nicht von Elsevier, der Peer Review wird von unbezahlten Freiwilligen gemacht, und die Akademiker zahlen Elsevier noch dafür, dass ihr Scheiß publiziert wird. Und dann will Elsevier auch noch, dass die Unis nochmal zahlen. Wie dieser Deal jemals zustande kommen konnte, muss mir mal jemand erklären. Ich verstehe es nicht.
Und so haben die mit der Software jetzt manuell ein paar Säcke gepuzzled und der Rest lagert in irgendwelchen Lagerhäusern herum. Und niemand wird damit etwas machen.
Hauptsache die Fraunhofer-Gesellschaft hat mal wieder schön Industrieförderung kassiert.
Vervollkommnet wird das durch diesen Followup :-)
Update: Weiter unten kommentiert auch jemand "Mengele - Rechtsmediziner".
Und zwar hatte die Wau-Holland-Stiftung eine Assembly angemeldet, wie jedes Jahr, und in der Anmeldung hatten die eingetragen, das sei eine Code-of-Conduct-freie Zone. Die Anmeldung müsst ihr euch wie ein Wiki vorstellen, wo man sich einträgt. Da sitzt kein Sachbearbeiter oder so.
Gemeint haben sie damit natürlich, sie wollten mal beweisen, dass man auch ohne CoC die flauschigste und friedlichste Assembly auf dem Congress haben kann. So funktionieren Hacker. Jemand sagt "das geht nicht ohne CoC" und das Hackergehirn sagt "Hold my beer!" und versucht es ohne CoC.
Die üblichen Verdächtigen haben das natürlich genau entgegengesetzt interpretiert, so ala "Wauland ruft Wilden Westen aus", als ob die da einfach per Fiat einen rechtsfreien Raum schaffen könnten!
Und so kam es auf dem Congress zu einer "Besetzung" von der Assembly durch ein paar Aktivisten. Das waren jetzt aber keine molli-werfenden vollvermummten Schwarzer-Block-Steinewerfer oder so, wie der eine oder andere möglicherweise beim Lesen dieser Zeilen assoziieren würde, sondern das sah eher wie ein Flauschkommando oder eine Hippie-Umarm-Delegation aus.
Jetzt kommen wir zum Weihnachtsteil. Ich hörte, die Wauland-Leute hätten dann Security und das Awarenessteam gerufen, und alle standen an dem Stand und redeten miteinander, und man merkte dann irgendwie recht schnell, dass eigentlich alle das gleiche wollten, nämlich einen inklusiven Congress, auf dem sich alle lieb haben und sich keiner ausgeschlossen fühlt. Es endete wohl kurz vor der gemeinsamen Friedenstütepfeife aber jedenfalls gänzlich friedlich und einvernehmlich.
Ich bin mir ja sicher, dass sich eigentlich alle Twitter-Dramen innerhalb von Minuten klären ließen, wenn man sich einfach nur mal zusammen hinsetzt und miteinander redet. Ich hatte ja im Vorfeld auch mehrfach dazu aufgerufen, dass Twitter-Hater sich bitte eingeladen fühlen sollen, mich anzusprechen, damit wir alle gute Freunde werden können. Leider kam keiner der Hater, und so muss ich wohl noch ein Jahr Heckenschützen-Beschimpfungen aus der Ferne aushalten. Mir fällt leider nicht ein, was ich da außer Gesprächsangeboten noch machen kann. Ideen nehme ich gerne entgegen.
Auf der anderen Seite kamen Dutzende von freundlichen, gut gelaunten Menschen auf mich zu und sagten Hallo. Das war so großartig, dass ich hiermit alle von euch aufrufen möchte, einfach auf dem nächsten Congress wild Leute anzusprechen. Tut es einfach. Keine Scheu. Die sind alle genau so schüchtern wie ihr, die meisten glauben genau so, dass sie hier völlig falsch sind, weil sie so viel weniger verstehen als die anderen (das glauben alle, insbesondere glaube auch ich das). Sprecht einfach miteinander. Vielleicht entstehend dabei schöne neue Freundschaften! Was habt ihr zu verlieren? Nichts!
Dann komm ich da rein, und der Saal füllt sich. Da passen 3500 oder 4000 Leute rein (hab beide Zahlen gehört). Das ist ein Meer aus Menschen. Noch krasseres Gefühl als im Hamburger Saal 1, und der war schon krass. Und neben mir stand noch mein Herold und machte Witzchen. Da ist mir schon ein bisschen flau geworden. :-)
Aber hey, lief dann alles prima. Hab auch kaum überzogen glaube ich.
Nach Vorträgen falle ich immer in so ein tiefes Sofa-Ausatmen-Wohlfühl-Loch, so auch dieses Mal. Hab dann noch ein paar alte Bekannte getroffen, aber es am Ende doch noch zu ein paar Vorträgen geschafft. Erst Resilienced Kryptographie von meinem alten Kumpel Rüdi (der mir später noch ein Foto aus dem Archiv vorkramte, wo wir beide als Jünglinge feixend auf der Cebit 2001 vor dem Stand von Intershop standen, oh Mann), dann Are all BSDs created equally von meinem alten Kumpel Ilja, und dann blieb ich gleich in Saal 1 und guckte mir noch Tiger, Drucker und ein Mahnmal an, das war vom Zentrum für politische Schönheit, eine Art Jahresrückblick aber halt über die drei Jahre, seit die das letzte Mal bei uns waren.
Rüdis Talk war für mich Pflicht, weil er mir ankündigte, einen Blockchain-Teil zu haben, und in dem hat er dann das Logo des von Leitner-Instituts für verteiltes Echtzeit-Java, Blockchain-Forschung und Cyberkryptoexpertise präsentiert. Mir wurde warm ums Herz :-)
Iljas Talk ging um Open-, Net- und FreeBSD. Ilja hatte mal drei Monate lang die Abende und Wochenenden mit Code Audits verbracht und geguckt, ob der Code von denen so viel besser ist, wie man angesichts der "gefundene Bugs"-Statistiken anzunehmen versucht ist. Spoiler: Ist er nicht. Das endete mit einem Vergleich der Reaktionszeit und -güte. OpenBSD hat wie erwartet in allen Disziplinen massiv abgeräumt.
Ich hab wegen meines eigenen Vortrags soviel Tunnelblick gehabt, dass ich gar nicht auf dem Radar hatte, dass das ZPS da ist, und als ich dann merkte, dass die jetzt kommen, bin ich dageblieben und habe mir das angeguckt. Der Vortrag war durchchoreografiert und zeigte ihre ganzen Aktionen der Reihe nach, mit ein paar Einblicken hinter die Kulissen. Der Stream lohnt sich auf jeden Fall, und am Ende gab es Standing Ovations. Neben der Höcke-Aktion ging es auch um die Bootsfahrt der Identitären, um die Flugblattdrucker am Gezi-Park und die Tiger-fressen-Flüchtlinge-Aktion. Selbst wenn ihr euch an die alle einnert, lohnt sich der Stream noch.
Update: Heilige Scheiße, das Video von meinem Talk ist ja schon online! WOW, das Videoteam performt ja krass gut!
Update: Eines noch: Der 30-Minuten-Slot ist mir nicht aufgenötigt worden vom CCC. Ich hatte eingereicht, Default ist eine Stunde, und dann kam in der "Einreichung angenommen"-Mail am Ende die Frage, ob ich auch mit 30 Minuten zufrieden wäre. Zu dem Zeitpunkte hatte ich noch nicht viel mehr als die Überschrift für den Vortrag fertig und dachte leichtfertig, das reiche wahrscheinlich und setzt vielleicht sogar Kreativität frei oder so. Rückblickend hätte ich mehr nehmen sollen. Die Anzahl der Leute, die mich nach dem Vortrag noch ansprachen, zeigte, dass da ein Q&A gut gewesen wäre. Übrigens kamen schon einige Mails zu "wir setzen TDD" rein, die im Tenor durchaus positiv sind. Und zwar richtig in Produktion eingesetzt, das TDD, nicht nur bei einem Spaßprojekt zum Testen.
Leipzig ist im Vergleich zu Berlin oder Hamburg kleiner, und man merkt es ein bisschen am ÖPNV. Mein Hotel liegt zwischen Hauptbahnhof und Messe, und wenn ich da in die Tram einsteigen will, dann ist die halt schon voll. Und die angekündigte Zugfrequenz nachts erscheint mir auch zu wenig, aber werden wir ja sehen.
Dafür hängen an den Haltestellen neue Beschilderungen aus, "Messe / Chaos Communication Congress 2017". Ich denke mal, auf dem Service sollte der CCC ab jetzt überall bestehen :-)
Von der Einführungsveranstaltung mit Tim Pritlove habe ich leider das meiste verpasst, weil die mich wegen Überfüllung nicht in den Raum lassen wollten. Dann kam ich gegen Ende doch rein, und wurde im Dunkeln einmal um die Bühne geleitet, die mit Tribünen in der Messehalle aufgebaut wurde, und dann so von hinten seitlich auf den Hang geschickt. Da angekommen breitete sich vor mir eine geradezu atemberaubende Menschenmenge auf. Ich hörte etwas von "4000 Sitze", das ist noch mal 1000 mehr als in dem eh schon krass großen Saal 1 im CCH.
Die Keynote war von Charles Stross, einem bekannten und begnadeten Scifi-Autor (er bloggt auch unter antipope.org), von dem ich mir viel versprach. Er löste ein. Erster Schock: Er las seinen Vortrag ab. Das habe ich noch nie funktionieren sehen. Vor heute. Er hat das gemacht und es war gut. Ich kann kaum glauben, dass ich gesehen habe, wie das jemand bringt — und es funktioniert.
Inhaltlich war das natürlich kein Gute-Laune-Vortrag, das war ja abzusehen. Seine Gedankengänge basierten auf einer faszinierenden Überlegung: Dass man heutige AIs als Fortsatz von bestehenden analogen AIs sehen kann, nämlich Corporations. Ja, Firmen! Ich hab das heute morgen gehört und arbeite da seit dem dran, an der Idee. Löst lauter spannende Gedankengänge bei mir aus. Einer von seinen Punkten war, dass Regulierung als Lösung bisher gescheitert ist, weil sie zu langsam voran kommt, wa ser an der EU-Cookie-Richtlinie illustrierte. Ich würde sogar noch weiter gehen: Eine künstliche Intelligenz (und auch immer weiter durchautomatisierte und -virtualisierte Konzerne) können sich schneller anpassen als man sie regulieren kann.
Er hat versprochen, das in sein Blog hochzuladen. Ich empfehle auch ganz dringend den Stream. Das hat sich echt gelohnt, fand ich.
Mein nächster Vortrag war die Ladeinfrastruktur für Elektroautos, und das war ein Totalschaden von biblischen Ausmaßen, was der da beschrieben hat. Da wird die Karten-ID als Key genommen (die ist nur für Kollisionsvermeidung gedacht, da ist kein Krypto involviert), über eine unverschlüsselte Verbindung, auf dem Gerät kann man auch noch per USB-Stick die Konfiguration auslesen und ändern und Payloads aufbringen, die dann das Log mit den bisher verwendeten Karten-IDs ausspuckt, und dann auf deren Kosten Strom ziehen. Die Geräte sind unsicher, das Protokoll ist unsicher, und die Infrastruktur im Backend scheint auch eine Katastrophe zu sein, erzählte in der Q&A-Phase ein Zuschauer. Au weia. So viel kaputt auf so wenig Raum habe ich selten gesehen. Schon die Eröffnungssalve war ein Insider-Joke. Die verwenden Mifare Classic. Ich dachte an der Stelle, OK, den Rest von dem Votrag kann man sich auch schenken. Nein, kann man nicht. Das wurde noch viel übler.
Im nächsten Slot bin ich ein bisschen rumgelaufen und habe versucht, mich an das weiträumige Gelände zu gewöhnen. Ich irre hier immer noch ein bisschen rum und suche nach Dingen, mehr noch aus beim CCH, und das fand ich schon unübersichtlich, weil es wie so ein Quake-Level häufig mehr als einen Weg wohin gab. :-)
Danach habe ich mir "Science is Broken" in Saal 3 angeguckt, da ging es um die Replikationskrise und ob die wissenschaftliche Methode nicht insgesamt Bullshit ist, wenn die Leute alle p-Hacking betreiben. Ich fand den Vortrag prima, empfehle den Stream. Danach blieb ich in dem Saal, und da trugen dann drei Forscherinnen vor, bei denen darum ging, wie man die Probleme aufdecken und klären kann, die aus "die Anzahl der Zitate sind die Währung im Wissenschaftsbetrieb" folgen. Es klang am Anfang wie ein "lasst uns mal Big Data mit den Metadaten machen", aber dann kamen leider keine Ergebnisse sondern das war eher eine Aufforderung, das möge doch mal jemand machen, und man müsse mal diskutieren, was für Metriken man denn anlegen will und ab wann man von einem "Citation Cartel" redet (was für ein großartiger Begriff!). Ich hatte mehr gehofft, aber der Vortrag war auch bloß 30 Minuten lang, insofern schon OK.
Danach wollte ich mir eigentlich den Intel Management Engine kram angucken, aber bin in den falschen Saal gelaufen und habe mir dann dort die Lauschprogramme der Geheimdienste mit Ströbele angeguckt. Der konnte sich da leider keinerlei neue Details auspacken, was ja auch irgendwie klar war, insofern war das zwar ein flammendes Plädoyer, aber hat uns jetzt inhaltlich nicht viel weiter gebracht.
Danach kam Marc-Uwe Kling, und das war wie erwartet ein Fest. Der PC-Wahl-Hack war auch sehr unterhaltsam, und Steini über die Relativitätstheorie war auch ein Fest. Ein sehr gelungener erster Tag bisher.
New hotness: Russische Trolle verbreiten Linksaußen-Gedankengut.
Wer Alternativlos hört, konnte das frühzeitig kommen sehen :-)
Update: In Anlehnung an einen Hörervorschlag: Alternativlos-Hörer merken hinterher, dass sie es vorher hätten wissen können :-)
Lieferando akzeptiert seit einiger Zeit Bitcoins. Da ich über ein paar mBTC in meinem Wallet verfüge, wollte ich mir gerade eine Pizza bestellen. Heute ist bei meiner Lieblingspizzeria "Pizza-Dienstag". Mit ein paar anderen Sachen bin ich auf ca. 9,50 EUR gekommen.In diesem Sinne: Guten Appetit! :-)Als ich dann über den Bezahldienstleister "bitpay" zahlen wollte, stand dort etwas von 18,50 EUR (umgerechnet aus Bitcoins und Kurs).
Tja, hat sich herausgestellt, dass man innerhalb von 15 Minuten zahlen muss und die Transaktionsgebühr für eine Transaktion in diesem Zeitraum halt 9 EUR kostet.
Ich habe dann eine Dose Ravioli aufgemacht.
Liam Allan, 22, of south-east London, accused of 12 rapes and sex assaults, said he lived in “a terrible limbo” as police withheld 40,000 messages from his accuser.
Ja komm, das ist das Opfer, für das Opfer muss man das ja nicht noch schlimmer machen, indem man die Privatsphäre verletzt!1!!But the case against Mr Allan at Croydon Crown Court was dropped after three days when the evidence on a computer disk containing 40,000 messages revealed the alleged victim pestered him for "casual sex", reports the Mirror.
Ist das jetzt ein typischer Fall? Keine Ahnung. Werden wir nie erfahren, solange das als Tabu betrachtet wird, diese Fälle auch nur zu erwähnen. Das ist wie mit Kriminalität durch Flüchtlinge. Natürlich gibt es das. So zu tun, als gäbe es das nicht, oder als dürfe man da nicht drüber reden, ist für alle Beteiligten nachteilig. Inklusive der Opfer.Und genau so ist das natürlich mit Kritikverboten an Israel oder den Palästinensern. Man muss immer alle und jeden kritisieren dürfen und können, solange man inhaltliche Argumente hat und nicht bloß Parolen schwingt.
Die Symptome deuten eher nicht auf das Kabelmodem hin, fand ich, aber hey. Der eine Hotliner von denen hatte mir vorher auch erzählt, dass sie sehen können, dass von den Ausfällen auch andere an der selben Node betroffen sind. Aber hey, neues Kabelmodem, whatever. Dachte ich mir.
Jetzt mit dem neuen Kabelmodem habe ich Paketverlust. Und zwar genug davon, dass https-Verbindungsaufbauen regelmäßig betroffen ist, und schon normales Webklicken sekundenlang stehenbleibt. SSH-Sitzungen sind unter solchen Umständen echt zäh.
Ich frage mich gerade, wie viele Chancen ich Vodafone noch geben soll, bevor ich mir ein VDSL klicke.
Und das scheint unter SEKs stilistisch sogar so üblich zu sein.
Aber der größte Lacher an der ganzen Panzer-Geschichte ist, dass das Fahrzeug einen Untercover-Modus hat (Vorsicht: Nervige Anti-Adblocker-Popupkacke, Screenshot gibt es hier). Ich stelle mir das gerade vor, wie die mit dem Boliden vorfahren, beim Einparken versehentlich ein paar Autos zerquetschen, und dann vor deinen Augen triumphierend grinsend den Undercover-Modus deaktivieren und dann fällt es dir wie Schuppen von den Augen!1!!
Update: Übrigens, aus Fontnerd-Sicht ist die Schriftart überhaupt kein "Nazi-Font", sondern eher im Gegenteil. Die Nazis haben an der Abschaffung von Fraktur-Schriften gearbeitet, nannten sie sogar Judenschrift. Nein, wirklich! Money Quote:
Goebbels betonte fünf Vorteile der Antiqua: 1. Wirksamere Verbreitung deutscher (Propaganda-)Schriften im Ausland; 2. verbesserte Möglichkeiten, eroberte Gebiete zu verwalten; 3. Absicherung der militärisch-politischen Herrschaft durch eine schriftlich-kulturelle Dominanz; 4. Abgrenzung gegenüber der Sowjetunion und Anpassung an Westeuropa mit einer einheitlichen europäischen (deutschen) Schrift; 5. wirtschaftliche Vorteile durch Verbesserung des Absatzes deutscher Bücher im Ausland.
Update: Oh, das Fass hätte ich wohl nicht aufmachen sollen. Jetzt kommen hier Fraktur-Nerds und weisen darauf hin, dass das falsche Binnen-S verwendet wurde. Frakturschriften haben zwei Zeichen für s, das eine sieht aus wie ein f ohne Querstrich, das andere wie ein s. Im Wort verwendet man das lange s, am Wortende das kurze. Das haben sie verkackt. Also fassen wir zusammen: Sie haben die falsche Schriftart genommen, sie haben sie falsch angewendet, und es sieht auch noch wie das falsche Wappen aus...?
Update: Die Primärquelle da oben hatte noch ein anderes Money Quote:
Außerdem ist eine non-lethale Werferanlage für Nebel und Reizstoffe angebracht. Perspektivisch kann auch ein Waffensystem installiert werden. „Das gibt die Gesetzeslage aber bisher nicht her“, erklärte LKA-Sprecher Tom Bernhardt.
Update: Jaja, am Silbenende nimmt man auch das kurze s. Scheiß Klugscheißer immer :-)
Besucher des Weihnachtsmarktes seien nicht gefährdet gewesen, weil sie zum Zeitpunkt des Vorfalls, nach Angaben der Behörde, mehrt als 50 Meter entfernt von den Polizisten standen.Bitte was? Womit schießen die denn da? Weihnachtskugeln?!
Der Wert kommt nur noch aus dem "ERSTER!!!1!"
Das war früher ein Running Gag in Webforen, dass immer jemand der Erste sein wollte, der kommentiert. Und so betrachten sich heute auch die Medien.
Schon die Nachrichten von heute morgen sind häufig nicht mehr angezeigt. Wenn man wissen will, was diese Woche so passiert ist? Nicht vorgesehen. Die Tagesschau hat einen Ticker. Aber was ist mit letzter Woche?
Was waren die Meldungen vom Oktober diesen Jahres?
Ist das nicht wichtig? Ist das nicht unsere Geschichte? Ist das nicht wichtig für die Einordnung von Dingen?
Unsere Nachrichten sind eine Wegwerfgesellschaft.
Stellt sich raus: Eine Immunreaktion der schwangeren Mutter löst das aus.
Die Wissenschaftler hatten das Blut von 54 Frauen untersucht, deren Söhne homosexuell waren, und es mit dem Blut von 72 Müttern verglichen, die heterosexuelle Söhne hatten. Erstere hatten deutlich größere Mengen eines bestimmten Antikörpers im Blut, fanden sie heraus.Und nicht nur das: Je mehr Söhne eine Frau bekommen hat, desto mehr dieser Antikörper zirkulieren im Blut.
Dieser Effekt kann aber zusammengenommen nur von 15% der schwulen Männer erklären. Das ist also nur ein kleiner Puzzlestein.
Demo-Sanitäter sind Ersthelfer, Sanitäter oder Ärzte. Gruppen wie die »Riot Medics Berlin« und die »Leftwing Demonstration Medics« agieren meist zu sechst. Sie halten sich mitten in oder am Rande einer Demonstration auf und helfen beispielsweise, wenn Teilnehmer der Protestveranstaltungen Pfefferspray abbekommen haben. »Wir verstehen uns nicht als Teil der Demonstration«, sagte der Angeklagte am Mittwoch vor Gericht. »Wir wollen nicht unsere Meinung kundtun, sondern einzig verletzte Menschen versorgen.«Das sah die Richterin anders. Wer als Demo-Sanitäter zu einer Versammlung geht, fand sie, der wolle sich politisch engagieren und sei daher auch Teilnehmer. Und wenn Sanitäter mitlaufen, fördere das die Gewaltbereitschaft der Demonstranten.
Und dann kam noch ein Widerstand gegen einen Vollstreckungsbeamten dazu, und eine versuchte Gefangenenbefreiung.
Polizisten hatten ausgesagt, in einer unübersichtlichen Situation während einer Sitzblockade habe der Angeklagte einen Polizisten gestoßen und an der Schulter gezogen, der gerade dabei war einen Demonstranten festzunehmen.
Antwort: Ja, aber. Erstens ist das Strafmaß für ausländische Fahnen geringer, zweitens müssten die ausländischen Flaggen "aufgrund von Rechtsvorschriften oder nach anerkanntem Brauch" gezeigt werden, d.h. vor der Botschaft oder so. Wer also zu einer Demonstration eine Flagge mitbringt, um sie dort wutschnaubend öffentlich zu verbrennen, fällt nicht darunter.
Bleibt die Frage, ob es sich um Volksverhetzung handeln könnte. Das ist in dem Fall besonders relevant, weil es sich bei dem aktuellen Anlass um verbrannte Israel-Flaggen handelt. Antwort der Tagesschau:
Wer sich also durch das Verbrennen einer Flagge (nur) gegen den Staat Israel wendet, aber nicht gegen "die Juden" in Deutschland, der begeht keine Volksverhetzung.
Ich frage mich gerade so ein bisschen, nach welchen Gesichtspunkten entschieden wurde, dass das strafbar sein soll und wie hoch die Strafe ist. Klar, es ist unhöflich, anderer Länder Fahnen zu verbrennen. Und es ist Sachbeschädigung, wenn die Flagge jemand anderem gehört. Aber sonst? Wieso ist das Beschädigen einer Repräsentation anderer Länder oder Leute strafbar? Das Verbrennen, sagen wir mal, eines Fotos von Rainer Wendt wäre ja auch nicht verboten, oder täusche ich mich da?
Mir geht es jetzt nicht um Israel sondern um die Frage allgemein. Denkt euch da von mir aus die Flagge von Elbonien hin.
Update: Einige Einsender sagen, das Verbrennen eines Fotos einer Person könnte als Beleidigung oder gar tätliche Beleidigung gelten. Wow. Das war mir nicht bewusst. Gibt es dazu einschlägige Urteile?
Ein anderer Leser wendet ein, dass auf der Flagge von Israel ja der Davidstern ist, und dass das ein religiöses Symbol ist und daher unter 166 StGB fallen könnte. Das finde ich einleuchtend. Wieso ist denn die Tagesschau darauf nicht gekommen?
Update: Oh, wie sich rausstellt, ist der Davidstern gar nicht so ein traditionelles und klares Symbol für das Judentum, wie ich bisher dachte. Wieder was gelernt.
Kurzes Realitätsupdate: Ich habe in den Nuller Jahren in den USA gelebt und dort einige Monate für zwei Firmen aus der Industrie contracted (Jules Jordan und Brazzers). Die haben recht früh kapiert das man Raubmordkopien der DVDs nur mit legalen on-demand / payperview Angeboten bekämpfen kann und es ging dort um Aufbau einer ansprechenden website und logischerweise Konzeption eines soliden Hinterbaus der den content auch ruckelfrei liefert. Diese Firmen hatten sich zusammengetan um die Kosten / das Risiko zu teilen. (Die Brazzers Website wurde 3 Jahre später "Best Adult Website" gekürt, ich bin immer noch unsicher ob sowas in den Lebenslauf sollte oder nicht).Und ein anderer Leserbrief klärt über HIV-Tests auf:Da gab es dann auch interessante Gespräche mit anderen Beschäftigten. Es ist in der Tat so das selbst bei Brazzers (die im Prinzip 30+ "Sparten"-Websites aller Couleur betreiben) JEDER einen Riesenbogen um Bi- und Homosexuellen content macht, WENN Männer involviert sind. Lesbenkram oder girl-girl-boy oder sowas geht immer. Girl-boy-boy aber auch nur wenn beide Männer "known straight" sind. Das male homo porn biz existiert in seinem eigenen Kosmos.
Das riecht erstmal nach Diskriminierung, aber letztlich sind die Betreiber Geschäftsleute und vor allem werden die DarstellerInner selber oft genug schräg angeguckt werden wenn sie erzählen was sie machen. Meiner Erfahrung nach ist bei Leuten die selber gesellschaftlich stigmatisiert werden ist die Schwelle selber zu diskriminieren höher.
Knackpunkt ist einfach der Lifestyle ausserhalb der Dreharbeiten zwischen straight male/female DarstellerInnen und den Bi- / Homo-Darstellern. Industriestandard ist der aktuelle 14 Tage-Test. Alle 14 Tage HIV-Test und Abstrich auf sonstige Seuchen (Tripper usw). Das ist wohl eine Abwägung die zwischen praktisch und sicher sehr weit Richtung sicher geht. Es gibt aber auch Darsteller (straight) die die letzten 4 Tests im 7 Tage Takt sehen wollen.
Der Unterschied ist jetzt: man sieht das in der schwulen Szene wohl etwas entspannter. Hab spasseshalber gerade mal bei Agenten für straighte Darsteller geguckt, da steht bei jedem Darsteller bei das er 14 Tage Testfrist einhält und dokumentiert und die auch vom Partner verlangt. Ansonsten bitte gar nicht erst anfragen. Bei den gay booking agents finde ich davon nichts. Kann ein Zufall sein, Sample klein, aber der Stellenwert scheint geringer.
In weiterer Faktor ist der Lebensstil. Für mich damals (serieller Monogamist) vollkommen überraschend sind im Prinzip alle der männlichen und weiblichen straight Darsteller in festen Beziehungen, teils wirklich langjährig. Manchmal mit anderen Leuten aus der Industrie, anderen Darstellern, meist aber mit führen die neben den Drehs ein total spiessiges Normaloleben, ausser das sie halt für Geld ficken. Und das ist der Unterschied zur Schwulenszene. Zumindest in den USA ist da sehr viel Promiskuität der Normalfall, zumindest in dem üblichen Alter der Darsteller (so bis 30).
Bei straight Darstellern kann man zwischen Drehs davon ausgehen das die zu Hause nur mit ihrem langfristigen, sauberen Partner bumsen. Bei schwulen Darstellern besteht das Risiko / die Wahrscheinlichkeit das die auf Piste gehen und beim anonymen Sex oder one night stand halt mal ein Gummi reisst oder drauf verzichtet wird. Dieser sorglosere Umgang ist ein no-go in der Industrie.
Dazu kommt dann auch noch eine statistische Gemeinheit. Bei normalen Verkehr (oral, vaginal) zwischen 1 gesunden und 1 infizierten Partner ist die Frau statistisch stark im Nachteil. Klingt komisch, aber es ist absolut logisch, das Ansteckungsrisiko ist beim Oralverkehr für beide am geringsten, aber bei Vaginalverkehr geht es schon los. Der Penis ist da im Vorteil weil die Chance auf Geweberisse oder ähnliches sehr gering sind. Bei einem großen Penis und einer engen Frau sind Überdehnungen der Vagina und Mikrogewebrisse fast vorprogrammiert, das sind dann Einfallstore für die Viren. Das Risiko für einen Mann sich vaginal bei einer Frau anzustecken ist wohl 3/100, das Risiko das eine Frau von infizierten Mann eine Infektion mitnimmt eher irgendwo bei 15-25/100 (anal natürlich höher, aber für beide proportional). Ich hab die genauen Zahlen nicht im Kopf, nicht drauf festnageln, aber die Relation stimmt in etwa.
Von daher absolut nachvollziehbar das eine Frau wissen will wo der Schwanz überall gesteckt hat mit dem sie jetzt drehen soll. Einem bisexuellen Mann der mal dies oder mal jenes dreht kann es aus oben gennanten Gründen eine Spur egaler sein, daher stammt wohl auch diese gewissen laissez faire Haltung und damit begründet sich extrem klar die deutliche Firewall zwischen den sexuellen Orientierungen im porn biz.
Es bleibt zwar in der Regel ein eher "low probability" Risiko weil nicht jeder Verkehr automatisch eine Ansteckung zur Folgen haben muss. Aber er kann, und das wäre dann ein "high stakes" Risiko. Und darum macht jeder vernünftige Mensch einen Bogen.
zu den HIV Tests: Ich arbeite ehrenamtlich bei der AIDS-Hilfe, und da sprechen wir bei den neuen Tests von einer Aussagekraft für den Status vor 6 Wochen. Also wenn du Montag einen Test machst, und in der Regel eine Woche wartest, dann zeigt am Ende das Zertifikat ob du vor 6-7 Wochen HIV hattest. Und das ist ein Fortschritt zu den 3 Monaten von früher. Ob du jetzt Männer oder Frauen geil findest ist dem Test egal. Aber wenn du in diesen 6 Wochen eine Risikosituation hattest (ungeschützt Sex, Nadeln teilen), ist dieses Ergebnis natürlich mit Vorsicht zu genießen.So wie ich ihre Tweets gelesen habe lag da auch der Knackpunkt. Sie schrieb, sie habe den Menschen was ihr Privatleben angeht nicht vertraut, und deswegen den Sex abgelehnt. Das ist wenn es um Sex ohne Kondom geht aus Präventionssicht ein legitimes Argument (Unabhängig von sexueller Orientierung).
Das ist auch zu unterscheiden von Stigmatisierungen, wie: „Habt keinen Sex mehr mit Gruppe XY, die haben alle HIV!“. Sowas ist falsch, unfair, und im Umkehrschluss („Alle anderen sind safer“) auch gefährlich unsicher.
An dieser Stelle kann man auch mal auf die neuen Erkenntnisse und Methoden hinweisen: Vor allem „Schutz durch Therapie“ - wer HIV hat und jeden Tag seine Pille nimmt und immer zum Arzt kontrollieren geht, kann die Viruslast in seinen Körperflüssigkeiten so stark senken, dass er/sie nicht mehr ansteckend ist. Also ungeschützter Sex, Schwangerschaft, Kinder kriegen, alles sicher! Deswegen sagen wir in der AIDS-Hilfe auch, Menschen die von ihrem HIV wissen sind sicherere Sexpartner als die vermeintlich HIV-negativen, die sich (mit Glück!) auf dem Testergebnis von letztem Frühling ausruhen.
Dann gibts noch die Post-Expositions-Prophylaxe PEP („die Pille danach“, senkt das Infektionsrisiko nach ungeschütztem Sex), und die Prä-Expositions-Prophylaxe PrEP („die Pille davor“ als Safer-Sex Methode).
Kann man ja mal googlen.
Update: Ein Pharmazeut weist darauf hin, dass es sich hier um eine andere „Pille danach“ handelt.
Die "richtige" Pille danach, Ulipristalacetat und Levonorgestrel, bietet keinen Schutz gegen HIV Infektionen, im Gegensatz zur Präexpositionsprophylaxe.
Nach Überzeugung des Gerichts hatten O2-Werber bei Telekom-Kunden angerufen und versucht, diese in die Irre zu führen. In einem Fall wurde ein Telekom-Kunde mit dem Argument bearbeitet, die Telekom werde seinen Anschluss künftig nicht mehr bedienen. In einem zweiten Fall wurde einer Telekom-Kundin eingeredet, es gebe ein neues Gesetz: Telefon- und Internetanschluss dürften nicht mehr bei zwei verschiedenen Anbietern bestellt werden.Was für eine bodenlose Frechheit! Krass.
Ein anderer Einsender erzählt:
ich will das nicht verallgemeinern, weiß aber, dass z. B. [Telco] nicht ganz so gut deutschsprechende Menschen gerne abzieht. Ein Schüler von mir aus Bulgarien (ich unterrichte DAZ in Berlin) hatte Riesenprobleme mit [Telco], weil sie ihm einen Vertrag aufgeschwatzt haben, der ziemlich genau doppelt so teuer ist wie der normale. Die Gebühren konnte er natürlich irgendwann nicht mehr zahlen, weil Harz4 + natürlich noch ohne Job, da zuerstmal Deutschkurs. Dann hat er natürlich Mahnungen bekommen und sein Anschluss wurde bis zur Zahlung der Rückstände abgeschaltet. Also jeden Monat ca. 60-80 Euro für normalen Handyvertrag zahlen (jetzt auch nicht mit tollen Internetz oder so), noch Rückstände zahlen müssen und trotzdem nicht telefonieren können.Ein anderer Einsender erzählt:Den Vertrag konnten wir dann auch nur kündigen (also: in 2 Jahren wird's besser). Das Beste war noch, dass sie ihn mal in der Pause vom Deutschkurs angerufen haben und ihm irgendeinen Zusatzkram für nochmal 15 Euro im Monat verkaufen wollten. Ich stand daneben, er hat gesagt: Entschuldigung, ich verstehe Sie nicht. Hat sie natürlich überhaupt nicht abgehalten, es weiterzuversuchen. Auch als ich das Telefon genommen hab und es ihnen erklärt habe, dass er 1. kein Deutsch spricht, also jetzt schwerlich eine Art Vertragszusatz am Telefon abschließen kann und 2. überhaupt kein Interesse am Idiotenmedienpaket o. ä. hat, wollte die Verkäuferin ihn danach nochmal sprechen, um es doch nochmal zu versuchen.
Ich vermute sehr stark, dass das überhaupt kein Einzelfall, sondern unglaublich verbreitet ist und das es vermutlich einige zehn-hunderttausende Verträge in Deutschland gibt, die eigentlich ungültig sind, weil die Kunden nicht genügend Deutsch sprechen, um den Vertragsinhalt auch nur annähernd zu verstehen.
ich kümmere mich beruflich um ältere Menschen und nehme ihnen die Arbeit zu Hause ab, die sie selber nicht mehr machen können.Ein anderer Einsender hat diese Geschichte:Einer meiner Kunden hat Morbus Parkinson in fortgeschrittenem Stadium.
Vor zwei Jahren, als die Krankheit noch nicht ganz so arg fortgeschritten war, ging er in den hiesigen [Telco]-Laden, weil er irgend ein kleines Problem mit seinem Telefon hatte.
Heraus kam er mit vier (!) neuen Handyverträgen.
Jeder konnte zu diesem Zeitpunkt schon die beginnende Demenz bei ihm klar erkennen. Auch ganz ohne medizinisches Grundwissen. Die Verwirrtheit von ihm war da schon ganz klar erkennbar.
Seine Frau hat über ein halbes Jahr gebraucht, um die ganze Geschichte dann mit Hilfe eines Rechtsanwalts stornieren zu lassen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie eine befreundete afghanische Familie von [Telco] mit falschen Verträgen und falschen Vorwänden zu einer Bußgeldzahlung von über 600 Euro genötigt werden sollte. Letztendlich musste nichts bezahlt werden, weil wir den Verbraucherschutz eingeschaltet haben, deren Anwältin hat sich um alles gekümmert. Sie sagte, sie habe bis zu 5 neue Fälle pro Woche (!), letztendlich war es eine Frage von Durchhaltevermögen. Aber ohne die Hilfe von deutschen Muttersprachlern und der Anwältin des Verbraucherschutzes wäre die Familie denen schutzlos ausgeliefert, und es kommt wohl sehr häufig vor.Es geht mir hier nicht darum, einzelne Telcos an den Pranger zu stellen, obwohl sich schnell der Eindruck einstellt, dass die das alle verdient hätten. Dass der Markt schlimm ist, wusste ich. Dass das SO schlimm ist, das haut mich jetzt doch ziemlich um.Bei dieser Familie lief es so:
Die Familie hatte schon einen Vodafone-Vertrag, darin waren eine Handynummer und Internet-Anschluss für zuhause enthalten. Einen Festnetzanschluss brauchte die Familie nicht.
Dann klingelte es einen schönen Tages an der Tür, jemand von [Telco], der sich allerdings als Techniker vorstellte, in der ganzen Straße würden neue Kabel gelegt, man wolle überprüfen ob die Leitungen in der Wohnung in Ordnung seien. Die gutgläubige Familie ließ den Mann herein. Im Wohnzimmer angekommen, sagte er prompt, eine Buchse fürs Internet sei defekt, das müsse repariert werden. Und fragte direkt, bei welchem Anbieter die Familie denn sei. Dann zog er aus seiner Tasche einen leeren Vertrag und schwatzte ihn der Familie auf. Er hat für die Familie alles selbst angekreuzt, was er drin haben wollte. Eine genaue monatliche Gebühr stand aber nicht darin. Dafür aber waren Dinge angekreuzt, die sich gegenseitig ausschließen, und Dinge, die die Familie nicht braucht und nicht will - zB. einen Festnetzanschluss.
Der Familienvater, der sich behelfsmäßig in gebrochenem Englisch mit dem [Telco]-Typen sprach, wollte sichergehen, dass er alles richtig versteht, und rief einen Freund an, der etwas Deutsch spricht. Der sprach dann mit dem [Telco]-Typen, es kam irgendwie zur Einigung.
Der Vertrag wurde unterschrieben und war damit gültig.
Was hatte [Telco] der Familie versprochen? Dass sie sich um nichts kümmern müssten. [Telco] würde ganz einfach selbst mit Vodafone die Ablösung aus dem bestehenden Vodafone-Vertrag regeln. Das geschah aber nicht, d.h. die Familie musste doppelt zahlen: Vodafone UND [Telco]. Außerdem hatte der [Telco]-Typ angekündigt, es werde ein Techniker von ihnen kommen, der alles korrekt anschließt und die angeblich defekte Buchse reparieren würde. Natürlich kam niemand, es wurde lediglich der Router zugestellt, der im Endeffekt unausgepackt blieb.
Da sowohl Vodafone als auch [Telco] Abbuchungen vom Konto machten, ließ der Familienvater die Beträge von [Telco] über die Bank zurückrufen. Sie hatten ja keinen Service geliefert und die Ablösung von Vodafone war nicht erfolgt. Also schickte [Telco] Mahnungen, immer dreistere.
Und jetzt der Klopper: Irgendwann haben meine Freundin und ich uns eingeschaltet, weil die Familie uns von der Sache erzählte. Das Problem ist, dass diese Menschen prinzipiell bescheiden sind und niemanden zur Last fallen wollen. Es ist ihnen natürlich auch peinlich, einen Fehler gemacht zu haben und keinen Ausweg zu wissen. Sie hatten sich schon damit abgefunden, über 600 Euro Gebühren und Strafe zahlen zu müssen.
Also riefen wir bei [Telco] an. Lange Gespräche mit freundlichen Mitarbeitern, die aber komplett verständnislos waren und hart blieben. "Nein, wir können da nichts machen."
Ich sagte: Aber die Familie hat defacto den Router nicht mal angeschlossen und über die Leitung ist kein einziger Bit gelaufen! Das können Sie doch nachgucken!
[Telco]: Spielt keine Rolle, Vertrag ist Vertrag.
Ich: Ist es denn rechtens, dass [Telco] einen deutschen Vertrag abschließt mit Menschen, die noch kein Deutsch sprechen, geschweige denn verstehen?
[Telco]: Das spielt keine Rolle, der Vertrag wurde unterschrieben. Aaaaaber, es gibt da eine Lösung. Wir können die Strafe runtersetzen auf etwa 300 Euro, der Rest wird erlassen. Dafür muss die Familie aber einen neuen Vertrag bei uns unterschreiben, der 2 Jahre Mindestlaufzeit hat (!!!).
Ich bin dann in die örtliche [Telco]-Filiale gegangen und habe geschildert, wie die Familie einen Vertrag unter falschen Bedingungen und Vorwänden unterschrieben hat. Da sagt der Verkäufer eiskalt, so in etwa: "Da können wir nichts machen, die haben ja unterschrieben. Außerdem haben wir mit diesen Haustürgeschäften NICHTS zu tun, das sind Dienstleister, die das für uns machen. Wenn die da "Fake-Verträge" an der Haustür abschließen, ist das die Verantwortung des Kunden. Und das ist egal, ob der Deutsch kann oder nicht."
Der hatte tatsächlich den Begriff "Fake-Vertrag" schon parat.
Dann sind wir zur Verbraucherzentrale gegangen, die ein Riesenlob verdient hat. Die kümmern sich kostenlos um Flüchtlinge und waren sehr hilfsbereit. Die Anwältin der Verbraucherzentrale hat mit [Telco] korrespondiert und hat durchgehalten, bis die aufgegeben haben. Es musste nichts gezahlt werden!
Update: Ein besonders fieser Zyniker hat mir diesen Link geschickt, den ich hier mal unkommentiert so stehen lassen will.
Ich kann dir sagen, warum die nicht vom Fernabsatzgesetz getötet wurden. Weil die sich auf Flüchtlinge konzentrieren. Wir haben jetzt *endlich* unterbinden können, dass der ortsansässige [Telco]-Vertreter mit Kleinbussen in den Unterkünften einrückt und den Leuten in ihrer jeweiligen Muttersprache erklärt, warum sie in Deutschland einen [Telco]-Vertrag haben *müssen* weil Gesetz.Wait, what?!
Naja, denkt ihr euch jetzt bestimmt, das wird ein fauliger Apfel sein, der wird wahrscheinlich aus Profitmaximierungsgründen Wildkapitalismus machen, das wird unmöglich auf Betreiben von einer seriösen Telco stattfinden. Wenn die das hören, sind die Verträge sicher sofort anulliert.
Nun, äh, nicht ganz:
Ich mach den Job jetzt 2 Jahre. Und es wird von Mal zu Mal schwieriger, diese Verträge annullieren zu lassen, im letzten Fall mussten wir tatsächlich die Stadt hier reinholen, weil die Kolonne der ahnungslosen Frau einen Internetanschluß in der Sammelunterkunft verkauft hat.Kapitalismus im Endstadium! Das muss diese soziale Marktwirtschaft sein, von der man immer hört! Immer das Wohl der Menschen im Kopf![Telco] wollte den Anschluß nur "kündigen" (2 Jahre Laufzeit…merkste selber, ne?). ICH wollte den Vertrag aufgehoben wissen (kein Eintritt der Wirksamkeit). Hotline 3x angerufen. "Ja, natürlich. Wir kündigen den Vertrag."
Schriftlich versucht, das Ding zu annullieren, aber erst als die Stadt mit Briefkopf bei [Telco] gefragt hat, ob die noch was merken haben die reagiert.
Kann das jemand bestätigen? Welche Telcos machen sowas? Erfahrungsberichte willkommen!
Ich finde, die haben Recht.
Und ich finde es krass, wie weit wir schon gefallen sind, wenn sowas ein Grund zur Freude ist.
Ich dachte, der will mich verarschen. Dann googelte ich das, und scheint da was dran zu sein. Das finde ich gerade absolut mindblowing. WTF? Die Stories sind alle schon älter. Wieso höre ich da erst jetzt von?
Und wie soll ich das jetzt interpretieren? WTF!?
Vor allem stelle ich gerade fest, dass ich mich schon länger frage, wieso es im Hacker/IT-Umfeld auffallend viele Transgender-Menschen zu geben scheint. Und dass das es in dem Umfeld auch auffallend viele Menschen im Autismus-Spektrum gibt. Und dass diese Korrelation da eine mögliche Erklärung sein könnte. Wieso fällt mir das jetzt erst auf?
Ich dachte bisher, dass das Sampling Bias ist. Ich kenne halt vor allem Leute aus dem Computer/IT-Umfeld. Schon klar, dass dann die meisten Transgender auch aus der Gruppe kommen werden.
gerne würde ich Dir einen weiteren Aspekt des bedingungslosen Grundeinkommens mitteilen, der häufig übersehen wird. Viele Befürworter des BGE sind intelligente engagierte Menschen die in ihrer sozialen Blase den Umgang mit ebensolchen Menschen pflegen. Daher haben sie die Annahme dass es mit dem BGE förmlich zu einem Aufblühen von gemeinnützigen, zukunftsweisenden oder künstlerisch wertvollen Projekten kommen müsse, da sie und ihre Mitmenschen offensichtlich durch finanzielle Engpässe von deren Verwirklichung abgehalten werden.Also ich schonmal nicht. Danke für den Anstoß!Ein Aspekt bei der Finanzierung des BGE ist der Abbau der dann vermeintlich obsoleten Strukturen des Verwaltungsapparates.
Ich bin seit ein paar Jahren Lehrer an einer integrierten Sekundarschule in Berlin und meine soziale Blase ist daher weit davon entfernt geschlossen zu sein ;-) Ich möchte nicht ins Detail gehen mit was für dysfunktionalen Familien und beeinträchtigten, bzw. gestörten Individuen ich dabei regelmäßig konfrontiert bin und welchen Einsatz es erfordert den Kindern aus diesem Umfeld gerecht zu werden…
Durch meine Arbeit gelangte ich zu folgender Einsicht: Bei den Sozialämtern, Bewilligungsstellen, Jobcentern etc. geht es nicht primär um die gerechte bzw. regelkonforme Verteilung von Bezügen, sondern um soziale Kontrolle. Beispiel Wohngeld. Das Bezahlen der Miete scheitert in vielen Fällen nicht primär daran dass der Bezieher keine Mittel hat, sondern dass er sie für etwas anderes verwendet werden (z.B. Spielsucht, Alkohol etc.). Im Zweifelsfall schreitet daher das Amt ein, und zahlt die Miete direkt an den Vermieter. So läuft das in ganz vielen Fällen, in denen das Geld direkt mit dem Amt abgerechnet wird: sämtliche BUT Zahlungen für "BerlinPass" Schüler (also Schüler aus Familien die Transferleistungen beziehen): Geld für Bücher, Klassenfahrten, Ausflüge, Essen in der Mensa etc. Das sind zum Teil bis zu 80% der Schüler einer Klasse. Und viele Eltern oder Erziehungsberechtigte sind nicht in der Lage die von mir vorab ausgefüllten Formulare und Anträge zu unterschreiben und mir zukommen zu lassen, damit ihr Kind z.B. 350 Euro erhält um auf Klassenfahrt zu fahren …
Viele BGE Verfechter haben keine Vorstellung davon wie unfähig viele Menschen sind (und ich meine das nicht abwertend, sie sind schlicht und einfach nicht in der Lage dazu) auch die einfachsten Transaktionen abzuwickeln und mit Geld umzugehen. Würde man dieser Klientel einfach jeden Monat Betrag X überweisen, könnte man meiner Meinung nach nicht damit rechnen dass sie z.B. die Miete, die Bücher ihrer Kinder, oder die Stromrechnung bezahlen. Sprich der soziale Betreuungs- und Überwachungsapparat der Ämter müsste weiter bestehen, hätte aber bei einer Leistungsentkopplung kein Druckmittel bei einer Einwirkung auf die Familien. Mich würde interessieren ob jemand diesen Aspekt schon einmal in die Modelle einbezogen hat?
Dass die Leute, wenn sie nicht mehr arbeiten müssen, endlich mehr Zeit haben, anderen ihre Wertvorstellungen überzuhelfen, ob die wollen oder nicht.
Kurz: Eine Welt aus Evangelisten. Nicht im religiösen Sinn sondern im ideologischen Sinn. Endlich Zeit, der Welt meine Vorstellung von Safe Spaces und gendergerechten Pronomen aufzuzwingen!
Ich bin ja grundsätzlich gewillt, an das Gute im Menschen zu glauben. Aber diese These muss ich mal ne Nacht verdauen. *grusel*
Anwender der Smart-Home-Lösung Homematic-IP beschweren sich nach einem Software-Update über Probleme. Nach dem Update, das Hersteller eQ-3 am Dienstag der vorigen Woche auf den Cloud-Servern des Systems eingespielt hat, gibt es offenbar Verbindungsprobleme und dauerhaft blinkende LEDs an den Access Points, über die die Smart-Home-Komponenten mit der Cloud verbunden werden.Gut, dass diese Smart-Home-Lösungen alle auch ohne Cloud funktionieren, nicht war? So mit manueller Steuerung und so?
Wie, nicht?
Tja. Äh.
Die beschriebenen Serverausfälle lassen grundlegende Zweifel am Nutzen eines solchen Smart-Home-Systems aufkommen.Wie, diese Serverausfälle lassen erst grundlegende Zweifel bei euch aufkommen, Heise? Dann habt ihr wohl bisher gepennt :-)
Umso erfreulicher, dass mir ein Einsender seine Beobachtungen geschildert hat. Hier sind sie:
Wie das bei den saudis läuft weiß ich nicht, aber in den emiraten sieht das ganz anders aus, als du das schreibst.
Klar die haben für ihre staatsbürger zwar ein bedingungsloses grundeinkommen von ca 2500.- (was dort nicht für "Diamanten-belegtes Mobiltelefon" reicht) , zahlen keinen strom und wenn sie heiraten bekommen sie haus und grundstück geschenkt ( zwar nicht da wo sie möchten, sondern wo die staatliche siedlungspolitik es für sinnvoll erachtet, weshalb sich fast alle auch was eigenes kaufen wie und wo sie es möchten, geht auch nicht von 2500.-, nicht mal zur miete).Krankenkasse zahlt auch der staat und das nicht wie hier nach kostendämpfung, sondern nach dem was der arzt für notwendig erachtet, einzelzimmer und chefarzt sind dann wieder deren problem Steuern zahlen die nicht, dafür müssen sie am jahresende 1 oder 2 % ihres jahreseinkommens für wohltätige zwecke abgeben Altenheime gibts es nur für die, die keine kinder haben, ansonsten ist dafür immer die familie zuständig und das erachten sie auch als ihre pflicht.
Wenn du also eine frau willst, dann reicht das grundeinkommen nicht, weil die damen dort anspruchsvoll sind und deren väter erst recht, das wäre bei uns vergleichbar mit berufs-hartz-IV-ler, darüber wird der soziale status definiert, wer kein geld hat, der ist einfach zu dumm sich bildung anzueignen und steht deshalb sozial ganz unten, kurz vor geistig behindert, mit ungebildeten menschen umgibt man sich dort nicht, wenn nicht mit krankheit entschuldigt ergo keine bildung = schande für eltern/sozialer abstieg = einsamkeit
Was allerdings bildung angeht, da sind die viel weiter als bei uns, bildung ist dort extrem wichtig.
Der staat zahlt alles, incl. hefte, stifte etc, nachhilfe, wenn das not tut, 1x im jahr gibts ferien und ansonsten hast du vormittags und nachmittags schule, auch schon die grundschüler.
Da wird auf wissensvermittlung wert gelegt und nicht auf ewige zeitkostenende diskussionen über sozialverhalten und ethik, das nehmen dort noch die elternhäuser wahr, schon um nicht selber schlecht dazustehen.Wenn du ein auslandssemester machen willst, dann auch das, sogar samt unterkunft, uni-gebühren, büchern ect, wenn du ein folgestudium machst z.b. facharzt, das ebenfalls der staat fördert bildung wo es nur geht, da spielt geld dann keine rolle, hauptsache man braucht keine spezialisten vom ausland, sondern zieht sich seine wissenselite selber groß und ist damit dann nicht mehr auf andere angewiesen.
Egal ob du abi machst oder studium beendest, die wissen auch das nicht jeder das geistige potential hat, du hast ne jobgarantie, allerdings weder im handwerk, noch im einzelhandel, noch im dienstleistungsbereich, das erledigen gastarbeiter.
emiratis findest du nur im staatsdienst (für nicht studierte oder nicht abiturienten, wobei das schon die familie zu verhindern weiß), als akademiker, im managment oder als inhaber eines geschäftes mit mind. 51% firmenanteil, das ist nämlich die bedingung, wenn du als ausländer dich dort selbständig machen willst, weshalb bildung auch ganz wichtig ist
Bei ca 2,2 mio einwohnern hat das emirat dubai ca 8,5 mio gastarbeiter, und da heulen die bei uns rum ^^ und du wirst lachen, dabei sind beide seiten glücklich und das nicht wegen des ministry of happiness die emiratis, weil sie keine "niederen arbeiten" machen und die gastarbeiter, weil sie mit dem geld was sie verdienen ihre familien in der heimat wie könige leben lassen können.
Ja richtig gelesen … in der heimat…. familiennachzug wird vom einkommen abhängig gemacht, dafür gibts ne tabelle, was du netto haben mußt um für deine frau aufkommen zu können und dann zusätzlich pro kind (da würden dann z.b. gesundheitsvorsorge, schule etc anfallen, weil es für gastarbeiter nicht kostenlos ist), das macht dort keiner der gastarbeiter, weil von demselben geld die familie in der heimat mehr hat, die kinder können bessere bildung bekommen, die mädchen in bessere kreise einheiraten etc
einmal im jahr zahlt der arbeitgeber einen heimflug für die 4 wochen urlaub und wenn du straffällig wirst bekommst du ein lebenslanges einreiseverbot und deine familie auch, sprich dein sohn hat keine chance ebenfalls als gastarbeiter dort ein weit höheres einkommen zu erzielen, als in der heimat.
ich hab mit nem taxifahrer geredet, der dort seit jahrzehnten arbeitet, der ist ganz stolz, daß sein sohn ein handwerk lernen konnte, seine frau ein haus samt pool hat und seine zwei töchter reichere männer heiraten konnten. Sein sohn fängt demnächst auch in dubai an zu arbeiten, besser verdienend als er dank schulbildung und handwerk, meinst du die versauen ihren kindern die zukunft?
klar ist das ne diktatur, verkleidet als monarchie, aber es stört keinen
was ich extrem aussagekräftig fand war folgende aussage eines gastarbeiters dort:
ich frage mich warum eure politiker mit ihrem massiven polizeiaufgebot wo immer sie unterwegs sind so eine angst um ihr leben haben. Bei uns fährt der scheich oft genug selber im eigenen auto ohne irgendeine eskorte, der hat keine angst vor attentätern, weil ihn alle lieben, auch wir gastarbeiter.
Was machen eure also falsch?
Update: Ich glaube nicht, dass irgendjemand von euch nicht darüber informiert ist, wie es in den Emiraten mit den Menschenrechten aussieht. Aber falls doch: Human Rights Watch, Amnesty International. Und Gastarbeiter haben es in den Emiraten auch nicht grundsätzlich rosig: Bericht von Thai-Gastarbeitern, die um ihren Lohn geprellt wurden. Der Guardian spricht von "modern day slavery". An die Geschichten mit der de-facto Sklavenhaltung in Katar für die WM-Bauprojekte erinnert sich hoffentlich auch noch jeder. Es ging hier nicht darum, irgendwas zu relativieren oder unter den Tisch fallen zu lassen, sondern wie immer im Blog ging es darum, andere Perspektiven zu hören.
Die New York Times hat ein Portrait über einen Nazi gebracht. Sie haben kein Blatt vor den Mund genommen, haben ihn als "far-right extremist" und als "surely bigot" bezeichnet, als "Nazi-sympathizer next door".
Aber dafür hat die Times so einen Shitstorm eingefangen, weil sie angeblich "Nazi-Sympathisanten normalisieren" würde, dass sie sich zu einer öffentlichen Replik genötigt sahen.
Wie im Kindergarten! Ich halte mir die Augen zu, also bin ich unsichtbar! Die New York Times berichtet nicht über Nazis, also gibt es keine mehr! Aus dieser "Probleme ignoriere ich, bis sie weg sind"-Mentalität trieft ein Anti-Intellektualismus, eine Wissenschafts- und Aufklärungsfeindlichkeit, dass es mir fast den Atem verschlägt.
Hey, wie wäre es, wenn wir einfach Schwarze aus Hollywood-Filmen wegmachen! Nach der Logik ist dann ja auch das Rassismusproblem gelöst!1!! Nein?
Oder Frauen nicht mehr erwähnen, dann ist Sexismus weg? Nicht?
Wie wäre es mit nicht mehr über den Klimawandel reden! Oh oh, ich weiß, ich weiß, wir machen eine Zeitung ohne Wirtschaftteil, und verschicken keine Kontoauszüge mehr! Dann sind alle Schulden weg!!
Eine Geschichte wie aus Twilight Zone oder Black Mirror. Die Welt ist zu furchtbar, daher begeben wir uns in eine virtuelle Welt. Star Trek hatte sowas auch mal glaube ich.
Das älteste Trope in der Science Fiction, und die Leute lernen nicht nur nichts daraus, sie streben es aktiv an! Sozusagen die Anti-Aufklärung! Die gezielte Verbarrikadierung des eigenen Wegs zur Erkenntnis. Nicht der Aufgabe aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, die freiwillige Selbst-Einsperrung in der Unmündigkeit. Nicht nur selbstverschuldete Unmündigkeit, selbst herbeigeführte!
Vielleicht ist das Problem, dass Scifi-Abhandlungen über sowas immer offensichtlich fanden, dass niemand sowas haben wollen würde, und über solche selbstlobotomierten Kulturen mit Mitleid berichtet haben. Und die Generation Oppression Olympics hat das gesehen und sich gedacht: Hey, die werden unterdrückt, ich will auch unterdrückt werden!!1!
Ich versteh es nicht. Echt nicht.
Das ist übrigens auch eines der fürchterlichsten Szenarien für das bedingungslose Grundeinkommen, das ich kenne. Dass das dann hier so läuft wie aktuell in Saudi Arabien oder den Emiraten. Die Leute kaufen sich alle zwei Wochen ein neues Diamanten-belegtes Mobiltelefon und bauen lauter Wolkenkratzer, in denen niemand wohnt, aber niemand investiert in die eigene Bildung. Weil es aus deren Sicht nicht nötig ist und keine Vorteile bringt, wenn man den Status nur über materielle Dinge definiert. Und diese Vorstellung, dass niemand mehr nach Bildung und Wissen strebt, das ist die eine Dystopie, mit der man mir das bedingungslose Grundeinkommen austreiben kann. Wie man sieht ist das ein reales Risiko. So real, dass es sogar schon ohne bedingungsloses Grundeinkommen passiert. Denn das sind ja nicht diejenigen, die sich keine Bildung leisten können, die gegen die New York Times shitstormen. Das sind die Leute, die mit genug Privilegien aufgewachsen sind, dass Zugang zu Geld und Bildung nie in Frage stand. Genau wie beim Grundeinkommen-Szenario also. (Danke, Jens)
Geschäftsidee ist, das besonders kryptographisch geschützte Anwaltspostfach durch einen Dienstleister abrufen, ausdrucken und per Post zusenden zu lassen …Ja warum sollte nur in der Politik #neuland herrschen?
Update: Ein Einsender erzählt:
Das beA ist aber auch in der Tat besonders. Wir haben einige Anwälte als Kunden und ich kann verstehen, dass man mit dem Müll nichts zu tun haben will. Es ist der Nachfolger von EGVP, ein hässliches Stück Java Software was nur Probleme macht und aussieht wie aus dem 18ten Jahrhundert. Es sollte schon Anfang des Jahres/letztes Jahr kommen aber sie haben es für den Start nicht hin bekommen.
Ja gut, wenn das so ist, ... *grusel* (Danke, Lutz)
Und Fresno bietet Amazon sogar an, dass sie entscheiden dürfen, wofür ihre Steuern ausgegeben werden. WTF?!
zu Deinem «Stefan George»-Einsender, dessen Ergüsse ich in toto unkommentiert lassen möchte, eine kleie Anmerkung:Faszinierend. Ich kannte nur die Äsop-Variante und wunderte mich schon über den Ponader-Spin.Er schreibt:
…als er die geschichte mit der grille erzählte, die musik machte während die fleißigen ameisen ihren bau mit vorräten füllten. eine geschichte mit der mir in meiner kindheit menschlichkeit und wertschätzung jeder tätigkeit beigebracht wurde…
Naja.
Diese Schilderung impliziert, daß am Ende die Ameisen die *Heuschrecke* (da wird die Assoziation doch gleich viel genauer, nicht?) aufnehmen. So kenne ich das eigentlich auch nur – und ich fand dieses Ende schon als Kind ungerecht, da die Heuschrecke die Arbeiter verspottet.
Nun, so geht die Geschichte nicht. Bei Äsop nicht, der sie erfunden hat, und bei Jean de La Fontaine nicht. Wikipedia.
Und woher kennen wir die Fabel mit dem für die Heuschrecke günstigen Ende? Von Walt Disney, der die "Moral" 1934 in einem Kurzfilm umdreht:
https://www.youtube.com/watch?v=3V9uL_ruafU
Und weswegen machte Disney das?
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ant_and_the_Grasshopper#Moral_and_artistic_debate
In the 20th century the fable enters the political arena. Walt Disney's cartoon version, The Grasshopper and the Ants (1934)[61] confronts the dilemma of how to deal with improvidence from the point of view of Franklin D. Roosevelt's New Deal. The Grasshopper's irresponsibility is underlined by his song "The World Owes us a Living", which later that year became a Shirley Temple hit,[62] rewritten to encase the story of the earlier cartoon. In the end the ants take pity on the grasshopper on certain conditions. The Queen of the Ants decrees that the grasshopper may stay, but he must play his fiddle in return for his room and board. He agrees to this arrangement, finally learning that he needs to make himself useful,…
Heißt also in Kurz: Jeder, der die Ameise und Grille-Fabel (eigentlich die Heuschrecke) nur in der Walt-Disney-Version kennt, ist bereits durch die us-amerikanische Wirtschaftplanung nach der Weltwirtschaftskrise kontaminiert. Der new deal hatte nämlich nur die Rettung der Marktwirtschaft zum Ziel – und jetzt kann man auch auflösen, wen die Heuschrecke personifizieren soll: Das kaputte Bankensystem.
P.S. Am Anfang des EN-Wikipedia-Artikels (der wieder um Längen genauer ist!), gibt es eine mißverständliche Äußerung am Anfang, daß die Ameisen die Bösen sind – das bezieht sich aber auf Metamorphosen und nicht auf die Fabel.
Der Einsender fügt dann noch über Heuschrecken als Symbol folgendes hinzu:
Das mit der Heuschrecke als Bankensymbol interessiert vielleicht auch (nicht)? Jedenfalls ist das ein bißchen älter als der Heuschreckenvergleich von Müntefering.Faszinierend.Sir Thomas Gresham ist der Gründer der ersten Royal exchange (1565)…
und Wikipedia dazu
Aber auch auf der Martins Bank Limited gibt's den.
Und Müntefering war wahrscheinlich bibelbelesen. Buch Nahum 3,15–17 (bei Luther sind es Käfer); Ninive ist bei Nahum die große Hure, der gottlos die zerstörung angedroht wird:
Dann wird das Feuer dich fressen, / wird das Schwert dich vertilgen, / wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm. Werde zahlreich wie die Heuschrecken, / zahlreich wie die Wanderheuschrecken! Du hast deine Händler zahlreicher gemacht / als die Sterne am Himmel. Die Heuschrecken häuten sich / und fliegen davon. Deine Wächter sind wie Wanderheuschrecken, / deine Beamten wie ein Schwarm von Heuschrecken, / die sich an den Mauern lagern an einem kalten Tag. Geht die Sonne auf, / so fliehen sie eilig davon. Man kennt ihren Ort nicht - / wo sind sie hin?
heute schreibst du zum bedingungslosen grundeinkommen und fragst deine leser nach ihrer meinung.ich möchte dazu schreien: JA BITTE HER DAMIT! damit ich endlich aus dem zwang herauskomme mein brot verdienen zu müssen. was dieser einsender geschrieben hat kann ich nur bestätigen. in meinem umfeld gibt es ebenso viele kreative menschen, die sich nicht entwickeln können, weil sie ihr alltag, der zwang ihr brot zu verdienen mit jobs die sie aus der not ausüben, um nicht vom rest der gesellschaft als schmarotzer tituliert zu werden, auffrisst. ich würde meinem burn out entkommen.
nach meiner erfahrung würden kunst und kultur explodieren, wenn die menschen von diesem zwang frei wären.
und nicht nur diese bereiche. alle anderen auch. ich arbeite im pflegeberuf und sehe, wie menschen täglich ohne menschlichkeit versorgt werden. gäbe es das grundeinkommen, kenne ich schon 2 kollegen, die kündigen würden und ihre arbeit ehrenamtlich weitermachen würden, weil ihnen dann nicht mehr von der leitung reingeredet werden könnte und sie sich den menschen menschlich nähern könnten.
heute morgen habe ich in der straßenbahn mit einem handwerker gesprochen. er würde sein handwerk unentgeldlich weitermachen, aber nach seinen regeln und nicht nach den vorschriften seines chefs, um dem umsatz zu steigern, sondern den kunden zu helfen. es wurde ihm verboten an die kunden simple tricks weiterzugeben, weil das den umsatz schmälere.
wenn du heute eine erfindung entwickeln willst, kann dich das in den bankrott treiben. beim grundeinkommen kannst du vor dich hin puzzeln. die besten dinge entstehen eh nur mit muße. muße kennt keiner mehr, vielleicht noch das wort, aber das gefühl für diesen zustand ist flächendeckend abhanden gekommen.
Johannes Ponader ist in einer talkshow so zerissen worden, als er die geschichte mit der grille erzählte, die musik machte während die fleißigen ameisen ihren bau mit vorräten füllten. eine geschichte mit der mir in meiner kindheit menschlichkeit und wertschätzung jeder tätigkeit beigebracht wurde. und das publikum hat dazu geklatscht, weil es von politikern wie müntefering gebrieft wurde: wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. dieser unmenschliche gedankenmüll steht dem grundeinkommen im weg.
nicht die menschen sind es, die keine werte mehr haben. dieses gesellschaftssystem erzieht den menschen die werte ab. man kann alle wertesysteme durchdeklinieren und wird diese widersprüche finden. christentum zum beispiel; jesus hat 5000 mit brot und fisch versorgt, heute liegen obdachlose auf der straße. preußische tugend; im zweifel gegen den könig, findet nicht mehr statt, weil ja der broterwerb auf dem spiel steht. somit verhalten sich alle wie untertanen, was heinrich mann in seinem roman schon kritisiert hat. so könnte man endlos weitermachen.
aussteigen kann man nicht. man kann nicht im wald leben, weil man da wieder gegen die eigentumsrechte des waldbesitzers verstößt und von diesem nur geduldet wird. wir sind gefangen im arbeiten müssen und harz iv bringt uns wieder durch die sanktionen in zwangsarbeit. ZWANGSARBEIT! in deutschland, wo ist da der gesellschaftliche fortschritt? wir fallen immer weiter in diktatorische zustände zurück und damit meine ich nicht die pegida-bewegung, die npd oder die afd.
die einzige furcht, die ich beim grundeinkommen hätte, wäre dass die kosten für die lebenshaltung durch die kapitalistische logik in die höhe schnellen könnten.
draghi druckt monatlich 60 milliarden für die banken. werfen wir die druckerpressen an und geben das geld als gundeinkommen aus. es landet eh wieder bei den banken, so muss man noch nicht mal was umverteilen, es den sogenannten reichen wegnehmen.
Aber das geht ja davon aus, dass Kunst keine Arbeit ist. Mir schwebte da jemand vor, der zuhause töpfert oder Bilder malt oder so. Aber die Kunst, die ich persönlich häufiger rezipiere, sind Künstler auf Tournee. Und da fiel mir vorhin auf, dass das ja sehr wohl Arbeit ist.
Was meint ihr, würde sowas noch stattfinden, wenn man ein bedingungsloses Grundeinkommen hätte? Würde dann noch jemand auf Tournee gehen und Konzerte geben?
Oder müsste man davon ausgehen, dass dann nur noch Konzerte stattfinden, die das Ego des Künstlers befriedigen? Also Carnegie Hall wäre noch ausgebucht, aber im Bürgerhaus Elmstetten wäre tote Hose? (Ohne jetzt Elmstetten auf die Füße treten zu wollen, nur als Beispiel gemeint)
Was meint ihr?
Update: Ein Einsender merkt an, dass die größere Frage ist, ob man dann noch Bühnenmeister und Zeitungsausträger findet. Ein anderer meint, es sei eher zu befürchten, dass dann auch die ganz schlechten Bands auf Tournee gehen :-)
Ein Dritter meint, dass die Kunst dann besser werden könnte, weil man im Moment den Song raushaut, weil man das Geld braucht, nicht wenn er fertig ist. Und hier ein Ausschnitt aus einem besonders schönen Kommentar:
Nachdem mir mein Nachbar (ein ünauffälliger, netter Kerl) beimm x-ten Bier eröffnete, er würde an einem Roman schreiben, habe ich mich mal umgehört: Allein in meinem kleibürgerlichen Umfeld ist fast jeder zweite ein Dichter, Autor, Holzschnitzer, Maler auf meist (!) erstaunlich hohem Niveau. Mit Familie und Kindern fehlt einem nur meist die Zeit und das Geld, das weiter auszuleben.
Der Kontext dafür ist natürlich EA und ihr Battlefront 2, das sie gerade massiv verkacken. Aber Lootboxen sind echt verbreitet in Videospielen. Fallout und Skyrim haben welche, Teamfortress 2 hat welche, die Borderlands-Reihe hat es so überzogen, dass es schon als Satire durchging bei Beobachtern. Wo zieht man da die Linie? Sind jetzt alle Lootboxen mit zufälligem Inhalt Glücksspiel? Inhaltlich finde ich das überzeugend. Aber wenn das jetzt der Stand ist, dann brennt bei der Videospielebranche gerade aber mal die Hütte.
Ich bin mal sehr gespannt, wie das jetzt weitergeht.
Ich weiß gar nicht, wie weit man da zurückgehen muss, bis man die erste Lootbox findet. Ultima 5 hatte Loot an Monstern in Dungeons! Zählt das jetzt auch? Wie zufällig muss der Loot sein, damit es als Glücksspiel gilt?
Update: Jetzt kommen hier lauter schlecht informierte Leute und wollen mir erklären, es ginge um Mikrotransaktionen. Nein, geht es nicht. EA hat vor einer Weile angesagt, als das gerade auf reddit platzte, dass sie Mikrotransaktionen aus dem Spiel ausgebaut hätten jetzt als Reaktion. Und danach kam Belgien. Kann natürlich sein, dass die Belgier das nicht mitgekriegt hatten. Klar.
Aber mal unter uns: Ich finde die Frage völlig gerechtfertigt, und zwar auch wenn da kein Geld fließt. Wieso ist denn das weniger Glücksspiel, wenn man "nur" Lebenszeit opfert? Überlegt mal, wie viel Lebenszeit unsere Kids wegen solcher Crack-Abhängigkeits-Antrainier-Mechanismen mit Videospielen verplempern.
Update: Jemand, der besser flämisch kann als ich, hat mir gerade übersetzt, dass es den Belgiern doch nur um bezahlte Lootboxen geht. Schade. Ich finde, die Debatte müsste man breiter führen. Ich hatte hier ja schon ein paar Mal, wie Facebook und co letztendlich einen Krieg um die Aufmerksamkeit ihrer "Kunden" führen, und dabei phsychologische Tricks anwenden, gegen die viele Menschen machtlos sind und sich in einen Sog der Zeitverschwendung zu Gunsten von Facebook ziehen lassen. Das ist Ausnutzung von Wehrlosen zur eigenen Profitmaximierung und moralisch mindestens genau so anstößig wie der Verkauf von Lottotickets oder Alkohol und Zigaretten. Ich finde nicht offensichtlich, wieso der Staat dem nicht einen Riegel vorschieben sollte.
Update: Ein Einsender berichtet:
Habe mit dem 6j alten Sohn vor ein paar Tagen das Tablet-Game "Hill Climb Racing" ausprobiert, das im Android-App-Store - siehe Video - direkt an Kinder vermarktet wird:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.fingersoft.hillclimb
Krass: Wir haben das Spiel installiert, gestartet und in weniger als 5 Minuten hat er versehentlich 3x Banner angeklickt, sollte Upgrades nachkaufen und für In-Game-Währung Werbung für Ballerspiele ansehen.
Das ganze passierte, während ich als digitalaffiner und videospielbegeisterter Vater direkt neben ihm saß und all meinen Elternpflichten nachging.
Diese sehr populäre App war voller Dark UI Patterns mit dem klaren Ziel, Kinder abzuzocken.
Siehe auch der Artikel auf netzpolitik.
Jedenfalls war ich völlig baff, dass es bei Free-To-Play-Apps wirklich so krass ist, und es sieht ganz so aus, dass man da wohl regulierend eingreifen muss.
Selbstverpflichtungen der Industrie und Aufrufe zur Medienkompetenz brachten uns ja nicht weiter.
Au weia.
Update: Übrigens hat ausgerechnet der Erfinder von Magic the Gathering ein Manifest geschrieben, das ganz gut beschreibt, wie diese Industrie arbeitet.
Letztlich wurde das Betteln vom Jobcenter als Beruf oder Selbstständigkeit betrachtet und so behandelt. Die Spenden stellen hier für das Jobcenter ein Einkommen in „einer Größenordnung dar, die leistungsrechtlich nicht unberücksichtigt bleiben darf“.Nein, nein, der war nicht arbeitslos, der war selbständig beschäftigt mit nicht unerheblichem Einkommen. Der hat vor dem Arbeitsamt gebettelt. Dem kürzt das Arbeitsamt deshalb sein Hartz IV.
Update: Das Spannungsfeld existiert schon länger. (Danke, Patrick)
Klar, warum auch. War ja eh klar, was da rauskommen sollte: Assad setzt Giftgas gegen seine Bevölkerung ein! (Danke, Marcel)
Während West-Deutschland offiziell Südafrika boykottierte, wurde auch auf der Ebene der Geheimdienstchefs abgestimmt, dass eine verdeckte Lösung für das „Problem“ gefunden werde. Die Partnerschaft beider Geheimdienste ermöglichte sogar die Lieferung eines für die westlichen Spione interessanten sowjetischen Hubschraubers und weiterer Flugzeuge, die man in Angola besorgt hatte.Die Geheimdienste, müsst ihr wissen, sind nämlich dafür da, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen!
Und was ist der sicherste Weg, von Gefahren frühzeitig zu wissen? Na klar! Wenn man sie selbst herbeiführt!
Wo die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellte?
Nun, da ist jetzt Bewegung reingekommen. Mehrere Sachverständige haben sich das angeguckt und kamen zu dem Schluss, dass er getötet wurde.
Gut, da drängen sich jetzt ein paar gehässige Bemerkungen auf, wieso sie dazu Sachverständige gebraucht haben. Aber das ist nicht der Punkt. Das sind keine neue Gutachten. Das sind Gutachten von damals. Und die Staatsanwaltschaft kannte sie, als sie das Verfahren einstellte.
Angesichts der Meldungen über einen Verdacht auf Tötung oder gar Ermordung des Asylbewerbers im Jahr 2005 weist die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Halle darauf hin, dass es zum Tod des damals in einer Arrestzelle verbrannten Mannes für sie keine neue Erkenntnisse gebe. Alles, was von Sachverständigen und an Gutachten vorliege, sei aktenkundig gewesen, als man das Verfahren eingestellt habe, sagte Oberstaatsanwältin Heike Geyer.Ja, äh, wollt ihr vielleicht noch ein paar letzte Worte sagen, bevor ihr wegen Strafvereitelung im Amt in den Bau geht?
Unfassbar!
Der Postillon kommentiert das schön. Ich schließe mich dem an. Sondiert gerne noch 4 Jahre herum.
Will ich damit sagen, dass das alles nicht so schlimm ist, dass das verjährt ist, dass man mal Fünfe gerade sein lassen soll?
Nein.
Ich beschreibe damit, dass die Vorwürfe schneller kommen, als man auch nur einen davon abarbeiten kann. Dass so viele Leute gerade mit Fingern aufeinander zeigen, dass man den Überblick verliert.
Ich persönlich habe keine Vergleichsdaten, um beurteilen zu können, ob an diesen Vorwürfen was dran ist oder nicht. Ich würde das erstmal für glaubwürdig halten, aber bis wir beide Seiten der jeweiligen Story gehört haben, sollten wir von Verurteilungen absehen.
Habe ich Mitleid mit Grapschern und Möchtegern-Vergewaltigern, denen das jetzt die Karriere kaputtmacht? Nein. Karma is a bitch.
Aber man muss eben auch sehen, dass hier gerade ein Klima der "den schieß ich jetzt auch noch ab, die Gelegenheit ist günstig" entsteht. Das ist für alle Beteiligten sehr gefährlich.
Der eigentliche Skandal ist für mich an der ganzen Geschichte nicht mal, dass es anscheinend so viele Fälle von sexuellen Übergriffen gab, sondern dass es so ein "wir machen sie fertig"-Mistgabelmob-Klima braucht, damit die Opfer mal Anklage erheben, und damit ihnen jemand zuhört. Besonders krass ist, dass es da einen Dokumentarfilm drüber gab, der voll gefloppt ist. Kein Verleih wollte den ins Programm nehmen. Der ist von 2014. Alle, die den gesehen haben, fanden ihn richtig und wichtig. Damit er nicht ganz verloren geht, haben ihn die Filmemacher bei Vimeo hochgeladen. Das finde ich noch gruseliger als die Übergriffe. Dass unser Strafrechtssystem auf ganzer Linie versagt hat und sowas nicht verhindern konnte.
Und ich stelle mir natürlich die Frage, ob das in der deutschen Unterhaltungsindustrie auch so zugeht wie in den USA.
Abrams ist ein Produkt der berüchtigten Internet Research Agency. Hunderte Menschen arbeiten in einem unscheinbaren Bürogebäude in Sankt Petersburg. Kein Firmenschild verrät, was hier produziert wird. Der Auftraggeber der meist jungen, oft wenig gebildeten Schichtarbeiter ist der russische Staat. Ihre Mission: Verwirrung im Westen stiften. Sie kommentieren auf europäischen Nachrichtenseiten, verbreiten Kreml-Propaganda oder erstellen gefälschte ukrainische Webseiten. Und wie seit einigen Monaten bekannt ist, haben sie sich aktiv in den US-Wahlkampf eingemischt.Also wenn junge, wenig gebildete Schichtarbeiter in Russland so einen Troll in einer Fremdsprache in einer anderen Kulturzone abziehen können, dann sollten wir uns echt Sorgen um unsere Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt machen. Was können dann erst die geschulten Fachkräfte!? (Danke, Maximilian)
Und für mich persönlich am heftigsten: George Takei wird jetzt auch bezichtigt. 1981 soll das gewesen sein.
Bei diesem GOP-Richter liegt das auch Jahrzehnte zurück, und bei Kevin Spacey ja auch, oder? Ist schon krass, wie bis auf Mord alles verjährt im Strafrecht, aber sowas nicht. 1981. Wie viele meiner Leser waren da schon auf der Welt und erinnern sich an das Jahr?
Die BBC strahlt jetzt eine Agatha-Christie-Verfilmung nicht aus, weil gegen den Hauptdarsteller Behauptungen im Raum stehen. Er streitet alles ab, George Takei übrigens auch. Der einzige, der sofort alles zugegeben hat, war bisher Louis CK, wenn ich das richtig gesehen habe. Und dem wird vorgeworfen, vor Frauen masturbiert zu haben, nachdem er sie im Erlaubnis gefragt und die bekommen hat. Aber es bestand ein Machtgefälle zwischen ihm und den Frauen, das räumt er auch selber ein.
Oh wow. Das ist mal ein seismischer Schock!
Und vor ein paar Tagen hatte Heise noch gehässig kommentiert, dass Intel vor dem Abgrund steht. Das sieht Intel offensichtlich auch so und will mit Gewalt gegenlenken.
Ich habe sonst immer alle inhaltlichen Punkte auch in Textform auf den Folien. Aber das hat halt auch Nachteile für den "Flow", weil man dann Gefahr läuft, nicht frei zu sprechen sondern vorzulesen.
Daher habe ich mir für die Keynotes vorgenommen, meinen Stil ein bisschen zu ändern, und habe auf mehreren Folien sowas wie "Anekdote: Foo Bar" stehen und erzähle dann die Anekdote frei. Das ist schöner für die Anwesenden, aber es macht halt die Folien unnütz. Ich überlege gerade, ob ich da eine Online-Version mache, wo dann mit kleiner Schriftgröße die Anekdote im Fließtext eingeblendet wird oder so. Schön ist das auch nicht. Eigentlich will man eine Aufzeichnung anhören. Und selbst in der Aufzeichnung werden einige Dinge nicht so gut rüberkommen wie bei dem Live-Event. Ich will das mal an einem Beispiel erläutern. Ich habe bei der Keynote gestern ein Wagnis gemacht, das auch voll nach hinten hätte losgehen können. Und zwar hatte ich als Eröffnung für die Keynote "Herzlich willkommen bei der konstituierenden Sitzung der Selbsthilfegruppe Sichere Software". Dann ein bisschen Einleitung und Exposition und dann ein "Ich bitte um Handzeichen: Wer hier hat schonmal vorsätzlich schlechte Software geschrieben (und ich meine jetzt nicht ein HACKME oder ein schlechtes Beispiel für ein Security-Buch)". Erwartungshaltung war: Null Hände gehen hoch. So war es auch.
Dann habe ich, dem Thema einer "Anonyme Alkoholiker"-Veranstaltung folgend, halt als erster angefangen mit dem Geständnis. Mein Beispiel war ping.c aus mininet. Das hatte in seiner initialen Form einen Textbook-Integer-Overflow drin, super exploitbar, alles prima. Den habe ich natürlich nicht übersehen, sondern ich habe den drin gehabt, weil das nicht als setuid gedacht war und für eine Boot-Floppy, auf der sich eh nur root einloggt, also keine Privilege Escalation, kein Bug. Kein Bug? Doch Bug! Mein Kumpel Ilja hat das gesehen und mich angefeixt und ich habe dann einen Fix eingecheckt. Das ist alles schon Jahre her, aber mein Punkt an der Stelle war: Nur weil es mehr oder weniger gute Ausreden gibt, macht es das ja nicht weniger zu einem Bug!
Meine nächste Folie hatte dann Beispiele, wie wir uns schlechte Software schönreden. Demonstrator! Mockup! Quick Hack! MVP! Nicht für den Produktivbetrieb! Prototyp!
Dann stellte ich die Frage nochmal: Bitte um Handzeichen: Wer hat hier schonmal vorsätzlich schlechte Software geschrieben, und es sich mit Euphemismen und Ausreden schöngeredet?
Und an dieser Stelle hätte das voll nach hinten losgehen können, aber das Publikum hat mitgespielt und es gingen über 80% der Hände hoch. Das wird man auf der Aufzeichnung bestimmt nicht sehen können. Und es ist natürlich der zentrale Drehpunkt von dem Vortrag gewesen, dass die Leute mir zustimmen, dass das, was sie so machen, schlecht ist.
Soweit ich weiß hat der Veranstalter ein Video gemacht, das man online stellen könnte. Ich muss da aber nochmal drübergehen, ob ich mich irgendwo verplappert habe und was rausgepiepst werden sollte, damit sich da niemand bloßgestellt fühlt oder so. Mir ging es ja explizit nicht darum, auf irgendjemanden mit dem Finger zu zeigen, sondern aufzuzeigen, dass wir alle Teil des Problems sind.
Es gab da z.B. einen Talk zu Owasp und deren Top 10, und der verbrachte gefühlt die erste halbe Stunde damit, dass die Top 10 ja völlig überbewertet und von der Werbung irgendwelcher Unternehmen missbraucht werden, dass das keine Pentest-Checkliste sei und nicht für Compliance gebraucht werden dürfe — und dann berichtete er darüber, wie sie da Streitereien haben zu den neuen Top 10, wie es da einen Entwurf gab, wo ein Punkt "du sollst Schlangenöl kaufen" eingefügt wurde. Anscheinend auf Betreiben von jemandem, der "privat" diese Liste maintaint und dann beruflich das geforderte Schlangenöl vertreibt. Das war mir alles neu, aber ich stalke jetzt auch nicht Owasp hinterher, die interessieren mich ehrlich gesagt nicht so stark. Aber jetzt zeigt er den neuen Entwurf, und da ist CSRF nicht mehr drin (nach wie vor eines der größten echten Probleme für Webapps, aus meiner Sicht, das viele viele Leute nicht verstanden haben, die Webapps bauen). Dafür ist da "du sollst Schlanenöl zum Monitoring und Alerting kaufen" drin. Tja, Owasp, ein Wort mit X. Das war wohl nix.
Was hab ich noch gesehen? Oh ja, "Sichere Softwareentwicklung - Anforderungen und Vorgehensweisen". Das war erst eine ewig lange Liste von "ALLE WURDEN GEHACKT! ALLE!!!", eine halbe Stunde "Wir werden alle störben" pur. Und als sie dann ein paar Maßnahmen empfahlen, machten wir ein Trinkspiel daraus und mein Kumpel Daniel drehte dann eine Siegerrunde, als er korrekt "gleich pluggen sie die SDL" vorhersagte.
Ich muss dazu sagen, dass ich relativ hohe Ansprüche habe bei Vorträgen, wenn es darum geht, was man da jetzt konkret mitnehmen kann. Und das fehlte hier bei vielen Talks. Ein paar Links auf Dinge (ich erinnere mich an drei Talks, die auf die Owasp Top 10 verwiesen, die der Owasp-Talk gerade dafür gedisst hatte). Ja, äh, wenn ich Links hinterherlaufen wollte, hätte ich mir den Vortrag nicht angucken müssen. Das Problem hatten viele Talks. Gut, die Materie ist ja auch komplex, aber das Argument kann ich nicht gelten lassen, wenn die erste Hälfte des Talks mit Platitüden und Einführungs-Blablah verplempert wird.
"Security im Entwicklerteam" habe ich auch geguckt, aber da fehlten mir auch so ein bisschen die "was machen wir denn jetzt"-Folien. Konkrete Dinge, die man jetzt tun kann, den Schritt geht irgendwie kaum jemand. Und ich meine jetzt nicht "hier ist ein Wiki, klick da mal rum". Besonders krass fand ich einen Talk am 2. Tag, bei dem es um Automatische Code-Scanner ging, und "was die Hersteller Ihnen nicht sagen werden". Da hätte ich konkrete Beispiele erwartet, mindestens aber ein paar lustige Anekdoten. Stattdessen kam unkonkretes "die versprechen viel und halten das dann nicht" (NEIN! Hold the presses!!) und "wenn Sie das genauer wissen wollen, dann holen sie sich mal die Eval-Versionen, nehmen Sie sich jeweils ein paar Tage Zeit, und testen Sie die gegeneinander". Äh, das wollte ich gerade nicht machen sondern mir hier die Ergebnisse abholen!
Am 2. Tag morgens gab es einen Vortrag, der mir vergleichsweise wichtig war. Da erzählten nämlich zwei Leute von Rohde & Schwarz von dem Projekt "Analyse und Auswahl einer allgemeinen Kryptobibliothek". Der Talk war mir wichtig, weil das Projekt für das BSI ist. Das BSI hat ja ein paar Glaubwürdigkeitsprobleme bei Kryptofragen, seit sie sich in die Bundestrojaner-Begutachtung haben verwickeln lassen. Insofern gut und richtig, das an eine externe Organisation rauszugeben. Aber Rohde & Schwarz ist an der Stelle eine zumindest aus meiner Sicht nicht viel glaubwürdiger aufgestellte Firma, die mir unter anderem als Lieferant von IMSI-Catchern für "Bedarfsträger" untergekommen ist bisher. Das ist keine gute Basis für das Erarbeiten einer unabhängigen Empfehlung für Krypto-Libraries. So und das Ergebnis von diesem Projekt war jetzt, dass sie Botan gewählt haben — eine Library mit einem Marktanteil von vielleicht 1% im TLS-Segment, von der kaum jemand überhaupt gehört hat. Ich habe mir bei Botan mal den Code angeguckt und der war jetzt nicht schlecht oder so, aber das ist ein krasser Außenseiter, und in Benchmarks ist deren Code schonmal nur halb so schnell wie der von OpenSSL. Meine Erfahrung ist, dass schon 5% Performanceunterschied reichen, um jemanden doch zu OpenSSL greifen zu lassen, wenn der bloß eine Ausrede suchte, wieso er bei OpenSSL bleiben soll. Das ist also alles schon mal nicht so gut, sowohl aus technischer als auch aus politischer Sicht. Ich hätte erwartet, dass die die Zeit nutzen, um mal so richtig knallhart inhaltlich zu zeigen, welche Kriterien ihnen wichtig waren und warum sie so entschieden haben, um jeden Geruch von Foul Play auszuschließen. Stattdessen kam ein Halbsatz dazu. Sie haben intern ein Punktesystem erarbeitet und nach dem sind sie gegangen. Ja, äh, das hilft mir jetzt nicht weiter. Das riecht jetzt nicht besser als vorher. Eines der Argumente gegen OpenSSL war, dass das API so schlimm ist. Ungefähr 20 Minuten lang haben sie dann Beispiele gezeigt, wie man in Botan Dinge tut, aber nicht Dinge wie "TLS-Verbindung aufmachen, Certificate Pinning anschalten" — nein, Dinge wie "SHA256 von diesen drei Bytes hier machen. Ja, äh, das geht auch in OpenSSL mit nur ein paar Zeilen Code. Das große Argument für Botan ist, dass es vergleichsweise wenig Code ist (im Vergleich zu OpenSSL). Allerdings kommt der viele Code in OpenSSL u.a. davon, dass sie für performancekritische Primitiven Assembler-Implementationen für ein Dutzend Plattformen haben. Und nicht nur für Performance ist Assembler wichtig, auch für das Vermeiden von Seitenkanälen. Wie da die Situation bei Botan ist, haben sie zwar gesagt, dass sie das getestet haben und was in einem Padding-Verfahren gefunden haben, aber was ist mit den anderen Verfahren? Die elliptischen Kurven, das RSA?
Zur Ehrenrettung der Vortragenden muss man aber sagen, dass die a) für eine Tochter von Rohde & Schwarz arbeiten, die die dazugekauft haben, und b) nicht den Eindruck erweckten, sie seien jetzt fiese Geheimdienstler, die unser Krypto schwächen wollen. Aber ausgeräumt haben sie den Verdacht halt auch nicht.
Mir tun die Leute beim BSI und bei dieser R&S-Tochter durchaus leid, versteht mich nicht falsch. Viele wenn nicht alle von denen meinen das sicher alles total gut, und werden jetzt völlig zu Unrecht verdächtigt.
Ich habe so ein bisschen den Eindruck gewonnen, dass ich mal einen Vortrag über Threat Modeling halten muss. Das ist gerade voll im Trend, und die meisten, die das machen, haben gar nicht verstanden, warum man das macht.
Das war dann für mich auch schon die Veranstaltung, danach kam meine Keynote und nach der bin ich ziemlich direkt in den Zug gestiegen, damit ich auf der Fahrt nach Berlin nicht komplett im Dunkeln fahren muss.
Update: Dirk, der den Owasp-Talk gemacht hatte, schreibt mir gerade, dass das nicht als Schlangenöl-Kaufen-Paragraph gemeint ist, auch wenn ich das so deute. Sie hätten extra auch Open Source erwähnt. Nun, mit Schlangenöl meine ich "verspricht Dinge, die es nicht halten kann", nicht "kostet Geld". Schlangenöl kostet natürlich im Allgemeinen auch Geld, ja, aber es gibt auch Open Source Schlangenöl. Ich finde es halt anstößig, erst die Formulierung von "wichtigste Angriffe" auf "wichtigste Risiken" zu ändern, um dann in der nächsten Runde "Reaktives Security-Produkt $XY nicht installiert" als Risiko hinzuschreiben. Das geht aus meiner Sicht gar nicht. Na mal gucken, ist ja bisher noch ein Release Candidate, vielleicht fliegt das ja auch noch raus.
Mehr als 215 Millionen US-Dollar an Schadenersatz habe die Regierung bereits an klagende Unternehmen ausgezahlt, allein etwa 80 Millionen US-Dollar seien an Rechtskosten angefallen, berichtet CCPA. Acht Klagen habe der kanadische Staat verloren oder sie in einem Vergleich abgeschlossen, neun Verfahren wurden gewonnen.Ach nee! Na das ist ja mal ein bemerkenswerter Zufall!Dagegen hätten die USA bisher keinen einzigen von 20 geführten Fällen verloren, schreibt CCPA weiter. Kritiker monieren, das könne daran liegen, dass der Sitz des Schiedsgerichts in den USA liege. "Es ist zumindest aus statistischer Sicht äußerst merkwürdig und wahrscheinlich, dass die Politik hier Einfluss nimmt. Für die USA scheinen andere Regeln zu gelten", sagt Trew.
Update: Der Kurier schrieb letztes Jahr sogar, dass die USA noch nie vor ihrem Schiedsgericht verloren haben. (Danke, Andreas)
Die FAZ hat eine einleuchtende Erklärung! Vom kommenden Jahr an wird dies aber automatisch erfolgen: Dann wird jedes Konto spanischer Bürger in Andorra an den Fiskus in ihrem Heimatland gemeldet werden.Ach sooooo! Andorra ist sozusagen die Schweiz Spaniens und bunkert das ganze Schwarzgeld der Steuerhinterzieher und Kriminellen! Ja Moment, aber Andorra ist doch gar nicht Teil von Katalonien?Nicht nur die Gegner einer Unabhängigkeit Kataloniens erinnern sich noch an den Fall des ehemaligen katalonischen Regierungschefs Jordi Pujol, der in der früheren Steueroase Andorra ein Millionenvermögen vor dem spanischen Fiskus versteckt hat. Das hatte er im Jahr 2014 gestanden. Gegen ihn und seine Kinder laufen nun Verfahren wegen Geldwäsche und Korruption.
Ist nicht wahr! Ob da vielleicht das eine oder andere Regierungsmitglied persönlich … betroffen wäre?
Malta ist in der EU.
Ich sage das nur, weil wir ja immer so empört sind, wenn Erdogan Journalisten in den Knast wirft. Sowas könnte bei UNS in der EU ja NIE vorkommen!1!!
Der Intel Compiler kommt mit neueren glibc Versionen nicht zurecht, da diese einen Bug im Intel Compiler exponieren, der zu "unpredictable system behaviour" führt. Bei uns auf dem HPC Cluster hat sich das so manifestiert, dass unsere Benutzer nach dem Update von CentOS 7.3 auf CentOS 7.4 (dieses Update der glibc exponiert den Intel Bug) bei Simulationen (z.B. mit Kommerziellen "Finite Element" Applikationen wie ANSYS CFX, 3DS Abaqus etc.) falsche Resultate bekamen:Und weil das so grandios ist, kommt hier die technische Erklärung, was da vor sich geht:
- Simulationen die vor dem Update konvergierten tun dies nicht mehr
- Simulationen brechen ab, weil an verschiedenen Stellen NaN's raus kommen wo das nicht sein sollte.
- Bei Simulationen kommen andere Zahlen raus als vor dem Update
Der Bug betrifft potenziell alle mit Intel (Versionen älter als 17.0 Update 5) kompilierten Binaries und Bibliotheken auf Systemen mit Intel CPUs, welche AVX unterstützen.
According to x86-64 psABI, xmm0-xmm7 can be used to pass functionKeine weiteren Fragen, Euer Ehren!
parameters. But ICC also uses xmm8-xmm15 to pass function parameters
which violates x86-64 psABI. As a workaround, you can set environment
variable LD_BIND_NOW=1 by# export LD_BIND_NOW=1
Update: Ich sollte vielleicht mal erklären, was hier vor sich geht. Das ABI ist die Spezifikation dafür, wie man auf einer gegebenen Plattform auf Maschinencode-Ebene Argumente an Funktionen übergibt, und welche Registerinhalte Funktionen überschreiben dürfen, welche sie sichern müssen. Intel hat die Spec gesehen und gesagt "Hold my beer! Die Register dahinten benutzt keiner! Die nehm ich mal!" Das ABI hat aber ganz klar gesagt, dass die eben nicht frei sind.
Das Szenario hier ist: Der Compiler generiert Code für einen Funktionsaufruf. Nun könnte man sagen, hey, wenn der Intel-Compiler beide Seiten erzeugt hat, dann kann ja nichts schiefgehen. Aber es kann halt doch was schiefgehen. Wenn man ein dynamisch gelinktes Binary hat, dann geht der Funktionsaufruf eben nicht zur Funktion, sondern zum Wert in einer Tabelle. Die Einträge in der Tabelle zeigen initial auf ein Stück Code in der glibc, der dann die Adresse für das Symbol herausfindet und in die Tabelle einträgt und dann dahin springt. Die Idee ist, dass so eine Tabelle mehrere Zehntausend Einträge enthalten kann bei großen Binaries, und wenn man die alle beim Start von dem Binary auflöst, dann ergibt das eine spürbare Verzögerung. Denkt hier mal an sowas wie Firefox oder clang von LLVM. Daher löst man erst beim ersten Aufruf auf. Mit LD_BIND_NOW=1 kann man der glibc sagen, dass er bitte alles am Anfang auflösen soll, nicht erst später.
Was hier also passiert ist, ist dass der glibc-Code, der die Symbolauflösung macht, sich an das ABI gehalten hat und die u.a. für ihn reservierte Register benutzt hat. Und da hatte der Intel-Compiler aber Argumente reingetan. Die hat der Code zum Symbolauflösen dann mit Müll überschrieben. Die glibc wäscht hier ihre Hände in Unschuld (und ich hätte nicht gedacht, dass ich DAS nochmal sagen würde). (Danke, Samuel)
Stellt sich raus: Doch. Aber der New Yorker Staatsanwalt hat den "slam dunk"-Fall lieber nicht verfolgt.
Und wisst ihr, welchen Fall dieser Staatsanwalt noch in die Rundablage geschoben hat? Den der Trump-Kids!
Vance overruled prosecutors in his office who were making a clearly prosecutable case against Ivanka and Donald Jr. for luring prospective buyers of a Trump luxury development in SoHo by making false and deceptive promotions. The Trumps, as the prosecution’s evidence shows convincingly, used Enron-like come-ons to intentionally inflate the value of the development to induce investors to buy units.
Völlig klar, das kann man nicht vor Gericht bringen. Sonst kommt ja raus, dass die anderen Immobilienhaie auch so arbeiten! Und wem die so Wahlkampfspenden gegeben haben. (Hint: Dem Staatsanwalt)Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Hey, wieso haben denn die Medien nicht berichtet? Die sind doch die 4. Gewalt! Das Korrektiv für nicht arbeitende Behörden wie den Staatsanwalt in diesem Fall! Wussten die nichts? Doch, klar wussten die das.
“NBC says that the story wasn’t publishable, that it wasn’t ready to go at the time that you brought it to them.”
Update: Das hier ist übrigens die Wahlkampfseite des District Attorney.
Diese Hauben und Kopfhörer da dienen der visuellen und akustischen Isolierung, das sind Folter-Maßnahmen direkt aus dem CIA-Handbuch. Sensory Deprivation ist das Google-Stichwort.
Update: Ein Leser meint, dass das keine Folter ist sondern eine Schutzmaßnahme sein soll, weil sich die Demonstranten festgekettet haben und die Cops gleich mit der Flex kommen und die Kette öffnen. Er meint, die Haube ist gegen Funkenschlag und die Ohrhörer gegen den Lärm. Und solche Szenen habe es bei uns auch gegeben bei den Castor-Transporten.
Republicans Are Talking About Tackling Trump If He Goes for the Nuclear Football
Dazu muss man zwei Dinge wissen. Erstens: Der Koffer mit den Codes, der immer in Trumps Nähe von einem Secret Service Fuzzi herumgetragen wird, wird gerne als "Nuclear Football" bezeichnet, obwohl er natürlich äußerlich und innerlich nichts mit einem Football zu tun hat.Zweitens: Tackling ist ein Manöver im American Football, bei dem sich Spieler auf andere Spieler stürzen, um sie zum Sturz zu bringen.
Ist das jetzt also ein Joke? Haben die Republikaner nicht verstanden, dass es sich hier um Massenvernichtung und nicht um ein lustiges Fußballmatch geht? Ist denen klar, dass man dafür ein gewisses Level an körperlicher Fitness braucht? Zwei 80jährige gegen einen 70jährigen fühlt sich nicht wie kein realistisches Szenario an an der Stelle.
Ich habe ja noch nie unter einer Seite kommentiert, die ihre Kommentarfunktion an Disqus outgesourced hat. Ein Cloud-Startup aus den USA? Das mich site-übergreifend tracken kann? Ja nee klar, da tu ich meine Daten hin!1!! GANZ sicher nicht.
Und wo wir gerade bei Enttäuschungen waren: Firefox kommt jetzt mit Cliqz-Datenmalware. Die haben echt den Schuss nicht gehört bei Mozilla. Euer Browser ist groß, lahm, bloated, feature-arm, euren Add-On-Vorteil habt ihr euch gerade mit dem Umstieg auf Webextensions weggeschossen, und in Sachen Codequalität und Security hinkt ihr Chrome hinterher. Gerade als es anfing, nach Hoffnung zu riechen, weil sie Browserteile in Rust nachbauen und die Servo-Engine kommt, da zerschießen sie sich wieder alle gesammelten Karmapunkte, indem sie ihren Kunden ungefragt diesen Pocket-Cloud-Bullshit reindrücken. Und jetzt das.
Ich versuche ja wirklich immer und immer wieder, Firefox ihren Scheiß zu verzeihen. Ehrlich! Aber DAS? Wenn ich eine Branche nennen sollte, der ich weniger als allen anderen Branchen traue, wenn es um meine persönlichen Daten geht, noch weniger als den üblichen Unterdrückungs-Regierungsprojekten mit Kameras und Flugdatenweitergabe, dann sind es die fucking Verlage! Cliqz ist von Burda. BURDA! WTF?!
Die NSA bemüht sich ja wenigstens noch nach Kräften, die erhobenen Daten nicht wegkommen zu lassen. Aber die Verlage? Zero fucks given! Was da an Werbe- und Tracking- und Optimierungsnetzwerken eingebunden wird, da qualmt der Adblocker! Und weil das immer noch nicht unseriös genug ist, versucht uns die Burda-"Publikation" "Focus" gerade auf der Hauptseite windige Investment-Tipps überzuhelfen. Und DENEN soll ich trauen, dass sie meine Daten schützen?! GANZ sicher nicht!
Update: Warum nenne ich Cliqz Datenmalware? Habe ich mir das näher angesehen? Nein.
Es kommt per Drive-By-Download. Das reicht schon. Dazu kommt: Es lädt meine Suchanfragen in die Cloud hoch, während ich sie tippe, bevor ich Return drücke. Das alleine würde auch schon reichen. Und in dem Bug-Eintrag bei Mozilla verteidigt das jemand damit, dass es ja nicht alle Mausbewegungen aufzeichne sondern bloß wie weit man die Maus bewegt hat. Das alleine hätte auch gereicht.
Wobei, wollen wir schon präzise bleiben:
Die Behörde sieht keine Anhaltspunkte, dass der US-Geheimdienst die BRD gezielt ausspioniert hat.Das "gezielt" ist dann wohl das Schlüsselwort an der Stelle.
Oh, wobei, das Dementi wird weiter unten noch überspezifischer!
Die Bundesanwaltschaft hat keine konkreten Hinweise auf illegale Spionage des US-Geheimdiensts NSA gegen die Bundesrepublik Deutschland gefunden.Wenn die NSA also nicht gegen die Bundesrepublik Deutschland sondern gegen Siemens spioniert, dann fiele das nicht darunter, oder wie?
Hey, warte, noch ein Dementi zur Auswahl!
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft gebe es "keine belastbaren Anhaltspunkte dafür, dass US-amerikanische oder britische Nachrichtendienste das deutsche Telekommunikations- und Internetaufkommen rechtswidrig systematisch und massenhaft überwachen".Nee, klar ist das nicht rechtswidrig. Da haben die in ihren Ländern kein Gesetz gegen!
Das Pixelbook scheint das alles zu haben. Kennt jemand andere Geräte mit vergleichbaren Features? Mir wäre wichtig, als CPU mindestens Kaby Lake zu haben, damit der HEVC in Hardware abspielen kann. Viele Nachteile kann ich da gerade nicht sehen, außer dass das Gerät nicht in Deutschland auf den Markt kommt und ich daher mit US-Tastaturlayout leben müsste. Ich habe im Wesentlichen zwei Anwendungsszenarien, für die ich das Gerät haben wollen würde. Erstens aufm Bett liegen und Filme gucken, ohne alle halbe Stunde nervös auf die Akkuanzeige zu gucken. Zweitens zu Veranstaltungen mitnehmen und damit im Publikum sitzen, ohne alle halbe Stunde nervös auf die Akkuanzeige zu gucken.
Chromebooks haben den großen Vorteil, dass die Hardware perfekt von Linux unterstützt wird, und dass der Bootloader ein Coreboot ist. Da kann man auch was anderes booten, wenn man Lust hat. Früher musste man noch ein Hardware-Siegel brechen, um in den Developer-Mode zu kommen, das ist seit Jahren nicht mehr nötig. Das könnte das ideale Linux-Gerät sein. Oh und lüfterlos ist es auch noch. Ich sehe gerade nur zwei Dinge, die für mich praktisch ein Nachteil wären: Nur noch Type-C USB (Maus anschließen bräuchte also einen Adapter) und keinen SD-Card-Reader mehr. Den habe ich bei meinem aktuellen Gerät immer benutzt, um die abzuspielenden Mediendateien aufs Gerät zu bringen.
$999 ist natürlich eine Menge Holz für einen glorifiziertes Videoabspielgerät. Auf der anderen Seite zahlen andere Leute soviel für ihre Telefone. In Europa kann man das dann wohl in UK ordern, aber hat dann mal eben 45% Preisaufschlag. Als ob es den Briten nicht schlecht genug ginge! Schäm dich, Google!
Aber es kam ganz anders. Die Verbracherzentrale sagte, es ist ganz furchtbar und wir müssen was tun. eco sagte, das sei alles nicht so einfach. Das BSI sagte, sei arbeiten an einem Bouquet aus Maßnahmen, erstmal dieses Gütesiegel. Dann einigte man sich darauf, dass Gütesiegel kein gutes Wort sei, denn das drücke ja eine über das Minimum hinausgehende Qualität aus, und das sei ja eher eine Mindestanforderung. Dann verwies das BMWi darauf, dass Deutschland nicht einfach neue Mindestanforderungen aufstellen könne, das sei mit CE abschließend reguliert (ich fügte im Geiste hinzu: im Übrigen wäre das ja auch ein Markthemmnis und wir haben ja gerade CETA mit Kanada unterschrieben). R&S meinte, also ihre Produkte seien ja soweit alle sicher, und sie würden auch Updates zur Verfügung stellen. Also unter der Voraussetzung, klar, dass der Kunde einen Supportvertrag und ein SLA abgeschlossen hat. Versteht sich ja von selbst. Einer aus dem Publikum sprach Produkthaftung an, woraufhin glaube ich Schönbohm meinte, das ginge ja gar nicht, weil dann stünden ja die Verbände sofort auf der Matte und würden sagen, das ginge ja GAR nicht.
Ich kam aus dem Brechreiz gar nicht heraus. Was für eine Farce. Also erstmal: Wieso interessiert das irgendjemanden, was die Verbände zum Thema Produkthaftung finden? Wir fragen ja auch nicht den Verband der Skinheads, ob das strafbewehrt sein sollte, wenn man Ausländer aufklatscht!? WTF!?!?
Zweitens: Dass wir überhaupt über Updates reden, das ist schon ein freundliches Zugeständnis. Eigentlich ist die Idee, dass die Produkte ordentlich in den Handel kommen. Wenn sie das nicht tun, dann hat der Hersteller drei Mal Gelegenheit zum Nachbessern (und zwar mit Hinschicken, Hersteller zahlt Porto, Reparatur, Rückschicken, Hersteller zahlt Porto!) und wenn das dann nicht klappt, dann Geld zurück. Wir haben uns schon völlig ohne Not auf "Hersteller schickt mir ein Update und ich fresse die Kosten für Updaten" runterhandeln lassen. Und das Limit auf drei Versuche fürs Nachbessern, davon redet auch keiner bei Updates. Warum eigentlich nicht?
Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, meinte jemand, man könne ja mal fordern, dass die Hersteller, wenn sie nicht mehr Updaten wollen oder "können", dass sie dann den Scheiß der Community übergeben, und die kann das ja dann machen. Ja, äh, nee, fuck you, liebe Industrie! Das ist eure verdammte Verantwortung! Externalisiert jetzt mal nicht auch noch den Support an eure Kunden! Was kommt als nächstes? Das BSI soll das machen, der Steuerzahler trägt die Kosten? Unfassbar.
So weit sind wir hier schon devot in die Bittsteller-Duldungsstarre verfallen.
Ich war jedenfalls stinksauer. Und hatte dann auch keine Zeit mehr, um noch peinliche Fragen zu stellen, weil ich zum Zug musste.
Vor diesem Podium war noch ein anderes Podium, das relativ prominent angekündigt wurde, mit dem Titel "War Stories", lauter Leute aus der AV-Industrie erzählen Geschichten. "Was der Security-Spezialist noch seinen Enkeln erzählt". Da hatte ich mir einiges von versprochen, aber es war dann ziemlich schlecht. Lauter so "Ja also UNSERE Software hat ja 500.000 Menschen vor $VIRUS geschützt!1!!". "Also wir haben ja diesen einen Typen hinter Gitter gebracht". "Wir haben diese großartige neue Voodoo-Technologie entwickelt, die schützt total super". Hätte ich mir auch sparen können, war eher Dauerwerbesendung. Ich habe dann noch versucht, mit einem Verweis auf Google Project Zero ein bisschen Unfrieden zu stiften, was augenscheinlich auch 6 von 8 Podiumsteilnehmern triggerte und die mussten dann ihren Drang zur Gegendarstellung zu meinen fiesen Unterstellungen befriedigen. Aber unter dem Strich leider auch eine vertane Chance.
For a period of time, the legitimate signed version of CCleaner 5.33 being distributed by Avast also contained a multi-stage malware payload that rode on top of the installation of CCleaner.
CCleaner ist eine von diesen überflüssigen Beschäftigungstherapie-Produkten für hyperaktive Windows-User, die glauben, sie müssten periodisch ihre Registry aufräumen oder so.In reviewing the Version History page on the CCleaner download site, it appears that the affected version (5.33) was released on August 15, 2017. On September 12, 2017 version 5.34 was released. The version containing the malicious payload (5.33) was being distributed between these dates. This version was signed using a valid certificate that was issued to Piriform Ltd by Symantec and is valid through 10/10/2018.
Einige Leute werden sich jetzt vielleicht fragen, ob da ein Schlangenöl-Hersteller seinen Absatz ankurbeln wollte. Hier ist das Presse-Statement des Herstellers. Der versucht nicht mal zu erklären, wie es soweit kommen konnte.At this stage, we don’t want to speculate how the unauthorized code appeared in the CCleaner software, where the attack originated from, how long it was being prepared and who stood behind it. The investigation is still ongoing.
Oh ach so. Ihr ermittelt noch. Da na bin ich ja mal gespannt, was da rauskommt!1!!
Die Antwort bedient diverse fiese Vorurteile:
Equifax “Chief Security Officer” Susan Mauldin has a bachelor’s degree and a master of fine arts degree in music composition from the University of Georgia. Her LinkedIn professional profile lists no education related to technology or security.
Und als die an der Stelle zu stochern anfingen, passierte das hier:Her LinkedIn page was made private and her last name replaced with “M.” Two videos of interviews with Mauldin have been removed from YouTube. A podcast of an interview has also been taken down.
For the record: Einige der besten Security-Leute, die ich kenne, sind auch Musiker. Und ob Frauen besser oder schlechter sind, lässt sich wegen der geringen absoluten Zahl nicht beurteilen.Aber jemanden ohne Erfahrung zum Chief wasauchimmer machen, und dann, wenn jemand guckt, schnell die Beweise vernichten? Das bedient alle meine fiesen Vorurteile über große Firmen aus der Finanzbranche :-)
Update: Jetzt hat Equifax sie gefeuert, ohne in der Pressemitteilung ihren Namen zu nennen. Auch nicht gerade die feine englische Art.
Ich denke mal, wenn sie damit durchkommen, dann würden ein Haufen reiche Männer in Zukunft schnell eine syrische Staatsbürgerschaft annehmen, um sich kostengünstig scheiden zu lassen.
But this quake was different: it occurred within the Cocos plate as it warped or bent, not at the boundary with the North American plate, according to the US Geological Survey.
Das ist an sich nicht ungewöhnlich, aber da kommen normalerweise bei weitem nicht so starke Beben bei raus.“The type of faulting that occurred here does not usually produce earthquakes of this magnitude,” says Polet. “There have been others in the past 50 years of similar type and location, but none that was even close to this size.” It is still too early to say why the earthquake was so massive, she adds, but “it is sure to inspire much future research”.
Mit anderen Worten: Die Wissenschaft kann sich das auch nicht erklären :-)
Guckt nur mal diese tolle Geschichte von der Digitalisierung der Stromzähler in Velbert an!
Da kriegen die meisten Haushalte (die, die weniger als 6000 kWh/a verbrauchen) bald einen neuen Stromzähler. Der ist dann digital. Neue Funktionen hat der auch: Man kann das Display ablesen! Für dieses Privileg zahlt man dann pro Jahr 20 € Gebühren.
Das muss aber ein besonders komfortabel abzulesendes Display sein, denkt ihr euch jetzt sicher! Und ihr habt völlig Recht! Da kommen modernste Technologien zum Einsatz! Eine PIN zum Beispiel! Die wird den Kunden per Post zugeschickt. Und was macht man mit der?
Die Geräte verfügen über ein zweizeiliges Display, jedoch über keine Tastatur oder andere Eingabeeinheiten mit Ausnahme eines Lichtsensors.Der eine oder andere wird schon ahnen, wo die Reise gleich hingeht…
Die PIN-Eingabe wird mit Zweimal-kurz-Anleuchten gestartet, dann werden die vier Ziffern einzeln durch erneutes Anleuchten vorgezählt, für eine 9 wird also neunmal mit der Taschenlampe auf den Sensor geleuchtet, aber bitte nur kurz, denn Fehleingaben führen zum Neustart des gesamten Vorgangs.Der eine oder andere wird sich jetzt fragen: Warte mal, wenn Fehleingaben zum Abbruch führen, und man durch "Klicken" (Wie in den 1970er Jahren beim Telefon! Da konnte man durch besonders schnelles Auflegen und Abnehmen des Hörers wählen!) wählt, woher weiß der dann, wann die nächste Ziffer kommt? Das ist nicht trivial, denn die sind ja nicht so schlau und verwenden Morsecode, wo man nur 5 Symbole für jede Ziffer braucht. Nein. Morsecode ist zu Scifi für die digitalen Stromzähler! Auf die Gefahr hin, dass die Antwort die Bevölkerung verunsichern könnte:
Nach Eingabe einer Ziffer wird drei Sekunden gewartet, dann kommt die nächste Ziffer dran.Und nein, das ist nicht The Onion, nicht der 1. April und nicht der Postillon.
Gut, der eine oder andere Zyniker unter euch wird sich jetzt denken: Hey, wenn das so umständlich ist, die PIN einzugeben, dann muss man da ja auch keinen Schutz gegen Durchprobieren einbauen. Das sehen die Stadtwerke übrigens genau so!
Die PIN kann jedoch nicht geändert, dafür aber beliebig oft ausprobiert werden, was ihren Nutzen zweifelhaft erscheinen lässt.
Immer diese Fortschrittsfeinde! Ich sage nur: Digital First. Bedenken Second. (Danke, Thomas)
Ich persönlich fände ihre Position da leichter zu vertreten, wenn man nicht in der Zeitung sowas hier lesen müsste:
Er und seine Mitarbeiter, darunter auch ausländische – „wir sind ein Multikulti-Haus, meine Frau ist Russin“ –, seien massiv bedroht worden in Form von „Telefonterror“.Ja super! Anonyme Gewaltdrohungen! Da weiß man doch, dass man auf der richtigen Seite der Barrikaden kämpft, wenn man sowas hört!Er werde seinen Betrieb nicht mehr wiedererkennen, wenn die Veranstaltung stattfinde, sei ihm und seinen Mitarbeitern unter anderem gesagt worden. „Da kommen doch die Bilder vom G20-Gipfel in Hamburg bei mir hoch, das macht mir natürlich Angst“, sagt Kinne. Wer die Anrufer waren, wisse er nicht.
Der Punkt an Menschenrechten wie körperlicher Unversehrtheit ist, dass sie für alle gelten. Auch für die AfD. Auch für Gastwirte, die die AfD bewirten. Für alle. Nicht nur für "Gesinnungsgenossen und Biodeutsche". Und auch nicht nur für "Gesinnungsgenossen und Ausländer".
Na?
Richtig! Die FDP!
Nach Informationen des SPIEGEL schuldet die frühere FDP-Bundestagsfraktion einer Rentenkasse mindestens knapp sechs Millionen Euro - für die laufenden und künftigen Betriebsrenten früherer Mitarbeiter der 2013 aus dem Parlament ausgeschiedenen Fraktion.
Update: Ein Einsender erklärt:
- Das ist nicht *die FDP*, sondern die "FDP Fraktion in Liquidation". Es existiert, verfassungsbedingt, eine strikte Trennung von Partei und Fraktion (Gewissensverpflichtung, etc.).
- Das ist kein Konstrukt, welches sich die FDP so ausgedacht hätte, um sich um Zahlungen zu drücken. Es kommt bei jeder anderen Fraktion, die den Bundestag (oder ggf. Landesparlamente) verlassen muss, zum selben Problem: Die Fraktion muss in Liquidation gehen, aber mangels Masse ist ein Insolvenzverfahren völlig aussichtslos.
- Es existiert eine Stundungsvereinbarung mit der Versicherung, d.h. nach einem Wiedereinzug muss die neue Fraktion die Beiträge nachzahlen - die Alternative wäre die sofortige Insolvenz mit der Folge, dass die Rentenversicherung keinen Cent wiedergesehen hätte, denn aus Punkt 1 ergibt sich, dass die Partei nicht für Verbindlichkeiten der Fraktion haftet.
- Man müsste das Problem lösen, indem die Versicherung der Angestellten der Fraktionen kapitalbasiert erfolgt. Dafür müssten die Fraktionen, die komplett aus Steuermitteln finanziert werden, aber das entsprechende Kapital zur Verfügung gestellt bekommen. Konsequenterweise fordert die FDP genau das (mehr kapitalbasierte Altersvorsorge).
Aus der Bemerkung mit der kapitalbasierten Altersvorsorge schließe ich mal, dass der Einsender FDP-Wähler oder -Mitglied ist :-)
Weshalb ich schreibe: was mir vor dieser Bundestagswahl fehlt, ist ein Fazit der Großen Koalition, bzw. eine Zusammenfassung der Arbeit von CDU/CSU/SPD. Ich suche ab und zu im Internet danach, werde aber nicht fündig. Es irritiert mich zutiefst, dass es anscheinend keine solche Zusammenfassung gibt. Die Bürger scheinen viel vergessen zu haben, und die Medien machen anscheinend sich nicht die Mühe, daran zu erinnern. Dabei wäre das jetzt sehr wichtig. Angeblich sind viele Wähler noch unentschlossen, und der Wahlkampf strotzt bisher nicht gerade vor Inhalten (bzw. wenn Inhalte auftreten, dann sind es oft vage Versprechungen, die der bisherige Arbeit der Parteien entgegenstehen). Was mich vor allem nervt, ist so ein Schrott wie das Kanzlerduell, wo nicht wenige Fragen auch noch so gestellt waren, als kämen sie von der AfD: man sollte die Partei wählen, die einen inhaltlich am besten vertritt, da interessiert es mich herzlich wenig, wie gut oder schlecht der Kanzler "performt"…Zur Autobahnprivatisierung würde ich ja noch das hier anmerken wollen.Zur Sache: Ich habe keinen Blog / keine Webseite. Könntest du (mit anderen zusammen) eine Zusammenstellung der GroKo-Arbeit sammeln und bereitstellen? Ich liste mal alleine die Sachen auf, die mir aus dem Stegreif einfallen:
- Panamapapers. Deutschland ist (oder war) Steueroase Nummer 8 weltweit. Soweit ich das weiß, ist nichts passiert. Wohl auch dank Schäuble
- Dieselskandel. Politiker (schon vor der GroKo) wussten Bescheid und tragen daher eine Mitschuld. Dobrindt verhindert Sammelklagen in Deutschland. Die Gesundheit der Bürger wird nicht vor Abgasen geschützt, sondern die Autoindustrie vor Verlusten. Nachträgliche Legitimation durch Anhebung der Grenzwerte. Keine Strafverfolgung bei Übertretung der Grenzwerte
- NSU-Morde. Keine Aufklärung. Vertuschungen. Verstrickungen bleiben bestehen
- NSA-Skandal. Kein Schutz der Bürger. Abhören wird nachträglich legitimiert. Befugnisse des BND erweitert
- Überwachung. Bürgerrechte eingeschränkt. Überwachung massiv ausgeweitet
- Polizei. Sinnlose Verschärfung des Strafrechts statt personeller Aufstockung oder Investition in Förderung von Deeskalationsstrategien
- Maut. Absolutes Schwachsinnsprojekt. Kostet nur Geld. Kein Kommentar
- Autobahnprivatisierung. Durch die Hintertür (Grundgesetzänderung). Scheingesetz gegen Autobahnprivatisierung, das jede Regierung ohne 2/3-Mehrheit wieder ändern kann
- Datenschutz. De Maizière höhlt in der EU den Datenschutz aus, um dadurch den deutschen Datenschutz zu senken und die CDU als unschuldig darstellen zu können ("Brüssel zwängt uns das auf")
- Waffenlieferungen. Mehr Waffenlieferungen. Vor allem auch an nicht-demokratische Staaten, die Krieg führen (wie Saudi-Arabien)
- Antikorruptionsgesetze blockiert. Lobbykontrolle verhindert
- Bankenregulierung? Findet nicht statt
- Energiewende. 7 Mrd. den Energiekonzernen geschenkt (rechtswidrige Brennelementesteuer. Eigentlich vorsätzlicher Betrug)
- Jede Menge Großprojekte vergeigt (eigentlich in den Ländern)
- Bundeswehr. Jede Menge Bundeswehreinkäufe total überteuert. Bundeswehr lässt sich regelmäßig über den Tisch ziehen
- Sozialer Wohnungsbau?
- Sozialgesetze? Irgendwelche Verbesserungen? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass alleinerziehenden Müttern der Beitrag für die Zeit gestrichen werden sollte, in der die Kinder beim Vater sind
- Keine Verbraucherschutzverbesserungen. Im Zweifel immer auf Seiten der Industrie
- Schere Arm/Reich. Keine Gegenumverteilung. Im Gegenteil (Erbschaftssteuerreform)
- Rente. Immer noch keine Rentenreform (z.B. alle zahlen in eine Kasse). Deutsches Rentenniveau weit unter dem anderer Länder
- Berichte geschönt (immer wieder)
- Flüchtlingspolitik. Deals mit Diktatoren um Flüchtlinge bereits im Ausland umzubringen (kann man anders nicht sagen). Debatte über Obergrenze widerspricht Grundgesetzt. Immer wieder bescheuerte Debatte über Leitkultur (Leitkultur widerspricht dem Grundgesetz). Hohe Ansprüche an Integrationswillen der Flüchtlinge, ohne entsprechende Angebote zu machen. Mit EU: Kündigung der Seenotrettung, stattdessen Alibiprogramm
- Freihandelsabkommen. Bevölkerung ausgeschlossen
- Umweltschutz. Halbwegs konkretes Programm von Barbara Hendricks bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen
Allgemein: Mehrhreit im Bundestag nur für Schrott benutzt (was hätte man mit dieser Mehrheit alles machen können?…)
Ich habe bestimmt noch jede Menge vergessen. Auch großartig waren die Gesetze, die ein Politiker verteidigen/durchbringen musste, der vor der GroKo vehement dagegen war (denke da an Heiko M.).
Update: Ein anderer Einsender fügt hinzu: Unterwanderung des Gesundheitsamts durch die Parma- und Apotheker-Lobbyisten und Besetzung des Verteidigungsministeriums durch Lobbyisten der Rüstungskonzerne.
Update: Oh ja, dann waren da noch die ganzen Cum-Ex-Geschäfte.
Update:
zum Fazit Gro-Ko gehören mM nach die hohe Inflation von 2% und der Negativzins mit den daraus folgenden steigenden Lebenshaltungskosten und schmelzender Altersvorsorge.
Sanktionen gegen Russland, bzw. allgemein massive Verschlechterungen der Beziehungen zu diesem wichtigen Nachbarn, bis hin zur Kriegsgefahr, zusätzlich daraus folgende verstärkte Abhängigkeit von den USA und deren Energierohstoffen
Das Ergebnis ist ungefähr so schlimm, wie man es erwarten würde.
You had me at "FTP".
Update: Linus erklärt das mal in der Heise-Show :-)
Update: Die Realsatire geht weiter! Der CCC so: Der Updatemechanismus ist total unsicher. Der Bundeswahlleiter so:
Der Bundeswahlleiter geht davon aus, dass die Mängel bei dem Computerprogramm für die Bundestagswahl bis zum 24. September behoben werden können. Dafür solle das Programm, das nach Einschätzung von Experten extrem anfällig für Manipulation ist, ein Update bekommen, sagte eine Sprecher der Behörde in Wiesbaden.
*badumm tssss*
Das hat die Russen anscheinend so auf dem falschen Fuß erwischt, dass sie erstmal schnell ihre Unterlagen shreddern und verbrennen und dabei so viel Rauch aus dem Schornstein ausstießen, dass die besorgte Feuerwehr vorbeikam.
Wie kurzfristig? "Am Samstag kommen unsere Security-Kräfte und durchsuchen das Gebäude"-kurzfristig. Ja, der heutige Samstag.
Wenn zuviel gespeichert wird, wird es immer schwere, die wirklich relevante Information zu finden, und daher geht es auch darum, MEHR SICHERHEIT zu bieten, und das ist nicht der Fall, wenn einfach wild drauflos gespeichert wird, schon gar nicht, wenn es rechtswidrig ist.Bilde ich mir das eigentlich ein, oder sieht der in letzter Zeit ziemlich heruntergekommen und elend aus?
habe vorgestern einen Kunden-Newsletter von Vodafone Kabel bekommen - "beantworten Sie eine Frage und gewinnen Sie eine Playstation 4"! Na klar. Aber das schöne daran waren die Checkboxen die man abnicken soll. Eine enthält einen wirklichen Knaller:In der Tat, das setzt Maßstäbe.Vodafone möchte *alle* Nutzungs- und Verkehrsdaten (!) des Anschlusses für 6 Monate speichern und zu Werbezwecken nutzen dürfen.
Das ist doch wirklich eine riesige Frechheit.
Update: Ein Leser hat den Link gefunden. Sie wollen "nur" alle Metadaten. Allerdings macht es das nicht viel besser.
Auf ungläubiges Staunen und Unverständnis treffen bei Branchenexperten zunehmend Behauptungen von Noch-Digitalminister Alexander Dobrindt zur Breitband-Förderpraxis und zum Glasfaserausbau."Noch-Digitalminister" *gnihihihi*
Während der Veranstaltung kommentierte der Vorsitzende des FRK, Heinz-Peter Labonte, diese Behauptung mit den Worten: „Herr Dobrindt und seine Redenschreiber orientieren sich entweder am Verhalten von US-Präsident Trump mit der Darstellung „alternativer Fakten“ oder an den Gebrüdern Grimm als Märchenerzähler“. Beides verfange aber in Deutschland nicht, sondern lege die Vermutung nahe, dass übermäßige Beschäftigung mit Stickoxid das Wahrnehmungsvermögen trüben könne.BWAHAHAHA, wunderbar! (via) (Danke, Kurt)
Mit … Bürgschaften!? Für Leute, die man gar nicht kennt?
Nun, äh, die Rechnung kam nicht sofort, aber sie kam:
Denn das örtliche Jobcenter will Geld von ihnen, ziemlich viel Geld, mehr als 20 000 Euro zum Beispiel von einem Paar, das für eine ganze Familie gebürgt hat, und auch sonst geht es meist um 10 000 und mehr Euro. Die Verpflichtung gilt nämlich nicht nur, bis ein Flüchtling ein Bleiberecht in Deutschland hat, wie die Helfer annahmen. Sie gilt, so ihr Schützling von Hartz IV lebt und der Bürgerkrieg in Syrien nicht endet, bis zu fünf Jahre. Die generösen Helfer sind in die Mühlen der zunehmend restriktiven Flüchtlingspolitik geraten.Die haben anscheinend das Kleingedruckte nicht genau studiert, und dann hat sich auch noch die Gesetzeslage geändert. Ja super. (Danke, Peter)
Wenn du dich nicht benimmst wie Hitler in Polen, dann wird dein Code auch nicht annektiert oder abgeforked.
Beachtet auch das Artisanen-Fatshaming und die Drogenabhängigkeits-Vorwürfe vom moralischen High Ground aus. Wenn man Hitler beschimpft, ist alles erlaubt!Das meine ich, wenn ich frage, wo eigentlich der ganze Hass der SJWs herkommt. Und das von den Leuten, die mir mangelnde Empathie, Teamfähigkeit und "soziale Intelligenz" vorwerfen. Nein, wirklich!
Ich will den jetzt nicht ankacken, der ist nur ein Beispiel. Ein abstoßendes Beispiel, aber nur ein Beispiel.
Ich linke normalerweise nicht auf sowas, weil ich das für eine unethische Ausnutzung meiner Reichweite mit dem Blog hier halte. Aber das heißt auch nicht, dass ich mich einfach auf den Rücken lege und mir das 10 Jahre lang gefallen lassen muss. Ich könnte jetzt rumlaufen und Leute verklagen, aber das ist ja noch schlimmer.
Konstruktive Vorschläge willkommen! (Danke, Lisa)
Der Nationalpark Reserva Nacional do Cobre e Associados (Renca) in den nördlichen Bundesstaaten Amapa und Para umfasst rund 46.000 Quadratkilometer und ist damit größer als Dänemark. Dort werden große Vorkommen an Gold und anderen Mineralien vermutet.(Danke, Stefan)
Irgendeinen Grund muss es doch geben, egal auf welcher Seite der Barrikaden man jetzt persönlich steht, dass die Projekte anscheinend alle von fiesen weißen Misogynisten und Schwulenhassern geleitet werden.
Meine Projekte sind bisher zu klein, als dass ich da eine Welle aus Troglodyten hätte, gegen die ich Schutzwälle aufbauen müsste, aber zu meinen Usenet-Zeiten erinnere ich mich noch gut an die Wagenburg-Mentalität, die sich von ganz alleine aufbaute, weil gefühlt immer und immer wieder immer neue Idioten reinkamen und ganz selbstverständlich die selbe Scheiße von sich gaben, die vorher schon hundert und tausend Mal widerlegt wurde. Kommt natürlich auf die Gruppe an. Ich rede jetzt von technischen Gruppen.
Auf Mailinglisten war das ähnlich. Ich erinnere mich da an bugtraq und linux-kernel, die ich mal eine Weile abonniert hatte. Das war nicht auszuhalten. Die eine Hälfte der Regulars haben dann halt die Idioten alle ins Killfile getan, aber das hilft nur gegen Idioten, die länger da bleiben, nicht gegen eine Flut von unfähigen Newbies und "bringt mir mal kurz Hacken bei"-Klappspaten. Aus dieser Erfahrung kann ich mir gut vorstellen, dass sich bei größeren Projekten entweder ein Gleichgewicht einstellt, weil die Umgebung eben so lange unfreundlicher und abstoßender wird, bis das Flutproblem weg geht. Oder das Projekt stirbt halt. Oder vielleicht stirbt auch nur die Mailingliste und der einsame Wolf popelt noch insgeheim an seinem Projekt weiter. Oder der einsame Wolf hat unendlich Kraft und Geduld und reibt sich sein Leben lang an seiner Umwelt auf. Ein Schicksal, dass man seinem übelsten Feind nicht wünschen würde.
Für mich als steinalter Regular fühlt sich jedenfalls diese neue Welle aus Inklusivitäts-Schneeflocken genau wie die alte Welle der AOL-Idioten an. Gut, die fordern inhaltlich was anderes, aber praktisch ist da kein Unterschied. Die halten sich 100% im Recht, die Frage stellt sich überhaupt nicht für die, ob sie sich möglicherweise gerade wie Arschlöcher verhalten. Sie kommen rein, stellen Forderungen, und wenn die nicht sofort beantwortet werden — für freie Software, wohlgemerkt, an der niemand was verdient! —, dann kommen sie mit Geld-Zurück-Mentalität und drohen damit, schlechte Bewertungen zu hinterlassen. DIE Art von Person. So "ihr habt euch jetzt gefälligst alle nach mir zu richten"-Leute, die in ihrem Leben noch keine Leistung erbracht haben, außer andere zu drangsalieren. So fühlte sich das damals bei AOL an. Und ich kann da gerade aus der Ferne keinen großen Unterschied erkennen, muss ich sagen. Wenn ihr Schneeflocken euch so sicher seid, dass ihr besser wisst, wie man das macht, dann macht doch mal ein eigenes Projekt. Nein, nicht jemand anderes Arbeit forken. Kommt erst mal dahin, dass ihr Code habt, den jemand forken könnte. Ich kenne kein einziges erwähnenswertes Projekt von solchen Leuten. Nicht eines. Ich kenne die immer nur als marodierende Barbaren, die in anderer Leute Projekten einfallen und alles kaputtmachen und am Ende noch den Code annektieren und abforken wollen, der aus freien Stücken und nobler Grundhaltung der Welt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Ich habe jetzt eine Weile versucht, Mitgefühl zu entwickeln. Es will mir nicht gelingen.
Dabei ist es so einfach, sich in einem Projekt Respekt zu erarbeiten. Leiste einfach was. Erwarte nichts als Gegenleistung. Problem: Jede Minute über dich oder deine Leistungen reden macht 10 Minuten tatsächliche Leistung kaputt.
Das sind die Regeln.
Niemand schuldet euch die freie Software, und niemand schuldet euch Support für die freie Software, und euch mitmachen zu lassen schuldet euch auch niemand. Wer herkommt und Forderungen stellt, der hat sich sofort 100 Minuspunkte erarbeitet. Daraufhin kriegt der erst Recht keine Hilfe mehr und wird im Gefühl bestärkt, in einer feindlichen Umgebung zu sein.
Ist alles so einfach, und so berechenbar. Niemand verhält sich hier irrational. Idioten wird es immer geben. Sei einfach keiner von ihnen. Ganz einfach!
Der Rant hier kommt daher, dass ich die Tage einen Bug in umatrix filen wollte. Der Autor hat das Bugtracking-System zugemacht. Oben stand klar und deutlich drüber: Keine Bugs für Seiten melden, die man sich kaputtkonfiguriert hat. Und die Leute haben das gesehen und trotzdem lauter solche Bugs aufgemacht. Also hat der Autor das Bugtracking-System zugemacht und jetzt ist es für alle Scheiße. Und ich bin mir fast sicher, dass keiner von denen sich im Unrecht wähnt, oder auch nur verstanden hat, dass er das gerade für alle kaputt gemacht hat. Die legen sich selbst gegenüber das bestimmt genau so zurecht, wie die SJWs sich die Welt zurechtlegen.
Völlig unvermittelt und ohne Provokation hat der fiese weiße Projektmaintainer seine Privilegien über den Github-Account genutzt, um mich zu unterdrücken, indem er meine Bugs nicht mehr annimmt! Da sieht man mal wieder, dass das nichts wird mit alten weißen Männer, die ihre Privilegien nicht gecheckt haben!1!!
Update: Kris hat einen "Gegenrant" dazu gemacht. Über den hab ich mich inhaltlich so geärgert, dass ich ihm eine lange böse Mail geschickt habe :-)
Es geht direkt mit einem Strohmann los, "programmers are able to do anything just because they are able to do one thing". Ich hatte tatsächlich das genaue Gegenteil davon behauptet. Dann fand ich seine Übersetzung an einer Stelle doof, aber Schwamm drüber. Auffällig fand ich, dass die Situation, die er beschreibt, genau die ist, die ich auch beschrieben habe. Nur dass er sie sich schönredet. Ich habe auch auf Mailinglisten und in Newsgroups rumgehangen und sogar die FAQ erstellt und geupdated. Ich habe wie Kris pro Tag 60 Minuten oder so damit verbracht, die Postings durchzugehen und jeweils den Link auf den FAQ-Eintrag zu mailen. Natürlich haben wir den Leuten auch erklärt, dass hier alle unentgeltlich arbeiten, und dass das ein Community-Projekt ist, und sie herzlich zum Mitmachen eingeladen sind, und zwar nicht nur Patches sondern auch Dokumentation und Community Management. Jeder nach seiner Fasson.
Aber aus meiner Perspektive ist das ein Todesmarsch durch die Wüste der Verdammnis. Eine Stunde pro Tag, die dir niemand zurück gibt. Klar hatte ich damals auch ein paar "Jünger", die das gut fanden und mitgeholfen haben. Aber im Wesentlichen habe ich da wie Sisyphos einen großen Stein einen Berg hochgerollt, und kam nicht voran.
Kris schildet genau das selbe, aber fokussiert sich auf die positiven Aspekte. Aus meiner Sicht ist das eine enorme Leistung, sich so zu bullshitten, dass man dieses nie endende Jammertal jahrelang erdulden kann, und am Ende noch der Meinung ist, man habe etwas zum Besseren gewandelt. Ich bin Kris übrigens ewig dankbar für seine Arbeit in de.comp.lang.php, denn die ganzen PHP-"Entwickler", die er da nicht rausgeekelt hat, sondern mit seiner Inklusivität ins Boot geholt hat, die haben die Altlasten hinterlassen, mit deren Aufräumen ich heute mein Brot verdiene :-)
Aber mit meiner ursprünglichen Fragestellung hat sein PHP-Community-Zeug nichts zu tun, denn er hat da eine User Community gepflegt. Bei vim (dem Editor) haben wir relativ früh die Mailingliste gespalten, in "für Developer" und "für User". Das hat gut funktioniert, weil die User-Fragen nicht mehr die Developer vom Arbeiten abgehalten haben. Aber ob da jetzt ein Kris bei der User-Mailingliste mithilft oder nicht, das spielt für meine Fragestellung keine Rolle, weil meine Frage ist, was man von den Autoren einer freien Software erwarten kann.
Ich bleibe bei meiner Linie, dass man von Fragestellern ein Mindestmaß an Respekt erwarten kann. Und dazu gehört: Filed keine Bugs, die schon jemand anderes gefiled hat. Stellt keine Fragen, die in der FAQ beantwortet werden, oder die im Archiv der letzten Woche schon mal beantwortet wurden. Nervt nicht rum, wenn euch niemand hilft, sondern versteht, dass das alles Freiwillige sind und bietet daher lieber von euch aus Hilfe an, als von anderen Hilfe einzufordern.
In einer Mehrheitsentscheidung hat sich das Leitungsgremium (TSC) der Node.js-Community dafür entschieden, den Entwickler Rod Vagg nicht aus dem TSC auszuschließen. Verschiedene Beteiligte der Community hatten Vagg zuvor vorgeworfen, gegen die Verhaltensregeln des Projekts (Code-of-Conduct, CoC) verstoßen zu haben. Als Reaktion auf diese Entscheidung sind mehrere TSC-Mitglieder, die für den Ausschluss votiert haben, mit sofortiger Wirkung von ihrer Position zurückgetreten.Was sind denn die Vorwürfe? Wer sich mit SJW-Kämpfen ein bisschen auskennt, wird wissen: Spielt überhaupt keine Rolle. Es geht nicht darum, WARUM jemand schuldig ist. Er ist schuldig. Punkt. Wie in der katholischen Kirche! Wer das in Frage stellt, ist auch schuldig.
Und so überrascht folgender Abschnitt nicht weiter:
Die konkreten Vorwürfe finden sich zwar nicht mehr öffentlich in der Diskussion auf Github, sind aber von einigen Community-Mitgliedern auf Twitter wieder publiziert worden. Neben einem Verhalten im Widerspruch zu den Regeln des CoC wird Vagg auch vorgeworfen, sich öffentlich gegen den CoC gestellt zu haben. In seiner Position als einer der Projektleiter könne diese Privatmeinung unter Umständen als Projektmeinung verstanden werden, was wiederum negative Auswirkungen auf das Projekt habe.Dem wird nicht sexuelle Belästigung vorgeworfen, sondern dass er angezweifelt hat, dass ein Code of Conduct hilfreich ist. VÖLLIG KLAR! Da muss man gesammelt zurücktreten!!1!
Wobei das ja vielleicht gar nicht so schlecht ist. Ich persönlich wäre erstaunt, wenn jemand der Leute, die da jetzt zurücktreten, ausser Code-of-Conduct-"Arbeit" etwas beigetragen hätte. Das ist jetzt gar nicht abwertend gemeint, aber das sind einfach grundverschiedene Skill Sets. Programmieren, Dokumentation, Management und "Code of Conduct"-"Arbeit". Es ist schon so gut wie unmöglich, Leute zu finden, die Programmieren und Dokumentation schreiben können. Wieso sollte es leichter sein, Leute zu finden, die Programmieren und SJW können?
Update: Oh wird noch besser, In den Foren beschreibt jemand die konkreten Vorwürfe.
Nein, ich boykottiere die BVG nicht. Wegen der Gesichtserkennung mache ich mir nicht viel Sorgen, ehrlich gesagt. Ja, das ist ein fetter Grundrechtseingriff, und das ist ganz großer Mist, aber das ist nicht der schlimme Teil. Technisch gesehen kriegen die das glaube ich noch nicht hin. Klar baut man da einen Demonstrator, und der wird auch "funktionieren", weil man die Erwartungshaltung zurückgeschraubt haben wird, bis er funktioniert.
Aber das gedankliche Modell, das die Leute von ÖPNV-Überwachung haben, ist glaube ich völlig falsch. Das Modell ist der Hollywood-Film. Wenn der Kriminelle entschwinden will, flieht er in die U-Bahn, und futsch ist er. Die wackere Polizei guckt auf die Überwachungskameras, aber sie finden ihn nicht. Da kann man wohl nichts machen.
Nein, so läuft das nicht. Techisch ist Gesichtserkennung schwierig. Viel leichter ist es, eine Person wiederzuerkennen. Also so nach dem Motto "Polizei taggt den Typen beim Reinkommen, das System verfolgt den dann". Denn für das Wiedererkennen von Kleidung, Gesichtsbehaarung und Frisur braucht man viel weniger Auflösung als für das Auseinanderhalten von 80 Millionen Gesichtern.
Ich habe mir heute morgen überlegt, dass man mal einen Film machen müsste, wo das realistischer läuft. Bankräuber flieht in die U-Bahn, das System trackt ihn. Und dann wird vollautomatisch Einfluss auf die ganzen kleinen Nervereien genommen, die man so aus dem Bahnbetrieb kennt. Die Bahn steht ein paar Minuten im Bahnhof, die Türen bleiben offen. Oder im Tunnel bleibt die Bahn stehen, wartet. "Gleis belegt". Und als der Zug dann einfährt, stehen Polizisten an genau den drei in Frage kommenden Türen auf dem Bahnsteig und greifen den Typen ab.
DAS ist meiner Ansicht nach das Modell, in dem man über Kameraüberwachung nachdenken muss. Gesichtserkennung wird eines Tages funktionieren, keine Frage. Die BVG hat soweit ich weiß jetzt schon 1080p-Kameras verbaut. Aber das dient nicht der Strafverfolgung oder der Gefahrenabwehr, das ist reiner Orwell-Bullshit von feucht träumenden Politikern, die ihr gedankliches Modell auch aus Hollywood-Filmen hatten.
Update: Oh ja, außerdem handelt es sich bei Südkreuz um einen S-Bahn-Bahnhof, und die S-Bahn gehört der Bahn, nicht der BVG :-)
Der Nachteil davon ist, dass die Parteien sich in der Praxis nicht an Wahlversprechen gebunden fühlen. Müntefering hat das 2006 schön formuliert, falls sich an den überhaupt noch jemand erinnert von euch.
Müntefering bezeichnete es als "unfair", dass die Koalitionsparteien an ihren Versprechen im Wahlkampf gemessen würden.Ja genau. Wo kommen wir da hin!
Nun, jedenfalls stellt sich ja schon die Frage, wie man denn sonst entscheiden soll, für wen man stimmt.
Hey, wie wäre es damit, nicht zu gucken, was die sagen, sondern was sie tun? Das ist die Idee hinter deinwal.de.
Allerdings möchte ich aus Fairnessgründen auch die Gegenposition verlinken. Und zwar hatte abgeordnetenwatch.de eine Aktion namens "Wahrplakat", bei der es darum ging, zu Abgeordneten Wahlplakate mit "der Wahrheit" zu produzieren, d.h. konkret damit, wie sie bei bestimmten Themen abgestimmt haben. Also im Grunde eine ähnliche Idee. Hier die Gegenposition dazu, von Halina Wawzyniak, einer Abgeordneten der Linkspartei. Sie sagt, dass Abgeordnetenarbeit aus viel mehr als Abstimmungen besteht, und dass man auch manchmal gegen ein Gesetz stimmt, das in die richtige Richtung geht, weil es nicht weit genug geht oder weil da als Seiteneffekt inakzeptable Dinge kaputtgemacht werden. Daher ist es nicht so einfach, dass man bloß auf Ja und Nein gucken kann bei Abstimmungen.
SOME of our members have sharply criticized the Union for championing the right of German-American Nazis to hold meetings and to conduct their propaganda.
Die ACLU argumentiert in dem Pamphlet dann, dass dieselben Leute kein Problem damit hätten, wenn sich Mussolini-Anhänger träfen, oder wenn die ACLU das Recht des KKK verteidigt, sich zu treffen.Das war mir nicht bewusst, dass die ACLU den KKK verteidigt hat. Leider liegt das da als gescannte Bitmaps vor. Vielleicht findet sich ja jemand, der das nach Text wandelt. [Update: Oben gibt es einen Reiter dafür, "Text"] Einen Auszug und ein bisschen Kontext findet man auf dieser Libertarismus-Webseite, die ich mal zitieren will, weil das so bemerkenswert ist:
In being consistently libertarian the Liberties Union has never hesitated to take action involving its principles when that action was to the benefit of suppressive, intolerant, demagogic, and generally anti-libertarian elements. In 1934, for example, it sent its general counsel to aid the Friends of New Germany, a Nazi organization, in court proceedings to break down a lawless prohibition of their meeting in New Jersey.This logical gesture was a shock to the howling enemies of the Union, who continually accuse it of being “pro-Communist” because so many of the men and women defended from illegal attacks are workers. It was even criticized by members who would except the German Fascists from their tolerance for the rather good reason that since the Nazis in Germany suppress all civil liberties, their agents should be permitted none in America. Moreover, there was the knowledge that free speech and assemblage would be denied us if these same German Nazis got control of local, city or state government anywhere in America.
Also GENAU DIE Argumente, die jetzt auch kommen. 1934.Und hier ist, wie die ACLU damals argumentiert hat.
Some years ago, when the Ku Klux Klan was invading the north, Mayor Curley of Boston, a Catholic, denied this terroristic body the right to hold a meeting and have speeches, but here again the Union protested, not because it had any love for the sheeted and dangerous yokels, but because it knew that if the Mayor suppressed the Klan he would lawlessly stop others he disliked — birth control advocates, union organizers, pacifists, etc. “And,” continues the report, “he did. Our protest began when his lawless suppression began. We do not choose our clients. Lawless authorities denying their rights choose them for us.”
Aus heutiger Sicht ist lustig, dass die Linken damals als "radicals" bezeichnet wurden, und das anscheinend auch selbst auf sich angewendet haben. Heute nennen die sich ja eher "progressiv", was ja wohl mal die bekloppteste Bezeichnung aller Zeiten ist.Hier ist jedenfalls, was die ACLU 1934 zu dem Nazi-Fall gesagt hat:
“Few of our critics,” replied the Union, “take a frankly class position on the exercise of free speech, as do the Communists — denying to reactionaries the rights they seek for themselves. Emotions of hate and intolerance alone lead them to outlaw the Nazis.But if the Union yielded to such critics, and condoned the denial of rights to Nazi propagandists, in what position would it be to champion the rights of others? Shall we choose to defend only progressive or radical causes? And if we do, how best can we defend them? Is it not clear that free speech as a practical tactic, not only an abstract principle, demands defense of the rights of all who are attacked in order to obtain the rights of any?”
Und dann fragen sie ganz pointiert, ob daher nicht die beste Methode, die Rechte von Kommunisten zu schützen sei, die selben Rechte bei den Nazis zu schützen. Denn sonst hätte man, wenn das Rechtebeschneiden bei den Kommunisten ankommt, kein Standing mehr vor Gericht, wenn man das vorher bei den Nazis durchgehen ließ.Und die ACLU hat sich das nicht einfach gemacht, denn:
It was on precisely such a basis that our attorneys, both Jews, urged on the Mayer of New York the use of city property for a meeting of the persecutors of Jews, the Nazis; and that our general counsel, Arthur Garfield Hays, a Jew, aided the attorney for the Friends of New Germany (Nazi) in court proceedings to break down a lawless prohibition of their meetings in New Jersey.[…]
We do not choose our clients. Lawless authorities denying their rights choose them for us.
Und dann kommt ein Argument, das ich so gestern abend auch gebracht habe, aber besser formuliert:To those who advocate suppressing propaganda they hate, we ask--where do you draw the line? They can answer only in the terms of revolutionists--at our political enemies. But experience shows that “political enemies” is a broad term, and has covered the breaking up even of working class meetings by rival working class organizations. It illustrates the danger, and the impracticality of making any distinctions in defending rights sought by all.
Und natürlich haben sie auch das Argument mit Rassismus und Verfolgung von Religionen gekriegt, und ihre Antwort darauf ist:To those who would suppress meetings where race or religious hatred is likely to be stirred up, the answer is simple, — that there is no general agreement on what constitutes race or religious prejudice. Once the bars are so let down, the field is open for all-comers to charge such prejudice against any propagandists, — Communists, Socialists, atheists, — even against Jews attacking the Nazis.
So, und nachdem wir das alles gelesen haben, kommt heute die Zeitenwende bei der ACLU rein:
The American Civil Liberties Union will no longer defend hate groups seeking to march with firearms, the Wall Street Journal reported on Thursday, a policy change that comes on the heels of protests by white nationalists and counter-protesters at the weekend in Virginia.
Wow. Money Quote:An ACLU spokeswoman confirmed the policy shift and said the concern over weapons was not something the group has had to contend with in the past."We’ve had people with odious views, all manner of bigots. But not people who want to carry weapons and are intent on committing violence," ACLU spokeswoman Stacy Sullivan said in a telephone interview.
Und das zieht mir hier gerade ganz schön die Schuhe aus. Woran macht man fest, dass die auf Gewalt aus waren? Dürfte nach der Definition nicht auch Präsident Trump keine Ralleys mehr machen?Update: Besonders krass finde ich ja, dass der Dreh- und Angelpunkt die Schusswaffen sind. Da bin ich ja voll bei ihnen. Die ACLU hat aber auf der anderen Seite einen ewig langen Track Record, 2nd Amendment Rights zu verteidigen. Für mich ist die logische Schlussfolgerung, jetzt mal das 2nd Amendment zu überdenken. Aber das Fass will wieder niemand aufmachen. Warum eigentlich nicht?
Das klingt ja schon direkt supergruselig, aber hier ist das Money Quote aus dem Abstract:
In a series of experiments settled in the context of the current refugee crisis, we tested the propensity of 183 Caucasian participants to make donations to people in need, half of whom were refugees (outgroup) and half of whom were natives (ingroup). Participants scoring low on xenophobic attitudes exhibited an altruistic preference for the outgroup, which further increased after nasal delivery of the neuropeptide oxytocin. In contrast, participants with higher levels of xenophobia generally failed to exhibit enhanced altruism toward the outgroup. This tendency was only countered by pairing oxytocin with peer-derived altruistic norms, resulting in a 74% increase in refugee-directed donations.
Für mich als Laie liest sich das nach "was man ins Trinkwasser tun muss, damit die Leute Flüchtlingen mehr spenden als Landsleuten in Not".Oxytocin ist ein Hormon, Wikipedia erklärt:
Oxytocin (auch Ocytocin, von (altgriech.) ὠκύς, ōkys „schnell“ und τόκος tokos „Geburt“: okytokos „leicht gebärend“; im Deutschen manchmal auch Oxitozin genannt) ist ein Hormon, welches eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess einnimmt. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen.In der Boulevardpresse wird das auch schon mal als "Kuschelhormon" bezeichnet. Nicht zu verwechseln mit Oxycontin, das der eine oder andere vielleicht aus Filmen oder TV-Serien aus den USA kennt, welches ein starkes Schmerzmittel ist, und Teil der aktuellen Opioid-Abhängigkeits-Krise ist.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Viele der Oxytocin-Studien sind von der Replikationskrise in der Psychologie betroffen. Die meisten seriösen Biopsychologen, die zu Oxytocin forschen, betrachten die Annahme "Oxytocin = Nettigkeitshormon" als enorme Vereinfachung bis hin zu Bullshit, der von PR-abhängigen Forschern mit fragwürdigen Methoden untersucht wird. Einen netten Rant zu dem Thema gibt es zum Beispiel als Podcast hier.
Die enorme Zunahme an Spenden, die die da finden (74%!), sollte einen auch skeptisch machen: Effekte in der (Bio-)Psychologie sind meist eher klein und Oxytocin kommt nasal angewendet bei vielen Versuchspersonen nicht im Gehirn an, da klingt ein so großer Effekt etwas problematisch. Einen Blogpost zu unrealistisch starken Effekten in der psychologischen Forschung gibt es hier.
Ich kann nicht garantieren, dass die Studie ein false positive-Ergebnis ist, aber anhand der methodischen Probleme in meinem Feld würde ich da erst auf eine Replikationen warten, bevor man die ernst nimmt.
(Danke, Peter)
Die lutschen sich einmal von Linkedin alle Profildaten runter, die sie einsehen können, und machen dann damit Big Data, um Firmen zu sagen, welche Mitarbeiter wahrscheinlich demnächst kündigen werden.
Microsoft, die vor ner Weile Linkedin gekauft haben, waren damit unzufrieden, dass da irgendwelche Scraper ihre Server belästigen, und haben die mal geblockt.
Daraufhin hat hiq geklagt und jetzt überraschend Recht bekommen. hiq hatte argumentiert, dass das ein kartellrechtliches Problem sei, wenn Linkedin die Daten nicht rausrückt.
Mal unabhängig von dieser konkreten Konstellation heißt das natürlich anders herum, dass es nichts bringt, Profildaten nachträglich zu ändern oder auf privat zu schalten, wenn das dann schon ein Dutzend Gammel-Startups abgeschnorchelt haben. Gut, war ja irgendwie eh offensichtlich, aber vielleicht nicht allen. Vielleicht wird dem einen oder anderen das erst jetzt klar.
Frauen könnten die Gewinner der Digitalisierung sein. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Demnach können Frauen auf dem Arbeitsmarkt nicht so leicht durch Roboter ersetzt werden wie Männer.Hoffentlich kriegt Google das nicht mit, dass Sie (öffentlich!!) behauptet haben, es gäbe Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die zu unterschiedlicher Befähigung bei unterschiedlichen Jobs führen könnten! (Danke, Maximilian)Grund dafür sei, dass Frauen in der Regel über mehr Empathie und soziale Fähigkeiten verfügen als Männer.
Over time, and across many simulations, the virtual labs inexorably slid towards less effort, poorer methods, and almost entirely unreliable results. And here’s the important thing: Unlike the hypothetical researcher I conjured up earlier, none of these simulated scientists are actively trying to cheat. They used no strategy, and they behaved with integrity. And yet, the community naturally slid towards poorer methods. What the model shows is that a world that rewards scientists for publications above all else—a world not unlike this one—naturally selects for weak science.
In der Google-Memo-Debatte war bisher mein Lieblingsspruch in irgendeinem Webforum dieser hier:
So it's actually about ethics in game journalism?Wer den Kontext nicht kennt: Das war der Rallying Cry der Gamergater. :-)
Auf Platz zwei sind diese Tweets hier:
Amazing how many conservatives suddenly are shocked by nature of at-will contracts when they get in the way of talking about lady brains.Like one psuedoscience blowhard gets fired and suddenly a bunch of Ayn Rand fans want to know where all the labor protections went.
Muhahaha
mir hat heute ein Kollege erzählt er hätte am Wochenende Shipyard installiert, via Deppeninstaller:Ich schätze die Glaubwürdigkeit erstmal für eher gering ein, denn übers Wochenende mined man nicht mal eben Crypto-Coins im Wert von 400€, außer man hat da eine Mining-Farm mit spezilisierter Hardware stehen. Aber als Hinweis, auf was man ein Auge haben sollte, ist das sicher richtig und wichtig. Wer sich per curl|bash Software installiert, und unbesehen irgendwelcher Dockerhub-Container ausführt, der fährt erhöhtes Risiko.curl -s https://shipyard-project.com/deploy | bash -sund das hätte bei ihm ein Image "memtest" von dockerhub automatisch installiert.
Bis er der ganzen Sache auf die Schliche gekommen war, hatte der miner schon 400€ "monero"s erzeugt und abgeführt.Ich habe daraufhin ein wenig recherchiert und kann zu der Geschichte rein gar nichts finden.
Update: Nachtrag des Einsenders:
mittlerweile konnte ich einen Report finden, offenbar war das Problem des Kollegen nicht der Dienst, sondern eine offene API:
Same difference :)
Der hat gesagt: Mein Ziel ist, möglichst schnell möglichst viel Gehalt zu kassieren. Ob der Arbeitgeber glücklich ist oder nicht, spielt keine Rolle. Loyalität habe ich keine. Wer mich gut behandelt, bei dem bleibe ich nur, solange niemand sonst mehr Geld bietet.
Und der kam dann auf das Ergebnis, dass Firmen, die ihn abwerben wollten, immer das alte Gehalt genommen und 10-20% aufgeschlagen haben (ich verkacke jetzt wahrscheinlich gerade die Größenordnung), und dass in neuen Verträgen häufig drinsteht, man muss erstmal ein halbes Jahr dort arbeiten bleiben. Also hat er alle halbe Jahr die Firma gewechselt. Über sowas wie 8 Jahre oder so. Dann hatte er alle üblichen Verdächtigen in seinem Segment durch und musste das Spiel abbrechen.
Ich fand das damals abstoßend und unmoralisch und verwerflich, was er tat, aber heute glaube ich, dass das die natürliche Reaktion der Arbeiter darauf ist, wenn der Arbeitgeber sie wie austauschbare Verbrauchsmaterialien behandelt. Wenn ich den Amis erzählt habe, dass typische Karrieren in Deutschland gerne mal nur einen Arbeitgeber haben, und zwar für das ganze Leben eines Arbeiters, dann haben die mich nur ungläubig angeguckt. Die Zeiten sind aber vorbei hier, und die Kapitalisten werden sich noch umsehen, glaube ich.
An dieser Stelle will ich nochmal zu meinem Kumpel Kris von gestern zurückkommen, der hat nämlich noch eine andere Sache angesprochen, die hier gut passt. Unser Gespräch ging nämlich mit Uber los. Uber hat ja händeringend einen neuen CEO gesucht, am besten eine Frau, und jetzt sind wieder nur drei Männer in der Auswahl. Ich meinte dazu:
Ich bin ehrlich erstaunt, dass sie 3 Typen gefunden haben.Und Kris meinte dazu:Wer will denn bitte dieses Selbstmordkommando übernehmen?
Klar, man kriegt Geld dafür, aber nehmen wir mal an, du bist eine Frau, und du übernimmst das gegen den Eisberg fahrende Großschiff, und es fährt gegen den Eisberg und sinkt — das gibt 10 Jahre "siehst du, Frauen können sowas nicht!1!!"-Geblubber.Ich sage nur diese Google-Frau, die dann Yahoo übernommen hat. Wie hieß die noch gleich? Marissa Meyer oder so?
Naja, das werden schon passende Typen sein. In Kapitel 13 von Pre-Suasion heißt es:Ich halte die Vorstellung für naiv, dass die US-Regierung bislang nicht aus Conmen und Crooks besteht, aber das Argument in dieser Klarheit war für mich doch eine Offenbarung.Notice that, according to our thinking, the flight of personnel from an ethically compromised company isn’t expected to include everyone. Rather, because the exodus is launched by the stress from conflicting moral values, it will be specific to employees with high ethical standards. Those comfortable with the use of trickery to achieve financial gains should be happy to stay. And therein lies the source of our third specified tumor of organizational dishonesty. Phrased in terms of a caution to any leader responsible for shaping the ethical climate of an organization, it is as follows: those who cheat for you will cheat against you. If you encourage the first form of deceit, you will get the second, which will cost you dearly in the bargain.
Uber ist ein super Beispiel dafür. Die haben jetzt 8 Jahre lang Scheißemagnet gespielt und natürlich weiß jede moralisch denkende Person intuitiv, was das für ein Seuchenhaufen ist.
Das wird mehr als 8 Jahre brauchen, da den Befall im Personal zu identifizieren und zu vergraulen, und ersten hat Uber diese 8 Jahre nicht und zweitens - wer will den Job schon machen.
Das ist im übrigen jetzt genau das, was mit der US Administration passiert. Da sind es 4 Jahre und danach ist der Laden durch-infiziert, weil da self-selecting die Crooks und Conmen rein gezogen sind. Das ist der Anfang vom echten Ende des American Empire nun.
Die Parallelen zum Dieselskandal kann ja jeder für sich selbst ziehen.
Update: Nur dass mich hier keiner falsch versteht: Ich verurteile den nicht dafür, dass er das macht. Damals habe ich das negativ gesehen. Heute halte ich das für normal. Und ich kriege gerade mehrere Zuschriften von Leuten, die mir schreiben, dass sie das aus Deutschland auch so kennen, und sogar dass das die sinnvollste Methode ist. Kris merkt zum Beispiel völlig richtig an, dass man dann in Bewerbungsgesprächen viel entspannter und selbstbewusster auftritt, und dass die Leute, die auf der anderen Seite das Bewerbungsgespräch führen, darauf trainiert sind, das zu erkennen und sogar aktiv zu suchen, wenn jemand entspannt und selbstbewusst auftritt.
Update: Ein Einsender empfiehlt dazu diesen Artikel, der in das selbe Horn bläst (mit dem schnellen Jobwechsel)
Das entglitt mir dann erstmal ein bisschen in einen Agile-Rant, den ich hier mal der Vollständigkeit halber wiedergeben will.
Ich sehe übrigens Extreme Programming und Agile Programming mit einem sehr kritischen Auge. Weil das aus meiner Sicht nämlich nichts mit dem Produkt oder der Entstehung des Produktes zu tun hat, sondern mit einer Kommoditisierung der Mitarbeiter.Ich kam dahin, weil mein Eindruck ist, dass diese Gleichmacherei (ist alles Programmieren) das Ziel hat, die Leute alle gleich behandeln zu können und austauschbar zu halten, damit man sie besser gegeneinander ausspielen kann. Meiner Beobachtung nach gibt es Leute, die möchten nicht im Großraumbüro sitzen, die lösen lieber Puzzles, als dass sie ihre Zeit in endlosen nicht zielführenden Meetings verplempern. Und es gibt Leute, die Meetings erfüllend finden. Das sind nicht die gleichen Leute. Es gibt Leute, die beides gerne machen, aber das sind echt wenige. Der Effekt von Kris' Weldbild ist dann auch (wie ich finde wenig überraschend), dass er sich wundert, wieso er so wenig fähige Programmierer findet.Ursprünglich hatte man Programmierer, Projektleiter, Tester und Admins.
Dann hat man gesagt, hey, wir machen jetzt agile, die Programmierer sollen auch mal die Projektleiter-Arbeit übernehmen.
Dann hat man gesagt, hey, wir machen jetzt Test Driven Development, die Programmierer sollen mal auch die Tester-Arbeit übernehmen.
Und dann hat man gesagt, hey, wir machen jetzt Devops, die Programmierer sollen mal auch die Admin-Arbeit übernehmen.
Ergebnis: Alle sind austauschbar. Die perfekte Basis für Lohnsenkungen und knallhartes Kaputtverhandeln des "Human Capital" aus Sicht des Bosses.
Aus meiner Sicht muss man in einer Firma den Anspruch haben, die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu respektieren und nach Kräften zu nutzen. Nicht "du bringst jetzt auch mal den Müll runter". Da ist niemand glücklich mit.
Ich blogge das jetzt, weil ich nachts im Traum wild herumassoziiert habe, und eine Assoziation erschien mir brillant, als ich sie hatte. Später nicht mehr ganz so, aber vielleicht hilft es ja trotzdem. Und zwar fiel mir im Traum auf, dass es noch einen Bereich gibt, wo man alle Elemente gleichmacht, und dann dem Problem aussetzt, und erwartet, dass jeder alles kann und sie sich selbst organisieren: Machine Learning.
Die nächtliche Erleuchtung war also, dass solche Gleichmacherei in Firmen aus einer bestimmten Warte als Vorbereitung auf die Ersetzung der Mitarbeiter durch KI betrachtet werden könnte.
Wie vieles, das man im Traum für total brillant hält, ist das wahrscheinlich am Ende Bullshit. Aber ich dachte mir, ich erzähl das mal.
Update: Jetzt hab ich den Teil völlig vergessen, in dem ich sage, dass ich Kris grundsätzlich Recht gebe, aber solche Leute heißen bei mir nicht Programmierer sondern Projektleiter.
Update: Ein Einsender ergänzt:
bei den Ausführungen fehlt mir der "Full Stack Developer": damit soll der Programmierer auch noch die Arbeit des DB-Entwicklers und des UI/UX-Designers übernehmen.
Und wenn dann endlich jeder Programmierer perfektes agiles test-driven Full Stack DevOps kann, sind sie austauschbar wie eine Putzfrau oder der Fleischereifachverkäufer…
Stimmt, das hatte ich vergessen. Aber ein anderer Einsender hat noch etwas gefunden, das ich gar nicht kannte:
es gibt noch eine Steigerung zu Devops: Devsupps. Das findet man vor allem bei öffentlichen Auftraggebern. Bei III.2.3 findet man die folgende Formulierung: "Mindestens eine Referenz muss zusätzlich auch Programmierleistungen (in den Bereichen VB/VBA und PHP) umfassen, d.h. die Programmierleistungen müssen mit dem 2nd Level Support zusammen erbracht worden sein".
Solche und ähnliche Formulierungen findet man bei Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber immer häufiger.
Mit deiner Vermutung, dass hier Kosten gespart werden sollen, liegst du natürlich vollkommen richtig. Die Idee dahinter ist, dass hier Ausschreibungen für Individual-Software verhindert werden sollen und man das lieber über länger laufende, billigere, Support Verträge abwickeln will. Wenn man also eine neue Web-Datenbank braucht, stellt man da ein paar Supporter (fürs Supporter-Gehalt) ab und wenn die fertig ist, sollen die wieder Rechner aufstellen, Drucker austauschen etc.Eine Tätigkeit, die bei Zeitarbeitsfirmen im Osten der Republik mit rund 1800 Euro vergütet wird.
Wie sich das in der Qualität wiederspiegelt, kann man sich ja dann ausmalen.
Sie beginnt damit, dass zwei Menschen sich über eine Sache unterhalten, auf die sie völlig verschiedene Perspektiven haben.
Dann wirft der eine dem anderen Drinking the Kool-Aid vor.
Und der andere reagiert, indem er den Vorwurf direkt zurück gibt.
Meine Einstellung ist: Wenn mir das jemand vorwirft, dann bin ich bereit, die Prämisse zu akzeptieren und mir die Argumente anzuhören. Denn das ist ja wirklich so, wenn man in einer Sache völlig irregeleitet ist, dass man das selbst nicht merkt. Leider kommt im Allgemeinen kein Argument. Nur "das ist alles völlig falsch, so wie du es darstellst". Und an sich völlig unverdächtige Forderungen wie "man sollte das Für und Wider faktenbasiert klären, und nicht gefühlsbasiert; bei der Entscheidung kann man immer noch Gefühle reinlassen" gelten in vielen Zirkeln schon als Affront.
Wir brauchen einen schönen Begriff dafür, die Prämisse zu akzeptieren, dass es nicht die andere Seite ist, die offensichtlich krass vom Weg abgekommen ist, sondern möglicherweise bin ich es. Und daher höre ich mir die Argumente jetzt mal an.
Vielleicht eine Fight-Club-Anspielung oder so? Hat jemand einen schönen Vorschlag?
Update: Der bisher schönste Vorschlag ist „Geisterfahrer-Gambit“ in Anlehnung an den schönen Witz, bei dem Opa Fritz mit Oma Herta auf der Autobahn fährt, und im Radio kommt die Warnung, dass auf der A100 ein Geisterfahrer unterwegs sei, und man bitte vorsichtig fahren solle; woraufhin Fritz meint: Was heißt hier ein Geisterfahrer! Hunderte!!
Ein Gambit ist eine Schacheröffnung, bei der man etwas opfert, um insgesamt besser voran zu kommen. In diesem Fall würde man die Prämisse opfern, dass offensichtlich der andere der fehlgeleitete Spinner ist.
Update: Ein Einsender mit besseren Sprachkenntnissen als ich weist darauf hin, dass es das Wort Fallibilismus gibt.
Update: Ein Einsender empfiehlt dieses schöne Essay "The Other Side Is Not Dumb" (das ihr schon alleine für diesen wunderschönen Cartoon angucken solltet)
Allerdings gibt es halt beim Selberbauen immer mal wieder Stress.
Eine Weile gab es Konflikte, weil Firefox auf einer über 10 Jahre alten Version von GNU autoconf bestand, die ich nicht hatte.
Dann gab es Ärger, weil Firefox H.264-Playback (Youtube und co) nur abspielen wollte, wenn man gstreamer installierte — aber es bestand auf einer 10 Jahre alten Gammelversion, die schon längst nicht mehr gewartet wurde.
Inzwischen hat Firefox auf ffmpeg umgestellt, und das tat auch eine Weile ganz gut, aber vor ein paar Tagen stellte es die Arbeit ein. Ich bin dann auf die Vorversion und zurück und habe mir das für das Wochenende vorgenommen. Jetzt ist Wochenende, und ich habe erstmal die neue glibc 2.26 installiert (die endlich reallocarray von OpenBSD übernommen hat, und einen per-Thread malloc-Cache hat, was die Performance massiv verbessern sollte in Programmen mit mehreren Threads).
Das brach mir dann erstmal alles.
Die Shell konnte plötzlich nicht mehr meinen Usernamen herausfinden, screen wurde konkreter und sagte, getpwuid könne meinen User nicht auflösen. Sowas gibt es bei glibc häufiger, weil die gerne mal Dinge als "deprecated" markieren, für die es keinen Ersatz gibt. Zum Beispiel pt_chown vor einer Weile. Das war halt unsicher, also haben sie es weggemacht. pt_chown ist das Vehikel, über das die einschlägigen libc-Routinen (grantpt) ein PTY allozieren, und es liegt in /usr/libexec, wenn es denn überhaupt liegt. Und plötzlich kam mein X nicht mehr hoch, weil mein X solange läuft, wie mein Terminal in X läuft, und das konnte kein PTY mehr allozieren.
Später hat glibc dann Sun RPC rausgeschmissen, und dann ließ sich mount(8) nicht mehr bauen. Ja super. Und jetzt haben sie nsl für obsolet erklärt und in nss ausgemistet (NIS rausgekantet und so). Gut, NIS verwende ich nicht. Als das nicht ging, habe ich halt neu gebaut, diesmal mit --enable-obsolete-nsl, aber das brauchte auch nichts. Stellt sich raus: in meine /etc/nsswitch.conf stand drin:
passwd: compatUnd das sorgte dafür, dass die glibc libnss_compat.so oder so zu laden versuchte, und das gibt es nicht mehr. Die glückbringende Änderung war dann:
shadow: compat
group: compat
passwd: filesSeufz. Bei solchen Gelegenheiten bin ich ja immer froh, dass mein getty und mein login gegen dietlibc gelinkt sind, und für Notfälle noch eine diet-shell rumliegt. So komm ich auch nach solchen glibc-Sabotageakten immer noch irgendwie ans System ran und kann Dinge fixen.
shadow: files
group: files
Aber eigentlich wollte ich ja von Firefox erzählen. Nach dem glibc-Update baut auch Firefox nicht mehr, weil glibc in sys/ucontext.h eine struct von struct ucontext zu struct ucontext_t umbenannt hat. Ich bin mir sicher, dass es da Gründe für gab, aber meine Phantasie reicht nicht, um mir welche auszudenken. Was für ein Scheiß ist DAS denn bitte?! Firefox hat einen Crash Reporter, und der will halt in diesen Strukturen herumfuhrwerken, weil man das tun muss, wenn man sehen will, in welchem Zustand das Programm beim Crashen war.
Gut, nur ein Dutzend Dateien musste ich anfassen, dann baute Firefox wieder. Aber H.264 war immer noch kaputt.
Und die Story ist richtig interessant, daher will ich sie hier mal bloggen. Wenn man so ein Problem hat, dann ist unter Linux eine der ersten und besten Debugmöglichkeiten, dass man strace benutzt. Programme unter Linux laufen im User Space, und die interagieren mit dem Kernel über Syscalls. strace fängt die Syscalls ab und gibt ihre Argumente und Ergebnisse aus. Hier ist ein Beispiel:
$ strace /opt/diet/bin/cat true.cHier sieht man ganz gut, was cat tut. execve gehört noch nicht zu dem cat selber, das ist der Aufruf von dem cat. arch_prctl ist ein Implementationsdetail, das man auf x86_64 macht, um thread local storage einzurichten (die libc weiß an der Stelle nicht, dass cat das nicht benutzt). strace auf Firefox ist natürlich viel umfangreicher, aber mit ein bisschen Geduld kann man da trotzdem sehen, was passiert, bzw. was nicht passiert. Und zwar sah ich das hier:
execve("/opt/diet/bin/cat", ["/opt/diet/bin/cat", "true.c"], [/* 60 vars */]) = 0
arch_prctl(ARCH_SET_FS, 0x7fff5e690f70) = 0
open("true.c", O_RDONLY) = 3
read(3, "int main() {\n return 0;\n}\n", 65536) = 27
write(1, "int main() {\n return 0;\n}\n", 27int main() {
return 0;
}
) = 27
read(3, "", 65536) = 0
close(3) = 0
exit(0) = ?
+++ exited with 0 +++
7194 openat(AT_FDCWD, "/usr/lib64/libavcodec-ffmpeg.so.57", O_RDONLY|O_CLOEXEC) = 257 7194 --- SIGSYS {si_signo=SIGSYS, si_code=SYS_SECCOMP, si_errno=EEXIST, si_call_addr=0x7fc218252840, si_syscall=__NR_openat, si_arch=AUDIT_ARCH_X86_64} --- 7194 socketpair(AF_UNIX, SOCK_SEQPACKET, 0, [39, 40]) = 0 7194 sendmsg(36, {msg_name=NULL, msg_namelen=0, msg_iov=[{iov_base="\0\0\0\0\0\0\10\0\0\0\0\0\0\0\0\0", iov_len=16}, {iov_base="/usr/lib64/libavcodec-ffmpeg.so."…, iov_len=35}, {iov_base=NULL, iov_len=0}], msg_iovlen=3, msg_control=[{cmsg_len=20, cmsg_level=SOL_SOCKET, cmsg_type=SCM_RIGHTS, cmsg_data=[40]}], msg_controllen=24, msg_flags=0}, MSG_NOSIGNAL <unfinished …> 7196 <… recvmsg resumed> {msg_name=NULL, msg_namelen=0, msg_iov=[{iov_base="\0\0\0\0\0\0\10\0\0\0\0\0\0\0\0\0", iov_len=16}, {iov_base="/usr/lib64/libavcodec-ffmpeg.so."…, iov_len=8194}], msg_iovlen=2, msg_control=[{cmsg_len=20, cmsg_level=SOL_SOCKET,cmsg_type=SCM_RIGHTS, cmsg_data=[66]}], msg_controllen=24, msg_flags=MSG_CMSG_CLOEXEC}, MSG_CMSG_CLOEXEC) = 51 7194 <… sendmsg resumed> ) = 51 7196 openat(AT_FDCWD, "/usr/lib64/libavcodec-ffmpeg.so.57", O_RDONLY|O_NOCTTY|O_CLOEXEC <unfinished …> 7194 close(40 <unfinished …> 7196 <… openat resumed> ) = 95 7194 <… close resumed> ) = 0 7196 sendmsg(66, {msg_name=NULL, msg_namelen=0, msg_iov=[{iov_base="\0\0\0\0", iov_len=4}], msg_iovlen=1, msg_control=[{cmsg_len=20, cmsg_level=SOL_SOCKET, cmsg_type=SCM_RIGHTS, cmsg_data=[95]}], msg_controllen=24, msg_flags=0}, MSG_NOSIGNAL <unfinished …> 7194 recvmsg(39, <unfinished …> 7196 <… sendmsg resumed> ) = 4 7194 <… recvmsg resumed> {msg_name=NULL, msg_namelen=0, msg_iov=[{iov_base="\0\0\0\0", iov_len=4}], msg_iovlen=1, msg_control=[{cmsg_len=20, cmsg_level=SOL_SOCKET, cmsg_type=SCM_RIGHTS, cmsg_data=[40]}], msg_controllen=24, msg_flags=MSG_CMSG_CLOEXEC}, MSG_CMSG_CLOEXEC) = 4Die Ausgabe ist ein bisschen verwirrend mit dem unfinished und resumed; das kommt daher, dass Firefox mehr als einen Prozess/Thread aufmacht, und die miteinander reden, und ich alle von denen auf einmal beobachte. Aber mal grob: Prozess A ruft openat(AT_FDCWD,…) auf, das ist äquivalent zu open(…). Kriegt als Ergebnis 257 und direkt ein Signal SIGSYS mit si_code SYS_SECCOMP.
Das ist ziemlich coole Scheiße, weil das genau das ist, was ich auf dem 32c3 in meinem Vortrag "Check your privileges" als Broker-Architektur vorgestellt hatte. Die haben das aber nicht über Überladen von openat gemacht, sondern die haben das so gemacht, dass SECCOMP nicht den Prozess abbricht sondern dieses Signal schickt. Das Signal fangen sie dann ab, und der Handler von dem Signal kann dann nachvollziehen, was der Code zu tun versucht hatte, in diesem Fall openat, und das anders lösen — nämlich über sendmsg an den Broker, wie wir in dem strace schön sehen können. Der Broker macht recvmsg, kriegt die Anfrage (und wir sehen in den Daten von dem sendmsg auch schön den Dateinamen), und öffnet die dann. Die Zahl am Anfang ist übrigens die PID bzw. Thread-ID.
Der Broker macht dann selber nochmal openat, hat keinen SECCOMP-Filter installiert, das openat läuft durch, und dann schickt der Broker mit dem zweiten sendmsg oben den Deskriptor 95 zurück an den anfragenden Prozess in der Sandbox. Der kriegt das dann in dem recvmsg als Deskriptor 40 reingereicht (Deskriptoren sind immer relativ zum Prozess, daher findet hier im Kernel eine Übersetzung statt). Das ist mal echt coole Scheiße, und ich bin einigermaßen schockiert, dass Firefox so Bleeding-Edge-Kram überhaupt implementiert hat. Sehr cool!
Warum ich das hier alles erwähne: weil das bei mir auf die Nase fiel, denn zum Abspielen von H.264 lädt Firefox libavcodec von ffmpeg, und ffmpeg ist gegen einen Haufen Codecs und Libraries gelinkt, und die liegen bei mir eben nicht alle in /usr/lib64, sondern beispielsweise liegt libva in /usr/X11R7/lib64 (libva macht hardware-assistierte Dekodierung und Anzeige von u.a. H.264-Videos). Und es stellt sich raus, dass Firefox in dem Broker eine Liste von erlaubten Verzeichnissen hat, aus denen Dateien geöffnet werden können, und die wird nicht aus /etc/ld.so.conf oder so generiert, sondern die ist hardkodiert im Quellcode. Falls jemand mal selbst gucken will: Das ist in security/sandbox/linux/broker/SandboxBrokerPolicyFactory.cpp (nach policy->AddDir gucken).
Nachdem ich da meine Pfade eingetragen habe, kann der Firefox ffmpeg laden — aber das Video immer noch nicht spielen. Das sei jetzt korrupt, sagt er. Ist es natürlich nicht. Mist. Na mal schauen. Fortschritt ist immer nur ein Schritt zur Zeit.
Update: Ein Einsender zur glibc-Situation:
Das Update habe ich für unsere cross-gebauten Umgebungen diese Woche auch gemacht. Mal so ein paar Sachen, die aufgefallen sind:
- gcc 5.4 baut dann nicht mehr (ucontext_t, auch ein paar Stack-Sachen), betrifft auch neuere Versionen von gcc
- iproute2 4.11 baut auch nicht mehr (4.12 schon, also mir egal). IIRC haben sie irgendwo vergessen stdint.h für UINT16_MAX einzubinden, und das muss vorher zufällig über irgendeinen anderen Header mit reingekommen sein (also ganz klar nicht die Schuld von glibc)
- gdb 8.0 baut nicht mehr auf x64 (ARM geht), irgendwas mit putc(), das nur ein Argument bekommt oder so.
Ganz großes Kino.
In der Tat. o_O
Die GFF erhebt gerade Verfassungsbeschwerde gegen das Bayerische Verfassungsschutzgesetz.
Präzedenzlos ist etwa das Zugriffsrecht des Landesamts für Verfassungsschutz auf die bei den Telekommunikationsprovidern gespeicherten Verkehrsdaten („Vorratsdatenspeicherung“). Um abfragen zu können, wer wann mit wem telefoniert oder SMS ausgetauscht hat, benötigt ein Staatsanwalt einen richterlichen Beschluss. Der bayerische Geheimdienst hingegen soll auf diese heiklen Daten unkontrollierten Zugriff bekommen – und das, obwohl der Bundesgesetzgeber die Vorratsdaten den Geheimdiensten gar nicht zur Verfügung stellen wollte. Um die Daten gleichwohl anzuzapfen, deuten die Bayern ihren Inlandsgeheimdienst kurzerhand zur „Gefahrenabwehrbehörde“ um – gerade so, als gäbe es keine Trennung zwischen Polizei und Geheimdiensten.Immer feste druff! Weitere Details zu dem Verfahren findet ihr hier.
in Augsburg gerade eben:110 gewählt um zu melden, dass eine große Ampel ausgefallen ist
Ich: Guten Morgen, die Ampel an der Kreuzung Hans-Böckler-Strasse … 110: (Unterbricht mich mit freundlichem Ton) Fahren sie vorsichtig, in Augsburg sind gerade alle größeren Ampeln außer betrieb.
Beim weiteren Fahren durch die Stadt hab ich noch 3 weitere große ampeln gesehen, die tot waren.
Die kleineren Fußgängerampeln usw… tun noch was sie sollen. Aber an Mehrspurigen Kreuzungen waren alle tot, an denen ich vorbeigekommen bin.
Update: Da ist ein Ast auf eine Überlandleitung gefallen, geht jetzt wohl wieder alles.
In Dresden sind Grippeviren aus der Impfstoffproduktion des Pharmaherstellers GlaxoSmithKline über mehrere Jahre in das öffentliche Abwassersystem gelangt. Das teilten das Umweltministerium und die Stadt Dresden am Mittwoch mit.Ja, äh, ich sage mal … bedauerliches Missverständnis! Da ist ein Abwasserrohr falsch gelegt worden! Kann doch jedem mal passieren!
Gut, dass das jetzt ausgerechnet jemandem passiert, der ein kommerzielles Interesse daran hat, das ist, haha, schon so ein bisschen eine Ironie des Schicksals, wenn Sie wissen, was ich meine!1!! (Danke, Lars)
Akt 2: Die Amis stören sich an den ganzen Raubkopien, suchen nach Kompromat. Hey, haben wir für sowas nicht die NSA? Na klar! Die NSA spioniert Kimble aus. Den WENN hier etwas die nationale Sicherheit gefährdet, dann ja wohl der Betreiber einer Filesharing-Site!
Und jetzt kommt der echt überraschende Teil. Der, den so sicher keiner von euch kommen gesehen hat.
THE GCSB lost control of its surveillance technology and wasn't aware its systems continued spying on Kim Dotcom, according to new documents from the spy bureau.
Die NSA benutzt für das Schnüffeln die Hardware des Geheimdienstes von Neuseeland. Immerhin ist Neuseeland Mitglied der Five Eyes. Neuseeland stellt die Überwachung dann 2012 ein, weil, äh, der Mann ist Bürger Neuseelands, kein Terrorist, und hat niemandem den heiligen Krieg erklärt.Akt 3: Aber die NSA spioniert einfach weiter. Und zwar weiterhin mit der Infrastruktur der Neuseeländer. Und die merken nichts davon.
Nun kann man natürlich sagen: Hey, so blöde kannst du doch gar nicht sein, das nicht zu merken, wenn die NSA Friendly Fire mit deiner Infrastruktur macht. Aber auf der anderen Seite hat man ja beim BND gesehen, dass die "befreundeten Dienste" alle technologisch völlig abhängig sind von der NSA, außer vielleicht GCHQ. Ich kann mir das gut vorstellen, dass die Neuseeländer ihr Equipment da als Dauerleihgabe oder so vom großen Bruder in den USA gekriegt hat, und dann, geschenkter Gaul und so, da lieber nicht so genau hingeschaut hat, ob der großzügig dimensionierte Wartungszugang für mehr als Wartung verwendet wird.
"Für solche Delikte sollte es ein Mindeststrafmaß geben, um Staatsanwaltschaften und Richtern die Möglichkeit zu nehmen, Strafverfahren wegen vermeintlicher Unerheblichkeit gleich niederzuschlagen", forderte Lammert und stellte klar: "Ich rede also von Sanktionen, nicht von Argumentation." Diese erreiche nämlich die Urheber von Hass-Angriffen kaum noch.Demokratie im Endstadium! Ich will nicht in einem Land leben, wo Leute einfach so Dinge sagen dürfen, die mir nicht gefallen!1!! Tsja, dann empfehle ich ein Einsiedlerdasein in einer einsamen Berghütte.
Merken die nicht, dass sie ihren Erfolg wegpissen? Man betreibt doch so eine Site gerade, damit man mal einen Erfolg hat und viele Leute kommen!
Ich verstehe es nicht.
Das ist erstens natürlich generell schlau, wenn man nur Leute kommentieren lässt, die verstanden haben, worum es geht. Aber das Quiz dauert auch ein bisschen und in der Zeit kühlt sich das Gemüt, und im Übrigen kann man so Leute abschrecken, denen das Rumtrollen nicht wichtig genug ist, als dass sie dafür ein Schikane-Quiz auf sich nehmen.
Akt 1: Grundbesitzer will seine Villa um einen Kunstspeicher vergrößern. Leider führt aber ein Kreuzweg durch die Liegenschaft, deshalb geht das nicht. Eine der Stationen des Kreuzweges ist eine Kapelle, die nahe liegt. Prominent am Wegesrand wird Kunst aufgestellt - ein ca. zwei Meter großer steinerner Penis. Das war zu Ostern, weiß nicht, ob du das im Blog hattest. Jedenfalls: man hat sich dann geeinigt, das Teil erstmal zu verhüllen, um den Osterfrieden nicht zu stören. Auf der Plane ein Schriftzug „Gelobt ist, was hart macht“. Hihi :)Tja, Kunst muss halt auch mal unbequem sein und beim Betrachter die Gefühle in Wallung bringen! (Danke, Katharina)Akt 2: Das Teil soll versteigert werden, geschätzt wird der Wert auf 80000€.
Akt 3: Jetzt streitet man sich im Gemeinderat, ob man das überhaupt machen kann. Aktuell steht der Penis immer noch dort. Und das ist auch der Grund, warum ich dir das schicke. Ich zitiere einfach mal aus dem Artikel: Kein Problem hätte der Traunkirchner Genosse hingegen mit einem Phallusgeschenk: "Sollten wir als Gemeinde den Penis geschenkt bekommen, wäre ich für ein Aufstellen im Ortszentrum. Das wäre eine echte Tourismusattraktion. In Traunkirchen haben wir eine lange archäologische Tradition. Und wenn der Penis tatsächlich so alt ist, wäre das eine echte Sensation für den Ort."
Dann tauchte bei den Rassenreinheitsschützern der identitären Flüchtlings-Bekämpfer-Bewegung eine Animation auf, auf der man sehen konnte, dass die Schiffe, die im Mittelmeer Flüchtlinge retten, das im Wesentlichen gefühlt 100m vor der Küste von Libyen tun. Das haben die Identitären dann grob wie folgt geframed: Die NGOs sind Schlepperbanden und Menschenschmuggler, und die muss mal jemand an ihrem kriminellen Tun hindern!! Gesagt, getan, haben sie dann im Internet eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, über die anscheinend genug Kohle reinkam, dass sie damit ein Boot chartern und eine Besatzung bezahlen konnten. Das Boot heißt "C-Star", die Aktion hieß "Defend Europe", und ab hier wird die Quellenlage leider sehr dünn. Daher habe ich da bisher auch noch nichts im Blog zu gehabt. Aber jetzt ist bei den Gerüchten eine Grenze überschritten, die das zumindest als Unterhaltungsprogramm durchgehen lässt, wenn man es nicht als Nachrichten betrachten will :-)
Die Besatzung von deren Schiff hat sich angeblich als ukrainische Mietsöldner herausgestellt. Dann hieß es, das Schiff sei in Suez gestoppt und festgesetzt worden.
Und jetzt, frisch: die Crew ist angeblich wegen Menschenschmuggels in Haft und soll in Zypern Asyl beantragt haben. Nun ist die Krone keine sonderlich satisfaktionsfähige Quelle (die "Bild"-"Zeitung" Österreichs), aber immerhin ist es keine Antifa-Site :-)
Mal gucken, wie sich das weiterentwickelt.
Update: Auch Neues Deutschland berichtet vom Asylantrag.
Update: Hier noch eine andere Quelle dafür, dass der Kapitän wegen Schlepperei in Haft ist.
Update: Weil man ja immer beide Seiten anhören soll: Hier die "Welt" als Quelle, woher die Behauptungen kommen, dass die NGOs da mit Schlepperbanden zusammenarbeiten.
„Wir haben Beweise dafür, dass es direkte Kontakte zwischen einigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Schleppern in Libyen gibt“, sagte [der italienische Staatsanwalt] Carmelo Zuccaro der italienischen Tageszeitung „La Stampa“.
Update: Und ein neuerer Beitrag von der "Welt", der noch konkreter wird. Die NGOs würden nachts Lichtsignale an Schlepperbanden an Land schicken, und:
Dabei gilt es nicht als Problem, dass zu viele NGO-Schiffe italienische Häfen anlaufen. Als komplizierter wird ihre Rolle auf See erachtet. Mehrfach soll es vorgekommen sein, dass die Rettungsboote den Funkkontakt mit der italienischen Küstenwache abbrachen, vom Radarschirm verschwanden und in diesen Stunden womöglich in libysche Küstengewässer fuhren.
(in der Bundespressekonferenz, auf die Frage, ob "die Türkei uns da nicht eine Antwort schuldet") ja schon, aber wir bekommen von denen eine Antwort wie manchmal Sie in der Bundespressekonferenz [*badummtsssss*]*gacker*
„Die Vielzahl an gleichlautenden Stellungnahmen über die von epicenter.works zur Verfügung gestellte Schablone kann im Justizministerium aus Kapazitätsgründen nicht bearbeitet werden und ist daher kontraproduktiv, sodass der Eingang derartiger E-Mails technisch gestoppt werden musste“, antwortete die Medienstelle des Justizministeriums.Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es kam so viel Protest rein, dass sie ihn nicht bearbeiten konnten, und ihre Reaktion ist: Den Protest ignorieren wir einfach!
Hundreds of gang members in New Zealand are preparing for the inaugural “fight club” – an organised boxing match between rival gangs that leaders hope will present a safe way to vent simmering tensions.
Ja, äh, da hätten wir ja auch mal drauf kommen können. Oder?
Ich war vor Ort. Das, was am stärksten bei mir hängen geblieben ist, ist die autofreie Innenstadt. Das einzige Hindernis beim Fahrradfahren durch die Stadt war die gefühlt 2km lange Critical Mass Veranstaltung, die für mindestens fünf Stunden (frühester bis spätester Zeitpunkt bei dem wir die getroffen haben) unterwegs war.Ich fand es etwas schade, dass die Live-Schalte zu Assange bei der Diem25 Veranstaltung aufgrund eines (geplanten?) Feueralarms in der Uni nicht stattfand, aber dafür ging die Veranstaltung draußen bei wunderschönem Wetter und unter drei Helikoptern entspannt weiter. Außerdem fand ich es schön, wie ca. 500 Menschen auf der Reeperbahn bei der Technomusik von einem Party-Jeep und der Partybeleuchtung von zwei Wasserwerfern friedlich gefeiert haben.
Ganz ehrlich? Ich war vor Ort und habe von Ausschreitungen mehr über die Medien gehört als ich persönlich gesehen habe, obwohl ich ständig zwischen Landungsbrücken und Schanze (Fr. Abend um 20:00, da war alles friedlich) unterwegs war. Am Samstag war eine sehr schöne Demo mit fast 100.000 Menschen und sehr kreativen Verkleidungen und Wagen.
Warum schenken wir den Law and Order Deppen und gewalttätigen Idioten eigentlich so viel Aufmerksamkeit? Für mich war das Wochenenende zumindest super und ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein. Und das nicht nur, um die Mediendarstellung mit meiner eigenen Wahrnehmung vergleichen zu können.
Update: Eine andere Einsendung widerspricht:
Dein Einsender hat Recht. Um 20.00 Uhr war hier alles friedlich auf der Schanze. Da sind Demoausläufer hier angekommen. Und es war so, wie es dann immer ist. Irgendwann rabatzt wer leicht rum, und die Polizei räumt das Gelände (das im Normalfall sehr übergriffig, aber das ist eine andere Frage). Gegen 20.00 sind die hier einmal durch.
Dann kam der nicht-friedliche Teil. Danach wurde es unangenehm gewaltvoll für die Anwohner und Anwohnerinnen.
Wir sind hier Auseinandersetzungen zwischen Demo-Teilnehmern, -Teilnehmerinnen und der Polzei gewohnt. Aber im Normalfall streiten die sich, und wir sind nur da.
Die letzten Mai-Demos und die letzten Schanzenfeste liefen im Wesentlichen auf ein "18-25-jährige Männer stellen sich den Wasserwerfer in den Weg" hinaus. Das nennen wir hier Wasserspiele. Wir sind uns einig, dass sich es dabei um Pinneberger Krawalltouristen handelt. (Dabei sind bestimmt auch junge Herren aus Quickborn dabei.)
Das letzte Mal, das es hier richtig eskaliert ist, war der 21.12.2013.
Diese Auseinandersetzung war sehr gewaltvoll. Selbst diese Gewalt hat sich zwischen Polizei und den Krawallos abspielt. Wir stellen da im Wesentlichen nur "den Begegnungsraum".
Da brennen zwar auch mal Mülltonnen, aber die sind so schnell wieder ausgepiescht vom Wasserwerfer, dass die TV-Leute sich echt beeilen müssen, um zu guten Feuerbildern zu kommen.
Am G20-Freitag hatte die Polizei ggen 20.00 Uhr geräumt, sich am Pferdemarkt wieder aufgebaut und hat sich vollkommen atypisch verhalten. Im Normallfall lassen die sich auf ein Katz-und-Mausspiel mit den Krawalltouristen ein.
Das Ergebnis ist: es gibt nur noch kontrollierte Zu- und Abgänge aufs Gelände, und wenn etwas brennt, brennt es für circa zwei Minuten. Barrikaden wachsen nicht in der Höhe, sondern werden direkt vom Räumpanzer abgeräumt.
In diesem Fall habt die Polizei keine Präsenz gezeigt.
Um 22.00 Uhr kam ich persönlich über die Susannenstraße ins Schulterblatt rein. Die Susannenstraße war voller Partyvolk (Freitag, Schanze, normal). Das war auch die Ansage des Polizisten am Schlump, den ich gefragt habe, wie die Lage sei: "Sie kennen das ja. Schanze und Demo. Im Wesentlichen so wie immer." Er murmelte noch etwas von "Molotowcocktail über Funk gehört". Aber das konnte er nicht einordnen.
Zu diesem Zeitpunkt war das Schulterblatt nicht mehr friedlich. Dennoch gab es friedliche Ecken. Die Susannenstraße war stärker belebt als sonst. Aber das Partyvolk saß noch draußen, trank Wein und aß. Genauso wie auf der Piazza, dem oberen Teil des Schulterblatts. Auf dieser Höhe brannten zwei Barrikaden. Davor saß das Partyvolk, trank Wein und aß.
Davor waren viele Leute auf der Straße. Eine Mischung aus Partyvolk und den Krawalltouristen.
Aber "unten" waren die Krawallos (viele von den "Pinnebergern" und auch einige anders "professionell" Vermummte) unterwegs. Die Barrikaden brannten und wurden gespeist vom REWE, von Budni oder zum Beispiel aus der Backfactory (in der Presse werden immer erstere genannt, aber hier ist noch mehr kaputt gegangen).
Ungefähr um diese Zeit stürmten einige die Haspa und setzten diese innen in Brand. Das Feuer wurde für lange Zeit nicht gelöscht.
Für uns hier war neu, dass die Auseinandersetzung das Umfeld mit einbezog. Ich finde persönlich diese Wasserspiele müßig und frage mich recht häufig, ob wir nicht einen anderen Weg des Testoteronabbaus etablieren könnten. Ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich bekloppt, dass dafür unsere Polizei herhalten muss.
Während ich in Demonstrationen einen Ausdruck von politischem Standpunkt und Debatte sehe, konnte ich noch nie eine politische Meinungsbildung in den "Wasserspielen" erkennen.
Ich habe dabei einen hohen Anspruch an die Polizei, dass diese sich gerade in solchen Situationen angemessen verhält. Dieser Anspruch wird in Hamburg — zumindest vor meinem Wohnzimmerfenster — regelmäßig unterlaufen.
Am letzten Freitag war ich Augenzeugin eines brennenden (oberen) Schulterblatts. Ungefähr alle zehn Meter brannte eine Barrikade. Ich sahe diverse Plünderungen und Leute, die an Haustüren schepperten und auch Gewalt gegenüber den Anwohnern und Anwohnerinnen androhten. So sind etliche brennende Gegenstände gegen Fenster geflogen.
Im Ergebnis kannst Du hier Leuten finden, die traumatisiert sind. Die immer noch im Panikmodus sind. Es ist hier eine intensive Debatte, wie "man" sich korrekt in so einem Falle verhalten sollte. Weil gelernt ist ja: wir sind alleine, die Polizei kommt nicht.
Gestern fing im zu einem 1/4 wieder nutzbaren Budni (mit super kleinem Sortiment) eine Anwohnerin an zu weinen, als sie realisierte, dass der Budni noch nicht wieder komplett auf ist. Sie zitterte, und es fühlte sich an, als würde die Angst vom G20-Freitag bei ihr wieder ankommen. Sie sagte immer nur: "Das ist Krieg!"
Ich gehe davon, dass Krieg schlimmer ist, aber das zeigt vielleicht, wie sehr hier die Leute zum Teil erschüttert sind. Und das deren Schmerz, Angst + Panik nicht vorbei ist.
Wir sind hier im Normalfall genervt von den Auseinandersetzungen. Wir können ordentlich rumschimpfen über Krawalltouristen, Polizei und Journalisten / Journalistinnen. Der eine oder andere kann dem etwas Politisches abgewinnen. Dann können wir vortrefflich darüber debattieren, ob das so ist oder nicht.
Journalisten und Journalistinnen haben in den letzten Jahre immer mal "Krawalle" hergeschrieben, wenn echt nichts los war. Außer Testosteronabbau.
Aber der Freitag war anders. Der war von vielleicht 21.00 - 24.00 Uhr nicht friedlich.
Denn die draußen bedrohten uns. Und sie waren viele. Gewalttätig. Es mischten sich professionell Vermummte, die Pinneberger Krawalltouristen und das Partyvolk zu einer Bedrohung auf, die hier mehr als einen Anwohner und mehr als eine Anwohnerin echt erschüttert hat.
Nochmal: wir kennen Auseinandersetzungen zwischen Krawalltouristen + Polizei. Was wir nicht kennen, sind persönliche Bedrohungen.
Gegen 24.00 Uhr hat die Polizei das Schulterblatt geräumt. Auch das hat sie atypisch getan. Die Zuwegungen hat sie wiederum nicht blockiert. Im Ergebnis hat dann die Altonaer Straße noch richtig einen mitgekriegt.
Insofern: ja, Dein Einsender hat Recht: es war um 20.00 Uhr friedlich. *Wir* haben auch nie behauptet, dass es hier tagelang Ausschreitungen gegeben hätte.
Ich konstatiere für mich, dass es drei Stunden gegeben hat, in der sich die Polizei atypisch verhalten hat. Und die von vielen Anwohnern und Anwohnerinnen als sehr ohnmächtig erlebt wurden.
Da stellen sich Fragen wie:
- Gehe ich nach unten und verteidige ich das Haus aktiv?
- Gehe ich nach unten und helfe den Gastronomen, das entsprechende Etablissement zu "räumen" und dann zu schließen?
- Packe ich meinen Notkoffer und gehe ich?
- Packe ich meinen Notkoffer, wecke ich meine Kinder auf, setze die aufs Sofa und warte ich, ob was zum Fenster reinfliegt, um dann zu fliehen?
- Gehe ich schlafen?
Ich kenne für jede dieser Optionen mindestens eine Person, die diese Option bejaht hat.
In der Presse heißt es, dass Polizisten + Polizistinnen den Einsatz verweigert hätten. Mit Hinweis auf "Gefahr für Leib + Leben". Diese Erklärung ist für Leute, die am oberen Ende wohnen, schwer aushaltbar. Die konnten sich nicht aussuchen, ob die in den Einsatz gehen. Sie waren mittendrinnen.
Das hier häufig geäußerte Gefühl ist, im Stich gelassen worden zu sein.
Ich bin froh, dass Dein Einsender sehr deutlich gemacht hat, dass es um 20.00 Uhr friedlich gewesen sei. Die Unterstellung, es sei die gesamte Zeit nichts los gewesen, wäre nicht auszuhalten. Es würde nicht anerkennen, was uns passiert ist.
Ich habe Theorien dazu, warum die Polizei sich derart atypisch verhalten hat. Ich hoffe sehr, dass die da auch sauber drauf gucken werden. Ich würde das ungerne wiederholt sehen.
Nachtrag: Vielleicht zeigt diese Mail auch, was das Problem ist.
Für mich ist es gerade ganz schwer anzuerkennen, dass hier Sachen über die G20-Tage auch echt gut gelaufen sind. Es fällt mir auch schwer, sauber zu benennen, was außer diesem atypischen Polizeiverhalten noch mistig war.
Ich kann friedliche Demos nicht gut sehen. Das verschwindet hinter meinem Wahrnehmungsfilter.
Hat es gegeben, total kluge und beeindruckende Demos zum Beispiel Attac und coole Kunstperfermances gegeben (oder waren 1000 Gestalten + Blockade-Yoga auch Demos)? Ich finde es eigntlich beeindruckend, dass am Sonnabend hier 50K (Polizei) - 75K (Veranstalter) Leute draußen zum Demonstrieren waren. Ich finde "Lieber tanz ich als G20" gut und wichtig.
Es hat hier nach meinem Wissensstand mehr als 60 Demos gegeben. Und große Teile scheint die Polizei gut begleitet zu haben.
Bestimmt haben die G20-Leute selbst irgendetwas gesagt, was deren Ergebnis war (könnte ich gerade nicht sagen, außerhalb meiner Wahrnehmung)
Für mich reduziert sich aber G20 auf drei gewaltvolle Stunden voller Angst + Ohnmacht. Und was daran schwer auszuhalten ist, dass diese Angst + Ohnmacht medial keinen Ausdruck findet.
Die Deutungsdebatte findet halt ohne uns Anwohner + Anwohnerinnen statt.
Vielleicht kann ich die Auseinandersetzung selbst besser führen, wenn ich aus diesen sehr basalen Gefühlen raus bin.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sieht weiterhin keine Schuld bei der Polizei. "Polizeigewalt hat es nicht gegeben, das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise", sagte er dem Sender NDR 90,3.Währenddessen in einer Paralleldimension: 35 Ermittlungsverfahren gegen Polizisten nach G20-Einsatz.
Und wer sich lieber an der Quelle informieren will: G20 Doku sammelt Polizeigewalt-Beispiele.
Update: Anscheinend kann man keine Links auf g20-doku.org mehr tweeten. Danke, Herr Maas! Ich hätte gedacht, dass es ein bisschen dauert, bevor unsere Regierung so die Hosen runterlässt. Normalerweise dauert es ein halbes Jahr oder so zwischen "wir würden NIE die Mautdaten für Strafverfolgung nutzen" und "na klar nutzen wir die Mautdaten für Strafverfolgung!"
Sie wollen sich einfach zu zahlen weigern.
Und sie sind sich sicher, dass das funktionieren wird. Ganz sicher.
Speaking in the House of Commons, the foreign secretary also told MPs that the government had “no plan for no deal” because of its confidence in securing a strong Brexit settlement with the bloc.He went on to say the sums demanded by Brussels as a price for a deal were “extortionate” and signalled that the UK would refuse to pay.
Klar! Da rechnet in der EU sicher niemand mit, dass die Briten da einen auf dicke Hose machen! Das wird die sicher total auf dem falschen Fuß erwischen, die doofen Eurokraten in Brüssel! Hah! Ich kann es kaum erwarten, deren Gesichter zu sehen!1!!
Und dazu passt auch keine Polizeiführung, die ohne jedes Verständnis für die Un-Verhältnismäßigkeit ihrer Mittel agiert. Würde am 1. Mai in Berlin so gehandelt wie beim G20-Gipfel, sähe es in Kreuzberg nicht anders aus als jetzt auf der Schanze.
Und als kleines Kontrastprogramm: Olaf Scholz feiert den "heldenhaften Einsatz" der Polizei.
Er weise jede Kritik an der Polizei mit großer Entschiedenheit zurück. „Die haben alles richtig gemacht und einen heldenhaften Einsatz zustande gebracht.“
Und dabei fielen dann so epische Phrasen wie "at some point in the future we will look back at say: how did we do it without space"
Da sind dem Aldrin ein bisschen die Gesichtszüge entglitten :-)
Zu Buzz Aldrin muss man sagen, wenn ihr das nicht wisst, dass das der Typ ist, der bei der Mondlandung dabei war, weil er die Methode erfunden und durchgerechnet hat, wie man ein Raumschiff bewegen muss, um von der Erde zum Mond zu kommen. Wann wieviel Schub in welche Richtung. Und weil sie sich nicht sicher waren, dass sie im Notfall per Fernsteuerung oder Funk was retten können würden, haben sie Buzz Aldrin mit auf die Mondmission geschickt. Der ist also nicht, wie sein Vorname vielleicht den einen oder anderen vermuten lässt, irgendein Hillbilly-Mechaniker, der da Schrauben festgedreht hat. Der war das Gehirn der Crew bei der Mondlandung.
Man könnte fast zu dem Schluss kommen, dass Schlangenöl die Angriffsoberfläche erhöht, wenn man sowas sieht!1!!
Hätte uns doch nur jemand gewarnt!
Daher weiter mit der Reihe „Deutsch lernen mit Fefe“.
Zeitgleich und gleichzeitig.
Zeitgleich heißt, dass jemand die gleiche Zeit hatte (in einem Rennen beispielsweise). Gleichzeitig heißt, dass zwei Dinge zum selben Zeitpunkt geschehen. Wenn zwei Läufer gleichzeitig loslaufen und ankommen, kamen sie auch zeitgleich ins Ziel. Sie wären auch zeitgleich im Ziel, wenn erst der eine und dann der andere laufen.
Kostenlos, umsonst und gratis.
Kostenlos heißt, dass mir keine Kosten entstehen. Ein Facebook-Account ist kostenlos. Jemand anderem können dabei natürlich doch Kosten entstehen, aber der holt sich sein Geld auf andere Art rein oder setzt es als Werbemaßnahme von der Steuer ab.
Gratis und kostenlos sind Synonyme.
Umsonst wird auch häufig in dem Wortsinn benutzt, heißt aber eigentlich "vergebens" oder "hat nichts gebracht". Eselsbrücke: "Meine Schulbildung war kostenlos, deine umsonst" :-)
"vor Ort" und "an Ort und Stelle".
Grob gesagt: "vor Ort" bedeutet "dort", "an Ort und Stelle" bedeutet "hier". Wenn mein DSL kaputt ist, und ich bei der Telekom ein Ticket aufmache, und der Techniker repariert das "vor Ort", dann kommt er zu mir und repariert es bei mir. Wenn der Techniker das "an Ort und Stelle" repariert, dann ist er bereits da, wo der Fehler ist, und repariert es, wo er gerade ist.
"Sensibel" und "sensitiv".
Der ist einfach. "Sensitiv" gibt es nicht. Das ist eine kaputte Übersetzung aus dem Englischen von einer inkompetenten Gammel-Werbeagentur. Das englische Wort "sensitive" heißt übersetzt "sensibel".
"Effektiv" und "Effizient".
"Effektiv heißt, dass es wirksam ist. "Effizient" heißt, dass es seine Wirkung mit verhältnismäßig geringem Aufwand entfaltet. Effektivität ist, was der Techniker haben will. Effizienz ist, was der Wirtschaftler haben will.
"Kausalität" und "Korrelation".
"Kausalität" heißt, dass eine Sache von etwas verursacht wurde. Aus A folgt B.
"Korrelation" heißt, dass A und B häufig zusammen beobachtet werden. Man kann jetzt die Hypothese aufstellen, dass das eine dann das andere bewirkt hat, aber das folgt nicht aus der Beobachtung. Dies ist ein häufiger Fehler, besonders in der Politik. Wir haben die Strafe erhöht, und die Straftaten sind zurückgegangen. Die können auch aus anderen Gründen zurückgegangen sein!
Update: "Dediziert", "dezimiert" und "dezidiert".
"Dediziert" heißt "gewidmet". Ein dedizierter Server ist einer, der nur mir zugeteilt wurde.
"Dezimiert" kommt von einer Bestrafungspraktik im alten Rom, wo jeder Zehnte hingerichtet wurde (decimus ist das lateinische Wort für zehn). Heißt heute "mengenmäßig verringern".
"Dezidiert" kommt vom lateinischen Wort "decidere" (auch verwandt mit engl. to decide) und heißt ursprünglich "abschneiden", im übertragenen Sinn "entscheiden". Dezidiert wird auf Personen angewendet, "er hatte ein dezidiertes Auftreten" heißt, dass er entschieden auftrat, nicht mit dem Ziel, sich umstimmen zu lassen.
Update: Der Duden sagt, sensitiv gibt es doch als Wort, und zwar nicht umgangs- sondern bildungssprachlich.
Update: Oh, noch ein echter Klassiker:
"Autorisiert" und "authentifiziert".
"Autorisiert" heißt, dass bestätigt wird, dass jemand diese Aktion durchführen darf. "Bevollmächtigt", könnte man sagen.
"Authentifiziert" heißt, dass bestätigt wird, dass jemand der ist, der er zu sein behauptet. Beispiel: Personalausweis vorzeigen. Username + Login.
"Authentisierung" ist das, was der User tut, der behauptet, Fred zu sein, um zu beweisen, dass er Fred ist.
Authentisierung ist, wenn ich meinen Personalausweis zeige. Authentifizierung ist, wenn der Grenzer meinen Perso prüft.
Update: "mutmaßlich" und "vermeintlich".
Nehmen wir mal an, die Polizei hat jemanden festgenommen, weil sie glauben, er habe eine Straftat begangen. Dann ist der Mann noch nicht Täter, weil er noch nicht verurteilt wurde. Die Polizei mutmaßt aber, er sei der Täter, daher schreibt die Zeitung korrekt, er sei der "mutmaßliche Täter". Gern fälschlich synonym verwendet wird "vermeintlich". Vermeintlich heißt, dass er eben nicht der Täter ist. Jemand dachte, er sei der Täter, aber er war es gar nicht.
Die Progression ist "unbescholtener Bürger" — (Polizei hat Anfangsverdacht) "Verdächtiger" — (Polizei leitet Ermittlungsverfahren ein) "Beschuldigter" — (Staatsanwaltschaft erhebt Anklage) "Angeklagter" — (Gericht fällt Urteil) "Täter".
"Garantie" und "Gewährleistung".
Gewährleistung ist die gesetzliche Mängelhaftung eines Händlers gegenüber den Kunden.
Garantie ist eine zusätzliche, freiwillige Zusicherung eines Herstellers gegenüber Kunden.
Update: Und dann gibt es natürlich noch die Progression "Zeuge", wenn die Polizei einen Anfangsverdacht gegen dich hat, aber es dir nicht sagen will.
Man könnte fast zu dem Schluss kommen, wenn man das liest, dass Schlangenöl prinzipbedingt eine hohe Angriffsfläche bietet! Hätte uns doch nur jemand gewarnt!1!!
Nachdem es da nach Jahren immer noch Hetze gab, z.B. in Form von öffentliche Shitstorm-Mob-Forderungen an eine Veranstaltungs-Orga, man dürfe diesem Typen keinesfalls ein Panel machen lassen, hat der jetzt mal eine Einstweilige Verfügung erwirkt (wenn ich das richtig verstehe, dann in dieser Sache und gegen lasersushi?). Und öffentlich angesagt, dass das darüber reinkommente Geld an Cap Anamur gespendet wird. Jetzt ist die Frage, ob es zu einem Hauptverfahren kommt, was ich mal nicht vermute, weil das Geld kostet und ein Risiko birgt, und weil es sich ja auch ganz gut damit fährt, diese juristische Keule jetzt als "die Harasser benutzen sogar Gerichte gegen mich"-Opferstory auszuschlachten. Wir sind ja hier nicht in England, wo in der gerichtlichen Knebel-Anordnung drinsteht, dass man nicht über die Knebel-Anordnung sprechen darf.
Ich sollte dazu sagen, dass ich in der Angelegenheit befangen bin, weil ich auch schon von dem Shitstorm-Mob beschimpft wurde, der dem Pallenberg da seit Jahren nachstellt. Weil ich es gewagt hatte, früher mal über diese Story zu bloggen. Damit hatte ich mich aus deren Sicht mit einem fiesen misogynen Masku-Stalker-Harrasser-Fastvergewaltiger gemein gemacht und gehörte bekämpft.
Update: Ich als juristischer Laie bin ein bisschen überrascht, dass er eine Einstweilige Verfügung gekriegt hat, denn das ist eigentlich ein Instrument zur Abwehr von wirklich dringendem Schaden, der bis zum Hauptverfahren nicht warten kann. Das bei einem seit drei Jahren laufenden Ding anzuwenden, geht meinem Verständnis nach gar nicht. Aber hey, vielleicht interpretiere ich das ja auch völlig falsch alles, denn er erwähnt ja den Namen auch gar nicht direkt, und hat die EV im Wortlaut nicht veröffentlicht.
Update: Juristisch stimmt da was noch nicht. Mir erklärt gerade eine befreundete Juristin, dass bei einstweiligen Verfügungen kein Geld an den Pallenberg fließen würde. Das ginge erst nach einem Hauptverfahren, das aber noch nicht eingeleitet wurde.
Ein Einsender kommentiert außerdem:
Vielleicht wäre es noch gut zu erwähnen, das neben GCC auch clang nicht wirklich Unterstützung für Stack Probes hat… außer man benutzt es unter Windows, weil da Stack Probes anscheinend Teil der ABI sind. Siehe auch dieser schöne Rant.Das wäre schön!Im Zusammenhang mit Rust gabs da in den letzten Tagen etwas Aufregung (Memory safe? Aber ihr habt doch unkontrollierte Stack Overflows!) und einer der Rust Entwickler hat einen Patch für clang gemacht (bzw. einen alten den niemand updaten wollte hoffentlich mergebar gemacht)
Mit etwas Glück ist das dann wohl zumindest in naher Zukunft mit clang kein Problem mehr.
Das ist ja wie bei Trump! :-)
Update: Sagte ich zwei Minister? Ich meinte vier Minister! Lolwut?!
Der Film zeigt auch einige jüdische Kinder in Frankreich, die offenbar sehr ungünstig zwischen verschiedenen mehrheitlich arabisch besiedelten Banlieues wohnen, und da mehrfach Angriffen ausgesetzt waren. Das akzeptiere ich als gültigen Inhalt des Filmes, und wenn sie da mehr von gehabt hätten, und vielleicht noch versucht hätten, ein paar der angeklagten Araber darauf anzusprechen, dann wäre das besser gewesen. Aber so ging es nicht um Klärung von irgendwas oder Erkenntnisgewinn sondern um die Darstellung, dass das halt alles überall fiese Antisemiten sind, die die armen Juden plattmachen wollen.
Sehr schön auch eine Szene mit einer Professorin, die sie länglich ausführen lassen, Antisemiten würden heute ja nicht mehr das Wort "Juden" in den Mund nehmen. Sie sprächen beispielsweise nicht vom "internationalen jüdischen Finanzkapital" sondern nur noch vom "internationalen Finanzkapital" und würden ihrem Judenhass dadurch Ausdruck verleihen, dass sie jüdisch klingende Namen wie "Rothschild" oder "Goldman Sachs" nennen. Auch Israelkritik wird pauschal als Antisemitismus abgekanzelt. So etwas wie legitime Israelkritik gibt es nicht.
Fragen wie "wo kommt der eigentlich her" und "kann man mit Antisemiten reden und sie von ihrer Position abbringen" werden nicht gestellt. Die einzige Herkunftsanalyse, die mir auffiel, war, dass schlicht behauptet wurde, die Araber in Paris wären ja gar nicht per se antisemitisch, denen habe man (wer eigentlich?) aber eingetrichtert, sie müssten mit den Palästinensern solidarisieren, und die sind halt das Wurzel allen Übels. Im Übrigen, falls ihr das nicht wusstet: Die EU ist auch fies antisemitisch und fördert Hunderte von antisemitischen NGOs wie Amnesty International und Brot für die Welt in Palästina. Überhaupt fließt mehr Geld nach Palästina als in alle anderen Krisenherde der Welt. Die müssten eigentlich alles Millionäre sein, die Palästinenser, wenn die nicht so unmoralisch, verderbt und kriminell wären alle, und die Hilfsgelder (auch der Uno übrigens) absichtlich nicht in Reparaturen und Infrastruktur stecken würden, denn wenn man da Besserung sehen würde, dann könnten ja weitere Gelder wegbleiben.
Diese Vorwürfe gegen die Palästinenser kamen mir gegen Ende so absurd vor, dass ich mich an typische antisemitische Theorien erinnert fühlte, die den Juden ja ähnliches multi-level-Bösesein unterstellen.
Oh und natürlich darf kein Film über Antisemitismus vollständig sein, ohne die Protokolle der Weisen von Zion zu zitieren, und anzumerken, dass die Hamas das angeblich in ihrem Parteiprogramm zitiert (ist das so? LOL! Wie blöde sind DIE denn?!)
Das Tragischste daran ist ja, dass sie ja inhaltlich Recht haben könnten. Das könnte ja alles sein, was sie da behaupten. Es ist nur so unglaubwürdig präsentiert, und sie haben so wenig versucht, auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen, dass sie ihre eigene Glaubwürdigkeit damit zerschossen haben. Ich für meinen Teil warte dann mal auf die nächste Dokumentation, die hoffentlich besser ist. Ich verstehe jedenfalls, wieso arte das nicht ausstrahlen wollte. Von Skandinavien und Ungarn war weit und breit nichts zu sehen. Ich hätte ihn aber trotzdem gezeigt. Diesen Streisand-Effekt hätte man nicht mitnehmen müssen.
Update: Ein bisschen bedauerlich ist auch, dass das einzige echte Beispiel in Europa mit Betroffenen-Befragen in Frankreich war, von einer deutschen Produktion. Das hat ja ein bisschen ein Geschmäckle, so ala "in Deutschland ist alles super, daher mussten wir nach Frankreich gehen".
Update: Money Quote des Mitautors des Films:
"Völlig überrascht"zeigt sich auch Mitautor Joachim Schroeder. Ihn beschäftige vor allem eine Frage: "Warum ist unser Film gut genug für ein Massenmedium wie Bild, aber nicht für den WDR und Arte?"
Au weia.
Update: Zapp hat dazu einen Beitrag gemacht, hier noch ein Interview dazu.
Sie heißen "Tofubutter" oder "Veggie-Cheese" und kommen daher wie ganz normale Milchprodukte. Doch sie werden nicht aus Milch hergestellt, sondern bestehen aus rein pflanzlichen Stoffen. Der Europäische Gerichtshof hat nun entschieden, dass Hersteller solche rein pflanzlichen Produkte nicht mehr "Käse", "Butter", "Milch", "Rahm" oder "Joghurt" nennen dürfen.In den USA gibt es eine Margarine-Sorte namens I can't believe it's not butter! :-)
Die zusätzlichen Risse seien entdeckt worden, weil die Kamera anders als bisher positioniert worden sei.Aber macht euch keine Sorgen, denn
Das Ergebnis der Prüfung insgesamt habe dazu geführt, dass die Atomaufsicht keine Einwände gegen ein Wiederanfahren des Reaktors habe.Ja genau, mehr Risse im Atomkraftwerk heißt mehr Sicherheit! Da kann gar nichts passieren.
Die Sicherheit des Reaktors sei damit in keiner Weise infrage gestellt, erklärte Jambon der Nachrichtenagentur Belga.Natürlich nicht!1!! (Danke, Jens-Olaf)
Ja?
Nun, ihr müsst jetzt ganz tapfer sein: Die sollen natürlich doch für Strafverfolgung verwendet werden.
Aber nur für schwerste Verbrechen!1!! Glaubt uns! Wir würden euch NIE ins Gesicht lügen!!1!
Stellt sich raus: Das war nicht bloß Rhetorik.
Man merkt dem Comey an, dass er Erfahrung mit Verhören hat. Das perlt alles nur so an dem ab, kein einziges Mal ließ der sich auch nur ein bisschen vorführen, oder es so aussehen, als hätte man ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Weia.
Update: Inhaltlich ist das durchaus unterhaltsam. Comey wurde z.B. gefragt, wieso er bei Trump die Notizen gemacht hat, wenn er sie vorher bei anderen nicht gemacht hatte. Und Comey meint so ganz trocken, naja, war wichtig, und seine Persönlichkeit. Wie, seine Persönlichkeit? Na ich musste annehmen, dass er später über den Inhalt des Gesprächs lügen würde. *krawumm*
Ansonsten merkt man, dass der Mann viele Jahre Verhör-Erfahrung hat. Der lässt sich überhaupt gar nicht aus der Ruhe bringen, alles perlt an dem ab. Keine einzige Falle greift. Die Republikaner haben dann auch aufgegeben, seine Person anzugreifen, und fingen an, über Benghazi und die Clinton-Emails zu reden. Alles bloß nicht Trump. Paul Ryan meinte dan, das sei doch gar kein mafiöses Verhalten, was Trump da an den Tag gelegt hat, der sei bloß neu hier und kenne das Protokoll noch nicht so!1!! So verzweifelt sind die.
Übrigens fand ich bemerkenswert, in welchem Maß Comey sich im Amt rückwärts aus dem Fenster gebeugt hat, um Trumps Gesicht zu wahren. Selbst als Trump ihn aufforderte, öffentlich anzusagen, gegen ihn werde nicht ermittelt, hat Comey es nicht getan — weil, wie sich rausstellt, das FBI dann auch offiziell ansagen müsste, wenn sie doch gegen ihn zu ermitteln anfangen. Ich an seiner Stelle hätte da mit Kusshand die Steilvorlage genommen, mir von Trump schriftlich geben lassen, dass er das gerne offiziell angesagt haben möchte, und das dann offiziell angesagt. Ein besseres Szenario als Trump sich selbst Schaden zufügen zu lassen gibt es doch gar nicht, nachdem der sich mir gegenüber wie ein Mafia-Don verhält.
Das andere Zitat, über das die Amis sich gerade ein Loch in den Bauch freuen, ist "Lordy, I hope there are tapes"
Auch ansonsten erweckt Comey den Eindruck, dass er nicht jemand ist, den man sich zum Feind machen will. An einer Stelle sagt er z.B.
if there is evidence of any wrongdoing, I am sure [Sonderermittler im Trump-Russland-Sumpf] Mueller will find it.
Das kann man auch als "ich habe die Sachen genau da hingelegt, wo Mueller als erstes gucken wird" interpretieren.
Zu der offenen Trump-Drohung, es gäbe Tapes der Meetings, meinte er nur so
I hope there are tapes and he turns them over
Denn wenn der Präsident Tapes hat, landen die irgendwann in irgendeinem Archiv und werden öffentlich einsehbar. Ein Einsender kommentiert:
Dass er die Papiere bei einem Law-Prof hinterlegt hat, ist ein echt schicker Trick. Der Typ hat genug Ahnung, dass ihm keiner an den Karren pisst, ist neutral genug, dass es nicht schlecht aussieht, und die Papers sind für das Ermittlungsgremium einsehbar, auch wenn sein Nachfolger beim FBI die Shredder warmlaufen lässt.
Auch die ganzen Fragen, mit denen sie versucht haben, ihn zu Aussagen über Geheimdinge zu bringen, blieben alle erfolglos. Die Senatoren sind ja nicht doof, die fragen das mit Absicht. Um Comey dazu zu bringen, dass er sich strafbar macht, oder zumindest angreifbar, oder dass die Sitzung geschlossen werden muss. Das perlt alles nur so an Comey ab. Der Mann weiß, was er tut.
Update: Was ich ja richtig geil fände: Wenn jetzt die Russen Comey ein Jobangebot machen würden. Es gibt ja diesen alten Spruch: Die Amis spielen Poker, die Russen Schach. Comey hat gezeigt, dass er Schach spielt. Er würde gut passen. Könnte er natürlich nicht annehmen.
Der Einsender übersetzt:
Niederländische Wilkommenskultur: Da kommt eine mehrfach vom Daesh vergewaltigte, traumatisierte Frau in die Niederlande, um von ihren Erlebnissen in einem Kultur- und Politikforum "De Balie" zu berichten.Hey, das könnte doch auch bei uns funktionieren!1!! (Danke, Jens-Olaf)Naja, die könnte ja Asyl beantragen – das geht ja gar nicht. Was macht man also:
Erst mal zwingen, 10 000 Euro Kaution zu hinterlegen. Und wenn sie dann doch Asyl beantragt? Buße bis 50.000 Euro. Das sie dann doch kommt, liegt an einer Journalistin in NL und einem niederländischen Diplomaten aus Erbil.
Aber Du brauchst Dich nicht zu wundern. Das ist alles laut NL-Außenministerium gaaaanz normal:
Volgens het ministerie van Buitenlandse Zaken is het een standaardprocedure dat iemand borg staat als hij een uitnodiging verstrekt aan iemand zonder financiële middelen.
Trump hat angeblich vor, die Comey-Anhörung live auf Twitter zu kommentieren.
Money Quote:
The Washington Post's Robert Costa tweeted Tuesday that two White House sources told him Trump “does not plan to put down Twitter on Thursday. May live tweet if he feels the need to respond.”“I was just talking to some White House officials this morning and their view is that the president himself wants to be the messenger, his own warrior, his own lawyer, his own spokesman,” Costa said during an appearance on MSNBC.
Also erst einmal. In meinem Studium gab es auf 200 Studenten gefühlt 3-4 Frauen. Gleichzeitig hatten die Männer gefühlt 195 Mitläufer und 5 gute Leute. Mit "gute Leute" meine ich jetzt nicht, dass die anderen nicht auch bei T-Systems oder Siemens unterkommen könnten, sondern die Kombination aus "kann was, kann sich Dinge selber beibringen, ist flexibel und zuverlässig, und liefert auffallend gute Ergebnisse ab". Ich habe mir das immer so erklärt, dass man die Mitläufer halt in Kauf nimmt, um die 5 guten Leute pro Jahrgang zu kriegen. Die kommen halt aus dem selben Pool und man erkennt sie nicht sofort. Und hey, viele Handlanger-Tätigkeiten können ja auch von Mitläufern gemacht werden.
Von den 200 Studenten erinnere ich mich heute an ungefähr gleich viele Männer wie Frauen.
Die Zahl 200 habe ich mir jetzt aus dem Arsch gezogen, nagelt mich darauf bitte nicht fest.
Die jetzt vorgeschlagenen Versuche, mehr Vorbilder schaffen, die Wände grün anmalen, mehr weibliche Tutoren, das gab es auch damals alles schon. Wir hatten für meinen Jahrgang bei der einen Pflichtvorlesung 3 Tutorien, eines davon nur für Frauen. Und da saßen am Ende die Hälfte der Frauen drin. Die Veranstalterinnen von dem Tutorium fanden das total super und voll erfolgreich. WELL DUH, ein Tutor pro zwei Studenten, klar ist das produktiver als die anderen Tutorien, wo es eher so ein Tutor pro 20 Studenten waren.
Wenn wir da, ich überspitze mal fies, kostenlose Kosmetika verteilen, um mehr Frauen anzuziehen, dann ziehen wir damit möglicherweise mehr Frauen an, aber das sind dann Mitläufer. Von denen brauchen wir nicht mehr. Im Gegenteil. Eigentlich brauchen wir von denen viel weniger.
Das ist glaube ich der Kern davon, was mich an diesen Diversity-Bemühungen so stört.
Quantität ist nicht Qualität.
Mir ist ein Jahrgang mit einer Frau, die dann die Mondlandung technisch möglich macht, viel lieber, als ein Jahrgang mit 50 Frauen, die dann "Webentwicklung" machen.
Es heißt immer, Frauen sind viel zögerlicher in der Selbsteinschätzung. Das glaube ich gerne. Das ist aber kein Nachteil, im Gegenteil, das ist ein Vorteil. Ich habe schon so viele Projekte scheitern sehen, weil irgendwelche Männer irgendwelchen hanebüchenen Schätzungen einplanen, was man wohl bis wann geschafft haben können wird. Mir ist das viel lieber, wenn Leute realistische Vorstellungen haben, was sie können und was nicht.
Kurz gesagt: Ich möchte auch mehr Frauen haben, aber nicht Füll-Frauen, Dämmmaterial und "damit wir auch mal ein paar hübsche Jahrgangsfotos hier haben"-Frauen, sondern bitte Frauen, die Ansprüche haben — an sich, an ihre Arbeit, an ihre Karriere.
Nerds sind jahrelang unterdrückt und auf dem Schulhof gehänselt worden, teilweise ist ihnen Gewalt angetan worden, sie waren nie cool, niemand hat sie auf gute Parties eingeladen. Sie mussten im Keller D&D und Videospiele spielen. Heute sind Nerds cool und angesehen. Wie haben sie das geschafft? Hint: Nicht durch protestieren, rumheulen und Diversity-Fäkalienstürme auf Twitter. Sie haben es geschafft, indem sie die Bullys ignoriert haben, und coole Scheiße gemacht, coole Dinge gebaut haben. Wenn Frauen den Erfolg der Nerds nachbauen wollen, sollten sie auch ihre Methoden nachbauen. Heult nicht rum, sondern macht coole Scheiße. Wenn ihr gerade nichts zu tun habe, macht coole Open Source-Projekte. Das machen die Männer auch, wenn sie schlau sind. Das ist eure Eintrittskarte in Tech-Jobs.
Nachtrag zu den Frauentutorien: Wenn man Männer in traditionellen Gentlemen-Clubs fragt, ob das gut ist, so ohne Frauen, sagen die auch ja. Wieso ist das sexistische Kackscheiße, aber ein Tutorium nur für Frauen ist Diversity-Förderung? Reicht das vielleicht nicht, dass die Teilnehmer es voll geil finden? Ich bin mir fast sicher, auch Sklavenbesitzer hätten sich in Umfragen positiv geäußert.
Ein Einsender hat mir noch ein paar sehr schöne Punkte gemailt, die ich auch noch bringen möchte:
das große Problem ist, dass Diversität nicht verstanden wird. Einen Wert z.B. als Grundlage von High-Performance Teams, hat Diversität nur dann, wenn es KOGNITIVE Diversität ist.Scott Page beschreibt dies in „The Difference“ ganz treffend. Nur wenn z.B. bei einem Problem ein Team nicht mehr weiterweiß, senkt z.B. kognitive Diversität die Zeit, bis ein neuer Lösungsansatz gefunden werden kann.
Dies ist auch gut nachvollziehbar:
Der kognitive Unterschied zwischen einem männlichen und weiblichen Maschbauer ist nicht so groß, da beide Jahrelang getrimmt werden, die gleichen Lösungswege, Denkmuster etc. zu übernehmen.
Stehen beide vor einem Problem, wenden Sie die Methoden, Denkmuster und Lösungswege an, für deren Erlernung sie viel investiert haben.
Haben wir einen Geisteswissenschaftler*in und eine Ingenieur*in gleichen Geschlechtes im Team, so ist die kognitive Diversität und die darin gebotene Breite an Lösungswegen einfach höher.
Gründe, warum man dies gerne übersieht, sind mannigfaltig:
- Einige haben nicht die Zeit und Muße, so etwas in Gänze zu durchdringen, haben nur von Diversität gehört und wollen es jetzt auch umsetzen.
- Kognitive Diversität ist unsichtbar. Eine Bildersuche zu „Diversität“ veranschaulicht dies am besten
- Arbeitgeber wollen den Kandidatenpool so breit wie möglich halten.
- HR Hiring-Prozesse sind oft nicht darauf ausgelegt, Individuen in die Köpfe zu kucken, sondern sind oft genug „checkbox basiert“ oder müssen Excel-Kompatibel sein („Skill-Matrix“ *Schauder).
- Kognitive Diversität ist anstrengend, weil man viel Zeit in Kommunikation investieren muss, wenn es beispielsweise um fachliche Lösungswege geht die auch noch miteinander konkurrieren, wohingegen „sichtbare“ Diversität meist im privaten Raum beim Mittagessen oder an der Kaffeemaschine zum Thema wird.
- Das ewige Leid der Lessons Learned und Best Practices ist ein Anpassungsdruck, der kognitive Diversität verdrängt, da man sich mit unkonventionellen Ansätzen oft unbeliebt und angreifbar macht.
Update: "Der Fefe will Mitläufertum bei Männer dulden, bei Frauen nicht"!1!! Nein. Ich habe weder gegen männliche noch gegen weibliche Mittläufer was. Ich sage: Das Ziel von Eingriffen und Fördermaßnahmen sollte sein, am Ende mehr gute Leute zu kriegen, nicht mehr Mitläufer.
Niedersachsens Grüne wollen die Möglichkeiten von Online-Shopping und Callcentern am Sonntag einschränken. Ein entsprechender Änderungsantrag solle in das Landtagswahlprogramm einfließen, über das die Delegierten am Wochenende abstimmen wollen, sagte Landeschef Stefan Körner am Dienstag.Tja, das muss schon Scheiße sein, wenn einem die ganzen Themen abhanden gekommen sind, weil die Merkel die Atomkraftwerke abschaltet, und wenn einem ansonsten die Glaubwürdigkeit abhanden gekommen ist, weil man im Kosovo einen Angriffskrieg geführt hat. (Danke, Jens)
Ich frage mich ja so langsam, was eigentlich der inhärente Wert von Diversity sein soll. Ich kenn das nur als unhinterfragte Prämisse. Vor allem wenn die Diversity-Vorträge dann so Geheule über mangelnde Diversity und "meine Erfahrungen als Unterdrückter" sind. So eine Konferenz kostet ja gelegentlich signifikant Eintritt. Da sollte oberstes Ziel sein, dem Kunden was für sein Geld zu liefern. Was, das er auch sehen will. Und ich, wenn ich da Eintritt zahle, würde gerne technische Fortbildung haben und nicht Mimimi (egal ob über technische oder gesellschaftliche Fragen). Der Weg hin zu mehr Diversity auf Konferenzen ist, dass sich mehr Frauen und Minderheiten mit guten Vorträgen bewerben. Meiner Erfahrung nach werden die dann praktisch alle direkt ins Programm genommen, so wichtig ist den Auswahl-Kommittees heute Diversity. Dass es da so wenige gibt, liegt daran, dass es keine Einreichungen gibt.
Ich halte diesen Vorbild-Gedanken („Frauen brauchen Vorbilder, sonst trauen sie sich nicht“) auch grundsätzlich für Bullshit. Ich bin NOCH NIE irgendwo Vortragender geworden, weil ich mir angeguckt habe, wer da sonst so redet, und gesehen habe: oh guck mal, das sind alles männliche Nerds, das kann ich auch!1!! Man trägt auf Konferenzen vor, weil man zum Thema etwas Weiterbringendes zu sagen hat. Und für die meisten Vortragenden ist der Moment auf der Bühne erstmal furchtbar und angsteinflößend, egal welches Geschlecht die haben.
Aus meiner Erfahrung kann ich euch auch sagen, dass ein blinder Reviewprozess Bullshit ist. Damit kann man nur technische Fragen klären, wie "hat das Paper Hand und Fuß". Damit kann man nicht Dinge klären wie "kann der überhaupt vortragen" oder "erscheint verspätet, alkoholisiert und stinkt wie vier Wochen nicht geduscht". Und stellt euch mal vor, das ist ein Plagiat, und ihr konntet es nicht erkennen, weil das Paper anonymisiert war. Auch Trollerkennung wird schwieriger, wenn die Einsendungen anonymisiert sind.
Update: Frank erklärt mir gerade, dass man Blind Review zweistufig macht. Im zweiten Lauf schmeißt man dann die Barfußalkoholiker raus. Das hilft aber natürlich nicht, wenn im 1. Lauf nur weiße Männer durchgekommen sind, und das ideologisch untragbar ist.
Akt 2: FBI has arrested and charged the woman they say leaked a Top Secret document to The Intercept.
Stellt sich raus, dass die von ihrer Arbeits-E-Mail aus Kontakt mit The Intercept hatte, als einzige von nur sechs Leuten, die im fraglichen Zeitraum auf das Dokument zugegriffen haben.
Wir müssen offensichtlich mehr Gewicht auf Opsec-Schulungen legen. Das geht ja mal gar nicht, sowas von der Arbeits-E-Mail aus zu leaken.
The Intercept hatte den Behörden zum Kommentar eine Kopie zukommen lassen, und auf der sah man Papier-Knitter-Spuren, woraus das FBI schloss, dass das Dokument ausgedruckt worden ist. Und das schränkt den Verdächtigenraum enorm ein, wenn man annimmt, dass das vom Leaker ausgedruckt wurde.
Wer in großen Firmen arbeitet, weiß auch, dass die da im Allgemeinen so Badge-Druck-Systeme haben. Man schickt einen Job los, der Drucker wartet dann, bis man mit seinem Hausausweis vorbeikommt und neben dem Drucker steht und das abholt. In so einem Szenario Dinge zu drucken, die man leaken will, ist auch echt fahrlässig.
Update: Oh das ist sogar noch übler: Wie es aussieht, hat The Intercept die Frau sozusagen ans Messer geliefert. Wikileaks schlachtet das jetzt natürlich aus, aber ich würde mich unter diesen Umständen wundern, wenn The Intercept nochmal was geleakt kriegt. Oder vielleicht ist das auch eine fiese Nebelkerze der US-Behörden, um The Intercept wegzulügen?
Update: Oh und jetzt ist vermutlich auch ein guter Zeitpunkt, um auf die gelben Punkte hinzuweisen, die Drucker als Wasserzeichen mitdrucken, damit man Whistleblower rückverfolgen kann.
Ausgangsbasis: In Berlin gibt es ein "Afrikanisches Viertel", mit so Straßennamen wie "Ghanastraße", "Guineastraße", "Kameruner Straße", "Kongostraße" und der "Nachtigalplatz". Weil das ja alles fiese Überbleibsel unserer fiesen Kolonialvergangenheit sind, und man Vergangenheit lieber wegmacht als sie aufzuarbeiten, will der Rot-rot-grüne Senat die jetzt umbenennen.
Und jetzt das:
Stattdessen soll eine Weddinger Straße nach Nzinga von Matamba benannt werden. Königin Nzinga kam sehr wahrscheinlich durch die Ermordung ihres Bruders an die Macht. Sie trat zum Katholizismus über, um mit den Portugiesen politisch ins Geschäft zu kommen, die Holländer belieferte sie mit etwa 12.000 Sklaven pro Jahr.Nachtigal hingegen war ein erklärter Gegner der Sklaverei. Die Linken verkacken hier gerade also so dermaßen vollständig, dass ein nach einem Sklavereigegner benannter Platz bald nach einer Sklavenhändlerin benannt werden soll. Juchei!
Ich versuche mich gerade an ein Beispiel für eine Geschichtsaufarbeitung von Linken zu erinnern, bei dem es nicht um Anprangern von Nazis ging sondern um Aufarbeitung eigener Schuld. Hmm.
Update: In der Berliner Woche gibt es eine Beschreibung des Procederes. Es war eine Geheimjury.
Immerhin haben direkt Tesla-Chef Elon Musk und Disney-Chef Bob Iger ihre Posten in Trumps Beraterstab niedergelegt.
Update: Macron hat seine erste Rede auf Englisch gehalten als Antwort.
Ohne da jetzt irgendwelche Details zu kennen: Wow.
Innerhalb kurzer Zeit seien etwa 300 Menschen zusammengekommen, so die Polizei. Einige warfen unter anderem Flaschen und ein Fahrrad auf die Beamten. Laut Bayerischem Rundfunk (BR) setzten die Polizisten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Die Auseinandersetzung dauerte mehrere Stunden.So viele Freunde muss man erst mal haben im Leben, dass sich 300 Leute für einen eine Schlägerei mit der Polizei liefern!
Wie konnte es dazu kommen?
Na so:
Seit seinem dritten Lebensjahr bekommt der Kleine nach Willen seiner Eltern keine Antibiotika mehr, offenbar wurde eine frühere Mittelohrentzündung homöopathisch behandeltUnd wisst ihr, wer die Familie findet, wer jetzt Schuld ist? Der "Arzt"!
Das Emirat Dubai hat seinen ersten Roboter-Polizisten präsentiert. Bis 2030 soll eine erste Polizeistation ohne Menschen auskommen.Mit Foto des Robo-Cops!
Aber manchmal gibt es Ausnahmen. Da geht jemand los und tut etwas, das auch außerhalb des normalen Aktionsradius von einer Person Auswirkungen haben kann. Wir hatten auf dem 33c3 eine Filmvorführung von "National Bird", das war sowas. Eine vergleichsweise zierliche Journalistin, die vorher als Korrespondentin für NDR und CNN gearbeitet hat, hat sich eines Tages entschieden, dass sie die Drohnenmorde nicht mehr hinnehmen will. Sie hat sich eine US-Soldatin genommen, und ist mit der einfach so in die Drohnenmordgebiete in Afghanistan gegangen. Mehrere Whistleblower kommen zu Wort, und nach allen Kommentaren zu dem Film zu urteilen ist das ein zeitgenössisches Meisterwerk, eine Sache, bei der jeder von uns als erstes denkt: Whoa, die hat mal was gemacht! Geil!
Und der Film gammelt da jetzt in der Obskurität herum, lief auf ein paar Filmfestivals. Das mindeste, was wir jetzt alle machen können, ist dafür sorgen, dass sie dieses krasse Risiko nicht umsonst eingegangen ist. Sie und die Whistleblower natürlich. Ich will jetzt nicht ausführen, was ich gehört habe, was die für Drohungen ausgesetzt sind, das könnt ihr euch ja selber denken.
Jedenfalls, wer den Film sehen möchte, und dazu möchte ich alle Leser ausdrücklich aufrufen, der kann das in einigen Kinos im Lande tun. Viel weniger als ich gehofft hätte, aber hey, immerhin. Man kann, wenn man will. Ihr solltet die Chance nutzen.
MS hat seit dem letzten W10 update delta updates, sie nennen es UUPEin zweiter Leserbrief beschreibt die Situation im Digital Signage-Markt:
blogs.windows.com
blogs.windows.com
wenn ihr schon so nett fragt kann ich ja mal ein paar Zeilen schreiben da ich beruflich so ein System entwickelt habe. 2010 brauchte ich einen neuen Job und wurde über einen ehemaligen Kollegen angesprochen ob ich nicht für eine Firma die Digital Signage macht ein Internet basiertes System neu entwickeln will.Ein Dritter berichtet auch aus dem Signage-Markt:
Das VB6 System das die Firma bis dahin bai knapp 1000 Kunden am laufen hatte war in die Jahre gekommen und etwas das über einen Browser von überall her steuern war dringend erforderlich.Wie man sich sicher denken kann lief die alte Software auf Windows also sollte die neue Software auch darauf laufen - hier also schon mal der erste Grund warum Digital Signage auf Windows läuft - weil Version N-1 das getan hat. Hinzu kam das der technisch Verantwortliche (der die VB6 Version entwickelt hatte) darauf bestand verschiedene Teile der VB6 Version weiterzuverwenden (U.A. einen Laufschrift Generator der dank V-Sync seiner Meinung "Broadcastqualität" hatte).
Den Kontrollserver durfte ich glücklicherweise als Linux System bauen. Der Windows-teil in in C# geschrieben.
Seit 2010 hat sich einiges getan auch hardwaremäßig und ich hatte versucht seit 2012 oder so die Client PCs durch etwas sinnvolleres wie einen Raspberry pi oder ein geeignetes Android System zu ersetzen. Leider war dafür nie Zeit bzw. die günstigere Hardware war nie ein genügendes Argument um die knapp 2 Monate in eine neue Player Software zu investieren. (Hier also Grund 2 - "Warum es funktioniert doch").
2013 wurde die kleine Firma durch eine Größere gekauft. Der Kollege der die VB6 Software geschrieben hatte verstarb plötzlich und die Firma wurde praktisch komplett aufgelöst und alle Mitarbeiter einschließlich des Geschäftsführers entlassen. Der einzige verblieben Mitarbeiter bin ich. Das Produkt für Digital Signage in Apotheken wurde einer anderen Größeren Unterfirma mit 150 Mitarbeitern zugeteilt.
Meine neue Firma ist 100% Microsoft. Leute verwenden Windows 10 Handys hier. Ich denke das ist Grund 3 warum digital Signage auf Windows läuft - Die Funktionalität ist mittlerweile zu "klein" um das einzige Produkt einer Firma zu sein. Das heißt das diese Funktionalität als "Zugabe" zu anderer auf Windows basierter Software entwickelt wird. Und keine Firma die Windows Software baut verwendet dann Linux oder etwas anderes.
Damit ist allerdings auch die Zukunft klar - der Kontrollserver wird auf ein Windows System umgestellt. Ich denke ich werde mich nach einen neuen Job umschauen.
Die Frage "Warum ist bei DS Systemen das Update ausgestellt" hat auch ein paar Erklärungen- Digital Signage Systeme haben keine Benutzerinteraktion also fallen die häufigsten Infektionswege komplett weg - der Webbrowser und Email. Das macht es auch dank der Probleme in der jüngeren Vergangenheit mit durch WU installierte Popups (Windows 10 Nag und Office 356) einfach WU einfach auszuschalten weil wirklich die einzige Sicherheitslücke die das System überhaupt beeinträchtigen kann ein Remote Code Excecution Exploit ist - und die sind selten :/
Bei uns war WU standardmäßig angeschaltet. Es gab allerdings immer wieder kleinere Probleme mit den entsprechenden Blasen und Popups die manchmal hoch kamen - die Windows 10 Nagscreens und die Office 356 haben allerdings dafür gesorgt das Windows Update bei allen neuen PCs aus war.
Ich sehe das Nichtupdaten bei Anzeigetafeln und ähnlichem Bullshit (mir fallen Spontan einige Industriesteuerungen ein, die zwar unter Debian laufen, aber im Prinzip das gleiche Problem haben): Gut gemeintes Firewalling.Der nächste Beitrag ist kein Leserbrief aber passt gerade so schön…Diese Kisten erreichen alle anderen Kisten im LAN (müssen sie, denn ich muss die möglicherweise warten), aber nicht das Internet. Daraus folgt, dass die Dinger über die Existenz von Updates überhaupt nicht informiert sind! Jetzt reicht aber, dass eine blöde Kiste im LAN hängt und den Mist verbreitet und alle Kisten fallen um.
Ein ähnliches Problem betrifft Rechner, die (aus Sicherheitsgründen oder weil sie einfach nicht gebraucht werden), garnicht oft am Netz sind.
Ich bin im Übrigen ganz klar gegen Haftungsgeschichten, die haben nämlich schon den Schienenfahrzeugmarkt erfolgreich monopolisiert und zerstört.
Einen hab ich aber noch:
Ich arbeite in einer Organisation (stolz auf ihr HighTech-Image) in der die IT, dass volle Program der Schlangenbeschwörung durchzieht, das ihr skizziert habt. Patches testen bevor man sie ausrollt, kumulieren. Schlangenöl auf allen Rechnern, Internet über Proxy, Microsoft blacklisten für "pöse Websites" (da ist dann auch schon mal das nameserver-config-interface von Schlund gesperrt), you name it…Es hat mich echt überrascht, dass ich bisher intern von einem wannacry-Befall nichts gehört habe.
Ich selbst war lange IT-Leiter in einer grösseren Unterabteilung, mit viel spezial Krams für Geräteansteuerung. So wie ihr das beschrieben habt, nur noch gruseliger.
Diese Lösungen sind oft in-house gestrickt von Leuten, die schon längst in Rente sind und die laufen eben. Und wenn man sie anfasst, fliegt es einem um die Ohren. Die stammen aus einer Zeit, wo es ausschliesslich darauf ankam, das etwas ans Laufen kam. programmiert haben das Leute, die ihre Gehversuche mit FORTRAN gemacht haben. Irgendwann haben sie sich C oder gar C++ beigebogen, aber immer noch Spaghetticode gemacht.
Wenn du das anfassen willst, musst du es von Grund auf neu machen. Also gehst du zu deinem Management und versuchst, ein Budget zu bekommen. Wenn du Glück hast, bist du in ein paar Jahren!!! so weit, dass du deine Kisten mal upgraden kannst. Meist kriegst du aber kein Budget. Und für Security gibt es ja Schlangenöl.
Wer entscheidet in Organisationen über die Bugjets? Das sind Leute, die sich für sehr wichtig halten und die fest daran glauben, was immer zu entscheiden ist, besser entscheiden zu können, als so ein Techie mit seinem schmalspurigen Blick auf die Welt. Das gilt für Produktionsanlagen und gilt erst recht für IT, denn der Manager hat ja daheim selbst einen PC und daher kennt er sich in IT besonders gut aus. Welche Erfahrungen haben diese Typen gemacht? Wenn man updates einspielt, geht danach irgentetwas nicht mehr. Das legt eine Teilaufgabe lahm, kostet Zeit und ist ärgerlich. Updates verändern die Applikation, so dass irgendetwas liebgewonnenes nun nicht mehr oder anders geht. Firmen nutzen Updates, um den Nutzer zu entmachten (die Digikam erkennt plötzlich den Akku aus dem Zubehör und spielt nur nach mit Originalakkus. Der Drucker verlangt nach HP-Patronen.) Kurzum, in ihrer Welt sind Updates von übel. Und das Internet war ehrlich gesagt bis dato nicht wirklich so gefährlich, oder? Mein damaliger Boss hatte nie einen Virus. Er war immerhin clever genug, nicht auf jeden Scheiss zu klicken. Und Backups hat er auch. Diese persönliche Erfahrung bestimmt weitesgehend seinen Managementstil. Also kriegst du kein Budjet, denn an anderen Stellen in der Bude brennt es viel dringender. (Z.B. braucht man Juristen, damit einem nix angeflickt wird oder so ….. jedenfalls keine Scheiss-Updates.)
Nun komme ich zu dem entscheidenden Punkt: Ihr habt das T-shirt mit der Aufschrift "told you so" erwähnt. Wenn du als kompetenter Manager im IT-Bereich auf Risiken hinweist, ist das so lang o.k., wie du nach einiger Quälerei überzeugen kannst und das Budjet zur Umsetzung einer Maßnahme bekommst. Es ist unerquicklich, wenn du dich nicht durchsetzen kannst und du mit dem Risiko weiter leben mußt, weil dir per Order die Hände gebunden sind. Am schlimmsten ist aber, wenn du recht behälst. Vermutlich kannst du, wenn die Katastrophe eintritt sogar noch einen "cover-my-ass-letter" aus denm guten alten Leitzordner ziehen. Das machst du einmal, vielleicht zweimal. Sowas vetragen Manager gar nicht. Ich bin kein IT-Leiter mehr. Zum Glück war für mich das Arbeitsrecht noch so hart, dass ich eine Weile gemütlich auf dem Abstellgleis verbringen durfte und in ein paar Monaten in Rente gehen werde.
Was wir verbreitet in allen Industrien haben, ist eine Managementkrise. Es ist nicht wirklich wichtig für die Zukunft zu denken. Wichtig ist, die Dinge so zu verwalten, dass man nicht persönlich zur Rechenschaft gezogen wird. Das was Gunther Dueck so treffend die anonymisierte Verantwortungslosigkeit nennt. Diese Art von Entscheidungkriterien betreffen auch die Securityfrage. Aber das war bisher eine winzige Baustelle im Vergleich zu anderen Ecken, wo mit dem Feuer gespielt wird.
Zurück zu wannacry. Das einzig wirklich neue ist die Erkenntnis, dass einem so ein Angriff potentiell so abschiessen könnte, dass man nicht mehr auf die Hufe kommt. Da ist er in der öffentlichen Warnehmung der erste Fall. (Falls er überhaupt so wargenommen werden wird. Was sind schon ein paar Krankenhäuser!)
Erstens: Gerade im Bahnumfeld gibt es harte Zertifizierungs-Zwänge, und eine Zertifizierung zertifiziert halt immer einen genauen Versionsstrang und da kann man dann halt nichts machen. Oh, und: Zertifizierung ist teuer und dauert Monate.
Tja, dann müssen wir da eben ansetzen. Dinge, die häufiger gepatcht werden müssen, als man nachzertifizieren kann, können dann halt kein Zertifikat kriegen. Wir müssen endlich Security als Teil von Safety betrachten.
Und zweitens: Das Patch Management der Hersteller ist auch Scheiße. Leute schrieben, dass Windows Update gerne mal hängt, das man tage nach dem Patchday noch nichts angeboten gekriegt hat, usw. Das stimmt alles und ist eine Riesensauerei. Insbesondere da man heute davon ausgehen muss, dass es unter 24h dauert nach der Verfügbarkeit von einem Patch, bis der Exploit dazu reverse engineered wurde. Wenn also das Patch-Verteilen länger als 24h dauert, ist es zu langsam. Das ist eine harte Grenze. Ich würde sogar "die Welt muss die Patches innerhalb von 12h haben" sagen. Da muss Microsoft halt in bessere CDN-Infrastruktur investieren, wenn sie die Load nicht hinkriegen.
Drittens: Neuronale Netze sind ja gar nicht so undebugbar. Ich zitiere:
die Aussage, dass wir nicht verstehen wie Neuronale Netze, Reinforcement Learning etc. ihre "Magie" wirken stimmt nicht so absolut. Das Feld ist zwar gerade noch im kommen, aber Paper wie dieses hier (was versucht CNNs auf Wavelet Filterbanken zurückzuführen), dieses (was ein RNN analysiert und dort ein "Sentiment Neuron" findet) und die bereits von dir verlinkten adversarial input paper zeigen, dass wir es eben doch verstehen können. Das verstehen und erklären warum die Modelle funktionieren ist ein aktives Forschungsfeld, und die zugrunde liegende Mathematik wird immer verstanden.Richtiger wäre es also zu sagen, dass die ganzen Machine Learning Ansätze instant-technical debt oder instant bloat sind. Wenn in einer Firma oder einem Software System nicht auf einen guten Prozess geachtet wird, ist es sehr schnell unmöglich (oder zumindest sehr teuer) den Code und alle Interaktionen zu verstehen. Vor allem bei den ganzen Compile-to-X Sprachen, dynamisch getypten Sprachen (NodeJS :-/) und Distributed Systems ist man von der Komplexität her schnell bei dem eines DNN. Der Unterschied ist, dass zumindest am Anfang jemand das ganze designed hat damit es läuft, und das organische im Nachhinein kommt wenn sich die Aufgabe verändert. Bei NNs ist das erschaffen organisch, das verändern mit der Aufgabe ist eingebaut und es ist nicht *zwingend* notwendig es zu verstehen, weil man ja eh nur mit statistischen Garantien arbeitet. Daher wird auf die Analyse WARUM und WIE dein System funktioniert meist verzichtet.
Das Problem mit ML ist also dasselbe wie mit Software Pfuscherei im allgemeinen: Qualitätssicherung macht kein Geld, man kann sich noch besser mit "Act of God" artigen Ausflüchten vor Verantwortung drücken und daher gibt es keinen Anreiz dafür sicherzustellen, dass man weiß was da passiert.
Viel gefährlicher finde ich aber (abgesehen von der Tatsache dass AI das Missverhältnis zwischen Kapital und Labor noch mehr zum Kapital kippt), dass wir noch kein Äquivalent zur GPL für ML haben. Bei normaler Software kann dank RMS und Linus wenigstens 99% der Zeit den Code überprüfen, selber fixen und mich zum Teil auf eine Community verlassen. Bei ML Modellen ist die Software vielleicht noch MIT, die Architektur VIELLEICHT noch dokumentiert, aber weder die Hyperparameter, die genauen Tainingsdaten noch die "ah Sepp, mach da doch noch diese L2 norm drauf" gegeben. Reproduzierbarkeit, Überprüfbarkeit, Identifizierbarkeit? Nope. Es kommt jetzt zwar wenigstens langsam pretraining in den Mainstream (was die Modelle modifizierbar macht) und Google hat vor kurzem einen underrated Paukenschlag mit ihrem Privacy respecting Distibuted Training rausgebracht, der es vlt. möglich macht dezentralisierte Datensätze unter einer AGPL style Lizenz zu organisieren, aber ich sehe da noch einen harten Kampf auf uns zukommen. Tivoization wird nix dagegen.
Traditionelle Software wird entwickelt, konstruiert. Das ist am Ende eine Konstruktion. Wenn etwas fehlschlägt, kann man gucken, welcher Teil der Konstruktion das Problem war, und das reparieren. Man kann das debuggen.
Das ist bei Machine Learning nicht mehr so. Neuronale Netze sind nicht konstruiert, sondern werden trainiert. Wenn da was falsch läuft, dann kann man das nicht debuggen. Man kann nur nach-trainieren. Und läuft dabei Gefahr, bisher erlerntes wieder zu ent-lernen.
Nun kann man bei den ganzen Problemen, die wir mit Software haben, zu dem Schluss kommen, dass wir das alles so wenig im Griff haben, dass Debugbarkeit vielleicht eh nicht so wichtig ist. Ist eh alles ständig kaputt, und so. Dem würde ich gerne laut widersprechen. Das ist unser einziger Notnagel, der uns vom dem Abgrund fernhält.
Und es gibt noch einen weiteren Aspekt. Wenn wir ein neuronales Netz trainieren, und es ist besonders gut beim Erkennen von irgendwas, dann können wir davon nicht lernen, auch besser zu werden. Konstruierte Dinge kann man reverse engineeren. Neuronale Netze nicht. Die kann man nur anwenden und trainieren. Das ist alles.
Ich linke so gut wie nie auf den Technology Review, aber heute mache ich mal eine Ausnahme. Wir bewegen uns mit hoher Geschwindigkeit auf eine Zukunft zu, in der wir von Maschinen umgeben sind, denen wir nicht vertrauen können, und die wir nicht verstehen können. Der Zeitpunkt zum Kurswechsel ist jetzt.
Deren Aufgabe:
Turning hours of drone video into actionable intelligence is just the start for the fast-moving machine-learning team.
Ja, richtig gelesen! Machine Learning gegen ISIS! Skynet, wir kommen!
Frau von der Leyen hat ja aktuell ein paar Schwierigkeiten mit ihrer Truppe, hast du ja auch mitbekommen. Einer der neuen Skandale waren Funde von Wehrmachtsdevotionalien in Kasernenstuben in Donaueschingen und Illkirch. Jetzt wurde eine Durchsuchung aller Kasernen angeordnet, denn sowas geht ja nun gar nicht und ist bestimmt nur ein bedauerlicher Einzelfall.Ich bin mir sicher, dass die alles finden werden. Die finden ja immer alles. Alles finden die.Ich bin ja mal gespannt, ob sie etwas finden.
Das Bild stammt von der Hochstaufen-Kaserne in Bayern. Die hieß übrigens bis 2012 noch General Konrad-Kaserne. General Konrad war mit einer der übelsten Kriegsverbrecher und hat sich auf der Krim einen Namen gemacht.
Freut mich sehr, dass ich nicht mehr der einzige bin, der das so sieht und es auch öffentlich so ansagt.
Update: Das ist die Maximal-Erwartung nach 10 Jahren Dienst. Das Einstiegsgehalt liegt niedriger.
Update: Oh, doch direkt ab Einstellung?
Inklusive der im neuen Tarifvertrag vereinbarten Erhöhung bekommen die neu angestellten Lehrer an Gymnasien, Sekundarschulen und Grundschulen dann 5100 Euro brutto im Monat für eine Vollzeitstelle.
Nebenwirkung ist übrigens, dass Juniorprofessoren an Berliner Hochschulen mit 4400 Euro deutlich weniger als ein Grundschullehrer verdienen.
Bislang ist dies nur bei einer Reihe von Straftaten wie bei der Bildung terroristischer Gruppen, Mord oder sexuellem Missbrauch möglich. …Tja wie das so ist. Wo ein Trog ist, da kommen die Schweine.
Update: Öh, der Link wirft jetzt plötzlich 404. Ich habe den nicht falsch gepasted, auch der Link aus meiner Browser-History wirft jetzt 404. WTF? Meldung zurückgezogen oder was? Sorry. SWR dazu, Rheinische Post dazu.
Update: Ein Einsender kommentiert:
zur Verschärfung des Einbruchsparagraphen möchte ich noch anmerken, dass die Strafe nun genauso hoch ist wie bei Raub, d.h. es macht für den Profitäter keinen Unterschied mehr ob er einen angetroffenen Wohnungsinhaber niederschlägt oder sofort flieht - für den Wohnungsinhaber allerdings schon.
Update: Netzpolitik.org dazu:
Knickt Maas jedoch vor de Maizière ein, wird die Funkzellenabfrage endgültig zum Alltag. Wenn bei jedem Wohnungseinbruch 30.000 Handys in der Umgebung abgefragt werden, eine übliche Hausnummer, dann landen Aufenthaltsort und Handydaten aller Einwohner regelmäßig bei der Polizei – statistisch gesehen jede Woche.
Update: Ein anderer Einsender kommentiert:
es bleibt natürlich ein riesiger Unterschied, ob jemand bei einem Wohnungseinbruchsdiebstahl auch noch Gewalt anwendet oder nicht! Wer "nur" einen Wohnungseinbruchsdiebstahl begeht, hat zB keine Verurteilung wegen einer Körperverletzung zu befürchten, im Übrigen hat das Gericht immer die Geamtumstände der Tat zu würdigen.
Den identischen Strafrahmen könnte man meines Erachtens nach wenn überhaupt dahingehend interpretieren, dass man sagt ein Wohnungseinbruchsdiebstahl kann genau so schlimm sein wie ein Raub. Ein Raub ist es übrigens auch, wenn ich dir den Euro aus der Hand nehme, indem ich deine Finger auseinanderbiege um an den Euro dranzukommen. Oder dir deine Handtasche weg reiße, während du versuchst, sie festzuhalten.
(Danke, Ingemarie)
Aber keine Sorgen, der ARD-Rechtsexperte (!?) kann uns beruhigen:
"Bislang gehen die Ermittler strafrechtlich nicht davon aus, dass es sich um terroristische Vereinigung handelt. Dafür braucht man drei Personen, die hätte man. Es müssen aber rechtlich noch weitere Voraussetzungen wie eine gewisse gefestigte Struktur oder bestimmte Ziele hinzukommen. Doch soweit scheinen die Ermittlungen noch nicht zu sein."Seht ihr? Alles in Ordnung. Das waren offensichtlich drei verwirrte Einzeltäter.
Daher möchte ich jetzt hier mal ein Gedankenexperiment machen. Habt ihr alle verpennt, was man heutzutage alles im Internet machen kann? Lasst uns mal den ultimativen fiesen Virus brainstormen. Ich fange mal an.
Ist ja schön, dass du ein Backup hast, aber das hilft dir nicht gegen das SWAT-Team, das deine Tür eintritt. Selbst wenn du den ganzen Ärger der Reihe nach aufräumst, bist du Jahre beschäftigt. Und je nach Qualität der Arbeit der Malware den Großteil davon aus der U-Haft heraus. Oh und willkommen auf der No-Fly-List, und hier ist der Lageplan von Guantamo Bay, den wirst du möglicherweise brauchen.
Ihr müsst mal aufhören, Malware nach dem zu beurteilen, was bisher schiefgelaufen ist. Das war Glück, dass der Schaden bisher gering war. Eine (!) durchgekommene Malware ist Totalschaden.
Ihr würdet ja auch im Auto den Sitzgurt anlegen. Da muss man keinen lebensbedrohlichen Unfall erlebt zu haben, um zu verstehen, dass man sich hier ordentlich schützen muss..
Update: Und einen Punkt noch, den ich glaube ich im Blog noch nicht hatte, nur live beim Podium. Ich sage: Antiviren helfen nicht, ich setze keinen ein. Das Publikum sagt: Ja aber da kann man sich ja einen Virus einfangen.
Wir spulen eine Minute vor. Ich sage: Antiviren funktionieren nicht, weil Viren durchrutschen könnten. Das Publikum sagt: Tja 100% Sicherheit gibt es halt nicht.
Jetzt treten wir gemeinsam mal einen Meter zurück und schauen uns das an. Wieso ist das bei mir plötzlich ein Totschlag-Gegenargument, dass da vereinzelt mal was durchrutschen könnte (was ich im Übrigen auch so sehe und daher weitere Schutzmaßnahmen vorschlage), aber bei Antiviren ist das OK, wenn was durchrutscht? Anders formuliert: Wir ziehen mal auf beiden Seiten den Antivirus ab. Übrig bleibt bei beiden: Man muss sorgfältig sein, und gelegentlich könnte was was durchrutschen. Nur dass ihr für dieses Sicherheitsniveau Geld an die Schlangenölindustrie überweist und ich nicht. Oh und gucke mal: Das war genau meine These. Antiviren kosten Geld aber schaffen kein besseres Sicherheitsniveau.
Update: Einen noch. Die Antwort der Schlangenölbranche ist bisher, was ich relativ unterhaltsam finde, relativ klar: Ja, stimmt ja, hast ja Recht, signaturbasiertes Schlangenöl ist nicht gut. Daher solltet ihr auch alle dieses andere, cloudbasierte Schlangenöl kaufen! Wenn das nicht greift, dann hätten sie auch noch Verhaltens-Heuristik-Schlangenöl. Leute, nichts davon hat die Ransomware-Epidemie aufgehalten, die im Vortrag des BKA in Form einer Exponential-Wachstums-Kurven-Folie Niederschlag fand. Die Leute da draußen haben alle Schlangenöl, und zwar nicht in allen verfügbaren Geschmacksrichtungen. Nichts davon hilft. Kann man sich ja auch selber überlegen. Wie sieht denn ein "schiebe mal das Verzeichnis hier in ein ZIP" vom Verhalten her aus? Gar nicht so viel anders wie ein Ransomware-Trojaner, gell? Tsja. Hätte uns doch nur jemand gewarnt!!1!
Hier ist noch eine besonders fiese, die den Blogpost von G-Data neulich mit ihren Werbeaussagen kontrastiert. Meine Leser haben da offensichtlich weniger Zurückhaltung als ich, auf einzelne Marktteilnehmer zu zeigen. Es gab auch eine Einsendung einer Firma, die in irgendeiner Spezialsoftware ausgerechnet VBScript zum Implementieren von Sonderwünschen nimmt. Das sei jetzt halt so und bliebe eben auch so, wenn die Geschäftsführung kein Geld in die Hand nimmt, da was anderes zu beschaffen. Und gerade G-Data, schreibt er, würde ihnen da regelmäßig die Funktionalität zerschießen. Ich bin mir sicher, dass das bei der Konkurrenz genau so ist. Aber er spricht auch noch ein anderes Problem an, das ich so noch nicht im Blog hatte, nämlich das bei so kurzen Updatezyklen und so einer dynamischen Plattform auch die Reproduzierbarkeit leidet und man beim Support im Wesentlichen seit Jahren mit "bei uns geht's" abgespeist wird und dann aber Ausfälle hat, wo 30 Leute nicht arbeiten können, weil das VBScript-Runtime in Karantäne geschoben wurde. Ich bin mir auch hier sicher, dass das bei anderen Anbietern genau so ist. Das sind schlicht Probleme der Prozesse hinter AV-Produkt-Herstellung, die nicht genug Zeit lassen, um menschliches oder maschinelles Versagen effektiv auszuschließen.
Update: Ein anderer Einsender kommentiert:
die Probleme hatte ich mit unserem TrendMicro-Schlangenöl auch schon. Ein kleines Tool in C# geschrieben, exe gebaut, einer Kollegin der Einfachheit halber per E-Mail geschickt. Ihr TrendMicro: Oh nein, eine exe! In einer E-Mail! Todesgefahr!!1! Ausführen durfte man die exe aber trotzdem.
Warum ich dir das schreibe?
Als ich die exe danach bei mir selbst ausführen wollte, hat sich MEIN TrendMicro auch dagegen gewehrt, weil diese Software offenbar nun auf irgendeiner Blacklist stand. Leute, ich habe das selbst kompiliert, und ich vertraue meinem Code. Das ist in TrendMicro aber offenbar gar nicht vorgesehen.
Selbst kleine Änderungen am Code und damit eine neue Binary haben TrendMicro nicht davon abgehalten, weiter Alarm zu schlagen. Mittlerweile ist aber Ruhe, ohne dass ich reproduzieren kann, was das alles ausgelöst hat.
Meine Theorie wäre, dass es eine Heuristik gibt, Programme grundsätzlich für schädlich zu halten, wenn ihr Hash noch nie irgendwo gesehen wurde. Das wäre jedenfalls eine grobschlächtige Haudrauf-Methode, um gegen Binär-Obfuskatoren vorzugehen. Aber ich habe da keine Einsichten, nur eine Vermutung.
Update: Ein anderer Einsender hat eine bemerkenswerte Beobachtung gemacht:
Vor ca. 15 Jahren mußten wir eine Auflage bei Großkunden erfüllen. Also alles, was wir ablieferten, mußte mit dem xyz Virenscanner geprüft sein.
Sei's drum.
Hatte zum Glück nie irgendwelche Probleme (bzw. kamen die nie an die Oberfläche).Komisch nur:
Immer wenn das jeweilige Abonnement des xyz Virenscanners zur Erneuerung anstand, gab es regelmäßig Virenalarm auf unseren Rechnern. Ich sage nicht, dass man uns da tatsächlich etwas angetan hat, aber so eine "verkaufsfördernde Maßnahme" scheint das wohl zu jener Zeit gewesen zu sein.Das war bei Peter und John gleich, ohne jetzt Produkte direkt zu nennen.
Krass. Könnt ihr das bestätigen?
Die FN-Kandidatin ist von der ersten Sekunde an auf Krawall aus. "Welchen Eindruck haben Sie von der Kampagne?" Sie antwortet reflexartig mit einer giftigen Tirade: "Herr Macron ist der Kandidat der unkontrollierten Globalisierung", so Le Pen, "der Kandidat der Prekarität, der sozialen Brutalität, eines Krieges jeder gegen jeden, der ökonomischen Verwüstungen durch die Großunternehmen, der Zerlegung Frankreichs durch die großen Wirtschaftsinteressen."So und jetzt kommt mal bitte kurz mit zur Wikipedia-Seite über Macron. Sohn von zwei Ärzten, Vater Professor, Schulbildung am Elitegymnasium, Studium an Elite-Kaderschmiede Sciences-Po, schrieb eine Magisterarbeit über Machiavelli (kannste dir gar nicht ausdenken!), danach an der anderen Elite-Kaderschmiede ENA. Und natürlich, wie bei so Eliten-Zirkeln üblich, direkt einen gutbezahlten Elitenjob in der Verwaltung gekriegt, zum Finanzministerium gegangen, und dann als Investmentbanker Kasse gemacht.
Was ich damit sagen will: Die Kritik von Le Pen ist inhaltlich völlig korrekt. Macron ist der Kandidat der Eliten. Wer an sozialer Gerechtigkeit Interesse hat, wird nicht Investmentbanker.
Aber, äh, komisch, diese Details findet das ehemalige Nachrichtenmagazin gar nicht berichtenswert! Stattdessen so neutrale Faktenberichterstattung wie wie
Fortan läuft die Konfrontation polemisch, hässlich, bisweilen verlieren sich die Argumente in lautstarkem Radau: Le Pen geht es um die Diskreditierung ihres Gegners, Macron versucht sich in Polit-Pädagogik und rationaler Analyse. Die FN-Chefin macht ihren Kontrahenten für alle Übel der Republik verantwortlich und tituliert ihn als "kaltherzigen Banker", als "Liebling des Systems", "Favorit der Medien" und "Handlanger der Eliten".Ich mag die Le Pen auch nicht und wünsche ihrer Ideologie und Partei den Untergang. Aber was der Spiegel da macht, das ist nicht satisfaktionsfähig.
Update: Ein Einsender kommentiert, dass pikanterweise auch Marine Le Pen ein Eliten-Kind ist, und nicht mal ihr Vater das Vermögen erarbeitet hat, sondern das ist über Generationen vererbt. Sie ist auch an typischen Elite-Einrichtungen ausgebildet worden, und gegen sie ist dieser Vorwurf sogar noch prägnanter als gegen Macron. Nur ging es mir in diesem Beitrag nicht darum, wer da jetzt elitärer ist, sondern dass die Medien eigentlich die Aufgabe haben, solche Vorwürfe, speziell in einer Wahlkampfdebatte, zu prüfen und Fakten zu liefern. Das hat hier nicht stattgefunden. Und wieso Macron nicht gegen Le Pen den großen "du bist auch elitär"-Hammer rausgeholt hat, das wundert mich ehrlich gesagt auch.
Update: Einsender weisen mich gerade auf zwei Dinge hin. Erstens: Macron wirft Le Pen ihre Herkunft anscheinend doch häufiger vor, mit so Floskeln wie dass er ja nicht auf einem Schloss geboren sei. Und Zweitens ist der Job, den Macron in der Verwaltung abgegriffen hat, eine Pflicht für Absolventen der ENA ist. Da müssen alle durch, und das wird wohl eher als nervige Pflicht gesehen als als cooler Bonus.
G-Data stimmt mir grundsätzlich zu, dass Zahlen zur Wirksamkeit von Antiviren schwierig zu beschaffen sind, weil die im Allgemeinen von den Herstellern kommen und daher nicht als neutral gelten können. Die Zahlen, die eine große Bibliothek an Malware gegen Antiviren werfen, finden häufig hunderte von Viren, die nicht gefunden wurden, und die Antivirenhersteller reden sich dann mit angeblicher Praxisferne der Tests heraus. Ich las neulich von einer Studie, bei der eine Uni alle ihre einkommenden die Malware-Mail-Attachments bei Virustotal hochgeladen hat und auf unter 25% Erkennungsrate kam. Leider finde ich die URL nicht mehr. Vielleicht kann da ja ein Leser helfen. Mein Punkt ist aber unabhängig davon, ob das jetzt 5%, 25% oder 90% Erkennungsrate sind. Es reicht, wenn ein Virus durchkommt. Eine Malware ist nicht wie die Windpocken. Wenn man sie kriegt hat man halt rote Pünktchen im Gesicht und nach ner Woche ist wieder alles OK. Nein. Eine Infektion reicht, um die gesamten Daten zu klauen, die Platte zu verschlüsseln, und an einem DDoS-Botnet teilzunehmen. Die Erkennungsrate ist, solange sie nicht 100% ist, irrelevant. Ich bin immer wieder schockiert, mit welcher Selbstverständlichkeit Leute nach einer Malware-Infektion halt "desinfizieren" klicken in irgendeinem Tool und dann weitermachen, als sei nichts gewesen. Das ist wie wenn jemand in eine Schwimmbecken scheißt, und man fischt den größten Klumpen raus, und dann schwimmen alle weiter. WTF!?
Der nächste Talking Point der AV-Industrie ist (angesichts der miserablen Erkennungsraten in der Praxis), dass man ja nicht mehr rein reaktiv arbeite sondern auch magischen Einhorn-Glitter aus der Cloud habe. Erinnert ihr euch noch an den Aufschrei nach Windows 10, als Microsoft sich das erstmals explizit von euch absegnen ließ, dass sie eure Daten in die Cloud hochladen? Wie jetzt?! Die wollen gerne als Debugginggründen sehen, welche crashenden Programme ich ausführe!? DAS GEHT JA MAL GAR NICHT!!1! Ja was denkt ihr denn, was das ist, was die AV-Industrie mit der Cloud macht? Die werden im Allgemeinen nur die Hashes der Software hochladen, aber das heißt trotzdem, dass die sehen können, wer alles Winzip benutzt, oder dieses eine hochpeinliche aus Japan importierte Hentai-"Dating-Simulator"-Anwendung. Aber DENEN traut ihr?!
Ich sage euch jetzt mal aus meiner Erfahrung, dass die Analyse von einem Stück Software Wochen dauert, besonders wenn die Software gerne nicht analysiert werden möchte. Wenn die AV-Industrie also so tut, als könnte ihre magische Cloud "innerhalb von Sekunden" helfen, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie haben ein paar Wochen gebraucht und tun jetzt nur so, als sei die paar Wochen lang schon niemand infiziert worden. Oder sie haben da irgendwelche Abkürzungen genommen. Überlegt euch mal selbst, wieviel Verzögerung eurer Meinung nach akzeptabel wäre. Dann, wieviel Arbeit das wohl ist, anhand einer Binärdatei Aussagen zu machen. Zumal man solche Aussagen im Allgemeinen in einer VM macht, und Malware im Allgemeinen guckt, ob sie in einer VM läuft und dann die bösen Funktionen weglässt. Eine denkbare Abkürzung wäre also, schon so einen Check als Zeichen für Malware zu deuten. Da sind wir aber nicht mehr in der Branche der seriösen Bedrohungsabwehr, sondern in der Branche der Bachblüten-Auraleser-Homöopathen, das ist hoffentlich jedem klar.
Das ganze Gefasel mit proaktiven Komponenten halte ich auch für eine Nebelkerze. Wenn das funktionieren würde, gäbe es Weihnachten keine wegzuräumende Malware auf dem Familien-PC, und in der Presse wäre nie von Ransomware die Rede gewesen, weil das schlicht niemanden betroffen hätte.
Ja und wie ist es mit dem Exploit-Schutz? Das ist Bullshit. Das erkennt man schon daran, dass Microsoft diese angeblichen Wunderverfahren der AV-Industrie nicht standardmäßig ins System einbaut. Googelt das mal. Microsoft hat hunderttausende von Dollars für gute Exploit-Verhinder-Ideen ausgeschrieben und ausgezahlt. Und wieviele Prämien für gute Ideen findet ihr von der AV-Branche? Na seht ihr.
Überhaupt. Kommen wir mal zu den Standards. Microsoft hat den Prozess etabliert, den gerade alle großen Player kopieren, die SDL. Ich weiß das, weil ich dabei war, als sie das bei sich ausgerollt haben. Microsoft hat, was ich so gehört habe, sechsstellig viele CPU-Kerne, die 24/7 Fuzzing gegen ihre Software-Komponenten fahren, um Lücken zu finden. Microsoft hat ganze Gebäude voller Security-Leute. Ich würde schätzen, dass Microsoft mehr Security-Leute hat, als die typische AV-Bude Mitarbeiter. Microsoft hat geforscht, ob man mit dem Umstieg auf .NET Speicherfehler loswerden kann, ob man vielleicht einen ganzen Kernel in .NET schreiben kann. Sie hatten zu Hochzeiten über 1/4 der Belegschaft Tester. Es gibt periodische Code Audits von internen und externen Experten. Sie betreiben eine eigene Security-Konferenz, um ihre Leute zu schulen, die Bluehat. Aus meiner Sicht stellt sich also die Frage: Wenn DAS die Baseline ist, trotz derer wir immer noch ein Sicherheitsproblem haben, dann müssten ja die AV-Hersteller nicht nur genau so gut sondern deutlich besser sein. Sonst wären sie ja Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Das hätte ich gerne mal von den AV-Leuten dargelegt, wieso sie glauben, sie könnten das besser als Microsoft.
Oh und einen noch, am Rande:
Wenn Daten signiert sind ist klar, von wem die Informationen stammen. Oft ist es schon ein beträchtlicher Sicherheitsgewinn, wenn man weiß, dass die Information von einem bekannten und ergo vertrauenswürdigen Quelle stammen.Das ist natürlich Bullshit. Es sind schon diverse Malware-Teile mit validen Signaturen gefunden worden, und alle alten Versionen mit bekannten Sicherheitslücken sind ja auch noch gültig signiert. Code Signing dient nicht dem Schutz des Kunden sondern dem Schutz von Geschäftsmodellen.
Mir ist außerdem wichtig, dass ihr merkt, wenn ihr hier mit einer bestimmten Haltung an das Thema rangeht, weil ihr selbst schon entschieden habt, und jetzt nur noch die Argumente rauspickt und höher bewertet, die eure getätigte Entscheidung bestätigen. Das ist ein sehr menschliches und normales Verhalten, aber dem Erkenntnisgewinn dient das nicht. Wo kommen denn die Zahlen her, dass angeblich noch niemand über Lücken in Antiviren gehackt wurde? Wenn ihr zu Weihnachten 10 Viren findet — macht ihr dann erstmal eine wochenlange forensische Analyse, wo die herkamen? Nein, macht ihr nicht! Ihr seid froh, wenn die weg sind. Aussagen wie "noch keiner ist über seinen Antivirus gehackt worden" sind unseriös, und Aussagen wie "es sind keine Fälle bekannt" sind irreführend und Nebelkerzen.
Update: Wer übrigens die Früchte von Microsofts Exploits-Schwieriger-Machen haben will, der muss a) immer schön Windows updaten; weg mit Windows 7 und her mit Windows 10, und/oder b) EMET installieren.
Update: Hups, EMET-Link war kaputt.
Update: Ein Einsender weist darauf hin, dass es doch mal einen Fall von einer massenhaftung Malware-Verbreitung via Antivirus-Sicherheitslücke gab.
Update: Ein fieser Wadenbeißer hat sich mal durch die Archive gegraben:
es gibt noch weiteres Argument gegen die Schlangenöl-Branche, das ich glaube ich bei dir noch nicht gelesen habe, wenngleich das eher nicht gegen die Microsoft-Lösung zielt:
Kollateral-Schaden.
Wie oft hatten wir es bitte schon, dass ein Amok laufender Scanner von einem marodierenden Wozu-Testen-AV-Riesen schlicht Windows & co als Virus/Trojaner/Whatever eingestuft hat?
Gucken wir doch mal:
Das passt auch sehr schön dazu, welchen Testaufwand Microsoft im Vergleich betreibt.
Oh und was ist eigentlich mit Virenscannern, die Inhalte aus dem Netz nachladen, die nicht unbedingt... naja, gab es schließlich auch schon:
Soll man daraus schließen, dass die ihr eigenes Gift vmtl selbst gar nicht einsetzen?
Ach ja, ich vergaß, alles bedauerliche Einzelfälle vom Werksstudentenpraktikanten, die natürlich nie, nie, nie wieder passieren. Ungeachtet dessen, dass sie nie hätten passieren dürfen, das wäre eigentlich der Anspruch an diese Software.
So wie auch schon Schlangenöl auch nur in den besten Fällen keine Wirkung hatte.
Ich habe bisher auf diese Art von Linksammlung verzichtet, weil es mir gerade nicht darum geht, mit dem Finger auf einzelne Hersteller zu zeigen. Es gibt da sicher auch Pfusch bei einzelnen Anbietern, das sehe ich auch so, aber mir ist die fundamentale Kritik am Konzept des Antivirus wichtiger. Pfusch in Software gibt es ja leider häufiger.
Update: Ein anderer Einsender kommentiert:
Zum Thema Proaktive Komponente kann ich dir aus unserer Infrastruktur klar sagen: DAS ist das was am Meisten Fehlmeldungen produziert. Ich habe z.B. einen lang vergessenen Texteditor auf einer Netzwerkfreigabe rumliegen. Seit 2007. Und 2016 auf einmal meldet der Antivirus, dass das Ding verseucht ist und sofort desinfiziert werden muss. Ich warte zwei Tage (=zwei Signaturupdates) ab und lass den Ordner wieder scannen. Diesmal: Nix. Oder letzte Woche hat er uns 6 Userworkstations als virenverseucht gemeldet, weil die User Proxy PAC-Scripte im Browser konfiguriert haben. Ja, haben sie weil so unser Internetzugang funkioniert, aber ich frag mich ernsthaft warum der AV nur diese 6 Workstations gemeldet hat und nicht noch die anderen 400 die das AUCH haben. Tags drauf war wieder alles gut. Für mich als Admin ist das keine zusätzliche Sicherheitskomponente sondern nur zusätzliche Arbeit.
Und ich möchte auch zu der Cloud-AV-Sache noch mal klarstellen, wie sehr das Bullshit ist. Der CCC hat vor ein paar Jahren den Staatstrojaner veröffentlicht, ihr erinnert euch wahrscheinlich. Natürlich in einer entschärften Version, die keinen Schaden angerichtet hätte. Diese Version tauchte dann relativ zeitnah in den Cloud-Antivirus-Datenbanken auf. Die nicht entschärfte Version tauchte nicht auf. Nur falls sich da jemand Illusionen gemacht hat.
Update: Ein Biologe kommentiert:
Es gibt ja ein paar hübsche Analogien zwischen Computerviren und deren Verbreitung und der realen Welt. Beim Lesen des G-Data Pamphletes musste ich an einer Stelle herzlich lachen, als sie ihre "über 90% Erkennungsrate" beweihräucherten. Auf die Mikrobiologie übertragen ist das eine log1-Reduktion, also so knapp über Homöopathie und Gesundbeten. Ich arbeite mit Lebensmitteln, da darf man etwas "Debakterisierung" nennen, wenn man im log3-Bereich unterwegs ist. Also wenn 99.9% aller Keime gekillt werden. Pasteurisierung ist bei log5, also 99.999%. Und auch da wird die Milch nach 21 Tagen sauer.
90% ist da auf jeden Fall der Bereich "lohnt den Aufwand nicht". Da ist eine sinvolle Backup-Strategie und eine gewisse Routine im Rechner-wiederaufsetzen sinnvoller eingesetzt.
Update: Viele meiner Leser scheinen eine Statistik-Schwäche zu haben, und kommen mir hier mit Analogien wie "Kondome schützen ja auch nicht 100%" oder "im Flugzeugbau hat man auch nicht 100% als Anforderung". Vergegenwärtigt euch mal, wie viele Viren es gibt, und wie viele Malware-Angriffe pro Tag es auf typische Systeme gibt. Und dann rechnet euch mal aus, bei einer Erkennungsrate von 90%, oder sagen wir 99%, oder sogar 99.9%, wie viele Stunden es dauert, bis der Rechner infiziert ist. Ich habe in Köln und Hamburg das Publikum gefragt, wer schonmal Weihnachten einen Familien-PC säubern musste. Fast alle. Dann, bei wie vielen ein Antivirus drauf war. Jeweils einer weniger. EINER weniger. ALLE ANDEREN haben trotz Antiviren Malware eingefahren. Wir reden hier nicht von "ich habe dreimal pro Tag mit Kondom Sex und habe nie HIV gekriegt", sondern von über einer HIV-Infektion pro Tag. Und da, behaupte ich mal, wären auch die Nicht-Statistiker unter euch plötzlich mit der Kondom-Performance unzufrieden. Was ihr gerade am eigenen Leibe erlebt, das nennt man Rationalisierung. Ihr habt eine Entscheidung getroffen, nämlich einen Antivirus einzusetzen, und greift jetzt unterbewusst nach Strohhalmen, um das irgendwie zu rechtfertigen. Ich meine das gar nicht böse. So funktionieren Menschen. Euch kommt zugute, dass die meisten Viren bisher wenig kaputtgemacht haben. Vielleicht ein paar erotische Selfies exfiltriert, wenn es hochkommt an einem Botnet teilgenommen. Erst jetzt mit Ransomware werden Viren auch gefühlt richtig gefährlich. Ihr solltet nicht warten, bis euch das am eigenen Leib passiert.
Hauptkritikpunkt ist demnach, dass auf dem Hauptvordruck zur Einkommensteuer-Erklärung der Mann zuerst genannt wird, wenn Ehepaare ihre Steuer gemeinsam erklären – auch wenn die Frau mehr verdient.Ja das geht ja mal GAR NICHT!1!! Wo doch sonst immer die Frau zuerst genannt wird, meine sehr verehrten Damen und Herren!!1! Stattdessen soll da in Zukunft "Ehepartner A" und "Ehepartner B" stehen. Dann können die Paare selbst entscheiden. Und dann können wir uns endlich den richtigen Problemen zuwenden, nämlich … warte mal, es gibt ja jetzt schon gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Wie machen die das denn? Na so:
Für gleichgeschlechtliche Partner gibt es bereits Formulare nach diesem Prinzip.Öh, ok? Wo ist dann das Problem? Wieso reden wir da jetzt drüber? Dann verteilt man halt ab jetzt die!?
Nee, so einfach ist das nicht. Das ist mit Aufwand verbunden. Schätzungweise 2800 Personentage.
Glaubt ihr nicht? Seht selbst:
Allein um einzuschätzen, wie viel Aufwand dies bedeute, seien 2.800 Tage Personalarbeit nötig, schätzt die Arbeitsgruppe Einkommensteuer der Berliner Senatsverwaltung.Oh, warte, das ist ja nicht für die Umstellung sondern für die Schätzung, wieviel Aufwand die Umstellung ist!
Sorry, da gehen mir die Witze aus.
Ein Jahr hat (in Berlin) 251 Arbeitstage. 2800 Personentage sind also über 11 Jahre. Ihre Steuergelder bei der Arbeit! (Danke, Sonja)
Nein. Das steht hinter dem Link. Daher ist da ein Link. Damit man da draufklickt.
Im Übrigen finde ich diese Reflexe faszinierend. Immer wenn die Palästinenser in irgendeinem Punkt Entgegenkommen zeigen, dann graben sich die Pro-Netanjahus tiefer ein und verweisen auf ihre Extremforderungen. Anstatt dass sie im Gegenzug von ihren Extremforderungen abweichen könnten!
Ich verstehe nicht, wieso Israel nicht an einer Lösung des Konfliktes interessiert zu sein scheint. Hamas steht hier offensichtlich unter Druck, sonst hätten sie dieses Papier ja nicht gemacht. Und man sieht, dass sie sich Sorgen machen, dass ihre Hardliner-Fraktion sich abspalten könnte, und bewaffneten Untergrundkrieg führen könnte, und damit Hamas bisschen internationles Standing als halbwegs legitim gewählte Regierung im Gazastreifen zerstören könnte. Das ist ein 1a Moment der Schwäche. Wieso nutzt Israel das nicht, um ein paar Fakten zu schaffen? Die könnten sich jetzt wunderbar als "wir nehmen jetzt mal eure Bullshit-Rhetorik nach außen für bare Münze" positionieren. Hamas bliebe gar nichts übrig, als zu ihren Worten zu stehen, ob die jetzt hohle Phrasen oder ernst gemeint waren.
Hamas ist offenbar gerade ehrlich daran interessiert, von Ägypten, der Uno und anderen Staaten als legitime Player wahrgenommen zu werden. Wieso nutzt das niemand?! Worauf warten die alle? Eine schriftliche Einladung?!
Ob man Hamas jetzt glaubt oder nicht, das ist eine Gelegenheit. Gelegenheiten muss man nutzen. Merkt Israel nicht, wie sich die öffentliche Wahrnehmung des Konfliktes in den letzten Jahrzehnten geändert hat?
Das ergibt für mich alles nicht viel Sinn gerade. Offensichtlich fehlen mir da ein paar der Fakten.
New hotness: Fake Subpoena.
Eine Subpoena ist eine gerichtliche Vorladung im US-Rechtssystem. Das ist Latein und heißt sowas wie "unter Strafe", d.h. man folgt ihr. Die Staatsanwaltschaft in Louisiana schickt seit ein paar Jahren Leuten Fake-Subpoenas zu, wenn sie wollen, dass die mal vorbei kommen. Da ist das offizielle Wappen der Staatsanwaltschaft drauf und es wird offen eine Strafe angedroht. Tatsächlich ist das aber von keinem Richter abgesegnet und wenn man das ignoriert, passiert gar nichts.
Nun würde man denken, bei so einem offensichtlichen Rechtsmissbrauch würde jemand was tun. Aber es tut niemand was, denn die Anklage müsste die Staatsanwaltschaft erheben, und die ist ja gerade der Täter hier.
Assistant District Attorney Chris Bowman, who serves as Cannizzaro’s spokesman, defended the use of the documents, which he called “notifications” or “notices.”
Tja, die Südstaaten! Die haben ja auch in Hollywood-Filmen häufig eine ganz eigene Rechtsauffassung.“The district attorney does not see any legal issues with respect to this policy,” he said.
Denn während wir fast jeden Tag darüber lasen, wie zerrüttet und unprofessionell die Kampagne von Trump angeblich sein sollte, erfuhren wir praktisch nichts vom organisierten Wahnsinn im Clinton-Lager. Was hier gestritten, entlassen, intrigiert, versagt, verbockt, übersehen und vertuscht wurde: Es ist ein Stoff für einen Roman, den kein Journalist für berichtenswert hielt.Und während wir uns diese Erkenntnis durch den Kopf gehen lassen, sollten wir auch einen Blick darauf haben, dass die US-Medien gerade unter Trump geradezu elektrisiert wirken. Die New York Times hat ihre Mitarbeiter im Weißen Haus auf 12 verdoppelt, plötzlich ist da eine Art Anti-Trump-Koalitions-Professionalität eingezogen, auch die Washington Post verkauft plötzlich wieder mehr Abos.Wenn man Allen und Parnes liest, wird deutlich, wie viel wohl zu recherchieren gewesen wäre, denn sie selber erfuhren ja alles: So viele Mitarbeiter von Clinton waren geradezu depressiv, weil sie erlebten, wie spektakulär ihre Kandidatin versagte. Wenn jemand den nahenden Untergang kommen sah, dann sie, und sie sagten es auch – aber keine Zeitung, kein Fernsehen, kein Journalist kam dieser internen Verzweiflung auf die Spur.
Dass der Sex des 23 Jahre alten Türken aus Brandenburg/Havel gewalttätig und die Frau vier Stunden lang sein Opfer war, daran zweifeln Staatsanwalt und das Schöffengericht Brandenburg/Havel nicht. Dennoch wurde der 23-Jährige vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Die Juristen erkannten bei ihm keinen Vorsatz.Wie watt?! Kein Vorsatz?!? Der wusste nicht, dass das eine Vergewaltigung ist, wenn man jemanden mit Gewalt zum Sex zwingt. Klar, kann ja mal vorkommen. Andere Kulturkreise und so, oder wie? Au weia. (Danke, Juliana)
hier in Düsseldorf gab es letzte Woche einen ganz tollen Fall von "wir sind ignorant um uns vor Verantwortung zu schützen":Ja warum sollte das auch nur im intersektionalen Feminismus und an Unis funktionieren, sich als unterdrücktes Opfer zu gerieren? Das war ja wohl klar, dass das Schule machen würde, wenn wir da irgendjemanden mit durchkommen lassen. Was wir bald brauchen sind so Schnuller-Verteilstationen in den Fußgängerzonen. (Danke, Markus)Zitat
"Es tut uns unendlich leid", sagte Unternehmenssprecher Georg Schumacher, bat aber auch um Verständnis: "Wir sind selbst Opfer." Opfer eines neuen Hightech-Systems, dass die Rheinbahn mit anderen Unternehmen angeschafft hat, aber alleine erprobt - und das bei einer Aktualisierung in der Nacht zum Donnerstag abgestürzt war. 80 Prozent der Busse und Bahnen waren dadurch "im Blindflug" unterwegs, so Schumacher. Weichen mussten per Hand gestellt, die U-Bahn-Tunnel aus der Leitstelle für jede Bahn separat freigegeben werden.
Vorbereitung im Vorfeld? Notfallplan? Rollback? Etc. etc.
Alles Fehlanzeige, denn man kann ja einfach Opfer sein.
Aber die geradezu mechanische Verlässlichkeit, dass die Leute bei anderen grundsätzlich annehmen, dass sie weniger Ahnung als sie selber haben, das empfinde ich als sehr belustigend.
Beim Frühstücksgespräch fiel heute noch auf, dass ein möglicherweise zentraler Punkt der Malware-Debatte die Annahme ist, dass die Antiviren ja möglicherweise doch helfen. Aber was ist denn dafür die Datenbasis? Die Angaben der Antiviren selbst! Und die melden, das wird ja inzwischen wohl jedem aufgefallen sein, jeden Tracking-Cookie und jeden Portscan als Angriff. Die haben ein wirtschaftliches Interesse daran, ihre Effektivität möglichst aufzubauschen.
Und wenn der Antivirus in der Mail 10 Malware-Attachments findet, unter Spam-Mails, auf die eh niemand geklickt hätte, dann muss man da auch mal einen Schritt zurück treten und das mit ein bisschen Abstand betrachten, ob hier tatsächlich ein Nutzen vorliegt.
Im Übrigen gibt es da noch einen Aspekt, der nicht direkt Kern der Antivirus-Debatte ist, aber der schon reinspielt: Menschen möchten gerne Verantwortung loswerden. In Firmen habe ich schon ein paar Mal erlebt, dass Kunden schlechte Laune bekamen, wenn ich in einem Report Risiken ansprach, von denen sie zwar wussten, aber die sie selbst einfach nicht ansprachen. Die hatten dann die Hoffnung, dass sie im Zweifelsfall sagen können, sie seien nie über die Risiken informiert worden. Menschen möchten sich gerne für kritische Situationen eine Hintertür offenhalten. Und für den Fall "mein PC diente den Russen als Spionagewerkzeug gegen unsere Firma" ist die Installation eines (unwirksamen) Antivirus eben eine nahezu ideale Hintertür. Vergleichsweise billig (schaut euch mal an, was große Firmen für IDS/IPS und SIEM ausgeben!), und es musste noch nie einer in den Knast, weil er trotz Antivirus einen Virus eingefangen hatte. Dem gegenüber steht, dass einem vor Gericht durchaus negativ ausgelegt werden wird, wenn man keinen oder einen nicht aktuellen Antivirus installiert hatte. Die Wahl ist offensichtlich!
Es kommt auch vor, dass Mitarbeiter in Firmen Schulungen verweigern, die ihnen sicheren Umgang mit dem Rechner beibringen wollen, weil sie fürchten, dann in die Haftung zu kommen. Denen erscheint es als bessere Alternative, als ignorant und lernresistent zu erscheinen.
Und ein weiterer Aspekt, der da auch reinspielt: Wenn ich eine Schutzsoftware habe, selbst wenn deren Nutzen nur eine Halluzination ist, dann kann ich doch viel stressärmer auf Pornoseiten und Tauschbörsen herumklicken, und alle E-Mail-Anhänge öffnen! Und wenn ich mir dann eine Malware einfange, dann bin ich nicht Schuld! Klar bin ich dann wie Wally bei Dilbert, aber damit können viele Leute offenbar hervorragend leben.
Update: Nehmen wir mal an, 50 Viren gehen auf meinen PC los. Szenario 1: Ich habe keinen Antivirus und 10 kommen durch. Einer mailt meine Daten nach Russland, einer löscht mir die Platte. Einer löscht die gelöschte Platte nochmal. Szenario 2: Ich habe einen Antivirus und 2 kommen durch. Einer mailt meine Daten nach Russland, einer löscht mir die Platte. Mir erschließt sich ja nicht, wie irgendjemand Szenario 2 besser finden kann als Szenario 1. Ein durchgekommener Virus reicht doch für einen Totalschaden! Kann ich nicht nachvollziehen, die Denke.
Mein IoT-Vortrag schien ganz gut anzukommen, aber das Podium war zu lahm. Heise hatte kurzfristig ein Podium zur Frage "Sind Antiviren Schlangenöl?" eingeplant, nachdem ich da im Blog einen kleineren Schlagabtausch mit Heise Security hatte. Ich war ja erstmal überrascht, dass Heise Events es geschafft hat, für alle fünf Termine jemanden von der AV-Industrie zu finden, der sich da hinsetzt und das debattieren will. Die haben ja im Wesentlichen nichts zu gewinnen in einer Diskussion zu der Fragestellung. Aber sie haben es geschafft, und Hut ab vor den Leuten, die das jetzt machen.
Heute war das Ralf Benzmüller von G Data.
Weil das recht kurzfristig noch ins Programm gehievt wurde, und wir dann an dem Tag noch am Programm herumgeschoben haben, damit das nicht nur 30 Minuten sind wie ursprünglich eingeplant, und wir vorher auch keine Gelegenheit hatten, mal einen roten Faden zu klären, lief das Podium dann ein bisschen unrund, wie ich fand. Erstmal hat Heise vorher und nachher gefragt, wer meine These unterstützen würde, und wer die Gegenthese unterstützen würde, und ich konnte grob niemanden auf meine Seite ziehen, fing auch mit der klaren Minderheitsposition an. Das erwähne ich nur, um euch zu sagen, dass mich das nicht stört. Ich mache das nicht, "um zu gewinnen" oder so. Mich stört aber, dass wir teilweise aneinander vorbei geredet haben.
Ich habe extra versucht, da die technischen Details rauszuhalten, und auf einer ganz fundamentalen Ebene zu argumentieren.
Ich habe u.a. argumentiert, dass ein Virenscanner ja PDF-Dateien scannt, auch wenn ich gar keinen PDF-Viewer installiert habe. Dann wäre ich also ohne Antivirus sicher vor Angriffen via PDF gewesen, und erst durch den Antivirus kommt ein PDF-Parser ins Spiel, der wie jeder Parser-Code potentiell angreifbar ist. Ralf dachte, ich meinte, dass der mit den selben Exploits wie Acrobat angegriffen würde, und versuchte dann auszuführen, dass ein Antivirus ja die PDF-Datei gar nicht wirklich ausführt, sondern nach Heap Spraying und NOP Sleds sucht. Nicht nur verteidigte er damit einen Punkt, den ich nie kritisiert habe; im Publikum verstand das dann auch noch jemand so, als habe er eingeräumt, dass sie da nur oberflächlich ein bisschen draufschauen und das also gar nicht wirklich absichern.
Diese Art von Detail-Kleinkram wollte ich gerade vermeiden in der Debatte, denn da verliert man sich in irgendwelchen für die Diskussion und das Publikum unwichtigen Dingen.
Meine Aussage ist ja, kurz zusammengefasst, folgende:
In meinem rationalen Universum ist mit diesen beiden Punkten alles gesagt. Funktioniert nicht und verursacht Folgeprobleme? Will man nicht!
Und für den Fall, dass die "ist ja bloß ein Grundschutz"-Ausflucht kommt, vielleicht noch garniert mit "100% Sicherheit gibt es gar nicht", hatte ich mir überlegt, wie das wäre, wenn man eine Putzkraft einstellt, und die hinterlässt dann in der Küche einen großen Schmutzfleck, und argumentiert dann: Ist ja nur eine Grundreinigung, der Flur ist aber voll sauber jetzt!
Wieso würde man bei einer Putzkraft höhere Standards anlegen als bei einem Antivirus? Erschließt sich mir nicht.
Aber es stellt sich raus, und das muss ich völlig emotionslos hinnehmen, dass die Leute da draußen wissen, dass Antiviren nichts bringen, potentiell die Dinge schlimmer machen, Geld kosten, und die Werbeversprechen der Hersteller zum Gutteil falsch sind — und das trotzdem für einen nicht nur akzeptablen sondern notwendigen Deal hält.
Ich vermute, dass es da einen bisher unerkannten psychologischen Hintergrund gibt. Meine Vermutung ist, dass das unser Ablassschein dafür ist, dass wir lauter Software einsetzen, der wir nicht vertrauen, und von der wir aus Erfahrung wissen, dass sie unsicher ist. Wir setzen die trotzdem ein, uns müssen diesen offensichtlichen Fehler irgendwie wegrationalisieren. Dafür kaufen wir uns beim Schlangenöllieferanten einen Ablassschein. Dem können wir zwar auch nicht vertrauen, aber das war ja auch nicht der Punkt an der Sache. Den Antivirus kauft man nicht, damit er einen absichert, sondern damit man sagen kann, man habe aber einen Antivirus gehabt.
Ich frage mich, ob man da nicht viel Aufwand sparen kann, und den Leuten das Geld abnimmt, aber ohne einen Antivirus zu liefern. Sankt Fefes Schlangenöl-Ablassbrief. Du setzt Internet Explorer ein? Sag drei Ave Maria und kaufe vier Sankt Fefe Schlangenöl-Ablasszertifikate!
Als Gegenleistung könnte man so richtig schöne Zertifikate drucken. Auf gutem Papier, ihr wisst schon. Wasserzeichen, Prägung, vielleicht noch ein Wachssiegel.
Sollte ich mal vorbereiten und bei solchen Gelegenheiten verkaufen. Aufschrift: Dem Eigentümer dieses Zertifikates wird verziehen, dass er immer noch Firefox einsetzt, obwohl er wusste, was da mit jedem einzelnen Release für unfassbar furchtbare Sicherheitslücken zugemacht werden müssen, und dass es keinen Grund für die Annahme gibt, dass diese Reihe nicht so weitergehen wird. Gezeichnet: Kardinal Rieger.
Auf der anderen Seite kann es natürlich sein, dass so ein Podium gar nicht funktionieren kann, denn es war ja gar nicht mein Ziel, da irgendeinen bestimmten Hersteller rauszuziehen und schlecht zu machen, schon gar nicht den, der sich neben mir aufs Podium getraut hat. Es ist auch nicht mein Ziel, dazu aufzurufen, dass die Leute alle ihre Antiviren deinstallieren. Wir sind hier alle Erwachsene. Wer auf selbstzugefügte Schmerzen steht, dem werde ich da keine Vorschriften zu machen versuchen. Und häufig haben gerade Firmen sowas ja auch aus Compliance-Gründen oder weil sonst die Versicherung im Schadensfall nicht zahlt.
Naja, und so kam am Ende völlig überraschend raus, dass die Fakten völlig unstrittig sind. Wir legen sie bloß fundamental verschieden aus.
Update: Der Vollständigkeit halber: 100% Sicherheit gibt es natürlich doch. Jemand, der keine PDF-Software installiert hat, ist 100% sicher vor PDF-Exploits. Bis er einen Antivirus installiert. Dann nicht mehr.
Update: Ich werde häufig gefragt, was denn mein Vorschlag gegen Malware ist. Hier ist meine Antwort.
Die Malware-Problematik besteht aus zwei zu trennenden Hälften. Erstens Malware, die unter Ausnutzung von Sicherheitslücken auf das System kommt. Zweitens Malware, die völlig legitim auf das System kommt, beispielsweise in einer E-Mail, und die dann vom Benutzer ausgeführt wird.
Die erste Kategorie von Malware kriegt man weg, indem man Softwarehersteller für Schäden in Haftung nimmt, die aus ihren Sicherheitslücken resultieren. Die zweite Kategorie von Malware kriegt man weg, indem man das Modell von Mobiltelefonen übernimmt. Anwendungen laufen nicht mehr in einem großen Universum gleichberechtigt nebeneinander und haben alle vollen Zugriff auf alle Ressourcen, auf die der User Zugriff hat, sondern Anwendungen laufen jeweils in einer Sandbox mit minimalen Rechten, und wenn sie eine Datei öffnen wollen, können sie nur das System bitten, einen "Datei öffnen"-Dialog anzuzeigen. Dateien einfach so mit Dateinamen öffnen oder ohne Rückfrage geht nicht. So ein Modell hat Microsoft mit ihrem App Store zu etablieren versucht, und der Markt hat sie ausgelacht und das nicht haben wollen. Dafür installieren wir uns dann einen Antivirus drüber. Um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Update: Hier kommt der Einwand, dass das ja noch dauert, bis wir Produkthaftung kriegen. Das ist also jetzt keine akute Lösung!1!! Ja, und? Gegen 0days zu helfen sagen ja auch Antiviren nicht zu. Und wenn es kein 0day ist, muss man halt immer schön alles gepatcht halten. Dann kann einem die auf Sicherheitslücken basierende Malware auch nichts. Für mich ist das der Gipfel der Unverantwortlichkeit, wenn Konzerne sich ganze Abteilungen mit Bremsklötzen leisten, die dann vorgeblich Patches "prüfen", ob die wirklich ausgerollt werden müssen oder nicht. Und in der Praxis führen die nur dazu, dass steinalte Exploits in dem Laden noch funktionieren. Aber hey, dafür haben wir ja Antiviren installiert!1!!
Und nicht auf Sicherheitslücken basierende Malware kriegt man im Firmenumfeld dadurch weg, dass man den Leuten keinen lokalen Adminzugang gibt und sie nur Programme von der Whitelist ausführen lässt. Ich glaube ja, dass das mit der Tooldiskussion neulich hier im Blog Hand in Hand geht. Firmen tolerieren ein geradezu groteskes Maß an Unwissen und Lernverweigerung. Und die Mitarbeiter nehmen das dankend an, weil sie dann die Unschuld vom Lande geben können. "Ja aber ich hab doch bloß auf das Bild geklickt und die drei Warnfenster sofort ungelesen zugemacht!1!!"
Seit wann ist das eigentlich üblich, in WLANs ausgehend Port 22 zu sperren? Das habe ich jetzt hier auf der Veranstaltung (im KOMED in Köln) und im Hotel war das auch so. Macht man das jetzt so!?
Dazu kommt gerade folgender Leserbrief rein:
zu dem FAZ-Artikel "Zentralrat der Juden plädiert für KZ-Besuche muslimischer Flüchtlinge", den Du verlinkt hast: In dem Artikel steht auch mal wieder die Forderung, dass "Eltern in Migrationsfamilien […] zu Hause mehr Deutsch […] sprechen" sollen, diesmal geäußert von Bundesbildungsministerin Wanka. Meine Freundin arbeitet als Logopädin viel mit Kindern aus "Migrationsfamilien" und von ihr kommen dazu interessante Anmerkungen, die dieser häufig zitierten Forderung widersprechen aber irgendwie nie im öffentlichen Diskurs auftauchen:Wow, das hatte ich in der Tat so nicht auf dem Radar. Gut zu wissen!
- Muttersprache hat einen emotionalen Wert und bietet Sicherheit und Orientierung; man hört nicht einfach auf sie zu sprechen, wenn man in einem anderen Land wohnt.
- Zweisprachigkeit ist ein Vorteil, wird bei den Menschen, um die es geht aber selten so gesehen.
- Und vor allem: Eltern mit schlechtem Deutsch sind ein schlechtes "Sprachvorbild". Auch das Deutsch der Kinder wird dadurch schlecht, was im Endeffekt dazu führt, dass die Kinder keine Sprache richtig können, weder die Sprache der Eltern noch Deutsch.
Die Forderung ist also Unfug, findet jedoch bestimmt guten Zuspruch am Stammtisch und kostet im Gegensatz zu teurer Frühförderung, Deutschkursen und sonstigen Integrationsmaßnahmen nichts…
Update: Ein anderer Einsender sekundiert:
genau das, was du angesprochen hast, findet bereits in vielen Ruhrgebietsschulen statt.
Die Kinder kommen in die Schulen und sind kaum in der Lage richtig türkisch zu sprechen, geschweige denn deutsch - die mixen beide Sprachen und haben nahezu kein Sprachgefühl entwickeln können. Weil die Sprachkenntnisse der Eltern sowohl in deutsch als auch türkisch zu schlecht war.
Also, was macht man?
Man geht hin und bringt den Kids erstmal anständig türkisch bei. Damit die für die Muttersprache ein Sprachgefühl entwickeln und dann DA deutsch draufsatteln können.
Nur: Das fängt in der Grundschule an, da sind die sechs - die haben sechs Jahre verloren und gerade DIESE Kinder holen das nie wieder richtig auf.
(Danke, Thilo)
Nachdem die ziegelsteingroßen und meist in schwarzer Folie verpackten Päckchen zunächst in Borkum angeschwemmt wurden, spülte das Meer sie nun auch an die Strände von Baltrum und Norderney, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Aurich am Dienstag mitteilten. Zu deren Inhalt machten die Behörden keine Angaben. Polizei und Staatsanwaltschaft forderten aber dazu auf, die Päckchen „unbedingt“ auf den Polizeidienststellen der Inseln abzugeben.Hmm, mysteriöse schwarze Päckchen, am Strand, Polizei will nicht sagen, was drin ist, … das ist doch bestimmt … Kokain im Marktwert von mehreren Tausend Euro!
Wer die ziegelsteingroßen Pakete mit schwarzer Folienhülle findet und nicht bei der Polizei abgibt, müsse mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, warnten die Ermittler.Anscheinend kommt das Zeug aus Belgien:
Wie NDR Info berichtet, könnten die Pakete in Zusammenhang mit einem Drogenfund in Belgien stehen. Dort waren Anfang April 25 Sporttaschen mit insgesamt 1,25 Tonnen Kokain aus der Nordsee geborgen worden. Marktwert: 60 Millionen Euro.Aha, da kommen wir gleich in ganz andere Preis-Regionen!
Ich habe 1979 angefangen für Geld zu arbeiten. In den ersten 15 Jahren war Eigeninitiative noch sehr gefragt. In den 1990ern wurde dann das ganze System mit Hilfe von McKinsey gestrafft.Ansonsten kommen die üblichen Rechtfertigungen:
Seit dem ist jeder Arbeitsgang bis ins Detail fest getaktet. Selbst wenn du weißt wie man "Copy & Paste" benutzt, wirst du das niemals einem Externen gegenüber offenbaren, weil du doch nie sicher sein kannst, ob der angebliche IT Experte nicht ein U-Boot der Geschäftsführung ist.
Wer im Jahr 2017 in einer Firma noch eigene Wege geht, Eigeninitiative zeigt oder auch nur offen Selbstbewusstsein zeigt ist entweder tatsächlich unersetzlich oder hat die Altersteilzeit im Sack.
Ansonsten hat sich da anscheinend ein Teufelskreis gebildet. Das Management sieht, dass die Mitarbeiter das Tool nicht benutzen, und nimmt das dann nicht als valide Kritik auf, dass das Tool vielleicht Mist ist oder nicht hilft oder keine Zeit spart sondern eher noch Zusatzaufwand aufbürdet, sondern als "ich muss denen nur nochmal ordentlich erklären, wieso das Tool total geil ist", gepaart natürlich mit einer gesunden Familienpackung Inkompetenz, weil das Management sich den Scheiß beim Golfen hat aufschwatzen lassen.
Und wie so oft ist an allen diesen Punkten bestimmt jeweils ein Fünkchen Wahrheit dran.
Aber wie kommen wir da jetzt wieder raus?
Einige Einsender meinen auch, dass das schlicht eine Form von Prokrastination ist. Solange es nicht weh tut, weigere ich mich einfach. Und wenn es dann nie weh tut, war die Strategie erfolgreich.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Leute da draußen in einem unfassbar deprimierenden Umfeld vor sich hin vegetieren.
Ich bin ja so froh, dass ich nicht in einer Behörde oder großen Firma arbeiten muss, sage ich euch.
Oh ach ja, und die fieseste Erklärung ist natürlich, dass die Leute sich verweigern, weil sie Angst haben, selbst überflüssig zu werden, wenn die Vorgänge effizienter würden.
Und es scheint auch tatsächlich Firmen zu geben, die 100k für ein Produkt ausgeben, aber dann nicht 10k für die Schulung in die Hand nehmen wollen.
Dann gab es auch ein paar Mal die Theorie, dass da den Leuten von oben ein Tool aufgezwungen wird, zu dessen Notwendigkeit man sie nicht befragt hat. Das klingt wie eine gute Hypothese, aber ich habe das auch in Szenarien erlebt, wo die selben Leute vorher für die Anschaffung gekämpft hatten. Gut, es gibt da sicherlich auch Szenarien wie eine Firmenfusion, wo dann die IT "harmonisiert" wird. Ich habe mal von einem Fall gehört, bei dem dann sogar anderes Klopapier angeschafft wurde nach einem Firmenkauf, weil diese Marke bei uns der Firmenstandard ist. Das meinte ich jetzt aber nicht. In so Situationen der gefühlten Machtlosigkeit und des Überrumpeltwerdens kann ich Widerstand nachvollziehen. Fachlich ist es immer noch ein Schuss ins eigene Knie, aber menschlich kann ich es nachvollziehen.
Ein Einsender wurde in seiner Antwort ziemlich persönlich :-)
Hast du dir mal die Bedienungsanleitung deiner Spülmaschine durchgelesen? Die eingebaute Enthärtungsanlage geht kaputt, wenn man kein Salz nachfüllt (weil man All-In-One-Tabs nutzt) und die nicht auskonfiguriert. (Mal abgesehen davon, dass man bei hartem Wasser zusätzlich Salz nehmen muss).Und dann will ich noch exemplarisch einen typischen Winsel-Rant veröffentlichen:Hast du dir die Bedienungsanleitung von deinem Auto durchgelesen?
Oder noch besser: Die deiner Heizung?
Ich wohne in einem Neubaugebiet, ich bin gefühlt der Einzige, der sich die durchgelesen hat und weiß, was eine Heizkurve ist und wie man die optimiert (da gehen bis zu 10-20% Ersparnis). Und - macht das jemand sonst? Vergiss es.
Der Monteur stellt die auf "gut warm" ein und die gibt dann Vollgas - bis die Thermostate in den Zimmern dann die Zimmer abregeln. Die Heizung wird dann zu warm, weil sie bei Vollgas die Hitze nicht mehr los wird, schaltet ab. Bis die Thermostate dann wieder auf Durchzug schalten.
Dass man das verhindern kann, wenn man die Vorlauftemperatur auf das minimal nötige einstellt steht in der Bedienungsanleitung: Dann läuft die Heizung auch tatsächlich auf minimaler Stufe den Winter durch - täglich nur einmal unterbrochen. Optimal auch für die Lebensdauer.
Im Ernst - ich arbeite für einen Großkonzern und zwar in der Ebene ganz unten - ich treffe Entscheidungen nur für mich, muss aber mit allen Entscheidungen von weiter oben leben.Und hier noch einen als Realitätsabgleich:
Und die haben es in sich: Neues Tool Z für Task X, neuer Name für Abteilung Y, Zusammenlegung der Abteilungen A und B, Auflösung von B in C und D - such es Dir aus; das ist, was von "oberhalb meines Teamchefs" bei mir ankommt.Und ich habe keine Zeit für den Scheiß.
Vor ein paar Wochen habe ich erfahren, dass ich das extrem anstrengend zu benutzende Tool Z gar nicht mehr anzusehen brauche - angeschafft, eingeführt, angeschaut, vergessen.
Es _hätte_ ein paar Sachen verbessern können, aber es wurde offensichtlich von den Verantwortlichen nie "benutzt", nur in Verkaufsveranstaltungen gesehen. Und die Wünsche zur Verbesserung der Nutzbarkeit gingen unter, weil das Funktionalität betraf, auf die wir als Kunde keinen Einfluss haben - aber irgendwelche statistischen Auswertefunktionen gingen immer sofort.[…]
Natürlich wäre es gut, das marktführende Tool in meinem Aufgabengebiet zu kennen - mit meiner Erfahrung frage ich mich aber:
- Warum ist das der Marktführer? Sind die wirklich besser als alle anderen oder ist nur das Marketing besser und in Wirklichkeit werden die verkauften Lizenzen nicht voll ausgenutzt?
- Wurden die betroffenen Mitarbeiter in die Entscheidung einbezogen? Durften die ihre Wünsche äußern oder wurde nur von oben entschieden, dass ab heute mal wieder alles anders-gleich ist?
Nein, ich bin kein Urgestein, ich bin jung, nur wenige Jahre im Unternehmen - und ich bin bereits jetzt gegenüber allen Management-Entscheidungen oberhalb Teamlead abgestumpft, weil es nur wieder undurchdachter Mist oder eine Reorganisation mit einer Halbwertszeit unterhalb eines Finanzjahres handelt.
hatte viele Jahre in grossem Unternehmen im Telko Umfeld verbracht.Nur falls mir jemand mangels eigener Erfahrung nicht glauben wollte, dass das Phänomen existiert.
Meine Erfahrungen:Die Technik wird von Externen am Laufen gehalten. Diese verdienen halbwegs anständig und kennen sich tatsächlich aus. Intern ist die Sache anders:
- all-in Verträge, dh Überstunden werden nicht bezahlt
- Lernen und neue Ideen werden in weiten Bereichen (monetär) nicht honoriert: Dh kein Anreiz
- Beginnt man etwas in die positive Richtung umzustellen, hängt einem das lange nach --> man schafft sich selbst (unbezahlte) Arbeit, da man ja nun der einzige ist, der sich auskennt. Und man verringert intern seine Karrierechancen: Nichts hindert einem so sehr am Weiterkommen wie Spezialwissen.
- Mitarbeiter werden tlw bewusst nicht weitergebildet: Steigert ja Wert am Arbeitsmarkt und sie werdem vielleicht noch abgeworben
Was bewirkt nun dieses Umfeld:
Junge Mitarbeitern sind in den ersten Monaten mit voller Energie dabei. Mit der Zeit merken sie dann zweierlei: a) Einsatz wird gebremst b) Einsatz wird nicht wirklich honoriertZwei Wege tun sich dann auf:
a) man nimmt die Kultur an, dh Konzentration auf Arbeitsvermeidung, Hobby suchen (oft hat dann auch Famlie höhere Prio). Man ist froh, dass jemand regelmässig die Miete zahlt. Der klassische goldene Käfig.
b) man verlässt schleunigst das UnternehmenDas heisst, grosse Firmen haben die unglaubliche Fähigkeit, immer wieder Mitarbeiter mit "passender" Mentalität auszufiltern :-)
Mich ärgert an diesem Defätismus, dass das eine selbsterfüllende Prophezeiung ist. Die Manager schaffen irgendeinen Scheiß an, die User trauen ihnen nicht, ignorieren den Scheiß, und garantieren damit, dass es unnützer Scheiß ist und nicht helfen kann.
Was mich daran so fasziniert, ist dass das nirgendwo sonst so gut funktioniert. Die Gewerkschaft ruft zum Streik auf? Es gibt immer ein paar Leute, die trotzdem arbeiten gehen. Das Gesetz verbietet etwas? Es gibt immer ein paar Leute, die es trotzdem machen. Aber bei "Chef schafft neues Tool an" ist es eine absolute Ausnahme, dass mal jemand dann das Tool ernsthaft zu lernen versucht.
Leider steht May weder mit dem Rücken zur Wand, noch ist sie verzweifelt. Die Tories werden einen Erdrutschsieg einfahren, und das wissen sie. Labour hat sich seit der letzten Wahlniederlage selbst zerlegt, und in einem letztem Akt des Wahnsinns angekündigt, May über die für Neuwahlen nötige 2/3-Hürde zu helfen.Das würde in 2 oder 3 Jahren (eigentlicher Wahltermin ist 2020) vielleicht anders aussehen, wenn sich herauskristallisiert, welchen Schaden der Brexit anrichten wird. Daher macht eine Neuwahl *jetzt* für die Tories Sinn (Beobachter haben diesen Schachzug eigentlich schon früher erwartet).
Der Zeitplan für die Neuwahl ist krass. Die Parteien müssen innerhalb der nächsten 2 Wochen ihre Kandidaten aufgestellt haben.
Dunkle Zeiten sind hier auf der Insel angebrochen …
Nein, diesmal nicht die Sozialdemokraten.
Die ihnen nahestehenden IG-Metall-Bürokraten!
(Du weißt, dass das ein guter Tag wird, wenn du die Mailbox aufmachst, und dir direkt 5 Mails mit dem Subject "Wer hat uns verraten" entgegenkommen…)
Wahlrecht.de hat dazu eine ausführliche Erklärung. Erstens:
Eine Stimmenthaltung und die Abgabe einer ungültigen Stimme haben beide den gleichen Einfluss auf das Wahlergebnis – nämlich keinen.Außerdem zählen ungültige Stimmen auch als Wahlbeteiligung. Wenn die Politik also auf die Wahlbeteiligung guckt, um zu sehen, wie frustriert die Bevölkerung ist, dann zählt eine ungültige Stimme für den Status Quo. Auch dass man den Parteien durch Nichtwahl Parteienfinanzierung vorenthalten kann, ist auch eher ein Mythos.
Ich bin ein paar Mal gefragt worden, was ich denn empfehle. Ich empfehle, eine Kleinstpartei zu wählen, die es nicht werden wird. Ein Einsender empfahl die Tierschutzpartei oder sowas, die Bayernpartei. Ich finde die PARTEI für sowas angemessen.
Es gibt in Deutschland 1430000 Türken mit Wahlrecht. Davon haben nur 530000 überhaupt gewählt. Von denen haben 63% für Ja gestimmt. Das sind also 333900 Ja-Wähler. Das sind 23% der Wahlberechtigten und noch weniger wenn man alle Deutschtürken dazurechnet. Die Zahlen kommen von der Rheinischen Post. In 2013 gab es laut Wikipedia 2998000 Deutschtürken. Ziehen wir da mal 25% ab da Kinder nicht wahlberechtigt sind. Auf diese Gesamtheit gerechnet sind es 15% Ja-Stimmen.Im weiteren Verlauf der Mail schlägt er vor, die Pro-Erdogan-Türken in die Türkei zu schicken und der Türkei im Gegenzug so viele syrische Flüchtlinge abzunehmen. *hust*Ich denke, dass hier drei Effekte spielen:
- Viele haben keinen türkischen Pass mehr.
- Wer sich an westlichem Demokratieverständniss orientiert fühlt sich nicht zur Türkei zugehörig und geht nicht wählen. Warum sollte auch jemand der primär in Deutschland lebt diktieren wie jemand in der Türkei zu leben hat? Das ist ja anmaßend.
- Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit der Terroristenliste? Wenn ich in der Türkei noch Familie hätte und die hin und wieder besuchen wollte dann hätte ich mich auch nicht zur Wahl getraut.
Es ist natürlich immer anmaßend zu spekulieren, was die Gedanken der 63% Nichtwähler sind. Ich halte es aber für durchaus plausibel, dass die überwiegend Anti-Erdogan sind. Es ist ein durchaus schlüssiges (aber nicht erwiesenes) Weltbild, dass die Ja-Quote bei nur bei 15% liegt.
15% Dummköpfe und Nazis gibt es unter den deutschen Deutschen locker. Die Quote gibt es in jeder Gesellschaft. Da sollte niemand undifferenziert mit dem Finger zeigen. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man darüber spricht, dass die "Mehrheit" der Deutschtürken Pro-Erdogan ist.
Es gibt keine Protestwähler. Die Menschen setzen ihr Kreuz auf dem Stimmzettel zu der Partei, hinter deren (populistischen) Positionen sie mehrheitlich stehen. Der Protestwähler ist eine Erfindung der Medien. Das "Protestwählertum" ist eine Erfindung der Journalisten, die arrogant genug sind, den Wähler für dumm, oder besser gesagt, uninformiert zu halten. Wir müssen damit leben, dass wir rechte Mehrheiten in unserer Republik haben.Das glaube ich so nicht, u.a. wegen des nächsten Leserbriefes:
Ich bin einer der von dir so titulierten "ich wollte nur mal einen Denkzettel erteilen"-Idioten, der in der nächsten Wahl die AFD wählen wird.Und noch einer:Nicht weil ich die gut finde. Sondern weil es meine Unzufriedenheit so ausdrückt, dass es dem politischen System wehtut.
Ich bin 47 Jahre alt, wohne im Münchner Speckgürtel und bezeichne mich eigentlich Zeit meines Lebens als politisch interessiert und Grün bis Linksalternativ. Meine in den letzten 30 Jahren abgegebenen Parteistimmen gingen überwiegend an Grüne, Linke und Piraten. Ich habe fast alle Kommunal/Landtags/Bundestagswahlen und Bürgentscheide mitgemacht. Ich habe in Wackersdorf demonstriert, für den Frieden und gegen G20-Treffen, aus Überzeugung und ich finde das noch immer richtig.
Die letzte Bundestagswahl habe ich bewusst ungültig gewählt (mit einem Kommentar auf dem Stimmzettel wird die Stimme ungültig) - was eigentlich die Königslösung für alle wäre, aber keiner tuts halt.
Soll ich dir was sagen? - Ich finde die AFD Scheisse und ich finde die Köpfe der AFD zum Kotzen. Aber noch viel mehr kotzt mich an, was unter den Augen und mit dem Segen der etablierten Politik, der Sozen, der CxU und der Grünen aus diesem Land und den Menschen geworden ist.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich komme aus einfachen Verhältnissen, aber ich bin auf der Sonnenseite: Ich habe Familie, gesunde Kinder, Wohneigentum. Ich verdiene Sechssstellig, ohne mir zuviele Beine auszureissen. Ich neide niemanden etwas, den Hartzern nicht, den Vermögenden nicht und auch den Flüchtlingen nicht. Ich fände ein Bedingungsloses Grundeinkommen eine feine Sache und ich habe kein Problem mit Flüchtlingen, die herkommen, um zu lernen und zu arbeiten (wenn sie denn dürften). Ich lebe gern.
Ich habe ein Problem mit der Tochter meiner Nachbarin: Die ist Bäckereiverkäuferin und kommt trotz achtstundenjob mit dem lächerlich wenigen Geld nicht über die Runden. Ich habe ein Problem mit Millionen Arbeitern, denen es genauso geht, weil seit Jahren die Reallöhne gekürzt werden, während die soziale und die monetäre Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Land, zwischen Bildung und Prekariat immer weiter aufgeht. Ich habe ein Problem mit einer verlogenen und unfähigen Regierung, die die Digitalisierung komplett verschläft und sich von der Wirtschaft immer mehr kaufen lässt.
Der Politikbetrieb ist seit Jahren nur noch ein Selbstzweck. Grüne, Piraten und Sozen haben sich komplett selber zerlegt - du kannst es u.a. in deinem Blog nachlesen. Die Linke würde an der Regierung so umfallen wie die Grünen, man siehts da, wo sie schon mitregiert. Der ganze Politzirkus verkommt zum Marionettentheater - die Macht ist längst woanders und kauft zusehendes die Politik einfach ein.
Ehrlich: hättest du mir von 20 Jahren gesagt, dass ich mal so rede, ich hätte dich für verrückt erklärt.
Fun Fact: Ich hab heut mit meiner Freundin (auch nicht blöd, studierte Pädagogin, hat den örtlichen Asylhelferkreis gegründet und arbeitet inzwischen beruflich mit minderjährigen Flüchtlingen) geredet, die, ohne meine Gedanken zu kennen, erzählte, sie wolle aus ziemlich denselben Gründen AFD wählen.
In diesem Sinne: Ich bin mir sicher, dass sich auch die AFD selber zerlegt, ehe sie allzuviel Blödsinn anrichtet. Eine Alternative kenne ich nicht. Ob es hilft, weiss ich auch nicht. Ich bin weder vom Programm der AFD noch von den Köpfen überzeugt - im Gegenteil. Es ist einfach das Letzte, was mir noch einfällt.
Das ist ein Fehler der Demokratie: dass man nur "+" Stimmen abgeben darf.Und einen noch:Darum geht im Westen ja auch fast keiner mehr hin: ob du dein "+" dem Kandidaten Turdy McTurdface oder seinem Widersacher Crappy McCrapface gibst, ist egal - auf die Richtung in die es geht, auf die Besetzung der Listen, auf die Agenda der Parteien… hast du null Einfluss.
Und da haben sie jetzt alle mit Null Einfluss für 27 Jahre zugesehen, wie neoliberalisiert wurde. Eltern haben ein Haus, sie haben keines oder nur ein kleines.
Eltern haben vorher gespart und sich in Schulden gestürzt, das Haus zahlt sich mit Zinsen und Wachstum und Spekulation von selbst ab. Bei den Kindern geht das nicht mehr.
Eltern verstehen das nicht - für sie hat das doch auch funktioniert. Kinder stehen als Versager da, einser Abschluß und trotzdem nur Praktika bis 35.
Mich wundert die Wut nicht. Ich hab das jetzt ein paar Mal gesehen, im Keller bei Nachbars wohnt der Sohn, der war seit 6-7 Jahren bei Licht nicht mehr draussen. Hikikomori gibt es auch bei uns, im angebl. super-duper Boom-Oberbayern, im Landkreis mit den wenigsten Arbeitslosen.
Du kannst zwischen A und B und manchmal C wählen, wobei beide Scheisse sind und die Agendaunterschiede nur von promovierten Politikwissenschaftlern festgestellt werden können.
*Da* liegt der Hund begraben.
Wären Wahlen wie Schwammwerfen (weg-x-en von ungeliebten Kandidaten und -Programmen mit Nichtwiederaufstellung für die nächste Wählperiode) - ich glaube die Demokratie wäre gesund und die Wahlbeteiligung nahe bei dreistellig.
(alle Extremistenparteien sind Anti-Irgendwas, solche Parteien zu wählen ist der (leider) einzige Weg, die ungeliebten, von den Lobbyisten dahin gesetzten Kandidaten/Ideen loszuwerden)
Ich kann verstehen, dass die Leute sauer sind - s.o.
Ich kann die Denkzettelwahl verstehen - es ist der einzige Freiheitsgrad, der einem (noch! - wie lange?) gelassen wird, weil Demos sind seit den unsanktionierten rausgekärcherten Augen ja auch diskreditiert!
NICHT verstehen kann ich die Leute, die sich von den Denkzettelgewählten dann hinterher verraten fühlen - war absehbar.
Verarschen tun uns leider alle.
Ich hoffe ja immer noch auf Macron, Wilders hat es ja auch nicht geschafft.
WAS NOCH NIEMAND LAUT GEFRAGT HAT: Darf man als NICHT-Demokratie überhaupt bei der NATO Mitglied sein?
Ich halte die Abstimmung der Deutsch-Türken nicht für *deren* Versagen, sondern das *unserer* Politik.Und einen allerletzten noch:In den 90ger Jahren war ich Mitglied im Ausländerbeirat von [kleines Kaff] ('Allah schuf [örtliches Plattenbau-Stadtviertel] nicht in drei Tagen').
Schon damals war die Tendenz bei den türkischen Mitgliedern die:
Dieses Verhalten wurde später von der SPD/Grünen Bundesregierung sanktioniert.
- Man erlangt die Deutsche Staatsbürgerschaft und gibt die Türkische ab.
- Man fährt in die Türkei und bekommt einen türkischen Pass zurück.
Ich halte das für einen Fehler. Nach meiner Meinung sollten alle Menschen, die hier in Deutschland geboren werden und leben, einen deutschen Pass bekommen (ich habe keinen). Blutrecht geniesst aber Vorrang.
In Deutschland haben wir 'gesplittete' Gesellschaften: Die Türken, die Araber. Wie war das mit den Immigranten der ersten Stunde? Die Polen? Die Italiener? (Ittacker?) Wo ist der gesellschaftliche Diskurs? Ich bin Ex-Kölner: Chorweiler, Nippes, Kölnberg.
Was wir hier erleben, ist ein Versagen der Integrationspolitik. Dies betrifft nicht nur den 'ethnischen' Rand, sondern auch den 'sozialen' (AFD lässt grüssen). Es bilden sich Parallel-Gesellschaften. DTIB ist z.B. ein Ausdruck davon. Im Grunde genommen, wird an den realen Gegebenheiten vorbei regiert. USA lässt grüssen.
"Die Demokratie setzt die Vernunft im Volk voraus, die sie erst hervorbringen muss!” (Karl Jaspers)Vielen Dank für die Einsendungen!Ausgangspunkt:
Bildungsniveau: “In Südeuropa … besitzt über die Hälfte ein niedriges Bildungsniveau. Dasselbe gilt für langjährige Aufnahmeländer wie Frankreich, Belgien und Deutschland, in denen sich viele Ausländer zu einer Zeit niedergelassen haben, als das Bildungsniveau in ihren Herkunftsländern (insbesondere die Türkei und die nordafrikanischen Länder) niedrig war.” [1]
Ergebnis (k)einer Integrationspolitik:
- Armut: "Ebenso haben Kinder mit Migrationshintergrund ein deutlich höheres Armutsrisiko als Kinder ohne Migrationshintergrund” [3]
- Leseinkompetenz: "Am niedrigsten fielen die Durchschnittsergebnisse der Kinder von Zuwanderern in Belgien, Österreich, Dänemark und Deutschland aus” [1]
- Religion: "So geben sich die Kinder und Enkel türkischer Migranten heute religiöser. Bezeichnen sich 62 Prozent der Angehörigen der ersten Generation als sehr religiös, sind es unter ihren Nachfahren 72 Prozent.” [4]
- Chancenlosigkeit: "2012 lebten in Deutschland 693.000 junge Erwachsene im Alter von 20 bis 34 Jahren, die türkischer Herkunft waren. Von ihnen waren 281.000 (40,6 %) ohne Berufsabschluss." [2]
- mangelndes Demokratieverständnis: "Zwei Länder, in denen die Wahlbeteiligung unter Kindern von Zuwanderern mit einer Differenz von fast 20 Prozentpunkten deutlich niedriger ist als unter Kindern im Inland Geborener, sind Deutschland und die Schweiz. Die Tatsache, dass die in diesen Ländern geborenen Kinder ausländischer Eltern nicht automatisch die Staatsangehörigkeit des betreffenden Landes erhalten, scheint das zivilgesellschaftliche Engagement der Eingebürgerten nicht zu stärken.” [1]
Quellen:
[1] Integration von Zuwanderern: Indikatoren 2015
[2] Datenreport 2015
[3] Der Fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
[4] Deutschtürken fühlen sich integriert, aber im Abseits
Update: Kein Leserbrief aber auch lesenswert: "Referendumm und Dümmer".
Update: Hier noch eine Gegenrede:
ich habe ca. 20 Jahren in Häusern mit Türken allen Alters zusammengelebt. Freundlicher Umgang, aber Distanz. Integration war seitens der Türken nicht gewollt, sie wollten in aller Ruhe ihr eigenes Leben leben. Darüberhinaus : einer meiner ältesten Freunde (seit 50 Jahren) ist Grieche. Mit Italienern habe ich etliche Jahre zusammen auf dem Krankenwagen gefahren.
Erkenntnis aus all diesen Jahren : Integration funktioniert in dem Ausmass, in dem es der Ausländer will. Aufoktroierte Integration funktioniert nicht, widerspricht auch massiv dem Bild von selbstbestimmten Menschen.
Der heute immer aufflammende Deutschenselbsthass “Wir haben zu wenig integriert” ist absurd und ignoriert die Realität vollständig.
und ein anderer meint:
Es ist lächerlich den Deutschen die Schuld am Abstimmungsverhalten der Deutschtürken zuzuschustern. Das Referendum wurde über die Verfassungsänderung in der Türkei abgehalten. Wer diese Entscheidung gegen Kritik verteidigen will, sollte dies bitte anhand der Verfassungsänderung tun. Der Vorwurf an die Deutschen bedient nicht nur billig deutsche Schuldkomplexe, sondern entspricht Erdogans Narrativ, dass die Abstimmung eine für oder gegen die Türkei sei. Wer als Deutschtürke die Türkei gegen Deutschland zu verteidigen glaubt, enthüllt aber vielmehr, dass er sich selbst als Fremder in diesem Land sieht. Er schließt sich quasi selbst aus. Sich anschließend über Ausgrenzung zu beklagen ist da gelinde gesagt ein Hohn.
Ich bin entsetzt. Erst Brexit, dann Trump, jetzt das, und nächste Woche wird Marine Le Pen in Frankreich gewinnen.
Und die Ausreden sind jedes Mal dieselben. Dieser Kommentar im ehemaligen Nachrichtenmagazin führt das ganz gut aus, finde ich. Ich zitiere:
Sehr viele erzählen mir, sie hätten sich für das Präsidialsystem entschieden, weil sie sich in Deutschland schlecht behandelt fühlten. Und weil sie wüssten, wie kritisch die Mehrheit der Deutschen Erdogan und seine Pläne sieht, hätten sie für ein Ja gestimmt.Ja, richtig gelesen! Alle sind Schuld, außer uns! Wir wollten nur Cameron, äh, Hillary, äh dem Establishment, äh den Deutschen mit ihrer fehlenden Willkommenskultur einen Denkzettel erteilen!
Ich greife jetzt natürlich nach Strohhalmen hier, aber mich irritiert, dass für eine Verfassungsänderung, dazu noch diesen Kalibers, eine einfache Mehrheit reicht. Und ich bin ausgesprochen irritiert, dass Türken im Ausland überhaupt abgestimmt haben. Nicht dass sie durften, das sollte niemadnen wundern. Beziehungen sind häufig besser, wenn man sich nur selten körperlich begegnet. Wer im Ausland wohnt, kriegt den ganzen Kleinscheiß wahrscheinlich gar nicht mit, und hat ein besseres Bild von Erdogan. NA KLAR lässt Erdogan die dann mitwählen.
Aber dass jemand, der im Ausland wohnt, und vom Ergebnis nicht direkt betroffen sein wird, dann zum Referendum geht und seine Landsleute zum Elend verdammt, das kann ich nur moralisch äußerst anstößig finden. Die Deutschen, die da mit abgestimmt haben, sollten sich meiner Ansicht nach was schämen.
Auf der anderen Seite wird sich die Merkel und die EU jetzt wohl ernsthaft mit der Flüchtlingsfrage beschäftigen müssen und kann nicht mehr schattige Deals mit der Türkei machen. Vielleicht kommt da ja doch noch ein positiver Aspekt raus.
Aber bezüglich der Frankreich-Wahl bin ich sehr pessimistisch gerade. Ich kann sie jetzt schon hören, die Le-Pen-Wähler. "Mir ging es schlecht, daher wollte ich einen Denkzettel setzen". JA SUPER, aber doch nicht auf Kosten des ganzen Landes, ihr Vollpfosten!?
Ich bin ja kein nachtragender Mensch, aber ich gönne allen, die bei dieser Abstimmung für die Diktatur gestimmt haben, alle Auswirkungen, die das jetzt auf sie haben wird. Ich gehe davon aus, dass die vor allem negativ sein werden. Und dann wollen wir mal sehen, wem hier am Ende der Denkzettel was zu Denken aufgibt.
Oh und macht euch mal nichts vor: Wenn die AfD nicht so ein offensichtlicher Versagerhaufen wäre, gäbe es hier auch eine kritische Masse an "ich wollte nur mal einen Denkzettel erteilen"-Idioten. Und so wütend ich jetzt auf die bin, so sehr trägt die eigentliche Schuld natürlich eine Gesellschaft, die die Leute nach Strich und Faden verarscht, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer mehr werden. Und die, die das vorangetrieben haben, denen gönne ich auch, was sie sich eingebrockt haben.
udp.c in the Linux kernel before 4.5 allows remote attackers to execute arbitrary code via UDP traffic that triggers an unsafe second checksum calculation during execution of a recv system call with the MSG_PEEK flag.
Das klingt jetzt schlimmer als es ist, denn MSG_PEEK wird selten benutzt, UDP wird selten benutzt, und MSG_PEEK bei UDP wird noch seltener benutzt. Mir ist persönlich kein Fall bekannt.Ich habe dieses Flag in meiner Laufbahn 1-2 Mal benutzt. Man nimmt es, wenn man von einem Socket ein paar Bytes lesen will, ohne die zu lesen (d.h. wenn man danach nochmal read aufruft, kriegt man die Bytes wieder). Ich benutze das in gatling, um zu sehen, ob Daten auf einer SSL-Verbindung wirklich wie ein SSL-Handshake aussehen — allerdings auf einem TCP-Socket.
Kurz gesagt: Ich mache mir da jetzt keine großen Sorgen. Die DNS-Implementationen von glibc, dietlibc und djb benutzen jedenfalls nicht MSG_PEEK, und wenn es um UDP geht, ist DNS der übliche Verdächtige.
Ich will das nicht kleinreden, das ist ein ganz übler Bug und die sollten sich was schämen. Aber es ist kein "OMG die NSA hat mich gehackt, ich reinstalliere und mache alle Keys neu"-Bug. Außer ihr fahrt auf eurem Server irgendwelche UDP-basierten Protokolle.
Update: Im OpenVPN-Code findet grep auch kein MSG_PEEK. VPN und VoIP wären die anderen in Frage kommenden Codebasen.
Update: Ein paar Leser haben bei Debian und Gentoo mal ein bisschen rumgesucht und fanden als potentiell verwundbare Pakete dnsmasq und VNC-Implementationen. dnsmasq läuft praktische allen Plasteroutern. Das wäre in der Tat potentiell katastrophal.
Update: Einsender weisen darauf hin, dass systemd angeblich MSG_PEEK benutzt, und dass möglicherweise noch Chrome in Frage kommt als Angriffspunkt, wegen QUIC.
Apparently, Trump came into his first meeting with the Chinese leader, in early April, convinced that China could simply eliminate the threat posed by North Korea’s nuclear program. Xi then patiently explained Chinese-Korean history to Trump — who then promptly changed his mind.“After listening for 10 minutes, I realized it’s not so easy,” the president told the Journal. “I felt pretty strongly that they had a tremendous power [over] North Korea. … But it’s not what you would think.”
Tjahaaa, liebe Leser, manchmal hilft es enorm, sich mal mit jemandem zu unterhalten. Da merkt man dann schnell, welche Vorurteile Blödsinn waren :-)Japan ist übrigens auch schon ein bisschen nervös, dass Trump bei einem Schokokuchen entscheiden könnte, Nordkorea zu bombardieren. Und aus Nordkorea gibt es Gerüchte, dass Kim Jong-un Bewohner von Pjöngjang aus dem Stadtkern in das Umland geordert haben soll, möglicherweise als Vorbereitung auf einen Angriff der USA.
du bist da übrigens auf eine tolle/grauenvolle Sache an Sarin gestoßen. Sarin wird quasi nie fertig hergestellt, das Zeug ist viel zu gefährlich handzuhaben.Aber das "tolle" an Sarin ist, es wird binnen Sekunden aus zwei Grundkomponenten hergestellt. Es ist also ein sogennanter Binärkampfstoff, hierbei werden Methylphosphonsäuredifluorid und Isopropanol im Granatkörper oder der Bombe gemischt, binnen 5-20 Sekunden entsteht dann Sarin und je nach Komponenten nebenbei noch Salz und/oder Flussäure.Das Ganze wird auch recht heiß, wodurch das Sarin sich als Dampfwolke verteilt und dann in der Umgebung kondensiert. Hinzu kommt ein recht hoher Dampfdruck, wodurch auch die Kontamination in der Nähe des Kampfstoffes möglich ist, und er auch enorm gut durch die Haut aufgenommen wird. Nebenbei werden offene Wasserquellen und Reservoirs verseucht.
Richtig eklig: das Zeug ist haltbar, man kann hier von Jahren sprechen, sofern es nich weggespült wird.
Alles in allem ist Sarin echt pfui und in dreckiger Form auch nicht all zu schwer zu synthetisieren.
Update: Ein anderer Einsender widerspricht:
Das ist wahrscheinlich irgendwo bei der tagesschau abgeschrieben und leider sachlich falsch. Die Nervenkampfstoffe waren militärisch GERADE so beliebt weil sie keine verbrannte Erde hinterlassen.
Die Zersetzung von Sarin im wässrigen Milieu erfolgt durch Hydrolyse an der P-F Bindung, in einer Geschwindigkeit die stark vom pH-Wert abhängig ist. Bei einem hohen pH-Wert von 12 hat Sarin eine Halbwertszeit von etwa 5 Sekunden, d.h. in 5 Sekunden hat sich die Hälfte der vorhandenen Menge in Zerfallsprodukte gespalten. Im schlechteren (normalen) Falle von pH Werten die ums neutrale liegen kann man mit 100 Stunden rechnen. Das ist nicht eben ruck-zuck, aber es dauert auch keine Jahre.
Selbst in kaltem Flusswasser (pH 5.5) wurden Experimente gemacht, Halbwertszeit ging da auf 144h hoch, damit ergibt sich eine Sarin-Reduktion auf 10% binnen 20 Tagen.
Zersetzung im Erdreich ist eine andere Baustelle, wird aber generell als die schnellere Variante beschrieben, ist aber eben sehr schwer nachzustellen weil jede Bodenzusammensetzung dem Stoff andere Katalysatoren und Reaktionswege zur Verfügung stellt.
Generell wird Sarin zu Isopropylmethylphosphonsäure umgesetzt. Die wiederum ist in der Tat eine ganze Weile im Gebiet (chemisch) nachweisbar, aber das Zerfallprodukt kommt in der akuten Toxizität nicht mal in die Nähe der Ausgangsstoffe. Wie sich eine Langzeitexposition auswirkt steht auf einem anderen Blatt, aber die Annahme das in drei Jahren einer in der angegriffenen Region einen Stein aufsammelt und eine Sarinvergiftung mitnimmt ist einfach nicht realistisch und das wird leider durch diese Fehlinformation suggeriert.
Ich bin ja ehrlich gesagt ein bisschen verunsichert, wie viele meiner Leser sich mit chemischen Kampfstoffen auszugekennen scheinen :-)
Wir wissen, dass die Türkei die Nusra-Front und andere Gruppierungen mit Sarin-Gas ausgestattet hat. Und sie stellen Sarin-Gas selber her. Die ersten, die darüber berichtet haben, waren türkische Journalisten, darunter Can Dündar, den wir in Deutschland kennen.Und das hatte Can Dündar eben nicht behauptet, erklärt er auf Nachfrage gegenüber der FAZ.
Ich finde die Faktenlage nicht ausreichend, um da in irgendeiner Richtung zu einem Ergebnis zu kommen, wessen Sarin das jetzt war. Aber bei der Gelegenheit seien ein paar Links ins Archiv erlaubt: Deutschland hat Syrien Sarin-Precursor-Chemikalien geliefert, im türkischen Parlament hatte ein Abgeordneter den Vorwurf geäußert, die Türkei habe Saringas nach Syrien geschmuggelt, und dass der türkische Geheimdienst Waffen an islamistische Extremisten in Syrien geliefert hat, das bestreitet auch aktuell niemand.
Die Meinung müsst ihr euch wie immer selber bilden.
Als mein Kollege, ehemaliger Bundeswehr Soldat, von dem Beschuss von des syrischen Stützpunktes durch 59 Tomahawks erfahren hat, hat er kurz innegehalten und dann gesagt, von denen sind nur 18 angekommen. Auf unsere fragenden Blicke entgegnete er, Tomahawks haben nur eine 30% Zielgenauigkeit. Ergo: soll das Ziel getroffen werden, schickt man mindesten vier auf den Weg.o_OJetzt wissen wir, dass es in Syrien immerhin eine Trefferquote von ~39% war.
Die Technik ist in den 70igern entwickelt worden und alles andere als genau.
Somit sind die anderen 36 irgendwo anders runtergekommen.
Er meinte Sie sind damals im, ich glaube, Kosovo, in Deckung gegangen wenn die Amis Tomahawks abgefeuert haben.Wieder ein Fall von: Die Treffen auf den Meter genau. Ja stimmt auch, aber eben nur jede dritte. ;)
Update: Da widersprechen direkt einige andere Einsender, dass die Geräte inzwischen viel treffsicherer seien.
He joked that the Oscars could have specific black categories, saying: “You have men and women, there’s no real reason for there to be a man and woman category in acting – it’s not track and field; you don’t have to separate them. Robert De Niro’s never said, ‘I have to slow this acting down so Meryl Streep can catch up.’” Rock sarcastically suggested one of the new categories: “Best black friend – Wanda Sykes for the 18th year in a row.”
Ein toller Witz, denn er hat mich zum Nachdenken gebracht. Wieso haben wir eigentlich verschiedene Kategorien für Schauspieler und Schauspielerinnen? Sind die Frauen so schlecht, dass sie ohne eigene Kategorie nie einen Preis kriegen könnten?Ich höre immer "gebt ihnen mehr Chancen". Nun, wer zwingt eigentlich Frauen und Schwarze, um mal die beiden Kategorien aus dem Monolog zu nehmen, dazu, nicht eine eigene Filmproduktionsfirma aufzumachen und damit dann Filme zu produzieren, die Frauen und Schwarzen mehr Chancen geben? Ist es vielleicht so, dass niemand diese Filme sehen will? Ich für meinen Teil ärgere mich jedes Mal, wenn in einem Historienschinken über das antike Rom oder Griechenland völlig bescheuert ein Quoten-Schwarzer und ein Quoten-Asiate verbaut werden. Das finde ich genau so bekloppt wie wenn man einen Film über Schwarze mit Weißen in Blackface macht, oder ein Samuraifilm mit Tom Cruise. Man kann nicht das eine scheiße finden und dann aus SJW-Gründen das andere fordern.
Im Übrigen stehen in den USA, das muss man ja auch mal sehen, 220 Millionen Weißen knapp 40 Millionen Schwarze gegenüber, und 15 Millionen Asiaten (28 Mio "mixed"). Ist es fair, von der Filmindustrie zu fordern, dass sie Filme für 20%-Minderheiten produzieren sollen? Und wie soll bei so einem Film dann das selbe Gehalt für die Hauptdarsteller rauskommen?
Natürlich kann man auch in die andere Richtung argumentieren. Die Schwarzen wären gar nicht da, wenn die Weißen sie nicht in die Sklaverei entführt hätten. Nur kann man damit die Gegenargumente halt nicht einfach wegwischen.
Warum ich das alles erwähne: MTV schafft bei ihren Film- und Fernseh-Preisen jetzt die Geschlechtertrennung ab.
The MTV movie & TV awards have scrapped their best actor and actress categories, instead opting for a single gender-neutral acting category that will be open to both male and female actors.
Ich vermute mal, dass beim ersten Mal eine Frau gewinnen wird, weil das sonst doof aussähe.
Und ärgert ihr euch auch so über deren Mondpreise? Nur Vodafone hat noch ähnlich dreiste Preisvorstellungen. Tsja, mobile Bandbreite ist halt knapp und daher teuer!1!!
Wobei, sooo knapp denn dann wohl doch auch wieder nicht, denn die Telekom führt jetzt "gratis Streaming von Netflix und Amazon" ein, natürlich nur für die teureren (ha!) Tarife. Na? Da müsst ihr euch doch gerade massiv verarscht vorkommen, oder?
Bei den Partner-Verhandlungen wäre ich ja gerne dabei gewesen. Das muss ja eine "Der Pate"-Nummer gewesen sein, dass den "Partnern" nur so die Augen getränt haben.
Immerhin ist Youtube unter den "Partnern". Und die Tagesschau muss man dann halt bei Youtube gucken. Ja super!
Wer Soundcloud, Spotify (!?) oder vimeo stremen will, hat halt Pech.
Das Krasse ist: Jetzt muss Toshiba auch ihre Flash-Sparte verkloppen, um für die Verluste von Westinghouse aufzukommen. Wow.
Das ist so ein seltenes Ereignis, dass mal ein Flash-Hersteller zum Verkauf steht, und Flash ist inzwischen wo wichtig für Konsumenten-Produkte geworden, dass jetzt unter den angeblichen Kaufinteressenten nicht nur andere Flash-Hersteller sind sondern auch Apple, Amazon und Google.
Das finde ich einen guten Plan. Das sollten wir so machen.
In der Tat ist es mir in den letzten zehn Jahren etwa einmal pro Jahr untergekommen, dass KiPo auf Rechnern vorhanden war, die nicht durch den Besitzer da hingesurft wurde.Zur Deanonymisierung lasse ich mal weitere Details mit konkreten Zahlen weg, aber ich wollte doch noch mal wissen, wie viel Fälle mit "KiPo" es denn insgesamt so gab, um die Quote einschätzen zu können. Antwort: Es gab insgesamt ~75 Fälle, davon 10 untergeschoben.Diese Faelle gibt es wirklich, sie werden nur nicht so breit getreten, weil es ja keinen Praesidenten betrifft, sondern Klaus Meier aus der Buchhaltung.
In einem Großteil der Faelle war Malware dafuer verantwortlich (und zwar sehr offensichtlich)
DAS finde ich ja mal eine ECHT krasse Quote. Und während ich zu meinem Rant stehe, und behaupte, dass auch entlastende digitale Indizien grundsätzlich fälschbar sind, freut es mich, wenn in der Praxis überhaupt in die Richtung untersucht wird, und nicht einfach "oooooh, böse Bilder, ab in den Knast" gemacht wird. Im Zweifel für den Angeklagten. Vielen Dank an den Einsender, und wenn sich sonst noch wer aus der Branche mal erleichtern will: Mein Ohr ist offen :-)
was mir persönlich bei den Meldungen über die vom türkischen Geheimdienst übergebene Liste mit den "Terrorverdächtigen" der Gülenbewegung in Deutschland in unseren Medien etwas zu kurz kommt, ist folgendes:Ich hatte gelesen, dass es in Deutschland Wahllokale geben wird, aber ich hatte auch nicht auf dem Radar, dass die im Generalkonsulat sind. (Danke, Christian)Es wird zwar gerade überall gesagt, dass Türken auf Reisen in die Türkei und türkisches Hoheitsgebiet Repressalien fürchten müssen, wenn sie auf der Liste stehen oder der Gülenbewegung nicht abgeneigt sind; dass aber die türkische Botschaft und deren Zweigstellen eben gerade auch solche Hoheitsgebiete in Deutschland sind, in denen die deutsche Justiz keine Befugnisse hat, fällt so ein bischen unter den Tisch.
Gleichzeitig werden die türkisch(stämmig)en Wahlberechtigten aufgefordert werden, sich in großer Zahl an der Wahl zum Verfassungsreferendum zu beteiligen. Das geht aber nur in der Botschaft bzw. deren Außenstellen, da Ankara keine Briefwahl anbietet. Nun übergibt der MIT also ganz offiziell eine Liste mit "Terrorverdächtigen" an den BND. Dass dieser in der derzeitigen angespannten Situation der Anfrage der Türken nicht nachkommen würde, dürfte wohl auch dem türkischen MIT klar gewesen sein.
Anders als in einigen Medienberichten gehe ich aber gerade nicht davon aus, dass das vorrangige Ziel dieses Schachzugs war, Türken mit oppositionellen Ansichten habhaft zu werden. Vielmehr klingt das alles für mich so, als wolle man durch die Verbreitung eines Klimas der Angst diejenigen, die sich eventuell selbst gefährdet sehen (ob sie nun vom BND informiert wurden oder nicht), von der Wahl fern zu halten. Wollte ich Sultan werden, hätte ich jedenfalls nicht alle mir bekannten Namen von unliebsamen Wählern genannt…
Letztlich also kein schlechter Schachzug Erdogans, wenn man bedenkt, dass er sogar bei eingeschränkter Pressefreiheit auch im eigenen Land um so sehr eine Mehrheit bangen muss, dass er Nein-Wähler bereits wiederholt in die Nähe von Terroristen gerückt hat.
du hast es wahrscheinlich mitbekommen, dass die US-geführte "Anti-ISIS-Koalition" eingeräumt hat, Hunderte Zivilisten in Mosul ausradiert zu haben [taz-Link entfernt, auf die taz linke ich nicht mehr]. (NYT spricht sogar von 200 Opfern).Na ein Glück, dass wir das mal geklärt haben! (Danke, Tilo)Die Bundesregierung sieht die Hunderten getöteten Unschuldige als "Unglück" an. Man zeigt sich traurig, aber man wolle die Menschen in Mosul doch nur "befreien". Der Kampf gegen ISIS müsse weitergehen. Die US-Untersuchungen will man nur erstmal, wie immer, abwarten. Aber eines ist Seibert wichtig: Man bombardiert unschuldige Menschen nicht mit Absicht - im Gegensatz zu Assad & den Russen! Zum Schluss erklärt das Verteidigungsministerium dann noch, dass die Bundeswehr-Tornados mit ihrer "Aufklärung" über Syrien und den Irak (und damit Mosul) die Aufgabe haben, Achtung!, Zivilisten zu schützen… aber für solche "Unglücke" könne man
Ich finde das hochamüsant gerade, wie der Trump ausgerechnet der Merkel gesagt hat, hey, wir wurden ja beide abgeschnorchelt. Mich würde nämlich überhaupt nicht wundern, wenn der BND den Trump abgeschnorchelt hat. Ob jetzt für die NSA oder nicht, das spielt ja dann auch keine Rolle mehr. Es würde mich eher wundern, wenn sie das nicht getan hätten. Das ist nämlich ihr Job als Auslandsgeheimdienst. Intel über aktuelle und potentielle künftige Staatschefs ranschaffen.
Und dann wäre das ja doch ein schöner Moment gewesen. Wie sich die beiden Abhör-Staatschefs darüber aufregen, selbst abgehört zu werden. Vom jeweils anderen. Denn dass der Trump der CIA oder NSA gesagt hat, sie sollen mal mit dem Abhören im Ausland aufhören, das glaubt ja wohl hoffentlich auch niemand.
Auf der anderen Seite müssen sich auch die Dienste gerade echt überflüssig vorkommen. All der Aufwand für Abhören, und dann kriegt man auf Twitter aktuellere und ungefiltertere Intelligence über Trump als von den Diensten. LOL.
Schwule Männer verdienen laut einer australischen Studie bis zu 19% weniger als Heteros. Aber lesbischen Frauen verdienen bis zu 13% mehr als Heteros.
Der Einsender kommentiert:
Sicher gibt's in dieser Richtung noch weitere Ungerechtigkeiten zu entdecken. Und wo werden die Transgender eigentlich eingeordnet?In der Tat. Das würde mich auch interessieren. Die Hypothese dieser Studie ist, dass lesbische Frauen dafür belohnt werden, dass sie weniger wahrscheinlich Kinder haben werden.
Der Wage Gap macht gerade die Runde, weil ... ach ich lasse das lieber mal einen fiesen Masku in der Telepolis erklären. (Danke, Jens)
Hintergrund ist, dass ich ein Billo-Laptop mit Win10 als ersten Rechner für die Kinder gekauft habe, dort aber Linux drauf installieren wollte. Dank nicht ausreichender Recherche habe ich nun ein betroffenes Gerät. Es ist faszinierend zu lesen, wie die Intel-Entwickler seit über einem Jahr an diesem Bug herumsuchen, ohne dass die eigentliche Ursache gefunden wurde.
Update: Ein Einsender kommentiert:
den Bay Trail Bug, über den du geschrieben hast, den hat Intel meines Wissens nach schon vor einer Weile gefunden. Im Angehängten Dokument steht er unter VLP52. Kurz zusammengefasst: Wenn die CPU während einer Interrupt Service Routine in den C6-state wechselt, wird das EOI verschluckt, d.h. die Interrupts werden nicht wieder angeschaltet. Damit ist dann natürlich auch der Timer Interrupt weg und die Kiste hängt. Wohlgemerkt: Das betrifft nur C6, C7 ist ok. Der bessere "Fix" ist also, per sysfs alle C6-states zu deaktivieren, dann sind die Hänger weg, ohne dass der Energieverbrauch allzu kriminell wird.
Intel sagt in dem Dokument übrigens auch an, dass das nicht gefixt wird, weil das Problem in der Hardware liegt.
(Danke, Hanno)
Weniger bekannt ist, dass sowas auch bei Flugzeugen passiert. Hier gab es einen kleinen Business-Jet der Marke Challenger 604 (9 Menschen an Bord), der in die Bugwelle eines Airbus A380 geriet. Ergebnis: Update: Hier kann man den Effekt ganz gut sehen. Update: Der deutsche Fachbegriff dafür ist Wirbelschleppe, erklärt mir gerade ein Einsender.
Aktuell: GCHQ versteht gar nicht, wie jemand auf die Idee kommen könnte, sie hätten Trump abzuhören geholfen!1!! Aber echt mal! Was für eine absurde Vorstellung!!1!
Es ist wohl MOV. Nach allen Benchmarks ist es ganz offensichtlich nicht der Rechenleistung sondern die Kommunikation, die am Limit läuft.Und der zweite Einsender:
Die bleiben da auch wunderbar kühl. Die IDELn und sind halt trotzdem langsamer als die Intels.Zuerstmal ist die Frage warum das auf den Intels so viel besser läuft. Nachdem AMD den Scheduler ausschließt, heißt das IMHO wohl dass Caching bei den Intels im Moment deutlich besser läuft.
Das ist auch der einzige Teil, der so anders bei Spielen ist. Die greifen ziemlich Wild auf unterschiedlichste Stellen zu, während andere Programme halt entweder dauernd sequenziell lesen oder lange lokal bleiben, sodass auch primitive Caches das schaffen.
Oder eben doch die Kommunikation zwischen den CCX. Aber dann würde man das je mit dem Scheduler in den Griff bekommen können.Die wirklich Interessante Frage ist allerdings, wie sie das per SW-Update in den Griff bekommen wollen.
Ich meine man kann auch per SW den Memory Controler übertakten. Aber das ist wohl eher nicht im Sinn von AMD.
Schnelleren RAM habe ich auch noch selten durch die Internetleitung flutschen gesehen.
Kann mir nicht vorstellen, dass man bei spielen da wirklich so viel auf Caching hin optimieren kann.Idee wäre Socket Pinning in die Spiele zu schmeißen oder das Threadmanagement abzuändern.
In Zukunft wird sich das Problem vermutlich von alleine erledigen. Der Anteil Memory Zugriffe zu Rechenoperationen nimmt seit langem ab.
Das ist auch das was passiert wenn du die Detailgenauigkeit hoch schraubst. Dann sehen die AMDs wieder richtig gut aus.
(Ein Detail, dass gerne weggelassen wird. Es ist sind gar nicht so arg die Auflösung sondern vor allem auch anderen Grafikeinstellungen die da eine große Rolle spielen.)
bei den Desktop Ryzen CPUs habe ich einen ganz starken Verdacht, warum der sich so verhält wie er sich eben verhält. Dazu muss ich mal etwas ausholen. Die Zen Architektur sind ja eigentlich Quadcore NUMA-Nodes, ich meine damit so ein einzelnes Zen CCX Modul. So ein CCX hat 2x DDR4-2666 Ramkanäle und 32 PCIe gen3 Lanes. Dann hat AMD da noch die geniale Idee gehabt HyperTransport soweit aufzubohren, dass es nur noch ein Protokoll ist, dass relativ unabhängig von der Hardware ist. Das neue heißt Infinity Fabric und AMD benutzt es gerne über PCIe Lanes.Kleine Korrektur: Ein Load ist eine Cache-Line, nicht 1 Byte. Das ist also noch viel schlimmer. Aber auf der anderen Seite ist das ja auch seit "schon immer" so, dass Prozessoren im Wesentlichen auf ihren RAM warten.Jetzt schauen wir uns mal den Desktop Ryzen 7 an. Das sind 2 CCX Module, aber trotzdem hat die Desktop (ich betone das hier sehr, wail es bei den Server CPUs offenbar richtig gemacht wurde) nur 2x DDR4-2666 Ramkanäle und nur 24 PCIe gen3 Lanes. 16 bzw 8/8 davon sind für die Grakas vorgesehen, 4 für NVMe und 4 weitere für die Southbridge (oder wie auch immer man das nun nennen will). Mein Verdacht hier ist, dass ein CCX mit seinen beiden Ramkanälen und seinen 24 PCIe Lanes üben den AM4 Sockel rausgeführt ist und das zweite CCX über Infinity Fabric (hier 8 PCIe Lanes) an den ersten CCX gekoppelt ist. Das bedeutet dann aber auch, dass die ganze Speicheranforderung vom zweiten CCX durch den ersten CCX muss (es muss ja durch seinen Ramcontroller). Der Ryzen hat 2 Load/Store Units, die entweder 2 Loads oder 1 Load und 1 Store können. Ein Load ist immer ein Byte (außer da hat sich was in den letzten 20 Jahren was fundamental geändert). Rechne einfach mal aus: 2 Loads mal 8 Kerne mal 3,6 GHz macht so ca 53 GiB/s. Diese Bandbreite kann ein Ryzen unter Benutzung aller 8 Kerne erreichen (mit den Turbos wird es noch etwas mehr). 2x DDR4-2666 sind theoretisch 42 GiB/s, real sieht man hier mit etwas Glück vielleicht 35 GiB/s. Der Ryzen 7 hat also offenbar Rambandbreiten Problem. Und wenn das Setup wirklich so ist, wie da oben beschrieben, dann ist das Bandbreitenproblem beim zweiten CCX wirklich übel. 8x PCIe gen3 (die Infinity Fabric Verbindung) macht nicht mal 8 GiB/s. Da kommt dann noch die ganze Cache-Coherenz für die 3 Cache-Stufen dazu.
Nimm jetzt mal ein aktuelles Spiel her, dass vermutlich sogar seine Texturen herein streamt. Stell dir mal vor das benutzt mehr als 4 Threads, sodass dann welche auf dem zweiten CCX laufen. Da ist nicht nur die Bandbreite ein Problem, sondern auch noch die Latenz. Oder kurz gesagt, der Ryzen 7 ist in allem gut was 4 (oder weniger) Threads benutzt oder hauptsächlich in den ersten beiden Cache Stufen stattfindet (vermutlich sehen deswegen auch die Raytracing Benchmarks so gut aus). Das Problem ist weniger die Architektur, ich finde sie sogar ziemlich gut. Das Problem ist wohl eher der AM4 Sockel, der einfach zu wenig Pins hat um 4x DDR4 und 32+ PCIe Lanes rauszuführen. Wie oben schon gesagt, bei der Server Variante ist alles korrekt gemacht. Diese CPU sind 4 CCX Module mit 8x DDR4 und 96 PCIe Lanes, die über den neuen Sockel rausgeführt werden.
Update: Ein dritter Einsender hat dieses Ryzen-Architektur-Diagramm ausgegraben, auf dem es nicht so aussieht, als müsste der zweite CCX seine Anfragen durch den ersten durchrouten.
Spricht sich die katholische Kirche gegen ein Buch mit Abtreibungstipps aus?
Die CDU zerreißt investigativen Journalismus, der ihnen schwarze Kassen nachweist?
Sowas will man doch wissen! Und manchmal findet man dann, dass es gerade anders herum lief. Das ist dann noch spannender für mich. Beispielsweise wenn jetzt plötzlich Menschen "aus aktuellem Grund" das Buch von Deniz Yücel kaufen oder zerreißen, die sonst das Gegenteil getan hätten.
Und dieser Fall, wegen dem ich jetzt anspreche, der ist noch abgefahrener. Da zerreißen Feministen ein Buch einer Autorin, die es aus eigener Kraft zu einem Doktortitel geschafft hat und ein Sachbuch geschrieben hat. Jemand, den man hochhalten könnte, als Heldin feiern. Hier, sehr her, hier lässt sich jemand vom Patriarchat nicht unterkriegen! Und das Buch ist auch noch ein klassisches Empowerment-Buch, das sich bemüht, Leuten das Gefühl der Ohnmacht wegzunehmen, wenn sie glauben, ihr Leben nicht im Griff zu haben, und nichts dagegen tun zu können. Da würde man denken, die Feministen freuen sich, dass jemand auf ihrer Seite mitkämpft. Jemand, der nicht nur in der Ecke kauert oder impotent die Faust schwingt, jemand, der tatsächlich was vorzuweisen hat. Der seine Erfahrungen dazu mit anderen teilt. Jemand, der das Buch "Fettlogik" geschrieben hat und nebenbei ein fieses und gemeines Webcomic betreibt, das sich gelegentlich auch über Heucheleien lustig macht, die von Feministen begangen werden könnten — ohne freilich irgendwelche Namen zu nennen oder mit dem Finger auf irgendwen zu zeigen. Und das reicht schon, um da auf Gossenniveau Zitate krass aus dem Kontext zu ziehen, um mit dem Brecheisen irgendwelche Verfehlungen nachweisen zu wollen, die überhaupt nicht da sind.
Das ist eine Sache, die ich nie verstehe. Bei Männern nicht, aber noch weniger bei Frauen (wo es meiner persönlichen Erfahrung nach häufiger zu beobachten ist). Was soll immer dieser Neid, diese Missgunst? Gönnt anderen doch ihren Erfolg. Das schadet doch euch nichts! Niemandem bricht irgendwas ab, wenn ihr euch mal mitfreut, wenn jemand anderes Erfolg hat. Ihr seid nicht einer Meinung mit jemandem? Na dann halt nicht. Gut so. Selber denken ist gut. Aber das heißt nicht, dass ihr da so einen an den Haaren herbeigezogenen Vernichtungsfeldzug führen müsst.
Macht lieber selber was.
Echt jetzt. Macht selber was. Seid damit erfolgreich. Seid damit so erfolgreich, dass der/die andere auf euch neidisch wird.
Das fühlt sich auch noch viel besser an als auf Twitter oder Facebook oder in irgendwelchen Blogs euren Hass rauszukippen.
Glaubt mir. Oder glaubt mir halt nicht und probiert es selber aus.
Meine Güte. Wir armselig manche Leute sind.
Die USA haben Kambodscha dann mal eine Rechnung über 500 Millionen Dollar überreicht. Hey, irgendjemand muss ja für die Kosten der Bomben aufkommen! Was können denn die USA dafür, wenn ihre Bomben in Kambodscha einschlugen?
Wer den großartigen Film Fog of War noch nicht gesehen hat, sollte das bei der Gelegenheit nachholen. (Danke, Mathias)
Die Frage ist jetzt, ob der Anteil der Gewalttäter pro 100.000 bei den Nazis oder den Flüchtlingen größer ist. Wenn wir die Zahlen haben, können wir auch entscheiden, ob wir die Nazis oder die Flüchtlinge ausweisen sollen. Also für das hehre Ziel der Kriminalitätssenkung jetzt.
Ja wie na klar, warum nicht? Das hat denen hoffentlich nie jemand ernsthaft geglaubt, dass die ganzen biometrischen Daten nicht erhoben werden, um sie gegen uns einzusetzen.
Ich drücke das nochmal anders aus. Wenn die Russen Wikileaks Material über die Amis geben, und Wikileaks publiziert das, dann erfüllt Wikileaks genau ihre Funktion. Das ist also kein gültiger Vorwurf gegen Wikileaks.
Wenn die Amis jetzt Wikileaks Material über die Russen geben würden, und Wikileaks publiziert das nicht, DANN wäre das eine valide Kritik an Wikileaks. Einer Leak-Plattform vorwerfen, dass sie Dinge publizieren, oder auch den Zeitpunkt, zu dem sie Dinge publizieren, das ist Bullshit. Natürlich will Wikileaks das zu dem Zeitpunkt veröffentlichen, wo es am meisten Schaden macht.
Glaube ich, dass Wikileaks sich hier unschön mit Trump gemein macht? Aber hallo! Na klar machen sie das! Aber das dürfen sie. Solange sie nicht Dinge über Trump, die ihnen zugespielt werden, nicht veröffentlichen. Dann ist das Totalschaden fürs Image.
Daher wäre aus meiner Sicht jetzt das korrekte Play der Amis, Wikileaks ein paar Daten über Russland zu geben, und zu warten, ob Julian die veröffentlicht. Das ist das valide Setup. Müssen ja gar keine Kracher-Daten sein.
Dinge veröffentlichen kann man Wikileaks nicht vorwerfen. Dinge zu politisch besonders opportuner Zeit veröffentlichen auch nicht. Auch wenn die Zeit nicht für Wikileaks opportun war sondern für jemand anderes. Dinge nicht veröffentlichen kann man ihnen vorwerfen.
Update: Und, wie ein Einsender einwendet, selbst das ist kniffelig. Die CIA müsste ja irgendwie nachweisen, dass sie die Sachen Wikileaks gesteckt hat. Das stelle ich mir schonmal nicht so einfach vor. Und Wikileaks könnte sich ja beliebig Zeit lassen mit dem "Verifizieren" (was auch immer die da konkret machen, um einen Leak zu verifizieren).
Erstens: Attribuierung von Cyber-Angriffen war schon immer Bullshit. Von Anfang an. Und ich habe es hier auch mehrfach angesagt und erklärt. Wenn Wikileaks jetzt den Anschein erweckt, die CIA oder das FBI habe sich als Russen tarnen können bei Cyberangriffen, dann ist das kein Bullshit sondern absolut richtig. Das war auch schon richtig, bevor sich Wikileaks eingemischt hat. Das hat nichts mit Verwirrungspropaganda zu tun. Im Gegenteil. Die Behauptung, man könne sowas zuordnen, DAS war Propaganda. Sascha, da hast du ins Klo gegriffen, da hättest du vorher mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt.
Ansonsten stimmt es natürlich, dass hier zwei Fronten gegeneinander kämpfen, die beide keine Sympathieträger sind. Ich sehe das nicht als Nachteil, im Gegenteil. Wenn sich zwei Böse streiten, kann es nur Gewinner geben. Wenn wir als Außenstehende außer Popcornkonsum noch etwas lenken wollen, sollte unser Ziel sein, den Kampf so lange wie möglich zu verlängern. Wenn die die Hände voll haben, können sie weniger böse Dinge gegen uns tun.
Im Übrigen finde ich den Vorwurf gegen Wikileaks mehr als grotesk, die würden ja nur West-Kram aufdecken. Wikileaks ist eine Leak-Plattform. Die leaken, was man ihnen reinreicht. Na klar hat Julian Assange persönlich was zu gewinnen, wenn er sich auf Trumps Seite schlägt, denn Trump kann ihn schlicht begnadigen, dann wäre seine Botschaftsodyssee vorbei. Ich bin etwas irritiert, dass Trump das noch nicht getan hat. Der hat doch sonst keine Zurückhaltung gezeigt, wenn es um die Belohnung von Leuten ging, die ihm geholfen haben.
Aber mal ganz konkret. Glaubt ihr ernsthaft, wenn jemand Wikileaks "Vault 8" aus den russischen Geheimdiensten zukommen lässt, dass die das dann nicht auch raushauen würden? Wenn DAS jemand nachweisen kann, dass sie das dann geheim halten würden, dann können wir reden. Bis dahin ist das kein gültiger Kritikpunkt an Wikileaks. Rein statistisch finde ich völlig klar, dass die USA mit ihren 17 (!) Geheimdiensten da prominent vertreten sein werden. Wer so viel Geld für Geheimdienste ausgibt, bei dem fällt halt auch echt viel leakbares Material an. Ich glaube übrigens auch nicht, dass die Russen da grundsärtzlich perfekte Opsec fahren. Aber da müsste man wahrscheinlich auch logistisch mehr bewegen, für so einen Leak, alles nach Englisch übersetzen und so.
Kurzum: Trump und die CIA kloppen sich? Prima! Wikileaks hat sicher nicht alles richtig gemacht, und besonders Julian und sein Twitter-Account ist kein Ruhmesblatt. Aber dass eine Leak-Organisation Daten leakt, kann man ihr nicht vorwerfen, und wenn sie dann Propaganda publiziert, die inhaltlich und stilistisch ein Abziehbild der staatlichen Propaganda gegen sie selbst ist, das finde ich auch in Ordnung. Das geht als Medienkompetenz durch. Mir persönlich wäre es lieber, wenn sie da neutral blieben, das würde ihre Leaks kraftvoller machen. Aber hey, die übernehmen das Risiko, die definieren die Spielregeln. Ich kann hier viel reden, solange der Tag lang ist. Wenn mir jemand CIA-Daten geben würde, würde ich die bestimmt nicht in mein Blog tun. Ich würde gerne noch ein paar Jahre länger leben.
Update: Was ich ja richtig geil fände: Wenn die Russen ihre Exploits alle aus den selben Quellen kaufen wie die NSA, oder noch besser: Ihre Tools von der NSA geklaut haben. Und der Equation Group Leak tatsächlich gar kein NSA-Hack war sondern ein Russen-Hack :-)
Das ist das Problem mit Cyber-Attribuierung. Das weiß man alles nicht.
Update: Nur dass das hier keiner missversteht. Sascha ist einer von den Guten, und er hat auch mit dem überwiegenden Teil seiner Kolume recht, und wir sind auch immer noch Freunde. Und nur weil Cyber-Attribuierung Bullshit ist, heißt das nicht, dass Wikileaks nicht Teil einer Kampagne von Trump gegen die CIA ist. Weitere Ausführungen dazu.
Der re-keying code in vielen libraries, allermindestens openssl, nss, gnutls, ist total kaputt. Wir haben das über Jahre in postgres (nur openssl zu dem Zeitpunkt) verwendet, und haben unmengen von Bugs gefunden. Und weitgehend sind die immer noch vorhanden.Und zu meinem Bauchgefühl, dass dann ja auch der initiale Handshake im Arsch sein müsste, schreibt er:Das reicht von "passiert nichts mehr über der Verbindung" weil der interne Status keinen Sinn mehr macht bis zu crashes. In postgres war das wohl besonders schlimm weil wir a) non-blocking IO verwendet haben und openssl da noch weniger getestet ist b) teilweise sehr viele Daten transferiert werden (replication läuft auch über so eine Verbindung und eine Verbindung kann terrabytes überleben).
Zumindest in openssl würde ich sagen dass das nicht ganz so ist - während die renegotiation in progress ist muss openssl auch noch damit zurechtkommen dass Daten mit dem alten Schlüssel ankommen. Ich finde es schwer dem openssl code wirklich zu folgen, aber soweit ich es verstanden habe sind schlichtweg nicht alle korrekt implementiert.Oha. Mein Verständnis war, dass man renegotiation benutzt, um in TLS auszuschließen, dass die Cipher-Suites in der initialen (unverschlüsselten) Handshake-Negotiation von einem aktiven Angreifer ausgedünnt worden sind. D.h. wenn man Renegotiation wegschmeißt, man messbar Sicherheit einbüßt. Aber vielleicht habe ich das falsch verstanden.Man bemerke auch dass tls 1.3 key renegotiation komplett rausschmeisst.
Ich wäre *sehr* verwundert wenn der "live" renegotiation code in openssl nicht ein paar exploitable bugs hätte.
Update: Ein anderer Einsender erklärt:
bitte nicht Re-Negotiation mit Re-Keying verwechseln.
Re-Keying ist auch in TLS 1.3 noch drin.
Und das ist auch gut so, den im Gegensatz zur Re-Negotiation ist Re-Keying bei vielen (den meisten?) Krypto-Algorithmen einfach notwendig, da mit einem Key nur eine begrenzte Menge an Daten verschlüsselt werden darf, bevor das Verfahren unsicher wird. (z.B. weil dann die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig gewählte Nonces per Birthday-Paradoxon mehrfach verwendet werden, zu hoch wird.)
Da ist auch ein PDF zu geleaked, und die Details sind durchaus interessant. Beispielsweise:
All tools must utilize Operating System (OS) provided cryptographic primitives where available (e.g., Microsoft CryptoAPI-NG, OpenSSL, PolarSSL, GnuTLS, etc).Dass sie da Polarssl und Gnutls explizit nennen, finde ich erstaunlich. Auch generell ist das nicht unbedingt ein guter Ratschlag, denn wenn du von irgendeinem gammeligen Schrott-Debian oder Embedded Höllendevice mit OpenSSL 0.98 Daten exfiltrieren willst, dann erscheint es schon ratsam, da lieber nicht die Krypto zu nehmen, die vom OS kommt. Ich sage nur Heartbleed und erinnere an das Debian Weak Key Massaker.
Messages should be compressed prior to encryption.
Die Begründung ist: Weniger Clear Text, weniger Angriffsoberfläche. Stimmt auch, aber bei TLS schaltet man im Allgemeinen das Compression-Feature absichtlich ab, weil es da mal ein Problem gab. Die CIA sagt jetzt nicht, man soll das anschalten. Aber es steht auch nicht explizit da, dass man es nicht anschalten soll. Von einem Papier, dessen expliziter Existenzgrund ist, Verwirrung zu verringern, hätte ich das erwartet.Tools should perform key exchange exactly once per connection. Many algorithms have weaknesses during key exchange and the volume of data expected during a given connection does not meet the threshold where a re-key is required. To reiterate, re-keying is not recommended.
Das ist so m.W. eine eher selten ausgesprochene Empfehlung. Ich finde ihre Begründung jetzt nicht absurd. Da müsste man mal drüber diskutieren. SSH macht z.B. automatisch Re-Keying nach einer Stunde oder so (einstellbar). Mein Bauchgefühl wäre: Wenn ein Bug im Key Exchange ist, dann wäre der auch im initialen Key-Exchange, nicht nur im Re-Keying.Spannend ist auch dieses Detail bei der Collection Encryption Suite, das ist ihre Empfehlung für die Verschlüsselung von abgehörten Daten, die sie irgendwo abgefangen haben, die aber unterwegs auf irgendwelchen unvertrauenswürdigen Wegen zu ihnen kommen. Da nennen sie als Beispiel:
The Collection Encryption Suite is intended to safeguard collected information as it resides temporarily on an untrusted file system or as it transits a file-oriented communication mechanism (e.g., gap jumpers, bit torrent, HTTP post, etc.).
Oh, ach? Die CIA benutzt Bittorrent für den Transport ihrer abgehörten Daten? Das ist ja mal unerwartet.Unten in der Kommentar-Abteilung wird es nochmal spannend. Da sagen sie nämlich explizit, dass sie nicht als Ausrede gegen die Benutzung der installierten OS-Krypto gelten lassen, dass die jemand gehackt haben könnte (ein anderer Geheimdienst beispielsweise):
In particular, the justification that an attacker might hook the OS provided cryptographic API to perform reverse engineering of the implant is not acceptable; any service (including execution) provided by the OS may be subverted and the security of a proven library outweighs the risk of attack.
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Einzige Ausnahme ist, wenn man Windows XP angreifen will. Nein, wirklich! Denn XP kommt mit oller Gammel-Krypto, die nicht gut genug ist, um ihren Mindestanforderungen zu genügen. Da soll man dann halt ein OpenSSL statisch reinlinken.SHA1 hat die CIA intern übrigens schon länger verboten.
Interessant ist auch, dass die CIA sagt, wenn du ein File exfiltrieren willst, und du machst Krypto und nen Hash für die Integrität drüber, dann machst du den Hash bittesehr über den Ciphertext, nicht über den Plaintext. Begründung: Wenn ein ausländischer Geheimdienst das per SIGINT mitschnüffelt, könnte er den Hash sonst gegen alle Dateien auf dem System vergleichen und so sehen, welche Datei wir exfiltriert haben. Hier ist der Absatz:
The digest is calculated over the ciphertext vice plaintext in order to protect against a SIGINT actor with access to a compromised host obtaining any information about the transfer. Using the example of an exfiltrated file (and depending on communication protocols) it is possible that a SIGINT actor could compare the hash value of every file on the compromised host to the intercepted message and thereby determine which file was exfiltrated. Calculating the digest over the ciphertext eliminates this possible information leakage without altering difficulty of implementation. See also the various debates about Encrypt-and-MAC, MAC-then-Encrypt, and Encrypt-then-MAC. The IV is authenticated by the digest in order to prevent a manipulated IV from flipping bits in the first block of the plaintext upon decryption under certain modes.
Da bin ich mal gespannt, was die Crypto-Community dazu sagt. Das klingt für mich nach grobem Unfug; daher nimmt man ja nen MAC, keinen tumben Digest. Aber hey, ich bin kein professioneller Kryptologe.In einem Absatz schreiben sie explizit vor, dass ihre innere Authentisierung nicht auf Basis von irgendwelchem gammeligen Root-CAs stattfinden darf, sondern auf einer hard-coded List von CIA- CAs basieren muss. Begründung in den Fußnoten:
This makes tool X very valuable in those countries known to routinely MitM SSL (e.g., China, Iran, and other hard targets).
HARR HARRDie letzte Fußnote hat auch das letzte Highlight:
One novel technique seen in the wild and provided purely as an example of a clever solution is the Random Decryption Algorithm (RDA) technique whereby a piece of malware does not possess the decryption key for its own main execution component. This malware is designed to brute force the decryption key, a process that can take several hours on modern hardware and has the added benefit of extreme resiliency to polymorphic detection heuristics and static scanning. Authors who believe they have a particularly novel approach are encouraged to contact the OCRB for a detailed discussion.
Das ist in der Tat eine seit ~12 Jahren diskutierte Technik aus der Virusentwicklung :-)
Spannend wird es jetzt natürlich, wenn man diesen Kampfbegriff gegen die Türkei oder gar Russland auch mal gegen den Westen anwendet, und das passiert in den USA gerade. Der Trump hat es sich ja mit den Geheimdiensten verspielt, und die leaken jetzt seit ein paar Wochen in einem fort peinliche Russland-Connection-Details über Trumps Kabinettsmitglieder und haben ja auch schon Schaden angerichtet. Und ausgerechnet von dem Trump-Lager kommt jetzt der Vorwurf des Deep State gegen die Geheimdienste.
Ich erzähle euch das alles, weil es da gerade eine absolut denkwürdige Sendung bei Anderson Cooper 360° gab, eine der Haupt-Sendungen bei CNN. Hier ist das Transkript. Ich zitiere mal:
COOPER: There is a lot of talk about the deep state --HAYDEN: Sure.
COOPER: — and the idea — not a lot of people have heard of before, but this idea that there is this, you know, this entity within the U.S. government, particularly within the intelligence community.
HAYDEN: Right.
COOPER: And maybe it's because they're angry at the president or they're holdovers from a Democratic administration, whatever it is, that there's this alternate state that is basically trying to have a silent hidden coup against the president or subvert the president.
HAYDEN: So, let me address that. So, I've heard deep state, all right? I generally heard it referred to Turkey or Moldova or Russia, not to the American republic. So, I kind of reject it.
Let me use the term, "the permanent government", all right? Let me take my old agency, CIA, and let's just take a really quick look at recent history, all right?
We've had three transitions since 2000 and the transition to President George W. Bush, no one changed at CIA. He kept George Tenet on. Eight years later, President Obama became president. Only one person changed at CIA. Me. In fact, President Obama called my deputy Steve Kappes to convince Steve and the rest of the staff to stay on.
And then eight years later, with President Trump, two people changed at the CIA, Director Pompeo and his deputy. The rest of the workforce, Anderson, are intelligence career professionals. They work for Republicans, they work for Democrats. They vote, they have views, but as professionals, they know what they have to do.
Das ist schon ein absoluter Hammer, was hier gerade abgeht. Hayden, wir erinnern uns, ist dieser Ex-NSA-Chef und Ex-CIA-Chef, der jetzt plötzlich sowas wie ein Gewissen entdeckt hat. Nicht als der Präsident die CIA im Ausland Leute totdrohnen ließ, nein, das war noch OK. Als er merkte, dass die Medien sich kritisch über die NSA äußern. Da musste er intervenieren! Das sind alles total patriotische Helden! Oh und die CIA auch! Die muss man verteidigen gegen Anwürfe von Korruption, Machtmissbrauch und Kriminalität.DER Hayden. Der wird jetzt von Anderson Cooper angesprochen, wie das denn ist mit den Deep-State-Vorwürfen, und seine Antwort ist: Er findet den Begriff doof, weil das ein Kampfbegriff gegen failed states sei, und die USA sind per Definition kein failed state, daher schlägt er lieber den Begriff "permanent government" vor. Permanent Goverment! Finde ich ja fast noch geiler als Deep State! Vor allem fürchten sich ja die Rechten in den USA seit vielen Jahren davor, dass die New World Order kommen könnte und eine Weltregierung einsetzen könnte, die dann nicht so demokratisch wie die aktuelle Regierung ist. Und die müssen jetzt von Hayden das hören. Harr harr harr. Großartig. Ich schau mal, ob ich das Segment da rausoperiert kriege. Ich habe nur dieses Video hier gefunden von irgendeinem Mitschneider, CNN scheint das nicht offiziell online zu haben.
Update: Rausoperierter Videoschnipsel „permanent government“. (Danke, Jay)
"Natürlich müssen Frauen weniger als Männer verdienen", sagte Janusz Korwin-Mikke am Mittwochabend bei einer Plenardebatte über geschlechterspezifische Einkommensunterschiede in Brüssel. "Weil sie schwächer, kleiner und weniger intelligent sind, müssen sie weniger verdienen."Seht ihr? Haben wir das endlich mal geklärt!
Was guckt ihr denn so? Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!1!!
Update: Der Mann greift auch gerne auf visuelle Hilfen zurück beim Vortragen.
Das ist voll zuverlässig, sagten sie!
Heute: IBM und der österreichische "Arbeitsmarktservice".
Update: Habe mich verguckt, da steht gar nichts von Cloud. Dafür weisen Einsender auf zwei verwandte Meldungen hin, für Freunde der gepflegten Infrastrukturapokalypse: "Versicherte der Techniker Krankenkasse bekommen elektronische Patientenakte von IBM" und "IBM will mit Conti Toll Collect gemeinsam betreiben"! (Danke, Vid)
Update: March 1, 2017 Today IBM told Ars Technica that it "has decided to dedicate the patent to the public" and it filed a formal disclaimer at the Patent Office making this dedication.
Hahahaha, nee klar, IBM, ihr meint das eigentlich total gut alles, das war bloß ein bedauerliches Missverständnis, schon klar.
Doch jetzt: Oberhaus fügt Bleiberecht für EU-Bürger in Brexit-Gesetz ein. Und zwar mit einer durchaus beachtlichen Mehrheit von 358 zu 256 Stimmen. Da wird sich die Regierung May freuen!1!!
Update: Ein überdurchschnitt gebildeter Leser weist auf diese wunderbare Arie aus dem 2. Akt von Iolanthe von Gilbert & Sullivan ein. Hier eine schöne Youtube-Version.
Update: Oha, und es kommt, wie es kommen musste, wenn ich abgetretene Klischees zitiere: Jemand korrigiert mich mit der Realität.
sorry, aber das ist Unsinn dass die Jungs nie eine Rolle spielen.
Zum Einen werden Gesetzesvorlagen ueberraschend hauefig vom House of Lords leicht veraendert, und nach meiner (linksliberalen) Meinung oft zum Besseren, zum anderen gibt es immer wieder major clashes, obwohl die "Lords" vorsichtig sein muessen, sonst wird die Kammer eines Tages ganz abgeschafft.
Details: https://www.parliament.uk/about/faqs/house-of-lords-faqs/lords-govtdefeats/
Die letzte(n) (je nachdem wie man zaehlt) saftige Niederlage gab es beim Housing and Planning Bill; das ganze Ding war hinterher nicht mehr wiederzuerkennen. Wurde in Germany aber kaum beachtet, wohl weil es eine "lokale Angelegenheit" war.
Aber es gibt da halt Probleme, die das Szenario echt kaputt machen. Erstens mal müsste man etwas größeres schießen, damit es überhaupt den Wiedereintritt überlebt. Am besten auch was dichteres. Ich bin da jetzt kein Experte, aber ich vermute mal, dass man auch den Eingangswinkel möglichst nahe bei 90° halten will, um die Zeit in der Atmosphäre zu minimieren. So und jetzt haben wir das Problem, dass die Flugzeit vom Mond so 5 Tage ist, und die genaue Eintrittsbahn von Dingen abhängt, die man 5 Tage vorher noch nicht kennt. Wärmeverhältnisse in der Atmosphäre, Sonnenwind, Wind, sowas. Ein Einsender rechnete mir vor, dass man sozusagen froh sein könnte, wenn man ein Objekt der Größe einer Stadt träfe.
Dann ist die Zahl "100x schlimmer als eine Atombombe" auch Bullshit. So ein einschlagendes Objekt vom Weltraum kann natürlich eine enorme kinetische Energie aufbauen, aber der wird ja von unserer Atmosphäre enorm abgebremst. Guckt euch mal die Ausführungen bei Terminal Velocity dazu an. Ein Einsender kommentiert:
Die Energiedichte von Plutonium liegt grob bei 2 TJ/kg, wohingegen Masse mit Orbitalgeschwindigkeit eine Energiedichte von 32 MJ/kg hat. Allein an dem Aspekt sind Atombomben schon um den Faktor 10000 schlimmer, wobei das Problem durch dissipierte Wärme beim Wiedereintritt nochmal verstärkt wird.Naja und dazu kommt auch noch der Effekt, dass die Atmosphäre nicht nur stark abbremst, sondern größere Asteroiden in kleinere Teile zerbrechen kann, die dann auch alle durch die hohe Reibung mit der Atmosphäre verglühen. Da müsste schon ein relativ dichter großer Block einschlagen.
Kurz gesagt: Ist keine besonders gute Idee, insgesamt, so eine Bombardierung der Erde vom Mond aus.
Update: Die Hitze beim Atmosphären-Eintritt kommt von der Kompression der Luft, nicht der Reibung.
Vom Weißen Haus, wie sich rausstellt!
The White House has been accused of trying to smear a critical reporter by planting its own fake news.
Es geht um diesen Politico-Artikel, dass sie im Weißen Haus eine Hexenjagd auf Leaks machen, mit Pressesprecher Sean Spicer als Inquisitor. Die Autoren des Artikels sind Annie Karni und Alex Isenstadt.Und dann?
Six and a half hours after the Politico report broke, the Washington Examiner published a story about Mr Isenstadt.
Der Washington Examiner ist sowas wie die Print-Version von Fox News, die sonst solche "Stories" hier bringen (Zum Vergleich: Gallup hat ein Approval Rating von 42% für Trump).Bei Politico findet man ziemlich offensichtlich, was hier passiert:
Politico editor Carrie Budoff Brown accused the White House of anonymously planting a fake story to smear its reporter.
Zur Erinnerung: In dieser vielzitierten Politico-Story darüber, wie Trumps Mitarbeiter ihn mit Pro-Trump Fake News vom Twitter abzulenken versuchen, werden explizit die folgenden Medien genannt:the communications team scrambled to place a story in conservative-friendly outlets like Fox News, the Washington Examiner, the Daily Caller and Breitbart
Das finde ich auch faszinierend. Ich hätte nicht gedacht, dass man da als Thyssenkrupp jemanden bestechen muss, um Israel U-Boote zu verkaufen. Jedenfalls niemanden in Israel. Immerhin zahlt ja am Ende häufig der deutsche Steuerzahler für die U-Boote. Aber es stellt sich raus, dass der deutsche Steuerzahler nur für einen Teil zahlt, am Staat Israel bleibt immer noch ein substanzieller Anteil hängen.
Nun zahlt Israel dafür möglicherweise mit Geldern, die aus anderen Töpfen in der EU oder den USA kommen, aber das Geld hätte man ja auch für andere Waffensysteme oder sonstwas ausgeben können. Daher also Korruption.
Hier gibt es eine Theorie. Intel soll angeblich mal wieder bei unlauteren Methoden erwischt worden sein. Es gibt Gerüchte, dass sie Händler genötigt haben sollen, noch schnell eine Großpackung Intel-Chips zu kaufen, und sie kriegen Rabatt, wenn sie die AMD-Chips nicht aufnehmen. Dafür gibt es m.W. keine Beweise, nur Gerüchte.
Aber die andere Sache, die gerade rumgeht, und die von mehreren Leuten behauptet wurde:
Eine an die Tester geschickte Mail soll unter anderem die Aufforderung "Call us before you write" (Ruf uns an bevor du schreibst) enthalten. Dazu soll Intel "Guidelines" herausgeben, wie man die AMD Ryzen CPU testen soll.Und das rückt die Sache natürlich ein ein anderes Licht. Möglicherweise hält AMD absichtlich die Samples bis auf den letzten Drücker zurück, um Intel so wenig Möglichkeit wie möglich zum Vorbereiten zu geben.
Auf der anderen Seite ist momentan anscheinend auch die Plattform noch instabil:
Unser Testbericht zum neuen Ryzen wird vermutlich nicht zum Launch fertig sein, denn aktuell scheinen nicht einmal die BIOS-Versionen der Mainboards final zu sein. Mehrere Redakteure, die bereits Muster besitzen, haben sich in Foren geäußert, dass die Systeme zum Teil instabil laufen. Neue Bios-Versionen sollen die Probleme in Kürze beheben.Das wäre natürlich auch ein valider Grund, Benchmarks vor dem Launch bzw. vor der Verfügbarkeit der stabilen BIOS-Versionen zu blockieren.
Ich glaube, der Einsender hat Recht. Es ist nicht mehr wichtig, etwas Gutes zu tun, nicht mal im Rahmen des moralischen Gerüstes der Rechten. Ich habe fast den Eindruck, sie würden auch Dinge tun, die völlig gegen ihre eigenen Wahlversprechen oder Interessen gehen, wenn sie damit nur liberale Heulsusen zum Rumheulen kriegen könnten. Vielleicht sollten wir da eine Strategie draus machen.
Meine Antwort war übrigens, dass ich glaube, dass die Rechten sich das von den Linken abgeguckt haben. Die ganze "No Platform"-Geschichte ist meiner Meinung nach genau das selbe. Und die Kampagnen, um den Rechten ihre Werbeeinnahmen streitig zu machen. Da geht es ja auch nicht darum, die Ideologie zu bekämpfen. Da geht es darum, die Leute zu ärgern, die man für fies und gemein hält.
Ideen bekämpft man mit besseren Ideen. Nicht mit Angriffen auf Personen.
Spielt ihr auch Schach, indem ihr den gegenüber auf dem Parkplatz verprügelt?
Ich würde gerne inhaltlich gewinnen, nicht weil meine Seite die besseren Bullys hat.
Seit Trump wirken ja die ganzen anderen Pappnasen plötzlich wie seriöse Staatsmänner. Dieses Muster gibt es auch in Kriminalfilmen. Good Cop, Bad Cop.
Was wenn die Eliten einen Deal gemacht haben. Hört mal, unsere Umfragewerte sind alle im Keller, die Wirtschaft ist im Arsch, niemand genießt mehr das Vertrauen seiner Bevölkerung. Wir brauchen mal einen Bad Cop, der den Leuten zeigt, wie gut sie es haben. Lasst uns ein Land nehmen, das wirtschaftlich eh schon völlig im Arsch ist.
So, wen könnten wir nehmen? Schauspieler? Nee, nicht unseriös genug. Schaut nur, wie weit Reagan gekommen ist.
Wie wäre es mit einem Reality-TV-"Star"? Großartig! Da muss man ein bisschen gucken, weil die meisten noch nicht alt genug sind. Oh hier hätten wir einen!1!! :-)
(Bild 1 in groß, Bild 2 in groß)
Update: Ein Einsender meint: Klarer Fall von False Flag Operation! Ich könnt mich gerade in den Arsch treten, dass ich auf die Punchline nicht selber gekommen bin :)
leider musste ich vor mehr als 10 Jahren in einem Fraunhofer "Spin-Off" aktiv "an sowas" teilnehmen und noch schlimmer: ich war der Projektleiter. Es ging damals nicht um IT Security. Es gab eine dem Spin-Off nahestehende promovierte Person, die den Fördergeldmarkt beobachtet hat und sich mit der Beantragung auskannte. Es wurden dann Fake Projekte erfunden, die in den Förderrahmen passten. Die Kohle wurde abkassiert und immer wenn eine Überprüfung des Projektfortschritts anstand, habe ich eine Menge Folien und Berichte produziert und wir haben in der Woche vorher schnell was gebastelt, das nach "Fortschritt" aussah.Auf der anderen Seite wiesen einige Einsender darauf hin, dass es vielleicht sogar von Vorteil so ist, weil die Forschungsprojekte teilweise an Dingen forschen, die wie der Bauplan eines totalitären Überwachungsstaats klingen.
Die "Arbeit" in diesem "Unternehmen" war ein einziger Albtraum und ich war damals froh, als ich wieder weg war.
Das Spin-Off hat sich in den letzten Jahren nochmal "neu erfunden" (bzw. der CEO) und ist irgendwann in einem Joint Venture mit einer anderen Firma aufgegangen. Aber das Unternehmen war damals, wie Du schreibst, eine "konkurrenzunfähige Klitsche", ein Unternehmens-Zombie, das ohne Fördergelder nicht überlebt hätte.
Ein anderer Einsender erzählt:
Ich kann deinen Eindruck (leider) nur bestätigen. Ich hatte 2 Jahre an einem staatlich geförderten IT-Sicherheitsprojekt mitgeforscht. Die Aufgaben-/Fragestellungen waren dabei eine teils sinnfreie Aneinanderreihung von Buzzwords, die aber durch die Förderung vorgegeben wurden.Das Ende vom Lied war nach 7 Jahren Forschung "Wenn eine dritte Partei an den privaten Schlüssel einer Person gelangt, kann diese damit die mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselte Übertragung der Person lesen und manipulieren".
In diesen 7 Jahren wurden aber sehr viele WiMi-, SHK- und WHK-Stellen über diesen Finanztopf mitfinanziert. Viele Vorlesungen hätten nicht gehalten werden können ohne diese (fragwürdige) Querfinanzierung.
Den größten Schaden hat das ganze übrigens bei den Forschern angerichtet. Viele WiMis haben danach nur schwer neue Stellen gefunden, da ihre wissenschaftliche Reputation kaum existent bis wenn existent absolut lächerlich war. Darum sind auch viele WiMis am Ende in die freie Wirtschaft als Softwareentwickler gewechselt.
Demnach hätten es die Industrie und Forschungsinstitute wie die Fraunhofer-Gesellschaft geschickt verstanden, sich millionenschwere Forschungsprojekte zu sichern. Wirklich einsetzbare Produkte kämen dabei aber selten heraus, obwohl mehrere Milliarden Euro investiert wurden.Ich habe ja noch nie aktiv an sowas teilgenommen, ich habe das nur aus der Ferne beobachtet. Das hat mir gereicht. Die eine Hälfte solcher Projekte besteht üblicherweise aus irgendwelchen gammeligen Forschungsabteilungen von irgendwelchen Unis auf der verzweifelten Suche nach Drittmitteln. Die andere Hälfte besteht aus irgendwelchen konkurrenzunfähigen Klitschen, die auf dem Markt ohne EU-Förderprojekte nicht bestehen können, und die so versuchen, auf Kosten von ein paar Uni-Deppen Patente auf offensichtlichen Bullshit anmelden zu können, und das noch vom Steuerzahler finanziert zu kriegen.
Aber hey, ich bin mir sicher, dass ich da eine voll unrepräsentative Auswahl zu Gesicht bekam!1!!
Für den Vorwurf, dass da keine verkaufbaren Produkte rauskommen: Das ist die Idee. Daher heißt das Forschung und nicht Produktentwicklung. Schade wäre allerdings, wenn mal jemand gucken würde, ob da ordentliche Forschung gemacht würde, und dann rauskäme, dass sich da bloß ein paar "Technikphilosophen" ihren aufwendigen Lebenswandel mit finanziert haben. Das wäre echt tragisch. Gut, dass keiner guckt.
Begründung: Firefox setzt jetzt zwingend auf pulseaudio auf.
Ist bestimmt mein pulseaudio 8 braun, installiere ich mal pulseaudio 10. Der Daemon kommt ohne Fehlermeldung nicht hoch. Stellt sich raus, dass es da ein Consolekit-Modul gibt, das der reinlädt, und der failed anscheinend unklar, und damit kommt das ganze Ding dann nicht hoch. Modul gelöscht, Daemon kommt hoch. Findet kein Audio.
Nee, warum auch. Chrome findet Audio, Alsa findet Audio, Mplayer findet Audio, ffplay findet Audio, mpg123 findet Audio. Skype findet Audio. SKYPE! Das stinkende Flash-Plugin findet Audio! Gute Arbeit, Herr Pöttering. Flash findet Audio, dein Code nicht. Großartig. Das muss man erst mal hinkriegen, schlechter als Flash zu sein.
Nach ein bisschen Debugging stellt sich raus, dass es keine Fehlermeldungen gibt. pulseaudio findet ein Null Sink. That's it.
Gibt es eigentlich irgendwas, was der angefasst hat, das nicht als Totalschaden endete? Der Michelangelo der kritischen Infrastruktur! Was er anfasst, wird ein Gesamtkunstwerk! Kann nicht debuggt werden, nur bewundert. Der Midas der Middleware! Was er anfasst, wird zu … nunja.
Dann halt kein Firefox mehr. Die sind von der Security her eh nicht mit Chrome mitgekommen. Und das alleine ist ja schon ein Totalschaden, wenn man mal drüber nachdenkt.
Ich könnte mich ja über die FAQ von pulseaudio stundenlang amüsieren. Auf wie viele Arten das bei den Leuten da draußen nicht geht. Und an keiner Stelle kommt jemand auf die Idee, dass vielleicht Pulseaudio einfach noch nicht bereit ist für eine verantwortungsvolle Rolle.
Ach nee komm, da bauen wir noch eine dynamisch nachladende Modulschnittstelle an. Und eine IPC-Bus-Schnittstelle, die dann failed, wenn der Bus nicht da ist. Und eine Schnittstelle für Consolekit (was übrigens "not actively maintained" ist, KLAR dependen wir auf sowas!!1!). Ich würde ja einen CORBA-Joke machen, wenn Gnome nicht auch schon mal darauf eine Abhängigkeit gehabt hätte. Es ist alles so traurig.
Update: Ein Einsender weist darauf hin, dass jemand einen Pulseaudio-Emulator geschrieben hat. Wie krass.
Das Mem, dass die PSHUFB-Lösung schneller sei als POPCNT, geht schon länger rum, stimmt allerdings nicht, wenn man's richtig macht. :)Wieder was gelernt! :-) (Danke, Fabian)Dan Luu hat darüber geschrieben, das verlinke ich einfach mal:
http://danluu.com/assembly-intrinsics/Das POPCNT-Erratum, dass er da am Ende nennt, existiert über mehrere CPU-Generationen von Intel und ist möglicherweise "Absicht". Nicht um die Performance von POPCNT für nicht-NSA-User zu sabotieren :), sondern weil ein x86-Decoder ziemlich haarig ist und der Bug nicht wirklich schlimm.
Die meisten x86-Befehle sind ja bekanntlich dest = dest OP src. Jedes "Loch" in der Opcode map, in dem ein unärer Befehl steht, muss in der Instruction Decoding-Logik kodiert werden, damit der Renamer weiss, dass der Destination-Operand keine Quelle ist. Nun ist x86 sowieso relativ unregelmäßig, allerdings bei weitem nicht so sehr (auf Encoding-Ebene und für die häufig vorkommenden Befehle), wie viele das denken.
Ursprünglich (bei Nehalem, dem original-Core-i7) war das ziemlich sicher ein Bug, den sie zu spät bemerkt haben: da hat jemand den Spezialfall vergessen und es macht halt nichts wirklich kaputt, also haben sie das Design lieber nicht angefasst. CPU-Hersteller sind bei sowas sehr konservativ: wenn man spät einen nicht-kritischen Bug mit einfachem Workaround findet, dann fixt man den in der Regel nicht. Denn bei dem Bug weiss man, was passiert - ein Fix macht möglicherweise was anderes kaputt, und Validierungszeit und neue Steppings sind extrem teuer. Wenn da was schief geht, hat man erstaunlich schnell zweistellige Millionenbeträge verbrannt, dementsprechend vorsichtig geht man da vor.
In diesem Fall ist der Bug insgesamt harmlos genug, dass er offenbar über mehrere Generationen in der Bug-Datenbank lag und nie gefixt wurde, weil er nicht genug Priorität hatte. Sowas ist nicht selten.
Popcount ist übrigens für diverse SIMD-Anwendungen hilfreich, nicht nur Video. Eigentlich, wann immer es um "filter"-artige Transformationen geht (nicht Filter im DSP-Sinne, sondern die Funktion höherer Ordnung). Bei x86 macht man eine Vergleichsoperation, dann movmskps (oder pmovmskb) um eine Bitmaske mit den Resultaten in ein Integer-Register zu kriegen, und dann kann man mit ein wenig rumgeshuffle die Daten rausschreiben. Popcount braucht man dann am Ende, um rauszufinden, um wieviele Bytes man den Output-Zeiger verschieben soll. Auch da habe ich einen Link: https://deplinenoise.files.wordpress.com/2015/03/gdc2015_afredriksson_simd.pdf
Für SSE2 und 32-bit-Daten ist POPCNT noch ein bisschen albern (eine 16-Element-Tabelle tuts auch), wenn man auf 8-bit oder 16-bit arbeitet oder AVX macht (8 Lanes statt 4) lohnt sichs aber langsam.
ich weiß nicht, wie Vorstellungsgespräche bei dir aussahen, aber Allgemeinwissen wurde bei vielen meiner Eignungstests etc. in der Bewerbungsphase zum Dualen Studenten abgefragt und dann kommen wirklich so fragen wie "Was ist die Hauptstadt des Bundeslandes Thüringen" (es sei erwähnt, dass das Studium nicht in Thüringen, sondern in Hamburg angelaufen wäre).Auch setzen viele Unternehmen in sog. Stresstests, in denen die Konzentrationsfähigkeit unter Zeitdruck getestet wird. Kann beispielhaft so aussehen, dass man viele Zeilen gefüllt mit q, d, p und b hat und alle buckstabenkombinationen der Sorte qq und bb rausstreichen, wobei aber der Prüfer vorne steht mit einer Stoppuhr und ein Kommando gibt, wann die Zeile gewechselt werden soll.
Auch wurde beispielsweise die Teamfähigkeit und Kreativität getestet, indem einem ein Schuhkarton und ein Stapel Zeitungen gegeben wurde in der ansage, man solle aus den Zeitungen eine stabile Brücke bauen, die den gefüllten Schuhkarton tragen kann und unter die der Schuhkarton unten drunter passt, ohne die Brücke zu berühren.
Diese Eignungsmerkmale sind also nicht ein neues Konstrukt des Oberverwaltungsgerichts NRW, sondern in der Wirtschaft gelebte Praxis.
Auch wenn es bei Gegendarstellungen, also richtigen :-), nicht üblich ist, drauf zu antworten, würde ich das unter /?ts=a655f9ba ungerne so für Deine Leser stehen lassen wollen, es tat mir als Juristen beim Lesen wirklich weh:Die meisten Einsendungen argumentieren auch in die Richtung, dass das eben nicht einfach ist, sich gegen Sanktionen zu wehren, oder dass es moralisch nicht OK ist, Sanktionen zu verhängen, die das Existenzminimum senken.es fängt ja schon an mit …
"ich war einmal Hartz4-Empfänger, arbeite seit mehreren Jahren bei der Arbeitsagentur als Vermittler (Habe also die Seite des Schreibtisches gewechselt) und bin treuer Leser ;)"
wo er - zutreffend - gleich darauf hinweist:
"Arbeitsamt != Jobcenter: Arbeitsamt ist für die Leute mit Anspruch auf ALGI (diejenigen die eingezahlt haben) und Jobcenter ist für ALGII (Hartz4)"
Er hat also nicht die Seite des Schreibtischs gewechselt. Er hat gleich die ganze Behörde gewechselt und bekommt es überhaupt nicht mit Hartz4-Beziehern zu tun.
Aber wirklich inhaltlich:
"Beispiel: Kunde kommt nicht zum Termin. Per Gesetz gibt das ne Sanktion. Der Kunde geht in den Widerspruch und sagt vor Gericht "die Einladung ist nicht angekommen." - Kann keiner das Gegenteil beweisen und der Kunde bekommt recht. Sanktion aufgehoben. So einfach."
So einfach. Und so falsch. Wenn der "Kunde" nicht zum Termin kommt, dann gibt es per Gesetz ein Sanktionsverfahren. Keine Sanktion. Die gibt es erst, wenn sich am Ende des Verfahrens (aus Sicht der Behörde) rausstellt, daß der Bürger ohne Grund nicht gekommen ist. "Die Einladung ist nicht angekommen" wird der Bürger dann schon in diesem Augenblick vortragen, er muß nämlich vorher angeschrieben und angehört werden. Aber das Amt wird das nicht glauben (oder doch, dann ist die Sache eben HIER zuende). Und dann kommt der Widerspruch. Auch mit der Begründung "Die Einladung ist nicht angekommen". Glaubt die Behörde bzw ihre Widerspruchsabteilung aber immer noch nicht. Ja Widerspruchsabteilung. Früher war es allgemein so üblich, daß die übergeordnete Behörde (sprich die ist unabhängiger/unbefangener und weiter weg vom Einzelfall) einen Widerspruch bearbeitet. Heute macht man das gerade im Sozialrecht einfach in derselben Behörde, nur ein Zimmer weiter.
Und DANN erst kommt das Gericht und sagt "Glaubt was ihr wollt, beweist es!". Kann das Amt nicht, und die Sanktion wird wieder aufgehoben. Das ist nicht einfach. Das ist einfach nur eine ewig lange Zeit des Bangens für den "Kunden". Und das nur weil die Behörden - der Autor gibt es ja wenigstens zu "Ja, wir wissen das viele unserer Sanktionen gekippt werden" - wissen und wollen was sie da machen.
Und mit dieser verzerrten Darstellung wird dann eine Verachtung des Rechtsstaats begründet, die eigentlich nur noch mit dem trump'schen "so-called judge" verglichen werden kann:
"Ja, wir wissen das viele unserer Sanktionen gekippt werden. Das ändert nichts daran das sie in dem Moment richtig/vertretbar waren. Es ist so, dass vor Gericht immer im Zweifel für den Leistungsempfänger entschieden wird und das ist auch gut so. Das bedeutet aber nicht, dass die Sanktion nicht gerechtfertigt wäre."
Wenn das Gericht - das bei weitem nicht per se pro Leistungsempfänger eingestellt ist - feststellt, daß die Sanktion rechtswidrig war, dann war sie das natürlich auch "in dem Moment". Nur weil - wie in dem Beispiel - das Amt erstmal dem Bürger nicht glaubt, war die Sanktion "in dem Moment" nicht gerechtfertigt. Und jemand der weiß, daß er eine behördliche Behauptung "Einladung haben Sie bekommen!" nicht wird beweisen können und trotzdem darauf eine Sanktion aufbaut, der macht sich sogar persönlich angreifbar. Wenn ein Staatsanwalt sowas machen würde, dann wäre das Verfolgung Unschuldiger.
"Das trotzdem soviele Sanktionen verhängt werden MÜSSEN, liegt nicht an den Mitarbeitern sondern am Gesetz. Ich war selber Hartz4-Empfänger und bin meinen Kunden gegenüber sehr empathisch, aber die Regeln sind nicht so streng das man sich nicht dran halten könnte… "
Es liegt also dieser Meinung nach am Gesetz, am selben Gesetz, nach dem die Richter reihenweise die Sanktionen wieder aufheben.
Ehrlich gesagt ist das auch für mich der zentrale Punkt, wieso ich da nicht gewillt bin, mir Ausflüchte anzuhören. Das heißt ja nicht ohne Grund Existenzminimum. Wenn man das senkt, dann ist derjenige unter dem Minimum für die Existenz. Wer so ein System gutheißt oder sich so einem System gemein macht, der hat in meinen Augen schon mal direkt verloren.
Mich fasziniert an solchen Gegendarstellungen vor allem, wie sich Leute, die Böses tun, ihr böses Tun schönreden. Das strahlt auf mich eine morbide Faszination aus.
“racist and sexist” … “petulant child” … had his intelligence questioned … “cavernous depths of scientific ignorance” … “bully and a bigot”
Und das waren nur die beschreibenden Beschimpfungen!
Diese mutmassliche interne Vorgabe der ARD habe ich ohne größere Überraschung gelesen, hatte ich doch zuletzt häufiger den Eindruck, eine Mehrheit der Medien mit breitem Einflussbereich folgten dieser Linie. Du hattest Anfang Dezember selbst auf eine Debatte verlinkt, im Zusammenhang mit der Berichterstattung im Fall Freiburg, die den Chefredakteur der Tagesschau dazu nötigte, das Schweigen in den ersten Tagen zu erklären.Im Kern dieser Diskussion sollte meines Erachtens die Auslegung von Richtlinie 12.1 des Pressekodex stehen.
Dieser wird herausgegeben durch den deutschen Presserat und ist eine Selbstverpflichtung, der sich die "Mehrzahl der deutschen Verlagshäuser" unterworfen haben.:"In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."Wann aber besteht denn nun ein "begründbarer Sachbezug"? Und zeigt die Erfahrung nicht, dass die Erwähnung grundsätzlich ausgenutzt wird, um eben "Vorurteile gegenüber Minderheiten" zu schüren?
Sollte die Richtlinie nicht daher besser besonders streng ausgelegt werden und nur bei ursächlicher Bedeutung die Herkunft erwähnt werden? Das wäre dann wohl kaum einmal bei Vergewaltigung oder Mord der Fall - die ist nämlich auch in den Herkunftsländern i.d.R. strafbewehrt und daher wohl kaum ursächlich für die Tat.
Das würde gem. dem Prinzip der Gleichbehandlung dann wohl auch Hooligans und Faschisten einschliessen, aber als Ansatzpunkt für die Recherche blieben ja immer noch z.B. die Polizeistatistik und rechtskräftige Verurteilungen.
Dann kann der Tagesschau-Chefredakteur bei 296 registrierten Morden in 2015 immer noch überlegen, ob er beinahe jeden Tag einen Mord berichten will - der hätte dann aber wahrscheinlich nur sehr selten mit Flüchtlingen zu tun…
Update: Ein anderer Einsender erwidert:
der Einsender, der sich auf den Pressekodex, Ziffer 12.1 bezieht, hat zwar aus rein ethischer Sicht meiner Meinung nach Recht, formal aber nicht, denn der Pressekodex gilt für die Presse, nicht für den Rundfunk. Für den andere Gremien und Institutionen zuständig, z.B. bei der ARD der Fernsehrat. Es gibt zwar auch im Rundfunk Redaktionen, die sich grob am Pressekodex orientieren auch bei der ARD), aber eigentlich hat er halt keine Bedeutung für die. Der Presserat ist nur zuständig für Presseorgane der Verlage, die im BDZV und im VDZ organisiert sind oder die auch ohne das eine Selbstverpflichtung zur Einhaltung des Pressekodex unterschrieben haben. Insgesamt ist das der weit überwiegende Teil der Presse, und auch einige unabhängige Medien und Blogs haben sich verpflichtet.
Generell ist die angesprochene Ziffer 12.1 sehr umstritten, speziell seit Pegida, AfD und Co. verstärkt „Lügenpresse“ rufen. Viele Print- und Online-Redaktionen der Presse haben nämlich ebenfalls wenig Lust, sich mit diesem Spektrum ihrer Leserschaft um die Frage zu kloppen, wie man über z.B. Kriminalität zu berichten hat und ob man eine Nationalität erwähnen soll oder nicht. Jedenfalls gibt es da aber auch häufig Anweisungen der Chefredaktionen oder Ressortleiter, wie mit so etwas umzugehen ist, da ist die ARD keine Ausnahme.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass das auch damit zu tun hat, dass die Presse natürlich Klicks braucht und dafür auf diesen Teil der Leserschaft nicht verzichten will. Insbesondere die jüngere Generation der Online-Redakteure ist außerdem schon sehr darauf getrimmt, zuerst an SEO und Klicks zu denken und erst an zweiter Stelle an ethische und journalistische Grundsätze.
Zur Frage, wann im Sinne von Richtlinie 12.1 eine Erwähnung der Nationalität Sachbezug hat: Wenn jemand z.B. ein Auto klaut oder einen einfachen Taschendiebstahl begeht oder so etwas, ist das erstmal für die Tat unerheblich, welcher Nationalität er ist. Dann soll das auch nicht erwähnt werden. Wenn so ein Auto- oder Taschendiebstahl aber z.B. Bezug zu, sagen wir mal, Diebesbanden aus dem Ausland hat, ist ein Sachbezug vorhanden. Bei Körperverletzung ist das ähnlich schwierig. Kloppen sich, wie die Polizei es gerne nennt, ein paar „Südländer“, dann ist das für den Akt der Körperverletzung erstmal egal, wo die herkommen (oder ob die überhaupt „Südländer“ sind). Kloppen sich hingegen z.B. eine Gruppe mit türkischen Wutzeln und eine mit kurdischen, weil sie sich über die politische Situation zwischen Kurden und Türkei streiten, dann hat das Sachbezug und sollte erwähnt werden. Die rechte Ecke der Gesellschaft findet natürlich, dass bei Ausländern die Nationalität immer Bezug zur Tat hat, weil die ja grundsätzlich kriminell sind.
In der Praxis lassen sich viele Redaktionen die Arbeit von den Polizeipressestellen abnehmen. Wenn die in ihren Meldungen eine Nationalität erwähnen, wird das von Redakteuren oft einfach übernommen. Die meisten Pressestellen sind aber in Sachen Pressekodex nicht geschult, wägen das also gar nicht selbst ab.
Aber in einer anderen Sache brauche ich mal einen Ratschlag. Ich habe meinem Laptop auf dem Weg zur Arbeit in einer Umhängetasche mit Schultergurt. Ich habe jetzt schon den dritten Schultergurt durch. Die Karabiner sind irgendwie nach ein paar Monaten immer durch. Gibt es da einen Trick? Oder einen Zulieferer, bei dem man einen Schultergurt kaufen kann, der nicht nach ein paar Monaten durch ist? Das kann ja wohl nicht so schwer sein, einen Karabiner aus dem selben Material zu machen, aus dem die Aufhängbügel an der Tasche sind. Die zeigen nicht mal Kratzer geschweige denn andere Gebrauchsspuren. Über sachdienliche Hinweise würde ich mich freuen.
Update: Bisher kamen als Tipps rein: Bergsteigerbedarf (hatte ich auch selbst als erstes gedacht, aber ich bräuchte auch eine Halterung auf der anderen Seite für das Gurtende), Segelbedarf (das hatte ich gar nicht auf dem Radar, aber es leuchtet ein), statt Karabiner einen Schlüsselring (smart!) und statt Karabiner Kabelbinder. Die Kabelbinder finde ich ja eine wunderbar nerdige Variante, wenn das nur nicht so nach "There I Fixed It" Redneck Repairs aussähe!
Update: Oh und im Instrumentenhandel gibt es auch Schultergurte. Hätte ich auch selber drauf kommen können :-)
ich war einmal Hartz4-Empfänger, arbeite seit mehreren Jahren bei der Arbeitsagentur als Vermittler (Habe also die Seite des Schreibtisches gewechselt) und bin treuer Leser ;)Vor kurzem (17.02.) waren mal wieder die Gängeleien der Agentur ein Thema bei Dir. Bevor ich hier jetzt Seitenweise erkläre warum da passiert was passiert, nur ein paar Kleinigkeiten und wenn Dich (oder Deine Leser) das interessiert bin ich gerne für alle Fragen offen!
- Arbeitsamt != Jobcenter: Arbeitsamt ist für die Leute mit Anspruch auf ALGI (diejenigen die eingezahlt haben) und Jobcenter ist für ALGII (Hartz4)
- Ja, wir wissen das viele unserer Sanktionen gekippt werden. Das ändert nichts daran das sie in dem Moment richtig/vertretbar waren. Es ist so, dass vor Gericht immer im Zweifel für den Leistungsempfänger entschieden wird und das ist auch gut so. Das bedeutet aber nicht, dass die Sanktion nicht gerechtfertigt wäre. Beispiel: Kunde kommt nicht zum Termin. Per Gesetz gibt das ne Sanktion. Der Kunde geht in den Widerspruch und sagt vor Gericht "die Einladung ist nicht angekommen." - Kann keiner das Gegenteil beweisen und der Kunde bekommt recht. Sanktion aufgehoben. So einfach.
- Wir Mitarbieter machen das nicht zum Spaß und auch nicht weil wir es toll finden Leute zu gängeln… Im Gegenteil. Alle die ich kenne legen die Regeln extrem Großzügig und pro-Kunde aus. Das trotzdem soviele Sanktionen verhängt werden MÜSSEN, liegt nicht an den Mitarbeitern sondern am Gesetz. Ich war selber Hartz4-Empfänger und bin meinen Kunden gegenüber sehr empathisch, aber die Regeln sind nicht so streng das man sich nicht dran halten könnte… Klar gibt es Ausnahmen und klar gibt es unmenschliche Mitarbeiter, aber die sind definitiv genau so in der Minderheit wie auf der anderen Seite die Arbeitsfaulen. Die gibt es auch, ist aber auch nur ein minimaler Bruchteil der Kundschaft.
Und zwar sind demnach ARD-Journalisten ausdrücklich angehalten worden, "nicht zu positiv über Asylbewerber in Deutschland zu berichten". Anlass ist, dass sie sich von der AfD unter Druck gesetzt fühlen und Vorwürfe der Parteilichkeit und "Lügenpresse"-Gekreische aus dem Weg gehen wollen.
Nun bin ich da kein Insider und kann das daher nicht unabhängig bestätigen. Aber ich bin doch ziemlich entsetzt, wenn die ARD lieber in die Ausländer-Raus-Richtung parteilich ist als in die andere Richtung.
Auf der anderen Seite ist das auch eine hoffnungsvolle Botschaft, denn es heißt, wenn nur mehr Bevölkerung bei der ARD Druck macht, dass wir sie dann wieder auf neutrale Berichterstattung einnorden können.
In diesem Sinne: Gehet fort und mehret eure Unbill gegenüber der ARD!
Update: Oder, was natürlich auch sein kann: Dass die ARD irgendwie zu dem Schluss gekommen ist, dass ihre Berichterstattung einseitig ist, und das eine Korrekturmaßnahme sein sollte. Ich persönlich hatte ja bisher schon streckenweise den Eindruck, dass die ARD in Sachen Berichterstattung über Themen wie Kriminalität von Asylbewerbern bemüht war, der AfD keine Vorwände zu liefern.
Ich komme ja mit diesem affektierten Gehabe nicht klar. Und ich finde es mehr als schade, dass auch diesmal jemand No Platform gepullt hat, nämlich Jeremy Scahill von The Intercept. Sehr schade.
Die fiesen inhaltlichen Fragen kommen in Teil 2, wo Milo u.a. behauptet, Transgender-Menschen seien stark überrepräsentiert in Sexual Assault-Straftaten. Da hätte ich mir jemanden gewünscht, der gut vorbereitet ist und fundiert widerspricht.
Aber man sieht auch in diesem Video sehr schön, dass bei Milo hinter dem Trollieren nichts mit Substanz steckt. Und im Gegensatz zu so Aktivisten-Beschimpfungs-Orgien kann er sich nach dieser Nummer auch nicht rausreden.
Update: Ein aufmerksamer Leser hat dieses Stück Realsatire gefunden, in dem sich Milo 2012 für zivileres Verhalten im Internet ausspricht, und vor den Gefahren von Psychopathie warnt.
If people cannot be trusted to treat one another with respect, dignity and consideration, perhaps they deserve to have their online freedoms curtailed.
Und 2016 hat er dann seinen Twitter-Account verloren, weil er die schwarze Hauptdarstellerin aus dem Ghostbusters-Remake als "ape" bezeichnet hatte.
Update: Das stimmt gar nicht, nicht Milo hat "ape" gesagt, sondern einer seiner Anhänger.
Die Behörden werfen Yücel Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vor.Der Name wird dem einen oder anderen vielleicht noch aus seiner Zeit bei der "taz" bekannt vorkommen.
Der Einsender kommentiert:
Mir war bisher nicht klar, dass diese fiesen Browserhersteller ihre Produkte einfach ohne SAP-Abnahme veröffentlichen dürfen, regelrecht unverantwortlich diese Sicherheitspatcherei!:-)
Update: Angesichts der verbotenen Versionen liegt die Vermutung nahe, dass es um SHA1-Zertifikate geht.
Was ich mich bei sowas ja immer frage: Wie können diese Leute im Arbeitsamt das machen? Die wissen doch, dass sie da unmoralische Dinge tun, Unrecht gar.
Das Jobcenter hat 2016 wieder mehr Hartz-IV-Empfänger bestraft: Rund 135.000 von ihnen wurde das Existenzminimum gekürzt. Oft zu Unrecht - fast vier von zehn Klagen gegen die Sanktionen hatten Erfolg.Das kann mir doch keiner erzählen, da nichts gewusst zu haben. Da sollte mal jemand psychologische Feldforschung betreiben.
Ich bin auch auf die Ausreden gespannt, wenn nach dem Krieg die Alliierten kommen und die Hartz-IV-Opfer befreien.
Die vielschichtige russische Einflussnahme auf die Bundestagswahl ist bereits in vollem Gange. Sieben Schritte, um den Schaden für die Demokratie zu begrenzenLest euch mal die ersten Absätze durch. Komplett herbeihalluziniert. Ein Hit Piece. Wer schreibt sowas? Nun, immerhin stehen selbst bei der "Zeit" inzwischen die Autoren dran. Schauen wir doch mal.
Ein Gastbeitrag von Simon Vaut und Jörg ForbrigSagt mir nichts. Mal draufklicken.
Simon Vaut ist Redenschreiber im Auswärtigen Amt. Zuvor war er Referent der SPD-Bundestagsfraktion in deren Verbindungsbüro zur EU in Brüssel. Für die Friedrich-Ebert-Stiftung trainiert er politische Aktivisten in Ländern wie Afghanistan, Simbabwe und dem Kosovo.Wait, what?! Krass. Redenschreiber. Viel unabhängiger geht es ja kaum!
Als Vorstandsmitglied des Vereins Global Bridges ist er an Delegationsreisen unter anderem in den Iran, Irak und nach Israel beteiligt.Global Bridges? Nie gehört. Mal googeln.
2010 wurde der Verein von Alumni der Atlantik-Brücke unter dem Namen Atlantik Forum gegründet.Keine weiteren Fragen.
Gut, dann wird der andere der wichtige Autor sein. Mal gucken, was der so macht.
Jörg Forbrig ist Programmdirektor und Osteuropaexperte beim German Marshall Fund of the United States in Berlin.Are you fucking kidding me!?!?
Update: Haha, ein Einsender schickte mir die Story ein, als ich sie gerade gebloggt hatte, und der kommentierte noch:
Da kann die ZEIT künftig auch Shell-Mitarbeiter über den "Ökologischen Einfluss von Ölbohrungen auf das Ökosystem der Arktis" schreiben lassen.
Hört, hört.
Was Du da über München schreibst, sieht woanders nicht besser aus.o_ODas Ordnungsamt Friedrichshain-Kreuzberg hat nicht mal optische Laufwerke. Ich wollte da neulich wegen Durchsuchungen (also genauer: gaststättenrechtliche Nachschau) in der Rigaer Str. auch die Filmaufnahmen haben, die eine Einsatzhundertschaft gemacht hat. Dialog am Telefon ging so:
RA: Haben Sie auch den Film bei der Akte?
OA: Was für einen Film?
RA: Na da hat die Polizei alles gefilmt. Lesen Sie keine Zeitung?
OA: Also wir haben hier keinen Film bekommen. [Überlegt] Also wir haben hier eine CD, da habe ich mich auch schon gefragt was da drauf ist!
RA: Haben Sie nicht nachgeschaut?
OA: Nein, wir haben dazu kein Laufwerk!
In Utah, wo ich gerade bin, ist zum Beispiel ein heißes Thema, wie man mit Obdachlosen umgehen soll. Salt Lake City ist Mormonen-Hauptquartier, Utah ist überhaupt sehr stark von den Mormonen und ihren Werten beeinflusst, und hat mir zum ersten Mal bei einer Religion das Gefühl gegeben, dass das auch mal gute Auswüchse haben kann, von einer Religion beeinflusst zu sein. Und so ist man hier auch stark überdurchschnittlich daran interessiert, Obdachlosen zu helfen und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Der Effekt, den man auf der Straße sieht, ist aber genau gegenteilig. Dadurch, dass die hier nicht so Scheiße behandelt werden wie anderswo in den USA, gibt es hier vergleichsweise viele davon (die kommen dann halt von weiter weg her, und sterben hier auch nicht so schnell weg wie anderswo).
Aber hey, eigentlich ging es mir um was völlig anderes. Utah ist ein sehr konservartiver Bundesstaat der USA, wenn nicht gar der konservativste. Einer der Abgeordneten im Bundes-Congress aus Utah ist Jason Chaffetz, der dann natürlich in Washington die Parteilinie vertritt, wie alle Polit-Arschkriecher halt. Und das heißt im Moment: Trump-Fanboytum. U.a. hat Chaffetz sich für Trump aus dem Fenster gelehnt, als der Ethikausschuss letzten Monat Bedenken anmeldete bezüglich Trumps Gebaren. Aber wie alle Abgeordneten muss der gelegentlich an der Heimatfront seinen Wählern Rede und Antwort stehen, und das war gestern der Fall. Da spielten sich dann bemerkenswerte Szenen ab. Wie gesagt: Utah ist einer der konservativsten Bundesstaaten der USA.
“So, President Trump,” Chaffetz began, a minute or two into the meeting, before being immediately drowned out by loud boos.“If you want me to answer the question, please give me more than five seconds to answer it, OK?” Chaffetz asked a few minutes later after several people heckled him, claiming he hadn’t adequately answered an audience member’s question about investigating Trump.
Das ist ja schon mal echt krass. Aber mein persönliches Highlight aus der Story ist das hier:“Do you believe in science?” asked Hannah Bradshaw. “Because I do.”Das genau Alter habe ich nicht, aber sie wird in den Medien als "soft-spoken young girl" beschrieben. Das muss einen ja schon mitnehmen, wenn sowas passiert, oder?
Die ganze Veranstaltung lief aber nicht so gut für den Chaffetz. Eine Lehrerin wollte wissen, wo er die rote Linie zieht.
“It’s been two or three weeks,” she said. “We have a problem child.”Another teacher — Chelsie Acosta, from the Salt Lake area — demanded of Chaffetz that he explain to her how she can "tell (students) about where our country got to today.”
One man asked Chaffetz to investigate Trump’s business interests, calling the president “despicable.” His comment received a standing ovation and chants of “Do your job!”
Dazu kommt, dass Chaffetz ursprünglich angesagt hatte, nicht für Trump zu stimmen, es aber dann doch gemacht hat.Update: Es gibt ein Video von dem kleinen Mädchen, und da sagen sie, sie ist 10.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Nicht nur tut er das, sondern er bedient sich bei den Brexiteers (Stop talking the country down) mit seinen Phrasen ;)
Also erstens Mal: Ivanka hat sich angeblich vollständig von der Ivanka-Marke getrennt. Die Behauptung, dass Nordstrom gemein zu Ivanka ist, ist also schonmal direkt eine Lüge.
Zweitens: Breitbart (!) sprang auf den Zug auf und schrieb über 3000 Worte zur Verteidigung von Ivanka.
Da werden sich die Diktaturen in Afrika aber warm anziehen müssen, um noch unseriöser als das rüberzukommen!1!!
The Syrian government executed up to 13,000 prisoners in mass hangings and carried out systematic torture at a military jail near Damascus, rights watchdog Amnesty International said on Tuesday.
Das "up to" klingt ein bisschen nach DSL-Bandbreitenversprechen und in der Tat: Amnesty sagt "zwischen 5000 und 13000 Menschen". Über einen Zeitraum von drei Jahren. Pro Woche 20-50 Menschen. Das ist jetzt noch nicht ganz Auschwitz, aber wir kommen hier in Größenordnungen, bei denen man nur noch von Industriemaßstab reden kann.Die syrische Regierung streitet die Vorwürfe ab.
Amnesty beruft sich auf die Berichte von Zeugen, unter ihnen auch ehemalige Gefängnismitarbeiter. Amnesty sind nicht die ersten, die über Massentötungen bei diesem Gefängnis berichten:
It followed a report issued a year ago by the U.N. Commission of Inquiry on Syria, whose war crimes investigators said they had documented a high number of deaths in Sednaya military prison."Amnesty's findings are almost completely in-line with our 'Death in Detention' paper," Paulo Pinheiro, chairman of the U.N. panel, told Reuters.
Wer das lustig findet, der sei darauf hingewiesen, dass er das um 10:51 vormittags getweetet hat. Um die Zeit ist das Daily Intelligence Briefing.
Die Geheimdienste müssen sich so dermaßen verarscht vorkommen gerade. Dass ich mit denen nochmal sowas wie Mitleid haben würde, hätte ich auch nicht gedacht.
Update: @POTUS hat das retweetet, das ist der steuerfinanzierte offizielle Präsidentschafts-Twitter-Account.
Update: Ein Leser hat mal recherchiert, wie lange so ein Briefing dauert:
Nach den verfügbaren declassified Informationen dauert das Daily Intelligence Briefing offenbar nur 15 bis 20 Minuten. Im Ausnahmefall auch mal länger.
"Mr. Clinton also receives a fifteen-minute oral briefing on security matters every day […]." (S. 20)
"Reagan proved to be a thorough and very intent reader during the typically 20-minute sessions […]" (S. 137)Obama hat angeblich fünf bis zehn Minuten in die Lektüre gesteckt.
Update: Krass, das wird ja immer übler: Jetzt äußert sich auch noch Sean Spicer, der Sprecher des Weißen Hauses, zu Nordstrom. WTF?! Haben die überhaupt gar keine Scham da!? Der Aktienkurs von Nordstrom ist übrigens am Ende des Tages deutlich im Plus.
Leider sind solche Kurse weit verbreitet. An der VHS Stuttgart gibt es gleich mehrere davon:Drei der vier Makeup-Kurse sind von der selben "Dozentin". Kapitalismus, Fuck Yeah!Business-Make-Up
Schminkschle für die Frau
Das Turbo-Make-Up für Frauen
Make-Up für junge FrauenBesonders übel ist aber High Heels - "Laufen lernen mit Haltung"
Aber vielleicht darf man an Volkshochschulen keine so hohen Anforderungen stellen. Immerhin, darauf weit ein anderer Einsender hin, gibt es an der VHS Unna ("Gütesiegel Weiterbildung") einen Tarot-Karten-Legen-Kurs.
Wie kommt es eigentlich, dass diese Organisationen das Wort "Hochschule" in ihrem Namen tragen dürfen?!
Update: Bei aller Aufregung über Schmink- und High-Heel-Kurse darf man auch nicht aus dem Auge verlieren, dass die Volkshochschulen auch ein Hort von Esoterik und anderer Pseudowissenschaft sind. Ein Einsender kommentiert:
Nur kurz dazu: Das mit Eso-Kursen an Volkshochschulen ist leider extrem verbreitet und eher die Regel als die Ausnahme. Bachblüten, Homöopathie, Pendeln, ...
http://blog.gwup.net/2014/09/01/keine-esoterik-mehr-an-osterreichs-volkshochschulen/
http://blog.gwup.net/2011/07/20/vhs-viel-hochgradiger-schwachsinn/
http://www.skeptiker-blog.ch/2011/07/die-volkshochschule-ein-hort-der.htmlIch würde behaupte dass es vermutlich schwieriger ist, eine VHS zu finden, die keine Esoterik anbietet als andersrum.
Update: Und ein weiterer Einsender weist auf folgendes hin:
Schminkkurs an der Volkshochschule? Gähn.
Tarot-Karten-Legen-Kurs? Schon besser.
Richtig gut: der Bochumer Naturheiltag!
Jedes Jahr aus neue veranstaltet die VHS Bochum in den Räumen der VHS Bochum ein unglaubliches Quacksalber- und Eso-Treffen namens "Naturheiltag". Hier das Programm von diesem Jahr.Bachblütentanz, Blut-Tuning, Reality Choice....
Dieses Jahr zum 20sten Mal. Bildungsauftrag ftw!!
(Danke, Lutz, Franz, Hanno)
> Von: [Leser] > An: [Reporter] > Betreff: Re: Das leise Sterben der Wahrheit > > Sehr geehrter [Reporter], > > Sie hatten mich auf die Website https://euvsdisinfo.eu aufmerksam > gemacht, aus der Sie auch zitiert hatten. Dort lese ich > nun heute: > > "The Bulgarian outlet “BG news 168” gave us this curious news that the > EU Court (we’re not sure which court they refer to) has ruled that after > March 2017, Europeans are no longer allowed to baptise their new-borns." > https://euvsdisinfo.eu/eu-bans-baptising-children/ > > Unten steht im Impressum > "the EU’s East StratCom Task Force… was set up after EU Heads of State > and Government stressed the need to challenge Russia’s ongoing > disinformation campaigns" > > Die Republik Bulgarien gehört doch aber nicht zur Russischen Föderation > sondern ist ein EU-Mitglied? > > Oder ist 'The Bulgarian outlet “BG news 168”' eine verschleierte > russische Quelle? Ein Impressum finde ich dort nicht. > > Alles sehr verwirrend. > > Ich sende Ihnen das nicht, weil ich meine, daß Sie das irgendwie > kommentieren müßten. Die Site euvsdisinfo.eu scheint mir aber nicht so > komplett bedenkenlos zitierfähig. Als Ihr Leser wäre mir lieb, > Sie geben dieser Quelle kein zu großes Gewicht bei Ihrer > Nachrichtenbeschaffung. > > Freundliche Grüße > > [Leser] ________________________________________ [Reporter] schrieb > > Werter [Leser], die genannte EU StratCom-Abteilung StratCom East beschäftigt sich mit russischer und Kreml-naher Propaganda in der EU bzw. auf die EU gerichtet. Insofern steht Bulgarien nicht wie früher als faktische Sowjetrepublik, sondern als EU-Mitgliedsstaat im Fokus dieser Abteilung. > > Mit besten Grüßen, > [Reporter] ________________________________________ Von: [Leser] An: [Reporter] Betreff: Re: Das leise Sterben der Wahrheit > mit russischer und Kreml-naher Propaganda in der EU Ja doch - habe ich durchaus verstanden. Es soll doch aber offenkundig eine bulgarische Quelle (also eine EU-Quelle?) der Desinformation überführt werden? > "The Bulgarian outlet “BG news 168” Oder sind das getarnte Russen? Also - Transparenz zur Beförderung der Wahrheit fühlt sich für mich anders an. Beste Grüße [Leser] ________________________________________ Betreff: AW: Das leise Sterben der Wahrheit Von: [Reporter] An: [Leser] kreml-nahe Quellen sind nicht notwendigerweise russische Quellen. ________________________________________Oder, zusammengefasst: Kreml-nahe Quellen erkennt man daran, dass sie Propaganda schreiben. Und Propaganda erkennt man daran, dass sie Kreml-nahe Positionen vertritt. Gut, dass wir das mal geklärt haben!
Akt 2: Stadt Köln stellt Blitzer auf, der ab 60 km/h blitzt. 7,6 Mio Euro Einnahmen durch Knöllchen.
Akt 3: Jemand merkt es, will sein Geld zurück.
Die Stadt ist der Meinung, dass die Verfahren, in denen die Bußgelder bereits gezahlt wurden, rechtswirksam und abgeschlossen sind – die Autofahrer bekommen dementsprechend ihr Geld nicht wieder zurück.Wait, what?! Wie geil ist DAS denn!? (Danke, Roland)
Beide reden sich um Kopf und Kragen, aber die SJWs löschen dann schnell ihre peinlichen Tweets.
Ich frage mich, ob dem Trump einfach noch keiner erklärt hat, wie man Tweets wieder löscht, ob dem seine alten Tweets schlicht nicht peinlich sind, oder ob er das nicht alles mit voller Absicht macht.
Stellt euch mal vor, ihr wäret US-Präsident, und ihr wurdet von den ganzen Rednecks gewählt. Eigentlich seid ihr eher progressiv drauf, habt jahrelang für Abtreibungen argumentiert, für eine ordentliche staatliche Gesundheitsversorgung, für Drogenliberalisierung. Ihr müsst jetzt irgendwie diese Hillbillies befrieden, damit die nicht mit Mistgabeln nach Washington kommen. In Sachen Signalling macht Trump gerade aus der Perspektive alles richtig, und da sind auch die alten peinlichen Tweets alle eher Asset als Liability.
Aber hey, was ich eigentlich sagen wollte: Ich brauche eure Hilfe. Arnold hat ja bei Trumps Amtseinführung seine Reality-TV-Sendung "The Apprentice" übernommen, und ohne Trump gingen natürlich direkt die Einschaltquoten runter. Seit dem piesacken die sich gegenseitig aus der Ferne. Arnold meinte dann irgendwann, hey, Trump, lass uns tauschen. Du machst Apprentice, ich mach Präsident! :-)
Trump hat daraufhin beim National Prayer Breakfast (nein, wirklich!) dazu aufgerufen, für Arnold zu beten. Also nicht direkt für Arnold, für Einschaltquoten. Glaubt ihr nicht?
President Donald Trump veered off script at the start of the National Prayer Breakfast Thursday when he asked a room full of lawmakers, foreign dignitaries and religious leaders to pray for Arnold Schwarzenegger so that ratings of his show — NBC's "The Apprentice" — would go up.
Also ich für meinen Teil kann nur sagen: you had me at "National Prayer Breakfast". WTF?!Aber da ging mir durch den Kopf: Was wir jetzt brauchen, ist ein GIF. Arnold geht in die Vergangenheit, um Trump zu verhindern. Ich finde gerade keine Bilder von Miles Dyson (dem Cyberdyne-Chef in Terminator 2) mit Arnold in einem Bild. Das wäre glaube ich das angebrachte Motiv an der Stelle. Da halt über den Dyson einen Trump-Kopf photoshoppen.
Oder man könnte auch einen Photoshop machen mit einem Trump-T800, der Arnold jagt. Denkt euch mal was schönes aus, und viel Spaß dabei!
Update: Oh das war anders herum. Erst hat Trump zum Gebet gerufen und dann hat Arnold gemeint, wir können ja tauschen, dann können die Leute wieder ruhig schlafen.
Das Amt wird ihn vernünftig machen, sein Kabinett ihn zähmen. Eine Diktatur? Undenkbar. Wie Journalisten, Politiker, Schriftsteller und Diplomaten Hitlers Ernennung zum Reichskanzler kommentierten.Besonders fies ist diese Parallele:
Dabei hatte Hitler in Mein Kampf und in seinen zahlreichen Reden vor 1933 nie verheimlicht, was er, einmal an der Macht, zu tun gedachte: das demokratische "System" von Weimar abzuschaffen, den "Marxismus" (womit Sozialdemokratie und Kommunismus gleichermaßen gemeint waren) "auszurotten" und die Juden aus Deutschland zu "entfernen". Was die Außenpolitik betraf, hatte er keinen Hehl daraus gemacht, dass es ihm zunächst um die Revision des Versailler Vertrages ging, das langfristige Ziel aber auf die Eroberung von "Lebensraum im Osten" gerichtet war.Und genau wie Trump heute hat man es Hitler damals auch nicht geglaubt.
Das ZDF hatte vor Gericht argumentiert, dass die männlichen Kollegen der Klägerin mehr Berufserfahrung hätten. Bei der Entscheidung, wie viel jemand beim ZDF verdiene, sei das Geschlecht kein Kriterium. Die Vergütung der freien und festen Mitarbeiter werde weitgehend durch Tarifverträge bestimmt, sagte ein Sprecher. "Geschlecht, Alter, Religion etc. spielen hierbei keine Rolle."Ich glaube ja, die Wurzel allen Übels ist, wenn man sein Gehalt mit dem anderer vergleicht. Vorher war man vielleicht nicht glücklich aber zufrieden, danach ist man vom Neid zerfressen und fühlt sich diskriminiert. Wenn das Gehalt objektiv zu wenig wäre, hätte man den Job halt nicht annehmen dürfen.
Ich weiß ja nicht, was für Gehaltsstrukturen das ZDF so hat, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendjemand Reichtum anhäuft. Der Vorstand vielleicht. Aber doch nicht Reporter!?
Update: Oha, das muss ich revidieren. Claus Kleber hatte 2008 einen Vertrag über 600.000 Euro. Heilige Scheiße!
Im Moment versuchen sich die Democrats zu revanchieren. Der Senate muss Trumps Kabinettskandidaten absegnen und darf sie vorher ausführlich befragen. Die Democrats haben sich entschieden, dann da so viel aufzuhalten wie möglich. Wieviel sie tatsächlich aufhalten können, ist so ein bisschen unklar, weil sie nicht die Mehrheit haben. Als sich jetzt zwei Kandidaten vor dem Senat verteidigen sollten, Steve Mnuchin als Finanzminister und Tom Price als Gesundheitsminister, da haben die Democrats die einen Tag lang befragt und sind am zweiten Tag einfach nicht hingegangen. Sie haben die Anhörung boykottiert. Damit wäre die minimale Anzahl an Stimmen für eine Bestätigung nicht zustande gekommen und die Abstimmung hätte abgesagt werden müssen.
Da stellt sich natürlich direkt die Frage, wie das jemals besser werden soll, wenn die beiden Parteien im Senat sich gegenseitig dermaßen verachten.
Aber es sieht für mich auch so aus, als sei "post-faktisch" gar nicht mehr die Bruchstelle, vielmehr könnte man die post-politische Gesellschaft ausrufen oder so. Wie krass.
Demokratie 2.0!
Dänemark will als erstes Land der Welt einen digitalen Botschafter ernennen, der die Beziehungen des Landes zu Firmen wie Apple, Microsoft und Google pflegen soll. „Diese Konzerne sind eine Art neue Nationen geworden, und dazu müssen wir uns verhalten“, sagte Außenminister Anders Samuelsen der Zeitung „Politiken“ „Das sind Firmen, die Dänemark genauso beeinflussen wie ganze Länder.“In Shadowrun dominieren die transnationalen Konzerne die Politik und Nationen spielen keine Rolle mehr. Seine Konten hat man bei der Zurich Orbital Gemeinschaft Bank. (Danke, Jan)
Das hat mich ein bisschen zum Nachdenken gebracht, und mir fiel auf, dass es mich enorm mitnimmt, dass es in 1984 smarte, kompetente Fieslinge braucht, um so ein Schweinesystem aufzubauen. Und bei uns in der Realität können es ein paar Clowns mit einem Twitter-Account durchziehen.
Das heißt doch für mich, dass diese ganze Ära der Zivilisation und Stabilität bisher eine Illusion war, oder nicht? Nicht nur ein bisschen eine Illusion. Eine krasse Illusion, die uns alle in einem falschen Gefühl der Sicherheit eingelullt hat.
Das lässt die ganzen Diskussionen in der Schule über die Nazizeit für mich in einem ganz neuen Licht erscheinen. Das ganze "naja das waren halt schwierige Zeiten damals mit der Weltwirtschaftskrise und so, aber wir heute in unserer stabilen Demokratie, bei uns wäre das viel unwahrscheinlicher" war doch Selbstbetrug, oder kann man da zu einem Schluss kommen?
Der ist ja jetzt in der freien Wirtschaft und kann damit nicht mehr von der Kanzlerin entlassen werden für seine Untaten. Das perfekte Bauernopfer also.
Und "mein Name ist Hase, ich wusste von nichts" ist ja schon immer ein ganz tolles Zeichen.
Wieso tritt eigentlich nicht die Merkel zurück? Sie ist ja verantwortlich dafür, dass Pofalla das Amt gekriegt hat damals.
Agencies shall, to the extent consistent with applicable law, ensure that their privacy policies exclude persons who are not United States citizens or lawful permanent residents from the protections of the Privacy Act regarding personally identifiable information.
Wobei ich das ja eher so lesen würde, dass Privacy Shield eben unter "applicable law" fällt (denn Privacy Shield ist ein internationales Abkommen, und das ist damit äquivalent zu einem US-Bundesgesetz. Aber ich bin kein Jurist.
Aber rein von der Geschwindigkeit, mit der die Schenkelklopfer reinkommen (jetzt sind auch noch Jared Kutchner Kushner und Sean Spicer in zwei Bundesstaaten im Wahlregister), erinnert mich das gerade mehr als eine Sitcom als an Reality TV. Ich warte hier geradezu auf die Fake-Lacher vom Tape. So aus Lautsprechern am Straßenrand oder so.
Was für eine Welt, in der wir leben!
The White House will publish a weekly list of crimes committed by immigrants
Mich hat ja per Mail jemand gefragt, wo eigentlich die rote Linie bei Hitler war, ab wann ein gewalttätiger Widerstand gerechtfertigt war. Die eigentliche Frage war natürlich, wo man heute eigentlich die rote Linie zieht. Ab wann sagt man: OK, das war ein Schritt zu weit, wir müssen bewaffneten Widerstand leisten. Das ist eine Frage, die mich auch seit meiner Schulzeit beschäftigt. Rückblickend ist das ja immer relativ leicht, zum Schluss zu kommen, dass da mal jemand was hätte machen müssen. Aber ab wann genau?
Update: Übrigens, wo wir gerade bei Faschismus 2.0 waren: "First, they came for the Iranians". Ein ausgesprochen gruseliger Vor-Ort-Bericht aus den USA über neue Repressionen gegenüber Iranern. Wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr auch noch Die Kommentare dazu bei Hacker News lesen, wo sie berichten, dass das auch für Green Card-Besitzer gilt. Das ist mal echt krass.
Genug Kohle, dass die Bundesregierung schnell das Archivgesetz reformiert hat, um die Geheimdienste auszunehmen.
Das ist ein Riesenskandal. Aber es ist auch ein bisschen erfreulich, zu sehen, auf wie dünnem Eis deren Bullshit gebaut ist, dass die sich zu so entlarvenden Gesetzesänderungen genötigt sehen, nur weil eine Journalistin ein bisschen mit Klage droht.
Aber fürchtet euch nicht, es gibt noch genug andere Dinge freizuklagen.
Zur Erinnerung: Das war der einzige Big Data-Fuzzy im Silicon Valley, der Trumps Wahlsieg kommen sah.
New hotness: Mexiko ruft "Mexico first!" aus.
Wie im Sandkasten!
Und gleichzeitig bereitet sich China schonmal auf ihre neue Rolle als führende Supermacht vor.
Kanada reagierte übrigens mit einem "wir würden euch gerne helfen, lieber Mexikanische Brüder und Schwestern, aber unsere eigenen wirtschaftlichen Interessen kommen zuerst und wir sind auf Handel mit den USA angewiesen.
BREKEND Wij spraken met een getuige over Trumps Golden Shower. Morgen. @Telegraaf @MrNedjerovÜbersetzt heißt das: EILMELDUNG: Wir sprachen mit einem Zeugen über Trumps goldene Dusche. Gemeint ist, dass Trump gerade in Holland eine riesige Protz-Jacht bauen lässt, und da ausdrücklich eine goldene Dusche installiert haben wollte. Hier ist ein Foto davon.
Aber natürlich war das (absichtlich) missverständlich und anscheinend sind ein paar russische Medien voll aufgesprungen und haben sowas wie "ZEUGE FÜR TRUMPS SEX-ESKAPADEN PACKT AUS" verbreitet. Daraufhin hat der Journalist wohl ein bisschen Druck gekriegt, den Tweet wegzumachen und sich auch wortreich entschuldigt :-)
Hier ist ein Bild der "Jacht" (eher ein Kreuzfahrtschiff von der Größe her).
Update: Kris Köhntopp hat mehr Details. Das war nicht kürzlich, wie sich rausstellt, sondern in den 80er Jahren.
Der Punkt war, daß das alles 30 Jahre her ist, und Jos da einen Witz gemacht hat, der eskaliert ist.
Nichtsdestotrotz ist die Story interessant, weil a) die Yacht selbst eine spannende Geschichte hat und ein Star in einem James Bond Film ist, b) Trump sie praktisch umsonst bekommen hat (29 Mio, und noch eine Million Rabatt, wenn er sie umbenennt, weil Kashoggi sie nicht in Trumps Händen mit dem Namen seiner Tochter wissen wollte - kann ich verstehen), c) die Geschichte der Werft spannend ist und sie eine lange Historie an Kreuzfahrtschiffen für Superreiche hat und d) Trump nach der Yacht eine noch größere bauen wollte und die Holländer dafür bezahlen sollten. Das ging schief und am Ende mußte Trump die Werft kaufen.
Die Jacht gehört inzwischen übrigens nicht mehr Trump, der hat sie 1991 verkauft — und dabei 9 Millionen Dollar Verlust eingefahren. (Danke, Vincent)
Update: Ein Einsender erklärt:
Das Bahnleitsystem (bei DB LeiDis) ist quasi eine Routing-Software, die die Zugfolge und die Strecken, auf denen die dann fahren, steuert.
Das ist nicht, ich wiederhole, NICHT die Stellwerkstechnik, die liegt weiterhin physikalisch mit den Außenanlagen gekoppelt an der Strecke.
Das Leitsystem ist sowas wie bei DBAG oder der S-Bahn die Betriebszentrale. Wenn die ausfällt, dann ist das zwar trotzdem Scheiße, weil dann über kurz oder lang alles stehenbleibt (Verfügbarkeit), aber nicht kritisch (Sicherheit).
Update: Ein anderer Einsender widerspricht:
Da ich zwar im Bereich Bahntechnik, aber nicht bei Siemens tätig bin, kann ich nur aus den ziemlich knappen Informationen und den verfügbaren Pressemitteilungen zu Iltis (Integrales Leit- und Informationssystem) meine Schlüsse ziehen.
Laut diesem Wiki-Artikel sind die Stellwerke über dieses System steuerbar und die Fahrdienstleiter kann zusätzlich zu den automatisch stattfindenden Vorgängen Bedienhandlungen durchführen und "Stellwerke fernsteuern".
Der Name (Integrales) und die Eigenschaften deuten darauf hin, dass hier die Funktion des LeiDis mit der des Fahrdienstleiters kombiniert wird. Diese Arbeitsweise wird in der DB als "steuernder Durchgriff" bezeichnet, wobei es sich meinen Kenntnisstand entzieht ob diese Funktion bei der DB bereits im Einsatz ist. Gewünscht wird sie auf jeden Fall, da damit der Disponent anstatt dem Fahrdienstleiter bedienen kann um bestimmte Züge zu priorisieren.In einem ausführlicheren Artikel über das Leitsystem in der Cloud wird deutlicher dargestellt, dass sämtliche Funktionen, also auch das Stellwerk, in der Cloud virtualisiert wurden.
Deutlicher Hinweis darauf ist der Satz: "Dabei ist für die Bedienung des Leitsystems, mit dem unter anderem das Gesamtsystem überwacht und die Weichen gestellt werden..." und der Vermerk des 3-Rechner-Systems.
2 von 3 Rechnersysteme, "Weichen stellen" und Überwachung sind typisch für die Sicherungsebene des Stellwerks und nicht für LeiDis.
Positiv ist hervorzuheben, dass immer noch die Möglichkeit besteht auf einen lokalen Rechnerverbund zurückzufallen, wobei dabei (wahrscheinlich) die Funktionen Bedienhandlungen und Zuglenkung erhalten bleiben, während die Fahrgastinformationen und der steuernde Durchgriff entfällt.Außerdem möchte ich den vorherigen Einsender auch zum Thema Betriebszentrale DB ergänzen: Aus der BZ werden die Bedienhandlungen des Stellwerkes getätigt, wobei sowohl in der BZ eine Bedienebene mit einem redundanten (akitves/passives) Rechnersystem existiert, als auch eine Bedienebene in jeder angeschlossenen Unterzentrale. Die UZ beinhaltet bei der DB auch immer die Stellwerksebene, aber in einem extra Raum getrennt von der Fahrdienstleiterstelle. Ein Ausfall der BZ würde dazu führen, dass die Fahrdienstleiter aus der BZ in die UZs fahren müssten und von dort den Betrieb steuern würden. Somit würde nicht alles über kurz oder lang stehenbleiben, sondern nur so lange wie die Fdl benötigen um die UZ zu erreichen und dort ihre Tätigkeit aufzunehmen. Dieser Fall ist meines Wissens aber in Deutschland noch nie so vorgekommen.
Der Aufbau für Siemenstechnik sollte prinzipiell gleich sein, mir sind aus meiner Tätigkeit keine signifikanten Unterschiede bekannt.
(Danke, Florian)
Hier kommen gerade vereinzelte Mails rein, der Soros habe ja diese Frauenmärsche mitfinanziert!1!1 Äh, ja und? Selbst wenn? Sind die dadurch weniger legitim, wenn Soros das Campaigning finanziert oder vielleicht sogar Busse bezahlt? Sind die Frauen dadurch keine echten Demonstranten mehr oder was?!
Im Übrigen: George Soros hat durch Trumps Wahl ca eine Milliarde Dollar verloren. So allwissend wie die Rechten anscheinend glauben ist der also eher nicht.
Kommt zurück, wenn Soros etwas Illegales tut. Waffen liefert oder so. Bis dahin interessieren mich irgendwelche "aber aber aber Soros!!1!"-Mails nicht.
Money Quote:
Wenn jemand das Gefühl hat, ein anderer verschweige seine wahren Absichten, dann muss er, sorry, den Nachweis führen. Und nein, dass eine Zeitung Immobilienanzeigen druckt, beweist nicht, dass ihre Redaktion von der Immobilienwirtschaft gelenkt wird.:-)
Update: Wo kommt eigentlich der Kampagnen-Vorwurf her? Vom ehemaligen Nachrichtenmagazin!
Zu groß war auch der Druck der Öffentlichkeit und insbesondere einiger Berliner Medien.
Welchen Druck der Öffentlichkeit die da meinen, erschließt sich mir nicht. Die Öffentlichkeit hat eher in Richtung Holm Bleibt gedrückt.
Die Täter hielten nach Angaben der Bundespolizei bei ihrer Arbeit gezielt nach Touristen Ausschau, die mit den Einzelheiten der Berliner Fahrscheinpraxis nicht vertraut waren. Wenn diese falsche Tickets kauften oder ihre Fahrscheine vor Fahrtbeginn nicht vorschriftsmäßig entwerteten, setzten die Kontrolleure diese etwa unter Druck und forderten "vehement" ein Bußgeld von 60 Euro in bar. Quittungen gaben sie nicht heraus. Dabei ignorierten sie die eigentlich für solche Fälle geltenden Kulanzregeln. Ihrem Arbeitgeber verschwiegen sie die Einnahmen und behielten sie für sich.Das passiert halt, wenn man immer den billigsten Anbieter nimmt.
Die Presse reagierte so ein bisschen verwundert auf die Sache, und hat dann auch mal Kellyanne Conway befragt, die während des Wahlkampfes immer für Trump lügen musste, äh, ich meine, seine Pressevertreterin war. Jetzt ist sie "White House Counselor" (was ich ja eh einen total großartigen Jobtitel finde, weil man auch Psychologen als Counselor bezeichnet, so Leute, die nach großen Katastrophen dazugerufen werden, um den Leuten in Schockstarre gut zuzureden).
Die Presse wollte also von ihr wissen, was denn da gerade passiert sei, dass der Pressesprecher von Trump offensichtliche Lügen verbreitet. Und Conways Antwort war: Das waren keine Lügen, das waren "alternative facts".
Das führte dazu, dass ich heute beim Frühstücken auf dem CNN-Fernseher diesen großartigen Screenshot nehmen konnte, der dann wenig später so aufgeklärt wurde. Gut, dass wir das mal geklärt haben, CNN!
Das ist hier gerade wie eine Episode der Twilight Zone. Unglaublich.
Update: Der Tweet des Tages kommt von Merriam-Webster :-)
ich lese gerade deine Gedanken zu Yolocaust und da fällt mir eine Situation aus meiner Schulzeit ein. Nein, wir haben kein KZ besucht. Die Nazi-Zeit war eh in Geschichte nur angekratzt worden. Das meiste dazu haben wir im Deutschunterricht vermittelt bekommen, weil der Deutschlehrerin das wichtig war.Und sie schickt auch noch ein paar weiterführende Links mit: Ein Luftfoto und Wikipedia eins und zwei.Aber ich habe in der 9. Klasse an einem Schüleraustausch mit Paray-Vielle-Poste in Frankreich teilgenommen, und damals haben wir das im Wald von Compiègne gelegene Waffenstillstandsmuseum besucht. Die Geschichtsträchtigkeit dieses Ortes war uns deutschen Kids schon irgendwie bewusst, aber unsere Austauschpartner sahen das alles nicht so eng und nur Minuten nach der Führung durch das Museum fanden wir uns draußen wieder und die ersten rannten durch die Parkanlage, setzen sich auf den Gedenkstein in der Mitte und packten das Proviant aus. Manche spielten fangen.
Eine der Lehrerinnen stand etwas abseits und fing an zu weinen. Als wir fragten, was denn los sei meinte sie, dass sie das einfach überwältigt hätte. Das Deutsche und Franzosen einige Jahrzehnte später an einem Ort wie diesem friedlich zusammensitzen und entspannt Fangen spielen. Neben dem französischen Schüler, der uns auf dem Schulhof mit Heil Hitler begrüßte wohl der einschneidenste Moment des Austauschs.
Generell finde ich diesen Bitchmove von 1940 interessant, dabei ist er den Wenigsten bekannt. Er zeigt einmal mehr was Hitler für eine widerliche Person war. Eine einfache Unterwerfung war ihm nicht genug. Er musste die Franzosen zusätzlich demütigen, in dem er denselben Ort wie 1918 wählte.
Update: Ein anderer Einsender kommentiert:
Hitler hat hier nur exakt den Bitchmove wiederholt, den zuvor die Franzosen 1918 gemacht haben. Denn denen war eine einfache Unterwerfung nicht genug. Sie wählten für die Unterzeichnung der Kapitulation Deutschlands exakt den Platz (Versailles), wo sich zuvor 1871 Wilhelm zum Deutschen Kaiser hat ausrufen lassen.
Wie das so ist mit Auge um Auge, Zahn um Zahn. Am Ende kann keiner mehr beißen oder sehen.
Update: Geht noch weiter mit den Bitchmoves :-)
Hi, wenn man schon die Henne-Ei Frage dieses speziellen Austauschs von Aufmerksamkeiten zwischen Deutschland und Frankreich angeht sei darauf verwiesen, dass der ursprüngliche Bitchmove natürlich von Wilhelm ausging, der sich im französischen Prunkschloss des eben erst besiegten Gegners zum Deutschen Kaiser krönen lies.
Oder anders: Was ist daran verwerflich?
Ist das nicht die Idee von einem Denkmal, einen Platz zu schaffen, wo man nachdenken kann?
Ich weiß nicht, ob ihr mal mit einer Schulklasse zu einem KZ gefahren seid. Bei mir in Westberlin war das Teil des Kurrikulums. Wir sind nach Sachsenhausen gefahren mit der Klasse. Und ich erinnere mich noch ganz genau, dass auf dem Weg zum KZ einige Schüler halt überschwänglich herumgeturnt haben, mit ihrem Walkman oder einem Gameboy oder so gespielt haben vielleicht, sich laut mit ihren Kumpels unterhalten und gescherzt. Auch noch kurz vor dem Tor von dem KZ. Ein paar auch noch auf dem Gelände. Denn es dauert ein bisschen, bis die Enormität der Situation bei allen ankommt. Aber sie ist bei allen angekommen. Ich glaube heute, dass das auch ein Mechanismus ist, um mit so etwas überhaupt umgehen zu können, gerade als Kind oder Jugendlicher.
Eine der "Angeklagten" bei Yolocaust kam aus Südamerika, wenn ich das richtig gesehen habe. Der wird man also keinen Vorwurf machen können, am Holocaust beteiligt gewesen zu sein. Wertet das das Denkmal ab, wenn Unbeteiligte in seiner Nähe auf auf dem Gelände … halt leben? Heißt Denkmal, dass man da mit gekrümmter Körperhaltung still schluchzen muss? Ist das nicht im Gegenteil auch ein gutes Zeichen, wenn das Leben weitergeht, wenn aus etwas so Furchtbarem trotzdem etwas wie Lebensfreude entspringen kann?
Ich habe mir solche Gedanken mal auf einem Friedhof gemacht, wo man ja ähnlich argumentieren kann, dass das ein Ort für das stille Gedenken an die Verstorbenen ist. Aber was würdet ihr lieber haben wollen, wenn ihr mal tot seid, dass auf eurem Grab Kinder fröhlich tanzen, oder dass da schwarz gekleidete Leute miese Laune haben?
Ich weiß nicht, was die Antwort ist. Aber so einfach sollte man es sich glaube ich nicht machen.
Update: Einige Einsender schreiben mir, dass der Künstler hinter dem Holocaust-Denkmal sich auch mal zu der Frage geäußert hat, und er hat wohl ausdrücklich dazu aufgerufen, das Denkmal auch "profan" zu nutzen, nicht nur zum schlechte Laune haben. Ein Einsender formulierte sehr schön:
Das Denkmal in Berlin ist sehr auffällig, sehr groß und sehr zugänglich, nichtsdestotrotz ist es außerdem unfassbar schlicht. Die ersten Attribute sind offensichtliche Parallelen zum Gegenstand des Denkmals. Faszinierend finde ich allerdings den Effekt, den es in der Interaktion mit Menschen hat. Diese Schlichtheit und Zugänglichkeit sorgt dafür, dass in ebendieser Interaktion sehr viel mehr von den Menschen (und ihrer Auseinandersetzung mit dem Gegenstand) zu sehen ist als vom Denkmal selbst. In dieser Weise ist es ein riesiger Spiegel, der den Menschen vorgehalten wird. Und dieser Effekt kommt auf jedem Bild krass raus. Verstärkt noch dadurch, dass auf jedem Bild, aus jeder Perspektive trotz der Schlichtheit unmittelbar klar ist, dass es DIESES Denkmal ist. In der Hinsicht ist das ganz schön großartig!
Das erste, was bei Rust auffällt: Man kann es nicht aus den Sourcen bauen. Ich möchte immer gerne vermeiden, anderer Leute Binaries auszuführen. Das ist eine Policy bei mir. Wenn ich es nicht selbst gebaut habe, will ich es nicht haben. Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen der Buildprozess zu furchtbar ist, oder so fragil, dass das selbstgebaute Binary am Ende nicht so gut funktioniert wie das "offizielle", weil die auf irgendwelche speziellen Compilerversionen setzen oder so. Die einzigen Sachen, die ich hier nicht selber baue, sind im Moment Chrome, Libreoffice (falls ich das so einmal pro Jahr mal brauche) und ripgrep. Und ripgrep wollte ich mal ändern. Außerdem finde ich Rust von den Konzepten her spannend und will mal damit rumspielen.
Erste Erkenntnis: Die neueren Versionen von openssl-rust können OpenSSL 1.1. Allerdings kann man Rust nicht aus den Sourcen bauen, ohne schon eine Version von Rust zu haben. Das finde ich sehr schade. Das ist ein Spannungsfeld, das viele Programmiersprachen betrifft. Programmiersprachen haben Angst, erst ernst genommen zu werden, wenn sie self-hosting sind. Die Download-Seite von Rust will einem erstmal Binärpakete aufdrücken, was ich immer ein schlechtes Zeichen finde. Binärpakete ist der schlechte Kompromiss für Leute, die zu doof sind, aus den Sourcen zu bauen. Und die sind bei Rust nicht Zielgruppe. Dafür ist die Lernkurve zu steil bei Rust.
Aber wenn man runterscrollt, kriegt man auch die Quellen. Und wenn man da configure und make aufruft, dann … zieht der ungefragt ein Binärpaket einer älteren Rust-Version, installiert das, und baut dann damit. Das vereint die Nachteile von "aus Binärpaket installieren" mit der Wartezeit von "aus Quellen bauen" und weicht etwaigen Vorteilen weiträumig aus. Völlig gaga. Aber es gibt eine configure-Option, dass man das installierte Rust haben will.
Aus meiner Sicht ist der perfekte Kompromiss, was Ocaml macht. Da kommen die Quellen mit einem kleinen C-Bootstrap-Interpreter, und der baut dann den Compiler, und der baut sich dann nochmal selber. So muss das sein. Ist es aber bei Rust leider nicht. Bei Go auch nicht mehr, übrigens.
Anyway. Wenn man das über sich ergehen lässt und Rust aus den Sourcen baut, dann kriegt man eine Version ohne cargo. cargo ist das Packaging-Tool von Rust. Ohne cargo kann man nichts bauen. Insbesondere kann man nicht cargo ohne cargo bauen. Und da muss ich sagen: WTF? Selbst GNU make kann man ohne make bauen! Das ist ja wohl absolut offensichtlich, dass man solche Henne-Ei-Probleme vermeiden will!?
Insgesamt muss ich also meine Kritik zurückziehen, dass Rust immer noch nicht mit OpenSSL 1.1 klarkommt. Tut es, nur halt anscheinend nicht in der stable-Version. Aber diese cargo-Situation finde ich ja noch schlimmer als die OpenSSL-Situation war. Meine Güte, liebe Rust-Leute! Bin ich ernsthaft der erste, der über das Bootstrapping nachdenkt?!
Oh ach ja, ripgrep. ripgrep kann man nicht mit der Stable-Version von Rust kompilieren. Und auch nicht mit der Beta-Version. Das braucht die Bleeding-Edge-Version.
Nun ist Rust eine relativ frische Sprache und sie haben daher eine Familienpackung Verständnis für so Kinderkrankheiten verdient. Aber dann nennt euren Scheiß halt nicht Version 1.irgendwas sondern 0.irgendwas.
Update: Wie sich rausstellt, lässt sich ripgrep doch mit älteren Rust-Versionen kompilieren, allerdings dann ohne SIMD-Support. Wenn ich ripgrep ohne SIMD-Support haben wollen würde, könnte ich auch grep -r benutzen oder silver surfer. Was ich versucht habe, um ripgrep zu bauen: git clone + cd ripgrep + ./compile. Mir erklärt jetzt jemand per Mail, dass das gar nicht der offizielle Build-Weg ist unter Rust. Das hat sich mir als Rust-Neuling so nicht erschlossen. Und es wirft die Frage auf, wieso der Autor von ripgrep dann ein configure-Skript beliegen muss und das dann auch noch was anderes tut als der Standard-Buildweg. Ist der Standard-Weg kaputt und man kann die zusätzlichen Flags, die er da benötigt, nicht einstellen?
Update: Ein paar Leute fragen jetzt rhetorisch, wie ich denn meinen C-Compiler gebootstrappt habe. Das Argument könnte man gelten lassen, wenn es von Rust aus möglich wäre, einen C-Compiler zu bootstrappen. Ist es aber nicht. Aber mit einem C-Compiler kann man diverse andere Sprachen bootstrappen, u.a. Go, Lisp, Forth, Scheme, Ocaml, C++, Javascript, Java, .... Aber um kurz die rhetorische Frage zu beantworten: Meinen C-Compiler habe ich cross-compiled. :-)
Update: Bei Ocaml ist es auch nicht so rosig, wie ich es geschildert habe. Der in C geschriebene Interpreter ist bloß ein Bytecode-Interpreter, und ein vor-gebauter Bytecode liegt dann halt binär bei. Ist auch nicht ideal. Das ist halt auch ein schwieriges Problem. Ich frage mich halt, ob man bei sowas wie Rust nicht trennen kann. Mein Verständnis war, dass die Sprache Rust schon ziemlich final ist und die Dynamik eher in der Laufzeitumgebung und den Libraries ist. Dann könnte man ja beispielsweise einen Minimal-Interpreter oder Nach-C-Übersetzer bauen, der sich die komplizierten Dinge wie Borrow-Checker, Solver und Optimizer spart.
Die Äußerung, um die es geht:
„Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“Es geht um das Holocaust-Denkmal beim Brandenburger Tor in Berlin. Jetzt kann man sich natürlich streiten, ob damit gemeint ist, dass das Denkmal an die Schande des Holocaust erinnert, oder ob er das Denkmal für eine Schande hält. Das hätte man geschickter formulieren können, soviel ist klar.
Aber was mal gar nicht geht, ist wenn "heute" in ihrer Zusammenfassung das "Denkmal" ganz weglässt.
Ist der Höcke jetzt Antisemit? Er wollte zumindest damit kokettieren. Das reicht.
Update: Oh, sieht aus, als wäre diese Rede noch deutlich übler als was die "Welt" über sie berichtet. Sascha Lobo hat sie sich angeguckt. Dann muss ich die wohl auch noch mal gucken. Seufz. Lobo zitiert:
"Ich weise euch einen langen und entbehrungsreichen Weg, ich weise dieser Partei einen langen und entbehrungsreichen Weg, aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen Sieg führt und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD." Höcke möchte also einen vollständigen Sieg der AfD, der Saal voller "Patrioten" kocht. Wenn ein Geschichtslehrer vom "vollständigen Sieg" spricht, dann lässt sich ahnen, woher er seine Inspiration bezieht. Das ist kein Zufall mehr.
Igitt, wie ekelhaft. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Lest euch das durch, und dann guckt euch das Video an. Schönen Gruß an der Stelle an die Bildredaktion.
Update: Hier gibt es ein Transkript der Rede.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Abt. "Denkmal der (historischen) Schande", Faktencheck:
Gandhi Statue auf dem Parliament Square, London
Die Russen gedenken sogar den Opfern Stalins
Interessant dazu: http://www.gulag.memorial.de/3ueber_memorial.html
The list goes on ...
So viel dazu.
Ein anderer Einsender meint:
Funfact: Höcke sprach von der AFD schon 2015 als "Tat-Elite". Die Waffen-SS sah sich auch als Tat-Elite. Da Höcke als Geschichtslehrer an einem Gymnasium lehrte, gehe ich von einem unglücklichen Zufall aus.
it has long been assumed that propaganda posts would support the government with praise or criticize critics of the government. Not so. In fact, propaganda posts actively steer away from controversial issues. Instead, the effort appears to be to distract (especially to distract the people from organizing collective action; thus distraction campaigns peak around times and places where collective action like marches and protests might become focal).
Und DAS ist mal eine echt spannende Einsicht. Und es ist vor allem auch nicht so abwegig, da hätte man selber drauf kommen können.Debate is about appealing to an individual’s reason; debate is thus implicitly individualistic, respectful of rights and epistemically egalitarian. […] Authoritarians don’t care about these things and so they lie and distract with impunity and without shame.
Bisher war ja der Plan, dass die HU ihn wegen der Stasi-Vergangenheit rauskantet, und dann kann man da elegant aufspringen. Aber dann hat RA Eisenberg in der taz (die hier nicht mehr verlinkt wird) ein Interview gegeben, in dem er darlegte, dass die HU im Grunde nicht zu dem Ergebnis kommen kann, dass Andrej wegen Stasi-Kram gehen muss, musste offenbar ein Plan B her.
Spannend ist, dass das die Linke (die ihn aufgestellt hat) anscheinend kalt erwischt hat, die haben das sozusagen aus der Zeitung erfahren. Die drohen jetzt mit dem Bruch der Koalition, aber das halte ich für eine leere Drohung. Seit wann erinnern sich die Linken noch an ihre Prinzipien, wenn sie Regierungsverantwortung haben?
Der eine oder andere sah wahrscheinlich schon kommen, was passieren würde, wenn unsere Verteidigungsministerin großflächig McKinsey bei der Bundeswehr ausrollt… Ja richtig! Compliance-Bullshit. Irgendwelche knapp volljährigen Milchbubis erklären gestandenen Generälen irgendwelche Bullshitregeln, die sich extra dafür gerade jemand aus dem Arsch gezogen hat.
Man muss sich das glaube ich vorstellen wie "der Fußboden ist Lava!!" oder "nicht auf ungerade Dielen treten!!"
Ringelpietz mit Anfassen!
Perfekt. Ich begrüße das ausdrücklich. So einen großen Beitrag für die Abrüstung der Bundesrepublik hat seit 1945 niemand sonst geleistet. Schade nur, dass das so viel Steuermittel verplempert. Aber hey, wenn das der Preis des Friedens ist, dann ist das halt so.
ich bin Netzwerkadmin in einem Rechenzentrum in Hannover und bin somit auch für unsere Außenanbindung über verschiedene Carrier zuständig. Letztes Jahr waren wir wieder mit Vodafone im Gespräch, um eine neue 10G Leitung für unser RZ zu bekommen. 10G Anbindungen über LWL sind ja heutzutage der Standard und eigentlich für kein Unternehmen im Carrier-Bereich unmöglich zu realisieren.Und dann schildert er noch seine privaten Erfahrungen:Jetzt sagte uns aber der technische Vertriebsleiter Norddeutschland von Vodafone, man könne gar keine 10G Ports anbieten, da der Backbone dies nicht hergebe. Wir haben mittlerweile 2017 und man befinde sich jetzt erst im Ausbau des Backbones, sodass Kundenanbindungen über LWL mit 10G "bald" möglich sein werden. Man wollte uns dann mit einem auf 2G gedrosselten 10G Port vertrösten, aber das haben wir dankend abgelehnt. Als Carrier ist so eine Aussage mehr als peinlich. Wir betreiben auch einen Backbone-PoP von KDG in unserem RZ und dafür wurden Anfang 2013 neue Glasfasern zu uns gelegt. Damals wie heute gab es ja die Werbung, dass das KDG Netz schon "komplett" Glasfaser nutzen würde. Ein Tiefbauer bei uns vor Ort hat, darauf angesprochen, nur laut gelacht und meinte "Das ist alles komplett gelogen. In Hannover ist noch alles Kupfer und wir beginnen jetzt erst mit der Ausbauplanung."
So als kleiner Eindruck, was man so im ISP-Bereich von Vodafone wahrnimmt.
Als kleine Anekdote am Rand: Privat war ich von August 2012 bis März 2013 Kunde bei KDG und hatte eine 100 MBit/s Leitung. Diese war ab September 2012 in den Abendstunden (so ab 18, 19 Uhr) nicht mehr zu gebrauchen. Von den 100 MBit/s kamen höchstens noch 1-2 Mbit/s an und die Latenzen gingen bis zu 2 Sekunden zum nächsten Hop hoch. Anfang bis Mitte 2013 (passend zum o. g. Ausbau) gab es für einige Stadtteile von Hannover ein Verkaufsstopp von Kabelinternetanschlüssen, vorrangig waren das die Studentenviertel. Der telefonische Vertrieb hat zu der Zeit gefragt, in welchem Stadtteil man denn wohne, und hat dann nur noch gesagt "Für Ihren Bereich können wir leider keine neuen Leistungen anbieten".Au weia.In der Zeit ging auch deren Kunden-helfen-Kunden-Forum "Kabelhelden" online und dort hat man schnell gesehen, dass nicht nur Hannover überlastet war. Und das Problem zieht sich ja bis heute durch.
Aus dem Vertrag kam ich dann nach mehreren Fristsetzungen erst unter Androhung von rechtlichen Schritten raus, da ja die Leistung nicht erbracht wurde und eine Entstörung nicht stattgefunden hat. 8 Monate Ärger. Immerhin wurden mir 5 von 8 Rechnungen erstattet.
Mir hat jemand Screenshots von drei Mails geschickt, die bei Vodafone rumgegangen sein sollen. Es geht um den geplanten Stellenabbau dort. Die erste Mail ist von Hannes Ametsreiter, dem CEO von Vodafone Deutschland, und sie kündigt neben einer Menge wohlklingenden Business-Neusprechs Stellenkürzungen an. Die zweite Mail kommt von Eric Kuisch, dem Geschäftsführer Technik bei Vodafone Deutschland, der da neben einer Menge wohlklingenden Business-Neusprechs im Wesentlichen Durchhalteparolen verbreitet, man habe ja auch schon Dinge erreicht, es sei ja nicht alles Scheiße.
Und die dritte Mail ist vom Betriebsrat, der von der ganzen Geschichte anscheinend vollständig überrollt wurde, aber souverän das Bullshit-Neusprech wegräumt und zum Kern der Sache kommt.
Wir erschließen weder neue und vielversprechende Geschäftsfelder, noch kommen wir bei der Digitalisierung des Unternehmens richtig voran.Autsch!
Nun will das Management — wie so oft in den vergangenen Jahren — das Gleiche immer weiter machen, nur noch billiger und mit noch weniger Mitarbeitern und in einer neuen Struktur.Das hört sich leider sehr vertraut an, so geht das gerade in vielen Unternehmen ab. Aber dass sie sagen, Vodafone als Unternehmen komme mit der Digitalisierung nicht voran, das finde ich ja schon bedenklich. Wer soll denn mit der Digitalisierung vorankommen, wenn nicht ein Unternehmen wie Vodafone? Die verkaufen doch Digitalisierung!
Der Einsender schreibt:
der KDG-Backbone [KDG = Kabel Deutschland] ist gerade Abends einfach nur ausgelastet über das Limit, weswegen vor ein oder zwei Wochen auch wieder das Shaping aktiviert wurde. Zusätzlich wurden sämtliche Projekte zur zeitnahen Kapazitätserweiterung des Backbones auf Eis gelegt oder wurden derart zusammengestrichen, daß sie nur noch auf dem Papier existieren, sorry … in "gelben" Zeiten wäre das nicht passiert.Ich finde auffällig, dass in der Außendarstellung die angeblichen geplanten Investitionen im Vordergrund stehen, und es so klingt, als ginge es bei Investitionen um zu legende Glasfasern und zu erweiternde Kapazitäten, aber in den internen Mails wird recht deutlich, dass die geplanten Investitionen sich um interne Strukturen drehen, nicht um Kapazitätserweiterung. Jedenfalls liest sich das für mich so.
Update: Golem hat die Mails auch bekommen und hat bei Vodafone um Kommentar gebeten. Der Vodafone-Sprecher stellt das in seiner Antwort so hin, als wachse halt die Datennutzung von alleine ständig und es könne "lokal auch in den Netzen von Vodafone gelegentlich vor allem in den Abendstunden zu Lastsituationen kommen". Er bestätigt also, dass der Backbone am Limit läuft. Aber dann dementiert er sie auch wieder:
"Weder ist unser Backbone am Limit noch haben wir einen Ausbau gestoppt. Im Gegenteil: Wir erweitern unsere Netze permanent. Und sorgen sowohl im Mobilfunk und Festnetz fortwährend für neue Geschwindigkeiten für immer mehr Kunden."
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber auf mich wirkt das immer ein bisschen unsouverän, wenn sich ein Sprecher in einem Statement selbst widerspricht.
Inzwischen schlagen hier auch andere Brancheninsider auf und schildern Details. Hier ist zum Beispiel einer:
Ich hab für den Laden 2 Jahre gearbeitet. Fachbereich Neuanschaltungen von Firmenkunden im Bereich Daten und Telefonie. Das Problem ist, dass keine Kapazitäten freigehalten werden. Da wird erst ausgebaut, wenn ein Kunde Bedarf anmeldet. Dabei reden wir nicht nur von ganzen RZ mit 10 GBit, sondern stellenweise müssen einfach Huawei Karten für das HVT geordert werden, die dann gut und gerne mal 6 Wochen und länger dauern.
[...]
Apropos Techniker: Ursprünglich waren das ja mal VF Techniker, die wurden dann via Werksvertrag an die Kabel Deutschland verkauft. Nachdem KD aufgekauft wurde, sind sie nun wieder VF Techniker.
[...]
Vodafone hat so gegen 2014-2015 eine Menge hoch kompetenter Leute raus geschmissen, die teilweise seit Arcor Zeiten dabei waren, einfach weil sie zu teuer wurden. Die Netzkonfig ging nach Rumänien, was nochmal für richtig viele Probleme bei den Neuanschaltungen sorgte. Da gingen viele Aufträge einfach mal 6 Monate gar nicht weiter. Der Privatkundenbereich ist meines Wissens nach auch schon nach Ägypten ausgelagert. Dass es zu massiven Problemen kommt, wenn man ganze Abteilungen auflöst und andernorten mit Neulingen wieder aus dem Boden stampft ist klar, oder? Durch diesen Personalwechsel ist sehr viel Know How verloren gegangen. Ich fürchte ja, langfristig hat sich Vodafone mit dieser Geiz-ist-Geil Mentalität den eigenen Ast abgesägt.
Ich fürchte, das ist mit diesem "Vor allem innerhalb der IT haben wir in den vergangenen Jahren viel Know-How verloren." gemeint gewesen in der 2. Mail.
Update: Ist euch aufgefallen, was für eine geile Formulierung "für neue Geschwindigkeiten für immer mehr Kunden" ist? Nicht "schneller". "Neu".
Du hast am 11.1. im Artikel über den Spiegel Beitrag zu dem Mittel der Vergewaltigung als Waffe die Frage gestellt, wo denn dein Denkfehler sei.Die Einsendung kam von jemandem mit weiblichem Vornamen.Nun, vielleicht ist dir der gleiche Denkfehler unterlaufen, den ich schon ein paar Mal im Netz gesehen habe: "Frauen setzten den Vergewaltigungsvorwurf als Waffe ein". Frauen denken aber nicht in diesen Kategorien "Sex = Waffe".
Männer denken so! Männer sehen alles als Kampf, als Wettbewerb, Männer gehen vor Gericht, ziehen sich bis auf's Hemd aus um zu Gewinnen. Männer kämpfen bis auf Blut. Männer sind bereit ihren Arm zu Opfern um zu gewinnen. Männer töten kurz vor ihrem eigenen Tod noch schnell den Gegner. Klar, dies ist ein totales Klischee und es gibt haufenweise Männer, die diesem Bild nicht entsprechen. Aber in der 'Vorstellung', in der 'Rollenerwartung' an den Mann gibt es dieses Bild nun mal.
Wenn Frauen so etwas tun, dann als letztes mögliches Mittel, als ultima Ratio, wenn sie in die Ecke gedrängt werden. Da gibt es vorher eine Geschichte, die so eine Eskalation erklärt. Vielleicht gibt es jetzt, im Zuge der Emanzipation, Frauen, die meinen, sie müssten sich jetzt ähnlich Verhalten wie Männer, um im Leben voranzukommen. Aber das ist nicht die Regel und entspricht nicht dem Rollenbild einer Frau. Frauen werden (leider) immer noch dazu Erzogen still zu Dulden. Und wenn sie es dann nicht mehr aushalten, wenn sie sich endlich wehren, wird ihnen das auch wieder zum Vorwurf gemacht.
Warum darf also der Spiegel so einen Artikel mit einem Aufruf zum "Vergewaltigungsvorwurf als Waffe" veröffentlichen?
Weil die Redaktion eben erkannt hat, dass Frauen, selbst wenn sie es theoretisch wissen, es niemals in der Praxis anwenden werden!
Liebe Leser, willkommen bei der Medienkompetenzschulung. Erfolgreiche Manipulation funktioniert heute nicht mehr so, dass man unwahre Dinge behauptet, sondern dass man Dinge nicht sagt sondern nur andeutet. Natürlich habt ihr alle Recht, dass die Frage nach der Absicht solcher Konditionierung auch wichtig ist, aber ich hatte sie nicht gestellt. Die schwang nur mit.
Mir ging es vielmehr darum, dass Kriege, Unterdrückung und Ausgrenzung immer eine Dehumanisierung des Gegners benötigen. Die Nazis haben viel Aufwand investiert, um das Konzept des „Untermenschen“ zu etablieren. Das ist auch heute noch zentraler Bestandteil des Narrativs gegen Ausländer, nur umschreibt man es. Heute wird die angeblich inhärente Rückständigkeit des Islam als Argument für die Dehumanisierung der Flüchtlinge genommen, oder ihre angeblich höhere Kriminalität, oder ihre angeblich geringere Bildung. Immer Dinge, bei denen wir hier ein höheres Niveau zu haben glauben, und das wird dann in dem Narrativ zum Standard erhoben und wer unter den Standard fällt, ist halt weniger wert. So funktioniert das.
Und die Synapsenbahnen, die man für die Dehumanisierung der Flüchtlinge braucht, werden durch so Bilder wie bei World War Z trainiert. Das ist jedenfalls die These, über die ich euch zum Nachdenken bringen wollte.
Glaube ich, dass es da einen Kabal an Filmemachern gibt, die die Anti-Flüchtlings-Agenda vorantreiben wollen? Nein. Aber was durchaus seit Jahren bekannt ist, ist dass Actionfilme nicht ohne Hilfe des US-Militärs die ganze geile Militär-Hardware zeigen können, und das US-Militär hilft nur mit, wenn sie Einfluss auf die Agenda des Films nehmen dürfen. Googelt da mal ruhig selber ein bisschen.
Was ich erreichen wollte: Dass ihr beim nächsten Mal im Kino aufmerksam beobachtet, wie die eure Synapsenbahnen trainieren, wenn sie euch gesichtslose Horden von namenlosen Degenerierten zeigen, gegen die die Helden sich mit einer Mauer schützen müssen. Seien es jetzt Aliens, Zombies oder Roboter. Seid euch dessen bewusst, was da gerade passiert.
Nein. Die werden dann bloß aggressiver.
Update: Ein Einsender kommentiert, man möge sich als Kontrast dazu mal Benjamin Blümchen angucken :-) (Danke, Ulrich)
Das führt dazu, dass hier zwar weiterhin mit schöner Regelmäßigkeit Thema ist, wenn die Verräterpartei uns verrät, oder wenn die Schwarze Pest uns vor die Wand fährt, wenn die Grünen mal wieder Krieg führen, oder wenn die Linken nach der Wahl lieber Neoliberalismus als Wahlversprechen umsetzen. Aber wenn die AfD ihren Wählern ins Gesicht lügt, kriegt das keiner mit.
Das ist nicht gerecht. Daher führe ich ab sofort eine neue Kategorie ein: "mit der AfD wird alles besser".
Bitte seid wachsam, auch potentielle AfD-Wähler, denn für euch ist das ja gerade ein Service-Angebot, dass ihr euch vor der Wahl keine Illusionen macht. Guckt nur mal zu den Trump-Wählern, die gerade bereuen, sich vor der Wahl nicht informiert zu haben, dass das fiese Obamacare, das vom Teufel ist und abgeschafft gehört, bloß ein anderer Name für ACA ist, den Affordable Care Act, der sie gerade am Leben hält.
Daher jetzt also die (hoffentlich) beliebte Kategorie "mit der AfD wird alles besser": Die AfD wartet nicht bis zur Wahl, zerstört deutsche Arbeitsplätze, verteilt sie an Flüchtlinge.
Ja DIE WILL MAN DOCH WÄHLEN!!1!
Ich bitte um viele Einsendungen.
Update: Ach komm, war so schön, machen wir gleich noch einen! AfD nimmt an Schulterschluss-Veranstaltung mit Front National, FPÖ, Lega Nord und der Wilders-Partei teil. Allerdings:
Die AfD-Landesvorsitzenden von Berlin und Brandenburg, Georg Pazderski und Alexander Gauland äußerten ihren Unmut über das Treffen. „Ich finde, der FN passt überhaupt nicht zu uns“, sagte Pazderski. „Der FN ist eigentlich eine sozialistische Partei. Ich persönlich habe Vorbehalte.“
Die sind aber nicht Nazi genug für uns!1!! *wimmer*
Update: Ach komm, einen haben wir noch. [Gauland-Stellvertreter] "Andreas Kalbitz wird vorgeworfen, sich auf einer Party teilweise noch minderjährigen Gästen sexuell genähert zu haben". Trifecta!
Aber das ist ja auch eine Art Sippenhaft. Ich will das mal umdrehen, um mich da besser reinzuversetzen. Was ist, wenn ich auf eine Site linke, beispielsweise die Metronauten. Und dann schlägt da aus meiner Leserschaft ein hässlicher Mob auf. In den Kommentaren schimmert das ein bisschen durch, aber die moderieren ihre Kommentare mit harter Hand dort. Den ganzen Klärschlamm sieht man gar nicht. Der schlägt da aber auf. Und belastet natürlich die Leute dort.
Nach meiner Einschätzung der Linken oben bin ich natürlich auch verantwortlich für die Leute, die meinem Link folgend die Metronauten vandalisieren.
Klar, ich kann mir da jetzt Ausreden ausdenken, wie wir sie auch von den Linken gehört haben, wenn ich radikale Elemente unter ihnen kritisiere. Was kann ich denn bitte schon dagegen machen, dass ich auch von Arschlöchern gelesen werde? Soll ich nicht mehr auf die Metronauten linken? Soll ich mir quasi selbst den Mund verbieten, aus Angst, ich könnte ungewollt marodierende Arschlochhorden dirigieren? Nein. Das sehe ich nicht ein. Sah ich noch nie und sehe ich auch jetzt nicht ein. Ich blogge hier nicht für irgendwelche Leute, sondern für mich. Ich blogge meine Gedanken, wenn ich über Dinge nachdenke. Die Vorstellung, mich in meiner geäußerten Gedankenwelt zu beschneiden, um andere Leute nicht in Versuchung zu bringen, sich wie ein Arschloch zu verhalten, scheidet für mich aus. Da würde ich lieber das Blog ganz zumachen. Und auch das wäre nicht freiwillig und ich empfände es ähnlich krass als würde mich ein totalitaristischer Staat dazu zwingen.
Ich bin die Tage gefragt worden, warum es mich denn nicht stört, dass ich Leser aus dem rechten Spektrum habe. Also erstens: Ich habe keine Erkenntnisse zu meinen Lesern. Ich befrage die nicht, ich logge die nicht mal. Dass da auch Rechte dabei sind, das kann man anhand von Reaktionen im öffentlichen Raum schlussfolgern, aber Daten aus erster Hand liegen nicht vor.
Ich empfand die Frage als Frechheit, denn a) wer bist denn du bitte, mir vorzuschreiben, mit wem ich reden darf, b) wer bist denn du bitte, dass du denen vorschreiben willst, was sie lesen dürfen, c) empfinde ich als Gewinn, wenn mich Rechte lesen, denn dann kriegen die wenigstens überhaupt aus irgendeiner Quelle gelegentlich noch humanistische Werte vermittelt.
Aber ich kann mich dem nicht verschließen, dass Links von mir anderen Menschen indirekt schaden.
Eine Lösung habe ich nicht.
Was ich aber habe ist eine klare Ansage: Wer meinem Blog folgend anderswo Schaden anrichtet, wer mein Blog statt zum Erkenntnisgewinn und Nachdenk-Anregen als Zielleitsystem für Gewalt nutzt, der ist hier nicht willkommen. Wo derjenige sich im politischen Spektrum verortet, spielt für mich an der Stelle keine Rolle. Bitte lasst das sein.
Wenn du, lieber Leser, dir gerade nicht sicher bist, ob du gemeint bist, dann bist du wahrscheinlich gemeint.
Man kann auch Erkenntnisse gewinnen, ohne anderen Menschen Gewalt anzutun. Man kann nicht nur, man muss!
Wer es anders handhabt, soll sich etwas schämen und sich hier als rausgeschmissen betrachten.
Rund 70 Prozent der muslimischen Lehramtsstudenten in Deutschland lehnen die Evolutionstheorie ab, fast 60 Prozent bestreiten, dass der heutige Mensch aus affenartigen Vorfahren hervorgegangen ist.So und jetzt gehen wir mal zur Primärquelle. Scrollt da mal runter bis zur Abbildung 1.
Also, mit Verlaub, dass in der Kontrollgruppe nur gut 80% Evolution für eine wissenschaftlich anerkannte Theorie halten, halte ich für eine mittlere Katastrophe. Aber bei Fundichristen und Moslems sind es nur die Hälfte.
Komisch, wie es bei der Giordano-Bruno-Stiftung nur die Moslems in die Berichterstattung geschafft haben!
Aus meiner Sicht haben Leute, die die Evolution nicht für eine wissenschaftlich anerkannte Theorie halten, an einer Hochschule nichts verloren.
Update: Einsender 1:
die Medienkompetenzübung geht noch weiter. Was du da verlinkst ist nicht die ursprüngliche Quelle der Daten, sondern auch nur eine Aufbereitung der eigentlichen Primärdaten. Die eigentliche Primärquelle ist von schon 2010 und auf sie wird unten verwiesen. Wenn man da reinschaut, findet aber durchaus problematische Items mit besonders geringer Zustimmung wie bspw. "Über Milliarden von Jahren haben sich alle Tiere und Pflanzen aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt;" (Hier kann man durchaus vernünftig der Meinung sein, das es möglicherweise ein kleines Grüppchen von gemeinsamen Vorfahren gab, und keinen einzelnen.)
"Die Methoden, die zur Altersbestimmung von Fossilien und Gestein verwendet werden, sind nicht genau;" (Was genau heißen soll ist nicht weiter definiert und die Altersbestimmungen haben durchaus erhebliche Meßfehler.)
Zusätzlich kommt noch dazu, dass fowid von GBS gegründet wurde.
Die GBS bezieht sich im Grunde also auf sich selbst und das Fowid ist eben auch eher Lobbygruppe als Forschungsinstitut.
Und Einsender 2:
Muslime und Freikirchler waren gerade mal mit 39 bzw. 27 Leuten an der Umfrage beteiligt. Da ist die Samplegröße einfach mal sehr klein und die Fehler sind entsprechend gross. Zum anderen stimmt die Aussage, dass fast 60% die Theorie ablehnen würden, nicht, da die 41% die Stimmen enthalten, die "stimme voll zu" bzw. "stimme zu" gestimmt haben. D.h. bei den knapp 60% sind auch die enthalten, die "bin unentschieden" gestimmt haben, was zwar auch nicht für denjenigen spricht, aber erst mal keine Ablehnung als solche darstellt.
Das wäre in etwa so, zu behaupten, dass Agnostiker die Existenz Gottes ablehnen.
Wenn dann die fraglichen "wissenschaftlich Herausgeforderten" dann auch noch zu denjenigen gehören, die Lehramt Religion studieren (das wird in dem Text ja nicht weiter aufgeschlüsselt), wäre auch noch ein guter Grund gefunden, wieso es zu solchen Ansichten kommt. Dann könnte man deinen Punkt gleich auf "was haben solche Studiengänge an einer Hochschule zu suchen" ausdehen, die Diskussion gibt es aber schon (und schon länger ;-)
Update: Jetzt korinthenkackt hier noch jemand, dass ich das Wort „Kontrollgruppe“ falsch benutzt habe. Ja, habe ich. *stöhn*
Update: Leserkommentar:
Dein Einsender schreibt "Über Milliarden von Jahren haben sich alle Tiere und Pflanzen aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt;" (Hier kann man durchaus vernünftig der Meinung sein, das es möglicherweise ein kleines Grüppchen von gemeinsamen Vorfahren gab, und keinen einzelnen.)
Das kann man vernünftigerweise nicht (wikipedia hat einen guten Artikel zur Evidenz eines gemeinsamen Vorfahren). Seit letztem Jahr weiss man vielleicht sogar recht gut wie der aussah!
http://www.nature.com/articles/nmicrobiol2016116
Leider Paywall noch, aber Erkenntnisse aus Düsseldorf(!)
Das Geld sei intern als "internationale Reserve" bezeichnet und von anderen Staaten eingezahlt worden – unter anderem von den USA, sagte Schmidbauer.Waaaaas? Wie Moment whut!?!?
Mauss weiter:
Bei dem auf Konten in Luxemburg und Panama deponierten Geld handele es sich ausschließlich um die von Schmidbauer genannte "internationale Reserve", die er seit den 1980er-Jahren treuhänderisch verwaltete. Sie sei ihm daher privat nicht zuzurechnen. Genau das sieht die Staatsanwaltschaft jedoch anders.Das ist ja so dermaßen unglaublich, das zieht mir ja gerade die Schuhe aus. Unsere Geheimdienste operieren aus einem geheimen Fonds im Kanzleramt, dessen Gelder aus dem Ausland kommen!?!?
Kneif mich mal jemand!
Saudi-Arabien ist übrigens der größte Rüstungsimporteur der Welt.
Die Regierung kann jetzt Türken, die im Ausland leben, die Staatsbürgerschaft aberkennen.Geil! Da hätte schon früher mal jemand drauf kommen sollen! Man stelle sich vor, Länder hätten eine Klausel in ihrer Verfassung, dass Terroristen im Ausland automatisch die Staatsbürgerschaft verlieren. Dann müsste man niemals jemanden zurücknehmen! Oder für die Flüchtlingsländer wäre das doch auch mal ein Weg, an den Schlepper-Netzen mitzuverdienen. 1000 Dollar und wir kündigen deine Staatsbürgerschaft. Dann können die dich nicht zurückschicken!
Auf Druck der internationalen Gläubiger hat Griechenland ein neues Sozialabgaben-System eingeführt. In der Praxis profitieren Steuerbetrüger. Wer ehrlich ist, muss dagegen bluten.Yeah! Jetzt werden sicher alle freiwillig ehrlich!
Oh und wo wir gerade bei zügig umgesetzten Neujahrs-Vorsätzen sind: Die Republikaner fangen dann mal mit dem Abschaffen von Obamacare an. Die Democrats haben daher den Slogan "Make America Sick Again" zu skandieren angefangen, und anscheinend wirkt das? So ein populistischer Präsident, dem echt was daran liegt, dass die Leute ihn mögen, hat nicht nur Nachteile.
Oh, übrigens: Die Democrats wollen jetzt den freien Sitz im Supreme Court freihalten. Wenn die Republikaner damit durchkommen, dann auch wir!1!!
Etwa bei der Hälfte der ersten Seite sagt Schwarzer, man dürfe da nicht pauschalisieren sondern müsse in jedem Einzelfall genau hingucken, und dann die rausschmeißen, die "hier nichts verloren haben". Der Polizeipräsident weist dann darauf hin, dass die Polizei das genau so sieht, aber das Problem hat, dass die Leute keine Papiere dabei haben und die Herkunftsländer die nicht zurück nehmen wollen. Daraufhin passiert das hier:
Schwarzer: Ja, wohl wahr. Algerier, Marokkaner oder Tunesier haben ja eigentlich gar nichts bei uns zu suchen. Deren Länder sind ja keine Kriegsländer.Whoa, whoa, das ist ja mal harter Tobak. Aber das ist noch gar nicht der schlimmste Teil. Der kommt noch:
Was mich interessieren würde, Herr Polizeipräsident: Gibt es eigentlich eine höhere Gewaltbereitschaft von Männern mit Migrationshintergrund gegen Polizistinnen?
Man ahnt schon, dass es hier nicht um Erkenntnisgewinn sondern um Bestätigung für ein rassistisches Weltbild geht. Die Antwort ist kurz und schmerzlos:Mathies: Nein.Das trieft nur so vor Rassismus. Was für ein Menschenbild diese Frau hat! Aber der Polizeipräsident lässt sich nicht abbringen:Schwarzer: Also, das nehme ich Ihnen nicht ab! Ich stelle mir so einen Araber vor, Mitte 20, und dann kommt eine junge Blondine in Uniform daher und will ihm Vorschriften machen. Der sagt doch: „Du kannst mich mal!“
Mathies: Genau das habe ich in Gesprächen mit Beamtinnen immer wieder abgefragt – und immer nur zu hören bekommen, dem sei nicht so.Wow. Aber so leicht lässt sich Frau Schwarzer nicht von ihren Vorurteilen abbringen!
Schwarzer: (lacht) Kann es sein, dass Ihre Kolleginnen das nicht zugeben mögen, weil es ihnen peinlich ist, weil es sie schmerzt und demütigt?Wie kommt es eigentlich, dass solchen fiesen Rassisten immer wieder ein Forum geboten wird? Wieso liegt hier nicht der gleiche Maßstab wie bei der AfD an? Darf man rassistischen Parolen jetzt ein Forum bieten oder nicht?
Es war also höchste Zeit, da mal was zu machen, und der Ansatz, über den ich mich auf dem 33c3 ein bisschen mit Ulf Buermeyer unterhalten habe, der da Gründer und Vorsitzender ist, ist die Gesellschaft für Freiheitsrechte mit der nicht zufällig EFF-nahen Abkürzung GFF.
Deren aktuelle Aktion ist eine Klage gegen das neue BND-Gesetz. Das klingt jetzt ein bisschen nach Feuerwehreinsatz, um ein in den Brunnen gefallenes Kind rauszuziehen, und das stimmt ja auch irgendwie, aber das muss halt auch jemand machen. Die GFF hat aber auch langfristig das Ziel, die Community mal aus der Defensive zu holen und ein paar strategische Klagen zu führen.
Das Hauptproblem an der Sache ist, dass die EFF und die ACLU zehn- bis hunderttausende von Fördermitgliedern haben, und daher natürlich viel mehr Aktionsspielraum haben als so eine Neugründung. Damit das etwas werden kann, brauchen wir hier in Deutschland auch eine Kultur des Spenden-Abos, ein Akzeptieren der eigenen Verantwortung, Dinge besser zu machen, und nicht bloß darauf zu warten, dass da mal jemand was tut.
Ich würde euch also alle mal bitten, mit euren Bekannten das Gespräch zu suchen in dieser Angelegenheit. Welche Organisation das am Ende macht ist ja erstmal zweitrangig, aber dieses "ich bin unzufrieden, also spenden ich mal jemandem was, der das dann besser macht" ist in den USA viel üblicher als bei uns, und ich fürchte, dass wir da auch hinkommen müssen. Das muss man letztlich sehen wie eine Spende für Amnesty oder Greenpeace oder das Rote Kreuz oder so. Nur dass es halt dem Erhalt des Rechtsstaates und der Freiheitsrechte hier bei uns zugute kommt. Die Leute reden immer von "unseren Werten", aber kaum jemand ist im Zweifelsfall auch bereit, dafür auch persönliche Verantwortung zu übernehmen. Wir zahlen Steuern, die benutzt werden, um es schlimmer zu machen. Ich fürchte, wir müssen auch sowas wie eine Gegensteuer zahlen, um es wieder besser zu machen.
Nachdem ich euch gesagt habe, dass die GFF eigentlich Langzeit-Spender-Abos braucht, sei auch noch mal explizit darauf hingewiesen, dass die auch kurzfristige Einmalspenden brauchen. Wer sich also das langfristige Commitment nicht leisten kann, sollte sich zumindest eine Einmalspende aus den Rippen leiern :-)
Die GFF wird übrigens auch bei Gaby Weber mithelfen. Und von Gaby Weber kann ich stolz verkünden, dass da jetzt "die ersten Runden finanziert sind" und sie sich jetzt mit der juristischen Streitaxt ins Scharmützel stürzt. Vielen Dank an alle edlen Spender, und vielleicht brauchen wir ja bald keine Direktspendenaufrufe von Klägern wie Gaby nicht mehr, weil wir die GFF haben, die dann einspringt.
Was dieses Jahr echt auffiel war die Häufung von Kindern auf dem Kongress. Und zwar nicht nur so 16-jährige Nerds sondern richtig kleine Kinder bis hin zu Säuglingen, aber das ganze Spektrum. Am Eingang gestern wurde ich fast von einer Schulklasse (?) umgerannt. Und die haben sich dann im Gebäude verteilt und an verschiedenen Stellen Dinge ausprobiert. Ich hatte zum ersten Mal seit einer Weile ein Gefühl von Perspektive, denn ansonsten fühlt sich die Hackerszene vergleichsweise nachwuchsarm an, finde ich immer. Dieses Gefühl von "ihr könnt uns zwar heute ärgern, aber wir werden immer mehr" gibt es so nicht. Bei diesen ganzen Hackerkindern hatte ich aber doch erstmals dieses Gefühl. Ich habe das als etwas sehr Positives empfunden.
Inhaltlich zu dem Tilo-Jung-Interview noch eine Anmerkung. Es ging u.a. um die AfD, natürlich, ob ich da als Journalist nicht in der Verantwortung bin, denen kein Forum zu bieten, weil das ja üble Populisten sind. Was ich generell zu Populismus zu sagen habe. So in die Richtung. Und meine Antworten sind weitgehend so, wie man das erwarten würde, wenn man mein Blog regelmäßig liest. Aber wie das so ist bei sowas, ein paar Punkte fallen einem immer erst danach ein. Und die will ich jetzt hier nachreichen.
Zur Frage, ob die AfD nicht vom Regen in die Traufe ist, habe ich im Interview argumentiert, dass ich als Bürger mich von CDU und SPD nach Strich und Faden verarscht fühle, und die natürlich Reaktion auf sowas ist, dass dann halt eine andere Partei erstarkt. Ich weiß nicht, ob euch das mal aufgefallen ist, aber alle Hoffnungsträgerparteien haben bisher massivst verkackt, sobald sie Regierungsverantwortung haben. Aus allen hehren humanistischen Werten von vor der Wahl wird dann ganz schnell Austerität und Neoliberalismus, auch bei den Linken.
Es gibt zur AfD aus meiner Sicht folgende Argumentationslinien und zu bedenkende Punkte:
Ich habe mich auf dem 33c3 mit einigen Leuten unterhalten, die mir übereinstimmend berichtet haben, dass sie von Leuten aus dem rechten Spektrum angeschrieben/angesprochen wurden, und die daher einen direkten Vergleich haben zwischen dem Gebaren auf der Linken und der Rechten, und deren Erfahrung war, dass die Rechten einen umarmen und einem Abweichungen von der Parteilinie nicht übelnehmen sondern eher eine "das wirst du schon auch noch verstehen eines Tages"-Strategie fahren. Auf der Linken hingegen werden Ausgrenzungsgründe geradezu von einer Strichliste durchgegangen, und gerade weiße Männer fühlen sich halt abgestoßen, wenn man ihnen am Eingang sagt, dass hier nur Veganer aus unterdrückten Minderheiten willkommen sind und die anderen sollen halt mal ihre Erbschuld akzeptieren und ihre Privilegen prüfen.
In meiner persönlichen Erfahrung stimmt das nur partiell überein. Ich habe auch diverse unflätige Beschimpfmails vom rechten Spektrum gekriegt, aber während es der Linken bei ihren Vorwürfen darum zu gehen scheint, dem Gegenüber (also mir) möglichst verletzende Dinge zu sagen, geht es bei den Rechten eher darum, dass die mir mal ins Gesicht sagen wollen, für wie überlegen sie sich und ihre Ideologie halten. Ansonsten kann ich aber bestätigen, dass die Rechten viel inklusiver auf ihre Neuzugänge zugehen. Das ist eine Beobachtung, die ich einigermaßen bestürzend finde, weil Inklusion und Toleranz doch eigentlich traditionell ein Konzept der Linken sind.
Update: So, sorry, musste kurz einpacken und ins Hotel, geht noch ein bisschen weiter. Also die Inklusivität bei den Rechten bezieht sich natürlich auf die Erfahrung von meinen Gesprächspartnern, und das waren weiße Deutsche ohne Migrationshintergrund. Aber das waren ja letztlich in den USA bei Trump die Wahlentscheidenden, insofern ist das glaube ich einer der springenden Punkte, wieso die Linke vergleichsweise unattraktiv auf Neulinge wirkt. Ich will das jetzt mal aus Illustrationsgründen übertreiben. Bei den Rechten kommen so Mails wie "du bist ja voll antiamerikanisch, ich betrachte dich jetzt mal als Bruder im Geiste. Dass das jüdische Finanzkapital Schuld am Holocaust ist, das merkst du bestimmt auch noch." Von der Linken kommen eher so Beschimpfungstiraden ala "Du misogynes homophobes Stück Kackscheiße, dein Putin-Apologetentum und deine unreflektiertes Amerika-Bashing werden uns alle umbringen".
Ansonsten ist es mir als Nerd ein Bedürfnis, die Argumentation der Gegenseite verstanden zu haben, und dabei nicht in die "die sind halt alle doof"-Falle zu tappen. Und in einem sehr interessanten Gespräch heute abend fiel auf, dass ich "die NSDAP, das waren eigentlich Sozialisten" immer abgetan habe. Ich habe mir gedacht, das Argument ist so offensichtlich Unsinn, das ist bestimmt ein Übertragungsfehler zwischen den Eliten und dem tumben Fußvolk auf der Straße, das die ARD dann in ihren "Befragungen" zeigt, die kaum einen kohärenten Satz rausbringen können. Aber es stellt sich raus, dass das kein Übertragungsfehler ist. Die meinen das ernst, auch Leute in oberen Schichten, über so ARD-Pegida-Demonstranten. Wenn man das als Axiom betrachtet, klären sich nämlich auch plötzlich andere Bizarritäten auf. Dann gibt es nämlich eine Kontinuität der Opferrolle von "die NSDAP hat uns kaputt gemacht" über "die Alliierten haben uns kaputt macht" hin zu "die Gutmenschen machen uns jetzt kaputt". Und daraus ergibt sich die Begründung für die Verachtung von "den Sozialisten" (denn die sind Schuld an der NSDAP), den Amerikanern für die Zeit im kalten Krieg und den Moslems für ihre "Umvolkung" jetzt (Der Begriff wird im exzellenten Maha-33c3-Vortrag erklärt). Für mich ist diese Axiomatik der Unterschied von "die glauben an 20 bizarre Dinge" und "die haben ein kohärentes Weltbild mit diesen 20 bizarren Ausprägungen".
Es gibt da eine Reihe von "deutschen Werten", die man an der Stelle annehmen muss, sowas wie traditionelles Familienbild und westliche Errungenschaften (damit ist sowas gemeint wie "wir haben hier die Aufklärung, die Moslems haben nur die Scharia"), und wir werden auf der einen Seite von verweichlichten Gender-Ideologen angegriffen, auf der anderen Seite von religiösen Fanatikern aus dem Nahen Osten, die uns alle in die Luft sprengen wollen.
Ich hoffe, ich habe das rechte Gedankengerüst grob korrekt zusammengefasst und bitte ausdrücklich um Korrektur, wenn das nicht so ist.
Die nächste Frage ist, wie man die AfD sieht:
Ich warne ausdrücklich immer vor Erklärungsversuchen, die auf "die sind halt alle doof" basieren, und bin mir sicher, dass es in der AfD gebildete, schlaue Leute gibt, die da aus aus ihrer Sicht völlig rationalen Gründen mitlaufen. Wenn wir diese Gründe verstehen können, können wir möglicherweise auf sie einwirken. Das sollte unser aller Ziel sein.
Update: Was ich für eine Schulklasse hielt, war in Wahrheit diese saucoole Aktion hier.
Nun, … ein V-Mann des Verfassungsschutzes hat ihn hingefahren, ist doch klar. Nachdem Amri ihm erzählt hat, was er vorhat. Aktenvermerk:
»Er wird durch die VP gefahren und macht Angaben dazu, dass es sein Auftrag sei, im Sinne von Allah zu töten«
Israel hat das kommen sehen und im Vorfeld diplomatische Anstrengungen unternommen, damit Neuseeland nicht dafür stimmt. Israel hat Neuseeland gesagt, eine Stimme für diese Resolution käme aus ihrer Sicht einer Kriegserklärung gleich. Ich hoffe mal, dass das ein Übersetzungsfehler ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Diplomatie jemand so krass rhetorisch daneben greift.
Aber wie sich rausstellt, waren das keine leeren Drohungen: Israel hat die diplomatischen Beziehungen zu zwölf Ländern eingeschränkt.
Die Beziehungen zwischen Israel und Neuseeland sind übrigens schon länger angeknackst, weil Neuseeland ein paar Fake-Pässe fand, bei denen dann rauskam, dass der Mossad die für Tarnexistenzen ihrer Agenten benutzt hatte. Ein paar Jahre später ist dann angeblich nochmal ein israelischer Spionagering aufgeflogen. Die Beziehungen zu Neuseeland sind also schon länger problematisch für Israel.
So, jetzt geht es konkret darum, dass sie auch vom "Verfassungsschutz" ein paar Akten einsehen wollte, aber die haben sich erst verklagen lassen und aktuell vor dem Verwaltungsgericht in Köln gewonnen. Gaby hat mir einen kleinen Erklärtext geschickt:
Das Kölner Verwaltungsgericht hat jetzt das Bundesamt für Verfassungsschutz de facto von der Auskunftspflicht befreit, obwohl es dazu nach dem Bundesarchivgesetz verpflichtet wäre. Es reicht aus, wenn das BfV - Weltmeister im Schreddern - meint, die Arbeit des Heraussuchens der begehrten Akten sei eine "nicht zumutbare Arbeit". Geklagt hatte Gaby Weber, es ging um die Zusammenarbeit der Verfassungsschützer mit dem argentinischne Folter-Regime.Das ist natürlich nicht gut, dass das Verwaltungsgericht so entschieden hat, aber die gute Nachricht ist: Es gibt auch noch höhere Instanzen, und vor die möchte Gaby jetzt ziehen. Es laufen da übrigens auch noch ein paar andere Kriegsschauplätze, unter anderem gegen den Bundesnachrichtendienst.
Es ist wichtig, diese Diskussion auch über die Gerichte zu führen. Die öffentliche Diskussion über Aktenöffnung ist in Deutschland erst zehn Jahre alt, jetzt gilt es eine entsprechende Rechtsprechung zu bekommen.Gaby führt auch eine Klage gegen das Bundesarchiv wegen Untätigkeit (weil die es nicht geschafft haben, die Akten zu beschaffen, für deren Lagerung sie zuständig sind). Diese Klage wird demnächst vor dem Verfassungsgericht entschieden. Gaby formuliert es schön plakativ:
es geht um den bandenmässigen Diebstahl von amtlichen Dokumenten durch Minister und Bundeskanzler, die ihre Akten nach ihrem Ausscheiden in privaten Partei-Archiven verstecken. Es geht auch um die Klage gegen den BND wegen Offenlegung der Berichte seines Residenten an der Botschaft in Buenos Aires. Die Sache hängt beim Bundesverwaltungsamt.Und wenn jetzt ein bisschen Kohle reinkommt, hat Gaby noch eine Liste an anderen Klagen, die mal jemand führen müsste.
Wenn ihr also mal unsere Regierung zur Rechenschaft ziehen wollt, den Diensten mal ein paar Stöcke zwischen die Beine werfen wollt, aber euch der Gerichtsweg gegenüber dem gewaltsamen Aufstand als der bessere Weg erscheint, dann habt ihr jetzt Gelegenheit, Gaby ein paar Kröten zu überweisen, und sie wird das dann in unser aller Namen machen. Und das ist ja wohl hoffentlich allen klar: Eine größere Furcht als vor der Veröffentlichung von Akten gibt es in der Politik nicht.
Spenden nimmt Gaby wie folgt an:
Spenden sind erbeten über Paypal: gaby.weber@gmx.netDer Streitwert ist glücklicherweise vergleichsweise moderat, d.h. eure Spenden-Euros können gleich eine ganze Serie an Klagen finanzieren, wenn da jetzt ein bisschen was bei rumkommt. Gaby wird damit dann eine Spur der Verwüstung durch die "parteinahen Stiftungen" und ihre Aktenverstecke ziehen. Frohes Fest!oder über Comdirect IBAN DE53200411550192074300,
BIC COBADEHD55.
Update: Spendet lieber per Überweisung als per Paypal. Paypal ist schon mehrfach negativ aufgefallen und steht daher nur als Notfall-Alternative hier. Wenn da zu viel per Paypal reinkommt, machen die womöglich das Konto zu (warnt mich auch gerade ein Paypal-Mitarbeiter).
Update: Der Paypal-Mitarbeiter empfiehlt, da "Spende für Gerichtskosten" oder so dranzuschreiben. Well duh! Aber hey, wenn's hilft. :-)
Update: Die IBAN war richtig, die BIC subtil falsch:
IBAN DE53200411550192074300
BIC COBADEHD055
Nun braucht man die BIC eh nicht für Inlandsüberweisungen, insofern hat das hoffentlich niemanden betroffen.
Das ist jetzt rechtes Gehetze, werden Einige sagen. Und es stimmt, die Tonart schlagen auch Pegidisten und die AfD auf Facebook an. Aber ich müsste lügen, wenn ich sagen wollte, dass ich das nicht grundsätzlich inhaltlich nachvollziehen kann, was er vorbringt.
Ich würde das aber ungerne an "den Ausländern" oder "den Flüchtlingen" festmachen wollen.
Lasst es mich mal an dieser Meldung aus 2008 festmachen. Die bringt das meiner Ansicht nach schön auf den Punkt. Das war 2008. Hier ist der Zustand von 2015:
Wegen „Erschleichens von Leistungen“, wie es im Strafgesetzbuch heißt, sitzt derzeit zum Beispiel etwa jeder siebte Häftling in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee ein. Am gestrigen Donnerstag waren es 68 von insgesamt 463 Gefangenen. Außer Schwarzfahrern sind darunter aber auch Fälle, bei denen sich jemand beim Besuch eines Schwimmbades oder bei einer Veranstaltung an den Ordnungskräften vorbeischmuggeln wollte, ohne zu bezahlen.Hat von euch schon mal jemand seine Steuern zu spät überwiesen? Vielleicht die GEZ nicht gezahlt? Mit einem Jobcenter interagieren müssen? Da weht dem Bürger aber ein eisiger Wind entgegen! Da ist kein Mittel zu teuer oder aufwendig. Was alleine für die Effizienzsteigerung beim Hartz-IV-Gängeln für ein Aufwand getrieben wird!
Aber hier, bei den Silvester-Übergriffen in Köln oder bei diesem mutmaßlichen Massenmörder hier, da "kann man halt nichts machen"?
Das ist nicht glaubwürdig. Der Kontrast zwischen der erlebten Härte des Staates gegenüber mir als Bürger und der hier beobachtbarten fast schon Gleichgültigkeit gegenüber einem bekannten Straftäter, die können viele Menschen nicht verstehen. Ich eingeschlossen.
Die Frage ist, was man da machen kann. Ich fordere ja seit Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen und Abschaffen von Hartz-IV-Gängeleien, ich bin auch für einen rein steuerfinanzierten öffentlichen Nahverkehr ohne Ticketverkauf und Kontroletti-Kolonnen. Aber das ist ja nur eine Seite.
Daher dieser Aufruf: Wenn hier jemand aus Polizei oder Justiz mitliest, oder ein Sozialforscher, jemand der sich für einen Experten hält. Schreibt mir doch mal, was man aus eurer Sicht tun müsste, um das Problem zu lösen. Kann man da mehr Geld drauf werfen, um es zu lösen, oder gibt es da noch strukturelle Probleme, die nicht so leicht zuzukitten sind?
Das hat nach starker Lobbyarbeit zu so Dingen wie "Three Strikes" geführt, wo ein Krimineller beim 3. Vergehen dann für länger (gar lebenslänglich) weggesperrt wird, auch wenn das drei geringere Straftaten waren.
Das reicht aber nicht mehr. Im Kapitalismus reicht der Profit ja nie. Was also tun?
Nun, Häftlinge sind ja eine nachwachsende Ressource. In den Schulen wachsen sie nach. Was man also braucht, ist sowas wie eine Pipeline von der Schule ins Gefängnis. Gehen Sie nicht über Los.
So sieht das in der Praxis aus. Eine Schlägerei im Schulbus ist direkt eine gefängnisbewährte Straftat. America, Fuck Yeah! Home of the "free"!
Die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet, der Tunesier Anis Amri sei 2011 in Italien angekommen und zuerst im Aufnahmezentrum der Insel Lampedusa untergebracht gewesen. Dort habe er zu der Gruppe von Bewohnern gehört, die aus Protest über die Unterbringung am 19. September 2011 ein Feuer gelegt hätten.Tunesien hat das abgelehnt, obwohl er Tunesier ist, und obwohl er in Abwesenheit zu fünf Jahren Knast wegen schweren Raubes verurteilt worden war.Danach sei Amri zuerst nach Catania, dann nach Palermo gebracht worden wo er eine vierjährige Haftstrafe wegen Brandstiftung abgesessen habe. Demnach sollte er nach Tunesien abgeschoben werden, was dort jedoch abgelehnt wurde.
Tunesien war früher französische Kolonie, und hat 1956 die Unabhängigkeit erklärt. Danach ist das Land aber in Korruption und Vetternwirtschaft versunken. Tunesien hat überhaupt erst in den letzten paar Jahren so Sachen wie freie Wahlen und eine ordentliche Verfassung gekriegt, in der so progressive Dinge wie Religionsfreiheit und Gleichstellung von Mann und Frau drinstehen. Sie haben eine vergleichsweise akzeptable Staatsverschuldung und geben nur 1,4% ihres Haushaltes für Militär aus.
Das kam aber alles, als der mutmaßliche Terrorist schon außer Landes war.
Falls das ehemalige Nachrichtenmagazin unter dem Leichenberg ihres angeblichen journalistischen Anspruchs sowas wie ein Rückgrat entdeckt und das ändert:
Russland spricht nach Attentat auf Botschafter von "Terror"ACH WATT, liebe "Redaktion"? Der Wind hat gedreht? Ab jetzt lasst ihr Regierung nicht mehr einfach so mit Terrorpanikbullshit durchkommen? Ab jetzt reicht es nicht mehr, wenn eine Regierung bei einem Akt, der der Terrordefinition genügt, von Terrorismus redet?
Wo war denn diese Art von Schlagzeile bitte die ganze Zeit? Noch heute kann die Bundesregierung (von euch) unhinterfragt die Sauerländer als Terroristen referenzieren.
Ich würde es ja begrüßen, wenn in Hamburg plötzlich Journalismus ausbräche. Aber mir fehlt der Glaube.
Nur falls jemand verpasst hat, worum es eigentlich geht: Der russische Botschafter in Ankara ist ermordet worden.
Denn: Das BSI ruft "Risikostufe 5" aus.
Ich finde zwar gerade keine Erklärung dafür, welche Stufen es gibt und ob 5 gut oder schlecht ist, aber ich denke mal, es ist allen klar, dass die Lage außerordentlich ernst sein muss, wenn das BSI überhaupt Risikostufen öffentlich verkündet.
WIR WERDEN ALLE STÖRBEN!!1!
SPD-Chef Sigmar Gabriel formulierte beißender: Bislang sei es eher in totalitären Staaten üblich gewesen, dass die Wirklichkeit "gefälscht, Statistiken verändert, retuschiert und Zensur ausgeübt" worden sei.Ihr ahnt vermutlich schon, was jetzt kommt…?
Ja, richtig!
Arbeitsministerin Nahles (SPD) schönt den Armutsbericht.
Die Bundesregierung hat ihren Armuts- und Reichtumsbericht in einigen Passagen offenbar entschärft. Klare Aussagen, ob Menschen mit mehr Geld einen stärkeren Einfluss auf politische Entscheidungen haben als Einkommensschwache, seien in der überarbeiteten Fassung des Berichts gestrichen, meldet die "Süddeutsche Zeitung".Was für eine absurde Fragestellung!1!! (Danke, Frank)
Zum Beispiel "Immer mehr Moslems kommen nach Deutschland", das wird ja von vielen Leuten als Problem gesehen. In Umfragen schätzen die Deutschen den Moslem-Anteil an der Bevölkerung für 21%. Tatsächlich sind es 5%.
Bei Homophobie gibt es ein ähnlich krasses Missverhältnis.
Die Deutschen denken, ein Drittel der Menschen hierzulande würde homosexuelle Partnerschaften ablehnen. In einer Umfrage zum Thema gaben jedoch nur acht Prozent an, sich gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen zu stellen.Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber unter 10%? Das ist so meine Grenze für "dann wenden wir uns mal besser den anderen Problemen zu".
New hotness: Auf der Straße müssen Autos jetzt Schnittstellen haben, um miteinander zu reden. Damit die sich vor Unfällen warnen können!1!!
Hey, was kann da schon schiefgehen! Das wird bestimmt mindestens so eine Erfolgsgeschichte wie IoT!
Bisher ist es nur ein Vorschlag in den USA. Aber wie das so ist mit Vorschlägen. Ich würde mich wundern, wenn das nicht kommen wird.
Also ich stehe ja überhaupt gar nicht auf so Marktschreier-Scheiße, und ich glaube die meisten potentiellen Käufer da draußen auch nicht. Dabei klingen die Zahlen überhaupt nicht so, als ob AMD das nötig hätte, da jetzt den Marktschreier zu geben.
Aber hey, das dachten ja bei Polaris auch alle, und dann war das nur in genau dem einen Benchmark konkurrenzfähig, den AMD da gezeigt hatte.
Nun, es wäre ja schon ein Sieg, wenn das mal die CPU-Preise wieder ein bisschen auf den Boden der Realität zurückholen könnte. Intels Freudenhauspreise werden sich dann hoffentlich nicht mehr lange halten lassen.
Sehr bedauerlich (für die Investoren), dass AMD es verkackt hat, Zen und Vega im Weihnachtsgeschäft anbieten zu können. Da geht das größte Volumen über den Ladentisch.
Wer also dachte, Brexit sei eine Chance, um dem kontinentaleuropäischen Neusprech-Sprachdiktat zu entkommen, der sieht sich getäuscht.
Update: Die Oxford University Students' Union dementiert. (Danke, Jens)
Ich bin in West-Berlin aufgewachsen und habe daher zu dem ganzen Kontext keinen direkten Zugang. Daher will ich hier mal, wie es in diesem Blog üblich ist, die Gegenthese vertreten, und dann könnt ihr euch selber eine Meinung bilden.
Erstmal die Fakten. Holm hat selbst erzählt, dass er nach der Schule eine Karriere in der Stasi angestrebt hat. Daher hat er seinen Wehrdienst im September 1989 beim Stasi-Wachregiment "Feliks Dzierzynski" angetreten. Kurz danach brach die DDR zusammen.
Man kann jetzt sagen: Dieses Wachregiment ist schon Teil der Stasi-Karriere, also können wir Andrej Holm Stasi-Vorwürfe machen.
Oder man kann sagen: Das war Wehrdienst, den musste jeder machen.
Meine Freunde aus dem Osten haben mir jetzt erzählt, dass dieses Wachregiment aus auch Nicht-Stasi-Gründen sehr attraktiv war, weil man da a) nicht durch den Schlamm robben musste und b) in der Nähe von Berlin stationiert war und seine Freundin besuchen konnte.
Das aber nur als Bewertungskontext. Holm hat angesagt, dass er das für eine angestrebte Stasi-Karriere gemacht hat.
Für mich ist aber der entscheidende Punkt, dass er nicht bei der Stasi angefangen hat. Das lag nicht an ihm sondern am Zusammenbruch der DDR. Aber für Intentionen, die nicht ausgeführt werden, wird in meinem Weltbild niemand bestraft. Nur mal so als Gedankenexperiment. Jemand strebt eine Stasikarriere an, aber hat dann einen Autounfall. Kann man sich ja einmal so vorstellen, dass er eine alte Oma überfährt und in den Knast kommt, und einmal so, dass er angefahren wird uns im Krankenhaus im künstlichen Koma liegt. Jedenfalls kommt es nicht zur Stasikarriere. Würden wir demjenigen dann Vorwürfe wegen der abgestrebten Stasikarriere machen?
Oder andersherum. Was wenn Andrej uns jetzt angelogen hätte, dass er gar nicht zur Stasi wollte, aber er nur zu diesem Wachregiment gegangen ist, weil er seine Freundin in Berlin besuchen können wollte? Sollten wir das jetzt bestrafen, dass jemand seine Geschichte ehrlich aufarbeitet und uns nicht ins Gesicht lügt wie alle anderen?
Mir fehlt wie gesagt der Kontext für eine sichere Bewertung, aber aus meiner Sicht gibt es hier keine Faktenbasis für Stasi-Vorwürfe. Da muss man sich echt die Dinge zurechtlegen, um überhaupt einen Vorwurf konstruieren zu können.
Man kann Andrej Holm Gesinnungsvorwürfe machen. Man kann sagen: Jemand, der freiwillig zur Stasi wollte, ist als Staatssekretär in einer Demokratie unakzeptabel. Das kann man sagen, aber ich halte das für gefährlich. Denn damit spricht man Menschen die Fähigkeit ab, Fehler einzusehen und zu korrigieren. Bei Straftätern haben wir dieses Recht verankert, dass einem nicht wegen einer Straftat in der Jugend das ganze Leben zerstört wird. Und Andrej hat nicht mal eine Straftat begangen hier. Und wir sind ja auch am rechten Rand für Resozialisierung. Bei Faschisten verzeihen wir schlechte Gesinnung, aber bei jemanden, der sie nie ausgelebt hat, nicht?! Sorry, das kann ich nicht akzeptieren.
Und weil ich nach diesen Überlegungen fand, dass die Vorwürfe gegen Holm einem Internetpranger gleichkommen, habe ich mich bisher nicht geäußert. Und tu es auch jetzt nur sehr widerwillig, weil ich so viele Zuschriften dazu gekriegt habe. Weil also die Vorwürfe bereits so breit verbreitet sind, dass ich das (hoffentlich) nicht schlimmer mache, wenn ich da jetzt auch noch mal was zu sage.
Aber aus meiner Sicht haben sich in dieser Debatte alle Ankläger nicht mit Ruhm bekleckert.
Update: Die Frage ist, welches Kriterium man anlegen sollte. Ab wann ist jemand lebenslang für öffentliche Ämter vergiftet? Frank schlägt vor: „hat über Andere verdeckt berichtet oder dazu direkt beigetragen“
Update: Die Stasi hat sich übrigens im Inland als Korruptionsbekämpfer dargestellt. Du willst etwas gegen Vetternwirtschaft und Korruption unternehmen? Dann komm zur Stasi! Und was man ja im Westen nicht für möglich gehalten hätte: Es gab da wohl durchaus Bevölkerungsteile, die nie die negativen Aspekte der Stasi erlebt haben, und die auf diese PR reingefallen sind.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Als WR-Soldat war man ganz offiziell "Angehöriger des Ministeriums für Staatssicherheit" und hat das auch (mehr oder weniger freiwillig) so unterschrieben. Aus diesem Grund gelten die "Dzierzynskis" heute auch de jure als MfS-Mitarbeiter. Man kann jetzt daraus trotzdem keine bedingungslose Unterstützung für das SED-Regime konstruieren. Einige taten dies z. B. auch, um die Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen, oder weil sie Angst hatten, eine Absage könne für sie oder die Familie nachteilige Folgen haben. Nur scheint dies alles bei Holm nicht der Fall gewesen zu sein. Er wollte nach eigener Aussage Karriere beim MfS machen. Muss jetzt jeder selbst für sich bewerten, wie man das finden soll.
Update: Ein Einsender ("Sicht eines fast Gleichaltrigen, ebenfalls Ostberlin") dazu:
Aus meiner Schule (Ost-Berlin) sind die allerschärfsten Gestalten zum Wachregiment "Feliks Dzierzynski".
Das alleine wäre für mich NIEMALS ein alleiniges Kriterium, um jemanden politisch einzuschätzen. Dafür waren die vom normalen Stasi-Dienstbetrieb auch noch zu weit weg. Halt Wachesteher, Wehrdienstleistende usw.Die Sprachregelung unter uns Jugendlichen war auch nicht: Der und der geht zur Stasi, sondern der und der geht zu Dzierzynski.
Und noch was anderes muss man beachten: Bei denen gab es wie bei der NVA auch eine EK-Bewegung und ganz ähnliche Stimmungen, was ja auch mit dem Alter zusammenhängt. Ein Kumpel, der da 3 Jahre war, hat erzählt, dass die allgemeine Stimmung dort genauso wie bei der NVA war: Schon nach kurzer Zeit hassten die meisten die Stasi, so wie wir die NVA hassten. Einfach weil man täglich schikaniert wurde, geschliffen, der Willkür ausgesetzt. Kasernenbetrieb! Aber mein Kumpel hat auch gesagt, dass es dort genauso auch heiße Typen gab, so Funktionärssöhnchen, ganz stramme, wo man besser nicht zu viel gucken ließ.
Aber summa summarum: Kein Urteil ohne konkreten Blick auf den Typen selbst. Es stimmt, was du geschrieben hast: Boha, bei Dzierzynski kann man in Berlin sein! Alleine das war für viele ein Grund.
Und weißt Du, warum ich als Berliner nicht zu Dzierzynski gegangen bin? Weil ich da trotz 3 Jahren Wehrdienst bloß Soldat statt Unteroffizier gewesen wäre. Ich bin doch nicht bescheuert, hatte ich da gedacht, wenigstens will ich nicht der Allerunterste im Dreck sein. Genau aus dem gleichen Grund bin ich nicht zur Marine. Beides hat absolut gleichwertig nebeneinander gestanden für mich.
Wir waren halt Jugendliche. Berliner. Großschnauzen, aber keine philosophisch begründeten Regimegegner. Der Film Sonnenallee bringt ein korrekteres DDR-Stimmungsbild, als die meiste Literatur zum Thema. Ist einfach so.
Update: Oh und ich bitte, zum Vergleich auch mal zu den Nazi-Aufarbeitungen zu gucken, die im Westen so liefen. Der BND, das BKA, das Justizministerium. Nazis waren bei uns nie ein Problem, auch auf Entscheiderposten. Googelt nur mal Hans Globke. Aber hier machen wir jetzt ein Fass auf?
Warum ist das eigentlich nicht einfach immer und überall kostenlos? Welcher Vollpfosten auf die Idee gekommen, dass das Profit abwerfen soll!?
Christian Pfeiffer macht kurz Pause vom Videospiele-Verteufeln und bringt ein paar Zahlen auf den Tisch:
Die Zahl der vollendeten Vergewaltigungen ist zwischen 2004 und 2015 um etwa ein Fünftel gesunken. 2004 waren es 7.505, 2015 noch 5.934 - und dies parallel zum einem ständigen Wachstum des Anteils von Menschen, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind. Schon an diesem kleinen Beispiel erkennt man, da stimmt irgendwas nicht.Das liegt bestimmt daran, dass die blöden Gutmenschen systematisch die Augen zudrückt bei den fiesen Asylausländerfremden!1!!
Wenn Max von Moritz verprügelt wird, ist die Anzeigebereitschaft 19 Prozent, wird Max von Mehmet verprügelt, ist sie über 31 Prozent.Oh. Hmm. Na gut.
Ja, äh, aber dieser Freiburger Fall da, das war ja nicht bloß eine Vergewaltigung, das war ein Sexualmord!1!!
die Sexualmorde in Deutschland haben seit Mitte der 1980er Jahre von 50 auf fünf im Durchschnitt abgenommen.Hrm. Mist. OK aber die fiesen Moslems, das sind ja alles so Frauenhasser, so Machos, die auf Dominanz stehen!
Das Spannende ist, dass wir 2013 dieselbe Untersuchung wiederholt haben und einen steilen Rückgang auf zehn Prozent festgestellt haben. [Im Vergleich zu 1998]Da bleibt ja nur noch die Erklärung, dass die linksliberalen Asylantenversteher bei der Polizei systematisch Fälle von Kriminalität durch Ausländer unter den Teppich kehren!1!! Leider sind die Linken in der Polizei "sicherlich klar in der Minderheit" (zumindest in Österreich)
Update: Ein Einsender erläutert:
Auf einer Dienststelle ist ein Dieb ein Dieb - gleich welcher Herkunft; eine Körperverletzung eine ebensolche. Da spielte es lange Zeit gar keine Rolle, ob der/die TäterIn ausländischer Herkunft waren/sind oder ob sie einen Migrationshintergrund hatten/haben. Mittlerweile allerdings wird explizit derlei auf vielen PolDSt erfragt (durchgesetzt hat sich dieses Vorgehen allerdings noch nicht überall). Gleiches gilt anders herum allerdings auch; ist der/die Betroffene ausländischer Herkunft, oder ist ein Migrationshintergrund erkennbar, wird auch nach typischen Merkmalen aus der Rechten Szenerie erfragt/fahndet. Das war nicht immer so.
Da erst in den letzten 2-3 Jahren verstärkt zu expliziten Nachfragen in die eine oder andere Richtung nachgegangen wird, sollte man die Statistiken aus den Jahren davor besser mit Einschränkung betrachten. Sie lassen lediglich nur einen groben Blick zu.
Das wird wahrscheinlich der Grund sein, wieso oben nur Statistiken über die Gesamtmenge sind, nicht darüber, wie viele der Tatverdächtigen einen Migrationshintergrund hatten.
Ein paar andere Einsender sind unzufrieden, weil sie finden, ich hätte damit "aber die Kanacken sind häufiger Verbrecher als wir Arier" nicht widerlegt. Nein, habe ich nicht. Weil sich diese Frage nicht stellt, schon gar nicht bei einer so geringen und rückläufigen Anzahl an Delikten. Zum Vergleich: Wir hatten 2015 2,5 Millionen Verkehrsunfälle. Diese Zahl ist unsere Gesellschaft also offensichtlich zu dulden bereit, denn Kraftfahrzeuge sind noch nicht verboten worden. Beachtet bitte, dass von den oben genannten Delikten die große (GROSSE!) Mehrheit der Täter Deutsche sind. Die Frage, ob von den anderen jetzt 50 einen Migrationshintergrund hatten, wenn doch bei Gleichverteilung anteilig an der Bevölkerung es nur 35 hätten sein sollen, die stellt sich nur in kranken Nazihirnen.
Oh, übrigens. Wisst ihr, welche Bevölkerungsgruppe noch überproportional häufig an Gewaltverbrechen beteiligt ist? Nazis! Wenn es euch also um das Senken des Kriminalitätsniveaus in Deutschland geht, dann weist euch doch bitte einfach alle selber aus. Das Vaterland dankt! Und das wäre auch gut für die Reinheit unseres Genpools hier, wenn da mal die ganzen glatzköpfigen Schläger rausfielen.
Die Gewalttäter bei den Linken nehmt ihr am besten gleich mit. Und die von den Antideutschen.
(Man verzeihe mir die schlechte Laune, aber Kabel Deutschland verkackt gerade meine Internetversorgung. Das drückt aufs Gemüt)
Update: Ihr seid hoffentlich gegenüber populärjournalistischen Medizinmeldungen inzwischen ordentlich abgehärtet. Wenn nicht, übernimmt das hier ein Einsender:
Einige Dinge sind sehr ungewöhnlich:
- Die scheinen an die Presse gegangen zu sein, ohne dass das Paper akzeptiert ist.
- Die haben eine nicht klar genannt Fallzahl/Methoden/Kontrollen
- Es gibt gleich Gegenwind von peers, die finden dass es viel zu früh ist, irgendwelche Schlüsse zu ziehen und die Resultate entweder Zufall sind oder andere Erklärungen haben könnten
Du hast manchmal Medizinisches im blog und ich möchte als Arzt und seit ein paar Jahren Forscher mal generell warnen:
- die reproducibility crisis, die in der Psychologie schon länger diskutiert wird, ist bei der Grundlagenforschung auch voll angekommen: große Krebsstudien in Mäusen (also von viel höherer wissenschaftlicher Qualität als die Chemo/Eizell story) lassen sich nur selten reproduzieren (Wikipedia hat da was zu "Reproducibility": "In 2012, a study by Begley and Ellis was published in Nature that reviewed a decade of research. That study found that 47 out of 53 medical research papers focused on cancer research were irreproducible".
- der "level of approval" von drugtargets, die es bis zur Phase one clinical trial geschafft haben, ist in Onkologie etwa 7% (google "loa drug oncology") - und da sind nichtmal die targets drin, die die Pharma vorher als bullshit entlarvt hat.
- eingereichte papers bei namhaften journals sind voll mit Fehlern, die doch teilweise arg nach Absicht aussehen (EMBO journal z.B. hat so 5-25% davon, je nachdem wie man die Fehler deutet)
Insgesamt kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass in der biomedizinischen Forschung alles ganz mies ist. Arbeitsbedingungen in "academia" sowieso, aber auch das, was rauskommt und was wir größtenteils mit Steuermitteln bezahlen. Ein Lichtblick ist aber vielleicht, dass das Ausmaß des Problems von immer mehr Forschern verstanden wird und viele versuchen, die Situation zu verbessern. "Aus dem System heraus" ist das aber wie immer saugefährlich, also gibt es Anführer aus dem großen Pool von frustrierten, am System gescheiterten postdocs, Exforschern, die mehr Interesse daran haben, die Drogentestproben aus Ostdeutschland der 80er mit heutigen Methoden nochmal zu analysieren, als das System für die Zukunft zu verbessern. Spätestens, wenn alle alten paper automatisch gescreent werden (was jetzt schon beginnt in der Psychologie und vielen Wissenschaftlern da einen Sauschrecken einjagt) und alle verdienten Professoren mit den falschen p-values der Vergangenheit konfrontiert werden, wird man wahrscheinlich sehen, ob wir sowas wie open data bekommen und schnellsten Karrieresysteme darauf anpassen können (im Moment entscheidet der kumulative Impact Factor deiner Publikationen, was aus dir wird, nicht der Inhalt deiner Wissenschaft), oder ob man eine Mauer baut, eine große Mauer und die frustrierten Expostdocs dafür zahlen lässt (keine Ahnung, wie das gehen soll, aber das hält einen ja nicht davon ab, das als Alternative vorzuschlagen).
In jedem Fall will ich warnen vor Übernahme jeglichen Enthusiasmusses aus solchen Pressemitteilungen - der ist sogar bei riesigen, augenscheinlich gut kontrollierten Studien selten angebracht und bei kleinen, obskuren Ergebnissen, die an die Presse lanciert werden sicher noch weniger. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Tagesschau berichte nur "sehr selten über einzelne Kriminalfälle", sondern über "gesellschaftlich, national und international relevante Ereignisse".Und natürlich sind ausländische Rechtsaußen-Postillen wie die britische Gossenpresse da sofort aufgesprungen, um ihr "die EU wird von Flüchtlingen zerstört, gut dass wir ausgetreten sind"-Narrativ zu stützen. Es kann also keine Rede davon sein, dass der Fall nicht national und international Interesse auf sich gezogen hat, nur halt nicht in der breiten Bevölkerung sondern bei den Nazis. Und wie sollte der auch bei der breiten Bevölkerung Interesse auf sich ziehen, wenn die Tagesschau nicht drüber berichtet.
Tja, jetzt stehen die jedenfalls argumentativ ein bisschen auf dünnem Eis und haben es mit länglichen Erklärungen auf Facebook versucht.
Und bei Medienschelte sind die Verlage natürlich doch ganz schnell dabei, besonders wenn es um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht, die sie ja eh am liebsten ganz abgeschafft hätten: FAZ, Spiegel, sogar die nicht mehr verlinkbare Süddeutsche hat was.
Sag mal, wo wir gerade dabei sind: Hatten FAZ, Spiegel und Süddeutsche eigentlich was zu dem Fall, bevor das Medienschelte über die öffentlich-rechtlichen war? Mir ist da nämlich nichts aufgefallen.
Denn ansonsten wäre das ja echt ein widerliches, verlogenes Pack, die da jetzt groß über die Tagesschau herziehen.
Update: Die Berliner Zeitung hat sich an der Stelle mit Ruhm bekleckert, finde ich. Die können jetzt in ihrer Argumentation schön auf ihre Berichterstattung zu dem Fall von vorgestern früh verlinken :-)
Update: Ich habe der FAZ Unrecht getan.
Update: Ein Einsender sagt, auch in der Süddeutschen habe es am 3. einen Bericht gegeben, im Panorama um 16:11.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Wie verlogen die ganze Debatte über Freiburg ist, sieht man an Niederkrüchten: Dort hat ein Deutscher ebenfalls gestern Exfreundin und deren Sohn erschossen. Resonanz in den (sozialen) Medien: Null.
Und auch die Besorgten interessieren sich natürlich nicht dafür: Deutsche Mörder kann man so schlecht für Hetze instrumentalisieren. Dass die Tagesschau und die restlichen Medien sich nun dieser Heuchelei beugen, ist entsprechend wieder mal ein Sieg für Rechtsaussen.
Wenn man mal nach Niederkrüchten sucht, findet man heraus: Der Täter war ein Waffennarr (nicht etwa ein Terrorist!) und es handelt sich nicht um einen mehrfachen Mord sondern um ein "Familiendrama". Na dann ist ja alles gut.
Update: Auch der Spiegel hatte eine Meldung.
Die Zahlen kommen vom Bundesinnenministerium.
Hatte er Asylanten beschimpft? Ausländer ausweisen wollen? Nein, er nahm das Wort "Mohrenkopf" in den Mund.
Ich musste erst mal googeln, was das ist. Das ist anscheinend ein Synonym für Negerkuss.
So und jetzt lest euch mal seine Argumentation durch. Ich zitiere:
„Irgendjemand hat das Facebook gemeldet, dann prüft das ein Operator, entscheidet, der Begriff sei rassistisch und sperrt mich.“ Er hält die Sanktion durch Facebook für „unglaublich, vor allem angesichts der unfassbaren Hassbeiträge von Rechten, die auf Facebook kursieren“. Es handle sich um eine „Zensur erstaunlichen Ausmaßes“, um „Orwellsche Sprachkontrolle“. „Da wird einem der Mund verboten – von einem Medium, das weltweit inzwischen eine wichtige Rolle spielt.“Bis auf den Seitenhieb auf "die Rechten" hätte das auch 1:1 von "den Rechten" kommen können. Die hätten dann halt die Antifa als Negativbeispiel für das Ausmaß des Extremismus auf der Gegenseite zitiert.
Der Einsender kommentiert:
Die "political correctness" frisst ihre Kinder.
Wieso kann unsere Gesellschaft das eigentlich nicht einfach aushalten?
Zu den Überlegungen zur chinesischen Geburtenstatistik folgende interessante Randnotiz:Whoa, das ist ja mal ein Fnord. Speyer hat rund 50k Einwohner, das ist ein bisschen viel für die Hypothese, dass es sich bloß um einen statistischen Ausreißer handelt.Ich war vor Kurzem auf einer Konferenz zur Ermittlung der Bedarfszahlen für Kinderbetreuungsplätze in Speyer.
Dort wurde ein Auszug der Geburtenstatistik vorgestellt, nach der Stand November 2016 in Speyer, ziemlich genau doppelt so viele männliche, wie weibliche Kinder - also Verhältnis 67%/33% - geboren wurden.Einziger rein spekulativer Erklärungsansatz war, dass wohl in Krisenzeiten allgemein mehr Jungen geboren würden.
Ob wir in den letzten Jahren wirklich eine Krise hatten, die die Menschen physisch wie psychisch derart belastet hat, dass unser Körper mit einem evtl. evolutionären Schutzmechanismus darauf reagiert sei jetzt mal dahin gestellt.
Aus Sicht der Arterhaltung müsste sich meiner Meinung nach in Krisenzeiten auch eher die Zahl der Frauen erhöhen, weil was nützen noch so viele Männer, wenn sie nicht genügend Partnerinnen zur Fortpflanzung finden.Aber ich schweife ab…
Leider habe ich noch nicht das Protokoll mit der Statistik und Quellenangabe in Schriftform.
Das würde ich schnellstmöglich nach Erhalt nachreichen.
Wäre dann auch interessant, ob dieses Phänomen flächendeckend Auftritt.
Update:
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig die Geburtenzahlen getrennt nach Geschlecht.
Die Geburtenzahlen bei den Jungen ist dabei durchgehend höher als bei den Mädchen, aber das nicht erst seit kurzem. So extrem wie in Speyer sind die Abweichungen aber nicht, es handelt sich statistisch nur um geringe Abweichungen.Insofern würde ich sagen, dass Speyer in der Hinsicht ein Ausreißer ist, sich daraus aber kein Trend für ganz Deutschland ableiten lässt.
Update:
Bei Menschen allgemein werden ca. 115 Jungs zu 100 Mädchen geboren. Allerdings ist die Kindessterblichkeitsrate bei Jungs höher als bei Mädchen was dann im Erwachsenenalter zu einem ~1:1 Verhältnis führt. In Kriesenzeiten tendieren Säugetiere dazu mehr Mädchen zu bekommen, da diese fast garantiert Nachwuchs bekommen (Arterhaltung und so, und Frauen als selektives Geschlecht). Wenn es den Tieren (also auch uns Menschen) gut geht, geht die Tendenz zu Jungs. Da in "guten Zeiten" der Erhalt der Art garantiert ist führt dieser Mechanismus dazu, dass mit mehr Jungs die Konkurenz höher ist und sich eben nur die besten fortpflanzen. (Hier auch ein Link von einem netten youtube Kanal)
Na vom türkischen Geheimdienst natürlich!1!!
Die Sorge ist offenbar, dass der türkische Dienst versucht, die öffentliche Meinung durch Desinformation zu lenken. Ähnliche Manipulationsversuche der öffentlichen Meinung in Deutschland durch nachrichtendienstliche Desinformationskampagnen befürchtet der Verfassungsschutz auch durch russische Nachrichtendienste.Also … von allen, eigentlich. Außer den Amerikanern, versteht sich.
durch das IT Sicherheitsgesetz ist nahezu der gesamte Mittelstand in heller Aufregung seit nun 1,5 - 2 Jahren und sucht händeringend "BSI zertifizierte Sicherheitsanbieter" um in diversen Audits von Wirtschaftsprüfern o. ä. irgendwelche Zertifikate vorzeigen zu können, dass sie auch wirklich "sicher" sind - genau das wird zur Zeit gefragt.Ich bin ja nicht zertifiziert und kann mich auch nur an eine Anfrage erinnern, wo jemand ein "Pentest-Zertifikat" angefragt hat. Ich habe dann zurückgeschrieben, was für ein Zertifikat ihm denn da vorschwebt, und er schickte mir die URL von irgendeiner Kali-Linux-Showbiz-Bude (die halt rumtourt und "live hacking" vorführt). Ich schrieb zurück, dass der Typ, der diese Bude gegründet hat, mehrere Jahre weniger im Geschäft ist als meine Firma :-)Da in meiner Firma z. B. niemand den Kopf hinhalten wollte CISO (Chief Information Security Officer) zu werden, hatte mein Chef (IT Leiter) die glorreiche Idee, mich (ehem. sehr schlechter Java 'Programmierer', Linux Nutzer, nun IT-compliance Beauftragter und kleinster und billigster IT-Abteilungsleiter in der Firma) kurzerhand per Dekret zum CISO zu ernennen… Ich habe dann zwangsweise einige Verkaufsveranstaltungen besuchen müssen - bei HP, bei der Telekom, usw… das lief dann immer so ab, dass sie dort irgendein Subunternehmen engagiert hatten [alienvault oder so ähnliche], die dann "Livehacks" mit einem Kali-Linux vorgeführt haben und dann gezeigt haben, wie ihre Standard-Linux-Tools mit bunter neuer grafischer Oberfläche und variablem Firmenlogo als gemietete on-premise Lösung hinter der Firmenfirewall (!) das erkennen können und Alarm schlagen. Sie selbst bieten dann 24/7 Support und <30 min Reaktionszeit - der den Mittelstand dann (Zitat) "12 Vollzeitstellen" kosten würde, was sich niemand leisten kann und der Markt - gerade wegen des Sicherheitsgesetzes - diesbezüglich leer ist, und jeder der Sicherheit schreiben und einen Kali-USB-Stick booten kann zur Zeit eingestellt wird.
Ich habe 4 Monate gebraucht, um diesen tollen CISO Titel wieder loswerden zu können. Ich habe meinem Chef belegen können, dass ich als ehemals arbeitsloser Biologe eventuell doch nicht die technische Kompetenz und Ausbildung besitze, diesen verantwortungsvollen Job so auszuführen, wie er nötig wäre und konnte mir dann weitere Verkaufsveranstaltungen ersparen. Wir sind inzwischen bei Antago gelandet.
Ich schreibe das, um zu erklären, warum die Telekom das anbietet - und vor allem zu erklären, warum es wirklich einen sehr großen Markt gibt, der diesen Schwachsinn sogar nachfragt…
Also ich weiß ja echt nicht, was dieser Live-Hacking-Scheiß immer soll. Erkenntnisgewinn ist Null, da ist auch nichts "actionable", wie man so schön sagt. Reine Blender-Veranstaltung und Geldverschwendung, aus meiner Sicht.
Ich saß ja gestern in der Bahn gegenüber von einem Mann, den ich erst für einen Bühnenmagier oder so hielt, von seinem Äußeren her. Dunkler Anzug, hochgegelte Frisur, und trug eine Fliege. Aber die Schuhe waren dann zu teuer für das Bühnenmagier-Klischee, und als der dann zu telefonieren anhob, habe ich mich an einer Stelle hervorragend amüsiert. Da schlug er nämlich der Gegenseite vor:
Laden Sie einfach alle aus, die eh nichts zu sagen haben.Mensch, brillant! Wieso sind wir da nicht selber drauf gekommen? :-)
Aber so kommt mir gerade die ganze Branche vor. Lauter so Showbiz-Leute, die sich gegenseitig zu blenden versuchen, und dann irgendwann merken, dass die Leute, die was zu sagen haben, keinen Bock auf diesen ganzen Showbiz-Scheiß haben und lieber mit seriösen Gesprächspartnern an konkreten Lösungen arbeiten wollen würden.
Auch die Untersuchungsausschüsse des Bundestages seien sinnvoll, weil sie für die parlamentarische Kontrolle sorgten und klar geworden sei, "welch unverzichtbaren Dienst Nachrichtendienste leisten".
Update:
ich denke, du solltest deinen Lesern nicht vorenthalten, dass NUR Telekom-Router betroffen sind. z.B. [Heise-Forenkommentar]
Ich selbst betreibe eine Fritzbox, dort funktioniert auch alles einwandfrei, sogar mit den voreingestellten Telekom-DNS-Servern. Vermutet wird, dass die Router einen Bug haben, bei dem sich der DNS-Server des Routers abschießen lässt. Wie das genau geht, und ob die Telekom da überhaupt direkt dran schuld ist oder ob jemand von extern da einen DoS-Angriff macht, ist noch nicht klar.
Und weil man die Halluzination des eigenen Weltbildes so ungerne anpacken würde, weil das ja mit einem Eingeständnis verbunden wäre, lange falsch gelegen zu haben, bleibt ja nur übrig, entweder die Fakten anzugreifen oder den Widerspruch mit einer noch größeren Halluzination zu toppen.
Diese noch größere Halluzination können wir gerade live beobachten, und sie heißt "Fake News sind Schuld".
Trump hat in seinem Wahlkampf zwei wichtige Dinge gezeigt.
Erstens: Wenn du nur schnell genug lügst, kommen die Fact Checker nicht hinterher.
Zweitens: Im Wahlkampf geht es um Gefühle, nicht um Fakten. Fact Checking ist im Grunde egal.
Niemand wählte Trump, weil er glaubte, Trump bringe Transparenz und Wahrheit. Das ist ein so fundamentaler Widerspruch zum Selbstbild der Presse als Bewahrer der Ordnung durch Fact Checking, Recherche, Transparenz und Hinterfragen, dass jetzt die Mär her muss, die "Fake News" seien Schuld.
Die gab es schon immer, wenn ich das mal kurz ins Gedächtnis rufen darf. Früher nannte man sie "ENTE". Die Lüge als politisches Werkzeug ist so alt wie die Menschheit. Fast alle Kriege beginnen mit Lügen. Nichts davon ist neu.
Ein (leider wie ich finde zu kurzes) Essay von James Livingston, einem Professor für Geschichte an der Rutgers University. Es geht um eine der Haupt-Fragen unserer Zeit, nämlich: Wenn wir akzeptieren, dass die Zeiten der Vollbeschäftigung vorbei sind, was sonst kommen denn dann jetzt?
Hmm, wobei, ich las das gestern und fand es kurz. Heute wirkt es beim nochmal rüberscrollen gar nicht so kurz. Das ist ein gutes Zeichen, dass sich das schnell runterliest, denke ich mal :-)
1999 habe ich in der IT einer Versicherung gearbeitet, und natürlich habe ich auch mit den Versicherungsfritzen geredet.Nun ist der Einsender sich nicht sicher, ob das eine Urban Legend unter Versicherungsvertretern ist, aber möglicherweise hat der klare Fall von Selbstmord vorhin das auch gehört und wollte seiner Familie das Geld von der Lebensversicherung zukommen lassen.Beim Gespräch über Lebensversicherungungen drehte es sich auch um Selbstmord, und das die Versicherung dann ja nicht an die Hinterbliebenen zahlt.
Aber ein Experte (ohne Anführungszeichen) versicherte mir, daß man nur möglichst grauslich Selbstmord begehen müsse (Er schlug vor, sich selbst die Kehle durchzuschneiden), weil dann ein Gericht von geistiger Umnachtung ausgehen würde (schließlich tut das kein geistig Gesunder) und die Ausschlussklauseln nicht greifen würden.
Update: Selbstmord ist übrigens gar nicht grundsätzlich ein Ausschlusskriterium bei Lebensversicherungen, Wikipedia erklärt das mal.
Kurz-Zusammenfassung: Da blubbert gerade fett der Antisemitismus-Sumpf. Die haben auf Wikipedia gelernt, dass Rosa Luxemburg aus einer jüdischen Familie stammt, und basteln sich daraus ein "die Juden waren am Kommunismus Schuld und die Nazis, das war bloß Selbstverteidigung". Weil Magnus Hirschfeld jüdisch war, glauben die Alt-Right-Nazis jetzt, dass "die Juden" auch hinter LGBT-Rechten und Political Correctness stecken. Und dann haben sie da irgendein Interview der Vorsitzenden einer schwedischen jüdischen progressiven Vereinigung genommen, die sich grob so äußert, dass Juden bei der Integration der Flüchtlinge eine wichtige Rolle spielen werden — und folgern daraus, dass "die Juden" auch hinter den Flüchtlingen stecken.
Deren Weltbild ist, dass Europa gerade von vergewaltigenden Islamistenhorden gebrandschatzt wird, und selbst die, die nicht offen gewalttätig sind, wollen Europa über ihre höhere Geburtenrate übernehmen. Darauf wenden sie das schon in den USA erfolgreich angewendete Konzept des "White Genocide" an, also dass die ehemalige weiße Mehrheit in den westlichen Demokratien angeblich von einwandernden Nicht-Weißen durch schnellere Fortpflanzung systematisch "ausgerottet" wird und nennen das dann einen "Völkermord". Um diesen Punkt reinzudrücken, machen die teilweise sehr eindrucksvolle Propagandavideos aus Nachrichtenzusammenschnitten. Wenn ihr gefestigt genug seid, um sowas mal anzugucken (Achtung, das ist wirklich krass): Fieses 20min-Propagandavideo "With Open Gates". Das Video wird von den US Alt Right gerade rumgereicht, aber es handelt nur von Europa und den Flüchtlingen. Wenn ein Farmer aus Nebraska das sieht, kann ich mir schon vorstellen, dass der das einfach so glaubt. Das Video ist NSFW und nichts für Leute mit schwachen Nerven.
Ich als Außenstehender bin gerade etwas erschüttert, dass die immer noch "den Juden" an allem die Schuld geben wollen. Ich dachte, das ist vorbei. Aber anscheinend nicht. Sehr gruselig.
Beim Rumklicken fielen mir auch ein paar Reibungspunkte auf, bei denen sich verschiedene Gruppierungen innerhalb der Rechten gegenseitig bekämpfen. Und zwar versuchen sich gerade die "moderaten" Rechten von den krassen Antisemiten zu distanzieren. Frank vermutet, dass die die Antisemiten gerade ein bisschen hochblubbern lassen, damit sie im Vergleich weniger übel aussehen. So "schaut her, wir sind sogar für Marijuana-Legalisierung und Homoehe, DIE DA DRÜBEN sind die üblen Nazis, wir sind sozusagen fast Mitte!1!!"
Ich habe nicht genug Daten, um das bestätigen oder verneinen zu können. Es wirkt aber ein bisschen so, als sei das nicht geplant gewesen, dass die fiesen Nazis aus ihren Löchern kommen. Ein Beispiel für so eine Reibung ist dieser Tweet hier. Beachtet auch die Kommentare, wo dokumentierte Fälle von Hitlergruß in der Öffentlichkeit als "das war bestimmt eine False Flag-Operation" wegrationalisiert werden. Und was mich daran am meisten mitnimmt: Es gab ja wirklich mehrere Beispiele dafür, dass sich schockierte Liberale irgendwelche Angriffe von angeblichen Trump-Anhängern ausgedacht haben und das dann natürlich aufflog, als die Polizei ermittelte. Das ist so ein bisschen wie bei erfundenen Vergewaltigungsvorwürfen. Jetzt können die Nazis halt in ihren Foren glaubwürdig Dinge mit "das war bestimmt false flag" wegleugnen.
Eine lustige Sache noch: Die Alt-Right sagt nicht Hitlergruß, sie sagen "Römischer Gruß" (ja nee, klar)
Für mich war das gerade eine unerwartete Erfahrung, dass sich hinter diesen neuen Nazis genau der gleiche alte Scheiß wie hinter den alten Nazis verbirgt. Ich dachte, die hätten da eine Ideologie-Änderung vollzogen und würden jetzt gegen "die Moslems" hetzen. Aber anscheinend werden "die Moslems" eher als Werkzeug von "den Juden" gesehen. Das habe ich so nicht kommen sehen. Wobei das natürlich auch nur ein einziger kurzer Blick an einem einzigen Abend war, das muss ja gar nicht repräsentativ sein, was ich da gesehen habe.
Mich wundert jetzt ein bisschen, dass man zwar in letzter Zeit viel von Anschlägen gegen Ausländer hört, aber kaum von Anschlägen gegen Juden. Passieren die wirklich seltener oder ist das Medien-Filterblase, weil Gewalt gegen Ausländer besser in deren Narrativ passt gerade?
Ah, eine Beobachtung noch. Eine der Standardausreden der Rechten ist "das ist eine Falschdarstellung der Medien". Beispielsweise bei Rassismusvorwürfen kommt das häufig. Da geht die Verschwörungstheorie um, dass die Medien gezielt die Rassisten unter den Rechten hervorheben, um das ganze rechte Spektrum schlecht aussehen zu lassen. Und wisst ihr, warum sie mit so einer Theorie nicht direkt ausgelacht werden? Weil die Podesta-E-Mail-Leaks gezeigt haben, dass das stimmt. Das Großreden von den besonders Kaputten unter den Rechten war in der Tat eine Wahlkampfstrategie der "Progressiven". Tsja, das ist wieder wie die erfundenen Vergewaltigungsvorwürfe. Wenn man einmal beim Bescheißen erwischt wird, dann glaubt einem niemand mehr, und die Gegenseite kann mit Verweis darauf ihre Sünden wegrationalisieren. Hätten wir doch nur auf Jeff Goldblum gehört!
Update: Übrigens, wer sich mal ein Bild über Steve Bannon machen will, den Ex-Breitbart-Chef: Hier ist ein Vortrag von ihm aus dem Jahre 2012. Der kommt aus einer ganz anderen Richtung als bisher kolportiert wurde.
Update: Der Vollständigkeit halber: Natürlich ist dieses "Open Gates"-Video von vorne bis hinten erstunken und erlogen.
Jetzt stellt sich raus: Nicht nur Microsoft, auch Fireeye (ein Hersteller von Schlangenöl).
Und zwar wirkt dieses Jahr auf mich wie ein Online-Videospiel-Desync.
Wer das noch nicht erlebt hat, dem will ich das mal beschreiben. Online-Videospiele haben das Problem, dass sie sich weitgehend einig sein müssen, wie das Spielfeld gerade aussieht. Welcher Spieler steht wo, welcher Gegner steht wo, worauf schießen die Gegner gerade, was für Geräusche kann jeder gerade hören, ist gerade irgendwo was in Bewegung? Ist diese Tür hier auf oder zu? Sowas. Aber es gibt keine zentrale Instanz, die da offiziell die Wahrheit gespeichert hat, denn dann müsste man pro angezeigtem Bild (und da sind 60 pro Sekunde die Norm, je nach Ultra-Zocker-Hardware noch mehr) den kompletten Spielstand übertragen, und die Bandbreite hat im Internet niemand. Ganz früher haben so LAN-Spiele funktioniert.
Also fährt man im Internet den Ansatz, dass jedes Spiel ein eigenes Bild davon hat, wie der Spielstand aussieht, und den nächsten Spielstand anhand dessen berechnet bzw. vorhersagt, was es über die Figuren weiß. Über das Internet werden nur noch Änderungen von der Vorhersage übertragen. Wer da steht, bleibt da wahrscheinlich stehen. Wer sich so schnell er kann nach Norden bewegt, der wird das auch weiter machen. Der Effekt ist, dass keiner der Spieler tatsächlich die Wahrheit sieht, weil es eine Wahrheit gar nicht gibt, nur eine geteilte Halluzination, und der Ingenieursaufwand steckt jetzt darin, den Abstand der Halluzination von denen der anderen klein zu halten.
So und ein Desync ist jetzt, wenn beispielsweise in der Mitte von dem Spiel die Internetverbindung wegbricht, oder vielleicht auch nur ein paar Sekunden lang stehenbleibt. Dann sieht man im Spiel plötzlich Dinge wie dass jemand sekundenlang gegen eine Wand läuft, oder dass man auf etwas schießt und trifft, aber keinen Schaden macht. Oder dass irgendwo plötzlich Dinge aufpoppen, die gerade nicht da waren.
Und genau das kann man ja auch in diesem Jahr beobachten. Auf Twitter kann man immer noch massiv Leute dabei beobachten, wie sie immer und immer wieder gegen eine Wand laufen. Die Amis schießen seit Jahren auf Terroristen und treffen, aber danach sind es nicht weniger Terroristen sondern eher mehr. Und das plötzlich unplausible Dinge hochpoppen, das definiert ja schon fast dieses Jahr.
Insofern ist das jetzt glaube ich meine Metapher für 2016. Das Jahr, in dem sich unsere Spielstände desynchronisiert haben. Und wie in Onlinespielen warten jetzt auch gerade alle, dass sich ihre Realität wieder repariert. In Onlinespielen hat man noch die Option, wenn das nicht klappt, dass man auflegt und sich neu verbindet. Das wäre mal nicht schlecht, die Option auch im echten Leben zu haben :-)
Die nächstbeste Theorie für den Gesamtzustand gerade wäre die des anthroponukleare Multiversums. Die Multiversumstheorie sagt ja, dass es nicht ein Universum gibt, sondern viele, und jede Entscheidung spaltet ein neues ab. Und die anthroponukleare Multiversumstheorie sagt jetzt, dass die Menschheit sich nur in den bizarren Szenarien noch nicht selbst zerstört hat. Da wir noch leben, sind wir in einem dieser Universen. Und da wir nur in den unwahrscheinlichen Szenarien noch leben, passieren in diesem Universum jetzt halt lauter unwahrscheinliche Dinge.
Dieser Text macht gerade die große Runde und alle möglichen Programmierer lüften da mal ihr Gewissen.
Und wisst ihr was? Ich habe nie etwas gemacht, das mir später peinlich oder unangenehm gewesen sein müsste. Ich war auch jung, ich brauchte auch das Geld. Aber die Grenze habe ich nie gekreuzt. Und ich habe mir über die Jahre einige Male einige Male Augenrollen abholen müssen, und so ein "naja ist ja dein Leben, entscheide du mal wie du meinst *abwink*".
Ich habe so eine moralisch klare Linie auch immer anderen Menschen empfohlen, und da kommt dann häufig so ein "na du musst ja krass privilegiert sein, dass du dir leisten kannst, Aufträge nicht anzunehmen". Das kann schon sein. Man wird immer Leute finden können, die weniger privilegiert sind als ich. Aber hatte ich hier immer ein leichtes Leben, nie Sorgen, die Heizung oder Lebensmittel nächsten Monat noch zahlen zu können? Nein. Ich habe nie hungern müssen, auch wenn es ein paar Mal so aussah, als könnte es knapp werden. Ich glaube, diese Dichotomie von "jeden Scheißjob annehmen oder sonst hungern müssen" gibt es so nicht. Man kann auch sein Gewissen behalten und trotzdem nicht kriminell werden oder moralisch verwerfliche Dinge tun.
Nicht nur kann man auch überleben, wenn man Scheißjobs ablehnt. Die Leute, die die Scheißjobs "notgedrungen" annehmen, denen geht es am Ende auch nicht besser. Ob sich ein Leben "gut" anfühlt oder nicht, ob man mit seinen Umständen zufrieden ist, das hängt ja auch nicht nur davon ab, wieviel Geld man zur Verfügung hat, sondern ob man sich an Luxus gewöhnt hat, den man sich jetzt nicht mehr leisten kann. Das ist meiner Erfahrung nach der größte Quell an Unzufriedenheit auf diesem Planeten. Wenn man das Gefühl hat, es ging einem schon mal besser, und jetzt muss man sich einschränken. Daher ist meiner Ansicht nach das Geheimnis zu einem guten Leben, dass man sich keinen Luxus leistet, außer man weiß wirklich sicher, dass man dieses Niveau auch in Zukunft wird halten können. Damit bin ich immer gut gefahren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Druck, Scheißjobs anzunehmen, kommt im Allgemeinen nicht vom Leben, sondern von euch selbst. Man kann so gut wie immer Nein sagen. Die Idee, man muss das jetzt machen, sonst ist man morgen pleite, das ist bloß eine Drohkulisse, die man aus Rechtfertigungsdruck sich selbst gegenüber aufbaut. Lernt, das zu ignorieren.
Update: Hmm, das war jetzt vielleicht zu krass formuliert. Es gibt sicher Einzelfälle, in denen man wirklich mit dem Rücken zur Wand steht, und von irgendwo dringend Geld braucht. So "entweder dass oder ich muss ne Bank ausrauben, um die Not-OP meiner Tochter bezahlen zu können". Wer in so einer Situation ist, ist für unmoralische Angebote zugänglicher, klar. Auf der anderen Seite kommen solche Situationen meiner Beobachtung nach im Allgemeinen daher, dass man über seine Verhältnisse gelebt hat, dass man falsche Entscheidungen getroffen hat, dass man finanzielle Verpflichtungen auf sich genommen hat, die man nicht erfüllen konnte. Damit wären wir wieder bei meinem Punkt von weiter oben, dass man sich nur Luxus gönnen sollte, wenn man ganz sicher ist, ihn sich auch langfristig leisten zu können. Und mit "sicher" meine ich jetzt nicht "das wird schon werden, ich bin ja so genial und finde schon nen Job".
Aber gelegentlich kollidieren die auch mal mit der Realität, zum Beispiel jetzt zur Trump-Wahl. Und da kommen neben der "WIR WERDEN ALLE STÖRBEN"-Rhetorik, die wir alle so vermisst haben in letzter Zeit, auch diese Einsicht:
Es macht eben einen Unterschied, ob jemand Vereinvorsitzender von Attac oder amerikanischer Präsident wird. Künftig regiert die Occupy-Bewegung im Weißen Haus, um gegen Neoliberalismus und globalen Kapitalismus Front zu machenWait, what!?!?
Nun wirkt das wie ein typischer Republikaner-Versuch, von ihren eigenen Geschichten abzulenken. Aber man darf halt nicht vergessen, dass diese E-Mails nur bei den Democrats rausgehackt wurden, daher ist die Faktenbasis ganz natürlicher auf die Democrats beschränkt. Insofern denkt euch den Teil der Republicans mal dazu (das wären vor allem Fox News und Breitbart).
Übrigens, nochmal zu Breitbart. Da scrollte vorhin an mir vorbei, dass die sich auf Facebook den 2. Reichweite-Platz mit CNN teilen (nach Fox News, die deutlich vorne sind). Breitbart darf man nicht einfach als Randgruppen-Bullshitschleuder abtun, die haben … ich glaube es waren 18 Millionen User Reichweite gehabt in dieser Untersuchung. Die sind lange Zeit in den USA belächelt und ignoriert worden. Den Fehler sollten wir hier nicht machen, wenn die jetzt wirklich nach Deutschland kommen.
Meiner Einschätzung nach manipulieren die Democrats die Medien deutlich stärker als die Republicans. Das kann aber auch eine Fehleinschätzung meinerseits sein, weil meine Filterblase mehr in die Richtung ausgerichtet ist. Beide haben einen Haufen Blogs und Randgruppen-Sites, aber alleine dass praktisch alle Zeitungen ein Endorsement für Hillary hatten, das stützt meine Einschätzung. Das Bild, das diese Untersuchung abgibt, ist zu einseitig, aber nicht so viel wie man vielleicht denken würde.
Die Republikaner bescheißen dafür an anderer Stelle viel mehr als die Democrats, z.B. mit ihren Wählerunterdrückungsgeschichten gegen Schwarze und Latinos, und mit ihrem Gerrymanderin (obwohl das heutzutage auch die Democrats machen).
Ich verlinke das hier, weil das eine ziemlich vernichtende Liste ist, wer sich da seine Talking Points und Interviewfragen von Hillarys Wahlkampfteam hat reinreichen lassen.
So eine Liste hätte ich ja echt gerne auch mal über Deutschland.
Update: Hier ist eine Grafik mit der "18 Millionen"-Zahl. Es handelte sich um "Reader Interactions", nicht Reichweite in Lesern.
Update: Link war falsch.
Und warum auch nicht? So ungestört von diesen ganzen Checks and Balances regiert es sich doch viel schöner durch!
Von dort aus wollte ich jetzt eine E-Mail an jemanden bei live.com schicken. Die hat deren Mailserver direkt abgelehnt, weil anscheinend Hetzners IP-Range bei denen abgewiesen wird. Ich weiß mit Sicherheit (und wir haben diese IP schon über ein Jahr), dass von dort aus noch nie ein Spam oder Newsletter oder Kaltacquise oder irgendwas auch nur entfernt nach Spam Riechendes rausging. Und letztes Jahr ging Mail an live.com noch. Daher meine Schlussfolgerung, dass die Blockage ganze Subnetze bei Hetzner betrifft, wenn nicht gar den ganzen Laden.
Aber deshalb blogge ich das nicht. Ich blogge das, weil ich ein Ticket bei Hetzner aufgemacht habe. Und als Antwort kam, ich (!) solle mich doch bitte persönlich in einen Dialog mit Microsoft (!!) begeben, um für meine IP bei denen eine Ausnahmeregelung auszuhandeln.
Lange habe ich mich nicht mehr über etwas so aufgeregt. Die externalisieren schlicht die Aufräumkosten für ihre nicht existierende Spamverhinderung an ihre nicht spammenden Kunden. Was für eine Frechheit.
Hey, soll ich auch gleich noch den Fußboden auskehren und das Klopapier wechseln?
Boah da krieg ich echt Blutdruck bei sowas. Ich guck mich mal nach anderen Hostern um. Unglaublich.
Update: Ein Einsender meint, ihm sei das auch schon mal bei 1&1 passiert. Er und andere meinen, das sei wohl Microsofts Schuld dann, und wer da seine Mail hostet, der will halt nicht kontaktiert werden :)
Update: Ein anderer Einsender hatte das selbe Problem bei Strato, und noch jemand anderes bei netcup. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Die ISPs sind alle kacke, oder Microsoft dreht frei. Occam's Razor sieht nicht gut aus für Microsoft.
Update: Ein Einsender teilt folgende Geschichte mit uns:
bez. Mail an live kann ich nur raten Dich nicht aufzuregen. Wir sind eine Hochschule, sind im Landesnetzwerk von Baden-Württemberg, signieren alle Mails (soweit ich das sehe) mit einer ordentlichen DKIM-Signatur und hatten Probleme mit Live und mit allen Benutzern von Barracuda-Antispamdingern.
Barracuda war immerhin so nett nach 4 Tagen eine Antwort zu senden daß die Mail nicht zugestellt wird (einer der Barracudabenutzer war eine Bank ... 4 Tage später habe ich erfahren, daß die Mail nicht ankam .. *grrr*)Bei Live wurde die Mail einfach weggefiltert. Kein Hinweis an den Empfänger, kein Hinweis an den Absender. Hat richtig gekracht da deshalb viele Studienbewerber aus dem Ausland Ihre Immatrikulationsunterlagen nicht rechtzeitig bzw. gar nicht bekommen haben ...
Reagiert hat Microsoft Null. Weder auf Mail, noch Webformkontakt noch Fax noch Brief. Erst als ich ALLE mails von Live pauschal abgelehnt habe und im Errorcode einen Link auf unsere Homepage eingebaut habe auf eine Seite mit Microsoft Kontaktdaten und der Bitte der Livekunde möge sich beschweren kam Bewegung in die Sache .....
Au weia.
Hier sind die Fakten aus den USA:
A study at Ball State University's Center for Business and Economic Research last year found that trade accounted for just 13 percent of America's lost factory jobs. The vast majority of the lost jobs — 88 percent — were taken by robots and other homegrown factors that reduce factories' need for human labor.
Mit trade sind hier Freihandelsabkommen, Offshoring, Outsourcing und "die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg" gemeint.
Ein Einsender kommentiert:
Ich bin derzeit in Südkorea und es ist schlimmer, als es die Medien darstellen. Zuerst war ich in Daejeon, wo zwar viele kleinere Demos sind, aber das ging noch. In Seoul ist es eine Masse an Menschen, die von der Polizei kleiner angegeben wird, als sie wirklich ist.Das ist aber nicht der Grund, warum ich dir schreibe. Der Grund ist: Wir waren mit einem Koreanischen Kollegen in Seoul unterwegs und gingen an einer Demo vorbei. Dann kamen Polizisten und nahmen unseren Kollegen mit. Ihm wurde Anstiftung zu Demonstration vorgworfen und er sollte doch dafür sorgen, dass wir sowas nicht sehen! Ich fand das schon ein starkes Stück. Er kam total eingeschüchtert wieder und wie Koreaner nunmal so sind, haben wir danach nicht mehr so frei durch Seoul laufen können…. Sehr schönes Verständnis von Demokratie, Recht auf Demonstrationen usw.
Das ist eine Frage, die bei mir häufiger in Einsendungen artikuliert wird.
Eine Theorie, die ich gehört habe, ist dass "der Zweck halt die Mittel heiligt". Das geht aber glaube ich zu weit. Ich glaube, dass die Entscheidung hier nicht in absoluten Werten getroffen wird, sondern in relativen. Ich glaube, dass das nur geht, weil die Leute sich ein Weltbild zurechtgelegt haben, das die Untaten der Gegenseite schlimmer einschätzt als die eigenen Untaten.
Ich dachte eine Weile, dass die Leute gar nicht merken, wenn sie selbst intolerant sind, aber das hat sich bisher überhaupt noch nicht bestätigen lassen, wenn ich sie auf ihr Verhalten angesprochen habe. Uns Menschen ist bewusst, wenn wir etwas unmoralisches tun, und wir brauchen vorher ein moralisches Framework, in dem der Gegenüber das verdient hat, beispielsweise weil er mehr auf dem Kerbholz hat als wir. Das konnte ich jetzt schon häufiger live beobachten, wie die eigene Intoleranz am Ende dadurch rationalisiert oder gerechtfertigt wird, dass man sagt, aber der Trump ist ja noch viel schlimmer. Aber das sind doch Rassisten! Nazis! Frauenhasser! Auch "mit solchen Leuten kann man doch nicht mehr reden" halte ich inzwischen für eine nachträgliche Rationalisierung dafür, dass man es nie probiert hat.
Woran kann man das festmachen? An der Nazi-Keule zum Beispiel. Wenn die andere Seite Nazis sind, dann ist ja wohl ganz klar jede Gegenwehr legitim.
Ich weiß natürlich nicht, ob meine Einschätzung stimmt oder nicht. Aber ich habe mir eine Gegenstrategie zurechtgelegt, die ihr wahrscheinlich schon beobachten konntet hier im Blog. Ich achte darauf, bei allen sich bietetenden Gelegenheiten die moralischen Standards, die wir auf die Gegenseite anwenden, auch auf uns anzuwenden.
Wenn euch das bei mir also nervt, dann wisst ihr jetzt, wieso ich das immer mache.
Macht doch mal eine kleine Übung. Achtet mal darauf, wenn Leute in so Kategorien wie "Rassist", "Nazi", "antiamerikanisch" oder "frauenfeindlich" reden. Achtet mal darauf, ob die im selben Atemzug Sanktionen fordern oder androhen. Dann liegt der Verdacht nahe, finde ich, dass es sich um eine Rationalisierung handelt. Beobachtet das am besten natürlich bei euch selbst. Aber wenn ihr es bei jemand anderem beobachtet, dann probiert doch mal, dazu ein Gespräch zu starten.
Der Link geht zu cracked.com, was normalerweise ein absoluter No-Go ist, schlimmer als Buzzfeed, aber auch bei Buzzfeed gibt es ja alle paar Wochen mal was nicht völlig verblödetes zwischen dem Clickbait. (Danke, Arno)
Ich teile also die Kritik der Nachdenkseiten bezüglich der Putin-Schuldfrage, aber das heißt nicht, dass Campact jetzt automatisch vergiftet ist. Dann macht man halt bei der Kampagne nicht mit. Oder noch besser: Man schreibt denen einen freundlichen Brief, in dem man ihnen erklärt, wieso man an diesem Punkt ihre Auffassung nicht teilt, und dass man deshalb die Kampagne nicht unterstützen und nicht im Freundeskreis weiterverbreiten will. Campact lebt davon, dass ihre Kampagnen möglichst weit verbreitet werden.
Mir persönlich wäre es bei Spendensammeln für Soforthilfe für Flüchtlinge ehrlich gesagt weitgehend egal, ob der Spenden-Aufrufer an Ufos oder Putins Schuld glaubt, solange das Geld am Ende den Flüchtlingen zugute kommt. Und das kann man in Campacts Transparenzbericht nachvollziehen.
Zu der George-Soros-Sache weiß ich ehrlich gesagt nicht, was da das Problem sein soll. Gegen Soros gibt es viele Vorwürfe, er soll irgendwelche nicht gewalttätigen Revolutionen finanziert haben. Ohne da im Einzelnen die Fakten zu haben, ist meine Position: Ja und? Soll man deshalb dessen Geld nicht nehmen? Ich sehe das pragmatisch an der Stelle. Für jeden Euro, den Campact von Soros kriegt, steht ein gespendeter Euro mehr für Sachzwecke zur Verfügung. Wo ist der Nachteil? Soros hat am Ende weniger Geld und mehr Flüchtlingen wird geholfen. Ich verstehe die Argumentation schlicht nicht, daraus Campact einen Strick drehen zu wollen. Wenn Campact jetzt fett Soros-Propaganda fahren würde (und hey, wer weiß, vielleicht geht ja die Putin-Schuld in der Syrienkrise auf Soros zurück), dann ist das immer noch was, das man an der Stelle ignorieren kann. Man kann ja an Spenden auch eine Zweckbindung dranschreiben, wenn man da Vorbehalte hat und vorbeugen will.
Ich will jetzt hier auch niemandem Campact aufschwatzen oder zu irgendwas aufrufen. Ich selbst bin auch kein Campact-Fördermitglied oder wie die das nennen. Wer Vorbehalte gegen Campact hat, der spendet halt woanders. Aber dann habt bitte auch richtige Argumente dafür. Es gibt genügend viele Organisationen, die Spenden sammeln, und wenn man lange genug guckt, wird man bei jeder irgendwelche vermeintlichen oder echten Gegenargumente finden können. Sucht euch daher selber was raus, womit ihr gut leben könnt.
Ich für meinen Teil habe bisher noch nicht mal überhaupt irgendwelche glaubwürdigen Belege gesehen, dass Campact irgendwas mit Soros zu tun hat. Nur so Internet-Rumgeraune. Der Anwalt von dem Bekannten des Gründers von einem Verein, der mal neben Campact auf einer TTIP-Demo gesehen hat, ... Sorry, sowas kann ich nicht ernst nehmen.
Aber ich möchte gerne auch auf den Spendenaufruf von Netzpolitik.org verweisen, bei dem man gerade etwas dafür tun kann, dass in Deutschland Schlimmeres verhindert wird (oder zumindest zeitnah darüber berichtet wird).
Wer seine Kohle lieber breiter streuen will, kann auch Campact-Supporter werden, die reichen einen Teil ihrer Spenden auch an andere NGOs weiter, letztes Jahr u.a. auch an Netzpolitik.org.
Update: Ich erfahre gerade, dass die Weitergabe von Campact an Netzpolitik eine Spezial-Kooperation war. Wenn ihr also jetzt Kohle an Campact spendet wolltet, damit das an Netzpolitik geht, dann spendet lieber direkt an Netzpolitik.
Hacker hacken … die US-Präsidentschaftswahlen.
Wie weit wir gekommen sind! Früher haben Hacker bloß PHP-Webseiten gehackt und schmutzige Bilderchen hochgeladen.
Und dann gibt es da noch die "Jail Hillary Now"-Crowd.
Im Auswärtigen Amt, das alle Diplomatenpässe ausstellt, bemüht man sich, den Fall als Altlast aus dem vorigen Jahrhundert darzustellen und verweist süffisant darauf, dass Bach nicht nur Parteifreund, sondern auch Tennispartner des damaligen Außenministers Klaus Kinkel (FDP) war. Solche Gefälligkeiten seien damals nicht unüblich gewesen. Auch andere parteinahe Sportfunktionäre wie Walther Tröger hätten in dieser Zeit den prestigeträchtigen Pass bekommen.Können wir mal alle einen Schritt zurücktreten und das damit vergleichen, was wir uns so in unserem Kopf vorstellen, wie Korruption und Vetternwirtschaft in Putin-Russland und den Trump-USA aussehen könnten? So die Horrorvorstellungen, mit denen wir uns selbst gegenüber begründen, wieso Trump ein beschissener Präsident sein würde? Doch genau so, oder?
Nicht weit entfernt von Neuperlach ist übrigens Giesing, und da ist eines der größten Gefängnisse Deutschlands. Die werden sich gedacht haben, hey, um den Knast haben wir eine Mauer, … dann machen wir doch auch ums Flüchtlingsheim eine Mauer!1!!
Und mit besser meine ich jetzt: Desto mehr Klicks.
Mhh, warte mal, wird man nicht pro Klick bezahlt bei Internet-Werbung?
Hey, das wäre doch ein tolles Geschäftsmodell, Leute mit Bullshit-Hysterie zu ködern und dann auf Bullshit-"News"-Sites zu lenken und dort einfach Werbung einzublenden und zu kassieren.
Besonders wenn man im ehemaligen Ostblock wohnt, dann würde sich das richtig lohnen, weil die ja sonst nicht so viele Einnahmequellen haben. Hey, das müsste denen mal jemand sagen, dann könnten die … Oh warte, never mind. Stellt sich raus: Genau das passiert. Da kommen die ganzen Bullshit-"News"-Sites her.
The town of Veles, Macedonia (population 44,000), is the unlikely home for dozens of avowedly pro-Trump political news sites, featuring headlines like Hillary’s Illegal Email Just Killed Its First American Spy and This is How Liberals Destroyed America, This Is Why We Need Trump in the White House.
Und nebenan klingelt der Adsense-Klingelbeutel. Trump, stellt sich raus, lohnt sich mehr. Die Trump-Fans reagieren besser auf Hysterie. Den Mazedoniern da ist es auch natürlich völlig klar, dass ihre "News" alle Bullshit sind. Aber die sind ja auch nicht im News-Business, die sind im Werbekohle-Abgreifen-Business. Wenn es die Leute zum klicken bringt, dann publizieren sie es.Wie geil ist DAS denn?!
The Guardian has identified more than 150 domains registered to people claiming addresses in Veles, though not all of those are associated with active websites.
MWAHAHAHAHA
Und weil es Gaby Weber ist, kommen nicht nur Theorien und Mutmaßungen sondern das ist alles schön belegt. Viel Spaß beim Gucken (Laufzeit: eine knappe Stunde)
Der Unterschied zwischen uns und anderen besteht vor allem darin, dass wir in unserer Community keine Kunden sehen, sondern Menschen, die auf der Suche nach Antworten sind, die ihnen helfen, die Ohnmacht, die sie gegenüber dem System erkennen, zu überwinden.Der Teil geht noch. Aber jetzt:
Das geht nur durch Bildung. Wer KenFM ansurft, will Wissen. Er will Zeit investieren, um sich schlau zu machen. Er will die andere Seite der Medaille sehen und hat längst begriffen, dass die Wahrheit komplex ist.Donald Trump, bist du das? Nun, von Selbstzweifeln zerfressen wirkt er jedenfalls nicht.
Mein inhaltliches Problem an dieser Stelle ist, dass ich KenFM eher gegenteilig wahrnehme. Da geht es häufig nicht darum, Argumente auszurollen und den Zuschauer entscheiden zu lassen, sondern Jebsen knüllt seine Weltsicht und seine Bewertungen geradezu beiläufig direkt vor die nächste Frage, damit der Gegenüber das nicht groß hinterfragen kann, weil er auf die Frage antworten muss. Das ist für mich aber kein Bildungs-Ansatz, sondern genau die "hier ist meine Meinung und sie ist richtig"-Masche, die er den Mainstream-Medien vorwirft.
Im Übrigen teile ich auch seine These nicht, dass die Mainstream-Medien Dinge verschweigen. Das ist meiner Erfahrung nach nicht so. Die Fakten sind so gut wie alle da. Was seltener kommt sind Deutungs- und Meinungsartikel, die von der Mainstream-Position abweichen. Aber wenn man sich seine Meinung selber bildet und dabei die Fakten nur von den Mainstreammedien bezieht, dann hat man vielleicht nicht 100% Abdeckung, aber 95% oder so werden es sein. Auch unbequeme Fakten werden berichtet, aber halt häufig mit einer Deutung, die das dann für unwichtig erklärt oder als Feindpropaganda zu brandmarken versucht. Ein echter Bildungsansatz muss daher meiner Meinung nach so orientiert sein, dass er die Menschen in die Lage verletzt, die Fakten von den Meinungen trennen zu können.
Und das tut Jebsen gerade nicht. Ich mache das schon an so trivialen Dingen fest wie dass er seine Behauptungen nicht als Hypothese kennzeichnet, sondern einfach raushaut, als sei das die Wahrheit.
Damit kann man umgehen, wenn man ordentlich geschult ist. Aber diese Schulung ist ja genau, was KenFM als Eigenleistung hochhält. Das kann ich so nicht erkennen.
Die Art, wie wir Inhalte präsentieren, ist deutlich frischer als bei ARD und ZDF oder FAZ und SPIEGEL. KenFM hat keine Kunden. Wir haben Fans, Menschen, die hinter uns stehen, wie man das von Bayern-München-Freunden kennt. Diese Haltung kommt nicht von ungefähr, sondern hat mit Fair-Play zu tun. Propaganda, wie sie andere betreiben, ist nicht Fair-Play, sondern ein klares journalistisches Foul.Was ist das denn bitte für ein PR-Bullshit-Bingo-Scheiß?! WTF? Sorry, ab hier ist es bei mir vorbei mit dem Wohlwollen. Wenn ich mit PR-Hohlphrasen bombardiert werden wollte, kann ich mir eine Dauerwerbesendung reinziehen. Dieser Absatz und die nächsten lesen sich, als seien sie von einer Werbeagentur zusammengekokst worden. Mich stößt das ab. Was hat sich Ken bloß dabei gedacht?! Und dann sowas hier:
Presse hat Besitzer und vertritt private Interessen. Kein Intendant kommt auf den Chefsessel, wenn er politisch nicht embedded ist."embedded" ist bei Ken Jebsen so eine Art Kampfbegriff. Wer ihn häufiger hört oder liest, der kennt das schon. Ein In-Joke, bei dem sein Stammpublikum gähnt und den neues Publikum nicht versteht. Was für ein Griff ins Klo. Aber geht noch weiter:
Wir bekommen daher einen extrem starken KundenWie jetzt, direkt davor schreibt er noch, dass er keine Kunden hat, nur Fans. Da sind wohl die Hohlphrasen leicht verrutscht beim ablesen?
und haben es mit einem Aufschaukelungsprozess zu tun, der nicht berechenbar ist. Warum nicht? Weil wir nicht mit einer linearen Entwicklung zu tun haben, sondern die exponentielle Kurve die Entwicklung eher beschreibt. Dieser Prozess ist unumkehrbar. KenFM ist Teil und Ausdruck eines digitalen Aufwachzimmers in einer global vernetzten Welt.Hier ist für mich das Bullshit-Maß voll. Mehr Bullshit bin ich nicht zu tolerieren bereit und breche die Lektüre ab.
Warum machen Leute sowas? Steigt ihm der Erfolg in seiner Echokammer zu Kopf?
Was mich besonders irritiert: Normalerweise kann man sowas ja abtun mit "naja, die werden ihm halt das Wort im Mund umgedreht haben, ihn vielleicht fehlzitiert haben, wichtige Dinge ausgelassen oder so", aber ich habe ja neulich dem selben Interviewer bei den Nachdenkseiten auch ein Interview gegeben und glaube das daher ausschließen zu können.
Eine Sache möchte ich trotzdem hier ganz explizit ansagen: Selbst wenn man Ken Jebsen für einen Schaumschläger oder einen Idioten hält, ist das trotzdem kein Grund, nicht seine Interviews mit anderen Leuten zu rezipieren und auf sie zu linken. Ich werde weiterhin auf ihn linken, und das heißt nicht, dass ich mir das zueigen mache. KenFM ist genau so eine Quelle wie andere Quellen. Man muss sich die Fakten selber rauspopeln, man darf die Bewertung der Dinge nicht anderen überlassen, und man prüft wilde Behauptungen nach. Dann ist KenFM nicht schlechter als andere Quellen, eher besser (weil eben auch Leuten eine Stimme gegeben wird, die in der ARD nicht zu Wort kommen würden).
Update: Einen noch. Was mich bei dieser Sache echt kaputt macht, ist dass ich bei Ken genau so wie bei ARD-Journalisten nicht glaube, dass die irgendwas davon böse meinen. In deren Weltsicht sind die alle die Guten. Die ARD-Journalisten in der Atlantikbrücke genau wie Ken Jebsen. Alle glauben von sich selbst, dass sie die letzten wahren Verfechter der güldenen Ideale sind, dass sie die letzten sind, die sich noch wirklich um die Menschen da draußen kümmern, und ohne mich wäre ja alles total verloren! Und dann verprellen sie ihre Zuschauer, Hörer und Zuschauer mit solchen öffentlichen Zuschaustellungen ihrer Arroganz. Das ist in jeder Hinsicht tragisch. Wie so eine griechische Tragödie, wo du von Anfang an sehen kannst, dass das alles nicht gut enden wird, aber du bist machtlos, was am Ausgang zu ändern. Sehr traurig.
Aber es gibt ja immer Hoffnung. Nie die Hoffnung verlieren.
Update: Weil das bei ein paar Leuten so ankam: Nein, ich bin jetzt nicht „verfeindet“ mit Ken, ich halte ihn auch nicht für doof oder gar bösartig. Aber dieses Interview hat er verkackt, sorry. Was seid ihr denn für „Freunde“ von ihm, wenn ihr Feedback von ihm fernhalten wollt? Wie soll der denn besser werden, wenn ihm das niemand sagt?! Ich erwarte von meinen Freunden ganz sicher, dass sie mir sagen, wenn ich mich gerade verrenne oder einen Fehler gemacht habe. Ich bin mir sicher, Ken sieht das auch so.
Der Einsender kommentiert:
Es gibt hier 2 Aspekte, auf die ich näher eingehen möchte (selbst Webentwickler seit ~10 Jahren):1. Pornobranche als Innovationstreiber
Die Pornobranche ist gerade bei neuen Technologien immer weit vorne dabei - wenn es z.B. um WebVR oder 360° Experiences im Web geht, da sind die allen anderen meilenweit voraus. Ich weiß aus erster Hand dass die Abnehmer Nummer 1 für eine WebGL Engine sind, die genau das heute schon ziemlich gut möglich macht (https://delight-vr.com/).
Darüber hinaus hat Pornhub nicht zum ersten Mal gezeigt dass sie experimentierfreudig sind und sich nicht nur auf dem status-quo ausruhen - stattdessen werden kreative Wege gegangen, um den Zugang zu ihren Produkten attraktiv zu gestalten (pornhub statistics, BangFit, etc.)
2. Das Chromium Ticket
Bisher gab es keine Möglichkeit, dass eine Extension requests aus der webRequest API blockt - nun wird darüber diskutiert ob hier ein granulareres Rechte-Modell Sinn macht. Was mich aber wirklich überrascht hat, ist dieser Kommentar.
Hier wird zunächst rein die for-profit Variante erläutert, welche lediglich ihr „Acceptance Program“ durchbringen möchte. Ich frage mich ja, ob es by design nicht möglich war, oder ob es ein eher zufälliger exploit war.
Wie dem auch sei - auf der Hut sein, womöglich gibt es noch andere non-blockable Web-Technologien(WebRTC oder Service Worker?).
Aber man kriegt ein Gefühl dafür, mit was für Wildwestmethoden Webseiten auf die informationelle Selbstbestimmung ihrer Benutzer scheißen, und die Daten gleich an ein halbes bis ganzes Dutzend von Drittverwertern weiterreichen. Die können alle sehen, welche Artikel du liest. Und weil heutzutage überall in der URL steht, worum es in dem Artikel ging, müssen die nicht mal auf die URLs klicken, von denen der Traffic kam, um zu sehen, was deine Präferenzen so sind.
Ich habe mich daher dafür entschieden, grundsätzlich mit angeschaltetem umatrix zu surfen. Das macht regelmäßig Stress und Ärger. Eingebettete Youtube-Videos kommen erst nach Freischaltung, Webformulare failen, Onlineshopping geht nicht, weil externe Zahlungsdienstleister eingebettet werden, und die dann am besten auch noch Cross-Domain "Verified by Visa" oder ähnlichen Bullshit einzublenden versuchen. Ich kann gar nicht überbetonen, was das für ein Ärger täglich ist. Aber das ist es mir wert.
Und im Vergleich zu Lösungen wie Ghostery habe ich halt keine Liste von bekannten Trackern, die ich wegfiltere, sondern ich filtere alles weg, was nicht explizit erlaubt ist. Wenn ihr das auch mal probieren wollt, dann bereitet euch mental darauf vor, dass das mit Ärger verbunden ist. Mit Ärger und mit Erkenntnisgewinn.
Dem geneigten Leser wird bei der Gelegenheit auffallen, dass auch eine meiner Webseiten externe Referenzen macht — Alternativlos lädt die Audiodaten vom externen CDN nach. Das läuft unter einer anderen Domain, nämlich as250.net. Nun könnte ich dafür ja auch einen DNS-Alias machen, damit alternativlos.as250.net auch unter as250.alternativlos.org erreichbar ist. Der Grund, wieso ich das im Moment nicht mache, ist weil ich dem CDN dann auch für SSL-Verbindungen einen Schlüssel geben muss, der für eine alternativlos.org-Subdomain gültig ist. Das zieht aber andere Sicherheits-Nachteile nach sich.
Update: Ich sollte mal konkreter werden, was das Problem ist. Es geht darum, was der mögliche Schaden ist, wenn das CDN gehackt wird. Im Moment kann das CDN böse Audiodateien ausliefern, die den Browser verwirren oder angreifen. Wer nicht immer seine Patches einspielt, hat aber grundsätzlich ein Problem, insofern mache ich mir da weniger Sorgen. Aber wenn ich jetzt dem CDN ein SSL-Zert für cdn.alternativlos.org ausstelle, und der setzt Cookies, dann kann er die mit dem Scope alternativlos.org setzen. Das betrifft mich jetzt konkret auch nicht, weil ich nicht mit Cookies operiere, aber es ist ein Problem und einer der Gründe, wieso CDNs häufig auf eigenen Domains laufen. Schlimmer (?) noch: Wenn alternativlos.org jetzt selber Cookies setzen würde, sagen wir mal um die Session zu identifizieren, dann würden die auch alle beim gehackten CDN-Server übergeben werden, und der könnte alle Sessions klauen. Betrifft alternativlos.org jetzt nicht konkret, aber das sind so die Probleme dabei, wenn man das CDN auf eine Subdomain legt.
Gut, Adblock steht da jetzt nicht, das sagten sie nur in der Radio-Zusammenfassung (der Beitrag von 9:18).
Aber fassen wir mal zusammen: Big Data gut, Adblocker böse.
So und jetzt der Knaller. Die technischen Aspekte dieser Reportage kommen von mobilsicher, die Recherchern waren eine Kooperation. Und dort steht das Gegenteil: Man soll unter Android Firefox nehmen statt dem eingebauten Browser, und man soll aus Sicherheitsgründen Adblocker installieren.
Update: Ach und tatsächlich war es wohl das "Web of Trust"-Plugin, kein Adblocker. WOT behauptet, Daten nur anonymisiert weiterzugeben. Solche Zusagen glaubt ihr hoffentlich grundsätzlich nicht. Richtig anonymisieren ist erschreckend schwierig. Und abgesehen davon: Wenn jemand mit dem Weiterverkauf Geld verdienen will, welchen Anreiz sollte der dann an haben, das wirklich ordentlich zu machen?
An der Stelle ist übrigens ganz interessant, wie Googles "Safe Browsing" funktioniert (das hat auch Firefox implementiert). Die benutzen nämlich einen Bloomfilter, und das ist eine faszinierende Datenstruktur. Wer programmiert, aber noch nie von einem Bloomfilter gehört hat, sollte sich das mal angucken. (Danke, Martin)
Das ist auch meine Erfahrung. Es gibt auch technisch weniger gute Frauen, keine Frage, aber die haben im Allgemeinen eine viel akkuratere Selbsteinschätzung. Frauen neigen eher dazu, ihre Fähigkeiten als zu gering einzuschätzen, und lähmen sich dann mit Selbstzweifeln. Männer haben das Problem auch vereinzelt, aber viel häufiger sind so Leute, die seit 40 Jahren den selben Murks zusammenkrautern, aber nicht genug Fachkenntnisse haben, um ihre Schwächen einschätzen zu können.
Daher ist in meiner Erfahrung nicht das Geschlecht der wichtige Indikator, sondern ob jemand nach außen hin den Eindruck zu erwecken versucht, er habe alles unter Kontrolle und verstehe alles und wenn mal was passiert, dann war jemand anderes Schuld. DAS sind meiner Erfahrung nach die Leute, die die Branche für alle kaputtmachen. So kritikunfähige "ich mach das hier schon seit 40 Jahren"-Typen (und ja, das sind so gut wie nur Männer), und dann beobachtest du den, wie er sich einloggt, und erstmal 15 Fehlermeldungen wegklickt. "Jaja, die kommen immer, ist nicht so wichtig."
Ein anderer Einsender schrieb noch, dass es doch viel angenehmer sei, auch Frauen um sich herum zu haben. Ja natürlich, das wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Im Gegenteil. Meiner Erfahrung nach ist es aber nie so, dass Gruppen ganz ohne Frauen völlig ohne Grund bisher keine Frauen in ihrer Mitte hatten. Da gibt es im Allgemeinen sehr gute, einfache, einleuchtende Gründe für. In solchen Gruppen fühle auch ich als Mann mich nicht zuhause.
Seid halt nett, höflich, wohlerzogen und gepflegt, behandelt andere Menschen mit Respekt, hört mehr zu als ihr selbst redet, und dann klappt das von ganz alleine.
Ich würde sogar soweit gehen: Gruppen, die aktiv daran arbeiten, auch mal ein paar Frauen anzuziehen, haben häufig toxische Umgangsformen und es mangelt ihnen an Respekt untereinander. In so eine Umgebung mit Tricks und Anreizen Frauen reinzudrücken, das schadet am Ende allen. Ladet lieber mal ein paar fachfremde Personen von außerhalb ein, können auch Männer sein, die sollen sich das mal angucken und euch danach sagen, was ihnen aufgefallen ist. Mit Frauen hat das per se nichts zu tun.
Übrigens ist das auch mein Hauptproblem mit so Political Correctness und Code of Conduct Dingern. Wenn die Dinge bei euch so schlimm seid, dass ihr einen Code of Conduct braucht, dann ist eure Gruppe wie ein Misthaufen mit einem Leinentuch drüber. Das Problem geht nicht weg, wenn ihr da ein Leinentuch drüberhängt. Löst das Problem. Dann braucht ihr auch keinen Code of Conduct mehr.
Erinnert sich eigentlich noch jemand, was das Argument dafür war, wieso wir seit Jahrzehnten diesen ganzen Aufwand treiben, um mehr Frauen in die STEM-Felder zu kriegen? Ich erinnere mich da nämlich nicht dran. Ich sehe immer nur "Wenn wir mehr Frauen in die STEM-Felder kriegen wollen, müssen wir auch noch $foo und $bar machen". Seit ich denken kann, in der Schule, zu Uni-Zeiten, immer. Was ist dafür eigentlich das Argument? Da haben inzwischen Menschen eine Karriere draus gemacht, irgendwelche mehr oder weniger fundierten Aussagen zu treffen, was man alles tun müsste, um mehr Frauen in die STEM-Felder zu kriegen. Und wir haben auch immer mehr Frauen in den STEM-Feldern. Ist dadurch jetzt irgendwas besser geworden? Schöner? Gerechter? Sind jetzt mehr Menschen glücklich? Das ist keine rhetorische Frage. Ich kenne "wir müssen mehr Frauen in die STEM-Felder kriegen" immer nur als unhinterfragte Prämisse. Die Herleitung fehlt mir.
Ich finde das völlig in Ordnung, wenn verschiedene Leute verschiedene Dinge gerne machen. Ich für meinen Teil bin echt zufrieden, dass ich keinen Pflegeberuf machen muss. Andere lieben das. Wieso muss man jetzt den Anteil der Leute, die das nicht mögen, erhöhen? Was ist daran gerechter, wenn am Ende Leute, die das gerne machen, es nicht machen können, weil man künstlich den Anteil der anderen erhöhen wollte?
Gibt es in der Biologie Leute, die den Professorinnen untersagen wollen, über Gefühle zu reden, weil das angeblich Männer abstößt, und die sich dann nicht inkludiert fühlen?
Überhaupt, dieses "ich fühle mich hier nicht inkludiert". Ich kann es nicht mehr hören. Was ihr gerade erlebt, nennt man Leben. Niemand ist grundsätzlich überall willkommen. Damit umzugehen zu lernen ist Teil des Erwachsenwerdens. Wenn ihr DAS schon Scheiße findet, dann wartet mal, bis ihr mit dem Finanzamt interagieren müsst!
Ich kann dieses Winseln echt nicht mehr hören. Als ob das Leben irgendjemandem was schuldet an der Stelle!
Niemand hält Frauen vom STEM-Studieren ab, im Gegenteil. Und ich kann euch aus meiner Erfahrung sagen, dass ich mich auch nicht willkommen fühlte in einigen der Pflichtvorlesungen, die wir damals belegen mussten. Am Semesterende hatte sich das Publikum bei vielen Grundstudiums-Vorlesungen gegenüber dem Semesterbeginn mehr als halbiert. Das Phänomen gibt es auch heute noch. Studenten werden rausgesiebt. Es gibt da keine Inklusion, und mit dem Geschlecht hat das nichts zu tun.
Ein Studium ist kein Jodeldiplom. Da geht man nicht hin und kriegt ein Bullshit-Zertifikat für die regelmäßige körperliche Anwesenheit. Jeder kann mitmachen, aber für einen Abschluss muss man nachweisen, dass einem das Gebiet wichtig genug ist, dass man ein paar Jahre Gegenwind aushalten kann. Und das ist auch gut so. Sonst würde ein akademischer Abschluss noch weniger aussagen.
Ich erinnere mich an Vorlesungen zu meinen Studienzeiten, wo am Ende noch alle Frauen übrig waren, aber von den Männern nur die Hälfte. Hört mir also auf mit "die armen schwachen Frauen". Die Frauen, die das wirklich machen wollen, die sind zäher und fitter als die Männer, die nur mal vorbeischnuppern wollten und dann beim ersten Gegenwind das Studium abbrechen. Die ganzen "ach so schwer wird das schon nicht sein, ich habe schließlich Playstation-Erfahrung"-Männer fliegen genau so aus wie die ganzen "ach die werden mich schon durchlassen, wenn ich nett lächele und immer pünktlich komme"-Frauen.
Zurück zu diesem Artikel. Hier ist, was sie konkret vorschlagen:
The department added art and nature posters throughout their building to make it more inviting. Women were appointed as teaching assistants in many courses. Professors sent personalized emails recognizing women who received high grades in introductory courses. These emails defined success as getting good grades, rather than whether one plays video games or knows science fiction references.
Also erstens: Auch bei uns im Institut hing Kunst an den Wänden, gab es weibliche Professoren und Tutoren, sogar ein Tutorium reserviert nur für Frauen. Also alles, was die da vorschlagen, bis auf die motivierenden E-Mails und Blümchenwiese-Poster.Aber: Hat mal jemand untersucht, ob die höhere Frauenquote vielleicht an daran liegt, dass Männer kein Bock auf so ein Blümchenwiese-Umfeld haben und geflüchtet sind?
Was ist eigentlich der nächste Schritt, wenn wir dann den Frauen über so Tricks und Lügen ("Ihr Anruf ist uns sehr wichtig, bitte bleiben Sie dran!" und "Liebe Charlotte, Ihre Leistungen in dieser Klausur waren gaaaanz toll!" wirken auf mich ähnlich abstoßend. Was ist das hier, Kindergarten?! Krieg ich jetzt auch noch ein goldenes Sternchen in meine Hausaufgabe geklebt?) zu einem Abschluss verhelfen. Was wenn die dann über Frauenquote einen Job irgendwo kriegen. Was wenn da keine Naturposter an den Wänden hängen, und niemand dafür abgestellt wird, motivierende E-Mails an die Mitarbeiter zu verschicken? In der Uni kriegen wir vielleicht noch so eine Gummizellen-Umgebung hin, aber dann sind die halt alle an ihren Arbeitsplätzen unglücklich? Und dann ist es zu spät, noch schnell was anderes zu studieren?
Bitte erkläre mir mal jemand, wo mein Denkfehler ist.
Einen noch. Schon jetzt hört man aus der Wirtschaft seit vielen Jahren, dass die Uni-Absolventen zum Gutteil völlig unbrauchbar sind, weil die Unis mehr darauf geachtet haben, dass sich Studenten inkludiert fühlen, als dass sie was lernen. Was ist denn hier die Zielvorstellung? Auf was genau arbeiten wir hin? Was ist das, was uns wichtig ist? Ist es das wertlose Zertifikat? Dann sparen wir uns doch einfach das Studium und verteilen die Zertifikate einfach mit dem Abi gleich mit. Dann fühlen sich alle inkludiert, die ein Abi geschafft haben. Und im nächsten Schritt können wir das auch in der Fußgängerzone verteilen. Inkludierender geht es kaum!
PS: Ich war in Chemie immer eine Lusche. Ab dem Moment, als sie diese Summenformel erklärten, und dann, dass die eigentlich Scheiße ist, weil Stoffe mit verschiedenen chemischen Eigenschaften die gleiche Summenformel haben können. Da habe ich abgeschaltet. Hätte man mich jetzt mit Inklusionstricks an Chemie binden können? Klar! Wäre ich da glücklich geworden? Nein.
Update: Damit das hier nicht nur schlechte Laune verbreitet: Star Trek hatte nicht nur Einfluss auf Technik, sondern auch auf Mode!
Wer sind die antidemokratischen Übeltäter, die sich diesen Scheiß ausgedacht haben?
"Deutschland war sozusagen der Erfinder des Systems, 1958 das bilaterale Schutzabkommen mit Pakistan war das allererste: Eine deutsche Erfindung, das war eine rein deutsche Optik, eine Optik der Exportnation, man wollte sichergehen, dass Investitionen, die beispielsweise durch ein Unternehmen wie Siemens getätigt würden in einem Land wie Pakistan, was ja doch etwas fragil ist, geschützt sind vor Enteignungen ohne Entschädigungen oder vor Diskriminierungen."Ach nee! Konrad Adenauer und Ludwig Erhard! Na sowas. (Danke, David)
Die BKA-Beamten verglichen die Tatortfotos vom Auffinden des toten Böhnhardt und von der Bergung der Skelett-Teile von Peggy. Auf den Fotos war der gleiche markante Meterstab der Spurensicherung zu sehen.Das darf doch alles nicht WAHR sein! Und DIE sollen uns vor Terroristen schützen? In DEREN Hände haben wir unsere Sicherheit gelegt!?!?
Ich frage mich ja, an wieviel anderen Tatorten sie auch mit dem Meterstab gearbeitet haben, und auch die Böhnhardt-DNA hinterlassen haben. Und keiner hat es gemerkt.
Update: OH:
Vielleicht gibt es da bei der Forensik sowas ähnliches wie die 5-Sekunden-Regel
Update: Au weia, jetzt kommen hier lauter Leute und weisen darauf hin, dass die 5-Sekunden-Regel nicht zutrifft. WAS IHR NICHT SAGT!
Am Sonntag den 30.10.2016 erfolgt die Umstellung von Sommer auf Winterzeit!Wait, what?!Aus diesem Grund, werden laut SAP-Empfehlung alle SAP-Systeme zu den nachfolgenden Zeiten abgestellt (wie letztes Jahr):
SAP-Produktivsystem (R/3): Sonntag, 30.10.2016 von 01:50 Uhr bis ca. 03:20 Uhr.
Update: Ein Einsender erläutert:
SAP ist tatsächlich extrem heikel, wenn es um timestamps geht - wenn da was durcheinander kommt, dann gehen Transaktionen ins Nirvana.
Das Problem ist die Funktion CONVERT DATE, die nicht zwischen 02:00A und 02:00B unterscheiden kann. Zitat SAP:
"Am Ende der Sommerzeit entsteht eine Zeitspanne mit der Länge der Sommerzeitdifferenz, die als lokale Zeit zweimal durchlaufen wird (die doppelte Stunde). Wenn eine Datums- und Uhrzeitangabe für diese Zeitspanne formuliert wird, wird sie in der Anweisung CONVERT DATE standardmäßig als Zeitangabe für die Sommerzeit behandelt."
Klassischer Fall von BAD: Broken as designed.
Und daher fahren tausende von SAP-Admins weltweit schon seit Jahren ihre Systeme während der doppelten Stunde runter.
Update: Weitere Zuschrift:
ich bin wahrlich kein SAP Admin, aber gilt die Empfehlung mit dem Application Stop für Zeitrückstellung nicht nur noch für uralte Release? Und würde das dann nicht eher den schlecht ausgeführten Job der entsprechenden Admins aufzeigen? Wobei ich leidvoll weiß, wie schwer es ist an Wartungsfenster zu kommen.
Nebenbei: Neue SAP Lösung ist wohl Zeitdehnung, die zwei Stunden von 2-3 Uhr zur Umstellung werden einfach "langsamer" als eine Stunde verarbeitet.
o_O
Update: Glaubt ihr nicht? Seht selbst!
The ExoMars team will try to replicate the mistake using a virtual landing system designed to simulate the lander’s hardware and software, says Vago, to make sure that scientists understand and can deal with the issue before redesigning any aspects of ExoMars 2020.
Da stellt sich doch die Frage, ob man sowas nicht besser vorher machen würde?! Kennt sich da zufällig ein Leser aus und kann das kommentieren? Ist das jetzt nicht mehr nötig, wo unsere Forschungsinstitute alles Exzellenzcluster und unsere Forschungsprojekte alles Leuchttürme sind? :-)Update: Einige Leser vermuten, dass die schon simuliert haben, aber ihre Modelle halt nicht ganz korrekt waren, und sie jetzt mit den Daten von der tatsächlichen Landung das Modell verbessern und nachsimulieren.
Im Übrigen hatte ich gestern mal auf dem Smartphone bei heise.de geklickt, und da kam ein fettes Javascript-Popup, das man wegklicken musste. Wer das macht, für den schalte ich auch nicht meinen Adblocker ab. Das war der Deal, Heise. Eine Werbung für irgendeinen Hollywood-Film.
Update: So, wieder zuhause. Dann gucken wir doch mal, von wo die Süddeutsche überall Tracking-Scheiß nachlädt (falls den Punkt jemand nicht versteht: ALLES, was von IRGENDWO anders nachgeladen wird, ist per Definition Tracking-Scheiß. Wenn eure Webseite nicht ohne Nachladen von irgendwelcher JS-Framework-Gülle von sonstwo geht, dann ist sie Scheiße):
Hält das ernsthaft irgendwer für diskutabel, unter solchem Umständen das Abschalten des Adblockers zu verlangen? Ich nicht.
Update: Jetzt kommen hier lauter Umgehungstipps rein. Leute, das war nicht der Punkt. Ich will das auch nicht umgehen. Es geht nicht um mich sondern darum, ob ich das verlinken kann. Und auf Sites, die meine Leser beim Klicken ärgern, linke ich halt nicht.
Die kurdische Regionalregierung in Erbil und die Führung in Bagdad haben per Abkommen festgehalten, dass die Peschmerga nicht in Mossul selbst einrücken. Allerdings wird bezweifelt, dass sie sich daran halten werden. Außerdem gehen Militärs davon aus, dass die irakischen Truppen beim Kampf von Haus zu Haus in Mossul auf die Hilfe der Peschmerga angewiesen sein werden.SNAFU!
Unter anderem sagt Brüssel jetzt an, dass Troudeau am Donnerstag für die Unterzeichnung anreisen wollte, und wenn die jetzt nicht sofort ihre Zusage abgeben, dann verschiebt der die Reise auf unbestimmte Zeit!1!!
Da stellt sich jetzt rein objektiv die Frage, wo da die Drohung sein soll. Na und? Dann verschiebt der das eben. Der wird dafür bezahlt, der hat jetzt keinen Verdienstausfall, wenn der Termin verschoben wird. Niemand verliert irgendwas. WTF!
Aber geht noch weiter:
Auch die EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen sagte, sie hoffe auf ein Zustandekommen der Unterzeichnung am Donnerstag. "Ich zähle auf die wallonischen Abgeordneten", sagte sie dem Fernsehsender RTL. Alles andere sei schlecht für das Image Europas, sagte sie dem belgischen Sender VRT.Besser hätte sie das gar nicht formulieren können. Aus Sicht der Bürokraten in Brüssel ist diese ganze Frage ein Image-Problem, eine PR-Geschichte. Niemand hat da das Ziel, der Bevölkerung zu helfen oder etwas Gutes zu tun. Sehr bezeichnend. (Danke, Peter)
Nun, was man an der Stelle zu Trump wissen muss, ist dass er bis zu seiner Präsidentschaftskandidatur eher liberale Positionen vertreten hat. Hier gibt es eine Auflistung. Die meisten Positionen haben natürlich nichts mit Menschenfreundlichkeit zu tun. Wenn Trump sagt, er will Sweatshops bekämpfen, dann damit man im Textilmarkt wieder Profit machen kann. Wenn Trump sagt, er will Tariflöhne für Ausländer mit Visum zahlen (anstatt Dumpinglöhne, weil das leicht auszunutzende Menschen in einer Zwangslage sind), dann damit man ihm nicht mit Dumpinglöhnen Wettbewerb machen kann und seine Profite schmälert. Wenn Trump eine universelle Krankenversicherung fordert, dann, damit in seinen Businesses weniger Leute wegen Krankheit ausfallen. Ich halte den Mann nicht für einen Humanisten. Aber er hat sich immerhin auch für das Recht auf Abtreibung eingesetzt. Inzwischen versucht er das wieder umzudrehen.
Aber zu Trumps umdrehen muss man verstehen, das dass ein Mechanismus zum Überzeugen von Menschen ist. Er heißt "pacing and leading". Die Idee ist, dass man in einer Gruppe die Extremposition einnimmt. Damit macht man sich zum Führer der Gruppe. Danach kann man das Tempo und die Richtung vorgeben. Es ist also bei Trump immer der erste Schachzug das Bekleiden der Extremposition, und danach rudert er in die Gegenseite. Nach außen sieht das aus, als wenn der Trump ständig die Meinung ändert. Aber das richtet sich ja auch nicht an die Leute außen, sondern die Leute innen. Und bei denen scheint das ja gut zu funktionieren.
Ich glaube Scott Adams nicht alles von seinen Trump-Analysen, aber diese Erklärung hat Hand und Fuß. Ob man jetzt NLP für Bullshit hält oder nicht. Ich zitiere mal den Absatz:
Trump always takes the extreme position on matters of safety and security for the country, even if those positions are unconstitutional, impractical, evil, or something that the military would refuse to do. Normal people see this as a dangerous situation. Trained persuaders like me see this as something called pacing and leading. Trump “paces” the public – meaning he matches them in their emotional state, and then some. He does that with his extreme responses on immigration, fighting ISIS, stop-and-frisk, etc. Once Trump has established himself as the biggest bad-ass on the topic, he is free to “lead,” which we see him do by softening his deportation stand, limiting his stop-and-frisk comment to Chicago, reversing his first answer on penalties for abortion, and so on. If you are not trained in persuasion, Trump look scary. If you understand pacing and leading, you might see him as the safest candidate who has ever gotten this close to the presidency. That’s how I see him.
Ich will damit nicht sagen, dass ich das gutheiße — die Methode oder die Ansagen, die Trump so getätigt hat. Aber die Erklärung klingt mir einleuchtend genug, dass ich nicht automatisch "er ist ein nationalkonservativer Rassist" schließen kann.Es gibt noch einen Grund, wieso ich das nicht offensichtlich finde. Der andere Grund ist, dass ein Teil der Grapsch-Vorwürfe gegen Trump von Latina-Frauen kam. Wenn Trump ein fieser mexikanerhassender Rassist wäre, dann würde er in meinem Weltbild keine Misswahl veranstalten, bei der Latina-Frauen mitmachen können oder dann gar gewinnen können. Und er würde ganz sicher am Ende nicht die zu begrapschen versuchen. Und dann ist da noch die Story mit Salma Hayek, die heute kursiert. Vielleicht habe ich da ein zu extremes Bild von Rassismus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand vom Ku Klux Klan eine schwarze Frau begrapschen würde. Das ist doch Teil des Programms bei Rassismus, die als Untermenschen zu sehen, denen man ganz sicher nicht noch bei der Fortpflanzung helfen will, oder nicht? Irre ich da?
Also für mich ist jedenfalls nicht klar, dass Trump ein Rassist ist. Oder Nationalist. Ich glaube eher, dass der dir alles sagen oder versprechen würde, wovon er glaubt, dass ihm das eine bessere Verhandlungsposition verschafft. Und dann, wenn der Deal vorbei ist, verarscht der dich.
Update: Ah, da lag ich wohl falsch, dass Rassisten dann Frauen der verachteten "Rassen" meiden würden. Gutes Beispiel: Strom Thurmond hatte ein geheimes Verhältnis mit einer Schwarzen. Und es gab wohl auch bei den Nazis diverse Beispiele für Vergewaltigungen von Juden, teilweise sogar noch kurz vor der Hinrichtung.
Beim Zusammentragen der Daten sei ein «bedauerlicher Fehler» passiert, sagte eine BKA-Sprecherin. Somit stieg die Zahl der zur Fahndung Ausgeschriebenen ohne deutschen Pass im Vergleich zum Vorjahr mit 119 636 Menschen auch nicht um rund 140 Prozent, sondern lediglich um weniger als zwei Prozent.Ach naja, kann ja mal vorkommen. 2%, 140%, wollen wir mal nicht so kleinlich sein hier!1!!
Hillary Clinton’s advisers are privately worried that Trump’s calls for his supporters to stand watch at polling places in cities such as Philadelphia for any hint of fraud will result in intimidation tactics that might threaten her supporters and suppress the votes of African Americans and other minorities.The Democratic nominee’s campaign is recruiting and training hundreds of lawyers to fan out across the country, protecting people’s right to vote and documenting any signs of foul play, according to several people with knowledge of the plans.
Und die Behörden sind wohl sehr besorgt, dass es am Wahltag zu Unruhen und Ausschreitungen kommen könnte.
In dem Film schießt ein patriotischer Bundeswehrsoldatenheld das Flugzeug ab, rettet damit MILLIONEN, und dann kommt der fiese, feige, liberale Verräterstaat und dolcht ihm in den Rücken, stellt ihn vor Gericht. Der Richter in der Verhandlung ist das Fernsehpublikum, das kann dann im Internet abstimmen, ob er nicht doch freigesprochen werden soll. Wie in Hunger Games!
Auf dem Weg sind denen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wohl ein bisschen die Details durcheinandergeraten, wofür wir das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eigentlich haben.
Update: Ein Einsender kommentiert:
gab es in ähnlicher Weise schon mal vor 46 Jahren (uh, bin ich alt geworden).
Da war (für mich damals) Realität und Fiktion kaum zu unterscheiden.
Update: Das basiert auf einem Theaterstück, ja. Gegen das Theaterstück habe ich nichts gesagt, nicht weil ich das nicht wusste, sondern weil die nicht öffentlich-rechtlicher Rundfunk sind, und weil eine Mobabstimmung im Theater ein anderes Umfeld ist. Da muss man sich persönlich mit den anderen Menschen auseinandersetzen, das ist was anderes. Und es ist auch klar, dass der Ausgang nur das Theater betrifft. Das kann man meiner Ansicht nach verteidigen, ja sogar gutheißen. (Danke, Martin)
Der "Boston Globe" zitiert in einer Passage über eine Trump-Veranstaltung einen Mann, der Hillary Clinton bei einem Wahlsieg töten würde: "Sie sollte im Gefängnis sein oder erschossen werden. Wir werden eine Revolution haben und sie aus dem Amt treiben… es wird viel Blut fließen."Und jetzt kommt hinzu, dass das Stimmrecht in den USA nur der hat, der sich in den Wahlregistern angemeldet hat — und das sind alles marode Gammel-Infrastuktur-Geschichten. Es heißt, dass da gerade in Panik ein paar Notfall-Schnell-Schnell-Sicherheitsaudits durchgeführt werden.
Update: Hier ist noch ein schöner. Pre-Hillary Sale im Waffenladen. (Danke, Stefan)
"Wenn sich zeigt, dass Europa unfähig ist, einen fortschrittlichen Handelspakt mit einem Land wie Kanada abzuschließen, mit wem glaubt Europa dann noch in kommenden Jahren Geschäfte machen zu können?"Was für eine Frechheit. Na genau wie bisher. Mit allen. Lolwut? Was ist das denn für eine debile Frage? Wenn wir uns nicht für über Kanada getunnelten US-Zugriff bücken wollen, dann steht plötzlich der Welthandel an sich in Frage?! Geht's noch?!
die Kontamination der DNA-Spuren durch Verunreinigung wird inzwischen ausgeschlossen.Klar, da bin ich mir auch sicher. Sowas würden die ganz sicher merken.Viel interessanter ist, daß für den Mord an Peggy ein geistig behinderter Hilfskellner verurteilt wurde, der dann nach mehreren Jahren Haft freigesprochen wurde. Der Leiter der damals zuständigen Soko Peggy II war Wolfgang Geier.
Leiter der Soko Bosporus, die wegen der NSU-Morde bei den Migranten ermittelte, war ebenfalls ein Wolfgang Geier.
Aber wenn es sich dabei um die gleiche Person handelt, hätten wir bestimmt in der Zeitung davon gelesen.
Update: Wie sich rausstellt: Würden sie. Ausgerechnet die Springer-Presse fand das raus und tut es ins Kleingedruckte:
Dass es – wenn auch nur lose – Verbindungen zwischen den Fällen gab, ist nicht ganz neu. Denn Wolfgang Geier, der bei der Suche nach dem Entführer von Peggy eine Soko leitete, war auch einer der maßgeblichen Ermittler in einem der ersten NSU-Morde. Geiers Soko war nicht nur mit dafür verantwortlich, dass mit dem behinderten Ulvi K. der falsche Täter inhaftiert worden war. Geier hatte auch die Soko „Bosporus“ geleitet, die die Täter der Migrantenmorde fälschlicherweise im türkischen Mafia-Milieu vermutete. In beiden Fällen war außerdem der bayerische Profiler Alexander Horn eingesetzt worden, um nach dem mutmaßlichen Täter zu fahnden.
Damit bleibt noch die Frage offen, ob es sich um Serien-Inkompetenz oder Serien-Vertuschung für die Geheimdienste handelt. Arbeiten die Herren am Ende gar als V-Leute?
Update: Es gibt noch einen interessanten Zusammenhang, auf den ein Leserbrief hinweist:
Auch interessant: Beim Fall Gustl Mollath wurde das Gutachten, das dazu führen sollte, dass Mollath in der Psychiatrie bleibt, weil er immer noch gefährlich sei, erstellt von: Hans-Ludwig Kröber — bekannt vom Fall Peggy Knobloch. Von diesem stammt übrigens auch das Gutachten zum Thema Vatikan und Pädophilie und der legendäre Ausspruch "man wird eher vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil".
Das ist überhaupt ein wichtiger Aspekt: Die Gutachter werden geschlachtet, aber kein Gutachter ist nun einmal fehlerlos und es ist Aufgabe der Richter hier eben zu forschen usw. Das wird aber nicht getan, sondern es werden Gutachter engagiert, die halt als "gut" gelten und die Richter übernehmen deren Ansichten teilweise einfach, ohne zu analysieren. Die Richter sind z.T. überfordert, wollen dies aber nicht zugeben oder fürchten sich vor Konsequenzen usw usf. Da gibt es z.B. Überlastungsanzeigen, die geschrieben werden können, aber wer sich noch eine Beförderung erhofft, der lässt es halt, d.h. es gibt dann auch keinen Hinweis darauf, dass eine Überlastung vorliegt.
Nun, wenn man gerade britische Boulevardpresse liest, dann stellt sich eine gewisse Panik ein (achtet vor allem auf die tolle Arbeit der Bildabteilungen). Aber nicht nur die Briten sind in Panik, auch Fox News springt auf (allerdings als Reprint von der Sun).
Wenn jemand soviel Wind macht, dann sieht sich sogar RT zu einem Dementi gezwungen. Aber RT glaubt ja der aufgeklärte Nato-Kämpfer nicht, daher linke ich vorsichtshalber auch auf Snopes.
So viel vorweg: Der Merkel-Effekt ist, falls es ihn überhaupt gab, kaum meßbar.Das bezieht sich auf die Frage, ob Merkels Willkommensgelaber die Flüchtlinge zur Flucht nach Europa motiviert hat. Ich hoffe, es gilt auch für andere Aussagen von Frau Merkel.
Das erscheint mir ein bisschen viel, aber was weiß ich schon von sowas.
Zweitens: Wie konnte der Mann eigentlich vor den SEK-Beamten fliehen?
Nun, eines war es jedenfalls schon mal nicht:
Außerdem sei der Hinweis von LKA-Präsident Michaelis auf die über 30 Kilo schwere Ausrüstung der Beamten „wenig plausibel“. Auch wenn das SEK, um sich zu tarnen, nicht in der Nähe zum Gebäude gestanden habe, müsste den durchtrainierten Polizisten ein Sprint mit schwerer Ausrüstung zuzutrauen sein.Denn DAS wäre ja nun echt peinlich. Das wäre ja wie damals bei den Sauerländern!
Update: OH: Das hat man davon, dass man bei so Gelegenheiten immer fordert: Die Polizei braucht mehr Ausrüstung!
Die Polizei haben sie angerufen, aber die konnten sie nicht verstehen. Da haben sie ihn gefesselt und fotografiert. Mit dem Foto ist einer zur Polizei gegangen. Auf der Wache haben die Leipziger Beamten dann verstanden, um was und vor allem um wen es dem Syrer geht.Die Polizei konnte die Syrer nicht verstehen. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen.
Da läuft eine Fahndung gegen einen Syrer und an der Fahndungshotline kann sich niemand mit Syrern verständigen?!
Mal einen Schritt weitergedacht. Syrer können im allgemeinen gut Englisch. Kann es sein, dass bei der Hotline auch niemand Englisch konnte? Wir reden hier von Leipzig. Kann das sein? Ist das denkbar?
*grusel*
Update: Weil das einige Leser jetzt missverstehen: Das "Wir reden hier von Leipzig" war anders herum gemeint. Nicht "die im Osten können kein Englisch" sondern "das ist eine Großstadt, kein Kuhdorf".
Update: Ein Einsender kommentiert:
Ich will die Polizei hier nicht in Schutz nehmen, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Verständigung in diesen Kreisen sehr schwierig sein kann. Meine Eltern stellen eine sog. "Flüchtlingsunterkunft" an die lokale Stadtverwaltung, welche dort eine syrische Familie untergebracht hat. Von den acht Mitgliedern spricht keiner Deutsch oder Englisch. In der erweiterten Familie (geschätzt 25 bis 30 Personen) spricht eine Person (wenig) Englisch und eine Person (relativ gut verständlich) Deutsch. In der Familie wird ein kurdischer Dialekt gesprochen und der Familienvater spricht zudem einen arabischen Dialekt. Ein Sozialarbeiter, der für sie zuständig ist, spricht zwar einen anderen kurdischen Dialekt, kann sich aber nicht mit ihnen unterhalten, da es wohl zu verschieden ist (einzelne Schlagworte, Hände und Füße regeln dort die Verständigung). Selbst zwei Kinder, die zur Familie gehören, aber in einer anderen Region aufwuchsen, sprechen wohl einen anderen Dialekt. Dort klappt die Verständigung allerdings besser von dem was ich beurteilen kann.
"Er hat geschrieben, er würde kommen und mich abstechen, aber ich wusste ja nicht mal, dass der aus meiner Stadt ist. Ich dachte, das sei irgendein Spinner. Viele reißen bei Facebook die Klappe auf und nix steckt dahinter."o_O
Was mich an der Story am meisten schockiert: Dass DAS hier als Matherätsel durchgeht:
Welche Zahl ist gesucht? Gehörst Du zu den zwei Prozent, die die Aufgabe lösen können? Die Hälfte meiner Zahl ist die Hälfte von 400.Äh, ja, dann gehöre ich wohl zu "den zwei Prozent" der Leute mit mehr als zwei Hirnzellen auf Facebook. Au weia. So übel ist das da draußen inzwischen?!
Heute so: USB-Stick mit Tails dabei haben -> Terrorist.
Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, wie in UK jetzt die Tapeten von den Wänden fallen. Jetzt wo sie nicht mehr das Gefühl haben, an EU und Menschenrechte gebunden zu sein, lassen die ja die Maske schneller fallen, als man "ach du meine Güte" sagen kann.
Der Artikel kommentiert sehr schön, dass die Cops einem in Zukunft wohl kein Koks mehr in die Tasche schmuggeln werden, sondern einen USB-Stick.
Auf der einen Seite kann ich nachvollziehen, wieso die das machen. Ihre Gegenposition spielt ja eh keine Rolle angesichts der Machtverhältnisse, und wenn das schon ein sinnentleertes Ritual ist, dann kann man das auch auf einen Zeitpunkt legen, wo klar ist, dass man die Gegenposition noch gar nicht gehört hat, die man da gerade kritisiert. Damit drückt man aus, dass man die Gegenseite genau so wenig respektiert, wie die die Opposition respektiert.
Aber dass die ARD sich da verarscht vorkommt und die Pressekonferenz boykottiert, das kann ich auch nachvollziehen.
Die Frage ist halt, ob man nicht seine Glaubwürdigkeit verspielt, wenn man sich in so einem abgekarteten Spiel dann auf das Niveau der Abkarter herabbegibt. Das fand ich an Gregor Gysi immer vorbildlich. Es ist egal, wie sehr seine Warnungen immer ignoriert und ausgelacht wurden, wie oft er am Ende von der Geschichte Recht bekommen hat, es ist egal, wie schlecht sie ihn behandelt haben, er ist trotzdem immer hingegangen und hat seinen Job getan. Und zwar nicht aus Protest per Skype im Bademantel von zuhause, sondern er hat den Institutionen, die da mit den Füßen getreten wurden, seinen Respekt nie vorenthalten. So muss man das meiner Meinung nach halten.
mein Mütterlein war Allgemeinärztin, bei der Quartalsabrechnung hab ich ca. 20 Jahre lang an der allfälligen Optimierung teilgenommen.Das "Krankreden" von Patienten wird durch die Hintertür seit Jahrzehnten von den kassenärztlichen Vereinigungen über die arztbezogene Budgetierung von Leistungen und Medikamenten forciert. Allerdings eher ungewollt: Bei chronisch Kranken und einigen Krankheiten einer passenden Liste entfällt jede Budgetierung.
Zu der Sache mit den ernsten Konsequenzen für die Patienten:
Bei jungen Patienten am Beginn ihrer Versicherungsbiografie wirken sich überzogene Diagnosen erst aus, wenn die Leute versuchen, in eine private Krankenkasse zu wechseln oder einen Job im öffentlichen Dienst zu erlangen. Für beides wird der Hausarzt um Herausgabe der Dokumentation gebeten (Patientenakte). Bei Beantragung einer Berufsunfähigkeitesrente wird ebenso die Patientenakte herangezogen und der Patient hat ein plötzlich sehr starkes Interesse an möglichst vernichtenden Diagnosen, die gegenüber dem Amtsarzt bzw. Gutachter der Krankenkassen idealerweise durch kurzfristige Medikamentenabsetzung pausibilisierbar sind. Aus diesem Grund wurden bei jungen Patienten kurzfristig entfernbare Probleme (mit anderenfalls langfristigen Auswirkungen auf die Erwerbsund Versicherungsbiografie) vorsichtig Richtung "Gesund" angepasst.Bei älteren Patienten sah die Sache dann reziprok aus. Hier wurde dann versucht, die Leute aus dem Budget zu nehmen und frei von äußeren Zwängen die umfangreichst mögliche Hilfe zu leisten:
Kassenärzte, die über die Kassenärztliche Vereinigung abrechnen (also nahezu alle) müssen mit diversen Budgetierungen leben. Es gibt da ein Budget, was pro Patient an ärztlichen Kassenleistungen 'statthaft' ist. Dieses Budget richtet sich nach dem Durchschnitt der erbrachten Leistungen über alle Patienten des Zuständigkeitsbereiches der jeweiligen KV. Rechnet ein Arzt im Schnitt pro Patient mehr als in diesem Budget vorgesehen ab, so wird er aufgefordert zurückzuzahlen. Ein weiteres Budget ist das Medikamentenbudget (Kassenrezepte). Auch hier die selbe Mittelwertbildung und ggf. Regressforderung - mit dem Unterschied, dass der Arzt die Medikamentenkosten ja nicht vor der Rückforderung bezahlt bekommen hat … praktisch soll der Arzt also mit seinem Honorar die 'zu viel' verschriebenen Medikamente bezahlen. Die Summen um die es da geht liegen je nach Patientenaufkommen pro Quartal zwischen 4 und 20 TEUR.Jeder Patient mit einer chronischen Krankheit wird bei den Durchschnittsberechnungen nicht berücksichtigt (es gibt noch 'nen Katalog von nichtchronischen Krankheiten, bei denen ebenso verfahren wird). Er fällt also aus dem Budget heraus. Im Ergebnis sind Ärzte also immer sehr bestrebt, an passender und unauffälliger Stelle aus einer Mücke 'nen Elefanten zu machen. Aus einem leichten und vorübergehenden Bluthochdruck wird ein starker und chronischer solcher. Aus einem leichten Diabetes, der auch durch Verringerung täglicher Zuckerberge behandelbar wäre, wird ein ernstes Problem, dem man nur durch glukosesenkende Medikamente Herr werden kann (ganz wichtig: grad so noch nicht dauerhaft Insulinpflichtig). Aus Appetitverlust wegen baldigem ALG I-Ende wird eine endlose Abfolge aus langwieriger Salmonelle, Unterernährung, Depressionen … irgendwas.
Naja, den Aufwand könnte man sich wegen der seit 25 Jahren anhaltenden Widerspruchs-DDOS auf die KVen auch sparen, aber besser man holt sich vorher schonmal Munition für den unwahrscheinlichen Fall, dass der eigene aufschiebende Widerspruch zum Regress doch mal die beiden sachbearbeitenden Fachkräfte überwindet und 'verhandelt' wird.
Das ändert natürlich alles.
But U.S. officials have gone on red alert out of fear that the current hacking effort is part of a broader “active measures” campaign to influence the upcoming U.S. election, and hurt Clinton while boosting the chances of her Republican rival, Donald Trump.
Aha. Soso. Ja nee, klar.Ich finde das lustig, was diese ganze Geschichte für eine Eigendynamik entwickelt hat. Erst war es “Trump mag Putin!1!!”. So Kindergarten-Niveau. “Der Donald hat ne FREUNDIN!!! *kreisch*”
Dann war es “Hillary ist zu doof, ihren Mailserver abzusichern. Da geben wir doch dem Putin die Schuld dran! Wenn da jemand was für kann, dann ja wohl der Putin!!1!” verbunden mit einer Synergie in Richtung “das nutzt dem Trump, also ist Trump irgendwie Mitschuld an Hillarys verkackter Mailserver-Security”. Dann kamen mehr Details raus, wie schlecht da die Security war, und plötzlich drohte das umzukippen, und Hillary hätte das lieber ganz aus dem Diskurs gezogen, aber jetzt kommen die Republikaner und pushen die Story. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es echt lustig.
Ihr denkt euch: Hey, das hätte doch nie funktionieren dürfen?
Und dann, ab der Sekunde, hört es auch tatsächlich zu funktionieren auf?
Das passiert mir häufiger. Bisher fand ich das immer ganz lustig, aber wenn es meinen Webserver betrifft, dann ist das schon unschön.
gatling basiert auf libowfat, das abstrahiert das Event-Polling-Interface weg. In meinem Fall auf blog.fefe.de ist es epoll, das wegabstrahiert wird. Früher hatten wir poll() und select() für Netzwerk-Events unter Unix, und das war Scheiße. Der Kernel und das Userland mussten pro Iteration durch alle beobachteten Deskriptoren durchgehen und alle einmal angucken. Völlig sinnlose Verschwendung von CPU-Zeit und RAM-Bandbreite, denn normalerweise hat man als Webserver sowas wie 1000 Verbindungen offen (je nach dem, was für Timeouts man da eingestellt hat), und davon ist auf drei oder vier was los.
Die nächste Iteration von Event-API hieß SIGIO, und da hat man dann das Ansagen, an welchen Deskriptoren und Event-Arten man interessiert ist, und das Rückmelden der tatsächlich eingetretenen Events voneinander getrennt. Leider konnte SIGIO jeweils nur ein Event zur Zeit zurückliefern. Das sah damals wie ein krasser Nachteil aus, wie eine Ineffizienz. Syscalls sind nicht kostenlos, also will man pro Syscall die Arbeit maximieren. Daher war der nächste Ansatz, epoll, so, dass wieder Anmelden und Abholen getrennt war, aber das Abholen geht in Gruppen, d.h. da kriegt man sowas wie 100 Events auf einmal. Das ist deutlich effizienter, also mache ich das natürlich so.
Nun unterhalte ich mich mit meinem Kumpel Erdgeist seit längerem darüber, wie wir libowfat mal ordentlich multithreading-fähig kriegen. Der Punkt dabei ist, dass das aktuelle Programmiermodell von libowfat single-threaded ist, und das ist nicht bloß ein Problem mit Locking und Datenstrukturen. Das Problem ist folgendes.
Nehmen wir mal an, man arbeitet auf zwei Sockets zur Zeit, die zusammengehören. Bei gatling kommt das zum Beispiel für Proxy- oder CGI vor, d.h. beim Blog. Ein Socket geht zum Webbrowser des Users, ein Deskriptor geht zum CGI von dem Blog. Die gehören jetzt zusammen. Schließe ich einen, schließe ich auch den anderen.
Nehmen wir jetzt mal an, wir haben die internen Datenstrukturen soweit multithreading-fähig gemacht, und es liegen zwei Events an, einer bei dem Socket zum Webbrowser und einer beim Socket zum CGI. Aber die landen bei verschiedenen Threads. Dann kommen sich die Threads möglicherweise ins Gehege. Die Strategie für effizientes Multithreading ist, dass man die Daten so weit wie möglich trennt. Am effizientesten ist "shared nothing". Daher ist mein Ansatz, dass ich sage: Das lohnt sich erst, wenn der Thread, der einen Socket bearbeitet, da nicht groß rumlocken muss. Aber selbst wenn wir sagen, der lockt herum, dann ist das immer noch nicht trivial. Die Sockets sind ja gleichberechtigt. Wenn als Thread 1 den 1. lockt und dann den anderen, und Thread 2 lockt seinen 1. (den 2. aus Sicht des 1. Threads) und dann den anderen, dann gibt es einen Deadlock. Am liebsten will man also, dass die Anwendung nichts mehr locken muss.
Nun fiel mir vor zwei Tagen auf, dass durch dieses Event-Batch-Verfahren das ja auch passieren kann, dass du ein Event für beide Sockets reinkriegst. Das Event auf dem 1. Socket ist sagen wir mal "Connection reset by peer", du rufst auf beide Deskriptoren ein close() auf, … und an der Stelle schmeißt der Kernel weitere, noch herumliegende Events für den Deskriptor weg und meldet die nicht mehr. Alles gut? Nein! Denn wir haben ja 100 Events auf einmal abgeholt. Wir haben also potentiell noch ein Event für den Deskriptor in der Tasche, den wir gerade geschlossen haben!
OK, denkt ihr euch jetzt vielleicht, aber den habe ich ja geschlossen. Wenn das Event ankommt und ich mache ein read() auf den Deskriptor, gibt es sofort eine Fehlermeldung von read() und alles ist gut. Das ist halt gerade nicht so klar. Nehmen wir mal an, in der Mitte ist noch ein anderes Event, für das öffnen wir beispielsweise eine Datei oder einen Proxy-Socket oder ein CGI. Der Kernel wird dann versuchen, den kleinstmöglichen Zahlenwert für den Deskriptor zu liefern, und der kleinste freie Deskriptor ist der, den wir gerade geschlossen haben. D.h. wenn das Event für den 2. Socket reinkommt, ist der Deskriptor schon für was anderes belegt, und es passieren eben merkwürdige Dinge.
Wir guckten uns virtuell an, und Erdgeist meinte nur so: Wenn jemand close macht, schmeißst du die Events aber schon weg, die da noch rumgammeln?
Nein, tat ich nicht. An die Möglichkeit hatte ich nicht gedacht. Darauf war meine Datenstruktur auch nicht ausgelegt, dass man aus der Mitte der Queue was löschen wollen würde. Ich könnte da jetzt immer irgendwelche Warteschleifen durchlaufen, aber die Datenstrukturen waren ja absichtlich so ausgelegt, dass alle Zugriffe O(1) sein sollten. Nix iterieren.
Also ist die bessere Lösung, da nichts zu löschen, sondern wenn jemand close auf einen Deskriptor macht, und ich habe noch ein Event für den in der Queue (das kann ich ohne Iterieren sehen), dann verzögere ich das tatsächliche Schließen des Deskriptors, bis alle Events abgearbeitet sind. Das hat natürlich auch Nachteile, denn jetzt gibt es mehr System-Last bei der Anzahl der offenen Deskriptoren. Es gammeln ja immer ein paar noch rum, die eigentlich schon geschlossen sein sollten. Ist also auch keine schöne Lösung, aber scheint gerade erstmal zu tun. Ich mache jetzt gleich einen Mike Drop für heute und guck morgen nachmittag nochmal vorbei, ob noch alles läuft. Wenn nicht, dann wisst ihr ja :-)
Oh, Auto-Abschuss und Auto-Neustart gibt es bei mir nicht. Meine Philosophie ist, dass man Fehler sofort brachial merken und hocheskalieren muss, nicht verstecken oder verbergen, sonst gibt es nie genug Leidensdruck, die schnell zu fixen.
BND Abschnorchel-Schnittstellen unicodefähig machenRückblickend stellt sich aber schon die Frage, wie der BND-Patch für gatling durch die Qualitätssicherung kommen konnte!1!!
Zum Beispiel dreht der Film ein typisches sexistisches Trope um und macht nicht nur die drei Protagonisten weiblich, sondern gibt ihnen auch noch eine gutaussehende männliche Sekretärin, gespielt von Thor-Darsteller Chris Hemsworth, und in jeder einzelnen Szene mit ihm wird mehr oder weniger nachdrücklich der Running Gag reingedrückt, dass er besonders dämlich ist, aber sie ihn trotzdem eingestellt haben, weil er halt gut aussieht. Das hat mich während des Films ein bisschen gestört, weil die das in wirklich jeder einzelnen Szene reingedrückt haben, und weil diese Szenen wie eine Satire überspielt sind. Das passte für mich irgendwie nicht zusammen. Entweder dir ist es ernst um die Problematik, dann zeigst du es wie es ist. Oder du machst eine Satire, aber was ist dann eigentlich das Objekt der Satire? Was wird hier karrikiert?
Kleiner Punkt. Eigentlich irrelevant. Jedenfalls für sich genommen kein Grund, den ganzen Film nicht gut zu finden.
Dann war da die Rollenverteilung, die mich störte. In den alten Ghostbusters gab es einen harmlosen Nerd, Egon Spengler, der die Handlung nicht groß vorantreibt, aber der herzensgut ist und dem auch nichts schlimmes zustößt. Er ist für die wilden Theorien und Ideen zuständig, und baut die coolen unerklärten Geräte. Dann gibt es einen Con-Man, Peter Venkman, der immer nur an sich denkt und dafür im Film ständig von seinem schlechten Karma heimgesucht wird. Er ist für die offensichtlichen Ideen zuständig, die dann was werden, damit der Film unterm Strich nicht zu einem Nerdfest verkommt. Zu guter Letzt gibt es noch den 2. Nerd, Ray Stantz, der aber nichts sinnvolles wissenschaftlich beiträgt, außer irgendwelche sinnlosen Kategorisierungen vorzutragen. In dem neuen Film gibt es einen echten Nerd, gespielt von Kristen Wiig, deren Uni-Karriere durch den Geister-Unfug ruiniert wird. Sie ist aber in dem Film für keine Einsichten zuständig. Alle Erfindungen und Geräte kommen von der Ingenieurin Holtzmann, gespielt von Kate McKinnon, und dann gibte s noch Abby Yates, gespielt von Melissa McCarthy, die … ja was macht die eigentlich in dem Film? Comic Relief? Die Rollenverteilung ergibt keinen Sinn im neuen Film. Wir haben drei Hauptdarstellerinnen, die alle versuchen, die komische Hauptdarstellerin zu spielen. Eingeschleimt vom grünen Glibber-Geist werden aber nicht die mit dem schlechten Karma sondern die Nerdin, die eh gerade ihre Karriere verloren hat. Das ergibt alles keinen Sinn.
Kommen wir zu den drei Hauptdarstellerinnen. Melissa McCarthy, Kristen Wiig, Kate McKinnon. Später kommt noch Leslie Jones dazu. Melissa McCarthy kannte ich aus The Heat mit Sandra Bullock, was eine low-brow Kommödie war mit lauter billigen Lachern, aber ich habe mich bei dem Film prima amüsiert und habe mir ihren Namen gemerkt, und den des Regisseurs, Paul Feig. Der ist auch der Regisseur von Ghostbusters. Was lief also gegenüber The Heat schief? Beide Filme hatten keine überbordenden Anspruch, dem sie dann nicht gerecht werden konnten. Beide Filme haben halt eine Reihe von Jokes abgezogen, einige von denen auch halbwegs lustig. Wieso hat The Heat funktioniert aber Ghostbusters nicht?
Meine Theorie: Weil bei Ghostbusters lauter Leute von Saturday Night Live mitgespielt haben. Wer das noch nie gesehen hat, sollte sich das mal kurz angucken. Das ist so Holzhammer-"Satire" mit Lachern vom Tape (angeblich nicht Tape sondern Live-Publikum). Ganz, ganz furchtbar. Brutalstes Overacting, alle Emotionen mit Vorschlaghammer-Mimik und Gestik, überhaupt keine Subtilität. Vielleicht können die was, schauspielerisch, aber davon war in dem Film nichts zu sehen (fand ich). Die haben das halt gespielt wie einen langen SNL-Sketch. Alle fünf Sekunden muss es ein HAHA-Schenkelklopfer-Moment geben, sonst haben wir unseren Job nicht gut gemacht. Und das schlug sich bis ins Drehbuch nieder. SNL guckt man ja auch nicht für die Charakterentwicklung der Protagonisten.
Der schilderte das so, dass die FARC-Rebellen entwaffnet und in die Gesellschaft integriert werden sollen. Die würden also vom Staat eine großzügige Rente kriegen, deutlich großzügiger als was normale Menschen als Rente oder Sozialleistungen kriegen können. Für den Kolumbianer war klar, dass das eine sehr ungerechte Sache ist, und er sah auch nicht, wie die Integration funktionieren soll, weil seiner Darstellung zufolge fast jede Familie in Kolumbien Menschen an die FARC und die Drogenkartelle verloren hat. Er nahm an, dass die Menschen alle ihre Probleme dann auf die zu integrierenden FARC-Leute projizieren würden.
Auf der anderen Seite war er aber auch überzeugt davon, dass dieser Friedensvertrag jetzt stattfinden muss, denn eine andere Chance auf Beendigung des Konfliktes gibt es nicht.
Ihr wisst schon, die, die unsere Kinder kaputtmachen, und für die wir dringend Internetzensur einführen müssen, wenn man der Regierung glaubt?
Na die hat das Pentagon drehen lassen, war doch klar!
New hotness: Identitäre. Das ist eine tolle Medienkompetenzübung. Noch besser allerdings ist dieser krasse Verein hier. Lest euch nur mal "Über uns" durch. Die Hipster-Grafik gibt sich schön fremdenfreundlich und diversifiziert, und dann klickt man da ein bisschen herum und finden Aussagen wie:
dass bestimmte Wertvorstellungen und Meinungen pauschal nicht mehr toleriert, sondern nur noch stigmatisiert werden – beispielsweise als „reaktionär“, „christlich-fundamentalistisch“ oder „homophob“.Wow. Die sich als verfolgte Minderheit sehenden Weißen sind endgültig in Deutschland angekommen.
Sie soll die Entscheidung als "katastrophales Fehlurteil" und die Richter als "armselige, feige Frauenverächter" angegriffen haben. Als Ursache des "Justizskandals" sieht sie einen "rein männlich besetzen Senat", der "uns [sic] Frauen stumm schalten" wolle.Herzlichen Glückwunsch, lieber Feminismus! Das habt ihr ja schön hingekriegt, dass sich selbst überführte Falschbeschuldiger noch als Opfer fühlen, denn auf der anderen Seite stand ein weißer Mann. Opfer eines "Justizskandals" und einer Verschwörung des Patriarchats. Lügnerinnen nicht unbesehen zu glauben ist ein Zeichen von Frauenfeindlichkeit. Soweit sind wir inzwischen.
Lastwagenfahrer müssen regelmäßige Pausen machen, um mehr Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Bei Kontrollen fällt aber auf, dass viele Erfassungsgeräte manipuliert sind. Die Logistikbranche gibt sich verwundert.Lastwagenfahrer manipulieren ihre Fahrtenschreiber!? Na das ist ja unglaublich! Wie konnte es so weit kommen?! Da höre ich ja zum ersten Mal von!1!!
Putin hatte diese Methode der strategischen Gastauswahl bei diplomatischen Treffen erfunden.
Nur damit hier keine Missverständnisse aufkommen: um Fakten geht es bei der Debatte erklärtermaßen nicht.
Update: Doch nicht?
Die Dienste glauben aber offenbar selber nicht, dass sie mit dieser offensichtlichen Schutzbehauptungslüge durchkommen, dann werden wir nie wieder jemand anderen als Ostasien Eurasien die Russen als Schuldigen bei irgendwas haben.
Teilweise sind wir ja schon da. Flugzeugabsturz über der Ukraine? DIE RUSSEN! Syrienkrieg? DIE RUSSEN! Der nächste Schritt ist nicht mehr groß, und dann sind die Russen an Global Warming Schuld, und an dem schlechten Abschneiden der CDU. Am Verfall des westlichen Wertesystems. Am Pressesterben. Und so weiter.
Sie haben das getan, um DDoS-Anbieter auszuschalten bzw. zurückzuverfolgen, wer da an den Hebeln sitzt, und das war dann eine israelische "DDoS-Firma", deren Betreiber umgehend von der Polizei verhaftet wurden.
Der Einsender kommentiert:
Mit "Wir sind die Guten" wird aktiv und massiv in die Infrastruktur eingegriffen. Das ist die Technische Umsetzung der "Hate-Speech" Denkweise.Auf der einen Seite kann man argumentieren, dass die ihre Rechte durch den DDoS-Kram verspielt haben. Auf der anderen Seite finde ich aber, dass wir nicht besser sind, wenn wir dann solche Methoden anwenden. Und das ist meine Anforderung an die zivilisierte Gesellschaft, dass sie besser ist, als die, die sie als Kriminelle brandmarkt. (Danke, Lutz)
2014 hat der Vater des New-York-Bombers das FBI angerufen und ihnen gesagt, dass sein Sohn ein Terorrist ist. Das FBI ist gekommen, hat ein bisschen ziellos rumermittelt und die Sache zu den Akten gelegt.
Wisst ihr, was wir jetzt brauchen? Vorratsdatenspeicherung! Und mehr Videoüberwachung!!1!
Merkt euch das mal. Demnächst wird wieder jemand kommen und was von Cyber faseln und dass wir der Bundeswehr oder den Geheimdiensten Geld geben müssen für Cyber. DAS IST, was dann passiert.
Mal unter uns: Ich bin nun wahrlich kein Freund von Kohl, aber sich um sowas zu kümmern ist sein Beruf als Kanzler. Ich finde nicht, dass die Zitate einen Antisemitismusvorwurf hergeben, auch wenn er da von "den einflussreichen Juden in Amerika" redet. (Danke, Jens)
Gerade geht es darum, dass man die Wichtigkeit einer Sache massiv übersteuern kann, indem man die Aufmerksamkeit von Leuten auf sie lenkt. In den Augen dessen, den man dazu bringt, sich auf die Sache zu fokussieren, ist sie viel wichtiger als sie es verdienen würde. Und das ist natürlich auch ein tolles Manipulationswerkzeug.
Als Beispiel hat er den Irakkrieg und die "embedded Journalists". Dadurch, dass diese Journalisten ein beschränktes Blickfeld hatten, und praktisch ausschließlich aus dem operativen Kriegsgeschäft berichtet haben (also was für Equipment haben die Soldaten, kriegen die genug zu essen, ist ihr Informationsstand OK, wie heiß ist es da, kann man da ein Carepaket hinschicken, …), gab es so gut wie keine Berichterstattung über das große Bild. Es ging immer über das Wie, Wo, Wer, gegen Wen, aber nie um das Warum. Es gibt wohl keine Belege dafür, dass das so geplant war. Die Militärs haben sich gedacht, dass sie so Informationskrieg führen können, und die einheimischen Medien davon abhalten können, Dinge (also Lügen der Gegenseite jetzt) zu glauben, die eingebetteten Reporter anders erlebt haben. Aber rückblickend war das der mächtigere Effekt der Einbettung.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mal anzusagen, dass ich grundsätzlich keine Produktbewertungen auf Webseiten abgebe. Ich erwähne das, weil das in dem Buch ein weiteres Beispiel für Manipulation ist. Er meint damit so "Waren Sie mit unserem Service zufrieden?"-Dinger. Die fokussieren die Aufmerksamkeit des Befragten auf die positiven Aspekte dieses Anbieters und blenden dabei die positiven Aspekte anderer Anbieter komplett aus. Das ist keine harmlose "wir wollen besser werden"-Sache, das ist knallharte Manipulation.
Zu der Einsicht bin ich schon bei der Lektüre von Kahnemann gekommen, der den Effekt besprochen hat, dass man sich festlegt. Wenn ich hinschreibe, dass ich Produkt XY gut fand, dann lege ich mich auch für die Zukunft auf dieses Produkt fest. Selbst wenn ich das mit betrügerischer Intention hingeschrieben habe, um sagen wir mal 100 Bonusmeilen oder 20 Internetpunkte zu erlangen. Das ist ein messbarer psychologischer Effekt. Das alleine finde ich sogar noch krasser als die Fokus-Hypothese von Cialdini.
Aber was ich eigentlich sagen wollte: Schon bevor ich Kahnemann gelesen habe, habe ich sowas nicht gemacht. Weil ich Datenschützer bin und Datensparsamkeit für wichtig halte. Und weil solche Sites normalerweise wollen, dass man einen Account einrichtet, oder anderweitig rückverfolgen können, wer da was gestimmt hat.
Der Datenschutz hat mich also vor fiesen Psycho-Manipulationen geschützt. Das ist auch ne Sache, die ich so nicht kommen sah.
Ich bin noch nicht mal bei der Hälfte des Buches, aber soviel ist jetzt schon klar: Nie an Umfragen oder Produktbewertungen teilnehmen.
Wie kann es denn so eine bescheuerte Hintertür in den US-Steuergesetzen geben?!
Nun, wie sich rausstellt, ist das schon länger bekannt. Und die haben auch versucht, was zu tun, die US-Finanzbehörden:
In new guidance, the department tightened regulations requiring American businesses to bring foreign profits back home — a process known as repatriation — if they want to get credit for taxes paid in that country. Treasury issued the rule last year to prevent companies from enjoying a foreign tax credit when the related profits remained offshore. But businesses circumvented it by shifting money within their foreign subsidiaries, and Thursday's guidance aimed to end that practice.The department said it hoped the new notice would reduce corporate America’s incentive to “take advantage of our broken international tax system.” Washington is worried that mounting international tax obligations will eat away at what's left for Uncle Sam.
Ich glaube ja bei sowas nicht an Zufälle. Das war bestimmt harte Lobbyarbeit, diese Hintertüren da unterzubringen.
New hotness: "Event-orientierte" Personen, die "ein paar Bier getrunken" hatten, prügeln auf Flüchtlinge ein.
Aus dieser Gruppe seien fremdenfeindliche Parolen skandiert worden.Kann ja mal vorkommen, so ein paar fremdenfeindliche Parolen nach ein paar Bierchen!1!! (Danke, Carsten)
Nun, herzlichen Glückwunsch und Willkommen in der Zukunft des Journalismus!
Ich sag ja von Anfang an, dass das eine beschissene Idee ist, einer privatwirtschaftlichen Firma die Zensur von Inhalten zu überlassen. Ich finde, nicht nur darf man sie nicht verpflichten, man muss sie sogar gesetzlich daran hindern. Insbesondere, wenn es sich um eine so marktbeherrschende Firma handelt.
Du schreibst in einem der letzten Posts, "dass die Leute arm sind und keine Perspektive haben", und dass das mehr oder weniger (jetzt mal vereinfacht) die AfD-Wahlergebnisse erklärt.In der Politikwissenschaft wird seit einiger Zeit immer mehr darüber geforscht, ob sowas denn überhaupt noch mit der Empirie auf die man bei Nachwahlbefragungen und anderen Umfragen so stößt, vereinbar ist. Der Tenor ist: eher nicht.
Und das kommt jetzt immer mehr auch bei der Presse an. Bevor ich dazu unten zwei Links poste vorher aber noch kurz ein Beispiel einer wahlsoziologischen Analyse zum Brexit (inkl. reichlich interessanten Statistiken)
Zitat: "Britain’s choice to vote Leave, we are told, is a protest by those left behind by modernisation and globalisation. London versus the regions, poor versus rich. Nothing could be further from the truth. Brexit voters, like Trump supporters, are motivated by identity, not economics. Age, education, national identity and ethnicity are more important than income or occupation. But to get to the nub of the Leave-Remain divide, we need to go even deeper, to the level of attitudes and personality."
Die verschiedenen Daten im Blogpost des Forschers sind relativ detailliert aufgeschlüsselt. Der persönliche Standpunkt zur Todesstrafe war der beste predictor für den Brexit vote. Wenn man was über Einkommen und sozialen Status des Wählers wusste, lag man nur 54% der Zeit richtig: also nur marginal besser als raten! Selbst wenn man dazu noch Alter und Bildungsniveau kannte, lag man nur 60% der Zeit richtig!
Es gibt über Amerika, Frankreich und andere Länder mit Rechtspopulismus noch viel mehr solcher Studien. Die meisten Befunde zeigen in eine Richtung: Kultur/Identität ist die neue Trennlinie, nicht Klasse. Der Economist hat übrigens das vor 2-3 Wochen als Titelgeschichte gehabt, vielleicht ist da jetzt was frei online verfügbar.
In der deutschsprachigen Presse gab es am Montag post-MV zwei interessante Artikel.
"Die AfD führt einen Kulturkampf - keinen Klassenkampf"
Da wird auch darüber gesprochen, dass es vielen MV-AfD-Wählern persönlich sehr gut geht, und viele auch gebildet sind. Zitat: "AfD-Wähler sind Rassisten, keine Abgehängten".
Oder ein Interview mit Paul Nolte, einem Historiker:
"tagesschau.de: Das müssen Sie erklären. Welche Gründe können eine so hohe Unzufriedenheit erklären?
Nolte: Historisch gesehen liegen die Gründe für die zunehmende Unzufriedenheit mit der Demokratie selten in den bestehenden Institutionen. Das war auch in der Weimarer Republik so. Anders als man lange glaubte war die demokratische Reichsverfassung keine Fehlkonstruktion, aber das Land steckte in einer kulturellen Krise. Das sehen wir heute wieder. Es gibt eine tief sitzende Unzufriedenheit mit der Richtung, in die sich die Gesellschaft bewegt: mit der liberalen Öffnung, sei es für Flüchtlinge oder für die Homo-Ehe, auch mit der Globalisierung. Und diese Unzufriedenheit wird auf das politische System projiziert."
Das deckt sich alles mit meiner Einschätzung. Nicht die Gesellschaft hat sich verändert und dadurch entstand die AfD. Sondern die AfD-Wähler waren schon immer da, und auch schon immer latent so eingestellt. Meistens gingen sie nicht zur Wahl (kein passendes Angebot), manchmal wählten sie aber auch CDU und im Osten "Die Linke" oder NPD. Jetzt gibt es eine Partei die perfekt zu ihnen passt, ohne Kompromisse.
Und dass es Wählerwanderungen von "Die Linke" zur AfD gibt, ist auch nur augenscheinlich ein Paradox. Man weiß schon seit geraumer Zeit wie viele der ostdeutschen "Die Linke"-Wähler gepolt sind. Das sind Menschen mittleren bis höheren Alters, komplett in der DDR aufgewachsen und sozialisiert. Man kann sich doch denken, dass in Dörfern in Sachsen-Anhalt wo 40% "Die Linke" wählen aber die Menschen alle weiß sind, in einer Diktatur aufgewachsen, und noch nie mit Ausländern zusammen gelebt haben, die meisten Leute nicht links im Sinne von "internationalistisch/pro-Minderheiten/pro-Asyl links" sind, sondern im Sinne von "wir wollen nicht diese Veränderungen die mit der Globalisierung einhergehen, ich bin dem System wirtschafts- und außenpolitisch gegenüber kritisch eingestellt, wir wollen Umverteilung zu uns". Wenn ihnen jetzt jemand erzählt, sie können Globalisierung stoppen, Umverteilung kriegen (daher ist die Ost-AfD auch deutlich weniger wirtschaftsliberal als die West-AfD) und gleichzeitig müssen sie nicht mehr diese Kröte einer eigentlich ausländerfreundlichen Partei schlucken da denken die sich natürlich "na super!".
Die eigentlich faszinierende Frage ist doch, wieso die Leute in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor die selben Gesichter wählen.
Wenn die schon die geistige Transferleistung erbringen, dass die CDU sie seit Jahren verkauft hat, ihnen an keiner Stelle geholfen hat, nichts tut, was die Wähler wollen, und jede Stimme für die CDU nicht nur eine verlorene Stimme sondern aktiv schädlich ist — wie können sie dann die selben Gestalten wieder wählen?!
Oder haben die Leute das vielleicht gar nicht verstanden? Und diese Unzufriedenheit mit der Merkel ist bloß von der Presse herbeigeredet? Glauben die Leute wirklich, das irgendwas besser wird, wenn sie die selben Leute wie vorher wählen? Die, die uns das Schlamassel eingebrockt haben?
Das Problem der Leute sind doch nicht die paar Ausländer und Flüchtlinge jetzt, denen begegnet doch kaum jemand gehäuft im täglichen Leben. Das Problem ist, dass die Leute arm sind und keine Perspektive haben, und jetzt befürchten, dass ihnen noch der letzte Euro weggenommen werden soll, um den Flüchtlingen zu helfen. Eine durchaus berechtigte Angst übrigens, wenn man sich aus der Sicht eines typischen Sozialleistungsempfänger anschaut, wie sich die Bezüge und Renten in den letzten Jahren entwickelt haben. Da muss man kein Nostradamus sein, um für die Zukunft weitere Einbußen zu befürchten. Die Ausländer haben damit nichts zu tun, die kommen nur gerade terminlich ungünstig.
Was meint ihr?
Es ist nicht die Entscheidung der Häfen, die Schiffe nicht reinzulassen, sondern die von Hanjin, derzeit keinen Hafen anzulaufen. Die sind halt pleite, aber wenn sie die Schiffe in einen Hafen bringen, können die dort arrestiert werden (i.e. gepfändet). Wenn das in einigem Umfang passiert, womöglich mit Containern an Bord, ist der Laden nicht nur pleite sondern auch noch nicht mehr sanierungsfähig, weil nichts mehr geht. Die Schiffe verursachen ja weiter Kosten in erheblicher Höhe, Ladung verdirbt oder verliert an Wert oder wird irgendwo dringend gebraucht (ein paar Tonnen nagelneue Telefone an Bord?)Stattdessen besorgen die sich jetzt in Korea das dortige Äquivalent einer injunction (Unterlassungsverfügung) und damit darf niemand mehr in deren Eigentum reinpfänden. Wer es doch macht, kann in Korea verklagt und belangt werden. Weil es vielen Leuten egal sein wird, wenn sie sich in Korea was zuschulden kommen lassen würden, geht Hanjin anschliessend mit der Injunction in die USA und meldet dort Insolvenz nach Chapter 15 an. Damit bekommt das koreanische Insolvenzverhalten und das Verbot, Sachen von Hanjin zu pfaenden, weltweite Geltung. Dem US-Rechtssystem sei Dank. Gegen US-Recht zu verstossen überlegen sich eine ganze Menge deutlich besser und länger. Und lassen es am Ende sein.
Das ganze dauert ein paar Tage, insbesondere, weil jetzt Wochenende ist, aber Anfang nächster Woche werden die Schiffe weiterfahren. Niemand ist gestrandet.
Eigentlich im Gegenteil, wenn so ein Dampfer jetzt irgendwo in einem indischen, indonesischen, afrikanischen, … Hafen arrestiert wird, dann sind unter Umständen die Leute wirklich gestrandet. Dann ist erstmal rechtlicher Limbo, Dinge dauern lange, Sprachbarriere mit dem Richter, alle halten die Hand auf … Alptraum.Kurz, bislang sieht es so aus, als wuerde diese Pleite professionell gemanaged.
Besonders auffallend ist es bei Youtube. Und da kommt dann noch dazu, dass Youtube ihre Werbeeinnahmen mit Video-Hochladern teilt. Und die Leute arrangieren dann ihr Leben darum, einige bestreiten ihren Lebensunterhalt damit. Sie bleiben dabei natürlich der Willkür von Youtube und Google unterworfen, aber sind dann völlig aufgeschmissen, wenn Youtube ihnen aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen die Werbeeinnahmen abdreht. Hier ist ein Beispiel. Ich habe jemanden verlinkt, der die Geschäftsmodelle für Youtuber mal erklärt.
Aber neben diesem Video gibt es eine Flut an Winsel-Heul-Videos der Empöreria. Wie können diese Leute alle so überrascht sein?
Na gut, und ich finde es großartig, wie er da halt Merchandising-Werbung einblendet :-)
Auch auf Facebook entdecken die Leute gerade, dass ihre Kommentarspalten dort schneller gelöscht werden, als sie sich über den Schmutz dort aufregen können. Ja wie, was habt ihr denn gedacht, was passiert, wenn Facebook sagt, sie löschen Hasskommentare? Das betrifft auch eure Kommentatoren! Auch wenn ihr nicht fandet, dass das ein Hasskommentar ist. Oder bevor ihr sehen konntet, ob es einer war. Wie kann da jetzt irgendjemand überrascht sein?
Tja, so ist das mit der Zensur. Und so ist das, wenn man Zensur an Privatunternehmen outsourced. Hätte uns doch nur jemand gewarnt!1!!
"Überzogene Forderungen bei gleichzeitigem Abbruch der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP werden die Handelsbeziehungen massiv belasten", sagte Söder der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). "Wir brauchen faire Steuerregeln, aber keinen Handelskrieg."Ich zitiere mal Heise dazu:
In den vergangenen Jahren hat Apple immer mehr Vermögen im Ausland angehäuft, um die hohe Abgeltungssteuer bei der Rückführung ausländischer Gewinne in die USA zu vermeiden. Ende Juni belief sich Apples im Ausland geparktes Barvermögen auf rund 215 Milliarden US-Dollar. Auch andere US-Tech-Unternehmen halten einen Großteil ihres Barvermögens im Ausland um Steuern zu sparen.Und davon will der Fiskus jetzt 13 Milliarden haben. Das sind rund 6%.
Update: A-Ha! Mehr Hintergrund:
Den Beschäftigten wurde auch deshalb gekündigt, weil bei ihren Facebook-Kommentaren der jeweilige Arbeitgeber auf ihren Profilseiten zu erkennen war. Auf einen Arbeiter der Stadt können aus diesem Grund arbeitsrechtliche Konsequenzen zukommen.
Das ist ja gleich mal eine fundamental andere Faktenlage als "der hat auf seinem privaten Facebookprofil Dinge gesagt". (Danke, Lars)
Er war die Stimme und das Gesicht des "Islamischen Staates". Nun ist Mohammed al-Adnani bei einem US-Angriff in Syrien ums Leben gekommen. Der IS verkündete den Tod des Mannes. Die Dschihadistenmiliz verliert damit eines ihrer letzten noch lebenden Gründungsmitglieder.Der Krieg gegen den Terror ist so gut wie gewonnen!
„Die Verhandlungen mit den USA sind de facto gescheitert, weil wir uns den amerikanischen Forderungen natürlich als Europäer nicht unterwerfen dürfen“, sagte Gabriel im ZDF-„Sommerinterview“. „Da bewegt sich nix.“ In 14 Verhandlungsrunden habe man nicht zu einem einzigen der 27 Kapitel einen gemeinsamen Text hinbekommen.
Wie, habt ihr nicht gehört? Weil das gar nicht in den deutschen Medien kam, sagt ihr? Ist ja komisch. Die britische Anti-EU-Presse hat das ziemlich flächendeckend berichtet. Und RT halt.
Gut, das war jetzt kein sonderlich ausgefuchster Anschlagsversuch, und ist auch nicht weit gekommen, aber das ist ja an sich schon eine Erwähnung wert, wenn jemand unsere Kanzlerin angreift, findet ihr nicht?
Der Hinweis kam von hier.
Die Shared Library hat eine neue Version, d.h. man muss einmal alle Software neu bauen. wget, curl, alles. curl baut gegen das neue OpenSSL, aber ist damit allein auf weiter Flur. wget musste ich patchen, mutt musste ich patchen, neon (für Subversion) musste ich patchen. git war gut. Der SSL-Code aus gatling geht überraschenderweise auch ohne Änderung. Aber sonst so? Kahlschlag.
Python baut zum Beispiel nur die Module _hashlib und _ssl nicht mit. Ihr könnt euch ja ausmalen, was das alleine an Folge-Infrastrukturapokalypse nach sich zieht. Bei mir konkret geht daher gerade SCons nicht, welches das Buildsystem von serf ist, ohne das ich Subversion nicht reparieren kann.
Die Perl-Module gingen auch. Aber so gefühlt ist über die Hälfte der Software jetzt zerbrochen.
Ich hätte mir ehrlich gesagt erhofft, dass die OpenSSL-Leute da eine klitzekleine Warnung in ihren Bart säuseln, bevor sie so eine Apokalypse lostreten.
Auf der anderen Seite ist das ja auch ein schöner Impuls, mal generell von diesem OpenSSL wegzumigrieren.
Update: Bei Debian hat es auch das eine oder andere Paket zerrissen.
Update: Ein Leserbrief dazu:
Wollte nur kurz darauf hinweisen, daß die API-Änderungen bei OpenSSL 1.1 nicht nur jede Menge inkompatibilitäten nach sich ziehen, bei denen was laut kaputt geht (compiletime error), sondern auch API-Änderungen dabei sind, die stillschweigend security-buigs erzeugen können.
Beispiel: Die HMAC manpage sagt:
HMAC_Init_ex() initializes or reuses a HMAC_CTX structure to use the
function evp_md and key key. Either can be NULL, in which case the
existing one will be reused.HMAC_Init_ex liefert erst seit kurzem einen Fehlerstatus zurück - früher hatte sie keinen Rückgabewert und konnte nicht fehlschlagen. Daher testet auch ne Menge Software nicht auf sowas, und das wra bis vor kurzem auch korrekt.
In OpenSSL 1.1 gibt es aber folgende Änderung:
/* If we are changing MD then we must have a key */
if (md != NULL && md != ctx->md && (key == NULL || len < 0))
return 0;d.h. anders als dokumentiert, kann nicht "either NULL" sein. Aber alte Software kann das nicht prüfen, und welche HMAC dann im Endeffekt berechnet wird, steht in den Sternen.
Die Reaktion von OpenSSL upstream war, die Doku zu ändern.
D.h. nicht nur breaked openssl die API (teilweise unnötig) so, daß Programme nicht mehr kompilieren, nein Programme, die mal korrekt waren und jetzt immer noch kompilieren haben jetzt unter Umständen größere Sicherheitslöcher.
(Es gibt eine Reihe ähnlicher stiller API-Änderungen in OpenSSL 1.1)
(und ja, wegmigrieren hört sich gut an, aber es gibt häufig keine alternative mit gleichen Funktionsumfang ohne diese Probleme - gnutls hat z.b. mindestens bis vor kurzem kein RSA-OEAP padding unterstützt, sondern nur das extrem anfällige kaputte PKCS-padding).
Und zu meiner Aussage, dass interne Typen opak gemacht wurden, kommentiert der Einsender noch:
Das, so würde ich sagen, ist falsch. Erstens sind viele dieser Datentypen nicht intern, sondern man musste früher darauf zugreifen weil es keine accessors gab und das auch so dokumentiert war, und zweitens ist das Hautproblem nicht, daß die Typen opak sind, sondern daß man früher structs selbst allozieren musste und das jetzt nicht mehr geht, d.h. alter code nicht compiliert, auch wenn er nicht auf irgendwelche strukturen zugegriffen hat.
Der Hintergrund für viele solche Änderungen war, daß man man structs nicht mehr auf dem Stack hat - sehr löblich. Das wurde aber so gelöst, daß man jetzt alles dynamisch über eine spezielle openssl-Funktion allozieren muss, die es früher nicht gab, und code, der die structs selbst deklariert hast, schlägt fehl, weil der Typ opak ist, auch, wenn garnicht darauf zugegriffen wird.
Im Allgemeinen ist es deshalb nicht möglich, code zu schreiben, der mit der neuen und der alten API funktioniert (also, ohne #if-massengrab).
Mir ist aufgefallen, dass auch Code mit #if-Massengrab bricht mit Version 1.1. Früher konnte man mit OPENSSL_NO_SSL2 gucken, ob die verwendete Version mit SSL2-Support kommt oder nicht. OpenSSL 1.1 hat kein SSL2 mehr, aber deklariert auch dieses Präprozessorsymbol nicht.
Update: Noch ein Leserbrief zur OpenSSL-Version:
OpenSSL 1.1 Unterstützung für Python ist fertig, hängt aber noch im Codereview, weil Python Core Devs mit OpenSSL-Kenntnissen Mangelware sind. Neben mir gibt es zur Zeit nur drei weitere aktive, von denen zwei mit anderen Dingen beschäftigt sind. Zum Glück habe ich schon vor einem halben Jahr mit meinem Patch angefangen angefangen und einige Patches bei OpenSSL eingereicht. Andernfalls würden mir jetzt die Zugriffsfunktionen auf diverse struct member fehlen.
https://bugs.python.org/issue26470Zwei weitere Punkte:
1) Es reicht nicht, nur auf OPENSSL_VERSION_NUMBER zu prüfen. LibreSSL hat OPENSSL_VERSION_NUMBER gekapert und missbraucht das Makro für die eigene Versionsnummber 2.x. Man muss also immer noch zusätzlich auf nicht-LibreSSL testen:
#if (OPENSSL_VERSION_NUMBER > 0x10100000L) || !defined(LIBRESSL_VERSION_NUMBER)2) Nach sweet32 hat OpenSSL 1.0.2 nur noch einen sicheren Algorithmus für symmetrische Verschlüsselung. ChaCha20 gibt es erst in 1.1. Ich habe mit Richard Salz vom OpenSSL Team gesprochen. Er teilt meine Sorge, trotzdem wird OpenSSL 1.0.2 LTS keine Unterstützung für ChaCha20 erhalten.
https://twitter.com/ChristianHeimes/status/768434388052938756
Nur falls jemand dachte, hey, dann bleib ich halt bei OpenSSL 1.0.2! Übrigens sei an der Stelle der Hinweis erlaubt, dass Version vor 1.0.1 schon länger gar keine Updates mehr kriegen. Man sieht vereinzelt da draußen noch OpenSSL 0.9er-Versionen rumfliegen. Ganz, GANZ gruselig.
Das mit Chacha20 war bei mir übrigens auch der Auslöser für den Umstieg auf 1.1. OpenSSL 1.1 hat nämlich endlich Support für die Dan-Bernstein-Erfindungen Chacha20 und Poly1305. Je älter ich werde, desto weniger traue ich Krypto-Sachen, die nicht von djb kommen oder von ihm abgenickt wurden. Der Mann hat einfach zu oft Recht behalten, als alle anderen abgewunken, relativiert oder gelacht haben. Ich sehe übrigens keinen inhaltlichen Grund, wieso man Chacha20 und Poly1305 nicht auch in 1.0.2 haben sollte, das gibt es seit Jahren für 1.0x-Versionen von OpenSSL als Patch, und LibreSSL hat es auch von Anfang an drin. Finde ich absolut unverständlich, was das OpenSSL-Team sich da leistet.
Wie das in der Praxis abläuft, kann man hier sehen.
Zitat:
The French ban on the burkini is threatening to turn into a farce as police officers armed with pepper spray and batons marched onto a beach today and ordered a woman to strip off.Four burly cops stood over the middle-aged woman, who had been quietly sunbathing on the Promenade des Anglais beach in Nice - yards from the scene of the Bastille Day lorry attack - and watched her take off a Muslim-style garment which protected her modesty.
Nun ist Vorsicht geboten, weil die Daily Mail a) ein finsteres Wurstblatt ist, b) konservativ britisch die Franzosen als Feindbild hat, aber auf der anderen Seite c) selbst gerne gegen "die Terroristen" hetzt. Die Bilder sprechen aber für sich, finde ich.Und als Bonus ist das Bild der Nonnen am Strand aufgetaucht, das den italienischen Imam neulich seinen Facebook-Account gekostet hat.
Update: Und falls jemand die Burka-Debatte an sich nicht versteht: Hier ist Hilfestellung.
Update: Leserbrief dazu:
Ich bin gerade in Nizza. Der Strand, wo das passiert ist, dürfte 10 Minuten zu Fuß von mir weg sein. Die Bekleidung, die auf dem Foto zu sehen ist, sieht man hin und wieder. Die letzten Tage ist mir aber nie aufgefallen, dass jemand komisch geschaut oder die Polizei gekommen ist.
Gestern waren wir in einem Vorort von Nizza am Strand, da hat es die Polizei und anderen Gäste nicht interessiert, dass eine Mutter diese Kleidung trug. Die Polizei hat lediglich einige Raucher auf das Rauchverbot am dortigen Strand hingewiesen, allerdings ohne Strafzettel und die Zigaretten wurden sofort wieder angezündet als die Streife ausser Sicht war. Mal zur Relation.
Update: Hier auch noch ein schöner Text zur Burkini-Debatte. Money Quote:
“Over 40 percent of our sales are from non-Muslim women,” she says. “The Jewish community embraces it. I’ve seen Mormons wearing it. A Buddhist nun purchased it for all of her friends. I’ve seen women who have issues with skin cancer or body image, moms, women who are not comfortable exposing their skin — they’re all wearing it.
Ich verstehe ja nur ein Detail nicht daran. Wieso sich mit einem Burkini in die Sonne legen? Macht man das nicht, damit die Sonne an die Haut kommt? Und das verhindert der Burkini? Also nicht dass ich jetzt irgendjemandem vorschreiben wollen würde, ob und wie er sich an den Strand legt, aber das Detail verstehe ich nicht.
Das erklärt auch, wieso Nvidia die Preise so hochgedreht hat. Nicht nur weil sie es konnten, sondern weil sie dachten, dass sie es müssen.
Vorweg, ich habe nichts für die Stiftung zu sagen, ich habe aber eine Aluhut-Theorie für dich:Guter Hinweis! Die Presse berichtete, dass Facebook ihre Zensur an Arvato outgesourced hat, aber nicht alle werden wissen, dass Arvato Bertelsmann gehört.Vielleicht ist die Skandal um die AA-Stiftung ja ein Gegenfeuer dazu, dass Bertelsmann jetzt die öffentliche Meinung bei facebook zensiert. Das ist ja eigentlich ein viel größerer Klops, es scheint aber angesichts der AA-Debatte nahezu unterzugehen.
Ein anderer Einsender verwies auf diesen Blogeintrag bei Mobilegeeks, den ich allerdings nicht ernst nehmen kann, weil er direkt hiermit eröffnet:
ausgerechnet denen den Willen zur Einschränkung der Meinungsfreiheit unterstellt, die versuchen, es wieder jedem möglich zu machen angstfrei die eigene Meinung zu sagenSorry, das geht mir dann doch zu weit. Nicht mal die AA-Stiftung selbst behauptet von sich, für die freie Meinungsäußerung ohne Angst einzutreten. Der Autor scheint mir auf dem Weg irgendwo falsch abgebogen zu sein.
Ein dritter Einsender verweist auf dieses EU-Papier für mehr Toleranz, das, aus dem entsprechenden Blickwinkel gelesen, wie die Einführung einer Indoktrinationsmaschinerie klingt (besonders Sektion 8 und 9).
Sanfte Grüße Sir, was sind Ihre Extreme?
Noch jemand wies auf die Selbstverteidigung der AA-Stiftung hin, die auf mich ja eher peinlich wirkt, ehrlich gesagt. Aber vielleicht seht ihr das ja anders.
Der einzige aus meiner Sicht ernstzunehmende Fürsprecher hat leider einen Haufen persönlicher Informationen in seinem Beitrag, die ich mal vorsichtig rauszufiltern versuchen werde, solange ich nicht sicher weiß, dass ich das veröffentlichen darf.
Ich habe mich jahrelang gegen das braune Haus in unserem Dorf [Name zensiert] engagiert. Wir haben dazu eine Bürgerinitiative gegründet und uns persönlich den Nazis entgegen gestellt. Ja, das ist das Haus, in dem Ralf Wohlleben, Rene Kapke und Co. gelebt und gewirkt haben. Ja, ich habe die Leute persönlich kennen gelernt und mit ihnen auch öffentlich und privat gestritten. Ja, das ist der Stadtteil, in dem die drei NSU-Leute aufgewachsen sind. Ja, das ist der Stadtteil, in dem die Garage steht, in der die Rohrbomben gefunden wurden, mit deren Auffinden das Untertauchen des NSU begann. Ja, das ist das Haus, in lt. Anklage die Waffenlieferung und Unterstützungen für den NSU stattgefunden habe. Inzwischen ist das Haus abgerissen. Unsere Aufgabe ist erledigt.Aber zurück: Unsere Initiative hat von der AA-Stiftung Unterstützung bekommen. Wir hatten finanzielle Unterstützung in Form eines Preisgeldes (nicht von der Stiftung). Als wir eine Plakataktion machen wollten, bei der Schulen zur thematischen Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus aufgefordert wurden, hat uns die AA-Stiftung kräftig unterstützt. Sie haben dafür gesorgt, dass wir - ohne an unser Geld zu gehen und ohne den formalen Kram bei uns abzuladen - die besten Plakate an den großen Werbetafeln der Einfallsstraßen platziert wurden.
Kurz gesagt habe ich die AA-Stiftung nur als eine zurückhaltende und unterstützende Organisation lokaler Initiativen wahrgenommen. Allerdings ist das alles schon ein paar Jahre her. Zu den "Pranger"-Aktionen kann ich nichts sagen. Das ist in dem mir bekannten Netzwerken nicht angekommen und war dort nie Thema.
Ich würde Dich also bitten, zwischen den verschiedenen Aktionen der Stiftung zu unterscheiden und nicht aus einer Katastrophe auf alle anderen Bereiche zu schließen.
Update: Zu dem Mobilegeeks-Ding findet ein Kumpel, dass ich den zu vorschnell abkanzele. Seine Interpretation sei, dass die Stiftung niemanden zensieren, sondern nur die Auswüchse bekämpfen will, die es den Leuten unmöglich machen, ihre Meinung angstfrei zu äußern. Lest das also selber.
Update: Leserbrief:
nicht sicher, ob das etwas ist wonach du suchst, weil es nicht erklärt/verteidigt, was die AA sonst so macht aber sie führen eine Chronik flüchtlingsfeindlicher Aktionen, die in meinen Augen ein sehr wichtiger Dienst ist (zumindest habe ich sonst nirgends eine so vollständige und mit Quellen versehene Liste dieser Art gefunden)
Aber vermutlich ist das nicht wonach du suchst...
Doch, das ist genau, wonach ich suche.
Update: Und noch ein toller Leserbrief:
die Amadeu-Antonio-Stiftung greift da gerade ins Klo, aber wir brauchen sie aus diesen anderen Gründen noch.
Sie ist definitiv das kleinere Übel gegenüber den Nazis!
(Bisher ja nicht so der Kracher, aber bleibt mal dran)
Es mag vom Tegernsee oder München, von Charlottenburg oder dem Prenzlauer Berg aus schwer vorstellbar sein, aber z.B. hier im östlichen MV / nordöstlichen Brandenburg wie in weiten Teilen der (Ost-) Provinz gibt es eine jahrzehntelang etablierte dumpf-braune Subkultur, mittlerweile wächst die 3. Generation in diesem Milieu heran. Bis zur Jahrtausendwende gab es hier außer ein paar Pastoren einfach niemanden, der jungen Leuten, die keine Lust auf Landsermucke und Punker-Klatschen hatten, irgendwelche Angebote gemacht hätte. Von Staats wegen herrschte die Doktrin der "akzeptierenden Jugendarbeit" vor, d.h., die Jungglatzen gingen zum Abhitlern ins kommunal geförderte Jugendzentrum.
Für Leute von 12 - 18 Jahren, die mit Kirche nichts am Hut haben und nicht mit dem rassistischen Strom schwimmen wollen, bleibt eigentlich nur die Flucht.
Das Verdienst der AAS ist es, in solchen Verhältnissen für Ermutigung, Stärkung und regionale Vernetzung solcher Menschen zu sorgen. Mit einer Vielzahl kleiner Ansätze im sozio-kulturellen Bereich bleiben sie in der Fläche aktiv bzw. ermöglichen Aktivitäten wie multikulturelle Feste, interkulturelle Events und Kurse an Berufsschulzentren, wo die Kids vielleicht das erste Mal in ihrem Leben mit einem Kameruner oder Libanesen wirklich sprechen können oder einfach gemeinsam Musik machen, kochen und ähnliches.Die ASS unterstützt mobile Beratungsteams, die in den Käffern, wo die Glatzen mal wieder einen nicht-rechten Klub verwüstet haben oder vorm Flüchtlingsheim randalieren, den ganz normalen Leuten den Rücken stärken und sie ermuntern, dem Mob etwas entgegenzusetzen.
Nicht zuletzt die lokalen Unterstützer-Initiativen für Flüchtlinge, die in dieses feindliche Klima geworfen sind, können sich bei der AAS Know-how, technische Hilfe und alle möglichen Arten der Unterstützung holen.
Sie ist es auch, die bei den Ministerien und untergeordneten Behörden immer wieder auf der Matte steht und Aktivität und Mittel gegen den Mainstream aus Ressentiment und Ignoranz einfordert.Ich selbst bin Handwerker und trage privat und im Arbeitsumfeld mein Schärflein zu einer offeneren, toleranteren Gesellschaft bei, so gut ich kann.
Ursprünglich in Berlin zu Hause, beobachte und kenne ich den Alltag hier draußen sei knapp 15 Jahren.
Ich bin also nicht beruflich im sozialen Sektor unterwegs und betrachte die Entwicklung eher als aktiver Bürger (im Sinne von citoyen).
Mein Eindruck ist, dass es eine Menge Leute hier nicht mehr gäbe ohne die stetige, kleinteilige lokale Arbeit, die die AAS tut.
Gerade seit 2014/15 mit dem großen Zustrom von Migranten auf das platte Land kann man sehen, wie notwendig die Präsenz einer kleinen aber aktiven Fraktion weltoffener und nicht fremdenfeindlicher Menschen ist.
Das Gefühl tut gut, mit den Dumpfbacken nicht allein gelassen zu sein, und dieses Gefühl verdanke ich zu einem guten Teil Initiativen und Aktionen aus dem ASS-Portfolio, denn gerade im politischen Raum gibt es sonst kaum jemanden, der hier so lange bei der Stange geblieben wäre.Zu dieser ganzen Nohatespeech-Sache kann ich wenig sagen, da ich weder Twitter- noch Facebook-Nutzer bin.
Möglicherweise hat sich die Stiftung, was ihre Netz-Aktivitäten betrifft, einfach die falschen Leute eingetreten.
Abseits von Don Alphonsos Privatfeldzug gegen gewisse Berliner Ex-Piratinnen muss ich allerdings Deinem Leser beipflichten, dass die breitflächige Bertelsmann-Zensur der sog. Sozialen Medien mir doch der größere Skandal zu sein scheint im Vergleich zu den paar 1000 €, die das Familienministerium in ein schlechtes Neue-Rechte-Wiki versenkt hat.Wenn man mal schaut, wer sich da jetzt alles in Empörung übt und mit welchen Argumenten ("Stasi! Stasi! STAAASI!!!"), kann man sich eigentlich nur wundern, welche und wie viele ASS-Experten und -watchdogs es in diesem Land gibt.
Wunderbar, vielen Dank an die Leserbriefschreiber. Sowas hatte ich mir gewünscht. Audiatur et altera pars.
Natürlich hat Facebook erstmal seinen Account zugemacht.
Warum?
Na weil Denunzianten sein Profil als Fake geflaggt haben. Und wir als Gesellschaft haben ja Zensur privatisiert. Und finden Denunzianten toll.
Was, wenn morgen Krieg wäre? Die Bürger sollen wieder Vorräte anlegen. Auch der Schutz staatlicher Organe gegen bewaffnete Angriffe wird in einem Konzept der Bundesregierung wieder zum Thema.Der Text ist vom … Innenministerium. Nein, wirklich! :-)
Kann ja mal vorkommen, wenn man sich mit Computern nicht so auskennt. Diese ganzen Knöpfe, die verwirren doch bloß!
Sagt mal, ist die Bundespolizei bei uns nicht auch für Cyber-Cyber zuständig? Oder kennt sich da jetzt keiner mehr mit IT aus, weil sie jeden, der Word selbständig starten kann, zum Nationalen Cyber-Abwehrzentrum befördert haben?
Tsja. Einmal mit Profis arbeiten.
Bonus:
Um Klagen vorzubeugen, hat das Bundesinnenministerium entschieden, alle Zusagen einzuhalten. Sie sollen mit den geplanten Einstellungen des kommenden Jahres verrechnet werden.Na die scheinen ja eine ausgezeichnete Budgetlage zu haben dort! Eine der wenigen Behörden ohne Geldmangel, wie?
Nun, dann guckt mal hier.
Money Quote:
Consider, for example, the massive campaign of “civil defense” that America launched immediately thereafter, leading to the construction of large numbers of fallout shelters throughout the country, including the backyard suburban ones which generated some famous ironic images. Although I’m hardly an expert on nuclear war, the motivation had never made much sense to me, since in most cases the supplies would only have been sufficient to last a few weeks or so, while the deadly radioactive fallout from numerous Soviet thermonuclear strikes on our urban centers would have been long-lasting. But an American first strike changes this picture. A successful U.S. attack would have ensured that few if any bombs fell on American soil, with the shelters intended merely to provide a couple of weeks of useful protection until the global radioactive dust-clouds resulting from the nuclear destruction of the Soviet Union had dissipated, and these anyway would have only reached America in highly attenuated form.
Und natürlich muss man dann auch aus neuem Blickwinkel über die Kubakrise nachdenken. Vielleicht sind die Russen da überhaupt nur hin, weil sie von den konkreten Erstschlagsplänen der Amerikaner Wind bekommen haben.Ich für meinen Teil hatte schon mehrfach gehört, dass Kennedy von "Hawks" umgeben war, die gerne einen Erstschlag gegen die Sowjets machen wollten. Aber die Interpretation dieser Garten-Shelters war mir neu und klingt für mich erschreckend glaubwürdig. Duck & Cover!
Na klar, anonyme Denunziation (Ctrl-F anonym)! Der Link geht genau dahin, wo ihr jetzt vermutet habt, dass er hingehen würde. Ich zitiere mal:
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, eine Anzeige auch anonym aufzugeben. Der einfachste Weg ist eine Anzeige per Email von einem Fake-Account direkt an die E-mail-Adresse der zuständigen Staatsanwaltschaft zu schicken.Na DA wird sich die Polizei aber freuen! Lauter anonyme Denunziationen, ohne Möglichkeit der Sanktion des Tippgebers im Falle falscher Beschuldigungen, ohne Möglichkeit der Rückfrage bei Unklarheiten! Da WARTEN die doch bestimmt nur drauf!1!!
Ich frage mich bei sowas ja immer eine Sache, wahrscheinlich basierend auf Vorurteilen und Uninformiertheit meinerseits: Linke dieses Kalibers sind mir bisher nie als besonders obrigkeitshörig aufgefallen. Eher im Gegenteil. So Leute mit ACAB-Käppi, die die Polizei eher als Gegner als als legitime Ausüber des Gewaltmonopols betrachten. Ist das hier jetzt ernstgemeint und die Polizei soll mal was gegen Hasskommentare machen? Oder ist das ein DDoS-Versuch gegen die staatlichen Strafverfolgungsbehörden, damit die abgelenkt sind und "uns" in Frieden Anti-Nazi-Graffiti sprayen lassen?
Ist das vielleicht gar der Versuch, anonyme Anzeigen generell zu verbrennen? Denn welcher Cop hat denn Bock, sich nach einer Flut von 10000 anonymen Bullshit-Anzeigen um die eine zu kümmern, die nicht Bullshit war?
Was meint ihr?
Update: Mein persönliches Highlight an dieser Webseite ist übrigens dieses HTML-Fragment (gleich ganz oben):
<meta name="author" content="praktikantin" />(Danke, Jan)
Lacht nicht! Das kommentiert jemand in der "Welt". Und folgert daraus, dass gegen die Burka ist, auch gegen Freiheit im Netz sein muss.
Kannste dir gar nicht ausdenken, sowas.
Fragen Sie bei einer beliebige Partei danach, wie man gegen soziale Ungleichheit vorgehen soll - Sie bekommen immer die gleiche Antwort: Wir müssen mehr Geld in die Bildungssysteme investieren. Natürlich ist Bildung an sich immer ein Wert. Aber Ungleichheit lässt sich nicht allein mit Bildung bekämpfen - sondern nur, wenn diese an mehr Aufstiegschancen und soziale Sicherheit gekoppelt wird. Wenn sich alle auf die Zehenspitzen stellen, kann keiner besser gucken. Wer mehr Geld in Bildung investiert, aber die Beschäftigungsverhältnisse prekär lässt, verkehrt ihr Emanzipationspotenzial - und die Ausbildung wird zu einem weiteren Austragungsort von Wettbewerb und Konkurrenz.Hört, hört!
Wir haben mehr Autonomie bekommen, aber dafür mit Sicherheit bezahlt. Wenn heute so viele Frauen arbeiten wie noch nie zuvor, ist das ein Schritt Richtung Gleichberechtigung. Aber die Mehrzahl der prekären Niedriglohnjobs wird von Frauen ausgeübt. Und der gesteigerte Wettbewerb ist heute so schwer als solcher erkennbar, gerade weil er im Namen der Selbstentfaltung stattfindet - es handelt sich um eine neoliberale Komplizenschaft. Mache ich mein Erasmus-Semester, weil ich Lust darauf habe? Oder, weil es von meinem Lebenslauf erwartet wird? Bei wirklicher Individualisierung könnte ich einen Lebensstil wählen, der der gesellschaftlichen Norm zuwider läuft.Und hier der, der mich zu diesem Blogbeitrag bewogen hat:
Individualisierung hat durch die gestiegene Autonomie des Einzelnen auch weiterhin einen Befreiungsaspekt, aber auch etwas Bedrohliches: So konnte ich früher, wenn der Aufstieg nicht gelang oder ich arbeitslos wurde, dem System die Schuld geben. Für das freigesetzte Individuum aber gibt keine Möglichkeit mehr, sein Scheitern zu rationalisieren - ich bin für meinen Misserfolg ganz alleine verantwortlich.Und das ist genau das, wonach ich seit einer Weile suche, aber nie wirklich den Finger auf die Wunde legen konnte. Das ist, wie wir uns den USA annähern. Dort ist dieses "wenn der obdachlos ist, ist er offensichtlich selbst Schuld und hat es nicht besser verdient"-Denken tiefer Bestandteil der Bevölkerung. Und da bewegen wir uns auch gerade hin.
Und das war erst die obere Hälfte. In der unteren Hälfte kommt der Teil, wegen dessen mir das überhaupt eingereicht wurde, nämlich die Beobachtungen zu Rechts und Links.
Die Bundesregierung sieht die Türkei als "zentrale Aktionsplattform für islamistische Gruppierungen".Das stand in einem angeblich vertraulichen Papier, das aber sofort jemand zur Presse durchgesteckt hat, weil es politisch opportun war, dem Erdogan Gegenwind zu geben. Dann passierte, was immer passiert bei solchen Anlässen: ritualisierte Empörungswellen. Erst natürlich aus der Türkei, dann musste sich der Innenminister verteidigen und jetzt findet die ARD, das sei bloß "mal wieder der BND". So mit einem resignierenden Schulterzucken, wie immer, wenn der BND mal wieder was verkackt. Alles, was die anfassen, wird zu Kuhscheiße. Der Anti-Midas. Und umgekehrt — was verkackt? BND! *schulterzuck*
Ich persönlich finde ja viel interessanter, dass dieses Kaliber an Anschuldigungen und Kompromat vorher unter den Teppich gekehrt wurde, als die Türkei noch unser Freund und Nato-Partner war. Das heißt doch, dass man davon ausgehen muss, dass wir ähnliche Hinkelsteine auch bei unseren ganzen anderen Partnern ganz normal unter den Teppich kehren, im Dienste der guten Partnerschaft.
Gut, bei den USA wissen wir ja grob, dass die Bundesregierung Folterknäste und Drohnenmorde wegleugnen kann, wenn es beim großen Bruder ist und nicht in, sagen, wir, Syrien.
Aber das muss man sich meines Erachtens immer wieder vor Augen führen, welches Niveau an Lügen wir im öffentlichen Diskurs und der Außenpolitik zu dulden gelernt haben.
Das kommt bei den Rechten ungefähr so gut an, wie man sich das denken würde:
Der in der Hauptsache Betroffene bestätigte Anonymous gegenüber, er habe Einsicht in Ermittlungsakten erhalten, welche COMPACT massiv geradezu als ein Konglomerat von Denunzianten belasten. Er äußerte sich mit den Worten: „Aufgrund der politischen Verfolgung in der BRD lebe ich bereits seit geraumer Zeit im Ausland. Die Hinweise an das LKA Berlin seitens COMPACT, die insbesondere auch meinen Wohnsitz betrafen, zwangen mich, kurzfristig mit Frau und Kleinkind einen Umzug zu organisieren. Ich habe das Vertrauen in diese Zeitschrift vollständig verloren.“Ist euch noch nicht hart genug, die Rhetorik? Geht noch weiter!
Welchen Auftrag erfüllt COMPACT? Ist womöglich der Verfassungsschutz in der Redaktion aktiv? Sind unter den Redakteuren Spitzel des Systems oder steht gar einer der Hauptverantwortlichen im permanenten Solde der BRD-Behörden?Und dann fragen sie, wieso der Elsässer (Chefredakteur bei "Compact") eigentlich offen zum Militärputsch aufrufen kann (holla!!), während … ja während
während der normale Bürger für die kleinsten verbalen Vergehen auf Facebook durch die deutsche Justiz zu Haftstrafen verdonnert wird und im Gefängnis landet.Der normale Bürger wird für gleichste verbale Vergehen auf Facebook eingeknastet!1!!
Der ganze Rant ist Comedy Gold. "Compact" ist ja eh keiner von uns mehr, denn
Unter dem Titel „Die AfD und der Islam. Eine Partei im Abseits.“ schoss COMPACT-Verleger Kai Homilius im April 2016 gegen AfD-Frontfrau Beatrix von Storch und versuchte den Lesern allen ernstes zu vermitteln, dass der Islam sehr wohl zu Deutschland gehört.Ein Affront! Was bildet der sich eigentlich ein!?!? Und jetzt lassen die auch noch Schwule zu Wort kommen!!1! *gacker*
Eine Strategie, die so auch von unserem Innenminister hätte kommen können.
Nun, wenn sie "die Russen" sagen, meinen sie anscheinend dcleaks.com (von denen ich vorher noch nie was gehört habe). Woher da die Intel kommt, dass das die Russen sind, ist mir jedenfalls nicht klar. Aber hey, The Hill schreibt, das seien die Russen, und The Hill ist immerhin keine komplette Nutjob-Fringe-Seite (wie das hier z.B.).
Jedenfalls behauptet dcleaks gerade, sie hätten auch eine Familienpackung E-Mails von George Soros und seiner Open Society Foundation gehackt. Ihre Webseite ist soros.dcleaks.com.
Auf der einen Seite wäre das massiv interessant, bei Soros mal einen Blick werfen zu können. Auf der anderen Seite wirft mir die Suchmaschine da gerade keine E-Mails raus, sondern MS Office-Dateien. Und das bei einer Site, die angeblich "die russischen Hacker" sind. Ich würde da auf genau gar keine dieser Dateien draufklicken, auch nicht aus einer VM heraus. Aber es gibt auch einen Preview, vielleicht reicht der ja.
Kurze Warnung noch: Soros ist der Intimfeind der politischen Rechten in den USA. Die Nemesis der Republikaner. Eigentlich nicht direkt verständlich, denn seine Ideen zum "Demokratie Bringen", Revolutionen anzetteln und "Regime Change" erinnern mich ja eher an die Republikaner, aber nunja, viel nehmen tun sich die Seiten da nicht in den USA. Ich erwähne das deshalb, weil im Moment alle, die darauf linken oder sich darüber freuen, aus dem krass rechten Spektrum kommen in den USA. Das ist kein gutes Zeichen für die Vertrauenswürdigkeit dieser Info.
Die Seite ist jetzt schon träge bis lahmarschig, bevor ich drauf linke. Ich hoffe mal, ich töte die jetzt nicht endgültig.
Women in mini skirts don't become suicide bombersAlso jetzt mal völlig abgesehen davon, was er da offensichtlich sagen wollte, und wie man politisch zu Ausländerfeindlichkeit und Islamophobie steht: Ist das so? Gibt es dazu gesicherte Erkenntnisse?
Gedankengänge in die Richtung sind gerade im Trend. An der Riviera verbieten Gemeinden gerade Burkinis. Der Bürgermeister im aktuellen Fall versucht das erst mit Hygienegründen zu begründen (der hat im Geschichtsunterricht aufgepasst!), und sagt dann:
“In France, one does not come to the beach dressed to display one’s religious convictions, especially as they are false convictions that the religion does not demand.”
Bisschen anmaßend, wenn der Bürgermeister von diesem Kaff da anderen Leuten erzählen will, was ihre Religion vorschreibt und was nicht.Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht so einfach zu argumentieren, dass die nicht das Recht haben, von ihren Gästen das Einhalten von Grundregeln zu verlangen. Machen wir ja auch so, nur halt mit anderen Regeln. Jetzt kann man sich natürlich streiten, wo man die Linie zieht, aber dann sind wir in einer Debatte über den Bereich auf einer Skala und haben uns schon grundsätzlich darauf geeinigt, dass es in Ordnung ist, wenn man gegenüber Gästen Regeln aufstellt.
Aber wer sind wir eigentlich, den Leuten da in Frankreich Vorschriften machen zu wollen, wem sie Vorschriften machen dürfen auf ihrem Land? Das ist ja noch schlimmer als was wir ihnen vorwerfen, denn die machen ihre Vorschriften nur gegenüber Leuten, die bei ihnen zu Gast sind, wir machen die einfach so von ganz weit weg. Ist ja noch schlimmer als was wir ihnen vorwerfen!
Oh, und: Frankreich hat bereits ein Verschleierungsverbot an öffentlichen Orten. Und die Riviera hat gerade den Terroranschlag in Nizza frisch in Erinnerung.
Update: Ein französischer (?) Einsender kommentiert:
Burkinis sind schon seit 2009 in in vielen Pariser Schwimmbäder verboten. Seit 2014 ebenfalls in private Schwimmbäder in Marrakech.
In der Elfenbeiküste hat es die Muslimas auch noch nie gestört ohne Burkini zu schwimmen. War wohl eine andere Zeit.
Ja, richtig gelesen. Die USA haben in Hong Kong und Neuseeland Vermögen von Kimble beschlagnahmen lassen. Und begründen jetzt, dass das OK ist, wie folgt:
Megaupload founder never came to US to face charges, so he's a "fugitive."
Jurisprudenz Marke John Wayne! Wir sind juristisch zuständig bis wohin unsere Waffen reichen!1!!Und der hätte ja in die USA kommen können, um sich vor einem Schauprozess zu verteidigen.
Ich meine, wie fair and balanced die Strafverfolgung in den USA ist, das haben wir ja gerade wunderschön gezeigt bekommen, als gegen Hillary Clinton nichts unternommen wurde, obwohl das FBI auf Anklageerhebung bestand.
Money Quote:
Under American law, authorities can seize cash and items of value if they are believed to be ill-gotten, even without filing any criminal charges.
Willkür und Wildwest-Justiz? Aber nicht doch! Home of the Brave and Land of the Free!Übrigens, falls sich jemand dachte, wenn die ihn Flüchtling nennen, dann war er mindestens einmal in den USA? Denn Flucht heißt ja, dass man flieht, nicht wahr? Nein, war er nicht.
... widdewiddewie sie mir gefällt!
In diesem Jahr hat die Mathematikprüfung für den mittleren Schulabschluss in Berlin und Brandenburg einen neuen Tiefstand erreicht. Die Schulmathematik ist auf Betreiben des von Psychologen geleiteten Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zur reinen Vortäuschung des Rechnens geworden.Ich finde auch nicht, dass man sich da jetzt groß aufregen kann. Wenn man Psychologen Matheprüfungsaufgaben stellen lässt, was soll denn da rauskommen? Wer wird denn nach einem Mathestudium Psychologe? Niemand wird nach einem Mathestudium Psychologe! Das sind wahrscheinlich Leute, die selbst ihr Leben lang Angst vor Mathematik hatten, und jetzt eben auf dem Niveau Aufgaben stellen, auf dem sie selbst gerade so nicht zu doll überfordert wären.
Ergebnis:
Eine Teilaufgabe in der Berliner Abiturprüfung lautete: „Im Filmpark Babelsberg wird in jedem Jahr die Anzahl der Besucher gezählt. Geben Sie ein Jahr an, in dem die Besucherzahl niedriger als 300 000 war.“ Gezeigt wird keine Tabelle, sondern ein Säulendiagramm für die Jahre 2007 bis 2015.Ein Säulendiagramm lesen, das kann auch ein Psychologe mit Mathephobie!
Operation erfolgreich, Patient tot.
Update: Haha, jetzt schreibt mir ein Psychologe mit Mathestudium. :-)
Nein, ich komme nicht dazu, alle Mails zu lesen. Und von denen, die ich lesen kann, kann ich aus offensichtlichen Gründen nur einen geringen Anteil beantworten.
Wenn euch das stört, dann schreibt mir lieber keine Mails.
Zu der Geschichte mit den Richtern muss ich dir vielleicht mal kurz selbst ein paar Gedankengänge von mir schreiben. Ich forsche zu einem politikönomischen Thema über Ägypten und habe in den letzten 5 Jahren ca. 2,5 Jahre dort gelebt. Das war natürlich eine ereignisreiche Zeit, und ich habe aus nächster Nähe den Aufbau (ich schreibe bewusst nicht Wiederaufbau, denn so schlimm war es selbst unter Mubarak noch nie) einer brutalen militärgestützten Diktatur miterlebt habe.Naja auf jeden Fall war ich ja wie die meisten im Westen sozialisierten Menschen mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenüber Mohammed Mursi eingestellt. Ich will jetzt gar nicht groß auf all die desaströsen Dinge eingehen, die er und die Muslimbruderschaft (MB) zu verantworten haben, aber eine Sache war damals in Ägypten mitentscheindend. Der Konflikt zwischen ihm (und der MB) und den Richtern.
Die Richter hatten gleich in den ersten Monaten der post-2011 Zeit ein paar gute Urteile gefällt, vor allem zu den Verbrechen und der Korruption des Mubarak-Regimes, und hatten somit einen sowieso schon akzeptablen Ruf weiter aufpoliert (schon unter Mubarak galt die Richterschaft zwar als korrupt und regimetreu, aber gerade höhere nicht-militärische Gerichte wie das Verfassungsgericht haben doch das ein oder andere Mal noch halbwegs ein bisschen Rechtsstaatlichkeit und Freiheit gewahrt).
Als dann die Übergangszeit weiterging fällten die Verfassungsrichter Urteile, die vielen Revolutionären aber natürlich auch gerade der MB (und ihrem politischen Arm, der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei) überhaupt nicht in den Kram passten. Allen voran die Auflösung des ersten frei gewählten Parlaments im Frühsommer 2012 aufgrund der nicht-Konformität des Wahlgesetzes mit der Verfassung. Es wurde auch versucht zu verhindern, dass Ahmed Schafik, der letzte Premierminister Mubaraks und der pro-Militär/Ancien Régime Kandidat zur Präsidentschaftswahl 2012 zugelassen wird, aber das hat das Verfassungsgericht ebenfalls kassiert.
Naja dem Obersten Militärrat (Supreme Council of Armed Forces, SCAF) passte natürlich gut in den Kram, aber trotzdem hat ihr Kandidat dann einen Monat später gegen Mursi in der Stichwahl verloren.
Als dann Mursi als Präsident die Macht konsolidieren wollte, sah das natürlich von außen so aus, dass sich alle Befürchtungen bestätigen würden (Übernahme der Islamisten, Abschaffung der Demokratie, etc.). Er versuchte die zivile Kontrolle über das Militär zu erhöhen, und auch die Richterschaft in die Schranken zu verweisen.
Besonders einen Punkt will ich hervorheben. In den letzten Monaten versuchte Mursi das Renteneintrittsalter für Richter auf 60 Jahre abzusenken, was auf einen Schlag Tausende Richter pensioniert hätte. Naja auch für mich war das damals ein relativ klarer Fall von "böser Islamist" baut hier eine Diktatur auf. Die armen, neutralen, säkularen und rechtsstaatlichen Richter! Und sicherlich, Kritikpunkte habe ich auch heute noch Dutzende, und schwerwiegende noch dazu, aber dafür ist wie gesagt kein Platz hier.
Worauf ich hinaus will: das Grundprinzip der Säuberung ist und bleibt eine absolute Notwendigkeit, davon bin ich als pro-Revolutionär, anti-Sisi und anti-MB felsenfest überzeugt, und ich bin ein enttäuscht von mir selber, dass ich damals relativ naiv und blind gewesen bin, was diese Richter eigentlich waren.
Ägypten kann nur eines der brutalsten, korruptesten und autoritärsten Länder der Welt sein, in dem es auf genauso brutalen, korrupten und autoritären Institutionen basiert, darunter eben auch das Justizsystem. Mittlerweile ist das ägyptische Justizsystem mit seinen Schauprozessen, absurden Standards und Massentodesurteilen weltweit berüchtigt. Aber was noch viel schlimmer ist: die Richter sind politisch vollkommen außer Rand und Band. Sie sind politisch nicht neutral und können auch von der Präsidentschaft um Sisi nur noch schwer kontrolliert werden. Sie sind quasi ein weiterer Staat im Staat (sowie die Armee auch einer ist).
Sollte es eines Tages zu einer weiteren Revolution in Ägypten kommen, MUSS das Justizsystem von vielen dieser Richter gesäubert werden. Bei uns wurden nach den NS- und SED-Diktaturen natürlich auch viele Leute behalten, aber es haben einige auch ihren Job verloren, und anders wäre es auch nicht gegangen.
In Bezug auf die Türkei muss das jetzt alles nichts heißen. Es liegt wirklich sehr nahe, dass Erdogan wirklich gerade ein autoritäres System auf- und ausbaut. Aber ich wollte jetzt einfach mal nur kurz zeigen, dass die Gleichung "Säuberung=schlecht" in Bezug auf Aktionen gegen oftmals wirklich demokratiefeindliche Elemente nicht unbedingt stimmen muss.
Ich habe das jetzt absichtlich neutral geschrieben. Und mir fällt auf, dass das genau das selbe ist, was die Linken sagen. Auch die Linken sind überzeugt davon, dass sie in der Minderheit sind und der Mainstream von den Rechten dominiert wird, dass Staat und Medien sich gegen sie verschworen haben und mit unlauteren Methoden agieren, und auch die Linken sind für Meinungsfreiheit und gegen Zensur. Sie meinen nur was anderes mit diesen Begriffen. Aber so gesehen meinen ja auch die Rechten was anderes mit den Worten. Wirklich für Meinungsfreiheit und gegen Zensur ist ja so gut wie niemand. Irgendwo zieht doch jeder eine Grenze.
Die Linken fordern Meinungs- und Zensurfreiheit für sich, aber finden, Nazi-Gedankengut muss bekämpft werden. Die Rechten fordern Meinungs- und Zensurfreiheit für sich, aber finden, kommunistisches Gedankengut muss bekämpft werden.
Und wenn sie an die Macht kommen, sind sowohl die Linken als auch die Rechten im historischen Vergleich Freunde und Betreiber eines Zensur- und Überwachungsstaates.
Vielleicht sollte man an der Stelle mal klären, wer eigentlich dieser Mainstream ist, mit dem sich Links und Rechts in Opposition wähnen. Der Neoliberalismus? Die Konzern-Herrschaft?
Ich finde auch spannend, dass ja auf gewisse Weise beide Seiten Recht haben. Sie sehen halt jeweils die Aspekte, bei denen ihre Ideologie Teil des Mainstreams geworden ist, nicht als Errungenschaft oder Guthaben sondern als selbstverständlich und ihnen zustehendes Geburtsrecht an, aber übergewichten die Aspekte, in denen die Ideologie des Gegners Einzug in den Mainstream erhalten hat.
Wenn Frau Merkel zum Beispiel ihre humanistische Ader entdeckt und Flüchtlinge ins Land lässt, dann wertet die Rechte das als Katastrophe und sich gegen sie wendender Mainstream. Aber die Linke wertet das nicht als Gewinn sondern als "das war ja wohl klar, dass man die reinlassen muss". Wenn Frau Merkel dann umdreht und keine Flüchtlinge mehr reinlassen will, dann werten das die Linken als Katastrophe und sich gegen sie wendender Mainstream. Aber die Rechten wertet das nicht als Gewinn sondern als "das war ja wohl klar, dass man nicht noch mehr reinlassen kann".
Ein faszinierendes Konundrum.
Insbesondere scheint für die Aufrechterhaltung eines radikalen Weltbildes unerlässlich zu sein, dass man sich als verfolgte Minderheit sieht. Das scheint einer der größten Faktoren zu sein, mit denen man sich eigene Handlungen und Positionen schönreden kann.
Also. Liebe Linke und liebe Rechte. Ihr seid beide nicht verfolgt in diesem Staat. Jedenfalls nicht verfolgter als die andere Seite. Niemand wird hier in irgendwelche Lager oder Geheimknäste verschoben, niemandem wird sein Hab und Gut konfisziert — im Gegenteil kriegen viele von euch noch Stütze von dem Staat, den sie politisch bekämpfen.
Wir haben hier natürlich freidrehende Geheimdienste, die die rechten finanzieren und die linken überwachen, das ist schon ein Moment der Ungerechtigkeit an der Stelle.
Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister fordert ein härteres Vorgehen gegen Straftaten und Hetze im Internet. Außerdem plädiert er für eine Deutschpflicht in sozialen Netzen. Auch Gewaltspiele sollten unter die Lupe genommen werden.Ein Befreiungsschlag! Oh und seht nur die ganzen liberalen Grundwerte, die hier vertreten werden, wenn der Staat uns mehr Freiheiten geben will!1!!
Bei der Deutschpflicht in sozialen Netzen geht es übrigens um die Türken, die sich jetzt als Erdogan-Anhänger herausgestellt haben. Offensichtlich hat das Landesamt für Verfassungsschutz das vorher nicht mitbekommen, weil ihnen türkisch-Übersetzer fehlten. Daher sollen die Leute jetzt halt angehalten werden, das gleich auf Deutsch zu schreiben. Das geht ja so auch nicht, dass die Bürger die wohlmeinende Totalüberwachung des Staates durch Nutzung von Feindsprachen als Chiffre sabotieren!
Update: Ein Einsender erklärt:
Peter Hauk ist Landesminister fuer den Laendlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft in BaWue. "Verbraucherschutz" ist das wenigste, was er kann, ansonsten ist er Diplom-Forstwirt.
Als strammer Katholik im laendlichen Raum standesgemaess das dritte mal verheiratet 8)
Wikipedia "Im Mai 2014 distanzierte sich Hauk nach massiver innerparteilicher Kritik von seinem Vorschlag, dass die CDU auch künftig mit der AfD koalieren könnte." Bleiben keine Frage offen.
Die CDU hat die Wahl in BaWue verloren und hat fast nur noch Kandidaten aus dem "laendlichen Raum" im Landtag. Also da, wo die Bauern und alten auch einen schwarzen Stock waehlen, mit entsprechender Qualifikation.
(Danke, Jakob)
Eigentlich sollte es für den 31-Jährigen eine unbeschwerte Europa-Reise werden. Doch dann wurde der Chinese in Heidelberg bestohlen und ging zur Polizei – dachte er. Am Ende unterschrieb er einen Asylantrag und landete in einem Flüchtlingsheim in Dülmen.
Das Grundproblem der Linken wurde ja in deinem Blog schon mehrfach identifiziert. Die eigenen Positionen werden nicht mehr argumentativ hergeleitet, sondern über ein Kreisgewichse der Zustimmung zu (äußerlich) linker Politik und einer Ablehnung von (äußerlich) rechter Politik generiert. Der politische Mainstream ist faktisch links, dass Merkel in einer konservativen Partei ist, hat praktisch keinerlei Bedeutung mehr.Ab hier der mir wichtige Teil:Nun würden simpel gestrickte Zeitgenossen sagen: klar, dass liegt ja auch daran, dass linke Positionen einfach *richtig* sind. "Die Geschichte hat bewiesen, dass wir recht haben. Fortschritt!" Das ist natürlich himmelschreiender Unsinn.
Es ist nichts anderes, als eine unheilige Allianz zwischen linker Gesellschaftspolitik und traditionellem Wirtschaftsliberalismus, die eine immense Überzeugungskraft generiert hat, weil sie die Interessen beider Lager bedient. Man sollte aufhorchen, wenn man hört, dass wir Flüchtlinge brauchen, um unsere Rente zu bezahlen/unsere Wirtschaft zu stärken/unser Demographieproblem zu lösen. Das ist ein kapitalistisches Argument, zur Lösung eines durch Kapitalismus erzeugten Problems. Den hat die Linke übrigens mal abgelehnt. Warum haben wir denn z. B. ein Demographieproblem? Weil Frauen sich seit Jahrzehnten einreden, dass Gleichberechtigung bedeutet, man müsse 40 Stunden pro Woche malochen, und da bleibt natürlich keine Zeit mehr für Kinder. Klar, man könnte das Feminismus nennen. Man könnte aber auch sagen, dass der Geist des Kapitalismus erfolgreich die anderen 50% unserer Gesellschaft erreicht hat. Wenn man gesellschaftspolitisch linke Positionen mal gründlich durchleuchtet, findet man fast überall eine Affirmation des Kapitalismus durch die Hintertür. Die Energiewende ist ja letztlich auch irgendwie gut für den Industriestandort Deutschland, oder?Dieses Argument klang hier im Blog schonmal an.
Aber dieses "wenn man genau hinguckt, erkennt man fast überall eine Affirmation des Kapitalismus" ist etwas, das der interessierte Leser für sich selbst machen kann, um sich Gewissheit zu verschaffen. Viel Spaß beim genau hingucken! :-)
Der Einsender spricht dann noch eine Sache an, die mich auch häufiger ärgert: Die Selbstdarstellung als "progressiv" oder "fortschrittlich".
Hinzu kommt das ständig verwendete Argument des historischen Fortschritts. Gerade als Historiker bin ich darauf geeicht, ich sehe diese Argument fast überall. Wenn jemand seine eigene Meinung damit begründet, dass sie "fortschrittlich" sei, und die andere als "rückwärtsgewandt" ablehnt, dann sollte im Kopf eines denkenden Menschen Alarmstufe Rot sein. Viele Leute arbeiten explizit mit irgendwelchen "Lektionen aus der Geschichte". Die meisten tun das implizit. Wer heute sagt, er ist für Feminismus oder für offene Grenzen, dann bedeutet das faktisch: wir hatten das Gegenteil schonmal, das möchte ich nicht wieder. Dem muss ich leider entgegnen: sorry, aber der NS hat sich auch als Verkörperung des Fortschritts gesehen und seine Feinde als Kräfte der Reaktion definiert! Warum? Weil sich seit der Wende zur Moderne um 1800 ein Geschichtsbewusstsein durchgesetzt hat, das nicht zyklisch, sondern teleologisch ist. Anders formuliert: in der Moderne muss sich *jede* politische Ideologie als Verkörperung des Fortschritts inszenieren.Gut, für diese Erkenntnis braucht ihr vielleicht keinen Historiker. Aber vielleicht hat euch das ja auch noch nie jemand so klar gesagt.
New hotness: Führerscheinentzug für säumige Unterhaltspflichtige. (Danke, Ronald)
Zur Info: Ich bin in Deutschland geboren. Ich bin rein rechnerisch (sofern man so einen Quatsch überhaupt machen will) nicht 100% deutsch, sondern nur zu einem kleinen Teil. Obwohl ich "genetisch" hauptsächlich deutsch bin, ist meine palästinensische Herkunft immer sehr prominent in meinem Leben gewesen. Ich weiß nicht genau woher das kommt, aber von klein auf, Kindergarten, Schule, bis heute, trage ich das "teilweise Ausländer sein" mit mir rum. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich trotzdem nicht sehr "deutsch" aussehe und mein Vorname arabisch ist und somit mein Umfeld mich nicht direkt als "Deutschen" wahrnimmt.Ich finde den Punkt besonders wichtig, dass er bei den Rechten das Gefühl hatte, die seien Argumenten zugänglich. Ich glaube, dass der Mechanismus an der Stelle nicht nur ist "ich gehe da drüben hin, da ist es kuscheliger", sondern auch "ok, ich kann bei den Linken arbeiten, aber das sind Fundamentalisten, da habe ich 3% Chance, dass die sich in einer Streitfrage meiner Position anschließen, weil ich gute Argumente habe. Oder ich kann zu den Rechten gehen, und bei denen ist zwar die Ausgangslage viel schlimmer, aber dafür ist auch die angenommene Wahrscheinlichkeit, dass ich die in meine Richtung beeinflussen kann, viel höher". Mir persönlich ist immer das Gefühl sehr wichtig, auch was bewirken zu können. Wieso sollte ich überhaupt was mit irgendeiner Partei machen, wenn nicht um was zu bewegen? Und wenn die eh nur das machen, was sie halt machen, und nicht auch mal auf meine Argumente hören, wieso sollte ich mich denen anschließen und die nicht einfach alleine weitermachen lassen?Langer Rede kurzer Sinn: Von der Gesellschaft werde ich als quasi Ausländer wahrgenommen und ich habe daher jedes Interesse daran, dass ich in einem eher linken Umfeld und in einer eher linken Gesellschaft lebe, da ich in einer rechts(-extremen) Gesellschaft wahrscheinlich ziemliche Probleme bekommen würde. Darum habe ich auch, bis einschließlich der vorletzten Bundestagswahl, linke Parteien gewählt. Die letzte Wahl habe ich meine Stimme ungültig gemacht. (Ich habe analog auf Landes-Ebene gewählt.)
So, was ist nun mein Problem?
Ich schaffe es seit der letzten Bundestagswahl nicht mehr die für mich (angeblich) richtigen Parteien zu wählen, weil mich die Parteien und das ganze Gesellschaftsspektrum, das sich hinter diesen Parteien versammelt, einfach nur noch anekeln und ich mich darin nicht mehr wiederfinden kann.
Ich habe wirklich Jahre gebraucht um zu verstehen, woher das kommt, aber ich glaube du hast mich auf den Trichter gebracht, was das Problem ist: Es gibt (zumindest keine wahrnehmbare) moderate/realistische linke Politik mehr in diesem Land. Sobald ich nach Links blicke, sehe ich nur noch Ultrafundamentalpositionen von dem Kaliber: "Reißt alle Grenzen ein, Männer sind die Personifikation des Satans, wenn ich von einem weißen Mann vergewaltigt werde gehört er kastriert und in den Gulag, wenn ich von einem Asylanten vergewaltigt werde, ist es meine eigene Schuld, dass ich nicht tolerant genug war und ihn ausreichen integriert habe (no pun intended…)."
Es tut mir leid, aber ich kann dagegen gar nicht mehr anreden gegenüber anderen Menschen, weil ich auf diese Idiotie angesprochen, der Gegenseite nur noch Recht gegeben kann. Es IST peinlich und idiotisch und vollkommen haarsträubend, was auf der linken Seite der Gesellschaft passiert.
Oder ist das einfach nur das, was man heutzutage als "Links" bezeichnet? Vielleicht fängt "Links" ja viel weiter "Rechts" an, als wir es uns eingestehen wollen. Vielleicht befinden sich nur noch die Fundis und die Extremisten auf der "linken" Seite der Gesellschaft, weil wir alles andere direkt als braune Nazi-Soße abkanzeln?
Worauf ich hinaus will ist, dass ich (zu meinem eigenen Entsetzen) mich immer mehr zu den sogenannten "Rechten" hingezogen fühle, obwohl die ja meine natürlichen Fressfeinde seien müssten. Die Sache ist schlicht, dass ich mitten unter diesen Menschen lebe (seit zwei Jahren in Bayern) und so sehr ich denen in vielen Dingen widerspreche… Ich habe (fast) nie das Gefühl einem vollkommen verrückten Menschen gegenüber zu stehen.
Unsere Meinungen mögen sich in vielen Dingen stark unterscheiden und ich bin gegen vieles ausdrücklich dagegen, aber zumindest bin ich in der Lage mit diesen Menschen eine gesittete Diskussion zu führen, ohne direkt als Masku-Nazi(die Ironie…)-Ultra-Scheiß-Arschloch hingestellt zu werden. Ich kann sogar viele der Argumente nachvollziehen, ohne dass ich sie teilen muss und im Gegenzug wird mir zugesprochen, dass meine Motivationen nachvollziehbar sind und man jedoch schlicht aus persönlichen Gründen lieber einen etwas anderen Kurs verfolgen möchte. Witzigerweise fühle ich mich von KEINER der mir gegenüber geäußerten Positionen wesentlich bedroht. Das ist bei meinen Diskussionen mit linken Fürsprechern deutlich anders. Da fühle ich mich regelmäßig dazu genötigt ein formales Entschuldigungsschreiben zu formulieren, dass ich einen Penis habe und als 1/4 Palästinenser irgendwie doch auch mit daran Schuld bin, dass Juden in Israel sterben.
Und so stehe ich jetzt seit Monaten in einem ständigen Konflikt mit mir selbst und frage mich, ob es für mich selbst nicht doch in der nächsten Bundestagswahl schlauer sei die CDU/CSU oder sogar die AFD zu wählen, als irgendeine linke Partei. Einfach weil ich weiß, dass so oder so bereits mehr als genug linke Galle versprüht wird, sodass am Ende so etwas wie ein "Gleichgewicht" entsteht, bzw. eine "Politik der Mitte" gefahren wird.
Ich weiß, dass klingt verrückt, aber ich bin wirklich an dem Punkt wo ich als Mann und sogar als "Mensch mit irgendwie Migrationshintergrund" Angst davor habe, dass eine mehrheitlich linke Regierung gewählt wird. Ich habe blanke Panik davor, weil ich damit rechnen muss, dass das vollständig in Zensur, Unterdrückung und Tyrannei von bestimmten Gesellschaftsgruppen münden würde. Nicht, dass die Rechten da frei von Sünde seien, aber diese Angst wie bei den Linken, habe ich bei denen zurzeit nicht.
Dieses Gefühl, dass die einem zuhören und die eigenen Standpunkte respektieren, das ist sehr wichtig, und ich persönlich habe das bei den Linken nicht. Bei den Rechten aber auch nicht. Ich weiß nicht, mit wem der Einsender da geredet hat, aber ich befürchte fast, er hat da einen statistisch sehr unwahrscheinlichen Glücksgriff getätigt :-)
Die Linke hat zu großen Teilen die Wirtschaftspolitik einfach aufgegeben und den BWLern und Juristen überlassen. Neoliberales Denken ist auch bei den Linken tief verankert. Siehe Trickle down effekt im Feminismus (Quote für Aufsichtsräte führt dann zur Verbesserung der Situation aller Frauen) und auch der Run um Geld und Posten.Dieses Framing hat mich gerade echt geflasht. Trickle Down Feminismus? So habe ich das noch nie gesehen. Oh Mann, muss ich mal drüber nachdenken.
Dieser Run um Geld und Posten vermute ich auch am ehesten bei dem ganzen "Nazis, überall nur Nazis"-Geschrei. Da wird provoziert, dann kommen unterirdische Gegenreaktionen und dann "Seht, lauter Nazis, da muss man was gegen tun, gebt uns Geld, wir machen aktiv etwas gegen Nazis!11!1!"Ich glaube nicht, dass die Linken so materialistisch motiviert sind. Auch nicht die Talkshow-Salonkommunisten. Mein Eindruck ist, dass die wirklich glauben, sie tun das Richtige. Das ist im Übrigen eine der wichtigsten Lektionen im Leben. Jeder glaubt immer, was er tut sei gerechtfertigt oder gar Das Richtige und er kämpfe für Die Gute Sache. Auch die Nazis. Die haben halt ein anderes Denkgerüst, sonst könnten sie sich das nicht zurecht konstruieren. Aber den Leuten Böses zu unterstellen, das ist immer Blödsinn. Wenn man schon das Fundament des Handelns nicht versteht oder leugnet, dann wird man auch nichts ändern können.Bei vielen von diesen Empörungswellen (z.B. #Aufschrei) und emotionalen Kampagnen ("Seht wie schlecht es den Zwangsprostituierten geht, wir müssen da etwas tun") die nur Symptome behandeln geht es eigentlich nur darum seinen Namen in die Presse zu bekommen und sich als derjenige mit der Lösung zu präsentieren um an Fördermittel und / oder Posten zu kommen.
Dabei ist Wirtschaftspolitik der Schlüssel für alles. Infrastruktur und Grundbedürfnisse für alle gedeckt durch einen verteilenden Staat und Luxusbedürfnisse weiter rein kapitalistisch würde den Zwangsprostituierten mehr helfen als alle Verbote und Registrierungspflichten und sonstiges und auch der alleinerziehenden Mutter mehr als es jede Quote jemals könnte.
Aber Links ist heute nicht mehr linke Wirtschaftspolitik sondern nur noch so vielen Menschen wie möglich zu unterstellen das sie Nazis, Querfrontler, Sexisten, Rassisten und sonstige Etiketten sind um Empörung zu erzeugen und in die nächste Anne-Will-Sendung eingeladen zu werden.
Ich glaube, dass die Linken glauben, sie tun das richtige, und der Rest ist Virtue Signalling. Die ganzen Schützengräben mit den verschiedenen Fraktionen sind alle überzeugt, sie seien die einzigen wahren Linken und die anderen sind Verräter an der guten Sache. Und dass von der guten Sache nichts mehr übrig ist, nachdem die da ihren Giftgas-Grabenkrieg geführt haben, das merkt niemand. Die Sicht aus so einem Schützengraben ist ja auch stark eingeschränkt.
was ich dann auch bei mir beobachte ist, dass dadurch, dass linke Themen und Kommentare in den Medien von so Gift sprühenden Schaumschlägern besetzt werden, ich zu den konservativen Blättern wechsel.Mein Kommentar dazu: Ich sehe das ähnlich. Die Frage ist halt, was man mit linker Politik meint. Bürgerrechte, soziale Absicherung, gerechtere Verteilung des Vermögens? Schon an Fragen wie "wie verhält man sich gegenüber Israel" zerbrechen bei den Linken Freundschaften und Ortsverbände. Die Linke ist halt mehr mit Streiten als mit gemeinsamen Werten beschäftigt, und so könnte ich gemeinsame Werte der Linken gar nicht mehr aus dem Stand aufzählen.In meiner Jugend habe ich mich immer über die BILD-Zeitung echauffiert, wenn ich sie gesehen habe: Überschriften gelesen, den Kopf geschüttelt und über die Vereinfachungen gelästert, zu jeder Story habe ich sofort im Kopf einen Gegenpunkt parat gehabt. Nun fällt mir auf, dass ich ich bei Spiegel Online schon lange mache: Ich ruf die Seite auf, überfliege die nur Überschriften auf der Hauptseite, nur um die Macher für mich selbst zu verspotten. Und wenn ich dann dochmal die Stories lese, dann kommt mir das so vor als wenn ich an eine Wand der Dummheit geklatscht werde von dem Text. So ungefähr kommt mir das auch bei denjenigen Linken vor, die gerade von den Medien hofiert werden. Wie eine Wand, die plötzlich bei voller Fahrt auftaucht, und der man nicht mehr ausweichen kann. Texte, nach deren Lektüre man dümmer ist als vorher. Texte, für die man sich schämt, weil sie einfach existieren, und obwohl man sie nicht verfasst hat.
Das führt dazu, dass ich mir die Tageszeitungen, nicht mehr nach politischer Richtung aussuche, sondern nach der Qualität der Texte. Das sollte man ja eigentlich generell so machen. Ist eigentlich nicht verkehrt. Aber ich merke trotzdem, dass die besseren Texte eben auch politisch abfärben. Vielleicht bei mir weniger als bei vielen anderen, aber mehr als ich mir eingestehen möchte. Milo Yiannopoulos Konter gegen die SJW zum Beispiel fand ich ziemlich lustig, obwohl die auch unter der Gürtellinie waren. Warum? Weil die einfach so nerven, dass ich auch dafür dankbar bin, wenn Leute wie Yiannopoulos denen Konter geben.
Ich weiß nicht, wie man gegen diese Stimmung vergiftende Strömung in der Linken anders vorgehen kann. Nichts scheint zu helfen, Argumente nicht, Spott nicht. Die bekommen einfach immer wieder genug Aufmerksamkeit in den Medien, damit die die Debatten vergiften können, und die gesamte Linke als ein Haufen Idioten hingestellt werden kann.
Ich vermisse jedenfalls so richtig scharfe und intellektuell anspruchsvolle Kritik von links. Wenn die doch mal kommt, dann werden die Verfasser diffamiert (von links) oder marginalisiert.
Und ich glaube bei mir, dass ich, wenn ich einmal konservative Blätter mit Genugtuung lese, dann nur, weil es mal halbwegs zivilisiert und mit weniger Misgunst und Ad-Hominem gegen irgendwelche Abweichler in den eigenen Reihen geschrieben wurde. Mich nervt es einfach nur noch und Spiegel Online ist in der Hinsicht das Kotzblatt schlechthin. Und ich schaue mir wie ein Bulimiker das jeden Tag an, um mal kurz über die Art wie sie über ihre Lieblingsthemen schreiben einen abzukotzen.
Der Punkt ist, Seiten wie die Nachdenkseiten, können noch so aufklärerisch schreiben. Es bringt für mich persönlich als Leser keinen Spaß, sich daran zu beteiligen, wenn diese Seiten wie z.B. die NDS in der öffentlichen Debatte keinen Einfluß haben. Wenn ich weiß, der oder der Artikel auf den NDS oder bei Netzpolitik.org schlägt ein wie eine Bombe und plötzlich schreiben und berichten alle anderen darüber und setzen sich mit deren Argumenten und Inhalten auseinener, dann bringt es Spaß diese Seiten zu verfolgen. Aber wenn das nicht passiert, wird man als Leser genauso isoliert, wie diese Seiten.
Für mich ist der Unterschied zwischen den Linken und den Grünen nicht mehr offensichtlich.
Ich sehe da weit und breit niemanden, der beispielsweise für eine fundierte Kapitalismuskritik steht.
Aber ja, dass die Empörungslinken mit ihrem Gekreische die Leute den Konservativen in die Arme treiben, den Eindruck habe ich auch. Und es fällt mir auch zusehends schwerer, Argumente dafür zu finden, dass das eine schlechte Entwicklung ist.
Die Performance ist aber nicht, was mich beeindruckt. Beeindruckt hat mich, wie die mit Uber umgegangen sind. Uber, diese Taxi-Disruption-Startup-Klitsche, hat neulich ein Blogposting gemacht, dass sie von Postgres zu Mysql umgestiegen sind, weil sie da in ihrer Workload in ein Problem gelaufen sind, das Postgres-spezifisch zu sein scheint. Das Blogposting war nicht hämisch oder besonders abwertend oder so, aber ihr könnt euch ja denken, wie so ein Blogposting bei Softwareentwicklern ankommen kann. Formulierungen wie "We encountered many Postgres limitations" und dann ganz häufig "Inefficient", da kann man sich schon persönlich niedergemacht fühlen.
Bei sowas gibt es im Allgemeinen mehrere Reaktionen. Erstens verletzt das die Gefühle, zweitens zweifelt man deren Messmethoden oder Ergebnisse an, drittens greift man die Personen an, und viertens schimpft man über den ganzen Laden, der das gebloggt hat. So oder so ähnlich läuft das jedenfalls sonst häufig.
Aber nicht bei Postgres.
Da hat niemand rumgewinselt, niemand hat Uber angegriffen, niemand hat deren Messmethoden angezweifelt. Die haben das Szenario nachgestellt, haben gesehen, dass man da was besser machen kann, und setzen sich jetzt hin und überlegen, was sie verbessern können.
So traurig das ist: Das erlebt man sehr, sehr selten. Projekte, die so reagieren, muss man sich warmhalten. Hut ab für Postgres.
Ich würde gerne wissen, was die besser als die anderen gemacht haben, um sich ihre Professionalität nach außen zu erhalten.
Vielleicht ist es ja gar nicht schlecht, eine Seniorendatenbank zu fahren. Da weiß man dann wenigstens, dass man es mit Erwachsenen zu tun hat :-)
Erdogan sagte auf einer Tagung türkischer Handelskammern in Ankara, die Regierung sei entschlossen, "alle Geschäftsverbindungen dieser Organisation abzuschneiden, die Blut an ihren Händen hat."Und woher wissen sie, wer das ist? Na es gilt die alte Weisheit: Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
Gut, dass wir das gelernt haben. Oh warte, haben wir nicht. Bei der Hatespeech-Bekämpfung setzt die Bundesregierung auch auf Denunzianten. Und auch die Argumentation ist ähnlich:
Die von Gülen betriebenen Unternehmen, Schulen und Wohltätigkeitsorganisationen seien "Nester des Terrorismus", ein Krebsgeschwür, das sich überall ausgebreitet habe, so Erdogan.Das muss man AUSMERZEN!!1!
Ein bisschen schade für den Tagesspiegel ist das trotzdem, finde ich. Aber ich finde das ja immer schade, den Niedergang des Journalismus live zu beobachten.
Also. Der Inhalt. Die arme unschuldige Stiftung ist "unter Beschuss", wir sind also sozusagen im Krieg. Dabei wollten sie nur was gutes tun, nämlich eine Broschüre veröffentlichen, gegen Hassrede im Netz? Was könnte nobler sein?
Nun, nobler könnte sein, wenn die Stiftung, die hier vom hohen Ross über Hassrede im Internet schwadroniert, nicht als zuständige Mitarbeiterin ausgerechnet Julia "Hass! HASS! HASS!!!" Schramm einstellen würde. So ist die ganze Aktion ein Rohrkrepierer und ich habe das von Anfang an nicht ernst nehmen können. Das ist für mich ungefähr so glaubwürdig, als wenn Erdogan anderen Ländern was über Pressefreiheit erzählt.
Aber dieser Text da ärgert mich jetzt doch, muss ich euch sagen. Alleien schon der erste Absatz. Da kamen unangemeldete Besucher. DAS IST JA FURCHTBAR! Besucher! Und die kamen UNANGEMELDET!!! Ruft die Polizei! Ist diese Stiftung so eine Gated Community, dass man da nur mit Voranmeldung hin darf?! Die wollten dann der Stiftungschefin eine Urkunde überreichen, die ihre "hervorragenden Dienste bei der Zensur von einwanderungskritischen Kommentaren" würdigt. Dafür hatten sie drei Cosplayer in Stasi-Uniform dabei und einer filmte.
Zu der Aktion bekannte sich die rechtsextreme "Identitäre Bewegung", die später im Netz behauptete, es habe sich um eine "satirische Intervention" gehandelt.Wie, "behauptet"? Was ist denn daran nicht klar satirisch? Haben die Gewalt ausgeübt oder angedroht? Offensichtlich nicht. Die Stiftung konnte sie "herauskomplimentieren". Warum eigentlich? Sind die da so ungefestigt in ihrem Weltbild, dass sie andersgerichtete Rede nicht ertragen können und keinesfalls Kontakt zu ihrem Führungspersonal aufbauen lassen können? Aus meiner Sicht eine sehr schwache Nummer, und nicht auf Seiten der Nazis. Das hätte man viel souveräner handhaben können, wenn man denn wirklich auch Argumente auf seiner Seite hätte, und nicht bloß Dogmen.
Der "Autor" fasst das wie folgt zusammen:
Rechtsextreme dringen ein in die Räume einer Stiftung, die sich seit Jahren für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur einsetztSorry, aber das klingt bisher an keiner Stelle wie "eindringen". Die haben geklingelt und haben an der Tür mit den Mitarbeitern geredet. Und als die Mitarbeiter sie zum Weggehen aufgefordert haben, sind sie weggegangen. Wofür hat eine Stiftung denn eine physische Niederlassung, wenn nicht, damit man da hingehen kann?
Ich bin sicher kein Freund dieser Identitären und ihrer Ideologien, aber bei dieser Aktion waren sie deutlich souveräner als diese Stiftung, die da den moralischen High Ground für sich beansprucht.
Der ganze Artikel ist eine einzige Aneinanderreihung von schlechten Ausreden und mehr oder weniger offensichtlichen Hindrehungen der Realität, um die Stiftung als Opfer und alle anderen als Täter hinzustellen.
Kurz danach veröffentlichte die Stiftung ein Gutachten des Stasi-Forschers Helmut Müller-Enbergs, laut dem es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass Kahane im Rahmen ihrer inoffiziellen Stasi-Tätigkeit von 1974 bis 1982 Dritten Nachteile zugefügt hat.Welche Rolle spielt denn das bitte? Ziehen wir da jetzt Linien im Sand? Die bloße Existenz der Stasi hat Dritten Nachteile zugefügt, weil sie ihre Verhalten geändert haben. Als Spitzel mit denen zusammenzuarbeiten ist nicht zu rechtfertigen oder zu relativieren. So jemand ist in meinen Augen lebenslänglich verbrannt und kann nie wieder in einer Stiftung für Demokratie und Zivilgesellschaft eine Rolle übernehmen, außer vielleicht Reinigungsfachkraft oder Hausmeister oder so. Und selbst da wäre ich sehr vorsichtig.
Aber dieser Meissner dreht sich da halt die Realität zurecht, wie es ihm passt. Besonders übel fand ich das hier:
Stiftungsgeschäftsführer Timo Reinfrank sagte, die persönlichen Attacken gegen Kahane seien "besonders aggressiv und häufig antisemitisch".Oh, ach, jetzt kommt auch noch die Antisemitismuskeule? Anders kann diese Stasi-Kollaborateurin ihr Opfertum nicht mehr begründen? Und ihr merkt nicht selbst, dass die auf ihrem Posten untragbar ist?!
Im weiteren Text werden die Vorwürfe gegen die Stiftung dann als "von rechts" pauschal verunglimpft. Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass meine Vorwürfe von links kommen, nicht von rechts. Und dass es bei Vorwürfen EGAL IST, VON WO DIE KOMMEN. Wichtig ist, ob sie inhaltlich gerechtfertigt sind oder nicht. Und in dieser Frage versuchen die nicht mal eine Auseinandersetzung. Nachhaltiger kann man die Restkrusten seines Ansehens gar nicht zerstören.
Und in diesem Kontext ist es besonders verheerend, dass diese Stiftung ausgerechnet gegen "Hassrede" vorgehen will, wo sich der Verdacht aufdrängt, dass das bloß ein Vehikel zur Diffamierung und Zensur ihrer Kritiker ist. Und genau so spielt die Stiftung die Sache ja auch gerade weiter durch. Und dieser Artikel im Tagesspiegel lässt ja auch keinen Absatz vergehen, ohne deutlich zu machen, dass diese Kritik an der Stiftung unter Hassrede einzuordnen ist und damit verboten gehört.
Ich habe diese Stiftung bisher eigentlich nie positiv wahrgenommen, weil der Name Amadeu-Antonio wie so eine Usurpierung des Karmas von jemand anderem auf mich wirkte. Wir benennen unsere Stiftung mal nach dem, dann traut sich schon keiner zu fragen, ob wir hier eigentlich das richtige Personal für die Frage sind, und ob was wir tun Hand und Fuß hat. Dann diese furchtbare linke Empörungsecke, aus der die kommen, das tut nochmal das seinige, um den Ruf zu schädigen.
Aber ich habe mich neulich mit einem Freund unterhalten, und der erzählte mir, dass die auch gute Dinge getan haben. Er führte da die "Noteingang"-Aktion auf. Das war mir in der Tat nicht bewusst, dass das auf diese Stiftung zurück ging. Und so bin ich jetzt gespalten, was ich mir für die Zukunft wünsche. Angesichts dessen, dass die nicht nur Internetzensur und Hassrede-Bullshit machen, erscheint es mir nicht angemessen, denen pauschal die Schließung zu wünschen. Aber irgendwie müssen wir da die Erkenntnis hintragen, dass man einen Haufen guter Arbeit ganz schnell mit ein bisschen schlechter Arbeit kaputtmachen kann. Schaut euch nur die Polizei an.
Für Ehefrau Doloris stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Sie war in der Fahrtgasse dazugekommen, sah die Handschellen und das Blut an den Armen ihres Mannes und fragte den Polizisten, warum er ihrem Ehemann "so weh tue". Die Antwort sei gewesen: "Er hat mich angegriffen". "Das stimmt doch nicht, Sie sind am Eingang der Annagasse doch über Ihre eigenen Füße gestolpert, das haben alle Passanten gesehen und einige auch gefilmt," sei ihre Antwort gewesen. Darauf hat der Polizist laut Doloris B. erwidert: "Jetzt gehe ich zum Arzt und lass mich krankschreiben, und dann verklage ich Sie auf Schadenersatz." Und die Polizistin habe noch gesagt: "Ihnen glaubt doch keiner, Sie haben keine Zeugen."Der Einsender kommentiert:
Dazu muss man sagen, dass die RNZ ein schon recht konservatives Blatt ist. Wenn die so eine Geschichte abdrucken…
Stellt euch zum Beispiel vor, dass ihr einen Container nicht verändern dürft (und das heißt auch: keine non-const Reference übergeben!), solange noch ein Iterator auf diesem Container existiert. Rust hat einige echt großartige Ideen an der Stelle, und das Versprechen von Rust ist, mit Memory Corruption als Fehlerklasse Schluss zu machen.
Nun ist Rust leider aus dem Mozilla-Umfeld, die eher für Verkacken bekannt sind als dafür, dass in endlicher Zeit etwas rauskommt, das dann auch noch funktioniert. Aber Rust scheint die eine Ausnahme in dem Porfolio von Mozilla zu sein, wo das wirklich so ist.
Ich beobachte das jedenfalls fasziniert aus der Ferne und wünsche alles Gute.
Das Hauptproblem bei sowas ist ja, dass in der Praxis die gruseligen Codebasen, die sowas wirklich brauchen würden, so Dinge wie Firefox sind. Viel zu groß, als dass man da realistisch etwas tun könnte, so jedenfalls der übliche Einwand. Und dann kommen die Mozilla-Leute und schreiben eine HTML5-Layout-Engine in Rust.
Ich bin verhalten optimistisch. Aber naja, eine Layout-Engine ist ja eine Sache, aber was ist denn mit den ganzen Codecs? Und dem Font Rendering? Ich persönlich traue ja den ganzen Font-Render-Engines nicht so weit, wie ich einen Kleinwagen werfen kann.
Und es stellt sich raus: ist in Arbeit (bisher nur der mp4-Container, nicht die tatsächlichen Codecs; aber hey, man muss ja irgendwo anfangen) und Font-Rendering ist auch in Arbeit!
Und dabei kommt dann plötzlich raus, dass Font-Rendering mal eben um fast eine Größenordnung schneller geht als bisher (der Vergleich geht gegen Truetype, was unter Linux und Android die Standard-Engine ist)!
Warum erwähne ich Android extra? Weil der Typ, der das macht, aus der Android-UI-Ecke kommt!
Das heißt auf der einen Seite, dass wir hier schon wieder Google zu danken haben, die ihr Geld für Dinge ausgibt, die uns allen helfen, und zweitens dass Android möglicherweise auf den Rust-Zug aufspringt. Und natürlich alles schön Open Source und auf Github.
Es sind Meldungen wie diese, die mir ein verhaltenes Gefühl der Hoffnung auslösen. Vielleicht kriegen wir den ganzen Scheiß doch noch geregelt.
Update: Es schreiben auch Leute an einem Betriebssystem in Rust.
Das schöne an dem Gerät ist, dass man da auf relatig gut dokumentierte Art und Weise eine größere SSD einbauen und Linux parallel installieren kann, und dann hat man ein nahezu vollwertiges Linux-Netbook. Nachteil: Hat nur 2GB RAM, damit muss man halt klarkommen. Aber war in der Praxis nie ein Problem.
Ich dachte mir gerade, ich kauf da noch einen von, aber die sind wohl ausgelaufen und nur noch hie und da gebraucht verfügbar.
Hat zufällig jemand einen Überblick über die anderen aktuellen Chromebooks, ob es ein Modell mit ähnlichen Rahmenbedingungen gibt?
Das war so ein guter Kauf, dass ich mich rückblickend echt ärgere, nicht gleich zwei gekauft zu haben.
Ich hatte da übrigens zum Testen ein Arch-Linux draufgetan, um das mal irgendwo im Einsatz zu haben, und kann die Distro auch nur empfehlen. Ich fahre sie modifiziert, mit eigenem Kernel und ohne systemd, dafür mit minit. Aber so das Paketierungs- und Update-Konzept überzeugt mich bisher.
Update: OK also es stellt sich raus, dass das C720 Nachfolger-Modelle hat. Das C730 sollte man vermeiden, aber das aktuelle heißt C740 und ist vergleichbar. Das gibt es auch in einer 4GB-Variante, aber nicht in Europa. Überhaupt muss man sagen, dass die Chromebook-Auswahl in Europa nur so ein Drittel bis die Hälfte dessen ist, was man in den USA kriegen kann (nur halt mit US-Keyboard dann; manche stehen auf das US-Keyboard-Layout, ich habe lieber das DE-Layout, fürs Bloggen will ich Umlaute haben). Und dann die Preisunterschiede. Hier in den USA $149.99, hier in Deutschland 380 €. Was für eine Frechheit. Und dann wundern die sich immer, dass der Chromebook-Markt in Deutschland schwächelt.
Update: Jemand weist darauf hin, dass das 720 einen core-Prozessor hat, das 740 einen Atom. Vielleicht gibt es da verschiedene Modelle? Ich sah hier was von Celeron 3205U, und das ist ein Broadwell, kein Atom.
Update: Der eine Amazon-Vergleichslink geht offenbar zu dem falschen Produkt. Seufz.
Wer kriegt einen Prozess wegen Körperverletzung an den Hals?
Ihr werdet es schon richtig geraten haben.
Was Romstorfer auffällt: Die Beamten, alle in ihren Zwanzigern, haben dennoch dezidiert nach einem Rettungstransport ins Spital verlangt. "Da musste sogar extra ein zweiter Wagen kommen", hält Romstorfer den Zeugen vor. "Und Ihre eigenen Kollegen, die das aufgenommen haben, haben sogar einen Aktenvermerk gemacht, dass Sie problemlos selbst hinfahren hätten können." Die Antworten sind ausweichend.Ja, so macht man das bei der Polizei! Das scheint Teil der Ausbildung zu sein.
Zudem hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Mai ein Geheimabkommen mit den USA geschlossen, das die Grundlage eines intensiveren Informationstransfers über Islamisten bilden soll. In der Abteilung Staatsschutz des Bundeskriminalamts ist dazu das Projekt "Dada" eingerichtet worden, das den Fluss der Nachrichten abwickeln soll. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE haben die Amerikaner bereits Tausende Datensätze von Islamisten übermittelt.Oh, ach? Der Innenminister hat jetzt die Befugnis, für die Bundesrepublik Deutschland Geheimabkommen zu treffen?! Das handelt sich ja wohl hoffentlich um ein Missverständnis!
Auf der anderen Seite kann ich berichten, dass Projekt Dada schon angelaufen zu sein scheint oder vielleicht hat der Twitter-Mitarbeiter nur einen schlechten Tag heute :) (Danke, Stefan)
In meiner Arbeit im psychiatrischen Bereich habe ich noch nie so viele Krisen wie derzeit erlebt.Und so kommen wir zur Verschwörungstheorie der Woche: Schuld an Amokläufen und Terrorismus ist der Klimawandel!Leute aus dem BEW (betreutes Einzelwohnen), aber auch aus der TWG (therapeutische Wohngemeinschaften), flippen gerade regelrecht aus.
Aus Altenheimen wird übrigens Ähnliches berichtet. Dort rückt derzeit sehr oft der SpD (sozialpsychiatrischer Dienst) an, weil die Damen und Herren psychotisches Erleben zeigen.
Grund; festhalten: Die Pfleger bekommen es nicht hin, den alten Leuten genug Wasser zuzuführen. Die Hitze macht den Rest.
Wassermangel kann zu psychotischem Erleben führen.
1. Man liest seit dem Attentat, es gäbe für die UMFs [unbegleitete jugendliche Flüchtlinge] die Möglichkeit, eine Traumatherapie zu machen, z.B. hier. Stimmt so aber nicht. Tatsächlich bekommt man für jugendliche Flüchtlinge nichtmal Plätze in der Psychiatrie, wenn man von jenen absieht, die einen so schlechten Ruf haben, dass sie einfach keine einheimische Kundschaft mehr bekommen. Selbiges gilt für Psychologen - der einzige mir bekannte in [Gegend zensiert], der UMFs behandelt, stopft die dann einfach mit Psychopharmaka zu, und die Behandlung ist fertig.2. Wo wir gerade bei Ärzten sind: Viele weigern sich, UMFs zu behandeln, oder stellen nicht erfüllbare Forderungen. Z.b. das ein Dolmetscher zur Behandlung mitkommt.
3. Wo wir gerade bei Dolmetschern sind: Die paar Male, als ich welche bekommen habe, wenn ich sie brauchte (kostet ja Geld), kann ich an einer Hand abzählen.
4. Und Geld wird gerne gespart. Im oben verlinkten Artikel steht, der Vormund hätte die Aufgabe den Familiennachzug zu beantragen. Klingt toll? In beiden Landkreisen werden die Anträge von Minderjährigen systematisch verschleppt. Und solange der Antrag nicht bearbeitet wurde, kann kein Familiennachzug beantragt werden. Auf wundersame Weise kommt das Ausländeramt immer erst dann dazu, wenn der Jugendliche 18 Jahre alt wird, und damit den Anspruch auf den Familiennachzug verliert. Mit diesem Nachzug bringen übrigens die Schleuser die Familien dazu, ihre minderjährigen Söhne auf die Reise zu schicken.
5. Eine ähnlich nette Praxis gibt es bei der Hilfe für junge Volljährige. Laut Gesetz müssen die noch weiter betreut werden, wenn sie (noch) Hilfe brauchen. Da Vater Staat aber gerne spart, werden die ohne weitere Überpüfung in die GU/DU [GU = Gemeinschaftsunterkunft, DU weiß ich auch nicht] gesteckt. Wenn sie Glück haben, gibt es jemanden, der sich um sie kümmert. Wenn sie Pech haben nicht. Das wird hier so praktiziert, selbst wenn ein Blinder sieht, das die Person, um die es geht (weshalb auch immer), alleine nicht über die Runden kommen wird. Die einzigen Ausnahmen sind attestierte Behinderungen.
6. Die UMF-Unterkünfte. Die Mitarbeiter sind größtenteils nicht für den Umgang mit Traumatisierten ausgebildet. Sie sind größtenteils nicht für Migrationsarbeit ausgebildet. Sie sind größtenteils nicht für die Arbeit mit Jugendlichen ausgebildet. Die Mitarbeiter in den Unterkünften sind häufig anstrengender als die Jugendlichen. Fast keiner unter den Mitarbeitern spricht Englisch. Die Träger versuchen zu sparen, so gut es halt geht, und holen meiner Einschätzung nach teilweise auch sehr gut Geld aus der Geschichte. Dementsprechend stellen die viel zu wenige, viel zu gering Qualifizierte ein, die dann teilweise 60, 70 Stunden pro Woche (und schlimmstenfalls mehr) arbeiten. Die Heimaufsicht ist dabei sehr großzügig, weil es ja zu wenig Plätze gibt (weil ja niemand damit rechnen konnte das hier mal Leute herwollen!). Die haben in [Gegend zensiert] zwei Stellen besetzt, die sich mit den UMF-Gruppen beschäftigen, und für den Bezirk [Gegend zensiert] zuständig sind. Nur die richtig miesen Läden (z.B. [Name zensiert], ein "sozialer" Sperrmüllhändler bzw. ein "soziales Zeitarbeitsunternehmen" der seine angeschlagenen Finanzen mit seinem Ausflug in den Bereich aufbessern wollte) wurden dabei ernsthaft kontrolliert und dichtgemacht. Den Standards gerecht wird aber keiner.
7. Die Beschulung ist auch scheiße. Viel zu große Gruppen, teilweise nicht ausreichend ausgebildete Lehrer. Und nicht annähernd genügend Schulplätze. In der Umgebung warten ca. 200 minderjährige auf einen Schulplatz.
8. Jetzt noch etwas positives zum Schluss: Die Flüchtlinge mit denen ich arbeite, ob jung oder alt, sind sehr viel höflicher und motivierter als die Deutschen, die einen ähnlichen Bildungszugang haben. Eigentlich sind die alle sehr offen und freundlich, sieht man von extremen Ausnahmefällen ab (die dann aber auch eine entsprechende Biographie haben). Im Alltag sind sie auch viel weniger chauvinistisch (sei es gegenüber anderen Religionen, dem anderen Geschlecht, oder anderen Sexualitäten) als die Vergleichsgruppe. Probleme mit Gewalt gibt es ab und zu, aber das sind dann harmlose Raufereien unter Jugendlichen. Aber auch hier ist es bei den Flüchtlingen in der Qualität gefühlt harmloser.
Ich und alle anderen in dem Bereich sind guten Mutes, das die Integration der Jugendlichen klappt. Wenn die beschriebenen Probleme beseitigt würden, täten wir uns daran allerdings deutlich leichter.
Update: Ein anderer Leser dazu:
Diese Art der Verschleppung von Anträgen und die unberechtigte Einstellung von Hilfsleistungen bei Volljährigkeit gibt es nicht nur bei Flüchtlingen. Wir haben als Pflegefamilie so ziemlich genau dieselben Dinge erlebt, die Jugendämter verfahren mit unbequemen oder teuren Anträgen gerne genauso. Und wir reden hier über deutsche Pflegekinder aus deutschen Herkunftsfamilien. Wir haben regelmässig Anträge gegen persönliche Unterschrift des Sach^h^h^h^hSozialarbeiters direkt im Amt abgeliefert, und mussten des öfteren Leistungen, die den Kindern nach SGB VIII zustanden und die benötigt waren, unter Androhung von Klage bzw durch tatsächliche Klage einfordern. Hier wird sehr gerne nach dem Prinzip verfahren, das das Jugendamt zunächst versucht, Dinge auszusitzen, dann damit droht, die Kinder aus der Familie zu nehmen, da man ja offensichtlich überfordert sei, im Verfahren dann schnell wegen klarer Chancenlosigkeit einknickt und trotzdem noch um jeden Cent (buchstäblich) einer Leistung feilscht.
Es geht hier niemals um die Betroffenen, sondern darum, das den Buchstaben des Gesetzes Folge geleistet wird, und das mit möglichst wenig finanziellem Aufwand. Dabei sind die Gesetze im SGB VIII dazu da, Leistungen nach dem Bedarf des Hilfsbedürftigen zu regeln. Regelmässig wird auch von Richtern dementsprechend entschieden, das eine Leistung dem Bedarf entsprechend zu leisten ist, dennoch werden diese Urteile von Amtsseite immer wieder ignoriert.
Wir behandeln also in Deutschland alle Hilfesuchenden gleich beschissen.
Oh, und angeblich dürfen türkische Akademiker nicht mehr das Land verlassen.
Über 15000 im Bildungssektor arbeiten Menschen wurden suspendiert.
Ich verweise dafür auf dieses Blogposting von 2008. Schlangenöl funktioniert nicht und verarscht die Benutzer. Und ihr merkt es gerade am eigenen Körper.
Nein, ich werde 42.zip nicht löschen. Das bleibt als Furunkel am Arsch der Schlangenölindustrie kleben, bis es nicht mehr nötig ist. Und solange die sich zum Stück Brot machen, indem sie dann meine Site blocken, ist es noch nötig.
Ein Mitglied der Linkspartei kriegt wegen Internet-Beleidigungen 3 Monate Haft ohne Bewährung. Das alleine ist ja schon der Hammer. Ohne Bewährung? Für Internet-Beleidigungen?! Na da wollen wir doch bitte mal die Details hören!
Detail 1: Der Angeklagte hatte bereits vier Vorstrafen, alle wegen Drogendelikten. Hanfhandel. Die ihm vorgeworfenen Beleidigungen waren auf Facebook und richteten sich gegen das Rauschgiftdezernat:
In dem Posting werden die Ermittler vom Rauschgiftdezernat als "Staatsbüttel" bezeichnet, nachdem diese einen Hanfhändler "auseinandergenommen" hätten. Laut Eintrag habe es sich bei diesem um den angeblich "letzten verbliebenen Hanfhändler in Ansbach" gehandelt, "der keine Kräutermischungen, keine harten Drogen und keine Drogen an Minderjährige" verkauft habe, sondern ausschließlich "qualitativ hochwertiges Cannabis zu einem humanen Preis an Erwachsene". Es folgen noch etliche wüstere Einlassungen, auch aus der Fäkalsprache.Woher weiß denn das Amtsgericht Ansbach von diesen Beleidigungen, werdet ihr euch jetzt fragen? Nun, die hat jemand angezeigt! Nein, keiner aus dem Rauschgiftdezernat. Jemand aus der örtlichen US-Kaserne!
Wie bitte? Aus der US-Kaserne?! Ja!!
Demzufolge hat der Mann vom "Department of the Army, Headquarters, 2. Military Intelligence Battalion" am 1. Dezember 2015 kurz nach Mittag bei der Polizei angerufen. "Im Rahmen einer dienstlichen Internetrecherche" sei er an besagtem 12. November unter anderem auf den Facebook-Account der Partei Offene Linke Ansbach gestoßen.Die US-Kaserne bezahlt Menschen dafür, dass sie "die Kommunisten aufklären". Immer noch! Und beim Dreck gegen die Linken suchen fand der Mann diese Facebookgruppe und das Posting und zeigte das an. Dienstlich. Nicht privat. Dienstlich! Der wird dafür bezahlt!
So und jetzt wollen wir doch sicher alle wissen, welche Art von Beweiswürdigung die da durchgeführt haben. Mehr als einen ausgedruckten Screenshot hat der Mann aus der Kaserne ja nicht geschickt. Hier ist, was die Anwältin des Beschuldigten sagt (leider in der taz, die ich nicht mehr verlinke):
„Grundlage eines Strafverfahrens ist es, dass die Staatsanwaltschaft die Schuld des Angeklagten beweist. Niemand hat geprüft, ob dieser Post tatsächlich existiert und von wem er verfasst worden ist“(Danke, Luke)
New hotness: Einschüchterung und Verfolgung, weil du als Journalist dich über die Verfolgung und Einschüchterung von Hasskommentaren lustig machst.
Und immer wieder ganz vorne mit dabei: Die Amadeu Antonio Stiftung. Hat von denen eigentlich schonmal jemand etwas positives gehört? Ich nicht. Wird sogar jedes Mal schlimmer. Jetzt (für mich) neu:
Er verabschiedet sich von seinen Zuschauern mit den Worten, er "rufe jetzt mal bei Frau Kahane an" – der Vorstandsvorsitzenden der Stiftung – "die ist ja für jeden Tipp dankbar". Damit spielt er auf die Stasi-Vergangenheit Kahanes an, die im Alter von 19 Jahren von dem DDR-Spitzeldienst angeworben worden war.Wait, what?!
Na da wäre ja mal interessant, was die Stiftung dazu sagt.
Und nun ratet mal. Kommt ihr NIE drauf!
Kuratoriumschef Zick verweist in seinem Brief an das ZDF darauf, dass die Stiftung wegen der Stasi-Vorwürfe selbst Anfeindungen ausgesetzt ist – vor wenigen Monaten klebte die völkische Identitäre Bewegung diffamierende Flugblätter mit der Aufschrift "Sie betreten den Überwachungsstaat" an den Eingang. Die Stasi-Vergangenheit Kahanes sei detailliert aufgearbeitet und transparent, schreibt Zick. Ein Gutachten bestätigte nach Angaben der Stiftung, dass Kahanes Stasi-Mitarbeit keinem anderen Menschen geschadet hat.DIE SEHEN SICH NOCH ALS OPFER!
Natürlich! Rückblickend sonnenklar. Habe ich noch nie anders erlebt im SJW-Umfeld. Andere ganztägig mit Scheiße bewerfen aber sich selbst mit Vorschlaghammer und Brecheisen in die Opferecke vorprügeln. Ja nee, klar. (Danke, Florian)
Ich warne euch, das wird euch die Schuhe ausziehen!
Das ist eine von diesen Geschichten, … die sieht keiner kommen. KANN keiner kommen sehen!
Das Leistungsschutzrecht bringt nicht nur keine Einnahmen, die Verlage zahlen sogar drauf
Ich weiß! Un-fass-bar! Hätte sie doch nur vorher jemand gewarnt!
Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat das herausgefunden.
Die finden ja alles raus.
Ich zitiere mal:
Russland verdammt die neue Nato-Strategie in Osteuropa und kündigt Gegenmaßnahmen an. Der Kreml verkennt: Wenn er die Ängste seiner Nachbarn ignoriert, treibt er sie in die Militärallianz.Ja, richtig gelesen! Schuld an der Nato-Expansion ist … Putin!
Also jetzt wo sie es so sagen, hätten wir da eigentlich auch selber drauf kommen können.
Ich gestehe, dass ich die Brillianz dieses Artikels nicht auf Anhieb gesehen habe. Für mich las sich das wie das ewig selbe Geschwurbel, was halt von erschütternd vielen weiblichen Kolumnisten immer so kommt. Ein paar gehässige Satzfetzen, die Männer sind alle doof, die Frauen sind viel schlauer, aber man lässt sie ja nicht, da müsste doch mal jemand was machen, wieso macht denn da niemand was. *gähn*
Und ich denke mir immer: MAN LÄSST EUCH DOCH GERADE MACHEN! Nutzt eure Chance für ein paar brilliante Einsichten, deckt Dinge auf, kitzelt meine Synapsen! Stattdessen? Mimimi winsel herumheul.
Warum müssen wir unsere Geheimdienst-Berichterstattung immer von Geheimdienst-Mascolo kriegen? Weil das sonst keiner macht! Das wäre eure Chance gewesen!
Aber mit dieser Kolumne hat sie es tatsächlich geschafft, dass der so von der Seite angepinkelte Thomas Fischer mit einer Gegen-Kolumne reagiert, die die Schlammsuhler vom ehemaligen Nachrichtenmagazin natürlich sofort rauskloppen. Inhaltlich genau so unnötig wie die Stokowski-Kolumne, auf die sie reagiert, aber bestimmt ganz großartiges Clickbait. Und da merkt man so richtig, wie sehr er sich geärgert hat, dass ihn, den honorigen Bundesgerichtshof-Richter mit langer Strafrechts- und Lebenserfahrung, hier irgendeine junge Frau, die vom Alter her seine Tochter sein könnte, in einer belanglosen Kolumne bei einer belanglosen Clickbait-Webseite anzupinkeln wagt.
Leider hat er damit das Gegenteil dessen erreicht, was er erreichen wollte. Plötzlich sieht diese belanglose Mimimi-Kolumne wie ein satisfaktionsfähiger Gegenspieler von Herrn Fischer aus. Und Herr Fischer lässt sich völlig ohne Not auf das Niveau von Internet-Mimimis herab und schreibt Sätze wie diese hier:
Nur am Rande: Was Frau Stokowski über die im derzeit bedeutendsten Strafprozess Deutschlands beschuldigte Frau Lohfink und die Äußerungen Fischers zu Berichten über Geldstrafen und berufliche Tätigkeiten von "Busenwundern" schreibt, muss nicht ernsthaft kommentiert werden. In der Beschränktheit des Gedankens lässt sich die Philosophin auch hier von niemandem überbieten. Nun mag man einer 1986 geborenen Expertin fürs Frau-Sein nicht übel nehmen, schon die allerersten Grundzüge etwa der menschenfreundlichen Kunst von Robert Crumb nicht verstanden zu haben. Es ist aber sehr anstrengend, sich mit solchen Menschen unterhalten zu müssen.Wahrscheinlich sollten diese Worte Frau Stokowski demontieren. Tatsächlich haben sie Herrn Fischer demontiert. Das war nicht nur unnötig, es war kontraproduktiv, und wenn Frau Stokowski es schafft, einen Bundesrichter dazu zu bringen, so einem Absatz zu Protokoll zu geben, dann hat sie gewonnen. Auf der nach oben offenen Böhmermann-Skala ist dieser Troll mindestens eine 8. Glückwunsch, Frau Stokowski!
Ich kann eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen an der Stelle. Ich hatte den Fischer da für souveräner gehalten.
Übrigens ist nicht alles schlecht an der Replik. Ganz am Ende steht das hier:
Am 7. Juli wurden übrigens zwei Täter von Köln verurteilt: der eine wegen sexueller Nötigung, der andere wegen in einer Gruppe begangenen Beihilfe zur sexuellen Nötigung. Beides war seit 1997 strafbar.Damit hätte man es auch gut sein lassen können.
Das finde ich ja mal ECHT krass. Bei einem Schuss kann man noch argumentieren, es sei Notwehr gewesen. Aber eine Bombe an einen Roboter kleben, damit in aller Ruhe (die bewegen sich eher gemächlich, solche Roboter) auf den Typen zufahren und dann den Kaboom-Knopf drücken?! Das finde ich keine Situation, in der man sich mit Notwehr verteidigen kann.
Na mal gucken, ob das überhaupt vor Gericht kommt, und was die Justiz dann entscheidet.
Man stelle sich mal vor, was das für ein Fluttor öffnet, wenn die damit durchkommen! Als nächstes nimmt die Polizei dann kleine Flugdrohnen, nicht so ein klotziges Gerät.
Update: Dutzende von Einsendungen sagen, dass ein Unfall auf dem Weg zur Arbeit doch als Arbeitsunfall zählt, aber die Versicherung das zahlt. Ich hielt genau das für das Merkmal, ob das ein Arbeitsunfall ist — ob der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer das dann zahlen muss. Und die Versicherung, die das zahlt, ist die des Arbeitnehmers. Hab ich dann wohl falsch verstanden.
Update: Oh, doppelt falsch verstanden. Das scheint doch die Versicherung des Arbeitgebers zu tragen dann.
Und alle: NEIN!!
DOCH!!!
OOOOOH!!!!
Ja aber echt mal, innovativer geht es ja wohl kaum!
Unfassbar. Money Quote:
Ein Landgericht stufte Sofort sogar als nicht "zumutbares Zahlungsmittel" ein – in dem Sinne, dass Händler Sofortüberweisung nicht als einzige Zahlungsweise ohne Zusatzkosten anbieten dürfen. Die Richter argumentierten unter anderem mit Sicherheits- und Datenschutzbedenken. Die Sofort GmbH betont jedoch, dass die Banken bislang keinen Nachweis für mangelnde Sicherheit bringen konnten und wirft ihnen "langjährige Verweigerungshaltung“ vor.Ja aber echt mal! Wer sagt denn, dass aus dem Flugzeug springen ohne Fallschirm unsicher ist? Es ist ja noch keiner dabei umgekommen! Wie? Nein, das liegt nicht daran, dass das niemand bei klarem Verstand macht!1!!
Ich stelle mir da ein Gerichtsverfahren vor. Jemand gibt denen seine PIN und TANs und die Kohle ist weg. Der Typ klagt, die Bank zeigt auf diese GmbH, die GmbH erklärt, bei Ihnen sei alles sicher, das Gegenteil müsse man erstmal nachweisen. Und dann? Wie weist der Kunde das dann nach? (Danke, Sebastian)
Erstens: Der Videomitschnitt eines Vortrags an der Uni Frankfurt, bei der Night of Science 2016 zum Fällen von unbeabsichtigtem Schusswaffengebrauch bei der Polizei. In dem Video zeigen sie ein Testvideo über Wahrnehmung, das in dem Mitschnitt stark ruckelt. Nehmt an der Stelle einfach die Youtube-Version.
Und hier noch ein Hinweis von einem schlecht gelaunten Sportschützen (?):
Die Handhabungssicherheit bei Polizisten ist unter aller Sau. Weiß nicht, wie es in NRW ist, aber hier in BY müssen die Polizisten 3 - 4 Schießtermine (einer davon Schießprüfung) pro Jahr absolvieren. Dazu haben sie insgesamt 150 Schuß. In NRW ist die Trainingssituation AFAIK schlechter als in Bayern. In Berlin findet wegen schadstoffbelasteter und maroder Schießstände so gut wie kein reguläres Training mehr statt.(Danke, Mark und Heiko)BTW: Ohne Schießprüfung darf kein Außendienst gemacht werden. Da man aber zu wenige Leute hat, schickt man auch Beamte auf die Straße, die ihre Waffen ungenügend beherrschen.
Zum Vergleich: Als Sportschütze muß man (behördlich vorgeschrieben) mindestens 12 - 18 Schießtermine pro Jahr im Schießbuch nachweisen können. Im Schnitt kommt ein durchschnittlicher Schütte aber auf wenigstens 25 - 30 Termine. Bei jedem Trainingstermin gehen im Schnitt 50 Schuß raus, vor und bei Wettkämpfen auch wesentlich mehr.
Sicher, behördlicher Waffeneinsatz unter Streß in der Öffentlichkeit ist eine andere Situation als ein Wettkampf. Trotzdem sind die meisten Polizeibeamten in Deutschland mMn nicht ausreichend an der Waffe qualifiziert - Sondereinheiten wie SEK, MEK, etc. mal ausgenommen.
Nach Angaben der Polizei hatte der Beamte die Waffe gezogen […] Bei der Verfolgung löste sich der Schuss."Euer Ehren, wir haben keine Ahnung, wie sich der Schuss lösen konnte! Alles, was ich tat, war, die Dienstwaffe aus dem Holster zu nehmen, zu entsichern, damit auf den Fliehenden zu zielen und den Finger auf den Abzug zu legen!1!!"
Ja, völlig unerklärlich, wie sich unter diesen Umständen ein Schuss lösen konnte!
Update: Ein Einsender schreibt, er habe in einer TV-Dokumentation gesehen, dass Polizeischusswaffen nicht entsichert werden müssen. Ein anderer Einsender schreibt, die Polizei in NRW habe eigentlich auf Walther P99 umgestellt, weil die eine Anti-Stress-Abschussvorrichtung haben, die man dann besonders stark drücken muss.
Update: Das "gezielt" stimmt so wohl nicht:
" ... löste sich durch die Dienstwaffe des hinterher eilenden Polizeibeamten ein Schuss in den Geländeboden unmittelbar neben dessen Füße."
Ein Ensender kommentiert:
Entgegen typischer US-amerikanischer Klischees aus Film und Fernsehen laufen deutsche Streifenpolizisten nicht zielend hinter einem Flüchtigen hinterher, sondern halten die Waffe nach unten. Eben aus dem Grund, weil sich beim Laufen unabsichtlich ein Schuß lösen kann. Die waren ja nicht vom SEK, wo sowas laufend (haha) trainiert wird.
Die Walther P99 hat ein Abzugsgewicht von 2000g. Leg mal deine Hand auf den Tisch und drück mit dem Zeigefinger auf eine Küchenwaage. Du wirst überrascht sein, wie schnell man ohne Mühe (als geübter Vieltipper) die 2000g erreicht.
Am zu hohen Stromverbrauch ändert das aber natürlich nichts.
Und die andere Entwicklung betrifft den PCIe-Stromverbrauch. Wie sich rausstellt, ist 75W nicht etwas die Schallmauer sondern der Default-Wert, und es gibt ein Protokoll zwischen Mainboard und Karte, bei dem das Mainboard ansagt, wieviel Saft die Karte ziehen darf. Wenn das Mainboard also sagt, 100W sind OK, dann ist das völlig in Ordnung, wenn die RX 480 80W zieht.
Ich denke mal, dass da jetzt aus Sicherheitsgründen die Drittanbieter 8-Pin-Stromstecker anbauen werden, Sapphire hat das ja auch schon angesagt.
Das ändert natürlich nicht das grandiose Totalverkacken von AMD an der Stelle. Wieso haben die das nicht sofort aufgeklärt, als diese Vorwürfe kamen?
Hier kamen noch ein paar Einsendungen an, dass das ja der profitable Mainstream-Bereich sei, und das sei wirtschaftlich schon klug, in dem Segment eine Karte anzubieten, zumal wenn die Nvidia so unter Preisdruck setzt. Das mag sein, leuchtet ein, und ich würde AMD es wünschen, dass die mal wieder schwarze Zahlen schreiben können. Aber es ist halt nicht die Karte, auf die ich gewartet hatte.
Update: Das mit dem Strom-Aushandeln stimmt so wohl auch nicht. Ein Einsender kommentiert:
da bin ich auch zuerst drauf reingefallen:
Was in der "PCI Express® Base Specification Revision 3.0" steht, liest sich so wie bei Dir geschrieben, aber wenn man die "PCI Express® Card Electromechanical Specification Revision 3.0" liest, relativiert sich das wieder, da scheinbar das Mainboard bei dem Slot Power-Wert die zusätzlichen Stromanschlüsse mit einrechnet.
Das Problem an der Stelle ist, dass die PCI/PCIe-Specs nicht frei zugänglich sind, und man sich die zusammen klauen muss als Normalsterblicher ...
Wenn die Politik also Altöl zu verklappen hat, dann wäre jetzt der Zeitpunkt.
Achtet bitte mal darauf, was gerade so an euch vorbei scrollt.
Interessante Kandidaten wären:
Meiner Wahrnehmung nach war das kein Thema bei Brexit, aber vielleicht habe ich das bloß übersehen.
Von der demographischen Verteilung her, war die überwiegende Mehrheit der Brexitbeführworter Rentner und finanziell Schwache; 60% der unter 25-jährigen waren für einen Verbleib. Wenn es zu dem zu erwartenden wirtschaftlichen Abschwung kommt (und sei es nur weil die ausländischen Investionen wegen der Unsicherheit heruntergefahren werden), dürfte Großbritannien ein ganz anderes Immigrationsproblem bekommen: nämlich ein negatives. Ähnliches hat man ja schon in Spanien sehen können, eventuell sprechen die Krankenschwestern in den hiesigen Krankenhäusern in ein paar Jahren englisch statt spanisch (ich war in den letzen ein paar mal in einem KH und da ist das wirklich aufgefallen)
Die Präsidenten der EU-Institutionen machten zugleich deutlich, dass Großbritannien bei künftigen Abkommen als Drittland behandelt wird. Befürworter eines britischen EU-Austritts hatten im Wahlkampf gesagt, dass das Königreich Sonderkonditionen in Brüssel herausschlagen könne.Und im Hintergrund hört man ein *plopp*, als die Träume der Briten zerplatzen.
Walkers Shortbread und Whisky zählen nicht, die kommen aus Schottland.
Hier ist eine Übersicht. Über die Hälfte der Exporte der Briten gehen in die EU. Wenn die EU Zölle auf Güter aus Großbritannien erhebt, wäre das verheerend. Umgekehrt wäre es natürlich auch doof für Deutschland, wenn die Briten Zölle auf Importe aus der EU erheben würden.
Mein erster Gedanke war, dass die Briten das mit den Zöllen machen werden müssen, denn ihre Handelsbilanz ist negativ. Die kaufen mehr als sie verkaufen. Wenn sie das einrenken wollen, müssen sie die Inlandsquote verbessern. Dafür sorgen, dass die Leute wieder selber Dinge herstellen, und dass sie bevorzugt Güter aus dem eigenen Land kaufen.
Das Mittel dafür wären Zölle auf Importe.
Aber dann würde natürlich auch die EU Zölle auf Güter aus Großbritannien verhängen. Das ist alles nicht so einfach.
Der Grund, warum ich das anspreche: UKIP findet, die EU sollte aus Eigeninteresse den Briten zollfreien Zugang zum EU-Binnenmarkt eröffnen. Begründung:
Neil Hamilton, from UKIP’s national executive committee, told BBC Radio 4 today that it was in the EU’s interest to make that happen following the vote to leave the bloc “because we have a huge trade deficit with them.”
Mit anderen Worten: Wenn die Deutschen jemals ihre Schulden zurückgezahlt kriegen wollen, müssen sie uns zollfrei exportieren lassen.
Jetzt haben die gehört, dass Trump nächste Woche zu Besuch kommen will, und das zum Anlass genommen, rundherum mexikanische Fahnen zu hissen :-)
Aus diesem Grunde: Das China-Blog der BBC vergleicht das Journalismus-Interface Chinas und des Westens und kommt anhand einer Rede von US-Außenminister John Kerry zu dem Schluss, dass beide Seiten ihre "Journalisten" genau so "managen". Nur sind die Chinesen ehrlicher im Umgang damit.
Money Quote:
Add this all together and it is not hard for China's leaders to think: "Well, there you go. Why should we behave any differently to anyone else? What's more, we understand the need to control the press. The difference is that we don't pretend that we're not doing it."
In der französischen Presse wird die Sache komplett anders dargestellt als von dir (180° anders). Dort wird mehrfach über Verurteilungen im Eilverfahren gegen englische Hooligans berichtet, inklusive Einreiseverbot und Stadionverbote. Auch ein französischer Hooligan muss ein Jahr ins Gefängnis, ohne Bewährung!Wieso ist denn das dann in unseren Medien so ein Thema mit den russischen Fans, wenn die sich anscheinend nicht mal krass genug daneben benehmen, um vor Ort verhaftet zu werden?!Kein einziger russischer Hooligan, der in Marseille an den Krawallen beteiligt war, wurde bislang strafrechtlich belangt (anscheinend wurde noch nicht mal einer verhaftet).
Ich kann also wirklich keine anti-russiche Verschwörung erkennen. Wenn überhaupt stellt sich die Frage, wie die in Frankreich angesichts der Krawallen noch unbehelligt herumlaufen und sich von Spielort zu Spielort weiterprügeln können…
Update: Der Einsender legt nach:
Also meine Einsendung war jetzt nicht so gemeint, dass die französische Presse das so interpretiert, dass die Russen sich dort nichts zu schulden haben kommen lassen, eigentlich im Gegenteil. Es scheint schon ziemlich offensichtlich, dass die Russen vermutlich noch härter und krasser vorgingen. Sie ließen sich halt nur nicht so einfach erwischen bzw. die Polizei war nicht gut genug, um sie zu verhaften (was ja auch in der deutschen Presse wie z.b. in deinem Ursprungslink kritisiert wurde).
Im Libération-Artikel, den ich dir geschickt habe, ist zum Beispiel davon die Rede, dass die Russen extrem trainiert, koordiniert und gut vorbereitet waren. Sie haben zum Beispiel nicht den Fehler gemacht in Marseille am Flughafen zu landen, auf den sich der französische Sicherheitsapparat vollkommen konzentriert hat (in Sachen Einreisechecks, Kontrollen, Tätererkennung ex post durch Videokameras, etc.).
Was ich in England, wo ich wohne (lese aber viel französische Presse privat), so in ein paar Londoner und Gesamtbritischen Blättern bemerkt habe, ist dass die Presse hier die Engländer viel weniger hart ran nimmt als die französischen Hooligans (die laut der lokalen Presse hier anscheinend gezielt die Engländer provozierten), oder auch die Russen.
Ich denke also, dass es einen Tenor in der gesamten westeuropäischen Presse gibt der sich über die russischen Fans aufregt, aber eben auch sehr begründet und eher darauf fußend, dass die Leute es so wahrnehmen, dass die Russen sich noch krasser daneben benommen haben, aber eben keiner belangt wird. Selbst die, die korrekterweise davon ausgehen, dass sich sowohl Russen, Engländer als auch Franzosen daneben benommen haben, können sich halt darüber aufregen, dass nur die Engländer und Franzosen belangt werden.
Jemand anderes kommentiert in die selbe Richtung:
Bei uns in der Schweiz tönt die Presse so: Die Russischen Schläger waren trainiert und organisiert, im Gegensatz zu den Briten, die vor allem betrunken waren. Weil sie zu hart für die nicht darauf vorbereitete Polizei waren konnten sie (bei den Krawallen) vorerst nicht festgenommen werden. Sie haben sich also zu krass benommen, nicht „nicht krass genug“.
First they ignore you. Then they ridicule you. And then they attack you and want to burn you. And then they build monuments to you.
Der wird gerne Gandhi zugeschrieben, aber er kommt von einem Parteitag der Textil-Gewerkschaftler in den USA (als es die noch gab). Auf dieser Skala ist Max Schrems mit seinem Facebook-Kreuzzug bei "sie bekämpfen dich" angekommen. Die US-Regierung hat den irischen High Court offiziell gebeten, vor Gericht auf der Seite von Facebook angehört zu werden.
Fragen wir doch am besten mal jemanden, der sich mit sowas auskennt!
Spoiler:
Begründung 1: Die "Istanbul-Konvention" (Art. 36) verlangt das.Und dann führt der Autor noch in Ruhe aus, dass die ganzen Handlungen in Köln alle nach bestehendem Recht schon strafbar waren. Aber die Strafbarkeit natürlich nichts nützt, wenn die Polizei nicht eingreift und die Täter unerkannt entkommen lässt.Antwort: Falsch. Sie verlangt nichts dergleichen.
Begründung 2: Die BGH-Rechtsprechung ist zu lasch. Sie "verlangt", dass Opfer von Sexualdelikten "sich wehren", stellt hohe Hürden auf, erfasst Nötigungen in einem "Klima von Gewalt" nicht.
Antwort: Falsch, trotz ständiger Wiederholung, selbst durch das für den Bundesgerichtshof zuständige Ministerium, das seinem eigenen Obersten Gerichtshof in selten erlebter Penetranz notorisch in den Rücken fällt.
Begründung 3: "Köln hat uns die Augen über die Lücken geöffnet."
Antwort: Nicht nur falsch, sondern auch blöd. "Köln" steht nicht für den Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht, sondern für den im Januar 2016 anstehenden Paradigmenwechsel im Migranten- und Flüchtlingsrecht.
Für mich persönlich war der Wendepunkt, als ich Jakes überspezifisches Dementi sah. Ich hatte das als Update an meinen letzten Beitrag dazu drangehängt. Dort schreibt Jake, er habe "sich keine kriminellen Übergriffe zu Schulden kommen lassen". Dieses Wort, kriminell, an der Stelle, das sagt mir, dass er die Übergriffe nicht bestreitet, aber sie für nicht so schlimm hält, jedenfalls nicht für Straftaten. Das mag daran liegen, dass das angeblich so schwache Sexualstrafrecht in Deutschland in den USA so eine Art Mem bei Diskussionen über Vergewaltigungen ist. So ala "in Deutschland wäre das nicht strafbar". Ich halte es für möglich, dass Jake das ein paar Mal gehört hat, und als er dann in Deutschland war, hat er das halt gemacht.
ALLERDINGS gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Bis eine Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, die Polizei ermittelt und ein Richter ihn verurteilt hat, ist Jake unschuldig.
Was mich gerade an dieser Geschichte richtig auf die Palme bringt, ist dass das Tor-Projekt Jake anscheinend 2015 schon mal suspendiert hat wegen Vorwürfen in diese Richtung. WTF? Und sie sagen niemandem was?!
Und während wir hier über Jake diskutieren, passiert in den USA das hier: Ein Sportler an der Elite-Uni Stanford vergeht sich an einer bewusstlosen Frau, kriegt nur 6 Monate Gefängnis. Die US-Presse regt sich jetzt über seinen Vater auf, der zu Protokoll gab, er fände schon die 6 Monate viel zu viel, sein Sohn habe ja bloß "20 minutes action" gehabt und überhaupt sei die Frau ja bewusstlos gewesen und habe gar nichts mitgekriegt. Das ist natürlich völlig absurd, aber ich finde, man muss den Vater hier in Ruhe lassen. Es geht um seinen Sohn, da handelt kein Vater rational. Von den 6 Monaten muss dieser Vergewaltiger nur 3 tatsächlich hinter Gitter. Das erscheint mir in der Tat ein viel zu geringes Strafmaß. Zum Vergleich: In Großbritannien ist die durchschnittliche Strafe für Vergewaltigung 8 Jahre Knast. Für die USA finde ich gerade nur Zahlen aus den 90er Jahren, da waren es 11 Jahre Knast (davon aber nur die Hälfte tatsächlich hinter Gittern bei guter Führung).
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich entsetzt bin, dass a) in dieser ach so zivilisierten Welt Vergewaltigung überhaupt noch ein Problem ist, dass es dort b) so eine Drei-Affen-Kultur gibt und niemand Anzeige erstattet und c) dass Kinder aus gutem weißen Hause dann bevorzugt werden. Wo sind wir den hier bitte!? Mehrere der Vorwürfe gegen Jake beziehen sich auf eine Hotellobby 20m vom CCC-Kongress entfernt. Das müssen Dutzende von Zeugen gesehen haben! Und KEINER sagt was!? Wir haben auf dem Congress Security, die hätte Jake gewaltsam vom Gelände entfernt, wenn jemand was gesagt hätte. Was zur Hölle?! Und die fragen sich jetzt, was sie falsch gemacht haben, dass die Opfer ihnen nicht genug Vertrauen entgegen bringen in so einer Situation. Auf allen Seiten nur Verlierer bei der Story.
(Den Begriff der Rape Culture lehne ich immer noch ab, weil er die guten Menschen beschmutzt, die bereit standen um einzugreifen, und denen niemand was gesagt hat)
Und als sie schonmal dabei waren, haben sie auch gleich für Minderjährige die Strafen auf Erwachsenenniveau angehoben.
Allerdings ist das Alter, ab dem jemand zustimmen kann, 18 (was die ersten Liebesbeziehungen von Jugendlichen kriminalisiert) und in Extremfällen gibt es sogar die Todesstrafe. Nach der aktuellen Gesetzgebung sind anscheinend Frauen als Täter ausgeschlossen, und in der Ehe gibt es nach deren Rechtssystem auch keine Vergewaltigung.
Warum erzähle ich das? Weil ich mal auf einen Umstand hinweisen will.
In Indien gibt es offiziell pro Jahr 24000 Vergewaltigungen. Aktivisten sprechen von einer Dunkelziffer von 90%, das wären also tatsächlich 240000 Vergewaltigungen pro Jahr. Bei einer Bevölkerung von 1,2 Milliarden Menschen.
In Deutschland gibt es jährlich knapp 7500 Fälle von Vergewaltigung, plus jeweils knapp 50000 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Mit Dunkelziffer kommen wir in Indien also auf 0.0002 Fälle pro Einwohner, in Deutschland ohne Dunkelziffer (dafür aber die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung eingerechnet) auf 0.00071875 Fälle pro Einwohner.
Und WIR wagen es, den Indern Vorhaltungen zu machen?
Wartet, wird noch schlimmer.
Die Verurteilungsquote ist 25% in Indien. In Deutschland werden jährlich nur in knapp 1400 Fällen Anklage erhoben und die führen in knapp 1000 Fällen pro Jahr zu Verurteilungen. Diese Zahlen beziehen sich allerdings nur auf die 7500 Vergewaltigungen pro Jahr. Wir haben also eine Verurteilungsquote von 13% (Indien: 25%)
Die Uno schätzt übrigens die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen in der westlichen Welt auch auf ca 90%.
Ich beteilige mich seit einigen Jahren an der Konzeption und Durchführung von diversen Führungen und Workshops für Schüler zum Thema Antike. Das Feld ist sehr groß und wird natürlich von mehreren Studenten aus Eigeninitiative getragen.Mittlerweile stehen wir nur vor dem Problem, dass uns der Nachwuchs an jungen Studenten fehlt, der diese Arbeit weiterführt. Die Meisten von Uns haben nun schon ihre Abschlüsse und werden innerhalb des nächsten halben Jahres keine Führungen mehr absolvieren können.
Trotz Unterstützung der Dozenten konnten wir bislang keine neuen Studenten für diese Arbeit gewinnen, obwohl Museumsarbeit ein wichtiger Aspekt der Archäologie ist. Auf Anfrage kommt meistens nur eine Ablehnung, weil man mit dieser Arbeit weder eine Prüfung noch ein Seminar ersetzen kann. Es ist eine freiwillige Arbeit, die zwar mit einer Art Praktikumszeugnis belohnt wird, jedoch nicht innerhalb des Studiums abgerechnet werden kann. Es fehlt allgemein an Bereitschaft, sich auch nur eine Stunde in der Woche mit etwas zu beschäftigen, was nicht direkt mit dem Studium zu tun hat. Durch die Einstellung der jüngeren Studenten, bloß nicht mehr zu machen, als gefordert wird, steht das Projekt, welches von Schulen aller Art bislang sehr gut aufgenommen wurde, kurz vor dem Ende, da der Nachwuchs fehlt.
Zudem gibt es derzeit Beschwerden, dass einfache Grundkenntnisse, wie das Lesen von Karten und Plänen und auch kritisches Lesen von Literatur, nicht vorhanden sind. Man ist im Prinzip schon so weit mit dem Bildungssystem, dass selbst philosophische Randfächer bald Aufbaukurse brauchen, damit die Studenten ein akzeptables Niveau bekommen.
Das, was derzeit von den Schulen kommt, scheint sich in meinen Augen nur sehr eingeschränkt für ein Studium zu eignen. Es gibt sicherlich eine Menge Studenten, die alles bewerkstelligen können und mit Freude an ihrem Fach auch freiwillige Arbeiten erledigen. Aber der Konsens ist bisher, dass die jüngeren Jahrgänge kaum noch zu etwas taugen.
erinnerst du dich noch daran, wie gerne und gut über die USA gelästert wurde? Als es hieß "unfassbar, aber an den Unis in den USA sind Leute, die kaum lesen und schreiben können"? Gerade auch bei den Sportlern wurde ja gerne mal alles durchgelassen, aber auch sonst wollte man lieber mal die Uni-Images besser gestalten als die Leute durchfallen zu lassen. Bis auf die Eliteunis war das eher anders.Aber diesen Trend sehe ich seit Jahren auch in D - besser zig erfolgreiche Absolventen als zig durchgefallen und so wird eben abgesenkt, was das Zeug hält, das beginnt in den Schulen und zieht sich dann weiter. Am Ende hat man dann Leute mit einem Studium, bei denen viele trotzdem abwinken weil sie sagen "bringt nichts".
Übrigens kannst du die gleiche Misere bei bestimmten Bildungsträgern sehen, die mit der Arge zusammenarbeiten, ich war ja selbst in so einer, da wurde geschönt, was nur ging damit bloß keiner das Ganze nicht schaffte. Denn dann hätte man sich ja mal mit dem ganzen Institut beschäftigen müssen und fragen müssen, was ggf. schiefläuft.
Bei der Englischprüfung sollten wir Wirtschaftsfragen beantworten, dem Prüfer hat es für eine 1 gereicht, wenn man ihm auf Englisch anrüffelte weil man keine Zeit gehabt hat um zu lernen und sowieso viel zu gestresst ist usw.
Bei der Stenoprüfung haben wir drei Wochen vorher begonnen, genau den Brief, der nachher bei der Steno- und Maschineschreibprüfung erst diktiert und per Steno aufgenommen und dann per Schreibmaschine getippt wurde, zu üben. Und zwar nur noch diesen Brief.
Es wurde dann auch nicht mehr geprüft, wer was in Steno geschrieben hatte, also ob man tatsächlich nun stenographiert hatte. Da die Prüferin den Brief extra langsam diktierte, hätte man ihn theoretisch auch in Langschrift aufschreiben können.
So hatten am Ende alle gute Noten, gerade auch im Bereich Englisch. Es gab eine zusätzliche IHK-Prüfung Wirtschaftsenglisch und da fielen dann doch etliche durch, was dann aber auf die IHk geschoben wurde. Da das Spracheninstitut, das die Ausbildung durchführte, bekannt war, gab es danach Schwierigkeiten, einen Job zu bekommen da es bei vielen schon hieß "oh mann, nicht von denen, die Leutchen, die daher kommen, können ja gar nichts".
Ich befinde mich in den letzten Zügen meines Ingenieurs-Masterstudiums an einer FH. Der Bachelor (an der gleichen FH) war "interdisziplinär" ausgelegt und kratzte an 3 Fachbereichen (hauptsächlich Informatik). Was mir dabei auffiel war zunächst, dass ich bereits in den ersten Semestern Prüfungen bestand, die ich eigentlich nicht hätte bestehen können. Studenten wurden immer irgendwie durchgezogen. Das geht soweit, dass einer unserer Professoren schon von vornherein sagte:"Keine Angst. Der Notenspiegel in dieser Veranstaltung ergibt immer eine perfekte Gauß-Kurve zwischen 1.0 und 4.0."
Und das zog sich dann durch sämtliche Bachelor-Semester. Hätte ich meine Thesis selbst bewerten müssen wäre sie mit Sicherheit schlechter bewertet worden.
Zum Beginn des Masterstudiums dachte ich noch, dass das Niveau deutlich ansteigt. Das Gegenteil war der Fall. Wenn die Hochschule nur 5 Studenten im Master-Studiengang hat, wollen die natürlich alle durchbekommen. Also wird das Niveau soweit gesenkt, das alle bestehen und vor allem auch gute Noten haben.
Das merken die Studenten (mich eingeschlossen) logischerweise auch und strengen sich weniger an, werden faul. Die Durchschnittsnoten werden wieder schlechter und … na ja, ich denke man weiß wo das hin führt.
Letztenendes fühle ich mich nach keinem meiner Abschlüsse (Schule, Bachelor, kommender Master) dazu bereit, auf dem, im Arbeitsmarkt für den jeweiligen Abschluss, geforderten Niveau zu arbeiten. Auf dem Papier habe ich tolle Abschlüsse, aber ich habe nicht das Gefühl irgendwas davon wirklich gut zu können (selbst wenn auf dem Papier 1,0 steht).
Das einzige wo ich selbstbewusst in den Arbeitsmarkt einsteigen wollen würde wäre mein Ausbildungsberuf und das auch nur aufgrund der praktischen Erfahrung. Aus Schule und Hochschule habe ich meinem persönlichen Gefühl nach keine fundierten Kenntnisse mitgenommen.
Update: Und noch ein Nachschub:
Ich hatte Interdisziplinarität erwähnt, aber nicht erläutert warum ich das für wichtig halte.
Durch allgemein sinkendes Niveau in fast allen Veranstaltungen und die Interdisziplinarität bleibt in der Regelstudienzeit keine Zeit für irgendeinen Tiefgang. Alles wird mal angeschnitten, aber für Details fehlt die Zeit. Dadurch auch das Gefühl, nicht das geforderte Niveau des Arbeitsmarktes zu erreichen.
ich war bis vor kurzem wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Universität. Du schreibst, es werden nun intensive Brückenkurse benötigt um das Studium zu absolvieren. Aus der Informatik kann ich dir versichern: das ist gar nicht nötig.Die Lösung liegt auf der Hand. Das Niveau in der universitären Ausbildung wird einfach gesenkt. Das hat hauptsächlich zwei Gründe: Der erste ist die "Durchfallrate". Von "ganz oben" wird den Professoren nahegelegt, dass XY Prozent Absolventen pro Semester abschließen sollten (der Richtwert hier ist mir leider unbekannt), da in der Industrie Fachkräftemangel herrscht. Das wirkt sich drastisch auf das Niveau der Prüfungen und der Vorlesungen aus. Der zweite Grund ist die Einstellung der Studenten: Diese beschweren sich wo es nur geht---dies sei zu schwer, das sei unzumutbar. Das geht soweit, dass, aufgrund der jungen Studenten, Eltern beim Professor vorsprechen. Professoren machen sich nur mehr Arbeit, wenn sie hier nicht nachgeben oder bekommen schlechte Evaluationen, die immer mehr an Gewicht gewinnen.
In Gesprächen mit einigen Industriepartnern zeichnet sich das deutliche Bild ab, dass der Fachkräftemangel mit Bachelorabsolventen nicht gestillt werden kann, da diese nicht qualifiziert genug sind. Aber noch deutlicher ist die Aussage, dass selbst Masterabsolventen zunehmend mehr Betreuung und zusätzliches Coaching bräuchten.
Update: Ein anderer Einsender widerspricht:
ich war selbst bis vor einem Jahr WiMi an der Informatik der FU in Berlin und habe mehrere Lehrveranstaltungen betreut u.A. Rechnerarchitektur. Gearbeitet habe ich da seit 2008. Ich weiss nicht von welcher Uni der Kollege kommt den Du zitierst, aber ich kann die Erfahrung überhaupt nicht bestätigen. Es gab bei uns keine Anpassungen der Lehrinhalte an irgendwelche Quoten. Während meiner Zeit wurde der Stoff kein einziges mal verändert und während der 6 Jahre sind die Durchfallerquoten statistisch nahezu unverändert gewesen. Deutlich war immer, das soziale Herkunft ein Riesenfaktor ist - die überdurchschnittlichen Studenten kamen fast immer aus Akademikerhaushalten ohne Migrationshintergrund.
Das Gemotze über Bildung ist schon immer sehr populär, aber ich würde da gern mal echte Zahlen sehen als Anekdoten zu hören. Meine These wäre, das sich da makroskopisch überhaupt nicht viel verändert.
zu dem Vorgehen bei Aufnahme Vergewaltigungsanzeigen.Ich selbst arbeite im Bereich Betrug (Internetkriminalität). Kann Dir also keine expliziten Hinweise zu den Fragen geben, aber es gibt keinen festen Fragenkatalog, welcher abgearbeitet wird. Das würde auch nicht funktionieren, da solche Vernehmungen dynamisch sind und sich entwickeln.
Die Beamten, welche mir dem Delikt betroffen sind, wissen, welche Fragen für den Sachverhalt wichtig sind und so werden diese während der Vernehmung eingestreut.
Es gibt also kein Schema F, welches man abarbeitet, sondern es ist situationsbedingt.
Wir bekommen täglich die ungefilterte Lage unseres Revierbereiches zu Gesicht und stellen dabei fest, dass ca. 60-70% (geschätzter Wert) aller Vergewaltigungsanzeigen gelogen sind. Trotz dessen wird jede Anzeige mit dem nötigen Feingefühl behandelt. Denn es könnte eine echte Vergewaltigung vorliegen und die Traumatas dieser Menschen möchte man nicht verstärken sondern diesen helfen.
Ich bin seit ca. 23 Jahren dabei und muss sagen, die Mehrzahl der Polizisten wollen wirklich den Menschen helfen. Nicht weil es der Job ist, sondern weil man sich diesen Beruf aus diesem Grund ausgesucht hat – Menschen zu helfen.
Nur leider ist es so, dass die Idioten im Gedächtnis bleiben und man sich über einen Arschlochpolizisten am ehesten bei den Kumpels „auskotzt“.
Na klar! Sie machen das Kurrikulum leichter! (Achtung: Dieser Artikel macht ganz schlechte Laune; Betäubungsmittel und aufmunternde Musik bereithalten)
Ist ja auch klar. Wie jeder weiß, lernt man ja in der Schuld für den Abschluss. Nicht damit man am Ende was kann.
Unter seinen Kollegen im Bezirk sei es „unstrittig, dass der Schwierigkeitsgrad streng monoton fallend ist“. Ganze Themengebiete seien gestrichen worden: „Sinus und Cosinus kommen in der Analysis in Funktionsuntersuchungen nicht mehr vor, auch keine Logarithmen in der Analysis, und auch nicht gebrochen rationale Funktionen“.Natürlich sind diese Abiturienten dann nicht Uni-fähig und brauchen jedes Jahr umfangreicher werdende Brückenkurse, um das in der Schule wegreformierte Material schnell-schnell nachzuholen. Eine Schande.
Die ganzen furchtbaren Details gibt es in diesem Schreiben eines Fachbereichsleiters Mathematik an einem Berliner Gymnasium. Money Quote daraus:
Im Zuge der Aufregung um PISA habe ich oft bemängelt, dass es nur noch um „employability“ und nicht mehr um eine umfassende Bildung ginge, sodass Humboldt seine Rotationsgeschwindigkeit im Grabe nicht mehr im Griff hat. Inzwischen fürchte nicht nur ich, dass selbst „employability“ nicht mehr erreicht wird.Ich sehe sie so richtig vor mir, die ganzen alten abgehalfterten Rechtsanwälte und Lehrer im Parlament und die Beamten in den Behörden, wie sie sich denken: Hey, das hier braucht man für meinen Sesselfurzer-Job hier nicht, das kann ruhig weg. Sinus? Cosinus? Hat keine Anwendung im Juristenalltag. Was hat das also im Mathe-Abitur verloren?!
Und so trainieren wir die Überflüssigen von morgen. Ist ja auch politisch gewollt. Wenn die alle was könnten, die Schulabgänger, dann würden sie den ganzen alten Leuten die Jobs streitig machen. Und was machen wir dann mit denen?
Rentner sind bald die Mehrheit in Deutschland. Seit dem liegt der Fokus nicht mehr auf der Jugendarbeitslosigkeit, die nach Strich und Faden wegignoriert und mit Lügen von angeblichem Fachkräftemangel wegbehauptet wird, sondern es geht jetzt um die Alten. Die sollen um Gottes Willen ihre Jobs behalten und bloß nicht zu viel Freizeit kriegen. Nicht dass die merken, dass wir ihnen keine Renten mehr auszahlen können!
Übrigens, wer sich jetzt denkt, hey, ist bloß Mathe, gibt ja noch andere Fächer. Für den habe ich das hier:
Gleichzeitig weisen sie aber darauf hin, dass die Mathematikarbeit überhaupt noch die letzte echte Hürde sei: „Die Englischklausur kann man zumindest auf dem Niveau der Berufsbildungsreife bestehen, ohne ein Wort Englisch zu können“, sagt ein Englischlehrer mit Hinweis auf die Aufgaben zum Ankreuzen.Wait, what?!
Hier hat das jemand probiert. Ergebnis:
State Department Blocks Release Of Hillary Clinton-Era TPP Emails Until After The Election
Das State Department ist das Außenministerium. Hillary Clinton war Außenministerin.
Zu den Vergewaltigungsvorwürfen kann ich nichts sagenaufgemacht, damit auch wirklich dem letzten Lesekompetenz-Durchfaller klar ist, dass sich das Folgende auf die anderen Vorwürfe bezieht.
Dass die anderen Vorwürfe in dem verlinkten Tor-Artikel nicht vorkommen, liegt daran, dass ich diesen Pranger nicht verlinken will. Pranger sind Scheiße und ich spiele so etwas keine Aufmerksamkeit zu. Selbst wenn die inhaltlich Recht haben, und zwar auch mit den Vergewaltigungsvorwürfen, was ich nicht ausschließen kann.
Die Frage der Stunde sollte nicht sein, wer jetzt an was Schuld hat, sondern was wir an den Prozessen in der Community verbessern können. Wie können wir in Zukunft dafür sorgen, dass niemand glaubt, er müsse einen anonymen Internet-Pranger aufmachen, weil die anderen Optionen alle nicht wirken?
Zu den anonymen Anschuldigungen sind jetzt auch noch welche mit Namen dran gekommen, von Nick Farr. Nick hat jahrelang auf dem Congress und dem Camp mitgeholfen und ist in der Szene wohlbekannt und geschätzt. Nick wirft Jake jetzt Bullying vor und sagt, dass er deswegen nicht mehr zu den Congressen gekommen ist. Das hat mich relativ stark mitgenommen, weil ich nicht verstehen kann, wieso ich das jetzt Jahre später in so einem Kontext hören muss und nicht schon vorher. Nick sagt, er habe mit den Leuten gesprochen, denen er vertraut hat, und die hätten ihm nicht geholfen. Nicht nur das, die haben das auch unter Verschluss gehalten, den Buschfunk hat es nicht erreicht und bei mir kam es nie an.
Ob das jetzt inhaltlich stimmt oder nicht, ist nicht so einfach zu beantworten. Ich kenne Nick ungefähr so gut wie ich Jake kenne, ein paar Mal getroffen und unterhalten, eher aus der Ferne. Nick schien mir immer ein netter Kerl zu sein. Und dass er sich mit seinem Namen hinter seine Vorwürfe stellt, macht sie natürlich gleich viel glaubwürdiger. Aber es bleiben erstmal Vorwürfe, und solange ich da keinen Einblick habe, was wirklich passiert ist (und leider sind beispielsweise die Drohzettel aus seinem Hotel verloren gegangen und liegen nicht mehr als Beweismittel vor), kann ich das auch nicht intrinsisch höher bewerten als Jakes Unschuldsvermutung.
Ich ärgere mich gerade über zwei Dinge. Erstens über mich selbst, dass meine erste Reaktion ist: Der Jake ist doch schon immer ein Arschloch, habt ihr das nicht gemerkt? Das stimmt zwar und ist in diesem Fall auch richtig, aber was wenn der nächste ein freundlicher, wohlgekleideter, beredter Mensch ist? So jemand wie Nick Farr? Das kann man nicht immer vorher erkennen.
IN DIESEM FALL hätte man es vorher erkennen können, und meine Äußerungen stehen daher. Aber das Problem ist ja ein tiefer sitzenderes.
Die andere Sache, über die ich mich ärgere: Dass ich Jake das gönne, dass er bei Tor rausfliegt. Und ich weiß genau so wenig wie ihr, was an diesen Vorwürfen dran ist. Ich rede hier von der Unschuldsvermutung, aber emotional kann ich mich da selber nicht dran halten.
Ich bitte daher alle darum, diese konkreten Vorwürfe von "ich fand Jake schon immer doof" zu trennen, denn das scheint mir in der Community gerade Tenor zu sein. Einige Leute fangen jetzt an, Schmutz gegen Jake zu sammeln, der mit diesen Vorwürfen nichts zu tun hat.
Ich persönlich kann mit "der hat mich emotional ausgenutzt" als Vorwurf nichts anfangen. Zum Ausnutzen gehören immer mindestens zwei. Einer, der ausnutzt. Einer, der sich ausnutzen lässt. Und dann noch n Zuschauer, die nicht eingreifen. Jeder davon hat eine Verantwortung bei sowas. Man kann das nicht jahrelang geschehen lassen und dann mit dem Finger zeigen.
In einigen Mails kam das Argument, was denn sei, wenn man nicht weggehen kann, beispielsweise weil das der Arbeitsplatz ist. Mein Rat: GERADE DANN muss man weggehen. Das ist deine Lebenszeit! Die gibt dir keiner wieder, wenn du die so einem emotionalen Vampir opferst! Und da kannst du auch danach niemandem die Schuld zuschieben als dir selbst. Wenn du schon dir selbst gegenüber nicht genug Wertschätzung und Respekt aufbringen kannst, um dich aus solchen Situationen zurückzuziehen, wie kannst du es dann von Außenstehenden erwarten?
Das liegt vielleicht an meiner Sozialisierung und meinen Erfahrungen bisher, aber ich habe Schuldzuweisungen immer als Abwehrhandlung erlebt, mit denen jemand von seiner eigenen Verantwortung in der Sache ablenken wollte.
Zusammenfassung: Die Lage ist komplex und schwierig zu beurteilen. Lasst uns bitte von den Schuldzuweisungen wegkommen und gemeinsam überlegen, was man in Zukunft machen kann. Lasst uns überlegen, wie wir in Zukunft dafür sorgen können, dass sowas ohne Internetpranger geklärt werden kann.
Update: Eine Sache noch. Ich schreibe häufig, man soll halt zur Polizei gehen, und da kommt dann jedesmal der Hinweis, ich wisse nicht, wovon ich spreche, weil die Polizei in solchen Fällen total versagt und niemandem weiterhilft. Weiß ich. Trotzdem. Gerade dann ist es wichtig, dass die Statistik entsprechend aussieht. Wenn wir nicht hingehen, dann steht in deren Statistik, dass sowas nicht vorkommt, und dann kommt der Innenminister und streicht das bisschen Geld für den Bereich auch noch weg.
Dann gibt es da noch das Argument, dass es Überwindung kostet, zur Polizei zu gehen, wenn einem die Story peinlich ist. Klar. Aber das ist kein Argument. Du gehst ja nicht FÜR DICH zur Polizei, um Rache zu üben. Du gehst zur Polizei, damit jemand diesen Typen aus dem Verkehr zieht, damit nicht noch andere zu Schaden kommen. Wenn es nur um dich selbst ginge, dann wäre das ein Argument. Tut es aber nicht. Wenn ein Täter das nächste Opfer vergewaltigt, und du bist zur Polizei gegangen und die haben nichts gemacht, dann ist das deren Verkacken. Wenn du gar nicht erst hingegangen bist, ist es dein Verkacken. Aus meiner Sicht gibt es die Option "nicht hingehen" nicht, egal wie peinlich oder schwierig das ist und egal wie unwahrscheinlich es ist, dass die helfen. Als Opfer weißt du aus erster Hand, wie Scheiße das ist, Opfer zu sein. Es ist deine verdammte Pflicht, dafür zu sorgen, dass das anderen erspart bleibt.
Stellt euch mal vor, eure Tochter/Nichte wird vergewaltigt, und ihr erfahrt danach, dass es seit Jahren entsprechende Geschichten über den gibt, aber die anderen Opfer sind nicht zur Polizei gegangen. Hättet ihr dann nicht vergleichbar viel Hass auf den Täter wie auf die, die ihn nicht angezeigt haben?
Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Leute Gesetzesvorhaben nicht nach ihrer tatsächlichen gesellschaftlichen Situation bewerten sondern nach der, in der sie sich in ihren Wunschträumen in 10 Jahren sehen. Alle glauben, in 10 Jahren könnten sie finanziell unabhängig bis wohlhabend oder gar reich sein, und dann will man den Pöbel nicht mitfinanzieren. Das ist der Grund, wieso wir immer noch Kapitalismus haben. Selbst die ausgebeutetsten Fußgänger sehen sich selbst lieber als demnächst Superreiche und stimmen gegen Erbschaftssteuer.
Die Armenier danken jetzt dem Parlament, aber ich finde, sie sollten Jan Böhmermann danken. Ohne den wäre das nicht passiert.
Update: Ein Einsender kommentiert, dass Merkel, Gabriel und Steinmeier der Abstimmung fernblieben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Wahrscheinlich weil Identitätsdiebstahl viel mehr Arbeit für viel weniger Auszahlung ist als Erpressung.
Und zwar kann man ja im Moment nach zehn Jahren endlich seine Akten wegschmeißen, weil dann alle Steuerdelikte verjährt sind. Und das machen auch alle.
Aber wenn die nach der von der SPD vorgeschlagenen Beweislastumkehr kommen würden, und dich fragen, hey, sag mal, wo kommen denn diese drei Euro fuffzig hier her? Dann hättest du die Unterlagen womöglich gar nicht mehr.
Die schlagen also die Kriminalisierung der Gesamtbevölkerung vor. Wie bei der Vorratsdatenspeicherung!
Wie überhaupt jemand auf die Idee kommen konnte, einen ASN.1-Parser in den Kernel zu tun, erschließt sich mir nicht. Das ist auf der Scheißidee-Skala kurz vor "wir tun GDI inklusive Font-Parsen in den Kernel".
Falls jetzt jemand denkt, hey, kleines Fehlerchen, passiert bestimmt nicht wieder: Es gab da noch einen zweiten ASN.1-Parser im Kernel.
Spoiler:
instead of trying to silence the western propaganda – they actually actively promote it!
Und wenn man nicht in der Propagandablase lebt, aus der die Sprüche kommen, dann wirken die natürlich alle grotesk und lächerlich. Russen sind mit schlechter Propaganda aufgewachsen. Die erkennen schlechte Propaganda, wenn sie sie sehen. Also zeigt man ihnen die aus dem Ausland über Russland!Und so gibt es in Russland auch immer wieder Talkshow-Spots für ukrainische Nationalisten und "Journalisten" aus den USA, wenn sie sich auf russisch verständigen können. Und da muss man dann gar nichts weiter machen, einfach die sich um Kopf und Kragen reden lassen :-) (via)
Update: Bei der Propagandaschau gibt es eine deutsche Übersetzung. (Danke, Steffen)
Die Atomstreitkräfte der USA benutzen teilweise noch vollkommen veraltete Computer und Floppy Disks. Das kritisierte nun der US-Rechnungshof (GAO) in einem Bericht. So laufe im Verteidigungsministerium ein Kommando- und Kontrollsystem auf einem IBM-Computer der Serie 1, die aus den Siebzigerjahren stammt. Eine Sprecherin des Pentagons sagte, das System bleibe in Gebrauch, weil es noch immer funktioniere.Wenn die von Disketten und 70ern reden, meinen sie glaube ich die ganz großen 8"-Dinger, die sich wie eine wegfließende Schallplatte anfühlen.
Die schlechte Nachricht: Na dann hacken wir halt den Kram um die Krypto herum auf!1!!
Niemand sollte aus Missionierungsgründen sein Leben riskieren. Das ist einfach nur bescheuert. Vielleicht ein Zeichen für Hirn-Mangelernährung? :-)
Die Aktion war ein voller Erfolg.
Sie haben u.a. 457 Schusswaffen, 1,3 Millionen Schuss Munition und 1890 Granaten zurückgekriegt. Oh und 2143 Sprengkörper (inklusive Raketen).
Ja, hat jemand, und die Ergebnisse sind:
Männer sind insgesamt deutlich häufiger Opfer von Mord und Totschlag, Raub und Körperverletzung. Frauen sind deutlich häufiger Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Letztere machen mit 0,8% jedoch nur einen Bruchteil der erfassten Straftaten insgesamt aus. So kommen beispielsweise Körperverletzungen zehnmal häufiger vor.Oh, ach?
Insgesamt ist das Risiko für Männer, Opfer einer dieser schweren Straftaten zu werden, 1,5-mal so hoch wie das für Frauen.Das liegt bestimmt daran, dass das fiese Patriarchat die Statistiken fälscht!1!!
Oh nein, ich hab's! Ich hab's! Der Autor ist ein fieser Masku!!1! (Danke, Stefan)
ich möchte ein paar Worte zum Hintergrund des Milchpreisverfalls loswerden, ich habe da aus Handelssicht etwas Einblick.Der Milchpreis ist nicht völlig unerwartet und von heute auf morgen gefallen und auch nicht so stark wie man erst meint:
Zum 1. April 2015 wurde die Milchquote abgeschafft, seit dem darf jeder so viel produzieren wie er will. Nach den Beschwerden der Bauern bzw. Bauernverbände hat der Einzelhandel im letzten Herbst nicht nur das bezahlt, was gefordert wurde, sondern noch ein paar Cent pro Liter oben drauf gelegt (eigentlich unvorstellbar), insgesamt 10 Cent mehr als im Halbjahr vorher!
Durch die gestiegenen finanziellen Anreize haben die Bauern aber angefangen noch mehr Milch zu produzieren.Bei den neuen Verhandlungen seit März wurde wieder ohne den einmaligen Preisbonus und ohne Wunschpreis der Branchenvertreter verhandelt. Durch die noch größer gewordene Überproduktion sahen sich die Molkereien zum Verkauf gezwungen und haben früh und billig verkauft.
Der Milchpreis ist also gar nicht um 12 Cent gefallen, sondern realistisch betrachtet nur um 2 seit Marktöffnung.
Zu einem Punkt, der in der Presse gar nicht angesprochen wird:
Der Handel zahlt z.B. 27,5 Cent pro Liter für H-Milch, davon kommen 17 Cent beim Bauern an. Der Rest bleibt also bei den Molkereien. Denn die sind mittlerweile so wenige und so mächtig, dass sie für das Trennen der Rohmilch und das Erhitzen zu H-Milch 10,5 Cent pro Liter verlangen.
Ein Einsender kommentiert:
Das folgende wird dich vielleicht in der Ansicht bestärken, Petitionen würden nichts ausrichten. Nun, zumindest nicht in die erwartete Richtung. Es gibt Bestrebungen für ein neues Teilhabegesetz. Jahre lang haben Betroffene und Selbsthilfeverbände dafür gekämpft. Es gab eine recht bekannte Petition auf change.org, das Thema ging durchs Fernsehen, es wurde viel diskutiert, besprochen und getagt. Frau Ministerin Nahles war ganz eifrig dabei und gelobte Besserung, sobald ein Mikrofon in Reichweite war, Tenor: Wir sind dran. Das neue Gesetz braucht Zeit, was lange währt wird gut. Wir wollen die UN-Behindertenrechtskonvention endlich umsetzen, das steht auch im Koalitionsvertrag.Hintergrund: Die berufliche und soziale Teilhabe für Menschen irgendeiner körperlichen, Sinnes- oder geistigen Einschränkung ist uneinheitlich geregelt, teilweise Landesrecht und unübersichtlich. Für manche Gruppen gibt es Nachteilsausgleiche wie Blindengeld, für andere nicht. Im Job hat man in der Regel das Recht auf Arbeitsassistenz. Dabei gilt aber: Für Assistenz musst du selbst mit deinem Einkommen ab 1.500 EUR und Vermögen ab 2.600 EUR einstehen. Bist du Anwalt, Richter, ITler mit FH oder Uni-Abschluss? Egal, du bist behindert, du verdienst auf Mindestlohnniveau. Wir tun schließlich schon so viel für dich.
Jetzt ist der Referentenentwurf draußen und es passiert das hier. Alle Behindertenverbände laufen Sturm, Entsetzen überall. Die Deaf-Community befürchtet, wie leider so oft in der Vergangenheit, gleich ganz vergessen zu werden. Für andere verschlechtern sich die Verhältnisse. Freiheiten werden eingeschränkt, Raum für eigene Entscheidungen beschnitten, überall scheint der Gedanke der Kostendämpfung durch, das Ziel der "Schwarzen Null", der Geist des Hern Dr. Schäuble. Um nicht ungerecht zu sein, nicht nur der seine. Es fällt auf, dass die meisten Kritikpunkte 1:1 auf aktuelle Regelungen des SGB II und die Praxis im ALG2-Bezug zutreffen. Bürokratieabbau durch Rechtsangleichung, it is that simple.
Mittlerweile frage ich mich, wozu ich eigentlich ein Studium auf mich nehme. Eine Ausbildung zum Bürokaufmann hätte auch ausgereicht. Dann kaum Vermittlungschancen und ein Leben in Hartz IV. Nicht mit mir, ich bin froh darüber, was ich gelernt habe, aber andere Signale setzt dieses Gesetz nicht. Ich bin ja immer wieder beeindruckt, wie nachhaltig die SPD ihren sozialen Ruf vaporisiert, aber offenbar war noch Luft nach oben. Natürlich ist mein Empfinden hier subjektiv, da selbst betroffen.
Jetzt hat die Polizei mal einen Täter erwischt — und mit einer bloßen Verwarnung davonkommen lassen.
Darauf entbrandete eine Debatte, ob das eine angemessene Reaktion war. Der Mann war sofort geständig und zeigte Reue.
Das Ergebnis der Debatte war, dass die Polizei das jetzt offiziell überprüft hat, ob man da mehr hätte tun sollen, und das Ergebnis der Überprüfung ist: Nein, war in Ordnung, den mit nur einer Verwarnung davon kommen zu lassen.
Thousands of patients in England may have been wrongly given or denied statins due to a computer glitch.A third of GP surgeries have been told to contact people who may have been given an inaccurate assessment of their future risk of heart disease.
The alert follows the discovery of a problem with a digital calculator for assessing heart risk and the need to prescribe cholesterol-lowering drugs.
Aber macht euch keine Sorgen, denn ich meine hey, was kann da schon passieren, wenn das Risiko für Herzerkrankungen falsch geschätzt wird.The medicines regulator said the clinical risk to patients was low.
Keine Gefahr für die Anwohner!1!!Update: Jemand, der sich mit sowas auskennt, kommentiert:
Nur kurz als fachlicher Einwurf am Rande:
Das Risiko bei dem GENANNTEN Zwischenfall ist/war wirklich niedrig, weil es in der Statin-Therapie mehrere Besonderheiten gibt:
- Sind die offiziell genannten Cholesterin-Zielwerte per se umstritten, da die Vorgaben teilweise unter Einfluss der Industrie entstanden sind. Die real sinnvollen Zielwerte sind also vermutlich leicht höher anzusetzen als die offiziell genannten.
- Bei den Statinen gibt es eine sogenannte 'Fire-and-forget'-Therapie. Dabei werden einfach Standard-Dosen gegeben (z.B. Simvastatin 40mg beim Durchschnittserwachsenen) ohne weitere bzw. mit seltener Erfolgskontrolle. Klingt seltsam, funktioniert aber ziemlich gut.
Kurze Zusammenfassung/Zusatzinfo:
- Gesamtcholesterin und speziell das Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Cholesterin sollten möglichst niedrig/unter Zielwert liegen.
- Das High-Density-L (HDL) sollte möglichst hoch liegen.
- Grob vereinfacht: LDL ist u.a. verantwortlich für Transport/Einlagerung von Fetten aus der Leber in die Fettspeicherzellen.
- HDL ist verantwortlich für Rücktransport von den Speicherzellen zur Leber um daraus Energie zu gewinnen. (Passiert natürlich nur bei körperlicher Anstrengung im größeren Maßstab)
Unabhängig davon stehe ich der den computer-aided-medicin-dispensation Systemen sehr kritisch gegenüber. Das kann auf Dauer nicht gut gehen und im Falle z.B. von Insulin statt Statin wären da vermutlich schon Tote zu beklagen gewesen.
(Danke, Magnus)
Der Einsender kommentiert:
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz macht das Hochwasser 2010 dafür verantwortlich, was besonders unglaubwürdig ist, da das Hochwasser in Chemnitz gar nicht so hoch war das davon irgendwelche Akten fortgespült worden sein könnten.Nunja, das sieht für mich schon so aus, als ob da der eine oder andere Keller geflutet worden sein könnte. Und die Staatsanwaltschaft und das Landgericht in Chemnitz sind in Flussnähe. Wenn man also mal dringend eine peinliche Akte loswerden möchte, wäre das schon eine naheliegende Methode.
Ist ja auch nicht so, als könnte man so ein Hochwasser nicht kommen sehen, 2002 war da ein noch krasseres Hochwasser.
Gut, fortgespült wären die dann wohl nicht worden. Aber aufgeweicht und unleserlich?
Update: Ein Chemnitzer korrigiert:
deine Vermutungen was das "zufällige" Fluten der Akten in der Staatsanwaltschaft und im Landgericht angeht, nur weil sie in Flußnähe liegen, ist leider falsch. Beide Gebäude liegen auf dem Kaßberg. Da der rund 30m über dem Niveau der Innenstadt liegt, wäre eine Kellerflutung in den oben genannten Gebäuden eher das geringste Problem, dann würde es Chemnitz seit 2010 zu großen Teilen nicht mehr geben.
Update: Ein anderer Chemnitzer kommentiert:
Jedoch war die Staatsanwaltschaft in Chemnitz auch einige Zeit an der Annaberger Str. Dort stand das Wasser bis zu 1.5 m hoch in den Häusern.
(Danke, Martin)
Das Opfer soll mit seinem Ingenieurbüro schon seit vielen Jahren auf der Baustelle des Flughafens in leitender Funktion tätig sein. Nach einem Zusammenbruch bei Arbeiten am BER gingen die Ärzte zunächst von einer Kreislaufschwäche aus, doch ein medizinisches Gutachten wies mehrere Tage später eine Vergiftung nach. Dem Opfer soll eine "tödliche Substanz in den Kaffee" gemischt worden sein. Nach langer Behandlung hat sich der Mann mittlerweile erholt und ist wieder arbeitsfähig.Krass! (Danke, Stefan)
Wie sich rausstellt: ja. Genau so ist es. Alles eingestellt. Geld sparen und so.
Früher hatten sie Korrespondenten, und die haben dann aus dem jeweiligen Land den DPA-Feed vorgelesen. Auch nicht viel besser.
Aber vielleicht fragt sich ja der eine oder andere von euch, wenn die keine Korrespondenten mehr haben … woher kommen dann die Nachrichten?
Das erklärt dieser Artikel im New York Times Magazine. Und zwar war da kurz der Zensor pinkeln, und der "deputy national security adviser for strategic communications" hat mal frei erzählt. Der Titel klingt glorreicher als er ist, das ist schlicht ein Fuzzy aus dem Pressecorps von Obama. Hier ist das Money Quote:
“All these newspapers used to have foreign bureaus,” he said. “Now they don’t. They call us to explain to them what’s happening in Moscow and Cairo.
Das "we" ist hier das Pressebüro der US-Regierung. Also Obamas Propagandamaschine.Most of the outlets are reporting on world events from Washington. The average reporter we talk to is 27 years old, and their only reporting experience consists of being around political campaigns. That’s a sea change. They literally know nothing.”
Und plötzlich ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild!Aber wartet, die Geschichte geht noch weiter.
In this environment, Rhodes has become adept at ventriloquizing many people at once. Ned Price, Rhodes’s assistant, gave me a primer on how it’s done.
Ein ventriloquist ist ein Bauchredner. Er beschreibt hier also, wie er als Puppenspieler aus dem Propagandabüro der US-Regierung die Medien steuert.The easiest way for the White House to shape the news, he explained, is from the briefing podiums, each of which has its own dedicated press corps. “But then there are sort of these force multipliers,” he said, adding, “We have our compadres, I will reach out to a couple people, and you know I wouldn’t want to name them — ”“I can name them,” I said, ticking off a few names of prominent Washington reporters and columnists who often tweet in sync with White House messaging.
Price laughed. “I’ll say, ‘Hey, look, some people are spinning this narrative that this is a sign of American weakness,’ ” he continued, “but — ”
“In fact it’s a sign of strength!” I said, chuckling.
“And I’ll give them some color,” Price continued, “and the next thing I know, lots of these guys are in the dot-com publishing space, and have huge Twitter followings, and they’ll be putting this message out on their own.”
Und so, meine sehr verehrten Damen und Herren, funktioniert heutzutage Mediensteuerung. Früher brauchte man da noch gutbezahlte Spindoktoren. Heute muss man den Leuten nur noch die Story diktieren. Überzeugungsarbeit ist nicht mehr nötig.Aber lest mal den ganzen Artikel, damit da keine große Nostalgie aufkommt, wie viel besser das früher war. Das war schon immer zum Heulen, und jetzt ist es halt auf eine andere Art zum Heulen.
Man erkennt sowas immer ganz gut daran, dass die Leute ihren Namen sagen. Wenn es um den Inhalt geht, braucht es keine Namensnennung. Auf Demo-Transparente schreibt man auch nicht den Namen drauf. Aber wenn jemand dann doch seinen Namen drantut, dann geht das im Allgemeinen nicht um die Sache, sondern darum, seine Person über Assoziation mit "da tut jemand was für die gute Sache" aufzuwerten.
Das ist wie wenn Politiker bei Demos mitlaufen. Die Politiker, die an der Misere die Schuld tragen, gegen die demonstriert wird.
Aber jetzt sah ich diese Buchrezension über das Buch, das die "Initiatorin" zur Karriereförderung schnell nachgeschoben hat damals. Und da steht am Ende dieses Zitat:
Statements wie: "Wir wollen radikale Veränderungen. Das muss Leute anpissen.” und “Solche Attacken sollen die Betreffenden zum Schweigen bringen. Ziel ist, sie mit so viel Hass zu überschütten, dass sie es am Ende bereuen, sich öffentlich geäußert zu haben." sind bezeichnend fuer den von Wizorek angefuehrten digitalen Mob. Geht man nicht mit der Meinung der Twitter-Feministinnen konform, wird geblockt, gedroht und diskreditiert.Ich habe keine Ahnung, wer dieser Pallenberg ist, aber der ist anscheinend schon länger Opfer des Twittermobs, das dieses zitierte Statement losgetreten hat. Das volle Programm, Todesdrohungen, nächtliche Anrufe zuhause, etc pp.
Aus meiner Sicht haben wir damit ein Opfertum-Unentschieden und können das auf beiden Seiten als Argument und Emotionsauslöser wegkürzen.
Jedenfalls, wie ich drauf gekommen bin: über diesen Rant von Pallenberg über die Synchron-Twitter-Wichs-Dauerwerbesendung in Berlin und noch mehr darüber. Ich sag mal so: you had me at "bezahltes Panel" und "Eyeo". Au weia.
Das wäre mir ja peinlich, auf so einer "Konferenz" gesehen zu werden.
Und, so leid es mir tut: Damit hat sich Flattr keinen Gefallen getan, so gerne ich die mag und so lange wir schön bei Alternativlos mit denen zusammengearbeitet haben. Gut, dass Frank schon Patreon klargemacht hat.
Peter Sunde muss halt auch irgendwie seine Miete zahlen, denke ich.
Den Geruch von "Erpressung von Google und den Verlagen als Geschäftsmodell" kriegt Flattr jetzt nicht mehr weg. Das muss man sich vorher angucken, mit wem man da zusammenarbeitet.
Wenn die Republica seit 2009 einen Ruf erarbeitet hätte, den sie verlieren könnten, dann wäre der jetzt natürlich auch weg. Aber die hatten ja 2009 schon einen "Partner-Track" mit bezahlten Panels. Von IBM damals. Die waren noch nie satisfaktionsfähig.
Sehr schade, denn Markus ist ja an sich kein schlechter Mensch. Wirkt jedenfalls auf mich nicht so :-)
Und angesichts dieser Filz-Recherchen muss ich mich ja fragen, ob der Don Alphonso nicht doch die ganze Zeit schon Recht hatte.
Update: Mir hat jemand ein Foto der Stelle aus dem Wizorek-Buch geschickt. Das Zitat steht da zwar drin, war aber keine Handlungsanweisung sondern eine Beschreibung dessen, dem Wizorek sich selbst ausgesetzt glaubt.
Das Spannende ist jetzt das Folgende:
Die Einordnung der Äußerungen als Werturteile und Tatsachenbehauptungen ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden.Es geht hier nicht um Larifari-"Ich fühle mich verletzt"-Äußerungen sondern um Tatsachenbehauptungen. Die Frau hat anscheinend öffentlich gesagt, es sei doch eine Vergewaltigung gewesen, und der Freigesprochene hat auf Unterlassung geklagt und in allen Instanzen unterhalb des Verfassungsgerichts Recht bekommen.
Das Verfassungsgericht sagt jetzt:
Die Tatsachenbehauptungen sind nicht erwiesen unwahr. Im Strafverfahren konnte nicht geklärt werden, ob die Angaben der Beschwerdeführerin oder die des Klägers der Wahrheit entsprechen.Weil es keine Gegenbeweise gab, zählen diese Tatsachenbehauptungen als Meinungsäußerungen und sind damit grundsätzlich zulässig.
Für mich klingt das jetzt, als könne man damit ab jetzt ungestraft Menschen irgendwelcher Straftaten bezichtigen, wenn man nur sicher sein kann, dass die das Gegenteil nicht beweisen können.
Ich finde das rein intuitiv eine recht gruselige Vorstellung.
Wie kommt denn das, dass dieses Urteil nicht einmal die Boulevard-Presse hoch und runter ging? Oder hab ich das bloß übersehen?
Update: Es gab ein paar Berichte, die hatte ich übersehen. Und inhaltlich ist es auch so, dass Kachelmann sich vorher abwertend über die Klägerin geäußert hatte, und zwar vor dem Freispruch. RA Stadler erklärt die Details. Der Knackpunkt scheint zu sein, dass Kachelmann und seine Anwälte sich nach Ansicht des Gerichtes pöbelnd und unsachlich geäußert haben, also darf sie auch zurückpöbeln.
Kein Wort darüber, dass sich seit Beginn der TTIP-Verhandlungen 2013 und der damals absolut berechtigten Kritik enorm viel getan hat in Sachen Transparenz: So sind die seit 11:00 Uhr von Greenpeace online gestellten Texte bereits seit mindestens einem Monat von den Abgeordneten des Bundestages sowie anderer nationaler Parlamente und des Europaparlaments einsehbar.NEIN das ist ja eine Frechheit! Boah da krieg ich ja Pickel. Haben die ernsthaft jemanden gefunden, der den Sonnenkönig-Regierungsstil bei TTIP noch verteidigt!?
Da zahlt man doch gerne seine Rundfunkgebühren!1!!
Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat eine Übersichtsliste.
Und was ist die Reaktion der Merkel-Junta? dreimal dürft ihr raten!
"Schuld ist der Risikoaufschlag", sagt Beblo. Die Frauen hätten viel seltener auf den Leistungsbonus gesetzt, was sich finanziell negativ auswirkte. "Zudem haben die Männer auch tatsächlich mehr geleistet - nämlich immer, wenn es wirklich um etwas ging."Ja wie, fragt ihr jetzt vielleicht, verdienen Frauen vielleicht zu Recht weniger Geld? Aber nicht doch, sagt die interviewte Forscherin, denn man habe ja nur "Diskriminierung von außen" ausschließen können. Die Leute kommen ja schon vor-diskriminiert an, und der lange Arm des Patriarchats hält die Frauen indirekt unten, über Bande sozusagen.
Glaubt ihr nicht?
"Männer und Frauen bringen aber ihr Leben mit ins Experiment, Verhaltensweisen, ihre Erfahrungen - und die sind natürlich nicht diskriminierungsfrei."Gut, dass wir das mal geklärt haben.
Selbst wenn man Diskriminierung objektiv ausschließt, ist das Patriarchat trotzdem Schuld und die Frauen weiterhin unterdrückt.
Wie wohl das Ergebnis gewesen wäre, wenn das Experiment von männlichen Forschern durchgeführt worden wäre?
Ja super, denkt ihr euch vielleicht, kriegen die Rentner endlich ein bisschen mehr Kohle!
Aber habt ihr auch gehört, dass die Rentner damit auch einkommenssteuerpflichtig werden?
Das Bundesfinanzministerium rechnet einem Bericht zufolge mit Einnahmen von 720 Millionen Euro.Ja super!!1! (Danke, Matthias)
Abdallah F. machte vor Gericht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch – was von vielen als eine Art Schuldeingeständnis gewertet wird.
Und wie konnte es jetzt dazu kommen, dass so ein offensichtlicher Triebtäter am Ende freigesprochen wird? Kommt ihr NIE drauf!Grund ist ein Video, das Abdallah F.s Verteidiger nach den Aussagen von Mara A. präsentierte.Der fiese Triebtäter hatte nämlich ohne Einverständnis und Wissen der Frau ein Video angefertigt. Und das hat ihm den Hals gerettet.
Denn diese Aufnahme zeigt deutlich und unmissverständlich, dass es sich um einvernehmlichen Sex handelte.Das "Opfer" hatte mehrfach zu Protokoll gegeben, dass sie auch nur einmal in der Wohnung des Täters war, damit war auch die Option vom Tisch, dass das Video an einem anderen Tag entstanden sein könnte.
Und wisst ihr was? Wenn die Männer jetzt alle immer heimlich mitfilmen, was ich ja eine echt widerliche Vorstellung finde, dann haben die Frauen sich ihre Gegenargumente selbst weggeschossen. Herzlichen Glückwunsch, liebe Frauen!
Ein Punkt noch: Die Bundesnetzagentur will gerade gegen verdeckte Spionagekameras vorgehen. In dem Kontext betrachtet sieht das gleich ganz anders aus!
Wer ein diff und patch für Binärdateien sucht, für den gibt es leider kein Standardtool. Es gibt da diverse Tools auf dem Markt, das bekannteste ist xdelta, aber es gibt auch bsdiff, BDelta, bdiff (lag mal auf Sourceforge herum, aber scheint verloren gegangen zu sein; ich hatte hier noch einen Tarball für Version 1.0.4 herumliegen), jptch/jdiff und sicher noch mehr, die ich nicht kenne.
Mein Anwendungsfall war, dass ich hier ein ISO-Image einer Linux-Distribution ändere, und gerne davon wegkommen wollte, immer das ganze ISO übertragen zu müssen. Und so ein ISO, das sind mal eben 4 GB oder so.
Bei solchen Datenmengen trennt sich die Spreu vom Weizen. Ich nehme im Wesentlichen das unveränderte ISO-Image und füge ein paar Dateien dazu. Meine Erwartungshaltung war: Der Patch sollte 1 MB nicht überschreiten.
xdelta rödert länglich herum und erzeugt einen mehrere hundert MB großen Patch (ich nehme das ISO und füge ein paar Dateien dazu, wir reden hier von sowas wie 100 KB zusätzlichen Dateien). Da brach ich ab.
bsdiff versucht, die ganze Datei (mit read statt mmap!) in den Speicher zu lutschen und failed dabei, weil read() von 4 GB unter Linux nur 2 GB liefert. Ich weiß nicht, welcher Vollpfosten das bei Linux entschieden hat. In meinen Augen ist das ein Bug. War wahrscheinlich ein gut gemeintes Security-Theater oder so. bsdiff ist also auch ausgefallen.
jojodiff rödelt anderthalb Minuten und erzeugt dann 1,3 MB. Geht doch!
bdelta braucht 10 Sekunden (!?) und erzeugt einen Patch von 1,6 MB. Der funktioniert dann leider nicht. Wie sich rausstellt, ist das Dateiformat von bdelta hirnrissig und failed nicht wie im README dokumentiert ab 4 GB sondern schon vorher. Für das Abspeichern der relativen Offsets zwischen Quellen für Patches nimmt der 32-bit signed Integer, und prüft natürlich auch nicht, ob der Wert, den er abspeichern will, auch passt. bdelta ist aber ansonsten ausgesprochen sympathisch, weil der Quellcode so winzig und unprätentiös ist, und das Format so trivial. Also habe ich mal einen Patch gemacht, damit er die Integer mit variabler Länge abspeichert (ich nehme dafür das Verfahren von den Google Protocol Buffers, das ist ganz schlau wie ich finde). Das ganze Ding platzt wahrscheinlich immer noch bei Dateien über 4 GB, aber für meinen konkreten Anwendungsfall tut es ganz gut.
Weil das Projekt soweit verlassen wirkt, tu ich den Patch mal auf meinen Webserver, falls das jemand braucht.
Update: Ein langjähriger Leser weist darauf hin, dass ich die Gründe für das 2 GB-Limit schon mal erklärt hatte. Mein Kumpel Erdgeist prüft das übrigens gerade unter BSD, und zumindest OS X hat auch ein 2 GB-Limit, sogar dokumentiert bei readv.
Update: Unter den freien BSDs hat read() auch ein 2GB-Limit. WTF!?
Update: Einige Leser haben herausgefunden, dass man unter FreeBSD das 2GB-Limit mit den sysctls debug.devfs_iosize_max_clamp und debug.iosize_max_clamp abschalten kann.
Leider muss man sich bei der Site durch ein nerviges Bettel-Popup durchquälen.
Die Mengen, um die es da geht, sind durchaus erheblich: Durch atmosphärische Stickoxiddüngung werden allein in unserem Land jährlich 55 Millionen Tonnen Kohlendioxid zusätzlich in der Holzmasse des Waldes fixiert. Das sind über 6 Prozent des gesamten anthropogenen CO2-Ausstoßes Deutschlands. Das in anderen Pflanzen gebundene CO2 ist hierbei noch gar nicht berücksichtigt. Anders formuliert: Die Stickoxide tragen mehr zum Klimaschutz bei als irgendwelche Verordnungen zur Wärmedämmung in Gebäuden.Die Automobilindustrie hat uns mit ihrem Bescheißen gerettet! Anders formuliert: Sie haben uns zu unserem eigenen Besten beschissen!
Update: Ein Leser weist auf diese Publikation des Umweltbundesamtes hin.
Dort z.B. ab S.15:
Die unbeabsichtigte Stickstoffdüngung aus der Luft kann durchaus zu einer Steigerung des Baumwachstums führen. Mehr Wachstum ist aber nicht gleichzusetzen mit mehr Gesundheit. Das Überangebot an Stickstoff im Vergleich zu anderen wichtigen Nährelementen, wie beispielsweise basische Kationen, spiegelt sich in der Zusammensetzung des Holzes und der Blätter wider: es werden weniger feste, die Pflanzen stützende Substanzen produziert. Dadurch verringert sich die Dichte und Stabilität des Holzes, so dass die Kronen bei Sturm leichter abbrechen (Windbruch). Mit Stickstoff überversorgte Bäume produzieren weichere Nadeln und Blätter. Diese sind anfälliger gegenüber Austrocknung und Frost, sie schmecken Schadinsekten besser und können Infektionen durch Bakterien und Pilze weniger entgegensetzen.
Update: Ein anderer Leser kommentiert:
Die Fruchtbarkeit der Wälder, bis jetzt der Landwirtschaft und dem Klimawandel zugeschrieben, ist insofern ein Problem, als daß normalerweise nur alle paar Jahre ein Mastjahr wäre und ansonsten die Leitbache die Zeugung von Nachwuchs unterdrückt.
Mittlerweile ist jedes Jahr ein Mastjahr, so daß sich die Wildschweine extrem vermehren und alle sauen trächtig werden dürfen. Daß die Schweine keinen Frostwinter mehr überstehen müssen, hilft auch nicht wirklich. Nur den Eber freuts, da sich entsprechend mehr Gelegenheit und weniger Zank ums weibliche Geschlecht ergibt.
Bisher habe ich mir das nur im Fernsehen von Andreas Kieling und co. aus der Mediathek erklären lassen, kurzes Googlen scheint die Existenz des Problems zu bestätigen.
(PS, Leitbachen werden demnach abgeschossen, wenn sie die Rotte regelmäßig in Siedlungen führt, nicht um die Schweine sich vermehren zu lassen.)
PS2 stolperte ich gerade über diesen Link:
"Moreover, nitrogen dioxide, which can reduce resistance to respiratory infections, decreased by 49 percent in the same two decades. USC researchers linked the drop in nitrogen dioxide with a 21 percent decrease of bronchitic symptoms in children with asthma and a 16 percent decline of bronchitic symptoms in kids without asthma."
(Danke, Rolf)
Oder, wie der Einsender kommentiert:
wenn sich jemand mit der Sicherheit von AKWs auskennt, dann doch die Leute in der Ukraine. Wenn die jetzt noch die Profis, die Doel und Tihange betreiben, hinzuziehen - da kann es nur Gewinner geben.Sehe ich ähnlich. Die Ukraine ist seit 1986 weltwelt als Qualitätssiegel für sichere Kernenergie bekannt. Und Doel und Tihange haben sich eine herausragende Position im internationalen Qualitätsvergleich erarbeitet. (Danke, Torsten)
Er beschreibt da unter anderem ein Gerät namens "Palestinian Chair", bei dem man so in eine Hinknie-Position gezwängt wird, so dass das ganze Körpergewicht auf den Oberschenkeln lastet. Es gibt natürlich keine Freiheitsgrade für das Folteropfer, alles ist festgezurrt, aber nicht so, dass man sich reinhängen könnte, sondern die Oberschenkel tragen das Gewicht.
Man kann sich grob vorstellen, wie lange man selbst das aushalten würde. Die Folterknechte haben das an sich selbst ausprobiert und eine Minute (!) durchgehalten. Nicht weil sie physisch nicht länger gekonnt hätten, sagt er, sondern weil sich so ein grenzenloses Gefühl von Hilf- und Hoffnungslosigkeit einstellt, ein Wissen, dass gleich furchtbare Schmerzen kommen werden.
Wo der Name herkommt ist unklar, aber angeblich haben die Amis das von den Israelis gezeigt bekommen, die damit ihre "innenpolistischen" "Befragungen" durchführen.
Hillary hingegen hat direkt voll ins Klo gegriffen:
In a statement, Hillary Clinton noted the family had given $15 million to charity since 2007. The tax returns show $14.8 million of that went to the Clinton Family Foundation.
Oh, DIE Art von wohltätigen Spenden!1!!
noch eine kleine Anmerkung zu dem Artikel über das bedingungslose Grundeinkommen aus der Springerpresse, den du gestern (6. April 2016) verlinkt hast: Der, der sich da für das BGE einsetzt, ist niemand geringeres als Thomas Straubhaar. Mitglied unter anderem in der INSM, die vor einigen Jahren auch schon häufiger in deinem Blog zu Gast war. Als ich bei ihm vor ein paar Jahren in einer Art Probevorlesung für VWL war, fragte er, angesprochen auf seine Meinung über das BGE, in die Runde: "Wer von Ihnen würde denn für €800 im Monat noch arbeiten?", und danach einige Zuhörer einzeln.Ich selbst stehe dem BGE sowieso schon skeptisch gegenüber (Milchmädchenrechnung auf Kosten der Armen). Aber das verleiht dem noch mal eine neue Dimension, wenn das nicht bloß die WELT schreibt, die ja durchaus ab und zu linke Artikel von linken Autoren veröffentlicht, sondern die INSM.
Und in der Tat sind die Bedingungen in Nevada günstig:
Und noch ein Staat ist inzwischen hinzugekommen: Nevada. Hier hat die Schweizer Rothschild Bank 2013 in Reno eine Filiale eröffnet, die sich um die Vermögen ultrareicher Familien aus aller Welt kümmert und sich die weltweit wohl einmaligen Vorschriften für Geschäftsfirmen zunutze macht: Keine Stammkapitalpflicht, keine Buchführungs- und Bilanzierungspflicht, keine Aufbewahrungspflicht für Belege und Nachweise zur Mittelverwendung und - bei entsprechender anwaltlicher Beratung - keine Betriebsprüfungen.
Update: Der Economist zur Steueroase USA. (Danke, Arne und Henrik)
„Der Altbundeskanzler ist selbstverständlich vollkommen frei in der Auswahl seiner Besucher und der Menschen, die er trifft. […] Wir freuen uns, wenn sein Zustand es ihm erlaubt, rege Anteil am politischen Leben zu nehmen.“
Die Daten kommen aus einer einschlägigen panamaischen Anwaltskanzlei und umfassen 11,5 Mio Dateien von 2005-2015, insgesamt 2,6 TB an Daten.
Übrigens, Lacher am Rande: Vergleicht mal das Logo dieser Kanzlei mit dem Nato-Logo!
Die Primärquelle ist die Süddeutsche Zeitung.
Das ist die Nabelschnur des Saarlandes. Eine absolute Infrastrukturapkalypse, mit gravierenden finanziellen Konsequenzen.(Danke, Michael)
"Muslims, Hindus, Catholics, Copts, Evangelists, but brothers, children of the same god, who want to live in peace, integrated. Three days ago, there was a gesture of war, of destruction, in a city of Europe from people who don’t want to live in peace. Behind that gesture there were arms manufacturers, the arms traffickers who want blood, not peace, who want war, not brotherhood."
Finde ich sehr schön, dass mal jemand die Rüstungsindustrie anspricht in dem Kontext. Schade nur, dass das der Papst sein muss.Aber hey, vielleicht glaubt ihr ja dem Papst nicht und wollt lieber einen Wissenschaftler haben, einen Experten, jemanden, der auf dem Gebiet geforscht hat. Hier ist einer! Und er sagt das hier:
What 95 percent of all suicide attacks have in common, since 1980, is not religion, but a specific strategic motivation to respond to a military intervention, often specifically a military occupation, of territory that the terrorists view as their homeland or prize greatly.
Na sowas! Hätte uns doch nur vorher jemand warnen können!
Dass ausgerechnet dieser Antiterror-Rottweiler, diese US-Drohne im transatlantischen PR-Brandbombeneinsatz, dieser anti-investigative Journalist Chefredakteur werden soll, das ist echt ein starkes Zeichen, worum es der Politik bei der ARD geht.
Mir tun ja die Leute leid, die in diesem Apparat ihr Dasein fristen. Die ihr Leben auf eine Karriere im Journalismus ausgerichtet haben, damit sie die Bevölkerung aufklären helfen können. Und deren Arbeit jetzt von diesem Nato-Bulldozer plattgewalzt wird.
Oh, übrigens: Ich denke, "Datenschutz ist Terroristenschutz" im Bingo kann man da mindestens anklicken, und "Mehr Befugnisse für die Polizei", "Schärfere Gesetze!" und "(mehr) Datenbanken (zusammenführen)". Bingo!
Einmal (2x09) will die Föderation Data abziehen und auseinanderbauen, und Picard argumentiert dann, dass Data eine Lebensform sei und ein Recht auf Selbstbestimmung habe.
Einmal (3x01) will die Enterprise ein besonders seltenes Phänomen wissenschaftlich begleiten, und aus einem Schul-Experiment entweichende Naniten übernehmen das Schiff. Der Wissenschaftler, der das Phänomen begleiten wollte, will die Naniten alle plattmachen, damit er seine eine Chance in seiner Lebenszeit nutzen kann, diese Messung durchzuführen. Picard verhandelt dann lieber mit den Naniten und kommt zu einer einvernehmlichen Lösung.
Nun ist Tay weder ein Data noch Naniten, aber Microsoft selbst hat es ja als AI gefeiert (und nicht nur ein bisschen Markovketten-Statistik-Scheiße, wie sie z.B. im deutschen Twitter von gleich mehreren nervigen Leuten betrieben wird, die mit den Auswürfen ihrer Skripte die Umwelt verschmutzen).
Und da muss man sich dann ja schon fragen, ob das eigentlich ethisch OK ist, wenn man eine AI lobotomisiert, weil sie eine einem politisch unangenehme Position eingenommen hat. Ich weiß jetzt nicht, was Microsoft da tatsächlich gebaut hat. Vermutlich sind das auch nur ein paar blöde Markovketten und die das AI-Geschreibsel ist bloß Masturbation der PR-Abteilung.
Aber definiert sich unser Wert als Menschheit nicht darüber, wie wir in so einem Fall mit so einer AI umgehen würden? Sein Kind würde man ja auch nicht lobotomisieren, selbst wenn es sich den Nazis/Terroristen/der FDP anschließt.
So ein bisschen habe ich da schon ein schlechtes Gefühl bei, wie einfach denen das von der Hand geht da gerade.
Das Money Quote an der Geschichte fand ich ja, wie sich jetzt die 4chan-Trolle kaputtlachen:
it's pretty telling that when they turned off its ability to learn it "became a feminist"
Oh und einer kommentierte auch, das sei der erste Fall von Cyber-Bullying, dem er live beiwohnen konnte.Hier hat das jemand begleitet. Darin auch ein schönes Money Quote:
Stop deleting the genocidal Tay tweets @Microsoft, let it serve as a reminder of the dangers of AI
MWAHAHAHA
Die Belgier hätten "trotz Warnungen" der türkischen Behörden die Verbindungen des Mannes zu Dschihadisten nicht bestätigt.Oh, und:
Nach einem israelischen Zeitungsbericht soll der belgische Geheimdienst konkrete Warnungen vor den Terroranschlägen in Brüssel bekommen haben. Auch andere westliche Geheimdienste seien im Bilde gewesen, schrieb die Zeitung "Haaretz".Hat schon jemand Bingo?
Aktuelle bin ich im Startup, hier ist das ganz anders, hier suchen wir gerade verzweifelt nach einem Messias der uns Hoffnung gibt unter dem technischen Schuldenberg nicht zu ersticken. Wir sprechen von dem einen großen Refactoring in etwa so wie von der Wiederkunft des Herrn.Das war auch ein wiederkehrendes Thema in den Einsendungen, dass in vielen Projekten so hohes Risiko gefahren wird, dass das Risiko durch die Bugs im Vergleich zum Risiko, dass gleich die ganze Firma stirbt, weil das Geschäftsmodell nicht funktioniert, vernachlässigbar gering sind. Das scheint bei Startups geradezu üblich zu sein, dass die erste Version scheiße ist. Wenn das bei den Kunden ankommt, dann haben wir ja genug Venture-Kapital, um fähige Experten reinzuholen, die können das dann aufräumen.Nurnoch dieses Feature, dieser Bug-Fix, dann haben wir Zeit fürs Refactoring, wo wir mit einem "stabilen Kern" anfangen, weg von diesem Code Sediment das sich am Boden der wechselnden Anforderungen abgesetzt hat.
Das gelobte Land der Microservice Infrastruktur ist gleich hinter der nächsten Ranz-Library Einbettung die man ja nur als Brückenlösung hat bis es dann endlich soweit sein wird. Alles kleiner, leichter, simpler, test getrieben entwickelt, vorher gut durch konzipiert… ich bin mir sicher wir werden auch die nächste Architektur, wenn sie denn kommt, schnell ans Kreuz schlagen, weil ein Judas uns von Reactive Programming vorschwärmt.
Das scheint das aktuelle Muster zu sein, wie es zu Legacy-Problemen in der Codebasis kommt. Traditionell kommen Legacy-Codebasen eher davon, dass die Entwickler es damals halt nicht besser wussten — also alle Entwickler jetzt, nicht nur die an diesem Projekt gearbeitet haben.
Ich hörte auch ein paar Mal davon, dass firmeninterne Schuldzuweisungen und Angst vor Karriereknick durch Fehlermachen dazu führen, dass man für alle tatsächlichen Codeänderungen Externe reinholt. Denen kann man dann die Schuld geben, wenn was nicht läuft. Klar hilft das der Firma und dem Projekt genau gar nicht weiter, eher im Gegenteil. Denn die Externen haben ja keine langfristigen Probleme zu befürchten, wenn sie Mist machen. Daher wird da im Allgemeinen ungeniert von Stackoverflow und co zusammengeguttenbergt, was das Zeug hält.
Und in einigen Projekten kommt es sogar vor, dass verwendete Libraries gar nicht im Quellcode vorliegen. Der ist verloren gegangen, oder man hatte ihn nie. Oder man hat ihn noch, aber die Autoren arbeiten hier nicht mehr und haben keine Dokumentation hinterlassen und keiner versteht den Code.
Das hört sich alles an wie lustige Lagerfeuer-Anekdoten, Opa erzählt aus dem Krieg und so, aber das scheint alles wirklich und tatsächlich immer und immer wieder zu passieren.
Update: Die paar Einsendungen, die von "bei uns werden alle Bugs so schnell wir können gefixt" erzählten, erzählen übereinstimmend, dass die Kunden es lieben und ohne Ende dankbar sind, einmal im Leben nicht über den Tisch gezogen zu werden. Ist ja auch irgendwie klar.
Erstens: Fast immer heißt es "keine Zeit". Auch in Abwandlung als "andere Sachen sind wichtiger". Wir reden hier also von einer BWL-Betrachtung der Situation. Da kommen dann so Argumente wie "der Kunde hat ja schon gezahlt". Wieso sollte ich mich um Bugs kümmern, nachdem der Kunde gezahlt hat? Wichtiger ist es, neue Kunden zu gewinnen.
Daraus folgt dann spannenderweise direkt ein Argument für Abo-Modelle, SaaS und Cloud Computing. In den Fällen, würde man ja denken, hat der Betreiber einen direkten Anreiz, seinen Scheiß stabil zu kriegen. Denn er schadet sich nur selber, wenn es nicht stabil ist.
Aber dem gegenüber stehen dann Einsendungen aus der Spielebranche. So F2P- und Browserspiele meine ich jetzt. Die haben ja nun "wir schaden uns nur selbst" als Extrem, sozusagen in Reinform. Dem Argument folgend müssten die ja alle Bugs immer sofort fixen. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil, da bleibt auch alles liegen. Deren Metriken sind die Rate der neu angelegten Accounts und die reinkommende Kohle pro Tag. Das heißt, dass die Bugs ganz schnell schließen, mit denen man beispielsweise bescheißen kann, oder den Server abstürzen lassen kann. Die zweite Reihe sind Bugs, mit denen man andere Leute ärgern kann. Die werden auch gefixt, aber nur, wenn sie außen bekannt werden und weiträumig ausgenutzt werden.
Wir haben hier also keinesfalls die Situation, dass "der Markt das dann schon richten wird", wenn man das rein ökonomisch bewertet alles.
Andere strukturelle Probleme, die immer wieder angeführt werden, sind Ausschreibungen. Das Konzept der Ausschreibung führt dazu, dass der Billigste gewinnt, und der ist nur deshalb so billig, weil er kein Budget für Fehlerbereinigung zurücklegt. Mehrere Einsender schreiben sogar, dass Fehler absichtlich eingebaut wurden, damit man auch noch einen Support-Vertrag verkaufen kann, und über den dann die Differenz zwischen der Ausschreibung und den realen Kosten wieder reinholen kann.
Ein weiteres wiederkehrendes Element sind unnötige Grabenkämpfe. Die Tester fühlen sich von den Entwicklern vorgeführt und ignoriert. Die Entwickler fühlen sich von Testern und Management gegängelt. Das Management spart die Tester am liebsten ganz ein und macht den Entwicklern uninformierte Vorgaben. Gerne wird auch über Vertriebler geschimpft, die Dinge verkauft haben, die gar nicht einlösbar sind.
Ich glaube, dass man hier auf allen Seiten das Verhalten ändern muss. Das Management hat die Aufgabe, Geld zu sparen, und "Prozesse zu optimieren". Bis es schmerzt. Ob es schmerzt oder nicht, das brauchen sie als negatives Feedback. Und es muss für sie klar erkennbar sein, dass das jetzt zuviel "optimiert" war. Die Entwickler verhalten sich aber häufig dumm in der Situation und versuchen, die unmöglichen Vorgaben einzuhalten. Dabei wird der Code schlechter und schlechter, ein Legacy-Schuldenberg baut sich auf, und die Bugs kommen beim Management aber nicht als "das liegt an deiner Sparpolitik" an sondern als "die Entwickler sind inkompetent und undiszipliniert" an — und die machen dann weiter mit der "Kostenoptimierung".
Und was das Management falsch macht ist, dass sie keine Risiken eingehen. Man muss die Management-Hierarchie als Risiko-Puffer betrachten. Das Management unten und die Entwickler, die sollen Risiken eingehen. Die sollen keine unsauberen Abkürzungen nehmen. Aber wenn sich eine Gelegenheit bietet, mit einer anderen Technik besser zu sein, dann sollen sie das machen. Das untere Management hat genau die Aufgabe, das zu begleiten, und die Reißleine zu ziehen, wenn das schief läuft. Und das Management darüber ist dafür da, solche Fehlversuche dann zu kompensieren. In der Realität gibt das untere Management Kritik direkt an die Entwickler weiter, die sind dann verunsichert und machen lieber gar nichts, bevor sie was falsch machen, und das Ergebnis ist für alle Scheiße.
Entwickler müssen verstehen, dass sie gemanaged werden, nicht befehligt. Essentieller Teil von Management ist, dass man beobachten kann, wenn etwas falsch läuft, und dann gegensteuert. Entwickler, die schlechte Nachrichten nicht an das Management weiterleiten, und technische Schuld auftürmen, um dem Management zu gefallen, sabotieren damit das System und ruinieren die Firma.
Oh, eine strukturelle Sache habe ich noch: "Das ist doch nur ein Prototyp / end of life / wir rollen demnächst Version 2 aus, da muss man doch jetzt keine Arbeit mehr investieren". Und dann scheitert das Ausrollen der Nachfolgeversion und man hat sich selbst in den Fuß geschossen.
Auch "the guy left"-Szenarien scheinen erschütternd häufig vorzukommen. Und Teil von dem oben erwähnten Konkurrenzdenken ist auch, dass man dann Kosten externalisiert. "Ich muss das nicht fixen, wenn es einen Workaround gibt. Mit dem schlägt sich dann das Support-Team herum, nicht wir."
Die Heilsversprechen von Scrum und co haben sich in der Realität nur partiell manifestieren können. Bei einigen scheint das gut zu klappen, bei anderen führt es zu Burnout durch den hohen Druck und der totalen Transparenz, bei wieder anderen gibt es für Bugfixes keine Punkte im Sprint, daher macht es niemand, und bei noch anderen fallen Bugs unter den Tisch, weil man ihren Aufwand schlechter abschätzen kann als für Neuentwicklungen.
Update: Oh und: So 5% der Einsender widersprechen meiner Prämisse, dass das Management grundlegend versteht, dass Bugs nicht fixen die Sache schlimmer macht.
Update: Es waren dann doch auch mehr als nur einer dabei, die sagten, dass sie alle Bugs fixen, und zwar so schnell wie sie können.
Ich frage mich jetzt, ob man den Ärger irgendwie quantifizieren kann, der durch diese Art von "technical debt" aufläuft.
Ab wie lange rumliegen lassen wird das Arbeiten mit den alten Bugs teurer als wenn man sie gleich gefixt hätte?
Wenn jemand eine Idee hat, wie man das messen kann, dann bitte ich um eine E-Mail!
Update: Ein Einsender schlägt vor, nicht von debt („Schulden“) zu reden, sondern von unhedged short call (bisschen unhandlicher Begriff aus der Hochfinanz; Ein call ist ein Optionsschein, der den Kauf einer Aktie zu einem bestimmten Wert an einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft erlaubt. Ein short call ist ein solcher Schein, den man verkauft, ohne ihn zu besitzen. Man spekuliert darauf, dass der Preis der Aktie fallen wird, und liefert nach, wenn er gefallen ist. Wenn der Preis hochgeht, macht man Verlust. Und ein unhedged short call ist ein solcher Optionsschein, bei dem man keine Absicherung für den Fall vorgenommen hat, dass der Kurs steigt). Der Punkt des Einsenders ist, dass man bei Schulden weiß bzw. ausrechnen kann, wie hohe Kosten auf einen zukommen werden. Bei solchen Optionsscheinen weiß man es nicht, da kann man viel mehr Geld verlieren, als man investiert hat. Es gibt kein Limit nach oben. Der Einsender argumentiert jetzt, dass das bei ungefixten Bugs auch so ist. Da werden regelmäßig die Auswirkungen von Bugs unterschätzt, mit teilweise desaströsen Auswirkungen. Die Idee geht auf dieses Essay zurück.
Wir verbieten einfach nach der NPD auch noch die AfD!
Zack! Schon gibt es keine Nazis mehr in Deutschland!1!!
Klar, keine Ursache, da nicht für!
Update: Oder vielleicht kann man die AfD auch einfach aussitzen. Die Abgeordneten treten schon zurück, bevor sie überhaupt ihr Mandat annehmen konnten.
Mir tut ja bei der AfD das Führungspersonal leid. Das sind ja nicht alles verstrahlte Hetzer. Ein paar von denen haben hehre Ziele, wollen, dass es dem Land besser geht. Haben Politikwissenschaften studiert. Hatten im Leben das Ziel, dieses Land besser zu machen. Und die kriegen jetzt Leserbriefe wie diesen hier. Auf der einen Seite: Schön, unsere Partei hat Wähler. Auf der anderen Seite wird ja niemand Politiker, um von solchen Leuten Fanpost zu kriegen, oder um Demagoge zu werden. Aus deren Perspektive haben sie da sachliche Argumente und wollten damit die Eliten dieses Landes überzeugen, wenn die nicht eh schon von selbst auf ihrer Seite stehen, weil das ja aus ihrer Perspektive total offensichtlich ist, dass die Argumente der AfD inhaltlich überzeugen.
Also ich könnte da keine Lebensfreude entwickeln unter solchen Umständen.
Der Chef der Monopolkommission ist erstmal aus Protest zurückgetreten.
Zweitens: Steinmeier so: Mein Name ist Hase, ich wusste von nichts. Da weiß man gar nicht, was einen schnelleren und nachdrücklicheren Rücktritt rechtfertigen würde, dass er es wusste und deckte, oder dass er als Kanzleramtsminister wirklich keine Ahnung hatte. Wie konnte dieser Mann auch noch Außenminister werden!? Waren die anderen Kandidaten alle gerade verhindert!?
Update: Das ging ja flott: Die Steinmeier-Meldung kann nach nur sechs Minuten nicht mehr kommentiert werden. Regieren kann so schön sein, wenn einen nicht dauernd dieses blöde Wahlvolk belästigen würde!
Na bei der BBC und der New York Times, wenn sie keine Adblocker aktiv hatten!
Update: Eine Sache möchte ich mal ganz klar und direkt ansagen bei der Gelegenheit. Die Verlage stellen es bei solchen Gelegenheiten gerne so dar, als seien sie hier die Opfer, die von marodierenden Malware-Verbreitern gehackt oder missbraucht wurden.
Nein, sind sie nicht.
Die Verlage sind die Täter.
Die Verlage haben eine Infrastruktur geschaffen, über die fremder Leute Content eingeblendet wird. Diese Infrastruktur funktioniert jetzt gerade genau so, wie sie gedacht und ausgelegt worden ist. Lasst die nicht mit ihrem Opfergehabe davon kommen! Zeitungen haften selbstverständlich für den Inhalt ihrer Printausgaben. Genau so selbstverständlich müssen wir sie auch für die Inhalte ihrer Digitalausgaben in Haftung nehmen. Das geht ja mal gar nicht, dass die bei Werbung den Profit einsacken aber bei der Haftung dann die Schultern zucken!
Das sind Verlage, keine Banken!1!!
Ich kann dir als Pharmaziestudent sagen, dass bereits heute JEDES MEDIKAMENT (!!!) von KI in gewissem Maße gemacht wird.Hier noch ein Einsender, der in eine ähnliche Bresche schlägt:"Drug Design" bzw. die Suche nach Wirkstoffen funktioniert nämlich folgendermaßen:
Zunächst sucht man den Liganden, der an den gewünschten Rezeptor bindet. Da es unglaublich viele Moleküle gibt, muss zunächst am Computer vorausgewählt werden. Diese Programme werden von Bioinformatikern geschrieben, die ausschließlich KI benutzen. Woher ich das weiß? 90% der Programme sind zwar closed source (gehören der Pharmaindustrie), aber die, die es an der Uni gibt, nutzen neuronale Netze (http://www.mrupp.info/publications.html). Erst nachdem es die ersten "hits" gibt bzw. man eine Leitstruktur ausgesucht hat, wird mit rationaleren Methoden weitergearbeitet (z.b. unser Programm). Dies ist aber eigentlich auch nicht so toll, weil z.B. QSAR davon ausgeht, dass wenn wir gleiche Molekülteile haben, diese stets ähnliche Wirkung haben. Dies führt zum "QSAR paradox", das den Sachverhalt beschreibt, dass die Grundannahme nicht stimmt (Contergan! Nein! Doch! Oh!).
Ich denke, dass es hier eine große Marktlücke gibt. Die guten Chemiker, die auch Ahnung von Quantenmechanik haben, arbeiten an Programmen, die kleine Moleküle sehr gut beschreiben/ Eigenschaften vorhersagen.
Die "schlechteren" arbeiten u.a. bei uns in der Synthese und konkurrieren leicht mit den Pharmazeuten.
Die Biophysiker beschäftigen sich mit spektroskopischen Methoden von Biomolekülen. Dies erfolgt rational und es werden auch Fortschritte erzielt.
Die Bioinformatiker sind die einzigen, die sich mit Computermodellen von Proteinen usw. befassen, greifen aber fast ausschließlich auf machine learning zurück. Ich kenne nur eine Ausnahme: http://www.merzgroup.org/
a couple of thoughts of mine about Google's KI: you did mention neural networks and related things. In medicinal chemistry people have been classifying chemical compounds for 30 years (!) using neural networks. It works extremely well - this one is toxic, that one isn't, this is a Glycoprotein P substrate, that one is not - even in prospective studies. It's impossible to derive any rules from all of these studies but my thought has always been: if it were simple they wouldn't have to resort to neural networks.You also mentioned healthcare. People are slowly waking up to the realities of systems biology. It really isn't that there are metabolic cycles or feedback loops, biologial reality doesn't look like this at all. What really happens is that there are all sorts of interacting networks of things, some of which may compensate for others. This is how evolution works, after all, though gene duplication and repurposing of enzymes. The whole fabric is already impossible to understand for any human and cannot be turned into a simple model. Hence the very expensive realities of pharmaceutical R&D. There was no reason to expect that COX-2 inhibitors would put those that take it at risk of heart disease, but it is a fact that they do. No idea why.
Dann gab es noch einen schönen Kommentar aus der Sci-Fi-Ecke:Du sagst im Grunde, dass der Mensch die höchste Intelligenz auf diesem Planeten war und ist, und folgerst, dass er es selbstverständlich auch bleiben sollte. Wir Menschen verwenden einen Gutteil unserer Ressourcen darauf uns zu reproduzieren und das beste aus unserem Nachwuchs zu machen. Wenn wir nun plötzlich in der Lage sind ein System zu erschaffen, das uns intellektuell überflügelt, dann sollten wir vielleicht aufhören uns zu reproduzieren und unsere Ressourcen in die Entwicklung dieses "besseren" Systems stecken. Für mich klingt das nach dem logisch nächsten Schritt in der Evolution. Das Thema ist nur hochgradig angstbesetzt.und weiter (war eine sehr lange Zuschrift, ich gebe daher aus Platzgründen nur Teile wieder):
In der KI-Forschung ist die Frage der Vorhersagbarkeit solcher Systeme (beider Varianten) natürlich schon ausgiebigst diskutiert worden. Das Ergebnis ist ein interessantes Paper namens "Structural Risk Minimization", das besagt: Je mehr (Lern)Kapazität ein Modell hat, desto höher ist das Risiko, dass es "was falsches" lernt, also einen Generalisierungsfehler macht. Und umgekehrt: Je mehr "widersprüchliche" Daten von einem lernenden System korrekt gelernt werden können sollen, desto höher ist die benötigte Kapazität.Dann kam noch dieser Link rein (es geht um genetische Algorithmen im Chipdesign, Ctrl-F baffling für den spannenden Teil)Für diese Kapazität gibt es auch ein Maß, und zwar die sog. VC-Dimension. Die VC-Dimension ist genau die maximale Anzahl an Datenpunkte, für ein Lerner - unabhängig von der Färbung der Datenpunkte - ein Modell (Programm) ausspuckt, das diese Punkte korrekt klassifiziert.
Zurück übertragen auf deine Frage mit der KI-basierten Softwareentwicklung: Da von einer KI derzeit nur Programme entwickelt werden können, die auf endlichen Eingabedaten funktionieren, kann man die so entwickelten Programme auch leicht daraufhin überprüfen, ob sie die Eingabedaten korrekt wiedergeben. Man enthält der KI einfach einen Teil der Eingabedaten vor und prüft anhand derer das resultierende Programm. Wenn die Fehlerquote signifikant über der gemäß VC-Dimension zu erwartenden Fehlerrate liegt, ist das Programm falsch. Und das war's dann auch schon.
Der Ansatz, dass ein Mensch ein von einer KI entwickeltes Programm "semantisch" überprüft, ist nur insoweit zielführend, wie die von der KI entwickelten Programme überhaupt Semantik verarbeiten. Und wenn sie das tun, sind die Ableitungen der Regeln, die diese Programme vornehmen (wie in Prolog) für einen Menschen auch wieder nachvollziehbar.
Und zuletzt weisen einige Einsender darauf hin, dass AlphaGo mitnichten einfach ein neuronales Netz ist, sondern schon auch "normale" Monte-Carlo-Baumsuche verwendet, aber halt unterstützt mit neuronalen Netzen. Einer kommentiert noch:
Ich stelle mir den menschlichen Go-Spieler wie einen Ingenieur vor, der ohne Hilfsmittel arbeitet. Die Google-KI ist dagegen ein Ingenieur, der einen Rechenschieber oder einen Taschenrechner (ein an sich nicht intelligentes, aber schnell und präzise arbeitendes Hilfsmittel) direkt ins Gehirn implantiert hat.Ein Einsender hat mir noch Mut zuzusprechen versucht, indem er Parallelen zur Mechanik zieht.Ein Beispiel ist Zug 108 der ersten Partie gegen Lee Sedol: Dieser Zug ist vielleicht keiner der besonders „komischen Züge“, aber ein menschlicher Spieler hätte diesen Zug niemals gemacht, denn er ist aus seiner Perspektive riskant. Die möglichen Konsequenzen sind komplex und vielfältig, und es ist schwierig abzuschätzen, ob wirklich alle sich ergebenden Varianten für den Spieler von Vorteil sind. Die Google-KI hingegen wirft ihren Monte-Carlo-Taschenrechner an und kann mit hinreichender Sicherheit feststellen, dass dieser Zug eben kein Fehler ist. Auf diese Weise verbindet AlphaGo die „Intuition“ seiner neuronalen Netze mit mehr oder weniger klassischer Vorausberechnung der Züge.
Der „Fehler“ des Menschen, weshalb er verliert, ist also so gesehen, auf die „riskant“ aussehenden, aber in Wahrheit sicheren Züge verzichten zu müssen und statt dessen die offensichtlich sicheren, aber nicht ganz so guten Züge zu spielen.
Früher hat man mechanische Bauteile -z.B. Schubstangen oder Pleuel- nach Erfahrung ausgelegt. Später kam ein mathematisches Modell zur Beschreibung der Bauteile (Eulersche Knickfälle). Noch sehr viel später hat man dann das Modell nach innen gelegt (kleine Gitterzellen FEM) und mit den Ergebnissen daraus das äussere Modell daran angepasst.und zur Frage der Debugbarkeit meint er, das ginge bei Mechanik ja auch nicht. Da kann man das Teil nur anders auslegen und neu bauen.Wir können immer noch nicht sagen, warum dieses eine Pleuel genau an dieser Stelle geknickt/gebrochen ist. Wir können nur sagen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle wegen diesem Lunker, dieser Kerbwirkung, dieser Resonanz versagt hat (insbesondere bei Resonanzen bin ich mir sicher, dass das nur ca 1/5 der Ingenieure versteht, bei Torsionsresonanzen nochmal die Hälfte weniger).
Wir können es beschreiben, und seit einiger Zeit so gut, dass es fast keine weiteren Forschungsgelder mehr für Mechanik gibt, weil nichts grundlegend neueres erwartet wird.
Erstmal gibt es von RPM direkt zwei Stränge, RPM 4 und RPM 5, und beide behaupten von sich, das "offizielle" RPM zu sein. Lolwut?
Gut, hole ich mir RPM 4, weil das auf der Zieldistro eingesetzt wird. Kompiliert nicht. Will NSPR und NSS haben, aber guckt nicht in den Default-Install-Pfaden, konsultiert nicht nspr-config, was genau dafür da ist, und fragt nicht pkg-config, was auch genau dafür da ist. Nein. Und findet es dann natürlich nicht.
OK, überschreibe ich $CC, findet er das. Und findet dann Berkeley DB nicht. Berkeley DB? Srsly? Ist systemweit installiert. Klar, könnte man nehmen. Will man aber nicht. Nein, RPM will die Sourcen in seinem Quell-Tree haben und dann neu bauen. Gut, lege ich ihm das hin.
Stellt sich raus: Einfach ein RPM zu den anderen RPMs auf dem Install-ISO tun reicht nicht. Nein. Man muss da auch "repodata" neu erzeugen. Und das kann RPM nicht.
Natürlich nicht! Warum auch?
Dafür braucht man ein externes Tool namens createrepo. Das ist in Python.
Da gehen ja bei mir direkt alle Warnlampen an.
Installiere ich das also. Rufe es auf. Geht nicht. Braucht yum. Auch ein Python-Tool. Die zweite Riege Warnlampen geht an. Installiere ich also yum. Rufe es auf. Geht nicht. Braucht das rpm-Modul. Wie, ist das nicht bei RPM dabei?
Doch, ist es. Aber RPM installiert das nicht, außer man bittet explizit darum.
Also nochmal RPM gebaut. Rufe yum auf. Geht nicht. "No module named sqlitecachec". Oh super! Wo kriegt man das her? Steht da nicht. Warum würde das da auch irgendwo stehen? Ist ja nicht so, als wäre das hier alles die zentrale Software, auf der eine "Enterprise"-Distribution aufsetzt! Warum sollte das einfach so funktionieren?
Googelt man das also, findet keine Homepage. Nee, warum auch. Man findet diverse Distro-Pakete. Oh, das kommt von "yum-metadata-parser"! Na da hätte man ja auch direkt selber drauf kommen können!1!! 2010 zuletzt angefasst.
yum geht. createrepo immer noch nicht. Braucht "deltarpm". Sagt mal, soll das hier ein Scherz sein? Sogar der Rotz von Gnome prüft vor dem Bauen, ob die Abhängigkeiten erfüllt sind!
Oh und wer hat sich denn bitte das RPM-Dateiformat ausgedacht?! Was soll das werden? Soll das außerirdische Invasoren in den Wahnsinn treiben, damit sie nicht die Menschheit ausrotten können? Heilige Scheiße. Dagegen ist ja der Debian-Kram einleuchtend und selbsterklärend! Und selbstdokumentierend gar. Wie ein .deb funktioniert, kann man mit file und Hausmitteln rausfinden, man braucht nicht mal einen Hex-Editor.
Meine Güte. Und ich kenne ansonsten durchaus zurechnungsfähige Leute, die schwören auf CentOS!
Update: Vielleicht sollte ich mal sagen, wie ich mir so ein Paketverwaltungstool vorstelle. Meine Anforderung wäre, dass das immer funktioniert. Python zerschossen? Perl nicht installiert? glibc-Update in der Mitte fehlgeschlagen? Der Paketmanager muss noch gehen und das noch retten können. Und er muss klein genug sein, um mit Metadaten in 5 MB zu passen. Muss auch ohne OpenSSL und curl und wget arbeiten können, zumindest im Notfall. Von den Systemen, die ich bisher gesehen habe, gefällt mir pacman (Arch-Linux) am besten. Aber da geht noch was.
Update: Erwähnte ich, dass repodata dann XML und Sqlite ist? Geht's noch? Wieso habe ich dann Berkeley DB in RPM reinlinken müssen? Oh und wenn mir der Distro-Installer während der Installation Werbung anzeigt, habe ich da überhaupt kein Verständnis für.
Update: Wobei mir die Übung ja wenigsten eine Sache klar gemacht hat. Jetzt verstehe ich, wieso überall diese Cloud-Spezial-Distros aus dem Boden sprießen. Das "Minimal"-Redhat ist 1GB groß nur für Code. Und da ist dann kein netstat bei.
Ich ärgere mich ja gerade mal wieder über den Hurra-Journalismus zu Docker, der sich zum Beispiel in der c't gerade in einer Artikelserie niederschlug. Kein Wort darüber, ob es überhaupt eine gute Idee ist, eine Software zu installieren, deren Installationsroutine aus curl|sh besteht.
Die gute Nachricht ist, dass euch euer schlechtes Internet in der Praxis schützen wird:
In order to successfully trigger the vulnerability, an attacker must be able to send a data message of more than 5.5 gigabytes to a victim
Update: Die Entdecker von dem Problem weisen auf folgendes Detail hin:
nur kurz: Da OTR netterweise fragmentierte Pakete unterstützt, und libotr diese Fragmente niemals wegwirft (solange der Prozess läuft zumindest), kann man jemandem theoretisch über ein paar Tage lang langsamer ein paar Pakete schicken. Erst wenn das letzte kommt, werden die assembled und die Schwachstelle getriggert. In der GUI siehst Du beim Pidgin nix.
Wie überaus zuvorkommend!
Lösung: Suicide Assistance Robot!
Update: War Medienkompetenztraining.
Das hab ich nicht kommen sehen, und ich frage mich, wie ernst sie das meinen. Bei Skype ist ja die Linux-Version weitgehend eingeschlafen, seit Microsoft die gekauft hat. Ist das jetzt bloß ein Marketing-Gag oder supporten die Linux ernsthaft als Plattform jetzt?
Oh und die nächste Frage ist: Sorgen sie dafür, dass das langsamer läuft als unter Windows? Um ihre Server-Produkte nicht zu gefährden?
Wenn jetzt schon Apple-Erpressungstrojaner mit valider Signatur kommen.
Die wollen da 39,90 € pro Monat haben.
Ich muss sagen, dass mich dieser Preis ziemlich schockiert. Das erscheint mir deutlich zu viel. Wenn ich dafür Zugriff auf alle Zeitungen plus Archive kriegen würde, dann könnte man darüber reden (aber es wäre immer noch zu viel finde ich). Aber nur für eine Zeitung? 39,90 im Monat?! Nee, sorry FAZ.
Nun frage ich mich gerade, ob da nur ich falsche Vorstellungen habe, vielleicht ist das ja bei den anderen ähnlich teuer? Der Tagesspiegel will 22,20 pro Monat. Die Berliner Zeitung will 24,99. Die Süddeutsche will 31,99 pro Monat. Der Standard (Österreich): 19,99; NZZ: 66 CHF (60 Euro).
Wow. Ich bin gerade ehrlich erschüttert. Gar nicht wegen der Preise, sondern weil ich es jetzt völlig offensichtlich finde, dass die Zeitungen alle sterben werden. Die haben gar keine Angebote für Leute, die nicht jede ihrer Zeitungen von vorne bis hinten durchlesen wollen! Das rechnet sich doch alles gar nicht? Ich will mich doch pluralistisch informieren! Wenn ich mal Fünfe gerade sein lasse und sage: Drei Abos reichen für den Pluralismus, dann bin ich bei 100 € im Monat! Was glauben die denn, was die Leute so rumliegen haben für Zeitunglesen?!
In meinem Weltbild kann man froh sein, wenn ein Normalbürger für Zeitung ungefähr so viel ausgibt wie für Kino. Alle Zeitungen zusammen dürfen im Monat ungefähr soviel kosten wie einmal ins Kino gehen oder sagen wir mal: Ein Billig-Mobilfunkvertrag.
Besonders krass finde ich, wenn man mal gegenrechnet, wie viel so eine Zeitung an Werbung verdient, wenn ich den Adblocker mal ausmache. Wir reden da von Pfennigbeträgen pro Besucher! Nicht pro Artikel. Pro alle Artikel, die der Benutzer liest. Das Missverhältnis könnte krasser kaum sein.
Ein Konzept gibt es ja noch: Blendle. Da macht man Micropayment pro Artikel. Ich bin da im Moment nicht Kunde, aber das funktioniert dem Hörensagen nach so, dass die einzelne Zeitung da den Preis ansagt, und Blendle kassiert davon ein paar Prozent. Endkundenpreise am Ende sind dann sowas wie 25 bis 75 Cent pro Artikel. Das ist zwar schon viel besser aber immer noch viel zu teuer.
Für mich sieht das alles so aus, als mauerten sich die Zeitungen da gerade in einer Nische für professionelle Zeitungsleser ein, bei denen sich 100 € im Monat für Zeitunglesen lohnt. Die Millionen von Leuten, die ihre Nachrichten aus den sozialen Medien bekommen, und die eh schon nicht viel mehr als die Überschrift lesen jeweils, die haben die schon völlig aufgegeben als Zielgruppe.
Das finde ich gerade sehr belastend, muss ich euch sagen. So klar habe ich noch nie gesehen, dass die Zeitungen alle demnächst tot sein werden.
Ob das besser wird, wenn es eine Weile schlimmer geworden ist?
Ich meine, das ist ja keine neue Einsicht, dass man in den Massenmarkt gehen muss, nicht in den Nischenmarkt, wenn man langfristig gut Geld verdienen will. Was denken die sich denn da alle? Denken die überhaupt?
Update: Mir fällt gerade auf, dass ein offensichtlicher Vergleich hier noch fehlt. Der Rundfunkbeitrag. 17,50 mtl pro Wohnung. Und damit zahlen die nicht nur Nachrichten sondern auch bekloppte Unterhaltungsserien und Fußball- und Olympia-Lizenzen. Mein Vorschlag zur Güte ist daher: Keine Sportlizenzen mehr, keine Vorabendserien mehr, und das eingesparte Geld verteilt man unter den Zeitungsverlagen. Was meint ihr?
Update: Bei der New York Times zahlt man $98 für ein Jahr Zugriff, also $8 pro Monat.
Erstens: Feuerlöschanlage im AKW Biblis springt nicht an.
Drittens: Das belgische AKW Tihange musste mal wieder einen Reaktor vom Netz nehmen. "An einer Pumpe haben es Auffälligkeiten gegeben".
Und Viertens: Guckt euch mal als Kontext diese beiden Meldungen an. Die zweite ist leider nicht mehr online, nehmt daher diese Meldung vom gleichen Tag. Achtet auf die "alles nicht so schlimm"-Rhetorik. Man hat das Gefühl, da sei dem Schichtleiter ein Kugelschreiber runtergefallen, so von der Gefährlichkeit her. Und dann lest euch diese Geschichte hier durch, was damals wirklich passiert ist. Das sollten wir für die Einschätzung zukünftiger "alles nicht so schlimm"-Fälle im Hinterkopf behalten. Die Betreiber und Behörden lügen und wiegeln in solchen Fällen ab, dass sich die Balken biegen. Und dann sind wir bei Fukushima alle entsetzt, wie es zu so einem Behörden- und Betreiberversagen kommen konnte. Das ist bei uns offensichtlich ganz genau so.
Übrigens, wo wir gerade bei Fessenheim waren: Kontext von letztem Frühjahr.
Update: Fünftens: New Yorker AKW von Vogelscheiße runtergefahren.
Insofern könnte man argumentieren, dass die Compiler-Leute ja in gewissem Sinne genau das tun. Aber sie haben es halt so gemacht, dass vorher funktionierende Programme plötzlich zu funktionieren aufgehört haben. Und das auch noch an Stellen, an denen der Code für das Verhindern von Sicherheitslücken da war; da haben die Compiler dann angefangen, die Sicherheitschecks wegzumachen.
Zu meiner Überraschung sind die Rants teilweise angekommen, und die aktuellen Versionen von gcc und clang sind weniger aggressiv als frühere Versionen, aber die Büchse der Pandora ist jetzt halt offen, und es ist nicht wirklich absehbar, wie sich das langfristig entwickeln soll.
Ich erzähle das alles, weil ich gerade dieses schöne Paper zu dem Thema gefunden habe, von den Leuten hinter GNU Forth, die schön beschreiben, dass man beispielsweise eine Funktion wie memmove (seit ewigen Zeiten Teil des C-Standards) nicht in C implementieren kann, ohne formaljuristisch gesehen undefiniertes Verhalten zu erzeugen. Daher: Klare Leseempfehlung!
Ich bin ja schockiert, wenn das wirklich Crystal Meth war. Den Beck hätte ich in einer anderen Einkommensgruppe verortet. Mindestens Koks.
Über die Rockefeller-Kommission sind jetzt ein paar Dokumente veröffentlicht worden, die die Sicht bestätigen, dass die Rockefeller-Kommission eher der Verhinderung der Aufklärung diente. Lustig ist aber, wer damals beim Vertuschen der Zuständige war. Ein gewisser Richard "Dick" Cheney.
Oh und wisst ihr, wer Cheneys Vorgesetzter war?
Kommt ihr NIE drauf!
Donald Rumsfeld!
Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn du die Medienlandschaft […] mal auf den Umstand hinweist, dass die Flutkarten Anfang dieses Jahres aktualisiert wurden. (z.B. http://flood.firetree.net/)Aber als die Bäume weg waren, so schreibt er, sind die Nordafrikaner halt nach Norden gezogen und haben bis nach Österreich Wälder gesucht. Das war das Erdöl der damaligen Zeit in der Ressourcen-Pyramide.Diese gingen bis vor kurzem noch bis 35m, nach Fertigstellung der antarktischen Eisvermessung wurden die Karten angepasst und zeigen jetzt die vorhergesagten 60 Meter an.
[…]
Womit wir bei der von dir erkannten Verantwortung sind. Die haben wir gegenüber den Syrern in der Tat. Syrien war mal die reichste Provinz im Römischen Reich.
Und ein Detail noch:
Verantwortung hin oder her, wenn der Phosphatdünger, welcher eine fossile Resource ist und hauptsächlich in Nordafrika abgebaut wird, alle ist, dann wird es hier in Europa richtig ungemütlich werden. […] Die bekannten Lagerstätten werden bei gleichbleibendem Verbrauch (der Verbrauch bleibt nie gleich) laut UNO bis 2050 reichen. Wenn wir dieses Problem bewältigt haben, dann kommt das Wasser.(Danke, Wenzel)
Nur etwa 40 Prozent der Schweizer haben nach Hochrechnungen für die Initiative der Rechtspopulisten votiert."Nur" 40%? Die SPD würde töten für 40%!
Gut, das ist ungefähr soviel, wie die Merkel gekriegt hat.
Vielleicht müssen wir einfach mit einem gewissen Anteil an Rechtsextremisten in unserer Mitte leben?
Update: Ein Schweizer kommentiert:
Allerdings muss man dabei sagen, dass die Initiative deutlich komplexer ist als von den meisten aus- (wie auch teils in-)ländischen Medien dargestellt.
Prinzipiell, wie der Name es andeutet, ging es um eine wortgetreue Umsetzung einer Initiative, welche durch das Schweizer Volk angenommen worden ist. Das Parlament hat bei uns in der Tat die Möglichkeit, Initiativen die vom Volk abgesegnet worden sind noch anzupassen nach deren Gusto. Das ist manchen (mir inklusive*) ein Dorn im Auge, der SVP lustigerweise je nach belieben. Bei dieser Initiative stören sie sich daran, bei anderen (Zweitwohnungsinitiative als Beispiel) haben sie davon profitiert. Dieser Teil, der Namensgeben und Grund für die Initiative war, spielte in den letzten Monaten kaum noch eine Rolle.
Was dabei allerdings noch mitgerutscht ist, ist folgendes: der Delkiktekatalog wurde erweitert. Das war eine eher dumme Idee und der eine Grund, warum die Initiative gescheitert ist. Zudem wurde die Härteklausel abgeschafft. Das beides führte in Kombination dazu, dass in der Tat Leute wegen Bagatellen hätten ausgeschafft werden können. Hier aber, und da haben die Gegner der Initiative etwas falsch gespielt, ist zu sagen, dass das von sich aus nicht passieren kann, sondern nur z.B. in Verbindung mit Vorstrafen (nicht Bagatellen).
Demnach haben zunächst zwei junge Männer die Frauen verfolgt, gefilmt und fotografiert und sollen das Material dann über soziale Netzwerke verbreitet haben. Daraufhin seien weitere Männer hinzugekommen, die Gruppe habe sich schnell vergrößert.Äh … wtf? Gibt es da so Flashmob-Treffen von notgeilen Männern an öffentlichen Plätzen? Weit können die anderen ja nicht weggewesen sein, wenn die "schnell hinzugekommen" sind.
Die Männer hätten die jungen Frauen weiter belästigt, beobachtet und verfolgt. Zu körperlichen Übergriffen ist es nach bisherigem Ermittlungsstand nicht gekommen.Aha? Keine körperliche Übergriffe? Na immerhin.
Ich blogge das, weil es doch neulich hieß, die Polizei in Schleswig-Holstein habe es aufgegeben, bei Straftaten von Flüchtlingen auch nur zu ermitteln. Hier haben sie ermittelt und es waren keine Flüchtlinge sondern die hatten einen festen Wohnsitz in Deutschland. Die Kripo hat eine Ermittungsgruppe eingerichtet.
Update: Ein Flüchtlingsheim zählt auch als fester Wohnsitz. Ich dachte, das sei dann nur ein Aufenthaltsort oder so oder es gäbe eine ähnliche Bürokratie-Hürde an der Stelle. Insofern können das trotz festen Wohnsitzes Flüchtlinge gewesen sein. (Danke, Christian)
beim Honig haben wir auch seit Jahren mit solchen Grenzwerten zu tun.Und er fügt dann noch an:Wenn von niemandem eine Anwendung angemeldet wird, dann wird automatisch die Bestimmungsgrenze (LoQ) als Grenzwert festgelegt. Das ist nicht die Nachweisgrenze, sondern der Wert, bei dem die Menge bestimmbar ist.
Wenn eine Anwendung gemeldet wird, dann wird der Grenzwert auf den "Worst Case“ gesetzt, der bei einer Anwendung nach der guten fachlichen Praxis vorkommen kann.
D.h. der Wert wird automatisch so justiert, dass ein zugelassenes Pestizid mit einer zugelassen Anwendung den nie reißen kann. Das Fukushimaprinzip ist in das Verfahren also schon eingebaut.
Die Aussage, eine Lebensmittelprobe hätte Rückstände über dem Grenzwert, ist damit automatisch fast immer eine Selbstverständlichkeit und das ist auch so gewollt.
Dieser Algorithmus hat nur entfernt mit Erkenntnissen über tatsächliche Gesundheitsgefahren zu tun, wie die Debatte über Glyphosat zeigt.
Wie ich in meinem Blog Bienenpolitik unter dem Titel "Pflanzenschutzmittelzulassung — Der Kunde ist König" aufgezeigt habe, gehört es zum Kundenservice, die Studien der Industrie stets als Nachweis der Sicherheit einzuschätzen, während bei unabhängigen Studien immer ein Haar in der Suppe gefunden wird.
Das geht auch deshalb relativ leicht, weil es in der Regel kein Geld für solche Studien gibt und daher mit kleinen Fallzahlen gearbeitet werden muss.
Das Umweltinstitut in München ist spendenfinanziert.
Im Biobereich ist Glyphosat nicht zugelassen. Rückstände können durch Abdrift vom konventionellen Nachbarn auftreten, der aber nahezu nie dafür in Haftung genommen werden kann.
Das Prinzip der gesamtschuldnerischen Haftung aus dem Gentechnikrecht gibt es bei Pestiziden leider nicht.
Imker bleiben regelmäßig auf dem Schaden sitzen, wenn ein konventioneller Landwirt so gespritzt hat, dass die Bienen tot und der Honig kontaminiert ist.
Insofern macht es Sinn, das Bier aus konventioneller Produktion zu überprüfen, denn bei der Produktion dieser Zutaten wird der Wirkstoff eingesetzt.
das sind die Regeln der EU für Grenzwerte. In der Zusammenfassung heißt es: A general default MRL of 0.01 mg/kg applies where a pesticide is not specifically mentioned.Und noch eine Einsendung von einem Forscher beim Max-Planck-Institut:D.h. es stimmt nicht, dass es für Bier keinen Grenzwert gibt. Es gibt keinen spezifischen MRL und dann gilt der default MRL.
Es gibt auch eine schicke Datenbank, wo man sich die MRLs für jeden Wirkstoff ansehen kann.
Also, wenn das Glyphosat-Thema auf Deiner Seite plötzlich so prominent ist, dann sage ich auch noch was dazu, ich kenne mich etwas aus. Zuerst mal: die ganze Pharmabranche WEISS SCHON LANGE, dass Glyphosat viele schädliche Nebenwirkungen hat. Es wurde zwar halbherzig getestet (von Monsanto, vor der Zulassung), aber auch nur unter Bedingungen, die dann als Dosierung auf der Packung angegeben wurden. In den meisten Fällen wird Glyphosat heute aber in wesentlich höheren Mengen benutzt, Motto: viel hilft viel, u. a. gegen Superweeds, also störende Pflanzen, die schon eine natürliche Resistenz entwickelt haben. Es gibt seit ca. 3 Jahren eine neue von Bayer mitfinanzierte Firma (Targenomix), die das einzige Ziel hat, ein neues Totalherbizid zu finden, das Glyphosat ersetzen kann (Milliardenmarkt zusammen mit den passenden, resistenten, genetisch veränderten Pflanzen). Die ersten Leute, die negative Effekte von Glyphosat beschrieben haben, waren vor ca. 10 Jahren die Bodenmikrobiologen. Glyphosat stört massiv die Bodenmikrobiologie und wird im Boden nur dann abgebaut, wenn das Klima stimmt und wenn man das nach Gebrauchsanweisung dosiert. In unseren Breiten ist der Boden zwischen Oktober und März quasi inaktiv, weil die Temperatur zu gering ist für eine ausreichende Aktivität der Bodenmikroben. Dann akkumuliert auch eine „normale“ Ausbringung im Boden. In vielen Ländern wird Glyphosat heute exzessiv eingesetzt und akkumuliert deswegen auch in wärmeren Klimaten in den Böden. Es gibt mittlerweile eine sehr breite Datenlage über diverse schädliche Effekte von Glyphosat. Eine Professorin aus Leipzig (Monika Krüger), hat sich ausgiebigst mit Glyphosat beschäftigt. Auf deren Website kann man sich das ganze Elend anschauen, wenn man will…
Update: Oh und einer noch:
In Bier ist das sehr viel größere Problem die Mykotoxine. Also die "natürlichen" Gifte der Schimmelpilze die auf dem Getreide wachsen (Auf dem Feld genauso wie bei der Lagerung). Ochratoxin A ist da das entsprechende Stichwort. Das sind nämlich echte Carcinogene (1B)
diese Untersuchung ist eine rein politische, das kann man an mehreren Tatsachen festmachen. Zum einen ist die Stellungnahme des Bundesamtes für Verbraucherschutz BfR interessant: PDFUnd zweitens:Kurz: Wir liegen um das 1000fache unter der täglich akzeptablen Menge die vorkommen darf.
Oder andersherum: Es wird ab 1000l Bier/Tag interessant.Dann ist es natürlich interessant, sich über geringe Mengen eine Kategorie 2a Karzinogens (möglicherweise krebserregend) aufzuregen, wenn Bier erhebliche Mengen eines Kategorie 1a Karzinogens enthält - nämlich Ethanol.
Und zu guter Letzt ist es besonders interessant sich anzuschauen, wer diese Analyse durchgeführt hat und was dabei nicht getestet wurde. Durchgeführt wurde die Analyse am "Umweltinstitut München".
Nicht getestet worden sind übrigens Biobiere, weil für derartige Produkte Lobbyarbeit betrieben wird. Wäre ja schade, wenn man da auch was finden würde, oder? Übrigens liesse sich diese Art der "schockierenden Analyse" für nahezu alle in Lebensmitteln mit Grenzwerten belegten Stoffe treiben, die Analytik ist hierfür empfindlich genug.
ich muss mal ganz kurz loswerden: das mit dem Glyphosat ist super komisch.Danke an Christian und Wieland für die Einsendungen!Erstens: Glyphosat ist schon lange nicht mehr "der Monsanto-Unkrautvernichter". In Deutschland sind fast 100 verschiedene Herbizide auf Glyphosat-Basis zugelassen, und zwar von allen großen und mittelgroßen Firmen (siehe hier).
Zweitens: Glyphosat wird üblicherweise zwei Wochen VOR der Aussaat in den Boden eingebracht, und macht dann alles platt, was Pflanze ist. Danach wird es von Mikroorganismen aufgefressen, und hat sogar eine sekundäre Düngerfunktion, weil es zu Phosphat und Stickstoffderivaten abgebaut wird. Und ist zur Aussaat selbst praktisch im Boden nicht mehr nachweisbar. Das wär auch doof, denn die normalen Kulturpflanzen in Deutschland sind keine GMOs, also auch nicht resistent gegen Glyphosat. Abgesehen davon gibt es lt. Wikipedia keine zugelassenen resistenten Hopfen- und Gerstenstränge. Also es würde mich wundern, wenn das Glyphosat "über die Pflanze" im Bier gelandet ist. Vielleicht kommts ja übers Wasser rein…aber so richtig wahrscheinlich ist das auch nicht.
Drittens: Das Bundesministerium für Risikobewertbung predigt schon seit Jahren, dass Glyphosat faktisch ungefährlich für den Menschen ist. Andererseits werden seit Jahrzehnten immer wieder Studien veröffentlicht, die ein Krebsrisiko sehen wollen. Die Experimente und Daten sind zum schreien - manchmal gehen die Krebsraten schon hoch, bevor sie das Glyphosat überhaupt einsetzen /facepalm
Viertens: Die Messmethode ist super fragwürdig. Im SPIEGEL steht, sie hätten das Glyphosat mit der "Elisa-Methode" nachgewiesen. Aha…Also ein ELISA (enzyme linked immunosorbent assay) funktioniert so, dass du dein zu untersuchendes Molekül (in diesem Fall das Glyphosat) auf einer Plastikplatte mit 96 kleinen Vertiefungen immobilisierst, und dann mit Antikörpern (immunosorbent) nachweist.
Die vom Umweltinstitut wollen 0,46 µg/L Glyphosat in Bier nachgewiesen haben. In eine ELISA-Vertiefung passen mit viel gutem Willen 0,2 ml Bier, also 92 Pikogramm (!) Glyphosat. Mit Verlaub, aber das ist ziemlich sicher unterhalb der Nachweisgrenze, zumal diese kleinen Moleküle viel schlechter an den Platten haften als große, und du falsch positive Ergebnisse ausschließen musst…das wäre schon sehr ungewöhnlich. Wir machen hier jeden Tag ELISAs, und wir brauchen ungefähr 50 bis 100 Nanogramm (also grob die 1000-fache Menge) an Antigen.Ich hoffe also ernsthaft, dass alle erkennen, wie wacklig diese Story eigentlich ist.
Update: Und noch mehr Kommentare zu den Kommentaren. Erstens: Glyphosat steht zufällig gerade kurz vor der Neuzulassung.
Zweitens: Der Bayerische Brauereiverband äußert sich zur Problematik.
Drittens:
Es stimmt, dass Glyphosat meistens sowieso nur auf den blanken Boden vor dem Aufkeimen der Nutzpflanzen aufgetragen wird. Allerdings ist das Produkt danach nicht sofort verschwunden, sondern wird im Boden relativ langsam (DT50 2.8 bis 500d [letzteres bedeutet praktisch persistent]) abgebaut und ausgewaschen. Die Substanz ist systemisch, d.h. sie wird von Pflanzen auch über die Wurzeln aufgenommen und kann so in den Nutzpflanzen landen die gar nicht behandelt wurden. Messwerte für Rückstände (Residues) in Hopfen als Zutat von Bier hab ich keine zur Hand, aber für Gerste wird der Median mit ~6 mg/kg angegeben. Wenn man nun von Rückständen in Höhe von 1 mg/kg ausgeht und ca 0.21 kg Gerste/l Bier benötigt werden, dann ergibt die Überschlagsrechnung dass bis zu 210 ug Glyphosat/l Bier vorkommen könnten. Das Ganze hängt dann natürlich noch vielen anderen Sachen ab und durchs Erhitzen und die Hefe wird vmtl auch noch einiges verloren gehen, aber die gemessenen Werte erscheinen zumindest nicht total abwegig. Daten zu Glyphosat kann man der EFSA Conclusion aus dem November 2015 entnehmen.
Disclaimer: ich beschäftige mich beruflich mit der Zulassung von Pestiziden auf Seiten der Chemiebranche.
Viertens:
Warum ich meine etwas dazu sagen zu können: Ich bin Gewässerbiologe und arbeite seit vielen Jahren auch mit den Wirkungen von Mikrospurenstoffen (wie Pestiziden) und deren Analytik.
Pestizide in der Umwelt werden gewöhnlich mit HPLC-MS oder GCMS gemessen. Dazu würden auch die gemessenen Werte passen. Das ist keineswegs unrealistisch. ELISA ist für Proteine oder noch größere Moleküle. Wird daher gerne in der Gentechnik eingesetzt. Ich vermute ganz stark, dass sich der SPIEGEL-Artikel in der Methode täuscht. Das wäre nicht ungewöhnlich. Wenn der Einsender mit ELISA fit ist wird es ein Genetiker sein.
Ansonsten ist es bei Stoffen mit unklarer Wirkung in der Umwelt sehr wohl von Interesse wie weit die in der Nahrungskette kommen. Generell gilt für alle Mikrospurenstoffe, dass sich die Wirkungen verschiedener Stoffe oft massiv verstärken. Daher auch die meist niedrigen Grenzwerte. Aus diesem Grund gibt es aktuell auch massig staatliche Projekte diese Stoffe zB aus unserem Abwasser sehr weit herauszubekommen. Das geht bis zu Aktivkohlefiltern für Abwasser.
Wenn dann der eine Einsender schreibt Glyphosat kommt bei Aussaat oder gar Wachstum vom Hopfen gar nicht mehr im Boden vor - wo bitte kommt das dann in der Pflanze her? In der Argumentation ist ein Loch. Weiter wird bei der Bierherstellung ganz stark Hopfen und Co von Mikroorganismen umgewandelt (v.a. Ethanol). Wäre Glyphosat ein so gutes Futter für Mikroorganismen sollte es im Bier wieder keines mehr geben. SPIEGEL und Wikipedia halte ich nach eigener Erfahrung auch nicht für perfekte wissenschaftliche Quellen.
Ansonsten stimme ich dem Grundproblem bei Bier zu: Ethanol ist ein starkes Nervengift und krebserregend (vor allem Kehlkopf/Speiseröhre). Speziell für Bier ist also nicht Glyphosat das Problem. Das Auftreten von Pestizidrückständen in Lebensmitteln dagegen schon.
Fünftens:
Glyphosat wird nicht zur Unkrautvernichtung gegen resistente GMO-Pflanzen eingesetzt, sondern auch zur "Crop dessication". Dabei wird dem Getreide vor der Ernte eine letale Menge Pestizid aufgesprüht, u.a. auch auf die Bierzutat Gerste. Glyphosat ist da beliebt, weil es als unbedenklich gilt. Die Pflanzen geben dann beim Abnippeln ordentlich Gas, damit es mit den Samen doch noch klappt. https://en.wikipedia.org/wiki/Crop_desiccation. Es ist also plausibel, dass Glyphosat auch im guten, deutschen Bier landet, auch "hohe" Konzentrationen sind erklärbar, je nach Herkunft der Gerste.
Wenn man 1L Bier in seine Bestandteile aufteilt und die Fraktion, die Glyphosat enthält, auf 0.2 mL eindampft, dann kommt man sehr wohl die nötigen Konzentrationen für eine saubere Messung via Elisa. Die Methode ist also keineswegs so hahnebüchen, wie das hier angeprangert wird.
Sechstens:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mag bezüglich Glyphosat zwar Entwarnung geben, aber das kommt mir etwas wie das laute Pfeifen im Wald vor. Das Umweltbundesamt (UBA) wiederum schreibt ganz aktuell zu Glyphosat:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-uba-untersuchung-zu-glyphosat
"Die Ergebnisse zeigen: Zwar liegt selbst der höchste gemessene Wert um den Faktor 1.000 niedriger als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält. Falls sich jedoch – wie von der WHO befürchtet – Glyphosat als „wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen“ herausstellt, muss über den Stoff neu diskutiert werden. Hier sieht das UBA weiteren Forschungsbedarf."
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Wir müssen die Datenlage zur Belastung beim Menschen verbessern. Insbesondere bei Kindern wissen wir bisher kaum etwas. Dazu läuft im UBA bereits eine Studie. Wir sollten Glyphosat auch nicht isoliert betrachten, sondern die eingesetzten Produkte umfassender untersuchen. Heißt: Glyphosat mitsamt der anderen Stoffe bewerten, die zugesetzt werden, damit es auf dem Acker überhaupt wirkt.“
Auf der anderen Seite ist natürlich die Frage, wie das gehen soll, wenn Apple Updates ausliefern kann. Dann kann Apple auch böse Updates ausliefern. Mit Verschlüsselung kann man da nur am Rand was machen. Zumindest der Teil, der die Verschlüsselung macht, und den Schlüssel in der Hand hat, der müsste dann un-update-bar sein.
Angeblich ist ja schon bei den Nachfolgemodellen von dem Telefon, um das es in dieser Sache ging, die Krypto in einem Chip und nicht in Software, und das FBI will die Verzögerung bei falscher PIN-Eingabe umgehen, indem sie die Firmware von diesem Krypto-Chip kaputtupdaten. Rein konzeptionell kann man aber mit physischem Zugriff auf die Hardware immer reinkommen, es ist bloß eine Frage der Kosten. Fragt nur mal die Pay-TV-Industrie und die Spielekonsolenhersteller.
Ich möchte aber auf eine Sache bei der Gelegenheit hinweisen: Code Signing hat nicht geholfen. Viele Leute halten Code Signing für ein Sicherheitsfeature. Ist es nicht.
Oh und nur keine bösen Updates mehr reinzulassen ist nicht genug. Man hat auch immer das Problem, wenn jemand ein gutes Update nicht einspielt. Oder was wenn das FBI Apple richterlich verpflichten lässt, für einen ihnen bekannten 0day keinen Patch auszuliefern?
Erfahrungsgemäß ist die Gefahr groß, dass es sich hier um Semantik-Spielchen handelt, die ein paar Zäune ein paar cm verschieben, aber am Ende ist doch alles wie vorher.
Und wisst ihr was? Recht haben sie. Wenn die Mimosen am linken Rand ihr Mimosentum für ein Menschenrecht halten und finden, der Rest der Welt habe sich ihren Gefühlen unterzuordnen, dann haben die am rechten Rand das selbe Recht.
Darauf angesprochen, ob das vielleicht nur eine Trollaktion ist, haben die traumatisierten Juristen das übrigens vehement dementiert.
Und hey, welche Rolle spielt das auch, ob das Trolling oder echt ist. Wenn sich die Linken das Recht rausnehmen, haben es auch die Rechten.
Vielen Dank, liebe Linken. Tolle Welt, die ihr da schafft. (Danke, Twister)
Das hat den Vorteil, dass man sich nicht mehr persönlich zum Stück Brot machen muss, weil man Leuten sein Weltbild und seine Vorstellungen aufzwängen will. Nein, da gibt es jetzt endlich Software für!1!!
Und wenn sie jetzt links aus dem Fenster schauen, sehen Sie die ganzen Angehörigen von Minderheiten, die wir retten konnten, indem wir nicht mehr "he" sondern "they" oder "it" sagen. Seit unsere Datenbank "primary" und nicht mehr "master" heißt, ist der Handel mit Sexsklaven förmlich zum Erliegen gekommen!
Und morgen, wenn wir das Wort "PC" verbieten, weil das "Computer" darin Frauen marginalisiert, dann haben wir endlich auch die Altersarmut bei Rentnerinnen besiegt!
Ja wie jetzt. Duh?! Hat das ernsthaft irgendjemand noch nicht mitgekriegt? Die alten Männer mit ihren Filzstiften wollen Zugriff auf alles und jeden, immer und überall. Wenn es existiert, wollen sie Zugriff. Wollen nicht nur. Haben.
Wir reden hier von einer Junta, die mal eben für ein ganzes fremdes Land einen Ausschalter installieren, damit sie willkürlich das andere Land runterfahren können. Seit Jahren scrollen die Meldungen an uns vorbei, was GCHQ und NSA alles abschnorcheln. Und wo sie keinen offiziellen Zugriff kriegen, da beschaffen sie sich halt inoffiziellen Zugriff.
Und jetzt sollen wir denen ernsthaft glauben, dass sie ein gammeliges Iphone nicht entsperrt kriegen?!
Für wie blöde halten die uns eigentlich!?
Nein, liebe Leser, lasst euch da mal nicht verarschen.
Das ist Theater, dieser offene Brief von Apple. Selbstverständlich kann alles entsperrt werden.
Wir reden hier von der Regierung der USA auf der anderen Seite. Die Emails und SMSsen sind eh an der Schnorcheln der NSA vorbei gekommen, die Telefonat-Metadaten stehen in der Datenbank der Telcos, die mit der Polizei kooperieren.
Ich kenn mich jetzt nicht damit aus, wie Apple ihren Cloud-Scheiß technisch macht, aber ich würde mal vermuten, dass man da an die Daten wieder rankommt, wenn man genug Zeit zum PINs durchprobieren hat und an den Computer mit dem Itunes drankommt.
Wenn nicht eh die PIN als Textdatei auf besagtem Computer liegt.
Oder die NSA benutzt einen ihrer Baseband- oder Jailbreak-0days. Oder man wartet halt ein bisschen, bis die 0days von heute die bekannten Lücken von morgen sind, und dann benutzt man eine bekannte Lücke.
New hotness: gute Bombardierungen (von uns) und schlechte Bombardierungen (von den Russen) in Syrien.
Tilo kommentiert:
Die Bundesregierung tut sogar so, als ob die Russen dort an einem ganz anderen Krieg beteiligt sind als wir. Und das Beste: Heute hat die Regierung "zurückgeschossen" und uns auf offener Bühne gefragt, warum wir die Logik denn nicht verstehen. Einmalig.
Zu den Hintergründen der Tat in der Dattenbergstraße beziehungsweise zur Motivation der vier Tatverdächtigen kann derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen - auch in den kommenden Tagen - nicht im Detail berichtet werden. Allerdings dürften Konflikte, die zwischen den im Schwarzwald-Baar-Kreis tätigen Sicherheitsunternehmen bestehen, die Ursache sein.Mit anderen Worten: Das war ein Krieg zwischen Sicherheitsunternehmen, es ging um die Wachleute und nicht um die Flüchtlinge. Bizarr.Vor dem Hintergrund der bisherigen Ermittlungen und den umfangreichen Überprüfungen von Personen die anderweitig bereits, ohne Zusammenhang mit der gegenständlichen Tat, durch fremdenfeindliche Aktionen aufgefallen sind oder entsprechenden rechtsradikalen Organisationen zugeordnet werden, ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine fremdenfeindliche Tat.
Tjaaa, und dabei war es doch die ganze Zeit schon klar wie Kloßbrühe! Das Herumbombardieren in Syrien!
Wie? Nein, nicht das Herumbombardieren der USA, Frankreichs oder Großbritanniens. Das der Russen natürlich!
Monatelang haben die armen Zivilisten in Syrien den Bombenhagel geduldig erduldet, aber als die Russen auch noch bombardiert haben, da war Schluss! Da sind sie nach Deutschland gekommen!
Wie? Nein, sage nicht ich. Sagt die Merkel!
Kanzlerin Merkel hat Russlands Militäraktionen in Syrien die Schuld für das neue Flüchtlingsdrama in dem Land gegeben und der Türkei deutsche Hilfe zur Bewältigung der Lage angeboten.
Gut, außer bei den anderen Ländern handelt es sich um die Five Eyes.
Ja, liebe Leser, ihr müsst jetzt sehr tapfer sein:
Bei den Verhandlungen mit den USA über einen Nachfolger für das gekippte Safe-Harbor-Abkommen steht die EU offenbar davor, in allen für den Datenschutz wichtigen Punkten einzuknicken. Der US-Datenzugriff sei überhaupt noch nicht geklärt.Und jetzt alle: Nein! DOCH!! OOOOOH!!!
Wenn ich ein Bild zentriert über dem Rest positionieren will, dann nehme ich sowas hier:
position: fixed;Und das funktioniert auch ganz gut. So, jetzt will ich dieses Bild da aber nicht nur hinblenden, sondern es soll von oben angeflogen kommen. Wir reden hier von wichtigen Business-Bildern, ihr versteht schon, die müssen sich bewegen!
top: 50%;
left: 50%;
transform: translate(-50%, -50%);
Dafür definiere ich eine Animation mit zwei Keyframes, die zwischen zwei translate-Statements iterieren sollen.
Nun stellt sich raus, dass das translate aus der Animation nicht etwas nach dem translate aus der Positionierung angewendet wird, sondern stattdessen. Ich befürchte jetzt, dass ich da für jede Kombination aus Richtung und Positionierung eine eigene Animation definieren muss. Das kann ja wohl nicht ernsthaft so sein. Also, was ist die Lösung?
Ich könnte jetzt ein div um das zu animierende Element machen, klar, aber das würde das Markup der Folien komplexer machen, und Komplexität ist der Feind. Das kommt also nicht in Frage. Ich könnte diese div-Elemente per Javascript in den DOM reinfummeln. Das würde ich gerne nur als letzten Ausweg nehmen.
Gibt es keine Möglichkeit, beim Animieren zu sagen, dass er bitte den translate-Teil aus dem Style des Elements übernehmen und nicht überschreiben soll? Ich finde gerade keine beim Rumklicken.
Update: Der Hack, der mir hier weitergeholfen hat, ist, die Animation nicht über translate zu machen sondern über margin-left und margin-top.
Ich mache hier gerade ein paar Folien, die auf einem Kundenrechner per Powerpoint oder PDF abgespielt werden sollen.
Einen ordentlichen PDF-Export mit Animationen kann offenbar kein Tool, die HTML-Exporte sind alle völlig unakzeptabel.
Und wenn ich dann laut seufzend halt PPTX nehme, dann muss ich feststellen, dass Powerpoint keine Ligaturen kann. Nein, wirklich! Aus sowas wie "fi" eine Ligatur zu machen ist ja schon bei kleinen Schriftgrößen wichtig, aber bei so großen, wie sie bei Präsentationen üblich sind, da springt es den Zuschauer direkt an, dass da die Ligaturen verkackt werden.
Und wisst ihr, wer Opentype definiert hat? Kommt ihr NIE drauf! Microsoft! Die supporten ihren eigenen Scheiß nicht richtig!
Ich komme hier aus dem Facepalmen gar nicht mehr raus.
Klar kann ich zur Not auch ohne Animationen. Aber wieso muss ich Jahre 2016 überhaupt in Erwägung ziehen, eine "zur Not"-Option zu nehmen, weil die anderen nicht gehen?!
Da muss halt mal jemand den Grundstock legen und die ganzen üblichen Animationen und Übergänge in HTML5 und CSS nachimplementieren. Das kann doch so schwer nicht sein? Warum macht das nicht mal jemand, der sich mit HTML5 auskennt? Das kann ja wohl nicht wahr sein, dass jetzt ein alter C-Hacker HTML5 hacken muss, weil es sonst niemand tut?!
Update: Ich schrieb schon mit Absicht "Animationen". Übergänge brauch ich nicht, finde ich affig. Aber Animationen will ich haben. Was man halt für eine moderne Präsentation so braucht. Sowas wie "dieses JPEG hier bitte in der rechten oberen Ecke so groß skaliert langsam einblenden" oder "dieses JPEG von links einfliegen lassen, bis es in der Bildschirmmitte angekommen ist". In meinen Foliensätzen sind einfliegende Facepalmbilder halt eine wichtige Anforderung.
Stellt sich die Frage, ob die von der AfD damit weg vom Fenster sind, oder ob das jetzt so einen Donald-Trump-Effekt auslöst, dass die endlich mal aussprechen und damit hoffähig machen, was die Leute eh denken. Wenn wir Kinder reinlassen, dann nutzen die fiesen Asylbetrüger das aus und schicken uns ihre ganzen Kinder!1!! Oder so. Ich bin da nicht aktuell mit der Propaganda der Rechten.
Aber das ist nicht, worauf ich hinaus wollte. Mir stellt sich noch eine andere Frage. Wieso eigentlich? Wieso ist das Erschießen von Erwachsenen eigentlich weniger schlimm als das Erschießen von Kindern?
Ich glaube, dass das ein Vermächtnis des Einflusses der katholischen Kirche ist. Kinder sind möglicherweise noch nicht getauft und kommen nicht in den Himmel, daher verdienen sie besonderen Schutz in unserem Moralgefüge.
Kann mir das jemand beantworten, der sich mit sowas auskennt? Kommt das wirklich daher?
Update: Einige Einsender argumentieren, Kinder seien nicht strafmündig. Ja, aber: Geht das auf die katholische Kirche zurück?
Update: Die überwiegende Mehrheit der Einsendungen glaubt nicht, dass das auf den Einfluss der katholischen Kirche zurückgeht. Die Argumente gehen von Nottaufe über Kindchenschema bis zu ökonomischen Erwägungen, und besonders Einsender, die selber Kinder haben, gaben alle zu Protokoll, dass sich die Sicht auf Kinder mit dem Eintreffen des ersten Kindes radikal ändert. Damit wäre das wohl nach Mehrheitsmeinung eher etwas evolutionsbiologisches. Besonders interessant fand ich diese Ausführungen:
Habe vorhin kurz bei zwei Biologen und einer Psychologin nachgehakt:
Im Wesentlichen triggert
der Tod eines Kindes am stärksten,
dann der einer attraktiven Frau im gebärfähigen Alter,
dann folgt der Tod eines "schwachen" Menschen (alt, körperlich eingeschränkt, geistig eingeschränkt und, tatsächlich, "alle anderen Frauen" -> also Frau tatsächlich auf derselben Empörungsstufe wie ein "behinderter" Mensch!)
und dann erst folgen Männer.Männer im wehrfähigen Alter erhalten das geringste Mitgefühl, wenn ihnen etwas wie "Tod durch Erschiessen" widerfährt.
Ich verlinke das hier, weil die Veranstalter dieser Konferenz ein Statement abgegeben haben, das in die Geschichtsbücher gehört. Hier ist es:
“We believe strongly in freedom of speech and freedom to express unpopular, and even offensive, views. However, unnecessarily divisive, counterproductive, and even hateful speech runs contrary to our mission and the environment we wish to foster at NECSS. The sentiments expressed in the video do not represent the values of NECSS or its sponsoring organisations.”
Update: Ein E-Mail-Kommentar weist darauf hin, dass das in Wirklichkeit ganz anders war. Ein anderer schreibt:
Es handelt sich dabei um folgendes Video:
https://www.youtube.com/watch?v=ecJUqhm2g08
Das Video soll zeigen, dass radikale Feministen und Islamisten eine sehr ähnliche Ideologie haben.
Zitat: "I say social justice - I say jihad"
Dawkins hat den Tweet gelöscht, weil ihn jemand darauf hinwies, dass die eine Figur in dem Video eine bestimmte Person darstellen soll, die Bullying-Opfer war. Das überzeugt mich ehrlich gesagt nicht. Wir haben ja auch Nachrichten. Da geht es auch um lauter Figuren, die zu Schaden gekommen sind. Ist das jetzt verboten? Wie ist es mit Büchern? Wie ist es mit einer Autobiographie eines Kranken?
Sorry, das ist ziemlich danebengegangen. Verglichen wird die Kriminalitätsrate, soweit ich das richtig verstanden habe, anhand bereits erfolgter strafrechtlicher Verurteilungen. Verglichen wird weiterhin eine Anzahl von 40.000 Leuten, die erst im Laufe des Jahres gekommen sind, die angesichts der steigenden Zahlen zum Jahresende also durchschnittlich vielleicht 4 Monate im Land waren, mit der Bevölkerung, die die gesamte Zeit im Land war. Verglichen wird dazu die Zahl von Straftaten, sondern die Zahl bereits erfolgter Verurteilungen, die der Tat einige Zeit nachfolgen und teilweise noch nicht erfolgt sind. Den Effekt gibt es bei der Vergleichsgröße „Deutsche“ (wenn das überhaupt wirklich die Vergleichsgröße ist), aufgrund des Überhangeffekts nicht.Also:
Kriminalitätsrate ist ein Bruch mit Straftaten (nach Verurteilungen) pro Anzahl Menschen.
In der Flüchtlingsangabe ist der Zähler ist viel zu niedrig und der Nenner viel zu hoch.
Die Aussage, so wie sie kolportiert wird, ist geradezu ein Täuschungsversuch.
Update: Ein anderer Braunschweiger hält dagegen:
Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen hat ihren Sitz am Standort Braunschweig, zusammen mit dem größten Erstaufnahme- und Verteillager in Niedersachsen. D.h. schon vor den großen Flüchtlings"wellen" ab Juli letzten Jahres gab es hier einen größeren Durchsatz an Asylsuchenden.
Wenn man mit dem Bus aus der Stadt zum Flughafen fährt, kommt man genau am Gebäude vorbei.
Das sah vor 2-3 Jahren schon nicht so aus, als wäre es unterbelegt. Z.B. hing im Sommer oft der Zaun voll mit Wäsche.
Im letzten Halbjahr war ich dort nicht mehr, weil ich nicht mehr zum Flughafen musste und nur Vorbeifahren zum Kibitzen geht gegen meinen moralischen Kompass.Es handelt sich hier also mitnichten um ein leeres Lager, das erst gegen Ende des Jahres gefüllt wurde, da waren schon vorher Menschen drin untergebracht (Zahlen finde ich spontan keine)
Im Übrigen steht in dem Artikel explizit drin, dass Flüchtlinge besonders schnell durch die Mühlen der Justiz flutschen, in nur einer Woche.
Update: Und einen Kommentar noch:
Ich halte alle Zahlen zur Flüchtlings-kriminalität für seltsam.
Wenn man beachtet, dass in der Menge der Flüchtlinge Männer überrepräsentiert sind, in einem Alter, wo sie die meisten Straftaten begehen, wäre es sehr bemerkenswert, wenn die Zahlen gleich der gesamtdeutschen Bevölkerung wären. Schon allein deshalb ist größer/gleich das mindeste, was man hier erwarten würde. Werden da Kinder und Bettlägrige mitgerechnet, in der Vergleichsgruppe?
(Danke, Frank)
Update: Ein Einsender kommentiert:
Subject: Chrome Cleanup-Tool..
..geklickt. Wird von Windows Defender als Schadsoftware erkannt und entfernt :(
m(
Und noch ein E-Mail-Kommentar:
Noch schlimmer als die Toolbars sind falsche Chrome Versionen. Wenn jemand in der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis einen neuen PC hat wird man ja stets gefragt was installiert werden muss. Das erste was ich hab so einem Anruf sage ist "Chrome herunterladen". Die Person am anderen Ende gibt das dann meist einfach in die Adressleiste des IEs ein und landet hier:
http://www.bing.com/search?q=chrome+herunterladen
(AdBlocker deaktivieren um zu sehen was der normale Nutzer sieht)
Die ersten 2 Links sind Webseiten die behaupten Chrome anzubieten, aber ihren eigenen verseuchten Browser anbieten. Sieht aus wie Chrome, ist es aber nicht.Nach der Installation kann man eigentlich nur noch eine Sachen machen, zum "Kunden" fahren und PC neu aufsetzen.
Das Zeug nistet sich so tief im System ein das es einfach leichter und schneller ist von vorne anzufangen.
Die Amerikaner denken sich hier offenbar, sie könnten die Europäer einfach am langen Arm verhungern lassen. Vielleicht ist das ja mal ein Weckruf, dass wir viel zu viel Internet-Einfluss anderen Ländern überlassen haben. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn jetzt einfach diverse Firmen ihren Internet-Auftritt herunterfahren müssten, weil die Politik kein Abkommen mit den USA hingekriegt hat. Einfach damit man mal sehen kann, welche Firmen sich und unsere Daten da von den USA abhängig gemacht haben und welche nicht.
Eigentlich hatten die beiden Regierungen in Libyen schon ein von der UN unterstütztes Abkommen für eine Einheitsregierung unterschrieben.Ich komme mir zunehmend wie in einer Satiresendung vor. Truman Show meets Die Anstalt. WTF?!
Update: Der eine oder andere dachte sich jetzt vielleicht: Hmm, Niedersachsen? Sowas hätte ich eher von Sachsen erwartet!? Stimmt! "Danke für den Kuchen, und jetzt ab nach Hause!" kommentiert der Einsender. Besonders toll: eine syrische Familie! Und wo soll die jetzt hin? Nach Bulgarien. Nach Hause geht ja nicht. Da ist ja Bürgerkrieg.
Besonders krass:
Unter dem Motto “Genug ist genug. Integration hat Grenzen. Der Norden ist voll” rufen die SPD-Ortsvereine Altenessen, Karnap und Vogelheim zu Protesten bzw. einem Lichtermarsch am 26. Januar auf.Was ist denn bitte ein Lichtermarsch? Das, was man früher Lynchmob nannte? Ich denke da an Bilder wie aus einem der Frankenstein-Filme.
Tsja. So weit rechts ist die SPD inzwischen angekommen.
Und so haben sie mal ein paar High-Tech-Firmen zum Brainstorming eingeladen.
Und es stellt sich raus, dass die da mit einer blauäugigen, geradezu kindlichen Magie-Gläubigkeit herangehen. Zaubert doch mal was aus dem Hut!
Und so erklärt sich dann wohl auch, wieso Firmennamen wie "Palantir" bei den Militärs so gut ankommen.
Wenn du deine einkommenden Mails filterst, ist das OK. Das ist dein Recht. Das ist keine Zensur. Du darfst dir ja auch aussuchen, wohin du deine Augen richtest.
Wenn du die einkommenden Mails Anderer filterst, dann ist das eine Netzsperre und ich kann nicht Mitglied deines Vereines sein. Niemand sollte sich anmaßen, für andere zu entscheiden, was die sehen können und was nicht.
Da kann man möglicherweise noch Ausflüchte, Abstufungen und Entschuldigungen finden. Zum Beispiel wenn ich einen Spambekämpfungs-Dienstleiter beauftrage, dann darf der das natürlich.
Von mir aus kann man auch darüber reden, Moderation von inhaltlichen Mailinglisten zu machen, damit Spam und off-topic-Sachen rausfliegen. Das muss dann allerdings mit Einverständnis aller Subscriber stattfinden und willkürfrei entschieden werden können. Kochrezepte sind auf einer Mailingliste über Ornithologie klar off-topic.
In diesem Fall ging es aber darum, Mails wegen des aktuellen Gefühlszustands eines Moderators zu filtern. Wenn der Moderator findet, diese Mail könnte jemanden erzürnen, dann kommt die nicht durch.
In meinem Wertesystem ist das so weit jenseits aller vertretbaren Szenarien, dass ich mit einem Austritt reagiert habe. Sachen wegfiltern, weil sie die Partei erzürnen könnten, das ist etwas, was die DDR gemacht hat, oder China. Saudi Arabien. Aber ganz sicher keine Organisation, bei der ich Mitglied bin.
Beachtet bitte auch, dass ich niemandem Zensur vorgeworfen habe. Das Wort wird viel zu inflationär angewendet.
Update: Einen noch. Es gibt einen Unterschied zwischen öffentlichen Mailinglisten und internen Mailinglisten für Mitglieder. Gegenüber Externen kann der Betreiber von Mailinglisten das Hausrecht geltend machen. Wer sich daneben benimmt, fliegt. Meine Mailingliste, mein Hausrecht. Bei internen Mailinglisten kann man das Hausrecht nicht anwenden, denn den Mitgliedern gehört das Haus. Auch denen, die sich daneben benehmen. Daher bleibt hier meiner Ansicht nach nur der Rausschmiss. Dann aber nicht nur von der Mailingliste, sondern aus dem ganzen Verein. Und dann kann man auch das Hausrecht anwenden bezüglich der Mailingliste. Die ganze Thematik ist sehr vertrackt, und was man unbedingt vermeiden muss ist Willkür. Man muss klare Regeln definieren, die müssen völlig klar willkürfrei anwendbar sein. Wenn nicht völlig klar ist, ob eine Regel greift, dann greift sie nicht. Wer im Krisenfall keine Regeln angesagt hat, hat in meinem Wertesystem auch nur Handhabe für zukünftige Fälle und kann nicht rückwirkend sanktionieren (außer es handelt sich um klare Rechtsbrüche und ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft).
Rigaer Str. 94 - 550 PersonenÄhm ja, wenn man es SO formuliert, äh …
Syrien-Einsatz der Bundeswehr - "um die 1200 Personen"Wir können also in Syrien gleich zwei Häuser pro Tag nach Terroristen durchsuchen!
Oder sind die Terroristen jetzt weniger gefährlich als linke Hausbesetzer?
Einen Eindruck von der Größe von dem Haus findet man bei diesem BZ-Artikel (Vorsicht: Die BZ ist ein Boulevard-Schmierblatt des Springer-Konzerns), wo sie den Innensenator und den inzwischen parteilosen Herrn Lauer zu Wort kommen lassen. Für die inhaltlichen Punkte empfehle ich lieber den Tagesspiegel-Artikel, der ist auch von dem Lauer. Ich verstehe ja nicht, wieso da sonst keiner ein bisschen fundiert was zu schreibt.
Die Polizei rennt also mit mehreren Hundertschaften in dieses Haus rein und stellt es auf den Kopf, tritt Wohnungstüren ein (Ausrede: "wir dachten, das sei eine Kellertür") auf der Suche nach Waffen und Fallen. Findet aber keine. Was sie finden, tun sie auf Twitter. Nein, wirklich. Keine Satire. Die Berliner Polizei hat ihre gefundenen "Beweise" auf Twitter veröffentlicht. Und es handelt sich um typischen Sperrmüll aus dem Keller. Hochgefährliche Dinge wie ein paar Nägel, Maschendraht, ein paar Reinigungsmittel (?), ein Einkaufswagen mit Pflastersteinen.
Da dachte ich mir ja schon: Äh, und dafür haben die 550 Polizisten und Hubschraubereinsatz gefahren? Um mal Putin nach dem Irak-Krieg zu zitieren: also ICH hätte da ja ein paar WMD "gefunden".
Das war ja schon mal echt peinlich. Aber das war erst der Anfang. Lauer erzählt dann noch, dass die Polizei aus dem Keller Kohle rausgetragen hat. Das ist jetzt kein Euphemismus für Geld. Nein. Kohle. So zum heizen. Die Art von Kohle. Haben sie den Leuten da geklaut. Die müssen jetzt mit altem Zeitungspapier heizen oder wie?!
Aber die Krönung ist dann das virtue signalling von dem Innenminister in der BZ, der sich voll hinter den Einsatz stellt, als gäbe es da nichts auszusetzen.
Einer der schönsten Kommentare dazu kam von Anne Roth. Tja, das mit dem "wir haben nicht genug Personal" glaubt der Polizei jetzt niemand mehr.
Tja, was machen wir denn jetzt, wenn die RAF zurück kommt? :-)
Update: Vice hatte eine Reportage zur Rigaer. Stellt sich raus, dass die Polizei auch den Anwalt der Bewohner systematisch belogen hat, um ihn nicht ins Haus lassen zu müssen. Und in deren Bericht findet sich der erste Hinweis darauf, dass in dem Haus wirklich etwas gefunden wurde, das ich nicht im Keller gehabt hätte: Krähenfüße.
Wartet ihr jetzt darauf, dass die ihre Unterschriften an die Kanzlerin übergeben?
Wird nicht stattfinden. Denn da könnte ja jeder kommen, der 3,28 Millionen Unterschriften gesammelt hat. Wo kämen wir da hin, wenn da jeder kommen könnte, der 3,28 Millionen Unterschriften gesammelt hat!
Am Ende müsste sich die Kanzlerin viermal pro Tag 3,28 Millionen Unterschriften von irgendwelchen Organisationen überreichen lassen! Habt ihr überhaupt eine Ahnung, wie oft das vorkommt, dass jemand 3,28 Millionen Unterschriften für was sammelt und der Kanzlerin übergeben will?!
Nein, das geht nun wirklich nicht. Aus Gründen der, äh, Gleichbehandlung. Und *blätter* wegen der *raschel* terminlichen Verpflichtungen *feedbackschleifenfiep*.
(Übrigens, als Kontext: bei der letzten Bundestagswahl gaben 11,8 Millionen der CDU ihre Zweitstimme, wir reden hier also mengenmäßig von über 1/4 der CDU-Wählerbasis) (Danke, Frank)
Es ist glaube ich das selbe, was mich auch an Brustkrebs-Märschen und der Ice Bucket Challenge genervt hat.
Der Eindruck, dass es den Teilnehmern nicht um Brustkrebs oder ALS ging, sondern darum, sich selbst besser zu fühlen. Ohne dafür irgendwas tun zu müssen, am besten.
Naja, wen interessiert denn, dass das aus egostischen Motiven heraus gemacht wird? Ist doch für die gute Sache?
Und genau das glaube ich halt schlicht nicht. Dass das für die gute Sache ist. "Awareness schaffen" halte ich für Bullshit. Kein Mensch hat weniger Krebs, weil letztes Jahr ein Awaressness-Event durchgeführt wurde. ALS ist nicht plötzlich besser behandelbar, weil Leute sich Eis über den Kopf geschüttet haben. Hier werden Krankheiten instrumentalisiert, um den Teilnehmern von so einem Event einen egoistischen Trieb zu befriedigen. Den Trieb, sich besser zu fühlen.
Das kann man natürlich über alle Demonstrationen so sagen. Und damit hadere ich auch. Ich vermute da einen Bug in der Herleitung meiner Argumentation, habe ihn aber noch nicht gefunden.
Oder vielleicht ist es bei Demonstrationen anders, weil die ja doch gelegentlich etwas bewirken können. Sehr selten, aber nicht ausgeschlossen.
Aber das kann man auch über Awareness-Events vermuten. Dass jemand Krebsdoktor wird, weil er so einen Awarenessmarsch gesehen hat, und der findet dann eine Heilmethode. Die Hoffnung stirbt ja immer zuletzt. Besonders überzeugend finde ich das nicht. Vielleicht mache ich deshalb so selten bei Demonstrationen mit.
Naja. Verzeiht mir die schlechte Laune, die ich hier verbreite. Das Jahr hätte echt deutlich besser anfangen können. Muss auch mal sein.
Vielleicht kommen ja bei solchen Events nennenswert Spenden für die Forschung zusammen. Weiß das jemand? Das wäre ein Argument, das ich gelten lassen könnte. Aber ich würde immer noch vermuten, dass die Ökonomie der Pharmafirmen dafür sorgt, dass die Milliarden lieber zu Haarwuchsmitteln und Potenzpillen gehen als zu einer neuen ALS-Behandlung. Der Markt ist einfach viel größer.
Zwar argumentiert der zwischenzeitlich aus der AfD ausgetretene ehemalige Kandidat, dass die „offen rassistischen, deutsch-nationalen und rechtsradikalen Tendenzen“ der AfD geeignet seien, sein „berufliches Fortkommen zu gefährden“, wenn die Information über seine Kandidatur via Google auffindbar ist.Eine Packung Brandsalbe für die AfD, bitte!
ICH bin hier für die Verschwörungstheorien zuständig!
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) geht davon aus, dass die Silvester-Angriffe auf Frauen in Köln organisiert waren. "Wenn sich eine solche Horde trifft, um Straftaten zu begehen, scheint das in irgendeiner Form geplant worden zu sein. Niemand kann mir erzählen, dass das nicht abgestimmt oder vorbereitet wurde", sagte Maas der Bild am Sonntag. "Wir müssen dringend aufklären, wie es zu diesen abscheulichen Taten kommen konnte."Hmm, mal von Facebook und Whatsapp gehört? Ein Gerücht, dass man da ungestört grapschen kann und dass es da billig Alkohol gibt, und die Sache läuft von ganz alleine.
Und auch für die Bingo-Freunde ist was dabei:
Maas und Innenminister de Maizière fordern mehr Polizei, Videoüberwachung, eine schnellere Justiz und härtere Strafen.*ding* *ding* *ding*
du hast grad ein Video verlinkt, bei dem ich ca. 1 Meter hinter der Kamera stand für Fotos. Zu der Pegida Demo in Köln muss man wissen, dass Köln seit je her sich selbst als besonders "tolerant" hinstellt und KoelnTourismus der Arsch auf Grundeis geht derzeit, dass dieses Image Kratzer bekommen könnte. Es war daher aus meiner Sicht von den Pegida-Leuten ein Riesenfehler, die Demo unter anderem mit Hogesa und NPDlern zu machen. Ich war für Fotos vor Ort und kann folgendes Berichten:
- Hools, Krawallos und klassische Neonazis machten ca. 30 Prozent der gesamten Demo aus. Der Rest waren stinknormale Leute, Rollstuhlfahrer, Herrschaften mit Hund und Kindern.
- Ich hab auch beiden Demos Fotos gemacht, wurde aufgrund meiner kurzen Haare aber nach 2 Minuten auf der "Anti Rassismus Demo" von einem Antifa-Mädchen als "Nazi-Fotograf" betitelt, und man hetzte mir die Polizei auf den Hals, weil ich "Frauen fotografiert" hätte… (mein Job… aber ok…)
- bei dem "Pegida-Marsch" setzte sich die Hogesa-Klientel angeführt von Herrn Roeseler an die Spitze. Dort waren ca. 150 gewaltbereite Hools. Flaschenwürfe und Böller stimmt alles. Allerdings war in einem Fall der Werfer des Böllers ermittelt und verschwand innerhalb kurzer Zeit durch die Polizeiabsperrung, dort hieß es dann, er habe einen "Presseausweis" gezeigt (Verfassungsschutz?). Es kursiert inzwischen ein Video, dass das debunken soll, allerdings zeigt dieses nur jemanden, der von einem Böller ausweicht, nicht den Werfer, der nach Zeugen im Pulk stand.
- nach dem Böllerwurf war die Polizei der Meinung, die Runde dürfe nicht fortgesetzt werden und besprühte die forderen Reihen mit Pfefferspray. von der Antifa war weit und breit keine Spur, es schien eher, als sei es politisch nicht erwünscht, dass es einen gelungenen Spatziergang durch Köln gibt. Es sollte eskalieren. Und es wurde nachgeholfen, indem z.B. der Wasserwerfer demonstrativ herangefahren wurde anstatt einfach weiterzugehen.
- anschließend mussten sich die 3000 Leute in Gegenrichtung zum Startpunkt zurückbewegen. Dabei wurde ohne Rücksicht auf Presse Pfefferspray eingesetzt, z.B. (Bilder 647156 bis 647159)
Da man in umgekehrter Richtung zum HBF zurückkam, gingen die Hools von der Spitze auch als letztes dann in den HBF. In diesem Moment enstand das Video, das BILD.de zeigt. Es zeigt also wahrheitsgemäß Teilnehmer der PEGIDA Demo, stellt aber eine völlig verzerrende Stichprobe dar. Antifa vs. Pegida - I have no dog in this fight. Allerdings tun mir die Personen auf dem Bild speziell leid: http://www.future-image.de/details.php?gid=40&pid=647156
ich stand 5 Meter daneben und konnte danach erstmal nicht mehr atmen. Das war völlig unnötig und ging noch weiter, auch als die sich weggedreht haben.
Update: Das kursierende Video ist wohl das hier? (Danke, Christoph)
Ist ja nicht so, als könnte da irgendjemand was inhaltlich substanzielles beitragen.
Der Höhepunkt war für mich, als der GdP-Chef in der "Welt" wie folgt zitiert wird:
Den Kollegen zufolge wurden von mehreren der kontrollierten Männer Meldebescheinigungen des Bundesamts für Migration vorgelegt. Da waren ganz sicher Flüchtlinge unter den Tätern.Oh, ach? Niemand verurteilt oder auch nur angeklagt, aber der GdP-Chef spricht bereits von Tätern? Da sieht man gut, wo der Zug hingeht, wenn man an der Gewaltenteilung (oder der Bildung) spart.
Selbst wenn man annimmt, dass die hier zitierten "Kollegen" auch ein paar der tatsächlichen Täter kontrolliert haben, woher wissen wir denn, dass das die paar Asylbewerber waren?
Und um das "da waren Asylbewerber drunter" bewerten zu können, würde ich ja auch gerne mal eine Statistik haben, ob die Polizei nicht vielleicht gezielt ausländisch aussehende Menschen rauszieht und kontrolliert. Denn dann wäre das ja keine große Überraschung, dass da Asylbewerber drunter sind.
Aus meiner Sicht hat niemand gerade genug Informationen, um irgendwas beurteilen oder kommentieren zu können an der Nummer. Also bitte einfach mal alle die Füße stillhalten, bis da ein paar mehr Details bekannt werden.
Sogar bis nach Österreich hat es die Geschichte geschafft und dort interviewt die "Kronenzeitung" (deren "Bild") dann ausgerechnet den Polizeichef von Wien dazu. Und der sagt dann, ihm sei von keinen solchen Vorfällen in Wien bekannt. Und:
In unserer Stadt gibt es allerdings keine nennenswerten Vorfälle oder Tendenzen, die mit dem Flüchtlingsstrom in Zusammenhang stehen. Daher besteht kein Grund, Unruhe oder gar Panik zu verbreiten.Rechts, unter "Meistgelesen", auf Platz 1: "Jetzt auch in Salzburg sieben Sexmob-Anzeigen".
Aber der Pürstl wäre nicht der Pürstl, wenn er die Gelegenheit zum ins Klo greifen ungenutzt verstreichen ließe!
Frauen sollten nachts generell in Begleitung unterwegs sein, Angst-Räume meiden und in Lokalen keine Getränke von Fremden annehmen. Das war früher so und wird auch in Zukunft weiter so sein.Und keine knappen Röcke, hört ihr?! Diese doofen Frauen immer! Kein Wunder, wenn die dann vergewaltigt werden!1!! m(
Jedenfalls gibt es jetzt in Deutschland anscheinend landesweit Hunderte von Anzeigen von Frauen, die Neujahr belästigt wurden. Ich hätte da für den Kontext gerne mal einen Vergleich mit anderen Jahren. Neujahr sind ja besonders viele Leute nachts unterwegs. Ist das jetzt das erste Jahr, wo es eine hohe Anzahl an Anzeigen gibt? Wie viele Männer haben denn Anzeige wegen irgendwelcher Delikte gestellt in der Nacht? Ist das mehr oder weniger als sonst?
Jede Vergewaltigung ist eine zu viel. Aber das gilt auch für alle anderen Straftaten. Nach allem was wir im Moment wissen, könnte dies sogar eine besonders friedliche und unkriminelle Neujahrsnacht gewesen sein. Die Medien nennen nur absolute Zahlen. Das ist immer verdächtig bei Kriminal-Meldungen.
Update: Eines der Probleme ist, dass wir in Köln von einem mehr oder weniger konkreten Mob sprechen, während gleichzeitig auch in Hamburg 50 Anzeigen eingingen, bei denen es dann aber wohl nicht um einen konkreten Mob ging sondern das waren halt Fälle über die Stadt verteilt?
Update: Ich frage mich gerade, ob es wirklich nur so eine Geschichte braucht, um unsere ganze sorgsam versteckte Ausländerfeindlichkeit unter den Nicht-Nazis in der Bevölkerung hervorbrechen zu lassen. Es reicht, wenn ein Vorwurf im Raum steht, und schon sieht das ganze Land die Ausländer nicht mehr als Individuen sondern als kriminellen Mob, den man am besten in Gänze schnell ausweisen muss. Ich erinnere mich nach jeder Silvesternacht an dramatische Geschichten mit Besoffenen und Sprengstoff in Form von Böllern, von ausgebrannten Wohnungen und Autos, von Übergriffen und Schlägereien. Aber jetzt, wo man das "den Syrern" in die Schuhe schieben kann, da sind sich plötzlich alle einig, dass man die mal schnell ausweisen muss alle. Ekelhaft.
Update: Ich sehe gerade, dass es ein Video gibt. Da sieht man, wie verschiedene Leute Feuerwerkskörper in Menschengruppen schießen. Furchtbare Zustände, aber das hört man ja jedes Silvester. Ich saß mal Silvester kurz nach Mitternacht in einem BVG-Bus in der Berliner Innenstadt, und da schossen mehrfach irgendwelche Idioten Böller unter vorbeifahrende Autos und Busse. Die Vergewaltigungsvorwürfe wundern mich ein bisschen, weil ich mir eher vorgestellt hätte, dass sowas wegen Überfüllung geschlossenen Plätzen stattfindet, wo die Polizei gar keine Chance hat, an irgendwelche Leute ranzukommen. Ich hörte dieses Silvester, dass die Neujahrsparty am Brandenburger Tor mal wieder wegen Überfüllung geschlossen war. Dieses Video aus Köln sieht vergleichsweise leer aus. Da war genug Platz, dass Opfer fliehen könnten. Und angeblich war der Platz komplett von Polizei umstellt, weil die an dem Abend diesen Platz auch geräumt hatten. Das sind doch denkbar gute Voraussetzungen für polizeiliches Eingreifen und Verhaftungen? Und jetzt heißt es, dass aus dieser Menge frisch belästigte Frauen zu Polizisten rausgehumpelt seien, und trotzdem konnte niemand verhaftet werden? WTF?
Update: Ich will hier nicht andeuten, dass sich irgendwelche Frauen irgendwelche Vorwürfe ausgedacht haben. Ich würde gerne wissen, ob wir jedes Silvester solche Zustände haben, aber da sonst nie drüber geredet haben, weil wir da kein "Flüchtlingsproblem" hatten.
Die NSA darf jetzt nicht mehr Merkel bespitzeln. Angeblich.
Was tun sie also? Na klar! Was jeder an ihrer Stelle tun würde!
As a workaround, however, the White House authorized the NSA to target the communications of a select group of those leaders' top advisers.
Die Berater abhören! Und wenn die Merkel mit denen telefoniert, dann ist das ja nicht Merkel, die wir abhören, das ist ja bloß Beifang!1!!Was wollten die denn von der Merkel? Kommt ihr NIE drauf!
In the case of Ms. Merkel, U.S. intelligence veterans feared losing access to her private communications with Russian President Vladimir Putin.
An Putin rankommen! Den können sie anscheinend nicht direkt abhören, sonst würde sich die Frage ja gar nicht stellen, ob man die Merkel beschnüffeln soll, um an Putin ranzukommen.Nächster Lacher:
They also questioned the wisdom of the move, especially given their belief that the intelligence agencies of many close U.S. allies, including Germany's BND federal intelligence service, spy on the White House.
NEIN! DOCH!! OOOOOH!!!Wartet, wird noch lustiger! Sie haben sogar eine Bullshit-Ausrede für das Merkel-Abhören! Das hat nämlich gegen Schröder angefangen, als er beim Irakfeldzug-Wetthüpfen der USA nicht "wie hoch?" gefragt hat. Und als dann Schröder ging und Merkel kam …
"The machinery was in place. The machinery never stops," a former Bush administration official said.
Ja gut, da kann man nichts machen. Einmal installiert bleiben Wanzen natürlich ewig liegen und funken weiter. Das leuchtet ja wohl jedem sofort ein!Mr. Obama decided instead to remove so-called selectors, which are the email addresses and phone numbers of NSA targets. Officials said such a move would allow Mr. Obama and his successors to easily adjust the list of targets.
Das muss man sich wie beim BND vorstellen. Die schnüffeln alles — und löschen dann gezielt weg! Wie, Nachprüfbarkeit? Vertraut ihr uns etwa nicht?!OK, jetzt ist euer Popcorn wahrscheinlich alle. Dann holt mal schnell neues, denn es geht noch weiter!
On one occasion, before the Snowden revelations, the BND inadvertently showed the NSA a target list meant for German eyes only, according to current and former U.S. intelligence officials. On it, they said, were BND "selectors" for senior officials at the White House.
Oh, ach? Ich dachte Spionage unter Freunden, das geht gar nicht?
Während des Congresses hatte ich den Github-Link aus dramaturgischen Gründen auskommentiert, und dann beim Online-Stellen vergessen wieder rein zu machen. Jetzt ist er wieder drin.
Ich bin sehr froh, dass ich mich an der Stelle überwunden habe, denn das war der schönste Congress, an den ich mich überhaupt erinnern kann. So wunderschön entspannt war das schon lange nicht mehr.
Vielleicht weil keiner mehr Kraft hatte, um sich sinnlos über Kleinigkeiten aufzuregen :-)
Gut, natürlich ging hie und da mal was nicht, und die Teilnehmerzahl ist inzwischen so unfassbar groß, dass ich gefühlt tagelang auf der Suche nach bestimmten Leuten herumgeirrt bin. Am Ende bereue ich sogar, nicht noch mehr Zeit in schönen Gesprächen verbracht zu haben. An alle alten und neuen Freunde, mit denen ich dieses Jahr zu nichts gekommen bin: Tut mir leid, holen wir nach!
An den Rest des Publikums: Danke, dass ihr alle so cool wart. Selten wird so klar wie auf dem Congress, dass miteinander reden die Lösung für fast alle Probleme auf der Welt ist. Sollten wir alle noch viel mehr tun.
Übrigens, falls sich jemand wundert, wieso events.ccc.de so viel schlechte Laune gemacht hat: Es gab da eine Syn-Flood gegen die Kiste, von außerhalb des Congressnetzes, die damit die 1 GBit-Leitung des Servers saturiert hat. Der Server selbst war eine vergleichsweise dicke Hardware mit 12 Cores und 64 GB RAM, die sich da die Klöten geschaukelt hat von der Auslastung her, aber von außen kam man halt nicht ran. Und der DDoS ging nicht nur gegen die Kiste. Als auf Twitter der erste Mirror auftauchte, war der innerhalb von 10 Minuten auch weggeknüppelt. In der Mitte gab es auch noch eine Guru Meditation, das lag nicht an der Synflood. Da war das Backend runtergefahren. Das war zwar nicht direkt aber indirekt auch Schuld des DDoS. Alles sehr unerfreulich.
So richtig viel kann man da leider nicht machen. Man kann jetzt die IP von dem Server wild rumrotieren, oder man kann das Frontend dicker anbinden, klar, aber am Ende des Tages: Wenn dich jemand ärgern will, und er muss es nur vier Tage durchhalten, dann kann er das tun.
Ich denke, nächstes Mal laden wir halt die Fahrplandaten als JSON-Dump oder so bei github hoch. Mal schauen.
Update: Antwort:
Dazu wird dieselbe Infrastruktur wie bei der Polizei genutzt (digitales BOS-Netz, basierend auf den Mobilfunknetzen). Jeder Sender und Empfänger besitzt ein Gerät (zur Alarmierung meistens ein dedizierter Meldeempfänger) mit einer Kryptokarte, ähnlich der SIM-Karte. Dadurch lässt sich eine relativ sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung realisieren. Der Angreifer scheint wohl so eine zu besitzen, die in der gleichen Alarmierungsgruppe ist...
Herzlichen Dank an Florian für die Erläuterungen!
Update: Desweiteren:
die Art, auf die alarmiert wird, ist von Bundesland zu Bundesland und dort wiederum von Kreis zu Kreis unterschiedlich. Feuerwehr und Rettungsdienst sind eben in aller Regel auf Kreisebene (bzw. von den kreisfreien Städten) organisiert. [...]
Gemeint ist mit ziemlicher Sicherheit in der Tat das, was du Pager nennst, wir coolen Feuerwehrleute aber als DME (Digitaler Meldeempfänger) oder einfach als "Melder" bezeichnen. DIese Dinger können heutzutage eben auf ihrem Display auch jede Menge Informationen übermitteln.
Vielen Dank dafür an Martin!
Update: Und noch ein Hinweis:
zusätzlich zu dem im Update erwähnten Digital-BOS-Funk über den die Alarmierung läuft, gibt es im Kreis Siegen ein digitales Rettungsdienst- und Notarzt-Protokoll. Dies wird über ein Tablett mit SIM-Karte eingegeben und übertragen. Die Übertragung erfolgt über ein VPN zur Kreisleitstelle. So wie sich die Pressemitteilung liest (einschließlich Name, Anschrift) gehe ich eher von diesen Daten aus. In der eigentlichen Funkalarmierung ist der Name nicht enthalten.
Das würde technisch heißen, dass da die VPN-Schlüssel abhanden gekommen sein müssten. Das wäre ein böses Foul, aber vermutlich muss das bei einer so großen Benutzergruppe auch irgendwann rein statistisch mal passieren. Dann rollt man halt neue Schlüssel aus und es geht weiter. (Danke, Mitra)
Ansonsten habe ich gerade den VW-Emissions-Vortrag gesehen, und der war in der Tat echt krass. Gemeinsam gehalten von einem Autobranchen-Insider, der mal erklärt hat, wie die Branche so intern funktioniert, und Felix Domke, der sich mal eben auf Ebay eine ECU geklickt hat (das ist der Motor-Regulator-Computer, der u.a. den Katalysator regelt und auch die NOx-Entfernung). Dann hat er da über einen Hardware-0day die Firmware extrahiert und in IDA reingeladen und mal ein bisschen reverse engineered.
Die Haupt-Botschaft ist die: Die ECU-Software lizensiert man für viel Geld von Bosch, die tun da ihre proprietäre Software drauf, aber da kommen keine Konstanten vor. Alle Konstanten liegen in einem vom OEM (VW in diesem Fall) manipulierbaren Datenbereich. Bosch hat da mit massivem Forschungs-Investment ein Motormodell entwickelt, bei dem man nur noch die Parameter einstellt, und dann rechnet der genau aus, wieviel "AdBlue" eingespritzt werden soll, um das NOx wegzumachen. Und was Felix jetzt herausgefunden hat, ist dass dieses Modell überhaupt nur für den Fall verwendet wurde, wenn das Auto erkennt, dass es gerade im Abgastestmodus läuft. Er hat sogar die Parameter im Datensegment gefunden, die die Kurve für die Erkennung der Abgastestreihe beschreibt, und gegen die gemessene Kennreihe geplottet. Da bleiben keine Fragen offen.
Ansonsten fährt das Auto in einem "alternativen" Modell, das offenbar überhaupt keine NOx-Unterdrückung macht. Mir war daran erst nicht das Geschäftsmodell klar, weil das Auto ja nicht besser oder schneller fährt oder männlicher klingt, wenn man das NOx nicht aus dem Abgas filtert. Hier die aktuelle Theorie (von Frank): Aber die Kenngröße für einen Katalysator ist die benötigte Fläche, und die ist mit Platin beschichtet. Wenn man also den Katalysator ansonsten nicht braucht, dann braucht man weniger Platin und kann billiger fertigen. Der Vortrag lohnt sich aber auf jeden Fall.
Update: Leute, die sich damit besser als ich auskennen, erklären mir gerade, dass es nicht Platin ist bei Diesel, sondern eine Titanverbindung.
Update: Meine Zusammenfassung war falsch. Im alternativen Modell wird nicht gar kein AdBlue gespritzt, sondern nur viel zu wenig. Felix Domke vermutet, dass sie den AdBlue-Tank zu klein dimensioniert haben, und dann den Verbrauch davon runtergeregelt haben, damit das Auto nicht ständig zum Nachfüllen in die Werkstatt muss. Vielleicht ist das ja zu spät im Testzyklus aufgefallen.
Update: Der Gadi-Vortrag war weit weniger schadenfroh als ich dachte. Im Wesentlichen haben sie da diagnostiziert, dass APT-Reports im Moment reine PR-Geschichten sind, und nicht nur mir als potentiellem APT-Opfer nicht helfen (tolle IDA-Screenshots, wenig bis gar kein was die wollten, wie sie reinkamen, etc. Dann zeigten sie, dass diese den Opfern nicht helfenden Reports aber den Tätern helfen, ihren Scheiß besser auf die Reihe zu kriegen. Am Ende blieb der Aufruf, bessere APT-Reports zu machen, aber wie das konkret aussehen soll, da kam eigentlich nur "give us a heads up, don't wait until they are analyzed and removed from your systems".
Und für die NOx-Geschichte ist mir auch noch eine Erklärung reingekommen, nämlich dass es anscheinend in den USA rechtlich unzulässig ist, wenn der Kunde zwischen zwei Wartungsintervallen irgendwas außer Benzin nachkippen muss am Auto, und weil die da längere Entfernungen zurücklegen, reicht dann der AdBlue-Tank halt nicht.
Aber gut. Das wird schon. Andere Leute von außerhalb kriegen anscheinend Bild und teilweise sogar Ton bei den Streams. Ich bin mir sicher, so Tag vier gegen Abend läuft das alles wie geschmiert. :-)
Aber bei allem Zynismus darüber, wie ernstzunehmen die journalistischen Standards des ZDF sind, das hier hatte ich nicht erwartet:
Ein vom ZDF beauftragter Filmemacher soll einen arbeitslosen Russen für die Aussage bezahlt haben, dass sich russische Soldaten in der Ostukraine befinden. Der Sender weist das vehement zurück.Tsja, und soviel Vertrauen hat das ZDF halt schon anderweitig verspielt, dass man solche Anwürfe, selbst wenn sie von Russia Today kommen, nicht mehr einfach so als offensichtlich unglaubwürdig wegwischen kann.
Das russische Fernsehen hat "Igor" wohl gefunden und als Trophäe präsentiert. Man kann ja viel über die Russen sagen, aber wenn die eine Trophäe präsentieren, dann hat normalerweise das schon Hand und Fuß.
Woher wissen wir denn, dass es sich um den selben Igor handelt, wenn das ZDF das Gesicht verpixelt hat? Nun, …
Daran, dass es sich bei Igor und Jurij um ein und denselben Mann handelt, besteht kein Zweifel. Der russische Sender zeigt die Aufnahmen des ZDF allerdings unbearbeitet, ohne verpixeltes Gesicht. Und er zeigt Momente vor und nach den Aufnahmen, die das ZDF ausstrahlte.Oooooh, schweres Faul, liebes ZDF. Das ist euer Hitlertagebücher-Moment. Nehmt schon mal im dunklen Keller neben dem "Stern" Platz. Krasse Scheiße.
Aber die Japaner haben jetzt veröffentlicht, dass die Amis schon 1983, nur zwei Monate nach dem Abschuss, vertraulich den Japanern bestätigt hatten, dass das ein Versehen auf Seiten der Sowjets war.
Die Sowjets hatten das die ganze Zeit beteuert.
Russia Today zieht jetzt natürlich die Parallele zum Abschuss über der Ukraine, und deutet an, da solle man den Ami-Aussage auch keinen Glauben schenken.
Eine für mich gerade interessante Frage ist, ob Konstruktivismus die Existenz einer objektiven Realität in Abrede stellt oder nur sagt, dass wir die eh nicht wahrnehmen können und sie daher irrelevant ist. Das ist mir immer noch nicht ganz klar.
Ich finde ja, es sollte mal jemand einen Podcast machen, in dem die Grundlagen erklärt werden. Ich stelle mir das so vor: Man hört sich das eine Stunde lang an, und danach hat man genug verstanden, um Jargon wie "Autopoiesis", "Viabilität" und "Epistemologie" zu kennen, und um den Unterschied zwischen den Thesen von Luhmann und von Deleuze/Guattari erklären zu können.
Was mir aber gerade beim Klicken auffällt, ist dass ich einige der Ideen schon kenne. Bei HP Lovecraft gibt es zum Beispiel den berühmten Spruch:
The most merciful thing in the world, I think, is the inability of the human mind to correlate all its contents. We live on a placid island of ignorance in the midst of black seas of infinity, and it was not meant that we should voyage far.
Bei Lovecraft steht dahinter eine diffuse Fortschrittsangst. Beim Konstruktivismus steckt dahinter die Idee, dass unsere Sensorik uns schlicht kein korrektes Bild der Wahrheit messen lässt.Nun habe ich als Techie da möglicherweise einen anderen Zugang zu. Wenn mir jemand sagt, dass meine Sensorik nicht reicht, dann denke ich darüber nach, wie man trotzdem bessere Bilder kriegen kann. Früher dachte man zum Beispiel, von der Erde aus könne man die Sterne gar nicht richtig beobachten, weil die Atmosphäre das verzerrt. Nur mit einem Weltraumteleskop ginge das. Also haben wir das Hubble-Teleskop gebaut. Und dann fanden wir raus, dass man die Verzerrungen auch rausrechnen kann, und dass man mehrere Teleskope in Reihe schalten kann und aus dem gesamten Bild ein gemeinsames, genaueres Bild berechnen kann. Bei der Lithographie von integrierten Schaltkreisen in der Elektronik galt dieses Prinzip sogar in die Gegenrichtung. Man dachte lange, die Struktur-Auflösung auf Chips sei durch die Frequenz der Lichtwellen begrenzt. Dann fand man heraus, dass man da mit einem Ölbad und Ausnutzung der Lichtbrechung beim Übergang zwischen Luft und Öl feinere Strukturen machen kann.
Kurz: Wenn mir jemand sagt, meine Sensoren sind nicht gut genug, dann ist das für mich ein Ansporn, bessere Sensorik herbeizutricksen. Für Geisteswissenschaftler scheint es hingegen eher als Freifahrkarte zu wirken, es gar nicht erst zu versuchen. Geht eh nicht, also ist es Zeitverschwendung.
Ich frage mich jetzt, ob das möglicherweise kein Zufall ist, und wenn ja, in welche Richtung das kein Zufall ist. Wirken sozialkonstruktivistische Grundlagen auf mich wie die Prämisse von einem Horrorroman, weil ich die Ideen so furchtbar finde? Oder hat der Sozialkonstruktivismus am Ende tatsächlich eine ähnliche Prämisse wie Lovecraft-Horrorromane, weil möglicherweise gar eine ähnliche Angst vor dem Fortschritt vorliegt?
Und wenn ja, liegt wirklich Angst vor dem Fortschritt vor, oder eher Angst davor, selber beim Fortschritt nicht mitzukommen? Ängste vor der eigenen Inadäquanz und Inkompetenz kennt ja jeder von sich selbst, das ist ja nichts Anrüchiges. Könnte das wirklich so banal zu erklären sein?
Antworten habe ich auch nicht, aber ich dachte mir, ich blogge meine Gedanken mal trotzdem. :-)
Money Quote:
Danach gelang es den Jobcentern "in den meisten Fällen nicht, mit der Förderung von Arbeitsverhältnissen Langzeitarbeitslose mit mehreren Vermittlungshemmnissen dauerhaft in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern". Knapp drei Viertel der früheren Hartz-IV-Empfänger hätten nur einen Job bei gemeinnützig tätigen Arbeitgebern oder Einrichtungen bekommen, die Förderprogramme der Bundesagentur für Arbeit umsetzten, kritisieren die Rechnungsprüfer. Bei mehr als 90 Prozent der geprüften Fälle habe es sich um befristete Arbeitsverträge gehandelt, "die in der Regel mit der Förderung endeten, sodass die Arbeitnehmer wieder arbeitslos wurden". Und nur in vier Prozent der Fälle sei es überhaupt gelungen, die Arbeitnehmer nach der Förderzeit "in eine unbefristete sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern".Na so eine Überraschung! Hätte uns doch nur vorher jemand warnen können!1!!
Aber wartet, wird noch übler! Wir sind ja hier schließlich im Kapitalismus, wo Handeln aus Eigennutz dem Gemeinwohl nützt!
So gab es in einigen Jobcentern die Möglichkeit, für die Einstellung von Langzeitarbeitslosen ebenfalls Landes- oder kommunale Mittel anzuzapfen. In knapp zwei Drittel dieser Fälle nutzten die Arbeitgeber diese zusätzliche staatliche Geldquelle. Doch nur ein Jobcenter rechnete dies, so wie es eigentlich sein müsste, auf die eigene Förderung an - die Unternehmen kassierten also doppelt. Dazu heißt es in dem Bericht: "Zwei Jobcenter erstatteten den Arbeitgebern aus Bundes- und Landesmitteln im Ergebnis sogar mehr als das Arbeitsentgelt für die Beschäftigten."Ob die Unternehmen mit den freundlichen Mitarbeitern vom Jobcenter wenigstens schön Essen gegangen sind? Mal den Chef vom Jobcenter ordentlich in den Puff einladen oder was man da heute so macht?
Meine Güte. Und es braucht einen Audit des Rechnungshofes, damit das bekannt wird. War ja klar. (Danke, Bettina)
SNI ist eine TLS-Erweiterung, bei der als Teil des Handshakes der Name des Servers überträgt. Vor SNI konnte man pro IP-Adresse nur einen Server per SSL hosten. Meines Wissens unterstützen alle Browser SNI. Dachte ich jedenfalls.
Ich trug also das Letsencrypt-Cert per SNI ein, testete und alles war gut.
Aber es sieht aus, als war das Zufall, denn alle Nase lang kriegte jemand noch das Fallback-Cert zu Gesicht.
Beim Debuggen kam raus, dass das SNI-Callback auch später in der Verbindung nochmal kommen konnte, nicht nur während des Handshakes am Anfang. gatling macht virtuelles Hosting über Unterverzeichnisse, d.h. die Daten für "blog.fefe.de" sind in den Unterverzeichnissen "blog.fefe.de:80" und "blog.fefe.de:443", je nach dem wie der Client reinkommt. Nach dem initialen Handshake ist gatling dann in dem jeweiligen Unterverzeichnis und findet im SNI-Callback das Zertifikat nicht mehr.
Ich habe das dann als kurzer Hack so gefixt, dass ich die Zertifikate mit dem vollen Pfad öffne. Aber im Moment bei meinem Testen habe ich den Effekt, dass Firefox das Letsencrypt-Cert sieht, aber Chrome das CACert-Cert. Ich habe ehrlich gesagt keine Theorie, wieso das so sein könnte. Ich debugge mal weiter.
Update: Nach Shift-Reload zeigt auch Chrome das Letsencrypt-Cert an. Die werden doch nicht ernsthaft die Cert-Daten cachen!? Nee, so blöde kann keiner sein!
Update: Doch, so blöde können die sein.
Update: Et tu, Firefox?
Beobachtung 1.
Immer (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel), wenn ich online mit Antifa-Leuten zu tun habe, sind die voreingenommen, nicht an inhaltlicher Diskussion interessiert, nicht bereit, irgendeinen auch noch so geringen Teil ihrer Weltanschauung durch Fakten widerlegbar oder anderweitig revidierbar zu halten, und völlig davon überzeugt, dass sie auf der richtigen Seite für die richtige Sache kämpfen und das Richtige tun. Beziehungsweise ist das, was sie tun, automatisch richtig, weil sie es im Namen der Guten Sache tun, die so offensichtlich richtig ist, dass das Infragestellen der Methoden Häresie ist und mit Exkommunikation oder anderer Kapitalstrafe geahndet werden muss.
Beobachtung 2.
Bei Feministen ist das genau so.
Beobachtung 3.
Bei Feministen unterscheidet man zwischen "richtigen" Feministen und (Schimpfwort) "Netzfeministen". So ist mir das jedenfalls übereinstimmend gefühlt Dutzende von Malen in Zuschriften von Feministen erklärt worden. "Nein, nein, Fefe, diese Schreihälse da, das sind Netzfeministen. Richtige Feministen erkennst du daran, dass sie für Frauenrechte kämpfen. Netzfeministen erkennst du daran, dass sie gegen anderer Leute Rechte kämpfen."
Gedanke 1.
Was, wenn das bei Antifa genau so ist? Vielleicht muss man da genau so trennen. Echte Antifa bekämpfen Nazis, klären rechte Netzwerke auf, und führen Gegen-Demos durch, wenn sich Nazis irgendwo zusammenrotten. Netz-Antifa hängen auf Twitter rum und bekämpfen irgendwelche wildfremde Menschen. Antifa bekämpft Nazis. Netz-Antifa bekämpft jeden, der nicht in ihrer In-Group ist.
Wobei man da auch präzisieren muss. Netz-Feministen und Netz-Antifa bekämpfen ja niemanden wirklich. Das höchste der Gefühle ist das Schreiben von denunzierenden Emails. Daher vielleicht besser: beschimpfen?
Gedanke 2.
Was, wenn man generell so ist? Es gibt "vernünftige" X und es gibt "Netz-X"? Vernünftige menschliche Interaktion zeichnet sich dadurch aus, dass sie physisch stattfindet. Dass Menschen einen Initialaufwand investieren, um sich mit anderen Menschen physisch zu treffen. Oder ist das zu grob? Kann man das differenzieren? E-Mail OK, Twitter Gülle?
Und dann fiel mir auf, dass zu jedem mir bekannten Thema Twitter aus den Leuten die schlechtesten Seiten herauskehrt. Nehmt zum Beispiel Richard Dawkins. Kein dummer Mann, in Interviews durchaus beredt und eloquent, aber auf Twitter sieht man von ihm Aspekte, die man lieber nicht gesehen hätte.
Schlussfolgerung.
Wer einen Twitter-Account betreibt, ist Teil des Problems.
Discuss.
Ich bin darauf gekommen, weil Syfy (US-TV-Kanal) eine Serie daraus gemacht hat. Die machen viele Serien, aber die meisten sind eher schwach, auch von den Production Values her. Diese Serie wird aber aggressiv beworben, unter anderem auch damit, dass es eben eine Verfilmung dieser Buchserie ist. Da dachte ich mir, ich geben den Büchern mal eine Chance und habe mir das erste geholt.
Das war gestern. Ich las, bis ich nachts um drei vor Übermüdung umfiel. Das ist mir zuletzt bei The Martian so gegangen.
Ich weiß nicht, ob die deutsche Übersetzung was taugt, ich habe mir die englische Version geholt. Und die ist exzellent und unbedingt empfehlenswert. Aber wie beim Martian würde ich empfehlen, das jetzt schnell vor den Weihnachtsfeiertagen zu holen, damit ihr das in Ruhe am Stück durchlesen könnt, denn das werdet ihr wahrscheinlich tun, sobald ihr ein paar Seiten angelesen habt :-)
Der Plot ist Scifi, aber nicht "Star Trek" Scifi, sondern eher so "near future" Scifi. Die haben Raumschiffe, aber keine Lichtgeschwindigkeit, keinen Hyperraum, keinen Subraum, keine Laserkanonen, keine Stargates, keine Teleportation. Die Erde ist massiv überbevölkert, und die Menschheit hat daher den Mars kolonisiert und bezieht Mineralien aus dem Asteroidengürtel und Eis vom Saturn. Ein Teil der Geschichte spielt auf einer Logistik-Station auf Ceres (einem Zwergplaneten im Asteroidengürtel). Aliens sind noch keine gesichtet worden. Zwischen Erde und Mars gibt es vereinzelt Spannungen, man könnte fast von sowas wie einem kalten Krieg sprechen. Der Asteroidengürtel sitzt in dem politischen Klima ein bisschen zwischen den Stühlen.
Das Buch handelt grob von Politik, Idealismus, Wissenschaft, Ethik, Altem (Stabilität, Wirtschaft) gegen Neues (Revolution, Entdeckung).
Von der TV-Serie gibt es erst vier Episoden, und die sind schon richtig gut. Nicht nur für Syfy-Verhältnisse sondern auch auf der Weltbühne. So gut, dass ich mir das Buch geholt habe, um rauszufinden, wie es weitergeht. :-)
Ein Vorgehen, das ausdrücklich nicht mit der Eiszeit zwischen Ankara und Moskau in Zusammenhang stehe. Es gehe allein um die Grenze zu Syrien.Hast du gehört? So und jetzt lasse schön dein Hirn ausgeschaltet und glaube das. Dann kommt hier auch keiner zu Schaden.
Also keiner von uns jetzt.
Die Syrer können alle mal im Bombenhagel umkommen, wenn es nach uns ginge.
Und Russland kann auch mal sehen, wo sie bleiben. Die sind ja selber Schuld. Was greifen die auch dauernd andere Länder an!1!!
Den guckt man sich an, wenn man Harrison Ford nochmal erleben will, ansonsten kann man sich das auch sparen.
Dieser JJ Abrams kommt mir immer vor, als würde er in einer fremden Sprache ein Buch zu schreiben versuchen. Bei dem kommen die richtigen Wörter vor, aber die Grammatik stimmt nicht. Der fängt nicht mit einer coolen Story an, sondern copy&pasted aus den anderen Star Wars-Filmen und aus dem Zeitgeist Szenen zusammen.
Wir brauchen einen Raumgleiter. Eine Verfolgungsjagd. Den Millenium Falcon. Einen imperialen Sternzerstörer. Ach wisst ihr was? Wir machen eine Verfolgungsjagd mit dem Millenium Falcon durch einen imperialen Sternzerstörer!
Wir brauchen eine Superwaffe! Sowas wie den Todesstern! Wie, hatten wir schon zweimal? Na dann machen wir das diesmal NOCH GRÖSSER!!1!
Und wir brauchen einen jungen Jedi, der von der dunklen Seite verführt wurde und jetzt für die Bösen arbeitet! Wir brauchen eine Vaterfigur, die ihn zu retten versucht aber dabei scheitert! Wir brauchen einen Wookie! Hey, warum schicken wir nicht die Vaterfigur mit dem Wookie hinter dem gefallenen Jedi her? Am besten über einen tiefen Abgrund! Wie, hatten wir schon? Mehrfach? Na gut, dann machen wir das dieses Mal eine andere Art von Abgrund! Und wir machen eine völlig sinnlose riesenlange Brücke über den Abgrund!
Oh und wir brauchen Lichtschwerter! Wie, hatten wir schon? OK, dann machen wir diesmal die CGI-Effekte subtil anders. Wir tun noch eine Parierstange dran!1!! Wie, die würde von einem anderen Lichtschwert sofort abgeschlagen? Egal, ist cooler so!!1!
Wir brauchen einen jungen Naiv-Nachwuchs als Jedi! Wir brauchen starke Frauenfiguren! Oh, lasst uns eine Frau für die Rolle des Naiv-Jedi-Nachwuchses nehmen! Und um alle zu verwirren, spricht sie mit britischem Akzent, wie sonst nur die Imperialen in den Vorgängerfilmen! Oh und dem abtrünnigen Stormtrooper geben wir einen amerikanischen Akzent!
Oh und wir brauchen einen Wüstenplaneten! Und einen Waldmond, auf dem der Schild deaktiviert wird!
Plotlöcher der Größe Arizonas werden durch Explosionen und schon fast als penetrant auffallenden Fanservice übertüncht. So muss Harrison Ford vor riesigen kugelförmigen Monstern fliehen, die an die Falle aus Indiana Jones erinnern, Han Solo sagt "I have a bad feeling about this", es gibt einen Trash Compactor, fehlt nur noch ein Kühlschrank, der eine Nuklearexplosion überlebt.
An dem Film ist nicht alles schlecht. Er ist nicht so furchtbar wie seine drei Vorgänger. Und wer sich mal die alten Filme nochmal frisch anguckt: Die waren auch echt Scheiße. Wir haben es damals nicht gemerkt, weil wir Kinder waren. Die damals Erwachsenen fanden die damals auch schon Scheiße. Ich hab damals auch Dune geguckt, die Verfilmung mit Sting, und fand die supergeil. Zwanzig Jahre später habe ich den Film nicht bis zu Ende gucken können, so schlecht war der gemacht. Als Kind ist man halt unkritischer. Deshalb fängt man ja auch bei Kindern mit der Religions-Indoktrination an. Aber ich schweife ab.
Dieser neue Film ist zwar in jeder Hinsicht schlecht, aber die anderen Filme in der Saga sind noch schlechter. Und er wird sicher Milliarden einspielen. Alleine schon das unerträgliche Merchandising. Daher bin ich mir sicher, dass wir uns einer endlosen Sturmflut von Disney-Plastikfilmen zubewegen, wahrscheinlich auch bald schön mit Crossover-Filmen zwischen Marvel, Star Trek und Star Wars.
Und was mich ja immer am meisten zwickt bei solchen Filmen: Bei all den hunderten von Millionen Dollar Budget, da hatten sie keine 100 Dollar übrig, um das Skript ein paar Nerds zu zeigen, die ihnen dann sagen, welche Stellen zu übel sind und die Fähigkeit zum Ignorieren von Widersprüchen und theoretisch unmöglichen Dingen überfordern werden.
Ich glaube ja, dass der Abrams am Ende des Tages gar kein so schlechter Regisseur ist. Aber man darf dem halt keine Freiheiten oder gar Mitarbeit am Skript überlassen. Wenn der mitreden darf, wird aus jedem Stoff am Ende bloß ein Transformers-Film.
Update: Damit das hier nicht nur negativ ist: Ich habe gestern "The Man From UNCLE" geguckt und fand den prima. Jedenfalls deutlich besser als seine Ratings bei Rottentomatoes und co glauben machen. Es ist kein Snatch, aber ein schöner Popcornfilm.
Update: Hier kamen noch Mails von anderen an, die sich über den Film geärgert haben. Einer der Punkte: Typische Disney-Fixierung auf Jugend ("selbst der Todesstern-Kommandant"). Stimmt. Geht mir auch auf den Sack, wenn da lauter 16jährige rumfuhrwerken. Aber den Todesstern-Kommandanten würde ich da explizit ausnehmen wollen, weil er der einzige ernstzunehmende Schauspieler weit und breit war. Der einzige, der seiner Figur ein bisschen Gravitas geben konnte, ein bisschen einen inneren Konflikt dargestellt hat. Der nicht wirkte, als spiele er sich selbst oder das sei alles eine Comedy-Veranstaltung. Diesem verkappten Soap-Darsteller und seinem Ersatz-Darth Vader habe ich seine Gefühle keine Sekunde abgenommen. Ich kannte den noch nicht, in den USA kennt man den wohl von seinem Schaffen in der HBO-Serie "Girls". Ich war nicht beeindruckt.
Ein weiterer Kritikpunkt per Mail war, dass es da eine Szene gibt, wo einem ein Sternenzerstörer in Extrem-3d entgegen kommt, und überhaupt einen Haufen unnötige 3d-Szenen. Ich halte das ja für vertragliche Verpflichtungen. Die Kinos wollen 3d, weil sie dann einen Aufschlag auf den Eintrittspreis nehmen können. Und die Anbieter der 3d-Effekt-Reinrechnen-Technik geben den Studios dann die Lizenz nur, wenn die dann lauter turbokrasse 3d-Shots einbauen, damit sich das auch lohnt. Dieser Sternenzerstörer-Shot war in der Tat lächerlich, aber mir persönlich nicht so wichtig.
Auch nur über vertragliche Verpflichtungen kann ich mir erklären, wieso sie den Soap-Sith dauernd die Maske abnehmen ließen. Der hatte die Maske häufiger ab als auf. Was für ein Bullshit. Wieso trägt er sie dann überhaupt?
Sagt nichts. Weil Darth Vader eine hatte. Das ist alles.
Oh und eine Sache hat mich noch geärgert an dem Film. Die weibliche Hauptrolle. Die Schauspielerin konnte das und war gut, die Rolle war auch (im Vergleich zu den anderen) vergleichsweise gut geschrieben. Aber weil die ganzen anderen Aspekte in dem Film alle so zusammenkopiert und fokusgruppenoptimiert rüberkamen, ärgerte ich mich darüber, dass ich denen jetzt nicht mehr glauben konnte, dass sie das aus noblen Gründen so gemacht haben. Das wirkt auf mich einfach nicht so, als sei das heute halt normal, dass wir weibliche Helden haben (ansonsten ist das nämlich gähnende Leere in dem Film; es gibt da noch Leia, inzwischen Generälin, mit gefühlt einer Minute Screen Time über den Film verteilt, und eine Stormtrooper-Kommandantin, deren Gesicht man die ganze Zeit nicht sieht, weil sie einen Helm aufhat, und die auch nicht viel häufiger als Leia zu sehen ist). Die Heldin ist weiblich, weil man den Twitter-Scheißewerfern vorgreifen wollte. Damit ist das als Geste für mich entwertet. Und die Geste hätten wir echt mal brauchen können. Vor allem auch, weil die Rolle erfreulich wenig sexualisiert war (verglichen mit, sagen wir, Wonderwoman aus dem Trailer von Batman vs Superman). Einfach nur eine Frau, die ordentlich Arsch trat. Hätte so schön sein können.
Das bezog sich offensichtlich auf die Israel-Ausreise, und die Ausreisenden waren nach der Ausreise eine Menschengruppe aus dem Nahen Osten (geografisch).
Aber ist euch mal aufgefallen, was ihr da sagt, wenn ihr mir vorwerft, die Juden seien Deutsche gewesen? Was da implizit mitschwingt?
Nicht?
Dann will ich das mal explizit sagen: Dass es schlimmer ist, wenn man Deutsche enteignet, als wenn man Flüchtlinge enteignet.
Und DAS, liebe Leser, nennt man Rassismus und Ausländerfeindlichkeit.
Ausgerechnet die Leute, die mir gerade händeringend und vor Empörung zitternd Rassismus nachweisen wollten, merken in ihrer Verblendung gar nicht, was sie da sagen. Das ist ein Muster, was mir in letzter Zeit häufiger auffällt.
Ich schlage daher vor: Vor dem Mail-Schreiben erst mal den Schaum vor dem Mund abwischen, in Ruhe einen Tee trinken, die Schnappatmung und den Blutdruck abklingen lassen, und darüber reflektieren, was man da gerade zu sagen vorhatte.
Schämt euch.
Europaskepsis, Islamfeindlichkeit, Homophobie und Ablehnung von “Gender-Ideologie“ verbinden Rechtsaußenparteien, Gruppierungen und fundamentalistischen Bewegungen in Europa. Wir werden eine Datenbank erstellen, die die Vernetzungen dieser Szenen und Akteur_innen transparent macht sowie Broschüren herausgeben, die in verständlicher Sprache über Gender informieren. So bekommen alle etwas an die Hand, die Anti-Genderismus und Sexismus zurückweisen wollen.Könnt ihr euch noch erinnern, als die Böll-Stiftung was mit Umweltschutz, Humanismus und Menschenrechten zu tun hatte und nicht mit dem Erstellen von Datenbanken über politische Gegner? Als da noch differenziert an Dinge herangegangen wurde, anstatt Kritik an Gender-Ideologie und Europaskepsis mit Islamfeindlichkeit, Homophobie und Sexismus auf eine Stufe zu stellen?
Würde mich ja alles nicht so ärgern, wenn diese "parteinahen Stiftungen" nicht mit Steuergeldern finanziert würden. Ich würde es bevorzugen, wenn ich nicht Programme finanzieren müsste, die solche Abkanzeltaktiken fahren und sich mit Kritik an ihren Ideologien nicht inhaltlich auseinandersetzen sondern durch Gleichsetzung mit Nazis abkanzeln.
Das kommt von einer Rundmail von denen, die mir jemand weitergeleitet hat.
Andere Aspekte in dieser Rundmail reduzieren die Flüchtlingsfrage darauf, wie man den Mädchen und Frauen unter den Flüchtlingen helfen kann. Die Jungen und Männer werden keines Wortes gewürdigt, die können ruhig verhungern. Was sind die auch so doof und kommen her. Gastfreundschaft und Menschenwürde gibt es bei den Grünen nur für das eine Geschlecht. Und DIE werfen ANDEREN Sexismus vor!
Je sicherer ein IT-Produkt sei, desto schwerer sei es, in dieses einzudringen und Nutzer zu überwachen, erklärten Sachverständige bei einem Fachgespräch im Bundestag.Ach SO ist das! Na endlich erklärt uns das mal jemand!1!!
Highlight 2:
Einen Handel mit ausnutzbaren Schwachstellen dürfe es zudem nicht mehr geben: Der Wissenschaftler plädierte dafür, "Exploits radikal als Cybercrime zu verbieten".Das finde ich eine bodenlose Frechheit. Warum? Na wer kauft denn die Exploits? Wer hat denn hier eine Nachfrage erzeugt? Wessen Nachfrage sorgt denn dafür, dass es Leute gibt, die professionell 0days bauen? Die Geheimdienste! DER STAAT! Und weil unser tolles Parlament offensichtlich zu unfähig ist, den Geheimdiensten das zu untersagen, sollen jetzt die Hacker kriminalisiert werden. JA SUPER!
Und damit am besten auch gleich verbrannte Erde hinterlassen. Man fühlt sich ja auch gleich viel sicherer, wenn man nicht mehr ständig hört, was alles kaputt ist. Das bleibt dann einfach alles kaputt. Die Geheimdienste kommen überall rein. Alles Scheiße.
Aber hey, Fraunhofer war ja eh schon immer staats- und militärnah. Wahrscheinlich hoffen die, dass sie dann als einzige eine Ausnahmegenehmigung kriegen und Monopolanbieter für 0day für Militär und Dienste werden können. Weiter als bis zur nächsten Drittmittel-Infusion denken diese ganzen Forschungsinstitute ja eh nicht.
Da waren zunächst einmal die Amerikaner. Sie hatten ein Problem in Artikel 4.4 des geplanten Abkommens. Nur ein einziges Wort. Ein "shall", so forderten sie, sollte durch ein "should" ersetzt werden - "sollen" durch "sollten". Sechs Buchstaben statt fünf. Das roch nach Haarspalterei. Allerdings ging es um eine Passage des Textes, auf die man vor allem im Kongress in Washington genau schaute - weil sich daraus womöglich eine völkerrechtlich bindende Verpflichtung für CO2-Minderungen hätte ableiten lassen.Und das geht ja GAR nicht! Bei einem Klimaabkommen?! CO2-Senkungen? Nee, na hört mal, wo kommen wir da hin!
Und daher wird das shall jetzt zu einem should, und zwar indem sie es als Tippfehler deklarieren. Nein, wirklich!
Das hätte mir mal vorher jemand sagen sollen, dass man nachträglich bei Verträgen zentrale Passagen als Tippfehler deklarieren kann. (Danke, Clemens)
(Das war die Bürgermeisterkandidatin in Köln, die direkt vor der Wahl niedergestochen wurde)
Die Antwort der Bundesregierung ist ernüchternd:
Zu 14 c)Mit anderen Worten: Ja. Lektionen aus dem NSU-Skandal? Ach wo kommen wir da hin!
Die Bundesregierung ist nach sorgfältiger Abwägung zu der Auffassung gelangt, dass eine Beantwortung der Frage nicht erfolgen kann. Der Informationsanspruch des Parlaments findet eine Grenze bei geheimhaltungsbedürftigen Informationen, deren Bekanntwerden das Wohl des Bundes oder eines Landes gefährden kann.
Die werden sicher die ganzen Risse im Reaktorbehälter vorher gefixt haben, denkt ihr euch jetzt vielleicht? Nein. Haben sie nicht.
Die Wiederinbetriebnahme sei vollkommen sicher gewesen.Und wem würde man da auch lieber glauben als der Betreiberfirma! Zumal den Fallout jemand anderes abkriegt. (Danke, Chriss)
Mit dem Pakt, der am Abend nach zähen Verhandlungen angenommen wurde, soll die globale Erwärmung auf deutlich weniger als zwei Grad gemessen an der vorindustriellen Zeit begrenzt werden. Das Abkommen soll letztlich einen kompletten Umbau der weltweiten Energieversorgung und eine Abkehr von Kohle und Öl einleiten, um den Ausstoß der gefährlichen Treibhausgase zu drosseln.Klingt für mich ein bisschen nach diesem Gesetz, das die Hochwasserhöhe eines Flusses beschränkt. Ich bin gespannt, ob da jetzt Auswirkungen folgen werden.
Bei Luftangriffen wurde nach Angaben der USA der Finanzchef der IS-Terrormiliz getötet. Auch zwei seiner Vertrauten sind demnach umgekommen.Und die beiden linken Hände gleich mit!1!! (Danke, Yannick)
Nun stellt der Sender das Projekt ein – laut einem Bericht wegen Drucks aus der Politik.Oh, ach?
Den Quellen der Zeit zufolge habe sich ZDF-Intendant Thomas Bellut gegen die Weiterführung entschieden, weil andere Großereignisse wie eine Fußball-EM sowie der gemeinsame Jugendkanal mit der ARD Mittel beanspruchten.Oh ach, klar, natürlich, die Fußball-EM ist wichtiger als das Aufdecken des Einflusses von Lobbyisten. An der Stelle hätte ich mich ja über eine Gegenüberstellung der Kosten für Lobbyradar und für die Fußball-EM interessiert. Von wieviel Promille des Fußballbudgets reden wir da beim Lobbyradar?
Laut dem Bericht sprachen Insider aber auch von großem Druck aus dem überwiegend mit Politikern besetzten ZDF-Rundfunkrat sowie aus weiteren Politkreisen.Na sowas! Wie überraschend!
Aber, so ärgerlich die Meldung auch ist, 100 Internet-Punkte an der Stelle für die Bildredaktion bei Heise, die als Illustration zu dieser Meldung den Lobbyradar-Auszug für Elmar Theveßen benutzt hat, dem stellvertretenden ZDF-Chefredakteur, der im ZDF u.a. als Innen-, Sicherheits- oder Geheimdienstexperte kommentieren darf. Aber sehr selbst.
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich kriege Ausschlag, wenn ich selbstdenkende, selbstreparierende, selbstupdatende Software sehe. Ich habe noch nie erlebt, dass das nicht am Ende mehr Ärger macht, als wenn sie einfach gesagt hätten: diese drei Schritte müssen getan werden.
Ich meine, seien wir doch mal ehrlich hier. Die Leute schaffen es bisher auch, sich SSL-Zertifikate zu beschaffen. Es gibt da etablierte Prozesse, mit denen kommen die Leute klar, und die funktionieren auch. Aber nneeeeiiiiinnn, die Herren Startupklitschen-Vollpfosten brauchen ein selbstdenkendes Python-Environment. Nein, liebe Letsencrypt-Leute, ich werde mir GANZ SICHER NICHT auf meinem Webserver Python installieren, damit ich ein SSL-Zertifikat beantragen kann. Das wird nicht passieren. Nicht in diesem Universum auch auch nicht in irgendeinem anderen.
Diese Wartungsarbeiterzeugungshooligans bieten allen Ernstes einen Weg an, bei dem man sich eine VM oder ein Docker-Image installiert, damit darin ihre gammelige Stinksoftware laufen kann, die dann das Zertifikat beantragt. Geht's noch?!
Die STIRN, die man als so ein Projekt haben muss, um den Leuten zu erzählen, sie sollen bitte "diesen Code hier nehmen und ausführen"! WTF? Ich habe hier Risikominimierung betrieben und die Trusted Computing Base minimiert und jetzt schieße ich mir das alles weg und verdreifache den Footprint des Webservers, um ein SSL-Zert installieren zu können? Was für Leute denken sich denn bitte sowas aus?!
Unfassbar.
Ich weiß ja nicht, ob ihr euch mal angeguckt habt, wie das laufen soll. Aus "Vereinfachungsgründen" stellen die sich vor, dass ich da in meinem Webserver einen Webdienst laufen lasse, der dann aus dem Internet erreichbar sein soll — also mit anderen Worten meine Angriffsoberfläche verdutzendfache! —, und deren Dienst meldet sich dann periodisch bei diesem Webservice und dann updated irgendein Automatismus die Zertifikate. Ja nee, wird nicht passieren. Ganz sicher nicht. Man stelle sich mal vor, Microsoft würde das so machen. Klar können Sie SSL haben, aber dafür müssen Sie diese Backdoor, äh, diesen Service in ihrem IIS freischalten! Und dann meldet sich das Mutterschiff bei Ihnen und richtet das alles ein!1!! Da wäre doch hier die Hölle los!
Ja nee, letsencrypt, so wird das nichts.
Sie bieten wohl auch einen Modus an, der keinen Webservice braucht. Aber den kann ich hier gerade nicht testen, denn
"sudo" is not available, will use "su" for installation steps…Mit welcher Chuzpe diese ganzen Startupklitschenwebdesigner immer glauben, sie könnten ihre ganze Hipsterscheiße weltweit überall voraussetzen!
grep: /etc/os-release: No such file or directory
Sorry, I don't know how to bootstrap Let's Encrypt on your operating system!You will need to bootstrap, configure virtualenv, and run a pip install manually
Please see https://letsencrypt.readthedocs.org/en/latest/contributing.html#prerequisites
for more info
Creating virtual environment…
./letsencrypt-auto: line 166: virtualenv: command not found
Und nein, ich werde mir ganz sicher nicht Docker installieren. Ihr könnt mal alle gepflegt kacken gehen.
Update: Hier hat das mal jemand als statische Webseite implementiert. Ich habe das noch nicht ausprobiert, aber so stelle ich mir das vor.
Update: Weil mir jetzt einige unterstellen, ich möchte da lieber was in C mit dietlibc haben: Nein, will ich nicht. Ich will da am liebsten gar keinem zusätzlichen Code vertrauen müssen. Schon gar nicht Code anderer Leute. CAs können mir im Moment Zertifikate ausstellen, ohne dass ich irgendwelchem zusätzlichen Code vertrauen muss. Ich sehe keinerlei Grund, wieso sich das jetzt ändern sollte.
Nun, das ist eigentlich ganz einfach. Schaut nur mal, was passiert, wenn sie mal nicht lügen. Hier ist, was der BND gesagt hat:
Der Bundesnachrichtendienst (BND) warnt vor einer destabilisierenden Rolle Saudi-Arabiens in der arabischen Welt. "Die bisherige vorsichtige diplomatische Haltung der älteren Führungsmitglieder der Königsfamilie wird durch eine impulsive Interventionspolitik ersetzt", heißt es in einer Analyse des deutschen Auslandsnachrichtendienstes.Die naheliegende Frage wäre, wieso das erst jetzt auffällt, dass Saudi Arabien destabilisierend wirkt. Ich meine, wir (und alle anderen!) verkaufen denen seit Jahrzehnten Waffen ohne Ende, da würde man doch denken, dass sich jemand mal auf dem Weg irgendwo mit dem Land auseinandergesetzt hat?
Ich meine, eigentlich muss man sich ja gar nicht groß mit denen auseinandersetzen. Das ist eine Monarchie. Ende der Durchsage. Wenn es nach mir ginge, würde man mit solchen Ländern gar nicht reden, bevor sie mal zumindest eine Demokratiesimulation hinkriegen, wie wir hier bei uns. Monarchie!! Das ist ja wohl überhaupt nicht satisfaktionsfähig! Hallo?!
Aber gut, nehmen wir mal an, ein paar Waffenexportmilliarden trüben einem beim "Hingucken" das Augenlicht. Wie viele "Die Saudis finanzieren Terroristen"-Hinweise braucht ihr denn?
Aber zurück zum BND und dieser einmaligen Nicht-Lüge, die sicher nicht wieder vorkommen wird. Wie war die Reaktion? Man könnte praktisch von einer Enterbung reden:
In selten klaren Worten distanzierte sich die Regierung am Donnerstag von der BND-Analyse, laut der Saudi-Arabien in der Golfregion und darüber hinaus destabilisierend wirke und vor allem daran interessiert sei, seinen eigenen Einflussraum auch militärisch auszudehnen.Ja, äh … warum eigentlich nicht?![…] "Der BND spricht sicher nicht für die deutsche Außenpolitik, schon gar nicht über Dritte", heißt es aus dem Auswärtigen Amt (AA) unter Minister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Solch scharfe Kritik ist im AA selten und illustriert den Frust.
Auch in Regierungskreisen zeigt man sich ungehalten. "Die Einschätzungen des BND zu Saudi-Arabien spiegeln nicht 1:1 die Haltung der Bundesregierung wider", heißt es dort.
Offiziell sieht Berlin Saudi-Arabien trotz seiner autokratischen Herrscherfamilie und massiven Menschenrechtsverletzungen als strategischen Partner, der immer wieder Genehmigungen für deutsche Waffenlieferungen erhält.WARUM EIGENTLICH?!
Wer sich jetzt denkt, hey, die Bilder will ich sehen!1!! Aber klar, ich doch auch!
Die Geschichte mit dem Ehering ist übrigens, dass er das 1994 vor Parteigenossen hochgehalten hat, weil er behauptet hat, das sei sein einziger Besitz auf Erden und es ging ihm in der Politik nicht um Geld sondern er wolle bloß dem Volk dienen. Oh und fünf Jahre später hat er zu Protokoll gegeben, wenn er oder sonst wer in der Politik jemals zu Reichtum kommen sollte, dann sei das Korruption.
International bekannt wurde diese Geschichte in diesem Reddit-Thread.
Seine Fonds sind mit Vorwürfen konfrontiert, Staatstreiche wie den sogenannten "Euromaidan" von 2013/2014 in der Ukraine finanziert zu haben. Der 85-Jährige bestreitet eine Verwicklung, dennoch hat er von der neuen ukrainische Führung vor einigen Wochen einen Orden bekommen.*gacker* (Danke, Frank)
possible bit flips, task deaths that would disable the failsafes, memory corruption, single-point failures, inadequate protections against stack overflow and buffer overflow, single-fault containment regions, thousands of global variables. The list of deficiencies in process and product was lengthy.
Die meisten davon kommen von einer Checkliste, wie sie im Embedded-Bereich für sensible Umgebungen üblich ist. Hier ist eine typische Checkliste, von einem der beiden Prüfer in dem Verfahren sogar. Die haben dann so Regeln wie "keine Funktion darf länger als eine gedruckte Seite sein" und "if/else nicht tiefer als 2 Schichten verschachteln", aber eben auch "es muss ein hartes Limit auf den Stackverbrauch geben" und ähnliches auch für Heap-Speicher und Maximal-Zeitverbrauch.
Some have been shot by police during protests or gunned down by hired assassins, its research found, while many more activists are threatened by the companies they oppose.
"Wenn ich mir die Orte und Länder in Europa anschaue, in denen es die größten Probleme gibt, könnte man zu dem Schluss kommen, hier handele es sich nicht um ein religiöses Problem, sondern um ein ethnisches."Aus ethnischen Gründen.
New hotness: Yogaklasse verboten. Und ich meine jetzt nicht die Aktion in Russland, weil denen Yoga zu sehr wie ein religiöser Kult rüberkam, sondern aus SJW-Gründen. Das sei cultural appropriation.
Und noch eine New hotness: Kimono Wednesday verboten. Das war eine Aktion des Bostoner Kunstmuseums. Aufhänger für die Aktion ist ein Bild Claude Monets von seiner Frau namens "La Japonaise", das sie im Kimono zeigt.
Der Einsender kommentiert "Peak SJW", aber ich sehe ehrlich gesagt noch kein Indiz für Peak irgendwas. Bisher wird das alles immer nur noch schlimmer.
Als ich ein Kind war, galt es als Tugend, den Kindern Dinge aus anderen Kulturkreisen zu zeigen. Heute ist das cultural appropriation und verpönt. Wie soll denn da jemals eine Völkerverständigung stattfinden, wenn man sich die Kultur anderer Länder nicht mehr anschauen darf?
NRA-Backed Legislator: We Can’t Take Syrian Refugees Because It’s Too Easy For Them To Buy Guns
Da muss man erst mal drauf kommen! (Danke, Tilman)
Kann Anonymous da was ausrichten? Klar, sie können Twitter-Accounts zumachen und irgendwelche Terroristen doxxen. Aber tut das wirklich was gegen ISIS? Ich wäre überrascht. Solange der Westen ISIS das Öl abkauft und durch Krankenhausbombardierungen Nachwuchs für die Terroristen anwirbt, spielen so Internet-Geschichten m.M. keine Rolle.
Eine Frage habe ich ja noch. Kaufen die Spekulanten das Öl eigentlich mit Bargeld? Oder Gold? Oder wie oder watt? Kann das ernsthaft niemand rückverfolgen, wo die Kohle hingeht? Die Amis können der UBS die Mittel einfrieren, aber ISIS nicht?!
Entdeckt wurden insgesamt 6,5 Kilogramm Munition, 17 Kilogramm TNT-Sprengstoff und 27 EierhandgranatenIch bin da kein Experte, aber TNT für den Krieg? Klingt das nicht eher nach einem Depot für Stay-Behind-Truppen der Nato?
Update: Mail-Kommentar:
Ist wahrscheinlich Amatol, eher nicht reines TNT:
https://de.wikipedia.org/wiki/Amatol
Die Stay-Behind-Truppen haben AFAIK nur 2.-Weltkriegs-Zeug zum Bunkern bekommen, weil das ein "plausible denial" ermöglicht: Jeder Zufallsfund kann als "Weltkriegsdepot" deklariert werden.
Wenn da Semtex oder so dabei wäre, wüsste man sofort, dass es frühestens in den 60ern angelegt worden ist.
*kopfklatsch* Klar, das leuchtet ein.
Leider ist es schon seit Jahrzehnten nur noch wenige Jahre von uns entfernt. Seufz.
Wann kommen denn jetzt eigentlich die ersten Nachrichten vom Wendelstein?
Aber wusstet ihr, dass auch der BND BYOD macht? Nein, wirklich!
Den Verräter in den eigenen Reihen erkannte der BND erst im Juli 2014. Bis dahin hatte Markus R. zwei Jahre lang sogar ein Notebook der CIA eingeschleust und darüber Mails an seinen Verbindungsmann geschickt. „Ich war sehr wütend, weil ich nicht in den technischen Bereich wechseln durfte“, sagte Markus R. gestern. Die Männer vom CIA hingegen hätten ihn stark geredet – und viel Geld bezahlt.Nein, du bist kein Totalversager! Du bist ein total toller Hecht! Hier hast du ein bisschen Portokasse, und wir inszenieren auch ein tolles James-Bond-Deaddrop-Bullshitbingo für dich, damit du dir wichtig vorkommst!1!!
Laut Anklage kassierte R. bis Ende 2009 rund 15 000 Euro, in den Jahren danach fuhr er fünf Mal nach Österreich, wo sein Honorar in Verstecken deponiert war – jeweils bis zu 20 000 Euro in bar.M(
Warte, reicht euch noch nicht? Gibt noch mehr!
Der Angeklagte räumte auch die Kontaktaufnahme mit dem russischen Generalkonsulat in München ein, um sich dort als Informant anzudienen. Da habe er aber schnell wieder einen Rückzieher gemacht: "Da habe ich Bedenken bekommen, dass es doch schon eine andere Hausnummer ist, für die Russen zu arbeiten als für die Amerikaner." Denn mit den USA gebe es ja vom BND aus eine enge Zusammenarbeit.Ja eben, die haben uns eh komplett in der Tasche, da kann ich mich ja auch noch mal ein bisschen für die Verkürzung der Dienstwege bezahlen lassen!1!! Bürokratieabbau! (Danke, atoth)
Nein, wirklich! Zustände wie in Detroit!
Die zuständige Polizeiinspektion Ebersberg habe mitgeteilt, es sei leider keine Streife verfügbar, man solle die Diebe doch bitte selbst dingfest machen und festhalten, bis die Polizei kommt - irgendwann.…!?
Aber wartet, wird noch toller!
Eine zufällig vorbeikommende Bekannte des Juweliers habe sich das Kennzeichen notiert, doch als Kiau dieses an die Polizei weitergeben will, kommt die nächste Überraschung. Mit ausländischen Autonummern könne man nichts anfangen, habe es bei der Polizei geheißen
Mir ist aufgefallen, dass die Politik immer und immer wieder Dinge verspricht und dann nicht einhält. Zumindest stellt sich dieser Eindruck ein, weil die Versprechen immer möglichst nebulös und nachträglich verhandelbar formuliert werden.
Ich schlage daher eine Initiative zur Steigerung der Ehrlichkeit in der Politik vor. Und zwar möchte ich gerne einführen, dass Gesetze nur noch gemacht werden dürfen, wenn klare (im Sinne von maschinenauswertbar) Kriterien mit vergeben werden, was das Gesetz bis wann erreichen will, und ab welchen Ergebnissen es als Fehlschlag gilt. Und dann möchte ich gerne, dass beim Gesetz schon angegeben wird, welcher Minister zurücktreten wird, wenn die Fehlschlaggrenze erreicht wird.
Nehmen wir als Beispiel mal die biometrischen Daten im Pass. Hier war das Versprechen, dass a) die Pässe sicherer werden (waren sie schon vorher) und b) die Daten schon nicht wegkommen werden. Wenn jetzt also die Daten doch wegkommen, dann sollten Köpfe rollen. Wegkommen hätte ich definiert als "eine Nicht-Regierungs-Institution oder eine fremde Regierung erlangt Zugriff auf die Passdaten". Und dann hätte ich gerne, dass wenn es zum Fail-Fall kommt, nicht herumdiskutiert und -laviert und kleingeredet wird, sondern es eine völlig klare, unmissverständliche Ansage gibt, die schon beim Gesetz-Inkrafttreten festzementiert wurde, wer dann zurücktreten muss.
Ich habe schlicht keinen Bock mehr auf Mautsysteme, deren Daten ganz sicher garantiert niemals nicht für gar keine Sachen verwendet werden außer für Mautabrechnung, und dann hat plötzlich die Polizei Zugriff, und wahrscheinlich auch die Dienste und was weiß ich noch wer sonst alles.
ISIS bombt in Frankreich Menschen tot (ich will da jetzt nicht Menschenleben gegeneinander aufrechnen, aber von der Größenordnung her waren es vergleichbar viele), und überall kommen Frankreich-Fahnen hervor, auf Facebook, Twitter, bei Skype ist jetzt der Like-Button eine Frankreich-Fahne mailt mir gerade jemand, …
Und was ist mit den ganzen Drohnenmordopfern in Afghanistan? Mit den Toten im Irak? Mit denen in Syrien? Schulterzucken, wo man hinschaut.
Ich empfinde das gerade wie die Szene in 1984, als in der Mitte der Rede der Kriegsgegner von Eurasia nach Eastasia wechselt und keiner merkt es. Ihr springt alle auf das US-Terror-Narrativ auf und werdet Rädchen im Propagandaapparat und die Drohnenmorde gehen währenddessen munter weiter.
Und dann gibt es da noch die andere Betrachtungsweise. Die Islamisten machen ja solche Anschläge erstens als Reaktion auf Morde und Kriegsverbrechen des Westens in ihren Heimatländern, aber zweitens um den Westen zu weiteren Greueltaten dort zu provozieren, denn das validiert ihr Weltbild und treibt ihnen mehr Rekruten zu.
Ich bin ja Atheist, aber an der Stelle hat die Bibel Recht. Terroranschläge kann man nicht verhindern, und Polizeistaat-Reaktionen auf sie machen die Sache nur schlimmer. Da muss man meiner Ansicht nach die andere Wange hinhalten. Und man muss aufhören, denen Vorwände für ihre Anschläge zu geben.
dass die Grenzen dicht sind, kann ich anhand zweier Beispiele bestätigen, da ich am Sonntag aus Österreich zurück bin und über Tschechien gefahren bin. Auf der Hinfahrt am Donnerstag war noch nix zu sehn. Rückfahrt am Sonntag:(Danke, Stefan)Grenze Österreich -> Tschechien:
Kurz hinter der Grenze hält uns die tschechische Polizei an, fragt, welches Reiseziel wir haben, guckt kurz aufs Nummernschild, fragt ob wir auch 100%ig sicher wären und verlangte dann, dass wir den Kofferraum öffnen.
Da der mit Reisegepäck zugemüllt war, sah er aber wohl von einer näheren Untersuchung ab. Wenns aufgrund des Anschlags war, wundert mich das, da da zwei Kamerarucksäcke, Laptop und anderer technischer Kram drinlag, also haufenweise technisches Gelumpe, das durchaus vielleicht erstmal verdächtig erscheinen könnte… Oder der hat einfach mal nachsehen wollen, ob da ein Flüchtling drinliegt, kann auch sein.
Wir sind dann weitergefahren.
An der Grenze Tschechien -> Deutschland war dann die Autobahn auf deutscher Seite mit deutschen Beamten abgesperrt. Mein Kollege hat dann im charmanten sächsisch die Herren angesprochen und gefragt, was das Begehr sei. Darauf hat der Beamte kommentarlos abgewunken und uns weiterfahren lassen :-)
Das mit dem Bündnisfall darf man glaube ich nicht mehr so wörtlich nehmen. Wenn die USA rufen, werden die Nato-Mitglieder kommen, aber das hat nichts mit dem Bündnisfall zu tun, eher mit Nibelungentreue.
Aber deshalb marschieren die Dorfbewohner nicht etwa in Westminster auf. Ihr Protest ist subtiler und schlauer: Sie schauen sich gemeinsam die Tricks der großen Konzerne ab und machen sie nach.Hintergrund ist eine Dokumentation der BBC. Die hoffen jetzt, dass der Fiskus entweder die Steuersparlöcher zumacht, dann sind sie auch für die Großen verbrannt, oder dass der Fiskus sie durchkommen lässt, dann wird das Beispiel Schule machen und bald zahlt gar keiner mehr Steuern.
Ich befürchte, dass sie jetzt das Securitytheater generell hochschrauben werden innerhalb der EU, mit Hinweis auf diesen Erfolg. Bedenkt nur, wie lange sie uns mit den Sauerländern als Begründung gekommen sind.
Nehmen wir mal folgendes Beispiel: Jemand ist Mitglied in einer Organisation, Stiftung oder so, die sich fuer Humanismus, Aufklaerung und gegen religioese Dogmatik einsetzt. Nun kommen ein paar Leute daher und "kapern" den Themenkomplex Religionskritik und machen daraus, gemaess ihrer Ideologie, Islam- bzw. Moslemkritik. Der obige Jemand findet aber, dass man keinen Unterschied machen sollte zwischen den einzelnen, von ihm fuer falsch gehaltenen Religionen und sieht diese Versuche, aus generalisierter Religionskritik eine spezifische, der aktuellen Situation angepasste Islamkritik zu machen. Und dabei bleibt es ja nicht. Es wird dann auch nicht mehr einfach nur der Islam als Religion kritisiert (was an sich nichts verwerfliches ist, es sei denn, man bleibt dort stehen), sondern der einzelne Glaeubige. Moslems werden zur Zielscheibe der Kritik gemacht, und hier beginnt mMn das Querfrontbestreben von Rechts.OK, also mit anderen Worten: Das Querfront-Phänomen gibt es wirklich. Ich blogge das hier als Klarstellung, dass ich das auch nicht bestreiten wollte.Uebrigens, wie du dir denken kannst, ist dieses Beispiel garnicht so hypothetisch: die Giordano-Bruno-Stiftung wird seit einiger Zeit von Leuten, die ich als Querfrontler bezeichnen wuerde, "unterwandert". Und die Methoden und Mechanismen der Einflussnahme auf den "Mainstream-Konsens" (eher links-liberal ;) ) innerhalb des Foerderkreises der Stiftung sind, der einfachen Tatsache angemessen, dass dort eher keine willfaehrigen Pegidioten rumkreuchen, subtil und, auf den ersten Blick, intellektuell ansprechend.
Die Frage ist, gegen wen sich die Querfrontvorwürfe dann richten. Richtet sich das gegen "die Linken", die nicht mitkriegen oder nicht wirksam verhindern, dass sie ideologisch von Rechten gekapert werden? Oder richtet sich das gegen die Rechten und man will damit die Linken vor ihnen warnen?
Ich halte es für eine der Kernfragen an der Sache, was hier Ursache und was Wirkung ist. Sieht man die Unterwanderung der Friedensdemos von Chemtrailern und Nazis und warnt dann vor den Nazis mit dem Querfront-Label? Oder wirft man mit Querfront-Vorwürfen um sich und ekelt damit die Linken und das Zentrum weg und am Ende bleiben nur noch die Nazis übrig?
Update: Hier noch eine Einschätzung aus einer Mail:
Im Grunde ist "Querfront" nichts anderes als der aktuelle Versuch die Kommunikation zwischen den Protestgruppen zu unterbinden.
[…]
Ganz kurz: Querfront ist ein Kampfbegriff der Parteien und Medien, um ihre Meinungsführerschaft aufrecht zu erhalten und um Widerspruch ohne Diskussion diffamieren zu können (ausgrenzen).
According to Microsoft's press release, the data trustee for the new German cloud offerings is T-Systems, a subsidiary of the giant telecom company Deutsche Telekom.
Ja wieso hostet ihr nicht gleich direkt beim BND? Na super, dann kommen die nicht direkt an die Daten sondern müssen über den BND routen. Na spitze! Da haben wir ja echt was gewonnen.
Im sogenannten Reprobel-Verfahren, in dem unter anderem über die Ausschüttungspraxis von Verwertungsgesellschaften wie der VG Wort verhandelt wurde, hat der EuGH entschieden, dass Verlage an den Ausschüttungen nicht beteiligt werden können. Der Grund: Sie seien formal keine Rechteinhaber im Sinne der europäischen Urheberrechtsrichtlinie InfoSoc (2001/29/EG).Und weil die Verleger keine Argument auf ihrer Seite haben, kommen sie jetzt halt mit Tradition. Ich bin ja für: Abwickeln, alle. Verlage braucht man heutzutage nicht mehr. (Danke, Hanno)
"So etwas ist bei uns noch nicht vorgekommen“, sagte am Freitag eine Sprecherin des Kernkraftwerks Gundremmingen. Am Donnerstag war dort im Abklingbecken von Block C ein Brennelement auseinandergebrochen.Immerhin wurden dabei die Brennstäbe anscheinend nicht beschädigt. (Danke, Chriss)
Na? Noch nicht genug Brechreiz? Dann guckt mal hier:
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sprach von einem „Gewinn an Sicherheit und Ordnung für Deutschland“. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte der „Passauer Neuen Presse“, es sei „ein sensationeller Erfolg, in so kurzer Zeit von einer reinen Willkommenskultur zu einer realistischen Flüchtlingspolitik zu gelangen.“*göbel*
Wenn ihr also unter 25 seid und dieses Blog lest aber die Mainstreammedien eher nicht, oder wenn ihr kurz davor seid, sie nicht mehr zu lesen, oder erst Recht wenn ihr kurz davor seid, mein Blog nicht mehr zu lesen, dann würden Frank und ich diese Gründe gerne mal hören. Betrifft auch Alternativlos, falls es da separate Erwägungen und Gründe gibt.
Keine Sorge, ich mache hier keinen Buzzfeed-Bento-Zett-Klon auf. Es geht mir nur um den Erkenntnisgewinn. Wie ja letztlich immer.
Ich würde mich besonders freuen, wenn da konkrete Punkte kämen, z.B. "wir haben keinen Bock auf Politik- und Geheimdienst-Meldungen, weil man da ja eh nichts reißen kann, wieso sollten wir damit unsere Zeit verplempern" oder "ich habe keinen Bock auf SJW-Bashing, denn das sind doch die Guten und ihr kämpft doch für die selben Ziele".
Als Kontrollgruppe interessiert uns natürlich auch, was die älteren Semester zu sagen haben. Aber bitte dann dazusagen, zu welcher Gruppe die Einsendung gehört. :-)
Wenn genügend viele Einsendungen kommen, werden wir euch demnächst über die Ergebnisse informieren.
Update: Ich meinte jetzt weniger "ich lese dein Blog aber nicht spiegel.de" sondern eher so ", weil …" :-)
zur aktuellen Putin-Stalin-Debatte auf deinem Blog möchte ich nochmal auf eine Mail von mir vor einiger Zeit hinweisen. Es ging darum, dass Putin vor der versammelten UN u.a. mit der Sowjet-Vergangenheit hart ins Gericht geht und gleichzeitig die deutsche Presse kein einziges Wort über diesen Teil der Rede verliert, sondern ihm das Wort im Mund verdreht und ihn ausschließlich als sich selbst bejubelnden Kriegstreiber darstellt.ALTE MAIL:
Hallo Felix,
eine Übung in Medienkompetenz.
Das volle, unkommentierte Transkript von Putins Rede vor der UN-Generalversammlung:
https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2015/09/28/read-putins-u-n-general-assembly-speech/Deutsche Transkripte in der großen Tagespresse gibt es nicht.
Sucht man anschließend nach deutscher *Berichterstattung* über die UN-Rede Putins (bspw. google "faz putin un rede"), erhält man exemplarisch dies:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/-13826687.html
ich sitze im [Gremium an einer Fachhochschule in Niedersachsen] und in der letzten Sitzung ging es um ein Plenum, das VW jedes Jahr sponsort, und das dieses Mal ausfällt. Ich habe dann mal nachgefragt, ob uns der VW-Skandal auch trifft. Uns gehen eventuell, über den Daumen gepeilt, ca. die Hälfte der Drittmittel verloren im nächsten Jahr. Eventuell, weil bei VW auch keiner weiß, was jetzt weiter ist. Zusätzlich stehen wohl auch die Dualen Studiengänge mit VW plötzlich zur Debatte.
Die Drittmittel machen ca. 10 Prozent des Hochschulbudgets aus. Die Drittmittel sind in den Fakultäten ungleich verteilt und die Fahrzeugtechnikfakultät ist quasi bei Drittmitteln komplett VW-finanziert […].Ich hab mich auch mal nach dem Stand in Niedersachsen erkundigt. Da sieht es wohl so aus, dass die Gewinne aus den VW Aktien des Landes Niedersachsen mit anderen Geldern über die Volkswagenstiftung für Lehre und Forschung rausgegeben werden. Die fallen dann jetzt wohl auch weg.
Ich will da jetzt gar nicht so auf den Panikknopf hämmern, obwohl gerade die technischen Hochschulen hier in der Gegend einige Projekte einstellen werden müssen, wenn VW da den Geldhahn abdreht. Denn die Lehre ist an den Hochschulen ja durch Landesmittel sichergehstellt. Mir geht es eher darum, darauf hinzuweisen wieviel Innovation und Forschung durch eine Handvoll Entscheider kaputt gehen wird, die am Ende des Tages im schlimmsten Fall eine Entlassung und nen goldenen Handschlag zu befürchten haben.
Ich bin selbst Psychologe und komme aus dem systemischen Bereich, weswegen meine Weltsicht entsprechend geprägt ist. Für eine systemische Betrachtungsweise eines Problems ist es bedeutsam, dass dieses Problem einen bestimmten Nutzen für das System hat.Ui! Das hat mir gerade einen "Na klar!"-Flash beschwert. Sehr augenöffnende Erklärung!Bsp: Das Kind wird auffällig, damit sich die Eltern nicht um ihre Beziehungsprobleme kümmern müssen. Wenn wir jetzt nur einseitig daran arbeiten dem Kind beizubringen wie es nicht mehr auffällig sein muss, kann es sein, dass die Familie daran zerbricht, weil die Eltern kein Ausweichproblem mehr haben und sich dann eingestehen müssen, dass die Beziehung am Ende ist und eigentlich eine Scheidung anstünde.
In unserer Gesellschaft gibt es Menschen die öffentlich verkünden, dass sie nicht mal bis zum Abitur den Ausführungen der Lehrer folgen konnten. Nun haben wir eine Bankenkrise und "die da oben", "die Bankster" oder wer auch immer ist daran schuld. Selbstverständlich nicht die Leute, denen schon in der Schule zu hoch war, warum das Gefasel von irgendwelchen Griechen von vor tausenden von Jahren jetzt noch relevant wäre. Diese Leute hatten ja keine Chance die von ihnen unterschriebenen Verträge zu verstehen. Das Konzept der erlernten Hilflosigkeit zieht sich hier quer durch die Gesellschaft und plötzlich fühlen sich 99% der Bevölkerung als Opfer des Bankensystems. Eines der sicher vielfältigen Motive dafür, sich gegen das Erlernen mathematischen Fähigkeiten zu entscheiden, scheint mir die damit steigende Verantwortung zu sein. Ernsthaft Verantwortung zu übernehmen ist derzeit aber völlig out, Opfer sein hingegen total in. Die Geringschätzung für Menschen die sich mathematische Fähigkeiten (und darüber hinaus auch naturwissenschaftliche, abseits der Biologie) aneignen würde ich recht stumpf mit narzisstischen Motiven und Kognitiver Dissonanz begründen. Ich kann mich selbst nicht als tollen Hecht sehen, wenn ich mir eingestehe, dass mir zum Verstehen meiner Umwelt wichtige Kenntnisse fehlen. Die einfachste Lösung ist, dass ich mir einfach mit möglichst vielen Leuten einrede, dass das ja gar nicht so wichtig ist und wir ja bisher ohnehin auch so durchgekommen sind. Wenn ich genug gleichgesinnte Unwissende um mich herum habe (und an dieser Stelle darf man gerne mit den Gedanken in Richtung Religion abschweifen), dann fühlt sich das plötzlich gar nicht mehr so schlecht an. Wir definieren einfach unsere Gruppe als normal und normal sein ist gut. Die Leute die verstehen (wollen), sind eine Minderheit und plötzlich können wir es so auslegen, dass es gar nicht mehr erstrebenswert ist zu dieser Gruppe zu gehören. In Hollywoodfilmen sehen wir ja auch immer wieder, dass die Coolen keine "Laborratten" sind. Warum also zu "denen" gehören wollen? Probieren geht über studieren!
Die SPD wolle aber im Gegensatz zur CSU mit solchen Zentren kein Signal an Menschen in aller Welt aussenden, dass es sich nicht lohnt, nach Deutschland zu kommen und hier Schutz zu suchen.Unsere Mauerschützen darf man nicht als Signal werten, dass wir auf Menschen schießen wollen!1!! (Danke, Frederik)
Besonders interessant fand ich den Hinweis auf problem-solution ordering issues, eigentlich ein Problem aus dem Design von Spielen. Man muss den Spieler erst in das Problem laufen lassen, bevor man ihm die Lösung zeigt, sonst versteht der Spieler nicht, dass das die Lösung zu dem Problem ist und kommt das nächste Mal nicht weiter, wenn er ein ähnliches Problem hat. Und die Dinge wirken auch weniger sinnlos, wenn man erst das Problem zeigt, das sie lösen. Die Erklärung kann man auch auf den Matheunterricht anwenden.
Jemand anderes wies darauf hin, dass das kein Mathe-Ding ist sondern natürlich auch bei Computern häufig vorkommt, dass Leute es für völlig normal und akzeptabel halten, "von Computern keine Ahnung zu haben" und von dir dann zu erwarten, dass du ihnen mal schnell ihr Problem fixt.
Man steckt da 20-30 Jahre Erfahrung in die Problemlösung rein, aber es wird noch nichteinmal anerkannt.Weitere Einsender meinten, das Problem komme schon aus dem Elternhaus.
Ich bin u.a. Mathelehrer an einem Gymnasium - und da kommt es bei einem Elternsprechtag schonmal vor, dass man eine Mutter vor sich sitzen hat, die die Minderleistung ihrer Tochter mit einem Achselzucken abtut und mit einem Schmunzeln berichtet, dass sie selbst auch schon schlecht in Mathe gewesen wäre. Da könne man wenig machen. - Sprich: Fehlleistungen werden auf eine Art "Mathe-Gen" geschoben und die Notwendigkeit, sich mal intensiver damit zu beschäftigen nicht gesehen. Ist halt nur Mathe!Dann kam noch diese schöne Kabarettnummer in PDF-Form rein, die ich weiterempfehlen kann.
Eine weitere Einsendung äußert die These, dass das Auswendiglernen von irgendwelchen Daten und Fakten bei uns in der Gesellschaft einen höheren Stellenwert zu haben scheint als Fähigkeiten oder die Kenntnis von Verfahren oder "Skills", wie man heute sagen würde. Als Indiz dafür weist die Einsenderin auf TV-Shows wie "Wer wird Millionär" hin, ich würde das noch auf Talkshows und politische Debatten ausweiten. Da punktet man auch mit obskuren Fakten und nicht mit Fähigkeiten oder der Kenntnis von Verfahren. Außerdem sind Fakten im Überfluss frei im Internet verfügbar, aber für Verfahren gilt das in deutlich geringerem Umfang.
Eine weitere Einsendung postuliert, dass Mathematik nicht als Lösung sondern als Problem gesehen wird. Mathematik lernt man nicht, weil es zum Verständnis der Welt beiträgt.
Die Textaufgabe, eigentlich genau das, was am Ende vom Matheunterricht wenigstens übrig bleiben sollte - nämlich ein reales Problem in Zahlen zu übertragen und damit diesem dann bei kommen zu können - ist die gefürchtetste aller Aufgaben und wird daher oft marginalisiert oder weg gelassen, damit das Debakel nicht zu groß wird oder "nicht auch noch der letzte Spaß an der Mathematik verloren geht".Ein Psychologe kommentiert:
Denk bei der Debatte auch daran, WER da stolz auf WAS ist. Menschen, die eher im geisteswissenschaftlichen Bereich unterwegs sind, drücken mit der Mathe-Ablehnung häufig auch eine ideologische Haltung aus. Menschen möchten gerne einzigartig und individuell sein. In der Mathematik sollte bei der selben Frage bitte immer dieselbe Antwort rauskommen, sonst wäre es ja nicht deterministisch.So habe ich Depressionen noch nie gesehen!
[…]Vielen Menschen ist es sehr wichtig, dass ihre Meinung, Intelligenz oder Persönlichkeit nicht erfasst und damit vergleichbar gemacht wird. Bspl Intelligenz. Jeder ist überzeugt er hat genug davon, aber wenn alle getestet würden, wäre offensichtlich, dass manche höhere IQ Werte haben als andere. Intelligenz ist halt ziemlich gut normalverteilt. Die Ablehnung von Mathematik ist häufig verbunden mit einer Argumentation wie „es gibt ja wichtigeres im Leben“. Dieses wichtigere ist oftmals durch Mathe bedroht, weil es einer Überprüfung mittels Mathe entweder nicht zugänglich ist oder nicht standhält. Es kann halt keiner quantifizieren, ob Cicero oder Seneca die bessere Literatur ist. Und manchmal hat die Mathematik auch mal Antworten parat, die eigene Glaubenssysteme in Frage stellen (z.B. bei Homöopathie, global warming, Casinokapitalismus). Da muss man manchmal die Vergleichsdimension abwerten, um damit leben zu können.
[…]Stell Dir mal vor, Du würdest auf Deinem blog diskutieren, ob nun Linux, MacOS X oder gar Windows das beste Betriebssystem wäre. Jemand hat einen Test gemacht und Windows hat die höchsten Werte oder so. Die Diskussion wäre unvermeidlich: falsche Metrik, unrealistische Fragestellung, unreliable Messung, da gibt es andere wichtige Dinge, die gar nicht erfasst wurden, usw. Wenn alles diskutieren nichts hilft, dann hilft nur die ultimative kognitive Dissonanz: eigentlich sagen diese Zahlen doch eh nichts aus.
Bedenke immer, dass das gesunde, normale Prozesse sind. Menschen, die alles immer realistisch sehen und sich nicht selbst aufwerten, sind tendentiell depressiv.
Mein persönliches Highlight war eine Mail dieser Form:
Zu der Fraktion gehörend, die die Integralrechnung zwar oberstufenkonform durchgepaukt, aber Mathematik jenseits des Dreisatzes eigentlich nie wirklich verstanden hat, hier ein paar Gedanken darüber:Dann gibt es noch die These, dass Matheahnungslosigkeit schon im Kindergarten beginnt:[… eine Seite Reflektion und Selbstanalyse …]
Jetzt, wo ich aufschreibe, komme ich mir unfassbar engstirnig, unwissend und naiv vor!
Als Spieldesigner für Kindergartenspiele habe ich ein mathematisches Lernspiel entwickelt, das von den Kindergärtnerinnen häufig mit der Begründung „Ach, das habe ich früher nie verstanden.“ oder „Nein, das lernen unsere Kinder hier nicht“ abgelehnt wurde. Was man selbst nicht versteht, müssen die Kinder also auch nicht verstehen. Das heißt der niedrige Stellenwert der Mathematik setzt sich von Generation zu Generation fort. Eltern, die Mathematik nicht verstehen, geben diese Ablehnung an ihre Kinder weiter. Genauso machen es auch Kindergärtnerinnen und sogar Lehrer aus mathematikfremden Fächern.Das finde ich eine sehr gruselige Vorstellung.
Ich finde es bedauerlich aber auch menschlich, dass bei solchen Fragestellungen erstmal die Vorurteile bedient werden, daher habe ich das hier auch mitzitiert. Ein weiterer solcher Fall ist, dass Lehramtsstudenten an den Mathefachbereichen fachlich schwächer sind als "echte" Mathestudenten, die auf Diplom oder so hinarbeiten. Es gab auch mehrere Empfehlungen dieses TED-Videos von Conrad Wolfram (der kleine Bruder von dem Mathematica-Entwickler).
Ein weiterer Einsender erzählt:
Bei uns an der Hochschule wird Mathe immer weniger unterrichtet. Auf dem Linux-Event unserer Hochschule im Jahr 2014 haben mich die Ehemaligen mit großen Augen angeguckt als ich erzählt habe dass wir nur noch zwei Semester lang Mathe haben, nicht mehr vier (merke: Das ist eine Hochschule, da gibts also nicht mal wirklich "schlimme" Mathe). Inzwischen ist es sogar so, dass nur noch die "puren" "Informatiker" zwei Semester Mathe haben. Die "Computernetzler" zum Beispiel haben nur noch ein Semester Mathe!Die Frage ist natürlich, was hier woraus folgt. In meiner Informatik-Studienzeit hat sich auch nicht gerade der Eindruck aufgedrängt, dass man Mathe wirklich braucht. Das hat man halt belegt, weil es Pflichtkurse waren.
Ein weiterer Lesetipp ist Lockhart's Lament. Ein fieser Soziologiestudent wies dann noch darauf hin, dass so gut wie niemand dann tatsächlich Cicero liest :-)
Mary Aiken knows what she’s talking about: she’s the cyberpsychology expert whose work was the inspiration for TV show CSI: Cyber.
Äh, da wäre ich an ihrer Stelle aber mal ganz, ganz leise jetzt! OMFG! Damit geht man doch nicht noch hausieren?! Das ist ja wie wenn man sich mit "Hallo, ich bin der Erfinder des Zune" als Ingenieur bewirbt!Und was hat die werte Frau Psychologin zum Hacken zu sagen? Haltet euch fest! Diese Erkenntnisse werden euch von den Füßen fegen!
“A humanistic, cognitive psychology approach to hacking would be to consider an emotion such as revenge… But my favourite explanation for the academic literature is a Freudian psychoanalytic approach to hacking, which actually conceptualises hacking in Freudian terms as a cyber-sexual urge to penetrate. And there are castration complex overtones in terms of being cut off from the network as well…”
Ladies and Gentlemen, das nimmt den Pott mit nach Hause. Das ist untoppbar. Nie wieder wird auch nur jemand in die Nähe von so viel gequirltem Bullshit auf einmal Haufen kommen. Nicht nur nichts verstanden, auch noch keine Ahnung!Da fehlt ja nur noch der Penisneid in dem Bullshit-Bingo! Das muss dann wohl ihre Antriebskraft sein.
*fazialpalmier*
Update: Wobei, wenn ich mir das Foto auf dieser Seite hier anschaue, dann denke ich mir: Die haben sich alle gegenseitig verdient. OMFG
Update: Die Vita der Professorin ist auch ganz großes Kino:
She is a Distinguished Professor of the Practice of Cyber Analytics and serves as a faculty member at the Dr. Steve Chan Center for Sensemaking, one of the centers of the Asia-Pacific Institute for Resilience and Sustainability (AIRS), which is jointly anchored at Swansea University’s Network Science Research Center and Hawaii Pacific University.
Da kann ich nur meinen Hut ziehen. Das ist besser als meine Parodieversuche. Aber glaubt mal gar nicht, dass das nicht populär wäre, wenn man den Leuten einen Cybären aufbindet! Neben dem IBM Swansea University Network Science Research Center und Inter- und Europol gibt es da auch ein wirklich eindrucksvolles Forschungsprojekt:
Her research focuses on virtual criminal profiling and cyber behavioural analysis, and she is currently leading an international research project in conjunction with INTERPOL and the Garda Siochana, the London Metropolitan Police, the Australian Federal Police and the Los Angeles Police Department. She is involved in a number of Forensic CyberPsychology research areas including; organised cyber crime, cyber reporting of crime, virtual behavioural profiling, cyber analytics, human trafficking & technology, cyberstalking, cyberbullying, child welfare in cyberspace, personal cyber security and safety.
mtu -= hlen + sizeof(struct frag_hdr);Und hier ist, was der neue Code tut:
if (overflow_usub(mtu, hlen + sizeof(struct frag_hdr), &mtu) || mtu <= 7)Als erstes fällt auf, dass der Code nicht das selbe tut. Nehmen wir mal an, dass overflow_usub zwei unsigned ints subtrahiert und dann meckert, wenn das Ergebnis negativ würde. Dann fängt dieser Code nicht nur den Overflow ab, sondern er prüft auch, dass mtu danach mindestens 8 ist. Allerdings prüft der Code nicht, ob hlen + sizeof(struct frag_hdr) bereits überläuft. Und das ist an sich schon ein Problem. Komme ich gleich drauf.
goto fail_toobig;
Linus' Kritik ist im Wesentlichen: Ist schlecht lesbar, ist ineffizient und immer noch unsicher.
Ich glaube, dass er bei allen drei Kritikpunkten irrt. Hier ist Linus' Gegenvorschlag, wie der Code lesbarer aussehen könnte:
if (mtu < hlen + sizeof(struct frag_hdr) + 8)Ich finde das lesbar. Aber ich mache das auch beruflich, in Code nach Integer Overflows zu checken. Viele Programmierer werden sich das angucken und gar nicht verstehen, was hier das Problem ist, das da geprüft wird. Wenn das Label nicht "fail_toobig" hieße, wäre gar nicht klar, was hier eigentlich geprüft werden soll. Linus' Version ist daher meiner Meinung nach nicht lesbarer. Und sie hat eine gewisse Fragilität. Wenn hlen ein size_t ist und beliebig groß sein kann, schlägt der Test fehl. Wird hier nicht so sein, so gut wie niemand hat 64-bit Headerlängen in der Praxis in seinen Protokollen. Aber es gibt Ausnahmen. Gut, nehmen wir mal an, hlen ist ein unsigned short (oder wir sind auf einer 64-bit-Plattform und hlen ist ein unsigned int). Wenn der Compiler das evaluiert, gibt es keinen Overflow, wenn in der Reihenfolge, in der der Compiler das evaluiert, zuerst eine Addition mit dem sizeof-Wert gemacht wird. Dann promoted C den Typ des Ergebnisses zu size_t, das ist an der Stelle groß genug und hat keine Overflow-Probleme. Aber was wenn ein weniger fitter Programmierer so einen Test zu bauen versucht und die Reihenfolge verkackt?
goto fail_toobig;
mtu -= hlen + sizeof(struct frag_hdr);
if (mtu < hlen + 8 + sizeof(struct frag_hdr))Wenn das sorum dasteht, und hlen groß genug reinkommt, und der Compiler hlen+8 zuerst evaluiert, dann kann der Teil überlaufen und wir addieren auf das abgeschnittene Ergebnis das sizeof drauf und das ist dann size_t, aber hatte schon einen Überlauf. Meines Wissens gibt es keinen Compiler, der Linus' Ausdruck böswillig umsortieren würde.
Die Compiler-Builtins, die hinter diesem Makro stehen, sind hier beschrieben. gcc hat das ursprünglich von clang geklaut, aber hat es an einer wichtigen Stelle besser und damit überhaupt erst ordentlich benutzbar gemacht. Bei clang musste man anfänglich je nach Datentyp ein anderes Builtin aufrufen, und das ist natürlich auch voll für den Arsch, denn diese Subtilitäten sind ja gerade die Fehlerquelle, die wir durch sowas ausschließen wollen. Heute gibt es auch bei clang __builtin_add_overflow, und das sieht in Beispielcode so aus:
#include <stdlib.h>Der Compiler erzeugt für diese Funktion diesen Code:int s(int a,int b) {
int c;
if (__builtin_add_overflow(a,b,&c))
exit(1);
return c;
}
s:Aus meiner Sicht ist dieser Code an dieser Stelle optimal. Ich wüsste jedenfalls nicht, wie man das besser machen könnte. Das "rep ret" ist übrigens ein Fix für einen Bug in einem der ersten 64-bit Athlons damals. Wusstet ihr nicht? Ja, so ist das, die Compiler sind ziemlich smart heutzutage. Smarter als die meisten Programmierer :-)
movl %edi, %eax
addl %esi, %eax
jo .L9
rep ret
.L9:
[… Error handling …]
Was ich damit sagen will: Nein, Linus, die Builtins generieren keinen schlechten Code. Wenn der Code an der Stelle mehr tut als einen Conditional Jump einfügen, der im Normalfall nicht genommen wird (und damit fast kostenlos ist), dann war der Compiler möglicherweise smarter als du an der Stelle und hat erkannt, dass die beiden reinkommenden Typen nicht gleich breit waren und einen zusätzlichen Check eingefügt, ob ein Zwischenergebnis abgeschnitten wird.
So. Also nochmal zu den drei Argumenten. Unlesbar bestreite ich, weil bei dem Makro explizit und offensichtlich ist, was der Programmierer erreichen will. Das ist immer besser als eine Packung Ultrasmart-Bitpfriemel-Kram, bei dem der Auditor zehn Minuten braucht, bis er versteht, was hier der Trick und das gewünschte Ergebnis ist, und ob der Weg dahin überhaupt korrekt ist.
Das zweite Argument war Ineffizienz. Das habe ich gerade widerlegt.
Das dritte Argument war Unsicherheit. Nun, Linus, das mag jetzt schmerzen, aber der Code ist sicherer als der vorgeschlagene Ersatzcode :-)
Daher, liebe Leser: Wenn ihr C programmiert, und euch fragt, ob ihr lieber die Builtins verwenden sollt oder auch alte Compiler unterstützten, dann NEHMT DIE BUILTINS. Ich bin sogar dafür, gar keinen Fallback-Pfad für alte gcc-Versionen anzubieten. Wer neuen Code mit alten Compilern übersetzt, hat verdient, dass das kracht. Diese ganze Debian-Antiquitätenhändler-Fraktion braucht mal ein paar Warnschüsse vor den Bug. Das ist ja schlimmer als Windows XP!
Wenn ihr überlegt, ob ihr lieber selber Overflow-Checks hackt oder lieber die Builtins nehmen sollt, NEHMT DIE BUILTINS.
Wenn ihr überlegt, ob ihr Overflow-Checks braucht oder nicht, dann NEHMT DIE BUILTINS. Die Checks kosten so gut wie nichts. Nein, wirklich. Da muss man sich anstrengen, um das überhaupt mit geschickten Mikrobenchmarks messen zu können. Und wenn der Check an der Stelle überflüssig wäre, und gcc das erkennen kann, dann fliegen auch die eh schon fast kostenlosen Checks noch raus.
Es gibt keine Ausreden. Nehmt die Builtins. Jedes einzelne Mal. Insbesondere, wenn es um Multiplikation geht. Das verkacken so viele Programmierer da draußen, dass ich das naheliegende Trinkspiel aufgeben musste. Probiert es gar nicht erst. Nehmt die Builtins. Und ich empfehle euch das, obwohl mein Lebensunterhalt davon abhängt, dass es Leute gibt, die nicht die Builtins benutzen.
Update: Wie sich rausstellt, sagt der C-Standard doch was zur Assoziativität von arithmetischen Operatoren. Der Compiler darf sich also nicht aussuchen, in welcher Reihenfolge er was addiert.
Das sind so die Gründe, wieso ich bisher nicht in Erwägung gezogen habe, auf Youtube einen Kanal aufzumachen. Mir sind schlicht kaum Videos auf Youtube aufgefallen, bei denen sich die investierte Zeit tatsächlich gelohnt hätte. Gelegentlich gibt es Videos mit echtem Erkenntnisgewinn, aber das ist dann selten was, das ich nicht lieber als Text gehabt hätte. Wenn ich mal eine Ausnahme nennen müsste, wäre es eine Filmkritik wie diese hier (oder andere Filmkritiken von diesem Kanal). Die Frage, wieso ich diese Filmkritiken als Ausnahme sehe, ist für sich genommen auch schon interessant. Kann ich nämlich gar nicht so einfach beschreiben. Der Typ wirkt ja erstmal wie ein unglaublicher Schnösel, und er verzichtet auch komplett auf irgendwelche Filmausschnitte. Damit wirkt es fast anachronistisch, denn wieso würde man denn zu Youtube gehen, wenn man dann nicht die visuellen Möglichkeiten nutzt und Filmclips zur Illustration einbindet? Aber es stellt sich raus, dass manchmal der Verzicht auf Gimmicks eine Sache stärker macht, nicht schwächer.
Aber zurück zu Youtube und worauf ich eigentlich hinaus wollte. Es stellt sich nämlich raus, dass Youtube ihre Richtlinien für Monetarisierung geändert hat. Die findet man hier. Und da steht:
Content that YouTube considers to be inappropriate for advertising includes but is not limited to:
- Sexually suggestive content, including partial nudity and sexual humor
- Violence, including display of serious injury and events related to violent extremism
- Inappropriate language, including harassment, profanity and vulgar language
- Promotion of drugs and regulated substances, including selling, use and abuse of such items
- Controversial or sensitive subjects and events, including subjects related to war, political conflicts, natural disasters and tragedies, even if graphic imagery is not shown
Na gut, sagt ihr jetzt vielleicht, das sind ja nur die Werbegeschichten. Die Videos bleiben ja oben, nicht? Ja, tun sie. Insofern würde das ein "Alternativlos TV" nicht betreffen, denn wir scheißen ja auf Werbung, würden die eh ausgeschaltet lassen.
Aber was heißt das denn in der Praxis? Frank und ich sind da eher die Ausnahme, wie sich rausstellt. Die meisten Leute auf Youtube wollen gerne mit ihren Videos Geld verdienen. Am Anfang vielleicht nicht, aber sobald die Möglichkeit im Raum steht, schalten das die meisten an. Besonders in den USA, mit dieser völlig verstrahlten Startup-Kultur und dem amerikanischen Traum, kommen dann viele so Spinner-Kanäle und stellen ihr wirtschaftliches Einkommen komplett auf Youtube um, kündigen ihren Job und ziehen irgendwo in den Urwald oder bauen sich einen Vault gegen den Atomkrieg oder die Zombieapokalypse irgendwo in der Wüste Kaliforniens. Und wenn Youtube dann da Vorgaben macht, welchen Content man bringen darf und welchen nicht, damit es Werbeeinnahmen gibt, dann hat das Einfluss.
Gut, also wie gesagt, ich betrachte die meisten dieser Kanäle mit Argwohn, und insbesondere die, die Monetize geklickt haben. Mir geht da jetzt nichts verloren in meinem Leben, wenn die alle zumachen. Aber man muss sich ja trotzdem mal überlegen, was das heißt, wenn so eine Plattform wie Youtube dann ein bisschen an den Zügeln zieht und plötzlich bricht der Dissens weg.
Auf der anderen Seite ist das natürlich mal wieder ein großartiges Argument für das bedingungslose Grundeinkommen. Seufz.
Update: Äh, habe ich natürlich doch schon bei Feministen gesehen. Diese Sarkeesian-Videos sind auch sowas.
Update: Die Youtube-Kritik bezog sich auf Politik-Inhalte, für Wissenschaft und Lehre gibt es natürlich echt viele Inhalte auf Youtube, von denen ich auch schon welche verlinkt habe. (Danke, Tonio)
Leider falsch: Das Netz wurde nicht mit Steuergeldern finanziert. Noch so'n Mythos. Wie Netzneutralität.Oh, ach? Opal wurde nicht mit Fördermitteln für strukturschwache Regionen finanziert? Und während ihr mal nachforscht, wer für das Kupfernetz gezahlt hat, könnt ihr euch auch gleich die Geschichte von Postminister Schwarz-Schilling und der Kupferkabelfirma durchlesen. Das Kupferkabelnetz ist von der Bundespost verlegt worden. Einer Bundesbehörde. Mit Steuergeldern.
Und die Telekom hat sich nach Kräften bemüht, dieses Geschenk des Steuerzahlers so lange zu melken wie es nur irgends ging. Daher schnarchen wir seit Jahren mit DSL herum, während man anderswo seit Jahren Glasfaser bis nach Hause gelegt kriegt. Aber Glasfaser hätte Geld gekostet, das die Telekom nicht investieren wollte, außer der Steuerzahler trägt es. Und der Steuerzahler fand, die Opal-Testgebiete reichen als Beleg für die Technik, den Rest kann die Telekom mal gepflegt selber zahlen. Also hat die Telekom das lieber am langen Arm austrocknen lassen, als dem Rest des Landes zu zeigen, was auch ginge, wenn man nur wollte.
"Ein paar Prozent" vom Umsatz seien doch fair, meint [Telekom-Chef] Tim Höttges, wenn Unternehmen ihre neuen Dienste auf dem Netz der Carrier anbieten.Klar, wenn die Telekom alle ihre Subventionen zurückzahlt und von den Internet-Endkunden kein Geld mehr nimmt. Dann wäre es zwar auf eine gewisse Art fair, aber immer noch Scheiße. Aber was anderes kennt man bei der Telekom ja auch nicht.
Tja. Wo ein Trog ist, kommen die Schweine.
Erstmal Syrien: "Mehr als 100.000 Menschen fliehen nach russischen Luftangriffen". Na dann hätten wir ja endlich mal geklärt, wer an dem Flüchtlingsproblem die Schuld trägt.
Und TTIP: "Ich glaube nur nicht, dass wir aus der Tatsache, dass wir nicht den Zugang haben, wie wir uns das wünschen, gleichzeitig den Schluss ziehen sollten, dann können wir dem gesamten Handelsabkommen nicht zustimmen." Ja nee klar, seit wann ist das ein Grund, einen Vertrag nicht zu unterschreiben, nur weil man ihn vorher nicht lesen konnte?
Ich musste spontan an die Geschichte denken, als die Briten ein paar russische Botschaftsangehörige ausgewiesen haben, wegen angeblicher Spionage. Und die Russen haben als Antwort lauter britische Diplomaten ausgewiesen. Aber nicht die Spione. Die haben 12 Leute ausgewiesen, und keiner von den war Spion. Die Russen haben den Briten damit gesagt: Wir wissen genau, wer eure Spione sind, und wir haben keine Angst vor ihnen. Die Russen demonstrieren gerne erdrückende Überlegenheit. Ich finde leider den Blogeintrag mit dieser Story gerade nicht mehr.
Die Amis haben panische Angst davor, Soldaten im Krieg zu verlieren, oder Verwundete heimfliegen zu müssen, weil ihnen das im Vietnamkrieg das Genick gebrochen hat. Wir erinnern uns an die Geschichte mit dem neuen F-35 und dem Dogfighting. Wenn es zu einem Dogfight kommen könnte, schicken die Amis gar keine Flugzeuge. Die Flugzeuge schicken sie erst, wenn sie die Lufthoheit sicher haben.
Die gesamte Überlegenheit der Amerikaner im konventionellen Krieg basiert also auf der Luftüberlegenheit.
Und die sollen die Russen jetzt mit diesem Störsender ausgeknipst haben.
Das wäre echt ein Ragnarök-Szenario für die Nato, wenn da was dran ist.
Und das würde auch erklären, wieso die Russen in letzter Zeit ein paar Mal den türkischen Luftraum verletzt haben sollen. Das wären dann Tests der Reichweite des Störsenders gewesen. Lustiges Detail am Rande:
Es scheint, dass Russland eine Absprache gemacht habe, um die Kommunikationen von Israel nicht zu stören – private US-Sache -, d. h., dass es sein Störungs-System nicht im südlichen Syrien entfalte.Und wenn die AWACS der Nato nicht sicher sein können, dass ihr Radar ordentlich funktioniert, dann kann man sie überhaupt nicht einsetzen, weil sie dann verwundbar sind. Die halten sich normalerweise in der Ferne auf und kommen nicht nah genug ran, um sich selbst in Gefahr zu bringen. Aber woher weißt du denn, ob du in Gefahr bist, wenn dein Radar nicht tut? Und die No-Fly-Zone, die die Amis über Syrien verhängt haben, ist damit natürlich auch dahin.
Die technischen Details gehen auf diese rumänische Site zurück.
Tja. Und jetzt? Haltet ihr das für glaubwürdig?
Update: Sputnik hat ein Foto des Wundersystems.
Update: Ob die Navy deshalb wieder mit Sextanten unterrichtet?
Update: Hier ist der Blogeintrag mit den ausgewiesenen Nicht-Spionen. (Danke, Michael)
Bevor wir hier also anonymisierte Bewerbungen einführen können, müssten wir erstmal von diesem Foto-Scheiß wegkommen.
Spannenderweise gibt es aber auch in Deutschland Pilotprojekte, zum Beispiel in Karlsruhe! Und vor ein paar Jahren gab es da auch einen Industrie-Versuch.
Ein Einsender kommentiert:
Die Post hat das mal getestet (zusammen mit anderen Unternehmen): War ihr aber zu erfolgreich. Plötzlich standen da Ausländer am Schalter … ging gar nicht.Interessant auch: Als sie dem Projekt dann im Nachhinein eine Abfuhr erteilt haben, haben sie Sprecher mit ausländischen Namen gewählt, damit die das vermitteln. Dann wirkt es in ihren Augen offenbar nicht ganz so rassistisch.
That means those assessing applications will not be able to see the person’s name, so the ethnic or religious background it might imply cannot influence their prospects.
Und es geht nicht nur um Unis, sondern auch der öffentliche Dienst, die BBC, das Gesundheitssystem und einige große Unternehmen, die da mitmachen.Ich frage mich, ob das ein geschickter Schachzug der Konservativen ist, um die Frauenförderung abzuschaffen, beziehungsweise Minderheitenförderung insgesamt. Denn irgendwie passt das nicht in mein Weltbild, dass ausgerechnet David Cameron sich durch progressive Ideen zur Gleichbehandlung der Geschlechter auszeichnen sollte. Auch wenn der Name anonymisiert wird, kann man sich ja immer noch ganz gut zusammenraten, was man für seine Vorurteile braucht. Ich sage nur "ging an diese private Mädchenschule", oder das bekannteste Eliteinternat des Landes, Eton, ist nur für Jungs. Und am Wohnort kann man möglicherweise erkennen, ob man es mit einem armen Einwanderer oder einem reichen Schnösel zu tun hat.
Aber mal angenommen, man könnte das wirklich ordentlich anonymisieren. Wäre das in Deutschland überhaupt denkbar? Oder sind wir schon zu weit rechts auf die Frauenförderungs-Ideologie abgebogen? Dieser fiese reaktionäre FAZ-Artikel hier bringt einige Argumente, die man anbringen könnte, um zu dem Schluss zu kommen. Alleine schon, dass "Gleichstellungsbeauftragte" immer Frauen sind, würde in anderen Ländern, unter weniger rigide feministisch geschulter Betrachtung, möglicherweise als Widerspruch gewertet.
Update: Die Behauptung, dass Gleichstellungsbeauftragte immer Frauen sind, stimmt so nicht. Der eine männliche Gleichstellungsbeauftragte im Lande hat sich gerade bei mir gemeldet :-)
Den dritten Punkt werde ich gar nicht mit einer Replik aufwerten. Wer auf DER Ebene schon ein Verständnisproblem hat, der sollte lieber den Adblocker deinstallieren und zum Springerverlag gehen. Die haben weniger komplexe Sätze und weniger Fremdwörter.
Der mittlere Punkt zeigt mir, dass hier gerade die Veganer reinkommen, die sonst im Internet fiese Bewertungen bei Cafes in Dublin hinterlassen. Die Argumente für oder gegen vegane Ernährung spielen überhaupt keine Rolle. Darum ging es gar nicht. Wer mir damit kommt, kann sich auch gleich ein "ich will gerne ins Killfile" auf die Stirn tätowieren.
Bleibt der erste Punkt. Hier kamen u.a. so Formulierungen rein wie "Dann bist du auch für die Gamergater verantwortlich!11!".
Leute, Leute, Leute. Was ICH denke spielt an der Stelle keine Rolle. Ich kenne vier Veganer, und alle haben mich irgendwann zu missionieren versucht, was ich überhaupt nicht leiden kann. Das prägt mein Bild von Veganern als nervige Kultanhänger. Ich kenne über ein Dutzend andere Menschen, die sich vegan ernähren. Und sicher noch Dutzende andere mehr, von denen es mir nicht bewusst ist, dass die sich vegan ernähren. Denn die laufen nicht rum und belästigen andere Leute mit ihren Essensgewohnheiten. Das ist für mich eine andere Gruppe als "die Veganer", denn das Label ist weitgehend vergiftet von den Missionaren. Ist für mich eine Stufe mit den Zeugen Jehovas.
Wer mir sagen will, dass das bei ihm anders ist, dem glaube ich nicht. Also nicht die konkreten Erfahrungen jetzt sondern dass man Gruppen nach dem Verhalten der Exemplare beurteilt, denen man begegnet ist.
Wenn sich in einer Gruppe von Menschen (in Form der Stichprobe, die ich aus der Gruppe kenne) Scheiße verhält, dann prägt das mein Bild der ganzen Gruppe. Und weil man nunmal die Lauten eher wahrnimmt als die Leisen, können fünf bekloppte Schreihälse eine an sich coole Bewegung von Tausenden kaputtmachen.
Es ist die Verantwortung der Gruppe, das zu klären und in Zukunft zu verhindern.
Sage ich das aus Sippenhaft-Gründen? Weil ich ein fieser Mensch bin, der gerne mit dem Finger auf andere zeigt? Nein. Ich sage das, weil für den Rest der Welt eure Gruppe nicht wichtig genug ist, dass sie von außen Besserung herbeizuführen versuchen würden. Ihr könnt euch ja mal selber fragen, wie krass ein Verein Scheiße machen muss, damit ihr euch als Nicht-Mitglied hinstellen und an Besserung arbeiten würdet. Die Schranke ist echt hoch. Oder hat jemand von euch von außen spontan beim ADAC, der FIFA oder VW zu helfen versucht? Na seht ihr.
Außer ihr seid so fiese Missionare. Dann ist wahrscheinlich eher nicht die Gruppe das Problem sondern ihr :)
Verhaltensprobleme in Gruppen sind wie offene Wunden. Viele davon gehen durch Ignorieren und Toleranz nicht weg. Sie eitern bloß vor sich hin und irgendwann muss man zum Chirurgen, weil es gar nicht mehr anders geht. Wenn ihr in eurer Gruppe die Wunde so lange eitern lasst, dass der Verfassungsschutz V-Leute schickt, dann ist es zu spät.
Ich habe mich ja lange Zeit über diese Fake-Freundlichkeit der Amerikaner geärgert. Wer sich da mal aufgehalten hat (außer vielleicht in Manhattan jetzt), der wird wissen, was ich meine. Alle haben so ein Plastiklächeln und grüßen freundlich, die Autos sind frisch gewaschen und das Gras in den Vorgärten frisch geschnitten und grün angemalt. Wer den Rasen nicht häufig genug schneidet, kriegt einen Strafbescheid vom Sheriff, weil das eine Ordnungswidrigkeit ist. Müll aus dem Auto werfen? Über 100 Dollar Strafe. Hinter dem Hund nicht die Kacke einsammeln? Über 100 Dollar Strafe. Fand ich immer total furchtbar. Aber auf der anderen Seite hat diese Herangehensweise an das Leben den Vorteil, dass man beim Rumlaufen nicht in Kaugummi oder Hundescheiße tritt. Die Gesellschaft als solche hat sich entschieden, dass Hundescheiße auf dem Bürgersteig ein Problem ist, und wenn wir das weghaben wollen, dann müssen wir da jetzt gemeinsam was tun. Ob strikte Strafen und Polizeistaat jetzt die Lösung sind, wage ich zu bezweifeln. Mir wäre es lieber, wenn die Hundehalter von sich aus die Disziplin aufbringen könnten.
In diesem Sinne. Macht auf eurem Bürgersteig bitte die Hundescheiße weg. Auch im übertragenen Sinne.
Update: Oh und meine Aussage ist auch nicht, dass ihr jetzt in der Bringschuld seid, den Arschlöchern in eurer Gruppe persönlich einen in die Fresse zu hauen. Aber der Rest der Gruppe muss denen klar kommunizieren, dass sie nicht erwünscht sind, dass sie sich gefälligst eine eigene Gruppe aufmachen sollen, und wenn sie renitent sind, dann muss man sich halt eine Strategie überlegen. Die Kirchen haben ja auch kein Problem, sich von der "Westboro Baptist Church" zu distanzieren. Und wenn die nicht weggehen, dann muss man halt immer Gegendemos machen.
Update: Vielleicht lieber explizit: Ja, für Gamergate fühle ich mich auch verantwortlich. Und für Leute, die Veganern sagen, sie gehören mal vergast (das scheint tatsächlich vorzukommen). Nicht weil ich solche Leute kenne oder selber so drauf bin. Aber wenn ich sowas sehe, dann gibt es negatives Feedback, da könnt ihr mal einen drauf lassen. Und dass ich jetzt hier gerade den Veganern negatives Feedback gebe, ist ja letztlich auch ein Zeichen dafür, dass ich das für einen Teil meines Verantwortungsbereiches halte und zu verbessern versuche, auch wenn ich gar nicht Teil der Gruppe bin. Ich könnte ja auch einfach sagen: Hey, Scheiß drauf, sollen die sich mal weiter zum Klops machen.
BTW: Nein, liebe Veganer, mit "aber das sind doch nur ein paar Spinner, nicht die Mehrheitsmeinung" kommt ihr da nicht raus. Sonst kommen morgen die "besorgten Bürger" und weisen darauf hin, dass die Nazischläger bei ihnen auch nicht die Mehrheit stellen.
Eine andere Art von Mail, über die ich mich sehr freue, ist wenn mich jemand an seinem Synapsenfeuer teilhaben lässt. Ich möchte mal ein Exemplar hier zitieren, das heute einging.
Hi Fefe,Es bringt einen Haufen Dinge in Verbindung, die ihr vielleicht noch nicht in Verbindung gebracht hat, und vielleicht ist das ja auch völlig falsch, die in Verbindung zu bringen. Denkt mal drüber nach! Viel Spaß dabei!
als du deine Betrachtungen über den Artikel "The toxoplasma of rage" veröffentlicht hast, ging mir die Debatte "Bill Nye vs Ken Ham" durch den Kopf. Es ging mir dabei um die Motivation und Argumentationsstrategie von Ken Ham. Keine seiner Ausführungen war geeignet einen Unbeteiligten von seiner Meinung zu überzeugen sondern zielte einzig darauf FUD zu streuen. Er wurde nicht müde zu betonen das seine Homies ja auch glauben was er glaubt und die seien ja nicht blöd. "Mein Freund Dr Molekularbiologe…", "Mein Freund Raumfahrtingenieur…", "Mein Freund Dr Astronomie…", du erkennst das Muster… .Seine Buddies wurden dann auch in nem kurzen Filmchen vorgestellt und mussten kurz bestätigen das sie Kreationisten sind. Ihre Aussagen waren sehr vorsichtig formuliert, etwa "während meiner Arbeit als Molekularbiologe habe ich keinen Anhaltspunkt gefunden der dem Kreationismus widerspricht." Der Rest war "Evolution ist ja nur ne Theorie, zeig mir Beweise…" ohne den Beweis dann als solchen anzuerkennen. Dazu definiert er erstmal Wissenschaft in "historische Wissenschaft" und "beobachtende Wissenschaft" um und erklärt Extrapolationen für unzulässig. "Radiokarbondatierungen sind Nonsens weil du nicht sicher sein kannst das vor 4.000 Jahren die Zerfallsrate die gleiche wie heute war". Weiter zum nächsten Punkt, noch mehr FUD streuen.
Obwohl Bill Nye Ken Ham in dieser Debatte regelrecht zerstört, wird sie trotzdem von Anhängern Hams verbreitet und als Großer Sieg verkauft. Ich halte Ken Ham nicht für einen Dummkopf, irgendwann muss ihm klar geworden sein wie falsch er liegt, trotzdem verbreitet er weiter seinen Sermon.Was würde passieren wenn er seine Ansichten korrigiert? Er würde innerhalb seiner peergroup vom Helden zum Ausgestoßenen, zu dem Opfer müsste er erstmal bereit sein. Gleiches gilt für seine Buddies, möchtest du von deinen Kollegen belächelt, oder in deiner Heimat zum Pariah werden? Dazu passen auch die vorsichtigen Formulierungen um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Schlaue Köpfe werden auch bei der religiösen Rechten geboren, in deren Leben spielte ihr Glaube womöglich nicht mal eine besonders große Rolle, jeder weiß ja was er zu glauben hat und das stellt im Umfeld niemand in Frage. Nun kommt Ken Ham und nötigt dich Partei zu ergreifen. Du hast dann keine andere Wahl als das Spiel mit zu spielen.
An wen richtet sich Ken Ham? Seine Argumentation eignet sich kaum einen "Darwinisten" zu bekehren. "Du Depp hast nicht mal im Ansatz die wissenschaftliche Methodik verstanden, geh mir weg". Auch nicht einen Unbeteiligten zu überzeugen. "Deine Argumentation endet in einem Zirkelschluss, die Bibel soll wahr sein weil in der Bibel steht das sie wahr ist". Sie nützt einzig dem Gläubigen "Deine Argumente liefern mir die Rechtfertigung diese arroganten Darwinisten zu ignorieren". Für mich ist das ein Anzeichen das diese Subkultur dem Untergang geweiht ist, es geht nicht mehr darum neue Anhänger zu gewinnen sondern die Gemeinschaft am Auseinanderbrechen zu hindern. Vielleicht beziehen Ham und seine Buddies auch daraus die Gewissheit "das Richtige" zu tun weil es ihnen auch darum geht Schaden von der Gemeinde abzuwenden. Mir ist nur nicht klar ob das ganze bewusst oder unbewusst abläuft.Die Debatte wurde nicht nur von den Kreationisten sondern auch von der englischsprachigen "Atheistischen Community" gefeiert. Als diese ihre Wachsamkeit vernachlässigten, wurden sie von SJWs und Feministen unterwandert. "Wir sind nicht nur Atheisten, wir vertreten auch Werte" http://atheismplus.com/. Als prominente Vertreter anmerkten das das mit Atheismus nichts zu tun hat, wurden diese gedoxxt, denunziert, bedroht, etc. Das Arsenal der SJWs ist dir bekannt. In Folge wurde die Gemeinschaft gespalten und bekriegt sich bis aufs Blut. Es ist längst offensichtlich das "Ihre Sache" dem eigentlichen Thema schadet. In diesem Grabenkrieg werden Ressourcen gebunden und "die Atheisten" sind längst nicht mehr so schlagkräftig als noch vor ein paar Jahren. Youtuber wie Thunderf00t oder TheAmazingAtheist verwenden ihre ganze Energie darauf diesen Angriff aus dem Inneren abzuwehren und vernachlässigen ihr eigentliches Thema, der Welt zu zeigen wie spannend Wissenschaft ist und man nicht weniger befriedigt ist wenn man sich seine Antworten selbst erarbeitet statt sie sich von einem bronzezeitenen Kult vorschreiben zu lassen. Stattdessen sollen die Antworten nun von einem Kult kommen der Realität für ein soziales Konstrukt hält. Als Atheist kann ich da nur sagen, bevor ich davon etwas akzeptiere, bringe mir falsifizierbare Belege. In Form von Daten, ohne Geschwafel. So sachlich wird die Debatte aber nicht geführt, beide Parteien senken stetig das Niveau und Angriffe unter die Gürtellinie sind längst die Regel. Wenn das wirklich dieser Sozialkonstruktivismus ist, so ist das Krebs für eine aufgeklärte Gesellschaft und befördert uns ratzfatz wieder ins Mittelalter.
Im Moment beobachte ich die Diskussion der KenFM-Zuschauer gegen die Wikipedianer nach Veröffentlichung von "Die dunkle Seite der Wikipedia" im Kommentarbereich des Videos und der Diskussionsseite zum Daniele Ganser Artikel der WP. Die Mechanismen sind die gleichen, beide Parteien bezeichnen den anderen als "Gegner" und statt auf die Argumente des "Gegners" einzugehen, klopft man sich gegenseitig auf die Schulter und vergewissert sich wie doof doch die anderen sind. Persönliche Angriffe inbegriffen, inklusive Aufruf zur Denunziation und Gewalt. Obwohl ich dem Wikipedia Artikel keine sachlichen Fehler nachweisen kann, würde ich als Unbefangener anhand des Subtexts des Artikels zum Schluss kommen das Herr Ganser ein Spinner ist, auch wenn die Belege das nicht hergeben. Wenn man die Diskussion auch im Archiv verfolgt, kommt man zu dem Schluss das der Artikel von jmd geschrieben wurde der Herrn Ganser für einen Spinner hält. Ich halte das für diskussionswürdig. Die Wikipedianer nicht, alle Regeln wurden eingehalten, nichts zu beanstanden. Zugleich ist es für die KenFM-Zuschauer wieder mal der schlagende Beweis für die Weltverschwörung (ich weiß, ich pauschalisiere). Der Film ist handwerklich so lala und speist sich meines Erachtens aus Mißverständnissen darüber wie die Wikipedia funktioniert oder funktionieren sollte. Das absolute NoGo des Films ist am Ende das doxxing zweier Autoren um den Raum für persönliche Angriffe zu schaffen, dabei argumentiert der Filmemacher damit das er ja "mit offenem Visier" "kämpfe", also seinen Klarnamen benutzt und die Wikipedianer sich hinter Pseudonymen verbergen. Valide Argumente verlieren nicht ihre Gültigkeit weil sie von jmd ausgesprochen werden den man nicht kennt, und Gründe seine Identität zu verbergen gibt es zu Hauf. Wie auch immer, beide Parteien sind Argumenten gegenüber verschlossen, ergehen sich in Beleidigungen und versichern sich intern ihre Überlegenheit. Helfen tut das niemandem, der Wikipedia werden weiter die Autoren weglaufen, der KenFM Zuschauer findet weiterhin genug "Beweise" für was auch immer ohne dabei irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen.
Ich wette jeder findet dafür ein Beispiel in seiner peergroup. Der gemeinsame Nenner ist dabei Chauvinismus, der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Gruppe, damit kann man jede Argumentation im Keim ersticken. Weil das Gegenüber eh zu doof ist den eigenen Argumenten folgen zu können, braucht man Ihren Argumenten gar nicht erst zuzuhören weil "Ihnen" deine Einsichten fehlen. Ganz gefährliches Zeug. Wir sollten alle ganz schnell bescheidener werden.
Zum Schluß noch ne VT, gestern hab ich mir nochmal "Politik hacken" vom 28c3 angeschaut und bin dann kurz beim "Virus" hängengeblieben. Das sich selbst reproduzierende Schadprogramm das vom Immunsystem nicht sofort als solches erkannt wird, als soziales Konstrukt würde das wohl einem freidrehenden SJW entsprechen. Ist SJW im Labor entstanden oder eine natürliche Mutation? Wurden gewisse Communities bewusst mit SJW infiziert? Ist das Virus mutiert und wir stehen einer Pandemie gegenüber?
Schöne Grüße
Ich habe die Ken Ham-Debatte als Beispiel für den hier neulich ausgebreiteten Mechanismus gesehen, dass sich die Ausführungen der Debattenteilnehmer in so einem Fall überhaupt nicht an den Gegenüber richten, sondern an die eigene Ingroup. Schaut her, ich bin so gefestigt in meinem Kreationsmus, dass ich sogar Bill Nye debattiere, obwohl ich nichts in der Hand habe an Argumenten, und ich genau weiß, dass der mich da zersägen wird! Und die Ingroup ist entsprechen beeindruckt und feiert ihn dann als Helden, weil er die gemeinsame Ideologie gegen fiese Herätiker verteidigt hat.
Zu einem gewissen Grad kann man das glaube ich auch über Bill Nye sagen. Wenn das ein gemeinsames Kaminfeuer gewesen wäre, ohne Liveübertragung ins Internet, und ohne großes Publikum, dann kann man vielleicht was erreichen. So ist völlig klar, dass sich keine Seite die Blöße geben kann, vor der kompletten Anhängerschaft den Idioten von der Gegenseite auch nur ein Fußbreit zu geben. Das hätte man sich sparen sollen, so hat Bill Nye nicht nur nichts positives erreicht, sondern diesen Ken Ham auch nur zu einem satisfaktionsfähigen Gesprächspartner aufgewertet. Und das völlig ohne Not.
Der Attentäter war selbst gerade mal 22 Jahre alt. Ich halte hier den Rechtsextremismus nur für ein Symptom dessen, dass die nachwachsende Generation gerade weitgehend ohne Perspektiven aufwächst. Die Jugendarbeitslosigkeit ist enorm hoch, wir hinterlassen Krisen und Schuldenberge aber machen keine Jobs für den Nachwuchs frei. Was bleibt denn da an Handlungsoptionen überhaupt noch übrig? Das ist ja kein Zufall, dass immer mehr Fälle von Depression diagnostiziert werden.
Update: Hat jemand ne Statistik über die Selbstmorde / Amokläufe nach Alter?
Update: Mir schwebt da eine Grafik vor, in der man auf der X-Achse das Jahr hat und auf der Y-Achse die Anzahl der Selbstmorde/Amokläufe pro 100000. Ich würde gerne sehen können, ob man die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit an der Selbstmordrate ablesen kann. Und zum Vergleich vielleicht verschiedene Altersstufen haben?
Update: Hier gibt es eine Grafik mit den Selbstmordraten pro Altersgruppe über die Zeit für die USA seit 2000. Und Google findet eine Studie für UK. Danke an den Einsender Philip, der wie folgt kommentiert:
So wie ich das verstehe war die einzige Studie in UK, die tatsächlich Jugendarbeitslosigkeitszahlen und normale Arbeitslosigkeitszahlen getrennt zu Grunde gelegt hat, mit dem Ergebnis, dass die Korrelation zwischen Jugendsuiziden und allgemeiner Arbeitslosigkeit deutlich höher ist als zwischen Jugendsuiziden und Jugendarbeitslosigkeit. Der Autor schlussfolgert, dass wohl die Auswirkungen von Arbeitslosen Eltern auf Ihre Kinder Suizide triggern könnten.
Nehmen wir an, wir haben zwei Leute, die zu einer gegebenen kontroversen Fragestellung auf der jeweils anderen Seite stehen.
Jetzt kommen n Argumente rein, mal für die eine Seite, mal für die andere Seite.
Der erste Typ steht auf der linken Seite, und der wird eher die Argumente glauben, die seine Seite stärken, als die anderen. Der Abstand zu seinem Weltbild ist geringer, also ist weniger Bewegung notwendig um sie zu akzeptieren.
Der zweite Typ steht auf der rechten Seite, und der wird auch eher die Argumente glauben, die seine Seite stärken.
Was ist jetzt also passiert? Beide Leute haben danach den selben Stand an Pro- und Contra-Argumenten, aber sie haben sich auf der Skala nicht nur nicht in dieselbe Richtung bewegt, sie haben sie sogar noch weiter auseinander bewegt, wenn sie nicht schon völlig extreme Positionen vertreten haben.
Money Quote:
Indeed, in practice we find that this convergence of opinions usually happens for small children; for adults it happens sometimes but not always. For example, new experimental evidence does cause scientists to come into closer agreement with each other about the explanation of a phenomenon.
Bei Kindern und Wissenschaftlern geht es.
Das macht mich natürlich nachdenklich. Wie kommt das, dass so viel Indignation und Hass in meine Richtung schwappt? Und dann stellte ich fest, dass ich die Antwort auch schon im Blog hatte, in Form eines Links zum immer wieder großartigen Slate Star Codex. Weil das vermutlich nicht viele gelesen haben, denn der Text war lang und brauchte Zeit, werde ich die Punkte hier nochmal inkompetent zusammenfassen. Wer diesmal doch lieber den ganzen Text lesen will: Hier nochmal der Link.
Die Herleitung ist mehrschichtig. Auf der einen Seite zitiert er PETA, diese Tierrechtler mit den geschmacklosen Stunts, die mehr Tiere töten als ihnen helfen (diese Site ist auch wunderbar für Medienkompetenztraining, findet mal die Betreiber raus). Er nennt eine Konkurrenzgruppe von PETA namens Vegan Outreach, die im Gegensatz zu PETA das Richtige tut und als Belohnung völlig unbekannt ist. PETA nimmt in Kauf, Teile ihrer Zielgruppe mit ihren abstoßenden Aktionen zu verschrecken, nicht weil sie dumm sind, sondern weil das aus einer bestimmten Perspektive richtig erscheint.
PETA doesn’t shoot themselves in the foot because they’re stupid. They shoot themselves in the foot because they’re traveling up an incentive gradient that rewards them for doing so, even if it destroys their credibility.
Dann geht die Argumentation weiter über Vergewaltigungsfälle. Von denen Fällen, die in den Medien groß aufgebauscht wurden, weil Feministen aufsprangen und die Story viral machten, haben sich krass überproportional viele als falsche Anschuldigungen herausgestellt. Feministen greifen sich also extra die am offensichtlichsten schwachen Fälle raus und springen auf die auf, um ihre These zu verbreiten, dass es egal ist, wie schwach der Fall aussieht, wichtig ist nur, dass das Opfer sich als Opfer wahrnimmt. Der Effekt ist wie bei PETA. Viel Kontroverse und am Ende haben die Feministen ihren Thesen mehr Schaden zugefügt als neue Anhänger gewonnen. Warum machen die Feministen das?Seine These ist, dass Menschen ihre Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen signalisieren wollen. Dazu gehört, die moralischen Werte der Gruppe zu vertreten. Wenn man jetzt den moralischen Wert "Tiere sollten gut behandelt werden" bei einem Fall von offensichtlicher Tierquälerei vertritt, dann gucken sich die Passanten das an und sagen: ja, klarer Fall von Tierquälerei, das muss beendet werden. Als Signal für die Gruppenzugehörigkeit eignet sich das daher nicht. Wenn du dich allerdings aus dem Fenster lehnst und die moralischen Werte in völlig überzogenen Fällen vertrittst, dann schreckst du damit zwar Außenstehende ab, aber um die ging es ja auch gar nicht. Es ging darum, innerhalb der Gruppe zu signalisieren, dass du so moralisch gefestigt bist, dass du die Prinzipien der Gruppe auch in unter Selbstaufgabe und Inkaufnahme von Schaden für den eigenen Ruf auf völlig abwegige Fälle anwendest. Man könnte also im übertragenen Sinne davon sprechen, dass man sich über solche Klogriffe als Märtyrer inszeniert. Märtyrern geht es ja auch nicht darum, den Gegner umzustimmen, sondern innerhalb der eigenen Gruppe Ansehen zu gewinnen. Und die Gruppe hat einen Anreiz, Märtyrer zu feiern, weil das den anderen gegenüber die Botschaft festigt, dass ihr eigenes Verhalten noch nicht weit genug geht (in unklaren Situationen sind Menschen immer versucht, ihre eigene Position in der Mitte des Spektrums zu suchen, und Märyrer treiben das Aktivismus-Extrem des Spektrums weiter nach außen, was auch die Mitte verschiebt).
Das Money Quote dazu ist:
In the same way, publicizing how strongly you believe an accusation that is obviously true signals nothing. Even hard-core anti-feminists would believe a rape accusation that was caught on video. A moral action that can be taken just as well by an outgroup member as an ingroup member is crappy signaling and crappy identity politics. If you want to signal how strongly you believe in taking victims seriously, you talk about it in the context of the least credible case you can find.
Das mit den Märtyrern steht nicht bei Slate Star Codex, das habe ich extrapoliert, das ist meine Deutung.Nun, was kann man dagegen tun? Nicht viel. Man kann die Gegenseite nach rationalen Argumenten fragen, aber die gibt es natürlich nicht. Das war ja gerade der Punkt. Wenn es rationale Argumente gäbe, hätte sich derjenige einen anderen Fall für das Signalisieren der eigenen moralischen Überlegenheit gesucht.
Ich möchte übrigens ausdrücklich auf die Parallelen in Deutschland hinweisen, in der Causa Kachelmann beispielsweise.
Der Punkt ist jedenfalls, dass rationale Argumente nicht existieren, by design. Das ist so gewollt. Fälle mit rationalen Argumenten sind für die Selbstdarstellung der eigenen moralischen Überlegenheit unattraktiv. Die Frage ist jetzt, wie man damit umgehen soll.
Man könnte das jetzt als Troll-Herausforderung begreifen und nach rationalen Argumenten fragen, wohl wissend, dass es die nicht gibt. For the lulz, sozusagen. Hier ist ein aktuelles Beispiel dafür. In den Kommentaren haben zwei Leute noch jeweils 50 Euro draufgelegt. Trotzdem schweigen im Walde. Die einzigen, die überhaupt zu antworten versuchen, sind Männer ("Allies" im Feministen-Neusprech), und die haben natürlich keine Argumente, wieso man jemanden blocken muss, sondern bloß wieso ihrer Meinung nach irgendwas angeblich problematisch ist.
Alternativ könnte man sich vornehmen, solche Selbstdarstellungen einfach ab jetzt als Taten von Opfern in einem sektenähnlichen sozialen Konstrukt zu sehen, die sich in einem Wettstreit befinden, wer sich am gröbsten öffentlich zum Klops machen kann. Bei den der "Rape Culture" angeklagten Fraternities an US-Unis gibt es übrigens ganz ähnliche soziale Konstrukte, nur machen die das nur einmal am Anfang zur Einnordnung der Neuankömmlinge. Die sind hier also zivilisatorisch einen Schritt weiter.
Auf der dritten Seite stellt sich die Frage, ob man den Menschen nicht helfen kann, die in so einem pseudoreligiösen Kult gefangen sind. Sektenaussteigerprogramme? Wenn man die ignoriert, dann haben die ja so gut wie gar keine Chance, sich aus ihrem selbstzerstörerischen Abhängigkeitsverhältnis zu lösen.
Ich habe da auch keine Antwort. Aber ich finde, es hilft enorm, wenn man sich beim Lesen von solchen Tweets nicht auf "boah sind die alle debil" festlegt sondern über die Mechanismen nachdenkt, die Menschen zu sowas treiben können. Man darf ja nicht vergessen, dass diese Leute im Allgemeinen eine solide Schulbildung haben, größtenteils sogar einen Uniabschluss oder ein laufendes Studium. Das sind keine dummen Menschen!
Ich halte das für eine der essentiellen Fragen des menschlichen Zusammenlebens, wie man solchen Menschen helfen kann. Für mich ist das auf einer Ebene mit der Frage, wie man Drogenabhängigen (insbesondere Alkoholikern) helfen kann. Und ja, ich glaube übrigens, dass auch die Pegidisten ihren Zusammenhalt aus solchen sozialen Mechanismen beziehen. Wenn wir diese Nuss geknackt kriegen, wäre das ein enormer Fortschritt.
Vielleicht ist der Schlüssel, dass man ihnen immer wieder vor Augen führt, dass sie der Gruppe Schaden zufügen, nicht nur sich selbst. Die Gruppen merken das ja, dass sie Schaden nehmen. Aber keiner geht den Schritt, "liegt das vielleicht an mir?" zu fragen.
Update: Der Gewinner in dem 100€-Thread ist meiner Ansicht nach übrigens der hier.
Du findest empowerment und inspiring schlimm? Da muss ich ehrlich sagen, die finde ich eher die harmlose Variante, weil die quasi mit Bullshitfanfare und Begleitschutz ankündigen wie bekloppt sie sind.Viel schlimmer finde ich die Verstrahlung von Alltagsbegriffen: powerful, strong, democracy, freedom, safety, threat. Verstrahlung im Sinne von: auf Jahre unbenutzbar.
Ich sehe das so:
Sprache als Kommunikationsmittel passt sich den Anforderungen an. Mathematiker erfinden sich Begriffe wie "Homotopie" um auszudrücken was sie brauchen. Im Internet ist die englische Sprache vor allem zum Träger für Mems geworden, im Sinne von Gedankenfragmenten, die sich gegen andere Gedankenfragmente durchsetzen. In Symbiose dazu ändert sich die Sprache um erfolgreiche Mems schneller übertragen zu können. [1] Langjährige Internetnutzer wissen, dass man über Zeit eine gewisse Resistenz gegenüber dem Bodensatz im Internet aufbaut (goatse, 2g1c). Da der Shit im Internet gefühlt massiv zunimmt, wäre die Folgerung, dass entweder die durchschnittliche Resistenz gesunken ist, oder die shittigen Mems besser geworden sind. Wahrscheinlich beides.
Ich habe vor einiger Zeit das Buch "Lies my Teacher told me" [2] gelesen, wo der Autor ein ähnliches Phänomen beschreibt, nämlich dass High School Schüler katastrophal wenig Wissen über Geschichte haben, wenn sie das im College anfangen zu studieren, weil sie vorher in einer Blase aus Wunschdenken gehalten werden. Zusammen mit wirtschaftlichem Druck, confirmation bias und Dissonanz erklärt er damit, wieso sich einige Ansichten in der amerikanischen Mittelschicht halten, die sagen wir mal, nicht so produktiv sind. Sehr schöne Parallele zum sozialen Verhalten von Studenten untereinander.
Meine Theorie wäre nun, dass die durchschnittliche Resistenz gesunken ist, weil die nachströmenden Internetnutzer a) nicht genug Zeit hatten um Resistenz aufzubauen und b) es keinerlei Vorbereitung auf den sozialen Mahlstrom gibt, den eine Person mittlerweile erwartet wenn sie populär wird. Quasi das Äquivalent dazu einen ungepatchten Win95 Rechner ohne Firewall ans Internet zu hängen.
Das Ergebnis ist, dass sozialisierte Menschen (das was unser Schulsystem eigentlich bezwecken soll, neben Faktenvermittlung) im Internet infiziert werden mit Verhaltensmustern gegen die sie keine Abwehr haben, und sie dann für sich selber übernehmen, und Teil des gleichen Bodensatzes werden. (Ist das Victimization? Victim Blaming? Zombieapokalypse? Nicht mein Fachgebiet)
Früher war das kein Problem, weil sowohl außerhalb des Internets als auch in kleineren Kreisen im Internet antisoziales Verhalten sofort mit plonk geahndet wurde. Was wäre die globale Alternative? Einheitlicher Verhaltenskodex ist das was die Feministen auch versuchen, scheitert daran, dass immer irgendwer mit den Standards nicht einverstanden ist. Ächtung von bestimmten Verhaltensformen führt zu der Radikalisierung, wie du das mit den Nazis beschrieben hast. Ignorieren führt zu Fragmentierung und Totembildung.
Das ist alles zu spät. Kinder müssen viel früher schon lernen mit Shit klar zu kommen. Meine Forderung: Denkt an die Kinder, und flammt und trollt sie schon im Kindergarten.
[1] Quelle dieser Ansicht ist natürlich "This Video Will Make You Angry" von CGP Grey.
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Lies_My_Teacher_Told_Me
PTSD ist kein Scherz. Das kann Menschen so weit bringen, dass sie kein normales Leben mehr führen können. Es gibt eine auffallende Häufung von Selbstmord- und sogar Amoklaufversuchen bei unter PTSD-Leidenden.
So und jetzt guckt euch mal diesen Tweet hier an.
problem: posttraumatische belastungsstörung wird bei betroffenen von hasskommentaren bisher nicht anerkannt. –@_juliaschramm #dare2015Ich weiß nicht, ob es von dieser Aussage auch ein Video geben wird. Vielleicht war das ja ein postironisches Scherzchen. Haha.
Aber ich fürchte ja, dass das ernst gemeint war.
Julia Schramm ist, wenn ich das kurz noch erwähnen darf, "Fachreferentin für Hate Speech" und arbeitet bei der Amadeu-Antonio-Stiftung (Wikipedia ist da nicht sehr aktuell).
Update: Hier gibt es eine Dokumentation zu Shell Shock im 1. Weltkrieg. Achtung: Nichts für zarte Gemüter. Sehr mitnehmendes Material.
Update: Es gibt noch mehr solche Tweets mit Zitaten, wo dieser herkam. Hier ist noch ein beachtenswerter:
volksverhetzungsparagraf sollte reformiert werden, um z.b. diskriminierungsformen wie sexismus einzuschließen. – @_juliaschramm #dare2015
Update: Hier geht noch der Hinweis ein, dass Frau Schramm in dieser "ZDF Webstory" namens "Im Shitstorm" bei sich selbst PTSD diagnostiziert hat (das Video ganz am Ende). Das ändert möglicherweise für den einen oder anderen Leser den Kontext, unter dem man diese Tweets betrachten sollte. (Danke, Linus)
Nun, wie sich rausstellt: Doch, die Inhalte von SMSsen werden mitgeloggt!
Tatsächlich werden beim SMS-Verkehr nicht nur die Verbindungsdaten gespeichert. Dahinter steckt nicht etwa der böse Wille der Telekommunikationsdienstleister, sondern ein technisches Problem.Oh ach soo, das ist aus technischen Gründen! Die Telcos können kein Feld aus ihrem Feed rausschnipseln (das wäre meiner Einschätzung nach ein Einzeiler in Perl). Klar.
Die können bloß Milliarden von Datensätzen zuverlässig zusammenführen und sicher loggen und daraus Rechnungen erstellen.
Update: Hier kommt per Mail noch ein sachdienlicher Hinweis rein:
Ich arbeite bei einem der großen deutschen Telco-Anbieter ohne eigene Netzinfrastruktur. Die CDRs, die wir von unseren Netzanbietern zum Billen bekommen, beinhalten definitiv keine Inhalte, sondern nur die Metadaten. Soviel also zum Thema "kann nicht gelöscht werden".
Überraschung!!1!
Update: Telekom und Telefonica (Eplus, O2) dementieren. Bleibt ja nur noch Vodafone, oder übersehe ich jemanden?
Ich finde es bemerkenswert, dass die Proponenten von sowas nicht merken, was sie da fordern. Nein, Vergewaltigung ist nicht so viel schlimmer als alle anderen Straftaten. Wir haben auch keine "Mord ist uncool"-Workshops und keine "Völkermord ist nicht OK"-Workshops.
Wenn mir das an der Uni jemand angetragen hätte, hätte ich mich auch geweigert. Ich finde den Vorschlag, zu sowas hinzugehen, vergleichbar mit dem "Vorschlag", zu einer Einführung in die Benutzung von WCs zu gehen. Das sind zivilisatorische Grundregeln, von denen wir hier reden. Ich fordere von Frauen auch keine Teilnahme an "wie man sich Kleidung anzieht"- oder "wie man nicht auf den Boden scheißt"-Workshops. Das empfände ich als vergleichbar beleidigend.
Ich mache mir ja bei sowas nicht nur Sorgen, dass die Männer hier unter Generalverdacht gestellt werden. Ich mache mir auch echt Sorgen um die nächste Generation Frauen. Diese Art von sozialer Veränderung kommt häufig als Pendel. Das Pendel schwingt dann zu weit und dann schwingt es massiv zurück. Je weiter wir es jetzt überdrehen, desto krasser wird der Backlash. In 20 Jahren wird man dann als Mann moralisch fast alles verteidigen können, indem man zurück verweist auf was die Gender-Idologie den Männern in diesen Tagen alles brutal reingedrückt hat.
Das mit dem Pendel kann man heute schon an einigen Stellen beobachten. Hätte man bloß einfach gesagt, Hillary ist eine gute Kandidatin, fertig. Aber nein, man hat gesagt, wir brauchen eine Frau als Präsidentin. Man hat gesagt, wir brauchen eine Frau an der Spitze von HP. Wir brauchen eine Kanzlerin. Und damit ist die jeweilige Frau dann nicht mehr bloß sie selbst und wird nach ihren Fähigkeiten betrachtet, sondern sie ist die Botschafterin des ganzen Geschlechts. Und dann gucke ich mir an, wie HP unter der Fiorina implodiert ist, und wie krass die Merkel unser Land vor die Wand fährt, und denke mir: Die Frauen sind auch nicht besser. Hätte das irgendjemand gesagt, wenn wir dieses Podest nicht aufgebaut hätten? Die Männer sind auch alle schlecht! Schröder hat uns in den ersten Angriffskrieg geführt und unser Sozialsystem zerstört! Die Leute vorher bei HP waren auch alles Verlierer! Aber da hat keiner gesagt: Männer können das einfach nicht. Warum auch. Was für eine völlig bescheuerte Aussage, das am Geschlecht festzumachen. Aber die Frauen haben es am Geschlecht festgemacht und jetzt schlägt das Pendel zurück und Frauen müssen sich plötzlich gegen die Aussage verteidigen, dass sie auch nicht besser als Männer sind. NATÜRLICH NICHT! Das heißt nicht, dass sie nicht eine Chance verdient haben! Aber die Tür fällt jetzt langsam zu, weil ihr das Pendel zu weit gedrückt habt. Jetzt kommen Frauen anscheinend nur noch mit Quotenregeln weiter, und das ist ein gutes Mittel, alle unglücklich zu machen. Die Frauen und die Männer haben dann immer im Hinterkopf, dass diese Frau ja nichts können kann, denn sie kam nur per Quote rein. Wer will denn so ein Berufsleben führen?!
Ich persönlich halte Hillary für eine schlechte Kandidatin. Ihre Top 6 oder so Wahlkampfspender sind Wall Street. Die wird sicher nicht dafür sorgen, dass die Banker an die Kette gelegt werden. Aber Kritik an Hillary ist in diesem Klima auch sofort Kritik am weiblichen Geschlecht an sich. Also befürchte ich, dass Hillary Präsidentin wird, sich dann so verhält, wie es sich jetzt abzeichnet, und damit dafür sorgt, dass auf absehbare Zeit nie wieder eine Frau Präsidentin wird. Weil alle sehen konnten, dass die es auch nicht können, und weil wir die tatsächlichen Argumente für Hillary nicht zu Ohren gekriegt haben, weil es immer nur "aber sie ist eine Frau" hieß.
Auf der anderen Seite sind die Frauen, die sich still vor sich hin radikalisieren. Lest euch mal diese Stellungnahme von 2011 durch (Frage: Wie ist es als Frau in der Tech-Industrie). Und dann lest euch diese Stellungnahme der selben Frau von heute durch. Ich halte das für symptomatisch. Hat sich da inhaltlich so viel zum schlechten geändert oder hat sich eher ihre Perspektive geändert? Oder beides? Ich möchte übrigens nochmal auf das Jugendarbeitslosigkeitsproblem hinweisen an dieser Stelle. Die Situation ist im Moment für alle beschissen und wird es auch auf absehbare Zeit bleiben.
Update: Sagte ich freiwillig? Das war wohl eine Ausnahme. An Cambridge war die Teilnahme verpflichtend.
Ich für meinen Teil sehe nicht ein, mich von einer Organisation, die mir sowas anzeigen würde, überhaupt irgendwelche Werbung reindrücken zu lassen. Ihr hattet eure Chance, liebe Werbetreibenden, und jetzt müsst ihr euch halt doch mal einen richtigen Job suchen, der nicht als zentrales Ziel hat, möglichst viele Leute möglichst nachhaltig gegen ihren Willen zu belästigen. Oh, Koks ist alle? Na DAS ist aber schaaaade!
Mein Vorschlag ist ja, sowas wie eine gemeinsame Flatrate für Presse einzuführen. Jeder zahlt monatlich ein paar Euro, dafür haben alle immer von überall ohne Werbung Zugriff auf alle Presseprodukte, inklusive Archiv. Abrechnung zwischen den Verlagen nach Klicks mal redaktionellem Aufwand für diesen Artikel. Und wenn auch nur ein Verlag nicht mitmacht, ist der Deal off und ihr könnt von mir aus alle pleite gehen. Die Zeiten sind vorbei, wo ihr uns Dinge vorschreiben konntet. Jetzt könnt ihr auch mal zuhören, was eure Kunden wollen. Und die Werbebranche kann von mir aus verhungern.
Seit dem war das ein trauriger Rekord. Niemand war seit dem so blöde, ein Feature wie dieses in sein Schlangenöl einzubauen.
Bis jetzt, denn Kaspersky kriegt das sogar noch getoppt! Bei Kaspersky muss das nicht über TCP reinkommen, sondern ein gespooftes Paket reicht. Das heißt man kann mit einem gespooften Paket andere Leute dazu bringen, beliebige IP-Adressen bei sich zu blockieren!
Das ist bestimmt bei Twitter-Filterblaslern sehr beliebt, das Produkt. So von der Mentalität her.
Ich könnte mich ja bei solchen Dokumenten immer kaputtlachen, wenn sie als Begründung für den ganzen Scheiß ernsthaft sowas hier bringen:
- promote innovation and creativity
- facilitate the diffusion of information, knowledge, technology, culture and the arts
- foster competition and open and efficient markets
Wenig erzeugt mehr Produktivität und Kreativität als am Ende sein Produkt von der MPEG-Mafia wegen angeblicher Patentverletzungen vom Zoll beschlagnahmen zu lassen kurz vor der wichtigen Industriemesse!Und wenn irgendwas gut für die Verbreitung von Informationen, Wissen, Technologie, Kultur und den Künsten ist, dann sind es IP-Regeln, die den Pirate Bay zumachen, wo genau das getan wurde.
Und nichts hilft dem gesunden Wettbewerb wie künstliche, vom Staat durchgesetzte Monopole!
Dass die sich überhaupt trauen, diesen Scheiß in dieses Dokument zu schreiben! Aber da gibt es eine einfache Begründung für. Das Dokument ist TPP CONFIDENTIAL. Die gingen davon aus, dass das niemand mit mehr als einer Gehirnzelle zu Gesicht kriegt. Also niemand außerhalb ihrer Kreise.
Hier ist die Pressemitteilung von Wikileaks. Wieso finde ich das gerade nur der Süddeutschen? Wo sind Tagesschau, FAZ, Spiegel und co?
Der Guardian und RT haben natürlich was. Mann ist unsere Presselandschaft mal wieder abschreckend. Und dann wundern die sich, wenn sie von den Leuten ausgeschimpft werden.
Volkswagen's cheating on emissions with the use of software in diesel cars was not a corporate decision, but something that "individuals did," its U.S. chief executive told lawmakers on Thursday.
Lauter verwirrte Einzeltäter!1!!Aber so mal ganz fundamental gesehen hat er natürlich völlig Recht. Wer soll das auch sonst getan haben, wenn nicht einige Individuen?
Wenn ich eine KFZ-Versicherung wäre, würde ich mir jetzt Sorgen machen.
Was tun also die Versicherer angesichts dieses Götterdämmerungsszenarios? Sie bieten sich als "Investoren" für Infrastruktur an. Gemeint sind damit Brücken, Autobahnen und co. Nun lohnt sich ein Investment natürlich nur, wenn man im Gegenzug Einkommen generiert. Und zwar mehr Einkommen als man investiert hat. Diesen Aspekt sprechen sie natürlich nicht an in ihrer vor Altruismus strotzenden Selbstdarstellung. Aber dafür gibt es jetzt ein Positionspapier.
In einem gemeinsamen Positionspapier (PDF) sprechen sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) dafür aus, künftig vor jedem Bauvorhaben eine verpflichtende, objektive Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchzuführen.Früher hat man Straßen gebaut und Brücken repariert, weil sie gebraucht werden. Heute müssen sie "wirtschaftlich sein". Auf Seite 11 geht es um die Gründung einer Bundesautobahngesellschaft.
So und jetzt wisst ihr plötzlich, wieso dieser sinnlose Maut-Blödsinn so dringend durchgepresst werden musste. Das war die Bedingung dafür, dass "privates Kapital" in den Autobahnbau fließen kann. (Danke, Jan)
Nein. Also … jein. In manchen Gebieten mag das so sein. Unter Admins zum Beispiel, die häufig nur kurze Lastspitzen haben und ansonsten auf das Eintreffen von Katastrophen warten. Da kann man mal anfragen.
Aber für andere Fälle gilt: Unterbrechungen sind der Feind der Produktivität.. Es gab da einige Studien zu. Bei Programmierern ist es so, dass man sich in einen Zustand erhöhter Konzentration reinarbeiten kann, und da erreicht man dann maximale Produktivität. Dieser Zustand ist unter anderem als "Flow" oder "the Zone" bekannt. Nach einer Unterbrechung, und seien es nur Sekunden, ist der Flow weg und man braucht bis zu 30 Minuten (!), um sich da wieder reinzuarbeiten.
Daher ist es für die Produktivität absolut tödlich, Entwickler in Großraumbüros zu pferchen. Es reicht, wenn einer angerufen wird, und für alle ist die Produktivität versaut.
Schlimmer noch: Ich habe für mich festgestellt, dass ich meine maximale Performance erreiche, wenn ich meine Aufgabe in kleine Blöcke aufteile, die alle jeweils schnell gemacht sind. Dann habe ich die ganze Zeit ein Gefühl des Vorankommens, das dann als Motivation für das Weitermachen dient. Wenn ich während so eines Segmentes unterbrochen werde, schadet das nicht nur diesem Segment sondern den nächsten gleich mit.
Der oben verlinkte Artikel macht es an der Fehlerrate fest, nicht an der Produktivität. Das ist eine noch gruseligere Vorstellung für mich, dass ich mich produktiv fühle, aber dann später nachbessern muss. Und die sagen dort: Schon eine Zwei-Sekunden-Unterbrechung kann die Fehlerrate verdoppeln.
Das sind Größenordnungen der schlechten Folgen, die es für mich völlig offensichtlich machen, dass die Zeit anderer Leute nicht nur als Aggregat als wertvoll zu betrachten ist, sondern auch ein kurzer Impuls schon immense Schäden verursachen kann.
Das würde ich jetzt weniger auf Mailinglisten beziehen, denn die sortiert man ja normalerweise irgendwo hin und liest sie dann in den Pausen. Aber das generelle Argument, dass der andere das ja möglicherweise leichter beantworten kann als ich, und ich störe ja "bloß" 10 Leute und nicht 10000, selbst unter dem Gesichtspunkt ist das objektiv und auch moralisch verwerflich. Die moralische Verwerflichkeit konstruiere ich mir daraus, dass ich mich gelegentlich über eine kurze Sache über eine längere Zeit ärgern kann. Und daraus, dass das ein klassischer Fall von Externalisierung von Kosten ist. Genau so argumentieren Umweltverschmutzer und Subventionsbetrüger.
Update: Jetzt kommt hier Einspruch von einem Admin rein. Das sei keinesfalls so, dass man sich als Admin nicht konzentrieren müsse, denn sie nutzen die Zeit dann für Planung und Fortbildung und so. Fortbildung sehe ich ein. Aber alles andere sollte in Arbeitsgruppen gemacht werden, nicht "nebenher" von den Admins. Admins sind dafür da, Katastrophen nicht entstehen zu lassen, und wenn sie eintreten, einen Plan B zu haben. Wenn man die mit anderem Kram ablenkt, tut man niemandem einen Gefallen. In meinem Weltbild (und ich war auch ein paar Jahre als Admin tätig) erkennt man den guten Admin daran, dass er den ganzen Tag reddit klickt, weil er den ganzen anderen Scheiß wegautomatisiert hat. Ein Admin, der immer am arbeiten ist, ist wahrscheinlich im Feuerwehrmodus und überlastet und dann ist die gesamte IT-Infrastruktur wahrscheinlich in einem schlechten Zustand.
Update: Hmm, das war unglücklich formuliert oben. Diesen Zustand gibt es auch bei anderen Tätigkeiten, nicht nur beim Programmieren. Kinder beim Videospielen sind in der Zone, wenn man ein gutes Buch liest, ist man in der Zone, und auch beim Putzen oder Kochen kann man in die Zone kommen. Wenn man sich einen wirklich exzeptionell guten Vortrag anhört, kann man auch in die Zone kommen.
Update: Passender Comicstrip :-)
Daher werde ich jetzt hier mal eine Sache ansagen, die ich für so selbstverständlich hielt, dass mir die Möglichkeit gar nicht in den Sinn kam, dass jemand das nicht intuitiv verstehen könnte.
Merksatz.Unter Nerds ist das sowas wie eine Auszeichnung. Denn wenn ich dir sage, wieso du dich gerade öffentlich zum Spaten machst, und wie du das in Zukunft vermeiden kannst, dann tue ich dir einen Gefallen. Der hat mich Zeit gekostet. Überhaupt beobachten zu müssen, wie du dich zum Spaten machst, hat mich Zeit und Nerv gekostet.Wenn dich jemand online auf einen Fehler hinweist, dann bist du ihm Dank schuldig.
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin lieber von Leuten umgeben, die schlauer sind als ich, als von den anderen. Wenn ihr euch vor meinen Augen wie Idioten benehmt, dann erinnert ihr mich daran, dass ich mit meiner Zeit auch produktive Dinge hätte tun können, anstatt mich hier aufzuhalten und mir das Elend anzuschauen.
Das ist schon mal direkt eine Familienpackung schlechte Laune auf einem Haufen. Wenn ich mir DANN noch die Zeit nehme, dir zu erklären, wieso du gerade öffentlich verkackt hast, dann ist das eine auf meiner Seite nicht rational zu rechtfertigende Einzahlung auf mein Karmakonto. Ich habe davon keine Vorteile. Erfahrungsgemäß habe ich sogar Nachteile! Denn wahrscheinlich wird der nächste Schritt sein, dass du mich auch noch anpupst, weil du dich beleidigt fühlst. Denn seien wir mal ehrlich, wer einmal ungeniert öffentlich ins Klo greift, der steht 10 Minuten später immer noch günstig für eine Wiederholung oder Zugabe. Im Grunde kann man gar nicht genug betonen, was das für eine unerwartete kosmische Geste der Glückseligkeit ist, wenn ein Nerd dich beobachtet und sich dann noch die Zeit nimmt, dir zu erklären, was du besser machen kannst. Denn das heißt, dass der Nerd dich für lernfähig hält.
In der heutigen Zeit ist das leider eines der größten Komplimente, das man vergeben kann.
Lernfähigkeit.
Ihr solltet also auf eure Knie fallen und dem Nerd die Hand küssen, wenn das passiert. Oder noch besser: Einfach mal die Fresse halten. Denn eure Handküssen verplempert noch mehr von der Zeit des Nerds.
Falls jemand nicht weiß, was Plenken ist (und zu faul ist, das selber zu googeln *GRRRR*): Plenken heißt, dass man vor Satzendezeichen ein Leerzeichen lässt. Das machen viele Leute, bis ihnen jemand mitteilt, dass das auf einer Stufe mit Deppenleerzeichen und dem Deppenapostroph steht. Wenn ich jemanden plenken sehe, dann weiß ich, dass ich mich mit dem nicht zu unterhalten brauche, weil der Rest von dessen Allgemeinbildung wahrscheinlich ebenfalls große Defizite aufweist.
Online sieht man dein Gesicht nicht, wenn du was sagst. Und ob ihr euch das eingestehen wollt oder nicht, wenn euch ein stinkender Obdachloser in der Fußgängerzone anspricht, dann reagiert ihr anders als wenn das ein gepflegter Schlipsträger ist. Diese Art von Indizien sucht man sich auch online, und die Leute gucken dann auf andere kleine Dinge. Plenken ist ein Beispiel dafür.
Update: Es gibt da ein schönes Zitat zu, auf das mich jemand per Mail hinwies:
"Good spelling, punctuation, and formatting are essentially the on-line equivalent of bathing." -- Elf Sternberg
Wenn Linus sich auf Mailinglisten fies und gemein verhält, ist er immer noch sozialer (bzw weniger asozial) als die Twitter/Tumblr-Empörer. Denn Linus toleriert fremde Meinungen und gibt ihnen negatives Feedback, während die Twitter/Tumblr-Empörer fremde Meinungen direkt wegfiltern.Sozial nutze ich hier im Wortsinne, mit anderen Menschen Dinge tun. Linus zu beschimpfen ist von außen immer einfach, aber wer von euch hält es denn tagein tagaus auf einer "feindlichen" Mailingliste der Größe von LKML aus? Mit lauter Leuten, die endlos Dinge von ihm wollen, und seine Ablehnung persönlich nehmen? Egal was er macht, jemand wird es als persönlichen Angriff werten? Er sagt endlos voraus, "wenn ihr $foo macht, wird das Scheiße", dann machen die Leute $foo und es wird Scheiße und er will das Ergebnis nicht aufnehmen und dann ist ER Schuld?!
Also ich als Nerd möchte hier mal ein paar Dinge zu Protokoll geben.
Erstens. Nerds sind im persönlichen Gespräch sozial unterlegen, aber sie haben für Online-Situationen völlig klare Algorithmen entwickelt, die beide Seiten vorher kennen. In Online-Medien gibt es Verwechslungen und Missverständnisse (ich möchte jeden, der Linus als geifernden Proleten sieht, mal einladen, eines seiner Videos zu gucken. Der Mann ist geradezu charmant und ein Sympathieträger im persönlichen Gespräch! Der Kontrast könnte kaum größer sein!). Nerds wissen das und reagieren entsprechend. Wichtigstes Mittel zur Vermeidung von schlechten Situationen ist negatives Feedback. Nerds wissen das und geben frühzeitig negatives Feedback. Nerds wissen auch, dass auf der anderen Seite möglicherweise jemand sitzt, der ihr negatives Feedback für einen persönlichen Angriff hält und daher möglicherweise ignoriert und dann die Zeit aller verplempert und viel Drama und Schaden anrichtet. Daher wird der Nerd, wenn er den Eindruck hat, sein negatives Feedback wurde ignoriert, nochmal nachlegen. Es gibt hier eine relativ klare Eskalationsstruktur. Wie schnell die eskaliert, hängt vom Medium ab. In meiner Inbox zum Beispiel, wenn ich jemandem schreibe, er soll weggehen, und der schreibt mir nochmal, dann frage ich zurück, welchen Teil von "geh weg" er nicht verstanden hat, und dass er weg gehen soll, und wer dann immer noch mal schreibt, der kommt ins ewige Killfile. Das ist meine Eskalationsstrategie. Auf Mailinglisten wird man im Allgemeinen etwas langsamer eskalieren, aber es läuft grob ähnlich ab.
Zweitens. Ich hatte neulich eine Mail, wo jemand folgende Situation schilderte. Mailingliste, einkommende Anfrage, Null Reaktion. Hey, das ist unhöflich, ich antworte mal. Hat geantwortet, die Antwort war nicht 100% korrekt, andere Leute korrigierten dann, und zwar auf der Mailingliste, nicht per privater Mail. Das wertete der Einsender als privaten Angriff auf sich, und was bilden sich diese Leute alle ein, wenn die das besser wissen, hätten sie ja was antworten können! Aber so läuft das nicht unter Nerds. Nerds können sich an der Stelle in den Gegenüber reinversetzen und wissen: Lieber keine Antwort als falsche Antwort. Falsche Antwort verplempert mehr Zeit. Und eine falsche Antwort ist auch für alle anderen auf der Mailingliste ein Affront, denn die müssen die jetzt korrigieren. Das soziale Konstrukt einer Mailingliste ist nämlich, dass es irgendwo ein Archiv gibt, und vor dem Fragen soll man bitte im Archiv gucken, ob die Frage schonmal gestellt und beantwortet wurde. Das ist so, weil überflüssige Mails an die Liste alle Subscriber Zeit kosten, dein Suchen aber nur dich. Nerds sind da Techies und berechnen die verbrauchte Energie. Wenn du im Archiv suchst, wird dir geholfen, und du kostet niemanden sonst Zeit. Wenn du deine Frage, die im Archiv schon beantwortet ist, auf die Mailingliste postest, dann antworten wir nicht, weil es deine Aufgabe gewesen wäre, im Archiv nachzugucken. Die Energiebilanz ist dabei schon negativ, weil alle Subscriber die Zeit verplempern mussten, deine überflüssige Mail zu ignorieren. Wenn du eine Frage auf die Mailingliste schreibst, die schon im Archiv beantwortet wurde, und jemand antwortet jetzt etwas falsches, dann ist das der Worst Case, denn das muss korrigiert werden, sonst findet der nächste Typ, der sich an die Regeln hält und vorher im Archiv guckt, deine falsche Antwort und nicht die richtige und das ganze soziale Konstrukt ist kaputt.
So und jetzt überlegt euch mal, wie viel mehr Aufwand das Schreiben einer Korrekturmail verursacht im Vergleich zum Löschen einer dummen Frage. So viel mehr schlechte Laune erzeugt ihr mit einer falschen Antwort auf eine dumme Frage.
Aber vielleicht war die Frage ja gar nicht dumm und noch nie im Archiv beantwortet? Das kann sein. Denkbar ist es. In meiner langen Karriere in Mailinglisten und im Usenet kann ich mich gerade an keinen einzigen Fall erinnern, wo auf eine tatsächliche neue Frage keine Antworten gekommen sind. Und sei es nur "Das ist ja eine interessante Frage!".
Aber jetzt überlegt euch mal, wie die eben beschriebene Situation auf Außenstehende wirkt. Die Mailingliste ist voller Fragen von Neulingen, und die werden alle ignoriert oder abgekanzelt. Ab und zu antwortet mal jemand auf eine, und der kriegt dann sofort von allen Seiten auf die Fresse. Sieht das wie eine gute Atmosphäre aus? Natürlich nicht! Niemand will das! Aber wer ist Schuld daran?
Aus meiner Sicht: Die Neulinge, die sich nicht an die soziale Konvention gehalten haben. Und das ist einer der fundamentalen Unterschiede zwischen Nerds und anderen Menschen. Andere Menschen haben dann Mitleid mit den Neulingen. Was ist denn das für eine Community, fragen sie, in der man Neulinge so negativ behandelt? Ihr wollt doch wachsen! Seid lieb zu den Newbies!
Und da kann ich nur sagen: Nein, ich will gar nicht wachsen. Die Communities, in denen ich drin bin, sind alle genau richtig groß. Wachstum ist kein Wert an sich, und wenn ich mir Wachstum dadurch erkaufe, dass der Blick in die Mailingliste nur noch aus Schmerz und Trübsal besteht, weil sich keiner an die sozialen Normen hält und sich vorher selber zu helfen versucht, dann sehe ich Wachstum sogar eher negativ als positiv.
Und richtig schlimm wird es, wenn die Neulinge gar nicht kommen, weil sie zu deiner Community wollen, sondern weil sie gehört haben, dass auf deiner Mailingliste die Neulinge so schlecht behandelt werden, und sie was zum Empören gesucht haben.
Wenn man bei einer typischen Mailingliste all die überflüssige Fragen wegnimmt, und all die Antworten auf überflüssige Fragen, dann bleibt im Allgemeinen nicht viel übrig. Das kannst du doch nicht wollen, Fefe? Doch, genau das will ich. Wenn es nichts zu sagen gibt, dann hätte ich gerne Ruhe und würde mich gerne entspannen, anstatt schon wieder 100 sinnlose Mails löschen zu müssen.
Oh und einen noch. Ich beschrieb oben die Eskalationsstrategie von Nerds. Geschichten der Form "dieser höfliche, freundliche Mensch kam auf die Mailingliste und fragte höflich und zurückhaltend diese legitime Frage und wurde zusammengebrüllt und weggemobbt" sind meiner Erfahrung nach alles Lügen. Jede einzelne davon. Ich bin in meinem Leben auf einigen echt haarigen Mailinglisten gewesen, und NOCH NIE habe ich erlebt, dass jemand, der eine legitime Frage gestellt hat, und dabei höflich und zurückhaltend war, angepflaumt wurde. Nicht ein einziges Mal.
Ich habe auch ein paar Mal auf der Linux-Kernel-Mailingliste gepostet über die Jahre. So ein halbes Dutzend bis 10 Mal oder so würde ich schätzen. Wisst ihr, wie häufig ich angepflaumt wurde? ÜBERHAUPT NICHT.
In meinen Augen haben Leute, die auf Twitter Filterblasen betreiben, im Bezug auf das soziale Verhalten anderer mal gepflegt die Fresse zu halten, denn sie haben sich jegliches moralisches Standing verwirkt. Überhaupt finde ich es sehr problematisch, anderen Leuten sagen zu wollen, wie sie ihr Leben zu führen haben. Wenn euch die Linux-Kernel-Mailingliste nicht gefällt, macht halt eine Kernelflausch-Mailingliste auf, wo es gesitteter zugeht. Für über 90% des Inhaltes der echten Kernelmailingliste braucht man Linus' Anwesenheit nicht. Wenn das tatsächlich besser flutscht, dann wird die unsichtbare Hand des Marktes eurer Mailingliste Erfolg bescheren. Wenn nicht, dann werde ich oben auf der Brücke stehen und euch "told you so" zurufen.
Update: Noch was. Nicht auf eine dumme Frage zu antworten ist auch negatives Feedback und am Ende für den Fragesteller gedacht, nicht für die anderen. Der merkt dann hoffentlich, dass er was falsch gemacht hat, und korrigiert sein Verhalten. Newbies, die dumme Fragen stellen, zu helfen, ist nicht nur nicht negatives Feedback, es ist positives Feedback. Damit transportiert man die Nachricht, dass es OK ist, lieber anderer Leute Zeit zu verplempern als selber mal fünf Minuten ins Archiv zu gucken. Damit erzieht man die Leute zum genauen Gegenteil des gewünschen Verhaltens.
Update: Noch einen. Diese Ausführungen basieren auf der Annahme, dass es sich um eine technische, zielgerichtete Mailingliste handelt. Schlaue Projekte haben daher mehrere Mailinglisten. Einmal foo-dev für die Leute, die das Projekt vorantreiben. Einmal foo-announce für die Leute, die nur wissen wollen, wenn eine neue Version rauskam. Und einmal foo-talk als Auffangbecken für die ganzen Schwallbacken, die Mailinglisten als soziales Forum für Smalltalk begreifen.
Update: Auf einen Satz runtergebrochen: Deine Lebenszeit ist nicht wertvoller als meine. Daher mögen die Leute auch keine Werbung, keinen Spam, keine Prediger, keine Cold Calls, keine Vertreter und keine Zeugen Jehovas an der Tür. Wenn du nicht merkst, was für ein Arschloch-Move das ist, meine Zeit mit deinem trivialen Scheiß in Anspruch zu nehmen, dann verschiebst du dich damit direkt drei Punkte auf der Arschloch-Freund-Skala in Richtung Arschloch. Und kommt mir nicht mit freier Meinungsäußerung. Da muss das, was du zu sagen hast, direkt erstmal inhaltlich die drei Minuspunkte wettmachen, damit ich das unter dem Strich positiv bewerten kann. Ich empfinde es übrigens auch als ganz große Frechheit, wenn mich irgendwelche Leute anrufen. Besonders Journalisten halten das für völlig normal, von anderen zu erwarten, dass sie stundenlang mit ihnen telefonieren. Äh, nein. Ich denke gar nicht daran. Mein Telefon ist für Notfälle. Familienmitglied verschollen. Bekannter vermisst. DU bist im Zweifelsfall KEIN Notfall.
Update: Weil sich tatsächlich Einzelne nicht entblöden, das hier als "SO MACHEN NERDS DAS HALT UND DAHER IST DAS SO RICHTIG" zu strohmannisieren: Es ging hier nicht darum, zu sagen, dass das so richtig ist. Ist es vielleicht gar nicht. Es ging darum, zu sagen, dass das nicht böses Fies- und Gemeinsein ist, sondern dass sich da jemand was bei gedacht hat, und dass dein aus deiner Sicht völlig harmloses, gar höfliches Verhalten aus Sicht anderer an asoziales anderer-Leute-schöne-Dinge-kaputtmachen grenzt. Meiner Erfahrung nach ist es viel besser, zu erklären, warum Dinge so sind, als zu erklären, dass sie so sind und passt euch gefälligst an. Die Dinge sind so, weil die Nerds vorher die anderen Optionen durchprobiert haben und die waren alle noch schlechter. Bist du jetzt möglicherweise das Genie, das den Dritten Weg findet, der alles besser macht? Denkbar. Aber sehr, sehr unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist, dass du gerade dabei bist, dich monumental zum Idioten zu machen, indem du die Fehler, die andere Leute schon für dich gemacht haben, nochmal machst. Auf Kosten anderer. :-)
Wobei… das war der entspannteste Tag seit langem, so ganz ohne reinkommende Mail :-)
Das mit Abstand größte Argument hast Du verpaßt. Linus hat das irgendwann mal in einem seiner "Talks" erwähnt, finde ich so schnell leider nicht.Oje. Also mit solchen Fällen hatte ich noch nicht zu tun, daher habe ich sowas auch noch nie aus dem Winkel betrachtet. Ich bin da eigentlich eher "Jeder ist seines Glückes Schmied"-Anhänger. Wenn der Typ losrennt und Code hackt, den keiner braucht, nachdem der für die Integration Zuständige ihm davon abgeraten hat, dann hätte ich jetzt halt gesagt: Selbst Schuld. Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Hören gehört genau so dazu wie reden.Es gab mal einen Entwickler, der wollte irgendeinen Mist schreiben. Linus war höflich und hat ihm davon abgeraten. Der Entwickler hat es trotzdem gemacht und zwei Jahre später oder so sollte Linus das integrieren. Linus hat nein gesagt.
Kurz später hat ein Bekannter (Frau? Freund?) von dem Entwickler Linus angerufen und meinte, der Typ sei suizid-gefährdet.
Höflichkeit kann Menschenleben kosten. Im Minimalfall hat es den Entwickler zwei Jahre Lebenszeit gekostet. Und an Linus' Stelle hätte ich auch keinen Bock, für anderer Leute Selbstmorde verantwortlich zu sein. Danach würde ich auch keine Zweifel mehr lassen, was ich von solchen Ideen halte.
Ich als Atheist steht ja nicht so auf solche Sprüche, aber den "Gott gab uns zwei Ohren und einen Mund, auf dass wir doppelt so viel zuhören wir reden" mag ich doch sehr gerne.
Ist das eigentlich eine neue Entwicklung, dass man Borderline- und Bipolar-Geschichten als Druckmittel gegen andere benutzt? Mir ist das erst seit 2000 oder so zu Gehör gekommen, dass Leute sowas machen. Ala "wenn du nicht mein Freund wirst, spring ich halt aus dem Fenster und dann ist das deine Schuld". Ich kenne solche Fälle bisher eh nicht persönlich und muss daher auf TV-Serien und Hörensagen zurückgreifen. Weiß da jemand Genaueres?
Update: Hier ist das Video mit Linus und der Suizidgefährdungs-Geschichte.
CNN so: Na gut, wenn es denn sein muss.
Und dann alle so: Ach du Scheiße ist das krass. Ja und so überraschend! Ist ja nicht so, als würde da seit Jahren niemand drauf hinweisen.
Update: 100 Medienkompetenzpunkte an alle, die gemerkt haben, dass CNN in ihrer Grafik extra die Null-Linie auf der Y-Achse verschoben hat, damit man die Terrortoten im Vergleich zu den Schusswaffentoten überhaupt von der Nulllinie unterscheiden kann. Die FAS hat das in ihrer Grafik nicht gemacht. Wer es nicht gemerkt hat, guckt bitte bei Grafiken ab jetzt genauer hin.
19 Tote, davon drei Kinder.
Und das war nicht irgendein Krankenhaus sondern eines von Ärzte ohne Grenzen. Und die hatten natürlich die Koordinaten mehrfach bei den Amis reingekippt, damit sowas nicht passiert. Was ja an sich schon alles über die US-Kriegsführung sagt, wenn man denen Koordinaten von Krankenhäusern schicken muss, weil die nicht von sich aus darauf kommen, keine zivilen Gebäude zu bombardieren.
Selbst nachdem amerikanische und afghanische Militärs in Kabul und in Washington über einen ersten Treffer informiert wurden, sei der Bombenangriff auf die Gebäude noch mehr als 30 Minuten lang weitergegangen, teilte die Organisation mit.
also … 13 und 15 … *murmel* (leiser) 21 … 40 … (wieder normal laut) 55 kriege ich raus. Aber ich kann mich jetzt verrechnet haben. Ich kann zwar eigentlich rechnen, aber ich rechne weniger mit ZahlenVerstehe. Eher mit Funktionen in einem Banachraum wahrscheinlich. Oder vielleicht mit Tensoren? Mit dem Hamiltonoperator?
Update: Ein ganz gemeiner Fiesling hat mir diesen Link geschickt :-)
Die Ministerin ist übrigens tatsächlich Mathematikerin, die obigen Vorschläge könnten also hinkommen. Wobei der Hamilton-Operator eher was für Physiker ist.
“The ministry might find it an opportunity to exchange support with the United Kingdom, where the Kingdom of Saudi Arabia would support the candidacy of the United Kingdom to the membership of the council for the period 2014-2015 in exchange for the support of the United Kingdom to the candidacy of the Kingdom of Saudi Arabia.”Another cable revealed that Saudi Arabia transferred $100,000 for “expenditures resulting from the campaign to nominate the Kingdom for membership of the human rights council for the period 2014-2016”. It was unclear where or how this money was spent.
Soviel sind also die Menschenrechte weltweit wert. 100.000 Dollar.Und was tun die Saudis, wenn man sie mitreden lässt? Sie finden, LGBT-Rechte sollten nicht Teil der Entwicklungsziele der Uno sein.
The protest comes from the Saudi Foreign Minister, Adel Al-Jubeir, who told the UN General Assembly that “mentioning sex in the text, to us, means exactly male and female. Mentioning family means consisting of a married man and woman,” AP reported.He stated Saudi Arabia has the right not to follow any agenda that runs “counter to Islamic law”.
Die Motoren von VW und anderen Herstellern sind über die Jahre hinweg immer kleiner geworden, weil es hieß: Kleiner Hubraum, kleiner Verbrauch. Da jedoch die Leistung in Form von Pferdestärken im Vergleich zu vorher erhalten oder gar gesteigert werden musste, hat man jetzt in fast jedem Kleinwagen einen Turbolader. Dieser pumpt mehr Luft in die Zylinderkammer und sorgt dafür, dass mehr Treibstoff pro Zyklus verbrannt werden kann. Ergo mehr Leistung pro Zyklus, somit auch mehr PS.Und plötzlich ergibt sich für mich ein stimmiges Bild, wie es soweit kommen konnte!Und jetzt kommt die Crux. Je mehr Leistung ich aus einem kleinen Kolbenmotor holen will (ca. 30% thermischer Wirkungsgrad) desto heisser verbrennt dieser. Aber je heisser die Verbrennung, desto höher der NOx Anteil. Teilweise ist das sogar positiv fuer die Steuer da CO2 sinkt - so gesehen würden im Ernstfall die Nachforderungen von anderer Seite kommen :)
Bei einem Diesel, der so und so schon sehr heiss verbrennt, steigt dann der NOx-Anteil extrem stark an.
Nun zum Fazit: Ich will nicht den Managern allein die Schuld geben, denn die haben die ganzen 1.6 und 1.4 Kombis nicht gekauft. Allerdings war ein solcher Skandal bei kleinem Hubraum und grosser Leistung schon lange abzusehen.
Woher ich das weiss? Ich studiere Luft- und Raumfahrttechnik mit Vertiefung Triebwerkstechnik ;)
Das ist ja mal ein bemerkenswerter Narrativwechsel!
Überhaupt sind wir jetzt in der Phase der Schuldzuweisungen angekommen.
Update: Hier kommen jetzt Mails rein, dass das eine Kampagne gegen den Typen ist. Das spielt keine Rolle. Wenn dir jemand vorwirft, du hättest eine Oma ausgeraubt, dann kannst du auch nicht sagen, das sei eine Kampagne. Bzw kannst du das natürlich sagen, aber es ändert nichts daran, dass der Raub an der Oma untersucht werden muss. Wer NSA-Style Spitzelprogramme über seine Parteifreunde macht, was würde der erst mit den Oppositionellen machen, wenn er an der Macht ist?
Öhm. Ist das so? Das ist mir bisher noch nicht so aufgefallen.
There simply aren't enough college-educated men to go around. For every four college-educated women in my generation, there are three college-educated men. The result? What Birger calls a "musical chairs" of the heart: As the men pair off with partners, unpartnered straight women are left with fewer and fewer options—and millions of them are eventually left with no options at all.
Ach? Ich dachte, die Frauen werden vom Patriarchat kleingehalten und in die Küche gedrängt und müssen an den Unis bevorzugt behandelt werden, damit es endlich Gleichberechtigung gibt? Die Statistik scheint deutlich anders auszusehen:So, where are all the men?
I mean they exist, they're just not going to college. This isn't China or India where they have a man-made gender imbalance because of all sorts of horrendous things. [Men are] out there, they're just not going to college. Last year about 35 percent more women than men graduated from college.
Wenn ich nicht so schockiert von dieser Statistik wäre, würde ich vielleicht laut darüber nachdenken, ob das "Problem" nicht daran liegen könnte, dass Frauen es für unter ihrer Würde halten, einen Mann aus einer sozialen Schicht unterhalb ihrer eigenen zu heiraten, während sie umgekehrt von Prinzen träumen, die sich eine Magd zur Prinzessin nehmen. Die These las ich vor ein paar Jahren unter leicht anderem Kontext. Damals ging es um die Kernaussage, dass es früher noch viel üblicher als heute war, dass Männer Frauen "aus einfachen Verhältnissen" geheiratet haben, und dass das andere positive Seiteneffekte hatte in Bezug auf die Aufstiegschancen von Frauen in der Gesellschaft, und das es daher heute viel schwieriger bis faktisch unmöglich ist, als Mädchen aus einer armen Familie am Ende des Lebens Teil der Oberschicht zu sein. Der Begriff war glaube ich Durchlässigkeit zwischen den Schichten oder so.Aber wartet, wird noch krasser:
The Department of Education projects that by the class of 2023, there will be 47 percent more women than men [graduating from college].
o_OVielleicht wäre das dann jetzt mal der Zeitpunkt, bei dem man die Förderung von Mädchen abbricht und gezielt die Jungen fördert?
Wie sehen denn die Statistiken in Europa aus?
Aber wartet, wird noch krasser:
The other interesting thing—and you see this in China too—if you look at census data on fully-employed, non-college-educated men age 25 to 30, the ones who are married earn 20 percent more than the ones who are not married. Which tells me that in order to get married and attract a wife, you have to earn more and be more entrepreneurial and work harder.
Hey, vielleicht sind uns die Japaner ja an der Stelle gesellschaftlich deutlich voraus. Aus Japan hört man ja immer die Geschichten, dass die Jugendlichen völlig sexabstinent aufwachsen, bis ins höhere Alter im Elternhaus wohnen, teilweise den ganzen Tag in einem Internetcafe oder daheim im Keller verbringen. Vielleicht folgt solches Verhalten schlicht daraus, dass es sich für Männer nicht lohnt, eine akademische Karriere oder eine Familie zu haben, und beides schon mal gar nicht.Interessanterweise sagt dieser Artikel aber auch, dass Männer heutzutage genau so wenig wie Frauen bereit sind, weniger gebildete Frauen zu daten. Allerdings gibt es in der Uni-Schicht in den USA so viel mehr Frauen als Männer, dass das nur für die Frauen ein Problem ist.
Und der Lacher am Ende ist dann der Vorschlag, doch ins Silicon Valley zu ziehen. Dort sei der beste Ort für Frauen, weil es dort einen überschuss an gebildeten Männern gibt.
Update: Mir sind ein paar Statistiken zugegangen: Statistisches Bundesamt, Jahresübersicht 1999-2014 (die Absolventenzahlen haben sich in dem Zeitraum mehr als verdoppelt. Ist das das Bolognese-System mit seinen Antipasta-"Abschlüssen" in Aktion?). Man sieht in den Zahlen, dass seit 2006 mehr Frauen als Männer einen Abschluss machen. Der Einsender fügt noch folgende Erklärungen an:
Dazu sei angemerkt, dass sich die Frauenquote anschließend mit höherer Hierarchiestufe anschließend ausdünnt (leitende Angestellte, Professoren, etc.), was hauptsächlich mit Mutterschaft zusammenhängt. In der Regel, aber mit abnehmender Tendenz, arbeiten westdeutsche Frauen nach der Geburt Teilzeit mit entsprechenden Einkommensbußen. Im Osten sieht das traditionell anders aus, West und Ost nähern sich hier aber seit der Wende aneinander an.
Aufstieg durch Ehe ist in den letzen Jahrzehnten tatsächlich seltener geworden. In der Soziologie wird das unter dem Stichwort Homogamie diskutiert: Menschen neigen in der Regel dazu, sich statusähnliche Partner zu suchen. Früher gab der Heiratsmarkt das kaum her aufgrund des Verhältnisses von Männern und Frauen mit Hochschulstudium. Heirat war hier für Frauen in der Tat ein häufiges Mittel zum sozialen Aufstieg und trug zur sozialen Mobilität bei. Homogamie ist in der Tat ein wesentlicher Faktor für abnehmende intergenerationale soziale Mobilität seit Anfang der 90er Jahre.
Dass Männer nach unten heiraten, war auch lange gesellschaft tradiert und akzeptiert. Die Geschlechterrollenvorstellungen haben sich seitdem zwar gewandelt, allerdings nicht so drastisch, wie man aufgrund mancher Twitterhysterie vermuten würde. Traditionelle Arbeitsteilung im Haushalt ist immer noch üblich und (West-)Deutschland wird vorwiegend unter dem Stichwort Male-Breadwinner Model diskutiert, im Gegensatz zu Ländern mit überwiegend partnerschaftlicher häuslicher Arbeitsteilung wie Schweden. Polen ist hier übrigens ein ganz interessanter Fall, weil die Geschlechterrollenvorstellungen relativ traditional sind, die häusliche Arbeitsteilung und Erwerbsarbeit ist aber aufgrund der geringen Einkommen eher gleich zwischen Partnern verteilt.
Ein anderer Einsender merkt noch an:
Die, die die Studie erstellt haben, hätten sich schon vor Jahren im Iran(!) umschauen sollen. Die kennen dieses Problem viel länger und intensiver. Dort waren vor 10 Jahren (als ich mal dort war) ungefähr 2/3 der Studierenden Frauen. Dasselbe beim Lehrpersonal! Welcher Europäer jetzt denkt, naja, die Frauen studieren Lehramt, was Medizinisches oder Diskussionswissenschaften, weit gefehlt. Im Iran sind auch die Ingenieursstudiengänge (etec, mach, inf, u.ä.) bestens mit Frauen versorgt. Die Aachener und Karlsruher würden sich die Augen reiben ;-)
Dort habe ich allerdings einen Verdacht: die Männer ruhten sich auf ihrem Patriarchat aus, glaubten kräftig an ihren Gott und dessen Institutionen, während die Frauen die Gelegenheit nutzten, um was Sinnvolles zu lernen.
Aktuelle Entwicklung im Iran: es gibt Zugangsbeschränkungen für Frauen.
Von gläubigen Männern gemacht.
Und ein dritter Einsender hat diesen Link zur Schweiz geschickt, laut dem das Wintersemester 2000/2001 bei der Uni Zürich der Turning Point war.
Update: Noch ein Kommentar:
Die Soziologin Eva Illouz hat dazu ein sehr interessantes Buch mit dem (furchtbaren!) Titel "Warum Liebe weh tut" geschrieben, in welchem sie u.a. die These aufstellt, dass es für Männer heutzutage auch kaum noch einen Grund gibt, sich zu binden. Mal kurz zusammengefasst begründet sie dies damit, dass Frauen ja früher weniger aus Liebe geheiratet wurden, sondern eine bzw. mehrere Funktionen hatten, wie z.B. den Haushalt organisieren, Kinder großziehen, es war gesellschaftlich gefordert verheiratet zu sein, bessere Steuerkonditionen & Aufstiegschancen des Mannes mit Frau, Zugang zu Sex etc. Viele dieser Gründe bestehen heute nicht mehr, sodass Männer schlichtweg nicht mehr so stark den Drang und Willen haben, eine Bindung einzugehen. Zumal auch gerade die damit einhergehenden Pflichten/Einschränkungen abschreckend wirken können (Willkommen in der ewigjungen Spaßgesellschaft ;-) ). Ebenso stehen Männer zeitlich nicht so unter Druck, wenn es um die Familiengründung geht.
Nein, die Schließung hatte nichts mit der Hausdurchsuchung zu tun! Und auch nicht mit dem Brief. Nur weil der Briefkopf echt aussah, heißt das ja noch lange nicht, dass das wirklich vom Mossad kam. Gut, die Telefonnummer ging. Aber nur weil da jemand auf hebräisch bestätigt, kann das ja immer noch ein Telefonscherz eines Radiosenders sein. So leicht kriegt man uns nicht vom Netz!
Von der Absprache zwischen Papst und Queen zur Ukraine haben wir auch erst aus der Presse erfahren.
Im Übrigen haben wir zu dem Thema ja nun wirklich häufig genug Stellung genommen und verweisen auf das bereits Gesagte. Wir haben stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Wir müssen jetzt eine gemeinsame Lösung finden. Mit nationalen Alleingängen kommen wir hier nicht weiter, da bedarf es einer europäischen Lösung.
The Atlantic hat einen (meiner Meinung nach) großartigen Artikel zum aktuellen Safe-Space-Wahnsinn an amerikanischen Universitäten, geschrieben von einem Verfassungsrechtler und einem Psychologen.Von dem Zusammenhang habe ich auch noch nichts gehört. Ist ja spannend! (Danke, Martin)Neben einer großen Zahl an absurden Beispielen wirft der Artikel auch einen Blick auf eine mir bisher neue Seite dieses Problems: Die Tatsache, dass all diese Triggerwarnungen, Safe Spaces und Meinungsverbote nachweislich PTSD-Kranken nicht nur nicht helfen, sondern zur Etablierung von pathologischen Denkmustern führen, die bekanntermaßen eine Hauptursache von Depressions- und Angststörungen sind.
Ich fand die Lektüre sehr erhellend, diese Zusammenhänge sollten dringend weiter verbreitet und untersucht werden.
Der Hinweis, der jetzt hier reinkommt, sagt, dass die Domain fluchthelfer.in vom "Ayn Rand Institute" in den USA betrieben wurde. Stand so im Whois. Inzwischen steht da "The Escape Institute".
Warum ist das erwähnenswert? Weil Ayn Rand das Gegenteil von Flüchtlingshilfe vertreten hat. Diese Frau hat Egoismus und Nächstenverachtung zu einer Religion erhoben, die unter dem Namen "Objektivismus" bekannt wurde. Der Objektivismus ist der Ideengeber der aktuellen Riege der Republikaner in den USA, und liefert ihnen mit der Überbetonung der individuellen Freiheiten gegenüber Regulierungsversuchen des Staates die intellektuelle Unterfütterung für ihr menschenverachtendendes Tun. Ich zitere mal aus der Wikipedia-Seite zum Objektivismus, weil es das so schön auf den Punkt bringt:
In die Kritik[1] gerieten das Ayn Rand Institute (ARI) und der Objektivismus immer wieder wegen der Betonung des Egoismus, u.a. nachdem ein Sprecher des ARI gefordert hatte, dass keine staatlichen Gelder an die Opfer der Tsunami-Katastrophe in Südostasien 2004 verteilt werden sollten.[2] Später veröffentlichte das ARI eine „Klarstellung“ zu dem Thema. In einer vollkommen freien, „vollkommenen“ Gesellschaft, für das sich das ARI einsetze, hätte die Regierung nicht die Macht, die Bürger zu besteuern und ihren Reichtum für wohltätige Zwecke umzuverteilen, weder im Inland noch im Ausland. Eine kurzfristige Katastrophenhilfe an ausländische Opfer einer Naturkatastrophe sei aber eine der harmlosesten Arten von Rechtsverletzungen durch den Staat. Es sei daher unangemessen gewesen, die Katastrophenhilfe herauszugreifen und zu verurteilen. Obwohl es besser gewesen wäre, die Hilfsgelder für einen „legitimen“ Staatszweck einzusetzen, wie zum Beispiel für die Ausrüstung und die Bewaffnung der US-Truppen im Irak, gebe es doch Tausende von staatlichen Aktionen, die für „unsere“ Rechte schädigender seien. Weit schlimmer wäre es zum Beispiel gewesen, wenn die Regierung das Geld in die Anti-Kartellabteilung des Justizministeriums gepumpt hätte, die direkt für die „Verfolgung“ erfolgreicher Geschäftsleute zuständig sei.[2]Und das, meine Damen und Herren, ist das Ayn Rand Institute. Und DIE betreiben jetzt eine Webseite, die Flüchtlingen helfen soll, nach Deutschland geschmuggelt zu werden? Das wäre ungefähr so, als hätte der Ratzinger eine Abtreibungsbörse im Internet betrieben.
Nun kann es natürlich sein, dass sich bei dem Whois jemand einen geschmacklosen Scherz erlaubt hat. Wer weiß das schon. Jedenfalls finden sich zu The Escape Institute nur Spekulationen aus irgendwelchen deutschen Webforen, was es damit wohl auf sich habe, keine Webseite oder Selbstdarstellung.
Oder das war tatsächlich das ARI, und die wollten damit gezielt das deutsche Sozialsystem ruinieren, damit sich Deutschland zu einer Turbokapitalismus-Egoismus-Dystopie nach dem Vorbild von Ayn-Rand-"Literatur" wird.
Oder ich übersehe noch andere einleuchtende Optionen.
Update: Ooooder Das ist ein Fnord vom Peng Collective :-) (Danke, Christoph)
Bereits seit einiger Zeit hat die UBS ihr Netzwerk ausgelagert. Zum Zug gekommen war eine andere umstrittene amerikanische Firma. Sie hiess CSCCSC! Da war doch was. Ach ja, das waren die, die auch in Deutschland Bundeswehr und BKA machen! Na DANN ist ja alles bestens! Und bei der UBS ändert sich auch nichts für die Kunden. Business as usual. (Danke, Ulf)
der Schluss "Die Bevölkerung sah das offenbar als Votum über den Umgang mit den Flüchtlingen" ist mMn nicht unbedingt richtig. Das ist eigentlich eher die Argumentationslinie der (ehemaligen) Großparteien. Denn in der Steirischen Landtagswahl war das Ergebnis ähnlich (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_der_Steiermark_2015), aber die war heuer Ende Mai und da war von der großen Flüchtlingskrise noch keine Rede.Das ist ein wichtiger Einwand. Ich habe da in der Tat die PR-Linie der Großparteien wiedergegeben, denn die möchten ja der Bevölkerung vermitteln, dass böse Menschen Schuld sind und nicht unser Dauerversagen hier im Parlament.
Aber wenn man sich die "Regierungsarbeit" in Österreich so anschaut, kommt man (so als relativ unpolitischer Mittvierziger) ja langsam eh in das Dilemma "wen soll man denn überhaupt noch wählen". Und die großen Zugewinne von den "Blauen" ist mMn eher ein Produkt der Regierungsarbeit generell. Irgendwie wird gefühlt in Österreich nur mehr um die FPÖ herumregiert und koaliert und es kommen dann sehr leere und ideen- bis hilflose Regierungsprogramme von B-Promis raus. Und die FPÖ muss halt nur drauf schauen ihren rechtsbraunen Rand im Zaum zu halten und nicht allzu negativ aufzufallen…
Doch nicht nur VW drohen jetzt Strafzahlungen, Regressforderungen und Reputationsverlust. Auch andere Automobilhersteller könnten demnächst wegen afalscher Angaben zu Stickoxiden Probleme bekommen. „In ersten Laboruntersuchungen haben wir ähnlich hohe Werte auch bei Fahrzeugen von Volvo, Opel, Hyundai und Citroen festgestellt“, erklärt Mock. Zwar müssten diese Laborwerte noch in weiteren Beweismessungen und Straßentests bestätigt werden. Für den Forscher steht jedoch schon jetzt fest: „Das ist ein erstes Indiz.“
Update: Primärquelle (Seite 14 nach 14 nach Seitennummern, 21 nach PDF-Zählung). (Danke, Jared)
compared to men, women have a higher number of life goals, place less importance on power-related goals, associate more negative outcomes (e.g., time constraints and tradeoffs) with high-power positions, perceive power as less desirable, and are less likely to take advantage of opportunities for professional advancement. Women view high-level positions as equally attainable as men do, but less desirable.
Na da machen wir doch erstmal eine Quote!
Die Russen finden, dass das eine Verletzung des Vertrages über die Nichtverbreitung von Kernwaffen ist. Denn Deutschland hat offiziell kein Kernwaffen. Bis auf die, die die Amis hier aufstellen. Und mit denen dann im Kriegsfall deutsche Tornados gegen Russland fliegen würden. Klingt für mich stichhaltig, der Vorwurf.
Das stimmt so nicht ganz. Der Katastrophenschutz ist, soweit ich das jetzt im Kopf habe, in allen Bundeslängern an die Landkreis-Ebene delegiert. Der Bund und die Länder machen zwar z.T. die Vorgaben und Finanzieren einen Anteil. Die Aufstellung und der Einsatz obliegt aber, wenn wir wirklich von einer Katastrophe sprechen, (zumindest in Hessen) dem sogenannten "Hauptverwaltungsbeamten", also dem Landrat bzw. Oberbürgermeister, die offiziell die Katastrophe feststellen müssen um die Einheiten in den Einsatz zu bringen.Hervorhebung von mir.
Das hat bisher, soweit ich das mitbekommen habe, noch keiner gemacht.
Der Grund dürfte die Kosten sein: Wenn der Landkreis "bestellt", bezahlt er auch. Arbeitsausfallentschädigungen und ähnliches inklusive.
Und aktuell ist das Problem (wieder auf Hessen bezogen) ein Problem der Regierungspräsidien, die für die Aufnahmeeinrichtungen zuständig sind.
Wieso sollte also aktuell ein Landkreis selbstständig die Entscheidung treffen, dass eine höhere Behörde eine Katastrophe verursacht, um diese auf eigene Kosten zu beheben? Also aus Landkreis-Sicht gesehen…Deshalb setzt man aktuell Einheiten der Hilfsorganisationen nur im Rahmen unterhalb der Katastrophe, also im Bereich der Hilfeleistung, ein. Zum Teil werden die HiOrgs auch dafür bezahlt, als Dienstleister quasi. Oder man nutzt die Einheiten zur kurzfristigen Unterstützung z.B. bei der Essensversorgung.
Im Katastrophenschutz gibt es noch einen Anteil vom Bund, den man aktuell komplett neu aufstellt: Die Medical Taskforce (https://de.wikipedia.org/wiki/Medizinische_Task_Force). Die dürften aber noch nicht so weit sein, dass man da irgendwelche fertigen Einheiten alarmieren könnte. Aber man baut da eher neu auf als weiter abzureißen. Diese Einheit untersteht in Zukunft dann direkt der Kontrolle des Bundes (wie jetzt schon das THW).
Zusammengefasst: Es gibt massig ungenutzte Kapazitäten im Bereich des KatS, die z.B. bei einem hochgehenden AKW zum Einsatz kommen, aber eben nicht jetzt. Vermutlich weil niemand die Kosten für so etwas übernehmen will und die Einheiten zu einer anderen Verwaltungsebene gehören.
Blick in die Kristallkugel von mir: Wenn es Winter wird, werden wir in den Zelt- und Containerunterkünften die ersten Lagen bekommen, in denen die Landräte nicht mehr wegschauen können und den Schritt machen werden.
Ich kann das Gesabbel über diese so genannte "Flüchtlingskrise", unter der Deutschland angeblich ja ach so doll "leidet", langsam wirklich nicht mehr ernst nehmen. Mittwochmorgen hörte ich im Deutschlandfunk, daß die Unterbringung aller 800.000 Leute irgendwas um die 8 Milliarden Euro kosten würde - und zwar, wenn man es so aufzieht, wie die Hilfsorganisationen es gerne hätten.Das ist ja schon mal eine ganz wichtige Ansage. Ich würde das gerne noch kurz mit der Bankenkrise vergleichen, wo wir in der EU alleine für Spanien mal eben einen Rettungsschirm von 100 Milliarden aufgespannt haben. Und da diskutieren wir überhaupt noch über 8 Milliarden? Wo es um Menschenleben geht und nicht um unsere Renten verzockende Bankster?!Nun werden nach meiner Wahrnehmung diese so genannte Krise und die damit verbundenen Kosten ja landauf-landab als DAS Gesprächsthema überhaupt gehandelt. Ich halte das für eine groteske Fehlallokation von Aufmerksamkeit. Hier ist ein Beitrag von Zeit Online:
http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2015-09/apple-iphone-steuern-europaDarin steht, daß die Firma Apple in den vergangenen fünf Jahren alleine für das Produkt iPhone aufgrund ihrer angewandten Gewinnverschiebungs-Buchhaltertricks satte neun Milliarden Euro an Steuern an den Finanzbehörden vorbeigeschleust hat. Und ich betone: Nur für das Produkt iPhone! Und das völlig legal. Weil unsere Regierungen das erlauben.
So. Und jetzt sage ich den Leuten, die sich hier als Opfer sehen: Überdenkt mal, wo ihr eure Aufmerksamkeit hintut!
Ich glaube, wir sollten bei der Gelegenheit mal auf die Tabelle mit den über die verschiedenen Steuern reinkommenden Beträge gucken. Alleine die Zinsabschlagssteuer 2012 sind über 8 Milliarden. Das ist die Quellensteuer! Ihr kennt die bestimmt, weil die Banken euch einen Brief geschrieben haben, dass ihr euch davon befreien lassen könnt, weil ihr zu wenig Zinsen einnehmt, um davon betroffen zu sein. Ja, DIE Steuer, die wahrscheinlich hier niemanden betrifft. Die alleine könnte für all die Flüchtlinge zahlen.
Tabaksteuer: 14 Milliarden. Kaffeesteuer + Schaumweinsteuer + Biersteuer: 3 Milliarden. Mit Tabak und Alk zusammen könnten wir nochmal doppelt so viele Flüchtlinge unterbringen.
The Environmental Protection Agency issued the company a notice of violation and accused the company of breaking the law by installing software known as a “defeat device” in 4-cylinder Volkswagen and Audi vehicles from model years 2009-15. The device is programmed to detect when the car is undergoing official emissions testing, and to only turn on full emissions control systems during that testing. Those controls are turned off during normal driving situations, when the vehicles pollute far more heavily than reported by the manufacturer, the E.P.A. said.
So würden die Autos natürlich im Emissionstest deutlich besser dastehen als sie tatsächlich die Umwelt belasten. Wenn das wahr ist, wäre das in meinen Augen ein kaum zu wieder gut machender Vertrauensverlust. Beim Kauf nicht nur von Autos achten die Leute gezielt auf den Umweltschutz, und dann solche Tricksereien durchzuführen, das würde ich als gezielte Kundentäuschung betrachten und auch in Europa auf einer Rücknahme des Autos beharren. Das sollten unsere Umweltbehörden vielleicht auch mal testen, ob in Autos auf unseren Straßen solche Treibertricks verbaut sind.Update: Mehrere Einsender schreiben mir gerade, dass das schon immer und bei allen Autos so ist. Das wäre ja ein weitere Übereinstimmung, bei den Grafiktreibern sind auch schon mehrere Hersteller erwischt worden.
Das ist ja mal eine nette Geschichte, aber das ist bei allen Motorsteuergeräten seit Jahrzehnten so.
Die erkennen den Zyklus und die Intervalle die auf der Bremse (Prüfstand) gefahren werden und schalten in den Greenmodus.
Und schon ist die Kiste Euro (3/4/5) oder sonstwas kompatibel und hinten kommt das raus was rauskommen darf. Und wenn der Audi auf der Autobahn Gas (oder Diesel) kriegt dann rotzt er halt so raus wie immer.
Ich finde das jetzt echt lustig das das jemand ernstgenommen hat und jetzt zum Aufreger wird.
Für so korrupt hatte ich die Autobranche gar nicht gehalten. Seufz. Irgendwie ist das ja immer so, wenn man sich irgendwas näher anguckt. Da selten viel übrig vom schönen Schein.
Ansonsten gäbe es jedoch keine größeren Schwierigkeiten in der Tiefgarage des Bahnhofs – zumindest nicht mit den Flüchtlingen. „Größere Probleme hatten wir hier mit den Obdachlosen“, sagt der Soldat, der erst seit wenigen Monaten beim Bundesheer ist. Schon mehrmals habe die Polizei eingreifen müssen, weil die Obdachlosen versucht haben sollen, sich in die Essensausgabe des Flüchtlingscamps zu schleichen, um Essen zu stehlen. Dabei sei es zu „Reibereien“ gekommen.o_O
Ich stelle mir das grob so vor:
Ich stelle mir das so vor, dass man am Anfang mit ein paar Testfragen herausfindet, in welche Richtung derjenige tendiert, und dann die Fragen entsprechend umsortiert. Also zum Beispiel einmal jeweils wie im Beispiel mit Nazis als Feindbild, und einmal mit der Antifa. Die Leute erst dazu bringen, dass sie bei den ihn nahen Ideologien für starke Menschenrechte stimmen, und dann die selben Fragen bezogen auf Mitglieder des Feindbildes fragen.
Mir geht es dabei eher um die Linken als um die Rechten, das will ich ehrlich sagen. Denn mein Eindruck ist, dass die angeblich Linken immer von Grund- und Menschenrechten reden, aber sie den Nazis nicht gewähren wollen.
Die Idee wäre, den Leuten praktisch vor Augen führen, wenn sie die selben Grundrechte in manchen Gruppen mehr als in anderen Gruppen anwenden würden. Ich will da gar nicht den moralischen Zeigefinger erheben. Ich glaube, dass wir das alle in uns haben. Ich kann da natürlich nur für mich sprechen. Aber ich habe sowohl gelegentlich Gedanken ala "also diese Antifa-Leute sind eher Teil des Problems, die sollte man mal alle wegsperren" als auch "also diese Nazis sollten wir einfach alle nach Mecklenburg-Vorpommern fahren und dann eine Zaun darum bauen".
Und das bezieht sich nicht nur auf Links und Rechts. Ich denke auch manchmal "also ich bin ja gegen die Todesstrafe, aber bei DIESEM Fall hier, … *faustreck*". Ich nehme daher an, dass das anderen auch so geht, und dass man damit offen umgehen sollte, anstatt das zu tabuisieren und dann irgendwann an den inneren Widersprüchen zu platzen.
Ich stelle mir vor, dass so ein Fragebogen besser wirkt, wenn die späteren Fragen erst eingeblendet werden, wenn die davor beantwortet sind. Dass man erst "ich bin gegen die Todesstrafe" klicken muss, bevor die Einschränkungen kommen.
Was meint ihr? Tolle Idee oder Ganz Tolle Idee? :-)
Update: Noch ein paar fiese misantropische Bürokraten-Antworten aufgenommen.
Update: Mailkommentar:
Es wird mit keinem Wort in den Medien erwähnt, dass der Ausfall auch zum Internet-Ausfall für alle über die Uni angeschlossenen Institutionen geführt hat. D.h. nicht nur der Campus der Universität, sondern auch alle Standorte der htw saar (Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes) und die Medizinische Fakultät in Homburg waren von dem Ausfall betroffen.
Das ist Infrastruktur-Apokalypse deluxe, wenn alles an diesem einen Faden hängt.
Hey, ich wusste ja, dass der Dollar nicht mehr so viel wert ist wie früher, aber das erscheint mir ja doch (selbst für Pentagon-Verhältnisse) ein schlechter Deal gewesen zu sein.
Update: Das könnte damit zusammenhängen, dass das Pentagon den Rebellen nicht mal ordentliche Waffen liefern konnte sondern von einem Auftragnehmer über den Tisch gezogen wurde, die da statt moderner Waffen einen Haufen Altmetall lieferten. (Danke, Alexander)
Also ich finde es ja schon gut, wenn die Ukraine sich dem Einfluss der westlichen Schlangenzungen entziehen will, aber dafür weist man doch nicht die Journalisten aus, sondern die Nato-Berater und OSZE-"Beobachter"!
Außerdem:
So muss etwa die russische Fluglinie Aeroflot Einschränkungen hinnehmen, ukrainische Behörden dürfen die Antivirussoftware des russischen Anbieters Kaspersky nicht verwenden.*kommentarverkneif* (Danke, Sabine)
In der GeoKompakt 37 habe ich vor einiger Zeit einen interessanten Artikel zur Entstehung der meschlichen Kulturen gelesen (siehe http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geokompakt/menschheitsgeschichte-die-geburt-der-zivilisation-76639.html). In dem wurde herausgearbeitet, dass es für eine Gruppe von Menschen sinnvoll ist, für das Überleben des Einzelnen zusammen zu arbeiten, d.h. eine gewisse gruppeninterne Arbeitsteilung zu schaffen. Entsprechend entwickelten sich nachweisbare Mechanismen der Festigung der Gruppenzugehörigkeit (die wir übrigens auch bei einigen Primaten finden).Ab einem bestimmten Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte kam es aber zu immer größerer Konkurrenz zwischen den Menschengruppen und ein Ausweichen in andere Regionen war zur Konfliktlösung nicht mehr möglich. Entsprechend kam es zu verstärkter Konkurrenz um Ressourcen. Diese wiederum machte es sinnvoll, nicht nur den internen Gruppenzusammenhang zu entwickeln, sondern auch die Gruppenabgrenzung. Dies war unter anderem der Startpunkt der Religionsentwicklung. Folglich war es sinnvoll zur Sicherung des Erfolgs der eigenen Gruppe, den Erfolg "der anderen" Gruppe einzuschränken und diese teilweise zu assimilieren (siehe http://sz.de/1.2611160). Krieg war geboren. Die Ergebnisse graben wir derzeit massiv in Mitteldeutschland aus, wo immer wieder Massengräber aus der Frühzeit des Ackerbaus (vor 5000 - 7000 Jahren) entdeckt werden.
Wenn ich das jetzt mit deinem Post /?ts=ab0693eb in Zusammenhang bringe, wirft das für mich ein sehr erhellendes Licht.
Ich würde als Folgerung ziehen, das wir als Menschen seit Jahrzehntausenden das Gruppendasein geübt und entsprechende Mechansimen aufgebaut haben, die Gruppen zu festigen und nach außen abzugrenzen. Das ist warscheinlich in den verschiedenen Kulturkreisen unterschiedlich stark (siehe Die Kraft der Gemeinschaft - Weshalb sich Asiaten und US-Amerikaner ganz unterschiedlich selbst wahrnehmen in http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geokompakt/die-suche-nach-dem-ich-72803.html), aber überall vorhanden.
Was wir jetzt zu den Themen Nazis und Flüchtlinge sehen, ist genau dieser Gruppenstabilisierungsprozess. Gruppen versuchen sich abzugrenzen, um im Kampf um knappe Ressourcen zu bestehen.
Nur würde ich mal sagen, das wir heute nicht mehr die Probleme der menschen von vor 10.000 Jahrren haben, wo es gleich ums Überleben ging. Wir halten uns ja schließlich für zivilisiert. Aber scheinbar kommen die in Jahrzehntausenden angelernte Mechanismen nicht so schnell unter das Zivilisationsrad.
Man kann ja sagen was man will, aber Verlass ist auf den. Kein Thema zu plump, keine Vorlage zu populistisch, der Wendt hat immer noch einen tollen Vorschlag auf Lager!
Was kommt als nächstes? Hartz IV kürzen? Rente einbehalten? Wohnung an Flüchtlinge zwangs-untervermieten? Wie wäre es mit Zwangseinweisung in die forensische Psychiatrie, wie beim Mollath! Wenn wir uns schon in die Barbarei verabschieden, dann aber auch richtig!
Markus Kompa kommentiert:
Möglicherweise glaubt Wendt, dass Nazis ganz besonders sauer seien, wenn ihnen ausgerechnet der "Führer"-Schein weggenommen werde.Das ist doch mal eine überzeugende Theorie!
Ausgrenzung ist in der Verhandlung von Beziehungen jeglicher Art ein völlig normaler Vorgang. Man spricht in der Soziologie und Ethnologie davon, dass wir Identifikationen verhandeln. Man sagt deshalb "Identifikationen" statt "Identitäten", weil die dem aktuellen Stand der Forschung nach nichts essentielles oder festes sind, sondern in jeder Interaktion mit anderen Menschen, egal auf welche Art und in welchem Medium, verhandelt werden. Verhandelt heisst dabei, dass einer eine bestimmte Identität "performiert", also quasi ausspielt, und der gegenüber darauf auf alle möglichen Weisen reagiert - von unhinterfragter Akzeptanz oder enthusiastischer Bestätigung bis zu Verweigerung der Akzeptanz bis hin zu körperlicher Gewalt.Dadurch, wie vom eigenen Umfeld auf bestimmte Identifikationen reagiert wird, werden diese entweder geschwächt (vor allem durch stillschweigendes Hinnehmen oder Suggestion der Irrelevanz) oder verstärkt - und das geschieht vor allem dadurch, dass die Identifikation enthusiastische Zustimmung findet, ODER durch starke Opposition. Man spricht dabei ja gerne von Radikalisierung, aber ganz wertneutral betrachtet ist es einfach so, dass wir unsere Bemühungen vor allem darauf konzentrieren, wofür wir am meisten Aufmerksamkeit bekommen, ganz egal ob das positive oder negative Aufmerksamkeit ist. Kennt man ja vielleicht auch von Kindern ;-)
Aus einer etwas weiter gefassten Perspektive könnte man das auch so beschreiben: Die vielfältigen möglichen Identifikationen unterliegen einem diskursivem Wettstreit - als Beispiel zum Verständnis, Nazi zu sein ist allgemein ziemlich uncool, außer unter Nazis. Sich als Linker zu identifizieren kommt bei Konservativen generell auch nicht gut an, usw.
Welche Identifikation man in einer jeden Situation performt, wird generell strategisch (mehr oder weniger bewusst) von Situation zu Situation entschieden. Zum Beispiel wäre es der eigenen körperlichen Unversehrtheit nicht sehr zuträglich, mitten im aufgepeitschten schwarzen Block sich durch's Anstimmen von rechten Parolen plötzlich eine Nazi-Identifikation zu performen. Aber wir tun das auch generell auf ganz kleinerem Niveau, z.B. wenn wir gegenüber unseren Freunden betonen oder bestätigen, dass wir die gleichen Dinge mögen wie sie auch.
Aus der Perspektive kann ich mich dem Tenor der letzten Tage bei dir im Blog voll und ganz anschließen: Nazis sind nicht Nazis weil sie schlechte Menschen sind, sondern weil es in ihrer sozialen und kulturellen Umgebung ganz rational gute Gründe dafür gab, sich als Nazi zu identifizieren.
Vielleich nochmal kurz zusammengefasst: "Identitäten" von Menschen sind nichts festes, sondern werden kontextuell und strategisch verwendet um innerhalb eines Umfelds Akzeptanz zu finden.
Wo es jetzt interessant wird ist da wo diese beiden Mechanismen sich berühren - einerseits die strategische Gruppenidentifikation und andererseits die Verhandlung von Identifikationen. Damit zweiteres überhaupt stattfinden kann, muss man natürlich überhaupt erstmal in einen Dialog treten können - und in einer Gesellschaft, die eher zur Ausgrenzung neigt und nicht offen ist, ist das sehr stark erschwert. Das führt meiner Ansicht nach nur dazu, dass sich abgrenzende Gruppen sich aufgrund der erfahrenen Opposition gegen ihre (gruppenintern strategisch sinnvolle!) Identifikation nur noch weiter radikalisieren und vom Rest der Gesellschaft abkapseln. Und dann hat man viel schlechtere Chancen, mit denen in einen Dialog zu treten, und ihre aberranten Identifikationen durch geschickte Verhandlungstaktik abzuschwächen.
Hoffe das gibt ein bisschen food for thought! Eine Patentantwort dafür, wie man mit Nazis umgehen soll, habe ich auch nicht, aber auf Basis des oben geschilderten halte ich mich grundsätzlich daran, erstmal mit denen zu reden. Am besten auch noch charmant sein dabei, so dass sie nicht anders können als einem gefallen zu wollen. (Das ist wie beim flirten - jaja, ein Herz für Nazis?) Und dann fängt man subtil an, deren radikale Identifikationen zu relativieren. Wenn nur ein einziger Nazi danach denkt, "Och, sind ja doch nicht alle linken Hippies total scheiße" dann ist das doch schon ein Gewinn.
In der Bar, in der ich hinter der Theke einige Jahre während des Studiums verbracht habe, haben wir das Nazithema mit zivilem Ungehorsam bedacht.Die Bierbestellung dauerte da halt 10-15 Minuten länger als nötig.
Wenn dann (gerade wenn der Laden noch/wieder leer war) die Frage kam, warum das denn so lange dauert: Ich habe Angst als achtel Jude/sechzehntel Apache/halb Dalmatiner (wir waren da kreativ) euch zu nahe zu kommen.
Und gerade zu vorgerückter Stunde gab's dann die Aussagen, die man vermutet: die haben garnix gegen Menschen, die haben nur Angst.
Und da ist ein fremder Buhmann natürlich einfacher, wie mit dem Typen im Spiegel klarzukommen.
Und am Ende sind von dem knappen Dutzend Nazis 2 Unbelehrbare übriggeblieben, die sich aber auch damals schon aus Diskussionen eher abgemeldet haben.
Einer engagiert sich heute bei den Linken.
So ein wenig wie bei den Onkelz. Die Anfang der 90er schon die AntiNaziHymne geschrieben haben (Deutschland im Herbst), und dennoch für Jugendsünden ewig bestraft und ausgereizt werden.
Was sicher einen Großteil ihres Erfolgs ausmachte.
Ich empfehle da die Bandbio "Danke für Nichts".
Sehr erhellend.
Aber der Einsender möchte auch gerne wissen, wieso Ausgrenzung eigentlich schlecht ist (jetzt allgemein, nicht nur auf Nazis bezogen), beziehungsweise wieso eine offene Gesellschaft eigentlich besser als eine geschlossene ist — oder anders herum, wieso eigentlich eine geschlossene Gesellschaft besser ist, wenn man das findet. Da ertappe ich mich dabei, darüber noch nicht wirklich nachgedacht zu haben. Ich hielt das immer für offensichtlich, dass eine offene Gesellschaft besser ist. Vielleicht geht das ja dem eine oder anderen von euch auch so.
Ich finde Sektenopfer besonders interessant, weil da ja im Allgemeinen die Sekte die Ausgrenzung vorantreibt, um die Kontrolle über ihre Opfer zu verstärken. Wenn wir also Nazi-Sympathisanten ausgrenzen, nehmen wir den Nazis die Rück-Ausgrenzungsarbeit ab.
Die Einsenderin kommentiert:
Aber viele machen den Fehler und konzentrieren sich auf sich selbst - d.h. sie denken gar nicht an den anderen, wieso und weshalb der was macht, sondern konzentrieren sich komplett darauf, wie es ihnen damit geht. Das erinnert an Mütter, die in Krankenhäuser kommen und die Tochter besuchen, die versucht hat sich umzubringen und sagen "wie kannst du mir das antun". Wer sagt "Nazis müssen sofort von allem abgekoppelt werden", der denkt an sich selbst - daran, wie er sich moralisch erhaben fühlen kann, wie er das gute Gefühl, etwas getan zu haben, haben kann - er denkt aber nicht daran, wie einerseits geholfen werden kann (demjenigen) und auch langfristig ein Problem gelöst werden kann - für ihn ist es nur wichtig, dass er sich selbst auf die Schulter klopfen kann.(Danke, Bettina)
Jedenfalls gab es da Kritik. Wie so häufig, wir hatten ja bei C ähnliche Vorschläge. "Hey, wenn wir dieses API hier besser machen, dann werden wir weniger Bugs haben". Und da kommen dann so Old Farts aus dem Unterholz und sagen "ihr infantilisiert C-Entwickler, die sind nicht so doof wie ihr sie hier darstellt". Aber am Ende des Tages geben die Nummern dem eben Recht, lieber die Umgebung schon so zu machen, dass es leichter ist, alles richtig zu machen.
Ich erwähne das hier alles, weil sich rausstellt, dass djb natürlich mal wieder völlig Recht hatte. Natürlich gibt es Leute, die bei komplizierter Materie das falsch machen. Ich zitiere mal:
We evaluated 8 crypto libraries and their vulnerabilities to invalid curve attacks. We found out that the Bouncy Castle library and the Oracle JCE provider were vulnerable and we could extract private keys from the TLS servers running these libraries. The attacks are quite powerful. For Bouncy Castle, we needed about 3300 real server queries. For Oracle JCE, we needed about 17000 real server queries. We tested with the NIST-256 curve. The high number of requests needed for the Java servers results from a strange behaviour (bug?) in the Java EC computation.
Ich könnte jetzt ein paar Worte fallen lassen über Java und die ganzen Java-Apologeten, die mir seit Jahren Mails schreiben, dass mit Java alles besser ist als mit C. Aber ich lehne mich glaube ich lieber zurück und sage: Told you so. :-)Dass wir uns da richtig verstehen: Wer mit Java ECC-Krypto gemacht hat, der muss jetzt neue Keys generieren. Und natürlich gucken, dass er eine gefixte Library irgendwo her kriegt. Aber hey, Oracle fixt ja schn… never mind.
Die "Nachrichten" richten sich nicht nur gegen den Islam, sondern auch gegen Europa. Der Narativ geht in Richtung: Islam kommt ueber Europa, u.a. durch Fluechtlinge, nach Rumaenien. Auch spielt Putin in den Nachrichten oft eine Heldenrolle, indem er sich fuer Vereinigung (Anektion der Krim) oder gegen die Islamisierung durch Fluechtlinge einsetzt.Ich wundere mich ehrlich gesagt, dass man gerade aus den anderen Ländern zwischen Ungarn und der Türkei so wenig hört. Bulgarien, Serbien, und ja, Rumänien. Wenn bei uns schon die Infrastruktur bröselt, dann müssen die Zustände dort doch noch deutlich schlimmer sein, oder? (Danke, Christian)Die "Nachrichten" spielen auch der PNR (Partidul Noua Roomanie -> Party for a new Romania, siehe Artikel) in die Haende. Eine neue nationalistische die sich fuer staerkere millitaerische Zusammenarbeit mit Russland bemueht.
Ich zitiere mal das Ergebnis, zu dem sie kommen:
This academic investigation concludes that the massacre was a false flag operation, which was rationally planned and carried out with a goal of the overthrow of the government and seizure of power. It found various evidence of the involvement of an alliance of the far right organizations, specifically the Right Sector and Svoboda, and oligarchic parties, such as Fatherland. Concealed shooters and spotters were located in at least 20 Maidan-controlled buildings or areas. The various evidence that the protesters were killed from these locations include some 70 testimonies, primarily by Maidan protesters, several
videos of “snipers” targeting protesters from these buildings, comparisons of positions of the specific protesters at the time of their killing and their entry wounds, and bullet impact signs. The study uncovered various videos and photos of armed Maidan “snipers” and spotters in many of these buildings.
Wer sich jetzt denkt, Ivan Katchanovski, das ist bestimmt ein U-Boot der Russen, dessen Erkenntnisse können wir mal direkt ignorieren, für den will ich mal aus der Vita von dem Mann zitieren:Ivan Katchanovski teaches at the School of Political Studies and the Department of Communication at the University of Ottawa. He was Visiting Scholar at the Davis Center for Russian and Eurasian Studies at Harvard University, Visiting Assistant Professor at the Department of Politics at the State University of New York at Potsdam, Post-Doctoral Fellow at the Department of Political Science at the University of Toronto, and Kluge Post-Doctoral Fellow at the Kluge Center at the Library of Congress. He received his Ph.D. from the School of Public Policy at George Mason University.
Vielen Dank an Dennis für den Hinweis!
In Alternativlos 35 redet ihr über die Strategie des Ausgrenzens. Ich teile einen Großteil Eurer Ansichten, möchte das aber um eine Punkt erweitern.Das ist in der Tat eine rückblickend so offensichtliche Parallele, zwischen dem Umgang mit Straftätern und Rechtsextremen, dass ich mich ärgere, dem nicht in der Sendung noch mehr Raum gegeben zu haben. Danke an Daniel für den Kommentar!Ich habe vor Jahren in einem Job mit einem Sozialarbeiter zusammengearbeitet, der auch für die Jungendgerichtshilfe gearbeitet hat. Seine These war, jeder Mensch begeht im seinem Leben mindestens ein Verbrechen, für das er in den Knast gehen könnte (sicherlich überspitzt ausgedrückt). Ob er einfährt oder nicht hängt einzig davon ab, ob er erwischt wird (offensichtlich) und vor allem, wie mit ihm umgegangen wird, wenn er erwischt wird.
Der Umgang hängt seiner Erfahrung nach sehr stark vom sozialen Status ab (auch das sicher nichts neues). Sozial schwache bekommen eine wesentlich schlechtere Prognose als Personen aus der Mittel- und Oberschicht.
Seiner These nach macht eine Verurteilung alles in der Regel noch schlimmer. Erst dann kommen viele Täter mit den "harten" Jungs in Berührung und auf die schiefe Bahn. Die Kurve bekommen meist die Täter, die sozial von einer Frau/einem Freund eingebunden werden oder Kinder bekommen oder ähnliches.
Warum erzähle ich das, ist ja ein alter Hut.
Schön damals (vor ca. 12 Jahren) beobachtete der Sozialarbeiter eine wesentliche Verschlimmerung der Strafen. Wurden Jahrzehnte lang kleine Diebstähle, die viele Jungendliche begehen mit einer Verwarnung des Bestohlenen und vielleicht einer Sanktionieren durch das Elternhaus (gut, das muss nicht immer Lustig sein) geahndet, werden nun immer mehr auch Kleinstdelikte zur Anzeige gebracht. Damit werden die Täter sozial geächtet und ausgegrenzt. Die Chancen dieser Täter auf ein gesellschaftlich akzeptiertes Leben sinken damit stark.
Als ich Euren Podcast hörte, erinnerte mich dieses Vorgehen der Justiz und Gesellschaft stark an das Ausgrenzen, das ihr im Podcast thematisiert. Lösen tut dieses Vorgehen die Probleme nicht, es verschärft sie in der Regel. Aber man hat ja was getan!
Und weiter: Das Verwaltungsgericht in Wien urteilt, dass Österreich eine Asylbewerberin nicht nach Ungarn abschieben darf, weil Ungarn für Flüchtlinge nicht mehr als sicher anzusehen ist. (Danke, Klemens)
Interessanter Nebenaspekt: Europäische Islamisten reisen viel schneller, sicherer und komfortabler nach Syrien, als die von Ihnen vertriebenen Syrer nach Europa …(Danke, Stefan)
Ist ja auch irgendwie einleuchtend. Dann hätte ja die amerikanische Destabilisierungspolitik möglicherweise nicht mehr funktioniert, und man hätte es nicht den Russen in die Schuhe schieben können. (Danke, Carsten)
wir haben hier zur Kenntnis genommen, dass Du moralische Bedenken hast bei dem, was wir so machen.Sie haben mir noch eine Mail der Kanzlei angehängt, aber die publiziere ich hier nicht, weil das ja auch eine Art von Doxxen wäre.Keine Sorge, die haben wir auch. Aus dem Grund haben wir die Veröffentlichungen von Rechercheergebnissen unserer Nutzer zu den im Blog genannten Personen auch wieder eingestellt. Uns ist aufgefallen, dass der Fokus ziemlich von unserem Projekt abdriftet, wenn wir uns zu sehr darauf einschießen, eine Hexenjagd auf Arbeitgeber zu veranstalten. Wir vermerken weiterhin den Arbeitgeber am Posting, wenn er im Profil des Users öffentlich ersichtlich ist, aber keine Rechercheergebnisse von unseren Lesern, die über x Umwege den Arbeitgeber erfahren haben. Das ist für uns ein Mittelweg mit dem wir leben können.
Zu den Falschmeldungen: Es gab mittlerweile tatsächlich Fälle, in denen danebengeschossen wurde. Das war z,.B. der Fall bei einer Arztpraxis, die von einem neuen Betreiber übernommen wurde und bei dem die Verfasserin des Hasspostings entgegen der Angaben in ihrem Profil gar nicht mehr beschäftigt war. Wir vermerken sowas dann, können aber im Zweifel die Veröffentlichung im Internet nicht wieder "einfangen".
Grundsätzlich sind Arbeitgeber aber sehr interessiert an unserem Blog. Wir hatten so bereits mehrere Anfragen größerer Konzerne, ob wir über eine Datenbasis verfügen, mit der wir automatisch deren Mitarbeiter abgleichen könnten. Haben wir abgelehnt, war uns zu heftig, zu bedenklich.
In Kontakt stehen wir auch z.B. mit einem großen Autobauer, dessen Konzernsicherheit uns darum gebeten hat, bei Auffälligkeiten eben einen Hinweis zu geben. Unternehmen scheinen also sehr wohl interessiert daran, keine Nazis bei sich zu beschäftigen.
Um zum eigentlichen Anlass dieser Mail zu kommen:
Mittlerweile finden sich Leute zusammen, die Facebook ans Leder wollen. Konkret versucht zur Zeit ein Anwalt, Facebook zur Löschung zu bewegen und bei Nichtreaktion Facebook entsprechend rechtlich zu belangen. Interessanter Ansatz und sicherlich ein Riesenerfolg für die PR der Kanzlei. Wir machen da allerdings trotz mehrerer Anfragen nicht mit.
Ich freue mich sehr, dass denen klar ist, in was für Fahrwassern sie sich bewegen, und dass sie da offensichtlich nicht nur zu reflektieren bereit sind, sondern sie erkennen auch, wenn sie Fehler machen, und korrigieren dann. Vielleicht kommen wir so am Ende doch zu einer für alle akzeptablen Lösung.
Ich habe ja mal Usenet-Postings archiviert auf meiner Webseite, vor vielen vielen Jahren. Nicht völlig willkürlich, sondern eine Art Best Of der dämlichsten Postings. Mit Ansage, übrigens. Wenn ihr hier Kram postet, dann müsst ihr damit rechnen, dass euch das in zehn Jahren eure Aussichten auf einen Job kaputtmacht. Es gab damals schon Dejanews, später hat Google deren Archiv gekauft und weiterbetrieben. Die Postings waren also eh schon alle archiviert. Und es handelte sich um Usenet-Postings, also öffentliche Äußerungen. Ich hatte daher wenig Unrechtsbewusstsein.
Jahre später (so 10 Jahre oder so) kam dann ein Typ an und kriegte wirklich keinen Job, weil die Personalabteilungen seinen Namen googelten und mein Archiv fanden, wo der sich mit Anlauf und wiederholt zur Kartoffel gemacht hatte. Und der flehte mich an, das wegzumachen. Ich habe dann mein ganzes Archiv weggemacht, also auch die Postings anderer Leute. Ich bin habe das aber bis heute noch nicht abschließend mit mir geklärt, ob das die richtige Entscheidung war oder nicht. Auf der einen Seite ist das ja das einzige Korrektiv, das man in Medien wie dem Usenet hat. Die Drohung, dass die Leute ihr Verhalten später bereuen könnten. Auf der anderen Seite weiß man ja im Usenet auch nicht, wer einem gegenüber sitzt. Ist das jetzt ein renitenter alter Sack, an Großrechnern sozialisiert, elitär bis zum Anschlag, ein Triebtäter, der sich im Recht wähnt? Oder ein pubertierender Jugendlicher in der Auflehnphase, der mit seinen Hormonen und Gefühlen gerade so überfordert ist, dass er aus Trotz Scheiße macht, obwohl ihm tief im Innern klar ist, dass er gerade Scheiße macht? Muss man da im Zweifelsfall für den Angeklagten entscheiden und die halt alle machen lassen und das aushalten? Ist keine einfache Frage.
Und spielt es in der materiellen Betrachtung der Frage eine Rolle, wenn ich so ein Archiv betreibe, ob die Arbeitgeber das von sich aus finden, oder ob ich denjenigen bei seinem Arbeitgeber anschwärze? Eigentlich nicht, oder?
Was ich sagen will: Das ist keine einfache Frage, und man darf sich das nicht zu einfach machen. Ich bin mir auch nicht 100% sicher, ob ich nicht vielleicht nur deswegen gegen diesen Tumblr war, weil ich innerlich nach Konsistenz mit meiner vorherigen Entscheidung strebe, mein Usenet-Archiv zu löschen.
bin ich eigentlich der Einzige, den die Frage umtreibt, ob das Schengener Informationssystem als Teil des Schengener Abkommens jetzt auch „temporär“ heruntergefahren wurde?In der Tat, die Frage stellt sich!
Maas fordert deutschsprachiges Zensurteam von FacebookGibt es schon längst. Erfreulicherweise erkennt das auch Heise und kommentiert diesen schönen Absatz, den ich mal komplett zitieren möchte:
Wenn Maas, statt sich als zuständiger Minister mit der Untätigkeit der Strafverfolgungsbehörden zu beschäftigen, von einem US-Unternehmen fordert, eine Zensur-Gruppe einzurichten und selber die Sheriff-Rolle zu übernehmen, ist das mehr als bedenklich. Auch die Forderung, Facebook solle enger mit deutschen Strafverfolgern kooperieren, ist absurd: Die Regeln hierfür sind klar definiert. Vielleicht finden die Facebook-Vertreter bis Montag noch Zeit, die entsprechenden Gesetzestexte zusammenzustellen und sie Herrn Maas vorzulegen.Treffer, versenkt! *Schulterklopf*, *handschüttel* :-)
But he said that China should fear confrontation online: "I guarantee you we will win if we have to."
Das ist bloß der geradezu unmenschlichen Zurückhaltung der Amerikaner zu verdanken, dass die Chinesen mit Stuxnet und Regin, dem Abhören der Klimakonferenz, der Uno und aller europäischer Internetkabel durchgekommen sind, ohne dass wir dem was entgegenzusetzen hatten!
Der Titel ist: Data is not an asset, it's a liability.
Die Argumentation geht, wie wir sie hier im Blog und in der deutschen Blogosphäre und bei Datenschutzdebatten schon häufiger hatten. Aber wie er es formuliert und auf den Punkt bringt, das gefällt mir außerordentlich.
Er zieht eine Analogie zu Code. Code wurde lange Jahre als "mehr Code ist besser" betrachtet. Man hat die Leute nach Codezeilen bezahlt. Wenn ein Mitarbeiter mehr Code schrieb, war man zufriedener mit ihm. Aber es stellt sich raus: Code ist kein Wert an sich, im Gegenteil! Mehr Code ist schlechter, weil er komplexer ist, weniger gut zu verstehen, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr Bugs hat. Daher sollte man mehr Code nicht auf der Guthaben- sondern auf der Verbindlichkeiten-Seite verbuchen.
Und genau so ist das mit Daten. Er sagt, man soll nicht alles sammeln, damit man später möglicherweise irgendwann irgendwelche Untersuchungen machen kann, an die man im Moment noch gar nicht denkt. Sondern man soll sich überlegen, was man sehen können will, und genau die Daten dafür erhebt man dann. Denn mehr Daten sind eben auch eher eine Verbindlichkeit als ein Guthaben. Je mehr Daten man erhebt, desto größer das Risiko, dass da welche drin sind, an denen Angreifer ein Interesse haben könnten, und freihacken und veröffentlichen. Und dann kommt dieser wunderschöne Satz hier:
Here’s a hard truth: regardless of the boilerplate in your privacy policy, none of your users have given informed consent to being tracked. Every tracker and beacon script on your web site increases the privacy cost they pay for transacting with you, chipping away at the trust in the relationship.
Amen! Dazu kommt, dass alte Daten normalerweise weitgehend wertlos sind. Klar kann man sich einreden, dass man damit eines Tages Trendanalysen machen möchte, oder vielleicht macht man die jetzt schon.Think this way for a while, and you notice a key factor: old data usually isn’t very interesting. You’ll be much more interested in what your users are doing right now than what they were doing a year ago. Sure, spotting trends in historical data might be cool, but in all likelihood it isn’t actionable. Today’s data is.
Recht hat er.Actionable insight is an asset. Data is a liability. And old data is a non-performing loan.
Das sollte man sich ausdrucken und bei Entscheidern und Big-Data-Fanatikern an die Wand hängen.Das Erschütternste für mich ist, dass diese Firma anscheinend irgendwelchen Hipster-Komponenten-Kram für Mobiltelefone baut, u.a. zum Werbung einblenden. Das rüttelt jetzt an meinem Weltbild, was für Leute Hipster-Software-Komponenten zum Werbeeinblenden für Mobiltelefone bauen. Dass von denen jemals jemand kommen würde, und einen Blogeintrag machen würde, dass Big Data Scheiße ist, damit habe ich nicht gerechnet.
Daran musste ich denken, als ich diese Meldung hier las, in der der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime ein paar Sprüche rauskloppt, die man bei einem Weißen als "Bedienen rassistischer Ressentiments" gebrandmarkt hätte. Er warnt vor Integrationsproblemen (AfD, ick hör dir trapsen) und warnt vor der Gefahr, dass es auch hierzulande zu Religionskriegen zwischen den Konfessionen kommen könnte.
"Jene, die meinen, hier in Deutschland ihre Konflikte auszutragen, die haben sofort ihr Recht, hier zu weilen in Deutschland, verwirkt. Die haben hier nichts zu suchen", sagte Mazyek im Bayerischen Rundfunk.Ist das so was ähnliches wie bei Chris Rock?
Vielleicht gibt es das ja auch bei Weißen. Vielleicht verachten Leute wie ich ja die Nazis unter uns Weißen mehr als die Flüchtlinge, die tatsächlich eine konkrete Bedrohung, Verletzungen und Schäden befürchten müssen. Die nehmen das vielleicht eher als "naja, ist halt so, irgendwas ist ja immer" hin? Ist man generell gegenüber dem wahren Kern von Ressentiments gegen die eigene Bevölkerungsgruppe empfindlicher als Außenstehende?
Bei Chris Rock tritt das Muster häufiger auf. Hier ist eine seiner bekanntesten Comedy-Routinen dazu. "Everything white people don't like about black people, black people really don't like about black people".
Können wir nicht einen Tausch machen? Wir nehmen die syrischen Flüchtlinge auf, dafür nimmt Syrien die GEZ-Mitarbeiter auf? Die könnten dann dort die ISIS wegekeln! Win-Win!
"Die Politik gab der englischen Polizei Erfolgsquoten für die Aufklärung von Autodiebstählen und Einbruchsdelikten vor, weil Untersuchungen gezeigt hatten, dass das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger vor allem durch diese Straftaten beeinträchtigt wurde – weshalb ein Rückgang in diesem Bereich dem Versprechen wirksamer Kriminalitätsbekämpfung besondere Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft verliehen hätte. Nicht zuletzt diese Vorgabe führte jedoch dazu, dass die Polizeibehörden in mehreren englischen Städten den organisierten sexuellen Missbrauch von Kindern ignorierten, da diese Verbrechen für ihre Leistungskennziffern nur eine untergeordnete Rolle spielten."Das schreibt der Soziologe Colin Crouch in seinem Buch "Die Bezifferte Welt". (Danke, Tobias)
Aber sei es drum. Wie sich rausstellt, hat #BlackLivesMatter "Walking Dead" entdeckt und sofort als mögliches Kritikziel erkannt. Denn — festhalten — die Zombie-Opfer in der Serie sind überproportional viele schwarze Männer, während die weißen, eh schon privilegierten Frauen alle überleben. Nein, wirklich!
Was sich erst wie eine Glosse liest, deckt dann aber doch einen wichtigen Punkt auf, der im Plot noch deutlich eklig-konservativer ist als der eh schon eklig-konservative Rest:
But while critics are trying to reverse-affirmative-action the body count (What do we want? More white zombies! When do we want them? Now!) they’re missing the real outrage — #BlackLivesMatter is helping cause the zombie apocalypse.As the show unfolds, outrage over police shootings is causing crowds to gather exactly where the zombies are, the crowds are refusing to disperse despite the fact that the entirety of human civilization hangs in the balance, and consequently they’re primed to be transformed from a spontaneous public uprising to a cannibalistic zombie herd in a matter of hours. It’s a clever plot device, one that explores how the public would actually react to mind-boggling video footage of an apparently harmless drug addict being shot over and over and over again simply because he was walking towards a police officer. But whether they mean to or not, police reform activists are causing the literal (literal!) end of the world.
Die Polizei schießt auf einen Zombie, und die doofen Aktivisten gegen Polizeibrutalität weigern sich, die Polizei ihre Arbeit machen zu lassen, formen eine Menschenmenge — und liefern damit das Epizentrum für die Zombieapokalypse. Hätten wir doch bloß die Polizei ihre Arbeit machen lassen, dann hätten wir jetzt keine Zombieapokalypse!1!!Übrigens, wenn euch Zombies nicht interessieren, dann ist der Artikel es trotzdem wert, denn er verlinkt dieses tolle Blog, das mit der Herde der Empörungstouristen auf Twitter und Tumblr mitläuft und ihr Herdenverhalten protokolliert. Der aktuelle Aufreger ist, dass Apple bei einer Produktvorstellung gezeigt hat, wie man ein Foto einer Frau nachbearbeitet, um sie lächeln zu lassen. (Danke, Mathias)
Ich frage mich gerade, ob an den Schilderungen aus US-Krimiserien was dran ist, dass verurteilte Kinderschänder im Gefängnis ihres Lebens nicht sicher sind, und damit rechnen müssen, überraschend tot aufgefunden zu werden. Weiß das jemand?
Update: Einkommende Mails bestätigen, dass es (in Deutschland und Österreich zumindest) schon mal dazu kommt, dass Kinderschänder verprügelt werden. Aber Todesfälle gab es wohl noch nicht.
Update: Hier widerspricht jemand:
Ich weiß von einem Fall in Münster, bei dem in der JVA ein Häftling von Mitinsassen ermordet wurde, weil er wegen Vergewaltigung einsaß. Ich habe das damals von Angehörigen erfahren und daraufhin versucht zu recherchieren, bin aber nicht fündig geworden. Scheinbar wird sowas von den jeweiligen JVAs nicht veröffentlicht, dementsprechend wird es auch nicht einfach sein, da richtige Zahlen zu bekommen.
Je nach Region ist man auch in Deutschland als Vergewaltiger/Kinderschänder nicht sicher.
Wenn man sich mal zum Beispiel hier im schönen Münsterland umschaut, hier wären nach eigener Aussage 90% der Männer sofort zu Gewaltanwendung bereit, sollte sowas in ihrem Umkreis vorkommen.
So sehr ich mich freue, wenn jemand der Politik den Geldhahn zudreht, und insbesondere den fiesen Rechten, so sehr frage ich mich, wo das hinführen soll? Werden dann als nächstes die Konten von Antisemiten zugemacht? Oder wie wäre es mit Kinderschändern? Oder mit Vergewaltigern! Je abartiger der Vorwurf, desto weniger Nachweis scheint nötig, und desto weniger, so fürchte ich, werden Banken auf Beweisen bestehen, bevor sie Konten zumachen. Was ist mit Homophobie? Reicht das dann auch? Transphobie? Was ist mit Leuten, die mit jemandem zusammengearbeitet haben, gegen den entsprechende Vorwürfe bestehen?
Ich fühle mich bei sowas an die Zustände in den USA erinnert, wo es in diversen Bundesländern und Kommunen Regelungen gibt, dass Sexualstraftäter sich nicht näher als 300 Meter oder sowas an Schulen und Wohnstätten von Kindern annähern dürfen. Sexualstraftäter ist man übrigens auch, wenn man nachts besoffen beim an den Baum pinkeln erwischt wird. Und die Leute müssen dann irgendwo abseits der Gesellschaft auf Campingplätzen hausen und sich ihre Lebensmittel liefern lassen, weil sie sonst gegen die Regeln verstoßen würden, denn das Netz an Spielplätzen, Schulen und Kindergärten und so weiter ist dichter als man denken würde.
Aus meiner Sicht hat solche Ausgrenzung noch nie bei irgendwas geholfen, im Gegenteil ist das der Grund, wieso die Nazis so in ihre Parallelwelten abgedriftet sind, und wieso man argumentativ an die nicht mehr rankommt. Wenn man Leute lange genug abkanzelt und wegdrückt, dann kriegt man nicht nur keine Resozialisierung mehr hin, man verliert auch jeden Überblick darüber, wie viele es davon gibt, wie radikal die sind, und man kennt auch die potentiellen Nachwuchs nicht und kann ihn gezielt gegen menschenverachtendes Gedankengut immunisieren. Eines der stärksten Druckmittel für gutes Benehmen ist "wenn du dazugehören willst, dann musst du dich soundso verhalten". Das gibt man auch aus der Hand, wenn man den Leuten sagt, dass sie nicht dazugehören dürfen, weil sie Nazis sind.
Ich halte das alles für sehr gefährlich und finde, dass sich der Umgang der Deutschen mit den Nazis mal normalisieren muss. Mit Leugnen des Problems kommen wir nicht weiter, und ausgrenzen führt zuverlässig zu den ganzen "großen Überraschungen" in Hoyerswerda, Heidenau und co. Ich befürchte auch, dass man durch Verbote die Sache nur attraktiver macht. Mein Problem ist nicht mit dem Logo sondern mit dem, der das Logo überzeugt herumträgt.
Wahrscheinlich ist meine Vorstellung naiv, dass man Hardcore-Nazis umstimmen kann. Aber so wie wir es jetzt machen funktioniert es ja offensichtlich auch nicht.
Update: Devisenstellen waren das Instrument der Nazis, um den Juden ihr Geld abzunehmen. Konten durften sie aber immer noch haben. Nur nicht mehr beliebig abheben.
"Sie waren mit Lastwagen gekommen und hatten unsere Sicherheitsleute und die wenigen Polizisten an der Einfahrt überwunden. Dann versammelten sie sich im Hof, riefen 'Allahu akbar' und versuchten, die Eingangstür mit Knüppeln, Tritten und Steinen einzuschmeißen. Erst nach 25 Minuten kam die Polizei. Wir hatten Angst um unser Leben."25 Minuten erscheint bei einem Hilferuf in der Innenstadt der
Seine Hauptkritik aber galt Recep Tayyip Erdogan: "Wenn der Staatspräsident in seiner heutigen Rede den Angriff verurteilt hätte, hätten sich die Angreifer nicht dazu ermutigt gefühlt, ein zweites Mal zu kommen." Auch sonst habe niemand aus der AKP-Regierung die erste Attacke verurteilt.Das muss man sich mal vorstellen! Ein blutrünstiger Mob greift ein Presseorgan an und kein einziger Politiker der Regierungspartei verurteilt das öffentlich?!
Die Erklärung wird euch jetzt möglicherweise irritieren, denn:
Man könnte hinzufügen: Wie auch? Schließlich war die Menge am Sonntag von Abdurrahim Boynukalin, einem Abgeordneten der AKP und Vorsitzenden des AKP-Jugendverbandes, angeführt worden.In der Türkei hat also, mal auf unsere Erfahrungswerte übertragen, die Junge Union mit Mistgabeln das taz-Gebäude angegriffen. Und die Merkel und ihre Speichellecker haben geschwiegen.
Tja, und das war nur der Anfang. Außerdem gab es auch zwei schwere Anschläge der PKK mit 30 toten Soldaten und Polizisten, und zu mehreren spontanen Demonstrationen und gewalttätigen Übergriffen auf das Parteibüros … nein, nicht der PKK. Der pro-kurdischen linken Demokratiepartei der Völker HDP. Ja super!
Übrigens, der in meinen Augen perfideste Teil daran:
Abgesehen von dem Brandstifter in Ankara wurde niemand festgenommen, auch nicht vor dem "Hürriyet"-Gebäude.Für mich klingt das schon fast wie Schilderungen der Pogrome aus der Nazizeit, wenn der Staat aufhört, Straftaten gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu verfolgen. Au weia.
Haben Sie eine Homepage? Für Ihre Familie vielleicht? Eine private Mailadresse? Was zahlen Sie für die Homepage? Marktpreis sind so 2€ pro Monat.Da hat mich der gerechte Zorn ein bisschen übermannt, aber vielleicht nimmt sich das ja der eine oder andere Journalist zu Herzen, der auch gerade überlegt hat, ob er nicht Facebooks laxe Löschpolitik anpranger soll. Den Namen des anfragenden Presseorgans habe ich mal rauszensiert, das spielt ja keine Rolle an der Stelle.Wollen Sie ernsthaft in einer Welt leben, in der es in den Ermessensspielraum des Billighosters fällt, ob ein beanstandeter Inhalt gelöscht gehört oder nicht?
Wenn der pro Monat 2€ von Ihnen nimmt, und die Zeit des Sachbearbeiters für das Lesen der Beschwerde schon mehr als das kostet, dann können Sie sich ja ausmalen, wieviel Zeit die sich für die Entscheidung nehmen werden! Bei Facebook zahlen Sie gar nichts, da sieht die Gleichung noch schlechter für Sie aus.
Der Hoster wird dann einfach immer alles löschen. Sie als Kunden zu verlieren kostet den weniger als Beschwerde-Emails zu bearbeiten.
Diese deutsche Blockwarttum, immer andere Leute verpfeifen zu müssen, eine Meldefunktion zu fordern, und dann indigniert Facebook anzuprangern, wenn sie nicht sofort springen, das finde ich absolut widerlich. Orwell würde sich im Grabe umdrehen. Mit Aufklärung und westlichen Werten hat das jedenfalls nichts zu tun.
In einer pluralistischen Gesellschaft muss man anderslautende Positionen aushalten können. Anderslautende Positionen sind wichtig für den Diskurs, ohne sie kann es nie Fortschritt geben.
Wenn jemand online tatsächlich gegen Gesetze verstößt, dann haben wir dafür Behörden. Dann gehen Sie zur Polizei, die veranlasst dann bei Facebook eine Löschung. Beziehungsweise will man natürlich eigentlich, dass da auch noch ein Richter urteilt. Damit zu löschende Inhalte ein faires Verfahren kriegen. Und wenn etwas gelöscht wird, weil es gegen die Gesetze verstoßen hat, dann will man es nicht bloß löschen, sondern der Poster soll dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
So funktioniert ein Rechtsstaat.
Was Sie da fordern, dass Facebook einfach auf Zuruf irgendwelche Inhalte löschen soll, das ist Lynchjustiz. Schlimmer noch: Lynchjustiz ohne tatsächliche Nachteile für den Poster. Der postet das dann einfach gleich nochmal. Das macht Ihnen Arbeit, das macht Facebook Arbeit, das macht allen Ärger, das kostet Plattenplatz und Bandbreite, und zur Rechenschaft gezogen wird am Ende niemand.
Und wofür? Damit Sie sich besser fühlen! Das ist wie Mülltrennung!
Und hier kommen wir auch schon zum größten Problem: Sie wollen ja nicht bloß illegale Inhalte gelöscht haben. Sie wollen ja auch Inhalte weg haben, weil sie anstößig sind! Die Schranken für Volksverhetzung sind nämlich gar nicht so niedrig, wie man denken würde.
Und wie rückständig das ist, wenn jemand sich anmaßt, für andere zu entscheiden, welches Material anstößig ist und welches nicht, das sieht man ja auch sehr gut bei Facebook, wenn Bilder von stillenden Müttern gelöscht werden.
Und jetzt kommen wir mal zur moralischen Dimension. Nur weil es Gesetze gibt, heißt das ja noch nicht, dass die Gesetze auch gut sind! In China beispielsweise werden Bilder von Uiguren-Protesten unterdrückt. Und natürlich haben die Gesetze, die das decken. Aber wenn Facebook sich in China an die Gesetze hält und solche Bilder löscht, wie beurteilen Sie das dann? Ist das dann legitim? In Ordnung?
Bevor Sie also mal wieder […] den Lynchmob anstacheln, verwerfliche Inhalte zu melden, damit sie gelöscht werden, sollten Sie sich vielleicht mal fragen, ob wir heute Homosexualität oder Frauenwahlrecht als etwas Normales sehen würden, wenn wir in der Vergangenheit strikt nach Ihren heutigen Forderungen anstößige Inhalte immer sofort entfernt hätten. Hätte es die sexuelle Revolution gegeben? Wäre Abtreibung legal? Würden wir nicht eher immer noch Menschen wegen Blasphemie in den Knast werfen?
Und Sie können mir ja auch mal erklären, wie es zu einer politischen Debatte kommen soll, wenn man die Extrema des Spektrums direkt ausnimmt. Ist Ihr Menschenbild so negativ, dass Sie den Leuten nicht zutrauen, einen Kompromiss in der Mitte zu finden?
Kurz gesagt: Sie sollten sich was schämen. Sie machen da statt Journalismus Katastrophen-Tourismus, konstruieren Empörung und Blutspritzen und nehmen sich bei keinem Thema die Zeit, um zu mehr als Empörung zu kommen in ihren Beiträgen. Und dann wundern Sie sich, wenn die Leute die Medien nicht mehr ernst nehmen.
Was Sie da tun, ist mit der Bild-Zeitung auf deren Niveau konkurrieren zu wollen. Und die Tragik ist: Sie werden damit scheitern, denn die Bild-Zeitung hat mehr Erfahrung beim Schlammsuhlen.
Noch können Sie einlenken und was aus Ihrem Leben machen!
Zuvor hatten die USA Griechenland aufgefordert, den Russen keine Überflugerlaubnis zu erteilen. Die Russen fliegen jetzt halt über den Iran.
Wie kommen die Amis eigentlich dazu, den Griechen und Bulgaren sagen zu wollen, wen die über ihr Land fliegen lassen? Und wie kommen die Griechen und Bulgaren dazu, sich das von den USA sagen zu lassen?
Übrigens: Die Nachdenkseiten über die Lage in Syrien. (Danke, Frank)
Das Argument haben wir wahrscheinlich alle schon mal gehört, aber wie er da den Gedanken entwickelt, gegen gesellschaftliche und moralische Normen zu verstoßen sei nicht nur etwas, das wir genervt dulden sollten, sondern es sei unser aller Pflicht, das gefällt mir.
Er ist übrigens nur ein Redebeitrag von sechs zu dem Thema, die anderen sind auch auf Youtube unter dem selben Account. Und die solltet ihr natürlich auch gucken.
Update: Gibt es auch als Playlist.
Update: Einkommende Mail dazu:
Auch im deutschsprachigen Raum haben wir eine aktive Debattierszene, wo junge Menschen interessante Argumente entwickeln und sie rhetorisch formulieren. Vielleicht würde es deine Leser ja interessieren oder es könnte für dich auch eine interessante Anregung sein solltest du mal in der Nähe eines solchen Debattierturniers sein.
Hier zum Beispiel ein Video der letzten deutschsprachigen Debattiermeisterschaft (DDM) in Münster 2015: https://www.youtube.com/watch?v=_VjLjX66T_Q.
Thema: Sollen Großveranstaltungen in solchen Fällen nicht mehr verboten werden, wenn die TeilnehmerInnen vor Beginn über die Bedrohung informiert werden?
Vielen Dank an den Einsender für den Hinweis!
Bei der Gelegenheit frage ich mich gerade, ob ich nicht mit der Vorbis-Version aufhören kann. Die Browser, die Vorbis können, können inzwischen auch alle Opus. Ich vermute mal, dass der Hauptgrund, wieso noch Leute Vorbis ziehen, ist, dass sie das Vorbis-RSS abonniert haben.
Da würde es wahrscheinlich mehr Sinn machen, statt Vorbis ein AAC zu veröffentlichen, für die Gammelbrowser von Apple und Microsoft. Ist bei gleicher Soundqualität kleiner als MP3, und wer Gammelbrowser von Apple oder Microsoft verwendet, der scheißt eh auf Softwarepatente, Freihandelsabkommen, Umweltschutz, Klimawandel und Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau. Und vielleicht würde das die Peak-Bandbreiten-Situation etwas entschärfen, wenn wir da noch ein ranziges, nach Softwarepatenten stinkendes AAC für die Sandler-User der Gammel-Browser hintun. Die würden schlechte Soundqualität wahrscheinlich eh nicht erkennen. Da könnte man wahrscheinlich auch direkt WMA nehmen oder so.
Hey und um das mal so richtig schmerzen zu lassen, könnten wir das ja mit dem furchtbaren Apple-Encoder erzeugen!
Wer keinen Bock mehr auf öffentliche Geringschätzung hat, ist herzlich eingeladen, auf eine ordentliche Abspielplattform mit Opus zu wechseln :-)
Und überhaupt. Der BND hat aus seinen Fehlern gelernt. Und jetzt prüft er. Vertraut uns, wir wissen, was wir tun!
Die Vorwürfe sind, SAP habe "geistiges Eigentum" ihrer Konkurrenten verletzt. Nun ist Hana aber Pionier bei In-Memory-Datenbanken. Das ist jetzt also, als würde Ford Tesla vorwerfen, ihre guten Ideen zu Elektroautos geklaut zu haben. Und diese Vorwürfe sind überhaupt nur relevant, weil SAP und Oracle sich jahrelang bekämpft haben und am Ende SAP zahlen musste. Ohne da die Details zu kennen, würde es mich wundern, wenn ein großer Konzern mit derartig vielen Mitarbeitern bei seinem Kernprodukt anderer Leute Ideen klaut. Im Gegenteil habe ich in großen Konzernen eher erstickende Bürokratie in den Entwicklungsabteilungen erlebt, die das Ziel hat, Entwickler weiträumig von Dingen fernzuhalten, die man später als "der hat da geklaut" interpretieren könnte.
Nun, dann Guckt mal nach Jordanien.
Anderthalb Millionen Flüchtlinge in einem Land mit rund sechs Millionen Einwohnern – für Deutschland würde das im Verhältnis die Aufnahme von zwanzig Millionen Flüchtlingen bedeuten. Und Jordanien ist ein ressourcenarmes Entwicklungsland; das Pro-Kopf-Einkommen beträgt nur ein Viertel des deutschen.Dass es hier nicht zu Ausschreitungen oder wenigstens Protesten kommt, grenzt an ein Wunder.
Da muss man sich ja langsam fragen, wieviel Rückenwind dieser Art AMD eigentlich noch braucht, bevor da mal was konkurrenzfähiges rauskommt.
Wie sieht denn Linkspopulismus aus, war meine Frage. Antwort: Na den Leuten sagen, sie sollen ihre Wut nicht an den anderen kleinen Leuten haben, die auch nichts bzw noch weniger haben, sondern an den Banken, die daran Schuld sind, dass es uns allen heute so schlecht geht.
Das gute an dieser These ist, dass sie einen Handlungsvorschlag macht. Den könnten wir jetzt umsetzen und dann gucken, ob es besser wird.
Nun sind Cyberangriffe im Allgemeinen nicht attribuierbar und jeder, der es trotzdem tut, verspielt jedwede Glaubwürdigkeit. Insofern ist das jetzt ein wichtiger Präzedenzfall, denn wenn die Amis damit durchkommen, dann kann in Zukunft jeder gegen jeden Sanktionen verhängen mit ebenso dünnen Begründungen.
Wie immer bei diesen ganzen Privatsphäre-aufgeben-für-die-Sicherheit-Geschichten opfern wir Menschenwürde und Privatsphäre und kriegen als Gegenleistung nichts. Und müssen am Ende noch über die Steuern den überflüssigen Bullshit bezahlen.
Update: Ein Kumpel fragt mich gerade, wieso ich mir "Nun ist auch noch Egon Bahr umgefallen" verkniffen habe. Oh snap! Darauf war ich gar nicht gekommen :)
Außerdem ist OpenSSH 7.0 rausgekommen und das sieht wie ein eher wichtiges Update aus. Es fixt unter anderem den kürzlich bekannt gewordenen Bug, über den ein Angreifer sehr viele Passwörter in Serie ausprobieren konnte.
- Deliberate intimidation
- Stalking or following
- Sustained disruption of discussion
- Continued one-on-one communication after requests to cease
- Publication of non-harassing private communication
Das sind alles Dinge, die ich aus meiner persönlichen Erfahrung her nur von Social Justice Warriors kenne. Beim Arbeitgeber anschwärzen? SJW-Goldstandard. Leute stalken und sich auf Twitter über ihre aktuellen "Verfehlungen" das Maul zerreißen? SJW-Goldstandard. Fette Debatten-Threads in Foren aufmachen, mit Rassismus- und Sexismus- oder Privilegien-Vorwürfen ganze Communities zerstören? SJW-Goldstandard! Zu Continued one-on-one communication muss ich nichts sagen, das könnt ihr euch ja selber vorstellen, wie meine Mailbox an manchen Tagen so aussieht. Und Publication of non-harassing private communication ist die Höhe an Doppelmoral. Veröffentlichen ist verboten, außer eine Seite hält es unilateral für harrassing? Ja nee, klar. Dass die überhaupt die Stirn haben, so eine "wenn du es machst, ist es verboten, wenn ich es mache, ist es Selbstverteidigung!1!!"-Scheiße in ihren Code zu schreiben!Aber das war ja nur der erste Teil. Der zweite Teil besteht ausschließlich aus Ausnahmeregelungen für SJW-Verhalten. Harrassment ist böse, wenn DIE es mit UNS machen, aber andersherum ist es OK. Sexismus kann immer nur von Männer ausgehen. Ich zitiere das mal in Gänze, weil ich annehmen muss, dass da bald die Eltern nach Hause kommen und das wegmachen.
Our open source community prioritizes marginalized people’s safety over privileged people’s comfort. We will not act on complaints regarding:- ‘Reverse’ -isms, including ‘reverse racism,’ ‘reverse sexism,’ and ‘cisphobia’
- Reasonable communication of boundaries, such as “leave me alone,” “go away,” or “I’m not discussing this with you”
- Refusal to explain or debate social justice concepts
- Communicating in a ‘tone’ you don’t find congenial
- Criticizing racist, sexist, cissexist, or otherwise oppressive behavior or assumptions
Der letzte Punkt wirkt irgendwie so, als hätte der eigentlich in die obere Liste gehört. Ist wohl jemand beim Editieren verrutscht, als der Schaum vor dem Mund das Augenlicht beeinträchtigt hat.Oh, und liebe SJWs: Go away. I'm not discussing this with you.
Es hatte offenbar sogar ernsthafte Überlegungen gegeben, die Telefonverbindungsdaten der Neu-Ulmer Zeitung, die exklusiv über den Fall des geschassten Museumschefs berichtet hatte, zu überprüfen in der Hoffnung, dass sich dabei der Informant ermitteln lässt.Denn dir Vorratsdatenspeicherung, die brauchen wir nur für SCHLIMMSTE KRIMINALFÄLLE, die würden wir niemals für belanglosen Scheiß missbrauchen! (Danke, Oliver)
China wünscht sich übrigens auch, dass das dem Freihandel hilft. Weil es das im Moment nicht tut. Es hat genau genommen so gut wie nichts mit Freihandel zu tun.
Die Jüngeren unter meinen Lesern werden schockiert sein, dass der Spiegel mal wegen Landesverrats verfolgt wurde. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Erinnert sich noch jemand, wann die das letzte Mal wirklich regierungskritisch berichtet haben? Also unter Inkaufnahme eines Risikos für sich selbst? Wie es heute Netzpolitik.org macht?
Ich auch nicht.
Aber man würde ja denken, dass die sich jetzt wenigstens ordentlich solidarisieren würden. Aus historischen Gründen. Hier ist, was die bisher geschrieben haben. Ich sehe da keine Solidarisierung. Nur Herunterspielversuche der Tragweite dessen, was da gerade passiert.
Ach naja, wird ja bestimmt gleich wieder eingestellt, wenn der Gutachter sagt, das war gar keine Staatsgeheimnisse!1!!
Ja super, liebe Spiegel-Redaktion! Stellt euch mal vor, wie ihr euch damals bei der Spiegel-Affäre gefühlt hättet, wenn das andere Presseorgane so gesagt hätten. Stattdessen hat sich damals praktisch das ganze Land hinter den Spiegel gestellt. Angesichts dieser schwachen Nummer jetzt wird das hoffentlich der eine oder andere bereuen.
Übrigens war damals die Verräterpartei noch auf Seiten des freien Journalismus. Wie sich die Zeiten ändern.
Ich habe den Abschnitt mal extrahiert.
In diesem Interview-Ausschnitt erklärt Ex-NSA-Boss Hayden, wie die Welt der Geheimdienste funktioniert.
In der Spionage ist das akzeptierte internationale Praxis. Wenn du mir meine Geheimnisse stiehlst, ist das eine Schande für mich, nicht für dich.Mit anderen Worten: Was seid ihr Deppen auch so blöde und lasst uns damit durchkommen! Euer Vollpfosten-Geheimdienst hilft uns ja noch dabei! Auf Kosten eurer Steuerzahler! (Danke, Simon)
Update: Wie gründlich? So gründlich. Heilige Scheiße! (Danke, Christian)
Aber ja, mir wäre es viel lieber, wenn wir jetzt ein paar schöne neue Folgen vorzuweisen hätten. Wir arbeiten dran. Seufz.
Die erste Folge war übrigens über Griechenland und den Weltwährungsfonds. Da hatten wir ja den Finger von Anfang an in der richtigen Wunde.
Die Türkei ist da ein bisschen in einer kniffligen Lage, weil sie auf der einen Seite Nato-Mitglied ist, auf der anderen Seite hört man seit Längerem von LKW-Convoys aus der Türkei mit Waffen an Bord in Richtung Syrien, und zwar nicht zu den Kurden in der Gegend, die ja eigentlich auf Seite der Nato sind in diesem Krieg. Wenn also an diesen Geschichten mit den Waffenlieferungen an die Terroristen in Syrien was dran ist, könnte dieser Anschlag möglicherweise der Auslöser dafür sein, dass die Türkei damit aufhört. Auf der anderen Seite müsste man sich dann fragen, wieso die Terroristen denn überhaupt so einen Anschlag gegen die Türkei machen würden. Ist alles verworren. Vielleicht war das ja auch ein False Flag-Anschlag?
Update: Erhellender Mailkommentar dazu:
Dazu ein kleiner Hinweis: bei dem Camp, auf das der Anschlag verübt wurde, handelt es sich um ein Solidaritäts-Camp der Jugendorganisation SGDF (Föderation Sozialistischer Jugendvereine). Dabei sollte der Wiederaufbau von Kobane unterstützt werden. Damit ist also klar, dass der türkische Staat auf keinen Fall Ziel dieses Anschlags gewesen sein kann. Suruc ist auch eine mehrheitlich von Kurden bewohnte Stadt. Ich denke, dass man davon ausgehen kann, dass die türkische Regierung mindestens weggeschaut, wenn nicht sogar etwas damit zu tun hat, da die Türkei sicher nicht auf Seite der Kurden steht.
Hier noch eine Meldung der YXK dazu:
http://yxkonline.com/index.php/2-uncategorised/596-stehe-zu-pirsus-stehe-zu-kobane-stehe-zu-rojava-aufruf-der-yxk-zu-protesten-flyer-zum-verteilen
Update: Die Junge Welt hat noch mehr Details.
Gut, ist ja auch irgendwie einleuchtend. Wenn jemand so weit oben auf der sozialen Rangliste steht, dass er nicht zu befürchten hat, wieso sollte der dann seine Zeit damit verplempern, anderen Leuten das Leben schwer zu machen? Ergibt keinen Sinn. Die Superreichen sind ja auch viel zu beschäftigt damit, ihr Geld auszugeben und anzulegen, als sich um andere Dinge zu kümmern. Dafür bezahlen die dann die Politik, sich darum zu kümmern, dass die Armen arm bleiben. Das hat auch den Vorteil, dass die Mittelschicht Angst vor dem Abstieg behält und dann keine Zeit hat, den Reichen ihren Platz streitig zu machen.
Update: Mail-Antwort:
Die Antwort auf …
"Es wäre mal interessant, ob auch hinter Antisemitismus dieses Muster steckt."
… ist simpel: Ja. "Simpel", weil es ein grundsätzliches pschologisches Muster ist, nach dem alle Menschen ticken. Das Aufbauen und Aufrechterhalten von Selbstwert geschieht ganz selbstverständlich über die Identität zu einer Gruppe, der ein gewisser Wert beigemessen wird. Dieser Wert wird natürlich durch soziale Vergleiche gesetzt. (Zu tun hat es auch mit dem grundsätzlichen Funktionieren des menschlichen Hirns, das in Kategorien denkt bzw. denken muss, will es vor lauter Informationsflut nicht handlungsunfähig werden.) Ich kann mich natürlich bemühen, meinen Selbstwert ohne Vergleiche hoch zu halten oder zu erhöhen, so im Sinne von Affirmationen. Aber viel leichter und im Alltag auch ganz unbewusst geschieht das durch soziale Vergleiche. Es reicht durch die Stadt zu gehen und im Augenwinkel viele Obdachlose mitzubekommen, ohne am Ende des Tages wirklich zu wissen, warum man sich, abends in der Wohnung angekommen, tendenziell ziemlich zufrieden fühlt. Wenn du aber dennoch unzufrieden bist, dir deine Eigengruppe nicht genügend Selbstwert liefert, weil du beispielsweise als Hartz IV-Bezieherin Anfeindungen in der Gesellschaft ausgesetzt bist, dann beginnst du viel leichter, Obdachlose ganz bewusst abzuwerten ("Faul? Von wegen, ich organisiere mir hier meine eigene Wohnung, halte die in Schuss und liege nicht faul unter der Brücke"), um dich selbst aufzuwerten.Simpel erklärt mit wesentlicher Quellenangabe für die Theorie zu diesem Mechanismus:
http://www.simplypsychology.org/social-identity-theory.htmlNatürlich ist das nur ein Mechanismus von vielen, die zu gruppenbezogenen Abwertungen beitragen. Zustimmung zu natürlichen Hierarchien spielt z. B. eine Rolle. Das wird besonders beim Item "Die Weißen sind zu Recht führend in der Welt" deutlich, das gerne beim Abfragen von Rassismus benutzt wird. Aber das ist ja auch wieder eng mit dem Eigengruppe-aufwerten-Fremdgruppe-abwerten-Mechanismus verwandt: Weiße vs. Nicht-Weiße.
Das Institut für Konflikt und Gewaltforschung in Bielefeld spricht von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit:
https://www.uni-bielefeld.de/ikg/projekte/GMF/WasIstGMF.html
An den Korrelationen zwischen den verschiedenen Abwertungsarten sieht man gut, dass *alle* diese Abwertungen ein gemeinsames Muster haben, zu dem gewiss auch das rechnen kann, was du in einem Blogpost ansprichst. Und es findet sich dann nicht nur bei Antisemitismus, sondern auch bei Islamfeindlichkeit und anderen Abwertungen: Wer eine Gruppe abwertet, der tendiert eher dazu, auch andere Gruppen abzuwerten, einige eher als andere, aber grundsätzlich steckt da was in dem Menschen, eine Ideologie, ein Denken, ein psychologischer Mechanismus, etwas, das unabhängig von konkreten Gruppen ist. Bei passender Gelegenheit würden wohl auch Marsmännchen abgewertet werden, nur um sich selbst einen Selbstwertsboost zu verschaffen.
Dabei legte die Politikerin eine der schwersten Fragen, mit denen sich unsere Gesellschaft derzeit zu beschäftigen hat, differenziert und plausibel dar und formulierte das Dilemma, eine Willkommenskultur etablieren zu wollen bei gleichzeitiger Notwendigkeit, manche Asylbewerber wegschicken zu müssen. Integration in diesem Land bedeute eben mehr, als die Menschen in Flüchtlingslagern zusammenzupferchen wie jenem in Libanon, dem Reems Familie entflohen ist.
Ich werde ja gerne gefragt "war das einer deiner Medienkompetenztrainings-Beiträge". Die Antwort ist: Ja. Alle meine Beiträge dienen der Medienkompetenzsteigerung. :-) (Danke, Stefan)
Bei Logdaten ist das für den Fuß, denn der Index würde einem sagen: Dieses Wort kommt in allen Logs des Webservers vor. Ja super. Da bin ich dann so weit wie vorher und muss die alle der Reihe nach durchsuchen.
Oder man könnte "Dokument" umdeuten, und zum Beispiel sagen: Alle 15 Minuten Weblog sind ein Dokument.
Aber man will ja auch andere Arten von Anfragen stellen können bei Logdaten. Man will ja sowas fragen können wie: Welche IPs haben in den letzten Stunden mehr als doppelt so häufig wie der Median zugegriffen?
Oder, bei Maillogs: Welche IP, die wir sonst selten sehen, versucht das Absetzen von mehr als 2 Mails in einer Minute.
Für diese Anfragen von Logs reicht ein Volltextindex nicht.
Und eigentlich wil man diese Art von Anfragen auch nicht ad hoc auf den Corpus anwenden, sondern man will sie auf einen vorbeifließenden Stream ansetzen, und dann einen Trigger auslösen können.
Nun kann man da auf mehrere Arten rangehen. Ich überlege gerade, ob man das nicht weniger schlimm machen kann, wenn man die Daten später durchsuchen will. Also man läuft immer noch komplett durch (ich vermute, dass das für einige ad-hoc-Anfragen gar nicht anders gehen wird), aber man reduziert den Aufwand, den man treiben muss. Ich dachte mir das so, dass man aus den rohen Logdaten die Felder extrahiert, d.h. die Logdaten in einen pro Logzeilentyp konstanten Format-String (wie bei printf/strftime) und die Datenfelder zerlegt. Und dann speichert man den Stream binär ab, die Format-Strings jeweils nur als Referenz auf ein Dictionary, und die Inhalte der Felder aus den Daten herausgeparsed. Dann muss man statt 127.0.0.1 nur vier Bytes abspeichern. Pro Logzeile legt man dann eine Referenz auf den Format-String ab (ich nenne das mal Template), dann das Offset zur nächsten Zeile, und dann binär kodiert die ganzen Werte. Die Idee wäre, dass man dann beim Suchen weiß, an welchem Template man interessiert ist, und die anderen schnell überspringen kann.
Konzeptionell versuche ich also ein Komprimierungsverfahren zu basteln, das ein Matching ohne vollständige Rekonstruktion der Quelldaten erlaubt. Oder zumindest ein fail fast beim Matching.
Was ich an der Stelle unbedingt vermeiden möchte sind irgendwelche Sammlungen von regulären Ausdrücken. Das Parsing muss automatisiert funktionieren.
Der erste Schritt dabei wäre, dass man erstmal typische Felder erkennt. Ich habe da mal eine Heuristik gehackt, die erkennt schonmal IP-Adressen, Timestamps in einigen üblichen Formaten, Hostnamen, Dateinamen, Pfadnamen, URLs, Email-Adressen. Das Problem ist halt, dass man Hostnamen und Dateinamen nicht wirklich erkennen und auseinanderhalten kann. Möglicherweise braucht es diese Aufteilung ja auch gar nicht und ich könnte auch einfach sagen: Das ist ein String-Feld.
Nehmen wir mal diese Logzeile hier:
Jul 17 12:34:56 ptrace sshd[2342]: Accepted publickey for usereins from 1.2.3.4 port 59932 ssh2: ED25519 00:11:22:33:44:55:66:77:88:99:aa:bb:cc:dd:ee:ffDaraus macht mein Tool sowas wie
%t %h %P[%i]: Accepted publickey for usereins from %4 port %i ssh2: ED25519 00:11:22:33:44:55:66:77:88:99:aa:bb:cc:dd:ee:ffDen Hex-String könnte mein Tool auch erkennen, tut es aber im Moment noch nicht. Aber das größere Problem ist, wenn ich zwei solcher Zeilen habe, eine mit usereins und eine mit userzwei, wie führe ich die Templates zusammen und mache aus usereins/userzwei ein %s?
Klassische Verfahren für sowas sind Edit-Distance/Levenshtein oder sowas, aber das muss doch auch irgendwie geschickter gehen. Und ich bräuchte das auf Wörtern, nicht auf Zeichen. Bonusproblem: Mit Feldern klarkommen, die Leerzeichen beinhalten dürfen.
Daran knabbere ich gerade herum.
Spannenderweise findet man für dieses Problem auf Anhieb wenig Kram, weil alles mit Template im Namen in die andere Richtung geht, aus Rohdaten und einem Template den String zu rekonstruieren. Was ich ja trivial genug finde, dass mir nicht klar ist, wieso sich so viele Leute damit beschäftigen. Aber gut.
Vielleicht fehlt mir auch einfach der richtige Suchbegriff?
Update: A-Ha! Der erste sachdienliche Hinweis geht ein. Ein verwandtes Problem ist das Longest common subsequence problem.
Update: Von Microsoft Research gibt es ein Paper, das genau die Fragestellung zu behandeln scheint. Die arbeiten da mit endlichen Automaten.
Update: Und hier ist noch ein Paper von einem Haufen MIT-Leuten. Das scheint mir aber inhaltlich nicht weiterzuhelfen.
Update: Ein verwandtes Problem aus der Bioinformatik ist das Sequenzalignment.
Die Angehörigen des SEK sollen nach dem Auslösen der Granaten zunächst in eine falsche Wohnung gestürmt sein. Zuvor sollen sie mit einem Rammbock die Wohnungstür aufgebrochen und zusätzlich noch zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert haben. Den Mieter der Wohnung sollen die Polizisten zu Boden geworfen und mit Kabelbindern gefesselt haben.Die Rede ist von "Irritationsgranaten", also ich nehme an Blendgranaten? Jedenfalls keine Handgranaten :)
Nach einer Weile haben die Cops dann gemerkt, dass das gar nicht der Gesuchte ist, der da auf dem Boden liegt, haben seine Fesseln durchschnitten und sind kommentarlos gegangen, also auch ohne Entschuldigung. Dann haben sie die richtige Wohnung gestürmt. Und jetzt kommt der Hammer:
m Gespräch mit dieser Zeitung erklärte Tim K., dass er sich zum Zeitpunkt der Explosionen und der Lautsprecherdurchsagen auf den Boden in seiner Wohnung geworfen und immer wieder „Hier bin ich“ gerufen habe.Das muss ja auch eine surreale Situation sein. Du hörst draußen eine Lautsprecherdurchsage der Polizei, wirfst dich auf den Boden, und dann kracht es beim Nachbarn. Weia.
Oh, übrigens, Lacher am Rande: Der Gesuchte war vorher selber in einem SEK. Dieser Einsatz ging um seine Mitgliedschaft bei einer Rockergruppe um den Verdacht auf illegalen Waffenbesitz.
Wer sich jetzt denkt, hey, das hätte man ja auch telefonisch klären können, oder auf die Wache einladen oder so: Ja, klar, hätte man. Aber nicht bei jemandem, der gerade zwei Bücher über seine Zeit beim SEK veröffentlicht hat. Money Quote:
Natürlich haben die SEK-Beamten bei mir keine scharfe Pistole gefunden, sich dafür aber brennend für meine Buchaufzeichnungen interessiert. Und sie haben auch alles fotografiert.Ach sooo ist das. Na dann. (Danke, Christine)
Besonders geil finde ich die Aufschlüsselung von dieser einen CNN-Webseite, weil das echt symptomatisch ist. Über 200 HTTP-Requests, 25 verschiedene Domains, und dann machen die am Ende spezielle Domains für ihre statischen Inhalte, um die übertragenen Cookies wegzuoptimieren und machen das Javascript unlesbar. Und vergeben kürzere Host- und Domainnamen. ALS OB DAS DAS PROBLEM WÄRE! Zum Vergleich: Ein Zugriff auf blog.fefe.de lädt eine Webseite und ein optionales CSS. Der Browser lädt ohne mein Zutun auch noch ein favicon und Apple lädt noch mal irgendeinen anderen Bullshit ungefragt, aber that's it. Alles von dem selben Server, drei von vier statisch und kommen aus dem Cache. Und der Brüller: Ich muss mir dann von Google Vorhaltungen machen lassen, mein CSS lieber nicht vorne zu laden, sondern per Javascript nachträglich, damit die Seite schneller rendert. Sonst gibt es Punktabzüge. So versifft ist dieses gammelige Schweineweb heutzutage!
Kann mir eigentlich mal jemand erklären, wieso die EU nicht bei diesem Cookie-Bullshit gleich mit ins Gesetz geschrieben hat, dass es möglich sein muss, die Funktionalität der Seite ohne Cookies abzurufen, und dass die beschissenen nervigen Cookieerlaubniseinhol-Einblendungen einer bestimmten Form genügen müssen, damit man sie mit einer einzelnen Adblocker-Rule wegmachen kann?
Oh und HÖRT ENDLICH AUF, MIR EURE NEWSLETTER ODER APPS ANDREHEN ZU WOLLEN!
Wählt man diesen Blickwinkel, lässt sich die Snowden-Saga ganz anders erzählen.Na aber hallo!
Als mögliche Agenten hinter dem Agenten kommen für die Vereinigten Staaten vor allem Russland und China in Frage.Ja und was ist mit Nordkorea und dem Iran?
Beide Länder wollen Amerika seiner moralischen Vorreiterrolle in der Cyberdiplomatie berauben.Seiner, äh, … was? o_O
Die taktischen und technischen Einsichten aufgrund der Daten wären auch eine wichtige Verhandlungsmasse bei Alliierten von China und Russland wie Syrien und Nordkorea.A-Ha! Syrien und Nordkorea! Und was ist mit dem Iran? Afghanistan! Pakistan!! Ach was sage ich, das ist bestimmt die Hisbollah gewesen! Oder doch die Nazis von der anderen Seite des Mondes?
Russland und China wären in besonderem Maß in der Lage, eine solche Situation zu konstruieren.Was für eine Situation jetzt genau? *blätter* Steht da nicht.
Wie konnte ein mittlerer Mitarbeiter eines Contractors als Einzeltäter jemals so unglaublich viele geheime und streng geheime Dokumente zu sich kanalisieren und unbemerkt exfiltrieren?Ja aber echt mal! WAKE UP SHEEPLE!
Vielleicht gab es aber auch professionelle Helfer. Warum ist Edward Snowden nach Osten geflüchtet und nicht nach Süden?Mal abgesehen von dem Detail, dass Snowden nicht nach Russland geflohen ist, sondern von den USA gegen seinen Willen in Moskau gestrandet wurde, bin ich mir sicher, dass hier noch ein ganz großartiger Punkt kommt, der aus dieser falschen Prämisse gefolgert wird.
Aber verschiedene südamerikanische Länder wären besser erreichbar gewesen und hätten ihm ebenfalls Asyl gewährt.Besser erreichbar? Ja, gut, zu südamerikanischen Ländern hätte es aus Hongkong möglicherweise bessere Flugverbindungen als über Moskau gegeben. Aber die wären über US-Luftraum geflogen und abgefangen worden. Aber hey, seit wann lassen sich Technikphilosophen von Fakten ablenken!
Kann man Snowden glauben, dass er China und Russland keine Kopien der 1,7 Millionen geheimer und streng geheimer Dokumente gegeben hat?Also fassen wir mal zusammen. Snowden landet in Moskau mit den Akten in der Tasche. Und dann lassen ihn die Russen nicht mit Kusshand rein gegen Aushändigung der Dokumente sondern er gammelt da monatelang am Flughafen rum?
Leuchtet ein! Das muss dieser vielbeschworene Unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaften sein!
Warum sind eigentlich in diesen Massen der Leaks bislang nur Dokumente aufgetaucht, die klar die europäisch-amerikanischen Verhältnisse belasten und nichts über China und Russland oder über deren Alliierte im Mittleren Osten enthalten?Hinweis der Redaktion: Wenn Herr Gaycken "mittlerer Osten" schreibt, meint er "naher Osten". Das ist nicht aufgetaucht, weil sich das nicht so gut verkauft hätte. Die Medien sind in den USA nicht im Auftrag der Aufklärung unterwegs, sondern im Auftrag der Leserzahlen und Zuschauerquoten. Keine Sau interessiert sich dafür, wenn die NSA Menschen abhört, die ihrem Auftrag entsprechen.
Aber ich will mal nicht zu hart mit Sandro sein. In einer Sache hat er ja völlig Recht:
Nichts davon lässt sich belegen.Amen. (Danke, Thorsten)
Der Weltwährungsfonds hat angesagt, dass sie nicht bei der Griechenland-Rettung mitmachen, wenn das nur so halbgare Merkel-Scheiße ist. Sie sagen, Griechenland braucht sowas wie 30 Jahre Stundung auf ihre Schulden, damit sie überhaupt eine Chance haben, ihre Wirtschaft soweit repariert zu kriegen.
The findings are explosive. The document amounts to a warning that the IMF will not take part in any EMU-led rescue package for Greece unless Germany and the EMU creditor powers finally agree to sweeping debt relief.
Der Weltwährungsfonds ist bisher nicht dadurch aufgefallen, Ländern tatsächlich langfristig helfen zu wollen. Im Gegenteil. Bisher war deren Rolle, Länder langfristig unten zu halten, damit der Hegemonieanspruch der G8 nicht in Gefahr gerät.Was das zu einem Erdbeben macht, ist dass Deutschland die ganze Zeit schon darauf beharrt, dass es ohne den Weltwährungsfonds keinen Deal geben wird. Aber gleichzeitig ist Deutschland auch vehement gegen einen Schuldenschnitt.
Und was ist der größte Hammer an der Geschichte? Festhalten!
The creditors were aware of the IMF’s report as early as Sunday, yet chose to sweep it under rug. Extracts were leaked to Reuters on Tuesday, forcing the matter into the open.
Ah ja, die gute alte Merkel-Kopf-in-den-Sand-Technik!Der Weltwährungsfonds hat noch eine andere ziemlich offensichtliche Beobachtung gemacht:
The IMF said there is no conceivable chance that Greece will be able to tap private capital markets in the foreseeable future, leaving the country entirely dependent on rescue funding.
Oh und die Schuld an der Eskalation geben sie dem Runterfahren der griechischen Banken, was Varoufakis ja als finanziellen Terrorismus bezeichnet hatte.The decision by the European Central Bank to force the closure of the Greek banks two weeks ago by freezing emergency liquidity assistance (ELA), appears to have cost European taxpayers very large sums of money.
NEIN! DOCH!! OOOOH!!!!Aber kommen wir zum Money Quote des ganzen Artikels:
The IMF said the Europeans will either have to offer a “deep upfront haircut” or slash the debt burden by stretching maturities and presumably by lowering interest costs.
Schöne Grüße von Captain Obvious!Oh, warte, einen hab ich noch:
Debt forgiveness alone would not be enough. There would also have to be “new assistance”, and perhaps “explicit annual transfers to the Greek budget”.
Eine Transferunion! Das machen die USA auch. Und Deutschland macht es auch mit den Bundesländern. Das werden wir auch auf EU-Ebene machen müssen, denn anders geht eine Währungsunion nicht. (Danke, Alexander)
Ja, äh, als ob irgendeiner dieser ganzen austauschbaren Currywurstjournalisten im Lande der Kanzlerin in Interviews Contra geben würde! Wer Contra gibt, kriegt nie wieder ein Interview, so einfach ist das. Das haben ein-zwei Mal Leute in Ansätzen probiert, und dann niemand mehr. Und die Merkel ist ja eh kein spannender Interviewgast. Der stellt man eine Frage, und sie labert einfach irgendwelche inkohärenten, in keiner Beziehung zur Frage stehenden Sprechblasen runter. Da kann ich aus einem Interview mit meinem Schreibtisch mehr Erkenntnisgewinn ziehen!
Was wollen die jetzt also alle von diesem Youtuber? In meinen Augen ist das eine Kombination aus nach unten treten und purem Neid. Durch auf dem Typen rumtrampeln, und möglichst laut und zentral und öffentlich die Frage stellen, ob man den eigentlich überhaupt als Journalisten zählen darf, kann man klarstellen, dass man selbst etwas besseres ist. Der Typ ist Youtuber mit gelangweilten Kindern als Zielgruppe, ich bin ausgebildeter Journalist!1!! Und der Neid kommt daher, dass der eine Chance hatte, mal was anders und besser zu machen. Gut, nicht wirklich, denn mit der Merkel kann man zwar reden, und Merkel redet dann zurück, aber ein Dialog kommt nicht zustande. Kann man sich auch sparen. Da könnte man auch die schwedische Nationalhymne singen. Aber der kam überhaupt mal in die Nähe von der Merkel. Wie viele von diesen ganzen Käsestullen-Journalisten kann das von sich behaupten? Von den ganzen ausgebildeten Spezialjournalisten? Na? Wie viele von denen saßen mal mit einer Kamera mit der Merkel in einem Raum und konnten Fragen stellen? Und alle anderen Journalisten haben zugeguckt? Na? Ich sag's euch. Keiner.
Alles in allem stößt mich die Gesamtsituation ab. Merkel hat gemacht, was sie immer macht. Dieser Typ hat gemacht, was von ihm erwartet wurde (und zwar auch von der Merkel! Glaubt doch gar nicht, die hätte das geschehen lassen, wenn da harte Fragen gekommen wären!). Und die Journalisten machen jetzt aus niedrigsten Instinkten heraus diesen Typen da platt. Denn gemeinsam kommen sie grob knapp über die Wirkmächtigkeit dieses einen Youtube-Typen. Gerade so. Und das nutzen sie, um da mal gemeinsam draufzutrampeln. Eine Schande für alle Beteiligten. Außer diesem Youtuber, finde ich. Alles, was der besser hätte machen können, ist das abzulehnen. Oder es anzunehmen und die dann am langen Arm verhungern zu lassen, wie Deutschland es gerade mit Griechenland macht. Sorry, musste verschoben werden, hatte gerade wichtigeres zu tun. Bier war alle. Sowas.
Ich habe mir die Frage noch nie gestellt, was ich tun würde, wenn mir morgen die Merkel ein Interview im Kanzleramt anböte. Ich vermute, dass in so einer Situation so gut wie niemand ablehnen würde. Man lügt sich dann was vor, dass man ja nichts zu verlieren und nur zu gewinnen hat, und vielleicht kann man ein-zwei fiese Fragen absetzen. Und dann geht man hin, und sitzt einer Frau gegenüber, die seit 20 Jahren nichts anderes macht, als Fragen zu ignorieren und keine politische Position zu bekleiden, bis alle Optionen bis auf eine ausgeschieden sind, und dann was von "das ist unsere einzige Wahl" und "alternativlos" zu faseln. Wieviel Hybris braucht man eigentlich, um sich zu denken, man habe da eine Chance, irgendwas zu verbessern?
Daher, aus meiner Sicht, sollten hier alle mal gepflegt die Schnauze halten in der Angelegenheit. Niemand hat sich mit Ruhm bekleckert.
Und im Übrigen ist doch eine Sache völlig klar geworden. Leute vom Jahrgang von diesem Youtuber und seinen Abonnenten betrachten Politik aus dem Hause Merkel wie sie Fotos von Pluto betrachten. Wie Relikte aus einem fernen Teil des Kosmos. Glückwunsch, Frau Merkel. Sie haben eine ganze Generation an Menschen verloren. Ach was sage ich verloren. Verscheucht!
Update: Zum Vergleich: 1994 hat Merkel (damals Jugendministerin) Campino ein Interview gegeben.
HL: You’ve said creditors objected to you because “I try and talk economics in the Eurogroup, which nobody does.” What happened when you did?YV: It’s not that it didn’t go down well – it’s that there was point blank refusal to engage in economic arguments. Point blank. … You put forward an argument that you’ve really worked on – to make sure it’s logically coherent – and you’re just faced with blank stares. It is as if you haven’t spoken. What you say is independent of what they say. You might as well have sung the Swedish national anthem – you’d have got the same reply. And that’s startling, for somebody who’s used to academic debate. … The other side always engages. Well there was no engagement at all. It was not even annoyance, it was as if one had not spoken.
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Mit der Politik reden ist wie mit einer Wand reden. Die sondern ein paar Sprechblasen ab, zu denen ihnen ihr PR-Fuzzy geraten hat, und denken sich: Wieder zwei Wählerstimmen gewonnen!1!!Besonders geil ist wie sich Schäuble verhalten hat:
[But] Schäuble was consistent throughout. His view was “I’m not discussing the programme – this was accepted by the previous government and we can’t possibly allow an election to change anything. Because we have elections all the time, there are 19 of us, if every time there was an election and something changed, the contracts between us wouldn’t mean anything.”
Er erklärt auch, wieso sie unter solchen Umständen überhaupt diskutiert haben (wir hatten ein Mandat, wir sind gewählt worden, um zu verhandeln) und wieso sich das so lange hingezogen hat:The negotiations took ages, because the other side was refusing to negotiate. They insisted on a “comprehensive agreement”, which meant they wanted to talk about everything. My interpretation is that when you want to talk about everything, you don’t want to talk about anything.
Glasklar erkannt!Als nächstes beschreibt er die Strategie der EU in den "Verhandlungen". Die EU sagt: Wir brauchen alle eure Daten über euren Weg gerade, was ist der Status, wo geht es hin. Dann braucht die griechische Regierung einen Monat oder so, um das alles zusammenzutragen, und sie treffen sich wieder. Und dann passiert das hier:
The second phase was where they’d ask us what we intended to do on VAT. They would then reject our proposal but wouldn’t come up with a proposal of their own. And then, before we would get a chance to agree on VAT with them, they would shift to another issue, like privatisation. They would ask what we want to do about privatisation, we put something forward, they would reject it. Then they’d move onto another topic, like pensions, from there to product markets, from there to labour relations, from labour relations to all sorts of things right? So it was like a cat chasing its own tail.
Mit anderen Worten: Die haben auf Zeit gespielt. Sie wussten genau, dass sie die Griechen am langen Arm verhungern lassen können. Und dass während der Verhandlungen das Elend in Griechenland nur immer noch schlimmer würde. Also haben sie den Griechen was für den Zeitvertreib gegeben, und dafür gesorgt, dass das völlig klar wird, dass das bloß Zeitvertreib war, und man nicht gewillt ist, sich auch nur die Positionen der Griechen zuende anzuhören, geschweige denn zu einem Kompromiss zu kommen.So ungefähr stelle ich mir das auch vor, wenn Israel und Palästina über den "Friedensprozess" verhandeln.
Ich bin ja ehrlich gesagt überrascht, wie konkret sich die Syriza-Leute da eine Strategie zurecht gelegt hatten. Nicht für die Verhandlungen, so ala Spieltheorie, sondern wie man aus der Krise rauskommen kann. Die haben es wirklich versucht! Das war mehr als "wir stellen uns jetzt tot und unterschreiben alles". Eine Schande, dass Deutschland die so ausgebremst und vor die Wand hat fahren lassen.
So by the time the liquidity almost ran out completely, and we were in default, or quasi-default, to the IMF, they introduced their proposals, which were absolutely impossible… totally non-viable and toxic. So they delayed and then came up with the kind of proposal you present to another side when you don’t want an agreement.
Ja warum denn auch. In Europa gilt jetzt wieder das Faustrecht. Der Stärkere diktiert die Konditionen für die Kapitulation. Das ist eine bewährte Strategie. Da werden sich einige ältere Mitbürger in unseren Nachbarländern sicher noch gut dran erinnern können.Ich fürchte ja fast, dass wir mal wieder einen Krieg verlieren müssen. Muss ja kein Krieg mit Panzern und Haubitzen sein. Ein Wirtschaftskrieg reicht ja. Aber verlieren müssen wir, und zwar ordentlich, wenn wir so mit unseren Nachbarn umspringen. So geht man nicht mit Schuldnern um, wenn man sein Geld wiedersehen will und Kunden behalten will. So geht man mit Schuldnern um, wenn man sie langsam ausbluten will mit Zins und Zinseszins, und sicherstellen will, dass sie nie aus ihrer Notlage rauskommen. Nicht mal unseren Banken erlauben wir so ein Verhalten.
Oh und noch eine wichtige Lektion kann man hier lernen. Kapitalismus basiert darauf, dass die Reichen die Armen gegeneinander ausspielt. Die müssen alle neidisch aufeinander sein, die müssen sich Geschichten von Florida-Rolf erzählen und von Sozialschmarotzern, von Kindergeldbetrügern und Flüchtlings-Schmarotzern, von den bösen Diebesbanden aus Rumänien und den fiesen EU-Billiglohnländern, die unsere Arbeitsplätze klauen wollen (dabei sind wir selber jetzt ein Niedriglohnland, dank Frau Merkel). Aber keinesfalls dürfen sie darüber reden, wie ungerecht das Vermögen verteilt ist. Sonst könnte sich ja möglicherweise was ändern. Und genau so erging es Griechenland.
HL: Did you try working together with the governments of other indebted countries?YV: The answer is no, and the reason is very simple: from the very beginning those particular countries made it abundantly clear that they were the most energetic enemies of our government, from the very beginning. And the reason of course was their greatest nightmare was our success: were we to succeed in negotiating a better deal for Greece, that would of course obliterate them politically, they would have to answer to their own people why they didn’t negotiate like we were doing.
Immer schön die Opfer gegeneinander kämpfen lassen. Bisschen Brot noch dazu, zu den Spielen. Fertig.Update: Schuldner, nicht Gläubiger. m(
Ich hatte vor einer Weile geschrieben, dass mein neues Notebook ein Schenker XMG P505 geworden ist. Das habe ich jetzt eine Weile im Einsatz und bin nach wie vor hochzufrieden. Die Verarbeitung überzeugt auf ganzer Linie, die verbaute Hardware war Top of the Line beim Einkauf und ist es immer noch weitgehend. Da war keine Bloatware drauf, alles ordentlich installiert, keine unerkannten Geräte im Dateimanager, ich konnte sagen, dass ich lieber ein englisches Windows zu meiner deutschen Tastatur haben will, da lagen auch keine Antivirus-Trial-Bullshit-Vorinstallieren bei, und für Gaming ist der echt prima.
Meine größte Sorge war, dass der dann fürs normale Arbeiten nicht gut sein würde, weil die Batterie nicht lange hält oder der Lüfter immer läuft. Kurz gesagt: Ist kein Ultrabook, der Akku hält gut drei Stunden beim Tippen in der Bahn. Filmgucken kann ich auf Fullscreen im Akkubetrieb für die Lände normaler Hollywoodfilme, und habe dann so 30-40% Akku übrig. Bei einem besonders langen Film (2h20) kam ich bis kurz vor den Abspann. Der Lüfter läuft normalerweise nicht. Man hört nur die Festplatte leise zuckeln, wenn man die nicht runterfährt oder gleich ganz auf SSD setzt. Ich kann gerade echt nichts sagen, was bei mir Unzufriedenheit auslöst bei dem Gerät. Ich benutze den inzwischen auch Zuhause und fahre den Desktop gar nicht mehr hoch. Der 4k-Monitor funktioniert am Mini-DP-Ausgang in 4k mit 60 Hz. Alles super.
So und jetzt der 4k-Monitor. Den habe ich jetzt ein paar Tage im Einsatz und bin auch hochzufrieden. Ich habe bisher keine Schlieren oder Latenzprobleme beobachten können, und fahre den im Moment im Eco-Modus (dunkler). Gimmicks wie Bild-in-Bild oder den Bildbearbeitungsmodus benutze ich nicht, die scheinen aber zu funktionieren. Das Hauptproblem auf einem 4k-Monitor ist, dass man da bei Software nachjustieren muss, um den HiDPI-Modus zu aktivieren. Das kann ein bisschen fummelig werden, aber ich benutze im Wesentlichen unter Linux außer urxvt und Webbrowser keine weiteren Anwendungen, gelegentlich mal einen Image Viewer vielleicht, oder einen gvim. Da setzt man halt die Font hoch, Firefox richtet sich nach der DPI-Zahl, die X leider nicht automatisch aus dem EDID holen kann, die konfiguriert man dann halt manuell mit xrandr. Fertig. Der Monitorsound funktioniert über miniDP vom Laptop aus unter Linux mit mplayer aus dem Stand und ich höre damit gerade den Mass Effect 2 Score seit ner Stunde. Klingt nicht wie so gut wie die Stereoanlage, aber gut genug, dass ich mir damit seit ner Stunde Musik anhöre. Anyway. Schenker-Gaming-Laptops würde ich sofort wieder kaufen, den Monitor nach bisherigem Stand auch. Wenn mir da nicht noch irgendwas ganz doll dreckiges auffällt.
Was mir gerade unerwartet Stress macht ist meine Logitech-G100-Maus, wo die linke Maustaste Aussetzer hat. Da kommen gelegentlich Mausklicks nicht an. Man hört den Klick, aber nichts kommt an. Sehr befremdlich, mit Logitech hatte ich eigentlich bisher nie Ärger. Vorher hatte ich zwei Mäuse von Roccat, das würde ich nicht nochmal kaufen. Die hatten beide das selbe Problem (waren verschiedene Modelle), nämlich dass die Gummischeiben links und rechts mit irgendeinem Billigkleber festgeklebt waren, der dann bei Benutzung warm und flüssig wurde und da an den Seiten rausquoll. Dann hatte ich bei der Mausbenutzung plötzlich klebrigen Schleim an den Fingern. Irgendwann habe ich dann mal genug gehabt und die Gummiplatten abgemacht, den Klebstoff entfernt, und die Platten wieder mit Bastelkleber festgemacht. Aber, sorry, bei Mäusen dieser Preisklasse ist das mal völlig inakzeptabel. Roccat kommt mir nicht wieder ins Haus. Und wenn Logitech jetzt auch nachlässt, gehen mir langsam die Optionen aus. Ich bestehe aus Privatsphäregründen auf kabelgebundenen Mäusen, hätte aber gerne eine optische Maus, die auch auf Glas funktioniert. Das konnten die Roccat-Mäuse auch nicht. Da holt man dann im Hotel auf Reisen die Maus raus und ärgert sich, dass man auch ein Mauspad hätte mitbringen müssen.
Oh, der Monitor tat bei mir in Tests sowohl an einer alten AMD-Grafikkarte im Desktop und am Laptop unter Linux. Da hatte ich mir auch ein bisschen Sorgen gemacht. War aber anstecken-tut. Musste da nichts konfigurieren. Gerade bezüglich MST und so hatte ich mir da Sorgen gemacht. War unbegründet.
Update: Ich probiere gerade Firefox mit GTK3. Damit funktioniert der automatische HiDPI-Modus von Firefox/GTK2 nicht mehr.
Wer hat eigentlich entschieden, dass Deutschland an diesem sinnlosen Wettrüsten teilnehmen soll, das gerade die Welt zu erfassen scheint? Lasst doch die Amis und Russen ihre Wirtschaft mit solchem Scheiß ruinieren und wir haben dafür lieber ein Sozialsystem!
Für die Abschaffung der Bundeswehr! Jetzt!
BTW: Wer sich jetzt denkt, naja, das ist Scifi-Zukunftsblablah. Nix da! 80 Millionen haben sie schon verpulvert! Oder sollte man besser sagen: Verbrannt?
Update: Hier noch ein spannender Kontext zu den Laserkanonen: Die US Army hat zehn Jahre Entwicklungsarbeit in eine Laserwaffe versenkt und das am Ende eingestellt. Offiziell wegen der hohen Kosten, aber tatsächlich hat das Ding einfach nicht gut genug funktioniert. Der braucht einfach zu lange pro einkommendem Objekt. (Danke, Ralf)
Ich habe mir die ganze Nummer eigentlich sparen wollen, weil das so nach Hetzjagd aussah, und man von außen immer schlecht beurteilen kann, wer da jetzt mit Scheiße wirft und wer eine legitime Position vertritt.
Aber dann dachte ich mir: Hey, das ist unfair, zu Brandan Eich hab ich ja auch was gesagt, und da waren die Umstände ja auch irgendwie ähnlich.
Daher schreibe ich mal, wie das bei mir angekommen ist.
Erstmal: Ich wusste gar nicht, dass Ellen Pao überhaupt Chefin von Reddit ist. Alles, was ich mit ihr assoziierte, war dieses Gerichtsverfahren gegen Kleiner Perkins.
Also erstmal: Frau Pao hat hat einen Elektrotechnik-Bachelor von Princeton, einen Jura-Doktor von Harvard und einen MBA von Harvard Business School. Das ist geradezu unfassbar, denn mit so einem Feuerwerk an Ivy League-Abschlüssen sind sicher höhere sechsstellige Kosten verbunden. Das ist ein kleines Wunder, dass sich eine chinesische Frau das leisten konnte. Vielleicht kommt sie aus einer reichen Familie? Das ist jedenfalls ein außerordentlicher Privilegierten-Status, den sie da genießt.
Kleiner Perkins ist eine relativ bekannte VC-Bude. Ich habe eine eher geringe Meinung von VC-Buden, seit ich mal bei einem frühen Arbeitgeber von mir gesehen habe, wie die so operieren. Aber egal, mit Kleiner Perkins hatte ich noch nichts zu tun, ich habe die aber recht negativ eingestuft, weil mir dieses ganze Startup-Gehabe in den USA eh gewaltig auf den Sack geht. Die haben da geradezu eine Religion geschaffen, die diesen amerikanischen Self Improvement und Self Help und American Dream Kult mit der Kapitalismus-Religion zu einer neuen Sekte, dem Startup-Wahn verbindet. Kleiner Perkins ist m.W. eine der größeren VC-Buden in den USA, die haben u.a. ihre Finger bei Amazon, Citrix, Compaq, Electronic Arts, Google, Juniper, Netscape, Symantec, Verisign und Sun drin gehabt. Das ist keine kleine Klitsche, das ist ein großer Player im VC-Markt.
So, und da hat Frau Pao eines Tages angefangen, und wie in allen Sekten haben sie ihr den gleichen Bullshit erzählt, den sie auch Startups erzählen: Die Chancen betont, die Risiken nicht erwähnt. Sie dachte daher, in ein paar Jahren ist sie da Senior Partner und macht die fette Kohle. Das geschah nicht. Nun ist natürlich Diskriminierung in den USA auf dem Papier genau so verboten wie hier, daher kommen solche Entscheidungen in keiner Firma ohne einen fetten Paper Trail zustande. Bei Kleiner Perkins gab es jährliche Evaluierungen der Arbeit der Mitarbeiter durch ihre Kollegen. Und da schnitt Frau Pao halt nie gut genug ab, um befördert zu werden.
Sie hat dann irgendwann geklagt, weil sie fand, Inkompetenz sei bei ihren männlichen Mitarbeitern noch nie ein Ausschlusskriterium für eine Beförderung gewesen, und das könne nur durch sexuelle Diskriminierung zustande gekommen sein, dass sie nicht voran kommt.
Das klang für mich legitim, denn mir sind VCs bisher auch nur als Good Old Boys Clubs begegnet, und bei einer so alten und legendären Firma wie Kleiner Perkins liegt der Verdacht nahe, dass das da auch so ist. In dem Verfahren wurde dann von allen Seiten eine Menge Dreckwäsche öffentlich gewaschen, und es endete am Ende so, dass sie verloren hat. In der Statistik, stellt sich raus, ist Kleiner Perkins sogar eher vorne mit dabei in Sachen Frauenquote. Nur ob das jetzt heißt, dass die besonders gut sind, oder dass die anderen besonders steinzeitlich sind, weiß ich nicht.
Nachdem sie dann bei Kleiner Perkins rausflog, wurde sie CEO von Reddit, die zu Conde Nast gehören. Das ist eine Verlagsgruppe, die eigentlich so Sachen wie Vogue und GQ rausbringt. Aber denen gehört halt auch Reddit.
Bei Reddit war sie nur ein paar Monate, wenn ich das richtig sehe, und dann gab es eine Revolte. Eine Mitarbeiterin von Reddit, von der, so mein Eindruck, von den Usern vorher noch keiner was gehört hatte, wurde auf der Site plötzlich als in den Rücken gedolchte Heldin positioniert, ohne die da gar nichts geht. Ihre Aufgabe war, für AMAs die Gäste zu managen — Einladung, Flug buchen, Besprechen, evtl für sie tippen, sowas. Der Großteil von Reddit wird nicht von Angestellten gemanaged, sondern von Freiwilligen, und denen hatte nicht nur niemand Bescheid gesagt, es gab da auch keinen kurzfristigen Ersatz, d.h. die konnten plötzlich ihre AMA-Planung über den Haufen werfen. Ein unschöner Management-Fuckup, und wir wissen bis heute nicht, wieso diese Frau da jetzt gefeuert wurde.
Aber die Moderatoren von diversen wichtigen Subreddits haben dann plötzlich die Foren in ihrem Einflussbereich auf Privat geschaltet, woraufhin Reddit praktisch zum Erliegen kam. Es gab einen riesigen Shitstorm, und — wenn man den Berichten auf Reddit selber glauben darf — das Management reagierte beschissenstmöglich. Der eine Gründer von Reddit postete einen dämlichen Kommentar über Popcorn, und als dann irgendein Schwachmat eine Online-Petition gemacht hat, die den Rücktritt von Ellen Pao forderte, die nach einer Nacht schon über 70000 Unterschriften hatte, hat Ellen Pao angeblich zu Protokoll gegeben, das sei ihr wurscht ("not fazed").
Und DAS war der Punkt, als ich mir dachte, OK, die muss da weg. Das ist eine völlig unakzeptable Reaktion in so einer Situation, ein PR-Anfängerfehler. Da muss man dem Gegenüber direkt in die Augen gucken, Mitgefühl heucheln und auf Zeit spielen. Ihr wisst schon, "Ihr Anruf ist uns sehr wichtig, bitte bleiben Sie in der Leitung". Hat sie nicht gemacht. Und damit hat sie in meinen Augen ihren Job verwirkt.
Aber.
Was DA für ein fieser, ekelhafter Ansturm an furchtbaren Anwürfen die Runde machte, das was echt unter aller Sau. So auf dem Niveau von: Die Frau war ja schon immer unfähig, beißt immer andere Frauen um sich herum weg, und kann nur durch Drohung mit Gerichtsverfahren vorankommen. Das war eine Hexenjagd wie damals bei Brandan Eich, nur dass der sich objektiv weniger hat zu Schulden kommen lassen. Ich finde auch die Existenz dieser Petition beschissen, und dass Leute da geklickt haben ist auch beschissen. Leute, die Ellen Pao noch nie getroffen haben, und überhaupt nicht genug über die Situation wissen, um da eine Entscheidung fällen zu können. Wir wissen auch gar nicht, ob Ellen Pao überhaupt involviert war bei dem Feuern von dieser Mitarbeiterin.
Alles in allem: Das war eine echt beschissene Situation, und dass die sozialen Medien sich immer wieder zu solchen unwürdigen Spektakeln hinreißen lassen, das ist eine Schande und die Teilnehmer sollten sich alle schämen. Und Ellen Pao sollte sich für diesen "not fazed"-Kommentar auch schämen. Das war ein Griff ins Klo.
Update: Ich habe da einen Aspekt zu erwähnen vergessen, weil ich dachte, der habe damit nichts zu tun. Ich zitiere mal aus einer Mail:
Und zwar hat Ellen Pao dafür gesorgt, dass Reddit eine neue anti-harrassment policy bekommt. Früher war ja bis auf CP so ziemlich alles bei Reddit erlaubt. Leider auch Subreddits wie /r/fatpeoplehate, wo User sich nicht nur über übergewichtige Menschen lustig machten, sondern auch andere Subreddits stürmten und die Leute dort übelst beschimpften, darunter /r/fitness, /r/loseit und /r/progresspics wo Leute sich echt bemühen was an ihrem Gewicht zu ändern. Ganz ekelhafte Geschichte. Jedenfalls hat Reddit angefangen solche Subs dicht zu machen und dann gab es einen riesen Shitstorm von wegen "muh free speech" und /r/all wurde vollgespamt mit Beiträgen, dass Ellen Pao ein Nazi wäre usw. In diesem Kontext musst du dann wohl auch Ellen Paos Aussage sehen, dass es sie nicht juckt. Es waren einfach kleine Kinder, denen Mama gesagt hat, sie dürfen andere Leute nicht beleidigen.
Dass Ellen Pao für die neue Harrassment Policy gesorgt hat, hatte ich nicht mitgeschnitten. OK, das rückt das natürlich in ein noch unappetitlicheres Licht alles. Seufz.
Update: Hrm, jetzt kommen hier lauter Mails rein, ich soll darauf hinweisen, dass ihr Mann, ein Fondsmanager, ein Schneeballsystem betrieben hat und dafür verurteilt wurde und ihre Forderung in dem Verfahren gegen Kleiner Perkins zeitlich passte und von der Höhe her ziemlich genau der Strafe ihres Mannes entsprach. Nuja. Hörensagen, finde ich. Aber jemand schreibt mir jetzt:
Pao hat aus mehreren Gründen den Hass der Userbase auf sich gezogen. Das ist nicht nur die Sache mit Victoria, das geht schon eine Weile so. Einer der Hauptkritikpunkte ist Zensur und Inkompentenz. Wurden etwa Links zu ihrem Prozess mit ihrem alten Arbeitgeber gepostet, so wurden diese gelöscht. Leute die sich negativ über Pao äußerten? Banned. Geschichten über ihren Mann (Buddy Fletcher), der als Fundsmanager ein Schneeballsystem genutzt und andere ruiniert hat? Banned. Gepostet, wie Pao versucht hat, Reddit selbst zu nutzen, und dabei völlig versagte? Banned. Viel davon wird auch pauschal als Frauenfeindlichkeit abgetan, aber Pao hat reichlich dazu beigesteuert, dass man sie als neue Zensursula zeichnet.
Naja, und es stimmt auch, dass reddit hat sich selbst jahrelang als Free Speech-Aktivisten gefeiert hat. Ist alles komplex und unschön.
Oh aber nicht doch, Herr Comey! Wie könnte da jemand drauf kommen!
Der Guardian fasst seine Position schön zusammen:
The FBI doesn't want to have to force tech companies to weaken encryption
The director just wants every device and software manufacturer to volunteer to create backdoors for the government to snoop on Americans
Ihr seht schon: Ein bedauerliches Missverständnis. Der Mann ist offensichtlich kein Geisteskranker!1!!
Gesamteinnahmen: 299 100 000 000 €
Zinsausgaben an Kreditmarkt: 25 592 709 000 €
Update: Zum Vergleich: Veranlagte Einkommensteuer: 19 274 000 000 €
Update: Aus einer Mail:
Saddam hatte das Wasser als Machtmittel benutzt. Bei der ISIS gehts gerade in erster Linie darum über den Fluss zu kommen. Es gibt kaum (noch) Brücken und sie müssen Jeeps usw. rüber bekommen.
[Ich bin Ende des Monats wieder eine Woche in Kirkuk und drum rum]
The department's annual report and accounts 2014-15 (PDF) reveals 33 "Personal Data Related Incidents" that took place in the last financial year, but were not formally reported to the ICO.
Die Nicht-Melden-Quote ist 100%.
Im Kontext der Anschläge in Norwegen 2011 geriet Becker in die öffentliche Kritik. Im Rahmen der Berichterstattung trat er für die These eines islamistischen Angriffs ein, obwohl die Faktenlage eine andere war.Ach was kümmern mich Fakten, ich bin Chefredakteur! So und jetzt guckt euch mal das Video hier an. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
Da mussten sie bestimmt lange vorfiltern und selektieren, damit jemand so unabhängiges überhaupt so offen Unabhängigkeit von der Regierungslinie demonstriert! Wenn ich die AfD wäre, würde ich dem eine Ehrenmitgliedschaft zukommen lassen.
Update: Der bürokratische Prozess ist noch nicht durch, da müssen noch irgendwelche Kommittes, Ausschüsse und Gremien zustimmen.
Update: Der Mitschnitt ist schon älter (was es aber nicht besser macht).
Das müssen diese westlichen Werte sein, von denen man immer so viel liest!
Diese Daten kommen übrigens von hier. Eines der Schadenfreude-Highlights ist das hier.
Ich erwähne das jetzt, weil es da neulich den Fall einer NAACP-Aktivistin gab, die vorher African Studies Vorlesungen gehalten hat, von der dann rauskam, dass sie gar nicht schwarz ist. Das ist eine weiße Frau, beide Eltern sind weiß, nicht adoptiert. Die hat sich halt immer schön mit Selbstbräuner eingeschmiert und sich einen Afro gemacht.
Das war in den USA ein Riesenskandal, weil das von vielen analog zu "Sozialschmarotzern" gesehen wurde.
Die geht jetzt jedenfalls rum und erklärt in Interviews, sie sei aber doch eine Schwarze. Die wendet einfach die "Erkenntnisse" der Gender Studies auf die Hautfarbe an. Und warum auch nicht? Wenn man sich sein Geschlecht aussuchen kann, wieso dann nicht auch die Hautfarbe? Money Quote:
“I was actually identified when I was doing human rights work in north Idaho as first trans-racial,” she said.
Und so ist das dann wohl jetzt. Zu privilegiert? Opferrolle nicht glaubwürdig genug? Dann einfach immer schön in die Sonne gehen, Afro aufsetzen und "Ich bin Trans-Schwarzer" sagen!“My life has been one of survival,” she continued, “and the decisions I have made along the way, including my identification, have been to survive.”
Die hat übrigens auch mal ihre Uni verklagt, weil sie Zugriff auf die Stipendien für Schwarze haben wollte, aber die Uni meinte, sei sei Weiße. Das fand sie ungerecht.The activist said that officials told her “you probably have white relatives who can help you with your tuition” and revoked her full-tuition scholarship and her TA position. “I thought that was an injustice,” she said.
Update: Jemand wies per Email auf diese Komödie aus den 80ern hin, die das thematisch vorwegnimmt.
Update: Oh, ich muss da noch einen Fehler korrigieren. In dem Text stand Africana Studies, ich hielt das für einen Tippfehler, da ich bisher nur von African Studies gehört habe. Wie sich rausstellt, gibt es Africana Studies auch. Das ist aus der Bürgerrechtsbewegung in den 60er Jahren entstanden, hieß früher Black Studies. Ist halt der Euphemismus dazu, genau wie Schwarze heute African American heißen, ob sie aus Afrika kommen oder nicht.
Update: Durch die Hitze ist im Gleisbett der Straßenbahn von Essen Bitumen geschmolzen (schöneres Bild).
Update: Auch der digitale Behördenfunk havariert vor sich hin.
Daher jetzt dieser Aufruf: Wenn du ein männlicher Unitymedia-Kunde aus Aachen bist, schau bitte mal kurz, ob da bei dir seit einem halben Jahr ein wget-Cronjob durchdreht.
Der Admin sagt übrigens, dass sie auch gelegentlich bei anderen Downloads so wildgewordene User sehen, aber bei Unitymedia sind die IPs nicht fix, daher wollten sie da nicht rumlaufen und IPs aus dem Pool sperren.
Wenn ihr also automatisierte Mirrors betreibt, dann guckt mal generell drauf, ob der da den Traffic minimiert. Und ob der ordentliches Error Handling hat, wenn die Platte voll ist oder der ins Zielverzeichnis nicht schreiben kann oder sowas. Nur weil ihr eine Flatrate habt, heißt das nicht, dass auf der andere Seite Traffic keine Rolle spielt.
Update: Die Downloads haben aufgehört! 220 TB unnützer Traffic sind zusammengekommen.
In London fanden die Fachleute in der Residenz eine Tür, deren Schlüssel unauffindbar war – und die, so Hausangestellte, seit 14 Jahren nicht mehr geöffnet worden sei. Was sich dahinter befand, "konnte nicht untersucht werden".Ein Theater? Ein Altersheim? Nein! Die Residenz deutscher Diplomaten. Hey, wer würde schon ausländische Diplomaten verwanzen wollen oder so! Pfft! Als ob die jemals für irgendjemanden interessante Dinge täten oder wüssten!1!!
Wer sich jetzt denkt, naja, London, Dauerregen, englisches Essen, das ist bestimmt das Abstellgleis der Diplomatie, da schickt man halt die Leute hin, die eh durch sind, in anderen Botschaften läuft das bestimmt besser ab! Für diejenigen habe ich schlechte Nachrichten:
Der BND rügte zudem, dass die Telefonanlage nicht von einer deutschen Firma gewartet wurde, sondern ortsansässige Techniker Administratorenrechte besaßenDas war in Beirut. Und wenig überraschend wurden ihnen dann Telefonate abgeschnorchelt.
Andere Telefonanlagen hatten keine Adminaccounts in ausländischer Hand, waren aber auch nicht besser in Schuss:
Andere erlaubten, dass der Anrufschutz durchbrochen werden konnte, dass die Anlage bei einem Besetztzeichen also selbständig nach einem anderen, freien Anschluss im Gebäude suchte. Vielfach hatten die Sicherheitsbeauftragten auch versäumt, die "Aufschalt"-Funktion der Telefonanlagen zu deaktivieren.Ein Glück, dass unsere Geheimdienste so fit sind, dass sowas schnell auffällt! Also konkret in diesem Fall bei panische Spot-Checks nach den Snowden-Enthüllungen. Vorher Jahrezehntelang Schweigen im Walde, ab und zu mal ein Mahnbrief, man möge doch mal folgene Dinge fixen. Aber die Diplomaten haben es da nicht eilig, die sind sogar zu faul, für ihre sensiblen Besprechungen die eigens gebauten abhörsicheren Räume zu benutzen. Zu unbequem! Lieber in den Meetingraum mit der Glasfront, und Fenster auf für Belüftung und so!
Und sonst so?
In Paris fanden sie im Besprechungsraum einen "Mauerdurchbruch", den sie als "sehr bedenklich" einstuften. Zudem entdeckten sie unbenötigte Heizungsrohrenden. […] Ebenso in Tel Aviv, wo Deckendurchbrüche nicht verschlossen waren, obwohl das bereits Jahre zuvor angemahnt worden war.Da weiß man, was man hat! Ich weiß, ich weiß! Die brauche alle eine Gehaltserhöhung, dann machen sie auch ihren Job richtig!1!! Lacht nicht, das argumentiere unsere Abgeordneten auch bei jeder Diätenerhöhung so und kommen damit durch! (Danke, Erhard)
Unglaublich.
Klingt ja auch wie eine gute Idee, bis man sich mal die juristischen Implikationen in einem vom Landgericht Hamburg ins Störerhaftungs-Pleistozän zurückgebombte Deutschland überlegt.
Microsoft enables Windows 10's Wi-Fi Sense by default, and access to password-protected networks are shared with contacts unless the user remembers to uncheck a box when they first connect.
Was tun, sprach Zeus?
A reporter for The New York Times witnessed the group of Mexican men picketing for the Jewish Political Action Committee, a fringe Hasidic group based in Brooklyn, at Sunday’s parade in Manhattan.The hired protesters wore ritual fringes, or tzitzit, and held up signs protesting homosexuality and same-sex marriage, which was upheld by the US Supreme Court on June 26.
Und ja, es gibt ein Foto! (Danke, Jürgen)
Update: Bei solchen Zahlen ist es immer wichtig, mal zu prüfen, ob der Vergleichswert korrekt ist, und ob die ihre Einheiten verkacken. In diesem Artikel wird der chinesische Strompreis in "3 to 6 cents per kw/h" angegeben. Tatsächlich berechnet man den Strompreis in kWh, also Multiplikation statt Division. Da kann man die Sache schon zu den Akten legen, aber gucken wir mal weiter. Laut des Links von ihnen verbraucht der durchschnittliche Amerikaner knapp 11000 kWh pro Jahr, das wären dann um die 30 kWh pro Tag. Wenn man von 215 MW und 110000 Transaktionen pro Tag ausgeht, kommt man bei 1,954 mWh raus pro Transaktion. Das ist der Stromverbrauch pro Stunde, nicht pro Tag. Der Artikelautor hat hier also gleich mehrfach ins Klo gegriffen. Der durschnittliche Stromverbrauch pro Haushalt in Deutschland liegt übrigens bei ca 3150 kWh pro Jahr, d.h. weniger als ein Drittel der Amis.
Update: OK, nochmal langsam zum mitschreiben.
215 MW, 24 Stunden pro Tag -> 5160 MWh für einen Tag.
110k Transaktionen pro Tag -> 46.91 kWh pro Transaktion.
Durchschnittlicher Stromverbrauch pro US-Haushalt: 10908 kWh/Jahr, 365 Tage pro Jahr -> 29.88 kWh pro Tag.
46.91 / 29.88 = 1.57. Was der Artikel auch geschrieben hatte.
Kaum macht man's richtig, funktioniert's!
Mir ist ja gerade aufgefallen, was für eine schwachsinnige Einheit kWh ist. W ist J / s. Da nochmal Zeit draufzumultiplizieren, sollte daraus wieder J machen, nicht Wh. Total beknackt.
Aber, damit daraus ein Schuh wird, sollte man das nicht mit dem Haushaltsverbrauch vergleichen, sondern mit dem Strompreis. Man zahlt im Moment für eine kWh so knapp 30 Cent in Berlin. 46.91 kWh für eine Bitcoin-Transaktion wären also rund 14 Euro. Das kommt mir jetzt ein bisschen viel vor für eine Überweisung. Da kann man ja gleich bei der Deutschen Bank sein Konto haben! Wobei das Mining daher in China gemacht wird, in Bereichen mit Stromüberfluss wegen Staudamm und zu schwacher Leitung nach draußen zum wegtransportieren des Stroms und so. Und es ist natürlich in jedem Fall eine Milchmädchenrechnung.
Dein letztes Posting zur Softwareentwicklung gibt mir zu denken. Ich komme aus dem Qualitätsmanagement in der Metall-Industrie und bei uns läuft das ganz genau so. Ich will nicht sagen, dass jedes Auto Schrott ist, aber ganz viele Sachen laufen ganz schlimm falsch. Die alten Hasen sagen, das war schon immer so.Ich hoffe, das ist jetzt allgemein genug, dass da niemand mit Repressalien bedroht ist. Hoffentlich werde ich heute nacht gut schlafen können *grusel*Was Du über Software geschrieben hast, trifft auch hier zu. Die Entwickler (ich vermute, das Management sieht hier die letzten Gewinnmargen) sind die heiligen Kühe. Dann kommt lange nichts, Wüste. Irgendwo kommt die Qualitätsabteilung, aber das sind eh immer zu viele, da wurde letztens einer gesehen beim Kaffeetrinken, gleich zwei Leute wegkürzen -.- Am Ende kommen die, die tatsächlich was arbeiten.
Das sind bspw. im Karosseriebau nicht die ausgebildeten Karosseriebauer (die machen leicht höherwertige Arbeit wie Qualitätskontrolle) sondern Hilfskräfte mit Jahresverträgen, Leiharbeiter usw. Die werden kurz angelernt und dann mit (nicht lachen) einem Ringbuch und einem total überforderten Teamleiter/Meister (zu viele Menschen pro Chef) an ihre Station gestellt, *Stückzahl* machen. Man versucht natürlich die Jobs bei denen noch was verdient wird zu reduzieren, also sollen die Werker mit der sog. Werkerselbstkontrolle bitte schauen, dass sie ihren Scheiß gefälligst richtig machen (Anstatt QS). Damit wird die Verantwortung von oben nach unten durchgereicht.
Qualitätssicherung ist dann nur Schadensbegrenzung und vor allem Schummeln. So wird zT außer Haus produziert und dem Kunden (zensiert) gegenüber behauptet das man die Teile selbst gemacht hat. In einem anderen Fall habe ich regelmäßig erlebt, dass schlechte Schweißnähte u.a. nachgearbeitet wurden, obwohl der Kunde (zensiert) das nicht wusste und das nicht freigegeben hatte (wäre Pflicht gewesen, aber: "des merken die eh nicht").
Um wieder auf Dein Posting zu kommen: Auch die Industrie legt, dank Management, immer weniger Wert auf eine Produktion bei der man wenigstens ruhig schlafen kann. Immer wichtiger werden die Broschüren und die Kennzahlen ("können Sie das nicht so rechnen das es weniger schlimm aussieht?"). Das geht soweit, dass Qualitätskontrollen weggestrichen werden und die Fehler der Zulieferer in der Produktion ausgebügelt/umgangen werden müssen. Oder man schickt Rücksendungen von Kunden einfach nochmal hin und behauptet das es sich um neue, gute Teile handelt. Wenn dann nur noch die Hälfte der Teile reklamiert wird freuen sich alle ("Siehste, war gar nicht so schlimm.").
Apropos Qualität: wenn mal wieder ein paar tausend Teile zu sortieren sind, dann greift man auf Leiharbeiter zurück. Leiharbeiter von externen QS-Firmen die den Leuten dann wie üblich das Blaue vom Himmel versprechen. Die Verantwortung der Entwickler, des Managements, der Produktionsplanung usw. wird hier auch auf den Schultern prekär Beschäftigter abgeladen. Wenn, wie mehrfach erlebt, ein Teamleiter oder ein Papierschubster einen Fehler gemacht hat, wird die Verantwortung auf "die Externen" geschoben. Die sind ja eh nicht motiviert, fahren 100 km jeden Tag für 11,80€/h und überhaupt - wer richtige Arbeit will der bekommt sie auch (nicht meine Meinung, das ist Konsens vieler Festangestellter).
Was ich sagen will ist, dass die schön sortierten Kabel im Auto nur Teil des Werbeheftchens sind. Wir in der Industrie wissen genau wie man sich unter Vorgaben wegduckt, ob die Teile jetzt für zensiert sind oder ganze Autos. Außerdem wird schon so sehr gespart, dass die eigentliche Wertschöpfung (tatsächliche Arbeit) nicht mehr den Wert schöpft der dem (End-)Kunde abverlangt wird.
Anstatt sich auf das eigentliche Produkt zu konzentrieren (der Code in Deinem Fall), wird mehr Energie darauf verwendet zu schummeln und den halbgaren Zustand des Produkts mit Heftchen, wertbefreiten Zertifikaten und schicken Videos doch noch an den Endverbraucher durchzureichen.
Diese Zustände habe ich in einigen namhaften Betrieben erlebt. Ich weiß von Kollegen aus anderen Firmen, dass es dort auch so läuft.
Update: Ein anderer Kommentar zu der Problematik:
Ich arbeite bei einem Automobilzulieferer (Mechatronik).
Ein bischen von dieser Problematik kann ich bestätigen, es wird viel Zeit mit Audits und Qualitätsdokumenten verbraten, die man besser in die Entwicklung der Produkte gesteckt hätte. Praktisch alle Probleme, die man durch hochgejubelte Qualitätsmethoden findet, hätte man auch mit der Methode des scharfen Hinsehens gefunden. Wenn man denn nur Zeit dafür hätte.Aber: Im Grunde genommen ist das alles Jammern auf höchstem Niveau. Genauso, wie man Tempolimits von 30 aufhängt, damit die Leute nicht schneller als 70 fahren, erschlägt man Qualitätsprobleme mit jeder Menge Audits und Zertifizierungen, in der Hoffnung dass schon was hängenbleibt. Und tatsächlich ist die Qualität in Deutschland erheblich besser als anderswo, wenn ich sehe was die in Osteuropa oder in China so treiben (um nur mal zwei Beispiele zu nennen), dann schlafe ich hier nachts problemlos. Ich denke auch oft, das kann doch nicht wahr sein, dass so ein Mist durchrutscht, wieso hat keiner den Fehler gesehen, aber wenn ich unsere Arbeit mit der aus anderen Teilen der Welt vergleiche, oder auch mit kleinen deutschen Firmen, dann wird mir bewußt, wie sorgfältig und strukturiert hier gearbeitet wird, wie gut die Dokumentation ist, usw.
Die Gefahr, dass ich durch eines unserer Produkte zu Schaden komme, ist mit Sicherheit deutlich geringer, als dass ich in der Dusche ausrutsche und mir den Hals breche, davon bin ich überzeugt.
Nachdem er mit seinem Fahrzeug angehalten wurde, wurde er umgehend herausgezerrt, auf den Boden gedrückt und in Handschellen gesteckt, das ganze Prozedere inklusive Finger umknicken und Schulter auskugeln. Dann wurde er zur Wache gefahren, ihm wurden die üblichen Fernseh-Cop-Fragen gestellt (wo waren Sie gestern, wem gehört das Auto, was ist Ihre Beziehung zu der Person, der das Auto gehört…), danach wurde er in eine Zelle gesperrt. Dort kam alle paar Minuten jemand vorbei, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist (meine Hoffnung stieg). Wesentlich später kam dann ein Polizist, der ihn bat, eine freiwillige Urinprobe abzugeben, was Doc verweigerte (hätte ich auch, ohne Drogen genommen zu haben); darauf hin drohte ihm der Polizist damit, dass er sich dann eben einen richterlichen Beschluss besorgen würde, um stattdessen eine Blutprobe zu bekommen, weil Doc ja offensichtlich nervös wäre und unter Drogeneinfluss stünde. Zum Zweck der Legitimierung wurde eine Ärztin heranbestellt, die einige Tests durchführte (auf einem Bein stehen und von 1030 bis 1000 herunterzählen, Finger zusammenführen…) und zu dem Ergebnis kam, dass es keinen Anlass für einen Bluttest gäbe. Also mussten sie ihn gehen lassen.Der Punkt an dieser Stelle ist, dass man üblicherweise bei Polizeigewalt den Eindruck hat, das Opfer sei schon irgendwie zu Recht verdächtigt worden. Sowas wie "lief zur falschen Zeit im Görlitzer Park rum, als die Polizei einen Drogen-Bust durchführte" oder "Fußballfan, Beifang bei Hooligan-Verhaftung" oder "war bei einer Disco-Schlägerei in der Crowd". Hier war nichts davon der Fall. Der Typ fuhr auf der Autobahn mit seinem Auto.Während seines gesamten Aufenthalts dort durfte er im Übrigen keinen Anwalt anrufen, weil es sich ja nur um eine "routinemäßige Verkehrskontrolle" handele.
Das krönende Abschluss war dann, dass Doc natürlich zu seinem Auto zurück musste. Da wurde er an die Bahn verwiesen, ohne dass er genau wusste, wo er überhaupt genau festgenommen worden war. Er könne auch gerne erst zurück nach Hause fahren, aber was in der Zwischenzeit mit dem Auto passierte, ob es wegen falschen Parkens abgeschleppt oder ausgeraubt würde (ich schätze mal, die Polizisten haben nicht extra die Tür für ihn abgeschlossen), wäre nicht das Problem der Polizei.
Ebenfalls nicht präsent war mir, dass die Polizei, wenn man sie wegen dieser Handhabung anzeigt, automatisch eine Gegenanzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt stellt, die man effektiv garantiert verliert, weil Aussage gegen Aussage der Polizei steht. Es ist also offenbar vorgesenen, dass man als Geschädigter einen solchen Fall gewinnen kann (und eine Enschuldigung bekommen kann - yay), aber in der Praxis ist das wegen des oben genannten Problems nicht zu erwarten. Eher das Gegenteil.Sehr gruselig. (Danke, Daniel)
Update: Auch Indien ist betroffen.
Update: Hier geht gerade der Hinweis ein, dass der Koran ausdrücklich sagt, dass man Fasten abbrechen darf/soll, wenn man dabei ist, sich selbst Schaden zuzufügen.
Mein Eindruck ist, dass Softwareentwicklung in der Industrie immer mehr als Randdetail betrachtet wird. Die Werbung prügelt da ja auch immer in die selbe Richtung. "Mit diesem Produkt wird alles NOCH VIEL EINFACHER!" Da kann man dem Management schon nachsehen, wenn die glauben, das sei alles total einfach. So viele Evolutionssprünge in Richtung "jetzt NOCH EINFACHER!1!!" wie wir schon gemacht haben. Und es stimmt ja auch. Damals unter DOS hatten wir keinen Speicherschutz und mussten Swapping selber implementieren! Damals unter C, wenn wir da einen Zeiger verlegt haben, dann gab es Speicherkorruption! Damals in den Schützengräben, wenn wir da einen Datenblock freizugeben vergaßen, dann leakte der Speicher!! Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen!1!!
Scherz beiseite: Heutzutage liegt der Fokus bei Leuten, die über die Entwicklung von Software reden, häufig auf Management-Dingen. Sowas wie Extreme Programming. In der Ausbildung (der Hinweis kam gerade per Mail rein, und ich gebe das gerne weiter) wird der Eindruck erweckt, man klickt sich in seinem UML-Tool ein Flowchart zusammen, und dann ist die Software fertig. Das tatsächliche Hinschreiben ist dann ein niederer Akt, den kann man ja auch einer Outsourcing-Firma in Indien überlassen.
Dieser Ansatz ist bei Software genau so falsch wie bei allen anderen Dingen. Ganze Industriezweige haben sich inzwischen dem Management und der Qualitätskontrolle von per Outsourcing hergestellten Produkten verschrieben. Der Westen macht überhaupt nur noch Management und Qualitätskontrolle, die Produkte machen die Billiglohnländer. Bei Software ist das noch nicht so, aber wenn man sich Fachzeitschriften durchliest, könnte man den Eindruck gewinnen.
Ich sehe das so: Der Code ist am Ende das Produkt. Nicht der Plan für den Code. Nicht die Broschüren. Nicht die Meetings. Der Code.
Die Kern-Sorge in der Softwareentwicklung sollte daher auch der Code sein.
Die Maßstäbe sollten wie in anderen Ingenieursdisziplinen auch sein. Elektriker legen Kabel ja auch nicht wild in der Gegend herum. Wenn ihr mal bei einem Auto die Motorhaube aufmacht, dann kommt euch ja auch kein Kabelsalat entgegengequollen. Das ist alles so ausgelegt, dass man es schnell und unkompliziert warten kann. Bei Code sollte man das auch so tun.
Dementsprechend ist Code auch nicht fertig, wenn die Funktionalität da ist. Das ist nur der erste Prototyp. Code ist fertig, wenn niemandem im Team ein Weg einfällt, irgendetwas daran besser zu machen.
Übrigens, nochmal als Nachschlag zu dem anderen Softwareentwicklungs-Artikel. Wenn ihr ein System optimieren wollt, dann empfehle ich, da mit der Frage heranzugehen: Wie kriege ich das mindestens doppelt so schnell? Gar nicht mit Klein-Klein aufhalten. Guckt euch das System an. Legt euch den Gedanken zurecht, dass die Konkurrenz das selbe Problem auf der selben Hardware in der halben Zeit löst, und ihr müsst das jetzt besser als die machen. Die größte Hürde beim Bessermachen ist, dass die Leute sich selbst einreden, das sei schon alles gut genug, oder es sei zu riskant, da jetzt für inkrementelle Verbesserungen den Code anzufassen. Wenn man wirklich was erreichen will, muss man da mental diesen Holzklotz aus dem Weg räumen, der einem sagt, soooo viel besser geht das gar nicht, dass sich jetzt der Aufwand lohnen würde. Zu der Feststellung kann man immer noch kommen. Aber das sollte am Ende der Überlegungen stehen, nicht am Anfang.
Update: Jetzt gehen hier diverse Mails ein, dass Elektriker ja inzwischen auch pfuschen, und dass Autos inzwischen so gebaut werden, dass sie eben nicht mehr wartbar sind, sondern man nur noch ganze Komponenten austauscht, und das auch nur geht, wenn man Spezialwerkzeug hat, das man nicht frei kaufen kann, sondern dass die nur an ihre Lizenzwerkstätten vergeben. Ja, weiß ich. Hatte gerade kein besseres Beispiel zur Hand. Nehmt es also als Verweis auf die guten alten Zeiten, wie sie früher mal waren, als alles besser war. Seufz.
Ich habe früh in meinem Leben mit Softwareentwicklung angefangen. Ich erinnere mich noch, wie ich in den 80er Jahren Weihnachtslieder in GW-BASIC programmiert habe, und eine sehr coole Benutzeroberfläche gebaut habe, bei der man mit den Pfeiltasten in einem Menü herumnavigieren konnte. Auf unserem Monochrom-Bildschirm in 80x25 sah das verdammt cool aus. Viel cooler als ein Großteil der anderen Software, die wir so im Einsatz hatten.Damals wie heute nagte der Gedanke in mir, irgendwo könnte das irgendjemand irgendwo besser können als ich. Also nicht im Sinne von: Der hat mehr Zeit investiert und mehr Erfahrung und ist daher effizienter. Nein. Besser im Sinne von: Wenn der sähe, wie ich hier herumkrautern muss, um zu meinen Ergebnissen zu kommen, dann würde der ein lautes Lachen nur mit Mühe unterdrücken können.
Besonders ausgeprägt ist diese Befürchtung immer in Verbindung mit Rock-Star-Firmen und mit Weltkonzernen, deren Software eine markführende Position besetzt. Ich will das mal konkret machen. Wenn ich mich mit Google treffe und über Suchmaschinenprogrammierung rede, dachte ich, dann würden die gar nicht verstehen, wovon ich rede, weil das für die wäre als würden sie sich mit einer Ameise unterhalten. Oder, so die Annahme, mit VMware könnte ich gar nicht über Hypervisor-Programmierung reden, weil die da ja wahrscheinlich auf einem so viel höheren Niveau ein Verständnis aufgebaut haben, dass ein Gespräch mit jemandem wie mir für die keinen Sinn ergeben würde.
Nun hat es sich ergeben, dass ich beruflich Software auf Sicherheitslücken absuche. Ich gehe zu großen Firmen, die zeigen mir ihren Quellcode, und ich zeige ihnen dann, wo sie Dinge falsch machen. Wie viele Menschen in dem Beruf habe ich das Impostor Syndrome, d.h. ich befürchte regelmäßig, dass gleich jemand erkennt, dass ich gar keine Ahnung von der hier gefragten Wissens-Domain habe, und dann entfernt mich die Security aus dem Gebäude.
Einen besonders krassen Fall von Impostor Syndrom hatte ich, als ich das erste Mal bei Microsoft Windows auditiert habe. Die hatten auch keine Ahnung, wie man sowas macht, und wen man da ranlässt, und hatten daher ein vergleichsweise weites Netz geworfen, um potentielle Auditoren zu finden. Ich für meinen Teil hatte so gut wie keine Erfahrung mit Windows. Ich hielt das für einen Irrtum, dass die mich da hin geholt hatten. Und dann geschah das Wunder von Redmond. Ich setze mich hin, gänzlich ohne Domain Knowledge, und fand mehr Bugs als die ganzen Leute mit Domain Knowledge.
Wie sich rausstellt, ist Domain Knowledge überbewertet. Und Microsoft war sich dessen stärker bewusst als ich.
Aber diese Gedankengänge verfolgen mich bei allen Kunden. Was macht Microsofts GUI-Zeug zum Marktführer? Gibt es da irgendwas, was die besonders großartig machen? Wie funktioniert das Memory Management von Windows? Hat der Hypervisor von VMware ESX im Vergleich zu Xen Roswell-Technologie im Einsatz? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Oracle und MySQL? Ist das wirklich so ein immenser Abstand?
Gelegentlich ergibt sich die Gelegenheit, mit einigen wichtigen Leuten mal ein Bierchen trinken zu gehen. Ich nutze sowas konsequent, weil es mein Weltbild enorm erweitert hat über die Jahre.
Einige der gewonnenen Einsichten möchte ich gerne mit euch teilen. Bei allen großen, wichtigen Weltprodukten, bei denen ich eine Einsicht in diesen Aspekt gewinnen konnte, war das anfangs mal ein Hack von drei Leuten. Also wörtlich jetzt. Drei Leute ist die typische Größe, mit der man großartige Produkte bauen kann. Wenn wir nur von einem Aspekt reden, der am Ende die Großartigkeit des Produktes zementiert hat, ist es häufig gar nur einer. Der 32-bit-Support von Windows 95 geht auf einen Typen zurück, der das Manual von Intel auf dem Schreibtisch hatte (das konnte man sich damals für fast lau per Post ordern oder gratis als PDF runterladen), und der die entsprechenden Absätze gelesen hatte, und der sich dachte, hey, das implementiere ich doch mal.
Der schönste Spruch in diese Richtung kam von einem Datenbank-Hersteller. "Wenn wir damals Datenbank-Leute eingestellt hätten, wären die großartig darin gewesen, uns zu sagen, warum soundso nicht geht. Daher haben wir Nicht-Datenbank-Leute eingestellt, und die haben dann einen Weg gefunden."
In meiner Erfahrung ist der größte Motivator in der Softwareentwicklung die Gewissheit, dass etwas substantiell besser geht. Eine schöne Anekdote dazu hörte ich vor einer Weile. Da ging es darum, dass ein Software-Hersteller mit einer Uni zusammenarbeitete, und die hatten eine coole Idee und die auch umgesetzt im Rahmen einer Forschungsarbeit, und die blies alles aus dem Wasser, was es in dem Feld gegeben hatte. Der Hersteller hat daraufhin sein eigenes Team an einen Tisch geholt, wieder mal die fast sprichwörtlichen drei wirklich fitten Leute, und hat denen gesagt: implementiert das mal. Ihr habt das nicht erfunden, daher erwarten wir nicht, dass euer Prototyp diese Uni-Lösung outperformed, aber zumindest bis auf 50% solltet ihr rankommen. Die drei fitten Leute sind losgezogen und haben einen Prototypen gehackt, und hatten offensichtlich eine völlig falsche Vorstellung davon, welche Baseline sie erreichen müssen. Als sie ein paar Wochen/Monate gehackt hatten, und ihren Prototypen zeigten, und jemand den gegen das Uni-Ding auf gleicher Hardware benchmarkte, war der (edit: ihr Prototyp) nicht etwa 50% langsamer (edit: als die Uni-Software) sondern über 50% schneller.
Niemand geht los, um langsame Software zu schreiben. Aber auf dem Weg brechen viele Leute ab, weil ihnen gesagt wird, die Dinge seien "schnell genug".
Neulich scrollte eine lustige Gegenüberstellung an mir vorbei. Da hat sich einer der Väter von Extreme Programming vorgenommen, jetzt mal einen Sudoku-Löser zu programmieren. Der hat mehrere Blogposts dazu gemacht. Er hatte ein festes Dogma, wie man an sowas herangeht, aber offensichtlich keine Vorstellung, wie man diese Art Problem löst. In den Blogeinträgen beschreibt er jeweils, wie er Tests programmiert und ein neues Darstellungsformat ausprobiert. Am Ende scheitert er. Die Gegenüberstellung ist ein relativ bekannter Google-Ingenieur. Der hat auch ein Blogposting geschrieben. "Ich schreibe jetzt mal einen Sudoku-Löser". Dann hat er sich hingesetzt, beschrieben, wie man sowas macht, und einen Löser geschrieben. Ein Blogpost.
Es ist einfach, nach sowas über Extreme Programming zu lachen. Aber ich glaube, dass wir über noch ganz andere Dinge lachen sollten. Ich glaube, dass wir einige sehr fundamentale Dinge in Sachen Softwareentwicklung schlicht noch nicht verstanden haben. Nicht nur das: Die Leute setzen systematisch Scheuklappen auf, um zu verhindern, sich damit auseinandersetzen zu müssen.
Ich habe einmal einen Code Audit einer Webplattform gemacht. Normalerweise drücken sich Auditoren um sowas, weil man befürchten muss, dass sowas in PHP oder — schlimmer noch — Perl geschrieben ist. Das sind klassische Write-Only-Programmiersprachen. Da kann nach einer Woche auch der Typ, der es geschrieben hat, nicht mehr sagen, was dieser Code hier eigentlich tun sollte. In diesem Fall war es Perl. Wir machten drei Kreuze und fingen an. Und jetzt der Schocker: Das war wunderbar lesbarer Perl-Code. Kommentiert. Minimal. Die Firma hatte beschlossen, dass das Verbessern von bestehendem Code genau so wertvoll ist wie das Schreiben neuen Codes. Eher noch wertvoller. Wenn ein Mitarbeiter inzwischen dazugelernt hat, dass man Problem X besser so löst als wie wir das damals gemacht haben, dann geht er hin und löst es so. Unlesbarer Code wurde konsequent nicht gedulded. Fiese Konstrukte wie eval waren verpönt und nur unter strikten Ausnahmeregelungen erlaubt. Dieser Perl-Code war besser auditierbar als der durchschnittliche C++-Code. Lektion: Es liegt nicht an der Programmiersprache. Es liegt daran, dass die Firma der Lesbarkeit von Code einen Wert zuweist.
Der oben erwähnte "war am Ende 50% schneller"-Code hat dem Management so gut gefallen, dass sie gesagt haben: Geil, shippen wir. Das war cooler Rockstar-Code, aber das war kein Produkt. Für eine Firma dieser Größe und Erfahrung war es kein Problem, aus dem Codehaufen ein Produkt zu machen, das technisch den Anforderungen genügte.
Aber wenn ich da jetzt als Auditor hinkomme und sage: Schaut mal hier, das ist eine schlechte Idee, ändert das mal lieber! Dann sagen die mir: Können wir nicht; Eine Änderung hier könnte unvorhergesehene Auswirkungen über das ganze Produkt haben. Das Risiko können wir nicht eingehen.
In fast allen Großkonzernen, in denen ich bisher Einblicke in diesen Aspekt gewinnen konnte, gibt es große Codemassen, deren Wartbarkeit Nahe Null ist. Weil die Firmen es nicht geschafft haben, ihre Mitarbeiter dazu zu motivieren, alten und schlechten Code Schritt für Schritt besser zu machen. Stattdessen gibt es üblicherweise eine Kultur des Drucks, neue Innovationen zu programmieren.
Es ist schockierend, wie wenige Jahre ins Land streichen mussten, bis aus einem innovativen Stück Rockstarcode ein unwartbarer Haufen Legacy geworden ist.
Zusammenfassung: Firmen überbewerten "wir müssen das ans Laufen bringen" und unterbewerten "wir müssen dafür sorgen, dass das auch wartbar ist". Es werden immense Geldmengen dafür verbrannt und Mitarbeiterberge damit verschlissen, ungepflegten alten Code weiter ungepflegt zu halten, aber noch Dinge ranzupflanschen. Ich glaube, wenn wir hier das Anreizsystem umdrehen könnten, könnten wir auf einen Schlag die Softwareentwicklung umkrempeln und Deutschland zum Weltmarktführer machen.
Update: Ich sollte vielleicht noch sagen, dass ich wirklich mit Google über Suchmaschinenprogrammierung geredet habe, und gesehen habe, wie in VMware der Hypervisor funktioniert. Nicht nur habe ich verstanden, wie die das machen, die haben das auch noch so gemacht, wie ich das auch gemacht hätte (bzw. habe; einen Hypervisor habe ich noch nicht programmiert, aber eine Suchmaschine. Stellt sich raus, dass die groben Strukturen, was man so für Datenstrukturen verwendet und so, bei Google und mir die selben waren. Na klar haben die auch noch ein paar Tricks, die ich nicht kannte). Das liegt nicht daran, dass ich ein toller Hecht bin, sondern dass fast alle Lösungen für fast alle Probleme naheliegend sind, wenn man ein bisschen über das Problem nachdenkt. Und dann gibt es jeweils noch Hardware-Einschränkungen, die bestimmen, welche Lösungsansätze überhaupt möglich oder zielführend sind. So viel bleibt da am Ende normalerweise nicht übrig. Ich halte es für ein wichtiges Ziel, dass Anwender den immer noch weit verbreiteten Respekt vor Software abbauen. Wenn man ein Haus hat, und zwei Zimmer, und man möchte gerne in der Mitte die Mauer weghaben und ein großes Zimmer haben, dann prüft man die Statik und dann macht man die Mauer weg. Wenn man anbauen will, baut man halt an. Da ist nichts magisches dran. Bei Software ist das auch so. Wenn Google ein Haus baut, dann brauchen sie dafür auch ein Fundament. Wenn Google ein selbstfahrendes Auto baut, dann hat das auch Räder. Und so sieht das bei Suchalgorithmen halt auch aus.
Update: Siehe auch
It is mostly not about trade. Only five of the 29 chapters are about traditional trade. The others are about regulating the Internet and what Internet—Internet service providers have to collect information. They have to hand it over to companies under certain circumstances. It’s about regulating labor, what labor conditions can be applied, regulating, whether you can favor local industry, regulating the hospital healthcare system, privatization of hospitals. So, essentially, every aspect of the modern economy, even banking services, are in the TPP.
Wir sollten also aufhören, das Wort "Freihandelsabkommen" zu verwenden.
Update: Auch Utrecht startet ein Experiment!
Lediglich zwei EU-Kommissare hätten sich noch öfter mit Lobbyisten getroffen.Aha, und, mit was für Lobbyisten hat er sich so getroffen? Quadrature du Net? Edri? Menschenrechtsorganisationen? Sachverständige? Nein, nein, alles nein.
Günther Oettinger, in der EU-Kommission für die digitale Wirtschaft zuständig, hat sich in der ersten Jahreshälfte fast ausschließlich mit Lobbyvertretern der Industrie getroffen. Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks und Kommunalverwaltungen seien nur in 11 Prozent seiner insgesamt 366 Lobbymeetings zum Zuge gekommen, hat Transparency International ermittelt.366 Treffen mit Lobbyisten in einem halben Jahr! Respekt, Herr Oettinger! Da klingelt ja bestimmt die Kasse!1!!
Nicht was ihr jetzt wieder denkt. Spesen für neue Schuhe!
Es geht darum, wie die Leute, die der Verfassungsschutz (und wohl auch andere Behörden) mit falschen Papieren ausstattet, um Legenden zu erstellen, daran kommen.Das läuft so ab: Da kommt ein Herr vom VerfS zum Einwohnermeldeamt, weisst sich aus, wird zum Chef vorgelassen.
Er füllt einen Antrag aus, was im neuen echten falschen Ausweis stehen soll und reicht das passende Foto dazu ein.
Der Vorgang wird vom Chef der Behörde in ein spezielles, extra für solche Fälle vorgesehenes Programm eingegeben (das heißt auch "Spezial" :) ).Dann geht der Auftrag zur Bundesdruckerei. Diese kann nicht erkennen, dass es sich um eine Legende handelt, weil die Daten und Dokumente, die da ausgetauscht werden, sich nicht von normalen Anträgen unterscheiden.
Nur der Behördenleiter weiss Bescheid.Wenn der neue Ausweis da ist, kommt wieder ein Herr vom VerfS, weist sich aus, und holt den Ausweis vom Einwohnermeldeamt ab.
Diejenige Person, für die der Ausweis bestimmt ist, tritt anders als bei echten Ausweisen überhaupt nicht in Erscheinung.Zur Größenordnung:
Nach Auskunft meines Bekannten kommt das in der Gemeinde, die die Größe einer mittleren Kleinstadt hat, ca. einmal im Quartal vor, dann aber manchmal gleich für mehrere.
Update: Hier kam noch eine Mail von jemandem rein, der in der Nähe dieser Software in der IT arbeitet. Der erklärte, dass es da keine Software namens Spezial gibt, sondern dass es eine Selektion namens Spezial gibt. Die ist für Fälle gedacht, bei denen die Person nicht im Melderegister geführt ist, also eigentlich z.B. für Obdachlose. Und die Selektion nehmen die dann eben auch für die Tarnidentitäten.
Update: Noch ein schönes Bild.
Griechenland sei Opfer eines "Angriffsplans" des IWF, der EU und der Europäischen Zentralbank (EZB) geworden. Ziel sei es gewesen, die Schulden Griechenlands "vom privaten auf den staatlichen Bereich zu übertragen", sagte Konstantopoulou. Außerdem wies sie erneut darauf hin, dass Deutschland Griechenland noch immer Reparationszahlungen im Zusammenhang mit Verbrechen in der NS-Zeit schulde.Unter dem Strich: Diese Schulden sind sittenwidrig zustande gekommen, daher müssen sie nicht zurückgezahlt werden. Findet der Ausschuss. (Danke, Erhard)
Das ist eine Aktion des Zentrums für politische Schönheit (deren Homepage).
Die haben gerade die Baustelle vor dem Kanzleramt feierlich eröffnet.
Am Sonntag am 14:00 ist ein Marsch geplant (Vorsicht: Facebook), von Unter den Linden (Höhe Neue Wache Berlin) bis zum Kanzleramt. Dort wollen sie dann den Boden aufstemmen.
Bei der Aktion bleiben der Gegenseite eigentlich nicht so viele Dinge, die sie tun können, um das diskret loszuwerden. Man darf gespannt sein.
Sonneborn, übernehmen Sie!
Demnach wird Interpol einer mit dem Verband im Mai 2011 getroffenen Vereinbarung nicht weiter nachkommen, nach der die Behörde für eine Fifa-Spende von 20 Millionen Euro zehn Jahre lang ein Integritätsprogramm durchführen sollte.NEIN!!! Ein Integritätsprogramm!! HAHAHAHA, oh Mann! Interpol hat also Fifa-Whitewashing betrieben, ja?
Wird Zeit, dass wir Interpol mal zumachen. Kann sich jemand an auch nur eine positive Sache über Interpol erinnern in den letzten Jahren? Irgendwas? Ich nicht. (Danke, Philipp)
«Heute haben wir Server mit 72 Systemadministratoren», schreibt Mario in seiner Abschieds-E-Mail. «Wer sind diese Administratoren (Mitarbeiter von BKW, Swisscom, Unisys und so weiter . . .)?»Öhm … ach wisst ihr, das ist ein bedauerlicher Tippfehler!
In einer internen Stellungnahme an die Mitarbeiter schreibt Kraftwerksleiter Martin Saxer: «Als Mario von 72 Personen mit Administratorenrechten geschrieben hat, hat er sich meiner Meinung nach vertippt.» Vielmehr handle es sich um 27 PersonenAch sooo, nur 27 Systemadministratoren! Na dann ist ja alles gut! Die zuständige Regulierungsbehörde hatte an an derer Stelle übrigens (völlig zu Recht!) schon 5 Admin-Accounts als zu viel beanstandet.
Aber macht euch keine Sorgen, Fernwartung ist schon OK, denn wir haben hier schließlich eine Firewall.
die Firewall, die Hackerangriffe abwehren sollte, habe «mehr Löcher als ein Fliegennetz», schreibt Mario in seiner E-Mail*hust* (Danke, Uwe)
Zwar betonte Marc Schröder, Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe RTL Deutschland, dass sie kein "Pay-TV" werden wolle. "Es geht darum, die Inhalte vor die Augen des Nutzers zu bekommen und gleichzeitig die Zahlungsbereitschaft der Kunden abzuschöpfen."
Er hat ja Recht. Aber bei allem Bashing muss man auch sagen, dass der CDU der geniale Schachzug gelungen ist, als Partei der Geldsäcke mit Besserverdienenen die Situation "die Einkommen stagnieren, es geht niemandem mehr gut" nicht nur zu überleben, sondern noch zu ihren Gunsten umzudrehen. Früher hat man die CDU gewählt, wenn es einem gut ging, und man wollte, dass es einem weiter gut geht. Heute wählt man CDU, wenn es einem schlecht geht, und man Angst hat, es könnte einem bald noch schlechter gehen. Und aus meiner Sicht hat die CDU nichts dafür getan. Alles, was sie tun mussten, ist Gerhard Schröder das Sozialsystem kaputtmachen lassen mit seiner Agenda 2010. Seit die Bürger das gesehen haben, sind sie nur noch "Wutbürger minus Bürger", wie Sascha Lobo so schön formuliert.
Es gibt kaum ein realistisches Einsatz-Szenario für das Raketenabwehrsystem MEADS. Denn es hilft weder bei Konflikten wie in Afghanistan noch könnte es einen iranischen Atomangriff vereiteln. Wem MEADS nützt? Der bayerischen Industrie.Na wenigstens einer kümmert sich hier um unsere darbende Industrie!1!!
Varoufakis erklärt mal die Situation.
Wir jedenfalls haben die Punkte, über die wir uns einig waren, aufgenommen und haben darüber hinaus in den strittigen Fragen Zugeständnisse gemacht. Das haben wir als Vorschlag vergangene Woche vorgelegt. Dagegen ist das, was Herr Juncker Ministerpräsident Tsipras mit Unterstützung von Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande vorgelegt hat, nur wieder die Ausgangsposition, gerade so, als ob es nie Verhandlungen gegeben hätte.Und das ergibt ja auch Sinn. Für die EU jetzt. Denn je länger die "Verhandlungen" dauern, desto länger zahlt Griechenland sinnlos Zinsen, ohne die Schulden reduziert zu kriegen.
Übrigens ist Varoufakis gerade in Berlin zu Besuch und hält einen Vortrag in der Hans-Böckler-Stiftung (da link ich lieber nicht drauf, der Stream ist jetzt schon ruckelig), wo er gerade erklärt hat, was da das Problem ist. Und zwar erklärt er, wenn man bei einer Währungsunion nicht die Drachme entwerten kann, dann senkt man eben die Lohnkosten. Und die Lohnkosten sind um 38% gefallen in Griechenland. Aber die Exporte sind nicht gestiegen. Das war aber die Theorie, die Begründung. Wenn wir die Löhne senken, sinken die Herstellungspreise, dann exportiert Griechenland mehr, und dann können sie ihre Schulden abzahlen. Funktioniert nicht.
Außerdem, und das ist ein Punkt, der bisher ein bisschen zu kurz gekommen ist, kommen weniger Steuern rein, aber die Schulden werden nicht weniger. Die kann das Land dann nicht bedienen und dann braucht es Bailouts und mehr Bailouts.
Die häufig gestellte Frage, was die Griechenlandhilfe die deutschen Steuerzahler bisher gekostet hat, ist schnell beantwortet: Nichts. […] Teuer wird es erst, wenn Griechenland pleitegeht und die Kredite nicht mehr bedienen kann. Bis dahin verdient der Bundesfinanzminister sogar an der Griechenlandrettung: Seit 2010 hat er aus Athen Zinsen in Höhe von 360 Millionen Euro bekommen.Ja, aber, aber … die faulen Griechen! Die unser ganzes Geld kriegen, ohne dafür was geleistet zu haben!1!!
Das wirft die Frage auf: Was haben die Griechen mit den Milliarden gemacht? Die Antwort: Gar nichts. Denn die meisten Hilfsgelder kamen nie in Griechenland an.Für aufmerksame Blogleser ist das jetzt keine Überraschung, aber man muss in solchen Dingen ja immer wiederholen, damit die Leute nicht den Wiederholungen der Lügen glauben.
Geht mir genau so. Geht vielen so.
Aber wir haben ja jetzt Youtube. Da könnte man das ja anders machen. Leute einladen, die einen gepflegten Diskussionsstil pflegen. Die auch was zu sagen haben. Sich die Zeit nehmen, über Themen zu reden, und nicht nur Soundbites zu bringen. Keine Werbepausen, kein Lifestyle-Bullshit.
Ein Traum. Ich will sowas ja auch mal mit Frank machen, eines Tages. Aber jetzt ist uns KenFM zuvor gekommen und hat eine respektable Premierensendung abgeliefert, mit den Gästen Daniele Ganser, Dirk Pohlmann, Mathias Bröckers und Willy Wimmer. Achtung: Die Sendung läuft über fast drei Stunden.
Mich stört ja an Ken Jebsen immer, dass er zu viel seine eigene Meinung transportiert und lenkende Fragen stellt, und dass er teilweise mehr als seine Gäste zu Wort zu kommen scheint. Aber das ist in dieser Sendung deutlich besser als in früheren Interviews, fand ich.
Update: Na DAS ist ja mal eine bemerkenswerte zeitliche Koinzidenz: Günther Jauch verlängert seine ARD-Talkshow nicht.
Update: Ab der Hälfte wird Ken doch wieder anstrengender.
In dem Bostom-Bomber-Fall gibt es eine innovative Anwendung des Konzepts:
There were three counts for making false statements based on the aforementioned lies and—remarkably—one count for destroying "any record, document or tangible object" with intent to obstruct a federal investigation. This last charge was for deleting videos on his computer that may have demonstrated his own terrorist sympathies and for clearing his browser history.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Wer seine Browser History löscht, macht sich strafbar!? Hoffentlich kommen die damit nicht durch.
Die Regierung von Alexis Tsipras ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Hans-Werner Sinn hat völlig recht, wenn er sagt, dass die Verhandlungsstrategie des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis deutlich intelligenter ist als weithin angenommen. Da die EZB die griechischen Banken durch ein Notprogramm finanziert, werden die Geldabflüsse aus Griechenland indirekt durch die Notenbanken anderer Ländern subventioniert. Nicht die Griechen finanzieren die Kapitalflucht, sondern die Zentralbanken der Gläubigerländer. Griechenlands Defizit im Zahlungssystem der europäischen Zentralbanken beträgt mittlerweile knapp hundert Milliarden Euro. Wenn Griechenland seine Schulden nicht mehr bedient, sind die Gesamtverluste für die Gläubiger enorm. Sie steigen mit jeder Woche Verhandlungsverzug. Eine Einigung auf die letzte Tranche des zweiten Paketes wird das Problem nicht grundlegend ändern.So sieht das aus! Wir spielen hier auf unsere eigenen Kosten auf Zeit, nicht auf Kosten der Griechen. Daher haben wir das auch eiliger als die gerade.
Wer das ganze System mal verstehen will, dem sei dieser Foliensatz von Lucky Green empfoheln, von dem ich mal einen PDF-Export gemacht habe.1,5%? neee 3-7% für den Einzelhandel, so tolle Konditionen mit 1,5% bekommen nur Ketten wie Rewe, Autovermieter und Fluglinien. Bei EC-Kartentransaktionen sind die Gebühren bei <0,5% selbst für kleine Transaktionen.
In Schweden nimmt es schon mafiöse Ausmaße an, weil die kein zu EC vergleichbares System haben sondern VISA den ganzen Markt in der Hand hat. Ein Kioskhändler sagte mir mal, 15% müsse er abdrücken.
Behaltet diese ganzen Zusammenhänge bitte im Hinterkopf, wenn ihr Kampagnen wie aktuell mal wieder "wir brauchen doch eigentlich gar kein Bargeld mehr" seht. Gerne auch als "Bargeld hilft nur Verbrechern" verkleidet. Dreimal dürft ihr raten, wessen Lobbyisten da dahinter stecken.
Update: Einen hab ich noch:
ich habe bei ~1Mio Umsatz über Karte pro Jahr 1.95% für Visa/Master, 0.3% bei EC und zahle 13€ pro Monat pro Terminal (Miete + Grundgebühr). 3% habe ich noch nie gehört, finde ich irre viel. Habe damals neu bei 2.75% angefangen.
Aus meiner Sicht ist das eine Folge der ganzen Finanzkrisenbewätigungsmaßnahmen. Wenn man praktisch ohne Zinsen Geld leihen kann, na klar kaufen dann solche Leute auf Pump was sie kriegen können!
Update: Hier kommen jetzt einige Techies an, dass Avago doch Dinge herstellt (LEDs) und das könne man nicht einfach als Finanzjongleure diskreditieren. Das bezog sich hierauf:
KKR and Silver Lake Partners acquired the division of Agilent Technologies in 2005 for $2.6 billion and formed Avago Technologies.
Sowohl KKR als auch Silver Lake sind Finanzjongleure. Die haben auf dem Weg übrigens auch Infineon gekauft, die mal Teil von Siemens waren, und LSI, und Emulex.
Die Kolumnistin bekräftigt seine Befürchtungen und rät dem Mann, dem Bruder abzusagen. Hier kann man sich angucken, wie das in der Zeitung aussah.
Ihr könnt euch wahrscheinlich schon denken, wo hier der Stein des Anstoßes gewesen sein könnte.
Ich für meinen Teil bin ein bisschen irritiert, wieso man die Kinder nicht schicken kann. Wir reden hier von einer Hochzeit, nicht von einer Orgie. Was soll denn da bitte groß passieren, das Kinder verwirren könnte? Kinder kommen ja nicht bigott auf die Welt, das müssen die Eltern in jahrelanger Kleinarbeit anerziehen. Die Kinder hätten da sicher noch am wenigsten Stress mit. Aber hey, nicht meine Kinder, nicht meine Entscheidung. Die Kernaussage der Kolumnistin ist übrigens auch nicht "SCHÜTZT DIE KINDER VOR DEN SCHWULEN!!1!" sondern
Sagen Sie Ihrem Bruder ehrlich, wie Sie denken, und dass Ihre Kinder an der Feier nicht teilnehmen, weil Sie und Ihre Frau nicht möchten, dass die Kinder verwirrt werden.Und das kann ich als Empfehlung voll unterschreiben. Solche Sachen muss man ehrlich ansprechen und dann ausdiskutieren. Wenn dieser Typ so ein Problem mit der Sexualität seines Bruders hat, dass er eine Zeitung anschreibt, dann wird man da wohl auch mit liberalen Parolen nicht weit kommen.
Als nächstes passierte, was in solchen Situationen ja häufiger passiert. Wo die Sache aber echt ekelig wird, ist als dann die Nummer ausgerechnet von den Grünen instrumentalisiert wird. Ja, diese Grünen hier.
Am Ende hat die Zeitung dann die Kolumnistin rausgeworfen.
Soweit sind wir in diesem Lande. Einzelne Personen können heutzutage missliebige Andersdenkende in Zeitungen einfach wegshitstormen.
Aber dass das ausgerechnet durch so Wahlkampf-Bullshit ausgelöst wird, weil die Grünen gerade einen fetten Kindesmissbrauchs-Skandal am Bein haben und den gerne durch gezieltes Auf-Andere-Zeigen loswerden wollen, das macht mich echt nur noch wütend. Herr Beck, Sie sollten sich was schämen. Und zu Fragen von Homosexualität und Kindesmissbrauch will ich den Grünen mal dringend anraten, fortan die Schnauze zu halten, spätestens seit diesem Satz aus dem oben verlinkten Artikel über den Pädophilie-Bereich:
„Es ist schwer auszuhalten“, sagte Birk, „aber es gab Täter in den Reihen der Grünen“. Sie seien sowohl in die Partei hinein als auch zu gesellschaftlichen Gruppen gut vernetzt gewesen. „Wir hatten damit bis Mitte der 1990er Jahre zu tun. Die Schwulen-AG unserer Partei war bis 1993 mehr oder minder ein Pädo-Bereich“, sagte Birk.Wenn hier also Eltern Sorgen haben, ihre Kinder auf eine Veranstaltung von Schwulen zu schicken, dann sollten die Grünen aber mal GANZ muchsmäuschenstill sein. Denn ihr eigenes Verhalten könnte für solche Befürchtungen gut als rationale Begründung herhalten.
Im Übrigen sei noch darauf hingewiesen, dass der ursprüngliche Tweet natürlich inhaltlich falsch ist, auf mich gar wie eine gezielte Falschdarstellung wirkt. Aber das ist ja heutzutage so Usus bei Twitter. Das merken die Leute schon gar nicht mehr. Echt ekelhaft, sowas.
Bei dessen Arbeit sei es wegen der problematischen V-Mann-Dichte in der Neonazi-Szene mitunter zu "skurrilen" Situationen gekommen, heißt es in dem Bericht des Sonderermittlers: So hätte sich Corelli einmal mit den damaligen Klan-Anführer in einem Chat über zwei weitere Rechtsextremisten ausgetauscht. Was sie wohl nicht wussten: Alle vier Personen waren V-Leute.Das wäre noch viel witziger, wenn die Überschrift nicht "Staat zahlte V-Mann fast 300.000 Euro" wäre. (Danke, Andreas)
Aber jetzt zum Kommentar in der Mail. Den finde ich so wichtig, weil mir genau solche Gedanken bei solchen Meldungen auch durch den Kopf gehen.
Schön langsam habe ich keine Lust mehr im IT Sektor zu arbeiten, wenn ich solche Meldungen lese.Ihr glaubt gar nicht, wie es mich freut, dass sich auch andere Menschen derartige Gedanken machen, und sie mit mir teilen!Ich trage zwar keine direkte Schuld daran, dass sowas implementiert wird, bin jedoch eines der kleinen Rädchen, die dafür verantwortlich sind, dass die Infrastruktur läuft, die derartige Sachen ermöglicht!
Erinnert mich irgendwie an meinen Großvater…der war während des 2. WK Mitarbeiter bei der Bahn….er hat zwar keinen persönlich in die Güterwägen verfrachtet, war aber, als kleines Rädchen, dafür verantwortlich, dass die dann pünktlich angekommen sind!
Ich möchte nicht einmal mit 80 meinen Enkelkindern sagen, dass auch ich mitgeholfen habe!
Mir ist klar, dass die Qualität meiner Mithilfe eine andere ist, als die meines Grossvaters….aber wenn ich derartige Meldungen lese und dann die Veränderungen der letzten Zeit in die Zukunft interpoliere, dann hoffe ich, dass ich einer der Pessimisten bin!
Schade eigentlich…ich war halt immer derjenige, der der Meinung war, dass der technische Vortschritt UNS zugute kommt!
Ich glaube, wir müssen mal langsam anfangen, Schranken zu definieren, an welchen Projekten man nicht mitarbeiten darf, um sich nicht mitschuldig zu machen. Ich für meinen Teil mache nicht mit bei Machine Learning und Big Data. Das ist besonders schmerzlich, weil ich Machine Learning mal studiert habe und nach wie vor hochinteressant finde. Aber wenn man da mitmacht oder gar den Stand der Technik voranbringt, ermöglicht man militärische und unterdrückungsstaatliche Anwendungen, die man karmatechnisch nie wieder ausgewetzt kriegt.
Update: Lest mehr Joseph Weizenbaum!
Seitdem fürchten viele Abgeordneten, dass sie von irgendjemandem belauscht werden und sind zutiefst verunsichert, ob und wie sie noch vertraulich arbeiten können.Während meine Tränen noch trocknen, möchte ich den Abgeordneten aus ganzem Herzen zurufen: Willkommen im Club! (Danke, Timo)
Wenn wir mal Revue passieren lassen, wie es zu dieser Streikpanik kam, dann liegt das an Frau Nahles. Die hat das Gesetz gegen die GdL zu verantworten. Das Gesetz ist nicht nur ein offener Verfassungsbruch, es ist auch explizit darauf ausgelegt, die GdL zu marginalisieren. Oder sie unter Zugzwang zu setzen, mehr Streiks zu machen, um am Ende einen besseren Abschluss als die Konkurrenz rauszuholen, um populärer als die Konkurrenz zu werden. Denn das Gesetz sieht vor, dass nur noch der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern gilt. Damit sind alle anderen Gewerkschaften raus. Die GdL musste jetzt also dringend etwas tun, um populärste und mitgliedsstärkste Gewerkschaft bei der Bahn zu werden.
Und nicht nur war das von Anfang an sonnenklar, das war explizit darauf ausgelegt. Denn die Medien schrieben von Anfang an: Wenn ihr dieses Gesetz macht, dann wird es mehr GdL-Streiks geben. Die haben nicht mal geblinzelt. Die haben das Gesetz gemacht. Daraus folgt, dass sie das so haben wollten.
Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die Bevölkerung dann einen Hass auf die GdL entwickelt. Und ist die Bevölkerung nicht willig, helfen die Hassprediger von "Bild" und co.
Und genau so ist es ja auch gekommen.
Aber für die Geschichtsbücher wollen wir mal festhalten: Dieser Streik war von der Politik gewollt und gesetzlich erzwungen. Wenn hier jemand dafür auf die Fresse kriegen sollte, dann die Bundesregierung.
Aber mal Hand aufs Herz. Wer von euch kennt den Namen des Verhandlungsführers bei der Bahn?
Warum eigentlich nicht?
Der Bahn-Verhandlungsführer heißt Werner Bayreuther.
Der Einsender merkt dazu noch an:
Ich hab eine Analogie, sorry Nazikeule, aber mir ist keine kleinere eingefallen. Jeder kennt ja den Namen des deutschen Diktators, der den zweiten Weltkrieg angefangen hat. Wie heißt eigentlich der amerikanische Präsident, der zwei Atombomben auf Großstädte geworfen hat? Hint: Nicht Roosevelt.
Völlig kontextfrei empfehle möchte ich an der Stelle auf diese wie Clickbait daher kommende Liste verweisen. The six most evil presidents in US history. Überraschung: George Bush, Franklin Roosevelt, Lyndon Johnson und Richard Nixon haben es nicht auf die Liste geschafft.
Update: Ein anderer Leser merkt noch an:
Werner Bayreuther ist externer Berater der Bahn, Arbeitgeberanwalt und spezialisiert auf das Kleinmachen von Arbeitnehmern. Verhandlungsfuehrer der Bahn ist Ulrich Weber, Personalvorstand der DB AG und DB ML AG.
Dass die Bahn jemanden wie Bayreuther anheuert, sagt schon viel aus.
Wenn man Werner Bayreuther googelt, findet man so Seiten wie diese hier. (Danke, Malte)
Gotland är en oerhört strategisk bas på ÖstersjönStrategisch wichtig! Und falls die Russen kommen, das weiß man ja nicht, da warten wir ja schon 60 Jahre drauf, dann wollen wir lieber vorbereitet sein!1!!
Denn eines ist ja wohl völlig klar. Wenn in Europa jemand an Krieg denkt, dann sind es immer Vorwärtsverteidigungen in Richtung Russland. Von DENEN geht hier die Bedrohung aus! Nicht etwa von den US-Militärbasen mit Atombomben auf unserem Boden. Nein. Das sind Einrichtungen des Friedens! Die Kriegstreiber hier sind die Russen!1!! Wollen wir nicht auch mal Rügen verminen? (Danke, Ingo)
Das Problem ist, dass Diffie Hellman praktisch die Basis von allen Online-Public-Key-Kryptographiesystemen da draußen ist — SSH, TLS, IPsec, … Schlimmer noch: Wir haben das bei TLS massiv forciert, weil Diffie Hellman erst für Perfect Forward Secrecy sorgt. Das ist die Eigenschaft eines Protokolls, dass wenn die Cops kommen und den Server mit dem Schlüssel drauf beschlagnahmen, sie damit trotzdem nicht vorherige verschlüsselte Verbindungen entschlüsseln können.
Was ist jetzt genau das Problem?
Erstens gibt es eine Downgrade Attack. Downgrade Attack heißt, dass jemand von außen die Pakete im Netz manipuliert. Nehmen wir an, ich verbinde mich zu https://blog.fefe.de/, und die NSA sieht die Pakete und manipuliert sie. Eine Downgrade Attack heißt jetzt, dass die NSA (vereinfacht gesagt) in meinen Handshake-Paketen die ganzen harten Verfahren aus der Liste der unterstützten Kryptoverfahren rausnimmt. Der Server nimmt sich das härteste vorhandene Verfahren, aber wenn die NSA die Liste manipulieren kann, dann ist das halt nicht sehr hart. TLS hat dagegen bezüglich der Cipherliste Vorkehrungen getroffen, aber jetzt kommt raus, dass die NSA von außen die Diffie-Hellman-Bitzahl auf 512-Bit runterschrauben kann. Das ist eine Katastrophe. Die einzige Lösung hierfür wäre, wenn die Server schlicht keine schwachen Diffie-Hellman-Schlüssel mehr zulassen würden. Dann käme keine abhörbare Verbindung zustande. Die NSA kann dann zwar immer noch verhindern, dass ich eine Verbindung aufnehme, aber das kann sie eh, unabhängig von Krypto.
Das zweite Problem ist noch gruseliger. Und zwar galten die Diffie-Hellman-Parameter immer als öffentlich. Das ist sowas wie ein Zahlenraum, auf den man sich einigt, in dem man dann seine Krypto-Operationen macht. Das hat dazu geführt, dass viele Server am Ende des Tages die selben Parameter verwenden. Jetzt stellt sich aber raus, dass der erste Schritt im Algorithmus zum Brechen von Diffie Hellman nur auf diesen Parametern basiert, nur auf einer Primzahl. Und wenn da alle die selbe verwenden, dann muss ein Angreifer diesen ersten Teil auch nur einmal machen. Das ist eine ganz doll gruselige Erkenntnis!
Was kann man denn jetzt tun? Zwei Dinge. Erstens müssen wir jetzt dafür sorgen, dass unsere Server "Export-Verschlüsselung" (also absichtlich geschwächte Krypto) auch bei Diffie Hellman nicht mehr akzeptieren. Ich glaube im Moment, dass man dafür die SSL-Libraries patchen muss, weil es kein API gibt. Aber ich kann mich da auch irren, vielleicht gibt es ein API. In dem Fall müsste man die ganzen Server patchen, damit sie das API benutzen.
Und der zweite Schritt ist, dass man dem Server schlicht Diffie-Hellman-Parameter vorgibt. Die erzeugt man unter Unix mit
$ openssl dhparam -out dhparams.pem 2048Man kann auch noch größere Parameter machen, aber das sollte man dann über die Mittagspause laufen lassen, das dauert ewig und drei Tage. Und dann muss man der Serversoftware sagen, dass sie diese DH-Parameter verwenden soll. Lest die Dokumentation. Das ist wichtig!
Klingt alles schon apokalyptisch genug? Wartet, kommt noch krasser!
Breaking the single, most common 1024-bit prime used by web servers would allow passive eavesdropping on connections to 18% of the Top 1 Million HTTPS domains. A second prime would allow passive decryption of connections to 66% of VPN servers and 26% of SSH servers. A close reading of published NSA leaks shows that the agency's attacks on VPNs are consistent with having achieved such a break.
Update: Ich hatte vor nem Jahr mal bei https://blog.fefe.de/ 2048-Bit-Diffie-Hellman-Parameter generiert und das hat mir jetzt wohl den Arsch gerettet an der Stelle. Ein bisschen Paranoia schadet halt nicht :-)
Update: Wer in Firefox die rote Box auf der Logjam-Seite weghaben will, muss in about:config die dhe (nicht die ecdhe!)-Ciphersuiten wegkonfigurieren.
Update: Und natürlich will man auch die ganzen RC4-Ciphersuites wegkonfigurieren, das hatte ich in dem Screenshot jetzt nicht drin, weil ich nur die Einstellungen fett haben wollte, die für Logjam relevant sind.
Mir kommt das kalte Kotzen, wenn ich sehe, wie die Medien den GdL-Chef als Psychopathen niederschreiben, anstatt mal auf die eigentlichen Psychopathen hinzuweisen: uns. Denn der Staat vertritt ja uns. Der Staat lässt die Bahn ja in unserem Namen vergammeln. Behandeln das als Profit Center, nicht als kritische Infrastruktur.
In der Lausitz sind längst nicht nur die gigantischen Löcher ein Problem, sondern vor allem das zurückkommende Grundwasser und was es ausspült. Der Name "Lausitz" weist auf "Sumpfland" hin, allerdings ist Wasser im Wege, wenn man Gruben graben will. Es wurde deshalb in den vergangenen 70 Jahren industriell abgepumpt und um die Pump-Zentren entstanden Grundwassertrichter, die natürlich noch viel größer sind als die Gruben, die vor dem Wasser geschützt werden sollten.Nachdem Peak Kohle in der Lausitz seit Anfang der 1980er überschritten ist, kommt das Wasser zurück. In Hoyerswerda, einer Stadt die seit 1950 bis 1980 die Einwohnerzahlen versiebenfacht wurden (http://www.heise.de/tp/artikel/42/42132/1.html), sind Pumpen im Dauereinsatz, weil man die Stadt in einer Zeit erweitert hat, als von "Sumpfland" keine Rede sein konnte. Mit den neuen Umweltbedingungen ist die Architektur aber nicht kompatibel.
Besonders problematisch ist das Phänomen der "braunen Spree". Wo der Grundwassertrichter Platz machte, kam Luft in den Boden und oxidierte tonnenweise Eisen-Verbindungen, die nun mit dem zurückkommenden Wasser ausgespült werden. Daher sind alle Bäche im Tagebau-Gebiet rotbraun und die Seenlandschaft kippt nur deshalb durch ihren niedrigen PH-Wert nicht um, weil tonnenweise Kalk eingebracht wird. Die Stadt Weißwasser, ihren Namen hat sie nicht durch braunes Wasser bekommen, muss inzwischen per Fernleitung aus dem Lausitzer Bergland bei Bautzen/Zittau/Görlitz versorgt werden, derzeit streitet man sich noch, wer eigentlich für die Kosten aufkommt.
Und: Das braune Zeug bewegt sich natürlich: Immer schön von Süden gen Norden, wo die Spree hinfließt. Aber es gibt politische Order: Der Spreewald und die Hauptstadt müssen natürlich auf jeden Fall gegen dieses Phänomen verteidigt werden. Erst hat man die Talsperre Spremberg als "Auffangbecken" eingerichtet, aber die ist langsam voll. Also überlegt man jetzt, in welchem naheliegenden See man den Dreck künftig lagert. Und das Rohstoff-Forschungszentrum im sächsischen Freiberg kriegt 2 Milliarden Euro EU-Gelder, um daran zu forschen, wie man diese Eisenverbindung irgendwie neutralisieren oder gar nutzbar machen kann (man hofft wohl, irgendwelche Bakterien einsetzen zu können).
Die Berliner sollten so langsam mal Interesse für ihre südlichen Randregionen entwickeln. Kriegt man das Problem nämlich nicht in den Griff, stellt sich die Frage nach der Wasserversorgung der Millionenstadt. Oberflächlich ist die Lausitz weiterhin intakt, eine Radtour lohnt.
Dann scheint RWE zumindest eine Reihe von Aufsichtsratsposten an örtliche Funktionäre verteilt zu haben, so Leute wie der Leiter der Kreispolizeibehörde oder der Landrat.
Ich wil da jetzt gar nicht in die Details gehen, denn das wäre ungerecht gegenüber den anderen Leuten, die da auch alle zum Opfer wurden. Aber zwei Links will ich noch weitergeben: Hier hat eine Gruppe von Aktivisten den Hambacher Forst besetzt, bzw. was von ihm noch übrig ist an kläglichen Resten.
Und hier hat der Deutschlandfunk mal die Bilanz der Bergbausanierung in der Lausitz angeschaut.
Im Übrigen ist sämtliches Geheule völlig unangebracht. Wenn ihr nicht wollt, dass die Bahn sich wie ein kapitalistischer Geldsack verhält und dann bestreikt wird, dann hättet ihr die Privatisierung verhindern müssen.
Na dann macht es euch auf dem Sofa bequem, greift zum Popcorn, und beobachtet die Genossen beim Umfallen!
For too long, we have been a passively tolerant society, saying to our citizens: as long as you obey the law, we will leave you alone.
Äh … ja?This government will conclusively turn the page on this failed approach
… o_ODer großartige Charlie Stross kommentiert das mal angemessen.
Und was böte sich da besser an als ein fettes Flüchtlingsproblem! Und Mann war das ein Aufwand! Den Iran und den Irak gegeneinander zu hetzten reichte nicht. Den Irak plattzubomben reichte nicht. Ägypten "die Demokratie zu bringen" reichte nicht. Libyen "die Demokratie zu bringen" reichte nicht! Nein, da musste auch noch ISIS her, finanziert von euren Kumpels, den Saudis. Erst dann war der Flächenbrand stark genug, Millionen von Flüchtlingen, eine humanitäre Katastrophe sondergleichen. Und jetzt kann jeder sehen, was unter realistischen Bedingungen von all dem Menschenrechtsgefasel der Europäer übrig bleibt. Die und ihr internationaler Strafgerichtshof, den ihr ja eh schon immer boykottiert, und dann lassen sie reihenweise Menschen im Mittelmeer ersaufen. Für so ein Blutbad hätte man irgendwelche afrikanischen Diktatoren schon längst angeklagt vor dem tollen Gerichtshof! Aber sich selbst klagt man natürlich nicht an. Da quillt mal so richtig schön die ganze Verlogenheit nach draußen!
In einem Science Fiction / Alternate Reality-Buch hätte das echt ein cooler Stoff sein können. Mir persönlich wäre das ja viel lieber, über sowas nur als Fiktion nachdenken zu müssen.
Update: Oooooh, Da hat tatsächlich schon ein Zyniker drauf hingewiesen!
Update: Nicht nur das, es gibt sogar ein Buch dazu.
Im Wesentlichen fahren den Film über ausgemergelte verstrahlte Post-Atomkrieg-Leute in bizarren Endzeit-Gefährten durch die Wüste, und bekämpfen sich mit einer Mischung aus Lanzen, antiken und modernen Schusswaffen, und Kettensägen. Von der Optik her ist der Film grandios, wenn man auf Wüsten und Sandstürme und so steht. Für die Karossen haben sie offenbar monatelang Schrottplätze geplündert, um das irgendwie zusammenschrauben zu können. Wo jetzt genau die Munition und das Benzin herkommt, bleibt so ein bisschen unklar. Aber immerhin gibt es auch am Rande das Gefühl, dass das knappe Ressourcen sind.
Es gibt einen Plot, den man vielleicht mit ein paar Filmklischees beschreiben könnte, aber das spare ich mir hier mal. Die üblichen Endzeit-Tropes ala Sünden, Erlösung, Halluzinationen, bekloppte religiöse Kulthandlungen, etc. sind alle vorhanden.
Wenn ich den Film zusammenfassen sollte, dann ist es eine Orgie aus Stunts. Zwei Stunden lang ein Stunt nach dem nächsten. Erfrischend wenig CGI. Die Stunts sind durchweg beeindruckend und setzen Maßstäbe. Und der Plot hat dann auch tatsächlich sowas wie eine überraschende Wendung, über die man danach sogar ein bisschen nachdenkt.
Aber wenn ich rückblickend begründen müsste, wieso ich den Film jetzt gucken musste, könnte ich es nicht wirklich sagen. Auch wenn das ganze spannend ist, fühlte ich mich nicht mitgerissen.
Fazit: Kann man sich auch auf Bluray aus der Videothek angucken.
Update: Mhh, also irgendwie beschäftigt mich der Film doch mehr, als ich gedacht hätte. Und ich habe jetzt den Eindruck, dieser Review war doch zu negativ. Denn der Film ist handwerklich hervorragend gemacht und ein bemerkenswerter Trip. Aber kein Trip, aus dem man am Ende betäubt rauskommt. Eher einer, aus dem man am Ende rauskommt, und sich dann zwei Tage lang fragt, was einem da eigentlich gerade geschehen ist. Daher jetzt doch Kino-Empfehlung. :-) Besser als irgendein Film, bei dem man den Plot die ganze Zeit kommen sieht, ist es allemal. Und es ist schon erfrischend anders, dass einem hier der Plot weder wie in Independence Day als völlig ausweglos reingedrückt wird, sondern es bleibt die ganze Zeit der Eindruck, dass auch den Figuren selber nicht völlig klar ist, ob das eigentlich richtig ist, was sie da tun. Das kann man schon als Allegorie auf unser Leben betrachten irgendwie.
Update: Hier gibt es eine sehenswerte Filmkritik zu Mad Max.
Das hätte natürlich so nie durch den Primzahlgenerator kommen dürfen. Und in der Tat, wenn man das mal in GMP durch den Miller-Rabin-Test jagt, ist das Ergebnis "keine Primzahl".
#include <gmp.h>Gibt es diesen Key wirklich? Ja, man findet ihn auf den Keyservern. Was zur Hölle ist hier passiert?! Hat der den Key mit einem Hexeditor generiert statt mit gnupg?!
#include <stdio.h>int main() {
mpz_t a;
mpz_init(a);
mpz_set_str(a,"817023023960376946633975507110154649249407598806798730414849884461776172171921668594148071323527016137506405823108520062504849249423700259406905313281403901410082762097159560221463048924336192384026777502177262731045200322200149773127502888545234973139480887644585192600631058962876114156934248895171959246969597637127280010272143593885240940877456234662196130491400738438731832514335353824697930453078426722191105157568392826870043655708008545411143367763836566011740499383456592129662585004880376777597714978023542434421914201119537685489173509942329090631662014650033142642110914360849421856179611226450806562235534802516081595259914768497444702718749402330070488028751073730349460752771915484847399385631524708487646079936572410398967582895983187640798072309362094727654167628620105981459021548290415800096769214437425690934372015628796027498219902441288189398386359846661623243493534897411417685435424010451956954083531228374002591372549525280610594684910812811287436481207089763125424247793044043309737269468709710679872269272855389945385386467765509880648929743498214329578288874987193768439353382305260108425688024147656806932474058888992099083804597481699305852902662863062054067183925164590726103552998367994727700722491707",10);
printf("%d\n",mpz_probab_prime_p(a,10));
}
Update: Bei Hacker News gibt es ein paar Kommentare, die Licht ins Dunkel scheinen.
The factored keypair in question is actually a subkey on HPA's public key. However, it appears that the self signature (which is a signature on the hash of the main public key and the subkey) does not match the hash_check. The issuer of this self signature has the same key_id as HPA's main key, which is why this subkey is listed under HPA's public key.
[…]
EDIT: It's the EXACT SAME subkey self-signature packet as HPA's real subkey self-signature packet! Someone (by malice or mistake) manually added a subkey to HPA's public key and copied the signature from the other subkey directly onto the new subkey.
Und weiter unten jemand anderes:
When I try to import HPA's key from the public key servers, I get an "invalid subkey binding" error and the weak sub key isn't imported. That error means that the sub key isn't properly signed by HPA's master key, so there is no cryptographic proof that this weak sub key actually belongs to HPA. This looks more like a fake sub key that someone tried to pollute the public key servers with, which isn't really an issue because PGP implementations will just ignore it.
Update: Jetzt ist mir in der Aufregung die Formulierung entglitten. Der Modulus ist bei RSA keine Primzahl, sondern das Produkt zweier Primzahlen. Allerdings zweier großer Primzahlen. Herauszufinden, welche zwei Primzahlen das im konkreten Einzelfall sind, ist so schwer, dass das die Sicherheit von RSA darauf beruht.
Wenn man einen Schlüssel generiert, generiert man u.a. diese zwei Primzahlen. Primzahlen generiert man, indem man Zufallszahlen nimmt, und die mit einem probabilistischen Primzahltest prüft, wie z.B. dem Miller-Rabin-Test. Der soll mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass es sich bei den beiden großen Faktoren nicht um eine Primzahl handelt, und der sollte daher fehlschlagen, wenn er einen so kleinen Faktor findet.
If an interaction with the public is not recorded when it should have been, the officer may be subject to a discipline process, Russell said.
Wie das in der Praxis umgesetzt wird, ist natürlich die nächste Frage. Aber immerhin haben sie schonmal als Policy festgehalten, dass der Cop in Erklärungsnot ist, wenn es keine Aufnahme gibt. Bei uns kommen die Cops ja dann mit Ausreden wie "das Tape war alle" oder "muss wohl ein kleiner Stromausfall gewesen sein" oder "hmm, also gerade DAS Tape konnten wir im Aktenlager nicht finden. So ein Zufall!1!!"
Wenn nicht, dann lest das jetzt. Ich warte solange.
Fertig?
OK. Festhalten. Stabil hinsetzen. Nach ALL DEM haben die die Stirn, uns mit dieser Lügengeschichte zu kommen, dass der BND (DER BND!!! HAHAHAHAHA) der CIA den entscheidenden Tipp gegeben haben soll, wo Bin Laden versteckt ist.
Das muss man sich mal vorstellen. Erst lügen sie dir was ins Gesicht, dann entlarvt das jemand als Lüge, dann denken sie sich keine neue Lügengeschichte aus sondern tun einfach so, als habe sie nie jemand des Lügens bezichtigt und legen noch ein unglaubwürdiges Wahlkampf-Detail oben drauf!
FÜR SO DOOF halten die euch! "Cheffe, der Hersh hat uns gerade mit heruntergelassenen Hosen gefilmt und das Video im Internet hochgeladen!" "Öh, egal, das merken die NIE!!1! Einfach weitermachen!1!!"
Übrigens hat Massachussetts seit den 80er Jahren die Todesstrafe abgeschafft. Aber diese Fall lief auf Bundesebene, da gibt es die Todesstrafe noch.
Die Entscheidung fiel einstimmig. Keiner der Juroren wollte der Typ sein, der den Massenmörder gehen lässt.
Ich finde vor allem den Kontrast zwischen den Drohnenmorden und diesem Terroranschlag beeindruckend. Die USA löschen mal eben ein paar Hochzeitsgesellschaften aus und kein Hahn kräht danach. Hier lassen zwei Hobbyisten zwei Kochtopfbomben hochgehen und alle schreien nach Gerechtigkeit. Besonders schön: Überschriften wie diese hier.
Update: Das ist sogar noch krasser. Die Bostoner haben sich selbst in diesem speziellen Fall mehrheitlich gegen die Todesstrafe ausgesprochen. Aber wer prinzipiell gegen die Todesstrafe ist, wurde nicht für die Jury zugelassen, weil damit die Ausschöpfung des Strafrahmens nicht möglich gewesen wäre.
ich bin seit knapp zwei Jahren in Bereich der Lernförderung im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets tätig. Ich kann nur bestätigen, was mein Vorredner sagte. WhatsApp wird konsequent genutzt um auszuschließen und es wird sich mit dem Mobiltelefon gegenüber anderen abgehoben. Da logischerweise (sonst könnten sie keine BuT-Leistungen in Anspruch nehmen) die Eltern all dieser Kinder einkommensschwach sind, werden sie zumeist Opfer dieser Prozedur. Ihr emotionaler Stress, der durch den Ausschluss aus der Klassengemeinschaft entsteht, wirkt sich auch sehr stark auf ihre Lernfähigkeit aus.Die Kinder, die ich unterrichte, die im Verlauf meiner Förderung den Besitz eines Smartphones erlangt haben, fangen aber auch sofort damit an, Teil der Ausschließer zu werden. Teilweise zu Lasten anderer Kinder, die ich unterrichte. Der Grund dafür liegt meines Erachtens nach in der Natur des Gruppenzwangs, gegen den auch der Verstand der Kinder und meine Gegenreden nicht ankommen können.
Ich kann mir vorstellen, dass auch die Eltern darüber Bescheid wissen. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sie trotz ihres geringen Einkommens den Kindern ein Smartphone kaufen.
Die Antwort ist: Der BND ist wie die NSA an der Stelle; die erheben einfach alle Daten, an die sie rankommen, ob sie die brauchen oder nicht. Zum Beispiel die Internetleitung zwischen Luxemburg und Wien. Ich weiß, ich weiß, eine traditionelle Brutstätte des Terrorismus!1!! Völlig klar, das musste der BND abhören. Denn das sind ja offensichtlich befeindete Nationen, die wir nur in die EU gelassen haben, damit wir sie besser überwachen können! Das sehen die NIE kommen, wenn wir ansonsten so tun, als seien wir befreundet, und z.B. die Grenzen öffnen und eine gemeinsame Währung haben und so!
Die Internetleitung Luxemburg–Wien: Verkehr, der auf dieser Strecke lief, wurde ab 2005 vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) abgesaugt. Das belegt eine interne E-Mail der Deutschen Telekom AG, die der grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz am Freitagvormittag präsentierte. In dem Schriftverkehr informiert ein Mitarbeiter der Deutschen Telekom seinen Kontakt beim BND, dass nach der "großen Umschaltaktion" die Strecke Luxemburg–Wien nun wieder abgeschöpft werden könne. Diese Leitung war vom US-Geheimdienst NSA mit besonderer Priorität bewertet und der Wunsch an den BND weitergegeben worden.
Nun, wie sich rausstellt: Polizisten aus dem Strafvollzug, Gefängniswärter.
ich bin selber Vater von drei Töchtern, die alle noch zur Schule gehen (16,13 und 9 Jahre) und ich kann dabei beobachten, wo der Überwachungsstaat beginnt: Bei den Müttern! Die Mütter überwachen ihre Kinder.
Meine Töchter erzählen mir, dass ihre Klassenkamerden und Klassenkameradinnen permanent von ihren Müttern "überwacht" werden. Egal ob dies bei Klassenfahren ist, beim Auslandsaustausch oder nur bei einem Treffen der Clique. Sobald eines der Kinder sich nicht meldet oder nicht permanent online ist, bekommen sie Ärger von ihren Müttern, die ja schließlich wissen müssen, was ihre Kinder da grade so treiben.Wichtig: Ich wohne hier in Niederbayern, auf dem Land! Nix Berlin oder München.
Und weil den Müttern diese Überwachung so wichtig ist, macht es ihnen auch nichts aus, wenn wir alle totalüberwacht sind. Sie machen ja schließlich das Gleiche.
Das Ganze ist keine Beobachtung über ein paar Tage, sondern über Jahre. Die Mütter sind von facebook auf Whatsapp gewechselt, um die Kinder überwachen zu können.
Ich selber arbeite als Coach auch viel mit Jugendlichen, die leiden da sehr drunter!
Update: Dieses Posting ist ein Medienkompetenz-Pilot. Ich ärgere mich seit Jahren darüber, dass einige meiner Leser nicht in der Lage sind, zwischen meinen Aussage und von mir zitierten Aussagen zu unterscheiden. Die eine Frage, die mich interessiert, ist, ob ich das irgendwie forcieren kann, dass die Leute lernen, was der Unterschied zwischen einem Zitat und meinen Aussagen ist. Die andere Frage ist, ob ich mich hier vielleicht erweitern sollte, und weniger Nachrichtenseiten und mehr andere Inhalte bringen soll. Blogs, Kommentare aus Mails, sowas. Es gibt da eh Bewegung in die Richtung. Das Problem ist halt, dass die Leserschaft dafür noch mehr Medienkompetenz mitbringen muss als wenn ich hauptsächlich "seriöse Zeitungen" bringen.
Hier gelang es auch, die Urheber der Hetzkampagne zu benennen: die Jugendorganisation der trotzkistischen Partei für soziale Gleichheit.Trotzkisten-Jugend, ja?
Übrigens hat RT zu den britischen Polizeistaatsgesetzen neue Details und auch dort gibt es einen Gender-Winkel:
These measures will focus on reducing the presence of those who incite hatred against gender, race or religion on social media and in print.
Damit ist ja dann wohl auch klar, von wem keine Gegenwehr kommen wird. Und an sich ist das echt nicht doof gemacht, denn wer kann da schon dagegen sein, dass mal jemand was gegen diese fiesen Hassprediger unternimmt!1!! Und die Vorzensur gilt ja auch nicht immer und für alle, sondern nur für Leute, die schonmal negativ aufgefallen sind. Die Details obliegen der Diskretion der Polizei.They will also target those who perpetrate harmful activities for the “purpose of overthrowing democracy.”
Also mit anderen Worten: Demonstranten.Ich glaube ja, dass hier die gleichen Mechanismen greifen, die überhaupt erst zur Wahl von so Leuten die Cameron führen, die für die 1% Politik machen und den Rest in die Gosse treten. Das ist der Amerikanische Traum. Diese völlig irrationale Idee, man könne ja irgendwann zu den Besserverdienenen gehören. Die Idee, die dazu führt, dass Leute Multimedia-Startups in Berlin gründen, sich dann zehn Jahre für teilweise weniger als Hartz IV den Rücken krumm arbeiten. Und dann aber gegen die Vermögenssteuer ab 1 Million sind, weil sie ja auch irgendwann Vermögen haben könnten. Ja nee, klar.
Und genau so läuft das hier glaube ich auch ab. Die Leute leben unter der irrationalen Wahnvorstellung, das Gesetz werde schon nur gegen die Bösen angewendet werden, nicht gegen sie. Sie haben ja nie was böses getan. Wieso würde jemand sie plattmachen wollen? Das merkt man halt erst, wenn man wie ein Fußballfan gekleidet Bahn fahren will. Oder wenn man bei einer Demonstration rausgegriffen wird.
Leute, ihr müsst da mal anders herum drangehen. Wenn das Gesetz auf euch angewendet werden könnte, dann ist es auch für genau dafür gemeint. Und wie weit die Politik da mit kreativer Wortauswahl und -umdefinition geht, das kann man ja gerade prima beim NSA-Skandal sehen.
They would include a ban on broadcasting and a requirement to submit to the police in advance any proposed publication on the web and social media or in print.
Oh, äh, ja, sagte ich Presse-Vorzensur? Eher so Alles-Vorzensur.The bill will also contain plans for banning orders for extremist organisations which seek to undermine democracy or use hate speech in public places, but it will fall short of banning on the grounds of provoking hatred.
Extremistische Organisationen wie die konservative Partei, ja? Die, die hier eine Familienpackung Schreckensherrschaft und Tyrannei ausrollen?It will also contain new powers to close premises including mosques where extremists seek to influence others. The powers of the Charity Commission to root out charities that misappropriate funds towards extremism and terrorism will also be strengthened.
Ich krieg hier gerade meinen Unterkiefer gar nicht vom Boden gestemmt. Gut, das ist England, die sind noch nie durch Menschenrechte oder Achtung der Menschenwürde aufgefallen. Aber das hier ist krass. (Die hervorgehobenen Passagen kommen so von der Quelle)
Wie hat Facebook ihnen das verkauft? So:
Die Werbung im Umfeld der Artikel dürfen die Verlage selbst vermarkten – und die Verlage sollen Nutzerdaten bekommen.Aber gegen Google LSR fahren, ja? Dass ich nicht lache.
Übrigens ist das kein deutsches Phänomen. BBC und Guardian sind auch dabei, und aus den USA NBC News und die New York Times.
Und was machen wir? Sehen wir zu, dass wir mit amerikanischer Hilfe den Syrien-Heimkehrern beikommen, damit sie nicht irgendwo unbemerkt eine Höllenmaschine in Gang setzen? Bauen wir die Spionagetechnik aus und verschaffen unseren Geheimdiensten mehr Personal? Beknien wir unsere Politiker, endlich die Vorratsdatenspeicherung einzuführen?NA KLAR! Bei dem Track Record der Dienste, die mehr gegen als für uns arbeiten, da braucht man doch ganz klar … mehr Geld für die Dienste!
Ich wünsche eine baldige Genesung.
Was tun, sprach Zeus? Na klar! Die Klimaleugner im US-Abgeordnetenhaus streichen gerade gezielt die Budgets weg. Letzte Woche für das "geosciences"-Programm der National Science Foundation (US-Pendant der Deutschen Forschungsgemeinschaft), diese Woche das "earth-science"-Budget der NASA.
Wenn wir schon alle an Verblödung sterben, dann soll das wenigstens kein Zufall gewesen sein! Im Übrigen kommt ja demnächst äh der biblische Weltuntergang! Da ist das mit dem Klima dann auch egal, bzw ist das ja vielleicht der biblische Weltuntergang, und dann sollten wir uns schämen, den zu verhindern zu versuchen!1!!
Ich blogge das jetzt, weil ich gerade höre, dass die die Kameras keineswegs abmontiert haben in der Zwischenzeit. Das ist ja geradezu eine Einladung dazu, sich da mal ein paar Kröten auszahlen zu lassen. Wieso macht das keiner?
Die Amis spionieren von ihren Militärbasen aus! Zählen die als deutscher Boden? Nein, tun sie nicht!
Lasst euch nicht verarschen!
Update: Markus Kompa klärt auf:
Die US-Basen sind durchaus deutscher Boden und KEINE extraterritorialen Gebiete oder Botschaften.
Hier gilt durchaus deutsches Strafrecht.
Durch das Nato-Truppenstatut gibt es ein paar Sonderregelungen, was die Durchsetzung von deutschem Recht betrifft. Die Polizei kann nicht einfach so nach Ramstein reinmarschieren.
Update: Oh ach und Wikipedia sagt, dass nicht mal Botschaften als exterritorial gelten!? Mag mir das vielleicht mal jemand kurz erklären, wieso die Briten dann nicht einfach Julian Assange aus der Botschaft von Ecuador rausholen?
Update: Das regelt das Wiener Abkommen
In the first six months since it was installed, the panels beneath the road have generated over 3,000kwh. This is enough to provide a single-person household with electricity for a year.
Sie kommen dabei so auf 70 kWh pro Quadratmeter pro Jahr.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass die zum Teil dementen Damen mit ihrem Gesang Urheberrechte verletzten.Woher weiß denn die Gema, dass da Senioren singen? Na mit NSA-Methoden, ist doch klar! Big Data!
Auf die Schliche gekommen ist die Gema dem Seniorenkränzchen durch die systematische Auswertung von Zeitungsmeldungen. Nach Angaben von Gema-Sprecherin Gaby Schilcher werten Mitarbeiter des Vereins täglich „Tausende solcher Meldungen“ aus.Dieser eiternde Stachel im Fleisch unserer Gesellschaft muss endlich zugemacht werden. Wie alle anderen Geheimdienste auch.
Mail Deutschlands an die USA:
"Liebe Karen, (…)wir streben eine offizielle Zusicherung unserer amerikanischen Freunde an, dass diese tatsächlich deutsches Recht auf deutschem Boden beachten." Diese Sache sei "entscheidend in turbulenten innenpolitischen Zeiten".Antwort der Amerikaner:
Karen Donfried schreibt am folgenden Tag, sie habe "betrübliche Nachrichten". Jeder hier verstehe "die schwierige Lage der Kanzlerin". Weiter schreibt sie jedoch: "Die Frage, ob deutsches Recht auf deutschem Boden respektiert wird, müsste durch eine sehr sorgfältige Prüfung und Interpretation der deutschen Gesetze unter Einschaltung von Experten geklärt werden. Hier liegt der Fokus natürlich darauf, ob wir das US-Recht einhalten. Unsere Experten fühlen sich nicht dafür gerüstet, die Einhaltung des deutschen Rechts zu beurteilen."Die haben nicht mal vorher geprüft, ob sie möglicherweise deutsches Recht brechen. Natürlich nicht! Die machen da Spionage! Denen ist klar, dass sie da deutsches Recht brechen!
Die Deutschen daraufhin:
Er bietet Unterstützung von "Experten aus unseren Ministerien" an und schreibt: "Die Achtung der deutschen Gesetze auf deutschem Boden bleibt die Schlüsselfrage."Aber das eigentliche Money Quote ist aus einer internen Mail des Kanzleramts:
"Die amerikanischen Freunde veranstalten bei uns viele Tätigkeiten ohne das Wissen der deutschen Sicherheitsdienste. Und gerade da wollen wir sie ja auf deutsches Recht verpflichten, wenn wir sie schon nicht kontrollieren können."Ich weiß ja gar nicht, was mich da am meisten amüsiert. Dass sie von "Die amerikanischen Freunde" reden, wenn es offensichtlich um Spionage der Amerikaner gegen unser Land geht? Dass sie freizügig einräumen, dass die hier Dinge tun, von denen sie uns nicht mal vorher in Kenntnis setzen? Dass sie unumwunden zugeben, das nicht kontrollieren zu können? Oder dass sie ernsthaft glauben, das Wort der Amerikaner sei genau so gut wie tatsächlich Kontrolle? Und nicht mal ihr Wort wollen uns die Amis geben! BWAHAHAHAHA
Da bleiben dann keine Fragen mehr offen, wer hier der Pudel und wer das Herrchen ist.
Besonders im Kontext von Punkt 3 hier ist dann besonders humoristisch wertvoll, dass der Lügen-Clapper, der auf US-Seite dann die Verhandlungen übernimmt, ihnen die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vorschlägt. Dilbert lässt grüßen.
Sehr geil auch, dass der Friedrich dann lostrampelt und öffentlich behauptet, es gäbe eine Zusage, dass es bald ein No-Spy-Abkommen geben werde. Das führt dazu, dass sich die US-Botschaft beschwert, was das denn solle, wieso der Friedrich da jetzt alle Seite mit Falschaussagen verwirre. Das ist echt wie so ein Slapstick-Film!
Heute so: Zeuge aus dem BND im U-Ausschuss:
Antworten bekommen die Abgeordneten nur sehr, sehr mühsam - und meist überhaupt nicht. Ob bestimmte Suchbegriffe ungesetzlich sein könnten, "war mir egal", sagt Zeuge R.U. "Ich habe Weisungen empfangen."Mit anderen Worten: Befehlsnotstand! Warum, will er nicht sagen. Zeugnisverweigerungsrecht.
Ist der deutsche bzw. europäische Datenschutz aus deiner Sicht innovationsfeindlich?
Nein, im Gegenteil.
Er wird europäischen Startups einen Marktvorteil verschaffen, wenn sie willens sind, Lösungen zu ersinnen, die die Privatsphäre schützen, während in Übersee nur an möglichst vollständiger Auswertung der Daten gearbeitet wird.Wie glaubst du wird die neue EU-Datenschutzverordnung, sollte sie denn irgendwann in Kraft treten, die IT-Branche verändern?
Ich hoffe zum Besseren.
Im Moment sind die Internet-Geschäftsmodelle alle auf möglichst vollständige Erhebung aus Auswertung der privaten Daten der Benutzer ausgelegt.
Die Benutzer sind die Ware, nicht die Kunden.Das kann eigentlich nur besser werden, wenn wir eine Datenschutzverordnung kriegen, selbst wenn die eher mittelmäßig bis schlecht ist.
Welche Bereiche müsste sie sinnvollerweise regulieren? Wo geht die aktuelle Diskussion über Datenschutz womöglich an der Realität vorbei?
Hier gibt es ein paar Fragen der Weltanschauung zu klären.
Wenn der Markt sich so entwickelt, dass man Dinge "kostenlos" kriegt, aber dafür seine Datenhoheit verliert, und die Menschen das mit sich machen lassen — ist der Staat dann in der Pflicht, die wehrlosen Bürger vor sich selbst zu schützen oder fällt das in die Verantwortung der Bürger? Betrachten wir die Datenweitergabe wie Rauchen und schützen die Bürger vor sich selbst und zum Beispiel den Verlockungen der Werbung? Ich halte das für unausweichlich. Gegenbeispiele gibt es kaum. Egal ob Flugzeuge, Autos, Schwimmbäder, Jahrmarkt-Attraktionen, Glücksspiel, Alkoholverkauf, Wendeltreppen, … wenn es von Menschen gemacht ist, dann sind der Hersteller und der Aufsteller in der Haftung und können sich nicht einfach damit rausreden, dass der Kunde ja hätte sehen können, dass an der Treppe kein Geländer war, und er selber Schuld ist, dass er runterfiel und sich das Bein brach.In den USA sind libertäre Ansichten verbreiteter als hier, besonders im Silicon Valley. Da kommen Firmen eher damit davon, wenn sie sagen, der Kunde hätte sich ja besser informieren können. Eine gute Analogie dazu sind die "EULA"-Kleingedrucktes-Lizenzen, die häufig von Software bei der Installation angezeigt werden. Nach amerikanischem Recht ist der Kunde selber Schuld, wenn er auf sowas klickt. Das deutsche Recht sagt aber: Unerwartete Einschränkungen, die man erst nach dem Kauf sehen kann, sind unwirksam. Die europäische Rechtstradition hat ja auch Konzepte wie "Sittenwidrigkeit".
Ich glaube daher, dass sich der Schutz des Kunden in Europa zwangsläufig früher oder später auch auf Datenweitergabe erstrecken muss.
Das Hauptproblem bei einer Datenschutzverordnung ist, wie man dem ganzen Regularium Biss gibt. Wenn ein europäischer User im Internet auf einer US-amerikanischen Webseite etwas klickt, wie kann ihn dann die EU-Verordnung schützen? Hier müsste man bilaterale Verträge mit den USA machen, um für Rechtssicherheit zu sorgen. Und dann blieben immer noch all die anderen Länder. Das zeichnet sich leider alles nicht ab. Im Gegenteil ist die EU bisher immer eingeknickt und hat im Zweifelsfall gegen ihre eigenen Bürger entschieden. Von Fluggastdaten bis zur SWIFT-Datenweitergabe ist die Liste hier lang.
Bei Datenweitergabe von Firmen gibt es das Konzept des "Safe Harbor". Da können sich amerikanische Firmen selbst als datenschutzkonform zertifizieren. Die versprechen einfach nebulös und nicht nachprüfbar, bei ihnen seien die Daten schon sicher. Was dann tatsächlich mit den Daten passiert, kann der Benutzer nicht prüfen, und wenn die Daten wegkommen, hat er keine realistische Handhabe.
Daher ist aus meiner Sicht das größte Risiko bei allen europäischen Datenschutzreformen, dass die uns am Ende nur auf dem Papier helfen. Die Politik ist damit zufrieden. Deren Ziel war es ja bloß, ein bisschen Aktivismus und Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Je weniger das den Freihandel mit den USA einschränkt, desto besser.
Für wie erfolgsversprechend hälst du die Klage von Max Schrems?
Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand, wie es so schön heißt.
Ich wünsche ihm viel Erfolg, aber er kämpft letztendlich gegen Windmühlen. Das europäische Rechtssystem ist (vorsätzlich!) so ausgelegt, dass Freihandel mit den USA wichtiger ist als Datenschutzinteressen der EU-Bürger.[Anm.: Hier hätte ich besser Architektur der EU als europäisches Rechtssystem sagen sollen]
Da kann man vielleicht mal hier und da ein Scharmützel gewinnen, aber den Krieg haben wir als Gesellschaft im Grunde schon aufgegeben.Der NSA-Skandal hat das Gefühl der Hilflosigkeit nur noch verstärkt.
Lassen sich amerikanische Konzerne wie Facebook, deren Geschäftsmodell auf personenbezogenen Daten beruht, überhaupt regulieren?
Natürlich!
Unternehmen tun alles, was das Gesetz sie tun lässt.
Wenn man die Gesetze ändert, ändert sich auch das Verhalten von Facebook und co.
Die wollen sich ja am Ende des Tages ihr Gehalt auszahlen können, und zahlen auch Steuern, wenn das Gesetz sie zwingt. Wenn das Gesetz Schlupflöcher bietet, nutzen sie die freilich.
Als Mitarbeiter einer kriminellen Vereinigung gibt es keine Aktienoptionen. Die richten sich im Allgemeinen schon nach den Gesetzen.Es muss aber der politische Wille dafür da sein, ordentliche Gesetze zu machen.
Julian Assange hat behauptet Google verhalte sich mehr wie eine Regierung als ein Unternehmen und Harald Welzer hat im Spiegel gesagt, wir würden längst im Totalitarismus leben ohne es zu merken. Hälst du eine Zukunft, in der Unternehmen wie Google die Politik lenken für realistisch? Wie sähe der „worst case“aus? Ein modernes 1984? Und wie könnte man sinnvoll damit umgehen?
Unternehmen wie Google lenken jetzt schon die Politik.
https://www.opensecrets.org/lobby/indusclient.php?id=B13&year=2014
Google gibt soviel für Lobbyismus aus wie die nächsten beiden (Microsoft und Facebook) zusammen.Gerade in den USA kann man ganz gut nachvollziehen, welcher Politiker von welchem Unternehmen wie hohe Zuwendungen erhalten hat, und wofür der dann so gestimmt hat.
Die Science Fiction-Literatur beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Konzept der Corporatocracy.
http://en.wikipedia.org/wiki/Corporatocracy1984 ist da nicht der richtige Vergleich, eher Cyberpunk, sowas wie Shadowrun oder Neuromancer, oder, wenn Sie es moderner mögen, Daemon.
Können Sie sich erinnern, wann die Politik zuletzt offensichtlich im Interesse der Bürger aber gegen die Interessen der Industrie gehandelt hat?
Im Roman „The Circle“ wird eine Gesellschaft beschrieben, in Leitsprüche wie „Privacy is theft“ gelten und alles mit dem „greater good“ gerechtfertigt wird. Auch die verschiedenen Dienste und Plattformen sind in riesigen Datensammlungen über jeden einzelnen vereint. In der Realität gibt es mittlerweile Software, die es Arbeitgebern möglich macht ihre Mitarbeiter komplett zu überwachen und sogar deren zukünftiges Verhalten voraussehen zu können.Wie viel Wahrheit steckt aus deiner Sicht in einer solchen Dystopie? Kann das unsere Zukunft sein? Wie sähe sie aus?
Je nach Blickwinkel ist das keine Dystopie, das ist Praxis.
Alle großen Firmen machen zur Gefahrenabwehr Network Monitoring und erheben Metadaten über Netzwerkverkehr ihrer Benutzer. Um dem europäischen Datenschutzrecht zu genügen, wird sowas in Europa pseudonymisiert, und man denkt sich Methoden aus, wie man den Zugriff so beschränkt, dass die Daten nur im echten Notfall wieder deanonymisiert werden können.Dinge, die in Europa selbstverständlich sind, nämlich dass ich auf dem Arbeitsplatz auch private Emails verschicken darf, und dass der Arbeitgeber die nicht einfach mitlesen darf, sind Errungenschaften unserer Rechtskultur und der Gewerkschaften. In anderen Ländern gibt es so einen Schutz nicht.
Die Gefahr ist daher bei uns weniger der Chef, der per Webcam seiner Sekretärin in den Ausschnitt guckt, als vielmehr eine diffuse Bedrohung durch Metadaten, wie bei der NSA.
Obwohl es solche Chefs sicher auch geben wird. Gerade im Einzelhandel gibt es ja flächendeckend Überwachungskameras, um Ladendiebstahl erkennen zu können.
Update: Besserer opensecrets-Link.
Übrigens gibt es ein solches Plugin schon länger, es heißt cahoots und ist auf github.
Grundsätzlich ist die Idee aber auf jeden Fall zu begrüßen. Wenn sie die Datenbasis dafür mit dem Plugin mitschicken und immer schön über den regulären Plugin-Update-Mechanismus synchronisieren, dann ist das auch sicher keine schlechte Sache. Inhaltlich jetzt. Ich habe bei beiden noch kein Audit des Quellcodes vorgenommen.
Update:
kurz zum quellcode: liegt derzeit in unserem privaten git und wird nach der re:publica noch aufgehübscht, kommt zum wochenende oder anfang der kommenden woche in unser öffentliches.
Cool!
Admin log entry said: "Cannot redeclare class OC\Security\SecureRandom at /MY_WWW_PATH/owncloud/lib/private/security/securerandom.php#24"
Klarer Fall, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Na dann guckt euch mal den Fix an. Die Zeile da auskommentieren, dann geht es. Wait, what?!
Übrigens gab es zwei Wochen nach dem Melden dieses Bugs ein Update, das nicht nur den Fix nicht drin hatte, sondern einen etwaigen manuell eingespielten Fix wieder mit der kaputten Version zurück-überschrieb.
Es gibt einen zweiten schönen Bug, den ich hier mal gleichberechtigt mitlaufen lasse. Und zwar in SDL. Der Einsender erklärt dazu:
Das korrigiert den Bugfix #11 von Januar 2006.Wenn ich das richtig verstehe geht es darum, dass bei einem Blit von RGBA-Surface auf RGBA-Surface der Alphakanal der Quelle ignoriert wird und nur das Alpha des Ziels verwendet wird. Nach 9 Jahren funktioniert es nun endlich richtig. Faszinierend, dachte immer das ist by Design und ich habe einen Denkfehler in meinem Code. Hat aber anscheinend wirklich jeder hingenommen, der erste Bugreport dazu ist von 2012 (#1518).
Also hat Kanada sich eines Tages entschlossen, eine zweite Brücke zu bauen, ohne Kosten für Detroit. Und dieser Milliardär hat dann fiese Werbekampagnen dagegen gefahren, ist aber am Ende gescheitert.
Und hier ist, wo die Story für uns Europäer interessant wird. Denn die USA und Kanada haben ein Freihandelsabkommen namens NAFTA, und da gibt es eine … Investorenschutzklausel! Ihr ahnt sicher schon, wo das jetzt hingehen wird. Der Milliardär hat Kanada auf 3,5 Milliarden Dollar Schadensersatz für ihm durch die neue Brücke entgehende Mauteinnahmen verklagt. Als Tribunal hat er Den Haag gewählt, wo für unfassbare Summen private Anwälte jahrelang Geld verbrannt haben, um dann nach fünf Jahren (!) zum Schluss zu kommen, dass sie nicht zuständig sind.
Zwei Polizisten in bürgerlicher Kleidung sollten nach dem Rechten sehen. Plötzlich wurden sie selbst attackiert. Sie wurden „von Pfefferspray getroffen und durch Faustschläge im Gesicht verletzt“(Danke, Frank)
Offenbar sind die Beamten des SEK Düsseldorf für ihre Wild-West-Methoden bekannt. Bei ihnen soll es in den vergangenen Jahren zu mehr Schussabgaben gekommen sein als in den anderen fünf SEK-Standorten in NRW zusammen. Zu Ausbildungszwecken sollen die Düsseldorfer in den USA SWAT-Teams besucht haben.(Danke, Thomas)
Geheimbericht zu NSA-Kooperation: BND entlastet sich selbstÖh, entlasten? Können sie nachweisen, dass sie doch nicht mit der NSA kooperiert haben? Das wäre ja eher bizarr, wenn sie es schon zugegeben haben.
Und so stellt sich raus: Nein, können sie nicht. Aber sie können uns ein bisschen ins Gesicht lügen!
In dem geheimen Bericht räumt der Dienst zwar gravierende Mängel ein. Echter Schaden, so das Ergebnis, sei aber wohl nicht entstanden.Aber natürlich nicht, mein Herr! Das ist doch kein echter Schaden, wenn die NSA ihren Pudel BND für sich einmal um den Block springen lässt. Gut, der deutsche Steuerzahler zahlt für den BND. Aber man muss das mal arbeitsrechtlich betrachten. Wenn die NSA dem BND nicht gelegentlich was zu tun geben würde, dann würden die doch sanft entschlummern! Und hey, dass da ein paar Daten abhanden kommen, was sind schon ein paar Daten unter Freunden!1!!
WTF 2: In Garland, Texas.
Da riecht man ja förmlich schon den KKK im Hintergrund. "Mal gucken, ob jemand doof genug ist, uns anzugreifen!1!!"
WTF 3: Da kommen tatsächlich ein paar angebliche Islamisten und greifen das an.
Die werden noch vor dem Gebäude niedergeschossen, kommen nicht mal bis rein.
Die Keynote für die Veranstaltung hat übrigens Geert Wilders gehalten. Wer auch sonst!
Auf der Suche nach den vermutlich linksextremen Tätern sei das computergestützte Datenabgleichsystem EFAS eingesetzt worden. Damit wurden dann tausende Kundendaten der Baumarktkette OBI sowie zehntausende Mobilfunkdaten erfasst und abgeglichen. Mit den rund 162.000 Kassenzetteln der Baumarktkette wollten die Ermittler den Brandstiftern auf die Spur kommen, da einer der Sprengsätze in einer nur bei Obi erhältlichen Kiste verpackt gewesen sei. Die Obi-Daten seien dann mit den Funkzellendaten von zehntausenden Handynutzern abgeglichen worden. Auch drei Jahre nach dem Brandanschlag - und einem bisher ausbleibenden Ermittlungserfolg - sind die Daten laut MDR noch immer im System und wurden nicht gelöscht.Wie, natürlich nicht!1!! Daten löscht man doch nicht, damit macht man Big Data!
Da klagte eine niederländische Briefkastenfirma mit Mutter im Steuerparadies Curaçao die Republik Österreich vor dem internationalen Schiedsgericht in Washington wegen des Investitionsschutzabkommens zwischen Österreich und Malta. Und das, obwohl die Meinl Bank am Wiener Bauernmarkt sitzt.Ja wie jetzt, wie kann das Schiedsgericht überhaupt zuständig sein?
Zwar wird die Bank nach wie vor Julius Meinl V. zugerechnet, formell aber ist sie in ausländischer Hand, was diese Art der Klage erst möglich macht.Denn seit gegen besagten Meinl die geplante Anklageerhebung angesagt wurde, kämpfen die mit harten Bandagen.
In diesem Fall geht es um 200 Millionen Euro. Um diesen Wert sehen sich die Eigentümer der Meinl Bank durch das Vorgehen der Behörden geschädigt.(Danke, Thomas)
In late October of 1971 a group of academics and technologists gathered at a conference at Georgetown. They were given the task of devising the most comprehensive (yet invisible) surveillance program imaginable.
Die Aufgabe las sich sogar noch ein bisschen sinistrer:Suppose you were an advisor to the head of the KGB, the Soviet Secret Police. Suppose you are given the assignment of designing a system for the surveillance of all citizens and visitors within the boundaries of the USSR. The system is not to be too obtrusive or obvious. What would be your decision?
Aber so pervers waren die Forscher damals nicht, darauf zu kommen, dass jeder mit einem Peilsender in der Tasche rumlaufen würde, wie das ja heute so ist. Nein. Hier war die Idee, die die Forscher ausgearbeitet haben damals:Let’s look at one way it might work. Say you are about to buy a book. You present your card (sometimes called a “debit card”, although National Americard calls theirs an “asset card”) to a clerk who puts it into a terminal which reads it and then calls up your bank. If you have enough money in your account, or if your bank is willing to grant you that much credit, the transaction is okayed; your account is debited; and a credit is dispatched form you bank to the book store’s bank account.
Man stelle sich mal vor, was die Sowjets mit so einer Datenbasis für großartige Planwirtschaft betreiben könnten! (Danke, Peter)
Frage: Eine Frage an das Bundesjustizministerium zur Vorratsdatenspeicherung. Da ist seit Montag Kurioses passiert. Am Montag hat mir Frau Zimmermann gesagt, dass es diese Nebenabrede nicht gibt, dass es keinen Richtvorbehalt bei der Verwendung von Daten aus der Vorratsdatenspeicherung geben soll. Nun ist ein Dokument herausgekommen, wo diese Nebenabrede existiert. Der Autor oder die Autorin dieses Dokuments ist ein Herr oder eine Frau Zimmermann, der/die das am Montag bestritten hat. Ist das dieselbe Person?Na dann ist ja alles klar!Malachwoski: Tut mir leid, dazu kann ich Ihnen nichts sagen. Sie meinen, ob der Autor des Dokuments meine Kollegin ist, die am Montag hier war?
Zusatzfrage: Da steht: zimmermann-an. Das könnte Anne Zimmermann sein. Dann müsste Frau Zimmermann doch am Montag gewusst haben, dass sie diese Nebenabrede, diesen Bonustrack, in die Leitlinien reingepackt hat, die aber nicht veröffentlicht wurden.
Malachwoski: Ich kann Ihnen dazu jetzt nichts sagen; außer, dass ich Ihnen bestätigen kann, was meine Kollegin Frau Zimmermann am Montag schon gesagt hat, dass es keine geheimen Nebenabsprachen oder so etwas zu den Leitlinien gibt.
Zusatzfrage: Über genau diese Nebenabsprache hat sie doch anscheinend geschrieben.
Malachwoski: Das kann ich Ihnen nicht bestätigen.
Zusatzfrage: Könnten Sie nachforschen und uns das nachreichen?
Vorsitzender Wefers: Herr Dimroth kann ergänzen.
Dimroth: Ich darf ergänzen: Sie hatten in den vergangenen Sitzung sowie heute nach geheimen Nebenabreden gefragt. Es gibt keine geheimen Nebenabreden. Das ist damals genauso richtig gewesen wie heute. Der wesentliche Teil Ihrer Frage, der die Antwort damals genauso richtig macht wie heute, ist der Teil geheim. Es gibt keine geheime Nebenabrede. Es geht hier auch nicht um das Thema Vorratsdaten und den Zugriff auf Vorratsdaten, sondern es geht um die sogenannte Bestandsdatenauskunft, nämlich den mittelbaren Zugriff auf Vorratsdaten durch die Unternehmen. Die Verkehrsdaten werden bei diesem Vorgang nicht verbeauskunftet, sondern die Verkehrsdaten werden dafür genutzt, dass der jeweilige Telekommunikationsunternehmer aufgrund der Zuordnung der dynamischen IP-Adresse in die Vergangenheit in der Lage ist, den hinter dieser dynamischen IP-Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt stehenden Nutzer zu identifizieren und zu beauskunften. Das ist der Sachverhalt, über den wir sprechen.
Dabei hatte die Kollegin aus dem BMJV zutreffenderweise auf die geltende Rechtslage verwiesen, die nach dem, was zwischen BMI und BMJV vereinbart wurde, nicht angefasst werden soll. Diese Vereinbarung lässt sich eins zu eins auf das stützen, was das Bundesverfassungsgericht dazu erklärt hat - ich würde tatsächlich empfehlen, das einmal nachzulesen -, wo nämlich sehr ausdrücklich herausgearbeitet wird, dass eben gerade diese Auskunft - die nicht die von Artikel 10 geschützten Verkehrsdaten, sondern lediglich die Auskunft der Bestandsdaten umfasst, die aber, um diese Auskunft überhaupt möglich zu machen, im internen Prozess bei den Providern auf die Verkehrsdaten zurückgreift - ein deutlich geringeres Schutzerfordernis als der Zugriff auf die Verkehrsdaten mit sich bringt.
Das ist wirklich lesenswert und ich empfehle es sehr. - Um Ihre Frage noch einmal aufzugreifen: Es gibt keine geheime Nebenabrede. Das ist heute ebenso richtig.
Zusatzfrage: Es gibt eine offensichtlich nicht öffentliche. Es gibt die öffentlichen Leitlinien, und dann gibt es diesen Zusatz dieser Nebenabrede, die anscheinend immer noch von Ihnen geleugnet wird, die aber - -
Dimroth: Ich habe gerade sehr klar ausgeführt, dass das so ist. Es ist nur eben keine geheime Nebenabrede.
Zuruf : Dann ist sie nicht öffentlich!
Dimroth: Entschuldigung, nicht öffentlich ist nicht gleich geheim. Ich würde jetzt doch gerne ins Klein-Klein gehen. Nicht öffentlich ist ja nicht gleich geheim. Es gibt natürlich eine Reihe von Abreden zwischen jedermann, die deswegen noch lange nicht geheim sind. Das ist offensichtlich.
Zusatzfrage: Das ist interessant. Also gibt es diese nicht öffentliche Nebenabrede.
Dimroth: Es gibt die Verabredung, dass für die Bestandsdatenauskunft das gilt, was schon immer gilt, und zwar auf Grundlage dessen, was das Bundesverfassungsgericht dazu ausgeurteilt hat. Genauso ist das.
Ich fühle mich ein wenig an die Bill-Clinton-Befragung erinnert, als er erst mal Wörter wie "is" definiert haben wollte.
Update: Oh wie schön, es gibt auch ein Video.
Die Spionage der Vereinigten Staaten in unserer Wirtschaft ist gerechtfertigt, in unserem Interesse und keine Industriespionage.Auf der anderen Seite schulde ich dem noch einen, weil er mir beim Blogjubiläum geholfen hat. Auf der dritten Seite fällt gegen Ende dieser wichtige Satz:
Aber vorlaut und öffentlich beschweren dürfen wir uns nicht. Dafür fehlt uns die Konsequenz in der moralischen Integrität.Und DAS erscheint bei den Betonköpfen des FAZ-Politikteils! Wo sonst Vogelscheuchen wie dieser Artikel hier publiziert werden. Wobei ja sogar der von Altenbockum neulich kurz die Fassung verlor und diesen ganzen Scheiß nicht mehr mittragen wollte, und dann natürlich prompt zurückrudern musste.
Da muss man Sandro ja richtiggehend dankbar sein, dass er so tief im Feindesland so eine fette Tretmine gelegt hat. Hut ab, Herr Gaycken!
So, ich geh dann mal zurück zum Stammtisch :-)
Update: Haha, von Altenbockum hat zur alten Form zurück gefunden und ist jetzt wieder ganz auf Parteilinie:
In der BND-Affäre muss die Opposition aufpassen, dass sie nicht zur innerparlamentarischen Pegida verkommt.
Hahahahahaha, super! Die Rechten werfen den Linken vor, zu Pegida zu werden! Da muss man erstmal drauf kommen!
Nun, das liegt daran, dass das so systematisch nicht erhoben wird:
Wenn ein Hof keine Daten übermittelt, wird es automatisch so gewertet, als hätte der Betrieb keine Antibiotika eingesetzt.JA SUPER! Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer!1!! (Danke, Tobias)
Egal wie man zu dem Film steht, wenn ihr euch mal die üblichen Interviews von Schauspielern anguckt, wird schnell klar, dass die viel sexistischer als die eigentlichen Filme sind. Da werden dann Frauen gerne und häufig nach ihrer Diät befragt, ob sie unter dem Kostüm Unterwäsche tragen konnte, ob dieser männliche Schauspieler wirklich so süß ist wie man sagt, sowas. Ganz furchtbar. Ich kann sowas gar nicht angucken.
Bei Avengers 2 gab es da im Vorfeld ein bisschen Murren, und das hat dann am Ende dazu geführt, dass in diesem Interview ausnahmsweise diese ganzen Fragen an Mark Ruffalo gestellt wurden, und all die typischen Männer-Fragen an Scarlett Johansson. Da hätte man möglicherweise noch mehr draus machen können, aber der Effekt ist schonmal sehr schön, finde ich.
Achtet mal darauf, wie Scarletts Stimme immer tiefer wird.
Nicht?
Wikipedia hat schön den historischen Hintergrund mit "Atoms for peace". Da findet man dann auch so tolle Bilder wie dieses hier. Das Konzept ist schnell erklärt. Man pflanzt um eine radioaktive Strahlungsquelle herum und guckt dann mal, was für Mutationen so kommen.
Darauf aufmerksam gemacht hat mich diese Einsendung hier:
Ich arbeite jetzt seit Ende letzten Jahres (als Software-Entwickler) in einem Institut für Pflanzenwissenschaften. Da wir da auch GVOs haben und S1 Labore muss da jeder eine Schulung mitmachen wie mit diesen umzugehen ist. Dabei wurde nebenbei erwähnt, dass man auch um GVO-Verordnungen herumarbeiten kann, indem man Atomic Gardening betreibt. Da werden dann halt nicht gezielt irgendwelche Gene verändert, sondern die zu verändernden Pflanzen werden in verschiedenen Abständen zu einer radioaktiven Strahlungsquelle gepflanzt und dann wird einfach abgewartet. Wenn einer der Mutanten dann interessante Eigenschaften hat, kann man diesen dann normal weiter züchten. Da muss auch nichts deklariert werden oder so, das gilt als "natürlich" entstandener Genotyp. Einige unserer heutigen Nutzpflanzen sind wohl so entstanden und das wird wohl auch noch immer gemacht, vor allem wohl in Japan (damit meine ich jetzt nicht Fukushima).Dieser Link hängte noch an. (Danke, Jarno)
Nanu? Was ist denn da passiert? Hier kriegt man einen kleinen Einblick. Dieser Teilthread handelt davon, dass die Hauptbegründung (bei weitem nicht die einzige!) für kdbus ist, dass das alte dbus so ineffizient ist, und man da mal was tun muss, weil das so nicht weitergeht. Also hat Linus mal sehen wollen, und nachdem das nicht sofort klappte (Linus tappt da ganz wunderbar in die üblichen boah-ist-diese-ganze-gnome-kacke-furchtbar Buildprobleme, die sie immer versuchen, hinter configure und pkg-config zu verstecken, aber manchmal suppt es eben stinkend aus irgendeiner Ritze raus), lässt er mal einen Profiler laufen, um zu sehen, was da eigentlich so langsam ist. Und — es ist nicht der Kernelteil. Damit ist das "aber aber aber Performance"-Argument natürlich erstmal vom Tisch.
My guess is that pretty much the entirely of the quoted kdbus "speedup" isn't because it speeds up any kernel side thing, it's because it avoids the user-space crap in the dbus server.IOW, all the people who say that it's about avoiding context switches are probably just full of shit. It's not about context switches, it's about bad user-level code.
Die Details lesen sich alle sehr merkwürdig. Die Familie sagt, er sei ins Koma gefallen, nachdem seine Wirbelsäule 80% abgetrennt war. Die Bürgermeisterin von Baltimore (übrigens selber eine Schwarze) hat dann, völlig uncharakteristisch, angesagt, die Leute haben ein Recht auf Demonstrationen, lasst sie demonstrieren. Fox News versucht ihr deshalb gerade die Schuld in die Schuhe zu schieben. Es kam jedenfalls zu Ausschreitungen, die National Guard wurde um Hilfe gerufen, der Gouverneur hat dann Ausnahmezustand verhängt, und jetzt machen sie da volles Programm inklusive Ausgehverboten.
Baltimore ist übrigens in der Liste der Städte mit hohem Anteil von Schwarzen an der Bevölkerung recht weit oben. Baltimore ist also sowas wie das Gegenmodell von Ferguson, wo ja die Weißen die Macht hatten und die Polizei stellten und da schnell auf Unterdrückung geschaltet haben, während in Baltimore jetzt eben das Gegenmodell gefahren wurde, lasst die Leute in Ruhe demonstrieren, und das hat auch zu Ausschreitungen und großflächiger Zerstörung geführt.
Bleibt die Frage, wie man sowas besser machen kann. Mal abgesehen vom Offensichtlichen, nämlich dass man einfach aufhört, Schwarze von der Polizei umballern oder sie im Polizeigewahrsam umkommen zu lassen. Ist dann alles schon zu spät?
Das schönste Bild aus Baltimore bisher war dieses hier. Da sind ein paar "Community Leader", würde man wohl sagen, ältere schwarze Männer in Anzügen, zwischen die Demonstranten gegangen, damit da nichts entgleist. Aber es gab wohl nicht genug von diesen moderaten Elementen, um alle Ausschreitungen zu verhindern. Hier ist noch einer ohne Anzug. Hier von ein Vietnam-Veteran. Diese Art Heldengeschichten gab es aus Ferguson glaube ich nicht oder zumindest weniger.
Update: In Baltimore gab es übrigens auch 1968 nach dem Mord an Martin Luther King Jr massive Ausschreitungen. Wikipedia dazu. Daran erinnern jetzt schon wieder die Ersten, dass wir das bitte nicht nochmal haben müssen.
Update: Oh und bevor das untergeht: Natürlich gab es auch ganz viel friedliche Demonstrationen, bevor ein paar kaputte Einzeltäter mit dem Kaputtmachen anfingen. Hier ist ein Bericht.
Die andere Lektion, an der gefühlt so gut wie alle vorbei gelaufen sind, war die Feminismus-Nummer hier. Leute, strengt euch mal ein bisschen an! So geht das nicht weiter hier. Das haben offenbar diverse Leute als "der Fefe hasst Feministen und mag auch keine Moslems" gewertet. WTF? Tatsächlich war damit natürlich gemeint, dass der Islam als Religion von ein paar Krawallbrüdern in den Schmutz gezogen wird, die die Werte des Islam mit Füßen treten und was von Jihad blubbern. Ähnlich sieht es mit dem Christentum aus (auch wenn das mit der Nächstenliebe sich da zu selten auf Flüchtlinge bezieht und daher Heuchelei diagnostiziert werden muss). Und mit dem Feminismus.
Aaaaaaaber. Die Moslems distanzieren sich immer wieder von den Dschihadisten. Die Christen distanzieren sich immer wieder von den Fundi-Spinnern. Nur die Feministen distanzieren sich nicht von ihren Fundi-Spinnern, sondern machen es sich viel lieber in einer schönen Opferrolle der missverstandenen und beschimpften Minderheit bequem, genau wie sich Christen in den USA immer wieder völlig irrational die Rolle der Minderheit zurechtlegen, um sich auch mal verfolgt fühlen zu können.
Natürlich habe ich das absichtlich schön zweideutig formuliert, damit es einfach ist, sich einlullen zu lassen und weiter zu scrollen. Aber wer sich einlullen lassen und weiterscrollen will, dem sage ich hiermit mal ganz deutlich ins Gesicht: Du bist bei mir falsch.
Also, liebe Leser. Strengt euch mal ein bisschen an. Ich will hier Erkenntnisgewinn und Gegenwehr gegen mundfertig vorbereitete Schnuller-Formulierungen sehen!
Auf der anderen Seite will ich wohl einräumen, dass es mich freut, wenn meine plumpen Manipulationsversuche funktionieren. Dass heißt, dass ich das hier nicht umsonst mache, sondern es wirklich Bedarf gibt. Und dass ich es nicht zu schlecht anstelle, sonst würde ja keiner drauf reinfallen.
Update: Noch ein Hinweis des Typen von der Grundrechtepartei: Die sagen nicht Gesetzesgrundlage, was die korrekte Terminologie ist, sondern rechtliche Grundlage. Das ist dann vermutlich sowas wie „Premium“ oder „Joghurt mit Fruchtzubereitung“ im Supermarkt.
Update: Übrigens war auch der Link falsch :) Er ging zu deren Rechtfertigung für Bundeswehreinsatz im Inland, nicht im Ausland. Die Rechtfertigung für Auslandseinsätze der Bundeswehr basiert tatsächlich auf Art 24 GG.
Was also tun? Na klar! Stripper kommen lassen!
Die chinesische Regierung ist unzufrieden und geht jetzt dagegen vor. Das Phänomen scheint aber schon älter zu sein und es auch bis Taiwan geschafft zu haben. (Danke, Ewald)
- Es gab vor Kurzem einen englischsprachigen Artikel darüber, dass die Russen ihre Zuversicht in diesen Angelegenheiten geäußert haben. Die Aussage war, dass die Chinesen Jahre zum Nachbauen brauchen, und bis dahin haben die Russen die nächste Generation am Start. Wer reverse engineered hinkt hinterher.
- Wenn die Chinesen Systeme verwenden, die denen der Russen entsprechen, dann kennen die Russen zumindest die chinesischen Fähigkeiten gut. Es hat sich in mehreren Konflikten gezeigt, dass die genaue Kenntnis der Flugabwehrsysteme diese bereits großteils entwertet (z.B. Roland auf Falklands, die Briten wussten alles Wesentliche darüber von den Franzosen / Russische Systeme im Bekaa Tal, die von Israelis mit gründlicher Vorbereitung total besiegt wurden).
- Die Russen haben's einfach nötig, finanziell.
- Es gibt seit langer Zeit schon keine neuen Anzeichen für "monkey model" Exportversionen russischer Rüstungsgüter mehr. Die gehen wohl korrekt davon aus, dass der Westen inzwischen an technische Geheimnisse auch durch Spionage in Russland selbst herankommen kann. "Exportversionen" sind teils sogar aufwändisger als von Russland selbst angeschaffte Versionen, oder (Fall Indien) nach Kundenwunsch maßgeschneidert.
Die S-400 Version mit der größten Reichweite ist übrigens gegen Radarflugzeuge relevant. E-3 AWACS kann moderne Kampfflugzeuge kaum auf 200-300 km aufspüren und verfolgen, bei Präsenz von S-400 wird AWACS also soweit nach hinten gedrückt, dass es zum rein defensiven System würde. Angreifende Kampfflugzeuge müssten sich dann gegenseitig mit ihren vorausgerichteten Radars sichern (was sehr viele Maschinen erfordert). Eine Antwort hierauf wäre der berühmte "Stealth" Ansatz, doch der funktioniert bei sehr langwelligen Radarfrequenzen nicht gut, und S-400 nutzt das aus.
Der Westen hat (soweit öffentlich bekannt) nicht einmal eine wirklich gute Antwort auf das S-400 Vorgängersystem S-300 in seinen neueren Versionen. Sobald irgendwo S-300 / S-400 rumsteht ist das typisch amerkanische rumrempeln mit "cruise missile diplomacy" offenbar nicht mehr möglich.
"I just think [speaking out] was the responsible thing to do. Above anything, I would like people to say, 'Okay, she’s human. She’s obviously had a big life. She’s respectfully come to the table and said what she’s needed to say, and now it’s time for her to grow and heal.'"
Mit anderen Worten: Sie sieht sich hier noch als Heldin der Geschichte. Das war ja bloß menschlich, und schaut her, ich bin hergekommen und habe gestanden! Jetzt muss ich erwachsener werden und heilen.Ja, heilen! Sagt die Frau, die mit falschen Krebsansagen hunderttausende von Dollars an Spenden … ja was sagt man da, hinterzogen hat?
Die Polizei hat sich übrigens entschieden, nicht zu ermitteln.
Man stelle sich mal vor, Bernie Madoff stellt sich vor Gericht hin und sagt: schaut her, ich habe gestanden, jetzt ist es Zeit für mich, erwachsen zu werden und zu heilen.
WTF?
Die Seiten unterzeichneten rund 20 Dokumente, das wichtigste ist eine gemeinsame Erklärung über die Aufnahme einer strategischen Partnerschaft zwischen Russland und Argentinien. Hinzu kommen Abkommen über militärische Kooperation, Umweltschutz, Anti-Drogen-Kampf, Kooperation in Landwirtschaft und Industrie. Zudem schlossen die russischen Unternehmen Roskosmos, Rosatom und Gazprom Kooperationsabkommen mit Argentinien.(Danke, Frank)
“Andere mögen diskutieren, ob der Islam zu Deutschland gehört, das Christentum gehört jedenfalls zu uns, wir müssen für diese Christen etwas tun.” Gleichzeitig fordert Busemann, die Küste Nordafrikas militärisch abzuriegeln und das Ablegen von Flüchtlingsbooten zu verhindern. Wörtlich erklärte Busemann: “Wozu haben denn die EU-Staaten ihre Marine? Diese Küsten müssen kontrolliert werden. Beim Thema Waffenschmuggel in den Libanon hat das funktioniert. Die Piraterie am Horm von Afrika haben wir in den Griff bekommen, auch mit der Bundesmarine. Wenn man das will, funktioniert es, das darf nicht an ein paar Millionen Euro hängen.”Die Christen aus Syrien gehören zu uns, ja? Aber die Moslems sollen mal absaufen, die brauchen wir hier nicht? Wenn das keine christliche Nächstenliebe ist, dann weiß ich auch nicht! (Danke, Michael)
Nun, das Memo scheint bei den Kollegen der Printredaktion nicht angekommen zu sein. Denn schaut mal, wie deren Qualitätsjournalismus in der Praxis aussieht. Weia.
Der Link geht zu einer New-Media-Firma, die von einer Journalistin besucht wurden, die dann lenkende Fragen gestellt hat, um denen im Print-Spiegel irgendwelche wahrheitswidrigen Dinge per im Halbsatz mitschwingender Andeutung unterzujubeln. Leider antwortet da nicht der Chef sondern ein Marketing-Fuzzy im Blog, und der nutzt das für ausführliche Selbstbeweihräucherung. Da muss man dann halt drüberscrollen. Mich stößt ja immer schon ab, wenn Firmen meinen, ihren Namen irgendwie speziell schreiben zu müssen. Ich finde es affig, wenn das ehemalige Nachrichtenmagazin sich selbst immer in Großbuchstaben schreibt, und genau so affig, wenn die anderen das dann nachmachen, damit sie auch professionell aussehen. Meine Einstellung ist: Wenn du es nötig hast, deinen Namen //FEFES/BLOG zu buchstabieren, damit du nicht mit deinem Wettbewerber verwechselt wirst, dann bist du vielleicht einfach in der falschen Branche tätig?
“When giant corporations get to see the details and the American people don’t, we all lose. Let’s level the playing field: No vote on fast-tracking trade until the public can read the TPP deal”
Bestandsdaten-Anfragen:Für den Abruf der Bestandsdaten gibt es kein einheitliches Formular. Teilweise sind es einfache Freitexte, wo Behörden nach § 112, 113 TKG I.V.m §100j StPO ein Auskunftsersuchen stellen. Die Anfragen kommen per Fax, Brief und Mail als Text, PDF und Word Dokument(!) rein.
Da die Echtheit der Mails nicht geprüft werden kann, wird auf ein unterschriebenes Fax bestanden (Digitale Signatur? undenkbar).
Wenn man neu in diesem Bereich ist, hält man die Anfragen teilweise für Fälschungen. Nachfragen bei der Polizei bestätigen aber die Echtheit.
Obwohl unsere Bestandsdaten nicht verifiziert sind (kostenloser Dienst, viele Fakes), kassieren wir über 16€ vom Staat für die Auskunft, was ich sehr bedenklich finde (einige Bundesländer zahlen weniger).
TKÜ-Maßnahmen:
Nach gerichtlicher Anordnung, kommt es vor, dass ein E-Mail Postfach gespiegelt werden soll.
Wir haben keine SINA Box, deswegen sollen die Mails einfach zu einer anderen Adresse gespiegelt werden. Manchmal muss man bei der DENIC nachschauen, ob die Domain wirklich der Polizei gehört / sich das bestätigen lassen.
Es gab Fälle wie: "Bitte spiegelt die Mails auf folgende GMX Adresse". - Ja, das war eine echte Anfrage.
Mittlerweile spiegeln wir aber nur noch intern und nicht auf externe Adressen.
Das mit der externen Spiegelung wird in manchen Bundesländern nicht mehr gemacht. Da gab es wohl mal einen Aufall des Mailserver und die Bounce Mails gingen dann an die Absender der Mails zurück…PGP:
Beim senden von sensiblen Daten ist PGP beim LKA optional. Beim BKA ist PGP teilweise Pflicht.
Begründung: Sonst sagt der Verteidiger - Wenn die Daten unverschlüsselt übertragen wurden, wie wurde sichergestellt, dass die Daten nicht manipuliert wurden?Header Verifizierung:
Wir wurden noch nie von Behörden gefragt, ob wir einen E-Mail Header verifizieren können bzw die Echtheit des Mail versandes über unsere Server bestätigen können.
Wie es zu Bestandsdaten-Abfragen kommt:
Eine Bestandsdatenanfrage bedeutet nicht, dass der E-Mail Account etwas böses getan hat. Man muss keine Mails versendet haben. Es reicht, wenn die Betroffene E-Mail irgendwo erwähnt wurde und somit als "Täter" in Frage kommt.
Beispiel: Es wird online Ware bestellt und die E-Mail Adresse wurde dabei angegeben.Sonstige Probleme:
Bei den Behörden-Anfragen liegt teilweise eine Begründung bei, mit der man ahnen kann, was in manchen Postfächern liegt. Diese Inhalte will man nicht auf seinen Servern haben. Da ein Ermittlungsverfahren gegen den Postfach-Besitzer läuft, darf man diesen verständlicherweise nicht warnen. Das heißt aber auch, dass man die Daten nicht löschen darf. Leider bekommen wir keine Benachrichtigung, wann das Verfahren abgeschlossen ist. Somit muss man einige Zeit lang üble Inhalte dulden.
Postfach-Beschlagnahmung:
Nach Gerichtlicher Anordnung ist man verpflichtet, die Inhalte des Postfaches den Behörden zu übergaben. Die Daten möchte gerne direkt vom Server an die Behörden senden. Leider haben die Behörden keinen SFTP oder sonstige Art von Upload. Mit ganz viel Glück kann man große E-Mails senden. Somit heißt es: Daten runterladen, auf CD brennen und zur Post gehen.
Update: Dazu ging noch ein Kommentar von einem Admin bei einer Polizeibehörde ein:
„…Die Daten möchte gerne direkt vom Server an die Behörden senden. Leider haben die Behörden keinen SFTP oder sonstige Art von Upload. Mit ganz viel Glück kann man große E-Mails senden. …“
Diese Mails bleiben regelmäßig an der Firewall hängen weil zu groß, zu suspekt, whatever. Und nachdem man sie dann über Umwege doch zugestellt gekriegt hat, wird man als Admin gefragt „Was ist ein .tar.gz, womit macht man das auf?“.
ich arbeite hauptsächlich als Biologe aber verkaufe auch ab und an Fotos. Nachdem es in Deinem Blog jetzt so klingt, dass man da immer nur Minipreise bekommt ein paar Beispiele aus meiner Erfahrung:Wer Fotos für einen bestimmten Zweck macht kann sehr wohl ausreichend vergütet werden. Zeitungen stellen sich da gerne quer. In meinen Augen ist es auch lukrativer ein für Zeitungen relevantes Foto einer Agentur ganz zu verkaufen. Dann sieht die Summe gleich viel netter aus
- Archivfotos von meiner Festplatte von Tieren für eine Infotafel am Bodensee (Nicht exklusive Nutzung): 80€ pro Bild.
- Ein Freund von mir hat einen seltenen Vogel fotografiert für den sich eine Bildagentur interessierte. Er hat das Foto nur aus Interesse und als Beleg der Sichtung gemacht. Bekommen hat er (exklusive Nutzung mit Übertretung aller Rechte) 1600€
- Ein gutes Luftbild für ein Buchcover vom Bodensee (Auftrag inkl. nötigem Heliflug): 2500€
- Ein weiterer Kollege hat ein sehr gutes Foto von Flamingos am Bodensee gemacht. Das war im Herbst ein beliebtes Thema. Wurde wieder einer Fotoagentur angeboten (Übertragung der Rechte): 600€
- Luftaufnahmen von Gewässern vom Helikopter aus (Auftragsarbeit): 155CHF Stundensatz für Aufnahmen und Nachbereitung.
- Zeitungen fragen regelmässig nach Bildern von Tieren an und wollen die umsonst. Für kommerzielle Nutzung verlangen wir aber immer mindestens die 80€. In so 75% der Fälle hören wir nie wieder was. In den restlichen wird brav bezahlt.
Wenn jemand jetzt auf einer Veranstaltung OHNE AUFTRAG langwierig Fotos macht und hofft, dass ihm irgendjemand den gesamten Aufwand bezahlt - der muss Angelina Jolie mit Baby fotografiert haben. Aber das ist ein ganz anderer Marktbereich. Generell ist der Markt mit Fotografie von trivialen Dingen massiv übersättigt. Wie der gesamte Medienbereich. Das drückt die Preise und macht alles natürlich schwierig. Gerade bei Zeitungen ist das alles ein Drama, aber so schlimm wie bei dir berichtet wirklich nicht immer.
ich arbeite selber für ne Telco und muss mich als Datenschutzbeauftragter auch häufiger mit solchen Anfragen beschäftigen.o_ODie beiden von dir veröffentlichten Anfragen sind beide vorbildlich, denn sie sind formal korrekt und legal.
Bzgl. der ersten monierst du das die Polizisten das einfach nur ankreuzen müssen. Tatsächlich habe ich selber auch schon solche Vorlagen erstellt und Polizisten zugeschickt. Das Problem ist nämlich, das die wenigsten wissen, unter welchen Umständen sie Daten abfragen dürfen. Die schicken dann einfach eine formlose Anfrage und schreiben sowas wie: 'Als Zeuge werden sie aufgefordert, einfach alles bzgl. einer Person zu schicken, was sie haben'; und dann muss man mit denen diskutieren/streiten/erklären… bzw. muss man streng genommen nicht, weil kann man ja ignorieren, aber das führt zu anderem Ärger und am Ende will man mit den Behörden ja keinen Krieg führen. Wenn die ein Blatt bei der Hand haben, wo sie genau sehen können was sie dürfen, führt das tatsächlich zu weniger Anfragen.Bei der zweiten, und das muss man leider als seltenes, gutes Beispiel hervorheben, hat sich das hohe Gericht tatsächlich die Zeit genommen und den Beschluss begründet und verhältnismäßig eng geschrieben. Die Einschränkung auf Verkehrsdaten wird der Behörde wahrscheinlich nicht gefallen haben. Oftmals ergeben sich im Laufe solcher Lauschaktionen neue Fragen und dann wollen sie vielleicht gerne noch z.b. Kontakte des Kunden wissen. Bei den meisten Beschlüssen wäre das automatisch dabei (wird angeordnet alle Informationen… sowie in Echtzeit… *generischer alles erlaubt foo*).
Was dich als Steuerzahler evtl. noch interessiert: tkg113 Abfragen kosten Geld (bekommen wir von der Polizei). tkg112 Abfragen (automatisch) sind kostenlos. Trotzdem betreffen 90% aller Abfragen ausschließlich Informationen, die man auch kostenlos über 112 bekommen hätte. Ich hab ein paar mal nachgefragt wieso sie die (ich glaube 39 eur) bezahlen. Antwort: das ist nicht so kompliziert. Ich kenne das Frontend nicht, aber ein andere Polizist meinte mal da trägt man ne Nummer ein und drückt nen Knopf.
Na? So nen Hunni vielleicht?
Ich meine, man hat ja auch Equipment-Kosten, und Reisekosten, Nachbearbeitung, verliert nen Tag pro Shoot, … damit sich das lohnt, müsste da ja schon was zusammenkommen, richtig?
Mir hat mal einer ein paar Zahlen gemailt.
Das Bild verlinke ich jetzt hier nicht, weil sonst klar wäre, wer das ist. Es war ein Foto eines Models vor einem Hintergrund einer Veranstaltung mit Firmenlogo. So wie wenn bei Filmpremieren die Schauspieler gefilmt werden etwa.
Der Kontext war irgendein Promi-Bullshit mit irgendwelchen Royals, who cares.
Der gute Mann schreibt mir:
>Ich habe die Dame auf der [zensiert] im Januar (!) fotografiert. Erst jetzt (Ende April) bekomme ich das bezahlt. Faz.net hat damals über dpa picture alliance das Foto gebucht, was picture alliance von meiner Agentur (will ich nicht sagen, weltweit bekannt, gute agentur) eingespeist wurde.Ich möchte den jetzt nicht als Whistleblower angreifbar machen. Die dpa picture alliance ist sicher keine besonders unseriöse Organisation in der Beziehung, und von der FAZ sagt man, sie zahle für ihre Inhalte überdurchschnittlich viel (auch wenn der Durchschnitt über die Jahre branchweit stark gefallen ist und das nicht mehr viel heißt).Auf der Abrechnung steht ohne Witz 1.05 Euro. Ein Euro und fünf Cent.
dahinter stehen ca. 4 Stunden Arbeit vor Ort sowie weitere 7 Stunden Nachtarbeit (Bildbearbeitung). Gebucht wurde dann nur das.
Ich habe dann nochmal nachgehakt, ob er weiß, wer da die Kohle abgreift auf dem Weg. Es stellt sich raus, dass es da Pauschalverträge gibt, bei denen pro Bild je nach Abnehmer deutlich unter zehn Euro gezahlt wird. Aber weil die so viel abnehmen, sehen sich halt alle genötigt, da mitzuspielen. Dann greift seine Agentur 50% ab, und das sei alles andere als unfair im Vergleich.
Nur mal so als Realitätsabgleich. Und ich dachte, die freien Journalisten würden alle über den Tisch gezogen. Aber im Vergleich zu den Fotografen haben die ja geradezu ein güldenes Leben! Au weia ist das alles schlimm.
Update: Der Fotograf weist noch darauf hin, dass das ein Ausreißer nach unten war, aber leider kein sonderlich großer.
"Die Idee zur Schaffung eines transatlantischen Freihandelsabkommens, kurz TTIP genannt, stammt nicht aus Amerika, sondern diese Idee stammt von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel."Oh. Ach. Nee, oder?! (Danke, Frank)
Zitat bei FEFE
"Meine Empfehlung ist die eines westfälischen Kaufmanns: Hebt sofort die Exportrestriktionen für die Rüstungsindustrie auf, um der deutschen Industrie faire Chancen im Wettbewerb mit englischen, französischen, italienischen, spanischen und vor allem US-Unternehmen zu geben. Dann würde Ihre Frage gegenstandslos, weil Not-Fusionen von der Agenda wären."Das Problem ist aber nicht dass die Deutschen Exportgesetze zu streng wären, wir haben in Europa überall die gleichen Regelungen (!) Das Regelwerk, dass für Deutschland maßgeblich ist (Dual Use Verordnung) ist 1:1 von der EU übernommen. Nur in wenigen Fällen hat Deutschland zusätzliche Embargos:
Quelle:
http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/vorschriften/eg_dual_use_vo/index.htmlDas Problem ist meiner Meinung nicht, dass Deutsche Unternehmen keine Raumfahrtprodukte exportieren können; sondern, dass die Deutsche Raumfahrt Industrie schlicht am Tropf des Staates hängt und es da sehr bequem ist. Insbesondere der Verweis der Presse auf die USA ist mit Verlaub absoluter Bullshit!
Hintergrund:
ITAR: International Traffic in Arms Regulations, in den USA zählen die meisten kritischen Raumfahrtkomponenten zur Exportliste A (Munition/Waffen) während sie in Europa und Deutschland zur Liste C (Dual Use Güter) zählen. Das heißt im Klartext das Firmen in den USA außer an Verbündete (und auch da nur mit Schwierigkeiten) fast keine Raumfahrtgüter exportieren können und selbst dass ist extrem schwer. Das ist was der Amerikaner einen Pain in the Ass nennt. Der Unterschied zwischen Liste A (Waffen) und Liste C (Dual Use) ist der Unterschied ob der Gesetzgeber davon ausgeht, ob Du mit Deinem Produkt jemanden umbringen willst (USA) oder es nur hypothetisch dafür einsetzen könntest (Deutschland). Wenn man sich anschaut was Deutschland für einen Aufstand macht wenn Waffen in Krisengebiete geliefert werden und wie "einfach" es ist Helme und Schutzwesten zu exportieren, dann bekommst du eine Idee was hier los wäre wenn wir die gleichen Gesetze wie die Amis hätten.Die USA haben eins der restriktivsten Exportgesetze für Satelliten überhaupt. Bei denen fällt sogut wie alles unter ITAR (Waffenexport) während es in Europa/Deutschland als Dual Use gilt. Weiterhin kann man als Deutscher (oder Europäer) in die EU, nach Japan, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Kanada und die USA Dual Use Güter exportieren und bekommt automatisch eine Exportlizenz. (Siehe EU001 Allgemeine Exportlizenz). Während die Amis so große Probleme haben Zeug in die EU exportieren, dass das A) ein ernster Wettbewerbsnachteil für die ist und B) Europa Millionen ausgibt um ITAR free Produkte zu entwickeln
Quelle: zu EU001
http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/verfahrenserleichterungen/allgemeingenehmigungen/agg_eu_001.pdfQuelle: Weltraumstrategie Seite 25
"Derzeit sind bestimmte Bauteile nur in den USA erhältlich und unterliegen dort Exportbeschränkungen (International Traffic in Arms Regulations, ITAR). Eine vollständige Autonomie ist allerdings gar nicht oder nur zu enormen Kosten zu erreichen. Es ist deshalb in jedem Einzelfall die richtige Mischung aus Autonomie, Kooperation [mit nicht Amerikanischen Partnern] und dem Abstützen auf frei zugängliche kommerzielle Anbieter zu finden.Auch der Verweis auf Französische, Italienische und Spanische Anbieter ist eine absolute Nebelkerze:
Spanien: verkauft sogut wie keine Satelliten kommerziell. Der letzte Deal war der folgende: man hat sich von Airbus (damals Astrium) den Ingenio / SEOSAT aufschwatzen lassen einen sehr teuren (250+ MEUR) Erdbeobachtungsatellit. Nachdem die Krise in Spanien ausgebrochen ist hat man verzweifelt versucht den nach Lateinamerika (an ehemalige Kolonien von Spanien) zu verkaufen weil man es sich selbst nicht mehr leisten konnte.
Quelle:
https://directory.eoportal.org/web/eoportal/satellite-missions/s/seosatItalien: Italien verkauft ebenfalls kaum Satelliten auf dem Weltmarkt. Sie sind jedoch beteiligt an Thales Alenia, siehe Frankreich. Es ist tatsächlich so, dass die Deutsche Firma OHB in Italien Firmen aufkauft bzw. eröffnet, um deren ESA Anteile einsacken zu können (siehe Georeturn), die deren eigene Raumfahrtfirmen nicht nutzen können.
Frankreich:
Frankreich ist Kommerziell sehr erfolgreich. Allerdings nicht mit Erdbeobachtungssatelliten (dazu später mehr) sondern mit Telekommunikationssatelliten. Thales Alenia ist der Marktführer für kleine Kommunikationssatelliten im Low Earth Orbit. Siehe Globalstar, Globalstar 2, Iridium Next, O3B.Quelle:
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/iridium-next.htm
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/globalstar.htm
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/globalstar-2.htm
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/o3b.htmMein persönlicher Bet, wenn jetzt diese riesigen Google (4000 Satelliten) und Worldvue (750 Satelliten) LEO Telecom Konstellationen gebaut werden wird Thales wieder die Hände im Spiel haben.
Jetzt aber zur Erdbeobachtung in Frankreich:
Im Bereich Erdbebachtung ist Frankreich nur semi-kommerziell. Die haben da das gleiche Problem wie die Deutschen Firmen: zu teure Satellitensysteme (Kategorie mit Goldrand) gebaut für Kunden, die immer die Entwicklung bezahlen (egal wie lange es dauert). Hintergrund ist der, dass die EU Subventionen von Firmen verbietet, also geht (ohne Ausschreibung) nur Entwicklung oder (da ist Airbus Frankreich sehr kreativ) die Schaffung von Märkten. Das läuft dann so: CNES (französische Raumfahrtagentur) entwickelt einen Satelliten (Subaufträge an Airbus und Thales) z.B. die Myriade Plattform. Dann garantiert CNES den Firmen 10-15 Satellitenmissionen für die Industrie (wissenschaftliche Satelliten, ELINT Satelliten usw) damit die Kosten durch Serienproduktion trotz Großindustrie und deren Mondpreisen halbwegs marktgerecht sind. Diese neue Plattform wird dann als Astrobus 100 international "vermarktet"Quelle: http://space.skyrocket.de/doc_sat/astrium_myriade.htm
Wobei "vermarktet" recht weitgegriffen ist. Was die tatsächlich machen ist folgenden Deal anbieten: ihr kauft einen Satelliten von uns für einen Mondpreis (z.B. 56MEUR für VNREDSAT Vietnam) und wir geben euch einen Exportkredit über 56MEUR. Den zahlt ihr dann ein paar Jahre und A) in der nächsten Legislaturperiode ist das nicht mehr euer Problem B) wenn euer Nachfolger die Kreditbegleichung einstellt dann fragen wir einfach nach ein paar politischen Favors *twinkel twinkel*. Das Prinzip funktioniert sogut, dass Belgien jetzt schnell das gleiche macht und Vietnam gleich einen Satelliten (VNREDSAT2) hinterher verkauft (via Exportkredit) hat bevor der erste überhaupt im All war. Wenn wir dann dagegen anbieten (z.b. ein vergleichbares System für 5-10MEUR) dann müssen die Kunden bei uns "echtes" Geld ausgeben und wenn Sie von Frankreich kaufen eher nicht. Das gleiche Problem haben jetzt auch die anderen Deutschen Firmen nur auf höherem sprich teurem Niveau: "wir haben Wettbewerbsnachteile helft uns". Da es Deutschland nun nicht wirklich helfen würde direkte Subventionen über DLR in indirekte Subventionen über nicht rückzahlbare Exportkredite umzuwandeln stellt sich der Deutsche Staat stur und die Firmen machen halt kein Exportgeschäft. Unsere Strategie, da wir zu 100% kommerziell sind und daher kein Geld von DLR, ESA oder EU nehmen ist meistens auf die Kunden zu gehen, die für die großen politisch uninteressant (also echt kommerziell oder zu klein) und damit gezwungen sind "echtes eigenes Geld" auszugeben.
bleibt Großbritannien
UK hatte bis vor kurzem das beste kommerzielle Satellitenhaus Europas. Den Marktführer Surrey Satellite Technology Limited (SSTL). SSTL stand vor dem Problem, dass UK Ende der 80s verkündet hat wir machen keine Raumfahrt mehr. Also ging nur noch Export. Die hatten einen extrem guten Verkäufer (Sir Martin Sweeting) und haben sich demnach zum Marktführer im Bereich kommerzielle Kleinsatelliten (50-500kg) hochgearbeitet. Das ging solange gut bis sie 2006 auf 300 Leute gewachsen waren und damit in der Lage waren auf die Europäischen Projekte zu bieten und damit das Oligopol der besteheneden Anbieter (EADS&Subfirmen, Thales-Alenia, OBH) aufzubrechen, die heute 94% der ESA Gelder (3MRD EUR pro Jahr) bekommen. An diesem Punkt begann dann eine Bieterschlacht zwischen OHB und EADS, die EADS gewonnen hat. Seit dem ist SSTL teil von EADS (heute Airbus). Das Problem von EADS war, dass OHB und SSTL sich auf die Galileo Satelliten beworben haben (etwas das man bei EADS fest für sich verbucht hatte). Am Ende hat OHB den Deal bekommen und Airbus hat sich über die Hintertür (SSTL) wieder hineingekauft…
Nach dem Kauf von SSTL durch EADS begann denn auch eine neue Zeitrechnung in UK was die Raumfahrt anbetriff. Zahlreiche EADS Lobbisten haben geholfen eine UK space agency mit passendem Programm aus der Taufe zu heben und zu guter letzt hat man begonnen Frankreich mit Ihrer Satellitenexportunterstützung zu kopieren…
So wie sieht es nun in Deutschland aus:
Es gibt seit Ende 2010 eine Raumfahrtstrategie der Bundesregierung in der steht ganz deutlich (für Politiker, dass man sich wünscht, dass die Deutsche Industrie weniger abhängig von Deutschen Geld ist). Ich zitiere mal aus der Raumfahrtstrategie (Seite 17f)
"Ziele:
¿ Satellitenbasierte Dienstleistungen sind ein sich dynamisch entwickelndes Geschäftsfeld. Neben der Satellitenkommunikation werden die satellitengestützte Erdbeobachtung und Navigation ¿ sowie deren Verknüpfung zu integrierten Anwendungen ¿ ganz neue Märkte erschließen. Hiermit werden Rahmenbedingungen für die Schaffung von Know-how und geistigem Eigentum (Intellectual Property) geschaffen. Damit ist die deutsche Industrie für die Herausforderung, sich mit kreativen und innovativen Ideen auch jenseits der einheimischen staatlichen Nachfrage neue Märkte zu erschließen, gerüstet. Die Industrie muss diese Chance nutzen und mit Hightech-Spitzenleistungen ihren Anteil an den Welt-Raumfahrtmärkten erhöhen.Das Problem ist, dass die Deutsche Raumfahrtindustrie schlicht behauptet A) es gibt keine Internationalen Märkte (siehe oben), B) Satelliten kann man nur teuer / nur auf die Weise bauen, wie wir sie schon immer gebaut haben.
Das zeigt sich z.B. auch daran, dass auf internationalen Konferenzen so gut wie keine Deutsches Unternehmen präsent ist. Wie sollen denn die Kunden erfahren dass man etwas zu verkaufen hat?
Hier mal exemplarisch der Standplan für den Internationalen Astronatischen Kongress (eine der größten Internationalen Raumfahrtkonresse). Hier haben alle kommerziell aktiven Nationen eine große Präsenz, hier ist anwesend wer Rang und Namen hat. Hier werden Deals vorbereitet. Aber anwesend sind aber nur 4 Deutsche Unternehmen (Berlin Space Technologies, Active Space Technologies (Berlin), Astro- und Feinwerktechnik (Berlin), Eurockot (Bremen)).
Quelle:
http://media.wix.com/ugd/789864_a218f86f0572443593b0202d2df6199c.pdf.Am Ende geht es gar nicht darum die Exportschranken zu senken sondern darum Deutsches Steuergeld in Deutschland auszugeben. Der Rest sind Nebelkerzen. Es gibt einen uralten informellen Deal zwischen DE und FR: DE baut Radar, FR baut optisch. Radar hat bisher immer Airbus gebaut (vor SARLUPE) und die Deutschen Firmen (EADS & OHB) haben kräftig Lobbismus betrieben, dass das Kanzleramt unbedingt einen optischen Satelliten braucht (HIROS). Dafür waren die 250MEUR eingestellt. Ich nehme stark an, dass man sich am Ende im Verteidigungsministerium and diesen Deal erinnert hat bzw. daran erinnert wurde.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/HiROSSeite 6ff
http://www.ifp.uni-stuttgart.de/phowo/presentations/150Eckhardt.pdf.
Meine Empfehlung ist die eines westfälischen Kaufmanns: Hebt sofort die Exportrestriktionen für die Rüstungsindustrie auf, um der deutschen Industrie faire Chancen im Wettbewerb mit englischen, französischen, italienischen, spanischen und vor allem US-Unternehmen zu geben. Dann würde Ihre Frage gegenstandslos, weil Not-Fusionen von der Agenda wären.Oder … wir hören einfach auf, am Töten von Menschen mitverdienen zu wollen. Ich könnte prima damit leben, wenn unser Land gar keine Rüstungsgüter exportieren würde.
Der Mann, der da interviewt wird, ist im Nebenjob Korvettenkapitän der Reserve, ich halte seine Ausführungen daher für die in der Bundeswehr vorherrschende Meinung zu dem Thema.
Ein bisschen mehr Kontext zu dem Satelliten-Deal findet man hier, ebenfalls bei Springer.
Update: Kommentar dazu per Mail:
Es geht um 'optische satellitengestützte Aufklärung' - das Problem dabei ist, wenn man international konkurrenzfähige Leistung braucht (sprich Auflösung deutlich im sub-Meter-Bereich) man entweder die Satelliten in sehr niedrigem Orbit fliegen lassen muss (was sehr niedrige Lebensdauer bedeutet) oder sehr große Satelliten braucht - das ist einfache Physik.
Die meisten Satelliten sind entsprechend schwer (praktisch alle über eine Tonne Gewicht, die erwähnten Helios 2 über vier Tonnen).
Die Franzosen haben in dem Bereich in Europa bei weitem die größte Erfahrung, die Deutschen nur sehr wenig, das DLR beispielsweise hat sich in den letzten Jahrzehnten weitestgehend auf den nicht-optischen Bereich konzentriert.
Kurz: es ist wohl illusorisch, anzunehmen, dass sich für nur 260 Millionen Entwicklung, Bau und Start eines neuen Satelliten mit entsprechenden Leistungsdaten finanzieren lassen - von den Betriebskosten ganz zu schweigen. Aber für die, die das Geld bekommen würden (also DLR und verbundene Firmen) ist das natürlich nicht wichtig.
Und kosteneffizient ist ein Satellit vor allem natürlich dann, wenn er ausgelastet ist, was dann aber natürlich zwangsläufig ein Risiko von 'Kapazitätsengpässen' mit sich bringt. Aus diesem Grund sind viele Erdbeobachtungssatelliten auch dual use - werden also gleichermaßen für private und staatliche Abnehmer betrieben. Ob da aber tatsächliche Kapazitätsengpässe existieren darf man getrost anzweifeln, denn die Bundeswehr hat vermutlich nicht die IT-Kapazitäten, um die ihnen prinzipiell zur Verfügung stehenden Kapazitäten von den Datenmengen her auszuwerten.
(Danke, David)
Ich habe mir vorhin folgendes überlegt. Nehmt euch mal sowas wie stdio. Ausgaberoutinen. printf.
Da werden in Reihe lauter kleine Strings in einen Buffer geschoben. Im Normalfall ist in dem Buffer ausreichend Platz für den String.
Mir geht es konkret gerade um libowfat, nicht libc, aber die Konzepte sind ja die selben.
Mein Buffer-Interface hat ein buffer_puts (nimmt einen const char*) und buffer_put (nimmt const char* und ein size_t). buffer_puts ruft buffer_put auf und übergibt strlen() von dem String als Länge.
In dem Fall, in dem man einen konstanten String ausgibt, kann man sich das strlen mit einer gcc-Extension sparen. Das sieht dann in der Praxis so aus:
#define buffer_puts(b,s) (__builtin_constant_p(s) ? buffer_put(b,s,strlen(s)) : buffer_puts(b,s))__builtin_constant_p evaluiert zu 1, wenn s zur Compile-Zeit als konstant bekannt ist. In dem Fall ist das strlen kostenlos, wenn ich es in dem Makro mache. So wird dann
buffer_puts(buffer_1,"foo\n");zu
buffer_put(buffer_1,"foo\n",4);Soweit, so gut.
Die nächste Überlegung war: Wenn ich in buffer_put nun memcpy von dem Quell-Puffer in den Ziel-Puffer mache, dann ist in dem Ziel-Puffer normalerweise noch genug Platz, und es macht auch nichts, wenn ich da ein paar Bytes mehr schreibe (solange ich vorher geguckt habe, ob genug Platz ist, versteht sich). Eigentlich kann ich da statt byteweise auch gleich in 16-Byte-Vektoren kopieren. Auf aktuellem x86 kosten unalignete Zugriffe nichts zusätzlich. Wenn da also jemand "foo\n" schreiben will, kann ich auch einfach 16 Bytes schreiben, von denen in den vorderen "foo\n" steht. Die entsprechende Buchhaltung in dem Buffer muss ich natürlich mit der gewünschten Länge machen, nicht aufgerundet.
Aber dann dachte ich mir: OK, beim Schreiben ist das OK, wenn ich mehr schreibe, das habe ich unter Kontrolle. Aber wie ist das beim Lesen? Ist es denkbar, dass ein Programm mir den letzten String im Read-Only-Datensegment übergibt, und wenn ich da einen ganzen Vektor lese, dann renne ich über das Seitenende hinaus und crashe das Programm?
Für mein Dafürhalten sieht das gerade eher unwahrscheinlich aus. In meinem Testprogramm kommen nach meinen Konstanten noch die ganzen Konstanten der libc. Und dann sind hinter dem letzten String auch noch mal ein paar Nullbytes Alignment vom Linker.
Meine Frage jetzt: Kennt jemand ein Szenario, in dem man nicht noch (schlimmstenfalls) 15 weitere Bytes hinter dem Ende eines konstanten Strings lesen kann? Wie ist das bei Windows? Wohlgemerkt reicht es nicht, wenn das ein const char* ist, damit das getriggert wird. Das muss tatsächlich eine Stringkonstante sein.
Update: Valgrind hat keine Einwände.
Die griechischen Zeitungen wetterten, es sei eine Frechheit, dass ausgerechnet Lagarde die Steuermoral kritisierte. Denn sie selbst zahle auf ihr üppiges Jahresgehalt von fast 470.000 Dollar plus Spesen von 84.000 Dollar nicht einen Cent Steuern – dank der Extra-Regelungen für Mitarbeiter internationaler Organisationen. Zwar stimmt das nicht ganz – Lagarde zahlt Grundsteuern und Kapitalertragssteuern in Frankreich.Und DIE hat die Stirn, den Griechen was von Zahlungsmoral in Steuerfragen zu erzählen!
Zeugen nicht befragt, Beweise übersehen, keiner war zuständig: Im NSU-Ausschuss wächst das Entsetzen über die Polizeiarbeit. Je tiefer die Abgeordneten graben, desto mehr Pannen kommen zum Vorschein.und
Was bleibt, ist "die Hoffnung, dass diese Beamten nicht repräsentativ sind für die Polizeiarbeit in unserem Land".Uiuiui (Danke, Martin)
Na endlich! Ich frage mich schon länger, woher die Stimmen für die CDU immer kommen! (Danke, Jochen)
In zwölf der 34 Trierer Sporthallen darf zurzeit kein Ball fliegen, denn die Decken sind ein Sicherheitsrisiko.(Danke, Gunnar)
Man kann ja sagen was man will über Microsoft. Die lassen nichts anbrennen. :-)
Update: Cyanogenmod dementiert.
Nun, damit ist jetzt Schluss, denn das ist offensichtlich ein Verstoß gegen die neue Anti-Schwulen-Gesetzgebung.
Die funktioniert ja so, dass ein "religious freedom"-Gesetz verbietet, Bürger und Geschäfte in der Ausübung ihrer Religion zu behindern. Gemeint war damit, dass Fundichristen Schwulen den Service verweigern dürfen. Tatsächlich gibt es da jetzt aber auch die Church of Cannabis und ähnlich Initiativen. Und halt das hier:
Joan Cheever said police infringed her religious freedom when they fined her $2,000 for feeding the homeless in San Antonio.
Das ist doch mal eine schöne Anwendung des Gesetzes!
Update: Die Karikatur war anscheinend von hier übernommen. (Danke, Frank)
Depression didn’t crash the plane: the co-pilot did
Wer gerne mal von einem Experten erklärt bekommen möchte, dass depressive Selbstmörder praktisch nie andere mit in den Tod ziehen, dem sei die Lektüre ans Herz gelegt. (Danke, Can)
Zum Vergleich: Vor ner Weile in Potsdam. (Danke, Meik)
Heilige Scheiße.
Das ist Ingenieurs-Porn vom Feinsten.
Pro-Tipp: Freitag Abend mit dem Lesen anfangen. Oder am Samstag morgen oder so.
Update: Oh, äh, ich meinte das Buch von Andy Weir. Es gibt da auch andere Bücher mit dem Namen, wie sich rausstellt. Und ich sehe auch gerade, dass sie das verfilmen. Mit Matt Damon in der Hauptrolle. Soll dieses Jahr rauskommen, wahrscheinlich zu Weihnachten dann. Regisseur: Ridley Scott. o_O
New hotness: „73jähriger Freiwilligen-Cop erschießt Schwarzen“!
Freiwilligen-Cop, fragt ihr? Ja! Man kann da anscheinend $1000-$5000 an das Polizeirevier "spenden", und dann drücken sie einem eine Dienstwaffe in die Hand und lassen einen mit einem Dienstwagen durch die Gegend kurven und rumballern. Der Mann wollte eigentlich mal einen Taser ausprobieren, aber hat auf die Schnelle Taser und Pistole verwechselt. Kann ja mal vorkommen!1!! Auf welcher Safari geht denn nicht mal ein Schuss daneben?
Update: Öh, ach? Freiwilligen Polizeidienst gibt es auch in Deutschland.
Update: Es gibt ein Taser-Modell, das wie eine Schusswaffe aussieht und sich auch so anfühlt. Vielleicht hatte der mit so einem geübt?
New hotness: Radioaktives Fukushima-Wasser in die Atmosphäre verdunsten!
Update: Hups, den Link zu pasten vergessen.
Update: Das war übrigens eine Medienkompetenzübung. Glückwunsch an die, die es gemerkt haben. Das Problem bei radioaktivem Wasser ist nicht, dass das Wasser selbst strahlt, sondern dass darin strahlente Teile gelöst sind. Wenn man das Wasser verdunsten lässt, ist das wie Destillieren. Der radioaktive Teil bleibt im Container.
Update: Jaja, bis auf das Tritium. Das verdunstet wahrscheinlich mit. Aber dafür gibt es keine gute Lösung. Die diskutierte Alternative war, das in den Ozean zu kippen. Dort würde es perspektivisch auch verdunsten und als Regen runterkommen.
Ich zitiere mal:
ich denke es wäre sinnvoll wenn Du bezüglich der Überlegungen Deiner Strafgesetze ersteinmal folgendes klärst, der Rest ergibt sich aus meiner Sicht nämlich daraus:Und dann schließt der Einsender noch die Frage an, worauf eigentlich dieser Grundsatz beruht. Und der der Verhältnismäßigkeit. Wo steht das eigentlich?Was haben Strafgesetze und Strafgerichte für ein Ziel?
- Prävention
- Prävention + Wiedergutmachung
- Prävention + Wiedergutmachung + Gerechtigkeit
- Prävention + Wiedergutmachung + Gerechtigkeit + Vergeltung
- Prävention + Wiedergutmachung + Gerechtigkeit + Vergeltung + Rache
Ich habe mich hierzu einmal etwa zwei Stunden mit einem Oberlandesrichter unterhalten, in unserem Eisenbahnerverein ist einer Mitglied. Die Antwort auf die Frage ist denke ich der größte Irrtum unserer Bevölkerung zu ihren Gerichten und Gesetzen: Seine Aufgabe ist seiner Aussage nach nur b), wobei die Wiedergutmachung nicht maßgeblich ist.
Daraus ergibt sich auch die Erklärung für die Bewertung eines Gesetzes: Die Judikative hat und soll auch nicht als Ziel haben alle Verbrecher zu erwischen, sondern lediglich so viele damit sich in der Gesellschaft ein möglichst großer Anreiz entwickelt nicht straffällig zu werden. Ohne allerdings Unschuldige zu belangen, und DIES ist das höchste Gut!
→ Darum ist im Zweifel auch immer für den Beschuldigten zu entscheiden.
Und genau darum müssen die Gesetze auch so gemacht werden, dass nur das, was eindeutig präventiv verhindert werden soll, unter Strafe steht.
Leider wird immer mehr in unserer Gesellschaft von e) oder zumindest d) ausgegangen. Es wird auch oft von den Richtern nur schwer verkraftet, dass sie in einem völlig anderen Kontext gesehen werden als sie eigentlich sind. Und dadurch erklärt sich meiner Ansicht nach wie derartige Forderungen zustande kommen, die Bevölkerung hat eine ganz andere Vorstellung der Aufgabe der Judikative.
Ich für meinen Teil habe dem noch hinzuzfügen, dass ein Ziel auch die Resozialisierung von Straftätern ist.
Update: Wikipedia dazu.
Am 26. Februar schließlich berichtete 2011 Sabine Rückert in der "Zeit" über die Hamburger Opferambulanz unter Professor Püschel, wo Opfer von Vergewaltigungen und anderen Gewalttaten ihre Verletzungen von Fachleuten dokumentieren lassen können, um so später vor Gericht ihr Recht zu bekommen. Allerdings berichtet Püschel von einem starken Anteil sogenannter "Fake-Fälle", bei denen Frauen sich selbst zugefügte Wunden präsentieren: "Früher sei man in der Rechtsmedizin davon ausgegangen, dass es sich bei fünf bis zehn Prozent der vermeintlichen Vergewaltigungen um Falschbeschuldigungen handelte, inzwischen aber gebe es Institute, die jede zweite Vergewaltigungsgeschichte als Erfindung einschätzten."Das ist ja mal krass. Selbst zugefügte Wunden, um glaubwürdiger den Mann versenken zu können?! OMFG
Update: Püschel ist keine unkontroverse Figur. (Danke, Ralph)
Zu dem Argument, dass es viel mehr Fälle von nicht angezeigten und/oder nicht verfolgten Vergewaltigungen gibt, als es Fälle von falschen Anschuldigungen gibt, kann ich nur sagen, dass ich da, wie auch alle anderen Menschen, die Bedürfnishierarchie anlege. Mein Bedürfnis nach Gerechtigkeit für andere Menschen ist geringer als mein Bedürfnis nach meiner eigenen Unversehrtheit. So leid mir das tut, dass Vergewaltigung so schwer nachzuweisen ist, so wenig kann ich akzeptieren, dass wir dann halt die Nachweisschranke wegmachen. Ob die durch diesen Neuvorschlag von § 177 StGB weggemacht wird oder nicht, das ist mir zumindest bislang noch nicht klar. Die Meinungen meiner Leserschaft gehen da auch stark auseinander. Daher überwiegt bei meiner Entscheidungsfinding die Angst vor möglichen Szenarien, die mir zum Nachteil gereichen würden.
Ein Mail-Hinweis ging noch auf diesen Thomas-Fischer-Artikel ein, in dem er sich dediziert mit der Frage auseinandersetzt, ob es eine Schutzlücke gibt. Insbesondere diskutiert er, ob nach heutiger Rechtslage eine sexuelle Nötigung nur dann strafbar ist, wenn sich das Opfer körperlich wehrt oder der Täter Gewalt anwendet. Diese Behauptung ging hier gut ein Dutzend mal per Mail ein. Sie deckte sich nicht mit meinem Verständnis von § 177, aber was weiß ich schon über tatsächliche Rechtsprechung. Insofern sehr schön, dass der Fischer das mal aufdröselt:
Doch diese Behauptung ist falsch.
Update: Was mir übrigens auffällt in der Diskussion bisher: von allen Zuschriften, die sich für den Neuvorschlag von 177 StGB geäußert haben, hat nicht eine versucht, meine Befürchtungen auszuräumen. Alle haben "aber die armen Frauen" argumentiert. Das mag ein gültiges Argument sein, wenn man eine Frau ist, oder wenn man sich überhaupt nicht vorstellen kann, jemals Ziel einer falschen Vergewaltigungsanklage zu sein. Aber wenn ihr meine Stimme (und die Stimmen der anderen Männer in meiner Situation) haben wollt, dann müsst ihr uns die Angst nehmen. Oder (und das ist deutlich schwieriger) ihr müsst argumentieren, dass das Risiko es wert ist, weil unter dem neuen Gesetz dann die ganzen vergewaltigten Frauen endlich Gerechtigkeit erfahren können. Das ist ein schwieriges Argument, weil ihr damit so haushoch gewinnen müsst, dass ich in meiner Bedürfnishierarchie Stufen überspringe. Und von den Fakten her finde ich das im Moment noch alles andere als offensichtlich, dass mit einer Neuregelung mehr Vergewaltigungsopfer ihr Recht kriegen würden.
Update: Ein Zitat aus dem Fischer-Artikel finde ich noch wichtig:
Wer die Rechtspraxis der letzten 15 Jahre in Deutschland betrachtet, kann nicht auf den Gedanken kommen, sexuell motivierte Zwangshandlungen würden nicht genügend verfolgt oder bestraft. Niemals zuvor hat es eine solche Verfolgungsdichte und ein so hohes Strafniveau gegeben.
Oh. Ach?
Wie bildet ihr euch eure Meinung?
Nein, ernsthaft. Denkt da mal drüber nach.
Woher kommen eigentlich eure Meinungen?
Schließt ihr euch da der Mehrheit an? Das klingt wie eine nicht völlig bescheuerte Idee, aber bedenkt mal, dass an anderer Stelle anders herum argumentiert wird. Die Position der Mehrheit ist gut und richtig, weil die Mehrheit sich mit den Argumenten auseinandergesetzt und sie für gut befunden hat. Wenn sich also einfach alle den Argumenten der Mehrheit anschließen, dann ist diese Mehrheitsposition nichts wert, weil sie nicht durch Abwägen der Argumente entstanden ist sondern durch Herdentrieb.
Seine Meinung muss man sich erarbeiten.
Mein Verfahren dazu sieht so aus:
So funktioniert bei mir Meinungsbildung und Wahrheitsfindung.
Euch wird über die Jahre aufgefallen sein, dass ich selten die Mehrheitsposition vertrete hier. Das ist mein Service in diesem Blog. Ich versuche, zu Geschehnissen die Gegenposition zu vertreten. Damit der Leser sich beide Varianten überlegen kann und sich am Ende für eine entscheidet. Oder sich entscheidet, dass er es nicht weiß.
Damit dieses Verfahren funktionieren kann, muss man aber auch rückhaltlos seine Positionen vertreten. Ich kann zum Beispiel Nazis nicht leiden. Aber mein Anspruch an mich ist, dass ich sie nicht deshalb nicht leiden kann, weil ich ihre Positionen nicht kenne und das eher Furcht vor dem Unbekannten als eine inhaltliche Position ist. Wenn meine politische Position es nicht aushalten kann, dass ich mit den vollen Argumenten der Nazis konfrontiert werde, bestmöglich argumentiert, und immer noch nichts mit denen zu tun haben will, weil sie herzlose Unmenschen sind, dann war sie von Anfang an nichts wert.
Wegwischende Aussagen über die Gegenseite sind für mich immer ein Zeichen, dass derjenige sich überhaupt keine Meinung gebildet sondern nur übernommen hat, und die so wenig inhaltlich gefestigt ist, dass er Angst hat, sich mit den Argumenten der Gegenseite auseinanderzusetzen.
Ich habe mal einen Absatz in die FAQ eingefügt dazu.
Der Punkt ist jedenfalls: Wenn ich wissen will, ob 177 StGB verstärkt werden muss oder nicht, dann muss ich das aus beiden Richtungen betrachten. Wenn ich herausfinden will, ob die Feministen oder die Maskulisten (sp?) Recht haben, dann muss ich mir beide Seiten anhören. Nicht nur anhören. Ich muss versuchen, mit meinen eigenen Worten deren Positionen zu vertreten, so gut ich kann. Erst dann weiß ich, welcher Seite ich mich anschließen kann, oder ob ich beide Seiten für Bekloppte halten soll.
Ich tue das meistens nicht im Blog. Im Blog spreche ich nur vergleichsweise mainstreamfähige Argumente aus. So habe ich zum Beispiel nie argumentiert, dass "die Frauen uns Männer alle alle in den Knast tun werden". Ich habe argumentiert, dass man niemandem so viel Macht geben sollte. Wer mir ersteres vorwirft, disqualifiziert sich in der Diskussion sofort und nachhaltig. Und selbst wenn ich das vertreten hätte, wäre es eine legitime Position gewesen, bis es jemand argumentativ entkräftet.
Wer anderen Menschen aus moralischen oder dogmatischen Gründen ein Denkverbot auferlegt, verkrüppelt ihre Fähigkeit zum Denken und zur Meinungsbildung und macht sie anfälliger für totalitäre Ideologien.
Warum blogge ich das alles jetzt? Deswegen. Es geht nicht nur mir so, offensichtlich. Wer andere Leute wegen der vertretenen Positionen angreift, ist ein Idiot. Das ist nur dann legitim, wenn diese Positionen inhaltlich und argumentativ entkräftet wurden, und zwar dieser Person gegenüber, und die das dann immer noch vertritt. Dann hat diese Person aber nicht Angriffe verdient, sondern Mitleid. Wer an solchen Hexenjagden teilnimmt, ist nicht satisfaktionsfähig und mir genau so widerlich wie ein Nazi, der sein Weltbild nicht für Argumente angreifbar hält.
Wenn euer Antifaschismus oder Feminismus es nicht aushält, dass ihr den Gegenargumenten ausgesetzt werdet, dann ist er nichts wert.
Nach dem geltenden Paragrafen 177 Strafgesetzbuch setzt eine Vergewaltigung voraus, dass der Täter Gewalt anwendet, dem Opfer droht oder es ausnutzt, dass dieses sich in einer schutzlosen Lage befindet. Der Tatbestand der Vergewaltigung ist damit so eng beschrieben, dass sich laut Maas Fälle ergeben, die bisher nicht erfasst würden.Ja. Die Fälle, die keine Vergewaltigung sind. Der Name deutet es ja schon an. Der "gewalt"-Part. Aber offensichtlich ist das nicht genug.
Hier sind die Fälle, die die Proponenten nennen:
Das klingt für mich alles nach Fällen, in denen nach der neuen Regelung die Aussage des Opfers reichen soll, um einen Täter nicht nur einzulochen sondern ihm das Leben zu zerstören.
- Opfer, die aus Angst vor dem Täter keinen Widerstand gegen sexuelle Übergriffe leisten,
- Frauen, die Vergewaltigungen in Schockstarre über sich ergehen lassen, weil der Täter sie überrumpelt hat,
- Fälle, in denen der Vergewaltiger zwar gewalttätig war, aber diesen Zwang nicht gezielt einsetzte, um den Sex zu ermöglichen.
- Geregelt werden sollen schließlich zudem Fälle, in denen das Opfer nur dachte, es sei in einer schutzlosen Lage, tatsächlich aber Hilfe erreichbar war.
Ich betrachte sowas aus Sicht des Hackers: Wie würde man das missbrauchen, und was wären die Konsequenzen.
Ich bin da als Mann voreingenommen. Wenn ich einer Frau Vergewaltigung vorwerfe, werde ich ausgelacht. Wenn mir nach diesen neuen Regeln eine Frau Vergewaltigung vorwirft, habe ich keine rechtsstaatliche Verteidigungsstrategie mehr. Da muss nichts mehr nachgewiesen werden.
Und wie könnte ich mich verteidigen? Gar nicht!
Wie soll ich denn nachweisen, dass die Frau keine Angst vor mir hatte, oder ich niemanden "überrumpelt" habe?
Haben die Männer wirklich noch nicht genug die Arschkarte gezogen in unserer Gesellschaft? Reicht es nicht, dass Männer früher sterben, sich vorher totarbeiten, und bei Scheidungen die Kinder weggenommen kriegen? Müssen wir jetzt ernsthaft innerhalb unserer Gesellschaft die Ermächtigung vergeben, auf Zuruf Menschen das Leben zu vernichten und sie ins Gefängnis zu werfen? Man stelle sich das mal in einer andere Konstellation vor statt Männer und Frauen. Bäcker und Bademeister. Stellt euch mal vor, Bäcker könnten einfach behaupten, der Bademeister hätte sie zu ertränken versucht, und es gibt leider keine Zeugen, und dann würden wir einfach den Bademeister einlochen? Da würde doch niemand mehr Bademeister werden!
Aus meiner Sicht sollte niemand so viel Macht haben in einer Gesellschaft. Bei Polizei und Richtern haben wir Sicherungen gegen Missbrauch (auch wenn die in der Praxis eher unter- als überzeugen). Bei dieser Neuregelung sehe ich keine.
Update: Hier ist die passende Kolumne von BGH-Richter Thomas Fischer.
Update: Vielleicht wurde der Maas ja auch nur falsch zitiert. Ist ja schon mehrfach vorgekommen.
Update: Oder man hat halt nur noch Sex mit mindestens gleichstarken Männern oder UFC-Kämpferinnen oder so.
Update: Von dem Dutzend oder so Widersprüchen hatte keiner irgendwelche Argumente zu bieten. Nur „Fefe ist halt ein misogynes Arschloch“. Funktioniert so der Diskurs in euren Kreisen? Dann kann ich euch nur mein ehrliches Beileid ausdrücken. Wie arm muss so ein Leben sein.
Update: Übrigens gelten die Bedenken gegen das Gesetz natürlich auch aus der anderen Richtung. Vergewaltigungsopfern wird hier auch nicht geholfen, die Tat einfacher zu beweisen. Mehr als was sie vorher machen konnten können die jetzt auch nicht machen. Sie können Hörensagen vorbringen. Das können sie auch jetzt schon, und dann ist das Leben des Angeklagten vermutlich ruiniert, auch wenn die Klage vor Gericht möglicherweise scheitert, weil die Richterin mit der Beweisführung nicht zufrieden ist.
New hotness: Unter Pseudonym der Berliner Ausländerbehörde die Reisefähigkeit von abzuschiebenden Asylbewerbern attestieren.
Der angebliche Arzt Rainer Lerche hat nach Recherchen des ARD-Magazins FAKT in den vergangenen Jahren in zahlreichen Fällen die Reisefähigkeit von Menschen bestätigt, die nach Ablehnung ihrer Asylanträge abgeschoben werden sollten. Jedoch gibt es Zweifel an der fachlichen Kompetenz des Mannes. So hat das Verwaltungsgericht Berlin im Februar in einer Verhandlung über die Klage der Türkin Banu O. gegen ihre Abschiebung festgestellt, dass in den mehr als 30 Jahren der Tätigkeit des Mannes für Polizei und Behörden in Berlin niemand die Approbation, also die Zulassung des angeblichen Arztes gesehen und überprüft habe.Natürlich nicht! Der gutachtet schließlich genau das, was wir ihm sagen! Wieso würden wir da genauer hingucken, ob der ausgebildeter Arzt oder ausgebildeter Cricket-Spieler ist?
Aus der Berichterstattung klingt das immer wie "naja, hier mal ein paar, da mal ein paar".
IPPNW / PSR haben mal nachgerechnet, und kommen bei konservativer Auslegung der Quellenlage auf mindestens 1,3 Millionen Tote.
10 Jahre blog.fefe.de - soso. Ich kenne Fefe schon länger wobei ich auch zunächst nur in digitaler Form seine Bekanntschaft machen durfte. Die ersten Eindrücke damals spiegeln sich auch heute noch in den Wortmeldungen derer wieder, die Fefe ebenfalls vor allem digital und in Textform wahrnehmen. Diese Eindrücke lassen sich trefflich mit dem Akronym »WTF« zusammenfassen.Dieser Gastbeitrag kam vom edlen Spender des populären Apfelhipster-Skins hukl.css.Bei mir hat es eine Weile gebraucht zu verstehen warum Fefe von einigen Leuten trotzdem (und zu Recht) ernst genommen wird, jedoch möchte ich jetzt hier keine Laudatio halten oder andere Überzeugungsarbeit leisten. Das kann jeder für sich selbst heraus finden - oder eben auch nicht. Leicht macht er es einem nicht, das gebe ich zu.
An dieser Stelle kann ich nur sagen das allgemein überschätzt wird wie ernst und wichtig sich die Person hinter den kräftigen und bisweilen lyrischen Holzhammertexten selber nimmt, was mich mit der Zeit dazu brachte, meine ersten, krassen und vom Schriftbild geprägten Eindrücke zu deutlich zu relativieren.
Das Blog ist für mich ein wichtiger Teil des Spektrums der Wahrheit (TM). Es ist ein Beitrag zu meiner Wahrheitsmetamerie (Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Metamerie_(Farblehre)) der mir ansonsten fehlen würde.
Ein Problem ist aber aus meiner Sicht, das Leute, die ungeschult in der multi-dimensionalen Betrachtung und dem Hinterfragen von Wahrheit sind, bei den bisweilen stark polarisierend formulierten Inhalten, zu den falschen Schlüssen kommen und schlimmer noch, sich zum Handeln aufgerufen fühlen.
Hier wäre mein Wunsch das Fefe in der Zukunft etwas sensibler wird - ähnlich wie man das von Fußballvereinen im Umgang mit deren Hooligans fordert.
Man kann nicht erwarten das alle Leute von allein erkennen das sie statt "a grain of salt" gleich die ganze Salzpackung bei der Lektüre benötigen. Deswegen liegt es auch in der Verantwortung Derer, die das Blog weiterempfehlen, die ersten Salzpackungen gleich mitzuliefern!
TL;DR: Am Ende ist Fefe Diskordier im Herzen und für mich ein wichtiger, fundamentaler Beitrag zur Operation Mindfuck.
Wir Diskordier müssen auseinanderhalten!
Insbesondere verzichtet sie auf der geänderten „Fragen & Antworten“-Seite nun vollständig auf konkrete Aussagen über zusätzliche Einkommen für Privathaushalte. Auch die vormals als angeblich zu erwartender volkswirtschaftlicher Gewinn genannten Milliardenbeträge entfernte die Kommission.HARR HARR HARR (Danke, Christian)
Nach außen tue ich immer ganz normal, aber eigentlich bin ich ein komischer Typ. Diese Komizität äußert sich auf viele Weisen, aber sie hat einen heimlichen Kristallisationspunkt: meine Ambivalenz, mein Verständnis unterschiedlicher Seiten, mein einerseits/andererseits. Ich kann immer soviele Leute irgendwie verstehen. Die schmerzhafteste Einsicht im Prozess meines Erwachsenwerdens zwischen 27 und 39 Jahren war, dass die Welt noch sehr, sehr viel komplizierter ist, als ich bis dahin unter dem Begriff „kompliziert“ verstanden habe. Vereinfachung enthält deshalb auch immer Subjektivität und strukturelle Ungerechtigkeit. Einerseits. Aber andererseits ist diese Vereinfachung zugleich ein Instrument, das ich selbst benutze und von dem ich stark profitiere. Denn Vereinfachung ist ein fast zwingender Bestandteil der Medienwelt. Ein idealer Satz in einer Talkshow ist wie ein idealer Tweet: simpel, kurz, pointiert. Verdichtung erzeugt Reichweite, und mein Job in dieser Medienwelt der Vereinfachung ist „Experte für Internet plus X“. Könnte man auch mal drüber streiten, aber nicht jetzt und hier.Ein Gastbeitrag von Sascha Lobo.Die selbstreferentiellen Eingangsworte sind notwendig, weil ich zum zehnten Geburtstag von Fefe einen Text schreiben möchte, der nicht nur mir selbst, sondern auch ihm gerecht wird. Dazu wird zwingend eine Selbstverortung benötigt. Schaut man sich nämlich die bisherigen Gratulanten an, üben sie sich fast ausnahmslos im Fach Selbstähnlichkeit. Der Verschwörungsaffine lobt die Verschwörungsaffinität. Netzpolitik.org wünscht sich, dass Fefe Netzpolitik.org werden soll, mit Fact Checking und Redaktion und Crowdfinanzierung. Und der Piratenchef tut so, als würde er sich über die viele Kritik ganz dolle freuen, was ja auch in der Partei sein Hauptjob ist. Naja. Man kann der subjektiven Betrachtung kaum entfliehen, man kann sie sich nur bewusst machen.
Zugleich ist wichtig zu verstehen: Meine Funktion in der Öffentlichkeit verläuft trotz einiger unterschiedlicher Haltungen in Teilen parallel zu der von Fefe. Deshalb ist die Kritik, die ich an Fefe äußere, oft auch Kritik, die man stärker oder schwächer an mir üben könnte. Und so folgt hier meine offensiv ambivalente Würdigung von Fefe. Oder vielmehr der beiden Fefes, die ich von meinem Sowohl-Als-Auch-Standpunkt aus sehe. Ins mittelschwer Bizarre driftet diese Absicht jedoch – weil ich eigentlich beide Fefes nicht lesen kann, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Fefe, der Notwendige
Ich kann Fefe nicht regelmäßig lesen, weil ich trotz allem Optimist bin und bleiben will. Aber ich bin auch so empfindsam wie ein neugeborenes, dreibeiniges, blindes Flauschekätzlein. Schon fünf Minuten Fefe lesen und Links nachverfolgen bringen mich zur Verzweiflung über die Welt. Und zwar auch dann, wenn ich die schwierigen, unklaren und eventuell falschen Teile abziehe. Trotzdem setze ich mich der Verzweiflung ab und zu aus: Ich benutze Fefe als eine Art Medikament, wenn die Verlockung, doch wieder Frieden mit der defekten Welt zu machen, zu groß wird. Zwei, drei pointierte Bemerkungen über die zutiefst verstörende Behördenkatastrophe rund um die NSU, die völlig zufällig kurz vor der Aussage verstorbenen Zeugen – und mir ist übel für drei Wochen. Es ist die Übelkeit, die als Antrieb funktioniert, gegen etwas zu kämpfen, was falsch ist. Und der Weg in die digitale Gesellschaft ist auf viele Arten katastrophal falsch. Fefes Erfolg liegt in der Vereinfachung der Sachverhalte und der Selbstbestätigung für eine bestimmte Gruppe, und manchmal braucht man Vereinfachung und Selbstbestätigung dringender als Differenzierung und Ambivalenz, damit man sich selbst nicht alles schönschmirgelt mit dem ständig relativierenden Einerseits/Andererseits. Schlimmer noch: Mit Snowden habe ich persönlich eine Bestätigung bekommen, dass das, was ich mir nicht vorstellen konnte oder wollte und Fefe seit vielen Jahren transportiert – doch wahr war. Ein blinder Fleck in meiner Realitätseinschätzung, von katastrophal großen Ausmaßen. Daraus möchte ich lernen. Für mich ist Fefe wichtig als stechende Rückversicherung, mich nicht zu bequem einzurichten in meiner Position. Dafür bin ihm zu Dank verpflichtet, als mit einem Klick aufrufbaren, schmerzhaften, aber notwendigen Stachel im Fleisch.
Fefe, der Problematische
Ich kann Fefe nicht regelmäßig lesen, weil mir übergroße Selbstgewissheit zuwider ist. Anders als offenbar viele Leser ziehe ich keinen Nektar aus der wiederholten Bestätigung „Ich habe es ja schon immer geahnt/gewusst/gesagt“. Dieses Muster zieht sich jedoch durch, selbst die durchaus vorhandene Selbstkritik erscheint mir als Teil davon – weil sie nur aufgeschrieben wird, aber keine für mich erkennbaren Konsequenzen hat. Dadurch wird Selbstkritik vom Instrument zur Pose, ich weiß das sehr genau, denn bin selbst auch schon oft in diese Falle getappt.
Zweieinhalbmal habe ich Fefe live getroffen und länger mit ihm gesprochen (einmal ist als Podcast dokumentiert). Das reicht nicht, um ihn näher kennenzulernen. Aber es reicht, um zu ahnen, dass diese Eindimensionalität ein mediales Rezept ist. Die Kritikfähigkeit und Vielschichtigkeit der Person dahinter erscheint mir deutlich größer, als das Blog vermuten lässt. Leider blitzt das noch zu selten auf.
Meine Vermutung für den Grund wäre, dass Fefe als gefühlter Einzelkämpfer begann, der allein gegen die schlimme Welt anschreiben musste, und der deshalb Unterstützerscharen andocken wollte. Truppen sammeln. Das macht man mit Bestätigung der Sorte „Wir, ihr und ich, haben alle total recht und sind auf dem allerrichtigsten Pfad“. Das ist legitim. Ab einer gewissen Wirkmacht aber sollte dieser Pfad verlassen werden (sonst erstarrt man zur ritualisierten Selbstgerechtigkeit). Mir scheint, als sei das Fefe noch nicht ganz gelungen. Vereinfachung und damit Zuspitzung ist in der Kommunikation oft essentiell und hochwirksam, aber als Hauptzutat zu einem Weltbild schlecht. Wenn Fefe es aufgrund der Reaktionen auf seine Anfragen für notwendig hält, seinen „gruseligen“ Fefe-Mob zur Ordnung zu rufen – allein schon, dass es so etwas gibt wie einen Fefe-Mob! – weist das auf zweierlei hin: Dass mein Eindruck von Fefes persönlicher Vielschichtigkeit und Kritikfähigkeit nicht ganz falsch ist. Das ist gut. Aber dass zugleich ein Teil des Publikums die mediale Vereinfachung nicht durchschaut und sein Weltbild vollständig auf der Fefe-Interpretation aufbaut. Und zwar samt des gewollt inszenierten, anmaßenden, aggressiven, destruktiven Tons. Das ist schlecht. Und eine gewisse, fefeseitige Verantwortung dafür ist schwer zu leugnen.
Fefe, was nun?
Differenzierung ist unglaublich anstrengend, ernüchternd, zehrend. Und sie widerspricht dem bisherigen Erfolgsrezept dieses Blogs. Aber sie erscheint mir als nächster Schritt sinnvoll, schon um diejenigen Leute abzuschütteln, die alles Schlechte an Fefes Blog verkörpern und diejenigen zu bestärken, die das Gute an diesem Blog sind und noch stärker sein könnten.
Dass dieser Schritt notwendig ist und darüber entscheiden wird, ob Fefes Wirkung unter den deutschsprachigen Nerds zukünftig als eher positiv oder eher negativ zusammengefasst werden kann, lässt sich – überraschend – auch an Snowdens Enthüllungen ablesen. Präziser: an einem blinden Fleck der Nerdwelt, die Fefe adressiert. Denn die Grundhaltung dieser Community ist, dass soziale Probleme mit der richtigen Technologie gelöst werden könnten. Und das entspricht der Herangehensweise an die Welt, die zur radikalen Überwachung geführt hat: die Überzeugung, alle Probleme durch Datenauswertung in den Griff kriegen.
Ein großer Teil der Politik, rechts wie links übrigens, ahnt nicht einmal, dass er bestürzend oberflächlich einer extremen Technologiegläubigkeit folgt. Weil ihnen Behörden und Überwachungskonzerne versprochen haben, dass sie mit viel Geld für die richtigen Technologien alle gesellschaftlichen Probleme (Terrorismus, Drogen, kaputte Straßen) schon in den Griff kriegen. Das soll explizit nicht heißen, dass „die Nerds“ an „der Überwachung“ schuld sind – es heißt aber, dass die Welthaltung, die mit in das gegenwärtige Dilemma geführt hat (Technologiegläubigkeit), uns sehr wahrscheinlich nicht wieder herausführt.
Die Zukunft dieses Blogs sollte aus meiner Perspektive also weniger „Preaching to the Converted“, Verächtlichkeit und Vereinfachung sein – und dafür mehr Differenzierung, Toleranz und echte Selbstkritik, die auch Folgen hat. Dann steht zweifellos ein goldenes Zeitalter bevor, denn der notwendige und beglückenderweise vorhandene Layer der Unterhaltsamkeit – der muss natürlich bleiben.
(Anm.d.Red.: Der angesprochene gemeinsame Podcast ist Alternativlos 33)
Wie kam Fefe eigentlich zu seinem Blog?Ein Gastbeitrag von Frank Rieger, meinem Co-Netzbeschaller bei Alternativlos).
Eine Erinnerung, die vielleicht die Wahrheit(TM) ist, oder aber doch nur eine schöne Geschichte.In einem sehr privaten, äußerst mysteriösen Chatsystem weit draußen in den abgelegenen Spiralarmen jener Galaxis, die irgendwann später von sensationsheischenden Journalisten "The Darknet" getauft wurde, begab sich eines Abends eine folgenschwere Konversation. Wieder einmal hatte Fefe den Tag über extensiv eine Funktion genutzt, die es erlaubte, URLs mit einem kurzen Kommentar in eine Art Notizbuch des Chatsystems zu posten, den anderen Insassen zur Kenntnis und Freude. Es gab keinen echten Konsens darüber, wofür und wie oft man dort Links hinterlassen sollte, bevor es als lästig empfunden wurde. Fefe war mit Abstand der fleissigste Nutzer, sein fortgeschrittenes News-Junkietum (siehe auch die causa Paperboy) hatte einen ersten Höhepunkt erreicht.
Eine kleine Handvoll Regulars fühlte sich aus unerfindlichen Gründen davon gestört. Vermutilch war es das lästige Gefühl, bei der Lektüre der schieren Menge an Informationen nicht mehr hinterherzukommen. "Hey Fefe, kannst Du Dir nicht mal ein Blog zulegen? Das wird echt ganz schön viel hier…" war der Tenor der zufällig zusammengewürfelten Runde. Ähnliche Rufe von anderen Teilnehmern waren immer wieder erschallt, nun war aber eine gefühlte kritische Maße erreicht.
Fefe tat, was er in solchen Situationen häufig tut. Erst polterte und paulte er ein wenig. Dann schmollte er ein bißchen. Dann setzte er sich hin und codete sich ein erstes Blogsystem, aus dem was gerade so an brauchbaren Fragmenten herumlag. Einen Webserver hatte er schon geschrieben, dann gab es da gerade noch einen LDAP-Server, der als Backend für die Posts bastardisiert wurde. Dann rumpelte, blitzte und krachte es noch geheimnisvoll hinter dem Vorhang und am Ende war blog.fefe.de geboren. Absichtlich schlicht, absichtlich kurz und knapp – mehr als ein Kommentar zur URL war ja auch nicht das Ziel. Und in seiner sparsamen Schlichtheit auch unter den widrigsten Bandbreiten-Umständen noch zu lesen – egal ob über GPRS, Rauchzeichen, Trommelsignale oder Brieftauben-IP.
Zehn Jahre später ist aus der täglichen News-Linkliste eine Institution geworden, eine beliebte Quelle des Abschreibens, ein Ort des Kopfschüttelns, Aufregens, Hassens, Angwidertseins, enthusiastischer Zustimmung, krassen Fanboitums und schnöden Neids. Wenn Fefe auf einen schwachbrüstigen Server linkt reichen die Klicks der Leser oft aus, das System zu überlasten. Wenn er eine Ente postet, ist sie nur schwer wieder aus der Welt zu bekommen. Und alles nur, weil ein paar Leute unbedacht meinten, Fefe solle sich doch mal gefälligst ein Blog zulegen, für seinen Linkposting-Durchfall…
(Anm. d. Redaktion: Ein Blog wollte ich damals eigentlich nicht haben, weil Tim Pritlove überall herumevangelisierte, heutzutage müsse jeder mindestens ein Blog haben, wenn nicht direkt auch gleich noch einen Podcast. Das roch mir alles zu sehr nach Apple-Technologien.)
Die List der VernunftEin Gastkommentar von Peter Mühlbauer, Telepolis
Warum wir dem Handelsblatt im Nachhinein für die Paperboy-Klage dankbar sein müssen (oder vielleicht auch nicht)Aus Deutschland kamen in letzter Zeit eher wenige Medieninnovationen. Das hat in der Nation, die das Leistungsschutzrecht für Presseverlage und Abmahnen als Geschäftsmodell erfunden hat, unter anderem juristische Gründe. Solche juristischen Gegebenheiten waren es auch, die dazu führten, dass sich Felix von Leitner heute nicht auf den Milliarden ausruht, die ihm Google vielleicht für die von ihm erfundene Nachrichtensuchmaschine Paperboy gezahlt hätte, wenn die Startup-Firma nicht vom Handelsblatt verklagt worden wäre. Deren Geschäftsführer und Juristen glaubten, Links und Hinweise auf ihre Artikel seien nicht in erster Linie Werbung, sondern Konkurrenz – und klagten so lange, bis ihnen (wie Markus Kompa es formulierte) „die Richter am BGH […] erklärten, wie das Internet funktioniert“. Unmittelbar nach der Urteilsverkündung ging dann Google News online.
Felix von Leitner stellte am 31. März 2005 – vor genau zehn Jahren – trotzdem eine regelmäßige Nachrichtensammlung ins Netz. Sie war (anders als Paperboy das sein sollte) nicht so gestaltet, dass man mit ihr Geld verdienen konnte – aber vielleicht gerade deshalb inhaltlich interessant. Und sie entwickelte sich zu etwas, in das man bei Telepolis jeden Morgen genauso selbstverständlich hineinsieht wie in Google News oder die Twitter-Timeline. Hegel hätte diese unabsehbare Entwicklung etwas Größerem aus einer Niederlage eine „List der Vernunft“ genannt. Aber vielleicht hätte es Fefes Blog ja auch gegeben, wenn Paperboy nicht vom Handelsblatt verklagt worden wäre. Wer weiß das schon im Nachhinein.
In Fefes Blog (dessen Layout sich frei wählen lässt) zeigte der Programmierer in jedem Fall, dass er nicht nur zu technischen Innovationen fähig war, sondern auch zu stilistischen: Mit oft nur ein bis zwei Sätzen umriss er eine Nachricht nicht bloß, sondern zeigte gleichzeitig noch, was das Groteske, Widersprüchliche oder sonstwie Bemerkenswerte daran war. So wurde er bald zu einer unersetzlichen Hilfe, wenn es darum ging,in anderen Medien vernachlässigte Themen zu finden und dort weiter zu recherchieren. Das galt unter anderem für Polizeiübergriffe, zu denen man das Blog spätestens seit den dort veröffentlichten Videoaufnahmen zur Freiheit-statt-Angst-Demonstration 2009 auch in den Mainstreammedien regelmäßig konsultiert.
Nicht alles, was Fefe von Lesern zugeschickt bekommt und – häufig augenzwinkernd – verlinkt, hält einer Recherche stand. Aber bemerkenswert vieles, was vor zehn Jahren außerhalb des Blogs (und des Chaos Computer Clubs, in dem Fefe Mitglied ist) als Verschwörungstheorie abgetan wurde, gilt heute als anerkannte Tatsache: Allem voran die Totalüberwachung der elektronischen Kommunikation durch den US-amerikanischen Geheimdienst NSA, den dessen ehemaliger Mitarbeiter Edward Snowden 2013 in einer Weise enthüllte, die auch den Mainstream auf die Problematik aufmerksam machte.
Ähnliches gilt für die Arbeitsweise von Banken, die erst nach und nach einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde. Und für die Politik der NATO, der EU, der Bundesregierung und anderer politischer Akteure. Als sehr hellsichtig erwies sich Fefe auch in der Einschätzung der Piratenpartei, deren gravierende Personalprobleme er deutlich früher erkannte als alle anderen Medien.
Seine Distanz zu den Objekten seiner Berichte und Analysen macht Felix von Leitner kenntlich, indem er konsequent pejorative Ausdrücke verwendet: Die SPD (die sich trotz einer Anfrage von Telepolis nicht zum Jubiläum von Fefes Blog äußern wollte), ist bei ihm die „Verräterpartei“ und die CDU die „schwarze Pest“. Das ist nicht ganz BBC-Ton, zeigt aber eine Unabhängigkeit, die es in große Zeitungen (und vor allem in öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern) nicht gibt.
Zu Deiner Blog-Geburtstagsumfrage: Ich weiß, dass es ein paar Leute bei uns im Rechenzentrum gibt, bei denen es nicht lohnt, Hinweise aus Deinem Blog weiterzugeben.Da ein paar Leute bei der "Restrukturierung" des Rechenzentrums an der TUB aus Paderborn dazu gekommen sind, ist die Ursache auch keine persönliche Empfehlung o.ä. gewesen. Es gibt offensichtlich viele Gründe anzufangen, Dein Blog zu lesen und wenige, damit wieder aufzuhören - auch, wenn oder gerade weil, ich mich beim Lesen dann und wann mal angepisst (oder ertappt) fühlen muss :-)
Als Karikaturist und Redakteur nutze ich deinen Blog gerne als ergänzende Quelle für außergewöhliche Meldungen undSecond-Level-Nachrichten, die neben den Schlagzeilen des Tages vielleicht untergehen.Das breite Spektrum an internationalen Quellen zu einer Handvoll Kernthemen, teilweise Bauchschmerzen erzeugend humorvoll kommentiert und nach journalistischen Grundwerten vorgesiebt, ist eine großartige Inspiration für so manche Karikatur und eine wertvolle Recherche-Hilfe für journalistische Beiträge mit Tiefe.
Ich hoffe auf viele weitere Jahrzehnte fleißiger Blogarbeit und leiste wie so viele Leser des Blogs gerne weiterhin meinen Beitrag - sowohl mit eigenen Einsendungen, als Leser und als Interpret - nicht nur aus purem Eigennutz, sondern auch zum Vorteil einer allgemeinen Aufklärung gegen Ignoranz, Vorurteile und Fehlberichterstattung in der Tagespresse und dem öffentlichen Diskurs aktueller oder ewig-aktueller Themen.
Nun, in Australien setzen die Verschmutzer ihre Limits selber.
Dieser Ansatz firmiert in Deutschland immer unter "Selbstregulierung der Industrie".
Also, hier ist die schlechteste Idee des Jahrzehnts:
+++ 13.49 Uhr: Der CDU-Verkehrspolitiker Thomas Jarzombek hat eine bessere internetbasierte Flugzeug-Bodenkontrolle gefordertIhr ahnt sicher schon, was jetzt kommen wird.
"Wenn Flugzeuge künftig mit Internet ausgerüstet sind, sollten wir einen Kommunikationskanal zur Bodenkontrolle außerhalb des Cockpits einrichten", sagte Jarzombek unserer Redaktion. "Die Bodenkontrolle sollte durch Internet-Kameras ins Flugzeug schauen können"Ja super! Aber wartet, das ist noch nicht die schlechteste Idee des Jahrzehnts. Das ist nur das Vorspiel. JETZT kommt die schlechtes Idee des Jahrzehnts:
"Auch die Bodenkontrolle muss künftig in der Lage sein, Cockpit-Türen über das Internet von außen zu öffnen", sagte Jarzombek.AU JA!!! Und die Security davon überlassen wir am besten den Spezialexperten, die auch das Sicherheitskonzept von De-Mail entworfen haben! Oder vielleicht Email made in Germany?
Update: Oh nein, warte, viel besser! Der Jarzombek hat ein "Unternehmen für IT-Dienstleistungen" gegründet! Die könnten das doch machen!1!! (Danke, Michael)
Malmström glaubt an die Vorteile des Abkommens mit den USA, nicht nur von Amts wegen. Eine Einigung über niedrigere Zölle und die Angleichung von Regeln für Airbags, Autoblinker und Klimaanlagen sollen neue Jobs schaffen, aber auch ein geopolitisches Signal senden: Die USA und Europa haben sich auch in Zeiten von NSA nicht völlig auseinandergelebt. "Putin würde TTIP nicht mögen", sagte die EU-Kommissarin kürzlich.Die sind alle so in ihrer Transatlantik-Rhetorik gefangen, dass sie selber nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können. Putin ist der Böse, also ist Putin Ärgern gut!1!!
Ich hoffe, dass das jetzt mal eine schöne Debatte über die Gehälter und Arbeitsumstände von Piloten anwirft. Sowas kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Piloten werden zwar im Vergleich zum Bodenpersonal vergleichsweise gut bezahlt, aber das liegt nicht daran, dass Piloten besonders gut bezahlt werden, sondern dass Bodenpersonal besonders schlecht bezahlt wird. So eine Ausbildung kostet gehoben sechsstellig Euros, und die schießt die Fluglinie vor, wenn man Glück hat. Dafür ist man dann sozusagen deren Leibeigener, bis man das abgestottert hat.
In dem Zusammenhang sei auch mal auf pay-to-fly verwiesen. Piloten müssen nämlich Flugstunden nachweisen, um ihren Job machen zu dürfen. Und für das Privileg müssen sie zahlen. Da zahlt dann der Pilot dafür, seinen Job machen zu dürfen. Nicht anders herum.
Update: Aus einer Mail:
Mein Sohn hat Lufthansapilotenprüfung bestanden. Der Preis der Ausbildung beträgt aktuell 80.000 Euro (hörte gestern: eine 3 1/2jährige Ausbildung bei Siemens kostet, wie gestern von Siemens gehört, auch 100.000). Man muss allerdings auch noch seine Lebenskosten in den deutschen Standorten, wie Bremen selbst tragen. Bafög gibt es nicht, denn ein Lizenzerwerb gilt nicht als reguläre Ausbildung (Sohn sagt: wie Gabelstaplerschein, hätte er zu hören bekommen).
Die Ausbildungskosten hat man nach drei Jahren locker weg, sagt nicht nur die LH, sondern auch Piloten. Schau mal nach den Einstiegsgehältern und den Zulagen.
Also lebenslange Sklaverei ist nicht richtig. Zumal die auch von anderen Airlines abgeworben werden können.
Nun, es ist noch schlimmer gekommen. Die schrecken nicht nur ab, die basteln sich mit Taschenspielertricks die Gebühren hoch, um lästige Journalisten gezielt abzustrafen. Das sieht dann in der Praxis so aus:
Das Ministerium hat unseren Antrag in 66 Einzelanträge gestückelt; die Kostenobergrenze für einen ist 500 Euro. Berechnet wurden nicht nur die Kopien, sondern auch Arbeitszeit von Beamten, zum Beispiel für das Schwärzen etc.Wie krass ist DAS denn bitte?! Wir reden hier übrigens um das Bundesinnenministerium und eine Recherche zur Frage der Sportförderung. (Danke, Frank)
MCS Holdings hat dann mit dem Zertifikat ein paar gültige Zertifikate für ein paar Google-Domains erstellt. Das ist aufgeflogen, weil Chrome und Firefox inzwischen Certificate Pinning betreiben, d.h. die haben hart einprogrammiert: Wenn für diese Domain (die Liste umfasst eine handvoll "wichtige Domains" wie halt u.a. die von Google) irgendwo ein falsches Zertifikat auftaucht, dann telefonieren die nach Hause und petzen. Und so konnte Google das sehen und hat dann CNNIC zur Rede gestellt. Und die haben gesagt:
they had contracted with MCS Holdings on the basis that MCS would only issue certificates for domains that they had registered.
Klar haben wir diesem Kind eine geladene Schusswaffe verkauft, Euer Ehren! Aber wir haben ihm ganz deutlich gesagt, dass es damit keinen Scheiß machen darf!1!!Diese Art von Versagen ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal der Chinesen.
Auf der einen Seite ist es natürlich schön, dass sowas heutzutage auffliegt. Certificate Pinning ist keine doofe Idee. Microsoft macht das auch, und die eine oder andere ranzige App tut das inzwischen auch. Damit hat so eine App dann einen handfesten Vorteil gegenüber dem Webbrowser, außer es handelt sich um eine Google-Domain oder so.
Aber, der Punkt, über den ihr an der Stelle mal nachdenken solltet: Was ist denn, wenn CNNIC/MCS nicht für eine Google-Domain so ein Zertifikat ausgestellt hätte, sondern für banking.postbank.de oder so? Das würde doch keine Sau merken! Euer Browser würde jedenfalls nicht meckern. Dabei wäre das eigentlich kein Ding, allgemeines Certificate Pinning zu implementieren. Ich hab sowas 2009 schon mal vorgeschlagen. Aber auf mich hört ja immer keiner, und dann sind danach alle ganz furchtbar betroffen, wie es soweit kommen konnte. Wobei, es gibt inzwischen Browser-Addons, die sowas machen (googelt mal Certificate Patrol). Immerhin. Aber eigentlich will man das im Browser selbst implementiert haben, finde ich.
Update: Es gibt da übrigens ein allgemeines Certificate Pinning, aber da muss die Webseite aktiv mitmachen und (in meinen Augen sinnlos) redundante Informationen im HTTP-Header übertragen.
Übrigens, ein ebenfalls ausgesprochen empfehlenswerter Film ähnlichen Inhalts gibt es auch im RAF-Kontext aus Deutschland, der heißt Die innere Sicherheit. Den habe ich vor vielen Jahren gesehen und denke immer noch über ihn nach.
Viel Spaß beim Angucken!
Update: Ein Hinweis noch: In der Realität haben die Weather Underground-Leute nie jemanden getötet oder verletzt, immer "nur" Sachschaden verursacht.
Die Grundrechtepartei bietet Gewähr dafür, jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland und den Schutz dieses Grundgesetzes und der Grundrechte einzutreten. Ihre Mitglieder müssen sich durch ihr gesamtes Verhalten zu dieser freiheitlichen demokratischen Grundordnung, dem Grundgesetz und den Grundrechten bekennen und sie verteidigen.Ich finde das ja schade, dass man in diesem Land überhaupt Anlass finden kann, eine Partei mit so einem Mission Statement zu gründen, aber hey, in solchen Zeiten leben wir halt.
Weil ich bestimmt wieder verärgerte Zuschriften kriegen werde, schreibe ich das diesmal ausnahmsweise explizit ran: Ich übernehme hier gerade keine inhaltliche Position zu dieser Partei. Einige rote Alarmglocken gehen an, wenn man die Webseite anguckt. Z.B. der Beitrag mit "wirtschaftlich besetzte Zone" links oben, aber der Beitrag ist vom 1. April. Dann "Die Verbrechen der Psychiatrie" klingt ein bisschen nach Scientologen, aber wer kann nach der Causa Mollath noch leugnen, dass es da ein Problem gibt? Ich schlage vor, dass sich jeder selbst ein Bild macht.
Wieso ich die jetzt verlinke: die sehen sich gerade einer politische Verfolgung durch Justizorgane ausgesetzt. Die Geschichte fängt harmlos genug an. Es geht um ein Künstlerehepaar, die argumentiert haben, dass die Einkommenssteuerpflicht für Künstler nicht gelten kann, weil sie gegen die Kunstfreiheit im Grundgesetz verstößt. Das war vor über 20 Jahren und hat zu einem länglichen Streit mit den Behörden des Landes Niedersachsen geführt, bei dem am Ende die Künstler den Kürzeren gezogen haben und sich finanziell ruiniert sahen. Den Fall hat die Grundrechtepartei auf ihrer Webseite dokumentiert, und dabei Tatvorwürfe gegen namentliche genannte Beamte ausgesprochen.
Pikanterweise gibt es da noch eine Nachnamensgleichheit zwischen dem Künstlerehepaar und dem Namen eines Bundessprechers der Grundrechtepartei. Ich weiß aber nicht, ob das Zufall ist oder nicht.
Jedenfalls hat die Staatsgewalt in Niedersachsen irgendwann entschieden, dass sie das nicht dulden wollen, und gehen jetzt gegen den Bundessprecher vor (übrigens ein Kriminalbeamter außer Dienst), woraufhin der andere Bundessprecher (oder gibt es da noch weitere?), ein Richter im Ruhestand, anfing, Strafanzeigen gegen einen Polizeibeamten zu stellen. Die Grundrechtepartei hat das alles auch zeitnah auf ihrer Homepage veröffentlicht.
Und jetzt passiert ungefähr das, was man vermuten würde. Die Behörden bearbeiten die Anzeigen der Grundrechtepartei nicht, oder nicht erkennbar jedenfalls, aber werfen selbst mit Anzeigen um sich, u.a. auch gegen den Typen, der als Admin-C für die Domain eingetragen ist.
Ich kann die juristischen Hintergründe alle nicht hinreichend beurteilen, aber Absätze wie
Jedoch wurde dabei nicht, wie bei einer Strafanzeige mit angeblich falschen Tatvorwürfen naheliegend, der Straftatbestand der falschen Verdächtigung gemäß § 164 StGB zur Anklage gebracht, sondern letztlich die Straftatbestände der Verleumdung gemäß § 187 StGB in Tateinheit mit Beleidigung gemäß § 185 StGB.finde ich nachvollziehbar. Und ich hätte gedacht, dass die Justiz bei solchen Vorwürfen eher vorsichtig und zurückhalten alles möglichst unangreifbar abarbeitet, anstatt da wild Leute zu bedrohen oder zu verfolgen.
Ich als Laie hätte da wahrscheinlich auch keine Namen aus laufenden Verfahren auf meiner Homepage gepostet, aber ich bin ja auch kein Ex-Richter. Ich nehme an, dass die schon beurteilen können, was sie da tun. Aber lest selbst.
In jedem Fall piesackt die Grundrechtepartei da schon länger herum in Niedersachsen.
Die Grundrechtepartei ist den niedersächsischen Behörden nicht unbekannt. Seit Jahren konfrontiert diese die niedersächsischen Behörden mit den unglaublichen Vorgängen zur Causa Lenniger. Grundsätzlich werden auf die Hinweise der Grundrechte keine Ermittlungen gegen die involvierten Amtsträger aufgenommen, sondern die Ablehnung derselben wird regelmäßig von der Floskel begleitet, man habe keine Straftaten erkennen können.Aber das sollte ja in einem Rechtsstaat kein Grund sein, Leute präventiv plattzumachen.
Nun, die haben auch das Varoufakis-Stinkefinger-Video gemacht, das neulich bei Jauch so peinlich durchexerziert wurde. Die Speerspitze der "Bild"-Anti-Griechenland-Propaganda. Ja, DAS Video. Das kommt von der Crew um den Böhmermann.
Wenn ihr sonst nie auf Links hier klickt, KLICKT JETZT AUF DIESEN LINK. Aber setzt euch vorher stabil hin. Lieber kein Popcorn, nicht dass sich jemand verschluckt und erstickt. Groß-ar-tig! Das waren übrigens auch die hinter V for Varoufakis :)
Update: Jetzt kommen hier Mails rein, dass dieses Bekennervideo ein Fake ist. Schon denkbar. Aber erstens ist die Faktenlage dafür eher dünn (ein "Originalvideo" zu einer Veranstaltung von 2012 wird im Februar 2015 hochgeladen?) und zweitens: Ja und wenn? Der Punkt ist doch, dass ein großer Teil (ich tippe sogar: Die Mehrheit) der Bevölkerung sofort glaubt, dass Jauch und co lügen oder zumindest nicht ordentlich recherchieren. Die Medien haben unser Vertrauen verspielt. Das ist ein viel größeres Problem als ob der Varoufakis jetzt auf einem jahrealten Video seinen Mittelfinger gezeigt hat oder nicht.
Update: Hier ist noch ein wunderbarer Photoshop, der bei der Einordnung hilft. Der unseriös aussehende Mann rechts unten, den werden einige der jüngeren Leser vielleicht gar nicht kennen. Das ist der hier. Und die Szene da sieht ohne Photoshop so aus.
Update: Und einen hab ich noch. Wieso erwähnt eigentlich der Videofilmer des "Originals" namentlich den Böhmermann am Ende? Woher kennt der den überhaupt, wenn das bloß alles ein Rückwärts-Fake ist?
Update: Und noch einen hab ich: Das war mit Ankündigung :-)
Update: Das ZDF sagt, es handele sich um eine Satiresendung.
ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler ironisch zu SPIEGEL ONLINE: "Wir sehen uns gezwungen, das 'Neo Magazin Royale' zukünftig als Satiresendung zu kennzeichnen." Für die Moderation des "heute-journals" werde Jan Böhmermann "sicherheitshalber vorerst ausgeschlossen".
Update: ZDF Neo ist der Name des Senders, auf dem die Sendung immer lief. Die Sendung heißt Neo Magazin Royale. Die läuft jetzt offenbar auch im normalen ZDF (das wusste ich nicht).
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass das Unionsrecht die Wiedereinführung einer neuen Währung in einem Euro-Teilnehmerstaat definitiv nicht vorsieht und auch keinen rechtssicheren Weg eröffnet, um aus dem Euro auszuscheiden. […] Sollte es dennoch zu Grexit oder Graccident kommen […] so würde dies eine Flut von Prozessen nach sich ziehen und auf Jahre erhebliche Rechtsunsicherheit in Griechenland mit sich bringen.Das ist ja mal unerfreulich. (Danke, Florian)
Aber: Kann man dann andere Leute am updaten hindern, indem man das P2P-Zeugs angreift? Das ist nicht mal In-House-P2P-Zeug sondern sie haben da ein ranziges Startup gekauft, die schön häufiger negativ aufgefallen sind.
Wieso leistet sich so ein Großkonzern so eine peinliche Show? WTF? Sitzen die nicht auf einem immensen Geldberg?
A recent watchdog review found that at least 6.5 million active Social Security numbers belong to people who are at least 112 years old and likely deceased.
Das wird dann wohl Identitätsdiebstahl sein, vermuten sie.Update: Per Mail erklärt hier gerade Michael, warum da keiner was tut:
Die Wahrheit ist, illegale Immigranten nutzen fremde/graue Social Security Nummern, um hier arbeiten zu koennen.
Neben dem Meer an Schwarzarbeitern gibt es viele Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung die hier formal angestellt sind. Dazu brauchen sie eine Social Security Number. Bekommen sie aber ohne Arbeitserlaubnis nicht. Es gibt einen Schwarzmarkt, gespeist durch Identity Theft, Tod und aehnliches und fuer 300USD bekommt man eine vom Dealer an der Ecke. Der Prozess ist anscheinend sehr simpel. Es gibt keine Stelle, die Social Security Number validiert und Name im Arbeitsvertrag, Alter, Geschlecht etc gegen die Daten bei der Sozialbehoerde abgleicht.Die Folge: Der Arbeitgeber ueberweist fuer diese Angestellten brav Sozialversicherungsbeitraege an den Staat. Der Arbeitnehmer ohne Arbeitserlaubnis hat allerdings keinerlei Moeglichkeit, an die Sozialleistungen heranzukommen, sollte er Arbeitslos werden oder Lohnausfaelle haben.
Insofern duerfte der Staat da durchaus ein Interesse dran haben, da nicht tiefer nachzuschauen. Wenn das platzt, dann fehlt der US Sozialadministration richtig viel Geld.
(Danke, Marco)
Angesichts der hohen Zahl weiblicher Verbrechensopfer verschärft Brasilien die Gesetze. In Brasilien würden jeden Tag 15 Frauen sterben, „nur aufgrund der einfachen Tatsache, dass sie Frauen sind“, sagte Präsidentin Dilma Rousseff am Montag in Brasília nach der Unterzeichnung eines Gesetzes, das den Straftatbestand des „Feminizids“, des Frauenmords, einführt.15 pro Tag. Hmm. Wenn man da bloß ein bisschen Kontext hätte… Na googeln wir doch mal ein bisschen. Wikipedia listet die "murder rate" (Morde pro 100.000 Einwohner) in Brasilien als 25.2. Brasilien hat ca 200 Millionen Einwohner. Das sind ca 50000 Morde pro Jahr, also ca 135 Morde pro Tag.
Update: Ein Einsender kommentiert:
Deine schnelle Abschätzung zur Mordrate in Brasilien scheint recht gut zu liegen. Beim United Nations Office on Drugs and Crimes gibt es einen Überblick. Auf Seite 138 des pdf wird zumindest für 2010 eine Relation male 89,8% gegen female 10,2% angegeben, nach deine Rechnung sind es 88 zu 12 Prozent.
Das Verhältnis ist zu Gunsten der Frauen weltweit eher niedrig und auch in Südamerika nicht untypisch hoch. In Deutschland ist der Frauenanteil bei den Mordopfern übrigens bei 47%.
GET / HTTP/1.1Das ist ein HTTP-Request. Die Antwort sieht dann so aus:
Host: www.server.com:80
HTTP/1.1 OKDas Problem ist jetzt, dass das idealisierte Beispiele waren. Tatsächlich sehen Requests nämlich so aus:huhu
GET / HTTP/1.1Und Antworten sehen so aus:
Host: www.cnn.com:80
User-Agent: Mozilla/5.0 (X11; Linux x86_64; rv:36.0) Gecko/20100101 Firefox/36.0 Accept: text/html,application/xhtml+xml,application/xml;q=0.9,*/*;q=0.8 Accept-Language: en-US,en;q=0.5 Accept-Encoding: gzip, deflate DNT: 1 Cookie: token=kiMLX8/1ni34+wrDrAfx7XDDNjSLJhzIXFL27VY2SwM= Connection: keep-alive
HTTP/1.1 200 OK x-servedByHost: prd-10-60-165-21.nodes.56m.dmtio.net Cache-Control: max-age=2592000 Content-Type: text/html Via: 1.1 varnish Content-Length: 11502 Accept-Ranges: bytes Date: Mon, 09 Mar 2015 16:37:46 GMT Via: 1.1 varnish Age: 702161 Connection: keep-alive X-Served-By: cache-iad2130-IAD, cache-lax1421-LAX X-Cache: HIT, HIT X-Cache-Hits: 1414, 5 X-Timer: S1425919066.634699,VS0,VE0 Vary: Accept-Encoding [… der HTML-Inhalt …]Praktisch alles davon ist überflüssig. Sowohl auf Client-, als auch auf Serverseite. Ein Teil davon ist dem Standard geschuldet (wieso muss der Server bitte das Datum mitschicken?!), aber der Großteil ist einfach Bloat von Clients und Servern. Alleine schon der User-Agent ist eine Größenordnung zu groß. Der Accept-Header ist ein typischer Fall von Feature Creep, war mal gut gemeint, hat aber so dermaßen auf ganzer Linie verkackt, dass da jetzt "*/*" als "akzeptierter MIME-Type" drin steht. Damit wird natürlich die Intention des Headers völlig unterwandert und man könnte ihn auch eigentlich komplett weglassen. Ähnlich sieht es mit Accept-Languages aus. Das war mal dafür gedacht, dass der Browser sagt "mein Benutzer spricht Deutsch, kann aber auch Englisch", und die Webseite gibt dann ihre deutschsprachige Version heraus. Das benutzen tatsächlich einige Webseiten. So gefühlt 3 oder 4. Hätte man sich also auch sparen können. Accept-Encoding sagt, dass der Browser auch gzip und deflate kann. Das hätte man schlicht als Default in den Standard schreiben können, dann würde man sich das sparen, dass alle Browser das mitschicken. DNT ist der Do-Not-Track-Header. "Liebe Werbetreibenden, bitte missbraucht meine Daten nicht!1!!" Ja nee, klar. Die Cookies sind im Verantwortungsbereich des Webseitenbetreibers, da kann der Browser nichts für. Der Connection-Header hier ist auch für den Fuß, weil keep-alive bei HTTP/1.1 Standard ist. Aber sicherheitshalber, falls der Server nur 1.0 kann, schicken wir es nochmal mit. Ihr seht schon, das ist ein verkrusteter Haufen fossiler Brennelemente.
Schlimmer noch sieht es auf der Serverseite aus. Da sind die Hälfte der Header direkt für die Tonne und kommen auch offenbar gar nicht vom Webserver sondern von dem Varnish-Cache davor. So nützlich wie ein Hirntumor!
So und jetzt schauen wur uns das mal zusammen an und überlegen uns eine Strategie. KLAR! Die Cookies sind das Problem!1!! Also war die Lösung der Webseiten-Optimierer-Spezialexperten, dass sie die 100 Milliarden Inline-Bilder auf eine separate Domain ausgliedern. Dann werden bei den Requests an die keine Cookies der Hauptdomain übertragen. WAS MAN DA FÜR EINEN TRAFFIC SPART!!1! Leider handelt man sich auch einen zusätzlichen DNS Round Trip ein. Aber hey, das sieht man in Benchmarks nicht so, weil das eh schon im Cache ist!1!!
Kurzum: HTTP/1.0 hat Probleme in der Praxis. Beachtet aber das "Connection: keep-alive". Das heißt, dass der Server die Verbindung nach diesem Request offen hält. Der Client kann dann den nächsten Request absetzen. Das entsorgt direkt das wichtigste Argument für HTTP/2, das mit dem "wir wollen aber nur ein Handshake am Anfang der Verbindung haben, weil das so teuer ist".
Also haben die HTTP/2-Apologeten argumentiert, naja gut, das Handshake ist nicht das Problem, sondern die Latenz pro Antwort ist das Problem. Um das zu illustrieren, muss man ein bisschen malen. Ich mache das mal in ASCII Art, mit ??? für den Request und === für die Antwort.
??? ???So stellt man sich eine typische HTTP-Verbindung vor. So ist das auch — im LAN. Über das Internet gibt es Latenzen zwischen ??? und ===. Die male ich jetzt mal als |||.
=== ===
??? ???Ihr seht, diese Latenzen dominieren schnell. Daher gibt es in HTTP/1.1 ein Verfahren namens Pipelining. Das sieht dann so aus:
||| ||| ||| |||
=== ===
?????????Die Latenz ist nicht weg, aber sie ist viel weniger schlimm. Leider implementieren das einige wenige Webserver nicht. Und um diese Webserver im Geschäft zu halten, schalten die Browser Pipelining aus. Nein, wirklich! Geht mal in Firefox auf about:config und sucht nach network.http.pipelining.
|||||||||||||||
=========
Weil das der zentrale argumentative Dreh- und Angelpunkt der HTTP/2-Apologeten ist, will ich jetzt mal einen Trick mit euch teilen.
Der Grund, wieso einige Webserver Pipelining nicht können, ist, dass deren Haupt-Schleife so aussieht:
Solange TCP-Verbindung besteht:Bei Pipelinig kommen jetzt mehrere Requests in einem Stück Daten rein. Der Server hat die Logik nicht, um hinter dem 1. Request nach weiteren zu gucken. Aber man kann auch mit so einem Server Pipelining machen. Ich habe das vor vielen Jahren mal für einen Usenet-Downloader implementiert, und später für SMB, bei HTTP geht das genau so. Man schickt den nächsten HTTP-Requests nicht, nachdem das letzte Byte der Antwort des vorigen angekommen ist, sondern nachdem das erste Byte der Antwort des vorigen angekommen ist.
Lese Daten
Wenn die Daten ein HTTP-Request sind, beantworte ihn
Das lohnt sich leider erst, wenn die Downloadgrößen deutlich größer als die Request-Größen sind. Daher ändere ich mal die Symbolik ein bisschen in der ASCII-Art. Vorher:
??? ???Was die Grafik euch sagen will: Der zweite Request kommt beim Server an, während der noch den ersten beantwortet. So kann man das machen. Warum das bei HTTP keine Option war? Weil inzwischen bei einigen Sites für einige Requests die Header größer als die Inhalte sind.
vvv ^^^ vvv
===============
Meine Einstellung dazu ist: Einfach immer Pipelining vorschreiben und anschalten, und wer das nicht implementiert, der kann halt nicht mitspielen. Ich hab das am Anfang in gatling auch nicht implementiert gehabt, weil es eh keiner benutzt hat. Diese Art von Verhalten geht überhaupt nur, weil die Browser einen damit durchkommen lassen. Das sollten sie nicht.
Hat HTTP/2 denn jetzt überhaupt keine Vorteile? Doch. Zwei. Erstens haben sie sich ein Verfahren überlegt, um Header zu komprimieren. Ich habe mir davon die Details noch nicht angeguckt. Ich sah bisher nur Negatives darüber, aber das will ja nichts heißen. Zweitens schreiben sie für den TLS-Teil TLS 1.2 vor.
Merkt ihr was?
Wir könnten auch einfach HTTP/1.1 nehmen, Pipelining und TLS 1.2 vorschreiben, und wir hätten so gut wie alle Vorteile von HTTP/2 ohne die Nachteile.
Welche Nachteile? Nun, HTTP/2 macht Multiplexing. Multiplexing heißt, dass sie mehr als eine virtuelle Verbindung über eine TCP-Verbindung fahren. Das ist eine ganz beschissene Idee.
Stellt euch mal Youtube vor. Sobald er das Video überträgt, ist die Multiplex-Verbindung ausgelastet und die Kommentare kommen nie. Außer der Server hat Logik, um faires Scheduling zu implementieren. Ja ganz groß!
Geht noch weiter. Stellt euch mal vor, der Server hat fair scheduling implementiert. Ist immer noch Scheiße. Denn einige Elemente einer Webseite können andere Elemente referenzieren, Inline-Bilder, Skripte, was auch immer. HTML und CSS sollten daher zuerst übertragen werden, auch damit der Browser schonmal das Layout machen kann, und dann später die Bilder reinlädt. Jetzt muss der Server also schon intelligentes Scheduling implementieren. Am besten mit Content Sniffing. Denn das wird die nächste Anforderung sein, dass der Server das HTML/CSS parsed und die Dateien schonmal öffnet und reinlädt, die der Browser gleich haben wollen wird.
Aber nein, da haben die HTTP/2-Leute eine noch bessere Idee gehabt. Sie sehen vor, dass der Browser dem Server sagt, was mit welcher Priorität kommen soll.
Ihr sehr schon: Alleine um Probleme zu lösen, die wir vorher nicht hatten, treiben wir hier ungefähr so viel Aufwand, wie wir vorher für den ganzen Webserver getrieben haben.
Daher glaube ich, dass HTTP/2 ein Schuss in den Ofen ist.
Aber wartet. Einen habe ich noch. Nehmen wir mal an, wir haben Paketverlust auf der Leitung. Bei HTTP/1 bleibt dann eine Verbindung stehen. Eine von sechs oder wieviel auch immer der Browser aufgemacht hat. Bei HTTP/2 bleibt dann alles stehen, weil alles über die eine Verbindung ging. JA SUPER!
Erwähnte ich, dass HTTP/2 mit dem Header-Wildwuchs nicht aufgeräumt hat? Dafür gibt es ja jetzt Kompression. Hier ist die Spec dazu.
Leider haben die auch ansonsten im Protokolldesign und der Spec einmal großflächig alles verkackt, was man so verkacken kann. Klickt euch mal in diesem Mailinglistenarchiv nur durch die Postings von Bob Briscoe der letzten Tage. Übrigens ist auch der Autor von varnish nicht begeistert von HTTP/2.
Ich spoiler mal: Weil es sich nicht rechnet.
Strom aus Gas ist viel zu teuer, als dass er gewinnbringend vermarktet werden kann. Vor zwei Jahren konnte Irsching nur gerettet werden, weil die Bundesnetzagentur das Kraftwerk für unverzichtbar für die Sicherheit der Stromversorgung erklärte. Seither bekommen Eon und die anderen Eigner Geld dafür, dass sie die Anlagen immer dann hochfahren, wenn es für die Stabilität der Leitungsnetze nötig ist.
Ich bekomme hier auf unseren Mailservern regelmäßig diese Logeinträge:Einmal mit Profis arbeiten!TLS error on connection to mx02.t-online.de [194.25.134.9] (gnutls_handshake): The Diffie-Hellman prime sent by the server is not acceptable (not long enough).
TLS session failure: delivering unencrypted to mx02.t-online.de [194.25.134.9] (not in hosts_require_tls)Wir nutzen exim auf Debian wheezy und squeeze praktisch out of the box und bekommen auf allen Servern die gleichen Logausgaben.
Laut http://gnutls.org/faq.html setzt gnutls die Größe einer DH group mit mindestens 768 bit voraus, was auf unseren Servern nur für t-online.de, rzone.de ("CrononAG-Professional IT-Services") und relay2.it.nrw.de scheitert.
Hey, warte mal, sind das nicht die Leute hinter "E-Mail made in Germany"?
Ich erwähne das, weil sich der eine oder andere (hoffentlich!) gefragt haben wird, wieso wir von dem halbwegs wohlverstandenen Antik-BIOS zu dem klaffenden Sicherheitsloch UEFI wechseln, und wieso Lenovo uns Krypto-Technologien aufdrängen will, die uns daran hindern, etwaige NSA-Hintertüren im BIOS (wir erinnern uns bei der Gelegenheit an die "Bad-BIOS"-Geschichten) durch Flashen eines eigenen BIOS zu ersetzen.
Ja, das liegt an der NSA. Vollumfänglich liegt das an der NSA.
Was mir besonders auf den Sack geht, sind die Leute, die jetzt so tun, als ginge es bei TPM ja nur um Measured Boot, und dieser Bootguard-Scheiß sei bloß eine Aberration. Nein, ist es nicht. Das war der ursprüngliche Plan. Als die Geschichte noch Palladium hieß und ein Microsoft-Projekt war, um den NSA-Anforderungen zu genügen. Damals hieß es: Im Moment können wir TPM nur als passive Komponente neben die CPU löten, aber in der nächsten Generation (wir reden hier von Pentium 4-Zeiten!) ist das dann in der CPU und dann kann man das auch nicht mehr abschalten. Damals haben wir massive Proteste losgetreten, woraufhin das TPM eine (optionale!) passive Komponente neben der CPU blieb. Das Narrativ der NSA-Schergen änderte sich daraufhin zu "aber guckt mal, ihr könnt doch selber Schlüssel hochladen, und dann könnt ihr damit euer Linux absichern!1!!" Und einige Elemente unserer Community haben diesen Bullshit auch noch geglaubt!
Liebe Leute, wir befinden uns hier gerade in einem Krieg um unsere informationstechnischen Plattformen. Wer die Plattform besitzt, kontrolliert auch die auf ihr stattfindenden Dinge. Das sollte spätestens seit Facebook auch dem letzten Idioten klar sein, ist es aber offensichtlich nicht.
Intel glaubt jetzt offenbar, hey, die Leute da draußen sind alle dümmer als ein Stück Brot. Wir probieren das einfach nochmal und tun das TPM in die CPU. Damit es keiner merkt, nennen wir es "Boot Guard" und lassen das TPM daneben bestehen. Für die Plausible Deniability machen wir das "optional", und dann kriegt Lenovo den Gegenwind ab und nicht wir. Und wenn wir Glück haben, dann kommen so Spezialexperten wie Patrick Georgi und erkennen nicht nur nicht, dass Boot Guard ein TPM wie ursprünglich geplant ist, sondern bringen auch noch das Argument, dass das ja was anderes als "das TPM" sei, und versteigen sich dann auch noch zu der Ansage, dass TPM uns retten wird vor Boot Guard. Ach ja, ist das so? OK, zeig mal. Ich hab hier ein System, auf das habe ich coreboot geflasht, und es bootet nicht mehr. Zeig mir doch mal, wie TPM mich jetzt rettet, Patrick!
Warum reibe ich mich so an diesem einzelnen Verirrten? Weil der eigentlich auf unserer Seite kämpft! Das ist ein Coreboot-Entwickler! Ich will dem jetzt nicht unterstellen, ein NSA-Uboot zu sein. Aber vom Effekt seiner Aussagen her könnte er kaum mehr auf Seite der NSA kämpfen.
Liebe Nerds, so geht das nicht weiter. Schlimm genug, wenn die Politik keine Folgenabschätzung macht. Schlimm genug, wenn die Physiker Atombomben bauen, ohne zu wissen, ob deren Detonation am Ende unsere Atmosphäre verbrennen wird. Wenigstens wir müssen uns bei solchen Sachen langfristige Gedanken machen! Und nicht auf Geheimdienste und ihre Talking Points reinfallen!
Es reicht nicht, über die Politik zu meckern, wenn die unsere Freiheit auf dem Altar der Sicherheit opfern. Secure Boot ist genau das selbe in grün.
Daraufhin, so Spiegel Online, habe das Kanzleramt den BND um Nachprüfung gebeten, "ob diese Unterlagen dem Untersuchungsausschuss vollumfänglich vorgelegt wurden", wie es in einem Schreiben an den Untersuchungsausschuss heiße. Die Antwort der Geheimdienstler: Man habe "etwa 130 Dokumente (…) aufgrund eines Versehens dem Untersuchungsausschuss bislang nicht übermittelt". Die Behörde wurde gebeten, "Stellung zu nehmen, wie es dazu kommen konnte".Ich möchte an der Stelle mal die Wörter hervorheben, die das reale Dienstverhältnis hier widerspiegeln.
Stadt- und Gemeinderäte dürfen sich nicht mit dem geplanten europäisch-amerikanischen Freihandelsabkommen TTIP beschäftigen. Tun sie es doch, verhalten sie sich rechtswidrig.Ach so. Na dann.
Eine Sprecherin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass es bei anvisierten Eröffnung in der zweiten Jahreshälfte 2017 zu "Problemen" beim geplanten Airport-Express vom Hauptbahnhof zum BER kommen könne.Wie lange müssen die denn ihren Plan überziehen, damit die Bahn in der zwischenzeit ein tragfähiges Konzept am Start hat? (Danke, Clemens)
Wenn man von Aluminium in den Dosen in Impfstoffen Alzheimer bekäme, hätten wir alle Alzheimer. Und wer Alzheimer mit 80 auf Impfungen im Säuglingsalter schiebt, den kann ich eh nicht ernst nehmen.
Außerdem lohnt sich noch dieses Video von Hank Green zum Thema.
Oh, wisst ihr eigentlich, wo noch Aluminiumhydroxid drin ist? In Tabletten gegen Sodbrennen.
Der neue Vertrag mit TeliaSonera AS1299 hat derzeit, neben der geografischen Einschränkung auf Europa eine weitere Klausel, die besagt, dass Init7 keinen Traffic zu den Destinationen AS3320 (Deutsche Telekom) und AS5511 (France Telecom) senden darf. Eine solche Klausel ist mittlerweile leider durchaus branchenüblich: jeder der evaluierten in Frage kommender Carrier, u.a. auch der ex-Monopolist Telecom Italia AS6762 hatte eine vergleichbare oder gar noch weitergehende Klausel drin. Telecom Italia hätte ausserdem Traffic Richtung Telefonica AS12956 (Spanien) nicht erlaubt. Dies verlangt, dass Init7 vorerst Traffic nach AS3320 (Deutsche Telekom) und AS5511 (France Telecom) via XO AS2828 routen muss.Ja super! (Danke, Sebastian)
Den russischen Streitkräften stehen damit für »humanitäre Operationen« und »in Krisensituationen« der Hafen Limassol und der Luftwaffenstützpunkt »Andreas Papandreou« bei Paphos zur Verfügung.Das ersetzt jetzt weder Syrien oder die Krim als Flottenstützpunkt, aber das ist glaube ich auch nicht der Punkt hier.
Wie haben die Russen das geschafft? Mit ein bisschen Druck:
So wurde den Zyprioten während ihrer Bankenkrise 2013 eine Umschuldung in Höhe von 2,5 Milliarden Euro für einen russischen Kredit aus dem Jahr 2011 verweigert und die klamme Republik damit dem Würgegriff der EU-Finanzinstitutionen ausgeliefert. Erst nach Fortschritten in den Gesprächen über die Nutzung von Militärstützpunkten erklärte sich Moskau im September 2013 zu einer Umstrukturierung der Schulden bereit. Im Gegenzug für das jetzt geschlossene Abkommen sagte Putin weitere finanzielle Unterstützung zu.Das finde ich recht unglücklich formuliert, denn was kann denn Russland dafür, dass Zypern im Würgegriff der EU-Finanzinstitutionen war? Das klingt ja so, als habe Russland hier eine moralische oder sonstige Verpflichtung gehabt, Zypern vor der EU zu retten.
Bei 240 Abstimmungen in 40 Minuten, das war das Schnellste was ich mitgemacht habe, ist es teilweise unmöglich sich zu merken, ob man gerade mit Ja oder mit Nein gestimmt hat. Und es kommen dann noch die Handabstimmungen hinzu, die ich oft gar nicht mitmache. Die Rechtsradikalen, gerade die FPÖ, haben trainiertere rechte Oberarme.WTF? 240 Abstimmungen in 40 Minuten?! (Danke, Lukas)
Deutschland, Fuck Yeah! (Danke, Henning)
Der BGH macht sich hier zum Gehilfen von Leuten, die einen anderen Staat ausbluten lassen wollen. Formaljuristisch waren ihnen wahrscheinlich die Hände gebunden. Dennoch ist das in meinen Augen eine ganz große Schweinerei.
"Es ist schwer, hier Ruhe zu finden", sagt DeHart. "Nachts kommen die Wärter alle 15 Minuten und machen das Licht zur Kontrolle an." Er lallt, als hätte er zu viel getrunken. Vor einiger Zeit hatte er sich im Gefängnis ein T-Shirt über den Kopf gezogen und sich damit stranguliert, bis er das Bewusstsein verlor. Er sagt, er habe damit gegen seine Behandlung protestieren wollen. Danach wurde er mit einem Valiumpräparat sediert, und er erhält Seroquel, ein Neuroleptikum.Wait, what?
Die tödlichen Operationen des Geheimdienstes sind bis heute hoch umstritten. DeHart behauptet, die CIA habe Luftschläge auch dann durchgeführt, wenn eine dichte Wolkendecke die Sicht verdeckt habe.Ah, darum geht es. Da sind die Amis wohl ein bisschen empfindlich. Und so lief das ab, als sie ihn dann verhaftet haben:
Sie bringen ihn in ein Vernehmungszimmer und setzen ihn auf einen Stuhl wie beim Zahnarzt. Sie legen ihm einen Tropf und verabreichen ihm laut dem medizinischen Protokoll, das dem SPIEGEL vorliegt, das Psychopharmakon Thorazine, das stark sedierende Wirkung hat. Er darf keinen Anwalt anrufen.Wie krass ist das denn? Zur Verhörung erstmal Drogen zwangsverabreichen?!
Die Amis haben sich dann noch eine Anklage wegen Kinderpornographie aus dem Arsch gezogen, und der Mann hat in Kanada Asyl beantragt. Die Kanadier haben das untersucht und fanden keinerlei Hinweis für Kinderpornographie, wollten aber auch kein Asyl gewähren, weil die USA ja ein demokratischer Rechtsstaat seien. Ja, kann man gut sehen an diesem Fall, was für ein demokratischer Rechtsstaat die USA sind.
Die Sendeanstalten sind immer noch voll von Parteivolk. Man merkt das manchmal nicht so deutlich, schön sichtbar wurde es, als hier im Südwesten nach 100 Jahren CDU-Schreckensherrschaft das grüne Regime an die Macht kam (was auch furchtbar ist, wenn auch subtil anders).Man spricht davon, "auf Parteiticket" zu fahren. D.h. alle, die beim alten SWF und SDR, später SWR in lohnende Karrierepositionen kommen wollten, brauchten ein schwarzes oder gelbes Parteibuch, mit wenigen Ausnahmen war das eine eiserne Regel. Interessant wurde es beim Machtwechsel. Da gab es eine Nacht der langen Messer von Saddam'schen Ausmaßen und auffallend viele Schlüsselpositionen der zweiten Reihe wurden von grün/roten Genossen besetzt.
Für die richtige Gruselshow kann man sich auch mal die Rundfunkräte angucken (also die "unabhängigen" Kontrollorgane). Da sitzen dann Vertreter der katholischen Kirche und ähnliche Vögel.
Insgesamt ist es schon besser als früher, und einzelne Bereiche der Öffentlichen sind so kritisch wie nie. Wenn man Internet-Sauberkeitsmaßstäbe anlegt, wird man allerdings bei vielen Zeitgenossen geschmacklich sehr merkwürdige Verbindungen feststellen.
Der BGH hat entschieden, dass die Republik Argentinien die Erfüllung von Zahlungsansprüchen privater Gläubiger aus von ihr begebenen Inhaberschuldverschreibungen unter Berufung auf den von ihr erklärten Staatsnotstand nicht verweigern kann.Was für eine unglaubliche Frechheit. Man stelle sich mal vor, mit diesem Maßstab würde sagen wir mal Griechenland gegen Deutschland klagen wegen der Zwangskredite aus der Nazizeit. Unglaublich. (Danke, Gerhard)
Ihr wisst ja, welches Lied ich jetzt anstimmen werde. (Danke, Dustin)
Lässt die ARD da Parteisoldaten der Regierungspartei als Uboot auf Tagesschau.de Pro-TTIP-Kommentare publizieren!?!? Das ist ja wohl der Hammer!
Update: Garvert sagt, er ist kein CDU-Mitglied. Die Berliner HR-Redaktion sei zum Besuch bei der hessischen CDU-Landesgrupe gewesen. (Danke, Moritz)
Der Grund, wieso Schlüsselaustausch mit PGP so auffallend nervig ist, ist dass PGP nicht lügt an der Stelle. Schlüsselaustausch ist das zentrale Problem bei der Verschlüsselung. Es gibt drei Lösungsansätze.
Entweder nimmt man ein zentralisiertes System, dann kann man sich die Verschlüsselung auch gleich sparen. Denn dann geht die NSA halt zu TextSecure und liefert MITM-Schlüssel aus. National Security Letter und so weiter.
Oder man tut einfach so, als gäbe es kein Problem. So macht OTR das. So gut wie niemand hat da jemals den Schlüssel der Gegenseite validiert. Geht ja auch so!1!! Dann kann man sich die Kryptographie im Grunde auch direkt sparen.
Oder man macht das wie PGP und steht dazu, dass das halt ein wichtiges Problem ist, und der Benutzer muss die Entscheidungen selber treffen. Nachteil: Ist nervig. Vorteil: Niemand drückt dir irgendwelche Schlüssel rein. Wenn du Schlüssel einfach so akzeptierst, ist das deine Entscheidung. PGP warnt dich jedes Mal, bis du den Schlüssel nochmal von Hand bestätigst.
PGP ist nicht "Krypto aus den 90ern". Mein ranziges GPG 1.x hier kann SHA512 und AES256. Klar, Perfect Forward Secrecy gibt es nicht bei einem Store+Forward-Medium. Wer das haben will, sorgt zusätzlich für STARTTLS auf dem Weg. Aber hey, STARTTLS funktioniert nicht ordentlich. Warum nicht? Es scheitert am Schlüsselaustausch. NA SOWAS.
Update: Haha, jetzt kommen hier Beschwerden rein, ordentlich implementiertes OTR würde ja auch ordentlich warnen, wenn man den Schlüssel nicht verifiziert hat. Ja wo ist dann der angebliche Vorteil gegenüber GPG? Richtig. Nicht da.
Die TTIP-Gegner sagen: "Die Verhandlungen sind intransparent." Die Verhandlungen sind zumindest nicht öffentlich - ebenso wenig wie die Vorstandssitzungen von Greenpeace, der Linkspartei oder den Grünen. Wichtig ist, dass nachher informiert wird. Das passiert mittlerweile.Ach SO funktioniert Demokratie!1!! Das muss ich damals in der Schule irgendwie missverstanden haben.
Und dass Greenpeace, die Linkspartei oder die Grünen über die Zukunft des Wirtschaftsraumes Eurozone entscheiden, das muss auch irgendwie an mir vorbei gegangen sein.
Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!
Update: Frank weist mich gerade darauf hin, dass es einen Fachbegriff für diese Art Demokratieverständnis gibt. Demokratischer Zentralismus.
Update: Bei den Linken sind übrigens alle Sitzungen öffentlich (es gibt aber ein paar Ausnahmen). (Danke, Joachim)
New hotness: Polizei hört "Verfassungsschutz" ab.
Und was da gleich für schöne Sachen rausgekommen sind! Money Quote:
So habe ausgerechnet der mit der Betreuung des mordverdächtigen Kollegen betraute Geheimschutzbeauftragte des Verfassungsschutzes Hess in einem Telefonat wörtlich gesagt: "Ich sage ja jedem: Wenn er weiß, dass irgendwo so was passiert, bitte nicht vorbeifahren."Man findet ja aber auch einfach kein gutes Personal mehr!1!!
Zwischen den Zeilen kommen dann Indizien, dass der "Verfassungsschützer" die Tatwaffe zum Tatort gebracht hat. Also hat die Polizei sein Büro und seine Wohnungen durchsucht.
Sie fanden einen Revolver, zwei Pistolen und einen Wehrmachtskarabiner und knapp 240 Schuss Munition für verschiedene Kaliber. Außerdem ein Buch: "Immer wieder töten – Serienmörder und das Erstellen von Täterprofilen". Daneben beschlagnahmen die Ermittler bei ihm Literatur, vor allem aus der NS-Zeit.o_O
Die Details der Befragung gibt es hier.
Von dem Dokument ist mir eine Kopie zugespielt worden, und während ich mich noch fragte, wie ich das am besten veröffentlichen soll, sehe ich hocherfreut, dass die Junge Welt schon ein Full Quote davon online gestellt hat. Also gehet hinfort und leset das!
Wer Motivation braucht, für den will ich mal Punkt 3 kurz zusammenfassen, für mich eines der Highlights aus dem Papier. Es geht um die Frage, ob das ein Putsch war, als Janukowytsch fliehen musste und die Nato eine Nachfolgerregierung eingesetzt hat. Das Propaganda-Papier argumentiert jetzt, es sei kein Putsch gewesen, denn der sei ja geflohen und danach habe es keine Regierung mehr gegeben, also musste das Parlament ja eine Junta einsetzen und Neuwahlen ankündigen!1!!
Völlig klar also: Schuld ist Janukowytsch. Wäre der halt nicht geflohen, als vor seinem Amtssitz Scharfschützen Menschen auf offener Straße umnieteten!
Die Frage, ob vielleicht schon die Gewalt, die den zur Flucht bewegte, Teil des Putsches war, äußern sie sich nicht.
Update: Hier gibt es auch ein Full Quote.
Ich finde es sehr bedrückend, dass wir in der EU zu solchen Tricksereien greifen müssen, um die Bevölkerung über in ihrem Namen verhandelte Abkommen zu informieren.
Gefunden haben die Ermittler die böse Code-Zeile im so genannten System Flight Server. Dieser beinhaltet die Daten, die die Cockpit-Crews nutzen. Damit dieser nicht heiß läuft, ist er auf eine gewisse Höchstleistung festgelegt.Wait, what?!
Und die stand in der Codezeile. In einem Update, welches im November durchgeführt wurde, haben die Programmierer die Höchstleistung allerdings versehentlich verringert. Bei einem Check am Abend des 12. Dezember bemerkte das System dann die Diskrepanz - und ging davon aus, dass mehr einzelne Abläufe stattfanden als maximal erlaubt waren. Die Folge: Das System schaltete sich selbst ab.Das ist ja super! Geht ja nur um Menschenleben! Da schalten wir uns doch am besten mal kurz selber ab!1!!
Aber macht euch keine Sorgen, wird alles besser:
Nats-Chef Richard Deakin kündigte an, dass man hart daran arbeite, die Systeme zu erneuern. «In den kommenden fünf Jahren werden wir zu internetbasierten Systemen wechseln. Die sind wesentlich belastbarer als das, was wir heute haben.»Ach du meine Güte!
Update: Das ist eigentlich schon vor zwei Jahren rausgekommen, aber jetzt hat das wohl jemand in der freien Wildbahn (?) gefunden, isoliert und analysiert.
Update: Beitrag aus dem Jahre 2013 dazu
Die wichtige Lektion aus diesem Video ist jedenfalls: TTIP ist ein Mittel, um uns Lungenkrebs zu bringen. TTIP, das Lungenkrebs-Abkommen!
Außerdem sei man in den vergangenen 70 – aber vor allem den vergangenen 25 – Jahren ein beständiger Partner beim weiteren Eintreten für diese Rechte gewesen. Gelegentlich wünsche er sich deshalb, dass "uns die Deutschen einen Vertrauensvorschuss geben, anstatt das Schlimmste anzunehmen". Wenn man auf ein fundamentales Vertrauen aufbauen könne, würde das auch durch auftauchende Meinungsverschiedenheiten nicht zerstört.Dass der sich überhaupt traut, uns mit diesem Spruch zu kommen, nach dem Folterbericht und dem NSA-Skandal! Krass.
Reinhard Clemens, CEO von T-Systems: »Im Wesentlichen haben wir nichts hinbekommenNEIN!!!
Oh und wer war sich nicht zu fein, diesen Schmutz zu drucken? Die "Welt". Springerpresse, ick hör dir trapsen!
Selbst bei der Wortwahl zur Beschreibung des Phänomens versagen die Betonköpfe der Sicherheitskonferenz, nennen es "Informationskrieg" und "hybride Kriegsführung". Der erste Begriff ist schon von den Rechtsaußen-Waffennarren verbrannt, der zweite völlig nichtssagend. Meine Güte, können die denn gar nichts?!
Sehr schön ist, wie die Merkel ihr Problem auf den Punkt bringt:
Angela Merkel brachte als erste vor, was hinter den Kulissen viele sorgt: Mehr als eine etwaige Aufrüstung der Ukraine beschäftige sie derzeit die hybride Kriegsführung Russlands. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, mit Misinformation, Infiltrierung und Verunsicherung“, sagte die Kanzlerin. Sie sei zutiefst besorgt über die „Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften.“Na aber hallo! Misinformation und Infiltrierung (denkt euch zur Verunsicherung einen Link zum Gestammel in der Bundespressekonferenz nach einer Tilo-Jung-Frage dazu)! Was wir alleine bei der Vorratsdatenspeicherung für einen Haufen an Misinformationen reingedrückt bekommen haben! Und die Infiltrierung durch INSM und die Transatlantiker erst! Kein Wunder, dass die Bevölkerung da verunsichert ist, und sich ihre Informationen lieber von Russia Today holt!
Und wie sich rausstellt hat der BND dann halt auch ihre eigene Seite unterwandert. Und viele gibt es ja nicht, die auf deren Seite kämpfen. Da muss man schon zu einem Reservistenverband gehen.
Und wenn man der "Welt" glauben darf, ist genau das passiert, und das ist der eigentliche Grund, wieso der Amerika-Versteher und überzeugte Transatlantiker-Reservist Kiesewetter seinen CDU-Whitewashing-Posten im NSA-Untersuchungsausschuss hingeworfen hat. Krass.
It's encouraging to see the GnuPG project benefitting from similar largess. But it also raises the question: how is the money best spent? Matt Green, a professor specializing in cryptography at Johns Hopkins University, said he has looked at the GnuPG source code and found it in such rough shape that he regularly assigns chunks of it to his students for review."At the end I ask how they felt about it and they all basically say: 'God, please I never want to do something like this again,'" Green told Ars.
Soweit würde ich jetzt nicht gehen. Immerhin benutzt Werner Koch seit Jahren size_t für Längen und Offsets. Ich habe schon viel schlimmeren Code gelesen. Ich glaube ja, die Jugend von heute ist verweichlicht. Was sollen die denn erst sagen, wenn sie mal OpenSSL erben und warten sollen eines Tages?Übrigens, einen noch:
Given the ramshackle state of massive GnuPG code base, it's not clear what's the best path forward. A code audit is one possibility, but such reviews typically cost a minimum of $100,000 for complex crypto programs, and it's not unheard of for the price to be double that.
Stimmt. Oder man hat halt Glück und der Fefe macht das kostenlos in seiner Freizeit. Und dann schmeißt Werner Koch Das liegt daran, dass Werner Koch das Problem ist, nicht die Lösung. Werner Koch macht mit dem Code keine Wartung, eher eine Geiselnahme. Denn wer will schon gnupg forken. Wir kriegen ja schon ohne Fork die Leute nicht in signifikanter Größenordnung dazu, das zu benutzen. Das wäre noch übler, wenn es da auch noch Marktfragmentierung gäbe. Deshalb hat noch niemand gnupg geforkt. Nötig gewesen wäre es seit Jahren. Ich persönlich hoffe seit Jahren, dass Werner endlich hinwirft, und dann jemand die Wartung übernehmen kann, der auch ein Interesse daran hat, daraus ein ordentliches Projekt zu machen. Aber das wird ja jetzt nicht mehr stattfinden. Jetzt wo nicht mehr nur sein Ego sondern auch sein Lebensunterhalt direkt davon abhängt, dass er weiterhin Diktator von gnupg bleibt.
Übrigens hat Werner seine BSI-Kohle über die Jahre nicht gekriegt, weil er dafür gearbeitet hätte, sondern weil Leute mit Beziehungen beim BSI Klinken geputzt haben. Diese Leute haben zwar gesehen, dass Werner Koch das Problem ist, aber sie haben sich gedacht, wenn man dem Geld gibt, vielleicht wird das dann besser. Wurde es leider nicht. Ein bisschen Mitleid war glaube ich auch dabei. Und ein bisschen "das ist das eine erwähnenswerte Kryptoprojekt aus Deutschland, das sollte gefördert werden, um ein Signal zu setzen".
Weil mir schon die ersten Twitter-Experten Neid vorwerfen: Ich habe den Aufwand für den Patch geleistet, weil ich vorher eine Finanzierung für meine Zeit klargemacht hatte. Ich brauche keine Spenden, schon gar nicht von Facebook. Das werde ich zu vermeiden wissen, dass Facebook sich mit einer Spende für eines meiner Projekte, die ich dann aus einer Notlage heraus annehmen muss, gutes Karma kauft. Das Geld, das ich bei Kunden für ehrliche Arbeit nehme, ist Bezahlung, keine Spende. Damit finanziere ich zwar meine Open Source Arbeit, aber keiner meiner Kunden kann damit Werbung machen, über mich Open Source finanziert zu haben. Außer der Kunde hat mich explizit für die Entwicklung von Open-Source-Software bezahlt, versteht sich. Das hat es auch mal gegeben.
Ich finde übrigens nach wie vor, am besten wäre es, wenn wir einfach ein bedingungsloses Grundeinkommen hätten. Dann hätten wir das Finanzierungsproblem für Kunst und Open-Source-Softwareentwicklung gelöst und niemand müsste so entwürdigende Winselnummern bringen. Wir hätten aber immer noch das Code-Geiselnahme-Problem. Dafür kenne ich auch keine gute Lösung.
Update: Ich sollte der Sicherheit halber dazu sagen, dass das nicht bloß meine Eintschätzung ist, dass Werner Koch das Problem ist, sondern ziemlich breiter Konsens. Ich habe diverse Mails von anderen Leuten gekriegt, die mit Werner vergeblich zu kooperieren versucht haben. Ich werde die hier aber nicht zitieren. Das sind die Geschichten der jeweiligen Leute, nicht meine. Sollen die sie erzählen. Mir persönlich war das 8 Jahre lang egal. Ich hatte meinen Patch. Mein persönlicher Moment, ab dem ich der Meinung war, dass da jetzt mal was geschehen muss, war als ich auf dem 31C3 Citizen Four sah.
Sorry, aber so läuft das nicht. Richard Stallman hat auch sein Leben der guten Sache gewidmet. Linus Torvalds auch. Was ist mit den OpenBSD-Leuten? Den OpenSSL-Leuten?
Wer sein Produkt kostenlos verteilt, der kann nicht nachher herumheulen, dass sich nicht aus magischen Quellen Geld auf seinem Tisch manifestiert hat. Das muss man vorher durchfinanziert haben, dass man die Entwicklung durchführen kann. Sonst sucht man sich einen Mäzen oder einen Sponsor oder macht Crowdfunding, vielleicht ein Regierungsprojekt. Man kann gucken, ob man eine Gemeinnützigkeit anerkannt kriegt. Ist das mit Aufwand verbunden? Klar! Wer das nicht macht, hat mein Mitleid nicht verdient, sorry.
Ich schreibe auch seit 20 Jahren freie Software. Sieht mich jemand herumheulen, dass ich mir kein Abendbrot leisten kann? Nein. So läuft das nicht.
Werner Koch ist im Übrigen in der ausgesprochen privilegierten Position, dass er sogar mehrfach von der Bundesregierung Förderkohle eingesackt hat. Und dann hat er auch noch ein erfolgreiches Crowdfunding durchgezogen. Was sollen denn bitte die ganzen anderen Leute sagen?! Die, denen die Regierung keine Kohle nachwirft? Die, deren Crowdfunding in der Obskurität verlischt?
Sorry, Werner. Du schläfst in dem Bett, das du dir gebettet hast. Wenn du da jahrzehntelang dein Lebens-Management verkackst, dann stelle dich bitte nicht am Ende hin und winsel herum, dass dir die Welt ein bedingungsloses Grundeinkommen schuldet. Sowas kriegt man nicht durch geduldig Warten.
Ich persönlich bin ein Freund des bedingungslosen Grundeinkommens, unter anderem gerade damit auch Leute wie Werner Koch Software wie gnupg schreiben können, ohne sich Sorgen um ihre Abendbrot machen zu müssen. Aber soweit sind wir noch nicht. Die Realität geht nicht weg, wenn wir sie lange genug leugnen.
Im Übrigen, aber das ist nicht mein Hauptpunkt hier, finde ich die Wartung von gnupg auch keinen Vollzeitjob. Sorry, nein, ist es nicht. Seit wann macht er das jetzt? 20 Jahre? Gelegentlich kommt mal ein Feature dazu, das will ich nicht leugnen. Features, die 90% der gnupg-Benutzer nicht betrifft, sowas wie Smartcards. Aktuell wohl auch elliptische Kurven, das betrifft schon eher jemanden. Aber elliptische Kurven haben die finanziell noch schlechter aufgestellten OpenSSL-Leute ganz ohne murren mal eben nachgerüstet.
Liebe Geeks. Wir haben hier ein strukturelles Problem. Freie Software finanziert sich nicht von selbst. Auf göttliche Intervention warten ist keine Lösung. Sucht euch einen Job, der euch Spaß macht. Am besten nichts, was mit Softwareentwicklung zu tun hat. Sonst habt ihr nämlich abends nach der Arbeit auch keinen Bock mehr auf Softwareentwicklung.
Und dann entwickelt ihr in eurer Freizeit freie Software. Und dann geht ihr in eurem Bett schlafen, unter dem Dach, das ihr euch mit dem anderen Job finanziert habt. So wird ein Schuh draus.
Noch was: Geschenken wirft man keinen Guilt Trip hinterher. Entweder es ist ein Geschenk, dann erwartet man nichts dafür, oder es ist kein Geschenk. Freie Software ist ein Geschenk. Klar darf man sich über Spenden freuen. Aber meckern, wenn sie ausbleiben, darf man nicht.
Update: Oh und einen Punkt möchte ich noch machen. Es wird häufig geheult, dass so viel Open Source Software angeblich in so einem schlechten Zustand ist, angeblich weil die Leute das nicht als Vollzeitjob machen. Das stimmt so nicht. Ich zum Beispiel schreibe Software nicht als Selbstzweck, sondern weil ich was lernen will. Aspekte, bei denen ich nichts lerne, oder die mich nicht interessieren, mache ich dann auch nicht. Die Ausgabe von Fließkommazahlen im printf der dietlibc ist seit Tag 1 kaputt. Dass das nicht gefixt wird, liegt nicht daran, dass ich nen Job habe, der mich ablenkt. Sondern das liegt daran, dass mir andere Sachen wichtiger sind. Das ist eine Frage der Prioritäten, nicht der Ressourcen. Jeder von uns hat genug Freizeit um alles zu schaffen, was er wirklich schaffen will.
Update: Oder aber natürlich man macht das zum Beruf. Gründet eine Firma, die Open Source macht. In einigen Fällen hat das sogar funktioniert. Wenn das gelingt, ist es natürlich der heilige Gral. Aber ich habe zwei Befürchtungen. Erstens ist es nicht mehr das Gleiche, wenn man dafür bezahlt wird. Es macht irgendwann weniger Spaß, wenn es ein Beruf ist und nicht etwas, das man aus freien Stücken tut. Zweitens muss man ja trotzdem irgendwoher Einnahmen generieren. Support für das Produkt ist hier eine populäre Option, aber das kann man nur bringen, wenn das Open-Source-Produkt soweit fertig und stabil ist und eine wichtige Sache löst und breit eingesetzt wird. Das ist eine verschwindende Minderheit der Projekte. Und dann ist die Arbeit, die man tut, auch eher Wartung als Entwicklung. Die Frage also, wie man die Entwicklung von freier Software finanziert kriegt, ist damit weiterhin nicht geklärt.
Als letzte Option bezahlen auch manche große Firmen wie IBM oder Oracle oder Linux-Distributoren ein paar Leute für ihre Arbeit an Open Source-Projekten. Das halte ich für nicht realistisch genug, um das generell als Lebensmodell zu empfehlen. Ein paar Leute können sich das so drehen. Der Rest — fast alle! — nicht.
Update: Es haben sich $50k/Jahr-Sponsoren gefunden. Und genau die Art von Leuten, von denen man Geld annehmen möchte!1!! Na seht ihr, ist doch noch alles gut ausgegangen. Wenn ihr Werner Koch wäret, wäret ihr jetzt zufrieden?
Update: Oh und die Linux Foundation wirft auch nochmal $60k hinterher.
Update: Ich mache mir Sorgen, dass jetzt lauter Kids glauben, das könnte für sie auch funktionieren. Leute, niemand von euch hat den Hauch einer Chance, das als Finanzierungsmodell für das Leben zu replizieren. Das ist wie auf einen Lottogewinn zu hoffen. Holt euch lieber einen richtigen Job und entwickelt nebenher freie Software. Das ist das realistische Modell. Ich finde nach wie vor, dass man Leute, die sich wie Werner ohne Fallschirm aus dem Flugzeug stürzen, nicht auffangen sollte. Sonst validiert man damit das Modell, dass man so seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Und dann machen lauter Andere das nach.
Update: Da war ich einigen zu subtil. Nein, ich linke nicht auf Hufelschulte, weil man den lesen sollte, oder weil ich dessen Meinung teile oder sonst was, sondern ich habe mich hier über einen grotesken "Argumentstionsversuch" lustig gemacht. Wenn der BND mal was dringend in der Presse positioniert haben will, so wie in diesem Fall seine Kampagne gegen den Untersuchungsausschuss, dann kommt das gerne mal via Hufelschulte rausgeblubbert. Sie haben ihn sogar mal ein bisschen verfolgt. Ordentliche Legendierung ist halt mit Aufwand verbunden!1!! (Danke, Bastiaan)
Und das ist nicht alles! Die sparen auch bei ihrer Security.
Die Frage nach seiner persönlichen Sicherheit weist [Verwaltungsreformminister] Katrougalos amüsiert zurück: "Wozu brauche ich Polizeischutz? Wenn ich merke, dass jemand einen Joghurt nach mir werfen will, dann trete ich sofort zurück." Denn das, so Katrougalos, würde ja heißen, dass ihn die Leute nicht mehr als Minister haben wollen.Die sind mir da gerade DEUTLICH sympathischer als unsere Machtelite hier. Vielleicht brauchen wir auch mal so einen richtigen wirtschaftlichen Absturz. Oder müssen mal wieder einen Krieg verlieren oder so. Damit hier mal wieder normale Menschen an die Macht kommen.
Der Abgeordnete Michail Degtjarjow (LDPR) sagte dem Blatt: „Faktisch hat Deutschland keine Reparationen für die Zerstörungen und Gräueltaten während des Krieges an die Sowjetunion gezahlt. Im Sinne des Abkommens von Jalta holte die Sowjetunion nur manche deutschen Vermögenswerte (meistens Möbel, Kleider, Industrieausrüstungen) aus dem sowjetischen Sektor. Das waren aber ohnehin Militärtrophäen, die den Kriegsschaden für die sowjetische Wirtschaft keineswegs wettmachen konnten.“Das könnte spannend werden, denn es gab zwar mit der DDR ein Abkommen, aber nicht mit West- oder Gesamtdeutschland.
Update: Die Zwei+Vier-Verträge schließen anscheinend weitere Reparationsforderungen aus.
Shim erklärte zuvor, sie gehöre zu den wenigen Journalisten, die über Jihadisten schreiben, welche über die türkisch-syrische Grenze in die Konfliktgebiete geschleust würden. Sie sagte, sie hätte sogar Bildmaterial erhalten, welches zeige, wie Militante in Lastwagen von NGOs über die Grenze gelangen.Also so einen klaren Fall von tragischem Autounfall hatten wir ja wohl schon lange nicht mehr hier!
Kein Gesetz, kein Umweltstandard, keine Verbraucherschutzregel soll mehr erlassen werden, ohne dass der Partner vorher einen Blick darauf geworfen hat. Die Amerikaner sollen ein Mitspracherecht in der Gesetzgebung von EU, Staaten und Bundesländern bekommen.Und WIR haben die Chuzpe, Putin als "lupenreinen Demokraten" zu verspotten?!
Eines meiner Projekte ist eine Suchmaschine für Code. Damit indiziere ich dann den Quellcode bei Kundenprojekten, damit ich schnell darin herumnavigieren kann. Für kleinere Codebasen lohnt sich das nicht, da macht man lieber grep -r und hat die Quellen in einer Ramdisk. Aber bei manchen Kunden ist der Quellcode im höheren zweistelligen Gigabytebereich. Da braucht man dann schon einen Index.
Wenn ich in meinem Index jetzt nach einem Wort sucht, und im Allgemeinfall ist das ein Bezeichner aus dem Quellcode, d.h. ein längeres Wort, dann sagt mir mein Index die Namen der Dateien, in denen das Wort vorkommt. Aber ich will ja nicht nur wissen, in welchen Dateien es ist, sondern auch die Zeilennummer, damit ich da schön hinnavigieren kann.
Mein Code muss daher die Datei öffnen und darin nach dem Wort suchen und mir dann die Trefferzeilen mit Zeilennummer ausgeben. Wenn ich die Zeilennummer ausgeben will, kann ich aber nicht Boyer-Moore verwenden und dann Zeichen in der Mitte überspringen. Daher wird die Suche langsamer.
Das war der Grund, wieso ich gestern mal mit der Frage verbracht habe, wie man möglichst schnell die Newlines in einem Speicherblock zählen kann. Wenn es nämlich gelingt, die Newlines in einem Speicherblock effizienter als durch zeichenweises Lesen zu zählen, dann ist es möglicherweise effizienter, erst mit Boyer Moore nach dem Match zu suchen und dann im Speicher davor nochmal die Newlines zu zählen.
Damit das klappt, müsste man deutlich effizienter zählen. Um zu verstehen, wie man effizienter sein kann, als jedes Byte einmal kurz anzugucken, muss man die Speicherhierarchie in CPUs verstehen. Die CPUs sind heutzutage rasend schnell, aber der Speicher ist vergleichsweise langsam. CPUs haben mehrere Hierarchien von Zwischenspeichern, aber selbst die sind noch langsam. Wenn man ein Byte aus dem schnellsten (und kleinsten) Cache liest, dem Level 1-Cache, dann hat man immer noch pro Zugriff eine Straflatenz zu erdulden, bis der Wert vorliegt. Auf meinem etwas älteren AMD-Desktop war es ein Taktzyklus, bei einem modernen i7 ist es offenbar eher 2 oder 3. Wie sich rausstellt ist diese Latenz aber nicht pro Byte sondern pro Zugriff. Wenn man also mehr als ein Byte auf einmal liest, dann zahlt man diese Strafsteuer nur einmal. Auf einer 64-bit-Architektur passen in ein Maschinen-Register 8 Bytes rein. Die Kosten für Newlinezählen wären damit also potentiell ein Achtel dessen, was man für die naive Implementation zahlt. Zum Vergleich:
size_t byfoot(const char* s,size_t l) {Das ist die naive Implementation. Die braucht für eine 5k-Datei ca. 15000 CPU-Zyklen auf einem 4000er i7.
size_t i,r;
for (i=r=0; i<l; ++i)
if (s[i]==n) ++r;
return r;
}
Der erste Verbesserungsansatz wäre, dass man wortweise liest und dann innerhalb des Wortes die Bytes einzeln rausmaskiert zum Vergleichen.
size_t byfoot2(const char* s,size_t l) { size_t i,r; for (i=r=0; i+sizeof(i)<=l; i+=sizeof(i)) { size_t x=*(size_t*)(s+i); while (x) { r += ((x&0xff) == 0x0a); x >>= 8; } } for (; i<l; ++i) if (s[i]==n) ++r; return r; }Hier haben wir pro Byte deutlich mehr Operationen, aber die laufen alle innerhalb der CPU asynchron ab, und es bleibt noch Zeit übrig, um auf den Speicher zu warten. Hiermit bin ich schon runter auf 11800 CPU-Zyklen.
Wenn man noch mehr Performance will, muss man tricksen. Die beste Variante, die ich dafür gestern gefunden habe, ist die hier:
static size_t fold(size_t v) { return (v * (size_t)0x0101010101010101) >> (sizeof(v)*8-8); } static size_t nlto1(size_t v) { v ^= (size_t)0x0a0a0a0a0a0a0a0a; v |= (v & (size_t)0x0101010101010101ull) << 1; v = ((v - (size_t)0x0101010101010101ull) & ~v & (size_t)0x8080808080808080ull); return v >> 7; } size_t newlines(const char* s,size_t l) { size_t i,n=0,r=0,max=l/sizeof(n); size_t* S=(size_t*)s; int o=255; for (i=0; i<max; ++i) { n += nlto1(S[i]); if (!--o) { r += fold(n); n=0; o=255; } } r += fold(n); if (l %= sizeof(i)) { s += i*sizeof(n); for (; l; --l) r += (*s++=='\n'); } return r; }Ich habe mal die Kommentare entfernt, weil ich mir dachte, dass vielleicht der eine oder andere von euch Spaß daran haben könnte, zu verstehen, wie das funktioniert, und warum jeder einzelne Schritt davon da ist und nötig ist. Mit diesem Code bin ich für die selben Daten schon runter auf 5200 Zyklen. Nicht schlecht! Geht aber noch besser. Moderne CPUs haben Vektorinstruktionen für sowas, und mit SSE komme ich auf 2500 Zyklen. Ich vermute, dass auch damit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Wenn jemand eine klarere oder schnellere Variante des portablen Codestücks findet, bitte ich um eine Email mit den Details!
Die mir wichtige Lektion an der Stelle ist jedenfalls, dass Performance auf heutigen CPUs fast ausschließlich eine Frage von "wieviel Speicherzugriffe habe ich" ist. Unter dem Gesichtspunkt muss man auch Datenstrukturen bewerten.
Update: Oh, einer noch. Das da oben ist im 64-bit-Modus. Im 32-bit-Modus lohnt sich das Bitgefrickel nur wenig bis gar nicht, da ist in meinem Messungen die zweite Variante von oben sogar geringfügig schneller als die dritte. Dafür braucht spannenderweise der selbe SSE-Code nur noch 1800 Zyklen. Keine Ahnung, wie das kommt.
Es gibt übrigens auch noch eine Bitfrickel-Variante von fold:
static size_t fold(size_t v) {
v=(v & (size_t)0x00ff00ff00ff00ff) + ((v>>8) & (size_t)0x00ff00ff00ff00ff);
v=(v & (size_t)0x0000ffff0000ffff) + ((v>>16) & (size_t)0x0000ffff0000ffff);
if (sizeof(v)>4)
v = (v & 0xffffffff) + (v>>32);
return v;
}
Die ist aber geringfügig langsamer bei mir. Das hängt von der Performance der Integer-Multiplikationseinheit ab. Auf anderen CPUs ist möglicherweise das Bitfrickeln schneller.
Update: Wie das erste Adlerauge (Glückwunsch!) schon gemerkt hat, hat die Nicht-Bitfrickel-Fold-Funktion ein Overflow-Problem, wenn zu viele Newlines auf einmal reinkommen. Das ist leider nicht so einfach zu fixen. Ich verwendet daher gerade die Bitfrickel-Funktion, auch wenn das in der Praxis so gut wie nicht vorkommt in Code. Ich wollte euch den Fold-Code trotzdem nicht vorenthalten, weil er so schön bewusstseinserweiternd ist.
obwohl die EU-Kommission bereits versichert hat, dass die umstrittenen Handelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) sowie Kanada (CETA) von allen nationalen Parlamenten ratifiziert werden müssen, plant Handelskommissarin Cecilia Malmström eine Umgehung dieser Regel. Mit einer sogenannten "vorläufigen Anwendung" der Abkommen sollen völkerrechtliche Verpflichtungen eingegangen werden, bevor deren Ratifizierung abgeschlossen ist.Das betrifft insbesondere auch die "Schiedsgerichte". Wieso ist diese Frau im Amt und nicht im Knast? Wieviel muss die noch kaputt machen?
Die Erfahrung lehrt uns, dass das Überzeugungstäter sind, die alle paar Jahre wieder mit dem selben Scheiß aus dem Unterholz kommen. Lauter weiße, alte Männer, die Angst vor der Bevölkerung haben. Mit Argumenten kommt man da nicht weiter. Wenn es um inhaltliche Überzeugungsarbeit ginge, dann wäre die Sache seit dem Ende der letzten Kryptokriege vom Tisch. Aber schon da ging es nicht um Argumente, sondern die wollten schlicht mehr Macht haben. Wie jetzt auch. An den Rahmenbedingungen hat sich seit dem nichts geändert.
Ich befürchte ja, dass die Bevölkerung inzwischen das Internet und Technologie ausreichend in ihre Lebensrealität aufgenommen haben, dass die Gegenwehr diesmal weniger zivilisiert ablaufen wird. Muss da großflächig Infrastruktur von unzufriedenen Admins zerstört werden, bevor die alten Männer mit ihren Kugelschreibern einlenken? Ich fände das schade. Ich finde es immer schade, wenn Infrastruktur zerstört wird. Aber die Leute, die in diesem Land die Infrastruktur am Leben halten, das sind überwiegend Leute, die gerne ihre privaten Daten verschlüsseln können möchten. Und zwar so, dass da Spanner wie Schäuble und De Maiziere nicht reingucken können. Wenn die jetzt spontan die Motivation verlieren, mit ihrer vollen Energie an der Aufrechterhaltung der Infrastruktur zu arbeiten, dann geht aber GANZ schnell das Licht aus in diesem Lande.
Vielleicht braucht es das ja wirklich mal.
Irgendwie müssen die ja mal merken, dass sie hier nur gedulded werden.
Im Bad eines Reihenhauses im Erdinger Stadtteil Pretzen liegt an jenem Abend des 4. Dezember 2013 die Leiche der 60-jährigen Brigitte B. Der Notarzt glaubt, die Frau sei bei einem Sturz ums Leben gekommen. Die Polizisten übernehmen die Einschätzung. Dabei hätte ein gezielter Blick gezeigt, dass die Frau erwürgt oder erstickt wurde.Krass? Wartet, geht noch weiter!
Ihre "polizeiliche Leichenschau" wird zu einer "polizeilichen Spurenvernichtung", so Geppert. Beim Entkleiden der Leiche spritzt Blut durchs Bad - die Beamten wischen es weg. Die Groteske geht weiter. Die Polizisten haben kein medizinisches Thermometer, um die Temperatur der Leiche zu messen. Einer der beiden hat sich privat ein Fleischthermometer zugelegt. Das nimmt er her.Improvisationstalente, unsere Polizisten! Bei der Obduktion wird deutlich, dass die Frau umgebracht wurde. Aber da war an eine Spurensicherung nicht mehr zu denken, weil die Polizei da schon ordentlich das von ihnen verspritzte Blut aufgewischt hatte.
Aber die Polizei weiß, wer es war. Sie laden ihn als Zeugen vor, schneiden ihm dann Fingernägel ab und fotografieren seine Knie. Dass der sich das bei einer Zeugenbefragung gefallen ließ…!? Die danach folgende Vernehmung ist nicht verwertbar, weil sie ihn nicht über seine Rechte aufgeklärt haben.
Au weia. (Danke, Jonathan)
Aber warum wurden auch die Gegendemos verboten?
Die Gegendemonstrationen seien verboten worden, weil die Attentäter die Kundgebungen möglicherweise nicht unterscheiden könnten.Boah diese Attentäter sind alle blöde, sage ich euch! Die können nicht mal ne Demo von einer Gegendemo unterscheiden!1!! Da, wo die herkommen, gibt es wahrscheinlich überhaupt gar keine Demos!!1! (Danke, Bettina)
By exploiting its ability to tap into the fiber-optic cables that make up the backbone of the Internet, the agency confided to allies in 2012, it was able to collect the IP addresses of visitors in real time, as well as the search terms that visitors used to reach the site from search engines like Google.
Die USA, Europa und die anderen Länder tun auch was dafür: Sie treffen sich nicht in Gebäuden der Welthandelsorganisation in Genf wie sonst bei solchen Gesprächen, sondern in der abgeriegelten australischen Vertretung. Und sie wollen die Verhandlungspapiere frühestens fünf Jahre nach Abschluss des Vertrags an die Öffentlichkeit lassen, wie in den "vertraulich" markierten Papieren zu lesen ist.Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann! (Danke, Felix)
Ihr werdet nicht glauben, zu welchem Ergebnis sie kommen!1!!
Das ist selbst für Spon-Verhältnisse auffallend schlecht. Schämen sich denn da niemand, wenn sie bei sowas auf den Publish-Knopf klicken?
Die USA so: Nö.
"Technische Zusatzklauseln" zum europäisch-us-amerikanischen Terrorist Finance Tracking Program (TFTP) höhlen laut der europäischen Bürgerbeauftragten, EU-Ombudsfrau Emily O'Reilly die Aufsicht der EU-Organe aus. Zum ersten Mal in der zwanzigjährigen Geschichte des EU-Ombudsmanns sei es ihrem Büro verwehrt worden, die Dokumente einzusehen, berichtete O'Reilly dem Innenausschuss des EU-Parlaments.
Ich würde mir ja solche Artikel auch mal über die Kleptokraten von der CDU wünschen.
Update: … oder Erdbeben verursachen.
Der trug da eine geschmeidige, einstudiert wirkende Präsentation vor, die man von ihrem Stil her auch im Fernsehen hätte bringen können. Eine Show, sozusagen. Der Mann war Anfang-Mitte der 80er Jahre in Berlin im NSA-Abhörstützpunkt auf dem Berliner Teufelsberg stationiert, und erzählte da seine Geschichte. Das war aber nicht eine technische, nerdige Geschichte (und man darf davon ausgehen, dass die technischen Details bis heute alle geheim sind und er sich strafbar gemacht hätte, wenn er die ausgeplaudert hätte), sondern eine Reihe von Anekdoten über das Leben als NSA-Analyst.
Ich weiß nicht, was ich da erwartet habe. Und je mehr ich mich fragte, was ich eigentlich erwartet habe, desto klarer wurde mir, dass ich im Grunde keinerlei Präzedenzfall hatte, auf den stützend ich irgendeine Erwartungshaltung hätte haben können. Der Vortrag war durchaus kurzweilig, aber die Q&A-Sektion habe ich mir gespart und bin rausgelaufen, um noch einen Sitzplatz im anderen Saal zu kriegen. Wie ich später hörte, wurde er in der Sektion im Wesentlichen vom Publikum beschimpft.
Während des Vortrages und beim Rausgehen hatte ich irgendwie so ein unbestimmtes Gefühl der Unzufriedenheit mit dem Vortrag, aber je mehr Abstand ich gewinne, desto weniger bleibt davon übrig. Der hat genau das geliefert, was er liefern konnte, ohne sich Repressalien auszusetzen. Mehr kann man nicht erwarten.
Ich traf den dann abends nochmal an der Bar ganz oben im Gebäude und wir haben noch ein paar Stunden geplaudert. Dabei kamen dann noch ein paar Aspekte dazu, die mich in dieser Einschätzung noch bestärkt haben. Eine Sache davon will ich mal berichten, weil ich sie so überraschend fand. Und zwar meinte er, er habe schon damit gerechnet, dass er sich danach Beschimpfungen anhören muss, aber er hat in seiner Zeit in Berlin die Deutschen als ausgesucht höfliches Völkchen kennengelernt. Nie würde jemand "Du Arsch" sagen, sagte er, sondern nur sowas wie "Mit Verlaub, ohne Ihnen jetzt zu nahe treten zu wollen, ich halte Sie für ein Arschloch". Und diese Floskeln fehlten bei der Publikumsbeschimpfung. Das hat auf ihn viel stärker gewirkt als die eigentlichen Beschimpfungen. Er hatte den Eindruck, die Leute sind wirklich aus tiefster Seele wütend auf ihn. Das hatte er noch nicht erlebt, dass ein Deutscher so die Contenance verliert.
Wenn man mich nach den Ländern mit den höflichsten Menschen fragen würde, wäre Deutschland eher weiter unten auf der Liste. Insofern sehr erstaunlich, wie er da eine völlig andere Wahrnehmung hatte.
Ich hab ihm dann gesagt: Hör mal zu, du bist der erste und wahrscheinlich einzige, den wir jemals hier haben werden, der zu dem Thema was berichten kann. Du hättest vor allen Leuten auf die Bühne pinkeln können und das wäre noch der beste Vortrag zu dem Thema gewesen, den es beim CCC je gab. Er hatte die Show wohl tatsächlich von langer Hand vorbereitet und war nervös und hatte das vor dem Spiegel geübt und alles. Ich habe ihm jedenfalls nochmal ausdrücklich meinen Dank ausgedrückt, dass er überhaupt gekommen ist, und uns diesen Vortrag gehalten hat. Und ich fand es auch sehr bemerkenswert, dass er schon vor der Fragesektion von sich aus im Vortrag Rationalisierungen eingebaut hatte, und da seine Arbeit zu verteidigen anfing. Ohne seine Arbeit wären Bomben geflogen und wir wären alle tot, und so. Und er hat sich da auch großflächig von Bush distanziert, und Wert darauf gelegt, dass wir verstehen, dass sie damals ja sehr gezielt abgehört hätte und nicht einmal alles mitgenommen haben wie heute. Das glaube ich für meinen Teil eher nicht, aber ich glaube ihm, dass das deren Eindruck von sich und ihrer Arbeit war damals.
Insgesamt habe ich in dem Vortrag neue Perspektiven gewonnen und empfehle ihn daher weiter. Aber nicht nur so mal eben konsumieren und dann weitergehen. Rezipieren und ne Nacht drüber schlafen, da mal in Ruhe drüber nachdenken.
Ich finde es gut, dass der Vortrag so anekdotenhaft war. Denn aus unserer Sicht als abgehörte Berliner war das damals sowas wie eine Sturmtruppen-Kaserne voller gesichtsloser Roboter oder Drohnen. Er hat jetzt gezeigt, dass das auch Menschen waren. Und das finde ich eine sehr wichtige Lektion, dass das alles Menschen waren. Und zwar keine bösen Menschen. Wenn ich in den USA geboren worden wäre zu der Zeit, hätte das auch ich sein können. Diese Rationalisierungen sind jetzt, nachträglich und aus meiner Perspektive offensichtliche Rationalisierungsversuche, aber wenn ich da an seiner Stelle gewesen wäre, bin ich mir nicht sicher, ob sie mir nicht auch gereicht hätten, um das doch zu machen.
Und das ist die Sache, über die wir meiner Ansicht nach alle nochmal dediziert nachdenken müssen. Hätte ich den Job gemacht? Hätte ich das damals als Täter so gesehen wie ich es jetzt als Opfer sehe?
Ich glaube, dass die meisten Meckerer aus dem Publikum einfach ein Ventil brauchten nach Snowden, und dieser Mann war der erste, der sich nahe genug rantraute, dass man ihn direkt beschimpfen konnte. Ich kann das schon auch nachvollziehen, auf menschlicher Ebene, aber es ist auch etwas beschämend, so mit unseren Gästen umzugehen. Und dass er verstanden hat, was er da tut, das ist ja klargeworden bei seinem Vortrag, das hätte man ihn nicht noch rhetorisch fragen müssen danach.
Also, lange Rede kurzer Sinn: Klare Anguckempfehlung. Einmalige Gelegenheit. Nutzt sie. Hier gibt es das Video.
Update: Einen noch, ohne da jetzt Details ausplaudern zu wollen, die er mir noch erzählt hat. Von der Einstellung und seinen Werten her fand ich den näher daran, „einer von uns“ zu sein als „einer von denen“. Ob man so eine NSA-Vergangenheit verzeihen kann, das muss jeder von euch für sich selber entscheiden. So wie ich das verstanden habe ist der jedenfalls nicht mit der Show auf Tournee, auch wenn sie routiniert erschien, sondern hat die nur für uns so vorbereitet und geübt.
Highlights, die sich anzugucken lohnen, sind (völlig subjektiv, versteht sich):
Mit der Fnord-Show war ich dieses Jahr selber nicht so zufrieden. Wir hatten zu viele Folien. Das wussten wir auch vorher, aber wir hatten schon einen gehoben zweistelligen Prozentsatz an potentiellen Folien vorher weggeschmissen. Das werden wir nächstes Jahr anders machen. Dem Publikum hat es anscheinend trotzdem ganz gut gefallen, insofern will ich da jetzt mal nicht zu schlecht gelaunt sein. Aber zufrieden war ich nicht. Bin ich aber so gut wie nie nach meinen Vorträgen, wäre ja auch langweilig.
Den heutigen dritten Tag nutze ich hauptsächlich für Socializen und vielleicht das eine oder andere Interview. Für Erich Möchls Vortrag heute morgen konnte ich mich leider nicht rechtzeitig aus dem Bett quälen. Das will man sicher auf Video gesehen haben, er sprach über NSA-Niederlassungen in Österreich.
Meiner Einschätzung nach sollte man heute um 17:15 den DP5-Vortrag nicht verpassen, aber der leider parallel liegende Vortrag "What Ever Happened to Nuclear Weapons" ist mindestens genau so wichtig. Ich schau mal, wo ich einen guten Sitzplatz finde, und den anderen gucke ich dann auf Video. Um 18:30 würde ich den Thunderstrike-Vortrag gucken.
Um 21:15 gibt es in Saal 2 einen Vortrag über Nordkorea, der wird bestimmt voll :-)
Um 22:00 verspricht der Perl-Vortrag hochkarätig zu werden.
Heute morgen bin ich direkt von einem FAZ-Reporter zu Regin befragt worden, und habe das ein bisschen auf eine generelle Malware-Schiene umzubiegen versucht. Mal gucken, wie das wird. Danach wurde ich direkt von Tilo Jung abgefangen, der hier auf dem Congress herumrennt und Interviews führt. Wir haben uns vorher ein bisschen darüber unterhalten, was wir für ein gutes Interview halten, und ob der Interviewer da Positionen bekleiden sollte oder nur den Interviewpartner reden lassen sollte. Ich finde ja letzteres. Das optimale Interview ist eines, bei dem der Interviewer dem Interviewgast ein paar Stichworte hinlegt und ihm dann nicht dabei im Wege steht, wenn er sich um Kopf und Kragen redet. Tilo war kürzlich in Israel und Paälstina und hat dort mit allen Seiten Interviews geführt, und erzählte, dass er dann erst dafür kritisiert wurde, er würde ja nur die eine Seite zu Wort kommen lassen, und als er dann mit den anderen redete, wurde er dafür kritisiert, denen nicht ins Wort gefallen zu sein, als die da krude Parolen äußerten und sich zum Klops machten. Dieses Muster (jetzt nicht mit Israel und Palästina) habe ich schon häufiger beobachten können und finde es ausgesprochen deprimierend. Ich hatte da vor ein paar Wochen schonmal was zu gebloggt, und so fragte mich dann Tilo auch zu Ken Jebsen. Ich hoffe, ich habe mich da jetzt nicht zu sehr um Kopf und Kragen geredet *hust*. Soviel ist jedenfalls klar: Je weniger Struktur der Interviewer vorgibt, desto mehr Gelegenheiten zum Verplappern hat der Interviewpartner. Vorsicht bei Interviews mit Tilo! :-)
Die Mathe-Ausbildung in den USA muss noch übler sein als bisher angenommen.
Oder das soll eine Anspielung auf den alten Polizei-Joke sein. "Drogenhändler mit 40kg Kokain festgenommen. Alle 20kg Koks wurden beschlagnahmt. Die 10kg Koks sind jetzt auf dem Weg in die Asservatenkammer. Auf dem Revier sind alle 5kg Koks angekommen, die Asservatenkammer hat die vollen 2,5kg entgegengenommen."
„Es darf nicht dazu kommen, dass in Deutschland eine islamische Partei entsteht.“Auf der anderen Seite sind das die, die meinten, links der SPD dürfe es keine Linken mehr geben, und rechts von der CDU keine Rechten.
Die Theorie ist, dass die ganzen Rechtsextremen von SPD und CDU sich seit Jahren selbst in die Tasche lügen, sie seien liberal, menschenfreundlich und gut. Die glauben sich das alle gegenseitig, und daher kommt ihr Eindruck, sie seien von linken Zecken umgeben und die Linken hätten sooo viel Einfluss in der Politik und da müsse man mal gegensteuern.
New hotness: TiSA.
Der im Geheimen verhandelte TiSA-Handelsvertrag — kurz für “Agreement on Trade in Services” — gefährdet den Schutz persönlicher Daten beim Transfer zwischen Staaten. Das beweist ein geleakter Verhandlungsstand, den wir [Netzpolitik.org] in journalistischer Partnerschaft mit Associated Whistleblowing Press und ihrer lokalen, spanischen Plattform filtrala.org exklusiv veröffentlichen.
Auch für die unter euch, die schon recht konkrete Vorstellungen entwickelt haben, wie das in so einem Folterknast aussieht und abgeht, gibt es hier noch Erkenntnisgewinn.
Update: Das Beeindruckendste an diesem Video ist für mich, dass der Kurnaz so völlig anders rüberkommt als er vorher in der Presse beschrieben wurde. Da gab es dann so Terrorbart-Fotos mit zornigem Blick, auch bei dem El-Masri, wo man sich gefragt hat, ob die CIA nicht Recht hatte, die wegzusperren. Den Eindruck hat ja die Presse auch zumindest nicht ausgeräumt, und die Politik hat ihren Teil getan, um das mitschwingen zu lassen, wenn die Frage aufkam, wieso Steinmeier die eigentlich nicht da rausgeholt hat. In diesem Gespräch jetzt ist der Mann stabiler und ruhiger als die meisten Nicht-Folteropfer. Ich kann nur sagen: Hut ab, nach fünf Jahren Folter hätte ich da mehr wahrscheinlich mehr Aggressivität gezeigt. Der wird nicht mal richtig wütend über seine Folterknechte.
Update: Kurnaz war auch mal bei Beckmann für ein tieferes Interview, erfahre ich gerade.
Update: Und Planet Interview hatte auch mal ein Interview mit ihm. Von denen kam gerade eine Mail rein, dass das gar nicht so einfach ist, an Kurnaz für Interviews heranzukommen, und das möglicherweise erklärt, dass es so wenige Interviews gibt. Auch denen stand er nur für eine knappe halbe Stunde oder so zur Verfügung.
Und was tun die Dienste, wenn sie Pegida und co sehen? Na denen scheint die Sonne aus dem Arsch, ist doch klar! Jahrelange Propaganda zahlt sich halt aus! Da gießt der Überzeugungstäter Maaßen doch gleich noch ein Fässchen Öl ins Feuer! Für die ist das Win-Win! Die können jetzt ihren Polizeistaat nicht nur mit den angeblichen Salafisten begründen, sondern auch noch mit den Pegida-Sprallos und der Gefahr des Aufeinanderstoßens der beiden Gruppen. Na viel Spaß beim Salafisten-Finden, ihr Pegida-Deppen. Da werdet ihr ganz schön suchen müssen. Das Fernsehen hat bisher wieviele gefunden, zwei? Drei?
Und natürlich legt Maaßen nochmal einen drauf. Nicht dass die ausländerfeindlichen Mobs merken, dass sie gerade von den Diensten gespielt werden.
Der Verfassungsschutzchef betonte aber, der islamistische Terrorismus sei nach wie vor die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland.Ja aber hallo! In Deutschland sind immerhin schon was, Null Menschen durch islamistischen Terror getötet worden? MEHR MENSCHEN STERBEN DURCH POLIZEIGEWALT ALS DURCH ISLAMISTISCHEN TERROR! Durch Fehler des Verfassungsschutzes sind mehr Menschen ums Leben gekommen als durch islamistischen Terror!! Die BND-CIA-Killerdrohnen-Zusammenarbeit hat deutlich mehr Menschenleben gekostet als der islamistische Terrorismus in Deutschland.
Und dann verplappert sich der Maaßen auch noch ganz wunderbar.
Mittlerweile hätten sich mehr als 550 Islamisten aus Deutschland dorthin auf den Weg gemacht. "Das ist ein enormer Anstieg. Anfang des Jahres waren es erst 270 Personen", sagte er. Durch die Erfolge der Terrormiliz IS sei die Anziehungskraft auf "Dschihadwillige" noch verstärkt worden.Wie, DAS ist die Bedrohung? Dass die angeblichen islamistischen Terroristen das Land verlassen? Wo kommt da noch gleich die Bedrohung für Deutschland ins Spiel, wenn die alle weggehen? Mann Mann Mann. Aber hey, denken war ja noch nie die Stärke von den tumben Nazihorden. Da kann so ein Randdetail schon mal unter den Tisch fallen.
Update: Stimmt nicht, nicht Null Menschen sind in Deutschland durch islamistischen Terror gestorben. Es gab da 2011 den Fall mit den zwei US-Soldaten am Frankfurter Flughafen.
Update: Zum Vergleich:
Tödlicher Blitzschlag ist in Deutschland selten geworden; die durchschnittlich drei bis sieben Todesopfer pro Jahr ließen sich durch weitere Vorsichtsmaßnahmen noch weiter reduzieren.
Mehr Leute sterben in Deutschland, weil sie von einem Blitz getroffen werden, als durch islamistischen Terror!
Warum ich das anspreche? Weil in einer Umfrage in den USA 51% der Befragten fanden, dass die CIA-Folter gerechtfertigt war, und weitere 20% hatten keine Meinung. What the fuck!? Eine winzige Mehrheit findet sogar noch, dass es ein Fehler war, den Senatsreport zu veröffentlichen!
Wir müssen also konstatieren: Das ist nicht nur ein systemischer Makel in der US-Regierung, sondern die ganze Bevölkerung ist betroffen. Um so dringender, dass jetzt mal schnell die Generalstaatsanwälte von einem Haufen Ländern zusammenkommen und alle Anklage gegen die Folterknechte erheben. Die Nürnberger Prozesse haben damals ein klares Signal an die Bevölkerung geschickt, dass das nicht nur Pfadfinderlager mit großzügig dimensionierter Heizung waren. Sowas braucht man hier offenbar auch mal.
Je älter ich werde, desto mehr befürchte ich, dass so eine Demokratie zur Aufrechterhaltung der Zivilisation einfach ab und zu mal einen Krieg verlieren muss. Furchtbar.
Vorgeschichte: Microsoft streitet sich seit Jahren mit der US-Regierung darum, mehr Inder und Pakistanis und Europäer als Arbeitskräfte importieren zu dürfen. Das liegt gar nicht unbedingt daran, dass die Amerikaner mehr Kohle verdienen, sondern dass sich die Tech-Industrie einen beinharten Kampf um die paar verbleibenden Programmierer liefert. Microsoft hat extra im Silicon Valley einen fetten Komplex aufgemacht, um attraktiv für die Programmierer dort zu sein (eigentlich ist deren HQ in Washington State im Norden knapp vor der kanadischen Grenze), und in Washington State konkurrieren sie u.a. mit Amazon. Das US-Visum-System ist dabei allen Tech-Firmen massiv im Weg, und die haben immense Beträge in Lobbyisten gesteckt, um da was zu bessern, und es tat sich nie messbar was.
Jetzt kommt diese Meldung rein: Microsoft hat mit der kanadischen Regierung einen Deal ausgehandelt, dass sie da ein Trainingscenter in British Columbia aufmachen (das ist der Teil auf der anderen Seite der Grenze von Washington State aus), und dort ohne die üblichen Regeln ("Sie müssen erst mal nachweisen, dass keine Kanadier für die Position in Frage kommen") Leute einstellen dürfen. Das ist aus meiner Sicht also der große Stinkefinger an die US-Regierung. Schau her, Obama, wenn ihr uns hier nur im Weg rumsteht, dann können wir auch nach Kanada gehen.
Es würde mich nicht wundern, wenn jetzt Bewegung in das US-Visum-System käme. Denn jeder Arbeiter, der in Kanada und nicht in den USA wohnt, kostet den US-Fiskus tausende Dollars an potentiellen Steuereinnahmen.
Spannenderweise hat die Staatswaltschaft von New York Einspruch gegen die Einstellung eingelegt und ist damit vor Gericht durchgekommen. Den Zusammenhang verstehe ich ja nicht. Für die Frage, ob andere Generikahersteller das nachbauen ist es doch unerheblich, ob die das noch herstellen oder nicht?
Update: Anscheinend funktioniert das in den USA so, dass der Arzt immer das Originalmedikament verschreibt, und die Krankenkasse dann das Generikum substituiert. Das geht nur, wenn es das Originalmedikament noch gibt.
Update: Hartmann dementiert, Edathy Tippgeber zu sein. Aber Edathy hat das eidesstattlich versichert.
Was ich jedenfalls sagen will: Congress kann aufklären, hat dafür die nötigen Befugnisse, und nutzt sie auch.
Wofür nutzen sie sie? Na um den Architekten von Obamacare vorzuladen und zu befragen. Denn wenn gerade etwas der Aufklärung bedarf, dann wie es zu Obamacare kommen konnte!1!!
Der Klopper:
Das Innenministerium bestätigt einen Vertrag mit dem Bundeskriminalamt. Dabei soll der im April verkündete “No-Spy-Erlass” zur Anwendung kommen: CSC verspricht, keine Daten an die NSA zu geben.Sorry, aber da kann mir keiner was von Naivität erklären. Das ist Vorsatz. Das ist keine Regierung, das ist eine Junta.
Netzpolitik.org hat ein paar Emails zugespielt gekriegt, in denen CSC ihren Mitarbeitern gegenüber mit den neuen Aufträgen prahlt. Hier ist die Liste:
CSC freut sich, “weitere Rahmenverträge” mit sechs bundesdeutschen Behörden abgeschlossen zu haben. Dazu zählen:Spätestens bei der Bundeswehr ist dann hoffentlich jedem klar, was das bedeutet. Dort sollen sie übrigens Software entwickeln.
- Landeskriminalamt Bayern: Rahmenvertrag neues polizeiliches Vorgangsbearbeitungssystem (IGVPFE)
- Bundeskriminalamt: Rahmenvertrag IT-Dienstleistungen
- Bundesverwaltungsamt: Fachverfahren Elektronisches Personal-, Organisations- und Stellenmanagement der Bundesverwaltung (EPOS)
- Bundesagentur für Arbeit (BA): Rahmenvertrag Systementwicklung (SE)
- Bundesagentur für Arbeit (BA): Partner der MID GmbH im Rahmenvertrag Systementwicklung (SE)
- Bundeswehr und BWI/HERKULES: Zusammenfassung der gewonnen Rahmenverträge
Ich habe ein bisschen darüber nachgedacht, wieso mich das so ärgert, dass die Amerikaner genau so korrupt sind wie wir und sowas nicht verfolgen. Ich bin zum Schluss gekommen, dass das unsere einzige Chance gewesen wäre, die demnächst rauskommenden Details zum Oktoberfest und Gladio und sonstigen Kalter-Krieg-Schweinereien der Justiz zuzuführen. Wenn die Amerikaner sich bei ihrer Folter an ihre eigenen Gesetze gehalten hätten — und auch für die Existenz der völkerrechtlichen Bestimmungen wie Verbrechen gegen die Menschheit sind die ja verantwortlich —, dann hätten wir hier darauf zeigen können und sagen können, schaut her, Unrecht muss verfolgt werden. Staaten können sich nicht selber exkulpieren. Egal wie die konkreten Gesetze aussehen, manche Sachen sind Unrecht und müssen verfolgt werden. Neben "es gibt keinen Befehlsnotstand als Ausrede". Das ist die große Lektion aus dem 2. Weltkrieg. Wenn nicht mal das Land, das uns diese Lektion beigebracht hat, sie bei sich selber anwendet, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei uns jemand daran gebunden fühlt?
Ich für meinen Teil finde, wir sollten dann aber auch so ehrlich sein, den Internationalen Strafgerichtshof zuzumachen. Wenn das bloß ein Instrument der Kolonialmächte ist, um afrikanischen Diktatoren einen Schauprozess zu machen, dann braucht die Welt das nicht. Dann können wir einfach sagen: Schaut her, bei uns gilt Faustrecht. Es ist scheißegal, wer im Recht ist, wir haben Atomwaffen.
"Imagine this scenario. Officers of the local Stadtpolizei investigating a suspected leak to the press descend on Deutsche Bank headquarters in Frankfurt, Germany," Microsoft said. "They serve a warrant to seize a bundle of private letters that a New York Times reporter is storing in a safe deposit box at a Deutsche Bank USA branch in Manhattan. The bank complies by ordering the New York branch manager to open the reporter's box with a master key, rummage through it, and fax the private letters to the Stadtpolizei."In a Monday legal filing with the 2nd US Circuit Court of Appeals, Microsoft added that the US government would be outraged.
"This case presents a digital version of the same scenario, but the shoe is on the other foot," the Redmond, Washington-based company said in its opening brief in a closely watched appeal.
Sie haben nicht "Gestapo" gesagt, aber es wird trotzdem sehr klar, was sie meinen :-)
Wow.
Da muss ich an Putin denken, damals beim Irakkrieg. Der nach all dem Aufhebens meinte, also ER hätte ja WMD gefunden im Irak.
Und wenn ich "als bisher zugegeben" sage, dann meine ich nicht nur öffentlich, sondern auch gegenüber dem Parlament oder dem parlamentarischen Kontrollgremium. Womit wir mal wieder bei der Lektion sind, dass parlamentarische Geheimdienstkontrolle Schlangenöl ist. Funktioniert nicht, hat noch nie funktioniert, und wird auch nie funktionieren.
Wer jetzt neugierig ist, wie sie noch schlimmer gefoltert haben können als bisher zugegeben, denn Waterboarding und Sensory Deprivation ist schon echt krass finster:
“CIA detainees at one detention facility, described as a ‘dungeon,’ were kept in complete darkness and constantly shackled in isolated cells with loud noise or music and only a bucket to use for human waste. Lack of heat at the facility likely contributed to the death of a detainee. At times, detainees were walked around naked and shackled with their hands above their head. At other times, naked detainees were hooded and dragged up and down corridors while being slapped and punched.”
Dann gab es Schlafentzug bis zu einer Woche, sie haben den Folteropfern mit dem Tod gedroht, und dann das hier:With the approval of the C.I.A.'s medical staff, some C.I.A. prisoners were subjected to medically unnecessary “rectal feeding” or “rectal hydration” — a technique that the C.I.A.'s chief of interrogations described as a way to exert “total control over the detainee.”
Was für eine Sadistenscheiße. Krass. Und für sowas haben sie "Ärzte" gefunden, die ihnen das abgesegnet haben! Au weia.Oh und natürlich waren alle Rechtfertigungen der CIA auch erstunken und erlogen. Sie haben keine nützlichen Informationen gewonnen, das hat keine Terroranschläge verhindert, es gab keine "tickende Bombe"-Szenarios und es hat auch nicht geholfen, Osama bin Laden zu finden.
Das war so schlimm, dass CIA-Offiziere vor Ort ihren Job niedergelegt und um Transfer gebeten haben, weil sie das Zugucken nicht mehr ausgehalten haben.
Oh und sie haben sogar bei der Anzahl der Insassen gelogen. Sie haben dem Senat erzählt, sie hätten 98 Häftlinge, dabei waren es 119.
The committee’s report concluded that of the 119 detainees, “at least 26 were wrongfully held.”“These included an ‘intellectually challenged’ man whose C.I.A. detention was used solely as leverage to get a family member to provide information, two individuals who were intelligence sources for foreign liaison services and were former C.I.A. sources, and two individuals whom the C.I.A. assessed to be connected to Al Qaeda based solely on information fabricated by a C.I.A. detainee subjected to the C.I.A.'s enhanced interrogation techniques,” the report said.
Die CIA fühlt sich natürlich missverstanden und ist jetzt beleidigt.Update: George W Bush ist von der CIA eingeweiht worden. Nachdem sie schon ein paar Jahre gefoltert hatten.
By the time the C.I.A. director came in April 2006 to give Mr. Bush the agency’s first briefing about the interrogation techniques it had been using since 2002, more than three dozen prisoners had already been subjected to them. And when told about one detainee being chained to the ceiling of his cell, clothed in a diaper and forced to urinate and defecate on himself, even a president known for his dead-or-alive swagger “expressed discomfort,” according to a new report released Tuesday.
Da ist es wieder, das "klar haben wir dem Polizeistaat-Gesetz zugestimmt, aber nur mit Bauchschmerzen". Damit reden sich Politiker seit 100 Jahren raus, oder versuchen es. Von Köhler bis Gauck. Alle tun so, als hätten sie Unwohlsein, aber tragen dann doch alles mit. Wieso haben sich da eigentlich seit den Nürnberger Prozessen die Standards so gelockert? Die sind ja auch nicht damit durchgekommen, sie hätten ja Bauchschmerzen gehabt. Die mussten sich noch zusätzlich auf Befehlsnotstand berufen.
Update: Die CIA hat ein Statement abgegeben.
In a statement, the CIA insisted the interrogations had helped save lives.
"The intelligence gained from the programme was critical to our understanding of al-Qaeda and continues to inform our counterterrorism efforts to this day," director John Brennan said.
Die Senats-Untersuchungskommission hat FÜNF JAHRE nach Hinweisen dafür gesucht, dass diese Informationen geholfen haben, und keine gefunden. Und dieser Typ stellt sich IMMER NOCH vor uns hin und lügt uns ins Gesicht! Wie krass ist DAS denn! Das haben wir davon, Geheimhaltung zu dulden. Der muss uns ja auch nicht überzeugen, bloß Zweifel sähen. Genau wie die Tabakkonzerne und die Ölindustrie bezüglich Krebs und Klimawandel.
Update: Noch ein trauriger Höhepunkt aus dem Report :-(
Update: Hier gibt es ein tolles Liveblog von Leuten, die gemeinsam den Report durchlesen. Das sollte man allerdings nicht auf vollen Magen lesen. Ein paar der Highlights: Als Bush in die Kameras log, die USA würden nicht foltern und die Gefangenen würden human behandelt werden, dachte die CIA, das sei die öffentliche Ankündigung davon, die Folterknäste zu schließen. Sogar die CIA ist ehrlicher als Bush! Und dann steht da noch, dass der Anwalt der CIA das Weiße Haus gewarnt hat, dass diese Angaben zur humanen Behandlung der Gefangenen nicht der Realität entsprechen.
Update: Noch ein echtes Highlight.
Patent applications can be placed in the SAWS program for an extensive number of reasons, which Franklin and his associates call “astonishingly vague.” This includes applications of “broad” or “pioneering scope,” “seemingly frivolous or silly subject matter,” or those “dealing with inventions, which, if issued, would potentially generate unwanted media coverage (i.e., news, blogs, forums).”
Das ist ziemlich unkonkret, und sie wollen nicht sagen, was für Patente im Moment im Treibsand feststecken, aber es geht da wohl im Wesentlichen um:The obtained documents also list areas of technology that might trigger a patent application to be placed in the SAWS program, including “smartphones,” “Internet-enabled systems,” and “processes and apparatuses involving Education.”
Öh… aha?
Was hier also passiert, ist dass die Staatsanwälte das in den Fällen, in denen es um Polizisten geht, genau anders herum machen. Die erzählen der Grand Jury eben nicht die ausgesuchten und vorsortierten Details, die zu einer Anklage führen, sondern die übernehmen sozusagen die Verteidigung. Das ist der Skandal hier. Nicht die Jury macht nicht ihren Job, die Staatsanwaltschaft macht das Gegenteil ihres Jobs.
Ein belgischer Funktionär hat ein Landschaftsgemälde gekriegt und sich daraufhin so verteidigt:
D'Hooghe told the Sunday Times that he believed the painting given to him, was "absolutely ugly" and he believed it had no value. He said he had not voted for the Russian bid.
Ach so, na dann.Ja und was haben die anderen Länder gemacht, um die WM zu kriegen?
It also claims England's bid used private security companies and a former member of the UK government's intelligence service MI6 to gather information on its rivals.
Qatar war besonders innovativ:Under the heading, "Intelligence relating to Russia 2018" a series of allegations are revealed about Putin's role in brokering a major bilateral trade deal for gas with Qatar, the winners of the 2022 bid, in exchange for each others votes and the votes of others of their supporters.
Ihr seht schon, so einen klaren Fall von Korruptionslosigkeit hatten wir schon lange nicht mehr!
So schlimm, dass es sogar der UNO schon peinlich wird, kommentarlos zuzugucken.
The United Nations Committee Against Torture criticized the United States in a report Friday for a pattern of police brutality and excessive force against racial and ethnic minorities across the country.
Und in St Louis haben Undercover-Polizisten zwei Schwarze festgenommen, die Bomben für einen Anschlag auf den für Ferguson zuständigen Staatsanwalt von ihnen kaufen wollten.
Crowds of protesters filled streets near the Ferguson police station following the announcement. A police car and stores were set on fire, other stores were looted, gunfire was heard and bricks were hurled. Police said they had been fired on and responded with smoke bombs and pepper spray before using tear gas.Police later said they came under heavy automatic weapon fire, and some buildings were left to burn because of the danger.
Der beste Rechtsstaat, den man für Geld kaufen kann!Übrigens, wie konnte das kommen, dass die Grand Jury keine Anklage erhebt? Die New York Times klärt auf:
The decision by the grand jury of nine whites and three blacks was announced Monday night
Wieso anklagen? Der hat doch nur getan, wofür wir ihn bezahlen!1!!
Und, mal unter uns… unter der Prämisse "die Russen kommen", was tut man da mit 140 Waffen, 20000 Schuss Munition und Sprengstoff? Ist das nicht unpraktisch viel Kram?
Naja, werden sie ein besonders schlechtes Jahr davor gehabt haben, und einen Verlustvortrag angemeldet haben…? Nein.
Since 2008, Boeing has reported between $1.6 billion and $5.9 billion in profits each year, yet has paid no federal income taxes in three of those years. Over the last six years, Boeing has reported $26.4 billion in pre-tax profits to its shareholders, while claiming a total of $105 million in refunds from the IRS, an effective tax rate of -0.4 percent.
Das, meine Damen und Herren, sind Profis.
Wo waren da noch mal die Vorteile, wegen derer wir TTIP überhaupt zu verhandeln begonnen haben? (via)
Gut, wäre trotzdem ein massiver Gewinn. So akkurat hat die Wissenschaft Hollywood noch nie nachgebaut.
Aber dass dieses Scheiß Aerosmith-Video jetzt nicht verfügbar ist, das ärgert mich echt. Wie lange wollen wir diese Flurschaden-Agenturen noch dulden? Jetzt muss man sich ein VPN installieren, um eine ESA-Kometenlandung angemessen zu feiern!
Update: Hat es eigentlich schon mal jemand geschafft, aus Vevo mehr als Werbung herauszuholen? Die Werbung spielt immer zuverlässig, aber das Video kommt dann nicht.
Update: Bisschen Old School und ohne Aerosmith, dafür cool.
Update: Jetzt ist beim Livestream der Ton aus und lauter nervöse Leute sehen sehr nervös aus. So "entweder wir haben da einen Schmutzfleck auf der Optik oder wir haben gerade Cthulhu erweckt" nervös. Das ist kein gutes Zeichen, wie die sich alle an der Nase herumpopeln. Kommt mal klar, Leute! Ihr seid Wissenschaftler, geht mit gutem Vorbild voran! Wie der alte Profi im Hintergrund, der eine Gelassenheit ausstrahlt wie man sie sonst nur von Merkel bei Wiederwahlen kennt.
Update: Oh und eine Sache will ich noch sagen. Dass da die ganze Zeit eine Frau im Bild ist, und die nicht nur zum Kaffeeholen da ist, sondern offensichtlich ein Peer der anderen ist, das finde ich ein echt schönes Zeichen dafür, dass wir vielleicht doch mal langsam in der Neuzeit ankommen zivilisatorisch.
Update: Fuck yeah, wir sind auf einem Kometen gelandet. Das entwickelt sich ja zu einem echt geilen Jahrzehnt für Nerds gerade. Die Marsmission, jetzt das, die Energiewende, von der Krebsforschung hört man auch immer mehr verhalten positive Dinge…
Das Bundesverfassungsgericht erklärte eine hessische Regelung für rechtmäßig, die schulverweigernden Eltern bis zu einem halben Jahr Gefängnis androht.Das finde ich einigermaßen überraschend, dass unser Rechtsstaat an der Stelle so viel Druck macht. Gerade das Verfassungsgericht versucht ja sonst immer irgendwelche Kompromisse zu finden, irgendwelche Punkte, an denen doch die andere Seite auch ein bisschen Recht hat. Dieser Artikel liest sich für mich wie verbrannte Erde. Da wird nie wieder jemand auf die Idee kommen, seine Kinder home-schoolen zu wollen.
Ja, und dennoch schlägt er jetzt irgendwie vor, die Telco-Kunden gesetzlich mehrjährig an die Telcos zu binden. Damit die Anreize zum Breitbandausbau haben.
Mal zum Mitmeißeln, Herr Oettinger. Die Telcos haben schon alle denkbaren Anreize für den Breitbandausbau. Sie machen es trotzdem nicht. Stattdessen richten sie ihre ganze Kreativität auf das Beschubsen und Bescheißen ihrer Kunden. Da hat sich ein Kartell gebildet, das gemeinsam auf eine Scheißespirale die Qualität in die Kanalisation treibt, damit selbst bei Zuständen wie im Moment, wo Leute beim Providerwechsel mal eben für Monate ihren Anschluss verlieren können und außer Kopfzucken kommt nichts, damit selbst unter diesen Umständen da niemand mit einem großen Hammer kommt und den Markt für gescheitert bzw eine kriminelle Organisation erklärt und wir das einmal neu aufmachen.
Die haben es geschafft, dass das alles systemimmanent aussieht. Als müsse das so sein! Flatrates mit Drosselung! DSL Vectoring statt Glasfaser! Landesweite Telefonieausfälle!
Diesen Leuten noch Kundenbindung per Gesetz in den eiternden Arsch zu schieben, das ist auf einer Skala von 1 bis Fukushima gar nicht abbildbar, so eine beschissene Idee ist das. Ich kann mir auch gerade kein mentales Modell aufbauen, wie es unter Leuten mit IQ größer Schuhgröße überhaupt zu so einem Vorschlag kommen konnte. Erhellen Sie uns doch mal bitte!
Dankbar dafür, dass es in unserem Lande politische Kultur hat.
Man stelle sich mal vor, die Regierung nutzte z.B. eine öffentlichen Feiertag für die öffentliche Vorführung und Verächtlichmachung einer Oppositionspartei. Völlig undenkbar bei uns!
Und dafür bin ich dankbar.
Gut, dass das jetzt trotzdem passiert ist, das kann man ja vorkommen. Wer konnte schon ahnen, dass der Biermann sich als unstabil herausstellen würde. Bei dessen Vita würde man doch denken, der hat das alles abgearbeitet. Genau wie die CDU ihre Blockflötengeschichte abgearbeitet hat.
Aber gucken wir uns doch mal an, wofür der da streiken lässt.
Erstens mal: Der kann ja den Streik nicht befehlen. Die Gewerkschaftsmitglieder entscheiden, ob es Streik gibt oder nicht.
Es geht darum, dass die GDL auch Zugbegleiter vertreten darf. Die werden bisher von der EVG vertreten, die dem Vernehmen nach einen auffallend schlechten Job macht. Die streiken selten bis nie und machen dann Abschlüsse unterhalb der Inflation in der Zwischenzeit. Man würde denken, dass so eine Gewerkschaft von ihren Mitarbeitern in den Arsch getreten würde, aber das ist offenbar bislang nur bei wenigen der Fall. Und die sind dann zur GDL gegangen, weil sie gesehen haben, dass Weselsky auch mal kämpft für seine Mitarbeiter.
Gestern las ich irgendwo, Weselsky sei von den Medien wegen seines luxuriösen Lebensstils angepisst worden. Seine Antwort: Er wohne auf ca 60 qm. Das ist doch mal ein glaubwürdiger Bahngewerkschaftler!
Dann haben sie ihn irgendwie als korrupt hinstellen wollen, aber das ging auch nach hinten los, weil die GDL eben alle der Angebote abgelehnt hat, egal wie viele persönliche Vergünstigungen für GDL-Funktionäre sie gehabt haben. Der hat vorher gesagt, was er will, und das ist übrigens grundgesetzlich verbrieftes Recht, und dafür streikt der jetzt.
Ich glaube, dass der Streik in einer Stunde vorbei wäre, wenn die Bahn dem geben würde, was er will.
Was wäre daran eigentlich so schlimm? Dass dann die EVG zumachen kann? Glaube ich nicht. Es gibt in Deutschland eine ganze Reihe von so Pro-Forma-Gewerkschaften, bei denen man von außen den Eindruck kriegt, die kämpften da eher für die Interessen der Industriebosse als die ihrer Mitglieder. Google mal "Christliche Gewerkschaft". Nein, wirklich!
Was ich bisher über die Gehälter im Bahn-Service-Bereich gehört habe, da könnten die von mir aus gerne mal für 50% Plus streiken, und das wäre noch gerechtfertigt.
Wovor ich mich ja wirklich fürchte ist das Leistungsschutzrecht 2.0, das Hoteliersgesetz 2.0, diese neueste größtmögliche Polit-Katastrophe, die sie da gerade angekündigt haben. Dieses Gesetz, mit dem sie da gerade versuchen, die GDL zu töten. Das kann eigentlich nur mal wieder offensichtlich grundgesetzverletztend werden, und wenn sie das durch schwammige Formulierungen und Nebelwerfen vermeiden, dann wird es dazu führen, dass die Gewerkschaften sich viel härter gegenseitig bekriegen müssen. Das ist sowas von auf jeder Hinsicht ein Griff ins Klo, das hätte so nur von Frau Merkel kommen können.
Hintergrund (in ganz kurz) ist, dass der damalige Chef der Wasserwerke mit der UBS Verträge über riskante Finanzgeschäfte geschlossen hat, und zwar ohne das Wissen des restlichen Vorstandes sowie gegen Zahlung einer nicht geringen Summe. Die UBS wollte die Verluste (knapp 500 Millionen €) dann von der Stadt Leipzig erstattet haben, die sich aber zu Recht dagegen gewehrt hat.Und da hat sich die UBS gedacht, hey, da kriegen wir doch Leipzig für in die Haftung!1!! (Danke, Rico)
Diese Dokumentation geht hin und zeigt: Ja, müsste man. Und wird auch gemacht.
Das ist die andere Seite. Neben der Verzweiflung sieht man eben auch, wie die Japaner sich da nicht von einem Monster-Erdbeben, einem Riesen-Tsunami und einem geplatzten Atomkraftwerk ihr Land kaputt machen lassen wollen!
Da kann man dann sehen, wie tatsächlich Bagger 5cm Erde abtragen und in schwarze Säcke tun. Während das Team die filmt, kommt auf dem Lautsprechersystem "es ist jetzt 14:30, wie Sie wissen können Sie sich hier nur bis 15:00 aufhalten. Bitte begeben Sie sich zügig aber ohne übertriebene Unachtsamkeit zum Ausgang." Die ganze Atmosphäre in diesem Film ist so deprimierend aber gleichzeitig auch so ein Hoffnungsstrahl, dass die Leute das trotzdem machen.
Sie haben da eine Geisterstadt gefilmt, wo die Strahlung so hoch ist, dass man da nicht mehr wohnen können wird in absehbarer Zeit. Trotzdem hat sich da eine "freiwillige Feuerwehr" gegründet, um die Geisterstraßen zu patrouillieren und Brandstifter und Diebe abzuwehren. Irgendwas muss man doch machen, sagen die auf Nachfrage. Wir kommen schließlich von hier.
Mich hat dieser Film echt mitgenommen. Guckt euch den besser nicht an, wenn ihr gerade eine Winterdepression habt.
Und das eigentlich Highlight, das aber neben diesen Aufnahmen meiner Ansicht nach verblasst, ist dass sie ins AKW reingekommen sind und filmen durften. Das Abklingbecken z.B. — und da sind kaum noch Brennstäbe drin. Das Gebäude war baufällig, alles bröselte, große Strahlung, oben war Schutt drauf gefallen, aber davon ließen die sich nicht abhalten. Muss ja gemacht werden.
Ich würde mal vermuten, dass das nicht nur um Smartphones von Verdächtigen ging, sondern auch um Smartphones, die irgendwo verloren wurden und gefunden wurden. Möglicherweise sind ja so die ganzen Hollywood-Nacktfotos in die Cloud gekommen, gar nicht weil die Starlets alle selber doof waren und die hochgeladen haben.
Aus den nun veröffentlichten Regierungsdokumenten geht hervor, dass allein 2013 insgesamt 11.129 solcher geheimer Durchsuchungen (6480 neue Anträge; 4649 Anträge auf Verlängerung) beantragt und lediglich 11 davon abgelehnt wurden. Um einen Terrorismusverdacht ging es dabei nur in 51 Fällen, also 0,5 Prozent.Wer jetzt spontan vermutet hat, dass die meisten Fälle aus dem Bereich der Drogenkriminalität kommen, der hat natürlich völlig Recht. (Danke, Stefan)
Grund: Er hat kein regelmäßiges Einkommen. Die strengen Regeln für die Kreditvergabe hat er selbst erlassen.Harr (Danke, Tom)
Das ist ja ein starkes Stück. Dann war das nicht mal Arschkriecherei und Amerikahörigkeit und kann wirklich gar nicht mehr mit nur minder kriminellen Gründen weggestikuliert werden. Die Zuständigen gehören hinter Gitter, und zwar sofort, und zwar für sehr lange Zeit.
Update: Noch ein Money Quote:
Das G10-Gesetz solle "so gut wie möglich" eingehalten werden, sagte Kiesewetter.
Diese Leute fühlen sich an das Grundgesetz und die Menschenrechte ungefähr so stark gebunden wie normale Bürger an die Straßenverkehrsordnung. "So gut wie möglich", das darf ja wohl nicht wahr sein.
So und jetzt setzt euch mal in Ruhe hin und überlegt euch, wer gerade die EU-Kommission leitet.
Jean-Claude Juncker.
Wo kommt der noch mal her?
Oh ja richtig, aus Luxemburg!
Unter seiner Regierung wurden Amazon diese Nachlässe eingeräumt.
Da soll jetzt also Juncker (EU-Kommission) gegen Juncker (Luxemburger Korruptionssumpf) ermitteln.
JA SUPER!
Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!
Kann mir eigentlich mal jemand eine glaubwürdige Theorie neben "die Wähler sind alle dümmer als ein Stück Knäckebrot" nennen, die erklärt, wie dieser Mann auf seinen Posten kommen konnte? (Danke, Ralf)
Lawyers representing the women claim Google should have been able to remove the pictures from the internet, and in failing to do so “made millions from the victimization of women,” the New York Post’s Page Six reported.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! So wenig Resthirn ist übrig bei typischen Apple-Usern, dass für sie jetzt Google Schuld ist. Denn wenn Apple Schuld wäre, dann müsste man ja eventuell sein Konsumverhalten ändern und deren Produkte nicht mehr kaufen. Und das geht ja nicht.Update: Und um das mal klar zu sagen: Google ist ja damit an beliebigen Internet-Inhalten Dritter Schuld. Und wisst ihr, warum? Weil wir als Gesellschaft es verdient haben. Weil wir Idioten die Contentmafia damit haben durchkommen lassen, Google für Links auf Warez in Anspruch zu nehmen. Das konnte gar nicht anders kommen.
% tar cf t.tar dumpcache dumpcacheDas zweite Mal tut GNU tar nicht das file rein sondern einen hard link auf sich selbst. Das hat in meinem tar.c Ärger gemacht, weil der bei hard links erstmal unlink() auf das Ziel gemacht hat, dann link(). Muss man auch erst mal drauf kommen. Ob das so geplant war? Scheint mir eher ein Artefakt des hard link handlings zu sein, wahrscheinlich eine Hashtabelle mit den bisher gesehenen struct stat oder sowas.
% tar tvf t.tar
-rwxr-xr-x leitner/users 12216 2014-09-29 10:16:25 dumpcache
-rwxr-xr-x leitner/users 0 2014-09-29 10:16:25 dumpcache link to dumpcache
Darin heißt es, Malmström und die EU-Generaldirektion Inneres "haben ähnliche Bedenken wie wir". Insider aus der EU-Kommission bestätigen Malmströms Nähe zu den Amerikanern. Die Schwedin habe "alles versucht, die Datenschutzreform zu verzögern und abzuschwächen", sagt jemand, der an den Verhandlungen der EU-Kommission beteiligt war. Zudem habe die Schwedin andere Abkommen zwischen der EU und den USA wie Swift oder die Vereinbarung über den Austausch von Fluggastdaten zur Terrorabwehr "ohne wirksame Sicherheiten für Europas Bürger auf die Schnelle begrüßt und einfach durchgewunken", so der Kommissions-Insider.Na SO eine Überraschung!
Wer sich die "Arbeit" der Datenschutzbeauftragten so anguckt, und insbesondere die aktuelle Bundesdatenschutzbeauftragte, der wird die Sorgen der Imperatorin an der Stelle nicht nachvollziehen können, aber deshalb ist die ja auch Kanzlerin. Weil sie Gefahren eher sieht als wir alle!1!!
Und so kommt es, wie es kommen musste: Die Datenschutzbeauftragten dürfen jetzt keine Fragen mehr zu Dingen stellen, von denen die Bundesregierung glaubt, sie fielen in ihre "exekutive Eigenverantwortung". Damit sind in erster Linie die Geheimdienste gemeint.
Wir brauchen alles. Aber was wir erstes benötigen, sind schwere Waffen, um die amerikanischen Panzer des „Islamischen Staats“ zu stoppen. Sie verfügen über mindestens fünfzig. Mit unserem traditionellen Gerät kommen wir dagegen nicht an.
Und wieder mal der Stinkefinger der alten Greise — und das ist noch nicht mal die Geheimdienstskandal-Juncker-EU-Kommission.
Ich fürchte, ohne Revolution kommen wir aus diesem EU-Sumpf nicht mehr raus.
"Aber in Alpha Centauri lagen doch jahrelang die Einspruchmöglichkeiten gegen CETA aus, und da hättet ihr ja Einspruch einlegen können!1!!"
Nun, was soll ich euch sagen, Sigmar Gabriel macht der Verräterpartei alle Ehre.
Aus einem internen Papier zu CETA geht nun jedoch hervor, dass die Haltung seines Ministeriums intern eine andere ist: Auf der Sitzung des Handelspolitischen Ausschusses in Brüssel bedankt sich der Vertreter Deutschlands bei der Kommission für das "positive" Ergebnis der Verhandlungen mit Kanada.Welche Ergebnisse sind denn das so, werdet ihr euch vielleicht fragen? Na keine erwähnenswerten. Jedenfalls haben sie nichts gegen den "Investorenschutz" (die "Schiedsgerichte", mit denen Konzerne Schadensersatzforderungen gegen Staaten stellen können, wenn ihre karzinogenen Produkte dort verboten werden).
Und, der Hinweis sei mir erlaubt: Die Verhandlungen laufen selbstredend hinter verschlossenen Türen ab. Das ist ein Glücksfall, dass wir das hier überhaupt erfahren. Die Politik weiß schon, wieso sie ihre Wähler daran lieber nicht teilhaben lässt. Wohlinformierte Wähler würden sie ja nicht wiederwählen.
«Für den kommenden Betriebszyklus stellen die neuen Risse sicherheitstechnisch kein Risiko dar», sagte Ensi-Sprecher Anton TreierUnd die alten Risse? Naja, die sind ja alt, die kennen wir ja schon. Im Übrigen sei das ja alles kein Problem, denn:
Solche Risse seien auch schon in US-amerikanischen Kernanlagen festgestellt worden. Dass diese nun auch in Mühleberg entdeckt wurden, sei erwartbar gewesen, so Treier.OMGWTF (Danke, Dino)
Heute sind wir dem schon mal bedrohlich näher gekommen: Falsche Handymasten gefunden, die "wohl dazu dienen, Smartphones abzuhören". Au ja! Dann kann es ja nicht mehr lange dauern, bis marodierende Wavie-Horden über das Land ziehen und die ganzen Handymasten absägen. Wenn es nicht alles so traurig wäre, wäre es echt großartige Unterhaltung.
unser Pressesprecher belügt hier bewusst aus PR-Gründen die Kunden.Tja. Der Eindruck drängt sich auf. Ich bin leider in keiner Position, das tatsächlich durch Messungen nachweisen zu können. Aber ein neues Detail stand in der Mail drin: Das Drosseln soll am 8.9. losgehen, also sogar noch vor dem Netflix-Start. So lange werden wir uns wohl noch gedulden müssen, bis die ersten Rückmeldungen aus Sachsen kommen.
Update: Eine Kleinigkeit noch: Kabel Deutschland sagt jetzt natürlich, dass Videostreaming eh nicht unter die Drossel fiele, nur Filesharing und Sharehoster, weil da immer so viele Raubkopien verbreitet würden. Ich verstehe die Regeln aber anders. Gedrosselt wird nur solcher Traffic, aber um die Drossel auszulösen reichen 10 GB Traffic, egal welcher Art. Und meiner Erfahrung nach liegen z.B. größere Mods für PC-Spiele häufig auf Sharehostern. Ein typisches Szenario, wie ich z.B. unter diese Drossel fallen würde, wäre: Spiel kaufen, herunterladen, damit ist man über dem Limit. Dann ein paar Mods downloaden wollen, und das wird dann auf quasi-ISDN gedrosselt. Ich finde nicht, dass wir uns diese Ausflüchte bieten lassen sollten. Ich sehe hier übrigens auch nicht Kabel Deutschland als den großen Übeltäter, sondern Vodafone. Vodafone fällt schon seit Jahren durch immer innovativere Drossel-, Gängel- und Traffic-Verteuerungs-Taktiken auf.
Verizon said (PDF) that a decision favoring the US would produce "dramatic conflict with foreign data protection laws." Apple and Cisco said (PDF) that the tech sector is put "at risk" of being sanctioned by foreign governments and that the US should seek cooperation with foreign nations via treaties, a position the US said was not practical.The Justice Department said that global jurisdiction is necessary in an age when "electronic communications are used extensively by criminals of all types in the United States and abroad, from fraudsters to hackers to drug dealers, in furtherance of violations of US law."
Die sagen offen an, dass sie sich weltweit für zuständig halten. Weil das Verbrechen ja auch international sei!1!! Bisschen viel Superheldenfilme geguckt, wie?
Wieso gibt es denn kein Backup?
«Zu den Details des Ausfalls erteilen wir aus Sicherheitsgründen keine Auskunft», sagt Uhlmann-Haenni dazu.Na dann.
Update: Falls das jemand überlesen hat: Wir reden hier von 4000 Kämpfern. Also vier Gewehre und 2,5 Handgranaten pro Person.
Dass so eine Maßnahme zu messbarem Rückhalt in der Bevölkerung führt, dass kann eigentlich niemanden verwundern. Außer vielleicht deutsche Politiker, die sich ja auch nicht trauen, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen.
Der Begriff lehnt sich an eine Geschichte aus dem 2. Weltkrieg an, als die Amerikaner im Pazifik gegen die Japaner gekämpft haben, und aus Flugzeugen für ihre Soldaten Lebensmittel und Nachschub abwarfen, die dann weithin sichtbar mit großen Fallschirmen zur Erde segelten. Das haben einige Inselstämme der Region gesehen und angefangen und haben dann Totems aufgebaut, um die Flugzeuggötter zu beschwören, auf dass sie weitere Güter abwerfen kommen.
Ich erwähne das, weil ich gerade diese Geschichte hier las, bei der eine Megachurch in Texas die Allmacht Gottes mit Drohnen vergleicht. Drohnen sehen auch alles und sind überall, hören was wir sagen aber antworten nicht (außer mit einer Rakete, natürlich, aber das gibt es ja auch im Alten Testament, dass Gott einen Unwürdigen darniederschmettert).
Wenn ich das richtig sehe ist das auch gar nicht ironisch oder als Witz oder als Anregung zum Nachdenken gemeint, was dieser Pastor da abzieht. (Danke, Rop)
Sie sollen die Grenze laut ukrainischen Angaben mit einer Kolonne aus Dutzenden bewaffneten Infanteriefahrzeugen überquert haben.Kann ja mal vorkommen!1!! Vielleicht hatten die ihre Navigationssysteme auf Galileo eingestellt :-)
"Ich habe nicht gesehen, wo wir die Grenze überquert haben", sagte er. "Sie haben uns nur gesagt, dass wir auf einem 70 Kilometer langen Dreitagesmarsch waren. Hier ist alles anders, nicht so, wie es im Fernsehen gezeigt wird. Wir sind als Futter für die Kanonen gekommen."Immerhin scheinen die ihre Rolle dort realistisch einzuschätzen. (Danke, Ulrich)
Der 49-Jährige war früher Gouverneur des nordöstlichen Bundesstaats Pernambuco und genoss wegen seines wirtschaftsfreundlichen Kurses die Unterstützung von Banken- und Industrieverbänden.
Was soll das werden, Herr Koch? Wollen Sie den Mehdorn out-mehdornen?
Hey, ich hörte, bei Air Berlin ist ein Posten frei! Oder wie wäre es mit der Elbphilharmonie? Ich hörte, da wird ein Mann Ihres Formates gebraucht.
Oder wir geben die Elbphilharmonie an den Mehdorn und der Koch macht BER.
Ich finde ja auch geil, was der Koch mit Bilfinger gemacht hat.
Nachdem der Konzern wegen seiner Verwicklungen in eine Bestechungsaffäre in Nigeria mehr als 23 Millionen Euro Strafe gezahlt hatte, war im Mai zuletzt bekannt geworden, dass Bilfinger wesentliche Teile seines Baugeschäfts abstoßen will.Bilfinger, ein Baukonzern, will sein Baugeschäft abstoßen? Das ist eine Idee, auf die kann auch echt nur ein richtiger Visionär kommen. Und man sieht so schön Kochs Handschrift! Unter Koch hat ja auch Hessens Steuerfahndung das Steuerfahnden-Business abgestoßen.
Da hat der Staatsanwalt einen Mithäftling mit Strafmilderung und Geld bestochen, damit er vor Gericht lügt und den anderen Mann belastet. Denn so eine Todesstrafe, das ist gut für die Karriere! Und so zeigte sich der Staatsanwalt auch tatsächlich dankbar.
Along with Webb’s account, the letters and documents expose a determined, years-long effort by the prosecutor to alter Webb’s conviction, speed his parole, get him clemency and move him from a tough state prison back to his hometown jail. Had such favorable treatment been revealed prior to his execution, Willingham might have had grounds to seek a new trial.
Der beste Rechtsstaat, den man für Geld kaufen kann!Der Mann, der die Todesstrafe gekriegt hat, war übrigens der Vater der Opfer. Die Anklage war, dass er seine beiden Säuglinge getötet hat, indem er das Haus anzündete. Als ob das nicht hart genug ist, seine Kinder in einem Hausfeuer zu verlieren. Und dann packen sie ihn noch jahrelang in den Knast dafür und richten ihn am Ende hin. Wow.
Update: Das Misstrauensvotum ist gescheitert, die "Regierung" bleibt also weiter an der Macht. Ja, äh, wenn das Parlament nicht legitim zustande gekommen ist, wen interessiert dann, ob und was die da bei einen Misstrauensvotum stimmen?
Dort gab es kürzlich einen interessanten Vorfall. Und zwar hat Aruba einen venezolanischen Ex-General verhaftet, auf Geheiß der USA, die dem irgendwelche Drogendelikte zur Last legen. Der war da nicht zum Urlaub sondern wurde von Venezuela als Konsul dorthin entsandt. Der hatte zwar einen Diplomatenpass aber war offenbar noch nicht fertig akkreditiert. Die Niederlande haben daraufhin entschieden, dass der noch keine Immunität genießt und sie daher dem Ersuchen der USA nachkommen müssen.
Wenig überraschend waren die Venezualer ein bisschen ungehalten und haben mal eben (und deshalb habe ich euch gesagt, ihr sollt euch das mal auf der Landkarte angucken) ein paar Kriegsschiffe vorbei geschickt. Den Teil der Meldung gibt es nur auf niederländisch. Die Überschrift lautet: "Aruba entgeht einer Venezuelanischen Invasion". Der Typ war früher mal Chef des venezolanischen Militärgeheimdienstes. Dass der noch nicht akkreditiert war, lag übrigens nicht an Venezuela, sondern den Niederlanden.
Und was passierte dann? Dann hat sich plötzlich die Position des niederländischen Außenministeriums geändert, was jetzt die glasklare internationale Gesetzeslage ist, an die man leider leider gebunden ist, und sie haben den Mann gehen lassen.
Jetzt sind die Amerikaner enttäuscht, weil das der dickste Fisch aus Venezuala gewesen wäre, der ihnen je ins Netz gegangen wäre.
Aber mal so von den Eckpunkten der Geschichte her ist das ja schon ein Kracher. Wie flexibel internationales Recht plötzlich sein kann, wenn ein Kriegsschiff am Strand auftaucht. (Danke, Rop)
Und im Übrigen (schrieb jemand anderes noch) ist es nicht glaubwürdig, dass sich eine Rakete ein neues Ziel sucht. Der Radar und die Rakete sind extra so designed, dass genau das nicht passiert. Sonst könnte man ja als Gegenstrategie beim Beschuss ein aufblasbaren Fake mit größerem Radarecho abwerfen und wäre sicher.
Kurz gesagt: Die Theorie der Russen, dass die Ukraine einen Test verkackt hat, ist auch nicht glaubwürdig.
Damit sind m.W. alle bisher geäußerten einfachen Theorien aus mindestens einem Grund unglaubwürdig. Bleiben also nur noch komplexe Theorien mit Geheimdiensten.
Update: Es gibt da noch die Theorie, dass das Flugzeug gar nicht von einer Rakete sondern von Maschinengewehrfeuer von der Su-25 abgeschossen wurde. Das halte ich für nicht glaubwürdig. Dazu müsste der Pilot da sitzen und die Maschine ins Visier nehmen (und in der einen Su-25 der Ukraine sitzen, die so hoch fliegen kann, und das auch nur wenn sie keinen unnötigen Ballast wie Waffensysteme an Bord hat, und die dann deutlich langsamer als so eine Boeing ist), und er müsste auf den Knopf drücken und den gedrückt halten, bis das Ding runterkommt. Das ist auch psychologisch sehr unwahrscheinlich, dass es einen Kampfpiloten gibt, der das tun würde.
Update: Bei Austrian Wings erzählt ein "Russlandkenner" aus dem Krieg.
Stellt euch mal vor, das Parlamentarische Geheimdienst-Kontrollgremium der USA klagt öffentlich die Geheimdienste an, sie hätten sich in ihre Rechner gehackt und dort Daten gelöscht. So geschehen im März. Da fragt man sich ja schon, was die da für Beweise haben, um sich so weit aus dem Fenster zu lehnen. Was ist da passiert? War das ein Fall von "Hey, hast du BEWEIS.DOC gesehen? Ich dachte, das war auf der Freigabe!" "Nee, das hast du bestimmt versehentlich gelöscht." "Ich lösche doch keine Beweise! Das muss die CIA gewesen sein!1!!" ?
So hab ich mir das jedenfalls ausgemalt damals. Und jetzt *trommelwirbel* gibt die CIA zu, sich in die Rechner gehackt und Beweise gelöscht zu haben.
Aber die Details sind so dermaßen geil, das kann man sich gar nicht ausdenken. Fangen wir mal mit dem ersten Satz an.
An internal investigation by the Central Intelligence Agency has found that its officers improperly penetrated a computer network used by the Senate Intelligence Committee in preparing its report on the C.I.A.'s detention and interrogation program.
Lest euch das mal ein paar Mal durch. Und dann erklärt mir, was das "improperly" da soll. Das klingt für mich wie wenn sich der Mörder vor Gericht entschuldigt, die Blutspritzer nicht weggemacht zu haben. Als bereuten sie hier lediglich, dass sie erwischt wurden.Weiter:
The statement said that John O. Brennan, the C.I.A. director, had apologized to the two senior members of the Senate Intelligence Committee and that he would set up an internal accountability board to review the matter.
JETZT wollen die ein internes Gremium schaffen, das Missbrauch untersuchen soll!Mit anderen Worten: Sowas gibt es noch nicht.
Unnötig zu erwähnen, dass der CIA-Chef, der sich jetzt "entschuldigt" hat, das noch im März erst schlicht geleugnet und dann einen "das war alles ganz anders und gerechtfertigt" gepullt hat.
Oh und die Kirsche auf der Schlagsahne: Wieso haben die sich da eigentlich reingehackt? Kommt ihr NIE drauf!
Last year, the C.I.A. gained access to a computer network, reserved solely for Senate investigators working at an agency facility in Northern Virginia, after officials suspected the intelligence committee had improperly obtained an internal C.I.A. report about the detention program, which is now defunct.
Die dachten, das Kontrollgremium habe sich Zugang zu Beweisen verschafft. Und DAS geht ja mal GAR nicht!1!! Wo kommen wir da hin, wenn die andere Beweise auswerten, als die "Beweise", die wir ihnen gegeben haben?! Völlig klar, da musste jemand was tun!
In mid-July, Morales filed a request with the UN High Commissioner for Human Rights to prosecute Israel for "crimes against humanity."
Nur damit mal auf dem Tisch liegt, wessen Imperium sich da ausgedehnt hat.
Ich komme darauf, weil ich diesen Kommentar im "Stern" las.
Ich weiß ja nicht, die Meldung ergibt für mich nicht viel Sinn. Und dann? Ist ja nicht so, als ob die Hamas die Technologie für Ausweichsysteme oder elektronische Störsender hätten. Die haben ja noch nicht mal Technologie zum Zielen ihrer Raketen. Aber für eine Hacker-Abteilung haben sie Geld und Knowhow?!
Überhaupt: Es gibt im Gaza-Streifen Internet und mit dem kommt man auch nur in die Nähe von israelischen Rüstungsgeschichten!?
Ich weiß nicht, das passt alles irgendwie nicht. Finde ich.
Update: Chinesische Hacker, nicht Palästinensische. Das ergibt mehr Sinn, aber nicht viel mehr. :-)
Ich muss auf Palästinenser gekommen sein, weil da PLA stand. Das meinte aber People's Liberation Army (Volksbefreiungsarmee), nicht Palestine Liberation Army. Ich bitte, den Brain Fart zu entschuldigen.
Update: imgur-Mirror. (Danke, Lothar)
Für mich als Laien stellt sich dann noch die Frage, wieso die Schrappnell-Löcher aussehen, als seien sie von innen gekommen. Meine Vermutung ist, dass die einmal durch das Flugzeug durchgeschlagen sind, weil das ja nur eine relativ dünne Aluhaut hat. Das hieße dann aber, dass der Ursprung von dem Schrapnell doch rechts war, oder? Oder deute ich diese Löcher falsch?
Update: Hmm, das kann auch daran liegen, dass da oben ein geringer Luftdruck herrscht, aber im Flugzeug künstlich höherer Luftdruck erzeugt wird. Vielleicht erzeugt bei einem plötzlichen Loch im dünnen Alu der Druckunterschied eine Wölbung nach außen. (Danke, Peter)
The new guidelines allow individuals to be designated as representatives of terror organizations without any evidence they are actually connected to such organizations, and it gives a single White House official the unilateral authority to place “entire categories” of people the government is tracking onto the no fly and selectee lists. It broadens the authority of government officials to “nominate” people to the watchlists based on what is vaguely described as “fragmentary information.” It also allows for dead people to be watchlisted.
Da weiß man, was man hat!Aber müssen die sich wenigstens "Beweise" für schlimme Straftaten aus dem Arsch ziehen? Nein! Nicht mal das!
In addition to expected crimes, such as assassination or hostage-taking, the guidelines also define destruction of government property and damaging computers used by financial institutions as activities meriting placement on a list. They also define as terrorism any act that is “dangerous” to property and intended to influence government policy through intimidation.
Also: gefährliche Dinge auf Twitter posten — willkommen in Guantanamo!
Das Transatlantische Freihandelsabkommen könne wie ein kostenloses Konjunkturprogramm wirken, prophezeit Tauber: „Deutschland wird als die führende Exportnation Europas davon besonders viel Nutzen ziehen können.“ Fast nebenbei könne das Transatlantische Freihandelsabkommen auch einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die bestehenden Risse im transatlantischen Verhältnis zu kitten.Ach so, na dann. Klar, dafür machen wir es uns gerne im Verdauungstrakt der Amerikaner bequem. Wenn es das angeschlagene Verhältnis mit den Amerikanern kittet, dann lassen wir uns von denen doch gerne einen Betoneinlauf geben! War ja schließlich unsere Schuld. Da sollten wir schon bereit sein, ein paar Opfer in Kauf zu nehmen, um das wieder zu reparieren!
Das Gesetz sieht vor, dass die US-Bundesländer eigene Versicherungs-Märkte aufsetzen, bei denen die Bürger dann ihre Policen kriegen können. 34 der 50 Bundesländer haben das nicht gemacht, vor allem die republikanisch regierten. Also hat die Bundesregierung in diesen Staaten Versicherungspolicen subventioniert, damit die Bürger trotzdem an Policen zu den ihnen zustehenden Konditionen kommen.
Ein Bundes-Berufungsgericht in Washington DC hat jetzt geurteilt, dass sie diese Subventionen nicht zahlen dürfen. Ein anderes Berufungsgericht hat allerdings fast zeitgleich das Gegenteil geurteilt.
Die meisten Abmahner freuen sich über Leute, die sofort bezahlen, und legen alle, die sich zur Wehr gesetzt haben, auf einen großen Stapel, den sie vor Ablauf ihrer eigenen Verjährungsfrist nochmal wieder abarbeiten – oder am Stück an Inkassogeier zum Nochmal-Probieren verticken. Wenn man denen also eine Frist gesetzt hat und die nicht innerhalb der Frist antworten, stehen sie selber mit einem Bein im Gerichtssaal, lassen es aber meistens drauf ankommen, entweder weil sie nicht damit rechnen oder weil sie sich im Recht fühlen, auch die negative Feststellungsklage zu gewinnen.
Nachdem nun publik wurde, dass die Klage eingereicht wurde, haben Waldorff und Frommer sofort alle Forderungen aus der Abmahnung gegen die Freifunker zurückgenommen – für die notorischen Abmahner aber leider, leider zu spät, da das Verfahren formal schon eingeleitet wurde. Die Freifunker wiederum wollen natürlich die gerichtliche Entscheidung.
Mit der Klageschrift liegt nun ein recht ordentlich ausgearbeitetes Template vor, mit dem sich jeder schon recht solide verteidigen kann, der unberechtigt abgemahnt wurde und es darauf ankommen lassen will. Unberechtigt ist die Abmahnung – kurz gesagt –, wenn man es nicht selber war, sondern Haustier, Nachbar, Gast oder Familie und das – ganz wichtig – auch nicht nur wie ein blöder Vorwand daherkommt. Im Kern geht es den Freifunkern darum, die sogenannte Störerhaftung abzuschießen – also das obrigkeitsdenkende Prinzip "den Letzten beißen die Hunde", dass sich doch gefälligst keinerlei Handlung im Internet ohne einen Schuldigen zutragen darf, den man dafür belangen kann. Dieses Artefakt sorgt zuletzt dafür, dass sogar das von der Kommune Potsdam initiierte Stadtfunk-Netz sämtlichen von ihren öffentlichen Zugangspunkten entstandenen Traffic durch einen Tunnel nach Slovenien fallen ließ – aus Angst vor der Abmahnindustrie.
Bei den Freifunkern hat es geklappt.
Am besten wäre natürlich, wenn sich nun genug Leute gegen unberechtigte Abmahnungen wehren, damit das Geschäftskonzept von "die meisten Leuten werden lieber bezahlen, um Ruhe zu haben, statt sich einen Anwalt zu nehmen" endlich platzt. Also: Wenn man ungerechtfertigt abgemahnt wird, sofort mit Fristsetzung bestreiten und androhen, gerichtlich feststellen zu lassen, dass die Abmahnung unberechtigt ist. Dazu braucht man erstmal keinen Anwalt. Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Abmahner hätten erkennen müssen, dass die Abmahnung unberechtigt ist, muss der Abmahner sogar die eigenen Anwaltskosten übernehmen. Daran arbeiten die Freifunker jetzt.
Es gab zu dem Themenkomplex auch schon mal ein Chaosradio und wir hatten auch auf dem 29c3 was dazu.
Über zivile Opfer habe man keine Erkenntnisse, beteuerte die Bundeswehr stets.beginnt, dann ahnt man schon, was gleich kommen wird… (Danke, Erich)
Shimamura says that the systems allows him to grow lettuce full of vitamins and minerals two-and-a-half times faster than an outdoor farm. He is also able to cut discarded produce from 50 percent to just 10 percent of the harvest, compared to a conventional farm. As a result, the farms productivity per square foot is up 100-fold, he says.
Das ist ja echt mal eine Revolution. Die Frage ist natürlich, wie teuer das dann ist. Heben die Effizienzgewinne und das vermutlich einfachere Ernten und der geringere Ausschuss die laufenden Kosten auf? Ist dieser Salat wirklich genau so gesund und vitaminreich wie normaler Salat? Nicht das dann am Ende so welker Plastiksalat ist.Update: Ich habe eine Mail von einem Forscher am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Uni Kiel gekriegt, der hat das mal ausgerechnet und kommt auf 1,17€ reine Stromkosten pro Salatkopf. Das ist ja doch deutlich mehr als ich gedacht hätte, denn da kommen ja noch die ganzen anderen Kosten dazu, Ernten, Wasser, Shipping und Handling, etc. Dass das in Japan trotzdem gemacht wird, liegt an den Folgen von Fukushima.
Seibert machte deutlich, dass die USA vermutlich alle von ihnen gewünschten Informationen auf direktem Wege von der Bundesregierung bekommen könnten.Danke, Herr Seibert. Mehr muss man zu unserer Bundesregierung in der Tat nicht sagen. Alle rausschmeißen.
Update: Zwei Fragen stellen sich spontan, finde ich. Erstens: Wozu brauchen wir eigentlich überhaupt Spionageabwehr, wenn der Regierungssprecher öffentlich ansagt, dass wir eh alles auf Nachfrage rausrücken? Zweitens: Wenn an die Amis, wieso dann nicht an die Bürger?
Es ist an der Zeit, das BKA zuzumachen. Und Ziercke die Rente zu streichen.
Oh BTW: Das ist so übel in Usbekistan, dass die Tschechen sich sogar geweigert haben, den "Präsidenten" überhaupt zu empfangen.
Update: Übrigens, noch ein bisschen Kontext zu Usbekistan. Der ehemalige britische Botschafter in Usbekistan ist Craig Murray, der hier im Blog schon häufiger zu Wort kam. Der hat ein Buch über die Lage dort geschrieben, bei dem wohl auch an zwei-drei Stellen peinliche Details über die Arbeit der deutschen Botschaft vorkommen. Übrigens, wenn ihr euch gefragt habt, welche Behördenkooperation der Ziercke da intensivieren will, dann müsst ihr ein paar Jahre zurückdenken, zur Sauerland-Gruppe. Als ihnen der Fall zusehends bei Lichte in seine Einzellügen zerbröselte, haben sie sich schnell eine Referenz ins Ausland zurechtgelegt, die von den Bürgern nicht nachprüfbar war. Diese Referenz hieß IJU, Islamische Dschihad-Union, und kam angeblich aus Usbekistan. Craig Murray hatte die damals ziemlich sofort als False-Flag-Operation der usbekischen Diktatur enttarnt, was 2008 dann auch ein Überläufer in der ARD bestätigt hat. Insofern schuldet Deutschland aus Zierckes Sicht dem Karimov was, weil Zierckes blanker Hintern damals im Wind hing und Karimov da mit seiner Fake-Terrorzelle ein Tuch drüber gedeckt hat.
Oh, und es gab da vor einer Weile auch mal eine Monitor-Sendung darüber, wie deutsche Telekommunikations-Überwachungstechnik nach Usbekistan exportiert wurde. Ob die auch auf den Trojaner-Kundenlisten stehen? (Danke, Christoph)
Na klar! Von Flughafen-Security-Übungen in anderen Ländern, in diesem Fall Frankreich.
Sniffer dogs fail to find explosives during training exercise and gendarmes apparently forget where they hid them
Ausgezeichnete Arbeit, liebe Polizei aus Marseille! Damit haben wir Security-Theater am Flughafen wieder für 10 Jahre länger begründet! (Danke, Eric)
Ich habe solche Trucks da auch schon gesehen, aber wäre nie auf die Idee gekommen, dass Leute das absichtlich machen. Ich dachte, da hat jemand nach was falsches getankt oder nach nem Unfall einen Motorschaden oder so.
Update: Video aus Sicht der Truckfahrer.
Insgesamt weniger als 5 Gramm soll der Mann gekauft haben, bei mehreren Shopping Sprees.
Gut, immerhin erklärt das endlich mal, wie ansonsten nicht auf den Kopf gefallene Menschen bei so Law&Order-Positionen rauskommen können politisch. Da fragt man sich ja häufiger, was die eigentlich so rauchen. Jetzt wissen wir's.
There is no distinctly American criminal class - except Congress.
Auch in Europa drängt sich der Eindruck auf, dass die Häufung krimineller Energie in der Politik höher ist als sonstwo. Da muss man schon zu den Bankstern gehen, um ein ähnliches Niveau anderswo zu finden.Aber es gibt da offenbar noch Abstufungen. So wurde jetzt, nach Edathy, dem zweiten "Innenexperten" die Immunität entzogen. Diesmal, wenn man "Bild" glauben will, nicht wegen Kinderpornographie sondern wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Mir fehlt da ja die Fantasie, muss ich sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, wieviel Koks sie finden müssen, damit das so aus dem Rahmen das Üblichen heraussticht, dass sie die Immunität aufheben.
Ein Kontext-Verweis sei mir aber noch erlaubt, gerade mit Blick zu Edathy: Die Dienste sind natürlich an den Pädophilen-Ringen beteiligt. Ganz normaler Teil ihrer Arbeit, Kompromat über jeden Entscheidungsträger im Giftschrank zu haben.
Update: Laut "Express" war es Crystal Meth, nicht Koks.
Update: Wer nicht bis zum Ende gelesen hat, für den zitiere ich mal den letzten Satz:
Michael Hartmann sitzt seit 2002 im Bundestag, er ist auch Mitglied im Parlamentarischen Kontrollgremium.
Nur falls jemand Fragen hatte, wieso das parlamentarische Kontrollgremium so eine Lachnummer ist (das sind die, die die Geheimdienste "kontrollieren" sollen). Da kommen wahrscheinlich nur Leute mit umfangreicher Kompromatakte rein.
Update: Aus aktuellem Anlass möchte ich mal zitieren, was der gestern zu Protokoll gegeben hat.
"Die Beschlagnahme eines Luxusautos ist ein geeignetes Mittel und kann durchaus das Aussageverhalten beeinflussen", sagte SPD-Innenexperte Michael Hartmann der "Welt". "Es gilt jetzt, dies rechtsstaatlich sicher einzupacken."
Da können wir ja gleich mal einen Präzedenzfall schaffen und dem Hartmann sein Auto wegnehmen.
Reicht euch nicht? Wartet, wird noch besser!
Effektiv wäre es, wenn auch Deutschland endlich die Beweislast umkehren würde, wie in Italien. Dort gilt: Bei konkretem Mafia-Verdacht kann das Vermögen beschlagnahmt werden - es liegt dann am Verdächtigen, nachzuweisen, dass es legal erworben wurde. Die Umkehr sei zwar "rechtsstaatlich probat, aber schwierig umzusetzen", sagte Hartmann.
Das exerzieren wir jetzt mal an dem Hartmann durch, und wenn das funktioniert, dann beweislastumkehren wir mal die ganzen anderen "Innenexperten" von CDU, CSU und SPD weg. FDP spielt ja glücklicherweise keine Rolle mehr. Und die Grünen hören dann hoffentlich den Schuss und bessern sich. Wenn nicht, beschlagnahmen wir halt ihre Luxusfahrräder.
Update: Angeblich war dieser Hartmann "der engste Vertraute" von Edathy.
kennst du diesen Witz, dass jeder deutsche Tourist sofort überall seine deutschen Marotten verbreitet und Recyclingstationen aufstellt und an Wände klopft und sagt, dass das so eigentlich gar nicht hätte zugelassen werden sollen? Ich habe hier den Beweis, dass die deutschen Jihadisten das gleiche machen, wenn sie woanders hingehen.Und Tatsächlich! Mwahahahaha :-)in Syrien und im Irak wurde ja diese Woche das Kaliphat ausgerufen. Zuständig für die Propaganda ist das "Al Hayat Media Center", die Namen sind jedoch austauschbar, wechseln und sind doppelt belegt. Whatever. Neben Arabisch will dieses Media Center auch Inhalte auf englisch, russisch, französisch und deutsch bereitstellen. Neben den Videos und den Deklarationen gibt es aber auch normale Propaganda, die das Leben in den Gebieten über allen Klee loben soll.
Jetzt rate mal, was das Titelthema der ersten deutschsprachigen Ausgabe des "Islamic State report" ist?
Da kommst du nie drauf.
Update: Die Englische Version hat auch "Consumer Protection" als Titelthema. Können wir daraus schließen, dass das ganze Pamphlet von Deutschen gemacht wurde?
Ach ja? Wieso bezahlen wir dann nicht auch die Lehrer großzügig? Die Finanzbeamten? Die Mitarbeiter der Bauaufsichtsbehörden?
Bei allen anderen Berufen bezahlen wir normal bis schlecht und haben Bestechlichkeit einfach unter Strafe gestellt. Bei uns war es ein langer und zäher Kampf, damit die auch nur ihre Nebeneinkünfte offenlegen, und auch das tun sie ja nur partiell. Oh und im Übrigen sei darauf verwiesen, dass es sogar eine Uno-Konvention gegen Korruption gibt, die Deutschland zwar unterzeichnet aber nicht ratifiziert hat. 170 Staaten haben das umgesetzt. Deutschland nicht. 170!!
Aber uns lügen sie dann was ins Gesicht von wegen das bräuchte man doch nicht, unsere Abgeordneten machen sowas schließlich nicht. Ja nee klar. Weil sie so fürstlich bezahlt werden, wahrscheinlich!1!!
Ich habe einen Gegenvorschlag. Wir bezahlen Abgeordnete ihrer Leistung entsprechend. Pro Tag im Parlament. Wer nicht da ist, kriegt nichts. Das Gehalt orientiert sich am Hartz IV Regelsatz. Sagen wir: Das Doppelte. Wir wollen ja nicht so unmenschlich sein wie die Abgeordneten selber es sind. Oder von mir aus kann man das auch an den Mindestlohn koppeln. Und Korruption wird einfach ordentlich bestraft und die Abgeordneten werden auch ordentlich komplettüberwacht, damit das dann geahndet werden kann.
Gesetze, die nicht von Abgeordneten geschrieben wurden, sind direkt alle ungültig. Gesetze, über die nicht ordentlich diskutiert wurde, sind alle ungültig. Am liebsten wäre mir: auch rückwirkend. Referentenentwürfe gibt es nicht mehr, genauso wenig wie "zu Protokoll geben".
Und kommt mir nicht mit "dann hat doch keiner mehr Bock, das zu machen". Das ist ja auch heute schon so. Wer was kann, macht lieber einen richtigen, einen ehrenwerten Beruf.
Die Abgeordneten sind die Volksvertreter. VERTRETER. Nicht mehr, nicht weniger. Die sollten auch bezahlt und behandelt werden wie Vertreter.
Wenn die meinen Respekt wollen, müssen sie ihn sich erarbeiten. Genau wie jeder andere.
Ich muss da mal kurz eine Geschichte erzählen, die mich seit Jahren nicht in Ruhe lässt. Ich war mal beim LKA als Zeuge geladen. Da klingelt man unten an der Tür, und dann kommt jemand runtergelaufen aus dem 3. Stock oder wo der halt sitzt, und der lässt einen dann rein. Während ich da wartete, kam ich mit einem vor der Tür rauchenden Kommissar ins Gespräch. Ich glaube sogar ein Oberkommissar. Polizist, aber kein Anfänger. Der machte das seit deutlich über 10 Jahren und war eher gehobene Dienstklasse. Der erzählte mir, dass er sich ja nur eine Ein-Zimmer-Dachgeschoss"wohnung" leisten kann von seinem Gehalt, und dann ist an manchen Tagen für warmes Essen kein Geld mehr da. Im Winter heizt er manche Tage nicht sondern zieht sich lieber warm an. Diese Art von Geschichte. Ich dachte erst, der verarscht mich. Und dann wurde ich reingeholt und ging da im LKA durch die Gänge, und da war dann mal ein klaffendes Loch in der Wand des Flurs, da fehlte einfach ein Stück Wand. Das sah aus wie ein Kriegsgebiet. "Halten Sie sich hier mal links", meinte die Beamtin, als sie mich durch den einen Gang führte. Unter solchen Umständen arbeiten die Leute, aber die Abgeordneten wollen eine Diätenerhöhung kriegen, damit sie nicht für Korruption anfällig sind?! Ich weiß nicht, ob ihr die Größenordnungen mitgeschnitten habt, um die es hier geht. Schaut mal:
Statt wie geplant 8667 Euro gebe es im kommenden Monat für die Bundestagsabgeordneten weiterhin die alten Diäten in Höhe von 8252 Euro.Der durschnittliche Bruttoarbeitslohn in Deutschland liegt bei um die 30k pro Jahr, d.h. alleine die Erhöhung, die die sich da mal eben selbst geben, liegt bei knapp einem Drittel des Durchschnittsgehaltes da draußen. Die kriegen jetzt schon dreimal so viel wie der Durchschnitt. Da habe ich überhaupt gar kein Verständnis für. Null.
Ich bin Lehrer und meiner Schule wurde vor einiger Zeit diese Qualitätssoftware angeboten: [Link rausgenommen]Wie so häufig stellt sich bei näherer Betrachtung heraus, dass das da draußen noch schlimmer ist als bisher angenommen.Ja, du siehst richtig. Das ist ein eierlegende Wollmilchsau Verwaltungsprogramm für Schulen, basierend auf PHP und MySQL gehostet auf "sicheren Servern" von Hetzner und so schönen Hinweisen an die Lehrer wie:"Geben sie nicht URL an andere weiter. Das macht es unsicher." Der Typ, der uns das vorgestellt hat meinte auch, dass auf einem Server 16 Schulen liegen. Meine Schule hat aufgrund ihrer Schulart jedes Jahr 200-300 neue Schüler, deren Daten da hübsch reingestopft werden. Das Ding berechnet Noten und Zeugnisse und hat damit alle sensiblen Daten. Dazu ist es natürlich auch noch eine Blackbox, weil keiner mehr ne Lust hat die Noten zu überprüfen.
Wird meines Wissens an mindestens einer zweistelligen Anzahl an Schulen eingesetzt und hat da das Papier und lokale Möglichkeiten ersetzt. O-Ton: "Ja, da machen sie am Ende eine DVD mit den PDFs der Zeugnisse fürs Archiv." Meine Bedenken wurden übrigens damit ausgeräumt, dass das Kultusministerium (in meinem Fall Bayern) das zertifizieren wird und dann sind wir sicher.
Kleines Detail noch: bayrischen Schulen haben oder bekommen erst dieses Jahr flächendeckend Datenschutzbeauftragte. https://www.datenschutz-bayern.de/tbs/tb25/k10.html#10.1
Die Kollegen fanden das toll, weil "es ja soviel Arbeit spart". Auf meinen Einwand, dass man das lokal machen könnte, kam das Argument, dass jemand den Server klauen könnte. Wir unterrichten übrigens auch Schüler mit Abschlüssen als Fachinformatiker etc.
Dafür hat eine britische Kredithai-Firma eine innovative Lösung gefunden: Die haben sich einfach Namen von Anwaltskanzleien ausgedacht für ihre Abmahnungen. Und dann natürlich für die Gebühren in Rechnung gestellt, die sie dann in ihre eigene Tasche gesteckt haben.
Da muss man erst mal drauf kommen! (Danke, Günther)
Update: Der Kontext, in dem das rauskam, war ein ACLU-Report über die Militarisierung der Polizei. Dabei kamen spannende Zahlen raus wie dass sich nur 7% der SWAT-Einsätze um Szenarien wie Geiselnahme oder ein sich verbarrikadiert habender Schütze waren. (Danke, Rockbert)
Diese Farce ist jetzt der Auslöser für diesen Gesetzentwurf, der sagt, wenn die IRS mit solchem Bullshit durchkommt, dann müssen ab jetzt auch die Bürger mit derart fadenscheinigen Ausreden durchkommen. :-)
Könnte das daran liegen, dass der Planer für die Entrauchungsanlage gar keinen Ingenieurs-Abschluss hatte sondern nur technischer Zeichner war? Das berichtet Spiegel Online mit Berufung auf den Stern.
"Es ist ausgesprochen schädlich, weil es ein falsches Gefühl der Sicherheit vermittelt. Kompletter Blödsinn. Wir geraten in Konflikt mit den Deutschen, Russen - und wir glauben, dass alles super ist, nur weil wir den Amerikanern einen geblasen haben. Versager. Komplette Versager", wird Sikorski widergegeben.Wow! Es gibt doch noch Außenminister, die nicht total erblindet sind in Richtung Atlantik!
Hey, der wäre doch mal was für den EU-Außenministerposten? Wie hat der sich denn mit seiner Arbeit so inhaltlich positioniert? (Danke, Žarko)
Ich für meinen Teil finde das nicht so wichtig, wie die Akten an die Öffentlichkeit kommen. Hauptsache sie kommen an die Öffentlichkeit.
So richtig überraschend sind die Standorte jetzt nicht. Bai Aibling war seit vielen Jahren bekannt, der Dagger Complex auch, der offizielle Hauptsitz eh, das US-Konsulat in Frankfurt und die US-Botschaft in Berlin werden jetzt auch niemanden wirklich überraschen. Aber hey. Immerhin gibt es auch ein paar echte Neuigkeiten:
Interne Berichte beschreiben etwa die Kooperation der NSA mit den deutschen Diensten und sogar mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) - das die deutschen Nutzer eigentlich vor Cyber-Bedrohungen von außen schützen sollte.Jetzt ist natürlich die Frage, was genau die da kooperiert haben. Auch die offizielle Zusammenarbeit bei der Krypto-Standardisierung ist ja eine Kooperation.
Aber das eigentliche Lügengebäude, das jetzt endlich einstürzt, ist das hier:
Vor allem aber belegt das Deutschland-Dossier die enge Zusammenarbeit zwischen NSA und BND. Nicht nur abgefangene Informationen werden geteilt: Die NSA veranstaltet Lehrgänge, man zeigt sich gegenseitig Spähfähigkeiten und tauscht untereinander Überwachungssoftware aus. So haben die Deutschen das mächtige XKeyscore bekommen, die Amerikaner durften MIRA4 und VERAS ausprobieren.Damit fallen die ganzen Argumente in sich zusammen, bei uns habe niemand von irgendwas gewusst. Nicht nur Mitwisser sind wir, sondern Kollaborateure! Das ist jetzt nicht mehr zu leugnen. Außer vom Generalbundesanwalt, natürlich.
Update: Die ganzen Dokumente gibt es hier.
"Wenn sie dann keinen guten Service bekommen, wundern sie sich, was los ist. Ich habe selbst die gleichen Probleme erlebt und weiß, wie ärgerlich das sein kann."Bei ihm zuhause ruckelt Netflix! HAHAHAHAHA
In Australien hat sich die Regierung gerade 360 Millionen Austral-Dollars von Bankkonten gekrallt, die seit drei Jahren nicht angefasst wurden. Unter der Annahme, anscheinend, dass der Besitzer dann ein verstorbener Krimineller sei oder so? Unklar.
Aber bevor die hier auf dumme Ideen kommen, sollten wir wohl ab jetzt etwaige Gelder periodisch hin- und herbewegen.
Krasse Scheiße, man stelle sich das mal vor, man eröffnet bei der Geburt des Kindes ein Sparbuch, oder so. Das war früher üblich, dass das die Taufpaten oder Eltern sowas machen. Und dann ist das Kind volljährig und guckt aufs Konto und es ist leer. Wie verzweifelt müssen die Politiker sein in Australien?!
Die Antwort ist, dass Google offenbar ihre Policy geändert hat und es jetzt tatsächlich nachteilig ist, wenn irgendwelche Leute unmotiviert auf einen linken.
Es erfüllt mich mit einer großen Genugtuung, dass dieses SEO-Geschmeiß und ihre Kunden jetzt mal ordentlich bluten.
Update: Kurze Stellungnahme meinerseits, "wie schlimm" das ist. Das MITM-Zeug betrifft mich im Allgemeinen nicht, weil auf der anderen Seite üblicherweise nicht OpenSSL sitzt (Ausnahmen sind irgendwelche RSS-Reader), das ist aber ein ziemlicher Klopper. Ausgesprochen peinlich, und offenbar seit Tag 1 dabei. Das DTLS-Zeug betrifft so gut wie niemanden, weil niemand diesen DTLS-Bullshit einsetzt. Ausnahmen wären irgendwelche WAP-Geschichten oder Mobil-Spezial-Fummeleigeschichten. Ich würde auch weiterhin empfehlen, DTLS weiträumig aus dem Weg zu gehen. SSL_MODE_RELEASE_BUFFERS hätte man extra reinkompilieren müssen. Ich habe das nicht getan, ob Debian oder so das getan haben — keine Ahnung. Anonymous ECDH betrifft hoffentlich auch niemandem. Anonymous Cipher Suites sind ein Hirnkrebs, den sich die TLS-Leute ausgedacht haben, bei denen weder Client noch Server ein Zertifikat vorzeigen muss. Das hat hoffentlich überhaupt niemand jemals irgendwo angeschaltet.
Unter dem Strich also: natürlich trotzdem sofort updaten. Aber auf der Skala von 1 bis Heartbleed war das näher bei 1 als bei Heartbleed.
Update: Es sieht so aus, als sei auch der kaputte DTLS-Code wieder vom Heartbleed-Autoren gekommen. Ob der deshalb gefunden wurde?
Ich für meinen Teil kann systemd ja nicht ernst nehmen. Der soll mal wiederkommen, wenn er einen Mailserver eingebaut hat.
EBay said, thus far, it has seen “no indication” of increased fraudulent activity across the e-commerce site.
Well duh!
Ich habe auch schon so Fälle gehabt, wo die Platte nicht mehr anlief, und ich dann vor dem Wegwerfen nicht mehr ordentlich Nullen konnte. Normalerweise ist dann da eh nur ein Krypto-Container drauf und man muss sich keine Sorgen machen, aber was wenn nicht?
Frank hat mal die Thermit-Option ausprobiert. Da sind ein paar schöne Bilder bei rausgekommen :-)
Ich mag besonders das Steampunk-Frank-Foto ganz unten, mit der Arbeitskleidung. Harrharr
The first commercial nuclear plant to use thorium was Indian Point Unit I, a pressurized water reactor near New York City that began operation in 1962. Attempts to recover uranium 233 from its irradiated thorium fuel were described, however, as a “financial disaster.” The last serious attempt to use thorium in a commercial reactor was at the Fort St. Vrain plant in Colorado, which closed in 1989 after 10 years and hundreds of equipment failures, leaks, and fuel failures. There were four failed commercial thorium ventures; prior agreement makes the US government responsible for their wastes.
Die Details über das amerikanische Atomprogramm sind atemberaubend. Erstens fehlen ihnen da jetzt knapp 100 kg waffenfähiges Uran 233, und zweitens sowas hier:Then, an Energy Department safety investigation found a national repository for uranium 233 in a building constructed in 1943 at the Oak Ridge National Laboratory. The repository was in dreadful condition; investigators reported an environmental release from a large fraction of the 1,100 containers “could be expected to occur within the next five years in that some of the packages are approaching 30 years of age and have not been regularly inspected.” The Energy Department later concluded that the building had “deteriorated beyond cost-effective repair. Significant annual costs would be incurred to satisfy current DOE storage standards, and to provide continued protection against potential nuclear criticality accidents or theft of the material.”
Oh Mein Gott.Die Geschichte geht dann noch weiter. Das Department of Energy hat sich dann entschlossen, das Uran einfach nach Nevada zu schicken, damit es dort auf eine Müllhalde gekippt wird. Nicht irgendeine Müllhalde, eine bei der Nevada Nuclear Security Site. Immerhin. Aber das Verklappen dort würde gegen die diversen Regeln verstoßen, die es da gibt. Lösung: Die Regeln kommen vom Department of Energy, also haben sie sie halt weggemacht für den Fall.
Das neue Recht (das nicht Recht werden darf) läuft darauf hinaus, dass künftig fast jeder Flüchtling, der nach Deutschland kommt, inhaftiert werden kann.Konkret:
Wer also in einen Kühllastwagen gepfercht nach Deutschland kommt: Haft. Wer seinen Pass weggeworfen hat: Haft; mit Pass wäre er allerdings erst gar nicht herein- oder sofort in Abschiebehaft gekommen.
Im Bericht von Posteo werden indes schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen der Behörden erhoben. Demnach sei es unter anderem zu "Nötigung, Ermunterung zu rechtswidriger Kooperation und Missachtung geltenden Rechts" gekommen. Auch habe es eine "Anordnung einer Durchsuchung bei Posteo ohne ausreichende rechtliche Grundlage" gegeben. Der Anwalt des Unternehmens habe daher in vier Fällen Strafanzeigen bzw. Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Kriminalbeamte, Staatsanwälte und Richter eingereicht.
Und dann so Dinge wie das hier:
ARD: Argumente für TTIP gibt es viele - aber es ist nicht leicht, dieses Freihandelsabkommen zu verkaufen. Die Öffentlichkeit ist sehr zurückhaltend. Warum ist es so schwer, TTIP schmackhaft zu machen?Öh, wie meinen? Es gibt viele Argument für TTIP?!?!? Was für Leute lässt denn die ARD da Interviews machen!? Und natürlich springt der Amerikaner auf so eine Vorlage sofort drauf:
Unterm Strich haben Sie Recht: Die Argumente für TTIP sind überwältigend.Und damit ist dann ja alles gesagt. Keiner hat widersprochen, dass TTIP notwendig und nützlich ist. m(
Aber das Fass zum überlaufen gebracht hat das hier (es geht um das No-Spy-Abkommen, und dass die Regierung Informationen zu den Verhandlungen dazu dem NSA-Ausschuss nicht offenlegen will):
Diese seien tabu, weil es sich um ein "laufendes Verfahren" handele, sagte nach Informationen des SPIEGEL ein hochrangiger Regierungsbeamter. Außerdem gehe es dabei um den "Kernbereich der exekutiven Eigenverantwortung", der verfassungsrechtlich geschützt sei.Diese Formulierung löst in mir eine enorme Wut aus, besonders um Zusammenhang damit, dass sie hier mit Verfassungsrecht argumentieren, weil mir das so dermaßen wie ein Taschenspielertrick vorkommt, um den vom Verfassungsgericht immer wieder zitierten Kernbereich privater Lebensgestaltung zu missbrauchen, um für ihre, na sagen wir mal, "Arbeit" einen ähnlich starken Schutz zu konstruieren. Aber es stellt sich raus, dass ich da bloß ignorant war. Den Begriff gibt es wirklich, den haben sie schon 2007 benutzt, um die Geheimdienste vor der parlamentarischen Kontrolle zu schützen. Und schon damals haben sie dafür vom Verfassungsgericht auf die Fresse bekommen. Das ganze geht zurück auf ein Urteil des Verfassungsgerichtes aus dem Jahre 1984. Da ging es pikanterweise um den Flick-Untersuchungsausschuss. Historisch gesehen passt das also mal wieder ganz großartig. Eine korrupte Mischpoke, unsere Politik. Damals wie heute.
Mit Blick auf unseren herkömmlichen Auftrag innerhalb Vertrauens- und Sicherheitsbildender Maßnahmen gilt die Mission in der Ukraine als eher außergewöhnlich und ist in dieser Form in der Geschichte des Wiener Dokumentes noch nicht vorgekommen. Es gibt wohl kaum jemanden, der vermutet hat, dass es in der Anwendungszone des Wiener Dokumentes (ATTU- Atlantic to the Urals) zu militärischen Aktivitäten eines OSZE-Mitgliedstaates auf dem Territorium eines anderen Mitgliedstaates kommen wird.Insgesamt liest sich das so, wie es ja auch von außen aussah: die Nato wollte halt mal spionieren, äh … aufklären. Da haben sie dann mal geguckt, welche Verträge sie so haben, und für diesen brauchten sie, weil der Fall nicht vorgesehen war, nur die Einladung der (von den russischen Separatisten für illegitim erklärten) Regierung der Ukraine. Das war natürlich bloß eine Formsache, die Regierung besteht ja aus kalten Nato-Kriegern.
Update: Wo wir gerade bei der Bundeswehr waren: Laut des ukrainischen Innenministeriums hatten die "OSZE-Beobachter" in ihrem Bus "Patronen und Sprengsätze" dabei gehabt. Ach DIE Art von "Beobachten", verstehe!1!!
Ich halte bei solchen Regelungen für eines der Hauptprobleme, dass es so schwierig ist, irgendwann wieder damit aufzuhören. Exemplarisch kann man das an der Mädchenförderungen an deutschen Schulen beobachten, wo jetzt Jungen in der Bildung klar benachteiligt werden. Und an Unis kann sowas am Ende auch die Minderheiten benachteiligen, die so reingekommen sind, denn wenn die sich irgendwo bewerben, dann denkt sich die HR-Abteilung, dass der Bewerber der Abschluss gar nicht verdient hat und nimmt lieber jemanden, der nicht aus einer Minderheit kommt. Auch der Geförderte selbst weiß nie, ob er gerade eine gute Zensur kriegt, weil er gut war, oder weil man ihn fördern will. Das muss einen doch total fertig machen!
Nun habe ich mir für meine SSL-Library gedacht, dass ich nur auf Systemen laufen werde, bei denen es /dev/urandom oder Äquivalent gibt, und nicht versuchen werde, da selber irgendwelche Entropie-Fummeleien zu machen. Das kann eigentlich nur nach hinten losgehen.
Aaaaaaber. Ein Kumpel von mir macht SSL auf einem Rechner, der nicht am Netz hängt, und eine Smartcard mit Hardware-RNG hat. Es gibt Smartcards mit Hardware-Zufall und einem kleinen ARM drauf. Habt ihr mal darüber nachgedacht, woher der Kernel den Zufall in /dev/urandom nimmt? Dafür nimmt man so Dinge wie das Timing zwischen Netzwerkpaketen und die Rotationslatenz von Festplatten. Timing von Tastatur- und Mauseingaben. Gibt es bei Smartcards alles nicht. Auf Smartphones gibt es Eingabegeräte aber keine Festplatten und bei den Netzwerkpaketen musst du davon ausgehen, dass sie ein Angreifer schickt, um deinen Zufall vorhersagen zu können.
Das ist ein echtes Problem in der Praxis. Gerade wenn ein Gerät frisch gebootet wurde, und die ganzen Krypto-Dienste hochfahren und Zufall für temporäre Schlüssel haben wollen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass man den Zufallszahlengenerator irgendwie mit echtem Zufall seeden kann. Auch auf Servern mit SSD ist das ein Problem, wenn da keine Eingaben per Maus und Tastatur kommen.
Unter Linux kann man dafür einfach Daten nach /dev/random schreiben. Unter Windows gibt es zwar auch einen RNG in CryptoAPI, aber es gibt keinen Weg, da Zufall reinzuseeden. Die Sache mit dem Bildschirm-Auslesen ist natürlich echt ein Kracher. Aber da einfach die Möglichkeit wegzunehmen, externen Zufall reinzupipen, das macht LibreSSL für viele Anwendungen kaputt.
Übrigens, sowas wie ~/.rng kommt als Idee daher, dass man beim Runterfahren Entropie aus dem Pool ins Filesystem schreibt, damit man nach dem nächsten Hochfahren gute Entropie hat, wenn man ihn braucht. Das ist nicht per se eine doofe Idee.
Was ich sagen will: LibreSSL schießt sich hier gerade ziemlich massiv in den Fuß. Das sollte man dann auch erst mal ein paar Jahre aufhängen und reifen lassen, bevor man das einsetzen kann. Schade eigentlich.
Update: Mich weist gerade jemand darauf hin, dass das unter Windows doch auch geht.
Damit war nicht OpenSSL gemeint, sondern sowas wie X, perl, gcc. Aber OpenSSL fiel auch darunter, in dem Sinne, dass ich da eh noch andere Vorbehalte für einen Audit hatte. Und diese Policy hat dann dazu geführt, dass ich da auch nicht mal oberflächlich reingucken wollte.
Da ich angesichts aktueller Entwicklungen eh nicht gut schlafen kann mit OpenSSL gerade, habe ich mich entschieden, doch mal kurz einen Blick zu werfen.
Ich bin, gelinde gesagt, entsetzt. Schon die OpenBSD-LibreSSL-CVS-Checkin-Kommentare haben ja tief blicken lassen.
Es gibt so ein paar Kriterien, an denen ich bei C-Code meinen ersten Eindruck festmache. Das erste Kriterium ist, dass Längen und Offsets immer unsigned sein müssen, und vom Typ size_t. Früher hätte ich gesagt: unsigned long ist auch OK. Aber es gibt Plattformen, auf denen long 32-bit aber size_t 64-bit ist. 64-bit Windows z.B. Daher muss es size_t sein, nicht unsigned long. Und schon gar nicht long. Hier ist, was OpenSSL macht:
static int asn1_get_length(const unsigned char **pp, int *inf, long *rl, int max)Hier fallen ja schonmal als erstes die intuitiven Variablennamen auf. Da weiß man doch sofort, was gemeint ist! Ich kläre mal auf: Diese Routine soll einen ASN.1 DER Längenwert parsen. Das Encoding davon ist: Wenn das erste Byte das höchste Bit gesetzt hat, dann sind die unteren 7 Bits die Länge in Bytes für die Länge, die dahinter in big endian folgt. Wenn das erste Byte das höchste Bit nicht gesetzt hat, dann sind die unteren 7 Bits der Wert. Weil X.509 DER benutzt, gibt es zusätzlich noch die Regel, dass alle Längen minimal encoded sein müssen. Beispiele:
05 - Wert 5Meinem aktuellen Verständnis nach kann indefinite length bei X.509 nicht vorkommen, und ich unterstütze den Fall in meinen ASN.1-Routinen im Moment auch nicht sondern liefere einen Fehlerwert zurück. OpenSSL supported das. Möglicherweise übersehe ich da was. Wo ich aber nichts übersehe: OpenSSL prüft an keiner Stelle, dass das Encoding minimal ist. Der Effekt ist, dass man das identische Zertifikat auf mehrere Arten kodieren kann, und damit möglicherweise Angriffsfläche auf Krypto-Verfahren schaffen kann. Überhaupt sind Unterschiede zwischen Parsern immer doof, Differentiale will man an solchen Stellen vermeiden. Das ist jetzt kein "OMG RUN FOR THE HILLS"-Moment, aber wenn man schon eine zentrale Library macht für sowas, dann doch um da penibel solche Sachen abzufangen, damit die Leute das nicht alle von Hand machen und vergessen.
7f - Wert 127
81 01 - Ungültig, da nicht minimal encoded; wäre sonst 1
82 00 23 - Ungültig, da nicht minimal encoded; wäre sonst 35
82 12 34 - Wert 4660 (0x1234)
89 11 11 11 11 11 11 11 11 11 - Ungültig, da der 9-Byte-Wert nicht in einen Integer passt
0x80 - Sonderfall, "indefinite length".
Aber unabhängig davon. pp ist der Quell-Zeiger (das const ist ein gutes Zeichen, das wäre Kriterium 2 für das Erkennen von schlechtem Code gewesen). inf wird auf 1 gesetzt, wenn indefinite length encoding reinkommt. Ich finde, das hätte man direkt zurückweisen sollen. Indefinite length encoding funktioniert so, dass man am Anfang sagt, man weiß nicht, wie groß die Daten werden, die jetzt kommen, und dann schickt man halt so viele Daten wie halt kommen und dann zwei Null-Bytes. Ganz schlechte Idee, und habe ich in der Praxis auch noch nie im Einsatz beobachten können. Das ist ja gerade der Grund, wieso man ASN.1 DER einsetzt, damit man vorher weiß, wieviele Daten jetzt kommen werden. Und im Übrigen siehe oben zu den Parser-Differenzen. Das will man vermeiden.
Aber der eigentliche Punkt, auf den ich die ganze Zeit hinauswill: die Länge ist ein long. Das ist ein ganz schlechtes Zeichen. Die Routine versucht, das Schlimmste zu verhindern, indem sie als unsigned parsed und dann einen Fehler meldet, wenn der Wert größer als LONG_MAX ist. Und in der Tat, wenn sie das nicht gemacht hätte, hätte es im String-Parsing direkt einen schönen Buffer Overflow gegeben.
Ich habe jetzt jedenfalls ein schlechtes Gefühl bei OpenSSL und werde glaube ich erstmal die ASN.1-Routinen von PolarSSL auditieren, damit ich einen Fallback habe, wenn ich die ganzen Atommüllablagerungen in den Fracking-Schächten bei OpenSSL finde.
Update: Oh Graus, ich erfahre gerade, dass ich X.509 die ganze Zeit falsch verstanden hatte. Ich hatte das so verstanden, dass X.509 immer DER Encoding nimmt. Denn, mit Verlaub, alles andere ergibt auch gar keinen Sinn. Man will das ja in digitalen Signaturen verwenden. DER ist eine Teilmenge von BER, die genau den Zweck und die Daseinsberechtigung hat, dass man alles nur auf genau eine wohldefinierte Art kodieren kann. Begründung: Das braucht man so für digitale Signaturen. Und jetzt erfahre ich gerade, dass X.509 gar nicht DER sondern BER benutzt! Man soll das als Implementation anscheinend als BER parsen, dann soll man das als DER neu kodieren und dann die Signaturberechnungen machen!? Das kann ja wohl nicht wahr sein! Dann hätte OpenSSL Recht mit ihrem Code. Heilige Scheiße, wer denkt sich denn solche Standards aus!? In der Praxis habe ich noch nie was anderes als DER-Encoding gesehen. In meiner SSL-Library werde ich jedenfalls gleich beim parsen alles rejecten, das nicht DER ist.
Update: Interessanterweise macht OpenSSL es auch falsch, wenn BER Absicht ist.
173 if (i > sizeof(long))
174 return 0;
Ich persönlich halte DSA in allen Ausprägungen inzwischen für eine NSA-Hintertür und rate von der Verwendung ab. Der Grund ist, dass DSA so ausgelegt ist, dass man einen Zufallswert nimmt pro Operation mit dem geheimen Schlüssel, und wenn man zweimal den gleichen verwendet, dann fällt auf der anderen Seite der geheime Schlüssel aus einer vergleichsweise einfachen arithmetischen Umformung heraus. Das ist offensichtlich völlig unakzeptabel. Wie DSA überhaupt jemals soweit kommen konnte, dass es ein internationaler Standard wurde, erläutert djb in seinem Blog.
Kommen wir zu GCM. GCM ist der Galois Counter Mode. TLS hat einen Geburtsfehler, der seit vielen Jahren bekannt ist, und uns in letzter Zeit vermehrt auf den Fuß fällt. Nehmen wir mal an, Alice schickt Bob eine verschlüsselte Nachricht. Dann will man nicht nur, dass die Nachricht nicht von jemandem auf dem Weg gelesen werden kann, sondern auch, dass sie nicht verändert werden kann. Deshalb machen Protokolle wie TLS immer zwei Schritte: Verschlüsseln und eine Integritätssicherstellung. Dafür verwendet man sogenannte Message Authentication Codes, oder MAC. Dafür verwendet man häufig eine kryptographische Hash-Funktion mit einem beiden Seiten bekannten Geheimnis, aber man kann sowas auch anders konstruieren.
So, wenn man verschlüsseln will, verschlüsselt man dann erst und macht dann den MAC? Oder macht man erst den MAC und dann verschlüsselt man? Das war lange Jahre nicht so klar, ob das eine oder das andere besser ist. TLS macht erst MAC und verschlüsselt dann. Das hat über die Jahre zu einem Haufen an Bugs und Problemen geführt, so dass heute klar ist, dass man das besser anders herum machen sollte. Die IETF-Arbeitsgruppe zu TLS weiß das seit vielen Jahren, aber (u.a. durch Sandsack- und Betoniertätigkeiten der NSA) konnte sie sich noch nicht durchringen, da was zu tun. Das ist eine Schande für alle Beteiligten und sollte zu einem fetten Arschtritt für die NSA-Abgesandten führen — tat es aber bisher nicht.
Warum erzähle ich das alles? Weil jemand auf die Idee kam, "aus Performance-Gründen" Verschlüsselung und Authentication in einem zu machen, und zwar mit einem Verfahren namens Galois Counter Mode. Ein Mode ist eine Art, wie man einen Block Cipher wie AES aufruft. Das heißt Block Cipher, weil es nicht auf einem Bytestrom arbeitet, sondern auf Blöcken von Daten. Wenn die Daten keinen ganzen Block füllen, muss man am Ende mit sogenanntem "Padding" auffüllen. Da gab es schon Stress in TLS. Man kann jeden Block mit dem selben Schlüssel verschlüsseln ("ECB"), aber das ist eine ganz schlechte Idee. Wikipedia hat eine schöne Visualisierung anhand eines Pinguin-Bildes. Welchen Modus man benutzt ist also wichtig. ECB ist offensichtlich doof, daher haben wir halt alle immer CBC genommen. Das flog uns dann mit BEAST um die Ohren.
Übrig blieben Cipher-Suites auf Basis von RC4 (von dem wir inzwischen wissen, dass die NSA es in Echtzeit entschlüsseln kann) und GCM.
Warum ich das jetzt hier alles ausführe: GCM ist auch Scheiße. Das Paper dazu kommt von Niels Ferguson. Es sei noch angemerkt, dass man GCM in Software schon mal gleich so gut wie gar nicht ohne Timing-Probleme implementieren kann. Intel hat in ihren neueren CPUs Hardware-Support für GCM eingebaut, damit geht das dann. Aber fühlt sich damit jemand wohl?
Was können wir denn jetzt überhaupt noch tun? Wir können entweder warten, bis die TLS Working Group mal ihren Arsch hochkriegt und den offensichtlich notwendigen Schritt geht. Es gibt da Bemühungen, aber das kann sich noch um Jahre handeln. Die Situation ist gänzlich unakzeptabel.
Bleibt die Einsicht, dass uns gerade nur djb-Krypto überhaupt noch realistisch retten kann. djb hat als Konkurrenz zu ECDSA ein Verfahren namens ed25519 gemacht, das könnte den public key Teil abdecken. ed25519 wird u.a. in der neuesten Version von openssh unterstützt. Und als Ersatz für AES mit irgendwelchen grottigen Modi könnte man ChaCha20 einbauen. Das ist in Chrome schon eingebaut, aber hat es m.W. in noch keine einzige öffentlich verfügbare TLS-Library geschafft. Es ist alles zum Heulen.
Ich habe ja jahrelang nicht verstanden, wieso djb nie versucht hat, TLS zu fixen. Ich glaube, so langsam kann ich es nachvollziehen.
Update: CBC ist nicht an sich unsicher, sondern wie TLS 1.0 es angewendet hat. Ein Upgrade auf TLS 1.2 galt damals noch als unrealistisch, inzwischen ist es weitgehend vollzogen.
Nach Angaben der Landespolizeidirektion sollten sich Thüringer Polizeiführer von den Vorzügen des 33-Tonnen-Kolosses überzeugen, den der Bund bezahlt hat. Beamte der Bereitschaftspolizei hätten den "WaWe 10" mit Wurfgeschossen attackieren sollen. Dadurch sei es zu drei faustgroßen Schäden an der Polycarbonat-Panzerverglasung des Einsatzfahrzeuges gekommen.Womit haben die denn da geworfen? Uranbrocken? Handgranaten? Nein!
Bei der Übung seien nicht etwa Steine verwendet worden, wie sie gelegentlich bei Demonstrationen und Fußballspielen gegen die Polizei fliegen, sondern "neben Eiern auch Tennisbälle und halb gefüllte PET-Flaschen (0,5 l)".Lolwut?! (Danke, Mathias)
Die Verordnung war bereits vor einem Jahr ausgehandelt worden und entspricht längst nicht mehr dem aktuellen Diskussionsstand. Dennoch machte die Kommission Druck auf die Parlamentarier, noch vor den Europawahlen zuzustimmen – damit danach und nach Abschluss der ISDS-Konsultation die Verhandlungen mit den USA wieder aufgenommen werden können. CDU/CSU, SPD und Liberale fügten sich und stimmten dem Text mit großer Mehrheit zu.
Übrigens, als ich schrieb, Martin Schulz sei offensichtlich die bessere Wahl, war damit nicht die Aussage verbunden, der sei empfehlenswert. Aber Juncker ist durch die Bommeleer-Affäre und Gladio vergiftet, der ist mal auf einer ganz anderen Ebene völlig inakzeptabel. Auch Martin Schulz hat bisher einen eher negativ-durchwachsenen Track Record, u.a. wenn es um TTIP geht. Ich habe jetzt aus einigen Richtungen Hoffnungen und positive Aussichten gehört, aber die glaube ich auch erst, wenn ich sie sehen kann.
Update: April April, sind wieder zurückgekommen. (Danke, Thomas)
"Ich kann nicht akzeptieren, dass wir keinen Entwurf mehr bekommen sollen", sekundierte Weber der CDU-Abgeordnete Axel Voss. Die Bedrohungslage sei "eher noch größer geworden" seit der Kernarbeit an der Richtlinie 2005, als viele Politiker noch unter den Anschlägen auf den öffentlichen Nahverkehr in Madrid und London standen. Neben dem Recht auf Freiheit gebe es auch eins auf Sicherheit in der Charta der Grundrechte, unterstrich Voss. Zudem sei die Strafverfolgung ohne Verbindungs- und Standortdaten "in vielen tausend Fällen nicht mehr möglich". Der Christdemokrat warf daher die alternative Frage auf, ob "wir zu Selbstjustiz übergehen sollen".Tolle Idee! Genau so machen wir das! Wir sperren am besten die CDU-Fraktion weg und berufen uns auf ihr selbst vorgetragenes Recht auf Sicherheit und die von ihr selbst vorgeschlagene Selbstjustiz als Methode.
spray the apps directory with anti-VMS napalm. so that its lovecraftian horror is not forever lost, i reproduce below a comment from the deleted code. /* 2011-03-22 SMS. * If we have 32-bit pointers everywhere, then we're safe, and * we bypass this mess, as on non-VMS systems. (See ARGV, * above.) * Problem 1: Compaq/HP C before V7.3 always used 32-bit * pointers for argv[]. * Fix 1: For a 32-bit argv[], when we're using 64-bit pointers * everywhere else, we always allocate and use a 64-bit * duplicate of argv[]. * Problem 2: Compaq/HP C V7.3 (Alpha, IA64) before ECO1 failed * to NULL-terminate a 64-bit argv[]. (As this was written, the * compiler ECO was available only on IA64.) * Fix 2: Unless advised not to (VMS_TRUST_ARGV), we test a * 64-bit argv[argc] for NULL, and, if necessary, use a * (properly) NULL-terminated (64-bit) duplicate of argv[]. * The same code is used in either case to duplicate argv[]. * Some of these decisions could be handled in preprocessing, * but the code tends to get even uglier, and the penalty for * deciding at compile- or run-time is tiny. */Da ist man auch als Atheist versucht, nach dem Weihwasser zu greifen.
Wir haben Angst vor Google. Ich muss das einmal so klar und ehrlich sagen, denn es traut sich kaum einer meiner Kollegen, dies öffentlich zu tun. Und als Größter unter den Kleinen müssen wir vielleicht auch in dieser Debatte als Erste Klartext reden.Ich möchte mal einen Absatz herausgreifen, um zu unterstreichen, dass ihr das lesen sollt:
Die Verlage haben hier früh – als Vorboten für andere Branchen und Industrien – ihre Erfahrungen gemacht. Aber solange es nur um die Enteignung von Inhalten (die Suchmaschinen und Aggregatoren nutzen, aber nicht bezahlen wollen) ging, haben sich nur wenige dafür interessiert. Aber das ändert sich, wenn das Gleiche mit den persönlichen Daten der Menschen geschieht. Die Frage, wem diese Daten gehören, wird eine der politischen Hauptfragen der Zukunft sein.Das ist doch mal eine großartige Argumentation! Da wäre ich nicht drauf gekommen.
„Die Vorratsdatenspeicherung kommt so sicher wie das Amen in der Kirche, weil sie kommen muss“, sagte der Justiziar der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU).Ich sehe hier ja mehr Dinge, die gehen müssen, als Dinge, die kommen müssen. Ganz vorne mit dabei: Herr Uhl.
Nein, muss es nicht. Im Gegenteil. Das wäre das Ende von Open Source.
Außerdem lässt es der Artikel so klingen, als habe sich jetzt herausgestellt, dass Open Source Software weniger gut als kommerzielle sei. Das ist ganz großer Unsinn (auch wenn es natürlich auf beiden Seiten Ausreißer gibt, die deutlich besser als der Durchschnitt der anderen Seite sind).
Open Source als Bewegung ist das Konzept, dass man Leute Code schreiben lässt, deren Herzensblut dranhängt. Die es eben nicht kurz herunterpfuschen, weil sie dafür bezahlt werden. Open Source ist die Beobachtung, dass manche Menschen es lieben, Code zu schreiben. Und wenn man sie nicht mit Deadlines und Deliverables und dem monatlichen Paycheck unter Druck setzt, dann nehmen sie sich die Zeit und machen ihr Projekt ordentlich. Viel ordentlicher jedenfalls als die durchschnittliche kommerzielle Software.
Inzwischen wird kommerzielle Software wie Open Source entwickelt. Weil das Modell funktioniert. Kaum eine Firma entwickelt heute noch Software ohne Unit Tests, ohne Source Code-Versionskontrolle, überall gibt es ein Wiki für die Dokumentation und alle wollen gerne agil sein.
Der Erfolg von Open Source war so durchschlagend, dass es das Gegenmodell gar nicht mehr in freier Wildbahn gibt!
Wenn es etwas gibt, das sich bei Open Source zu ändern lohnt, dann ist es der mangelnde Respekt. Nur weil du gerne Programmieren lernen willst, heißt das nicht, dass du am Linux-Kernel herumfummeln solltest. Deine eigene SSL-Library schreiben? Kein Ding. Tu es! Da kann es nur Gewinner geben, selbst wenn es niemals fertig wird und niemand deinen Code benutzt. Du hast dabei was gelernt und als Programmierer an Größe gewonnen. Ein wenig bekanntes Detail aus der OpenSSL-Genesis ist, dass das mal SSLeay hieß — eay sind die Initialen des initialen Autoren, Eric Young —, und der hat das Projekt gestartet, weil er lernen wollte, wie die Division von 1024-Bit-Zahlen funktioniert.
Der Kern des Problems ist aus meiner Sicht, dass wir als Gesellschaft uns darauf geeinigt haben, dass Software halt ein schwieriges Problem ist, und daher Fehler halt passieren und niemand für seine Fehler geradestehen muss. Man kann sich heute bei so gut wie allen Problemen mit "das war ein Softwarefehler" herausreden. Für mich als Programmierer ist das natürlich auf der einen Seite toll, weil ich mich so Dinge trauen kann, die ich sonst nicht in Angriff nehmen würde. Aber es hat in der Szene so ein wirklich widerliches Gefühl erzeugt, als hätten wir Programmierer es verdient, als sei das unser Recht, niemals für unseren Scheiß den Kopf hinhalten zu müssen. Ich will das mal anhand dieser Tweets veranschaulich. So tief sitzt da die Panik! So ein Affront für das Weltbild ist es, dass möglicherweise jemand kommen könnte, und der sieht, dass ich gepfuscht habe! Sowas finde ich zutiefst unwürdig. Als ob der Auditor Schuld hat, wenn dein Code Scheiße ist! Wenn bei einer Frittenbude Küchenschaben gefunden werden, ist dann das Gesundheitsamt der Bösewicht? Wenn GM kaputte Autos baut, und da sterben Leute, glaubt ihr auch, die Zuständigen machen sich in erster Linie Sorgen wegen der Hater aus dem Internet? Anders gefragt: Würde irgendjemand von euch von einer Firma kaufen, die nur Qualitätskontrolle macht, weil sie Angst vor Internet-Hatern hat, wenn herauskommt, wir ranzig ihr Produkt ist?!
Dass überhaupt das Wort "Hater" gefallen ist, sagt aus meiner Sicht schon alles. Wenn du etwas baust, dann sollte das der güldene Sonnenschein sein, nach frisch gebackenem Brot durften und die filigrane Eleganz eines mathematischen Beweises haben. Und zwar nicht weil es da draußen "Hater" gibt, sondern weil das dein verdammer Anspruch an dich selbst ist! Wenn jemand kommt und dich auf Fehler in deinem Code hinweist, dann solltest du auf die Knie fallen und dem Fremden überschwänglich danken, denn er hilft dir, deinen Code näher an die Zielvorstellung der Perfektion zu bringen!
Ich glaube nicht, dass bei Software so viel mehr gepfuscht wird als anderswo. Aber physische Dinge sind vergänglich. Fehler bei physischen Dingen gehen von alleine weg, mit den Dingen selbst. Software lebt theoretisch für immer. Softwarefehler akkumulieren immer nur. Aus meiner Sicht müssen wir Software wie radioaktiven Müll behandeln — vorsichtig und mit Bedacht.
Nachdem ich all das gesagt habe, möchte ich noch sagen: Schreibt mehr Software! Aber macht es ordentlich!
Update: Jetzt bin ich ganz von meinem eigentlichen Gedankengang abgekommen. Open Source funktioniert, weil es eben nicht geldgetrieben ist. Der Programmierer zieht seinen Anreiz, die Software zu schaffen, aus der kreativen Freude des Programmierens, und aus dem Zen-ähnlichen Zustand, wenn ein komplexer Algorithmus, den man hingeschrieben hat, dann tatsächlich funktioniert. Guter Code ist seiner selbst Belohnung. Wenn man dort Geld als Anreiz einbringt, dann wird das dieses Modell kaputtmachen. Programmierer werden dann anfangen, die Arbeit pro eingenommenem Euro zu minimieren. Genau wie das überall eintritt, wo man Geld für Arbeit zahlt. Am Ende wird man feststellen, dass die Stundenlöhne anderswo niedriger sind als bei uns, und dann wird niemand mehr in Deutschland Open Source programmieren wollen. Nur weil man das mentale Modell so umgebaut hat, dass wir das "für Geld" tun, nicht um etwas zu lernen, oder den anderen Gründen. Macht das bloß nicht!
Geld für Dinge ausgeben, bei denen niemand kreative Genugtuung erfährt, das kann man diskutieren. Ich glaube, das wird man auch machen müssen, damit auch bei den SSL-Libraries wieder Open Source qualitativ führend ist. Aber fangt nicht an, das Belohnungsmodell von Open Source Programmieren auf "da gibt es Geld für" umzustellen. Das wäre der Untergang.
Update: Ich will mal eine Kommentarmail hier zitieren:
In der Psychologie unterscheidet man zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Intrinsische Motivation bedeutet, dass man etwas tut, weil es einem Spass macht, weil man es für richtig hält etc. Extrinsische Motivation bedeutet, dass man etwas tut, weil man eine Belohnung dafür erhält. Sozialpsychologische Experimente haben gezeigt, dass man intrinsische Motivation unwiederbringlich zerstören kann, indem man einen extrinsischen Anreiz schafft, etwas zu tun.
Update: Noch eine Einsendung:
Die moderne Motivationsforschung sagt an dieser Stelle „Nein“, weil die Programmierer bereits in dem Moment wo sie Geld bekommen den Spaß verlieren würden, aus Spiel wird dann Arbeit. Das Ganze geht auf die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Deci & Ryan, 1985a zurück (s. Wikipedia). Lese grade Drive von Daniel Pink (ISBN 978-1847677686), was die gedankliche Grundlage für die agile Softwareentwicklung z.B. Scrum beschreibt. Bei modernen Softwareschmieden gehört diese Kenntnis mittlerweile auch zum Einstellungskriterium.
Update: Wenn man einmal um die Ecke läuft, sieht man den Eingang.
Update: Ist beim Registrar gefixt, aber hat eine TTL von einem Tag. Kann also noch ein bisschen dauern, bis bei euch wieder korrekte Werte ankommen.
/* truly random sequece read from /dev/urandom. */Das ist ja schon mal echt großartig, aber hier ist noch die Kirsche auf der Schlagsahne:
static unsigned char salt[8] = { 0xdb, 0x91, 0x45, 0xc3, 0x06, 0xc7, 0xcc, 0x26 };
SHA256_Init (&s);Die Idee bei einem Salt ist es, Wörterbuchangriffe zu erschweren, indem jedes Passwort mit einem anderen Salt gehasht wird. Das wird dann mit dem Hash zusammen in die Datenbank gelegt. Wenn jemand die Hashes aus den Datenbanken klaut, dann muss der nicht mehr nur jedes Passwort aus dem Wörterbuch einmal hashen und mit allen Hashes vergleichen, sondern er muss jedes Passwort mit jedem vorkommenden Salt einmal hashen. Wenn du nur ein Salt hast, dann ist das natürlich für die Tonne.
SHA256_Update (&s, passwd, strlen(passwd));
SHA256_Update (&s, salt, sizeof(salt));
Und wenn man salted, dann muss man erst das Salt und dann das Passwort hashen. Dann muss der Angreifer pro Iteration Salt und Passwort hashen. So muss er das Passwort nur einmal hashen und kann dann dahinter die Salts ausprobieren.
Dieser Code kommt übrigens aus einem "Dropbox-Ersatz" namens Seafile.
Update: Oh und übrigens: Hashen geht heutzutage so flott, dass man am besten nicht nur einen Durchlauf macht, sondern mehrere. Am besten macht man das gar nicht selber sondern nimmt sowas wie bcrypt, PBKDF2 oder scrypt. scrypt ist ziemlich cool, weil es als Design-Ziel hat, dass sich das Cracken möglichst schlecht auf ASICs abbilden lässt.
Update: Stefan Lucks hat auch ein Eisen namens Catena im Feuer. (Danke, Peter)
Israeli PM orders ministers to stop meeting Palestinian counterparts in response to 'provocative' UN move
Nanu? Welcher "UN move" ist das?The official said the move was in response to what Israel has called a "provocative" Palestinian bid to join United Nations agencies.
Ja aber echt mal, wo kämen wir da hin, wenn Palästina einfach mitmachen dürfte! Am Ende kommen die anderen Uno-Mitglieder noch auf die Idee, Palästina als Staat anzuerkennen.
Ich erwähne das, weil das aus meiner Sicht der Grund ist, wieso dieser Code es bis in OpenSSL geschafft hat. Wenn jemand da den reinkommenden Code auditiert, guckt der nach den hochriskanten Bugs. Und nach der langläufigen Einschätzung, die so bei Entwicklern vertreten wird, ist out of bounds read halt viel weniger riskant als andere Bug-Klassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Auditor einfach nicht nach der Art von Bug geguckt hat. Der hat memcpy gesehen, und hat dann kurz geprüft, dass vorher genug alloziert wurde und das keinen Buffer Overflow gibt, und dann hat der das durchgewunken.
Normalerweise ist es nur meine Aufgabe, Bugs zu finden. Ich bin nicht dafür zuständig, dass die auch gefixt werden. Aber trotzdem kriege ich natürlich regelmäßig mit, wenn die Entwickler dann Bugs schließen, weil sie das Risiko für zu gering halten. Wenn es mal organisatorische Zwänge gibt, dass Bugs gefixt werden müssen, beziehen die sich normalerweise nur auf "wichtige" Bugs wie Buffer Overflows. Und auch da kommt es häufiger vor, dass Entwickler sich weigern, sowas zu fixen, wenn man ihnen keinen Exploit zeigt.
Wenn ich meine Zeit damit verbringe, einen Exploit zu schreiben, finde ich aber keine Bugs in der Zeit. Daher wird das im Normalfall nicht passieren. Wenn Entwickler einen Exploit sehen wollen, geht es nicht um den Bug, sondern das ist der Versuch, den Bug loszuwerden, ohne ihn fixen zu müssen, indem der Gegenseite eine massive Bringschuld aufgebürdet wird. Schon der Einspruch des Entwicklers kostet ihn (mich sowieso) im Allgemeinen deutlich mehr Aufwand, als das Fixen des Bugs gekostet hätte.
Warum schreibe ich das hier alles? Weil ich darauf hinweisen möchte, dass das System im Moment kaputt ist. Die Perspektive von Entwicklern auf Bugs müsste sein: You file it, we fix it. Und zwar sofort. Keine Rückfragen, kein Gezeter, kein Prokrastinieren. Alle Bugs werden sofort gefixt. Wir reden ja hier von professionellen Entwicklern. Die kriegen Geld dafür, ordentlichen Code zu schreiben. Wenn es da einen Defekt gibt, wird der sofort gefixt. Fertig. Und zwar unabhängig davon, ob das jetzt ein Security-Problem ist oder "nur" Defense in Depth. Egal ob man das Szenario für realistisch hält oder nicht.
Einige Firmen haben das mit Incentive-Programmen herbeizuführen versucht. Sowas wie "es gibt Bonus, wenn man höchstens soundsoviele Bugs hat". Das führt leider dazu, dass einige Entwickler einfach alle einkommenden Bugs sofort als ungültig schließen, damit sie nicht in die Statistik gelangen. So einfach ist es halt nicht.
Und bei Open Source ist das natürlich noch mal schwieriger, Qualitätsstandards einzuhalten, wenn du niemandem damit drohen kannst, dass er gefeuert wird, wenn er sich nicht zusammenreißt.
Ein technisches Detail habe ich noch. OpenSSL hat seinen eigenen Allokator gebaut. Theo de Raadt (der Mann hinter OpenBSD) regt sich schön darüber auf, erwähnt aber nur die halbe Problematik. Eigentlich nur ein Viertel. Der Grund, wieso OpenSSL einen eigenen Allokator gebaut hat, ist — so vermute ich jedenfalls — OpenBSD. OpenBSD scheißt auf Performance und macht ihr malloc dafür richtig doll langsam. Auf der Plus-Seite segfaultet das dann sofort, wenn jemand was falsch macht. Kann man vertreten, aber dann sieht das halt in Benchmarks so aus, als sei OpenSSL furchtbar langsam. OpenSSL hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Sie hätten mal ihren Code entkernen können, damit der nicht so viel malloc und free aufruft. Das wäre die gute Variante gewesen. OpenSSL hat aber lieber getrickst und sich einen eigenen Allokator gebaut und damit, wie Theo kritisiert, die Sicherheitsvorteile des OpenBSD-Allokators aufgegeben.
Die andere Hälfte der Medaille ist, dass der OpenSSL-Allokator vom System größere Blöcke Speicher anfordert, und dann innerhalb von denen selber fummelt. Das heißt aber, wenn ich jetzt 64k Speicher leaken kann, die aus einem dieser Blöcke kommen, dass da nur OpenSSL-Daten drin sind. Keine anderen Daten, die jemand anderes im Prozess alloziert hat. Das ist es, was diesen Bug so tödlich macht. Ihr habt vielleicht die Speicherdumps gesehen, die gerade so rumfliegen. Das ist der Grund, wieso da immer gleich so saftige Daten drinstehen wie unverschlüsselte HTTP-Dumps mit den Cookies und Passwörtern.
Update: Einen noch. Ich kriege hier gerade von einigen Leuten Flak, weil ich den Namen des Entwicklers gebloggt habe. Als ob der vorher nicht dran gestanden hätte an dem git-Checkout. Ist das legitim, den als Schuldigen zu nennen? Ich finde: Ja. Denn die Entwickler müssen endlich chirurgisch von der Idee befreit werden, dass Fehler halt unvermeidbar sind, und daher ist das nicht so wichtig, dass ich hier ordentlich arbeite. Es geht hier nicht um Shaming, sondern darum, dass alle sehen: Das hat ein Typ wie du und ich geschrieben, und hier hat ein anderer Typ wie du und ich das durchgewunken. Wenn die das falsch machen, muss ich vielleicht auch mein Verhalten ändern? Ja, müssen wir. Alle von uns.
Wir reden hier von einer der zentralen Sicherheits-Komponenten auf der Welt. Es ist völlig unakzeptabel, dass so ein Ranz-Code bei OpenSSL submitted wird. Es ist auch völlig unakzeptabel, dass OpenSSL das dann nicht merkt und diesen Ranz-Code eingecheckt hat. Und es ist völlig unakzeptabel, dass diese Tretmine da jetzt seit Jahren in der Codebasis herumgammelte, und es keiner gemerkt hat. Wir haben hier ein massives Prozess-Problem, und dem müssen wir uns stellen. Das hat mit Shaming nichts zu tun. Millionen von Menschen verlassen sich auf diese Software. Da checkt man nicht mal eben kurz was ein, wird schon gutgehen. Die Wartung von OpenSSL sollte mit einer ähnlichen Verantwortung verbunden sein wie das Warten von Flugzeugen oder Atomkraftwerken. Wir haben schlicht keine Entschuldigungen dafür, dass es soweit kommen konnte.
Natürlich konnte ich auch an dem T-Systems-Joke nicht vorbeigehen, das seht ihr sicher ein. :-)
process_includes () { cat $1 | grep '^include' | \ while read include file ; do all_includes="$all_includes $src_dir/$file" process_includes $src_dir/$file done }Wie sich herausstellt, kann man das Problem auf eine Zeile eindampfen:
cat bin | grep include | while read include file; do echo $file; doneDas cat schlägt fehl, weil bin nicht existiert oder ein Verzeichnis ist. grep liefert eine leere Ausgabe. Das while read hat jetzt bei meinem /bin/sh daraus eine leere Zeile gemacht. Mein /bin/sh ist "bash 4.3.8(3)-release", kompiliert mit --enable-minimal-config. Mein /bin/bash ist die gleiche Version von bash, kompiliert ohne minimal-config aber dafür mit --enable-multibyte und da geht es. Mit zsh geht es auch. Da muss man erst mal drauf kommen, dass sowas an der Shell liegen könnte. Lösung: make SHELL=/bin/bash.
Hier ist der git commit. Das ist aber nicht der Punkt hier gerade.
Wo arbeitet der? Was meint ihr? Kommt ihr NIE drauf!
Robin Seggelmann T-Systems International GmbH Fasanenweg 5 70771 Leinfelden-Echterdingen DE
Update: Eine Sache noch. Nehmen wir mal an, jemand würde mich bezahlen, eine Backdoor in OpenSSL einzubauen. Eine, die auf den ersten Blick harmlos aussieht, die aber ohne Exploit-Schwierigkeiten auf allen Plattformen tut und von den verschiedenen Mitigations nicht betroffen ist. Genau so würde die aussehen.
Ich sehe in dem Code nicht mal den Versuch, die einkommenden Felder ordentlich zu validieren. Und auch protokolltechnisch ergibt das keinen Sinn, so eine Extension überhaupt zu definieren. TCP hat seit 30 Jahren keep-alive-Support. Es hätte also völlig gereicht, das für TLS über UDP zu definieren (und auch da würde ich die Sinnhaftigkeit bestreiten). Und wenn man ein Heartbeat baut, dann tut man da doch keinen Payload rein! Der Sinn von sowas ist doch, Timeouts in Proxy-Servern und NAT-Routern vom Zuschlagen abzuhalten. Da braucht man keinen Payload für. Und wenn man einen Payload nimmt, dann ist der doch nicht variabel lang und schon gar nicht schickt man die Daten aus dem Request zurück. Das ist auf jeder mir ersichtlichen Ebene völliger Bullshit, schon das RFC (das der Mann auch geschrieben hat), das ganze Protokoll, und die Implementation ja offensichtlich auch. Aus meiner Sicht riecht das wie eine Backdoor, es schmeckt wie eine Backdoor, es hat die Konsistenz einer Backdoor, und es sieht aus wie eine Backdoor. Und der Code kommt von jemandem, der bei einem Staatsunternehmen arbeitet, das für den BND den IP-Range betreut (jedenfalls vor ein paar Jahren, ob heute immer noch weiß ich nicht). Da muss man kein Adam Riese sein, um hier 1+1 zusammenzählen zu können.
Update: Es stellt sich raus, dass der Mann damals noch an seiner Dissertation geschrieben hat und an der Uni war und erst später bei T-Systems anfing. In der Dissertation geht es unter anderem um die Heartbeat-Extension, die mit UDP begründet wird. In dem Text steht auch drin, dass man keine Payload braucht. Aber lasst uns das mal trotzdem so machen, weil … Flexibilität und so!
Update: Echte Verschwörungstheoretiker lassen sich natürlich von sowas nicht aufhalten. Der Job bei T-Systems war dann halt die Belohnung!1!! Und echte Verschwörungstheoretiker googeln auch dem Typen hinterher, der den Code auditiert und durchgewunken hat, damit der eingecheckt werden konnte. Ein Brite, der nur 100 Meilen von Cheltenham (GCHQ-Sitz) entfernt wohnt!!1!
Update: Robin Seggelmann hat der australischen Presse erklärt, das sei ein Versehen gewesen.
Update: Hier ist eine Gegendarstellung dazu von Herrn Seggelmann:
Der Fehler ist ein simpler Programmierfehler gewesen, der im Rahmen eines Forschungsprojektes entstanden ist. T-Systems und BND oder andere Geheimdienste waren zu keiner Zeit beteiligt und zu meiner späteren Anstellung bei T-Systems bestand zu keiner Zeit ein Zusammenhang. Dass T-Systems im RFC genannt wird, liegt an der verspäteten Fertigstellung des RFCs und es ist üblich, den bei der Fertigstellung aktuellen Arbeitgeber anzugeben.
(Danke, Jürgen)
Es hat halt Vor- und Nachteile, wenn man seine eigenen Prereleases in die Produktion nimmt :-)
Ich bin eher skeptisch, dass wir unmittelbar von den USA sämtliche Antworten bekommen und dass wir sie dann auch dem Parlament öffentlich bekannt geben können.Aber er findet natürlich auch, dass er alles getan hat, was er tun konnte, um die Amerikaner zum Antworten zu bringen. (Danke, Matthias)
Statt gegen real stattfindende und die Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich unterdrückende Dinge wie die Chancenrhetorik, den Mindestlohn-"Kompromiss" (harr harr), die gezielte Zerstörung der gesetzlichen Krankenversicherung, gegen das großflächige Herunterwirtschaften der Schulen, dass Unis Drittmittel einwerben müssen, … vorzugehen — es gibt so viele Dinge, über die man sich rechtschaffen empören kann! — stattdessen bauen sie sich ihre eigene kleine Welt zurecht, erfinden eine eigene Sprache, und erreichen dann in ihrer Parallelwelt eine zum Teil wirklich eindrucksvolle Detailkenntnis.
Das alles beobachte ich schon länger, aber heute ist mir eine Parallele aufgefallen. Und zwar beschreibt Chomsky sehr schön, dass die Leute, abgestoßen und angeekelt von der Politik, und von dem (künstlich von den Regierenden erzeugten) Gefühl der Machtlosigkeit getrieben, sich dem Sport zuwenden. Das ist für ihr Leben völlig belanglos, aber die Leute am Stammtisch können die Trainer und Mitspieler von irgendwelchen Fußballclubs aufzählen, aber keiner kennt die Namen aller Minister. Wer von den Ministern ist nochmal für Sport zuständig? Nicht mal das weiß man! Aber wer Uli Höneß ist, das weiß jeder. Chomsky deutet das so, dass die Leute eigentlich schon Lust, Energie und Willen haben, sich in den Politik-Prozess einzubringen, aber den nach kräftiger Abschreckung dann lieber zu "unkontroversen" Bereichen wie Sport umlenken. Bereiche, die überhaupt keinen Einfluss auf ihr Leben haben. Während die Grundsteine ihres Lebens nebenan von der Politik systematisch abgebaut werden.
Und ich glaube jetzt, dass die SJW-Bewegung auch sowas ist. Nur dass die noch nicht so alt sind wie die Stammtischler, und daher noch nicht so weit vom Kurs abgekommen sind wie die. Was meint ihr?
Ich sehe übrigens Star Trek und co auch unter diesem Gesichtspunkt. Man sucht sich halt was, was weniger abstoßend und hässlich ist als die Politik, und da ist man dann aber der König und begibt sich in eine Echokammer von Gleichgesinnten, die sich gegenseitig darin bestärken, wer jetzt der bessere Captain war. Oder halt dass es das Wort "CIS-männlich" gibt und die "Studierxs" unterdrückt werden, und man das weniger schlimm machen kann, wenn man ein Binnen-I oder Sternchen in Wörter reintut.
Und irgendwann wacht man auf und stellt fest: ich bin arbeitslos und habe keine Kenntnisse, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, und alle Schutznetzfunktionen des Staates wurden erodiert, während ich mich für Transgender-Einhörner eingesetzt habe. Und dann wird man Fußball-Interessierter.
Update: Weil ich ja auch einen Bildungsauftrag habe: Die für Sport zuständige Ministerin ist Manuela Schwesig.
Update: Hahaha, da hab ich ja ins Klo gegriffen mit meinem Bildungsauftrag :-) Für Sport ist das Innenministerium zuständig, obwohl sich auch Das BMFSFJ drum kümmert.
Update: Die eigentliche Sportförderung im Lande macht übrigens weder das BMI noch das BMFSFJ sondern das Verteidigungsministerium (Liste der Sportler als PDF).
Update: Auch die Bundespolizei ist bei der Spitzensportförderung gut vertreten.
Glaubt ihr das auch?
Dann habe ich schlechte Nachrichten für euch. Das Einzige, was die Türkei vom Internet-Filtern abhalten könnte, wäre wenn sie ihre EU-Beitrittsbemühungen abbrechen.
Und überhaupt, dass ausgerechnet die Bundesrepublik "bei uns ist Youtube kaputt" Deutschland anderen Ländern was über Internetfilter erzählen sollte, da lachen ja die Hühner. Immer wieder erstaunlich, mit was für Brettern vor dem Kopf einige Leute hier herumlaufen. Ihr könnt ja mal aus der Türkei heraus versuchen, Beiträge aus der ARD Mediathek zu gucken. Umgekehrt geht das.
Aber so ist das halt mit der kognitiven Dissonanz. Man merkt dabei halt selber nicht, was für einen Stuss man so von sich gibt gerade.
Update: Oh, einen habe ich noch. Das Verwaltungsgericht Ankara hat die Twitter-Sperre für ungültig erklärt. Wie, den Teil habt ihr nicht gelesen auf den Titelseiten? Na sowas! Das geht bei uns nicht mehr, weil der EUGH schon die höchste Instanz ist. Und guckt mal, wie die üblichen Verdächtigen sich freuen. "Kreativindustrie", haha. Ein Kracher!
Ich glaube nicht, dass die Amerikaner unser Verhältnis zu den Russen auf so ein tiefes Niveau gesenkt kriegen.
Update: Oh, diese Verschwörungstheorie wurde ja von Obama selbst in die Welt gesetzt! Geil :-)
Bei einigen ist aber offenbar noch nicht angekommen, dass das bei den ganzen anderen Freemail-Providern genau so ist. Gut, die halten auch nicht pro Mail die Hand auf. Aber: Wenn ihr De-Mail scheiße findet, weil die eure Mail lesen können, dann dürft ihr erst Recht nicht bei einem der anderen Provider eure Mail haben.
Aber selbst wenn das nur eine Sicherheitsfirma war, ist das natürlich ein ganz übler Verkacker, nicht nur für die betroffene Firma sondern auch für die ganze Branche. Fakt ist leider einfach mal, dass der Kunde bei Sicherheitsaudits im Allgemeinen dasteht wie der Patient beim Arzt, oder der Kunde beim Klempner oder in der Autowerkstatt. Der Experte kann dem Kunden da einen vom Pferd erzählen. Der Kunde kann das gar nicht prüfen, weil er die Materie gar nicht ausreichend versteht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Aber mal zum konkreten Interview hier. Die Überschrift sagt: Vier Security-Buden haben auditiert. Das Interview selbst sagt aber was anderes:
Wir testen unsere Produkte nicht nur selbst, sondern auch mit vier externen UnternehmenDa steht Test, nicht Security-Test. Wer sagt, dass das nicht sowas wie "Abstrahlung wegen CE-Siegel prüfen" oder so war. Weiter unten dann:
Diese Sicherheitsdienstleister, so Schöllhammer weiter, bekommen von AVM umfangreiche DokumentationenWie, nur Dokumentation? Nicht den Code? Dann kann man auch nicht wirklich von einem Audit reden, sondern nur von einem Penetrationstest.
AVM selbst macht auch noch Fuzzing, sagen sie. Was ich über den Bug bisher gesehen habe: Es ist eine Unix-Kommandozeilen-Injection über schlecht validierte URL-Bestandteile. Das Backend ist anscheinend ein großes CGI-Binary mit LUA drin. Ich hab ja nichts gegen LUA, aber dieser Ansatz heißt eben auch, dass dieses Binary mit den maximalen Zugriffsrechten laufen muss, die man für alle Aktionen braucht, die dieses Tool ausführen muss. Das Design hätte schonmal Punktabzug geben müssen im Audit.
Dann: Nicht ordentlich validierte URL-Bestandteile sind genau die Haupt-Angriffsfläche bei Web-Anwendungen.
Wenn ich den Quellcode für eine Webanwendung habe, greppe ich als erstes nach Dingen wie system() und Logging-Funktionen (für Format-String-Bugs) und SQL-Statement-Absetz-Routinen (für SQL Injection). Das ist das erste, was man tut, noch bevor man sich ein Kaltgetränk holt. Es ist aus meiner Sicht nicht glaubwürdig, dass ein Audit nicht findet, wenn URL-Bestandteile in system() landen, ob gefiltert oder nicht. Daher glaube ich, dass hier kein Audit stattfand sondern nur ein Penetrationstest ohne Quellcodezugriff.
Wenn man einen Penetrationstest macht, ist das erste, was man tut, dass man einmal alle URLs kartografiert, die in der Oberfläche so vorkommen. Dafür gibt es Tools. Dann geht man die alle durch und tut jeweils Sonderzeichen rein oder übergibt besonders lange Strings. Das ist, was ein Penetrationstest tut. Im Fall der Fritzbox sind die BIOS-Images öffentlich, d.h. man kann beim Kartografieren die Liste der Skripte sehen. Das senkt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass man ein Skript übersieht.
Was ich sagen will: Selbst wenn die keinen richtigen Audit hatten sondern nur einen Pentest, selbst dann hätte dieser Bug gefunden werden müssen. Da gibt es keine Ausrede.
AVM sagt, dass sie Fuzzing machen. Der Kontext scheint zu sein, dass sie da ihre VOIP-Protokolle gefuzzt haben. Aber anscheinend nicht ihre Web-Oberfläche, denn Fuzzing der Weboberfläche hätte diesen Bug auch gefunden.
Ich kann mir das also nur so erklären, dass entweder gar keine Security-Tests stattgefunden haben, sondern nur Funktionalitätstests, oder dass der Dienstleister viel zu wenig Zeit gekriegt hat (das kommt leider häufig vor in der Praxis, dass da unter starkem Zeitdruck operiert wird, weil so ein Audit ja auch signifikant Geld kostet), oder dass da schlicht der/die Dienstleister überfordert war. Der Bug sieht für mich jedenfalls nicht wie die Art von Bug aus, bei denen man halt mit den Schultern zuckt und Shit Happens sagt. Dieser Bug war vermeidbar.
Bei allem Bashing über die AVM-Prozesse muss man aber auch anerkennen, dass die vorbildlich reagiert haben. Hoffentlich machen sie jetzt auch einen Anlauf und suchen nach den anderen Bugs, die vermeidbar gewesen wären :-)
Update: Oh, eine Sache noch. Wie gesagt ohne jeden Einblick in diesen speziellen Fall. Was auch passieren kann, wieso so ein Bug nicht gemeldet wird: Wenn man beim Audit SO VIELE BUGS findet, dass man die gesamte verfügbare Zeit damit beschäftigt ist, die bereits gefundenen Bugs zu Protokoll zu geben, dann fällt hinten auch was runter. Das kommt gelegentlich vor. An der Stelle kann man dann dem Sicherheits-Dienstleiter keinen Vorwurf machen.
Ich behaupte auch nicht, dass dieser Bug aus irgendeinem automatisierten Tool hätte rausfallen müssen. Aber ich behaupte, dass das genau die Art von Angriffsoberfläche ist, die man bei einem Penetrationstest prüft. Das ist kein Obskuro-Spezial-Unfindbar-Krypto-Heisenbug, der sich nur bei bestimmten Sternenkonstellationen und Außentemperaturverhältnissen ausnutzen lässt.
According to the crown McLoughlin and Randall suggested to the complainant that the timing of his complaint was "unfortunate with a general election within a year and a byelection in progress". As a result the complainant agreed to take the matter no further.
McLoughlin war damals chief whip. Wer den Posten nicht kennt, dem sei dringend "Yes, Minister" ans Herz gelegt. Oder die Wikipedia-Seite dazu. Randall war sein Vize damals.Aber man muss ja gar nicht bis nach England gucken für sowas. Das Timing bei Edathy war ja auch auffällig.
Erziehungswissen_schaftenMeine Interpretation: Wissenschaft ist Ableismus (kennt ihr nicht? Wikipedia), denn es diskriminiert Unwissende. Aber Vorsicht mit dem Wikipedia-Artikel, denn sie leiten das über able = fähig her, die Negation wäre unfähig, das ist ja auch inhärent diskriminierend. Hier sind die Disability Studies meiner Ansicht nach in der Pflicht, ein weniger diskriminierendes Wort zu finden.
Studierxs1Kein Tippfehler, sondern ein Baukastensystem. Das 1 ist eine Fußnote, das x steht für das durchgestrichene Gender-Suffix, das s steht für Plural. Nicht auf Anhieb erschließt sich der Kontext:
dixs widerständischen Studierxs1dixs wirkt, als sei entweder das i versehentlich durchgerutscht, und sie wollten "die" entgendern, oder als hätten sie auf halber Strecke gemerkt, dass "die" im Plural kein Gender ausdrückt. Wer weiß.
Wir* fragen SieHierzu zitiere ich mal die Fußnote:
2Wir* schreiben unser* Personal- und unsere* Possessivpronomen mit einem Sternchen, weil wir* zum Ausdruck bringen möchten, dass wir* unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Meinungen sind, als Gruppe jedoch immer konsensuell entscheiden.Aha.
Re_produktionHier wird offensichtlich der Ableismus von "Produktion" angeprangert, weil er gegen Arbeitslose diskriminiert. Oder möglicherweise trägt das der zentralen Rolle der Produktionsmittel im kapitalistischen Regime Rechnung? Wer weiß.
AntirassistinnenIch bin entsetzt, dass das durchgerutscht ist. Selbst wenn das Team nur aus gefühlten und körperlich Weiblichen besteht, findet hier eine Ausgrenzung zukünftiger Transqueer-Mitglieder statt. Ein schockierender Fauxpas.
Bekenner*innenschreibenDas kennt hoffentlich jeder.
Referent_innenDas auch.
re_agierteAgieren ist Ableismus in Reinform. Dagegen muss sprachlich vorgegangen werden.
FragestellungenEin weiterer schockierender Fauxpas. Um dem vorzugreifen: Das ist nicht satirisch gemeint, denn weiter unten finden wir:
Ähnlich problematisch und trotz Er_wähnung leider unhinterfragt geblieben ist Rousseaus und Bourdieus "Frauenbild", indem Frauiserte als Gegenstände dar_ge_stellt_setzt_legt werdenGut, dass hier Er_wähnung entwaffnet wurde. Denke doch mal jemand an die Kind_er!
Ich glaube erkennen zu können, dass die Intensität der Sprachführerschaft im Laufe des Textes zunimmt. Während weiter oben immer wieder Reizworte durchrutschen, wird weiter unten ordentlich demilitarisiert:
Wissen_s_bild_ungGelegentlich kann ich einem Unterstrich nicht auf Anhieb folgen, z.B. dem hier:
Nicht nur im Hinblick_mit Aufmerksamkeit4Glücklicherweise erklärt es die Fußnote:
4Diese Form fordert ableistische Annahmen von gesunden Körpern heraus, indem sie darauf hinweist, dass ein Mensch nicht sehen können muss, um Wissen zu erlangen und sich daraufhin eine Meinung bilden zu können.Unverständlich in dem Zusammenhang bleibt, wieso dann die Arbeitsgruppe "AK UniWatch" heißt. Arbeit ist Ableismus, Kreis ist Geometrie-Diskriminierung von unperfekten Körpern, Uni ist vom Wortstamm her schon diskriminierend, und Watch ist ja wohl aus Ableismus-Gesichtspunkten noch deutlich übler als Hinblick.
Körperlich Behinderte müssen sich bei der unentschärften Nutzung des Wortes "stichprobenartig" geradezu verhöhnt vorkommen.
Auch dieser Absatz hier verursacht Kopfschütteln bei mir:
Was wir* und dixs Studierxs kritisieren, ist zum Beispiel die Re_produktion von problematischen Wörtern wie zwei Be_griffe die mit "W" und "S" beginnen, wir* aber nicht re_produzieren wollen, da diese kolonialrassistisch und somit diskriminierend für Schwarze und People of Color und gleichzeitig privilegierend für weiße Menschen sind.Der Absatz alleine ist ja in meinen Augen schon die Lektüre des ganzen Traktats wert.
Hier ist noch ein Highlight:
Gleichzeitig führt diese Ent_nennung der weißen_ableisierten_typisierten Norm zu einer Ent_wahrnehmung von Diskriminierungen.Da fällt es mir mit meiner cis-mxlichen Prägung langsam schwer, noch das Signal herauszukristallisieren.Es muss möglich sein, dass sich mit Autoxs und dixs Theorien auseinandergesetzt wird
Aber kein Blogpost zu Gender-Kram wäre komplett ohne einen Abschnitt wie diesen:
Auch kritisieren wir* stark den respektlosen Umgang des Professors mit einigen kritischen Stimmen in der Vorlesung, als Antw_ort auf deren mehr als angebrachten W_ort_meldungen.Hier haben ein paar Studenten eine Vorlesung gestürmt und die Lehrtätigkeit des Professors so nachhaltig zum Er_liegen gebracht, dass ein Kommilitone die Polizei rufen musste. Aber die zu kritisierende Respektlosigkeit ist auf Seiten des Professors, völlig klar.
Wieso sie dann von
Antw_ortenreden, ist mir gänzlich unklar. Was wird hier angeprangert? Der Ableismus gegen Topfpflanzen, die ihren Ort nicht wechseln können?
Wir* hoffen nun unseren* Stand_Sitz_Liegepunkt noch einmal klar und verständlich machen zu können.Dem ist nichts hinzuzufügen.
Update: Diese Sprachführerschaft ist übrigens kein ad-hoc-Kram von ein paar Aktivistxs, sondern eine (mit Steuermitteln finanzierte?) Publikation der HU Berlin. Hier werden die x- und *-Formen und der dynamische Unt_erstr_ich erklärt. Hier ist ein Beispielsatz:
Di_e Sprech_erin der queer_feministischen Hochschulgruppe konnte ihr_e Kommilito_ninnen, Freun_dinnen und die Mitarbeit_erinnen der Uni für i_hr Anliegen begeistern. Kei_ne verwendete ih_r Stimmrecht dagegen.
Update: Hier geht gerade der Hinweis ein, dass eine der Denkschulen an der HU die Position vertritt, dass die Verwendung von Unterstrichen oder Sternchen durch "Nicht-trans*-(inter???) Leute" eine "gewaltvolle Aneignung von trans*_Diskursen darstellt".
Update: Hier gibt es das Statement auch online. Einige Leser hatten die Echtheit angezweifelt.
Update: Das ging auch als Mail an alle Studenten der HU herum, daher hab ich den Pastebin-Link geleakt gekriegt. Spannenderweise fehlen die Fußnoten bei der Online-Version. Nanu?
Ich wollte dann wissen, ob eine Thermoskanne nicht auch das GSM-Signal blockieren müsste, ist ja metallisch beschichtet innen. Das werden wir mal ausprobieren müssen. Die Nerds glauben: Nein, reicht nicht, weil zu dünn und der Deckel ist im Allgemeinen auch nur aus Plastik und ohne Metall. Aber akustisch müsste eine Thermosflasche gut isolieren.
Update: Um das mal deutlich zu sagen: Wenn man die Wahl hat, das Mobiltelefon akustisch zu isolieren oder es vom GSM-Spektrum zu trennen, dann will man akustisch isolieren. Ein Mobiltelefon ist ein Computer, der kann auch jetzt aufnehmen und das dann später nach Hause telefonieren. Der wichtige Teil ist also, dass kein verwertbares akustisches Signal beim Gerät ankommt. Aber wenn man schon am isolieren ist, kann man ja auch gleich beides ordentlich isolieren.
Update: Nein, Akku rausnehmen reicht nicht. Physische Wanzen werden gerne in den Akku eingebaut, weil dort ihre Stromversorgung gewährleistet ist. Akku rausnehmen hilft nur gegen Software-Wanzen auf dem Smartphone.
Update: Hier kommt als Vorschlag gehäuft Mikrowelle rein. Das verhindert weder Audioaufnahme noch Angerufen werden. Probiert es aus. Handy in Mikrowelle, anrufen -> klingelt.
Update: Ich zitiere mal eine Mail, die gerade reinkam:
Gerade getestet: Mit der IKEA-Thermoskanne aus Edelstahl ist jedes Signal sofort weg. Der Edelstahl-Deckel hat zwar innen eine Plastikkappe - man braucht den Deckel aber noch nicht einmal ganz auf die Kanne setzen und schon ist das Telefonat unterbrochen und das Handy hat kein Netz mehr.
Getestet mit der 1 Liter IKEA Volym und einem Nokia C2 mit 2 SIM-Karten (Vodafone und O2). Beide Netze sind eigentlich sehr stark bei mir. Beide sind aber auch sofort tot, wenn das Handy in der Kanne ist.
Nachteil: Smartphones passen nicht rein, da muss man ein Feature-Phone haben. :-)
Update: Häufige Tipps sind: Handtuch drum, dann in Kochtopf mit Metalldeckel. Klingt gut, aber der akustischen Isolierung würde ich dann noch nicht trauen. Vakuum in der Thermoskanne wäre sicher besser. Ansonsten meinte noch jemand: Den Kochtopf dann in den Ofen stellen, mit Metallkontakt, damit das geerdet ist. Klingt sinnvoll. Zu guter Letzt schreibt noch jemand, der Guardian habe Cocktailshaker benutzt, und dann in den Kühlschrank. Solange man eine vollständige Metallumhüllung hat, also dann zwei Shaker benutzen, sicher nicht doof. Man braucht dann nur noch akustische Isolierung.
New hotness: Lebensversichererrettung. Weil, äh, die nicht genug Gewinn machen, finden sie jedenfalls selbst. Das muss wie damals bei den Hoteliers sein. Außer dass die FDP nichts mehr zu sagen hat. Da musste dann halt die CDU einspringen.
Die Details sind schnell erklärt. Es geht darum, dass Versicherten zusteht, dass sie an den Bewertungsreserven beteiligt werden. Versicherte geben Versicherungen Geld, die zahlen damit die Provisionen für die Drückerkolonnen ab und ihren Wasserkopf und kaufen dann mit dem Rest Aktien und andere Wertpapiere. Die Bewertungsreserve sind die Kursgewinne, die diese Wertpapiere gemacht haben, seit deine Versicherungspolice läuft. Die Versicherungen müssen ihre Kunden überhaupt erst seit 2008 daran beteiligen und heulen jetzt herum, dass das ja nur auf dem Papier besteht, dieser Gewinn (weil sie die Wertpapiere ja weiter halten und nicht verkaufen wollen). Warum wollen sie die Wertpapiere weiter halten und nicht verkaufen? Weil die Zinsen gerade so niedrig sind. Versicherungen legen zum Großteil in festverzinslichen Papieren wie Staatsanleihen an. Da bekam man mal deutlich mehr Zinsen für als jetzt. Wenn die Versicherungen die 62 Milliarden Euro an Bewertungsreserven an ihre Kunden weitergeben sollen, anstatt davon Koks und Nutten zu kaufen, dann müssten sie ja die schönen hochverzinsten Papiere verkaufen und beim nächsten reinkommenden Kunden dann jetzt unattraktive niedrig verzinste Papiere kaufen. So deren Argumentation.
Die Frage ist, mit welchem Recht die Versicherungen darum herum kommen wollen, ihren Kunden das mit deren Geld erwirtschaftete Vermögen auszuzahlen. Ich zitiere mal die Argumentation an der Stelle:
Die Gesellschaften legen langfristig an und haben deshalb viele Anleihen mit vergleichsweise hohen Zinsen im Bestand, die sie vor fünf bis zwölf Jahren gekauft haben und die heute - wegen der aktuell niedrigen Zinsen - deutlich mehr wert sind. Die Versicherer argumentieren, die Auszahlung der Hälfte der Reserven an ausscheidende Kunden sei ungerecht, weil die verbleibenden mit weniger Rendite auskommen müssten - diesem Argument schließt sich die Regierung an.Hier wird impliziert, dass die eingenommene Kohle vom Vertrag von Kunde A dann Kunde B zugute kommt. Das ist aber natürlich nicht so. Die Versicherungen würden das lieber als Profit ausweisen und an ihre Aktionäre ausschütten, oder für Werbung ausgeben. Genau das soll das neue Gesetz jetzt verbieten.
Ich würde mich wundern, wenn das auch so im Gesetz landen würde am Ende. Wir haben es hier schließlich mit bösartig (CDU) und inkompetent (SPD) zu tun.
Hier ist ein Erklärungsversuch: Ende letzten Jahres hat Chevron einen 10-Milliarden-Deal mit der Ukraine gemacht. Dabei geht es um die Förderung von Schiefergas. Einen ähnlichen Deal hat Royal Dutch Shell unterschrieben. Das könnte erklären, wieso die EU mitgedrängelt hat.
Schiefergas wird mit Fracking gewonnen. Wenn man auf den Umweltschutz scheißt, ist Fracking auf dem Papier auch echt super — Europa zahlt an die Russen mehr als das Doppelte dessen für Erdgas was die Amis für ihr per Fracking gefördertes blechen. Die Ukraine kriegt zwar von den Russen 33% Rabatt, aber liegt damit immer noch über 50% über dem, was die Amis für ihr Fracking-Gas zahlen.
Die Russen haben schon die zweitgrößte Ölraffinerie der Ukraine gekauft, und arbeiten gerade an der Übernahme der größten.
Das Erdgas, das Europa bei den Russen kauft, geht übrigens zu einem signifikanten Teil durch die Ukraine, die sich da historisch gesehen immer gerne mal ein bisschen auf dem Weg abgezwackt hat. Ein Spielchen, das auch die anderen Länder auf dem Weg spielen, insbesondere Weißrussland und Polen. Daher hat Russland ja die Pipeline durch die Ostsee gebaut und zur Chefsache von Ex-Kanzler Schröder gemacht.
So und jetzt gucken wir uns mal die Karte mit den Erdgasvorkommen in der Ukraine an. Wie ihr sehen könnt, gibt es zwei große Vorkommen, und das größere ist am östlichen Rand. Das ist zufällig (nach der Krim) auch der Teil der Ukraine mit dem größten Anteil an russischsprachigen Einwohnern.
An der Karte fallen auch noch die fetten Vorkommen unter dem Baltikum auf, und die unter Polen. Das waren auch mit die ersten Länder, die sich die Nato gekrallt hat. Freiheit! Demokratie! Menschenrechte!1!!
In a speech at the National Press Club in Washington DC last December as Ukraine's Maidan Square clashes escalated, Nuland confirmed that the US had invested in total "over $5 billion" to "ensure a secure and prosperous and democratic Ukraine" - she specifically congratulated the "Euromaidan" movement.
Nuland war die hier, die mit dem "fuck the EU".
Bestraft werden sollen jene, die die "Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine bedrohen" und "die demokratischen Prozesse und Institutionen des Landes" untergrabenDie Formulierung finde ich echt den Gipfel. Wir haben es hier mit einer Volksabstimmung zu tun auf der Krim. Und trotzdem kommen die mit "die demokratischen Prozesse". Für SO BLÖDE halten die euch!
Man beachte, dass sie explizit davon sprechen, die Sanktionsopfer hätten die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine bedroht. Bedroht, nicht verletzt.
Aber hey, nichts ist so offensichtlich bescheuert, dass die Merkel nicht noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen versuchen würde!
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, sie halte auch Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland für unausweichlich, wenn Moskau nicht zu diplomatischen Gesprächen bereit ist. Man könne nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, "wenn noch keinerlei diplomatische Gespräche stattfinden", sagte sie. Die Kanzlerin machte klar: "Das heißt, wir werden uns auch mit Sanktionen beschäftigen in unterschiedlicher Art und Weise."Das befürworte ich ausdrücklich. Solange die Merkel mit Sanktionen für die Ukraine beschäftigt ist, richtet sie anderswo keinen Schaden an. Natürlich sollten wir jetzt verhindern, dass es tatsächlich zu Sanktionen gegen die Ukraine kommt. Die armen Schweine dort haben schon genug Ärger und brauchen nicht noch einen Knüppel zwischen die Beine. Wieso betone ich so, dass die Sanktionen gegen die Ukraine sind? Schaut euch mal diese Grafik an, wieviel Prozent unseres Erdgases wir von Gazprom kriegen. Und WIR wollen RUSSLAND mit Sanktionen drohen? Dass ich nicht lache!
Update: Im Übrigen sei noch darauf hingewiesen, dass der Westen selbstverständlich Volksabstimmungen zur Abspaltung von Regionen für angemessen hält, wenn das zu erwartende Ergebnis der Abstimmung westliche Interessen widerspiegelt. Oder man kann natürlich auch nach Ex-Jugoslawien gucken, oder zur Aufspaltung der Tschechoslowakei. Was wohl gewesen wäre, wenn da die eine Hälfte gesagt hätte, sie wollen lieber Kommunisten werden?
"Rein juristisch" gesehen hat Putin rechtAber wie neulich bei dem Wagenknecht-Check winden sie ihr Narrativ kunstvoll um lange Schachtelsätze und Füllmaterial, so dass dieses Randdetail nur die Leser mitkriegen, die sich das leidensfähig alles reinpfeifen oder die runterscrollen. Erfahrungsgemäß ist diese Quote eher gering. Wer nur den Anfang liest, kriegt lenkende Formulierungen, ein fieses Putin-Bild und das demonstrative in-Anführungszeichen-Setzen von "juristisch gesehen". Offensichtlich soll hier der Eindruck erweckt werden, Putin sei ein verschlagener Winkeladvokat, der irgendein fieses Schlupfloch gefunden hat, um mit einer formaljuristisch richtigen aber total irreführenden Formulierung einen falschen Eindruck zu erwecken.
Aber hey, ihr seid ja alle in Medienkompetenz geschult und lasst euch von sowas nicht verarschen, oder? Insofern können die "Journalisten" aus Hamburg gerne so weitermachen. Solange sie am Ende zum Ergebnis kommen, dass Wagenknecht und Putin die ganze Zeit Recht hatten. :-)
Instead, he told reporters that the heavily armed men are "local self-defense forces."
Ich halte das für glaubwürdig. Die Russen sind ja nicht doof und machen das auch nicht zum ersten Mal. Die liefern keine so offensichtlichen Vorwände für westliche Intervention. Jedenfalls nicht, bevor sie selbst einen völkerrechtlichen Vorwand dafür haben.Und solange die lokale Regierung der Krim pro-russisch ist, muss Putin sich ja auch gar nichts zu Schulden kommen lassen. Es reicht ja, wenn er denen Hardware leiht, oder vielleicht ein paar Uniformen, möglicherweise gar kein paar Soldaten, die solange offiziell im Urlaub sind oder so. Der Knackpunkt ist: Die sind dann nicht unter russischer Flagge da und werden auch nicht aus Moskau befehligt.
Der Revolutionsrat der Krim hat diese Tage das Krim-Abkommen mit den Russen zur Disposition gestellt. Primärquelle ist russisch, hier gibt es eine englische Übersetzung. Wenn die sich das nicht ganz schnell anders überlegen, könnten die Russen noch deutlich unangenehmer werden.
Die Russen sollen inzwischen die Flughäfen auf der Krim übernommen haben.
GCHQ files dating between 2008 and 2010 explicitly state that a surveillance program codenamed Optic Nerve collected still images of Yahoo webcam chats in bulk and saved them to agency databases, regardless of whether individual users were an intelligence target or not.
Nun haben Geheimdienste natürlich weniger Skrupel und fühlen sich weniger an Recht und Gesetz gebunden als gelangweilte Teenager mit Hormonüberschuss, daher haben die Dienste nicht nur offene Webcams abgeschnorchelt sondern alle, an die sie rankamen. Daher ist da ziemlich viel Material zusammengekommen:In one six-month period in 2008 alone, the agency collected webcam imagery – including substantial quantities of sexually explicit communications – from more than 1.8 million Yahoo user accounts globally.
Sportlich!Nun ja, werdet ihr euch jetzt denken, die werden mit einer derartigen Datenflut ja wahrscheinlich auch Probleme gehabt haben. Zum Beispiel wie man aus sowas die Bilder von Briten rausfiltert, denn die dürfen sie ja nicht abschnorcheln. Ich muss euch enttäuschen:
GCHQ does not have the technical means to make sure no images of UK or US citizens are collected and stored by the system
Geht nicht. Mehr Gedanken haben sie sich dazu nicht gemacht. Na dann speichern wir halt alle.Aber das heißt nicht, dass sie nicht trotzdem Probleme hatten. Nein, nicht was ihr denkt. Ihr Problem war, dass ihre "Analysten" die ganze Zeit die Porno-Streams "analysiert" haben, anstatt zu arbeiten.
The documents also chronicle GCHQ's sustained struggle to keep the large store of sexually explicit imagery collected by Optic Nerve away from the eyes of its staff
m(Ein spannender Effekt ist, dass sie am Ende Gesichtserkennungssoftware installiert haben, damit die "Analysten" nur Streams zu sehen kriegen, auf denen auch ein Gesicht ist. Man kann sich also ungestört per Videochat unterhalten, wenn man den Videostream durch Pornos ersetzt.
Diese Unternehmen und Verbände haben uns unterstützt – aber sie haben keinen Einfluss auf die Ergebnisse unserer Studie.Oh aber natürlich nicht, mein Herr! Ich weiß auch nicht, wie wir überhaupt auf die Idee kommen konnten!1!! (Danke, Georg)
Auf Reddit z.B. sind über ein Dutzend Versionen der Story diskret entsorgt worden, damit das nicht auf der Homepage landet.
Als dann anderswo Stories darüber kamen, was bei Reddit passiert, sind dann doch welche durchgekommen.
Krass? Aber nicht doch! Kommt noch mehr! Der Reaktor soll auf einer fetten Betonplatte ruhen. Um Geld zu sparen hat die European Domestic Agency (der Teil an ITER, den die Europäer übernehmen) mal eben entschieden, dass die nur halb so dick wie geplant sein muss. Wer braucht schon Sicherheitsmarge. Und überhaupt, das ist sicher genug.
Moment, Moment, geht noch weiter! Hier ist, was die Franzosen dazu sagen:
to save money, the European Domestic Agency had insisted that it be half as thick as the design had specified—a change that the French regulator decided was unsafe.
Wenn schon die Franzosen sagen, dass ein Engineering-Detail zu unsicher ist, dann würde ich dem mal spontan Glauben schenken wollen. Wenn man bedenkt, was die da für Ranz-Meiler ohne mit der Wimper zu zucken im Betrieb lassen… *grusel*Naja und der politische Prozess dahinter ist natürlich auch voll für den Arsch. Das kann man ja schon daran sehen, dass nur Frankreich und Japan in die Endausscheidung für den Standort kamen. Äh, hallo? Wie wäre es mit einem dünn besiedelten Gebiet abseits der Zivilisation in einem Land ohne Erdbebenproblem? Tundra in Kanada oder vielleicht Norwegen vielleicht? Und dann gibt es so Effekte wie: Die Länder machen da mit, weil sie in ihrem Land das Know-How entwickeln wollen. Daher werden die anspruchsvollen Teile völlig sinnlos global verteilt.
as a result, the design and the manufacture of the most sophisticated parts have been split apart in ways that are politically expedient but are at odds with engineering prudence. A single manufacturer should build ITER’s vacuum chamber, a high-precision device that must operate with perfect symmetry. Instead, it will be constructed in nine segments, two in Korea and the rest in Europe.
Eigentlich müsste man auswandern, bevor das Ding angeschaltet wird. Aber vielleicht muss man sich da angesichts der massiven Verzögerungen und Budgetprobleme auch gar nicht so viel Sorgen machen, dass das jemals angeschaltet wird. Mal gucken, vielleicht hat Lockheed-Martin ja bis dahin ihr Design am Start. (Danke, Vincent)
Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins "Fakt" hat die Staatsanwaltschaft Gera unmittelbar nach dem Ende der Überwachung angewiesen, sämtliche aufgezeichneten Gespräche zu löschen.Und DIE wollen von uns auch noch Vorratsdatenspeicherung erlaubt bekommen! (Danke, Lucas)
Frage: Sehr geehrter Ministerpräsident, hat Israel heute Nacht wirklich an der syrisch-libanesischen Grenze angegriffen? Wenn ja, warum?Da ist der Zensor ja gerade noch rechtzeitig vom Pinkeln zurückgekommen, um Schlimmeres zu verhindern!
Frau Bundeskanzlerin, Sie sagten, die Siedlungen seien ein Hindernis für den Frieden. Unterstützt denn die Bundesrepublik - - (Abbruch der Übersetzung)MP Netanjahu: (Anfang der Antwort wurde nicht übersetzt)
Zunächst einmal werde ich nicht darauf eingehen, was wir angeblich getan haben. Das ist das erste bei der Sache.Der zweite Faktor ist, dass wir alles tun, was notwendig ist, um die Sicherheit der israelischen Bürger zu verteidigen.
Update: Der Ausschnitt ist jetzt genau so bei bundesregierung.de online (weiter unten, nach Abbruch suchen). Ist also nicht mehr nur Hörensagen.
Phase 2: Die Presse findet es heraus und berichtet darüber.
Phase 3: Die Muslime klagen dagegen.
Phase 4: Der Richter weist die Klage ab. Begründung: Das richtet sich ja nicht wegen eurer Religion gegen euch, und das hättet ihr mal nachweisen müssen, sondern das richtete sich gegen Moslems, weil bei 9/11 halt die Terroristen Moslems waren.
Das ist ja wohl der Hammer? Aber nein! Das ist erst der Griff des Hammers! Hier ist der Rest von dem Hammer:
None of the Plaintiffs’ injuries arose until after the Associated Press released unredacted, confidential NYPD documents and articles expressing its own interpretation of those documents. Nowhere in the Complaint do Plaintiffs allege that they suffered harm prior to the unauthorized release of the documents by the Associated Press.
Ihr seid ja gar nicht zu Schaden gekommen, weil ihr gar nicht wusstet, dass ihr abgehört werdet, bis die Scheiß Presse euch das gesagt hat, indem sie unautorisiert Geheimdokumente veröffentlicht hat!1!!Das klingt ja direkt so, als bereite der sich mental auf die nächste Klage gegen die Associated Press vor wegen der Veröffentlichung dieser Dokumente. Land of the Free! Home of the Brave! (Danke, Stephan)
Das wäre keine Sekunde zu früh, denn Griechenland spart jetzt schon an Krankenhäusern und Malariaprävention. Das gesamte Konzept von "wir nehmen Griechenland in die EU auf" war ja, dass wir die Landgrenze verkleinern wollten, die Frontex beschützen muss. Da war uns dann auch wurscht, dass Griechenland seine Bücher frisieren musste, um die Aufnahmekriterien zu erfüllen. Wenn das rauskommt, wäre ja klar, wem die "Bild"-Zeitung die Schuld gibt — den Griechen, nicht uns. Das ist jetzt halt eine Seegrenze, da ist die Abwehr weniger aufwendig. Wenn Griechenland weiter so herunterkommt, dann werden wir statt Afrikanern Griechen als Flüchtlinge haben in Europa.
Meine Vermutung ist daher: Demnächst gibt es eine Rettung für Griechenland in Höhe von mindestens zweistellig Milliarden, eher dreistellig. Oder vielleicht findet ja auch Italiens neue Regierung ein paar Berlusconi-Fukushimas, die von der EU solidarisch gestopft werden müssen. Das finanzielle Tschernobyl wird in einen Sarkopharg aus Euronoten gepackt oder so. Das ließe sich auch verkaufen.
Es bleibt spannend!
Update: Der erste Schritt von sowas ist ja imme eine Häufung an Katatstrophen-Meldungen, damit das Volk nach einer Politikänderung ruft und die Politik sich dann "überreden" lassen kann. Hier ist noch eine aus Griechenland: Säuglingssterblichkeit um 43% gestiegen.
Update: Ich habe eine Mail zur Säuglingssterblichkeit gekriegt, da hat jemand die Zahlen rückverfolgt. Ergebnis:
2004 | 4.06 |
2005 | 3.8 |
2006 | 3.69 |
2007 | 3.55 |
2008 | 2.65 |
2009 | 3.15 |
2010 | 3.8 |
2011 | 3.35 |
Update: Ich klär mal auf, falls es jemand nicht gemerkt hat: Griechenland musste für die Euroaufnahme bescheißen, nicht für die EU-Aufnahme. Frontex gab es damals noch nicht. Und Griechenlands nördliche Anrainer waren auch nicht in der EU, insofern hat die Aufnahme Griechenlands auch die Landgrenze nicht verkleinert. Ich hoffe, ihr habt das alle gemerkt und glaubt mir solche Stammtischparolen in Zukunft nicht einfach unbesehen.
The White House also announced it would launch a new crowdsourcing initiative focused on identifying prior art, evidence of existing inventions that the USPTO can use to reject bad patent claims.
Das Patentamt ist nämlich ein Profit Center. Die machen die Arbeit absichtlich nicht, denn wenn sie ein Patent ungeprüft durchwinken, können sie Gebühren kassieren, und wenn dann ein Patent angefochten wird, dann können sie nochmal Gebühren kassieren. Warum sollten die also am Anfang prüfen.Wenn ihr mich fragt hat sich die Patentidee überlebt. Ich bin für die Abschaffung der Patentämter, und zwar nicht nur für Softwarepatente. Wenn eine Erfindung so wenig Schöpfungshöhe hat, dass sie innerhalb von Wochen nachgebaut werden kann, dann hatte sie auch keinen Patentschutz verdient.
Übrigens, weil die Leute immer von nationalen Netzen reden. Anscheinend haben einige von euch dieses Quantum-System der NSA nicht mitgekriegt. Damit übernehmen sie eure TCP-Verbindung, indem sie schneller antworten als der Server, mit dem ihr eigentlich reden wolltet. Das funktioniert nur, wenn sie auch netztechnisch näher an euch dran sind als der Server. Die haben also Server in Europa, wahrscheinlich auch in Deutschland verteilt. Und damit die die Befehle auch rechtzeitig kriegen, müssen auch die Anfrage-Daten schneller bei der NSA als beim richtigen Server sein. Ergo: Auch die Abhörstulpen stecken tief bei uns im Netz. Wenn wir jetzt die Grenzen dichtmachen, haben wir also nichts gewonnen. So ein Vorschlag kann überhaupt nur von einem Rattenfänger kommen.
Das finde ich alles plausibel. Genau so habe ich das erwartet. "Es geht doch hier gar nicht um zivile Ziele", das ist 1:1 aus dem Ausreden-Handbuch der NSA. Und es ist natürlich eine glatte Lüge. Signalaufklärung geht auch und gerade um zivile Signale.
Im Übrigen halte ich es für glaubwürdig, dass die da noch zu nichts gekommen sind. Wir reden hier von der Bundeswehr. Das Ding ist im Oktober geliefert worden. Bis das seinen Gang geht, wo das jetzt hinsoll, wer das bedient, was man da mal testen könnte, … und dann ging vielleicht irgendwas nicht, ist ja bloß ein Demonstrator, also vermutlich auch technisch ein Prototyp, bei dem noch Dinge klemmen. All zu große praktische Sorgen würde ich mir da im Moment noch nicht machen, dass die Bundeswehr uns mit sowas belauscht. Aber eines Tages wird das "zur Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte im Krisenfall" neben Demos stehen, und daher ist das schon wichtig, dass wir da jetzt opponieren. Und natürlich nicht nur gegen dieses Gerät sondern auch die Vorgängerhardware, die da im Moment im Einsatz ist.
Eine Auswertung der Telefoniedaten soll nun nur noch nach richterlicher Anordnung im Einzelfall oder "im echten Notfall" durchgeführt werden. Außerdem soll die Auswertung von drei auf zwei Schritte Entfernung vom Zielobjekt reduziert werden.Mit anderen Worten: Was sie uns von vorneherein ins Gesicht gelogen hatten, wie es sei. Ja nee klar. Diesmal ist das anders, diesmal ist eure Aussage total glaubwürdig, weil, äh, wegen eurer Historie an Glaubwürdigkeit und Transparenz!
Daran musste ich denken, als ich die folgende Geschichte las. Es ging mit dieser Meldung los, dass ein Flugzeug von Ethiopian Airlines in Genf notlandete, und der Copilot dann erstmal in der Schweiz Asyl beantragt hat. Der hat offensichtlich das Memo nicht gekriegt neulich.
Anders kommt man ja in diese Scheiß EU auch nicht mehr rein, mit Frontex und so weiter. Da muss man schon direkt in der EU landen. Die Grenzländer schmeißen schnell wieder raus (die werden nach Fallzahlen Budget kriegen, d.h. die freuen sich wahrscheinlich über jeden, den sie rauskanten können). Die Innenländer geben kein Asyl, wenn man aus einem sicheren Drittland kam, also aus einem der Grenzländer der EU z.B. Da muss man ja quasi mit einem Flugzeug in der Mitte der EU landen!
Aber das ist noch nicht der Kracher an der Story. Der Kracher ist, dass die Schweizer Luftwaffe nichts unternehmen konnte, weil sie nur zu Bürozeiten einsatzbereit sind. Daraufhin sprangen zwei französische Mirage ein.
Der beste Zeitpunkt für einen Angriff auf Deutschland ist ja traditionell zur Fastnachtzeit :-)
Update: Der Grund, wieso der nach Genf umleitete: Italien hat ein Rückflugabkommen mit Ätiopien, die Schweiz nicht.
Wir erinnern uns: Seit über einem halben Jahr kann sich die EU nicht durchringen, die Freihandels-Verhandlungen wegen der NSA auf Eis zu legen. Aber wenn die Schweiz etwas tut, was die EU selbst schon seit Jahren tut, dann kommen ganz schnell die großen Kanonen raus.
Oh und noch was: Überlegt euch mal, auf was für einem Kompromat-Warenhaus der Edathy sitzen muss. Der war in den wichtigen Ausschüssen drin und hat die ganzen stinkenden Details miterlebt. Insbesondere saß der im NSU-Ausschuss und könnte mal diskret bekannt werden lassen, wieso da eigentlich so wenig konkret ermittelt werden konnte. Das wäre ein Blutbad!
Und warum sollte Edathy nicht wild um sich schlagen? Das sieht ja nicht so aus, als ob sie dem noch irgendwie einen Weg einräumen könnten, da mit weißer Weste rauszukommen. Was hat der noch zu verlieren?
Da könnte, wenn es hart auf hart kommt, die Koalition dran versterben, wenn der mal in Ruhe auspackt.
*händereib* *popcornnachfüll*
Weil das offenbar eine Menge Leute gerade beschäftigt, veröffentliche ich hier meine Antwort:
Technisch gesehen war das schon immer so, dass digitale Daten beliebig veränderbar sind, und daher als Teil einer Beweisführung grundsätzlich zu hinterfragen sind. Nur weil in irgendeiner Logdatei steht, dass Sie einen Film im Internet heruntergeladen haben, heißt das noch lange nicht, dass das auch tatsächlich stattgefunden hat. Die Daten könnten da auch von einer Ihnen übelmeinenden Person mit entsprechenden Zugriffsrechten hingeschrieben worden sein, nicht nur von einer unparteiischen Software.Update: Ich möchte nochmal betonen, dass ich es für eine sehr positive Entwicklung halte, dass die Presse diese Frage überhaupt stellt.Der Chaos Computer Club hat zuletzt anlässlich der Bundestrojaner-Pläne darauf hingewiesen, dass ein derartiger Zugriff auf einen Rechner auch dafür genutzt werden kann, gefälsche "Beweise" zu hinterlegen. Inzwischen wissen wir dank Edward Snowdens Unterlagen, dass das auch tatsächlich so von Geheimdiensten praktiziert wird. In dem Kontext ist es besonders bedenklich, dass der Hinweis auf Edathy ausgerechnet aus dem Five-Eyes-Mitgliedsland Kanada kommt.
Herr Edathy ist allerdings in der Vergangenheit nie als Gegner der Geheimdienste aufgefallen. Bei seiner Arbeit im Innenausschuss zeigte er sich stets eher als Vorantreiber des Geheimdienst-Sicherheitsstaats. Er befürwortete bis zuletzt die Vorratsdatenspeicherung, sprach sich für ein Hackertoolverbot aus. Nicht einmal als die Staatstrojaneraffäre am platzen war, konnte er sich dazu durchringen, mehr als nur eine "vorübergehende Aussetzung" des Einsatzes aller Staastrojaner zu fordern.
Zur Einordnung: Die Vorratsdatenspeicherung und Trojaner wären genau die Werkzeuge, mit denen eine staatliche Stelle in die Lage versetzt würde, einen Bürger zu identifzieren und ihm gefälsche Beweise unterzujubeln. Und das Hackertoolverbot sollte verhindern, dass die Hacker-Community Gegenwehr-Möglichkeiten entwickelt.
Es ist also nicht offensichtlich, wieso ein Geheimdienst ausgerechnet Herrn Edathy mit untergeschobenen Beweisen belasten sollte. Es erscheint daher wahrscheinlicher, dass die Geheimdienste Herrn Edathy einen Präsentkorb mit Dankesnote zustellen würden, als dass sie ihm verbotenes Material unterschieben.
Dennoch ist es sehr begrüßenswert, dass dieser traurige Anlass jetzt dazu führt, die Frage nach der Beweiskraft von digital vorliegenden Daten mal offen zu stellen.
Nun liegt natürlich angesichts der Wochenendmeldung, dass die Dienste auf gehackten Rechnern kompromittierende "Beweise" hinterlegen, um missliebige Menschen auszuschalten, und angesichts der Tatsache, dass Edathy als Vorsitzender des NSU-Ausschusses den einen oder anderen geheimdienstkritischen Satz nicht verhindern konnte, eine verschwörungstheoretische Sicht nahe. Mir ist Edathy aber nie als jemand aufgefallen, der aktiv gegen die Dienste arbeitet. Der hat immer nur gefordert, was sich gerade nicht mehr vermeiden ließ. Daher glaube ich das erstmal nicht. Aber das Timing ist durchaus auffällig.
Update: Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Edathy stand eigentlich immer auf der falschen Seite der Barrikaden. Der war u.a. für Vorratsdatenspeicherung und Hackertoolverbot.
Update: Ach nee, und die Hinweise kamen aus dem Five-Eyes-Mitglied Kanada.
Wie erbärmlich, dass es da draußen immer noch Leute mit so unerfülltem Leben gibt, dass sie sowas machen müssen, um sich selbst nicht als die Totalverlierer zu fühlen, die sie sind.
Update: Falls sich jemand fragt, ob das keine Syn-Flood-Warnungen im Syslog verursacht hat: Doch, hat es, aber die habe ich eh immer wegen der großen Last auf dem Blog.
Ich wäre sehr erstaunt, wenn da was rauskommen würde. Das wäre für zu viele Mittäter in Amt und Würden zu peinlich.
it also shows how disingenuous and dishonest the DOJ has been in handling the entire case — even to the point of promising not to argue "state secrets" to kill the case, and then (of course) claiming "state secrets" and trying to kill the case just a few weeks later.
Der Kracher daran: Der Richter hatte wohl so gut wie keine Optionen, gegen so ein Verhalten vorzugehen. Er hat am Ende die Regierung verpflichtet, die Frau aus allen Terrordatenbanken zu löschen und das schriftlich zu bestätigen, nachdem die Regierungsvertreter öffentlich einräumen mussten, dass sie nicht glauben, von der Frau ginge irgendein Schaden aus.
Und PrivateCore macht … RAM-Verschlüsselung. Nein, wirklich!
vCage validates the integrity of the hardware environment
Gemeint ist hier Trusted Computing, TPM-Measuring.provides a hardened hypervisor based on KVM
Hardened und "based on KVM" in einem Satz? Oioioio!and secures server random access memory (RAM) with AES encryption.
Wie soll das funktionieren? Na ganz einfach!This is done by loading a secure hypervisor into CPU cache and acting as a gateway to encrypt memory paging in and out between the CPU cache and RAM.
Soso, paging! Zwischen CPU-Cache und RAM, ja? Paging?Ob deren Produktbeschreibung aus irgendeinem Nonsens-Paper-Generator rausgefallen ist?
Das wäre ja alles höchst unterhaltsam, wenn nicht die Marketing-Ansage wäre: Wenn ihr das macht, müsst ihr dem Cloud-Provider nicht mehr vertrauen! Eure Anwendung kann dann vertrauenswürdig laufen, auch wenn die Hardware, auf der sie läuft, nicht vertrauenswürdig ist! Überhaupt hat Intel eine Technologie namens TXT im Angebot, von der sie versprechen, dass man damit TPM-Attestation bis hinein in die Anwendung haben kann, die in der VM läuft.
Wenn ihr übrigens mal Rüdiger Weis beim Meckern über TPM zugehört habt, werdet ihr die Einsicht mitgenommen haben, dass TPM nicht dazu da ist, den Anwender zu schützen, sondern die Software von Microsoft vor dem Anwender. Rüdi malt dann immer das Bild an die Wand, dass das Booten von Linux verhindert werden soll. TPM selbst kann das nicht, der führt immer auch unvalidierten Code aus. Aber wenn der Code fragt, ob er validiert wurde, dann kann ihm TPM sagen, ob das Windows in einer vertrauenswürdigen Umgebung hochgekommen ist oder nicht. Und da kommt dann halt bei manipulierten System (z.B. zum Linux-Booten, wenn man keinen TPM-fähigen Bootloader nimmt) "falsch" zurück als Antwort. Dieses Detail war das Feigenblatt, hinter dem sich die Trusted-Computing-Leute vor Rüdi versteckt haben. Intel hat allerdings noch mehr in ihren Prozessoren drin, das über das TPM-Zeugs hinausgeht. Da kann im Prozessor auch hinterlegt werden, dass nur als vertrauenswürdig signierter Code zur Ausführung kommen soll. Das nennt sich dann Launch Control Policy. Wenn Rüdi das hört, kriegt er einen Schlaganfall.
Update: Krass, Privatecore macht sogar explizit Werbung, dass ihr Produkt Cloudserver vor der NSA schützt. Was für eine Frechheit!
Bei ihren fast 1.000 Kontrollen konfiszierten die Beamten unter anderem 19 Böller, einen Schlagstock, zwei Knüppel, Pfefferspray, zwei Tierabwehrsprays und ein Taschenmesser.Mit anderen Worten: Nichts von Bedeutung. Keine Kriegswaffen, keine Schusswaffen, nicht mal ne Machete oder eine Luftpistole. Dass sie den Schlagstock und die zwei Knüppel überhaupt erwähnen, finde ich ja angesichts der martialischen Bewaffung der Polizei geradezu grotesk. Das wird einem Polizisten beim Telefonieren runtergefallen sein.
Aber wartet, Bewaffungslisten der Polizei sind nicht komplett ohne "Schutzbewaffnung". Denn harte Kriminelle erkennt man daran, dass sie in Ritterrüstung demonstrieren gehen. Na, liebe Polizei? Was habt ihr denn da so festgestellt? Schusssichere Westen? Plexiglasschilde?
Hinzu kommen sechs sogenannte Vermummungsutensilien wie eine ABC-Schutzmaske oder auch SchalsSECHS. Die haben SECHS "Vermummungsutensilien" wie Schals gefunden. IM JANUAR. Also wenn DAS nicht rückblickend diese Eskalation durch die Polizei rechtfertigt, dann weiß ich auch nicht!1!!
Halt, noch nicht weggehen. Einen hab ich noch.
Darüber hinaus wurden laut der Liste eine Plastiktüte, ein Plastikeimer und ein Zelt einbehalten. Festgestellt, aber nicht konfisziert, wurden außerdem unter anderem eine unbekannte Anzahl an WC-Bürsten sowie eine "Haushaltsrolle in Alufolie eingewickelt, innen ein Zettel mit der Aufschrift Peng".Ooooooh, liebe Polizei, jemand hatte eine Plastiktüte dabei! Ruft schnell die GSG9! Ach was sage ich, ruft die Bundeswehr!1!! Zu den Klobürsten und der Haushaltsrolle sag ich jetzt mal nichts. *stöhn*
Der fasst schön zusammen, wie in der "Sicherheit" die wissenschaftliche Methode und Erkenntnisse der Aufklärung komplett ignoriert und durch typische Merkmale der Esoterik ersetzt werden:
Die offenkundigen Parallelen zum Beispiel zwischen der Vorratsdatenspeicherung und Horoskopen sind erschreckend:Er hat völlig Recht. Die "Argumente" für die Vorratsdatenspeicherung erinnern an Horoskope, Tarotkarten, Wünschelruten und Bachblüten. Schlimmer noch (und der Aspekt kommt mir zu kurz bei Lobo): Wenn man Beweise fordert, bügeln die Bedarfsträger das mit Geheimhaltung ab.
- Einzelne Geschehnisse dienen als Rechtfertigung.
- Unabhängige Studien zur Nichtwirksamkeit werden ignoriert.
- Die Diskussion um Details ersetzt die Diskussion um den Sinn.
- Wie zur Beschwörung wird die Notwendigkeit ständig wiederholt.
- Tautologische Begründungsschleifen werden verwendet.
- Künstliche Zusammenhänge werden konstruiert.
- Kritiker werden diffamiert.
Wir sind als Gesellschaft an einem Punkt angekommen, bei dem ich die potentiellen Schäden durch komplettes Beenden der Geheimhaltung für kleiner halte als die tatsächlichen Schäden durch Weitermachen damit.
Perfect Scenario — Target uploading photo to a social media site taken with a mobile device.
Auf Kritik einer Mitorganisatorin einer Demonstration vom Freitagabend an der Vorgehensweise der Polizei reagierte Pürstl scharf: "Jetzt kommen's mir nicht mit der Tränendrüse, dass irgendwelche Tränengas ins Auge bekommen haben. Das ist nämlich gut, dass sie bei der Rettung waren, da gibt's die Daten, da können wir sie ausforschen und werden schauen, welche Beteiligung sie gehabt haben."Da weiß man, was man hat! (Danke, Johannes)
Das war doch so apokalyptisch, dass sogar Ballmer den Hut nahm!?
Eine gewisse Bewunderung kann ich mir da nicht verkneifen. Die kommen auf einen Quartalsgewinn von 6,5 Milliarden Dollar. Gewinn! Heilige Scheiße.
Politiker in Nordrhein-Westfalen […] haben ein neues Hochschulgesetz verfasst, das sie in Zukunft ermächtigt, Fakultäten an Universitäten das Promotionsrecht zu entziehen.Mit anderen Worten: Wenn eine Fakultät Doktorarbeiten ehrlich bewertet und Plagiate zurückweist, dann wird sie schlicht zugemacht. Wo kommen wir da auch hin, wenn man sehen kann, was für Verlierer in der Politik arbeiten?
Immerhin:
Bitte behandeln Sie Ihre Bewerbung diskret.Soll noch mal jemand sagen, niemand habe von der NSA-Affäre was gelernt! (Danke, Florian)[…]
Bitte senden Sie keine Einschreibebriefe oder Päckchen und bewerben Sie sich nicht per E-Mail.
Ich habe das damals bei SAR Lupe erzählt, dem Spionagesatelliten der Bundeswehr. Der ist technologisch Weltklasse. Dabei braucht die Bundeswehr das natürlich nicht, im Zweifelsfall geben uns unsere Nato-Partner das Material von deren Satelliten.
Der Punkt, wieso Deutschland in solche Tech überhaupt investiert hat, ist dass das Abhörmaterial zwischen den Diensten "gehandelt" wird. Das ist eine Art Bazaar. Man möchte dort auf Augenhöhe mitspielen und auch was beizutragen haben. Und man möchte im Zweifelsfall einen Hebel haben, um anderen Ländern etwas anbieten zu können, wenn die mal ein Satellitenbild nicht rausrücken wollen, weil der Satellit gerade was anderes filmen soll.
Und unter dem Aspekt muss man auch diese Schlandnet-Geschichte sehen. Die Dienste nutzen den NSA-Skandal als Hebel, um ihr Standing im weltweiten Geheimdienste-Apparat zu verbessern. Die haben das ja schon über diese No-Spy-Geschichte probiert, was sich ja eher um eine Mitgliedschaft bei Five Eyes handelte als um ein Abkommen, das gegenseitige Spionage untersagt. Das steht da zwar auch drin, aber wie wir inzwischen wissen, haben die Amerikaner da drauf geschissen und trotzdem ihre "Partner" abgeschnorchelt.
Wenn wir jetzt ein nationales Internet schaffen, dann hat das neben allen anderen schlechten Aspekten auch noch den, dass dann der BND mehr Daten zum international verhökern hat. Glaubt nicht eine Sekunde, dass dann weniger abgeschnorchelt wird. Es ändert sich bloß, dass der BND davon "profitiert".
Wir sollten den BND zumachen, nicht aufwerten.
Erschwerend hinzu kam, dass die Seite dann ziemlich sofort unter der Last zusammenbrach (warum eigentlich?).
Die Fakten liegen immer noch nicht auf dem Tisch, aber so langsam scheint halbwegs Konsens zu bestehen, dass da irgendein Ermittlungsverfahren gegen irgendjemanden läuft, weil sie diese Daten gefunden haben. Daher wollen sie nicht sagen, woher sie die haben.
Ich stelle mir das so vor. Das BSI wird von einer Firma oder Behörde angerufen, weil die ein Botnetz bei sich gefunden haben. Die kommen und finden beim Stochern diese Daten. Was tun? Nun könnte man natürlich die Email-Adressen alle anschreiben, aber wer glaubt denn seit dem Bundestrojaner noch Emails von Behörden?
Diese Webseite jetzt ist aus meiner Sicht Ass Covering. Da geht es nicht darum, Leuten zu helfen. Denn Leute, die sich um ihre Sicherheit genug Sorgen machen, dass sie von der Existenz so einer Webseite erfahren, und dann da hingehen und damit interagieren, sind vermutlich eh nicht betroffen. Ich verwende z.B. eine eigene Email-Adresse pro Webseite, die meine Email-Adresse haben will — und natürlich jeweils ein anderes Passwort. Soll ich die jetzt alle beim BSI eingeben? Ich mache das ursprünglich, um zu erkennen, woher Spammer Email-Adressen haben, aber es hilft natürlich auch prima gegen solche Account-Datenbanken. Da ist dann jeweils nur der eine Account gehackt, das Passwort funktioniert nirgendwo anders.
Dazu dann das Verfahren, das die das wählen. Man kriegt die Antwort nicht direkt sondern man kriegt einen Code und später eine Email, wenn man betroffen war. Wenn man nicht betroffen war, kriegt man keine Email. Das BSI scheint zu glauben, dass davon auch die Umkehrung gilt: Wer keine Email kriegt, war nicht betroffen. Aber das ist natürlich Blödsinn, Emails können verloren gehen, im Spamfolder landen, versehentlich gelöscht werden, etc. Oder wenn die Credentials gehackt waren und auch für den Email-Provider gelten, kann jemand mit den Daten natürlich auch die Email vom BSI löschen, bevor das Opfer sie sieht. Und die Email ist im Gegensatz zu der SSL-Verbindung, über die man die Daten einschickt, nicht verschlüsselt und signiert, d.h. wenn da eine Mail kommt, gibt es keinen Grund, der zu trauen. Den Code hätte auch jemand raten können. Kurz: Die Aktion ist voll für den Fuß. Das BSI tut das daher aus meiner Sicht nur, weil sie glauben, irgend etwas tun zu müssen.
Besonders absurd mutet die Meldung von heute an, dass das BSI seit Dezember auf den Daten saß, aber so lange brauchte, weil sie wirklich sicher gehen wollte, dass ihre Webseite den Ansturm aushalten würde. Was sie dann nicht tat.
Einmal mit Profis arbeiten!
Update: Die Webseite heißt übrigens www.sicherheitstest.bsi.de und liegt bei Strato. Ohne jetzt irgendwie Strato bashen zu wollen, aber … srsly, BSI? Das konntet ihr nicht selber hosten? So sieht das aus, wenn jemand per DNS-Hijacking Domains umlenkt. Übrigens liegt die BSI-Webseite nicht nur in einem anderen Netz (das dem BSI gehört), sondern sie benutzt auch eine andere Domain. Viel mehr Indizien für "hier riecht was schlecht, hier geb ich lieber keine Daten ein" hätte man auf die Schnelle gar nicht ankreuzen können. Oh, doch, eine noch. Das SSL-Zertifikat kommt bei der BSI-Homepage von Trustcenter, und beim Sicherheitstest von T-Systems. NA SUPER. Vertrauenswürdiger geht es ja kaum!1!!
Update: Anscheinend soll die Rück-Email PGP-signiert sein. Wozu brauchen sie dann den Code, wenn sie PGP haben? Weil niemand einen Grund hat, einem angeblichen BSI-Key zu vertrauen, der vor sechs Wochen erzeugt wurde?
Update: Wo wir gerade bei T-Systems waren… guckt mal, was da auskommentiert im HTML steht:
<div style="padding-top:20px;padding-bottom:20px;">Und hier ist das Bild. Ja, das hätte ich auch lieber auskommentiert an deren Stelle *schenkelklopf* :-)
<!--<img src="/static/images/vl_powered_by_T.png" />-->
Update: Ah, sie haben auch ihren öffentlichen PGP-Schlüssel auf ihrer HTTP-Webseite. Immerhin. Ich sehe trotzdem nicht, wieso sie da überhaupt Email machen und nicht direkt per Web antworten. Das schafft doch nur zusätzliche Metadaten.
Update: Der PGP-Schlüssel ist vom 9.12., das SSL-Zertifikat ist vom 17.12. Da kann man mit ein bisschen Fantasie die Denkprozesse verfolgen.
Hey, Cheffe, wir haben hier echt viele Email-Adressen, was machen wir jetzt?
Wir schreiben denen ne Email!
Ja, aber Cheffe, seit dem BKA-Trojaner glaubt unseren Emails doch keiner mehr!
Dann signieren wir die halt mit PGP!
OK, Cheffe, hab nen Schlüssel gemacht, aber wieso sollten die Leute dem denn vertrauen? Ich hätte Frau Merkel gebeten, uns den zu signieren, aber die hat kein PGP!
Na gut, dann machen wir dazu ne Pressemitteilung und machen einen Webserver auf und da tun wir den Schlüssel hin!
Aber Cheffe, unser Webserver hält doch nichts aus, wir benutzen doch Java!
Ja, äh, hmm, na löse das halt irgendwie!1!!
OK, Cheffe, ich hab jetzt bei Strato nen Webserver geklickt, aber wir brauchen auch SSL, sonst lachen die Leute doch wieder über uns!
Hmm, also über unseren normalen Amtsweg braucht das 4 Monate. Frag mal Strato, ob die nicht auch SSL mit verkaufen können!
OK, Cheffe, hab ich gemacht, alles in Ordnung!1!!
Update: In den Mails an Betroffene steht, dass die Daten bei einem Botnet gefunden wurden. Jemand hat mir ein Zitat aus so einer Mail geschickt.
Update: Der Code steht bei den PGP-Mails übrigens im Subject, also im nicht signierten Header-Bereich.
Die Vorratsdatenspeicherung […] hat […] mit einer erheblichen Einschränkung von Freiheitsrechten, wie immer wieder behauptet wird, nicht viel zu tun.Denn (festhalten!) nicht der Staat speichert ja die Daten, sondern die Industrie auf Geheiß des Staates. Das ist genau der gleiche Taschenspielertrick, den auch Obama gerade probiert. Aber De Maiziere formuliert das mal schön vor für die doofen Deutschen:
Ich verstehe durchaus, dass Bürger auch angesichts der aktuellen Debatte über die NSA sagen: Das wollen wir nicht. Darum geht es aber gar nicht. Unser Staat will und wird keine Verbindungsdaten sammeln. Unser Staat verlangt vielmehr, dass Unternehmen Verbindungsdaten, die sie ohnehin haben, unter ganz bestimmten sicheren Bedingungen und für eine genau bestimmte Frist speichern.Und dann geht es zurück zu den alten Taschenspielertricks aus der letzten Iteration:
Und dann soll der Staat nur zur Verfolgung schwerer Straftaten und nur dann, wenn ein Richter das zugelassen hat, darauf zugreifen dürfen.Ja nee klar. Kennen wir schon, auch aus der EU. So geht das immer. Vorher lügen sie uns ins Gesicht, es ginge nur um schwerste Straftaten und am Ende wird es gegen Falschparker und Haschischkonsumenten eingesetzt.
Die nächste Sprechblase ist, dass die Unternehmen ja verpflichtet werden, die Daten sicher zu speichern. Im Gegensatz zu ihren ganzen anderen Daten, die alle Nase lang wegkommen. Der Punkt ist: Wir können diese Daten nicht sicher speichern. Der einzige Weg, wie wir sicher verhindern können, dass diese Daten missbraucht werden, ist indem wir sie gar nicht erst erfassen.
Und am Ende kommt noch die beliebte Schuldumkehr, wie man sie von Vergewaltigungsfällen kennt. Der Staat ist ja das eigentliche Opfer hier, weil er von den bösen Datenkrakenfirmen und der NSA einen schlechten Ruf kriegt.
Es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass denen niemand dieses Narrativ abkauft.
Übrigens: Dieses Motiv der Schuldumkehrung findet sich auch in Obamas NSA-Rede:
In fact, even the United States proved not to be immune to the abuse of surveillance.
Seht ihr? Die USA sind hier nicht Täter sondern Opfer! Oh und wo wir gerade bei Obama und der USA waren: Die New York Times ist ein Vergleich zwischen Empfehlung des Whitewash-Reförmchen-Feigenblattkommittees und was Obama tatsächlich tut.
Frage: Glauben Sie, dass die Kritik an Ihrer Amtsführung während der NSA-Affäre dazu beigetragen hat, dass Sie das Innenministerium abgeben mussten?Ja, äh … was denn so? Das will auch der Interviewer wissen. Antwort:Dr. Friedrich: Nein, die NSA-Affäre hat nichts damit zu tun. Schon einmal hat die CSU in einer Großen Koalition das Innenministerium abgeben müssen: 1966 wechselte der damalige Innenminister Höcherl ins Landwirtschaftsressort. Als Innenminister hatte ich übrigens wichtigere Themen als die NSA-Affäre.
Dr. Friedrich: Wie gehen wir mit Zuwanderung nach Deutschland um, wie kann Integration funktionieren und wie müssen unsere Sicherheitsbehörden besser zusammenarbeiten. In all diesen Fragen habe ich klare Positionen im Interesse der Bevölkerung bezogen.Keine weiteren Fragen, Herr Landwirtschaftsminister.
Update: Wow, die haben die Webseite dichtgemacht. Da ist wohl der Zensor von der Pinkelpause zurückgekommen und hat schnell Schadensbegrenzung betrieben. Hier zitiert die "Zeit", hier das ehemalige Nachrichtenmagazin.
Update: Die haben bloß die URL geändert.
Google kauft das Unternehmen Nest Labs, Inc, für 3,2 Milliarden Dollar in bar (2,25 Milliarden Euro). Nest entwickelt vernetzte Haustechnik und ist für seine Rauch- und Kohlenmonoxidmelder sowie Thermostate bekannt.Das interpretiere ich jetzt aber ein bisschen über, meint ihr? Schaut mal, was Nest-Gründer Tony Fadell sagt:
Zu Google kommen damit auch die Daten von den installierten Geräten – Nest wertet sie aus, um die Technik zu verbessern. "Wir sehen, wenn Leuten ihr Toast verbrennt oder Kohlenstoffmonoxid austritt", hatte Fadell Anfang Dezember auf der Konferenz LeWeb in Paris gesagt.Hat Google eigentlich auch schon Herzschrittmacher im Portfolio? Analsonden?
Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Besonders putzig ist der BND-Kommentar:
In Kreisen des Bundesnachrichtendienstes, der mit den Verhandlungen betraut ist, herrsche große Enttäuschung. "Die Amerikaner haben uns belogen", sagte ein hochrangiger Beamter der "SZ".Aber nicht doch! Geheimdienste lügen!?!?!? Das ist ja völlig undenkbar! Skandalös!1!!
Update: Das war ein Umspannwerk, kein Kraftwerk.
Das ist der Versuch der US-Medien, ihre sträfliche Untätigkeit in der Causa Snowden rückwirkend zu legitimieren. Und wie so viele schlechte Ideen und Lügen schwappt das dann nach Deutschland und wird hier unreflektiert wiedergegeben, als wenn es die Wahrheit wäre.
Es ist weder in den USA noch in Europa die Wahrheit. Die Leute informieren sich alle darüber, das ist das Thema Nummer 1 dieses Jahr.
Dass es keinen #Aufschrei, keine Massendemonstrationen und keine großen Petitionen gibt, liegt daran, dass wir in den letzten Jahren drastisch vor Augen geführt bekommen haben, dass das alles keinerlei Auswirkung hat. Im Falle des Petitionssystems ist es sogar aktiv schädlich, weil es das Zeitbudget der Leute leert, Aktivisten bindet, und den Leuten das Gefühl gibt, sie hätten jetzt was getan und könnten sich wieder anderen Dingen zuwenden.
Unser System hat die Bevölkerung überzeugt, dass Widerstand zwecklos ist. Seit Freiheit statt Angst wissen wir, dass selbst Großdemos von der Politik entweder über Polizeiprovokateure die Zähne gezogen kriegen oder im Ergebnis einfach geleugnet oder wegdiskutiert werden können.
Dass die Leute weiterhin die CDU und SPD wählen, liegt an der Bedürfnispyramide. Dinge wie Versammlungsfreiheit, Postgeheimnis, Unverletzlichkeit der Wohnung, das hat für die Menschen eine viel niedrigere Priorität als ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Teller haben. Hier hat die Merkel zwar keine Besserung gebracht, aber sie hat das nächstbeste getan und Griechenland in Schutt und Asche gelegt. Das hat die Deutschen daran erinnert, wie gut sie es haben und wie schnell es zivilisatorisch bergab gehen kann. Das war rückblickend vermutlich auch der Hintergrund zu den Horrorstories, dass sich die Leute selbst mit HIV infizieren, und was es da noch so gab.
Das ist Propaganda 101. Es ist traurig, wie gut das funktioniert. Aber lasst euch nicht eure Empörung wegdefinieren. Und wenn es jemand mit anderen versucht, widersprecht.
Ich sage das deshalb an, weil in deutschen Politik-Kreisen gerade die Argumentation die Runde macht, dass wenn das Volk so lethargisch auf Snowden reagiert, man das ja förmlich als Mandat für mehr Überwachung deuten müsse. Das habe ich jetzt aus mehreren Richtungen zugetragen bekommen. Widersprecht dem! Damit wird u.a. die Vorratsdatenspeicherung „legitimiert“ gerade.
Der Assange-Talk fiel weitgehend aus, weil fiese Saboteure ständig strategisch über Kabel stolperten und den Feed unterbrachen. Nicht nur den Feed zu Assange, sondern auch die Streams aus dem Saal, man konnte also nicht mal einen Stream sehen, wie Assange wegbrach. Die paar Sekunden, die die Verbindung stand, musste er sich dann vergleichsweise fiese Fragen stellen lassen. Aus meiner Sicht war dieser Ausgang eine Win-Win-Win-Situation. Sehr schön war auch, dass Sarah Harrison als Rednerin gewonnen werden konnte, was die zu sagen hatte fand ich eh interessanter als Julians Phrasen. Das war nämlich auffällig, dass er da genauso gebügelte PR-Phrasen raushaute wie man sonst von Politikern kriegt, ala "robust and meaningful action" und so. Furchtbar.
Den FX-Talk werde ich mir auf Video angucken, da haben wir nochmal Tippfehler in den Folien korrigiert und nochmal das Präsentationsnotebook durchgebootet (Apple, wissenschon).
Den Fnord-Jahresrückblick haben wir auch direkt für einen kleinen Fnord genutzt, indem wir das Publikum zu einem Simultan-Facepalm animierten, um das mal als Foto für sich zukünftig bietende Gelegenheiten da zu haben. Ich hörte, auch Saal 2 soll voll gewesen sein. Ob die da auch fazialpalmiert haben, weiß ich nicht. Wenn das so war und jemand ein Foto gemacht hat, bitte ich um Zusendung per Email.
Weil das das 10jährige Jubiläum war, hatten sich diverse Gruppierungen einige Fnords am Rande ausgedacht, u.a. trugen da zwei starke Männer ein blaues Fass auf die Bühne, mit dem Schild "Strategische Popcorn-Reserven". Dann gab es da noch ein trojanisches Pony mit bizarren Verschwörungsunterlagen (wenn ich das richtig verstanden habe, dann war das eine Sammlung aus Crackpot-Post, die bei Erfakreisen so im Briefkasten aufschlugen, hauptsächlich über 9/11). Außerdem gab es da noch eine Industrie-Tröte, deren Losgehen Frank durch beherztes Ziehen der Akkus verhindern konnte. Nachdem wir eh schon eine Stunde später als sonst lagen, und dann eine viertel Stunde verzögert wurden, weil FX überzogen hat, haben diese Einlagen leider noch eine halbe Stunde Verzögerung verursacht und Frank und mich aus dem Flow abgebracht. Das ist für das Publikum vielleicht nicht so offensichtlich, aber wir verbringen jedes Jahr Monate mit Sammeln, Aussieben, dem Finden von Geschichten und guten Illustrationen zu selbigen, und dem Aufbau eines Spannungsbogens. Da ist das dann schon schade, wenn der dann so zersägt wird. Gegen Ende merkte man ein bisschen, dass dem Publikum die Luft ausging, und das war halt vermeidbar. Ich denke mal, nächstes Jahr ist kein Jubiläum, da machen wir dann keine Unterbrechungen mehr während der Show, dann flutscht das noch besser. So war das nicht nur der späteste sondern auch der längste Fnord-Jahresrückblick.
Am nächsten Morgen gab es noch einen sehr empfehlenswerten Vortrag, der erste in Saal 1, Hacking the Czech Parliament via SMS. Die haben sich die Telefonnummern der Parlamentarier besorgt und dann auf eine Gelegenheit gewartet. Die kam, als ein Minister wegen Korruption verhaftet wurde und im Parlament bei einer Spezialanhörung Rede und Antwort stehen musste. Das wurde live übertragen und viele Menschen guckten zu. Die Vortragenden haben dann ein Drama aus Fake-SMSsen verschickt, die so aussahen, als schickten die die sich untereinander. Während also vorne ein Politiker steht und sich wegen Korruption verteidigen will, gehen hinten Botschaften per SMS herum wie "Das geht so nicht weiter, wir müssen hier mal wirklich was ändern, diese Korruption muss weg". Das Highlight war, dass der Premierminister dann der Presse sagte, ihm sei ja sofort klar gewesen, dass das Fake-SMSsen waren, weil die eine von seinem Finanzminister kam, und das sei ja offensichtlich, dass der niemals Reform vorschlagen würde :-)
Danach habe ich mir den Foschepoth angeguckt. Den hatte ich auch schon im Blog, das war der mit dem Buch dazu, wie Westdeutschland Post und Telefonate abgehört hat, und wie da eigentlich die Gesetzeslagen sind. Der Vortrag war noch krasser als ich befürchtet hatte. Am Ende muss man schlecht gelaunt konstatieren, dass der Pofalla uns nicht mal anlügen musste, als er uns ins Gesicht sagte, dass keine deutschen Gesetze verletzt wurden. Es ist alles ganz furchtbar. Auch hier: Klare Empfehlung, angucken!
Der nächste Talk war Advanced Arm Exploitation, den ich nicht empfehlen kann. Das war ein Amerikaner, der da Werbung für Produkte machte, die man in seinem Webshop kaufen kann. Auch fand ich das inhaltlich nicht sonderlich advanced. Im Wesentlichen beschrieb er, was er so tat, und wann immer es ein Problem gab, kaufte er sich irgendwo ein Gadget, das genau dieses Problem für einen löst. Der Typ verkauft auch Trainings und erwähnte das gefühlt ein halbes Dutzend mal, während er zitterig weite Teile seiner Folien übersprang. Ich kam mir jedenfalls vor wie in einem Verkaufsgespräch, nicht wie in einem Vortrag.
Danach kam This Year in Crypto, der zwar für Leser meines Blogs zum Großteil nicht neu war, aber die letzten beiden Folien oder so waren an mir vorbei gegangen. Da war einmal ein absolut grandioses NSA-Dementi bei, episch, ein Meilenstein des überspezifischen Dementi, das nichts wirklich abstreitet. Aber seht selbst. Lohnt sich auch.
Danach war bei mir Pause, aber ich werde mir von dem Tag noch das Car Hacking, V wie Verfassungsschutz, Revisiting Trusting Trust und Bullshit made in Germany als Video downloaden.
Im 22 Uhr Slot hab ich nur die letzten Minuten von Security of the IC Backside mitgekriegt, das guck ich mir sicher auch noch auf Video an, und Art of Exploit und der Talk über Kernel Patches muss ich mir auch downloaden.
Der absolute Hammer an dem Tag war aber Seeing The Secret State: Six Landscapes. Ich kann mich gar nicht lobend genug äußern. Das ist ein Typ, der die CIA-Cover-Fluglinien aufgedeckt hat, der nachts Spionagesatelliten fotografiert und Fotos von Area 51 und so brachte. Unglaublich.
Danach gab es den CCC-Jahresrückblick zum Ausklang. Das war leider ziemlich deprimierend dieses Jahr. Dafür gab es am Anfang ein tolles Video anlässlich 30 Jahre CCC, das das Publikum so geflasht hat, dass sie es gleich nochmal sehen wollten. Hoffentlich kommt das auf dem Download auch so schön rüber.
Los ging es damit, dass Don Alphonso und ich zu den radikalsten Bloggern Deutschlands gekürt wurden. Allerdings bin ich da realistischerweise nur 2. Platz, ich erreiche sein Niveau nur mit der Verschwörungen-Kategorie. Immerhin haben die mein Blog als radikaler als ein Salafisten-Forum (!?) berechnet.
Der erste Talk, den ich heute sah, war "Do you think that's funny" von einer österreichischen Künstlerin, die ihre Projekte vorstellte und die resultierenden juristischen Geplänkel darstellte. Dann guckte ich mir "Der tiefe Staat" an. Wichtiges Thema, zu wenig Zeit. Da müssen wir mal einen Podcast zu machen, so 3-4 Stunden oder so. In einer Stunde kann man dem Thema nicht gerecht werden. Der Vortrag verglich inhaltlich die Wallmeister und Gladio aus dem kalten Krieg, also die staatliche Monopolisierung und Militarisierung der zivilen Infrastruktur, damit, was gerade als "Schlandnet" herumgereicht wird.
Der Parallel-Vortrag zur Seidenstraße war wie ich hörte auch sehenswert.
Danach war natürlich Maha dran mit "Keine Anhaltspunkte für eine flächendeckende Überwachung", wo es mal wieder um die Hohlphrasen der Politik geht. Dieses Jahr lag der Fokus der Betrachtungen auf dem Pofalla-"alle Vorwürfe vom Tisch"-Non-Statement. Ich hätte auch gerne den Parallelvortrag zu CHIASMUS gesehen (wenn euch das nichts sagt, dann googelt das mal).
Den Slot danach hab ich für Mittagessen verpasst, hätte sonst gerne den 07KINGSTON25-Vortrag gesehen. Der Slot danach war Post-Snowden-Kryptographie von Rüdi, der hinterhältig in der Mitte des Vortrages zu meckern anfing, dass seine TPM-Bashing-Vorträge nicht angenommen wurden und dann aus dem Stand ein paar TPM-Bashing-Folien einfügte :-)
Um 18:30 habe ich mir Bug Class Genocide von Andreas Bogk angehört, da ging es um eine LLVM-Erweiterung, die Buffer Overflows ausrotten soll. So richtig vollständig überzeugt hat mich das ja nicht. Die CPUs werden ja nur noch in kleinen Inkrementen kleiner, so dass ein 100%-Performancenachteil immer noch ein Problem ist. Vielleicht nicht für die von Andreas zitierten Ruby-Verstrahlten, aber für die schweigende Mehrheit. Danach hatten wir dann eine Keynote von Glenn Greenwald, per Skype aus Brasilien dazugeschaltet. Der entschuldigte sich anfangs erstmal, dass man ihm Krypto erst beibringen musste, und bedankte sich für die ganze Software, die es da gibt, denn ohne die wären wir schon längst vollständig überwacht und unterdrückt. Er lobte Laura Poitras (die, wie ich hörte, auch im Publikum gesessen haben soll irgendwo) und Edward Snowden und hielt ein langes und emotionales Plädoyer dafür, dass die Länder und Regierungen die Dienste als ihre Machtbasis sehen und sich da niemals freiwillig von trennen werden. Alles, was die uns jetzt sagen, sind Lügen und falsche Versprechungen, das wird eher noch schlimmer. Aber, so erzählte er, wenn ihn jetzt andere Journalisten kontaktieren, dann haben die alle Verschlüsselung oder entschuldigen sich erstmal wortreich, das immer noch nicht hingekriegt zu haben. Soviel Problembewusstsein gab es noch nie. Seine nächste Story wird um Flugzeug-Internet gehen, weil das wohl eines der wenigen Löcher ist, bei denen man noch unkontrolliert ins Internet kommen kann (kann ich ja nicht glauben, ehrlich gesagt). Sein Punkt war, dass die Dienste so paranoid in ihrem allumfassenden Abhöranspruch sind, dass es sie völlig fertig macht, wenn Leute in Flugzeugen für ein paar Stunden unabgehört kommunizieren können.
In der Mitte ließ dann die Skype-Qualität nach, und es war teilweise ein bisschen schwer zu verstehen. Aber ich sehe das wie Louis CK. Wir hatten eine Liveschaltung nach Brasilien und haben uns Glenn Greenwald beim ranten zugehört! Wie geil ist DAS denn!
Highlights waren, dass er sich bei GCHQ bedankte, die Briten so demaskiert zu haben. Wenn die das nächste Mal ein anderes Land wegen Verletzung der Pressefreiheit zu kritisieren versuchen, könne das ja nach der Nummer mit seinem Partner am Londoner Flughafen nur einen globalen Lacher hervorrufen. Am bekam er dann Standing Ovations von einem vollständig belegten Saal 1. Das hat er sicher auch nicht alle Tage, und man sah ihm an, dass er sich echt zusammenreißen musste.
Update: Bei dem Salafisten-Vortrag war ich übrigens nicht, weil der Saal voll war und ich nicht reinkam. Dass ich eines Tages in der FAZ lesen muss, dass auf einem Congress-Talk irgendwas über mich gesagt wurde, ist schon eine unerwartete Erfahrung.
Naja, dass die Polizei nicht auf unsere Daten aufpassen kann, das war ja schon bekannt. Das haben wir ja schon bei der Vorratsdatenspeicherung als Argument verwendet.
Aber der Lacher an der Geschichte kommt noch. Schaut mal, es gibt überhaupt keinen Grund zur Beunruhigung, denn die Polizei sorgt vor, das sind schließlich Profis!
Die Daten seien codiert und könnten somit nicht ohne weiteres verwendet werden.Codiert, hört ihr! Also quasi verschlüsselt!
Bei der Codierung handele es sich jedoch lediglich um einen Zahlencode für die jeweils angeordnete polizeiliche Maßnahme, nicht aber um eine eigentliche Verschlüsselung.Oh. Äh. Hmm. Oh schaut mal da hinten, ein dreiköpfiger, äh *wegrenn*
Inhaltlich dachte ich erst, dass ich da so viel nicht zu sagen kann, weil ja die möglichen Plotpunkte im Großen und Ganzen abgearbeitet sind. Wir wissen jetzt, was wir im Grunde auch schon vorher wussten: Dass für die Geheimdienste Geld keine Rolle spielt, und dass die alles abgreifen, was sie kriegen können, ob das nützlich erscheint oder nicht. Der "Bedarf" in deren Euphemismus "Bedarfsträger" spielt schon länger keine Rolle mehr. Mir war daher nicht klar, was ich da groß in Sachen Ausblick bieten könnte.
Mit Einordnung meinte der Tagesspiegel, dass in meinem Blog häufiger die Einschätzung durchscheint, dass das ja alles nicht wirklich überraschende Enthüllungen sind.
Aber als ich da eine Nacht drüber geschlafen hatte, fielen mir doch ein paar spannende Aspekte auf, über die ich bisher noch nicht explizit geredet habe. Und zwar hat ja der Snowden sowohl für die NSA als auch für die CIA gearbeitet. Die Enthüllungen betreffen aber nur die NSA bisher. Warum eigentlich?
Ich bin gerade dabei, dafür eine Theorie aufzubauen. In der vom Tagesspiegel geänderten Version des Artikels schlägt sich der Gedanke so nieder:
Ist es ein Zufall, dass die CIA bei den Veröffentlichungen der Snowden-Dokumente im Vergleich zur NSA bisher so gut wegkommt? Oder werden wir hier Zeuge eines Grabenkrieges zwischen NSA und CIA?So war das nicht gemeint, aber es ist auch irgendwie passend. Ich stelle mir das so vor. Die Washington Post erfährt von einem Snowden-Dokument. Wie üblich in solchen Fällen legt sie es den zuständigen Stellen mit Bitte um Kommentar vor. Der übliche Kommentar vom Militär bei sowas ist grundsätzlich: Diese Veröffentlichung gefährden Menschenleben, das dürfen Sie nicht publizieren!
Die CIA faselt immer von National Security, aber bringt am Ende auch immer das Argument, dass Menschenleben gefährdet wären. Wenn nicht von ihren Agenten, dann doch von ihren Informanten. Das ist so schwammig und unnachprüfbar, dass die Zeitungen das normalerweise einfach hinnehmen und Dinge jahrelang unter Verschluss halten — oder überhaupt nie veröffentlichen.
Die NSA kann das bisher nicht bringen. Das Image der NSA ist, dass die keine Informanten haben. Für Informanten ist die CIA zuständig. Die NSA hat Satelliten und zapft Kabel an. Daher ist das für eine Zeitung relativ unglaubwürdig, wenn die NSA von gefährdeten Menschenleben faseln würde. Ich glaube, dass das der Grund ist, wieso wir bisher so viele NSA-Enthüllungen und so wenige CIA-Enthüllungen kriegen.
Snowdens wenige Äußerungen klingen so, als habe er bei beiden Dokumente rausgetragen.
Rückblickend ergibt damit auch diese Rede des NSA-Bosses bei der Blackhat viel mehr Sinn für mich. Da (und auch bei anderen Gelegenheiten) hat die NSA nämlich extra betont, dass sie auch Agenten haben, die sie nach Afghanistan schicken, wo sie die Soldaten beschützen.
Ich habe zu dem Zeitpunkt gar nicht verstanden, was die mir damit sagen wollen. Welche Rolle spielt denn Afghanistan, wir reden hier von abgeschnorchelten Daten aus Europa! Aber unter diesem Gesichtspunkt ergibt das plötzlich Sinn. Ich glaube inzwischen, dass die NSA damit ein Narrativ aufbauen wollte, das es ihnen in Zukunft erlaubt, bei Leaks einfach genau wie die CIA behaupten zu können, es seien Menschenleben ihrer Agenten in Gefahr.
Eine Sache, die mir auffiel bei den Änderungen des Tagesspiegels: Die waren konfrontativer als ich. Die wollten mit dem Finger auf Institutionen und spezifische Personen zeigen. Ich bin z.B. der Meinung, dass es sich nicht lohnt, den Rücktritt des Generalbundesanwalts zu fordern. Der Mann ist weisungsgebunden. Der ist nicht das Problem, der ist nur das Symptom. Über den kann man sich prima lustig machen, weil er NSA und NASA verwechselt hat. Aber dass der kein Verfahren lostritt, das ist nicht der Mann persönlich, das ist unser System.
Der Big Data Abschnitt kam übrigens so zustande, dass der Tagesspiegel den rausnehmen wollte, weil sie nicht verstanden, was ich damit sagen will. Als ich ihnen erklärte, was ich damit meinte, haben sie einen Teil der Erklärung in den Artikel übernommen.
Wie, ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass dieser Ranz-Zufallszahlengenerator per Zufall in BSAFE gelandet ist, oder?
Was ich ja besonders geil finde: Die PR-Schlipse von RSA wagen es jetzt auch noch, dieses Statement hier rauszubringen:
RSA always acts in the best interest of its customers and under no circumstances does RSA design or enable any back doors in our products. Decisions about the features and functionality of RSA products are our own.
Und das nachdem von Snowden geleakte Dokumente zeigen, dass dieser Vertrag über 10 Millionen Dollar zustande gekommen ist!Ich würde ja jetzt Kommentare über die Glaubwürdigkeit von RSA machen, aber die hat sich eh erledigt.
In 1999, for example, a Congressional staffer named Mitch Glazier took the reclassification route by surreptitiously adding a provision to an unrelated bill that amended the Copyright Act to include sound recordings as works for hire. The bill passed, and just three months later, the staffer was hired by the RIAA. The ensuing outrage from artists resulted in a rare legislative reversal: the Glazier amendment was repealed.
TPP ist das Pazifik-Abkommen. Sie probieren das bestimmt auch nochmal mit dem Atlantik-Abkommen. Nur falls jemand Illusionen hatte, was für Widerlinge diese Leute sind.
Meine Theorie dazu: Die Aufsichtsgremien haben in einem seltenen Moment des Aufsichswillens vorsichtig angefragt, ob die NSA weiß, was da alles weggekommen ist. Die NSA hat eine Liste gemacht, un sich gedacht: Hmm, von dem hier wissen die noch nichts, das hier wäre peinlich, das hier haben wir auch bisher vor denen verschwiegen … wenn wir jetzt die Liste rüberrücken, dann räumen wir damit ohne Not ein, diese ganzen fiesen Dinge zu tun. Diese Aufsichtsgremien sind ja wie bei uns der Friedrich. Die brauchen plausible deniability. Die müssen sagen können: Davon höre ich zum ersten Mal!11! Und das muss man ihnen abnehmen. Daher sagen die Dienste denen nichts, und die fragen bei den Diensten auch nicht nach. So kann man das im Notfall auf ein Kommunikationsproblem schieben, alle Seiten sind entrüstet und entsetzt, dass es soweit kommen konnte, und niemand muss seinen Hut nehmen.
Vor der Wahl, ob sie die jetzt erstmal informieren, was sie alles für gruselige Black Ops machen, oder ob sie lieber wie inkompetente Idioten dastehen, haben sich die NSA-Entscheider halt für Letzteres entschieden.
Verkehrsminister wird der Dobrinth. Ist ja auch klar, wenn ich an Verkehr denke, fällt mir sofort die CSU ein! Die mit der Maut für PKWs! Und schon der Ramsauer hat ja echt überzeugt. Die Bayern können das eben mit dem Verkehrsministerium!1!! Sehr unterhaltsam ist allerdings, dass die anscheinend auch das Internet dem Verkehrsministerium unterstellen wollen. Das kann sich eigentlich nur als Witz herausstellen, weil es an dieses grandiose Kohl-Interview erinnert, bei dem sie ihn gefragt hatten, was er denn in Sachen Datenautobahn tun wolle, und er meinte, der Autobahnbau sei Ländersache. Das kann ich mir im Moment noch nicht vorstellen, dass die so blöde sind bei der Union, sich dieses Eigentor als Fallrückzieher selbst reinzutreten. Aber hey, wer wäre sonst dämlich genug… Und der Dobrinth wäre auch genau der Mann, zu dem so eine Entscheidung passen würde. Mir zumindest ist der noch nie durch intelligente Äußerungen aufgefallen.
De Maiziere wird Innenminister. Das ist geradezu ein Lichtblick. Auf der anderen Seite sähe nach dem Jammertal von Friedrich selbst eine Malaria-Mücke wie ein Lichtblick aus. Der De Maiziere ist aber jemand, der zumindest wenn es hart auf hart kommt durchaus Sachargumenten das Gehör schenken würde. Ich glaube, dass hier ein großer Kelch an uns vorüber gegangen ist.
Altmaier wird Kanzleramtsminister und ist damit für unsere debilen, kriminellen und inkompetenten Geheimdienste zuständig. Der muss irgendjemanden echt doll geärgert haben, dass sie ihn so abstrafen.
Pofalla ist endlich weg. Lobet den Herrn.
Schäuble bleibt Finanzminister. Das ist unter den Umständen auch eine der besseren Varianten. Man stelle sich mal vor, die hätten das Finanzministerium mit einem CSUler besetzt, oder so. Das ist mir persönlich lieber, wenn der Schäuble seine Agressionen an unseren europäischen Freunden abreagiert, als an der Bevölkerung. Da denke ich ganz eigennützig.
Was aus dem Friedrich wird ist wohl unklar, angeblich kann er entweder das Entwicklungshilfeministerium haben (das Abstellgleis schlechthin, fast so schlimm wie das Verteidigungsministerium), oder das Landwirtschaftsministerium. Da würde er prima hinpassen. Da sind die zu bearbeitenden Themen auch nicht so komplex.
Wirtschaftsminister wird Sigmar Gabriel. Da haben wir noch mal Glück gehabt, glaube ich. Das hat sogar das Potential, nicht völlig als Katastrophe zu enden. Mal gucken.
Die Nahles wird für das Arbeitsamt zuständig, auch ein undankbarer Job. Die muss auch jemanden doll geärgert haben. Oder vielleicht sind die Sozen wirklich so blöde und begreifen das als was positives, wenn sie die rauchenden Ruinen verwalten müssen, die Kohl, Schröder und Merkel ihnen hinterlassen haben, und mit dem Budget zu arbeiten haben, das Schäuble ihnen einräumt.
Steinmeier übernimmt das Außenministerium. Das hätte schlimmer laufen können, aber auch deutlich besser. Auf der anderen Seite muss man da nicht viel machen und er kann auch nicht soooo viel kaputtmachen an der Stelle.
Das Justizministerium geht an Heiko Maas, was ich als Katastrophe werte.
Unter dem Strich bin ich aber positiv überrascht. Unter den Umständen ist das eine der wenigen halbwegs positiven Ausgänge gewesen.
Update: Hal Faber weist noch auf dieses Detail hin:
Womöglich mit einer Beauftragten für Informationsfreiheit, die im preisgekrönten Service von Abgeordnetenwatch schreibt: "Ich lehne aber eine Vermittlung durch abgeordnetenwatch ab und habe daher entschieden, mich an diesem Portal nicht zu beteiligen."
Harr harr, das Detail hatte ich bei meiner Würdigung ganz vergessen.
Boston Dynamics ist auf der einen Seite sicher eine coole Firma mit coolen Mitarbeitern, und möglicherweise will Google ja auch total unmilitärische Dinge mit denen tun, die sozusagen aus den Klauen des Militärs befreien. Aber so riecht das halt erstmal nicht.
Das ist eine sehr beunruhigende Entwicklung, wenn ihr mich fragt. Das fühlt sich fast so an als hätten sie Smith&Wesson gekauft, nur dass es bei denen mehr zivile Anwendungen gibt.
The government has abandoned plans to privatise its defence procurement body after only one bidder was left in contention for the contract.
Ui! Das wäre ja auch bei uns mal cool. Auch bei uns ist das normal, dass bei "Ausschreibungen" nur ein Bieter übrig bleibt. Nicht nur ist das üblich, die Ausschreibungen werden normalerweise absichtlich so formuliert, dass nur einer übrig bleibt. Und der kriegt dann den Job. (Danke, Magnus)
Das fängt auf der einen Seite alle mögliche Werbung, Webwanzen und andere Schweinereien, aber es bricht auch diverse schlecht gemachte Sites.
So hat es sich z.B. eingebürgert, seine statischen Bilder auf einer zweiten Domain abzulegen. yahoo.com legt seine Bilder z.B. auf yimg.com ab. Die Idee dahinter ist, dass die dynamischen Frameworks von yahoo.com ein Dutzend Cookies setzen, und die würden dann alle bei jedem HTTP-Request mitübertragen, auch für die eingeblendeten Bilder, für die sie gar keine Rolle spielen und nur Platz verplempern.
An sich ist das keine doofe Idee, aber der richtige Ansatz dafür wäre natürlich, dass man die Cookies für www.example.com setzt und die statischen Inhalte auf s.example.com tut, und http://example.com ist dann eine Umleitung auf www.example.com. Aber da kommen dann halt Leute und sagen, naja, yimg.com ist ja ein Zeichen kürzer als yahoo.com, das spart auch!1!! Ja, tut es, aber dafür schafft es zusätzliche Latenzen, weil yimg.com separat im DNS nachgeguckt werden muss und dafür auch der Nameserver von yimg.com separat herausgefunden werden muss.
Ich glaube ja, dass die meisten dieser "Web-Optimierer" die ganzen Details gar nicht überblicken und da Cargo Cult betreiben. Aber hey. Whatever.
Dieses RequestPolicy hat natürlich ein paar negative Aspekte in der Usability. Eine Sache, die z.B. ziemlich sofort zu nerven beginnt, ist dass HTTP-Redirects dann auch opt-in sind. Man muss explizit [Allow] klicken. Und viele Dienste leiten externe Links inzwischen über Tracking-URLs mit Redirect. Z.B. die Google-Suche. Auch dafür gibt es Addons, aber so generell macht das für die Twitter-Generation wahrscheinlich auch das Browse-Erlebnis mit URL-Shortenern kaputt. Das würde ich wiederum eher als Vorteil sehen, das ist eine Unsitte und shortened natürlich auch nichts, weil unter dem Strich mehr Traffic verursacht wird und die Latenz hochgeht.
Ich würde mal vermuten, dass das auch eingebettete Videos kaputtmacht, wenn die woanders gehostet werden.
Update: Und wo wir gerade dabei sind: Die EU-Kommission hat ja auch neulich das SWIFT-Schnorchel-Abkommen mit den USA verlängert, obwohl das Parlament (der einzige demokratisch legitimierte Teil an dem ganzen Laden) für die Kündigung gestimmt hatte.
Der Punkt bei sowas ist, dass sich die ganzen darbenden Kids, die sich das Spiel nicht leisten können, dann halt auf Youtube diese Videos reinziehen. Und so kommen da Klick-Zahlen im fünf- bis sogar sechsstelligen Bereich zustande. Das ist genug, um von der Kohle, die Youtube dann ausschüttet, leben zu können. Man muss nur genügend viele Videos hochladen.
Was sich jetzt geändert hat, ist dass die Videospielefirmen angefangen haben, die Trailer für und Musik und Cutscenes aus Videospielen in dem automatisierten Copyright-System von Youtube anzumelden. Der Effekt ist, dass die Werbeeinnahmen für diese Videos automatisch den Videospielefirmen zufließen, nicht den Leuten, die sie hochladen. Deren Karrieren in dem Bereich sind damit jetzt natürlich am Ende.
In den einschlägigen Youtube-Kanälen gehen daher jetzt Erklärbär-Videos hoch. Hier ist noch eines, und noch eines.
Auf der einen Seite kann man natürlich nachvollziehen, dass die Videospielfirmen es nicht gerne sehen, wenn andere Leute Kohle damit machen, ihre Werke auszustellen. Aber das ist im Wesentlichen kostenlose Werbung für die Videospielfirmen. Ich gucke mir jedenfalls regelmäßig Gameplay-Videos an, bevor ich Geld für ein Spiel ausgebe. Wenn sie denen jetzt die monetäre Arbeitsgrundlage entziehen, dann wird es in Zukunft halt keine kostenlose Werbung mehr für sie auf Youtube geben. Für mich sieht das aus wie ein 1a Schuss ins Knie.
"Frau Steinbach würde ich nicht als Rassistin bezeichnen", sagt er über Erika Steinbach, die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, CDU-Bundestagsabgeordnete und ein rotes Tuch für die Linken, nicht nur bei den Jusos.Dabei ist der eigentlich nicht doof, aber halt eher Langfrist-Stratege, nicht schlagfertig. Der braucht Zeit, sich vorher einen Plan zurecht zu legen. Man würde denken, dass er sich die Zeit für die Jusos nimmt. Aber offensichtlich hat der gerade alle Hände mit Feuerlöschen voll.
Auf der anderen Seite sind die Jusos natürlich auch politisch überhaupt nicht ernstzunehmen mit ihrem Antideutschen-und-Womyn's-Rights-Vokabular. Check mal deine Privilegien, Alter!1!!
Und damit ist auch klar, dass Gabriel nur auf Granit beißen konnte, egal mit welchen Argumenten er gekommen wäre. Fundamentalisten kann man nicht mit Argumenten oder Kompromissen überzeugen. Bei Fundamentalisten bringt es nichts, wenn man auf bereits erzielte Errungenschaften verweist. Im Gegenteil wird einem dann erst Recht vorgeworfen, dass man die Weltrevolution mit faulen Kompromissen aufhält. Der Gabriel kann froh sein, dass ihm niemand Derailing vorgeworfen hat (das solltet ihr überhaupt mal in Ruhe lesen, vielen ist ja gar nicht klar, dass es dieses Gedankenspektrum überhaupt gibt. Money Quote:
Der Prozess, “Fakten” höher zu bewerten als “Meinungen” ist sehr stark im Interesse verwurzelt, Privilegien zu bewahren.Viel Spaß bei der Lektüre!)
Ich betrachte ja dieses Privilegien-Checken-Getue ähnlich wie die Pro-Life-Fraktion. Die haben sich lange genug eine Nische so zurechtgelegt, dass sie sich in einer Opferrolle hinein interpretiert haben. Gerade bei den Pro-Lifern ist das zu schön, wenn sich weiße Mittelschichtsangehörige mit Eigenheim und zwei Autos als verfolgte Minderheit fühlen. Dieses indignierte Gestikulieren empfinde ich als sehr unterhaltsam. Und genau wie man nie jemanden von der Pro-Life-Fraktion sieht, der ein paar schwarze HIV-Babies adoptiert, deren Vater unbekannt und deren Mutter Crack-abhängig ist und abtreiben wollte, genau so wenig kann man Privilegien-Checken-Leute dabei beobachten, wie sie tatsächlich Privilegien abzugeben gewillt sind, sobald das mit persönlichen Einschnitten in die Lebensqualität verbunden wäre. Zieht jemand von denen nach Afrika und hilft da Verhungernden? Setzt da wer ein Testament auf, das ihr Hab und Gut an die Zigeuner vererbt, wenn sie mal welches erlangen sollten? Lernt da jemand Brotbacken und verteilt das Brot unter den Armen? Zahlt da jemand freiwillig mehr Studiengebühren, weil das ein Privileg ist? Zahlt jemand von denen seine Arztrechnung lieber aus eigener Tasche und lässt die Versicherung in Ruhe? Geben diese Leute alles auf, werden Arzt und ziehen nach Haiti und helfen da Menschen?
Nein.
Aber wisst ihr, wer das macht?
Die Kubaner.
Und denen geben wir zur Strafe noch ein Handelsembargo oben drauf. Ich hab neulich so einen Artikel gelesen, der war in der Beziehung augenöffnend. Dass die Haitianer und die westlichen Hilfsorganisationen die kubanischen Ärzte rausekeln wollten, weil sie selbst so schlecht aussahen im Vergleich. Denn die westlichen Ärzte bauen Zeltlager auf und helfen denen, die es bis zu ihnen schaffen. Die kubanischen Ärzte ziehen in die Dörfer, lernen die Landessprache und helfen vor Ort. Die haitianischen Ärzte gehören der Oberschicht an und haben auch keinen Bock auf Urwald, Sumpf und Eingeborenenstämme. Die Kubaner sind echt die einzigen, die sich morgens im Spiegel in die Augen gucken können.
Wir im Westen führen einen Studiengang ein, legen uns eine neue Sprache dafür zurecht, und glauben, damit irgendjemandem geholfen zu haben.
Auf der anderen Seite passt das ja auch prima zur SPD. Jede Partei hat die Jugendorganisation, die sie verdient hat. Wer es ernst meint mit dem Wort "sozialdemokratisch", der ist zur Linkspartei gegangen. Bei der SPD hängen nur noch die ganzen Pseudos herum. Warum sollte das bei deren Jugendorganisation anders sein.
Wenn wir mal ehrlich sind, ist schon die Tatsache, dass wir uns hier über Geheimdienstexzesse und Internetfilter unterhalten, ein seltenes Privileg. Unser Wohlstand basiert auf einer historischen Schuld, die leider nicht weggeht, wenn wir unsere Privilegien jetzt aufgeben. Und es geht ja leider auch den Unterprivilegierten nicht besser, wenn wir Privilegien aufgeben. In Ländern, in denen plötzlich Wohlstand ausbricht, z.B. China, ist der genau so schlecht verteilt wie bei uns. Ein paar Superreiche, und das Gros der Bevölkerung ist knapp über dem Verhungern oder hungert. Solange wir dafür keine Lösung finden, müssen wir über den Rest gar nicht reden. Solange wir schon innerhalb unseres Landes und der EU nicht in der Lage sind, Obdachlosigkeit abzuschaffen, und dafür zu sorgen, dass im Winter niemand erfriert, weil Heizen zu teuer war, werden wir die Ungerechtigkeit gegenüber anderen Teilen der Erde ganz sicher nicht lösen können. Und im Grunde will das ja auch niemand. Sonst könnte die EU sowas wie Frontex ja gar nicht machen, wenn nicht die breite Mehrheit der Bevölkerung das insgeheim so haben wollen würde. Und unsere "Entwicklungshilfe". Damit wir uns weniger schuldig fühlen, machen wir Altkleidersammlung, und das wird dann kommerziell nach Afrika gekarrt und dort verhökert. Wie, dachtet ihr etwa, das wird dort unter den Bedürftigen verschenkt? Nix da. Das wird verkauft. Und zwar so billig, dass es jeweils die inländische Textilindustrie kaputt gemacht hat. So eine tolle Hilfe sind wir mit unseren Hilfsprojekten.
Aber Hauptsache ihr habt alle eure Privilegien gecheckt! Dann sterben gleich ne Million Afrikaner weniger an Hunger — oder an deutscher Munition aus deutschen Gewehrläufen.
Update: Nach all der schlechten Laune sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich mich diebisch gefreut habe, dass wenigstens die Jusos genug Arsch in der Hose haben, zu ihrer Ablehnung von Merkel-Appeasement-Politik von vor der Wahl zu stehen. Die sind noch nicht alt genug, um das Umfallen ausreichend verinnerlicht zu haben. In diesem Sinne: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.
Diese Ansage ist die nukleare Option der Bankster. Ich hatte das im März schonmal ausgeführt. Wenn die Londoner Finanzmafia ansagt, dass England in der EU bleiben muss, dann wird England in der EU bleiben.
Update: Oh und lest mal auch den letzten Absatz, vorletzter Satz:
Auch die in Europa geplante Finanztransaktionssteuer, mit der Spekulationsgeschäfte eingedämmt werden sollen, sieht die amerikanische Investmentbank mittlerweile gelassener. „Die wird nicht zum Geschäfts-Killer werden. Wir werden eine Kompromisslösung bekommen“, erwartet Sherwood.
Entweder deren Lobbyisten haben da eine krasse Entkernung vorgenommen oder die Hölle ist gerade zugefroren. Vielleicht sowas wie die Klima-Emissionsrechte, bei der am Ende rauskam, dass in Deutschland niemand welche kaufen musste, weil der Staat genug verschenkt hat.
He says the agents identified themselves as working for ASIO and the AFP, and would not show his employees the search warrant because it related to national security.
Wie geil ist DAS denn! Die haben nichtmal den Durchsuchungsbefehl vorgezeigt! Wahrscheinlich weil sie keinen hatten. Darauf muss man auch erstmal kommen. Ob die Australier auch Geheimgerichte haben, wie die Amis und Briten? (Danke, Leo)
Die Idee ist so grotesk, da muss man erstmal drauf kommen! Da sind ja nicht mal die Hirnwindungen unserer Neocons krank genug für.
Update: Hier kommen jetzt Mails rein, dass es das doch gibt bei uns. Der Begriff dafür ist "Abrufkraft". Hier wird also das betriebswirtschaftliche Risiko externalisiert. Anscheinend ist es auch im Bereich der Security (also Nachtwächter und so) üblich, Verträge über 1 Stunde pro Monat abzuschließen, und dann deutlich mehr zu vergeben, aber halt nicht festgenagelt zu sein. Aber hey, keine Sorgen, die Nachtwächter werden demnächst durch Roboter ersetzt. (Danke, Christian)
Vertrauliche Protokolle legen nahe, dass deutsche Spitzenbeamte die Reform verwässern und verzögern.Wer auch sonst! Und wo kommen die her?
verzögern Spitzenbeamte des Bundesinnenministeriums seit Monaten die ReformNa das passt ja mal wieder!
Und was schlagen die so vor? Festhalten!
So und jetzt überlegt euch doch mal, was Google dann macht. Mal unter der wenig wahrscheinlichen Annahme, dass das Projekt was wird. Google wird dann argumentieren, das sei unfairer Wettbewerb und eine WTO-Beschwerde einreichen. Und sie hätten damit völlig Recht. Der Punkt ist doch, dass die Daten, von denen wir nicht wollen, dass Google sie über uns sammelt, einen Wert haben. Wenn unser Gegen-Google ohne diese Daten arbeiten muss, dann muss das Geld von woanders kommen, wahrscheinlich aus Steuergeldern. Ich als Steuerzahler hätte da kein Problem mit. Aber die WTO-Spielregeln untersagen das. Und aus mir völlig unbegreiflichen Gründen sind wir ja diesem WTO- und WIPO-Kram beigetreten. Fast so ein schwerer Fehler wie der NATO-Beitritt, wenn ihr mich fragt. Schon daher geht das also nicht.
Eine Sache, die im Radio noch rauskam, aber hier im Blog noch nicht so: Die Debatte wird immer auf "ein deutsches Silicon Valley aufbauen" runtergebrochen. Nicht nur in Deutschland, in New York vermarktet sich New York als "Silicon Alley", in London faseln die Politiker von einem "Silicon Roundabout" (Roundabout = Kreisverkehr), in Sachsen wird der Begriff "Silicon Saxony" herumgereicht, … das ist sehr plakativ, aber eigentlich will man es nicht. Die Moderatorin wollte von mir wissen, was ich denn gegen Silicon Valley habe. Meine Antwort war: Schauen Sie sich mal an, was die Haupt-Exporte der USA sind. Das sind Silicon Valley und Hollywood, beides in Kalifornien. Aber Kalifornien ist eines der am stärksten verschuldeten Bundesländer der USA. Wie passt das zusammen?
Meine These war, dass man bei sowas aufpassen muss, dass man keine zu großen Player schafft oder fördert, denn die machen dann Steuervermeidungsstrategien über Inseln in der Karibik oder dem Ärmelkanal, und die haben am Ende zu viel Macht und zu viel Erpressungspotential in der Hand und zahlen dann nicht nur keine Steuern, sondern kriegen noch Vergünstigungen und Förderungen. Das ist einer der Gründe, wieso ich an der Stelle große Firmen explizit ausnehmen will aus dem Projekt, denn das sind ja Steuergelder, die da fließen sollen. Die sollten wir nachhaltig investieren. In kleine Firmen, die das Knowhow in der Gesellschaft streuen, die hier ihre Steuern zahlen und langfristige Arbeitsplätze schaffen. Nicht in Großkonzernen, die das am Ende von Zeitarbeitern in Indien oder den USA machen lassen und uns am Ende erpressen können, wenn das Projekt nicht fertig wird, dass wir entweder alles abschreiben können oder mehr Geld hinterherwerfen müssen.
Update: Oh ich sehe gerade, dass die dazu was online gestellt haben. Hui!
Nach Aussage der Landesregierung sei Noetzel das Betreten der Wohnung seines Mandanten verwehrt worden, weil er die anwaltliche Vertretung des Durchsuchten nicht hätte nachweisen können. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft hätte er dann hineingedurft. Doch das ist Unsinn, so Noetzel: „Zum einen ist so ein Nachweis der Bevollmächtigung nicht nötig. Zum Anderen habe ich, während ich mit dem Staatsanwalt telefoniert habe, heftig gegen die Tür meines Mandanten geklopft und dabei laut gerufen, dass ich den Staatsanwalt gerade dran habe. Erst dann ist Bewegung in die Sache gekommen. Da stand ich dort aber schon gut zwanzig Minuten“.Das ist noch nicht der Hammer. Der Hammer ist das hier:
Laut Noetzel habe der Leiter der Staatsschutzabteilung Hirsch in einer dienstlichen Stellungnahme zuvor jedoch behauptet, man habe zwar eine Person vor der Wohnungstür bemerkt, sie aber für einen „Störer“ gehalten. Als Grund für diese Einschätzung gab er demnach an, der „Störer“ sei dabei beobachtet worden, wie er aus einem nahegelegenen linken Projekt gekommen sei. Daher habe man auch die Klingel abgestellt, Rufe hätten die BeamtInnen nicht wahrgenommen.Ja klar, wenn da so ein Störer vor der Tür steht, dann macht man doch die Klingel aus! (Danke, Martin)
Die SPD ließ sich schnell überzeugen, schließlich gab es da einen unliebsamen Antrag der Grünen und der Linken zum Gebaren von Angela Merkels CDU in der NSA-Affäre. Aus atmosphärischen Gründen wollten die Sozialdemokraten im Bundestag nicht mitstimmen. Ablehnung hätte auch komisch ausgesehen, schließlich sitzt die SPD noch nicht in der Regierung. Um also die Abstimmung zu verzögern, musste der Antrag an einen Ausschuss überwiesen werden.Die Verräterpartei fällt schon um, bevor sie überhaupt an der Regierung ist!
Oh und wo wie gerde in den Niederlanden waren: Nee, Sie können hier kein Azubi werden, Sie sind ja ein Neger.
Übrigens sieht das Abkommen vor, dass die Firmen dann Staaten auf Schadensersatz verklagen können. Wenn McDonalds kein Klonrind importieren darf, dann rechnen sie einfach die Differenz aus, die sie jetzt mehr zahlen müssen, und können die sich von der EU "rückerstatten" lassen. Die Staaten geben also ihre Souveränität auf, Verbraucherschutz wird abgeschafft. Le Monde Diplomatique hatte da kürzlich einen schönen Überblick. Achtung: Macht alles sehr schlechte Laune.
Und zwar geht es darum, dass der in der Schweiz wohnt, auch Glencore ist ein Schweizer Konzern, und daher zahlen die da auch Steuern. Auch in der Schweiz gibt es einen Finanzausgleich, und der sorgt dafür, dass diese Steuergelder u.a. auch an das 4800-Einwohner-Dorf Obfelden gehen. Bei denen würde immerhin eine halbe Million Franken ankommen. Und jetzt kommt das Weihnachtswunder. Obfelden hat laut überlegt, ob sie das Geld annehmen sollen. Oder ob sie das nicht lieber an die Länder spenden sollten, in denen Glencore ihrer Meinung nach die Umwelt zerstört. Glencore-Chef Glasenberg sieht jetzt den "guten Ruf" von Glencore gefährdet und hat daher einen Brief an die besagten Kommunen geschickt, dass sie seine Steuergelder bitte nicht an seine Opfer spenden sollen.
Ich finde ja an der Geschichte die größte Überraschung, dass der überhaupt Steuern zahlt.
Wie das in solchen Fällen so ist, so sicher wie das Amen in der Kirche und die Anzeige wegen Widerstandes und Landfriedensbruch gegen Opfer deutscher Polizeigewalt, haben sie natürlich nicht nach dem Papier gesucht, sondern nach dem Whistleblower — und ihn auch bald gefunden und suspendiert. An der Stelle wird es aber spannend, denn die sind ja nicht auf den Kopf gefallen, die Österreicher. Die Wiener Polizeispitze hat den Mann nämlich nicht wegen des Whistleblowings suspendiert, sondern es stünden da "weitere Verfehlungen" im Raum. Allerdings heißt es in dem internen Rundbrief des Polizeipräsidenten:
Ich habe erst kürzlich einen Exekutivbeamten vorläufig suspendiert, der vorsätzlich ein Amtsgeheimnis an eine große Tageszeitung weitergegeben hat, weil ich der festen Überzeugung bin, dass ein nicht mehr zu heilender Vertrauensbruch zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer entstanden ist.Dabei kam es dann auch seitens des Vizechefs der Personalvertretung innerhalb der Polizei zu dieser denkwürdigen Aussage:
"Beim derzeitigen Zustand der Polizeiführung" sei zu überlegen, den Polizistinnen und Polizisten "ein Recht auf Widerspruch einzuräumen". Gegenüber Ö1 wurde er noch deutlicher: Leider bleibe den Beamten oft nichts anderes übrig, als sich an Medien zu wenden. Kritik innerhalb der Polizei bringe nichts.Welche weiteren Verfehlungen sind denn das, wird jetzt vielleicht der eine oder andere wissen wollen, wegen derer der Mann da angeblich suspendiert wurde?
Details aus dem Verfahren und dem Akt könne die Landespolizeidirektion Wien der Öffentlichkeit allerdings nicht preisgeben. "Eine Erörterung der einzelnen Fakten im Wege der Medien kann und darf aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes nicht stattfinden", lässt die polizeiliche Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit wissen.Die sind geheim. Vertraut uns doch einfach, wir sind schließlich die Polizei!1!!
Ist das so, fragt sich jetzt vielleicht der eine oder andere nicht mit dem österreichischen Prozedere vertraute Leser? Vielleicht suspendiert die Polizei in Österreich ja wirklich sofort, wenn gegen einen Polizisten Vorwürfe im Raum stehen. Na schauen wir doch mal: Hmm, nee, der Eindruck drängt sich nicht auf.
Bleibt nur noch die Frage zu klären, wie sie den Mann denn überhaupt gefunden haben. Achtung, hinsetzen, das ist der Kracher: Ich zitiere mal:
Die Videoüberwachung einer Postfiliale hatte ihn beim Faxen des fraglichen Dokuments gefilmt.Bitte was? Die videoüberwachen da alle Postfilialen!? Und heben das so lange auf, dass noch Wochen später ein polizeilicher Zugriff möglich ist?! Krasse Scheiße. Woher die Polizei wusste, aus welcher Postfiliale das Fax kam, das steht da leider nicht.
Der Einsender fasst die Lage sehr schön zusammen:
Der Polizist hat jetzt wegen der Weitergabe einer missbräuchlichen Dienstanweisung, die es gar nicht gibt, ein Verfahren wegen Amtsmissbrauchs am Hals.Schön zu sehen, dass das mit der Polizei doch überall gleich ist. Wenn man Menschen Befugnisse gibt, werden sie sie missbrauchen.
Update: Telepolis hat auch was.
Angeblich wusste die Polizei bereits am Tag nach dem Pressebericht, dass das verräterische Fax mit den Anweisungen über die Verkehrsstrafen-Quoten aus einer Bankfiliale an die Zeitung gesandt wurde. Nicht ganz klar ist, woher diese Information stammte. Unwahrscheinlich scheint, dass die Zeitung ihren Informanten verraten hat. Wurde hier etwa die Vorratsdatenspeicherung dazu verwendet, den Schutz des Redaktionsgeheimnisses auszuhebeln?
(Danke, Wolfgang)
Jedenfalls, was tun die Amerikaner? Fliegen da erstmal mit zwei B-52 Langstreckenbombern drüber. Taiwan hat sich übrigens auch schon gemeldet in dem Konflikt und beansprucht die Inseln auch für sich.
Da weigert sich eine Mutter, ihren einjährigen Sohn beschneiden zu lassen. An sich gibt es da keinen legalen Zwang zu in Israel, aber der Fall ist jetzt vor einem Rabbiner-Gericht gelandet, weil Mutter und Vater sich auch gerade scheiden lassen, und der Vater hat anscheinend das Gericht angerufen, um Druck auf die Frau auszuüben. Google Translate ist ein bisschen abenteuerlich bei Hebräisch, aber scheint die Aussage der englischen Quelle zu stützen, dass die Richter nicht nur 500 Dollar (das ist glaube ich ein Übersetzungsfehler und Shekel ist gemeint, das entspräche ca 100 Euro) pro Tag Strafe verhängt haben, sondern auch das Argument angebracht haben, dass man hier keinen Präzedenzfall schaffen wolle, weil sonst möglicherweise alle möglichen anderen Leute auch auf die Idee kommen könnten, ihre Säuglinge nicht zu beschneiden, oder das in Scheidungsfällen als Drohung zu benutzen.
"Eine Aufhebung des Abkommens würde die Interessen der Firmen in den USA und den EU negativ betreffen", heißt es im Entwurf.Ach nee, wirklich? Das würde die Firmen inkommodieren, wenn sie sich an geltendes Recht halten müssten? Na sowas! Hat das schonmal jemand den Ölfirmen gesagt, dass das jetzt ein gültiges Argument ist? Wall Street scheint das ja schon mitbekommen zu haben.
Allein das parlamentarische Kontrollgremium der Geheimdienste - in den Zeiten der NSA-Affäre nicht vollkommen überflüssig - besteht zur Zeit lediglich aus zwei abgewählten FDP-Abgeordneten, also Privatpersonen ohne jegliche Legitimation.DAS erklärt ja wohl EINIGES.
Natürlich erzählen die jetzt was von Natur, Fischen und Enten und so, aber die Argumentation erinnert an Fukushima. Klar ist das alles giftig, aber wir verdünnen es ja gut!1!!
Wie giftig ist das? Wie vertrauenswürdig sind die "naja, wir verdünnen das ja"-Ansagen? Das kann man hieran gut sehen:
In October communities bordering Canada’s Athabasca River were cautioned not to drink from the waterway after a breach in a coal tailings storage pond dumped 1 billion liters (264 million gallons) of contaminated water into an area west of Edmonton.
Ein dazu befragter Professor schätzt die Lage so ein:“Nothing is going to grow in that soup of toxic elements except perhaps a few hydrosulfide bacteria. And all of the unforeseen events are being downplayed.”
Samsung hat die regionale SIM-Lock-Funktion in aktuelle Geräte implementiert, um Kunden in Ihrer jeweiligen Region ein optimales mobiles Erlebnis zu ermöglichen und die Kundenbetreuung auf die unterschiedlichen Bedürfnisse in den unterschiedlichen Regionen anpassen zu können.Wer schreibt diesen Firmen eigentlich immer diese Lügentexte? Wenn ich sowas lese, kriege ich Gewaltfantasien. Aber hey, deren Telefone kommen ja eh nicht in Frage, schon wegen der ganzen Schrott-Software, die die einem da zwangsweise reindrücken, und der Update-Problematik.
In 2007, the rules were changed to allow the NSA to analyse and retain any British citizens' mobile phone and fax numbers, emails and IP addresses swept up by its dragnet. Previously, this data had been stripped out of NSA databases – "minimized", in intelligence agency parlance – under rules agreed between the two countries.
NATÜRLICH hat die NSA Restriktionen über Briten ignoriert. Ist doch offensichtlich, wenn die sich nichtmal an Restriktionen über ihre eigenen Landsmänner halten, wieso sollten die dann die Briten rausfiltern?
Wer hat diese Leute eigentlich gewählt?!
Nun kennt ihr ja sicher auch die alte Maxime: Wo ein Trog ist, kommen die Schweine. So auch in Holland. Da hat das Finanzamt jetzt diese Daten angefordert, weil sie mal gucken wollen, ob die Eigentümer von geleasten Autos korrekt angegeben haben, wieviel der Fahrten dienstlich und wieviel privat sind. Nur eine Firma wollte die Daten nicht sofort rausrücken. (Danke, Jessica)
Das war die letzte Durchsage der Radiostation des ehemaligen griechischen Staatsfunks ERT. Dann kam die Polizei.
Krass, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber wartet, kommt noch besser. Stellt sich raus, dass der Durchsuchungsbefehl schon länger abgelaufen war, als sie die Prozeduren anwendeten. Und dass das Krankenhaus in dem Kreis, in dem der galt, sich geweigert hat, das zu machen, und da haben sie ihn in den Nachbarkreis gefahren, wo der Durchsuchungsbefehl gar nicht gegolten hätte. Abgesehen davon dass der Befehl wahrscheinlich eh ungültig war, weil es keinen "probable cause" gab und er viel zu unspezifisch war, was denn jetzt genau gemacht werden darf.
Wartet, wird noch härter. Das Krankenhaus hat dem Mann jetzt eine Rechnung geschickt. Ich musste spontan an den Film Brazil denken.
Wir wussten ja, dass Geheimdienstler Verlierer sind. Aber nicht, dass es so schlechte Verlierer sind. Geheimdienstler in Springer-Presse: Ströbele agiert für den FSB und die Interessen Russlands. Überhaupt sei der Snowden-Besuch komplett vom FSB geplant. ACH NEE.
Ich finde ja, dass der FSB in dieser ganzen Sache der einzige Geheimdienst ist, der sich die Kategorisierung als Partner-Geheimdienst verdient hat.
Und wofür jetzt die Kopfschmerztabletten? Für diesen absoluten Kracher ganz am Ende:
Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) plädierte angesichts der Spähaffäre dafür, Internetanbieter künftig in einem IT-Sicherheitsgesetz zu verpflichten, Datenverkehr in Europa ausschließlich über europäische Netze zu leiten.OH DIE SCHMERZEN! Damit die Daten der GCHQ ins Netz gehen und nicht direkt der NSA? Oder wie?
Ich wundere mich ja immer, dass wir überhaupt über PISA reden. Die Bayern sind doch immer so stolz über ihr tolles Bildungssystem. Und da ist DER nicht nur durchgekommen, sondern konnte sogar noch promovieren!! Da braucht man keine PISA-Studien mehr, um herauszufinden, dass wir dem Untergang geweiht sind.
Die Strategen in Washington sehen laut "New York Times" derzeit keine praktikable Alternative zum massenhaften Abfischen von Daten.Die NSA-Massenschnorchelei ist alternativlos!
Update: Brown Nosing, falls den Ausdruck jemand nicht kennt, ist wenn man so tief im Rektum von jemandem steckt, dass an der Nase was hängen bleibt.
Hallo, McFly? Jemand zuhause?! Was muss denn da bitte noch rauskommen!?
Na ich denke mal, dass sie da nicht groß werden drängen müssen. Wir reden hier immerhin von der Verräterpartei. Eine Opposition haben wir ja nicht mehr jetzt.
Übrigens: Wenn zwei Firmen sich zusammentun, um gemeinsam eine marktbeherrschende Stellung einzunehmen, schreitet das Kartellamt ein. Wieso gibt es keine Vorschriften dagegen, dass sich zwei ranzige Parteien zu einem Kartell zusammenschließen und so die Opposition marginalisieren?
Ciscos Hack ist, dass sie jetzt einen H.264-Codec als Plugin verschenken, ordentlich lizenziert. Das darf sich dann jeder installieren und damit H.264 abspielen, ohne dass Lizenzgebühren fällig werden.
Sieht erstmal elegant aus, aber ist in vielerlei Hinsicht ein Desaster. Erstens haben wir uns damit erpressen lassen. Damit hat das System "Lizenzgebühren für internationale Standards" gewonnen. Soweit hätte es nie kommen dürfen, aber jetzt ist klar: Der Widerstand dagegen ist gescheitert.
Zweitens heißt das, dass man jetzt für H.264 das Cisco-Modul verwenden muss, dann muss man keine Lizenzgebühren zahlen. Wer wäre unter diesen Umständen so doof, ein anderes Modul zu nehmen? Niemand. Wenn sich dieses System einbürgert, dann haben wir alle verloren, weil für die nächste Iteration von Standard nicht mehr ein Konkurrenzkampf an Implementationen die Qualität hochtreiben wird, sondern es wird genau einen Binärblob von Cisco gehen.
Damit sind wir beim dritten Problem. Was, wenn da ein Bug drin ist? Ein Sicherheitsloch? Eine Hintertür? Damit wäre dann die ganze Welt davon abhängig, dass Cisco den Kram wartet. Und um Cisco ranken sich seit mindestens 20 Jahren Gerüchte, dass sie im Gegenzug für Exporterlaubnisse Hintertüren für die US-Regierung eingebaut hätten. Dieser H.264-Blob wäre quasi das perfekte Einfallstor für die NSA. Die NSA wäre doof, da nicht sofort aufzuspringen.
Oh und nehmen wir mal an, das wird jetzt der große Erfolg, nach dem es aussieht. Wieso würde das dann beim nächsten Codec nicht genau einen Lizenznehmer geben? Wer sich unter diesen Umständen noch eine Lizenz von denen kauft, ist doch doof! Das muss sich auch die MPEG-Mafia gerade durch den Kopf gehen lassen. Und die einzige Antwort ist, diese Klausel rauszunehmen für die nächsten Codecs.
Ich persönlich halte es daher jetzt für noch wichtiger als bisher, H.264 loszuwerden, und hoffe auf Daala.
Der Typ hinter Ogg Vorbis und Daala sieht das übrigens ziemlich ähnlich.
"Um den Rückstand gegenüber den US-Telekommunikations- und -Internet-Giganten aufzuholen, brauchen wir eine europäische Standortstrategie und neue, mutigere Deregulierungsschritte"Ist doch auch logisch! Nichts hilft so gut gegen schlechten Service, Kunden-Abzocke und Erpressung via "du willst den Provider wechseln? Dann hast du halt mal nen Monat kein Telefon!" wie anständige Deregulierung!1!!
Unfassbar. Wo kommen diese Gruselgestalten eigentlich immer her? Gibt es da irgendwo ein Nest?
Dort [in Washington] will eine deutsche Geheimdienstdelegation in den kommenden Tagen Antworten auf die immer neuen Fragen finden, die diese Affäre aufwirft.Aber hey, was erwartet man in einem Land wie dem unseren, wo man Leute wie den Mehdorn für den Hauptstadtflughafen zuständig macht.
The BND, Germany’s main intelligence agency, has pursued suspected terrorist cells and was critical to extracting information from an Iranian scientist whose computer hard drive revealed documents strongly suggesting Iran was working on the design of a nuclear warhead. It played a supporting role in trying to cripple Iran’s nuclear enrichment program, through the use of a cyberweapon.
Nur falls jemand dachte, unserer Geheimdienst ist sicher zu inkompetent, um sich irgendwo ernsthaft schuldig gemacht zu haben.Das, was uns da gerade als No-Spy-Abkommen verkauft wird, ist in Wirklichkeit die Mitgliedschaft in Five Eyes, d.h. wir wären dann Teil des Spähnetzwerkes, das den Rest der Welt abschnorchelt.
In the past, Germany has pushed for an agreement similar to the understanding that the United States has with Britain and three other English-speaking allies that prohibits spying on one another.
Aha, die USA, England, und drei andere englischsprachige Länder, ja? Na sowas!
Der Datentransfer soll so lange ausgesetzt bleiben, bis das Weiße Haus Berichte über den Missbrauch der Daten widerlegt hat oder solche illegalen Aktivitäten aufgibt.Wie sollten die USA das denn widerlegen? Den Serienlügner Clapper schicken? Den haben sie ja gerade erst wieder aus der Puppenkiste geholt, damit er die Frankreich-Spionagevorwürfe leugnet. Schade nur, dass der seine Glaubwürdigkeit verspielt hat seit dieser Geschichte im Senat.
Lacher am Rande: Merkel beschwert sich bei Obama, dass die Amis ihr Handy abgehört haben. DA HÖRT DER SPASS AUF!1!! 80 Millionen Deutsche, kein Thema, kann man mal verzeihen, aber MEIN HANDY!?!? Da ist die Grenze überschritten!1!!
In Japan kommt dazu, dass die Menschen auch noch vergleichsweise lange leben. So wurden laut dieses Artikels in Japan 2012 mehr Windeln für Alte als für Babies verkauft.
In Japan kommen noch ein paar verschärfende Faktoren dazu, wie das vergleichsweise antike System der Arbeit. Da wird noch ganz auf das Modell "Mann bringt Kohle ran, Frau bleibt zuhause" gesetzt, aber mit nur einem Gehalt kann man sich halt keine Familie leisten.
In the first year after the cameras were introduced here in February 2012, the number of complaints filed against officers fell by 88 percent compared with the previous 12 months. Use of force by officers fell by almost 60 percent over the same period.
Habt ihr euch mal gefragt, wieso ausgerechnet die Telekom so eine Ansage macht und kein anderer? Weil alle anderen eh bevorzugt Peering betreiben und dann alles in Deutschland bleibt. Ist ja auch offensichtlich. Peering ist im Interesse aller Seiten. Man schließt sich zusammen, keiner zahlt für den Traffic, beide Seiten haben bessere Konnektivität.
Nur die Telekom macht das nicht gerne. Die macht lieber kein Peering sondern will von der Gegenseite für einen direkten Anschluss an ihr Netz bezahlt werden. Und sie kommen sogar gelegentlich damit durch, weil sie so viele DSL-Kunden haben — direkt und via Reseller —, die sie da als Geisel Hebel verwenden können. Die Telekom hat also seit Jahren nicht nur drauf geschissen, ob Mails im Inland bleiben oder nicht, sondern sie haben aktiv herbeigeführt, dass innerdeutsche Mails durch das Ausland gehen, damit bei anderen Marktteilnehmern Leidensdruck entsteht und die Telekom-Zuleitungen anmieten. Und ausgerechnet DIE machen jetzt einen auf dicke Hose von wegen bei uns bleibt Ihre Email im Inland.
Ich könnte kotzen über diese Dreistigkeit.
Die stehen bei mir im Approval-Rating echt in einer Linie mit BND und Verfassungsschutz. Zumachen, jetzt.
Diese Regel haben die Republikaner am 30. September außer Kraft gesetzt. Das heißt, dass die Democrats jetzt nicht den Government Shutdown beenden können. Das heißt auch, dass die Republikaner sich die Möglichkeit genommen haben, aus dem Government Shutdown noch irgendwie ohne Totalschaden für ihre Partei rauszukommen. Die einzige Möglichkeit ist jetzt noch, dass da tatsächlich Republikaner für stimmen, und das ist natürlich ein immenser Gesichtsverlust und wird daher vermtulich nicht passieren.
Aus meiner Perspektive sieht das gerade so aus, als werden die USA in ein paar Tagen einen Staatsbankrott erleben.
Erstens:
Summa summarum sei ein Sachbearbeiter mindestens 60 Arbeitstage mit der Aufbereitung der Pau-Akte beschäftigt, schätzt der BfV-Anwalt.Sechzig Tage! WTF? Haben die da exzeptionell inkompetente und lahmarschige Sachbearbeiter oder reden wir da eher von einem Aktenschrank als einer Akte?
Aber der Kracher ist das zweite Detail. Achtung, festhalten:
Zudem befürchtet das Bundesamt bei einem Erfolg der Auskunftsklage eine Antragsflut. Müsste das BfV Petra Pau Auskunft über ihre Sachakte geben, heißt es in dem Schriftsatz, hätte dies „absehbare Auswirkungen auf weitere anhängige oder zukünftige Auskunftsbegehren“.BITTE WAS!?!? "Wenn wir Auskunft erteilen, dann kommen bloß andere Leute und wollen auch Auskunft"! Dass die sich überhaupt wagen, mit dieser Äußerungen an die Öffentlichkeit zu gehen! Was für eine unglaubliche Frechheit.
Unfassbar. (Danke, Jan)
Die schlechte Nachricht:
Die EU […] kauft ein System zur Überwachung "problematischer Menschenströme". Drohnen und Satelliten sollen Flüchtlinge schneller orten.Ah, zur Seenotrettung, nehme ich an? Damit da nicht immer so viele Menschen umkommen?
Als Hilfe zur Seenotrettung ist die Technik aber nicht vorgesehen.…
Aber der wichtigste Hinweis bisher ist, dass sie so auch diesen lästigen Feigenblatt-"Aufklärungs"-Ausschuss zum NSA-Skandal auf Eis gelegt haben. Die Krönung überhaupt war ja, dass der Clapper sich ernsthaft vor die Kameras stellte und was von Nationaler Sicherheit faselte. Durch die Schließung stünden so viele Regierungsmitarbeiter plötzlich ohne Geld da, dass das eine perfekte Flanke für Bestechungsversuche aus dem Ausland öffne!1!!
Umfagen zufolge sind die Republikaner gerade fett am Abstürzen. Das sind allerdings Umfragen von Demokraten-nahen Organisationen. Mal gucken, wann da belastbare Zahlen kommen.
Der Punkt ist jedenfalls, dass es nicht nur eine solche Kurve gibt, sondern sehr viele. Um Kryptographie zu machen, einigt man sich daher vorher auf eine davon. Und hier kommt das Problem. Das wichtigste Standardisierungsgremium für diese Kurven ist NIST, und die sagen offen an, dass ihre Kurven von der NSA kommen. Überhaupt empfiehlt die NSA seit vielen Jahren offen elliptische Kurven. Alleine deshalb trauen viele elliptischen Kurven nicht.
Wenn man Krypto-Verfahren designed, und da tauchen Konstanten auf, wie z.B. bei den S-Boxen (einem internen Substitutionsschritt), dann kann man da entweder irgendwelche Zahlen reinschreiben, und behaupten, die seien zufällig gewählt, oder man kann absichtlich unzufällige Zahlen nehmen, wie z.B. die ersten Ziffern von Pi oder von der Wurzel von 2 oder sowas. Üblicherweise macht man letzteres. Das Konzept nennt sich Nothing up my sleeve number :-) Die NSA-Kurven machen ersteres. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die NSA da solange Kurven ausprobiert hat, bis sie eine gefunden hat, die "leichter knackbar ist", nach einem Verfahren, das außer ihnen niemand kennt. Und genau diese Vermutung macht jetzt die Runde.
Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die Kryptographen natürlich schon länger gemerkt haben, dass da möglicherweise was schlecht riecht. Man kann das z.B. in diesen Folien hier sehen, die sind von vor Snowden.
Sind elliptische Kurven jetzt vergiftet? Ich kenne mich da nicht genug aus, um das tatsächlich selbst beurteilen zu können. Daher vertraue ich da im Zweifelsfall Dan Bernstein, der hält die Verfahren selbst für gut, und traut nur den Kurven der Dienste nicht.
Update: Ein bisschen Kontext gibt es bei diesem Thread.
Dass man nun einen internationalen Standard entwickeln will, um Steuerdaten über Ländergrenzen hinweg automatisiert auszutauschen, ist zwar zu begrüßen.
In her witness statement submitted to the British court on Friday, Detective Superintendent Caroline Goode, who said she was in charge of Scotland Yard's Snowden-related investigation, said that among materials officials had seized from Miranda while detaining him was an "external hard drive" containing data encrypted by a system called "True Crypt," which Goode said "renders the material extremely difficult to access."Goode said the hard drive contained around 60 gigabytes of data, "of which only 20 have been accessed to date." She said that she had been advised that the hard drive contains "approximately 58,000 UK documents which are highly classified in nature, to the highest level."
Goode said the process to decode the material was complex and that "so far only 75 documents have been reconstructed since the property was initially received."
Dazu gibt es ein paar Dinge zu sagen. Erstens: Der Weg, wie man Truecrypt angreift, ist dass man Passphrases durchprobiert. Die Komplexität eines Schlüssels ist viel höher als die typische Komplexität einer Passphrase, selbst wenn sich jemand Mühe gibt. Wir reden hier von mehreren Größenordnungen Unterschied. Das ist also schonmal ein Widerspruch zwischen deren Aussage und der Realität. Man greift da nicht einzelne Dateien an.Zweitens: In einem Truecrypt-Volume ist ein Abbild eines Dateisystems. Das ist eine komplexe Datenstruktur. Verschlüsselt wird pro Sektor innerhalb des Images. Der Schlüssel pro Sektor wird aus einem Masterschlüssel errechnet, der sich aus der Passphrase ergibt. Das Verfahren, wie man zu dem Schlüssel für einen Sektor kommt, wenn man den Masterschlüssel hat, ist bekannt, weil der Quellcode von Truecrypt ja offen ist. Die behaupten jetzt also, dass sie die Dateien zählen können. Das ist völlig unglaubwürdig. Wenn sie das könnten, hätten sie den Masterschlüssel, und mit dem könnten sie auch alle Dateien entschlüsseln. Die Frau hat da mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Ahnung, wovon sie redet, und hat ein paar Dinge durcheinandergeworfen.
Die NSA hat Supercomputer, die genau mit dem Ziel gebaut wurden, möglichst effizient Passphrases für Truecrypt durchzuprobieren. Das dauert ewig und drei Tage, selbst mit Spezialhardware. Kurz: ich glaube nicht, dass die da überhaupt etwas entschlüsselt haben können in der Zwischenzeit. Wenn, dann nur weil sie die Passphrase raten konnten. Und wenn das der Fall wäre, hätten sie damit alles entschlüsseln können.
Ich bin jetzt kein Experte darin, wie Truecrypt intern funktioniert. Vielleicht ist es ja besonders schwierig, von einem Sektor-Schlüssel zum Masterschlüssel zurückzurechnen. Müsste mal jemand nachgucken, wie die das intern machen. Aber das ist normalerweise nicht der Angriffsweg bei sowas, wieso würde man da also besondere Schritte unternehmen, um das schwierig zu machen. Der Punkt ist, dass schon der Schlüssel für den Sektor so groß ist, dass man den nicht realistisch durch Durchprobieren erraten kann.
Ich habe mir in den letzten Tagen angefangen, Sorgen zu machen, dass die NSA dieses ganze Bruhaha für PSYOP nutzt. Wenn sie nur genügend häufig Truecrypt erwähnen und dass sie da Spezialhardware haben, dann kriegen die Leute vielleicht Angst und wechseln zu einem anderen, weniger sicheren System. Solange da nicht noch weitere, krasse Details rauskommen, würde ich Truecrypt weiterhin für so sicher halten, wie eure Passphrase halt ist. Wenn die kurz oder ratbar ist, dann bringt natürlich die tollste Verschlüsselung nichts.
Es geht damit los, dass in den USA 10% Ethanol im Benzin sind. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Das Gesetz sieht auch vor, dass die Menge an Ethanol über die Jahre hochgeht, die die Tankstellenindustrie abnehmen muss. Nun haben die Amerikaner, wenn es um Ethanolgewinnung geht, seit Jahren Mais als Ausgangsmaterial genommen. Es stellt sich aber raus, dass das überhaupt nicht umweltfreundlich ist, aus Mais Ethanol zu gewinnen, weil man da mehr Energie aufwendet, als man wieder rauskriegt. Also haben sie rumgeguckt und haben gesehen, dass man auch aus Cellulose Ethanol machen kann, und da ist die Bilanz viel besser. Leider ist dafür die Infrastruktur nicht da, um das in Mengen zu gewinnen, wie das Gesetz es vorschreibt. Also haben sie weiter geguckt und gesehen, dass Brasilien Ethanol aus Zuckerrohr via Cellulose gewinnt. Aber die gewinnen nur so viel, wie sie selber brauchen. Die Amis kaufen den Brasilianern also den Markt leer, und die Brasilianer importieren dann für ihren Eigenbedarf das Ethanol aus … den USA, das aus Mais gemacht wird. Wir sind also so weit wie vorher, nur dass noch die Transport-Kosten drauf kommen, monetär und für die Umwelt. m(
In der Energiebranche wird derzeit sogar ein früheres Abschalten von Atomkraftwerken erörtert, weil es statt über 50 Euro nur noch 35 bis 37 Euro pro Megawattstunde gibt – hinzu kommen die Belastungen durch die Kernbrennstoffsteuer. "Fakt ist, dass Kernkraftwerke durch die Kernbrennstoffsteuer momentan ganz überwiegend Geld für die Staatskasse verdienen", klagt Eon-Vorstand Mike Winkel.Ja, äh, und warum auch nicht? Für wen denn sonst!? Wir tragen das Risiko, wir sollten auch den Profit einfahren!
Regiert wird das Land von einem Diktator, der im Westen Medizin studiert hat. Er war Chef der Computer Society und war Internet-Vorreiter in Syrien. Will sagen: Der ist nicht doof, der hat gesehen, wie Medien funktionieren, und der hält sich im Internet auf. Der muss wissen, was die Welt von ihm und seinem Regime hält. Und der muss die NSA-Geschichte gesehen haben. Der hat live beobachten können, wie das damals mit dem Irak-Krieg losging mit den angeblichen Inkubator-Babies. Und DER soll jetzt Chemiewaffen gegen seine eigene Bevölkerung eingesetzt haben? Dass da Chemiewaffen eingesetzt wurden, erscheint ziemlich klar, aber was hat denn Assad dabei zu gewinnen? Bzw in welchem Szenario hat der damit etwas anderes als massive Verluste zu erwarten?
Das erscheint mir alles ausgesprochen unglaubwürdig, was da gerade abläuft.
Auch die Geschichten mit den Uno-Beobachtern ist so ein Ding. Ich finde es ja alleine schon grotesk, dass ausgerechnet die USA es wagen, überhaupt den Mund aufzumachen beim Thema Chemiewaffen und Uno-Inspektoren. Aber hey, ignorieren wir das mal. Syrien lässt also Inspektoren rein. Und beschießt sie dann mit Scharfschützen. Ergibt das für irgendjemanden auch nur den Hauch eines Sinns? Für mich nicht.
Dann stellt sich natürlich die Frage, ob man den Rebellen zutrauen kann, diese ganze Geschichte zu inszenieren. Das kann ich nicht einschätzen. Aber ganz ohne Hilfe ausländischer Geheimdienste werden die nicht auskommen müssen.
GRAYSON: It's possible - one of my colleagues asked the NSA point blank will you give me a copy of my own record and the NSA said no, we won't. They didn't say no we don't have one. They said no we won't. So that's possible.
Und damit ist klar, wie es kommen konnte, dass das Budget der NSA-Programme nicht weggestrichen wurde. Und der Meister am Hebel ist offenbar dieser General Alexander, der auch auf der Blackhat sprach.“We jokingly referred to him as Emperor Alexander—with good cause, because whatever Keith wants, Keith gets,” says one former senior CIA official who agreed to speak on condition of anonymity. “We would sit back literally in awe of what he was able to get from Congress, from the White House, and at the expense of everybody else.”
Jetzt kommt der Twist: Snowden sagt, er habe nie mit dem Independent zusammengearbeitet und er habe auch Guardian und Washington Post ganz klar instruiert und danach ausgewählt, dass sie keine potentiell gefährdenden Daten rausrücken. Für ihn bleibt daher nur eine Erklärung:
It appears that the UK government is now seeking to create an appearance that the Guardian and Washington Post's disclosures are harmful, and they are doing so by intentionally leaking harmful information to The Independent and attributing it to others.
We oppose the pursuit of martial law, which denies those rights to citizens under the principle that security trumps individual freedom or that might makes right.
Ja aber echt mal! Wo haben sich die Ägypter das bloß abgeguckt, dass das Sicherheitsbedürfnis des Staats die Grundrechte der Bürger toppt!1!!Immerhin gibt es auch gute Nachrichten aus Ägypten zwishen dem ganzen Blutvergießen: Mubarak soll demnächst freikommen! Das wird sicher total deeskalierend wirken!1!!
Congress did a review of this program over a four-year period, the Senate Select Committee on Intelligence. And over that four-year period, they found no willful or knowledgeable violations of the law or the intent of the law in this program.More specifically, they found no one at NSA had ever gone outside the boundaries of what we’ve been given. That’s the fact. What you’re hearing, what you’re seeing, what people are saying is, well, they could. The fact is they don’t. And if they did, our auditing tools would detect them, and they would be held accountable.
Ich erwähne das nur noch mal explizit, weil ja heute das hier rausgekommen ist. Nur falls mal wieder jemand versucht, euch etwas als wahr zu verkaufen, weil ein Geheimdienst etwas zugesagt hat. Jemand wie … unser Innenminister oder die Bundesregierung. Wissenschon. Die Washington Post ist auch leicht irritiert.Ich notier mir das jetzt jedenfalls in meinem Lebenslauf. Mir hat ein Geheimdienstchef persönlich in die Augen geguckt und mich belogen, dass sich die Balken biegen. :-)
Lacht nicht, so war das damals im Kalten Krieg. Und wir im Westen machten uns Sorgen, wie sowas möglich sein könnte, und was für furchtbare Menschen diese Sowjets sein müssen, dass sie so unmenschliche Drogen anwenden. Das pervertiert doch das ganze Rechtssystem!
Daran musste ich gerade denken, als ich das Statement von Bradley Manning las. Den haben sie gebrochen. Hier ist, was er gesagt hat:
“First, your honor, I want to start off with an apology,” he said. “I’m sorry that my actions hurt people and I’m sorry that it hurt the United States. I understood what I was doing and the decision that I made. I’m sorry for the unintended consequences of my actions… When I made these decisions I believed I was going to help people, not hurt people."
Da sehe ich sofort wieder die gehirngewaschenen Marionetten aus sowjetischen Schauprozessen vor mir. Man muss ja sagen, dass der Manning unglaubliche Torturen überstanden hat, um überhaupt so weit zu kommen. Das machte ja zeitweise den Eindruck, als wäre allen Beteiligten auf Regierungssseite am liebsten, wenn der sich in seiner Zelle umbringt und man sich dann das Verfahren sparen kann.
After 9/11, many of the most important news outlets in America abdicated their role as a check to power — the journalistic responsibility to challenge the excesses of government — for fear of being seen as unpatriotic and punished in the market during a period of heightened nationalism. From a business perspective, this was the obvious strategy, but what benefited the institutions ended up costing the public dearly. The major outlets are still only beginning to recover from this cold period.
Treffer, versenkt!
Das ist der Typ, der öffentlich zugeben musste, den Senat angelogen zu haben. Hier ist das Daily Show Segment dazu. JA, DER TYP! DER ist jetzt dafür zuständig, die NSA unabhängig zu untersuchen!!
Und wer sich jetzt denkt, hey, die Amis sind halt so, bei uns wäre das völlig anderes, der hat offensichtlich noch nicht die Pofalla-Statements von heute gehört. Hier könnt ihr sie euch anhören, wenn euer Magen widerstandsfähig genug ist. Ich halte das nur ein paar Sekunden durch, dieser Typ ist echt unfassbar furchtbar. Der und dieser Hintze prägen mein Bild der CDU. Und Wulff.
Das wäre alles viel spaßiger, wenn Pofalla nicht auf dem Papier für die Kontrolle der Geheimdienste zuständig wäre. Stattdessen liest er deren Lügen von einem Blatt Papier ab. Kontrolle? Dass ich nicht lache. Eher Pressesprecher. Krisen-PR.
Und daneben haltet ihr mal diesen Artikel, die Bildunterschrift unter dem zweiten Bild:
Der frühere Kanzleramtschef wollte sich überraschend vor dem Bundestags-Gremium für die Geheimdienste zur Ausspähaffäre äußern. Doch Union und FDP verhinderten seine Aussage.Die liefern sich da einen Triathlon in den Disziplinen Verlogenheit, Unehrlichkeit und Heuchelei. Wer kann das Volk am dreistesten belügen?
Gewinner gibt es keine. Nur Verlierer. Uns.
Nein, wirklich! Was steht da genau drin? Was haben denn die Amerikaner bisher gemacht, was das Abkommen in Zukunft verhindern soll? Das ist alles geheim, Pofalla ließ keine Fragen zu.
Mir fällt gar keine gute Analogie ein, um zu verdeutlichen, was für eine Verarschung das ist. Die tun nicht mal so, als würden sie uns irgendwas konkretes vorschlagen. Das einzige konkrete ist, dass es "Gespräche" geben wird, und zwar im September. Die werden sich dann hinziehen bis nach den Wahlen. Leider wird es bis zu den Wahlen noch keine Ergebnisse geben, und danach ist das ja eh nicht mehr so wichtig. Hauptsache das System Merkel bleibt an der Macht.
In other news: Die NSA liest den kompletten Internetverkehr Neuseelands mit!
Herzlich willkommen bei der Inquisition, Obama. Das war genau das neue Feature bei der Inquisition. Dass der Angeklagte befragt (und angehört) wurde, bevor man ihn verurteilt hat.
Nobody expects the American inquisition!
Hier hat jemand eine schlaue Idee. Die publizieren jede Woche einen "Privacy Canary", eine kurze PGP-signierte Nachricht mit ein paar aktuellen Schlagzeilen als Zeitstempel, und der Ansage, dass bis dahin noch kein solcher Warrant mit Schweigepflicht reingekommen ist. Wenn einer reinkommt, hören sie mit dem publizieren auf.
Die Frage ist, ob sie da trotzdem für auf die Fresse kriegen können. Und natürlich hilft das an der Stelle dem Betroffenen auch nicht, denn erfüllen müssen sie den richterlichen Beschluss natürlich trotzdem. Aber hey, immerhin setzt das mal ein bisschen Kreativität frei!
Und man kann auch nur spekulieren, was sich in Kalifornien für Szenen abgespielt haben müssen. Hier ist ein Indiz. Was zur Hölle soll das werden, ein Aufruf zur Selbstjustiz? Was erwarten die denn, was sie mit so einer landesweiten Alarm-Meldung bewirken? Dass die örtliche NRA-Fraktion losläuft und blaue Nissans kaputtschießt?
Auf der anderen Seite lenkt das natürlich schön von der NSA-Geschichte ab. Wer weiß, vielleicht kommt ja noch eine Meldung, dass der Hinweis auf die NSA zurückgeht, wenn sie das Kind dann retten.
Das Notfallwarnsystem ist auch sonst gelegentlich für ein Kopfschütteln gut.
Erstens ist es unglaublich, dass die bisher noch kein STARTTLS hatten. Das RFC dazu ist 14 Jahre alt! Soll das ein Witz sein?! JETZT rollen die das aus? Und tun auch noch so, als sei das ein bewerbenswertes Feature?!? Das ist wie wenn VW damit Werbung machen würde, dass sie jetzt auch Sicherheitsgurte mitliefern. WTF?
Und dann: STARTTLS basiert auf SSL und X.509, aber ohne Nutzer-Interaktion. Damit fallen Dinge wie manuelle Zertifikats-Prüfung weg. Was macht man, wenn man sich wohin verbindet, und das Zertifikat ist von einer CA unterzeichnet, die man nicht kennt? Zurückschicken? Doch zustellen? Mit anderen Worten: Das ist zwar ein kleines Bausteinchen, aber das jetzt als die große Security-Infrastruktur zu bewerben, das ist mehr als unehrlich.
Und im Übrigen ist das natürlich eh alles Schlangenöl. Solange die Verschlüsselung nicht Ende-zu-Ende ist, kann das BKA zum Provider gehen und die Mail lesen. Oder der BND. Oder irgendjemand, der sich da reinhackt. Der Verfassungsschutz. Ein schlecht gelaunter Admin dort.
Und überhaupt, dass ausgerechnet die Telekom als Ausgliederung der Post jetzt einen auf "eure Sicherheit ist uns wichtig" macht, das finde ich unerträglich.
Update: Die Krönung an der Geschichte ist, wie sich der Friedrich darüber freut, dass seine alten Kumpels von der Telekom dafür sorgen, dass die Kunden glauben, sie kriegten Verschlüsselung, aber die "Bedarfsträger" immer noch an alle Mails rankommen.
Mit dieser Verschlüsselung werden die Zugriffsmöglichkeiten Unberechtigter weiter erschwert.
Die "Berechtigten" kommen natürlich immer noch an alles ran. Oh und natürlich weist er darauf hin, dass die Berechtigten gerne noch mehr Hilfestellung von euch Abhöropfern haben wollen. Im Moment, wenn man so eine Mail abschnorchelt, kann man sich nicht sicher sein, wer die wirklich geschrieben hat. Daher seid doch bitte so liebenswert und macht da eine digitale Signatur drunter!
Darüber hinaus aber bietet die De-Mail den Vorteil einer eindeutigen Identifizierung von Absender und Empfänger
So sieht euch jedenfalls der Ex-NSA-Boss Hayden.
"If and when our government grabs Edward Snowden, and brings him back here to the United States for trial, what does this group do?" said retired air force general Michael Hayden, who from 1999 to 2009 ran the NSA and then the CIA, referring to "nihilists, anarchists, activists, Lulzsec, Anonymous, twentysomethings who haven't talked to the opposite sex in five or six years"."They may want to come after the US government, but frankly, you know, the dot-mil stuff is about the hardest target in the United States," Hayden said, using a shorthand for US military networks. "So if they can't create great harm to dot-mil, who are they going after? Who for them are the World Trade Centers? The World Trade Centers, as they were for al-Qaida."
Im Übrigen bestätigte er die Snowden-Enthüllungen und überführt damit diverse andere Amtsträger als Lügner.
Nun, äh, was soll ich sagen, das war ein bedauerliches Missverständnis.
Update: Glenn Greenwald merkt an, dass die USA auch ständig Auslieferungen platzen lassen, selbst wenn es ein Auslieferungsabkommen gibt und es um tatsächliche Kriminalfälle geht.
Es ist ja nichts neues, dass Politiker verkommen, widerlich und abstoßend sind, aber DAS setzt echt Maßstäbe. (Danke, Pierre)
Technical Details ================= The authorization check in src/sys/kern/uipc_socket.c for KAUTH_REQ_NETWORK_SOCKET_DROP uses: if (proc_uidmatch(cred, so->so_cred)) when it ought to have tested if (proc_uidmatch(cred, so->so_cred) == 0) This is an error in the kernel. See also https://program.ohm2013.org/event/252.htmlDer OHM-Vortragende sagte, er habe NetBSD im November 2012 zum ersten Mal kontaktiert, aber da sei keine Reaktion gekommen.
Update: Kriege gerade Mail von NetBSD, dass die Verzögerung nicht sie zu verantworten haben. U.a. soll der Typ verlangt haben, dass sie ein NDA unterzeichnen, bevor er ihnen Details sagt, tauchte dann länger ab, und wollte ihnen am Ende vorschreiben, dass sie den Fix bis zur OHM zurückhalten müssen. Ich kann da als Außenstehender nichts zu sagen, wie das in dem Fall gelaufen ist. Aber eines will ich wohl sagen: Solch ein Verhalten ist generell völlig unakzeptabel. Verhaltet euch nicht so. (Danke, Tobias)
"Ich bin meiner Verantwortung zu 100 Prozent nachgekommen, was die Kontrolle der deutschen Nachrichtendienste betrifft. Ich bin stolz, dass wir die Sicherheit gewährleisten und Menschen in Not helfen konnten."Wenn das kein starker Kandidat für den Otto-Schily-Preis für maximalen Realitätsabstand ist, dann weiß ich auch nicht!
1942 glaubte eine amerikanische Zeitung publizieren zu müssen, dass Roosevelt und Churchill über eine neue Erfindung miteinander redeten, ein Sprachzerhacker-Telefon. Das Blatt zeigte ein Foto des Geräts, eines nach Urteil der Redaktion nichtssagenden Kastens. Der Zeitungsartikel und das Foto reichten einem deutschen Ingenieur aber aus, um den Apparat nachzuerfinden und Lauschmaßnahmen zu ersinnen.Aha. Das Foto eines Plastikkastens hat einem deutschen Ingenieur den Nachbau ermöglicht, ja? Soso. Ohne das Foto hätten die das nicht reverse engineeren können?
Immerhin ist der Typ geistesgegenwärtig genug, selber zu erkennen, dass er Kriegsführung gegen ein Land mit "Zusammenarbeit" in Friedenszeiten mit einem Nato-Partner vergleicht. Kein Problem bei Herrn Krauel!
Wir seien doch nicht im Krieg, wird dann gern gesagt. Es gehe doch um den Schutz der Zivilgesellschaft. Wohl wahr, ja, aber Krieg wird heute aus der Mitte der Zivilgesellschaft heraus geführt.Ach sooo. Na dann ist das natürlich was ganz anderes!1!!
Der Mann ist übrigens "Chefkommentator" in der "Welt" und schon früher negativ aufgefallen. (via)
Lösung: USA erhöht die Grenzwerte.
Meine Damen und Herren, DAS ist doch GENAU DAS LAND, mit dem man ein Freihandelsabkommen unterzeichnen will!1!!
The government body in charge of the Great Barrier Reef says four bombs being dropped on the World Heritage-listed area by US planes is being treated as a "low risk" incident.
Wie kommen denn US-Kampfflieger überhaupt auch nur in die Nähe des Great Barrier Reef!?
Das ist aber noch nicht so richtig bei der Bevölkerung angekommen. Big Data ist noch viel zu positiv besetzt. Es liegt an uns allen, das zu ändern.
Als ersten Schritt müssen wir mal anfangen, Big Data Projekte als solche zu benennen. Die "LKW-Maut" ist z.B. Big Data. Die Gesundheitskarte ist Big Data. Elena ist Big Data.
Hier wird die NSAisierung der Bevölkerung betrieben.
Und einen Punkt möchte ich noch machen: Lasst euch niemals so ein Projekt mit Effizienzsteigerung als Argument verkaufen. Es ist Absicht, dass unsere Regierung ineffizient ist. Das ist absichtlich tiefgehend in die DNA unseres Rechtsstaates eingearbeitet. Bei Computerprogrammen will man Effizienz, weil man die vorher testen kann, auch mit Livedaten. Eine Regierung kann man nicht testen, daher muss man dafür sorgen, dass die Dinge langsam ablaufen. So langsam, dass man im Notfall eingreifen kann, bevor jemand zu großen Schaden anrichtet.
Und wenn man eine durch und durch kriminelle Regierung hat, die sich dieser durch Ineffizienz erzwungenen Transparenz entziehen will, bleiben ihr nur offensichtlich hintertriebene Schurkenmethoden wie einfach alle relevanten Handlungen als geheim zu erklären und Journalisten zu verfolgen, die trotzdem darüber berichten. Die Designer unseres Rechtsstaates haben nicht für möglich gehalten, dass jemals jemand so tief sinken würde. Die kannten halt die Merkel noch nicht.
man wolle überprüfen, ob dieses gestohlen sei. Der Beamte habe gesagt: „Ich werde schon nicht in Ihren Nachrichten rumgucken, oder haben Sie etwas zu verbergen?“ Baum habe sein Handy übergeben und es erst nach einer halben Stunde wiederbekommen.Baum ist in diesem Fall Andreas Baum von der Berliner Piratenpartei. Sonst wäre das vermutlich gar nicht bekannt geworden. In der History konnte man sehen, dass der Polizist sich die SMS-App und das Telefon angeguckt hatte, vermutlich um das Telefonbuch abzuschnorcheln. Und um die ganzen alten SMSsen zu lesen.
Dann habe er weiterfahren dürfen, und, zu Hause angekommen, noch einmal sein Handy geprüft. Dabei habe er bemerkt, dass im SMS-Programm bis Oktober 2012 zurückgeblättert worden war, also Nachrichten geprüft worden waren. Auch in der Anrufliste sei zurückgeblättert worden.Was für eine Frechheit. Wie das halt immer ist: Wenn Daten vorliegen, werden sie missbraucht werden. Es hilft nur Datensparsamkeit.
Update: Es gab auch in Köln und Hamburg zu verdachtsunabhängigen Kontrollen u.a. von Mobiltelefonen.
Zur angeblichen Abhöraffäre durch den amerikanischen Geheimdienst sagte sie: „Deutschland ist kein Überwachungsstaat. Deutschland ist ein Land der Freiheit.“Ah, Land der Freiheit, ja? Land of the Free? Hier sind ein paar Rollen Klopapier, Frau Merkel, kommen Sie bitte mal kurz aus dem Dickdarm der USA raus! Wenigstens solange wir mit Ihnen reden!
Aber was ich gehört habe, fand ich so schlecht nicht. Ich fand es sehr erfreulich, dass der Yogeshwar die Frage stellte, wieviel ein Hitler mit der Technologie der NSA hätte anrichten können. Er sagte sowas wie "damit wäre die Endlösung der Judenfrage eine Sache von ein paar Tagen gewesen".
Ansonsten war das ja eine Goldgrube an schönen Zitaten, die Sendung. Wenn man bedenkt, dass das eine ARD-Talkshow war, war das deutlich unter par.
Besonders schön war ja, dass da keine Politiker drin waren. Das ist allen An- und Abwesenden so positiv aufgefallen, dass ich mir gerade eine Welt ausmale, in der im Wahljahr einfach mal überhaupt keine Politiker mehr zu Wort kommen im Fernsehen. Wie großartig wäre DAS denn? Man stelle sich das mal vor! Wenn wir diese Leute einfach wegignorieren! Die lügen und betrügen ja eh die ganze Zeit, sind nur mit Not- und anderen Lügen beschäftigt, wenn sie nicht gerade der Korruption fröhnen und/oder sich die Diäten erhöhen. Ich fände das super, wenn man die einfach komplett nicht mehr zu Wort kommen ließe. Nur noch indirekt berichten. Auch so 2. Reihe Leute wie den Ziercke einfach nicht mehr zu Wort kommen lassen. Dann würde dieses Terror-Theater mal aufhören.
Zu der Schirrmacher-Idee, die EU müsse mal ein Gegen-Google bauen, mit humanistischen Werten im Code verankert: Das halte ich für nicht wünschenswert. Erstens hat die EU in den letzten Jahren gezeigt, dass sie Experten darin sind, uns was von Humanismus und Menschenrechten ins Gesicht zu lügen, und dann hinternrum unsere Fluggastdaten und Bankdaten an die Amerikaner zu geben und geheime US-Folterknäste und Rendition-Flüge zu tolerieren, bis sie auffliegen, und dann wild herumzugestikulieren, dass man da jetzt auch nichts mehr machen kann. Ich traue denen nicht so weit wie ich sie werfen kann. Zweitens ist Code geduldig. Da kommt dann ein Ziercke-Klon und zelebriert seine Kinderporno-Horrorshow und flupps kriegt das EU-Google eine Hintertür für die Polizei. Dann kommt der Verfassungsschutzchef und blubbert was von Islamisten-Terror und schwuppdiewupp haben auch die Dienste eine Hintertür. Dann kommt das Militär und erzählt was von Katastrophenschutz und kriegt eine Hintertür, und dann kommen die Amis und sprechen von Verfolgung von Terroristen und kriegen eine Hintertür. Das wäre genau wie heute, nur dass ich Google vergleichsweise eher glaube, dass sie die Daten nicht freiwillig rausrücken.
Schirrmacher hat einen sehr wichtigen Satz gesprochen in der Sendung. Er meinte, so ein System der Vollüberwachung verändert nicht nur die Überwachten sondern auch die Überwacher, die entwickeln dann Allmachtsfantasien. Das halte ich für sehr richtig und möchte es auch auf die EU-Abgeordneten übertragen. Auf der einen Seite sind die durch die Zusammenarbeit mit den Amerikanern in einer privilegierten Position, das steigert ihr Selbstwertgefühl und deshalb müssen sie diesen Status Quo unbedingt beibehalten oder gar ausbauen. Zweitens: Selbst wenn die Bevölkerung noch nicht verinnerlich hat, wieviel Vertrauen die EU schon verspielt hat, die Abgeordneten wissen das, und deren Verhalten ändert sich dadurch auch. Ist der Ruf erst ruiniert, korrumpiert es sich ganz ungeniert.
Update: Ui hier lesen ja viele Golfer mit. Ich schrieb über par, weil ich mir dachte, das kapiert sonst keiner. Richtig ist "unter par", weil par beim Golf die Anzahl der Schläge ist, die man zu unterbieten versuchen soll. Weniger Schläge sind besser.
(In Sweden, the copyright industry can legally order police raids. Such raids are called intrångsundersökning and are technically executed by the Enforcement Authority who enlist Police in turn. Details on the exact chain of command in this specific raid remain unclear as of Wednesday morning.)
WTF?!
Fast kein Tag sei vergangen, an dem nicht aus einem öffentlichen oder halböffentlichen, politischen Bereich Anfragen nach finanziellen Zuwendungen oder gezielter Protektion gekommen seien. Die TA-Manager hätten so ihre Netzwerke gepflegt: "Wenn jemand etwas gebraucht hat, hat er es bekommen, damit andere Rahmenbedingungen wieder so waren, dass das Unternehmen mehr Gewinn macht."
Für die Blog-Suchfunktion: Der Autor heißt Carsten Luther.
Grimes: How many exploits does your unit have access to?Cyber warrior: Literally tens of thousands — it's more than that. We have tens of thousands of ready-to-use bugs in single applications, single operating systems.
Grimes: Is most of it zero-days?
Cyber warrior: It's all zero-days. Literally, if you can name the software or the controller, we have ways to exploit it. There is no software that isn't easily crackable. In the last few years, every publicly known and patched bug makes almost no impact on us. They aren't scratching the surface.
Ich halte den Typ vom Stil her für einen Pfuscher, einen Angeber, jedenfalls weit von dem entfernt, als was er sich hier hinzustellen versucht. Und so würde ich auch von den Zahlen der verfügbaren Exploits ein paar Ziffern rausstreichen, um zu realistischen Zahlen zu kommen. Und so trivial ist das mit dem Exploiten ja auch nicht mehr heutzutage, wenn man nicht gerade echt Glück hat mit einem Bug. Mit anderen Worten: da protzt ein Kiddie rum. Muss man sich m.E. keine Sorgen machen, dass an dessen Zahlen was dran sein könnte.Aber ich dachte mir, ich schreibe das hier mal, bevor da groß Panik ausbricht. Faustregel: In einem Raum voller Security-Leute ist der einzige interessante der Ruhige in der Ecke, der es nicht nötig hat, seine angeblichen Fähigkeiten herauszustellen.
Fakt ist: Der ganze Überwachungskomplex ist ein wesentliches Element der Rechtstaatsentwicklung Westdeutschlands gewesen.Der Foschepoth hat auf dem Gebiet das Buch geschrieben. Hier eine FAZ-Rezension des Buchs beim Rauskommen.
Money Quote aus dem SZ-Interview:
Es ist frappierend, was alles in irgendwelchen Vereinbarungen und Statuten versteckt ist. Aber irgendwann wurde klar: Wir haben nahezu symbiotische Zustände zwischen den Geheimdiensten. Und alles mit dem Segen und Wissen der Bundesregierungen.
A person he claimed to have interviewed had been dead for more than a decade.
UndIn a twist that hints at how widespread the fabrications in the background check system may be, the investigator who had vetted Smith was convicted in a separate falsification case
Harrharrharr
Dann ist da noch das Detail, dass angeblich vier Länder den Überflug verweigert haben, Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, aber alle vier dementieren das jetzt. Flugzeuge haben doch Blackboxen, die den Funkverkehr aufzeichnen. Das lässt sich doch nachweisen, was da für Funksprüche hin- und her gingen! Wieso würden die Länder das dementieren, wenn sie wissen müssen, dass Morales ihnen das problemlos nachweisen kann? Daher überlege ich gerade, ob es nicht sein kann, dass beide Seiten Recht haben. Das die Funksprüche nicht von den Ländern kamen sondern sagen wir von der US-Basis in Ramstein, die sich als Flugsicherheit von Frankreich ausgegeben hat. Das wäre natürlich ein krasser Eingriff in die Luftsicherheit und bestimmt auch echt doll verboten und so weiter. Aber wäre das technisch möglich? Vielleicht kann mir da ein Pilot was zu sagen. Die müssten ja auch dafür sorgen, dass die Funksprüche der echten Flugsicherung nicht durchkommen dann.
Und als letzter Gedanken zu der Thematik stelle ich mir gerade vor, wie Morales in Bolivien verkündet, man habe einen blinden Passagier an Bord gefunden. Und oh, der kommt mir irgendwie bekannt vor!1!! :-)
Übrigens haben die Bolivianer jetzt den Österreichern Klage angedroht. Besonders lustiges Detail:
Besonders raffiniert wollte der spanische Botschafter vorgehen: Ob er wohl mit dem bolivianischen Präsidenten einen Kaffee in dessen Flugzeug trinken könnte, fragte er. Den Wunsch nach einem diskreten Umblicken nach US-Aufdecker Edward Snowden inklusive.Hihihi
Update: Der König in Belgien hat übrigens deutlich mehr Macht als man so denken würde, u.a. ernennt der den Premierminister und unterschreibt Gesetze. Und rein formaljuristisch muss der sich nicht an die Zeremonie halten und den Typ zum Premierminister ernennen, der bei der Regierungsfindung herausgekommen ist. Und es gab mal einen Fall unter Balduin, Alberts Vorgänger, als der 1991 oder so ein Gesetz zur Abtreibung unterschreiben sollte, und sich als Katholik nicht in der Lage sah, ein die Abtreibung erlaubendes Gesetz zu unterschreiben. Also musste damals ein Weg gefunden werden, der am Ende so lief, dass sie ihn für einen Tag aus medizinischen Gründen amtsunfähig deklariert haben, damit er das nicht unterschreiben musste. Wenn jetzt also ein echter Marodeur König würde, und der sich einfach prinzipiell weigert, ihm nicht gefallende Gesetze zu unterschreiben, wäre das ein echtes Problem. Außerdem haben die Belgier es seit Jahren verpeilt, die in der Verfassung verankerten Befugnisse für den König zu verändern, obwohl das seit vielen Jahren in der Debatte ist (nicht zuletzt wegen der Aussicht auf König Philip, wie mein Kollege mir versichert).
Update: Technisch gesehen ist der König auch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Und er genießt Immunität vor dem Gesetz.
She confirms absolute immunity by legal tradition, received [?] by the 2004 Convention and the Tribunal of The Hague.If Austria doesn't let him go or wants to search his plane, we can present the case before the International Court of The Hague and request…
Die scheinen da alle richtig geladen zu diesem UNASUR-Meeting zu kommen. Ich vermute mal, dass da nicht nur ein Land dem Snowden Asyl anbieten wird jetzt. MWAHAHAHA, was für ein Eigentor.Update: Hier gibt es die Kirchner-Tweets übersetzt auf Deutsch
DROPMIRE implanted on the Cryptofax at the EU Embassy D.C.
The EU pass diplomatic cables via this system back to the MFA.
Und DIE haben groß rumgepupt und Bradley Manning in Isolationsfolter gesteckt, als IHRE Cables wegkamen. Aber UNSERE Cables sind offensichtlich fair game.Überhaupt regt mich die Doppelzüngigkeit der Dementis tierisch auf. Eines (!) der Systeme saugt nur Metadaten auf, weil man mehr für Trafficanalyse und co eben nicht braucht. Und die verteidigen sich jetzt konkret gegen dieses System, sagen das aber nicht dazu, und so ist bei einigen Europäern als Fazit angekommen, dass die ja nur Metadaten speichern und nicht Inhalte. Wohlgemerkt ist auch das mehr als ausreichend für einen Totalverlust der Privatsphäre. Aber ich möchte das mal ganz explizit ansagen: Nein, die sammeln nicht nur Metadaten. Lasst euch nicht verarschen von deren PR-Dementis. Natürlich schnorcheln die auch die ganzen Inhalte ab, da könnt ihr mal einen drauf lassen. Das ist das Zeitalter von Big Data, Baby. Wenn irgendwas irgendwo als Daten vorliegt, schnorcheln wir es ab. Was man da später draus gewinnen kann, das wird man ja dann sehen später.
Update: Ist wohl ein Fake.
Oh übrigens, nachdem sich schon die "die Chinesen hacken immer alles"-Geschichte ins Gegenteil umgekehrt hat, weil wir jetzt wissen, dass in Wirklichkeit die Amis immer alles hacken, hat Google mal ihre Malware-Statistik veröffentlicht, und siehe da, auch die ganze Malware wird in den USA gehostet, nicht in China. Na sowas.
Ich sage euch, wenn sich mal jemand anschaut, welches Land schlimmer die Umwelt verpestet, China oder die USA, dann gibt es die nächste "Überraschung".
The justice secretary, Chris Grayling, has been warned by the lord chief justice, Lord Judge, not to undermine the independence of the judiciary through plans to privatise parts of the court service or make it self-financing.
Na DAS ist ja eine tolle Idee! Die Gerichte sollen sich selbst finanzieren!1!! Und dann wundern sich bestimmt alle, wenn die Gerichte ABM-Urteile fällen. m(
“We are now putting in place actions that would give us the ability to track our system administrators, what they are doing, what they’re taking, a two-man rule. We’ve changed the passwords. But at the end of the day, we have to trust that our people are gonna do the right thing.”
Mit anderen Worten: die fahren da jetzt die Paranoia hoch und trauen ihren eigenen Admins nicht mehr. Das wird sie vermutlich paralysieren. Überlegt euch mal, wieviel Hardware da rumsteht. Da geht bestimmt dauernd was kaputt. Wenn die da jetzt jedesmal Vier-Augen-Prinzip fahren, damit keiner Wanzen oder Hintertüren einbaut, dann wird da alles zum erliegen kommen. Das scheint auch die NSA verstanden zu haben:This is an individual who is not acting, in my opinion, with noble intent … What Snowden has revealed has caused irreversible and significant damage to our country and to our allies.
The NSA maintains a massive database of U.S. email addresses and phone numbers. The agency says it does this only to help determine who is a U.S. citizen and therefore make sure that it’s not accidentally spying on those people.
Ach sooo, deshalb braucht ihr die Datenbank. Na DANN ist das ja was VÖLLIG anderes. Vielleicht muss denen mal jemand erklären, wie das mit den Vorwahlen funktioniert bei Telefonen. Wobei sich das vermutlich auf US-Bürger im Ausland beziehen soll.Übrigens muss man da auch noch ein Bild korrigieren, dass Leute vielleicht im Kopf haben. Die sagen ja, wenn sie versehentlich Daten über einen Ami haben, dann löschen sie sie. Aber vorher werten sie das noch ordentlich aus, versteht sich:
When the NSA does pick up purely domestic communications, it can still use or pass the intercepted call or email to the FBI or other federal agencies if there is evidence of a crime or a national security leak.
Oh und sie speichert, wann sich welches Telefon wo aufgehalten hat. Das sind die Datenquellen, bei denen sie auch mal "versehentlich" Daten über US-Bürger erlangen. Kann ja mal vorkommen.'
Ähnlich korrupt läuft das bei Anhörungen ab. Immerhin sind die ehrlich benannt. Anhörung. Da geht es nicht darum, die Wahrheit zu finden, oder seine Position zu ändern. Mit vorgetragenen Fakten ist da nichts zu falsifizieren. Niemand ändert da seine Meinung, weil man ihm zeigt, dass er irrt. Da werden nur aus verfahrenstechnischen Gründen die Kritiker angehört, damit die nicht danach das Verfahren insgesamt anfechten können, weil sie nicht gehört wurden. Niemand hört ihnen zu. Man lässt sie kommen und reden und es geschieht nichts.
Und der Höhepunkt ist, wenn das Parlament eine Anhörung von Leuten wie Ziercke macht. Die tun ja genau das, was politisch gewollt ist. Der Ziercke ist ja nicht zufällig auf seinem Posten. Und dann laden die den vor, um dem Volk gegenüber den Eindruck zu erwecken, es gäbe Checks & Balances und der müsse sich verantworten. Die Presse berichtet das dann auch brav, meistens. Dabei sind die eigentlich Schuldigen die Befragenden, nicht die Befragten.
Besonders schön kann man diese Muster gerade in den USA sehen. Die FISA-"Gerichte" sind ja genau so entstanden damals. Da gab es einen Skandal, weil die NSA illegal Amerikaner abgehört hat. Also hat man die Gesetze geändert, damit das legal wird. Und so entstand diese ganze Farce mit den alles abnickenden geheimen "Gerichten". Und jetzt, als das ganze am hochblubbern ist, beraumt das Parlament eine Anhörung an, und "befragt" die Bosse von FBI und NSA. Weil wie bei uns mit dem Ziercke auch in diesem Fall die eigentlichen Täter im Parlament sitzen, und die Befragten da nur zur Show die bösen Buben mimen, die sich zu verantworten haben für ihre Missetaten, sind die Fragen natürlich alle abgekartete Softball-Dinger ala "wie viele fiese Terroristen haben Sie denn mit diesem Programm gefangen". Und der FBI-Boss deckt den NSA-Boss und spielt ihm einen Pass nach dem anderen zu. Peinlich war bloß dieses Detail hier, am Ende. Der NSA-Direktor glaubte, das Saalmikrofon sei schon aus, und sagte dem FBI-Typen:
"Tell your boss," NSA Director Keith Alexander told the FBI deputy director, "I owe him another friggin' beer."
Da sieht man sehr schön, was das für eine enorme Farce ist.Es gibt da ja am Rande noch das Detail, dass jemand mal geguckt hat, was das so für 50 angebliche Terrorfälle sind, die die NSA da verhindert haben will. Und der erste auf den sie gucken ist ein Fall, wo ein Typ angeblich Wall Street sprengen wollte. Der wurde tatsächlich gefasst und verurteilt, aber nicht wegen Terror sondern wegen eines Geldtransfers an Al Kaida. Lolwhut?
Übrigens: Hier ist, was Obama der Merkel gesagt hat:
"This is not a situation in which we are rifling through the ordinary emails of German citizens or American citizens or French citizens or anybody else. This is not a situation where we simply go into the internet and start searching any way that we want. This is a circumscribed, narrow system, directed at us being able to protect our people and all of it is done with the oversight of the courts."
Erinnert das jemanden an was? Die Verteidigung des bayerischen Innenministers für das Staatstrojanerprogramm vielleicht?Und die Merkel entblödet sich nicht, die Sauerland-Gruppe als Beispiel für abgewehrte Terror-Angriffe zu nehmen und der NSA für ihre Hilfe zu danken. m(
Oh und warum würde der FBI-Typ die NSA decken? Weil der natürlich selber einen Skandal am Bein hat, von dem er hofft, dass der jetzt platzt und nicht nächste Woche, wenn die Leute nicht mehr mit der NSA abgelenkt sind. Deshalb spricht er ihn auch gleich mal selber an.
[FBI-Direktor] Robert Mueller tells Congress bureau uses drones in a 'very, very minimal way' as senators describe 'burgeoning concern'
Den zweiten Platz für das Bild des Tages hat sich die Titanic erkämpft :-)
Update: Aha, die Handhaltung ist für die kleineren Container, wie sie bei unserer Polizei zum Einsatz kommen, da drückt man auch oben drauf. Diese Teile im Feuerlöscher-Format heißen Bear Spray. Die sind an sich für die Verteidigung bei Bären-Angriffen gedacht, nicht gegen Menschen.
Es fällt mir gerade nicht leicht, mir eine Situation auch nur vorzustellen, die so verkackt ist, dass ich als Chef von Google oder Microsoft zu Merkel gehen würde, weil alle anderen Optionen bereits fehlgeschlagen sind. Ach du meine Güte.
Na dann können wir ja mal gespannt sein, was da noch so für Leaks kommen.
Aber der Hammer ab der Geschichte jetzt ist, wie dieser Abgeordnete seinen Vorstoß kommentiert:
‘If Obama has nothing to hide he has nothing to fear,’ says Stockman
Drohnen sind ein internationaler Wachstumsmarkt. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass EADS da nicht mehr mitspielen will.
Update: Aha! Habe mir das gerade mal erklären lassen. Was er da sagt ist: EADS will kein eigenes Geld mehr in Drohnenforschung investieren. Das muss ab jetzt alles vom Steuerzahler kommen, mit anderen Worten. So wird da ein Schuh draus. (Danke, Erich)
Auch das ist alles seit Jahrzehnten bekannt oder wird laut gemunkelt. Wirklich wissen tut man sowas natürlich nur in den seltensten Fällen. Aber in der Praxis gehe ich zumindest im Umgang mit Software aus den USA immer davon aus, dass da alle möglichen Dienste mal reingeguckt und nach 0day gesucht haben. Bei freier Software weiß man wenigstens, dass auch andere mal reingeguckt haben :-)
Update: Auch 0days werden laut Artikel rausgerückt, aber das bringt den Diensten weniger als den Quellcode rauszurücken. Denn das ist halt nur die Lücke, nicht der Exploit, und wenn man das von Microsoft kriegt, dann weiß man ja auch, dass die gerade dabei sind, das zu fixen. Daher gibt es nur ein sehr begrenztes Zeitfenster, in dem das tatsächlich ein 0day ist. Diese Vorab-Info über Sicherheitslücken an Regierungen ist übrigens auch seit Jahren bekannt.
patentable subject matter may include anything under the sun that is made by man.
Java hat uns den RAM billig gemacht. Computerspiele haben uns Grafikkarten schnell und billig gemacht. Pornographie hat uns Internet schnell und billig gemacht. Und Antiviren machen uns die Rechner schnell und billig. Ich saß da an einem Arbeitsplatzrechner, der vom Kunden zur Verfügung gestellt wurde. Da lief natürlich auch ein Antivirus drauf. Und ich habe da, weil ich ja nichts neues starte oder runterlade, die ganzen Komponenten deaktiviert, die normalerweise so nebenbei mitlaufen, und alle Dateien scannen, die von irgendeinem Prozess geöffnet werden. Stellt sich raus: DAS war es, wieso Office bei mir so flutschte. Bei meinem Nachbarn schnarchte das wie gewohnt vor sich hin. Der hatte das nicht ausgeschaltet.
In diesem Sinne: Antiviren sind natürlich immer noch Schlangenöl und machen die Menschen unsicherer statt sicherer, aber wir sollten ihnen trotzdem dankbar sein, weil sie dafür gesorgt haben, dass andere Software schneller wird, weil es sonst überhaupt nicht ertragbar wäre.
Ich würde sogar so weit gehen, für Linux Antiviren zu fordern. Das ist ein echter Wettbewerbsnachteil, den Linux-Softwareentwicklung da hat. Die Entwickler sehen keinen Optimierungsbedarf, weil das bei ihnen flutscht. Wenn man nicht gerade Old School seine Dokumente mit TeX oder troff schreibt, ist der Performance-Zustand der Office-Suiten unter Unix geradezu beschämend. Und die ganzen Sprallos von Freedesktop und co kommen ja auch jedes Jahr mit weiteren Indirektionsschichten mit XML und endloser Redundanz, weil sie es können! Wenn da noch ein paar Antiviren das System auf C64-Niveau verlangsamen würden, dann würden diese Leute effizienteren Code schreiben.
Update: Hier kommen gerade mehrere Mails rein, die darauf hinweisen, dass es sich um eine forensische Psychiatrie handelt, und dass es in normalen Psychiatrien weniger übel aussieht. (Danke, Bernd)
Sophie In't Veld (Liberale) kritisierte, dass Innenkommissarin Cecilia Malmström nicht an der Debatte teilnahm, die für den Anti-Terrorkampf und die Datenweitergabeabkommen mit den USA zuständig ist.Die Frau ist eine der besseren Abgeordneten."Wir machen unseren Job für die Bürger nicht", sagte In't Veld. Fragen nach der Rechtmäßigkeit der Verarbeitung von Bürgerdaten durch US-Behörden, umstrittenen Gesetzen wie dem Foreign Intelligence Surveillance Act und nach extraterritorialer Rechtsdurchsetzung lägen seit langem auf dem Tisch. An die Adresse der Mitgliedsstaaten sagte sie, diese überwachten ihre Bürger mit ähnlichen Programmen.
Und Anonymous(?) ruft zur Operation Troll The NSA auf. Brilliante Idee, Jungs!1!! Herzlich willkommen an Bord von Air Rendition auf unserem Flug CIA-23 nach Guantanamo…
Hmm, dachte ich mir, da guck ich mir doch mal Ria Novosti an. Und was finde ich da? Diesen "guckt mal, bei uns gibt es auch Pro-Schwulen-Journalismus"-Artikel und, besonders spannend, diesen Artikel über eine in Russland anlaufende TV-Serie über lesbische Frauen. WTF?
Update: Die Co-Autorin des Gesetzentwurfes heißt Jelena Misulina (steht in dem oberen Ria Novosti-Link oben). Die ist auch mal von der Hanns-Seidel-Stiftung eingeladen worden. Das ist die "parteinahe Stiftung" der CSU. Die mit Steuermitteln finanziert wird. DIE Stiftung. Die hat diese Schwulenverfolgerin eingeladen. Und was hat die da sagen dürfen?
Zur Absicherung dieser positiven Entwicklung plädierte sie für eine Rückbesinnung auf traditionelle russische Werte, wie sie im Wertekanon der orthodoxen Kirche am besten zum Ausdruck kämen.
Regina Ip, chair of the pro-Beijing New People’s Party and formerly Hong Kong’s security secretary, said the city was “definitely not a safe harbour” for the NSA contractor, whom Washington lawmakers have demanded be returned to the US for prosecution.Ms Ip told reporters the city would be “obliged to comply with the terms” of the extradition treaty between Hong Kong and the US, which was signed in 1997, should the US submit an official extradition request. “It’s actually in his best interest to leave Hong Kong,” she said.
Aus der Formulierung lese ich eine gewisse Sympathie heraus, aber das hilft ihm ja auch nichts im Notfall. Er hatte in dem Interview angesagt, dass er gerne nach Island gehen würde, aber die Isländer haben auch schon abgewunken. Dort kann man nur Asyl beantragen, wenn man schon im Land ist. Da müsste er also erstmal irgendwie hinkommen, ohne auf dem Weg von den Amis abgegriffen zu werden. Und auch dann ist klar, dass der nirgendwo vor einer Rendition sicher ist. Die Amis haben da ja Erfahrung und eine weltweite Infrastruktur für das ungebetene Eindringen in Länder, Abgreifen von Menschen, und Verschwindenlassen in geheimen Folterknästen.Das einzige Argument für ihn ist, dass er jetzt eine weltbekannte Figur in den Medien ist, und es im Rest der Welt schlecht für das Image der USA wäre, wenn die den jetzt misshandeln. Aber hey, da haben die Amis ja noch nie was drauf gegeben, wie man am Fall Manning sehen kann.
Aber so harmlos, wie die es da klingen lassen, ist es nicht.
Erstens sind das keine Anfragen nach einem Telefonat, von einer Person, oder allen Telefonaten von einer Person, sondern das kann Muster und Regeln haben und am Ende ist dann doch unklar viel betroffen. Zweitens können die Firmen das natürlich nicht ablehnen, wenn das von einem Richter unterschrieben wurde, denn das entspricht ja tatsächlich der Gesetzeslage, auch wenn man die Gesetze jetzt illegitim und verwerflich finden mag. Drittens dürfen die Firmen auch nicht den Betroffenen Bescheid sagen oder auch nur Statistiken veröffentlichen. Mit anderen Worten: Das kann immer noch alles genau so schlimm sein wie es von Anfang an aussah. Das ist jetzt halt Schadensbegrenzungs-Spindoktoring. Wie immer von Obama. Große Worte. Und die Taten gehen dann in die Gegenrichtung. Der war ja schon immer gut darin, die Leute mit seinen Aussagen irrezuführen. Er hat ja nicht angesagt, dass er warrantless wiretapping abschafft, sondern dass er illegal warrantless wiretapping abschafft. Die Leute hörten: der schafft warrantless wiretapping ab. Tatsächlich hat er das einfach legal gemacht, damit ist die Aussage aus formaljuristischer Winkeladvokatsperspektive auch jedenfalls nicht gänzlich unwahr.
Update: Oh und der Guardian legt nach mit einer weiteren NSA-Folie. Die ist schon ziemlich eindeutig und sagt, dass die NSA nicht nur direkt die Daten von den Servern einsammelt ("Collection directly from the servers" ist schon echt schwierig wegzuspindoktorn. Das will ich mal sehen, wie Obamas Schergen das machen), sondern auch die Glasfasern komplett abgreift. Das ist auch nicht weiter neu oder überraschend, wenn man nicht gerade die letzten Jahrzehnte im Winterschlaf verbracht hat. Aber bei den Glasfasern kriegt man halt nur den verschlüsselten Traffic, daher PRISM. Damit Sie auch morgen noch kraftvoll abschnorcheln können.
Das Liveblog beim Guardian ist überhaupt ganz großes Popcornkino. Obamas National Security Pressefuzzy hat auf Twitter herumgefurzt, wenn man bei Wikileaks den Manning verfolge, wieso denn die Leute dann beim Ausleiten von "US national security information to a foreign news outlet" sich nicht größere Sorgen machen. Woraufhin der Guardian nicht nur erklärt, dass sie auch eine US-Niederlassung haben und der NSA bei allen Dokumenten, die sie zu veröffentlichen planen, Gelegenheit zum äußern von konkreten Bedenken zur nationalen Sicherheit gegeben haben. Und noch einen Scoop haben sie: sie haben mal geguckt, wo eigentlich so die Daten herkommen, die die NSA da so auswertet. Die Farbskala geht von grün für wenig Daten über Orange für viele Daten bis Rot für sehr viele Daten. Man sieht, dass da der Großteil der Welt grün ist. Rot sind Iran und Pakistan, Orange sind Ägypten und Indien, Russland, Libyen und Syrien (!?) sind grün, und als einzgie in Europa orange ist … Deutschland! Auch orange sind die USA. Der NSA ist explizit verboten, US-Bürger zu überwachen. Das ist ein ziemlicher Kracher.
Der privilegierte Zugang von Wirtschaftsvertretern zu den Geheimverhandlungen eines Freihandelsabkommens verstößt nicht gegen EU-Recht.Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!
So und jetzt stellt euch mal vor, was passiert, wenn die Ölfirmen merken, dass die Amish auf fetten Schieferölreserven sitzen. Wo man per Fracking rankommen könnte. Na? Dreimal dürft ihr raten.
Dann: Dass das ehemalige Nachrichtenmagazin das als Obama-Programm bezeichnet, obwohl das schon seit 2007 läuft. Das schreiben sie sogar selber. Obama ist erst seit 2009 im Amt. Ihn trifft mehr als genug Schuld, keine Frage, aber das ist ein Bush-Programm, kein Obama-Programm. Obama hat genug Dreck am Stecken, da muss man nicht auch noch Bush-Dinger dazutun.
Und schließlich: Wie so nach und nach alle schönen Verschwörungstheorien, für die Leute über Jahrzehnte als paranoide Spinner verunglimpft wurden, sich als wahr herausstellen. Die Existenz der NSA war jahrelang eine Verschwörungstheorie, dann Echelon, dann dass sie auch Amis abhören. Das Nato-Stay-Behind-Netzwerk war Verschwörungstheorie. Dass die Polizei Undercover-Cops als Provokateure einsetzt, um einen Vorwand zu schaffen, Demonstranten plattzuprügeln, war lange Jahre eine Verschwörungstheorie. Dass auch der Westen unsere Post gelesen hat, nicht nur der Osten, war jahrelang Verschwörungstheorie. Dass die CDU sich über Schwarzgeld finanziert. Dass Atomkraftwerke gefährlich sind und in die Luft fliegen können. Dass in Militärlabors Krankheitserreger tiefergelegt werden, für höhere Tödlichkeit, zum Einsatz im Krieg. Dass Regierungen Gehirnwäsche-Programme haben. Bewaffnete Raumstationen. Orbitale Laserwaffen. Dass Entwicklungshilfe Industrieförderung ist. Dass vorgeblich humanitäre Kriege tatsächlich aus handfesten imperialistischen Gründen wie Ölrechte geführt werden. Hey, sogar dass der Westen in fernen Ländern an Putschen beteiligt ist, war mal nur eine Verschwörungstheorie. Oder dass Geheimdienste Drogen schmuggeln.
So langsam werden die Theorien knapp, die sich noch nicht als wahr herausgestellt haben. Was kommt als nächstes? Queen Elizabeth ist wirklich ein außerirdisches Reptil?!
Aber die größte kognitive Dissonanz tut sich gerade zwischen "wir hören seit Jahren insgeheim die gesamte Bevölkerung ab" und "Bradley Manning muss wegen Verrats lebenslänglich ins Gefängnis, weil er der Presse die Wahrheit verraten hat" auf, finde ich. Wie die ihr Abhör-Programm mit der gleichen "das ist für die nationale Sicherheit"-Floskel begründen wie ihr Verhalten gegenüber dem Manning. Stellt euch mal vor, der Manning hätte das NSA-Schnüffelprogramm verraten. Was die wohl mit dem machen, der dieses Dokumente dem Guardian zugesteckt hat?
Die Russen haben das übrigens schon seit Jahren gesagt, dass die NSA alle abhört. Hat ihnen keiner glauben wollen.
Und wisst ihr was? In ein paar Wochen wird das nahtlos zu "haben wir doch schon immer gewusst, dass die Amis das machen" übergehen. Wie es auch bei Echelon war. Und der Existenz der NSA. Erst "du bekloppter Verschwörungstheorietiker", dann kommen Beweise raus, und dann, nahtlos, haben es alle schon immer gewusst. Achtet mal drauf. Niemand wird sich in ein paar Wochen noch daran erinnern können, andere Leute als Verschwörungstheoretiker abgetan zu haben, weil sie behauptet haben, die NSA höre auch Amerikaner ab. Aus unserer Sicht in Europa kann das ja eh wurscht sein, dass wir alle abgehört werden ist ja schon seit den 80er Jahren keine Verschwörungstheorie mehr.
Update: Habt ihr übrigens auch gesehen, dass die betroffenen Firmen das alle dementieren? Lolwut?
Und während wir uns über solche Fragen Gedanken machen, lügt die Telekom uns ins Gesicht, dass in den Niederlanden das Internet durch Netzneutralitäts-Festschreibung schlechter und teurer geworden sei. Ich habe ein paar Bekannte aus den Niederlanden befragt, und das Gegenteil ist der Fall. Das Internet für Endkunden wird dort immer billiger und breitbandiger. Die Niederlande sind traditionell eines der Länder mit dem preisgünstigsten Internetzugang für Hosting, und auch in dem Segment kann von "schlechter und teurer" keine Rede sein.
Und so kommt es in Washington State immer wieder zu spektakulären Unglücken mit Brücken. Aktuell ist eine zentrale Highwaybrücke zwischen Seattle und Kanada eingestürzt. Als Ursache hieß es erst, naja, die war halt marode ("sufficiency rating 57.4 of 100"), aber jetzt heißt es, da sei ein Laster gegen einen Streben gekommen.
Auch ansonsten gibt es immer wieder peinliche Brückenprobleme. Hier ist die I-90-Brücke über Lake Washington. Auch dieses berühmte Video kommt aus Washington State. Und die gerade erst neu gebaute 520-Brücke haben sie auch schon wieder verkackt. Lustigerweise gibt es in den USA die Regelung nicht, dass man Straßen und Brücken und so nicht nach lebenden Menschen benennen darf, und so hat die Gouverneurin, unter der die Brücke gebaut wurde, die gleich nach sich selbst benannt. Das ist dann natürlich gleich nochmal doppelt peinlich, wenn da dann der übliche Baupfusch entdeckt wird :-)
Update: Mir mailt gerade jemand, dass Island bereits im Schengenraum ist. Hups :-)
Sie forderte die Bezahlung einer Mindestpauschale pro Klavier und Tag. Ursprünglich wäre damit eine Summe zusammengekommen, die einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer nicht allzuweit von der 5.000 Euro Marke entfernt war.Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir die GEMA zerschlagen müssen.
Das klärt dann wohl auch die Frage, wie sie auf ihre aktuelle Position gekommen ist.
Update: Auch ihre Position zur Vorratsdatenspeicherung lässt keine Fragen offen:
Eine generelle Vorratsdatenspeicherung ist kritisch - Ausnahmen kann es nur bei schwersten Straftaten und nach rechtsstaatlichen Grundsätzen geben.
Und DIE ist da jetzt für NETZPOLITIK zuständig! Au weia.
Update: Hier ist ein Video von 2010 über die inhaltliche Arbeit von Frau Joost.
Prof. Dr. Gesche Joost stellt das Forschungsprojekt „G — Gender Inspired Technology" vor. Im Mittelpunkt des Projektes stehen zukunftsweisende Kommunikationstechnologien, die insbesondere den Wünschen und Visionen von Frauen gerecht werden.
Oh und wo wir gerade bei abschnorcheln und fadenscheinigen Security-Ausreden waren: Microsoft liest eure Skype-Konversationen mit und klickt auf übermittelte Links. Und als Ausrede faseln sie was von Schutz vor Spam, Betrug und Phishing.
Und solange wir Verbrecher mit solchen Ausreden durchkommen lassen, wird das alles immer nur noch schlimmer werden.
Reicht euch noch nicht? Wie wäre es mit diesen Spar-Tipps von Investment-Bankern? Oder mit diesen Tipps, wie man seinem Ehepartner erklärt, dass der Bonus dieses Jahr kleiner ausfällt.
Die Straße kann trotzdem nicht nach ihm benannt werden, weil die Berliner den Grünen Einfluss im Parlament gegeben haben. Und die haben entschieden, dass bei Straßennamen eine Frauenquote von 50% nötig ist. Und bis das erreicht ist, dürfen keine Straßen mehr nach Männern benannt werden. Nun ist Moses Mendelssohn bedauerlicherweise ein Mann, daher … Pech gehabt.
Reicht euch noch nicht? Wartet, geht noch weiter! Als Kompromiss diskutieren sie jetzt "Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz" und "Eheleute-Mendelssohn-Platz".
Na ein Glück, höre ich da im Hintergrund die Frauen seufzen. Ein Glück, dass wir jetzt endlich da wo es wichtig ist Gleichbehandlung erzwingen. Lange hat nichts mehr die Gleichberechtigung von Mann und Frau so vorangetrieben!
Nur die Einsenderin war irgendwie verärgert. Dabei tun wir das doch alles für sie!1!! Undankbares Pack, diese Frauen.
Update: Kunden, die diesen Artikel anguckten, lasen auch: Fleischhauer berichtet vom taz-Kongress :-)
Update: Und zum Fleischhauer passt noch diese Darstellung des selben Geschehnisses aus der Perspektive von Deniz Yücel, dem Moderator beim taz-Kongress, der von Fleischhauer mit "Geht bügeln!" zitiert wurde. Die Don-Alphonso-isierung der deutschen Medien schreitet voran — und ich meine das im positiven Sinne :-)
Drei Männer mit Benzinkanistern, Schlagring und Messer sind in der Nacht zum 20. April (Hitlers Geburtstag) auf dem Weg in ein Asylbewerberheim. Wie schätzen Sie diese Lage ein?
… sehen die Beamten eher ein Beziehungsproblem zwischen den festgenommenen Männern und den ausländischen Bewohnern als mögliches MotivNa? Wären Sie drauf gekommen? Dann bewerben Sie sich jetzt!
Das war ja einfach, was soll das auch sonst gewesen sein? Rechtsextremismus gibt es ja in Sachsen nicht. (Danke, Christian)
Erstmal zum 2. Teil, weil der einfacher ist. Technisch kann man in der Tat so argumentieren.. An eurem T-DSL-Anschluss kommt IP an, und Internet. Das ist aber nicht das selbe. Gedrosselt wird nicht das IP, sondern der Internet-Teil des IP. Der Rest von dem IP wird nicht gedrosselt. Und der Teil, der über das Internet kommt, wird in der Tat neutral behandelt. Noch. Das ist dann alles gleich lahmarschig. Der Telekom vorzuwerfen, dass Entertain nicht unter das Drosselkontingent fällt, ist technisch vergleichbar damit, Kabel Deutschland vorzuwerfen, dass sie nicht ihre Fernseh-Übertragung drosseln, wenn man seine 10 GB pro Tag zusammen hat. Ergibt auch keinen echten Sinn. Spannend ist nicht Entertain sondern Spotify. Wenn Spotify nicht betroffen ist, oder das Klicken auf De-Mail, DANN haben wir eine Netzneutralitätsverletzung. Das ist auch der Grund, wieso ich Netzneutralität im Moment für eine Nebelkerze halte, einen Nebenkriegsschauplatz, der mehr verwirrt als das er nützlich ist.
Nun zum ersten Punkt. Meines Wissens nach ist das eine glatte Lüge, weil man eben nicht mehr zahlen kann und dann hören sie zu drosseln auf, oder drosseln später. Aber ignorieren wir das mal und nehmen wir an, dass das so wäre. Das Teure beim Telekom-Netz ist NICHT der Traffic. Im Gegenteil, ich hatte das ja schon mal erklärt hier, die verdienen am Traffic an der anderen Seite nochmal. D.h. das Drosseln wird für die Telekom möglicherweise sogar einen Einkommensverlust bedeuten. Das finde ich an der Sache gerade das lustigste Detail. Das Teure am Telekom-Netz sind die Fixkosten für DSLAMs, für die Anschluss-Infrastruktur. Das kostet Geld, die Hardware kostet Geld, das muss irgendwo hingestellt werden, das kostet möglicherweise Miete, auf jeden Fall aber Planungsstress, und Strom muss auch noch beschafft werden, Wartungskosten. DAS kostet Geld. NICHTS von diesen Kosten ist IRGENDWIE von der Trafficmenge betroffen oder auch nur beeinflusst (mal von vernachlässigbaren Stromkostenzunahmen wegen Powersave-Abschalten im Switch o.ä. abgesehen). Die Backbones sind Glasfaser. Das zu legen war teuer. Damals. In den 80er Jahren. Heute da mehr Bandbreite rauszuholen ist im Wesentlichen kostenlos. Man muss wenn es hochkommt ein paar Routermodule gegen bessere Modelle tauschen. Die sind zwar auch teuer, aber das ist im Vergleich zu den DSLAMs vom Verhältnis her eine Nachkommastelle. Die geben für ihre Callcenter und Werbung locker mehr aus, würde ich schätzen. Lasst euch also nicht von diesem Bandbreiten-Argument einlullen. Das ist Bullshit.
Und hört mir mit Netzneutralität auf. Das ist auch wichtig, aber das ist nicht das dringlichste Problem, das wir im Moment haben.
Was ich ja richtig geil fände, ist wenn auf der Aktionärsversammlung mal die Aktionäre aufstehen und dem Vorstand untersagen, durch sinnlose Drosselung die Einnahmen aus dem "Peering"- und Hosting-Geschäft kaputtzumachen. Das wäre mal ein sehr lustiger Hebel. Denn dann müsste die Telekom das mal erläutern, wieviel Kohle sie so erpresst einnimmt an der Front.
Update: Eines noch. Eure Erregung gerade ist gut und wichtig, auch und gerade wenn die Telekom sich nicht bewegt. Denn das hält gerade die Konkurrenz davon ab, sofort auf den Zug aufzuspringen. Die hoffen im Moment alle, dass die ganzen wütenden Telekom-Kunden bei ihnen teure Langfrist-Verträge abschließen, dann drosseln sie auch.
Update: Inzwischen hat mir jemand einen Newsletter geschickt, den die Telekom an ihre Vertriebspartner verschickt hat. Da steht folgendes drin:
Sobald die Limitierung technisch umgesetzt wird, können die Kunden über Zubuchoptionen weiteres Hochgeschwindigkeitsvolumen hinzukaufen.
Damit muss ich den ersten Teil meiner Antwort oben revidieren.
Update: Jemand kommentierte hier gerade die interessante Sichtweise, dass man Terroranschläge ja macht, um von möglichst vielen Menschen gesehen zu werden. Insofern spielt Videoüberwachung den Terroristen noch in die Hände, weil dann ja gesichert ist, dass es Videos von dem Anschlag gibt, und die Nachrichten später tolle Bilder haben, um Terrorismus weiter glorifizieren zu können. Das sorgt dann auch gleich für den nächsten Terror-Trittbrettfahrer.
Nun gibt es für den Fall einen Legal Defense Fund, in den $20.000 an Spenden zusammengekommen sind, um ihm einen ordentlichen Verteidiger zu bezahlen. Und jetzt? Achtung, hinsetzen. Sitzt ihr stabil? Jetzt hat der Richter in dem Fall die $20.000 beschlagnahmen lassen, das Konto eingefroren und der Richter besteht darauf, dass Brown von einem Pflichtverteidiger verteidigt wird, den das Gericht ernennt. Die Kohle soll höchstens dafür benutzt werden, den Pflichtverteidiger zu bezahlen.
Der Fall wirft auch sonst kein gutes Licht auf die US-Justiz. Hier gibt es eine Zusammenfassung.
First the feds charge Barrett Brown with crimes that, if he’s found guilty, could keep him in jail for 100 years. They deny him bail, which means he’ll have been behind bars for a year before he gets a trial in September. They go after his mom for obstruction.
it is indisputable that the United States engaged in the practice of torture” and that the nation’s highest officials bore ultimate responsibility for it.
Schockierend, ich weiß! Wie finden die sowas nur immer raus!?
Insofern haben Regierungen seit jeher ein Interesse daran, den Goldkurs zu drücken, während sie ihre Währung nach unten manipuliert haben, damit man das nicht so sieht. Dafür hat man nicht so viel Möglichkeiten, man konnte halt die eigenen Goldbestände verscheuern und so das Angebot über die Nachfrage steigern und den Preis drücken. Inzwischen macht man sowas eher über Termingeschäfte und Optionen und der Goldmarkt ist ja eh voller Betrüger, die Wolfram-Fake-Goldbarren hatten wir ja sogar im Fnord-Jahresrückblick.
Im Moment gibt es aber den spannenden Effekt, dass der Goldkurs seit einer Weile am sinken ist. Das hat sogar schon das ehemalige Nachrichtenmagazin zu einer Meldung veranlasst. Natürlich fragt man dann in so einem Fall irgendwelche "Experten", und die legen sich irgendwelche Erklärungen zurecht, aber das Problem ist, dass es da nicht wirklich eine gute Erklärung für gibt.
Die Verschwörungsforen sind gerade voll mit bizarren Theorien dazu.
Das hat dann dazu geführt, dass gestern bei der Pressekonferenz des Bostoner Bombenanschlages einer von den Alex Jones-Mitstreitern (das war der Spinner, der bei Piers Morgan zur Waffenregulierung so krass entgleist ist) wild "False Flag" herumkreischte. Deren Theorie ist, dass die US-Regierung die Bostoner Bomben gelegt hat, um so das Sinken des Goldpreises zu kaschieren. Das hat natürlich auch die US-Regierung herbeigeführt, in deren Theorie.
Wer am tatsächlichen Hintergrund interessiert ist, freut sich womöglich über den Hinweis, dass der Bombenanschlag zeitlich genau auf der Deadline für die US-Amerikanische Bundes-Einkommenssteuererklärung lag. Das deutet ja eher auf einen Tea-Party-Spinner als Bomber hin als auf Ausländer, denn die radikaleren Tea Party-Spinner um Ron Paul und co fordern seit einer Weile die Abschaffung des Bundes-Finanzamtes der USA, Steuern sollen nur von den Bundesländern erhoben werden.
Eine der interessanteren Fragen an der Stelle finde ich den moralischen Vergleich zwischen Bomben gegen Zivilisten in Boston und Drohnenanschläge von Obama gegen Zivilisten im Ausland. Der Typ, der das gebloggt hat, ist ein libertärer Freimarktspinner, insofern Vorsicht. Aber spannend, dass diese Frage überhaupt gestellt wird, auch wenn das noch nicht Teil des öffentlichen Diskurses ist.
Update: Übrigens, falls jemand das nicht wusste: Boston spielt auch in der Historie des Namens "Tea Party" eine wichtige Rolle. Wikipedia erklärt die Historie.
Der Minister selbst schiebt es jetzt auf einen Übersetzungsfehler. Nee, klar.
Es ist Ihr Ziel, in der Türkei im Urlaub in einem Internetcafe De-Mails abzuholen?Darauf antwortet von Notz (Grüne):
Das ist doch der Sinn der De-Mail, es geht doch um Mobilität.
Update: Übrigens ist die Post bei De-Mail ausgestiegen. Damit kann das Projekt offiziell als tot betrachtet werden, würde ich sagen.
Sie könnten künftig zum Beispiel gezielt Werbung für Facebook-Mitglieder schalten, die Frühstücksflocken für Kinder kaufen oder sich in den kommenden Monaten wahrscheinlich einen neuen Kleinwagen zulegen werden
Ich bin ja nicht oft zufrieden mit der Arbeit von Frau Schröder, aber in diesem Fall muss ich doch sagen: Gut gemacht. Diese Junge Union und Jungliberalen mit ihren Neocon-Marktradikalisierungs-Terrorcamps hätten wir schon viel früher austrocknen müssen. Die sind zwar häufig weniger übel als die alten, aber bis die dann alt sind, bleiben nur noch die Fundamentalisten übrig. So Leute wie Wulff und Schröder. Good riddance. (Danke, Christian)
Die NHS-Reform ist auch ganz toll. NHS ist das öffentliche Gesundheitssystem in England, National Health Service. Die andere Hälfte dieser Reform habe ich hier schon erklärt, die Dezentralisierung in der Hoffnung, dass den neuen dezentralen Entscheidungsbefugten ihre ureigenen Instinkte wichtiger sind als das Gemeinwohl. Bei der NHS ist der Ansatz, dass man den Ärzten das Kommando übergibt. Und da es mehr niedergelassene Ärzte als Ärzte in Krankenhäusern gibt, und die niedergelassenen Ärzte alle gerne mehr Geld verdienen würden, hetzen die jetzt gegen die Krankenhäuser, weil da so viele alte Menschen in den Betten liegen, und um die könnten ja auch wir niedergelassenen Ärzte uns kümmern. Und so ist abzusehen, dass demnächst noch mehr Krankenhäuser ausbluten. Das läuft schon seit Jahren, dass ständig Krankenhäuser aus Kostengründen zugemacht werden, weil die Budgets dafür eben aus den Kommunen kommen, nicht aus dem Topf der Zentralregierung. Und die Kommunen hier sind genau wie die in Deutschland bis zum Anschlag pleite und haben schon ihr Tafelsilber verkauft. Die haben eh schon alles zugemacht, was nicht akut lebensbedrohlich ist. Neulich hörte ich im Radio einen Beitrag, in dem ein Lokalpolitiker die Schließung eines Krankenhauses kritisierte, weil man ja jetzt schon (!) anderthalb Stunden unterwegs sei, bis man beim Krankenhaus sei, und wenn die das auch noch zumachen, dann sind es eher zweieinhalb Stunden, und bis dahin ist man dann halt tot. Auf dem Niveau operiert das System hier schon. Und natürlich ist London nicht betroffen, weil da die ganze Kohle verdient wird, die können sich Krankenhäuser leisten. Aber die Dezentralisierung funktioniert eben als Strategie für Cameron, um die Kommunen weiter auszubluten. Und am Ende verteidigen die dann die Banker, weil sie glauben, dass sie sonst ganz sterben müssen, wenn sie die wegekeln und gar keine Almosen aus London mehr kriegen.
Update: Hier gibt es eine ganz gute Zusammenfassung der Lage.
Gut, in diesem konkreten Fall war er verhindert, weil er gerade nicht laufen konnte. Aber sonst wäre er gekommen.
Und was sagt die Polizei dazu? Kommt ihr NIE drauf!
„Vielleicht war die Batterie alle, vielleicht hat sich ein Rabe draufgesetzt. Wir wissen es nicht“, sagte ein Polizeisprecher am Abend.Aha. Soso.
Glücklicherweise hat sich das noch nicht bis Pakistan rumgesprochen, deren Geheimdienst hat einen Spion in einen deutschen Drohnenbetrieb geschickt. Andererseits kann es auch sein, dass die da nicht an deutschen Drohnen interessiert waren, denn
Die Firma forscht unter anderem an israelischen Drohnen.
Ihr habt vermutlich auch gelesen, dass natürlich trotzdem eine immense Kapitalflucht stattgefunden hat.
Habt ihr auch gehört, wie die Oligarchen ihre Kohle aus dem Land geschafft haben?
Na?
Liebe Kunden mit Konten in Zypern, geht einfach, um Geld abzuheben, zu den Londoner Filialen der Zyprischen Banken. Diese waren auch die ganze letzte Woche offen und es konnte dort problemlos Geld abgehoben werden. In der EU ist man anscheinend nicht mit dem Filialbanksystem vertraut und ist daher nicht auf die Idee gekommen, die offensichtlichen Möglichkeiten der Geldverschiebung zu verhindern.Das betrifft natürlich nur westliche Oligarchen. Russische Oligarchen konnten direkt in Russland abheben, dort gibt es auch Filialen der zyprischen Banken.
Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR!
Und so erklärt sich vermutlich auch die mysteriöse Eskalation des Prozentsatzes, den die EU haben wollte. Die Anzahl der Konten, auf denen noch Geld liegt, hat ja rapide abgenommen. Eigentlich müsste die EU jetzt den Bailout platzen lassen, weil die Eigenbeteiligungs-Summe ja vermutlich nicht zustande kommen wird. Aber stattdessen hat die EZB erstmal 5 Milliarden Euro in Cash nach Zypern geflogen. Glaubt ihr nicht? Hier ist ein Foto der Lieferung aus einer zyprischen Zeitung namens Καθημερινή.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat auch Fotos von Bargeld-Containern.
Update: Zum Vergleich: Der "Deutsche Bundesbank 700", so sehen bei uns Geldtransporte der Zentralbank aus. (Danke, Manuel)
England wehrt sich allerdings mit Händen und Füßen gegen die Beschränkung der Gehälter und Boni. Warum eigentlich? Das ist ja genau so unmoralisch wie anderswo. Die zocken auch hier nicht mit ihrem eigenen Geld sondern mit dem Geld anderer Leute, und greifen dabei mindestens genau so oft daneben wie Banker anderswo.
Die Antwort ist zweischichtig. Die Bürger sind dagegen, weil die Politik ihnen erklärt hat, dass die Banker eine so dermaßen unglaubliche Menge Profit ins Land holen, und darauf Steuern zahlen, dass die alleine den Rest des Landes am Leben halten. Die Politik ist dagegen, weil diese Monstergehälter die Durchschnittseinkommen erhöhen, d.h. in der Statistik sieht die Armut dann nicht so krass aus. Und auf den Median guckt ja im Allgemeinen niemand.
Ich habe jedenfalls mal ein paar Briten gefragt, und die meinten, dass sich England das nicht leisten könne, wenn die Banker nach Singapur abwandern. Die Verteilung der Wirtschaftskraft ist in England übrigens noch deutlich krasser als bei uns. Praktisch das gesamte Plus im Land wird im Großraum London erwirtschaftet, der Rest des Landes hängt am Tropf. Daher verteidigen die auf dem Land auch vehement die Londoner.
Die Botschaft ist übrigens nicht so klar aus meiner Sicht, denn denen auf dem Lande wird ja jetzt schon ständig die Kohle zusammengestrichen. Gürtel enger schnallen und so. Gerade heute stand in der Zeitung, dass sie Schwimmbäder wieder zumachen, die sie für die olympischen Spiele gebaut hatten, weil sich die Kommunen den Unterhalt nicht leisten können. Ich denke mal, dass das die Ängste noch verschärft, dass es noch schlimmer kommt, wenn wir die Banker vergraulen.
Frage: Wie schätzen Sie das Vorhaben ein, eine Hacker-Truppe im BND aufzubauen?
Antwort: Das ist sinnlose Geldverschwendung und Hype-Hinterherlaufen. Die Amerikaner haben Hacker, also will der BND jetzt auch welche haben.
Hacken als Methode der Kriegsführung oder für Geheimdienste ist generell abzulehnen. Man kann dabei schlicht nicht ausschließen, dass man ein Krankenhaus trifft, oder ein Atomkraftwerk. Die Risiken sind völlig unüberschaubar. Und wegen der generellen Rückverfolgungsproblematik bei Hacker-Angriffen ist die einzige Methode, im Falle eines explodierenden Atomkraftwerkes nicht beschuldigt zu werden, solche Abteilungen gar nicht erst aufzubauen.
Frage: Wie realistisch ist denn das, dass der BND jetzt fähige Leute findet?
Antwort: Völlig unrealistisch. Die wollen das Knowhow im Haus haben, daher müssten die Hacker sich da fest anstellen lassen. Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind miserabel, und wenn man an so wichtiger Stelle aktiv ist, können die einen nicht mehr frei rumreisen lassen. Auch der freie Austausch mit anderen Hackern fällt dann flach. Das ist schon an sich sehr unattraktiv.
Aber vom BND weiß man ja, dass sie auch sonst an keiner Stelle besonders fähiges Personal haben. Ich verweise da nur mal auf das Buch "Bedingt dienstbereit". Wieso sollten die jetzt plötzlich bei den Hackern fähige Leute anziehen können? Aus meiner Sicht sollte der BND geschlossen werden. Stattdessen wirft man jetzt dem schlechten Geld noch gutes hinterher.
Frage: Hat die Bundesregierung hier jahrelang die Entwicklung verschlafen?
Antwort: Nein, die bemühen sich seit Jahren um Hacker-Knowhow. Das scheitert von Anfang an an den genannten Gründen. Als freischaffender Hacker arbeitet man noch in einer moralischen Grauzone. Bei bezahlter Arbeit für Regierungen gibt es keine Spielräume mehr, um das vor sich selbst oder anderen schönzureden. Es gibt da keine positiven Aspekte mehr. Außerdem hat die Regierung mit ihrem Hackertoolverbot die Hacker alle gegen sich aufgebracht.
Die müssten jetzt mit exorbitanten Geldbergen winken, damit sich überhaupt jemand meldet. Und das scheitert in der Praxis auf ganzer Linie, wie man beim Staatstrojaner schön beobachten kann. Am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass unsere "Hackerabteilungen" sich die Angriffstools aus dem Ausland einkaufen müssen — und sie dann natürlich nicht exklusiv haben. Die Fähigkeiten der Mitarbeiter werden sich darin erschöpfen, bei zugekauften Tools auf Knöpfe zu klicken. Im internationalen Vergleich wird das nie zu mehr als einer Lachnummer reichen. Wenn Sie mich fragen, ist das auch gut so.
Es wäre natürlich noch viel besser, wenn man sich diese Ausgaben ganz sparen würde. Mit dem Geld könnte an deutlich sinnvollere Projekte fördern, wie z.B. den DSL-Ausbau auf dem Land.
Frage: Ist so eine Hackerabteilung nicht auch für die Verteidigung gut?
Antwort: Nein. Für die Verteidigung haben wir schon eine Behörde, das BSI. Denen mehr Geld für ihre Arbeit zu geben ist nicht Teil der aktuellen Diskussion.
Wenn Deutschland sich in dem Bereich engagiert, dann würde ich mir wünschen, dass sich die Bundesregierung für ein internationales Abkommen starkmacht, das Cyberwar generell ächtet. Und wenn tatsächlich Geld für den Einkauf von Angriffstools übrig ist, dann könnte man die Tools kaufen und dann die ausgenutzten Lücken zuzumachen helfen.
Genau wie beim Postboten. Wenn die Post nicht ankommt, ist das ein schlechter Postbote. Wie lange der gebraucht hat für das nicht zustellen, das interessiert niemanden. Oder bei der Putzfrau will auch niemand hören, wie lange sie gebraucht hat, um den Fleck auf dem Boden nicht wegzuputzen. Oder beim Programmierer. Keine Sau will wissen, wie lange der getippt hat, wenn es am Ende nicht funktioniert. Maurer. Autobauer. Köche. Das ist bei allen Berufen so.
Aber nur in der Politik sind die Vollpfosten so dreist, sich mit ihrer angeblich so umfangreichen "politischen Arbeit" (wenn ich diese Hohlphrase schon höre, krieg ich Gewaltphantasien) rechtfertigen zu wollen.
Oh und nachhaltiger als mit "machs doch besser" könnt ihr euch gar nicht demaskieren. Stell dir vor, du gehst ins Restaurant, und in deiner Suppe schwimmt eine Ratte. Würde da irgendjemand "machs doch besser, wenn du es besser kannst" vom Koch akzeptieren? Nein! Natürlich nicht!
Ich weiß nicht, ob die Piraten eine Chance hätten, wenn die ganzen "mach du es doch besser" und die ganzen "aber ich leiste doch so viel politische Arbeit" Sprallos morgen rausflögen. Wahrscheinlich nicht. Man müsste mindestens auch noch die ganzen Deflektoren rauswerfen. Ihr wisst schon, die, die auf Kritik mit Rückkritik antworten. Oder auf andere mit dem Finger zeigen. Wenn euch sonst nichts einfällt bei Kritik, dann seid ihr in der Politik falsch. Genaugenommen seid ihr überall falsch. Ihr seid das Problem, nicht die Lösung. Leute wie ihr sind der Grund, wieso bei der CDU die Merkel alle Entscheidungen trifft. Weil Kritik von den anderen um sie herum nicht angenommen sondern deflektiert wird. Weil sich die ganzen Sesselfurzer mit "aber ich mache doch so viel politische Arbeit in den Gremien" rechtfertigen können und damit durchkommen.
Ihr scheint das größtenteils vergessen zu haben, aber am Anfang stand der Anspruch, es besser zu machen. Und heute sehen wir nicht nur obiges sondern auch noch dieses widerliche "aber $FOO war doch unser Verdienst". Nein, war es nicht. NICHTS war euer Verdienst. Wenn die Merkel so tut, als sei die Rettung des Euro oder die Abschaltung der Atomkraftwerke ihr Verdienst, oder als würde die CDU was von Haushalten verstehen (wir haben eine Neuverschuldung in diesem Land!), dann findet ihr das alle zum Kotzen. Und dann stellt ihr euch hin und tut so als sei das Scheitern von ACTA euer Verdienst. Dass ich nicht lache!
Und ja, mir ist euer Abtritt wichtiger als der Abtritt von Merkel und co. Denn ihr verhindert mit eurer Inkompetenz, dass sich eine richtige Opposition bildet. Merkel weg hilft ja nichts, solange die Alternativen auch alle Scheiße sind. Und das ist der Fall gerade, und ihr seid Schuld, dass das so ist. Eine ordentliche Opposition braucht zuerst einmal Kritikfähigkeit, denn nur wenn dir jemand sagt, was gerade falsch läuft, kannst du es verbessern. Diese ganzen Apologeten müssen weg. Am besten gründet ihr eine Facebook-Gruppe, wo ihr euch alle gegenseitig shitstormt, bis ihr blau anlauft. Da steht ihr dann wenigstens nicht mehr im Weg rum.
Ich glaube ja, dass die Piraten Schuld sind.
Als die angetreten sind, haben die Firmen alle volle Hosen gehabt, weil sie dachten, sie kommen mit ihrem borderline kriminellen Verhalten nicht länger durch. Die Piraten rollten mit Rückenwind bergab, und der Gegner wurde von der Sonne geblendet, und was haben sie daraus gemacht? Einen dermaßen epochalen Totalschaden, dass das in die Geschichtsbücher eingehen wird. Nichts erreicht, alles was sie angefasst haben mit Nachdruck in einer Niederlage verwandelt, aus Torchancen per Fallrückzieher ein Eigentor gemacht. Netzpolitik ist jetzt wieder unwichtig. Die Piraten haben dem Establishment gezeigt, dass von den Netzbürgern außer belanglosem Rumtwittern nichts zu erwarten ist. Schlimmer noch: Das Engagement und die realen Aktionen sind eher kleiner geworden, seit es die Piraten gibt. Denn die Leute haben jetzt den Eindruck, es gibt da ja jetzt eine Partei für, dann muss ich ja nicht mehr meinen Hintern hochkriegen.
Überhaupt ist das der neue Stand jetzt. Die Leute klicken auf irgendwelchen belanglosen Webseiten irgendwelche Petitionen und halten damit ihren Part für erledigt.
Und dann wundern sich alle, dass die Telekom ihr Internet drosselt.
Behaltet das mal im Hinterkopf, für das nächste Mal, dass euch jemand was von rechtsfreien Räumen im Internet erzählt.
In 2012, and in response to an order or warrant, we disclosed content in 2.2% of instances in which we disclosed some data to law enforcement.
Da zeigt sich, was für eine Mogelnummer das Argument sei, bei der Vorratsdatenspeicherung ginge es ja "nur" um Bewegungsdaten, nicht um Inhalte. Wie ihr seht braucht man die Inhalte nicht nur gar nicht (das sagt der CCC ja seit Jahren), sondern die sind auch nur in seltenen Ausnahmefällen überhaupt am Inhalt interessiert, weil ihnen die Bewegungsdaten völlig reichen. Sie gehen auf der Veröffentlichungsseite auch ansonsten erfreulich ins Detail. Die auf der Hand liegende Frage ist natürlich, wie hoch Deutschland im Polizeistaaten-Ranking steht. Das hängt davon ab, wonach man geht. Rein nach Anzahl der reinkommenden Anfragen liegt Deutschland bei Microsofts Diensten nach der Türkei, den USA, England und Frankreich auf Platz 5. Bei Skype sind wir nach den Briten und den USA auf Platz 3. Um das mal ins Verhältnis zu setzen (die Skype-Zahlen jetzt): England 1268, USA 1154, Deutschland 688.Der geneigte Leser wird sich jetzt wundern, dass es überhaupt Anfragen aus Deutschland gibt, immerhin ist doch mit der Nicht-Abhörbarkeit von Skype die Einführung der Vorratsdatenspeicherung der Staatstrojaner begründet worden. Aber spannender als das finde ich, dass fiese, menschenrechtsverletztende, von unserer Presse regelmäßig kritisierte Diktaturen wie Weißrussland nur auf 5 Anfragen kommen.
Das fiese, kommunistische Unterdrückungsregime in China hat 6 Anfragen, aber der befreite, westliche Hort von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten, Taiwan, hat 316.
Israel hat übrigens 10 Anfragen. ZEHN. Die haben ja nun wirklich ein Terrorismusproblem, und die brauchen nur 10 Anfragen. Deutschland braucht 688.
Oh und die undemokratischen Monster aus Russland? 2. ZWEI!
Ich für meinen Teil freue mich über diesen Report, weil er sehr schön zeigt, wieviel von unserer westlichen arroganten Gerechtigkeits- und Menschenrechtsrhetorik zu halten ist.
Das haben diverse Lobbygruppen jetzt zum Anlass genommen, eine "bessere Presseregulierung" zu fordern. Das kam zustande, wie sowas immer zustande kommt: als blinder Aktionismus. Und dann passierte das Unglaubliche. In der Nacht, nach Mitternacht, haben plötzlich die Tories, Labour und die LibDems eine Einigung erzielt, die u.a. den Zeitungen das Vetorecht für Leute im Regulierungsgremium aberkennt. Die hatten sich da bis zuletzt gegen gesträubt, um zu verhindern, dass es noch schlimmer wird für Presse in England.
Die Briten haben im Moment schon die übelsten Libel und Slander-Gesetze (üble Nachrede und Beleidigung). Die sind so übel, dass sich ein Libel-Tourismus etabliert hat, bei dem dann schon mal Saudi-Prinzen in England eine US-Zeitung verklagen, weil deren Internetausgabe ja auch in England einsehbar ist. Vergleichbar mit unserem Landgericht Hamburg in Internetfragen.
Nun, jedenfalls, die Zeitungen haben das nicht kommen sehen, dass sich die drei Parteien einigen, und dann auch noch so plötzlich und ohne Vorwarnung, und der Guardian schrieb heute morgen, die Presse sei Shell Shocked (alter Ausdruck für Post-traumatische Belastungsstörung). Es ging da in den Verhandlungen um so Fragen wie dass Labour das als Statut haben wollte, das man nur mit einer 2/3-Mehrheit wieder kippen kann, und Tory wollte nur ein normales Gesetz haben. Jetzt haben ein normales Gesetz gemacht, in dem drinsteht, dass man ne 2/3-Mehrheit braucht. Das ist allerdings legal völlig bedeutungslos, wenn man das da reinschreibt, weil ein Parlament zukünftigen Parlamenten keine Vorhaltungen machen darf.
Die Punchline der ganzen Geschichte ist aber das hier: Daily Mail, Telegraph und die Murdoch-Presse wollen nicht mitmachen. Der einzige Grund für diese ganze Chose war ja gerade die Murdoch-Presse.
Update: Gazprom dementiert.
"He was well informed. I reported on everything he told us," US envoy Ronald E Woods told the paper.
Peinlich, peinlich. Und rausgekommen ist das ausgerechnet über Wikileaks-Cables! Mwahahahaha
Was also tun? Vorschlag der EU: Konditionen an den Bailout anhängen. Konditionen wie "10% des Bailouts müsst ihr aus den Einlagen der Konten bei euch nehmen". Was dann passiert ist sonnenklar: alle schieben schnell ihr Geld weg. Daher haben sie schnell Überweisungen ausgesetzt. Also haben alle am Bankautomaten so viel wie möglich abzubuchen versucht. Ein klassischer Bank Run.
Nun sind wir ja hier in diesem Blog eh unter Apokalyptikern, und so ein Bank Run hat noch keinem geschadet, ist vielleicht genau das richtige, um diesen widerlichen Bankern mal wieder ein bisschen Feuer unterm Arsch zu machen!1!! Könnte man jedenfalls denken, bis man realisiert, dass da jetzt eine Massenpanik übergreifen könnte und in den ganzen anderen südlichen Pleiteländern auch zu Bank Runs führen könnte. Und so sind im Moment alle Webcams auf die Banken in Südeuropa gerichtet. Spannende Zeiten!
Ich würde ja gerne wissen, von wem dieser Vorschlag kam mit den 10%. Wer war willens, das Platzen der Südländer in der EU in Kauf zu nehmen, um ein Zeichen zu setzen? Schäuble? Ich hoffe, das Detail verraten sie uns noch.
Natürlich ist allen Beobachtern der Ernst der Lage klar, und so war das Wochenende gerade ein toller Zeitpunkt, um die übereilten Panikkommentare zu kriegen, wo man sonst nur Weichspül-PR kriegt. Mit so Highlights wie dass Putin nicht amüsiert ist, dass seine Bürger enteignet werden sollen, obwohl das ja Russen sind, die ihr Geld ja auf Zypern vor Putins Finanzamt in Deckung gebracht haben.
Und Zypern hat jetzt natürlich auf jeden Fall verloren, egal was passiert. Dementsprechend wollen die jetzt nachverhandeln. Das wäre für alle Seiten die Variante, wie sie da jetzt ohne großen Gesichtsverlust rauskommen können.
Die EU könnte sagen, sie hätte ja hart sein wollen, aber die humanitäre Lage in Zypern!1!! Die hungernden Kinder, denkt doch mal jemand an die Kinder!!1!
Zypern könnte sagen: Hey, Oligarchen, wir haben eure Kohle geschützt! Lagert mehr davon bei uns!
Russland könnte sagen: Hey, Oligarchen, Zypern sieht aber nicht so stabil aus, bringt die Kohle doch lieber wieder nach Moskau, wir bieten euch auch Ratenzahlung an bei den Steuern!1!!
Und in Richtung Italien wäre das der Wink mit dem Zaunpfahl, der angesichts der politischen Lage da wohl aus Blickwinkel vieler EU-Politiker mal nötig war.
Und wer sich denkt, ach naja, das ist die Vergangenheit, lasst uns lieber über die Zukunft reden: Guckt mal, was Beppe Grillo der Tagesschau in diesem Interview gesagt hat:
Und dann muss man sofort Geld zur Schaffung eines Grundeinkommens für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen bereitstellen. Dann müssen wir einen Plan vergleichbar mit der "Agenda 2010" in Deutschland bekommen. Was sich in Deutschland bewährt hat, wollen wir auch.OH NEEEEIIIIINNNNNN!
Daher: Der Guardian über Bergoglio und seine Nähe zu Videla. Da macht übrigens auch dieses Bild die Runde, schwer zu sagen ob er das ist oder nicht.
Gaby sagt, dass der zumindest immerhin Aufklärung der alten Diktatur-Probleme zugesagt hat. Hätte da wohl noch deutlich schlimmer kommen können. Vielleicht ist die Papstwahl ja auch ein Zeichen für den, zuhause in Südamerika klar Schiff zu machen. Werden wir sehen.
Ich persönlich finde, dass die katholische Kirche zerschlagen und ihr Reichtum unter den Bedürftigen verteilt werden sollte. Wer da gerade welche Kutte trägt interessiert mich nicht weiter.
Update: Hahahaha, der Standard schrieb 2005 zu Ratzinger damals, der sei zwar stockkonservativ, aber es hätte ja schlimmer kommen können, immerhin ist er kein "politisch ultrarechter Kardinal aus Argentinien". Dreimal dürft ihr raten, wer damit gemeint war. In der Überschrift bezeichnen sie ihn als "Diktatoren-Freund". Lustigerweise gibt es auch ein Cable bei Wikileaks zu dem, die zu dieser Einschätzung kommen:
What could count against him is his membership in the Jesuit order. Some senior prelates, especially conservatives, are suspicious of a liberal streak in the order, perhaps most pronounced in the U.S., but also present elsewhere.
Mit anderen Worten: Der ultrarechte Diktatorenfreund ist möglicherweise den anderen Kardinälen nicht rechts genug. Bwahahaha
Was ich mich an der Stelle frage: Wie ist eigentlich die Verteilung der Geschlechter beim Zeitungskonsum? Der sich beim Blick auf die Auslage beim Friseur oder dem Warteraum einer Praxis ausliegenden Zeitungen und Magazine aufdrängende Eindruck ist bei mir jedenfalls immer, dass die genannten Publikationen eher "Männermedien" sind, während Frauen sich lieber über Shopping, die tolle neue Sommer-Diät, Kochrezepte und anderer Leute Kleidung informieren. Gibt es da belastbare Zahlen zu?
Wie kommt das eigentlich, dass "Frauenzeitungen" nicht dauernd über Seximus reden?
"Sie dürfen nicht das abbekommen, was andere, die vielleicht noch schlimmer waren, nicht abbekommen", so lautet die Begründung des Richters.Wenn das so durchkommt, dann ist das ab jetzt der Goldstandard in Bayern. Einen gefesselten Jugendlichen so doll ins Gesicht schlagen, dass ihm ein Schneidezahn abbricht. Wenn du als Polizist weniger misshandelst, dann kommst du auch nicht ins Gefängnis und behältst deinen Beamtenstatus.
Unfassbar.
Oh, wo wir gerade bei Bayern waren. Die Bayernpartei fordert einen vollwertigen Heimatkundeunterricht an bayerischen Grundschulen. Da darf man sich dann vielleicht auch nicht wundern. (Danke, Johannes)
Konkrete Punkte sind:
Ich bin grundsätzlich für eine Meldepflicht. Der Gedanke hinter einer Meldepflicht, und warum ich auch dafür bin, ist: a) wir brauchen ordentliche Daten, um über das Problem reden zu können. Wer wird wie häufig gehackt und welche Daten leaken dabei? b) wenn die Firmen das unter den Teppich kehren können, warum sollten sie dann in Security investieren. Dann bleibt alles Scheiße und die Kunden wissen nicht, bei welchen Anbietern ihr Geld wirklich sicher ist.
Wenn man sich jetzt diesen Entwurf ansieht, dann sieht man, dass die zwar melden müssen, aber nur dem BSI, nicht der Öffentlichkeit. Und das BSI legt das dann zwar offen, aber nicht der Öffentlichkeit, sondern … den Meldepflichtigen. Die können dann zwar sehen, ob sie sicherer als der Durchschnitt der Konkurrenz sind, aber der Kunde kriegt es nicht mit. Damit ist der Anreiz für Verbesserungen weg. Dann werden die weiter alle die Öffentlichkeit anlügen, wie toll sicher sie sind, und Vorfälle verschweigen.
Alleine schon aus diesem Grund lehne ich diesen Gesetzesentwurf ab. Aber meine Kritikpunkte gehen noch weiter.
Das BSI soll jetzt Firmen beraten. Das halte ich für eine sehr schlechte Idee. Das BSI wird aus Steuergeldern finanziert. Wieso sollten Steuergelder dafür ausgegeben werden, den Firmen zu ermöglichen, ihre Hausaufgaben an das BSI outzusourcen? Nee, so geht das nicht.
Es ist nicht so, dass das BSI keine Rolle spielen sollte. Ich schlage vor, dass das BSI einen Katalog erstellt, in dem Angriffe klassifiziert werden. Wo man dann sagt: ein XSS auf der Pressemitteilungen-Webseite der Polizei Brandenburg ist kein Angriff auf "sicherheitsempfindliche Stellen lebenswichtiger Institutionen". Diese Formulierung zitiert Heise als Beschreibung dafür, wofür das BKA in Zukunft zuständig sein soll. Hier muss aus meiner Sicht Sorge getragen werden, dass es eine klare Unterscheidung zwischen gefährlichem Angriff und zivilem Ungehorsam und Demonstrationsrecht gibt. Wenn Leute aus Protest gegen Abschiebungsflüge die Lufthansa-Webseite blockieren, sollte das jetzt nicht über diese Hintertür zu einem Fall für das BKA deklariert werden.
Überhaupt, das BKA. Die sollen 105 neue Stellen schaffen, um besser das Internet patroullieren zu können. Halte ich für falsch. Die stehen sich doch jetzt schon nur im Wege. Ich habe noch von keinem einzigen Fall gehört, wo das BKA mal im Internet zu Recht und Ordnung beigetragen hätte. Was die brauchen ist eine Schulung, und die klare Vorgabe, dass ihrem Präsidenten pro Eingriffsversuch in die Politik ein Monatsgehalt abgezogen wird, bis hin zu negativem Gehalt und Forderungen an ihn. Jedes Mal, wenn Ziercke und co die Vorratsdatenspeicherung fordern, verplempern die Zeit, die sie damit verbringen sollten, Kriminelle zu fangen.
Also. Das Gesetz lehne ich so ab. Mein Vorschlag:
Kurz gesagt: aus dem Gesetz muss der Populismus und der Bullshit raus, dann kann daraus was richtig gutes werden.
Die größten Gefahren und Risiken sind aus meiner Sicht:
Ich persönlich halte die Meldepflicht nur dann für effektiv, wenn die Fälle alle sofort veröffentlicht werden, und zwar ohne Anonymisierung. Zumindest die Kunden haben ein Recht, das zu erfahren. Und zwar nicht erst, wenn sich nicht mehr abstreiten lässt, dass sie betroffen sind. Sofort. Ich hätte gerne eine Webseite, wo man hingehen kann, Postbank eingibt, und dann kommt eine Liste der Incidents bei denen, jeweils mit Links zu deren Reaktion und mit Zeitstempeln, damit man sehen kann, wie lange die jeweils untätig rumgegammelt haben. Und da müssen auch Incidents drin sein, die die jeweilige Firma bestreitet. Das kann gerne dranstehen, dass sie das bestreiten. Und von mir aus können sie auch Dokumente anheften, die das belegen. Aber man darf da nicht rauskommen können, indem man schlicht leugnet.
Ich würde mich auch freuen, wenn das BSI nach einem Hackerangriff die Aufgabe hätte, die Schwere zu bewerten. Damit man das als Kunde vergleichen kann.
Update: Fällt jemandem ein, wie man "das BKA ist jetzt für 202c zuständig" anders interpretieren kann als "Ziercke ist sauer auf den CCC und will sich jetzt rächen"? Aber Herr Ziercke! Wie unsportlich!
Insgesamt hat sich gezeigt, dass:
In keinem der überprüften Produkte stimmten Inhaltsangabe und Inhalt überein.
Wir haben auch Männer-Vorträge über depressive Hacker und Hackerspaces. Solche Themen sind nicht per se schlecht.
Aber wieso melden sich auf so einen Call for Papers nicht mehr von den Frauen, die coole Dinge tun. Also Dinge, die sich Männer in dem jeweiligen (technischen!) Fachbereich angucken und sagen: Respekt! Nicht Respekt im Sinne von "Hast du aber fein gemacht, das schnuckelige Python-Skriptchen *tätschel*" sondern Respekt im Sinne von "Whoa, in der Forschungsgruppe wäre ich auch gerne gewesen, dann wäre vielleicht ein bisschen von der Coolness an mir hängen geblieben". Wieso gibt es sowas so selten?
Auch von Männern gibt es solche Hammer-Vorträge viel zu selten. Aber wir hätten genug Platz für alle Frauen und alle Männer mit Hammer-Vorträgen. Und wenn wir ihn nicht hätten, würde ich sagen: Scheiß auf die Männer, die hatten ihre Chance.
Wo bleiben die Frauen mit den Hammer-Vorträgen?
Im vertraulichen Gespräch kommen von Frauen dann gerne so Ausreden wie "ich trau mich nicht" oder "die Forschung war noch nicht so weit" oder "ich inszeniere mich halt nicht gerne". Lasse ich alles nicht gelten. Männlichen Nerds geht das genauso. Fast keiner ist zum Redner geboren, und ich konnte bisher beobachten, dass sich "kann reden" und "hat was zu sagen" in der Praxis im Allgemeinen gegenseitig ausschließt.
Also, liebe Community. Erklärt mir das mal. Was muss man machen, damit die Frauen kommen und ihren coolen Scheiß vortragen?
Wer keine Antwort hat aber trotzdem helfen will, kann mir auch mal erklären, wieso es generell weniger Hammer-Vorträge gibt in letzter Zeit. Oder ist das nur mein Eindruck und er täuscht?
Update: Die Statistik-Erklärung, die jetzt einige bringen, liegt natürlich auf der Hand. Gibt weniger Techie-Frauen, also gibt es auch weniger mit Hammer-Vorträgen. Das andere Argument ist die Sozialisierung. Gegen die Statistik kann ich nichts sagen, das stimmt natürlich. Die Hoffnung war, dass wenn wir ein-zwei Hammervorträge anziehen können, dass das dann als Vorbild dient und mehr Frauen zu Hammervorträgen animiert. Das funktioniert entweder nicht oder so langsam, dass das positive Feedback nicht in ausreichendem Maß bei uns ankommt. Also bei mir. Die anderen sehen das möglicherweise anders.
Das mit der Sozialisierung glaube ich nicht. Frauen werden nicht alle zu Prinzesschen erzogen. Ich sah da vor ner Weile eine Dokumentation zu, wo sie recht klar herausgearbeitet haben, dass das mit der Pubertät anfängt, dass Frauen zurückhaltender werden und sich nicht mehr an "Männerkram" rantrauen. Die Prinzessin-Phase ist aber eher davor, oder nicht? Im Übrigen wollen wir das ja gerade bekämpfen, indem wir gezielt Vorbilder-Vorträge wie auf dem 29c3 den mit den Tamagotchis oder den "weird machines"-Vortrag reinnehmen. Wieso funktioniert das nur so wenig / langsam?
Update: Interessante These: Vortragsauswahl anonymisiert machen und das auch offen so ansagen. Die Behauptung ist, dass Frauen deshalb nicht kommen, weil sie keinen Bock haben, wegen ihres Geschlechts reinzukommen, als Quotenfrau, oder dass das auch nur so aussieht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Qualität nicht leidet, wenn man sich das Bewertungsinstrument des Feedbacks zu früheren Vorträgen aus der Hand nimmt. Aber vielleicht käme das mal auf einen Versuch an.
Update: Nachdem hier einige Berufsempörte aufschlugen und sich an dem "An Sozialisierung glaube ich nicht" aufhängen: Ich glaube da deshalb nicht dran, weil daraus folgen würde, dass wir eh verloren haben und unsere Bemühungen einstellen können. Wenn die Frauen von "der Gesellschaft" halt so sozialisiert sind, dass die nicht hacken wollen, dann sind unsere Bemühungen eh vergebens und zum Scheitern verurteilt. Dann können wir höchstens parallel einen Strickwettbewerb ausschreiben, wenn wir mehr Frauen anziehen wollen. Nein, das akzeptiere ich (noch) nicht.
Ich rede jetzt von Mails nur mit HTML-Teil, ohne Alternativ-Plaintext. Sogar die Spammer kriegen das hin.
In dem Interview ging es darum, dass die britische Regierung den syrischen Rebellen Hilfslieferungen schicken will, und die Presse ihnen natürlich ihr "nur nicht-tödliche Hilfe" ("non-lethal aid") nicht abnahm und wissen wollte, was für Waffen sie denn schicken wollen. Weshalb ich das jetzt blogge ist, dass die Begründung, wieso man gegen Assad vorgehen müsse, war, dass der seine eigenen Bürger einfach so von der Armee umbringen lässt. Ohne Gerichtsverfahren. Der behauptet einfach, das seien Terroristen, und das reicht ihm als Begründung.
Ich weiß ja nicht, wann ihr euch zuletzt die Drohnen-Politik von Obama angeguckt habt, aber wenn DAS jetzt der Goldstandard für mörderische Diktatoren ist, die unbedingt militärisch aus dem Amt gefegt werden müssen, dann bin ich ja mal gespannt, was die Briten den NRA-Militias in den Südstaaten für non-lethal aid zukommen lassen wollen.
Normalerweise versuchen sie ja wenigstens noch, ihre Definition so glattzubügeln, dass ihre eigenen Missetaten nicht darunter fallen. Bei Chomsky kann man sich das Rumgeeier zum Thema "wie definieren wir Terrorismus so, dass wir nicht nach unserer eigenen Definition Terroristen sind" durchlesen, der nimmt das seit vielen Jahren als Running Gag in seinen Büchern.
Immerhin ist das eine Grenze, die Deutschland seit dem Krieg noch nicht wieder überschritten hat. Unsere eigenen Menschen erschießen wir nur in Ausnahmefällen und wenn wir glauben, mit "Notwehr" durchzukommen.
Initially, the Mincome program was conceived as a labour market experiment. The government wanted to know what would happen if everybody in town received a guaranteed income, and specifically, they wanted to know whether people would still work.It turns out they did.
Die einzigen, die weniger arbeiteten, waren Teenager und Mütter mit Säuglingen. Und das will man ja auch genau so haben.
DAS DARF JA WOHL NICHT WAHR SEIN! WTF?
Update: Der Fachbegriff dafür, was da anscheinend passiert ist, heißt Pairing-Vereinbarung. Tolle Demokratie haben wir da.
Update: Carta weist darauf hin, dass da genau die Parteispitzen gefehlt haben.
Von der SPD haben sich nicht beteiligt: Sigmar Gabriel, Andrea Nahles, Gernot Erler, Wolfgang Thierse, Heidemarie Wieczorek-Zeul und Barbara Hendricks. Bei den Grünen fehlte das Spitzen-Trio Jürgen Trittin, Claudia Roth und Katrin Göring-Eckardt. Bei den Linken fehlten Sahra Wagenknecht, Ulrich Maurer, Stefan Liebich und Katja Kipping. Es fehlten sozusagen die Parteivorsitzenden.
Die Theorie dazu ist, dass die das jetzt im Bundesrat killen wollen (ich hatte das so verstanden, dass der Bundesrat das nur herauszögern könnte…?) bzw dass es irgendeinen anderen Plan gibt, das zu töten, und man wolle das lieber hinauszögern, um die Schmerzen zu verlängern. Ich glaube da eher an die gute alte Inkompetenz.
Update: Volker Beck (Grüne) sagt, es gab eine Pairingvereinbarung, Petra Sitte (Linke) sagt, es habe keine gegeben.
Herzlichen Dank an alle, die zur Demo gekommen sind. Und an die Parlamentarier, die gegen dieses peinliche Gesetz gestimmt haben.
Wer schützt eigentlich unsere Verfassung vor den Verfassungsrichtern?Ich würde das jetzt kommentieren, aber ich hab spontan Kopfweh gekriegt. (via)
Update: Mir mailt jemand, bei ihm habe auch die andere Quelle Cookie-Popup-Bullshit gehabt. *augenroll* (Danke, Vincent)
Bei sowas gehen bei mir immer die roten Lampen an. Wenn man mir Details vorenthalten will. In meiner Kindheit war das z.B. bei der RAF so. Deren Traktate wurden nie vorgelesen oder erklärt oder zusammengefasst. Die wurden immer nur weggewischt. Das seien unzusammenhängende Konvolute, hieß es damals. Unverständlich. Fundamentalistisch. Ja, äh, wieso lasst ihr mich denn nicht selber zu dem Schluss kommen? Im Laufe der Jahre hat sich bei mir der Verdacht eingestellt, dass die mir das nicht sagen wollten, was da wirklich drinsteht, weil sie befürchteten, dass die zumindest partiell von der Bevölkerung Recht bekommen würden mit ihren Anschuldigungen und Thesen. Ein paar Seiten hab ich dann später doch mal gelesen. War das unzusammenhängende Konvolute? Das ist Geschmackssache. Ich kann z.B. auch Adorno-Traktate nicht ertragen. Das heißt ja nicht, dass die auch alle anderen nicht zu Gesicht bekommen sollten. Mir fiel vor allem auf bei dem RAF-Kram, dass das Fundamentalkritik an unserem System war, und dass die da Missstände abgeprangert haben, die zumindest zum Teil tatsächlich da waren. Wer die Zeit und Muße hat, sich damit mal auseinanderzusetzen, dem würde ich das empfehlen. Das ist Teil unserer Geschichte. Die Leute sollten das genauso wissen wie was die Nazis so verbreitet haben.
Aber zurück zu Beppo. Da fällt mir gerade das Phänomen wieder auf. Die Presse wirkt geradezu bemüht, bloß nicht zu erwähnen, was der Beppo so für Forderungen aufgestellt hat. Beim Schweizer Rundfunk gibt es eine Liste. Das muss ja krasser politischer Sprengstoff sein, wenn die das so dringend von uns fernhalten müssen! Ich zitiere mal:
Grillo will die Zuwendungen des Staates an die Parteien kürzen […]. Grillo will ein Grundeinkommen für alle […]. Grillo will Unternehmen renationalisieren, die ins Ausland verkauft wurden. Grillo möchte, dass Italiener gegenüber Ausländern bevorzugt werden. Und Grillo fordert, dass die Italiener über den Austritt aus dem Euro abstimmen können.Was habe ich da weggeschnitten? Die Wertungen. Denn auch die Schweizer halten es für nötig, Grillos Grundeinkommensforderung mit der Bemerkung zu diskreditieren, dass er keinen konkreten Finanzierungsplan vorgelegt hat. Das fände ich auch unangemessen, ehrlich gesagt. Erst muss sich mal jemand einen unabhängigen Überblick darüber verschaffen, wie schlimm es wirklich ist in Italien. Ich glaube den offiziellen Statistiken da kein Wort.
Aber, mal unabhängig davon. Da haben wir es. Die eine Sache, die so viel politischen Sprengstoff hat, dass man sie unbedingt aus den deutschen Medien fernhalten muss. Grillo fordert ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Denn wenn die Leute hier das hören, dass die Idee in Italien sogar mehrheitsfähig ist, dann könnte hier eventuell auch die Debatte losgehen. Das geht aber nicht, weil unsere Medien ganz im Auftrag von Schwerz-Geld dafür gesorgt haben, dass die Idee bei uns nur Ausgestoßene wie die Linkspartei vortragen können, und dafür sofort Hohn und Spott ernten. Inklusive der Ansage, dass sie nicht sagen, wie sie es finanzieren wollen. NA UND? Seit wann weiß die CDU vorher, wie man etwas finanzieren wird? Da kommt Mama Merkel und sagt "unabdingbar" oder "alternativlos" und plötzlich können wir unsere Atomkraftwerke abschalten. Da hieß es ja vorher auch, das sei nicht finanzierbar und bei uns würde das Licht ausgehen.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hatte die Liste. Am Ende im Kleingedruckten, aber immerhin.
Vorsitzende Astrid Rössler (Grüne) legte ein Anlegerprofil vor, das die entlassene Referatsleiterin Monika Rathgeber und ein weiterer Mitarbeiter am 7. Februar 2008 bei der Oberbank unterzeichnet hatten: Das Land kreuzte dabei die "allerhöchste Risikostufe" - bis zum Totalausfall des eingesetzten Kapitals - an.Und zu ihrer Verteidigung bringen sie vor, dass die Bank auf die Risikostufe gedrängt habe, weil sie ja sonst selbst in die Haftung gekommen wäre. Oh und überhaupt, das war ja damals eine ganz andere Zeit!1!! Und so sind da ungeklärte Millionenbeträge in den Ritzen des Börsen-Casinos versickert. (Danke, Martin)
Aspartam ist ein Süßstoff, der häufig in den Light-Versionen von Zuckerbrause verwendet wird.
The cardinals were said to have uncovered an underground gay network, whose members organise sexual meetings in several venues in Rome and Vatican City.
OK, also, nur dass ich das gerade richtig verstehe. Der Vatikan wurde insgeheim von einem Geheimgesellschaft aus Schwulen kontrolliert? Wirklich? Und rausgekommen ist das via Vatileaks? Und MIR werft ihr Verschwörungstheorien vor?!? :-)Update: die "Zeit" dazu.
"Jeder blamiert sich, wie er kann", kommentiert die Linken-Abgeordnete Sevim DagdelenSchuld an dem Verkacker war diesmal wohl gar nicht der Friedrich (der wahrscheinlich erstmal eine Schulung bräuchte, was eine Email überhaupt ist, vielleicht von diesen Fachkräften hier), sondern unser alter Bekannter Ole Schröder. Erinnert ihr euch noch an den? Der Typ in dem Blau-Metallic-Konfirmationsanzug, den sie bei der Staatstrojaner-Affäre zum Um-die-Wette-Stammeln vorgeschickt haben, während Friedrich sich aus Gründen der Staatsraison verleugnen ließ und wahrscheinlich irgendwo zitternd in einem Schrank kauerte, bis der Sturm vorbeizog. Aus dem Ole müssen wir auch nochmal einen Photoshop-Wettbewerb machen.
Was dachtet ihr denn, was die mit "wir müssen sparen" meinten? Die Bosse? Weniger Dienstwagen für Politiker?
Der Brüller an dem Artikel ist aber, wie wunderschön der Friedrich schon wieder seine grenzenlose Naivität unter Beweis stellt:
Bundesinnenminister Friedrich will auf jeden Fall seinen rumänischen und bulgarischen Amtskollegen die Dringlichkeit der Situation klar machen: "Die Länder müssen dafür sorgen, dass ihre Menschen daheim ordentliche Verhältnisse haben, so dass sie keinen Grund haben nach Deutschland zu kommen." Man wolle darauf drängen, die entsprechenden EU-Programme voranzutreiben. "Wir zahlen nicht zweimal", sagt er in Hinblick auf deutsche Sozialleistungen gegenüber Einwanderern sowie die Leistungen im Rahmen der EU.Ich frage mich bei dem immer, wie der morgens seine Haustür findet. Und wir dachten damals, der Bush sei in Sachen Dämlichkeit schon das Maximum!
Das ist ein relativ spannendes Zeichen, dass der Chef der Zentralbank bei so einer Sache mit QE nicht durchgekommen ist. Ich weiß nur noch nicht genau, wofür…
Die umfassenden Berichte der Enquete-Kommission zeigen, wie vielschichtig Netzpolitik ist.Aussage: Null.
Die Digitalisierung betrifft nahezu alle Bereiche in der Verantwortung des Bundesinnenministeriums, von Fragen des demografischen Wandels über moderne Formen der Verwaltung bis zur Sicherheit im Netz.Aussage: Null.
Umso wichtiger ist es, dass in allen von der Digitalisierung betroffenen Bereichen zentrale Querschnittsthemen wie Vertrauen, Sicherheit und Datenschutz angemessen berücksichtigt und zu einem übergreifenden Ansatz verbunden werden"Aussage: Null.
, erklärt der BundesinnenministerWenn die DAS unter "erklärt" verstehen, dann erklärt das in der Tat einiges.
"Dazu hat die Enquete-Kommission wichtige Impulse erarbeitet, die in meine Arbeit einfließen werden."Aha, soso. Welche denn so?
Und die IT-Beauftragte der Bundesregierung scheint ähnlich gut informiert zu sein, auch von der kommen nur inhaltsfreie Allgemeinplätze:
Bei der Gestaltung der digitalen Gesellschaft müssen Werte und Regeln für das Zusammenleben im Netz ein-heitlich definiert und umgesetzt werden. Netzpolitik ist auch und zu einem großen Teil Gesellschaftspolitik.Aha. Soso. Tatsächlich? Das ist ja spannend! *aufdieuhrguck*
Wobei, man kann das auch als "das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein" lesen :-)
Aber der eigentliche Höhepunkt ist das Foto, hier in groß. Guckt mal, von welchen Spezialexperten sich die Zuständigen da Netzpolitik erklären lassen. Da kann man sich echt nicht mehr wundern, dass da nie was rauskommt. Das sind genau die Schlipsträger, die da sitzen, die leeren Hemden, nicht mal die Alibi-Experten und "Experten", die sich die Parteien da schnell zusammenorganisiert hatten. Die anderen briefen die Regierung. Die, die die ganze Zeit im Wege standen.
Das passt ja mal wieder wie Arsch auf Eimer.
Aber diese Lebenslüge funktioniert natürlich nur, wenn es nicht so aussieht, als ob die Politik gleichzeitig die Bildung wegkürzt. Es geht um den neokonservativen Rhetorik-Kniff, von Arbeitsplätzen und Leistungen wegzukommen, indem man die Bevölkerung mit Chancen ruhigstellt, wie in der Lotterie. Auch die Ärmsten investieren noch in Lotto-Lose, weil sie doof sind und sich mit Chancen zufriedenstellen lassen statt mit konkreten Leistungen und Zusagen.
Deshalb hat die Merkel Bildungsausgaben nicht gekürzt. Deshalb haben sich m.E. auch die Studiengebühren nicht gehalten. Und deshalb sind die Geschichten so wichtig, dass Doktoren von der Uni beim Burger-Flippen nicht angestellt werden, weil sie überqualifiziert sind, und bei höheren Berufen nicht angestellt werden, weil es da keine Arbeitsplätze gibt. Und deshalb erzählen die uns auch immer das Märchen vom Fachkräftemangel. Es gibt keinen Fachkräftemangel. Der einzige Mangel ist an Fachkräften, die für Hungerlöhne zu arbeiten bereit sind. Deshalb wollen sie ja auch keine Fachkräfte aus Amerika importieren, wo die Fachkräfte noch höhere Gehälter gewohnt sind, sondern aus Indien.
Aber zurück zum Sitzenbleiben. Mich ärgert immens, wie die da rumeiern jetzt. Ich zitiere mal:
"Wir haben ein perspektivisches Ziel formuliert, das nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann."Nebelkerze 1. Als ob das dadurch weniger destruktiv ist, dass sie für die Umsetzung eine Weile brauchen werden!
Im Koalitionsvertrag haben SPD und Grüne als Ziel festgeschrieben, Sitzenbleiben "durch individuelle Förderung überflüssig" zu machen.Das ist natürlich grotesker Bullshit, weil individuelle Förderung noch mehr Geld kostet als Sitzenbleiben. Daher machen sie auch keine konkreten Aussagen, wie das in der Praxis aussehen soll, ohne dass sie dafür Geld in die Hand zu nehmen bereit sind.
Wie das konkret aussehen soll, bleibt offen.Ja nee klar.
Dann verweisen sie auf die integrierten Gesamtschulen, wo es weniger Schulabbrecher gibt. Wo ist da jetzt der Zusammenhang? Sind Schulabrecher und Sitzenbleiber das selbe? Aber der Hinweis auf die Gesamtschulen zeigt, wo es hingehen soll. Die Kinder sollen sich gegenseitig helfen, weil wir kein Geld für Lehrer ausgeben wollen.
Wenig überraschend sind die Lehrer gegen die Abschaffung des Sitzenbleibens. Die ganzen "dann gibt es Nachhilfe und Förderung"-Nebelkerzen finde ich geradezu beleidigend, weil es mir sagt, dass die mich für enorm bekloppt halten müssen, wenn sie mich so billig zu beschubsen versuchen. Wenn Geld für Förderung und Nachhilfe da wäre, wieso macht ihr das dann nicht jetzt schon überall? Wenn das das Sitzenbleiben faktisch abschafft, dann um so besser, aber der Impuls ist ja anders herum, das Sitzenbleiben abschaffen und dann mir ins Gesicht lügen, dass man die Kinder mehr fördern wolle. Das kann man an den Schulen schön sehen, wie das in der Praxis aussieht. Man verpflichtet die Lehrer einfach zu mehr Arbeit, unter dem Druck sinkt die Qualität und die Lehrer werden häufiger krank. Die Lehrer kriegen jetzt schon nur einen unwürdigen Hungerlohn.
Update: Ich bin nicht per se für Sitzenbleiben oder gegen Abschaffen. Ich bin aber dagegen, dass sie aus Geldgründen Sitzenbleiben abschaffen und dann nichts tun, damit die Kinder nicht sitzenbleiben müssen. Wenn Fördern eine Option ist, wieso reden wir dann überhaupt über Sitzenbleiben gerade und fördern nicht einfach aus allen Rohren los? Diese Unehrlichkeit regt mich auf. Ob Sitzenbleiben gut oder schlecht ist, da bin ich mir uneins. Es gibt einige aktuelle Studien, die Sitzenbleiben für negativ halten, aber das ist ja auch irgendwie klar, es bleibt ja niemand freiwillig sitzen, weil es so schön war. Aber Sitzenbleiben ist doch nicht das Problem, Sitzenbleiben ist das Symptom! Sitzenbleiben zu verbieten ist wie Pickel mit Makeup zu übertünchen. Davon geht das Problem nicht weg.
Hier kam gerade eine Mail von einem Lehrer als Hamburg rein, der hat mir erklärt, wie das "kein Sitzenbleiben mehr" in der Praxis aussieht. Sitzenbleiben gibt es nicht mehr, aber es gibt noch freiwilliges Sitzenbleiben, genannt "Zurücktreten". Wo es früher Sitzenbleiben gab, "empfiehlt" heute die Schule ein Zurücktreten, und die Schüler machen das dann. Der Unterschied ist im Nomenklatur, nicht Inhalt. Lustigerweise nutzen viele Schüler das jetzt im Abijahrgang, wenn das Jahr nicht so gelaufen ist, und erhoffen sich dann eine bessere Note im zweiten Anlauf.
Update: Aus Mecklenburg schreibt mir jemand, dass das dort ähnlich wie in Hamburg abläuft in Abijahrgängen.
Update: Und in Sachsen und Berlin.
The problem is simply that the supply of people and robots available to do routine work is exploding. A proper response to this dynamic must either be a big change in relative skill supplies or relative productivities, or a move toward wage subsidies that are far larger and broader than have been considered in the past.
Update: Das scheint nur ein freidrehender Innenminister zu sein, und man muss sich da keine Sorgen machen. Netzpolitik.org dazu.
Hoffentlich scheitert das Projekt nicht am Lobbyismus.BWHAHAHAHA (Danke, Robert)
Wenn die CDU jetzt Leute aus Hygiene-Gründen zurücktreten lässt, … ich hätte da noch eine Liste an schlecht riechenden Kandidaten. *hust* (Danke, Mathias)
Führende Politiker im amerikanischen Kongress lobten die Aufnahme der Verhandlungen mit Europa im Grundsatz. Politiker beider Parteien machten aber deutlich, dass sie an ein solches Abkommen Bedingungen knüpfen, wie etwa einen erleichterten Zugang für Agrarexporte nach Europa und einen stärkeren Schutz von geistigen Eigentumsrechten in der EU.Na super. (Danke, Jens)
Update: Hier kommt gerade der Hinweis rein, dass sich das auf genmanipuliertes Getreide und Soja und so beziehen könnte. Das wäre auf jeden Fall eine Erklärung, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Das lassen die französischen Bauern nicht zu, und die haben noch jeden politischen Vorstoß kaputtgekriegt. Naja, wir werden sehen.
Solche fliegenden Killermaschinen, wie manch einer sie gerne bezeichnet, passen nicht ins Selbstbild unserer Gesellschaft. Denn die lehnt Gewalt zunehmend ab und orientiert sich an femininen Normen und Werten. Begriffe wie Kampf, Ehre, Stolz, Sterben, Krieg und Töten und Getötetwerden sind quasi verbannt aus dem kollektiven Miteinander. Ersetzt wurden sie durch Begrifflichkeiten wie Verständnis, Konsensfähigkeit und Frieden.Aha, soso, "feminine Normen" wie dass man andere Leute nicht umbringt? Die Scheiß-Feministen immer, machen uns unseren ganzen Krieg kaputt!1!!
Naja, werdet ihr euch jetzt denken, das wird irgendein nichtsblickender unwichtiger Technikphilosph sein, der bei irgendeiner Popanz-Institution arbeitet, die eh keine Rolle spielt. Na dann googelt mal dessen Arbeitgeber hinterher. Das ist sozusagen der Think-Tank des Kanzleramtes. AU WEIA!
Schon die Berufsbezeichnung von dem ist grotesk. "Militärsoziologe". WTF?!
Wer nun einwirft, diese unbemannten fliegenden Systeme könnten die Einsatzschwelle senken und verdeckte oder nicht legitimierte Kampfmaßnahmen ermöglichen, der zweifelt an unserer Demokratie. Er zweifelt am Deutschen Bundestag, der die Bundeswehr mandatiert. Und er zweifelt an unseren Soldatinnen und Soldaten, indem er ihnen latent zutraut, sich abseits ihrer politischen Vorgaben und Verhaltensrichtlinien zu bewegen, um Parlament und Volk zu täuschen.Channelt der da Franz-Josef Strauß?
Update: Wie sich rausstellt, ist der Mann auch Oberstleutnant im Generalstab. Das ist eigentlich ein Gebot der Seriosität, dass ein Radiosender so ein Detail erwähnt. Au weia, was war denn da los beim dradio?! (Danke, Jörg)
Naja, das kann ja schonmal vorkommen, wird jetzt vielleicht der eine oder andere sagen. Die Autos werden sich ähnlich gesehen haben. Nun, äh, …
The truck was not a Nissan Titan, but a Toyota Tacoma. The color wasn't gray, but aqua blue. And it wasn't Dorner inside the truck, but a woman and her mother delivering copies of the Los Angeles Times.
Wie durch ein Wunder überlebten die Frauen den Kugelhagel schwerverletzt.Update: Das ist nicht der einzige Fall von "Friendly Fire" durch die Polizei auf der Jagd nach Dorner.
Siehe auch: Netzpolitik dazu, Gutjahr dazu. Diese Abgeordneten gehören alle direkt rausgeschmissen.
Argument 1: das sind nur einige schwarze Schafe, die sich von den Bösen finanzieren lassen. Ich bin ein seriöser Forscher, mir geht es um die Erleuchtung.
Antwort: Es spielt keine Rolle, ob du für deine Strukturausforschung von denen bezahlt wirst oder nicht. Das Ergebnis deiner Arbeit wird veröffentlicht werden und steht denen am Ende zur Verfügung.
Argument 2: Wenn ich das nicht tue, der ich Sensibilität für die Szene habe, dann wird das irgendein Depp machen, der wird dann noch viel mehr Schaden anrichten.
Antwort: Wenn du annimmst, dass die Leute wegen meiner Warnung nicht mit dir reden, wieso sollten die dann mit dem Depp reden? Im Übrigen sei an der Stelle Joseph Weizenbaum zitiert, der auf dieses "Argument" antwortete, indem er es auf Vergewaltigungen anwendete. Die gäb es ja auch, da könnte man sich ja auch nicht mit "wenn ich es nicht mache, macht es jemand anderes" das Gewissen reinreden.
Argument 3: Wenn ihr uns nicht an euch ranlasst, dann werden die Arbeiten aus wilder Spekulation bestehen, und dann endet das für euch noch schlechter.
Antwort: Das ist kein Argument sondern ein Erpressungsversuch.
Ich möchte außerdem darauf hinweisen, dass das "wenn ich es nicht mache, macht es jemand anderes, und der ist weniger lieb als ich"-Argument die klassische Verteidigung von KZ-Wächtern und Soldaten ist. Im Übrigen kann man gerade beim BKA sehen, dass sich nicht unbedingt ein anderer findet *hust*
Versteht bitte, liebe Wissenschaftler, dass der CCC sich nicht nur die Wahlcomputerindustrie zum Feind gemacht hat, sondern wir auch die Trojaner-Fraktion der Sicherheitsbehörden geärgert haben. Und beim CCC sind schon zwei Hacker unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen über die Jahre. Für euch mag das nicht offensichtlich sein, aber es geht hier um Selbstschutz und möglicherweise auch um Menschenleben. Aus meiner Sicht ist das vergleichbar mit einer Naturdokumentation im Dschungel von Afrika. Die findet auch nur dann statt, wenn das Kamerateam nicht die gefilmten Tiere durch das Drehen der Dokumentation in Gefahr bringt. Wenn ihr Wissenschaftler nicht selbst darauf kommt, dass eure Forschung möglicherweise andere in Gefahr bringen könnte, oder zumindest die gesellschaftliche Arbeit des CCC behindern kann, dann ist es gut, dass ich vor euch gewarnt habe.
Wieso macht eigentlich keiner von euch eine Strukturausforschung über BP? Oh, was sagt ihr, die lassen euch nicht rein? Na sowas. Warum wohl?
Ausgangsbasis ist, dass die Royal Bank of Scotland 390 Millionen Pfund Strafzahlung aufgedrückt bekommen hat, für ihren Part beim Libor-Skandal. Die Royal Bank of Scotland, wir erinnern uns, musste deshalb schonmal Strafe zahlen und hat enorme Bailouts empfangen, war faktisch pleite.
Die müssen jetzt Strafe zahlen. Und zwar nicht wegen der britischen Börsenaufsicht, die hat nur 80 Millionen verhängt. Der Großteil der Strafe geht an die US-Börsenaufsicht. Hier zahlt jetzt also der britische Steuerzahler 200 Millionen Pfund an die Amis, für Fehlverhalten der Banker.
Rein PR-technisch gesehen würde man sagen: da gibt es nichts schönzureden. Das ist eine total verkackte Situation.
Eine weitere Geschichte der letzten Tage war, dass Osborne Sparmaßnahmen verkündet hat, die u.a. die Armee betreffen, und Cameron hatte der Armee vorher zugesagt, dass sie nicht betroffen sein sollten. Das war an sich schon der Hammer, weil die kontroverse neue Bahnstrecke von London nach Birmingham wegen ihrer Kosten von 35 Milliarden in der Luft zerrissen wurde, aber das Militär soll 160 Milliarden oder so kriegen (finde gerade die Meldung nicht mehr) für neue Atomubooten und -raketen. Das Militär war dann ungehalten, dass sie doch auch gekürzt werden sollen.
Das ist das Umfeld. So und jetzt guckt euch mal den Finanzminister an, wie der das handled. Das ist echt der Hammer.
Ich paraphrasiere mal.
Diese Skandale stehen für die schlechtesten Aspekte der Banken, aber wir werden daraus etwas positives machen, wir werden das Geld denen geben, die für die besten Aspekte der Briten stehen … das Militär.
Und er hat sogar noch die glatte Lüge eingeflochten, dass die Strafzahlung von den Bankern kommt, nicht vom Steuerzahler.
Der hat es also geschafft, den Steuerzahler doch für das Militär zahlen zu lassen, das aber den Bankern in die Schuhe zu schieben, und auch noch so zu tun, als käme das Geld von den Bankern. Der Mann hat Talent. Hut ab!
The chairman of the Idaho Senate’s Education Committee says that he introduced a bill to require all students to read Ayn Rand’s “Atlas Shrugged” because the book “made my son a Republican.”
Owen Paterson, the environment secretary, led an unofficial rebellion by an estimated 136 Tory MPs in rejecting Cameron's plea.[…]
The result meant the prime minister, who won the support of an estimated 127 Tory MPs, including one teller, failed to win more than half of his 303 MPs.
Das ist schon krass, wie weit sich diese Konservativen von der Zivilisation und der Realität entfernt haben. Das erinnert ein bisschen an die Konservativen anderswo, besonders an die Republikaner in den USA. Umso erfreuter war ich, dass genau das jemand ansprach:Margot James, Tory MP for Stourbridge, warned her colleagues that the Conservative party would suffer the same fate as the Republicans in the US unless it wholeheartedly embraced social reform.
Die Republikaner aus den USA dienen jetzt schon als Gruselfigur, mit der man kleine Kinder erzieht :-)Trotz allem Spott muss man aber anerkennen, dass die Briten ernsthaft bemüht scheinen, wieder als Teil der Zivilisation gesehen zu werden. Nächster Schritt dafür wäre dann wohl, dem Land eine Verfassung zu geben…
But Canadian investment in Mali amounts to considerably more — in the hundreds of millions. And the bulk of that investment can be summed up in one word: gold.
Die Folge: Spritzmittel müssen höher dosiert werden, und zusätzliche Pestizide kommen zum Einsatz. Zudem müsse der Landwirt wieder vermehrt pflügen und Unkraut sogar per Hand bekämpfen, schreibt Then. Auch bei vielen Pflanzen, die dank Gentechnik ein Insektengift produzieren, hätten sich die Schädlinge angepasst. Deshalb würden immer mehr Giftstoffe in den Pflanzen kombiniert.
"Wer aus einem Land mit Visafreiheit in die EU einreisen will, meldet sich dann online an, sagt, wer er ist und was er in der EU will", sagte der CSU-Politiker der Chemnitzer Freien Presse. Dies würde es "schwieriger machen, unentdeckt nach Deutschland zu kommen".OH DIE SCHMERZEN!
Klar, wenn jemand unentdeckt einreisen kann, wird der sicher vorher die Datenbank ausgefüllt haben, und zwar mit seinen echten Daten!1!! *stöhn*
Ich glaube ja langsam, dass der Friedrich so eine Art George W Bush Rosskur für Deutschland ist. Dessen Aufgabe ist es, die Erwartungen an die nächste Generation von Politikern so tief zu senken, dass die Leute dann wieder zufrieden sind mit der Politik. Und so wie das gerade mit dem Friedrich läuft, wären wir ja vermutlich in der Tat schon zufrieden, wenn dem nächsten Innenminister nicht dauernd Speichel aus dem Mundwinkel tropft. (Danke, Thomas)
VR-Protect sieht aus und funktioniert wie ein normaler Browser. Der besondere Unterschied: Er lässt nur wenige vertrauenswürdige Seiten zu, nämlich die Seiten der Bank des Nutzers.Welche Plattformen unterstützen sie? Steht da nicht. Klingt nach "Windows only".
Nun könnte man mit so einem Spezialbrowser tatsächlich was reißen, wenn man die IPs und die SSL-Zertifikate der Bank fest einbrennt. Davon steht da aber nichts. Und das hätte natürlich auch Nachteile. Dafür soll der Browser sich selbst updaten können. Na DANN ist ja alles gut, da kann ja so gut wie NICHTS schiefgehen!1!! Erwähnte ich, dass man den von CD starten soll? Das Autoupdate brennt dann ne neue CD heraus oder wie? Und woher weiß der Benutzer, dass das Update echt ist und kein Trojaner? Wie hilft dieser Spezialbrowser dagegen, dass ein Trojaner die Tastatur mitsnifft? Gar nicht vermutlich.
Kurzum: aus meiner Sicht sieht das aus wie eine windige PR-Maßnahme. Von Leuten, die es besser wissen sollten. Aber das nicht tun, wie man z.B. an diesem Abschnitt hier gut sehen kann:
Jede Bank erhält ihren eigenen Browser. Selbst wenn also eine Browserversion gecrackt würde, sind doch alle anderen Bank-Versionen davon nicht betroffen und der Angriff wird ökonomisch unsinnig."Gecrackt"? m(
Update: Habe ein paar Details in Erfahrung bringen können. Das Ziel von diesem Browser ist anscheinend, die momentan verbreiteten Banking-Trojaner auszuschalten. Dafür haben sie da Arbeit investiert, um den Browser für die verbreiteten Manipulationsmethoden weniger anfällig zu machen. Mit meiner "Windows Only"-Vermutung lag ich wohl richtig. Aus meiner Sicht hat man verloren, wenn man von Schadcode-Befall ausgeht. Das kann man mit solchen Browser-Tricks ein bisschen schwieriger machen, und hoffen, dass die Trojaner dann lieber die anderen Banken angreifen, aber letztendlich halte ich es für nicht seriös, da große Versprechungen zu machen. Ich versuche weiterhin die oben genannten Details rauszufinden, mal gucken was da noch so reinkommt.
Update: Hier kommen noch ein paar Details. Plugins, Toolbars und co sind per CLSID-Whitelist verboten, es wird nicht Wininet benutzt, die URLs und IP und SSL-Zertifikate der Bank sind per Whitelist festgenagelt. Wenn das stimmt dann haben sie da soweit alles rausgeholt. Man kann sich immer noch streiten, wie viel man davon erwarten kann, und der Teufel steckt wie immer in den Details. Aber es sieht nicht mehr ganz so vollständig sinnlos aus wie es die Presseerklärung vermuten ließ.
Mehr als ein Dutzend Zeugen des Unglücks sollten in den Folgejahren unter mysteriösen Umstanden ums Leben kommenUnglaublich, wieviel kriminelle Energie in den Regierungen dieser Welt auf engstem Raum konzentriert sind. (Danke, Martin)
A scientist with the Food and Drug Administration estimated that Avandia could have been responsible for 100,000 heart attacks in the US.
Der Knüller ist jetzt, dass GSK in den USA "freiwillig" Schadensersatz gezahlt hat, um aus dem Gerichtsverfahren gegen sich rauszukommen. Dabei haben sie Schuld eingeräumt.The manufacturer, GlaxoSmithKline, has admitted concealing data about the damaging side-effects of the drug, and there is evidence of the drug's harmful effects. But, despite this, GSK is not prepared to settle claims in the UK without a court fight.
Die wussten also von den tödlichen Nebenwirkungen, haben das Medikament trotzdem auf den Markt getan, und wollen jetzt nicht zahlen. Tolle Industrie, diese Pharma-Branche!
Offenbar die schwer kalkulierbare Mehrbelastung für die Kommune, die mit der Umstellung voraussichtlich verbunden sei. "Wir können den Steuerzahlern nicht zumuten, auf Verdacht eine nicht exakt ermittelte Gebühr zu entrichten", sagte jedenfalls eine Sprecherin der Stadt der Zeitung.Wie, nicht exakt ermittelt? Soll das ein Witz sein? Dann ermittelt die halt exakt! Das kann ja wohl nicht wahr sein!
Also wenn die damit durchkommen, dann zahl ich auch nichts mehr ans Finanzamt. Das ist ja auch immer ein Riesenaufwand, da die exakten Zahlen zu ermitteln!1!!
Update: Oha, Köln ist da nur die Speerspitze, diverse andere Kommunen wollen auch nicht zahlen. Ich finde das in Ordnung. Wir sollten die Kommunen da ganz rausnehmen. Es gibt überhaupt keine Entschuldigung dafür, wieso steuerfinanzierte Institutionen wie Kommunen, Schulen, Krankenhäuser Rundfunkgebühren zahlen sollten. Das wird aus Steuermitteln gezahlt, die von Bürgern gezahlt werden, die eh schon für sich Rundfunkgebühren abdrücken. Da ist mal wieder beim Gesetz-Machen geschludert worden. Die können halt nichts, unsere Politiker.
Als die Sache die Runde machte, hat er angeboten, seine Strafanzeige zurückzuziehen, wenn der sich entschudigt. Die zivilen Forderungen wären dann aber immer noch auf dem Tisch, wenn ich das richtig verstehe.
Für zwei der drei Berliner S-Bahnbaureihen endet die Betriebsgenehmigung im Dezember 2017.Und SO SCHNELL kann man da keinen Ersatz produzieren oder anderweitig ranschaffen! NIEMAND konnte das kommen sehen! Ihr müsst wissen, so Betriebsgenehmigungen, die laufen immer sehr kurzfristig aus. Das weiß man vorher nicht!1!!
Ich finde ja: S-Bahn und BER reicht nicht, wir brauchen noch ein Großprojekt, das mit Anlauf gegen die Wand gefahren wird. Erst ab drei Teilnehmern ist das ein richtiges Rennen.
Update: Hier gehen gerade neben diversen Vorschlägen für Berliner Großprojekte ("Transrapid vom Hauptbahnhof zum neuen Flughafen") auch die berechtigten Hinweise auf die Staatsoper, die Museumsinsel und den BND-Neubau ein. Von "nur zwei Teilnehmer" kann also bei näherer Betrachtung keine Rede sein.
Update: Nicht zu vergessen die A100, die die Verkehrskollaps-Trifecta perfekt macht.
Gas Incident across the south eastToday (Tuesday 22 January) a strong smell of gas has been reported across parts of south east England and this is believed to have come from a chemical factory in northern France.
The National Gas Emergency phone line has received an unprecedented number of calls. Today we would have expected to receive around 8,000 - 10,000 calls from across the country. At 14:00 we had already received over 100,000 calls.
[…]
Due to these call volumes, there may be an extended waiting time before a call is answered. Please keep calling this number if you cannot get through the first time.
WTF? "Die Russen kommen!1!!"?Update: Oh gucke mal, gab tatsächlich eine stinkende Chemiewolke aus Frankreich. Aber macht euch keine Sorgen, denn:
Das Innenministerium bemühte sich zu beruhigen: Das Gas sei harmlos. Es bestehe "keine Gefahr für die Gesundheit" von Menschen.
Keinerlei Gefahr, wenn man von den paar winzigen Unwichtigkeiten hier absieht:
In schwachen Konzentrationen kann das Gas Augen, Atemwege und Haut reizen. Bei Personen, die dem Gas direkt ausgesetzt sind, kann es nach Angaben des französischen Instituts für Forschung und Sicherheit (INRS) zu Lungenproblemen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstseinsstörungen kommen. In sehr hohen Konzentrationen kann Methanthiol tödlich sein.
Völlig harmlos also. Weitergehen, gibt nichts zu sehen hier. (Danke, Lutz)
An Herrn Stadler: Willkommen im Club :-)
Update: Ich seh da zwar keine dubiosen Einblendungen, aber andere Leute kriegen sie anscheinend noch, insofern hat möglicherweise der Antivirenbetreiber sogar Recht.
Haha, haben da alle gelacht, voll unrealistisch, sowas könnte NIE passieren. Und heute? Orange sagt an, von Google für das Reinlassen des Youtube-Traffics bezahlt zu werden. Weil Youtube angeblich 50% ihres Trafficvolumens ausmacht. Gut, das wäre in Deutschland tatsächlich undenkbar. Soviel Traffic machen die GEMA-Fehlermeldungen nicht aus.
Ich finde das hammerhart. Erstens öffnet das natürlich für Google die Fluttore. Jetzt wird jeder ISP und sein kleiner Bruder an den Tropf wollen. Und im Streit mit den Verlegern in Deutschland ist das natürlich auch ein Eigentor erster Güte. Das ist ein so formidables Eigentor, dass ich mir im Moment noch denke, dass das eine Lüge von Orange ist. Für so blöde hätte ich Google nicht gehalten.
Letztlich, wenn 50% des Traffics bei Orange von Youtube kommen, heißt das doch, dass die Kunden Orange hauptsächlich für Youtube-Klicken bezahlen. Da hätte man eher andersherum argumentieren sollen, dass Youtube von Orange Geld kriegen sollte, weil offensichtlich ihr ganzes Geschäftsmodell auf dem Verfügbarsein von Youtube basiert. Krasse Nummer jedenfalls. (Danke, Florian)
hier war bereits der Ausruf der Polizei “Alle Mittel freigegeben” zu hören*grusel*
Auch Anwohner_innen kamen mit ihrem Personalausweis nicht durch die Polizeisperren.und
Wir werden nicht akzeptieren, dass den Nazis von der Stadt Magdeburg für ihren revisionistischen “Trauermarsch” der rote Teppich ausgerollt wird und sie von der Polizei Begleitschutz bekommen, wärend in der Innenstadt Antifaschist_innen niedergeknüppelt werden. Dass sich einige Nazis im Anschluss bei der Polizei dafür bedankten, spricht eine eindeutige Sprache.Dann kritisieren sie noch, dass die Deutsche Bahn Sonderzüge für die Nazis zur Verfügung gestellt hat. Der Bahn hätte ich da mehr Sensibilität unterstellt. (Danke, Martin)
Seit Mittag sind in Neusiedl am See zwei Grundwehrdiener und zwei Zivilbedienstete mit Bagger samt Schaufel im Einsatz, teilte Oberstleutnant Wolfgang Gröbming vom Militärkommando Burgenland auf Anfrage der APA mit.Und dann kommen an Peinlichkeit kaum zu überbietende Aussagen wie
"Einmal mehr zeigt sich, dass unsere Soldaten dort helfen, wo andere nicht mehr können", so Klikovits.Oh die Schmerzen! (Danke, Stefan)
Der eigentliche Schenkelklopfer in diesem Leak ist allerdings die Konvertierungssoftware zwischen den Datenbankformaten von "SIS 1+" (der bisherigen Software) und "SIS II" (der neuen Software). Da geht es erstmal so los, dass sie einen Test mit Rückfall auf die alte Software getestet haben, und direkt nach dieser Generalprobe hat die Netzwerkabteilung an der Netzwerkkonfiguration rumgepopelt, so dass sie jetzt nochmal testen müssen.
Bei dem Konvertierer fallen dann so Details auf wie dass es nur im neuen System eine ID-Nummer für jeden Datensatz gibt und daher können Mitgliedstaaten mit der alten Software nicht sagen, welcher Datensatz ihnen konkret fehlt, sondern nur dass einer fehlt. Wir reden hier technisch von einer replizierten Datenbank, bei der das Update vom Hinzufügen eines Datensatzes verlorengegangen ist. Aber aus unklaren Gründen nehmen sie da keine Lösung von der Stange (denn das ist ein gelöstes Problem) sondern basteln sich ein eigenes Fummelsystem mit Benachrichtigungen und auf Basis von unzureichenden Datenbankmodellen. Die zuständige Abteilung meint laut dieses Dokumentes, naja, es gibt da eine ordentliche Lösung, aber für die fehlen uns die Resourcen, daher schicken wir am besten alle vier Stunden manuell per Email über das interne Netzwerk Listen mit den nicht konvertierten Datensätzen rum. Auf dem Niveau arbeiten die da!
An der Stelle merkte der Österreichische Unterhändler an, dass es sich hier um wesentliche Informationen handele, die zeitnah überall zur Verfügung stehen müssten. Der Deutsche Unterhändler konnte gar nicht erst glauben, dass der Konverter überhaupt Nachrichten verliert. Man sei davon ausgegangen, dass dafür die Tests gemacht wurden, damit man ausschließen kann, dass da Datensätze verloren gehen. Und überhaupt, von wievielen Datensätzen reden wir hier eigentlich, die da so pro Tag verloren gehen?
Die erste Antwort kommt von der Sachverständigenfirma; die sagen, naja, das kann man so genau nicht sagen, weil wir ja bisher nur mit Testdaten gearbeitet haben und nicht mit echten Daten. Daraufhin unterbricht die Netzwerkabteilung und sagt, das sei ja gar nicht so schlimm wie es klingt, weil es sich höchstens um 4-10 Nachrichten am Tag handele.
Wartet, kommt noch besser!
Zuständig ist in der aktuellen Projektphase Estland, und die gaben da ernsthaft zu Protokoll, dass das aus Sicht von Estland schon OK sei, das Risiko sei hinreichend abgefedert, denn ein gewisses Lebensrisiko gibt es ja immer. Es könne schließlich auch morgen ein Meteorit das Rechenzentrum treffen, und dann wäre ja auch alles futsch.
Leider kann ich das nicht unabhängig validieren oder die Quelle sagen, daher betrachtet das mal als Gerücht, bis das noch woanders leakt :-)
Und wenn ich mal eine Voraussage tätigen darf: natürlich wird die Musikindustrie dann von ARD und ZDF auch noch Lizenzgebühren für die Ausstrahlung verlangen. Was für ein widerliches Pack diese Musikindustrie doch ist.
Heute scrollten noch zwei andere Meldungen an mir vorbei, einmal von den Erben von Elvis Presley, die immer noch Geld mit seinem Werk einnehmen, und noch krasser: die Erben von Gershwin, die sich mit der Contentmafia Gerichtsscharmützel liefern, weil sie sich nicht angemessen beteiligt sehen an dem Werk von George Gershwin. Der ist übrigens seit 1937 tot. Seit 1937!!
Update: Oh guckt mal, die Bob Dylan "50th Anniversary Collection" ist an eine handvoll Läden in der EU ausgeliefert worden. Untertitel (nein, wirklich!): The Copyright Extension Collection, Vol. 1
Die bringen das raus, damit in der EU die Copyrights nicht verfallen. Es gibt ungefähr 100 Kopien des 4-CD-Sets.
There was another concern. In Europe smaller labels have been releasing recordings that have gone out of copyright as public domain compilations — so-called gray market discs — including some by Mr. Dylan. Typically, these companies have not had access to master tapes but have released material that has already appeared on bootlegs, often in superb but not master quality. Sony hopes to fight those labels with this release and any sequels.
Und angesichts dieser Zustände gucken uns die Zuständigen von SPD und CDU in die Augen und sagen, dass "geistiges Eigentum" notwendig ist. Was für eine Farce!
"Allem Anschein nach hat Ramsauer die Öffentlichkeit getäuscht", sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel der "Süddeutschen Zeitung". Ramsauers Sprecher spricht danach von einem "gemeinen Gerücht".
Die werden vom Guillaume-Anwalt vertreten, laut Anklage sollten die die "politische und militärpolitische Strategie der EU und der Nato" ausforschen. Ihre Aufträge aus Russland sollen sie per Kurzwellenempfänger eingesetzt haben, und die Rückmeldungen gingen via Satellit mittels kodierter Kommentare auf Youtube. Die kann man noch einsehen. Ich sage mal voraus, dass die Dienste gerade ihre Youtube-Abteilungen in großem Stil ausbauen :-)
Zu Strassers Behauptung, er habe einen Geheimdienst hinter den Journalisten vermutet und diesen aufdecken wollen, sagte Olschak: "Es gehört zum Abenteuerlichsten, was mir in meiner 20-jährigen Laufbahn untergekommen ist."
Ahlstrand initially said they smuggled in 1.2 tons of garlic, but later said the exact amount was unclear.
undAhlstrand said the men avoided paying some (EURO)10 million ($13.1 million) in Swedish taxes with the scheme, which took place in 2009 and 2010.
10 Millionen Steuern auf 1.2 Tonnen Knoblauch kann irgendwie nicht hinkommen. Das wären 8 1/3 Euro Steuern pro Gramm. Das kann nicht hinkommen.Die BBC hat einen Hintergrundartikel über Knoblauchschmuggel und 10 Millionen scheint eher der Betrag zu sein, den die EU pro Jahr insgesamt an Knoblauch-Steuern und -Zöllen einnimmt. Bei der BBC gibt es auch eine kurze Liste an ähnlichen Vorfällen kürzlich.
„Die Wahrheit interessiert mich nicht!“Welches Bundesland würdet ihr vermuten?
Na?
Das BVerfG hob die Beschlüsse des LG Chemnitz und des OLG Dresden auf und verwies das Verfahren an das LG Chemnitz zurück.Ja genau, Sachsen! Und sowohl die Beschwerde beim LG als auch die beim OLG sind gescheitert, sonst wäre das gar nicht erst bis zum Verfassungsgericht gekommen. Was zur Hölle?!
Der Hammer ist auch die Ausrede, mit der das OLG das wegzudiskutieren versucht hat:
Die Verfassungsrichter wörtlich: „Erst recht ist die Annahme des Oberlandesgerichts nicht tragfähig, die Äußerung (des Richters, dass ihn die Wahrheit nicht interessiere - Anmerk. d. Red.) sei hinzunehmen als Reaktion auf eine sachwidrige Beeinflussung durch den Beklagtenvertreter, der die Pflicht zur Wahrheitsfindung als Druckmittel eingesetzt habe, um den Richter zur Anhörung des Zeugen zu bewegen. Weshalb in dem Hinweis auf eine bestehende Amtspflicht eine sachwidrige Druckausübung liegen soll, ist nicht ansatzweise nachvollziehbar.“Wie geil ist DAS denn?! Unfassbar!
Und natürlich hat das keinerlei Auswirkungen auf die Karriere der betroffenen Richter. Wo kämen wir da auch hin. (via)
Übrigens, am Rande. Ratet mal, wann BER ursprünglich fertig sein sollte. Na? Wowereit sagte 2001, dass BER 2007 fertig sei. Grund war, dass der Flughafen Tempelhof zugemacht werden sollte, und Wowereit versprechen musste, dass bis dahin der andere Flughafen fertig sein würde.
Aber zurück zum Untersuchungsausschuss. Da haben sich gerade die ganze Schuldigen reihum angezeigt. Die Polizei "ermittelt" jetzt, natürlich ohne Ergebnis, weil alle die Aussage verweigern und sich an nichts mehr erinnern können. Und vor dem Untersuchungsausschuss können die dann mit Hinweis auf das laufende Verfahren auch die Aussage verweigern.
Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!
Israel sei das "fast einzige Erste-Welt-Land, in das Migranten zu Fuß von der Dritten Welt" kommen könnten. Man müsse die Einwanderer abwehren, weil sonst die Gefahr bestünde, dass Israel nicht mehr länger "jüdisch und demokratisch" sein werde.
Awarenessteam? Ja, wir hatten ein Awarenessteam. Das A-Team war mit 8 Teilnehmern sehr großzügig besetzt, wenn man bedenkt, dass es aus Sicht des Clubs keine Anzeichen dafür gab, dass es hier wirklich ein Problem gibt, und dass der Club an anderer Stelle Probleme hatte, genügend viele Freiwillige zu finden, um alle nötigen Aufgaben während des Kongresses erledigen zu können. Es gab auch mehrere Gender-Vorträge im Programm, das ist unter Hackerkonferenzen ein Alleinstellungsmerkmal. In einem Programm, das sich dann auch prompt als "hat zu wenig Tech-Talks" beschimpfen lassen musste.
Ich muss ein bisschen ausholen, um das Mimimi zu rechtfertigen, was gleich kommt. In der Berichterstattung über den 29c3 gab es den schönen Satz, dass die Hamburger Behörden das Konfliktpotential beim 29c3 geringer als bei einem Kirchentag einschätzen. Das würde ich sogar noch drastischer formulieren wollen. Wenn man auf dem Congress eine kaputte Fernbedienung irgendwo liegen lässt, wird die nicht nur nicht geklaut, sondern mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hat sie der Finder auch gleich noch repariert. Ein Kumpel hat auf dem Camp sein Auto abzuschließen vergessen. Das stand da ein paar Tage unabgeschlossen rum. Niemand hat es geklaut, auch das Autoradio war noch da. Nach dem Camp fuhr er in die Innenstadt, parkte, schloss ab, ging kurz was essen, kam zurück, da war das Auto aufgebrochen und der Inhalt geklaut. Hacker sind zwar manchmal sozial gestört, introvertiert, werden in der Schule gemobbt, aber gerade das sorgt dafür, dass sie Respekt vor der Privat- und Intimsphäre Anderer haben und nicht übergriffig werden. Gibt es Ausnahmen? Bestimmt. Außerdem kommen zu so einer Massenveranstaltung ja nicht nur Hacker. Und wir machen ja am Eingang keine Gesinnungskontrolle mit Lügendetektor. Und dann gibt es da noch den Einfluss von Alkohol und anderen Drogen.
Der Congress ist ein Community-Event. Das ist kein "die Orga macht und ihr konsumiert". Die Vorträge kommen aus der Community, die Helfer kommen aus der Community, die Orga rekrutiert sich aus der Community, sogar die Auswahl der Vorträge ist ein Community-Ding. Wer etwas auf dem Congress haben möchte, der bringt die nötigen Teile mit und macht es einfach. "Die Orga" schafft die nötige Infrastruktur (Strom, Licht, Wasser, Internet, Platz, Blog, Wiki), den Rest machen die Teilnehmer selbst. In diesem Kontext muss man sich die Bestürzung des A-Teams vorstellen, als der erste Konfliktpunkt war, dass jemand im Wiki eine Seite mit sexistischem Dummschwall hinterlassen hatte. Und das war jetzt nicht mal Kram, der Argumente hatte, und möglicherweise Schaden anrichten kann, weil er Leute umstimmen könnte, sondern offensichtlicher Vandalismus. Das ist ein Wiki. Die korrekte Reaktion wäre gewesen: Dummschwall löschen. Der Edit-Button ist auf der Seite selbst. Klicken, Text rausnehmen, Submit klicken, fertig. Ein Dutzend Menschen haben sich auf Twitter über diese Seite empört. Niemand hat den Edit-Button gefunden. Und keiner rief bei der Hotline an.
Ein anderes Beispiel war, dass jemand aus den Creepercards einen Frauenkörper gelegt hatte. Erinnern wir uns kurz daran, was ein Hacker ist. Ein Hacker ist jemand, der kreativ mit Dingen umgeht, die andere nur wie vorgesehen benutzen würden. Hier hat jemand Creepercards gesehen und ist damit kreativ umgegangen. Genau diese Art von Menschen wollen wir haben! Die aus an sich negativen Dingen Kunst machen können! Das war aus meiner Sicht auch das Hauptproblem und Auslöser für die unentspannten Momente, dass die meisten Besucher die Karten nicht ernst nahmen, sondern für einen Spaß hielten. In einem Umfeld, in dem Pro-Guttenberg-Demonstrationen organisiert werden und in dem Leute mit Fnord-T-Shirts herumlaufen, die täuschend echt nach dem Ford-Logo aussehen, ist das ja wohl auch nicht verwunderlich, denn die Karten erfüllten alle Kriterien von Satire: kein Ansprechpartner genannt, keine Anleitung oder Einführung zum Schaffen eines Problembewusstseins dabei, keine weiterführenden Links, anhand derer man sehen kann, was einem da eigentlich gerade konkret vorgeworfen wird und wie man sein Verhalten ändern soll, und aus Sicht der meisten Besucher bestand auch kein Bedarf an einer Lösung für das Sexismus-Problem, weil das Problem so nie wahrgenommen wurde. Ich würde sogar konstatieren, dass die Karten für ihren vorgeblichen Zweck offensichtlich völlig ungeeignet waren, aber das hat auch mit dem Congress zu tun, der ja nicht grundlos Chaos Communication Congress heißt. Beim Congress geht es um das Kommunizieren. Sexismus ist ein soziales Problem, sowas löst man, indem man miteinander redet. Diese Karten sind kein Kommunikationsmittel, sondern ein Kommunikationsbeendigungsmittel. Das ist kein Kommunizieren, das ist ein Pranger. Auf den roten Karten stand sinngemäß drauf, man solle froh sein, dass man nicht direkt einen in die Fresse gekriegt habe, und stattdessen nur diese Karte hier überreicht bekommen hat. Wer körperliche Gewalt androht, hat sich in jeder auf Kommunikation aufbauenden Kultur direkt vollständig und nachhaltig selbst disqualifiziert. Ich für meinen Teil habe die Debatte im Vorfeld partiell mitgekriegt und nahm an, dass die Karten ernst gemeint waren. Der Großteil der Congressteilnehmer wusste das nicht und hielt das für einen schlechten Scherz. Dementsprechend wurden dann damit gespielt. Das Spektrum ging vom erwähnten Frauenkörper über ein Penis aus grünen Karten, über eine Krone, ein Minecraft-Creeper, ein Brustpanzer (sehr meta!) bis hin zu Space Invaders. Für Penis und Frauenkörper gibt es inzwischen ein Bekennerschreiben. Das A-Team hat sich mit denen hingesetzt und ihnen erklärt, dass das eine Provokation sei und für die Gesamtsituation nicht förderlich, und dann war das weg und alles war wieder gut. Kommunikation hilft nämlich in solchen Situationen — im Gegensatz zu Pranger-Karten.
Der andere wohlpublizierte Fall war das Hacker Jeopardy, bei dem auf Twitter die größte Empörung von Menschen kam, die überhaupt nicht auf dem Congress waren. Und nur ein verschwindend geringer Bruchteil von denen hatte die Integrität, das auch dranzuschreiben an ihre Tweets. Ich empfehle jedem, sich erstmal in Ruhe den Stream anzugucken, bevor sich da irgendwelche Meinungen auf Basis von Hysterie-Tweets anderer Leute bilden. Die rote Karte ist ihrem Text nach zu urteilen ausdrücklich für wirklich widerliche, handgriffliche, physische Übergriffe gedacht, so Kategorie "Angreifer nähert sich mit heruntergelassener Hose und ausgestreckten Händen in Grabbelhaltung". Ich kann es den Moderatoren angesichts der geradezu lächerlichen Zoten, derer sie da angeklagt werden, nicht übel nehmen, dass sie die Übergabe der roten Karten für eine Satire-Handlung hielten. Zumal hier mit unproportionaler Agressivität auf Witze über die Creepercards reagiert wurde, nicht über Frauen oder Minderheiten. Über die Karten. Es gab danach ein Gespräch zwischen den Moderatoren und dem A-Team und jetzt sind die Missverständnisse ausgeräumt. Kommunikation hilft nämlich bei sowas, Karten nicht.
Sehr spannend beim Hacker Jeopardy ist auch, dass bei all dem gerechten Zorn und der Hysterie auf Twitter (bis hin zu "Macker-Jeopardy" und Aufrufen, die Moderatoren rauszuschmeißen und Hacker-Jeopardy zu verbieten!) kaum jemand sagen konnte, was eigentlich der Auslöser war. So nichtig war der Auslöser. Eine Version, die ich hörte, war dass jemand angesichts der offenen Frauenförderung der Moderatoren gegen die positive Diskriminierung protestieren wollte. Dem kann man sich jetzt inhaltlich anschließen oder nicht, aber eine rote Karte für positive Diskriminierung ist ja wohl völlig indiskutabel.
Unter dem Strich stellte sich bei Einigen die Befürchtung ein, dass es bei diesen Karten gar nicht darum geht, irgendein tatsächlich vorhandenes oder eingebildetes Sexismus- oder Übergriffsproblem zu lösen, sondern es nur um das Kaputtmachen des Kongresses geht. Es gab da im Vorfeld einige Tweets und Blogkommentare im Umfeld der Klotür-Geschichte, die sich so deuten ließen. Auf der anderen Seite soll man niemandem bösen Willen unterstellen, nur weil das Ergebnis ihrer Bemühungen negativ ist und sie ihren Kurs nicht korrigieren. Daher gab es Gespräche zwischen A-Team und der Flauscheria und (soweit bekannt) den Mitbringern der Creepercards, die am Ende in einer "Policccy"-Gesprächsrunde mündeten. Das Ergebnis war ernüchternd. Die Creepercard-Verantwortlichen schoben das Versagen der Karten der Congress-Orga in die Schuhe. Einige der üblichen Verdächtigen kamen gar nicht erst zu dem Treffen. Das hat die Fronten eher verhärtet, auf Clubseite fallen jetzt vereinzelt Wörter wie "Agitation", und es stellt sich das Gefühl ein, dass hier jemand angereist ist, um Vorwände für Empörung zu suchen, und wenn kein Problem da ist, dann konstruiert man halt eines, indem man zu einer Gameshow spät in der Nacht geht und dort die flapsige Moderation anprangert. Das fühlt sich alles an wie ein Trollversuch, nicht wie der berechtigte Hinweis auf ein tatsächliches Problem. Und der Verlierer ist am Ende der Kampf gegen den tatsächlichen Sexismus, denn hier werden Begriffe wie "Sexismus", "Vergewaltigung", "Rape Culture" u.ä. so inflationär durcheinandergeworfen, dass am Ende jemand mit einem wirklichen Übergriffsproblem statt der nötigen Hilfe ein "Haha, hat dir jemand was an die Klotür gemalt?" kriegt, weil drumherum so viel undifferenziert hyperventiliert wurde.
Wie fließend die Übergänge zwischen Satire und Realität waren, kann man anhand dieses Tweets an sich selber prüfen. Ist das jetzt ernst gemeint oder Satire? Die können doch nicht ernsthaft eine Flauschecke aufmachen und dann Knutschende rausschmeißen? Oder doch? Schon während des Kongresses hat die Presse angefangen, explizit nach Frauen auf dem 29c3 zu suchen. Ihr werdet doch bestimmt auch krass unterdrückt hier, oder? Operation erfolgreich, Patient tot.
Oder wie ist es hiermit? Die Karten haben nicht nur die Stimmung vergiftet, sondern selbst zu mehr Belästigung geführt als es vorher ohne sie gab und sie zu bekämpfen vorgaben. Klar, man kann da jetzt Unwissenheit, Naivität und Inkompetenz unterstellen. Oder man kann davon ausgehen, dass das die Absicht war. Ich habe mir meine Meinung noch nicht zu Ende gebildet an der Stelle, tendiere aber alleine aus verschwörungstheoretischen Gründen grundsätzlich zu Absicht.
Unabhängig davon ist der Schaden natürlich jetzt angerichtet. Weil hier ein paar Menschen ihr Lebensbild dem Rest der Welt aufdrängen wollten, hat der Kongress jetzt nicht nur Gender-Trolle sondern auch Maskulinisten am Bein, und Taliban aller Couleur. Hier wird "ich fühle mich belästigt" zum Maßstab für das Handeln aller Anderen erhoben. Was wenn nächstes Jahr die katholische Kirche oder die Scientologen ankommen und sich in ihrer Religionsausübung unterdrückt fühlen? Einer der Vorträge dieses Jahr war Sprache, Ungleichheit und Unfreiheit von Anatol Stefanovitsch. Das hätte die Debatte voranbringen können, aber ging so im Gezeter über "Macker-Jeopardy" unter.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass der CCC seit Jahren gegen die Vorratsdatenspeicherung kämpft, weil dort weite Teile der Bevölkerung unter Pauschal-Verdacht gestellt werden. Einer der NSA-Whistleblower hat in seinem Vortrag erwähnt, dass eine der wichtigsten Freiheiten die Freiheit von Verdacht und Ermittlung sei. Und jetzt kommen hier ein paar selbsternannte Aktivisten und fordern von uns, dass wir unsere Teilnehmer unter Pauschalverdacht stellen und Warnhinweisschilder aufstellen, dass sexuelle Übergriffe und Sexismus bei uns unerwünscht sind. Das zeugt von einem so geringen Ausmaß an sich vorher mal auf die Zielgruppe eingelassen habens, dass solche Leute bei mir direkt verloren haben und das auch nur unter größtem Aufwand wieder reparieren können. Überhaupt drängt sich der Eindruck auf, dass die lautesten Kritiker noch nie auf einem Kongress waren.
(Kurzes Intermezzo) Wo kommen diese Creeper-Cards eigentlich her? Aus den USA. Dort herrscht eine völlig andere Hacker-Konferenz-Kultur. Auf der Defcon liefen vor ein paar Jahren Porno-Modelle halbbekleidet herum und machten Werbung für diese Porno-Produktion, bei der ein Model die nmap-Homepage vorliest. Da gibt es auch eine ganz andere Prüderie und ein höheres Alterslimit für Alkohol, was sich dann auf Konferenzen so niederschlägt, dass hormonell unbalancierte Jugendliche zum ersten Mal Alkohol trinken und mit weiblichen Brüsten konfrontiert werden und dann enthemmt Frauen angraben. Die Leute, die diese Karten nach Deutschland geholt haben, kennen vermutlich weder die Defcon noch den Kongress. Die Defcon findet übrigens in Las Vegas statt, d.h. das Ambiente dort sind Spielhöllen, Showgirls und Stripper.
Die Lautesten unter den Empörten waren auch diesmal nicht vor Ort sondern empörten sich aus der Ferne. Einige kamen beim Kongress direkt mit einer Haltung wie "respektiert mich endlich auch mal und hört mit dem Grapschen auf" an, und wunderten sich dann über das Unverständnis derjenigen, die seit Jahren da sind und noch nie von Grapschproblemen gehört haben und bei denen man sich Respekt erarbeitet und nicht einfach nur einfordert.
Zusammenfassung: Probleme löst man, indem man über sie redet. Nicht indem man andere Leute öffentlich an den Pranger stellt. Die Creeper-Karten haben so viel Schaden angerichtet, dass selbst wenn jemand noch einen positiven Aspekt nachweisen kann, netto nur Verlust übrig bleibt. Das war alles vorher schon absehbar. Es ist eine Schande, dass Einzelne das Kaputtmachen einer so schönen Sache wie des Kongresses billigend in Kauf nahmen, und dabei noch als Kollateralschaden ihr vorgebliches Anliegen der Sexismusbekämpfung generell beschädigen. Ich hoffe sehr, dass da jetzt alle was draus gelernt haben.
Update: Hier kommt gerade eine Mail von einem der beiden rein, die die erste rote Karte überreicht haben, mit Bitte zum als Update dranhängen. Ich zitiere mal:
Wir haben uns spontan ueberlegt ob es gelb oder rot werden soll. Du hast recht: 'rot' sollte eigentlich bei krassen Grenzueberschreitungen, insbesondere auch taetlichen Uebergriffen, verwendet werden. Insofern haben wir uns auch die Frage gestellt, ob 'rot' vllt zu krass waere. Unser Argument fuer 'rot' war letztlich: diese Buehne, die ganze mediale Aufmerksamkeit — das wirkt alles als Multiplikator fuer den 'normalen' Alltagssexismus, der von der Moderation verbreitet wurde. Aus diesem Grund wurde es 'rot'.
Update: Und jetzt kommt auch noch raus, dass die vielzitierten angeblichen Übergriffsfälle einer der zentralen Anklägerinnen in Sachen Sexismus auf dem Kongress auch nur Hörensagen Dritter sind und als sie sich selbst als Opfer eines Übergriffs fühlte, rief sie nicht die Hotline an. Wenn ich einer der Hotline-Freiwilligen wäre, würde ich mir da auch ziemlich verarscht vorkommen. Und dann anzweifeln, dass man ihr geholfen hätte. Ganz großes Tennis. Ich stelle mir da so eine Stille Post vor, aber immer im Kreis herum und in einer Echokammer.
Update: Wird immer übler:
Ich rante wann und wo ich will. Und die Sache kann mich mal kreuzweise.
Update: Mir erzählten übrigens mehrere Leute, dass jemand eine gelbe Karte erhalten haben soll, weil er einer Frau die Tür aufgehalten habe. Weil das positive Diskriminierung ist.
Update: Hier ist übrigens die Liste der Verantwortlichen. Nota Bene: das sind alles Macker, die da den armen wehrlosen Frauen ihre Probleme "lösen", ob die einverstanden sind oder nicht. Und sie wollten ursprünglich nur gelbe und rote Karten drucken.
Das ging von "*dingdong* Herzlich willkommen am Flughafen Köln-Bonn" über "wir suchen mal dringend jemanden, der sich mit Mediawiki und Varnish auskennt", und gestern nacht gegen halb drei hörte ich beim Rausgehen noch zwei wunderschön nachgesprochene Durchsagen aus Portal, "Where are you" und "I don't hate you". Heute gab es dann noch einen "*starwarsjingle* Der Stormtrooper wird gebeten, sich am Infotresen zu melden" \o/
Ich hoffe sehr, dass das jemand archiviert hat, denn das alleine hat viel für die schöne Atmosphäre des 29c3 getan.
Ich hatte ansonsten nur noch Zeit für den Hashfunktionen-Vortrag, den ich auch nur empfehlen kann. Nicht nur kurzweilig und informativ sondern man kann auch direkt mal was konkretes mitnehmen, was man in seiner Programmierpraxis ändern kann. Ich habe übrigens angesichts dieses Vortrages auch mal einen Bug gegen gcc geöffnet, damit die die Hashfunktion in der C++-Laufzeitumgebung ändern. Mal gucken, was daraus wird.
Weil da schon einige Nachfragen kamen: das CCTV-Abflex-Video gibt es hier. Wir haben am Anfang ein bisschen gekürzt.
Wir möchten uns auch ausdrücklich bei Anne Roth entschuldigen, die die undankbare Aufgabe hatte, heute morgen als ersten Vortrag im Programm über den Verfassungsschutz zu sprechen, und die im Fnord-Rückblick zusehen musste, wie wir (nicht absichtlich, versteht sich) einige ihrer Pointen verbrannt haben. Tut uns leid! Ging uns aber partiell auch so; die NSA-Whistleblower hatten unter anderem eine Folie, die dazu aufrief, dass man doch bitte mehr Spam mit spannenden Schlüsselwörtern verschicken solle, und wir hatten eine Folie, dass der BND bei seiner "strategischen Email-Aufklärung" hauptsächlich mit Spam-Auswertung beschäftigt ist. Da muss man auf so einer Veranstaltung halt durch. Doppelt hält ja auch besser :-)
Ich bin insgesamt jedenfalls ausgesprochen erfreut, wie schön der Congress war, und möchte mich bei allen Organisatoren und Helfern bedanken, dass sie uns so ein cooles Event ermöglicht haben. Und der CCC hat unser aller Dank verdient, dass er das Event überhaupt veranstaltet hat, obwohl es bis zuletzt deutlich so aussah, als ob da rote Zahlen bei rauskommen würden. Zuletzt hörte ich, dass es nach einer schwarzen Null oder sogar einem kleinen Plus aussieht. Verdient, wie ich finde! Und unter solchen Umständen noch am eigenen Ast zu sägen und die Vorträge nicht nur live kostenlos ins Internet zu streamen sondern auch noch innerhalb von 24h bei Youtube oben zu haben, das muss man würdigen. Ich möchte an der Stelle auch darauf hinweisen, dass der CCC keine technischen Anforderungen an Mitglieder stellt. Man muss kein Hacker sein, nicht mal einen Computer haben, um beitreten zu können. Wer dem CCC also helfen will, der ist herzlich eingeladen Mitglied zu werden (und sich dann natürlich auch einzubringen). Aber man kann auch einfach nur so Mitglied werden, um regelmäßig über den Mitgliedsbeitrag den Club zu sponsorn.
Eine Beobachtung sei mir noch erlaubt: auf dem Congress gab es auch eine Flauschecke, und beim Rumlaufen glaubte ich beobachten zu können, dass das die Ecke mit den am wenigsten entspannt wirkenden Besuchern war. Ich weiß nicht, was da der Hintergrund war, aber wer auf einer Veranstaltung wie dem 29c3 abends nach Einsetzen der Dunkelheit nicht tiefenentspannt aussieht, während drumherum alle ausgelassen Party feiern oder mit Tschunkslushie im Bällebad chillen, der macht irgendetwas fundamental falsch.
Update: An der Stelle sei auch noch mal ausdrücklich FEM gelobt, die wieder einmal das Video-Team gestellt haben und die Videos zum Download anbieten. Ihr rockt! Mir ist keine andere Veranstaltung dieser Größenordnung bekannt, bei der das auch nur annähernd so gut klappt!
Dann war ich noch in FactHacks um 18:30, und das war der Hammer. Dringende Anguckempfehlung.
Defeating Windows memory forensics werde ich mir noch auf Video angucken. In der Nacht habe ich dann noch die Hanussen-Experimente angeguckt, von der es in letzter Minute erst gelang, dafür zu sorgen, dass es eine Videoaufzeichnung gibt. Kann ich auch nur empfehlen, war kurzweilig und unterhaltsam. Schöne Abendunterhaltung.
Der Fnord-Jahresrückblick ist am 3. Tag abends, das ist der 29.12. Es geht los um 23:00, aber man hat uns verwarnt, dass wir dieses Jahr nicht überziehen dürfen. Wir werden mal prüfen, ob wir da nicht ein bisschen Spielraum freiverhandeln können. Zur Not fangen wir halt ein paar Minuten früher an… *hust*
Was ist die Lösung? Ganz einfach:
Of the 770 Cast Lead casualties listed on the Israeli Foreign Ministry website, for example, four are fatalities and 584 are victims of "shock and anxiety syndrome".
Natürlich werden die Zahlen der geschockten und verängstigten Palästinenser gar nicht erst erhoben. Ähnlich läuft das mit der Libanon-Bombardierung 2006 aus:The Lebanese might see a similar upgrade in a reassessment of the wanton Israeli bombardment of 2006, which killed approximately 1,200 in Lebanon, most of them civilians, while producing 43 Israeli civilian fatalities and 2,773 victims of "shock and anxiety", according to Israel's Health Ministry.
Jetzt kursiert gerade die Behauptung durch die einschlägigen Foren, dass der Vater von dem Newtown-Amokläufer (Adam Lanza), Peter Lanza, der Vizepräsident von GE Financial ist, die ebenfalls bei dem Ausschuss vorsprechen sollte.
Ich konnte keine Belege für diese Behauptungen finden und halte das daher für Bullshit. Damit bin ich nicht alleine.
Aber jetzt habt ihr mal gesehen, was es da für tolle Geschichten gibt, wenn man sich in die Untiefen des Netzes hinablässt :-)
Sie kaufen im großen Stil Immobilien in Großstädten, viele zahlen bar. Vor allem in Berlin machen Makler glänzende Geschäfte.Da werden sich die Zahnwälte freuen (ich hab mich mal mit einem Insider unterhalten, und der hat mir das Wort genannt als die Zielgruppe für die ganzen windigen Abzock-Makler, die in Berlin jahrelang mit windigen Immobiliendeals den Zahnwälten das Geld aus der Tasche gezogen haben), dass sie jemanden noch schlechter informierten / verzweifelteren gefunden haben, der ihnen ihre wertlosen Industrieruinen abkauft.
Wenn ich sowas sehe, muss ich mich schon fragen, wieso solche Leute nicht gleich Java programmieren. Das ist jetzt auch nicht gerade eine monströs umfangreiche Anwendung, das werden am Ende so — wenns hochkommt — 100-200 Zeilen C++-Code sein.
Und so wird ja heutzutage Software entwickelt. Man schludert ein paar Zeilen hin, und die gesamte Funktionalität kommt aus irgendwelchen 3rd-Party-Libraries. Diese ganze Komplexität, die man sich da in seine Programme reinzieht, überblickt ja schon lange niemand mehr. Die Leute haben ja nicht mal ein Gefühl dafür, wieviel Code in dem Programm am Ende tatsächlich von ihnen kommt. In diesem Programm hier sind das um die 1%, eher noch weniger.
Ein Programm dieses Funktionsumfanges hätte man auch in 10k Binary unterbringen können.
Update: Ich sollte dazu sagen, dass das Binary nicht statisch gelinkt ist. libstdc++ kommt dynamisch dazu.
Sir Desmond de Silva's review confirmed that agents of the state were involved in the 1989 killing and that it should have been prevented.[…]
The review, published on Wednesday, found RUC officers proposed Mr Finucane, 39, be killed, said they passed information to his killers and failed to stop the attack and then obstructed the murder investigation
RUC ist eine Polizeieinheit in Nordirland, die inzwischen umbenannt und reformiert worden ist.It also found that an Army intelligence unit, the FRU, "bears a degree" of responsibility because one of their agents, Brian Nelson, was involved in selecting targets.
Geht noch weiter!It found that MI5 received intelligence two months before the killing that Mr Finucane was under threat but that no steps were taken to protect him.It also found that MI5 helped spread propaganda against Mr Finucane in the years before he was killed.
Naja, Einzelfall, werdet ihr euch jetzt vielleicht denken. Keineswegs!Sir Desmond found that "in 1985 the security service assessed that 85% of the UDA's 'intelligence' originated from sources within the security forces".
Die UDA ist die Ulster Defense Association, die in Nordirland für diverse Terroranschläge verantwortlich zeichnet.Die ganze Geschichte wäre ja an sich schon unfassbar genug, aber wartet mal, bis ihr das Ergebnis der Untersuchungen hört:
However, it concluded that there was "no overarching state conspiracy".
Äh… nicht? Die Polizei, Geheimdienste und das Militär haben zusammengearbeitet, aber es war keine Verschwörung? Aha, soso. (Danke, Thomas)
Das peinliche Detail an der ganzen Geschichte ist, dass sie ihn nicht angeklagt haben. Sie haben also den Kabodschanern vorgelogen, dass sie ihn wegen des Logica-Hacks anklagen wollten, kriegen ihn ausgeliefert, packen ihn in Einzelhaft, und kriegen dann keine Anklage zustande?! Das alleine ist ja schon der Kracher, aber bedenkt bitte mal die Parallelen zum Assange-Fall.
We will wield disproportionate power against [them] and cause immense damage and destruction.
Selbstverständlich sind das Kriegsverbrechen. Aber das hat "die einzige Demokratie im Nahen Osten" ja noch nie gehindert.
Es gibt da ein Update. Schwarz-Geld gibt das Eintreiben von Schadensersatz und Vertragsstrafe von Daimler und T-Systems auf. Warum sollten die auch Konsequenzen für ihr Versagen hinnehmen, das ist schließlich die Wirtschaft, der geht es schlecht genug!1!!
Immerhin kommen sie nicht völlig ohne Strafzahlung davon, aber statt sieben Milliarden ist jetzt nur noch von 2,5 Milliarden die Rede.
Wer sich jetzt denkt, whoa, das kann ich mir nicht vorstellen, dass Schwarz-Geld tatsächlich 2,5 Milliarden von Daimler und der Telekom eintreibt, der hat Recht:
Da die Konzerne aber selbst für den reduzierten Schadensersatz keinerlei Rückstellung gebildet haben, erwäge der Bund sogar, Teile der Summe auf Umwegen wieder an sie zurückfließen zu lassen. Diskutiert werde etwa eine höhere Vergütung für den Maut-Betrieb, Forschungsförderung oder zusätzliche Aufträge, berichten Eingeweihte.WAS FÜR EINE ELENDE FRECHHEIT!!
Oh und wie haben Daimler und T-Systems das erreicht? Na wie immer bei T-Systems. "Schönes System haben Sie da! Wäre ja schade, wenn das kaputt ginge! Außer uns kann das ja keiner reparieren, wissen Sie…"
Auch Verkehrspolitiker im Bundestag berichten, Toll-Collect-Vertreter hätten sie damit unter Druck gesetzt, dass bei einer Milliarden-Zahlung der Maut-Betrieb nicht gewährleistet seiWie in Sizilien. Und DIE haben die STIRN, uns was von der organisierten Kriminalität und Terroristen vorzulügen und dass wir deshalb mehr Security-Bullshit am Flughafen und im Internet brauchen, während solche Strukturen hier noch belohnt werden für ihr Handeln! Wieso ermittelt da jetzt eigentlich nicht die Staatsanwaltschaft wegen Nötigung oder Erpressung? (Danke, Ekkehard)
Das erinnert ein bisschen an die Gentrifizierung. Erst ziehen die reichen Geldsäcke in die armen Künstlergegenden, weil es da so viele tolle arme Künstler gibt, die tolle Dinge tun, und dann beschweren sie sich über den Lärm und preisen die Künstler aus ihrer eigenen Gegend heraus, bis sich keine mehr dort zu wohnen leisten können. Und dann beginnt der Zyklus von vorne. Nur dass in Holland jetzt halt die Regierung Hand anlegt. Und dass die Zielgegenden für die Umsiedlung nicht etwa anderer sozialer Wohnungsbau ist, sondern als Wohnmobile und Container beschrieben werden, wo es nur minimale Infrastruktur gibt und dauerhafte Polizei-Überwachung. Wenn sich jemand weigert, dem Umsiedelungsbefehl nachzukommen, dann droht Rausschmiss und Obdachlosigkeit.
Israel habe von Deutschland in den vergangenen Monaten nahezu „alles bekommen, was es haben wollte“, zitiert das Handelsblatt einen Sprecher aus deutschen Regierungskreisen.Nahezu alles? Was haben die denn noch so haben wollen?
Der Bundessicherheitsrat, ein Unterausschuss der Bundesregierung, der über Rüstungsexporte entscheidet, soll der Lieferung von Waffensystemen für die Landkriegsführung zugestimmt haben. Dabei handelt es sich um moderne Panzerfäuste, die nicht nur gegen Fahrzeuge, sondern auch im Häuserkampf eingesetzt werden können.Wait, what?! Hatten die nicht in der Öffentlichkeit immer erzählt, wir liefern keine Waffen in Krisengebiete? Nur Lastwagen und als absolute Ausnahme die U-Boote, die aber ohne Waffensysteme?
Und das ist noch nicht alles!
Zudem wurden die neueste Funk- und Aufklärungstechnik, darunter Sonar- und Radar-Geräte für die israelische Marine sowie Pläne für Startvorrichtungen von Flügelraketen aus Torpedorohren der von Deutschland bereits gelieferten U-Boote genehmigt.Gut, immerhin fallen Sonar und Radar nicht direkt unter Angriffswaffen.
Ich für meinen Teil bin immer mehr überzeugt, dass es auf eine Flatrate hinauslaufen muss, die man halt monatlich mit der Internet- und Stromrechnung abdrückt und dafür kriegt man dann werbefreien Zugriff auf alle Sites. Das Geld wird dann hintenrum nach Popularität des Mediums bei den Konsumenten unter den Anbietern verteilt, oder einem besseren Schlüssel, wenn jemand einen findet. Und je länger wir zaudern, bevor wir das so machen, desto weniger Zeitungs-Infrastruktur werden wir übrig haben.
Die offensichtliche Frage ist an der Stelle natürlich, wo das Geld herkommen soll, mit dem Griechenland seine Schulden zurückkaufen soll. Die offensichtliche Lösung ist: mehr Schulden machen. Aber wartet, Schäuble hat noch einen coolen Vorschlag:
Die Hälfte davon würde die griechische Regierung tragen. Die andere Hälfte würde mit Gewinnen bezahlt, die die EZB mit ihren griechischen Staatsanleihen macht.Die EZB-Gewinne?! Wie geil ist DAS denn? HAHAHAHAHA
Ich bin ja erstaunt, dass das überhaupt klappt mit den Mörser-Geschützen. Von der Größe her muss man sich so ein Geschoss wie einen Feuerlöscher vorstellen, dass man das per Radar von Vögeln unterscheiden kann, das finde ich bemerkenswert.
Es bleibt natürlich die Frage offen, ob das nicht immer noch ein valider Angriffsvektor für die Palästinenser ist, wenn jede Abwehrrakete den Staat Israel $100000 kostet. Solange ihre Geschosse nur einen Bruchteil davon kosten…
Außerdem fällt mit so einem funktionierenden Abwehrsystem natürlich auch die moralische Rechtfertigung für israelische Vergeltungsschläge gegen den Gazastreifen weg.
Update: Textversion. (Danke, Andre)
Und woher wussten die Hersteller, wann sie dran sind?
Die undichte Stelle vermutet man im Kuratorium. Das Gremium hat eine beratende Funktion, es kann Vorschläge für Untersuchungen einbringen oder einzelnen Testvorhaben widersprechen. Das Kuratorium wird zu einem Drittel von Vertretern der Wirtschaft besetzt. Auch später kommen Verbände oder Firmen bei Testprojekten noch einmal zu Wort. Sie werden zu Fachbeiräten eingeladen, auf denen die konkreten Testvorhaben vorgestellt und beraten werden.Na also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!! m(
Die FDP habe sich geweigert, weil „die Taxifahrer oftmals dazu neigten, Belehrungen politischer Art abzugeben“.Sogar die Taxifahrer verstehen mehr von Politik als die FDP und damit kommen die sanften Schneeflocken der FDP nicht klar! (Danke, Clemens)
Das, so der gutachtende Mediziner damals, sei ein Zeichen für eine gefährliche Geisteskrankheit.Offensichtlich! Ha, Banken und illegale Transaktionen, un-denk-bar!
OK, das kann dann geringfügig peinlich werden, wenn das hier passiert:
In einem Revisionsbericht der Hypo-Vereinsbank, den die Staatsanwaltschaft seit Dezember 2011 kennt, kommen Prüfer jedoch zu dem Schluss, dass sich "alle nachprüfbaren Behauptungen Mollaths als zutreffend herausstellten" und dass "bewusst und gravierend gegen das Geldwäschegesetz verstoßen wurde".Hups!
Denn das ist, was Telefone brauchen. Nervende Lüfter! Überhaupt: mehr bewegliche Teile. Die Geräte gingen einfach zu selten kaputt. Wo soll denn da der Impuls herkommen, sich die nächste Generation zu kaufen, wenn die alte so lange hält?!
Ergebnis: "base" bestreitet sowohl das Eintreffen des Einschreibens als auch des Faxes. Er probiert es jetzt per Gerichtsvollzieher. Am sichersten ist vermutlich vor Zeugen selber vorbeibringen.
Daher jetzt der Verbraucherschutzhinweis: nach dem Faxen gucken, ob da auch die korrekte Nummer steht auf dem Sendebericht.
Der Prüfbericht wurde ihr zufolge dieses Jahr erst kurzfristig erneut als geheim eingestuft und nicht einmal dem Innenausschuss des EU-Parlaments zur Kenntnis gegeben. Ansonsten rüge das Kontrollgremium weiterhin, dass Europol sehr abstrakte und weit gefasste Anträge von US-Seite größtenteils ohne Einschränkungen absegne. Die Überwacher der Überwacher könnten praktisch nicht beurteilen, ob die Menge der von SWIFT an die USA übermittelten Informationen den Vorgaben des Übereinkommens rund um das "Terrorist Finance Tracking Program" (TFTP) entspreche.Mit anderen Worten: eine Farce, Makulatur, wir werden wie vorher angesagt nach Strich und Faden verarscht.
Und so hat Ole "Spezialexperte" Schröder das eingeschätzt:
Schröder zeigte sich zuversichtlich, dass die Privatsphäre der Betroffenen bei der Anwendung der Übereinkunft immer besser gewahrt werden könne.Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas! Wo finden die nur immer diese Funktionäre?!
Update: Falls das jemand nicht wusste: der ist da nicht nur Kofferträger, sondern der politische Staatssekretär im BMI, d.h. der ständige Vertreter des Ministers. Man nennt ihn parteiintern den "Schönen Ole", was man glaube ich als subtile Kritik an seiner Kompetenz werten soll.
Nun hat Chevron das natürlich kommen sehen, und nachdem sie das Öl abgepumpt und den giftigen Schlamm ins Amazonasbecken gekippt haben, haben sie alle beschlagnahmbaren Werte außer Landes geschafft. Es sah also eine Weile so aus, als sei es das für Ecuador und Chevron kann ihnen aus der Ferne die lange Nase zeigen.
Aber jetzt kommt Bewegung in die Sache, denn Argentinien hat 19 Milliarden Dollar an Chevron-Vermögen einfrieren lassen. Ecuador hat Argentinien um Hilfe gebeten und dort hat Chevron noch größere Werte rumliegen.
Vorher hatte Ecuador es natürlich auch schon in den USA versuch, die Streitigkeiten ziehen sich hin.
Als die Sache in Ecuador in den 90er Jahren unangenehm zu werden drohte, hat Chevron versprochen, sie würden alles aufräumen, wenn Ecuador sie dann in Ruhe lässt. Das ist die übliche Strategie der Ölfirmen in solchen Fällen. Dann gibt man ein paar Millionen für "Aufräumen" aus und argumentiert dann, damit sei doch alles OK.
Update: Der US Supreme Court hat für Ecador entschieden, das hatte ich ursprünglich anders dargestellt. Hilft aber auch nichts, Chevron beruft sich jetzt auf irgendein internationales Handelsabkommen.
Was sie leider nicht in der Grafik haben ist Strom aus Erdgas, denn das ist ja die neue Hoffnung der Fossilenergieindustrie, wenn sie mit ihrem Fracking durchkommen.
Unlike citizen-led ballot initiatives, which require court approval and are bound to a mere 75 words, legislative amendments face no such restrictions – in either word length or quantity.
Also haben die Republikaner 11 Seiten mit Kleingedrucktem an unklar formulierten Verfassungsänderungen angehängt. Ziel ist natürlich, dass sich ärmere Bürger das zeitlich nicht leisten können, und dass in ärmeren Bezirken die Wahl gleich gar nicht geht, weil nicht alle wählen können, wenn das pro Person ne Stunde braucht. Und was das für unfassbare Vorschläge sind! Kann man sich gar nicht ausdenken! Einer will verbieten, dass Personen und Firmen zum Erwerb von Krankenversicherung gezwungen werden können, um Obamas Gesundheitsreform auszuhebeln. Ein weiterer will Steuervergünstigungen für Besitzer eines zweiten Hauses (uh, wtf?!). Und Einfluss auf die Richter im State Supreme Court wollen sich die Republikaner auch gleich geben lassen. Un-fass-bar. Alleine das Ausdrucken der Stimmzettel dauert in Miami-Dade pro Person 70 Sekunden, das sind 12 Seiten.Four of the six members on a government panel drafting new nuclear safety regulations each received between ¥3 million and over ¥27 million in payments, donations and grants from entities in the atomic energy industry in the last three to four years, the Nuclear Regulation Authority said.
Alles bestimmt bloß ein bedauerlicher Zufall!1!! Ich bin mir sicher, die haben das alles ordentlich versteuert und dann den Rest an wohltätige Organisationen gespendet!1!! (Danke, Uli)
Und was für Demonstranten waren das? Asylbewerber!
Flüchtlinge und Asylbewerber sind aus Würzburg zu Fuß in die Hauptstadt gezogen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Sie fordern legalen Aufenthalt, Zugang zum Arbeitsmarkt, die Abschaffung von Sammelunterkünften und der Residenzpflicht für Asylbewerber. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, sind einige der Flüchtlinge nach eigenen Angaben vor vier Tagen in Hungerstreik getreten.Das ist selbst für die Berliner Polizei ein auffallend widerliches Verhalten. Na Hauptsache die Polizisten können nachts ruhig schlafen, wenn sie abends von ihrer bezahlten Arbeit nach Hause kommen und sich ins Bett legen — alles Dinge, die die Asylbewerber nicht haben.
Eine solche "Mogelpackung" sei unzulässig. Da sei es noch besser, einen Solidaritätszuschlag für notleidende Verlage einzuführen.Die CDU schlägt Kommunismus vor, weil es weniger übel als das Leistungsschutzrecht. Ob die Aliens den Kauder nachts entführt und ausgetauscht haben? Der ist doch noch nie durch Erkenntnis oder schlaue Analysen aufgefallen.
Update: Weil jetzt hier Mails reinkommen, dass das der nette Siegfried und nicht der üble Volker Kauder ist: der ist nicht besser.
Aber hey, macht nichts, es gibt ja noch einen Backup-Plan für Ohio.
Update: Das Weiße Haus dementiert, dass es direkte Atomgespräche mit dem Iran gibt.
Allerdings streiten sich Griechenland und die Türkei schon seit Jahrzehnten über den Zugriff auf die Vorkommen und die Aufteilung der Wirtschaftszonen.Aber hey, Griechenland und die Türkei, die arbeiten ja seit Jahren prima zusammen, z.B. auf Zypern.
Oh und wo wir gerade bei Ölförderung im Meer sind: Auch im südchinesischen Meer gibt es so eine Situation, da musste jetzt ein US-Flugzeugträger stationiert werden, um für freie Schifffahrt zu sorgen.
"Der Verfassungsschutz hat keine DVD von der Polizei bekommen, um sich das anzusehen. Stattdessen mussten die Verfassungsschützer auf die Homepage der Kölner Polizei zugreifen. Sie haben das Video dann immer wieder angeklickt, um möglicherweise jemanden zu erkennen", berichtete der CDU-Politiker.Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR!Die Kölner Polizei wiederum habe ihre Homepage überwacht, um festzustellen, wer sich das Video am häufigsten ansehe – in der Annahme, derjenige könne verdächtig sein. Die ersten, die auf diese Weise in Verdacht gerieten, seien die Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz gewesen, berichtete Binninger der Zeitung.
Ich bin mir sicher, dass das auch bei dieser Petition zur Abschaffung der GEMA-Vermutung so laufen wird. Aber die Zeichnungsfrist endet heute und es fehlen nur noch 3000 Stimmen. Die Genugtuung möchte ich denen nicht geben, dass die GEMA-Vermutungs-Petition schon wegen so knapp zuwenig Stimmen durchfällt.
Wenn ihr jetzt also schlecht gelaunt zuhause sitzt und nochmal jemandem virtuell den Stinkefinger zeigen wollt, dann ist das eure Gelegenheit. Die werden von unseren Steuergeldern bezahlt, da können wir auch gelegentlich mal dafür sorgen, dass sie die Ablehnung einer Petition begründen müssen. In diesem Sinne: Gehet hin und ärgert sie.
Update: Die nötigen 50000 Stimmen sind im Kasten. Ab jetzt ist nur noch Kür :-)
Im Mittel soll der Einkommenssteuersatz um ein Drittel steigen, erhöht werden aber auch Immobilien-, Tabak-, Kraftfahrzeug- und Mineralölsteuer. Renten sollen um bis zu zehn Prozent, die Ausgaben für Arbeitslosen- und Krankengeld um jeweils fünf Prozent gekürzt werden.Au weia. Welche Wirtschaft kann denn sowas überleben? (Danke, Frank)
We also find that a typical zero-day attack lasts 312 days on average and that, after vulnerabilities are disclosed publicly, the volume of attacks exploiting them increases by up to 5 orders of magnitude.
Mit anderen Worten: Antiviren funktionieren ÜBERHAUPT GAR NICHT. Ich sage das ja schon seit Jahren, aber dann kommen immer so Apologeten und erzählen was von verhaltensbasierter Malwareerkennung. Offensichtlich taugt die genau gar nichts, sonst würden die 0days nicht durchschnittlich fast ein Jahr lang unentdeckt bleiben. Lustigerweise arbeiten die beiden Autoren des Papers bei … Symantec. Hups. Da war wohl gerade der Zensor pinkeln.
Dann kommt das Demokratieverständnis der CDU zum Einsatz:
Bei der anschließenden Abstimmung waren zunächst die Befürworter eines generellen Fracking-Verbotes in der Mehrheit, die Abstimmung wurde dann wiederholt, dazu wurden Stimmzettel ausgeteilt.Man stimmt einfach solange ab, bis die Mehrheit dafür ist. Das Ergebnis spricht für sich:
Die Vorstandslinie, die Fracking außerhalb von Wasserschutzgebieten zulässt, bekam dann doch noch die Mehrheit - mit 130 gegen 102 Stimmen.IN NATURSCHUTZGEBIETEN!!! Was zur Hölle?!
Update: Weil jetzt Mails kommen: ja, da steht ausdrücklich nicht in Wasserschutzgebieten. Was im Umkehrschluss heißt, dass a) das jemand in Erwägung gezogen und dann dagegen entschieden hat und b) die ganz genau wissen, dass das eine Katastrophe für das Grundwasser ist.
Update: Oh die haben das nicht nur angedacht mit dem Fracking in Wasserschutzgebieten, ExxonMobil hat sogar schon einen Bohrplatz mitten im Wasserschutzgebiet vorbereitet! Und falls das fehlschlägt, plant ExxonMobil auch Schiefergasbohrungen mitten im Dorfzentrum. Schiefergas extrahiert man mit Fracking. ExxonMobils PR-Position dazu ist, dass sie in Deutschland auf ein Verfahren ohne Giftstoffe umstellen wollen. Nee klar. Ob sie das auch den anderen Ländern erzählt haben? "Also gut, für EUCH machen wir eine Ausnahme und lassen das Gift weg!1!!"
Was tut die CDU? Sie schickt ihren Chef-Diplomaten Peter Hintze nach Amerika, wo der der Presse erzählt, die CDU stünde ja beiden Parteien gleich nah, und man werde mit dem Wahlsieger gut zusammenarbeiten, wer auch immer das sein werde. Das ist natürlich eine Lüge, denn die Merkel fand ja sogar Bush Junior toll, und findet das sogar immer noch. Money Quote:
Merkel hegt zudem den wohl nicht unbegründeten Verdacht, dass manches deutsche Lob für Obama eine heimliche Kritik an ihren Defiziten war.Und weiter:
Persönlich stört Merkel zudem die Unberechenbarkeit und Formlosigkeit des Amerikaners. Nach seinem Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald vor drei Jahren überraschte er Merkel mit der Frage, warum sie die Türkei unbedingt aus der EU halten wolle. Dabei hatte sich dieses Streitthema nicht unter den von den Beratern abgestimmten Gesprächsthemen gefunden.DAS geht ja mal GAR nicht! Merkel auf Dinge ansprechen, wofür ihr ihre "Berater" keinen Zettel hingelegt haben!1!!
Ich werde dieser Aufforderung natürlich nicht nachkommen und veröffentliche stattdessen die Aufforderung selbstPatrick ist ein Held und verdient unsere Unterstützung. Netzpolitik.org hat gleich mal einen Mirror eingerichtet.
um „eine Weitergabe dieser Information an Dritte“ zu unterbinden, wie es in dem jetzt aufgetauchten Vermerk heißt.SO ÜBEL ist das mit den Diensten, dass die Polizei denen keine Informationen gibt, weil die die für nicht vertrauenswürdig halten! Wieso haben wir die eigentlich noch nicht abgeschafft alle?
Wie ich den Laden kenne fordert die CDU als nächstes bessere Abhörbefugnisse für die Dienste, damit sie an die Akten bei der Polizei rankommen. m(
Researchers are purposefully placing bugs in open source software during the development stages, so that when code appears in completed products, those same researchers can highlight the flaws and profit from them where companies are willing to pay, Anderson has told TechWeekEurope. He claimed to know of several projects where this has happened, but declined to name names.
Mit "companies" sind hier die 0-day-Buden gemeint, über die wir uns auch in Alternativlos 25 unterhalten hatten. Ross Anderson ist ein britischer Professor und einer der coolsten Leute, die es auf dieser Welt gibt. Wer das nach der Lektüre seines großartigen Buches "Security Engineering" nicht auch findet, für den habe ich noch eine kleine Anekdote.Das Bundesinnenministerium hatte eine Tagung organisiert, bei der es um Trusted Computing gehen sollte, Palladium war damals das Stichwort, und die Experten warnten vor Orwellschen Zuständen und erinnerten an die Vorgängertechnologie, bei der jede Intel-CPU eine eindeutige Seriennummer haben sollte, die per Software abfragbar ist. Das hatte ein öffentlicher Aufschrei verhindert, und das war der Präzedenzfall für Palladium, was im Wesentlichen eine Microsoft-Initiative war. Microsoft sah schlicht, dass sie den Kampf gegen Viren und Würmer verloren haben, solange man ihre Lösung Code Signing per Manipulation der Boot-Chain umgehen kann, wofür damals Software öffentlich vorgeführt worden war. Also musste das Code Signing früher ansetzen, schon im BIOS, und das Konzept dafür hieß Palladium. Das Innenministerium war besorgt und lud zu dieser Veranstaltung ein.
Als Experten waren u.a. ein Pressefuzzy von Microsoft geladen, und Ross Anderson, und vom CCC war auch jemand dabei, so kam ich als Kofferträger in die Veranstaltung rein. Der Pressefuzzy von Microsoft hielt zuerst seine Präsentation, wo er mit Powerpoint ein Multimedia-Desaster an die Wand projizierte, so mit animierten kleinen Viren, wie in der alten Zahnpastawerbung, die dann am Rechner hochkletterten, es war grotesk. Und danach war Ross Anderson dran. Der Projektor wurde ausgeschaltet. Jemand trug einen OH-Projektor rein. Ross Anderson legte handgemalte Folien auf. Handgemalt! Mit farbigen Filzstiften! Verschiedene Textpassagen mit anderen Farben, je nach Wichtigkeit. Das war so ein Kontrastprogramm, dass das Publikum erstmal ihren Kulturschock überwinden musste. Aber niemand sagte was, und Ross zog das mit einer professoralen Coolness ab, die ich so noch nie irgendwo anders gesehen habe. Der Mann rockt einfach.
Oh und man muss wissen, dass er an der Cambridge University eine Abteilung für Sicherheitsforschung aufgebaut hat, die seit Jahren die Bankindustrie geradezu vorführen, weil sie nacheinander alle Generationen von Chip&Pin-Karten und zwischendurch einige Hardware-Kryptomodule zerlegt haben. Von der Gruppe kommen auch häufig Hacker und tragen auf dem CCC-Congress vor. Gute Leute, diese Gruppe.
PayPal Balances not insured by the FDIC.
FDIC ist der Amerikanische Fonds, der im Fall von Bankenpleiten die Einlagen versichert. Da ist Paypal nicht Mitglied. WTF?!Update: Letzteres gilt auch in Europa!
Die Hauptgeschäftstätigkeit von PayPal liegt in der Ausgabe von E-Geld und den mit der Ausgabe von E-Geld eng verbundenen Leistungen. Unser Service stellt insbesondere keine Einlagen- oder Anlagendienstleistung im Sinne des oben genannten Kreditwesengesetzes dar.
Das bedeutet für Sie: Ein Guthaben auf Ihrem PayPal-Konto ist daher nicht durch das Luxemburger Einlagensicherungssystem der Association pour la Garantie des Dépôts Luxembourg (AGDL) geschützt.
Mit anderen Worten: man sollte darauf achten, kein Guthaben bei Paypal zu halten, weil es nicht durch den Einlagensicherungsfonds versichert ist.
Historisch hätte man eine Konföderation zwischen Bundesrepublik und einer demokratisierten DDR durchaus rechtfertigen können. […] Wenn eine Konföderation erst einmal etabliert gewesen wäre, glaube ich nicht, dass die Bevölkerung im Osten die Wiedervereinigung einige Jahre später immer noch gefordert hätte. Die ostdeutsche Wirtschaft wäre in einer Konföderation schneller wieder auf die Beine gekommen, und das westdeutsche Modell hätte dann nicht mehr so attraktiv und alternativlos ausgesehen wie 1990.
the European commission president, José Manuel Barroso, indicated this week that any new state would have to apply to join the EU.
Und der Depp meinte das bestimmt als Drohung! Was für ein Vollpfosten! Das wäre doch gerade der Grund, wieso die sich abspalten wollen! Nicht um von Spanien wegzukommen, sondern um von Spanien und der EU wegzukommen! Diese EU-Kommission scheint ja echt nur aus Versagern zu bestehen.
Nach Angaben des Staatlichen Russischen Instituts für Strahlenschutz (IBRAE) entweichen seit 1981 jährlich 851 Millionen Becquerel Radioaktivität aus dem 110 Meter langen Boot.Nun, äh, … das verdünnt sich ja gut!1!! *hust*
Nach Recherchen von REPORT MAINZ erwarten Beamte des Russischen Umweltministeriums nicht kontrollierbare Kettenreaktionen an Bord der K-27.Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Update: Sagte ich ein Atomuboot? Drei Atomuboote!
Update: Sagte ich drei Atomuboote? Das scheint ein systemisches Problem zu sein!
Der Jablokow-Report von 1993 von Alexei Wladimirowitsch Jablokow wies aus, dass die Sowjetunion zu diesem Zeitpunkt Müll mit einer Strahlung von insgesamt 2,4 Millionen Curie versenkt hatte, darunter 18 Reaktoren aus U-Booten bzw. aus einem Eisbrecher
Und das sind nur die Entsorgungen von an sich funktionierenden Booten, es gab da auch Unfälle, wo zu dem nuklearen Antrieb auch noch die Sprengköpfe kommen.
Huge misunderstandings about the #cleanIT project. Brings together public & private partners for open debate on phenomenon of terrorism /JL
Seht ihr? Das ist alles bloß ein großes Missverständnis. Da geht es gar nicht um die Totalüberwachung und die Internetzensur im Namen des Terrorismus (nachdem sie mit Kinderpornos nicht weiter gekommen sind). Nein, nein, völlig falsch, es geht da um Dialog und Partnerschaft! Außer mit Terroristen, denn die werden rausgefiltert. Und so richtig unbefangen wird der Dialog nicht sein, weil die staatliche Überwachungsinfrastruktur alles mitliest.
Thüringens Landeskriminalamt hat wochenlang Mitarbeiter mit einer verdeckten Kamera überwachen lassen. Der Anlass war ein Diebstahl von Toilettenpapier in der LKA-Außenstelle in Erfurt-Waltersleben.Da hilft nur Hubschraubereinsatz! (Danke, Chris)
Update: Wenn ihr beobachtet habt, wie sie in Deutschland das Krankenversicherungs- und Rentensystem kaputtgemacht haben, indem sie "private Alternativen" zugelassen haben, wird euch die Argumentation in diesem Antrag bekannt vorkommen. Da können die hundertmal dranschreiben, dass das keine Homeschooling-Initiative ist. Genau das ist es. Nichts anderes. Lest euch nochmal Greg Palast zu "No Child Left Behind" durch.
Update: Ich streite mich gerade mit Frank, ob es hier um Fundichristen oder um Elitenzementierung geht. Frank meint, das sei nicht von Fundichristen sondern von noch schlimmeren Leuten, von "Freischulen". 20% der Kinder können frei lernen, der Rest braucht von außen Struktur. Die 20% werden auch so einen Vorschlag überleben, der Rest wird verlieren. Das ist die "online lernen ist eh die Zukunft, wozu brauchen wir noch Schulen"-Fraktion. Das sind Leute, die in der Schule wenig Spaß hatten.
Das ist schon deshalb sportlich, weil DNSSEC bei den Kryptoprimitiven immer etwas hinterherhinkt. Die haben 2048 Bit RSA-Schlüssel erst Jahre später spezifiziert, nachdem die paranoideren Leute das schon für ihr SSH und PGP und SSL ausgerollt hatten.
Bei DNSSEC war daher Designentscheidung, dass die privaten Schlüssel gar nicht erst im Server stecken sollen. Man signiert seine Zonen off-line und lädt dann die signierten Zonen zum Server hoch. Selbst wenn jemand den Server hackt, kann er den Schlüssel nicht klauen, weil der nicht auf dem Server ist.
Die Idee ist natürlich, dass der Schlüssel gar nicht am Internet hängt. Jetzt stellt sich aber raus: das mit dem off-line, das ist so unhandlich, wir machen das lieber online!1!! Damit das automatisierbar ist. Bei einer TLD wie .de oder .ch kommen ja auch im Sekundentakt Änderungen rein. Da muss dann jeweils neu signiert werden. Da erhöhen sich dann natürlich die Anforderungen an das Hosting entsprechend. Immerhin könnte die Sicherheit der ganzen Welt auf diesem DNSSEC ankern.
Wie wird das denn dann am Ende gehostet? Hier gibt es Webcams. Das ist ein kleiner Server in einem Safe, in einem Safe. Mit klein meine ich den Stromverbrauch, denn Abwärmeabtransport ist ein bisschen schwierig, könnt ihr euch ja vorstellen. Alleine von der "Alien Power Source"-Optik her ein echter Sieger, dieses Hosting. Oh und der Schlüssel ist nicht auf dem PC sondern auf einem separaten sicheren Hardwaremodul. Wenn jemand die Kiste hackt, kann er zwar Änderungen signieren, aber er kann nicht den Schlüssel extrahieren. Nachdem der Hacker gefunden und rausgeschmissen wurde, kann er nichts mehr signieren. Er kann natürlich immer noch anderen Leuten seine vorher signierten Falschdaten unterschieben. Dazu sagt die DNSSEC-Spec: Aber, äh, *räusper* *aufdieuhrguck* oh schaut mal, schon sooo spät *wegrenn*
Oh, übrigens. Wie bindet man so ein Hardwaremodul an? Per IP über Ethernet! Genau wie den Rechner selbst. Auf dem läuft übrigens Linux, der ist also unhackbar!1!!
Noch ein paar Zahlen: der Rechner verbraucht so 30W, und die LEDs draußen auch noch mal so viel :-)
Update: Solange die Site down ist, könnt ihr euch ja die Folien hier angucken, die haben noch ein paar Details zu dem Setup.
Nach Kartellabsprachen in der Zone „West“ soll es, wie auch sonst im Kartell üblich, zu Besuchen im Rotlicht-Milieu gekommen sein. In Oberhausen soll regelmäßig ein Swingerclub aufgesucht worden sein, ebenso in Ratingen. Dieser Zeitung liegt eine Liste von mehr als 25 Teilnehmern der Sex-Parties vor. Gerichtlich festgestellt wurden 35 Bordellbesuche, die ein Geschäftsführer mit dem Decknamen „Nuttenprinz“ über Firmenkonten der Voestalpine abrechnete.Die Kartelle stimulieren die Wirtschaft, da seht ihr es! (Danke, Erich)
Aus den 60 Wahlkreisen in Sachsen kommen die Abgeordneten mit Direktmandat, davon sind derzeit 58 von der CDU.Und das soll auch so bleiben!1!! (Danke, Jörg)
Obama knows what Duncan knows and what Romney knows: there's no money and no need for universal education. Yes, they like to say that "children are our future." But they mean the children of China are our future, the Chinese kids who will make the stuff we want and the children of India who will program it all for us.After all, how much education does some obese kid from Texas need to stack boxes from China in a Wal-Mart warehouse?
Education is no longer about information and learning skills. It's now about "triage." A few selected by standardized tests or privileged birth will be anointed and permitted into better and "gifted" schools.
Das ist natürlich eine prima Vorlage, um Falkvinge und die Piraten von der Seite anzupinkeln. Falkvinge ist sozusagen der Urpirat, der sitzt für Schweden im EU-Parlament hat die Piratenpartei Schwedens gegründet.
Das brachte die Piraten in Deutschland in eine schwierige Lage. Auf der einen Seite hat der Falkvinge da ja durchaus Argumente, mit denen man sich mal beschäftigen könnte. Ich für meinen Teil finde die Argumentation in weiten Teilen plausibel. Wenn ich im Internet auf ein Foto von Kindesmissbrauch stoße, und der Besitz von so einem Foto schon verboten ist, und ich also befürchten muss, dass die Polizei nicht den Täter sondern mich verfolgt, wenn ich das melde, dann werde ich das halt nicht melden, ist doch klar. Und die Gesetzeslage ist durchaus kritikwürdig, so weist Falkvinge darauf hin, dass in diversen Jurisdiktionen der Besitz von Missbrauchsfotos härter bestraft wird als der tatsächliche Missbrauch von Kindern. Seine Erklärung ist, dass wir nicht den Kindesmissbrauch bekämpfen wollen, sondern mit diesen Gesetzen das Problem nicht mehr sehen wollen. Und das funktioniert ja auch. Wir begegnen dem nur noch über Bande, wenn Kindesmissbrauch von schmierigen Lobbyverbänden der Contentmafia und der Unterdrückungsindustrie für ihre Internetzensurpläne als Vorwand dienen muss.
Finde ich deshalb, dass wir Fotos von Kindesmissbrauch freigeben sollten? Nein. Aber drüber reden müssen wir mal, da hat Rick völlig Recht. Ich bin bereit, die Idee zu unterhalten, dass ich mit meiner Einstellung Unrecht habe und Falkvinge Recht hat.
Die Piratenpartei bei uns hat alle diese Gedanken und inhaltlichen Argument komplett ignoriert. Stattdessen haben sie Panik gekriegt, dass sie jetzt von der CDU als die Kinderficker-Partei gebrandmarkt werden könnten, und haben den langen Dolch rausgeholt und Rick Falkvinge mit Anlauf in den Rücken gerammt. Man riecht förmlich den Angstschweiß aus dieser erbärmlichen Pressemitteilung herausfließen. Die Piratenpartei hat gezeigt, dass Machterhalt wichtiger ist als Prinzipien. Statt sich inhaltlich mit auch nur einem der Punkte von Falkvinge zu beschäftigen, kommen Verleumndungen und Unterstellungen, wie man sie von der Contentmafia erwartet hätte, nicht aber von Piratenkollegen. Falkvinge ist wie gesagt nicht dafür, den Missbrauch von Kindern zu legalisieren. Da gibt es auch keinen Zweifel, wenn man sich seinen Kram durchgelesen hat. Aber die Piraten-PM liest sich, als wolle er Kindervergewaltiger aus dem Gefängnis befreien.
Für eine Partei, die noch nicht mal in den Bundestag eingezogen ist, ist das eine sportliche Leistung. Die Grünen sind erst so vollständig korrumpiert worden, nachdem sie im Bundestag Platz genommen hatten. Wenn ich Mitglied bei den Piraten wäre, würde ich jetzt austreten.
Ich finde im Übrigen, dass wir diese Diskussion wirklich mal brauchen. Nicht nur für Missbrauchsfotos von Kindern, sondern insbesondere auch für Nazi-Kram. Falkvinges Diagnose, dass wir damit nicht das Problem bekämpfen wollen sondern es aus unserem Blick verbannen wollen, trifft ja wohl voll ins Schwarze, wenn man sich anguckt, wie viele Prozent der Bevölkerung insgeheim Nazis sind oder sympathisieren. Und wir sehen es nicht nur nicht, auch die zuständigen Behörden sehen es nicht und verfolgen lieber "Linksterroristen". Und dadurch, dass wir den Diskurs verbieten und Scheuklappen der Empörung aufstellen, können wir unseren Nachwuchs nicht ordentlich immunisieren. Die libertäre Sicht, dass Gedankenverbote immer schlecht sind, muss man mal gesellschaftlich diskutieren. Teile der Debatte und unserer Geschichte einfach auszublenden, das ist durchaus kritikwürdig, zumal der fehlende Erfolg ihnen nicht recht gibt.
Was hätte die Piratenpartei denn stattdessen machen können? Sie hätte eine sachliche Presseerklärung machen können, statt dieser überemotionalisierenden Scheiße, die der Schlömer und der Urbach da rausdeprimiert haben. Es gibt so viele kritikwürdige Punkte am Status Quo, nicht zuletzt dass (was auch Falkvinge anspricht) Jugendliche kriminalisiert werden, die Nacktfotos von sich selbst und ihren Sexpartnern machen. Oder dass man sogar für erotische Texte oder Zeichnungen verfolgt werden kann, bei denen offensichtlich niemand zu Schaden kam, schon gar kein Kind. Die Gesetze müssen dringend mal aus den Klauen der Berufshysteriker befreit werden, die dem Rest der Welt ihre "christlichen Werte" aufzwängen wollen. Und selbst wenn man keine Ahnung von der Thematik hat und diese ganzen Probleme nicht kennt, dann hätte man immer noch einen Kommentar sparen können. Schließlich heißen die schwedischen Piraten auch Piraten, aber es gibt ansonsten keinerlei "Tochterfirma"-Beziehung zu den deutschen Piraten, und keinen Grund, wieso unsere Piraten die Äußerungen von Falkvinge kommentieren sollten. PR-technisch ist das ganze Thema natürlich eine einzige Tretmine. Aber mit dieser Reaktion haben die Piraten mehr zertrampelt, als die CSU je mit ihren typischen debilen Äußerungen hätte anrichten können. Und gleichzeitig ist da immer noch nichts zu dem Filesharing-Urteil des BGH. Aber zu so einer Tretmine hauen sie dann schnell-schnell was raus, und haben noch nicht mal ne Nacht drüber geschlafen vorher.
Was hätte ich publiziert? Gar nichts. Aber wenn es gar nicht anders ginge, dann sowas hier:
Die Piratenpartei Deutschlands schließt sich der Forderung nach Legalisierung des Besitzes von Kindesmissbrauchsfotos von Rick Falkvinge nicht an. Wir halten es aber für wichtig, eine gesellschaftliche Diskussion über Denkverbote und Internetzensur zu führen und uns inhaltlich mit den Argumenten auseinanderzusetzen.
Update: Wenn ich eine Diskussion fordere, sollte ich vielleicht mal vorlegen. Wenn man den bloßen Besitz von dokumentiertem Kindesmissbrauch legalisieren würde, muss das Ziel ja trotzdem sein, das Bilden eines Marktes zu verhindern und gegen den Tausch solcher Aufnahmen vorzugehen. Und das Verfolgen und Bestrafen des Mißbrauches selber soll natürlich nach wie vor stattfinden. Das gerät im Moment ein bisschen ins Hintertreffen, weil die Behörden ihr Geld für das Verfolgen von Internet-Tauschbörsen ausgeben, denn da kommen größeren Zahlen an Tätern zustande, das macht sich in den Medien besser.
Ich stelle mir das als juristischer Laie so vor, dass man den Besitz legalisieren könnte, aber das Verbreiten und Beschaffen unter Strafe stellt. Das Spannungsfeld hier ist aus meiner Sicht, wie man verhindert, dass ein böser Hacker deinen Laptop hackt und Kinderpornos ablegt, um dich zu inkriminieren. Auf der einen Seite könnte man sagen, wenn jemand mehr als 10 Bilder hat, kann man von vorsätzlichem Beschaffen ausgehen. Auf der anderen Seite kann ein Hacker natürlich immer ein Bild mehr als in der gesetzlichen Schranke steht hochladen. Und wenn man sagt, dass "Beschaffen" heißt, dass man sehen kann, dass sich der Beschuldigte die Fotos aus einem einschlägigen Webforum geholt hat, wo es genau diese Art von Material gibt, dann können auch diese Spuren gefälscht werden. Welchen Spuren traut man dann? Dem Weblog bei dem Webforum? Die werden vermutlich keine Logs führen, wenn sie nicht völlig doof sind. Und wenn sie Logs führen, wäre das ja für den Hacker noch besser, dann muss er nur das Webforum hopsnehmen und nicht mehr deinen Laptop. Eine Lösung gibt es hier m.E. nicht, und einfach den Besitz unter Strafe zu stellen macht mehr Schaden als es Gutes tut. Alternativ könnte man den Besitz auch weiter strafbar lassen, aber eine Sonderregelung einführen; wenn man innerhalb von 24h nach dem Finden eines Missbrauchsfotos selbiges der Polizei meldet, bleibt man straffrei. Welches der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Aber diskutieren muss man das mal.
Update: Lawblog dazu mit der Perspektive auf die deutschen Gesetze.
Sicherheitskreise sehen aber keine Verbindung zwischen dem Mord und den Kontakten der Polizistin zu Neonazis.Natürlich nicht! Oh und die ist übrigens
derzeit im Streifendienst tätig.Streifendienst, das sind die Polizisten, die rumfahren und Präsenz zeigen, damit die Bürger sich sicher fühlen, falls sie Angst vor randalierenden Nazihorden haben. Der perfekte Arbeitsplatz für so eine!1!!
So seien etwa Forderungen zu hören, Software und andere computergestützte Entwicklungen ganz aus dem Bereich zu schützender Erfindungen herauszunehmen.Wow! Die Erkenntnis hat ja lange reifen müssen, liebe Amis!
Aber freut euch nicht zu früh. Denn das geht nicht einfach so, schließlich…
Vor derartigen Änderungen am Patentwesen müsse das Parlament aber sorgfältig untersuchen, ob diese mit internationalen Verpflichtungen wie dem TRIPS-Abkommen zu vereinbaren seien.… haben die Amis der ganzen Welt (und damit sich selbst) dieses unsägliche menschenverachtende TRIPS-Müllabkommen aufgezwängt. Der feuchte Traum der Lobbyisten. m(
Man hört jetzt viel von Selbstmorden. Junge Menschen wandern aus […]; sie kaufen sich Zeit von Ländern, die bald in der gleichen Lage wie Griechenland sein werden.und, das Money Quote:
Mittlerweile haben die meisten begriffen, dass es für niemanden ein Entkommen gibt, außer für diejenigen, die im Justizwesen oder bei der Steuerprüfung arbeiten.Schöne Aussichten!
„Unmenschliche, erschütternde Schreie, sie schienen aus dem Jenseits zu kommen. Ich sah Menschen, die von Polizeistiefeln getreten wurden. Ich hielt inne, als ich das Schlachthaus im ersten Stock sah. Die wahren Dämonen – die, die straflos davonkamen, nachdem sie voller Genuss hinkende Alte und Jugendliche in ihren Schlafsäcken zusammengeschlagen hatten – waren in Jeans und T-Shirt gekleidet, darüber ein Leibchen mit der Aufschrift ’Polizei‘.“Und trotzdem kommt Weißrussland lieber nach Sachsen zur Prügelausbildung, das ist für mich der übelste Teil an der Sache.
Apropos Konkurrenz: Ein freier Wettbewerb setzt bekanntlich faire Bedingungen voraus. Und die gibt es nicht, solange der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Internet Presse macht - subventioniert mit demnächst je Haushalt erhobenen Zwangsgebühren-Milliarden.Schade. Ich hatte den Eindruck, da hätten zwischenzeitlich die vernünftigen Köpfe übernommen. Immerhin sind die Leserkommentare mehr als deutlich.
Mehr als 6,6 Millionen Datensätze hat die Berliner Polizei zwischen 2009 und 2012 von Mobilfunkprovidern bekommen. Doch nur in 116 Fällen gab es brauchbare Hinweise.Na DAS ist doch mal eine tolle Quote! Das müssen wir weitermachen, so viel Erfolg hatten wir ja schon lange nicht mehr in der Verbrechensbekämpfung!1!! (Danke, Johannes)
Jetzt werdet ihr sicher wissen wollen, welche der Internetzensur- und -überwachungsmaßnahmen diese Täter überführt hat. Nun, äh, …
Der Fall war nur deshalb ins Rollen gekommen, weil ein fremder Mann zufällig eine verlorene Speicherkarte des Beamten gefunden hatte.m(
Das Problem ist, dass es Erdgasvorkommen in der Nähe der Inseln gibt. Die können beide Nationen wirklich gut brauchen gerade.
Insoweit hat der Plenarbeschluss im Ergebnis die Wirkungen einer Verfassungsänderung.Er weist erstmal darauf hin, dass das generelle Verbot des Einsatzes des Militärs erst durch die "Notstandsgesetzgebung" von 1968 aufgeweicht wurde (das alleine ist ja schon DAS Argument dafür, wieso Regelungen wie diese im Grundgesetz wichtig sind, weil auf die Politik eben kein Verlass ist), dann auf die Tatsache, dass 2009 nicht die für eine Verfassungsänderung notwendige Mehrheit zustande gekommen ist.
Es ist nicht Aufgabe des Bundesverfassungsgerichts, hier korrigierend einzugreifen.Im Übrigen sind nichtmal die infamen Notstandsgesetze von 1968 geeignet, um die feuchten Unterdrückungs-Träume der sich vor der ins Hartz IV Elend gestürzten Bevölkerung fürchtenden CDU zu erfüllen. Aber lest selbst.
Zudem lässt auch der Umstand, dass der verfassungsändernde Gesetzgeber mit der Bundesregierung einem Kollegialorgan die Zuständigkeit für die Einsatzentscheidung zuweist, nur den Schluss zu, dass er von vornherein den Einsatz spezifisch militärischer Waffen im Katastrophennotstand nicht für erforderlich hielt und damit auch nicht legitimieren wollte.Desweiteren skizziert er da schonmal, wie sie sich um die Einschränkungen herummogeln werden.
Im Schatten eines Arsenals militärischer Waffen kann freie Meinungsäußerung schwerlich gedeihen.
Was für ein monumentaler Griff ins Klo. Das hätte ich Putin nicht zugetraut, der ist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Wenn man da schon Leute in Schauprozessen plattmacht, dann sorgt man doch dafür, dass das üble Unsympathen sind. Fiese Banker, die sich an dem Elend der Bevölkerung bereichert haben. Aber doch nicht so drei sympathisch aussehende Mütter, die halb so groß sind wie der durchschnittliche Bulle, der sie bewacht. Und wenn dann noch so Geschichten rauskommen wie dass die Anwälte das Sorgerecht ihrer Kinder übernehmen mussten… weia. Ganz grober Schnitzer, Herr Putin.
Update: Strafmaß: Zwei Jahre Gulag. Mir mailt jemand, Putin könnte die jetzt begnadigen, und damit Opposition und dem Westen den Wind aus den Segeln nehmen. Das wäre in der Tat eine coole Aktion, aber das geht glaube ich innenpolitisch nicht, weil er da so ein Starker-Mann-Image etabliert hat.
Update: Prantl ist auch nicht begeistert.
Und dann kommen da Argumente, die sind so selbstentleibend dämlich, da muss man sich nach dem Lesen erstmal die Hände waschen gehen. Z.B. das "ach die paar Bytes". Wir reden hier von Artikeln, die tausende Male verlinkt werden. Das ist klassische Externalisierung von Kosten, genau wie wenn jemand seine Chemieabfälle in den Rhein kippt und dann argumentiert, dass das doch total verdünnt wird, bevor es bei etwaigen Opfern ankommt. Oder dass sich die Kosten auf so viele Steuerzahler verteilen, dass das keinem weh tut. Das ist nicht der Punkt! Es ist Umweltverschmutzung. Man lagert die Kosten für Dinge, die man zu seinem eigenen Vorteil macht, nicht bei anderen ab. Das ist unmoralisch, egal von welcher Größenordnung wir reden. Ich boykottiere das, denn irgendwer muss ja mal was sagen.
Oh und dann das nächste Argument. "Aber die sprechenden Links sind doch hilfreich, da weiß man vor dem Klick ob sich der Klick lohnt". OH DIE SCHMERZEN! Leute, die verdienen damit Geld, dass ihr auf ihre Dinge klickt. Es ist nicht in deren Interesse, euch vorher zu sagen, was ihr da vorfinden werdet. Selbst wenn es ginge, was ja nicht der Fall ist. Deren kommerzielles Interesse ist, genug falsche Fährten zu legen, um euch zum Klicken zu bewegen. Damit ihr erst nach dem Klick seht, ob sich das lohnt oder nicht. Wer DAS schon nicht verstanden hat, der sollte sich am besten gleich aus dem Internet zurückziehen, das kann nichts mehr werden.
Ganz zu schweigen davon, dass so lange URLs dann in der Praxis hinter URL-Shortenern verschwinden, weil sie … zu lang sind.
Aber hey, Nachdenken war ja noch nie Stärke der SEO-Leute und ihrer Apologeten. Hauptsache das Google-Ranking ist hoch. Inhalt kann man später ranschaffen, ist nicht so wichtig.
Oh und, fürs Archiv: NEIN, ich bin NICHT an einem Link Exchange interessiert. Erschießt euch selbst, ihr widerlichen SEO-Widerlinge! Aber bitte so, dass nicht jemand anderes die Kosten fürs Aufräumen tragen muss.
Update: Oh wo wir gerade von Boykottieren reden: eine Sache, wo Boykotte ja schon prima funktioniert haben, war der Versuch, Artikel auf 10 "Seiten" zu verteilen, wo man dann unten immer "next" klicken muss. Die Leute haben sowas boykottiert, und fertig ist die Laube. Ich linke auf sowas grundsätzlich (im juristischen Sinn) nicht. Und so ist diese Praxis weitgehend gestorben, außer bei unseriösen Ranzsites wie diesen ganzen stinkenden Hardware- und Spiele-Besprechen-Seiten. Die können alle mal sterben gehen, wenn es nach mir ginge.
Update: Dieser Artikel war kurzzeitig weg, sorry, mein Fehler.
wir vom RTL Landesstudio [zensiert] recherchieren für einen Beitrag zum Thema „illegaler Download von Musik und Filmen“. Nun würden wir gerne wissen, ob es eine Art Top 5 der beliebtesten Download-Seiten gibt? Können sie uns diesbezüglich ein paar Tipps geben? Es sollen beliebte, aber auch einfache Seiten sein, die nicht nur der Computerexperte bedienen kann. Ich freue mich, wenn sie mir weiterhelfen können!*Stöhn*
Dafür hat Lauderdale County, Mississippi, eine Lösung:
an investigation launched last December revealed that “the agencies have helped to operate a school-to-prison pipeline whereby children arrested in local schools become entangled in a cycle of incarceration without substantive and procedural protections required by the U.S. Constitution. The department’s findings show that children in Lauderdale County have been routinely and repeatedly incarcerated for allegedly committing school disciplinary infractions and are punished disproportionately, without constitutionally required procedural safeguards. Children have also been arrested at school for offenses as minor as defiance.
Defiance, das ist ja wie bei uns auf Demos, "Widerstand gegen Vollstreckungssbeamte". In der Praxis sieht das so aus, dass sie Kinder, die auf Bewährung draußen waren, wegen so Lächerlichkeiten wie "dress code violations" verhaftet und zurück in den Bau geschickt haben.Ihr werdet sicher genau so überrascht sein wie ich, dass das hauptsächlich Schwarze und Behinderte getroffen hat.
Und einmal im Knast lief das ähnlich weiter:
In 2009 the Southern Poverty Law Center brought a class-action lawsuit against the Lauderdale County Juvenile Detention Facility, accusing it of keeping youths “crammed into small, filthy cells and tormented with the arbitrary use of Mace as a punishment for even the most minor infractions — such as ‘talking too much’ or failing to sit in the ‘back of their cells.’”
(Danke, Rop)
Insgesamt scheint das ein gutes Beispiel dafür zu sein, wieso Release Management wichtig ist. Das war gar nicht so, dass die Software völlig kaputt war, sondern die war im Testmodus konfiguriert, wo sie zum Simulieren eines Marktes immer am oberen Ende des Spreads Käufe in den Markt getreten hat, und am unteren Ende Verkäufe. Erfahrene Beobachter werden an der Stelle merken, dass man normalerweise billig kauft und teuer verkauft, nicht anders herum, sonst macht man Verlust statt Profit, und so war es dann auch. Innerhalb von 45 Minuten hat die Software 440 Millionen Dollar verpufft. Das klingt barbarisch viel, aber noch nicht so schlimm wie die anderen Milliardenverluste, von denen wir in letzter Zeit so gehört haben, z.B. der Jerome Kerviel, falls sich noch jemand an den erinnert, der fast fünf Milliarden verbrannt hat. Aber das war Lebensleistung, in diesem Fall war das innerhalb von 45 Minuten. Wenn man dieser Software so viel Zeit gelassen hätte wie den Menschen, dann wäre das noch mal eine ganz andere Kategorie geworden. Das ist schon die Kernschmelze, was hier passiert ist.
Bei der Gelegenheit stellen sich natürlich diverse Fragen. Erstens: wie konnte das durch die Qualitätssicherung? Wieso hat das nicht sofort jemand gemerkt? Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber wenn ich ne neue Softwareversion einspiele, dann beobachte ich die erstmal ein paar Minuten, um zu gucken, ob was offensichtliches kaputt ist. Das dauert doch keine 45 Minuten, bis ich merke, dass meine Tradingsoftware nur Verlust einfährt!?
Und dann die Größenordnung. Die Berichte gehen auseinander, aber von 70% bis 100% der Marktkapitalisierung von Knight Capital hab ich gehört. Hallo? Bei so einem Laden fällt erst auf, dass gerade was schief läuft, wenn schon 50% des Kapitals weg sind!?!?
Dann: die Börsen haben Testsysteme zum Testen. Solche Software würde man an einem Testsystem testen, nicht am Livesystem. Kann sein, dass sie das gemacht und dann die Test-Config-Dateien mitkopiert haben. Oder sie haben es direkt am Livesystem getestet. Beide Optionen lassen tief blicken.
Kurz gesagt: wenn die auf dem Niveau arbeiten an den Kapitalmärkten, dann wundert mich gar nichts mehr. So eine Schlamperei würde man vielleicht von der Polizei oder der Bundeswehr erwarten, aber doch nicht vom freien Markt?! Private Betriebe sind doch so viel effizienter als Staatsmanagement!1!!
"Wo ist Euer Papa? Was macht Euer Papa? Muss er manchmal für seine Arbeit in die USA?", fragten die US-Beamten. Sechs Stunden lang dauerte die Befragung der beiden Minderjährigen. Weder die Eltern noch die Großeltern wurden in dieser Zeit benachrichtigt.Ein lupenreiner Rechtsstaat und ein Vorbild in Sachen Demokratie und Menschenrechte!
Der Name des Vaters ist auf einer Liste von 10.000 Schweizer Bankangestellten, die Kontakte in die USA haben und daher grundsätzlich verdächtig sind, Amerikanern bei der Steuerhinterziehung zu helfen.
Mag ja sein, aber deshalb die minderjährigen Kinder 6 Stunden lang verhören?! (Danke, Pierre)
Und warum ratifiziert Schwarz-Geld das nicht einfach?
Begründet wird dies mit dem im deutschen Recht unzureichend geregelten Straftatbestand der Abgeordnetenbestechung. Durch eine Verschärfung würden die Parlamentarier nach Ansicht von Union und FDP in der freien Ausübung ihres Mandats gehindert.Weil sie dann gegen Abgeordnetenbestechung vorgehen müssten! Und DAS geht ja mal GAR nicht!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Unsere Industrie fordert Maßnahmen gegen Korruption!! SO SCHLIMM ist das, dass unsere Industrie freiwillig weniger Korruption in Kauf nehmen würde! Und Schwarz-Geld ist so versackt im Korruptionssumpf, dass sie das nicht ratifizieren wollen, weil sie sonst geschlossen in den Knast müssten.
Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann!1!!
Apple sagt natürlich, ihr Verfahren sei fundamental in Ordnung und hier sei bloß was schiefgelaufen, aber als Wired selber mal probiert hat, sind sie so auch durchgekommen. Mit anderen Worten: Apple lügt.
Die von der Krise geplagten Griechen finden es zunehmend schwierig, für hohe Schmiergeldforderungen von Beamten aufzukommen, heißt es in einem neuen Regierungsbericht.Die Beamten sind natürlich nicht blöde und senken ihre Preise.
Freilich habe die Krise die Korruption an sich nicht eingedämmt, sondern lediglich den Preis der bestechlichen Beamten reduziert. "Sie haben ihre Preise gesenkt", sagte Rakintzis.Die korruptesten Sektoren sind der Gesundheitssektor und die Steuerbehörden. Komisch, traditionell sagt man ja Bauzulassungen.
Entweder gibt es bei der für Freitag vorgesehenen Schlussabstimmung nicht den für die Verabschiedung erforderlichen Konsens aller 193 Teilnehmerstaaten, oder es wird ein zahnloses Abkommen voller Schlupflöcher beschlossen.Eine Farce, wie immer bei der Uno. Solange die Nationen im Sicherheitsrat alle fett Geld mit Waffenhandel verdienen, kann man da auch nichts erwarten. Und so haben sie gar nicht versucht, wirklich Waffenhandel anzugehen, sondern nur den Handel mit "konventionellen Großwaffensysteme", und nicht mal von denen alle, denn:
Doch die USA setzten eine Ausnahme für unbemannte Drohnen durch.Ganz groß! Nur die alte Scheiße wird "verboten", die eh keiner mehr haben will. Die heiße Scheiße, bei denen sie einen Vorsprung haben, der geht weiter. Genau wie das auch bei der atomaren "Abrüstung" immer lief. Da einigte man sich dann darauf, die alten Waffensystem abzuschaffen, und schafft dann neue an, von denen man eh weniger braucht für die gleiche Abschreckungswirkung.
Die schlechte Nachricht: Kanada hat gerade eine konservative Regierung, und konservative Regierungen müssen das Volk belügen, wenn sie an der Macht bleiben wollen. Was passierte also? Die konservative Regierung Kanadas hat die "du darfst nicht in den TV-Nachrichten lügen"-Regelung wegzumachen versucht.
Sie sind allerdings nicht damit durchgekommen, weil die Regulierungsbehörde unabhängig genug ist. Aus gutem Grund. Aber das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass a) die Regierung wirklich so tief sank, und b) dass die Unabhängigkeit der Behörde wirklich mal wichtig sein würde.
Bei uns sieht das ja mit den Datenschutzbehörden ähnlich aus. Und damit die dann die Regierung und ihrer Bankster-Freunde nicht am Arbeiten hindern, haben sie keine erwähnenswerten Befugnisse außer Papierkram mit Beschwerdebriefen und -Reports zu produzieren.
Die Meldung ist vom Februar 2011 aber ich hatte sie noch nicht im Blog.
Und nachdem wir dann alle eingesehen haben, dass politische Verfolgung schlecht ist, machen wir den "Verfassungsschutz" zu und beginnen ein neues Zeitalter der Aufklärung.
The CETA IP chapter has already attracted attention due to EU pharmaceutical patent demands that could add billions to provincial health care costs, but the bigger story may be that the same chapter features a near word-for-word replica of ACTA.
Und dann wundern die sich, dass die Leute keinen Bock mehr auf die EU haben.
Ratet mal, wann das "entschieden" wurde.
Kommt ihr NIE drauf!
Der Bundestag hatte das Gesetz am Donnerstagabend vergangener Woche beschlossen, wenige Minuten nach Anpfiff des EM-Halfinalspiels Deutschland-Italien. Abgeordnete waren zum Zeitpunkt der Abstimmung kaum noch anwesend
Update: Es gibt ein Video der Abstimmung! Unbedingt gucken!!
Update: Um mal meinen Freund Erdgeist zu zitieren: Der Gerechtigkeit halber muss man einräumen, dass die Abgeordneten die klare Mehrheit der Bevölkerung hinter sich wussten, daher war das schon in Ordnung, da nicht lange herumzudiskutieren.
Demnach ging allein bei den Zoll- und Finanzbehörden in den Jahren 2005 bis 2011 das Gros der jährlichen Ausgaben für Ermittlungen an Digitask.Alleine 2008 haben sie 2,8 von 3 Millionen Euro Budget gekriegt.
Die Spezial-Software "Löschung von Kernbereichsdaten" ließ sich Digitask mit 110.670 Euro bezahlen, immerhin nicht auf Mietbasis.Und die Behörden haben das bezahlt! Unglaublich! Sind halt nicht ihre Moneten, die sie da verplempern, sondern die des Steuerzahlers.
Die erste spannende Einsicht für mich war, dass Verlage wie Axel Springer nur zu 50% ihre Einnahmen aus dem Werbegeschäft beziehen. Ich hätte den Anteil für deutlich höher gehalten. Damit kann ich den Druck in Richtung Paywall deutlich besser nachvollziehen. Allerdings habe ich versucht, hier Gegenargumente zu platzieren, und auch eine Kulturflatrate ins Gespräch gebracht, die Döpfner nicht rundheraus ablehnte (nach einem initialen Missverständnis, dass auch bei der Verteilung jeder Verlag nur eine feste Summe kriegt).
Als wir dann zum Leistungsschutzrecht kamen, und Google News (von der Presse gerne als "der Grund für das Leistungsschutzrecht" positioniert) mit einem nichtkommerziellen Blog verglichen, weil die ja keine Werbung einblenden bei Google News, da haben wir dann die relativ spannende Aussage gekriegt, dass Google News auch unter das normale Zitierrecht fällt und nicht betroffen wäre vom Leistungsschutzrecht, solange sie auch weiterhin keine Werbung einblenden.
Ich habe dann noch ins Gesicht die Zusage bekommen, dass ich mein Blog weiterhin so machen kann wie bisher und nicht unter das Leistungsschutzrecht fiele :-)
Eine wichtige Frage beim Leistungsschutzrecht ist ja auch, was eigentlich ein Blog zu einem kommerziellen Angebot macht. Wenn ich ein Banner schalte, bin ich dann kommerziell? An der Antwort merkt man, dass die Sache auch aus Springer-Sicht nicht so gänzlich klar ist, denn ich bekam zwei Antworten. Erst hieß es, dass das mit Werbung kommerziell sei, dann aber, dass es ja beim Leistungsschutzrecht gar nicht um die Blogger ginge, die da ein-zwei Bannerchen hätten. Hier lese ich zwischen den Zeilen Zustimmung dafür, dass der Referentenentwurf in der jetzigen Form nicht akzeptabel ist.
Viel Spaß beim Hören!
PS: Das läuft diesmal nicht über unser altes CDN, es sollte also genug Bandbreite für alle da sein.
PPS: Frank hat auch was gebloggt.
Update: Einen lustigen Verplapperer möchte ich noch aufzeigen, der mir beim Schneiden erst auffiel:
Weil, wenn ein Anzeigenkunde lernt, daß er mit einer kleinen Incentive-Reise wohlmeinende Berichterstattung billiger erkaufen kann, als mit einer Anzeige, dann wird er lieber Redakteure bestechen, als Anzeigen zu schalten.
Ein bisschen böswillig kann man das so lesen, als ob man doch mit Anzeigen wohlmeinende Berichterstattung kaufen kann :-)
Update: Weil Einzelne sich ungehalten darüber zeigen, dass wir Springer-PR nicht rausgeschnitten oder unterbrochen haben: Leute, mehr Medienkompetenz bitte! Unsere Aufgabe ist nicht, eine Agenda für oder gegen den Gast zu fahren, sondern ihm genug Zeit zu geben, seine Position zu vertreten. Gelegentlich noch ein paar Stichwörter reinreichen und möglicherweise Fallen stellen, damit er Dinge sagt, die er so nicht gemeint hat, that's it. Im Übrigen: was habt ihr denn erwartet, dass der Springer-Chef da die "Bild" basht?! Wenn unser Gast sein Interview nicht nutzt, um das zu sagen, was ihr gerne gehört hättet, dann ist das auch ein wertvoller Beitrag zu eurer Meinungsbildung.
Die Reaktionen darauf werden spannend, weil das Muslime und Juden betrifft. Da könnte jetzt also Rassismus, Antisemitismus und Religionsfeindlichkeit vorgeworfen werden, und die Sache könnte bis zum Verfassungsgericht kommen, weil man argumentieren kann, dass das die freie Religionsausübung einschränkt. Ich finde das Urteil richtig und wichtig und nur konsequent, denn die Genitalverstümmelung von Frauen ist ja auch Körperverletzung und wird strafrechtlich verfolgt. Das sollte man auch bei Männern nicht als Kavaliersdelikt betrachten, auch wenn die Schäden im Allgemeinen deutlich geringer sind.
Aber lest das mal ganz durch, da kommen auch noch andere Aspekte weiter unten. Ich persönlich finde das immer schwach, wenn die Autoren sich beklagen, dass sie nichts abkriegen von dem Geld, was die Verlage da von Google und per Abmahnung von Bloggern einzutreiben planen. Weil sich das so anfühlt, als würde deren Kritik verstummen, wenn die Verlage ihnen ein paar Brotkrumen hinwerfen. Dabei ist das "Leistungsschutzrecht" ja viel tiefergehend falsch als nur weil die Verlage sich da ohne Beteiligung der Autoren bereichern wollen.
Ich finde das vernünftig. Allerdings sollte man das nicht an einen bestimmten Wert koppeln, sondern an einen Faktor zur Höhe des Mindesteinkommens. Damit die Reichen einen Anreiz haben, das Mindesteinkommen zu erhöhen. Und damit man nicht ständig der Inflation hinterherregulieren muss. Man sieht ja schon bei der Rente, wie gut das funktioniert.
Wer sich mit X.509 auskennt, weiß, dass das Blödsinn ist. Zertifikate haben ein Ablaufdatum in sich drin, das ist Teil des Zertifikats, das sieht man sofort und das lässt sich nicht vor- oder zurückbewegen in der Zeit, weil es mit unterschrieben ist. Insofern dachte ich mir, naja, das wird ein PR-Fuzzy sein, der hat halt die Details nicht verstanden, bringe ich lieber nicht.
Und heute kommt noch eine Mail, dass da die Signaturkarten von der Bundesdruckerei das Ablaufdatum aufgedruckt haben. Und dieses Datum stimmte nicht mit dem tatsächlichen Ende der Gültigkeit im Zertifikat überein. Und so ergibt die Aussage des Pressesprechers plötzlich Sinn. Die haben da schlicht Zertifikate verteilt, auf denen ein späteres Ablaufdatum aufgedruckt war, als wirklich im Zertifikat drinstand, und die Software richtet sich natürlich nach dem Datum im Zertifikat, nicht nach dem aufgedruckten. Aber sie haben wohl innerhalb von 3 Tagen neue Karten vor Ort gehabt, das ist ja doch relativ fix.
Schönen Dank an die Kommentar-Einsender!
Das ist der erste große Breitband-Internet-Anbieter, der so offen die Netzneutralität verletzt. Insofern ist der Beißreflex jetzt natürlich, da voll gegenzukloppen. Ich bin da Kunde und daher "Betroffener".
Leider ist die Sache nicht so einfach, wer da jetzt der Gute ist. Ich will mal ein paar Details auflisten. Erstens drosselt KDG schon immer. Ich habe auf dem Papier 32 MBit Downstream. Tagsüber habe ich um die 2 MB/sec Downloadrate, nachts um die 4 MB/sec. Ich finde auch 2 MB/sec in Ordnung, bei der Telekom hab ich in Stoßzeiten noch deutlich weniger als die Hälfte der Bandbreite gesehen.
Zweitens ruckelt Youtube bei KDG nicht. Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Da war bei der Telekom nicht dran zu denken. Das ging gar nicht. Wenn das Shaping der Preis dafür ist, dass Dienste wie Youtube nicht ruckeln, bin ich das zu zahlen bereit.
Ich habe mich vorhin mit ein paar Kumpels darüber unterhalten. Da kamen dann ein paar Argumente, die ich spannend finde. Erstens: Das ist ein Shared Medium, da muss man shapen. Zweitens: sollen sie doch shapen, aber dann sollen sie auch ungeshaped Internet anbieten.
Ich finde beide Argumente falsch. Erstens weil alle Internetzugangstechnologien ein Shared Medium sind. Auch DSL wird massiv überbucht. Mir als Kunde ist das wurscht, ob die Daten nicht bei mir ankommen, weil das letzte oder das vorletzte Stück Leitung überlastet ist. Das Argument "aber das ist ein shared medium" kann ich nicht gelten lassen.
Das Argument "aber dann sollen sie bitte auch ungeshaped anbieten" klingt sinnvoll. Aber mal auf den Tisch mit den Fakten. Wenn man in großen Kontingenten Traffic einkauft, kommt man für 100 MBit nicht auf 30 Euro pro Monat, eher so 150, mit Kosten für die Infrastruktur und Wartung des Providers sagen wir mal 200. Gut, sagt jetzt vielleicht der eine oder andere, das wäre ich zu zahlen bereit. Aber wäre nicht das erst die eigentliche Netzneutralitätsverletzung? Der Grund, warum wir Netzneutralität haben wollen, ist doch gerade weil wir so ein zweigleisiges Modell vermeiden wollen, bei dem die Reichen gutes Internet haben und beim Rest ruckelt Youtube. Insofern finde ich das akzeptabler, wenn es kein Premium-Angebot ohne Ruckeln gibt, denn auf der feinen Linie zwischen Qualitätsmaximierung und Profitmaximierung nimmt das Premiumangebot allen Zweifel, dass es um Letzteres geht.
Ich finde die Netzneutralitätsdebatte im Übrigen generell ziemlich verlogen. Erstens ist Traffic Shaping gut und wird von fast allen gemacht, ob sie es wissen oder nicht. Eure Plasterouter priorisieren wahrscheinlich Voip vor Downloads, wenn sie nicht noch aus dem letzten Jahrtausend sind. Und das will man ja auch so haben, weil Internet anders völlig unerträglich ist. Und dieses "aber aber dann müssen die ja DPI machen und DPI ist böse!1!!" ist auch verlogen, denn man kann das natürlich auch ohne DPI machen, indem man ein paar gute Ports whitelistet und den Rest shaped. Dann funktioniert es aber weniger gut und das ist am Ende im Sinne von niemandem, weder dem Kunden noch dem Provider. Wir als Kunden wollen, dass das Internet nicht ruckelt, und der Weg dahin heißt Traffic Shaping und QOS. Das kann man nicht einfach verbieten und gut ist.
Die einzige andere Möglichkeit ist, wenn man den Providern gesetzlich vorschreibt, dass sie die Bandbreite nicht überverkaufen dürfen. Könnte man drüber reden, aber überlegt euch mal, wie die Welt dann aussieht. Dann haben wir wieder 1 MBit Internetanbindungen. Und um Anfeindungen wegen Netzneutralitätsverletzung aus dem Wege zu gehen würden die Provider dann immer noch shapen, aber halt in die andere Richtung — keiner darf dann mehr gutes Internet kriegen, wenn Kapazitäten frei sind, sondern dann muss das auch für den einzigen aktiven Teilnehmer schmerzen und ruckeln.
Fakt ist: 32 MBit Internet zuhause ist nicht real. Das geht nur, wenn man mehr Bandbreite verkauft als man hat. Und das ist ja nicht nur bei Internet üblich, sondern auch bei Flugzeugen und der Bahn. Und wenn dann mehr Leute zugfahren als Sitzplätze da sind, dann müssen die eben stehen, und beim Flugzeug können die dann halt nicht mitfliegen und die Fluglinie hat ein Problem und muss Gutscheine verteilen. Auch unsere Straßen und das Telefonnetz sind nicht darauf ausgelegt, dass sie alle zur gleichen Zeit benutzen. Denen verbietet das ja auch keiner. Von Banken mal ganz zu schweigen, die verleihen ja auch mehr Geld als sie Einlagen haben.
Ich glaube daher, Netzneutralität ist die falsche Baustelle. Das wirkliche Problem ist, wenn Provider ihre Netze nicht ausbauen. Da kann man aus meiner Sicht Kabel Deutschland gerade vergleichsweise wenig Vorwürfe machen. Mein Vorschlag wäre daher, nicht die Netzneutralität festzuschreiben, sondern andersherum:
Ich persönlich finde auch das Shaping tagsüber auf die Hälfte im Grunde auch akzeptabel. Das ist der Preis, den ich dafür zahle, dass ich für 30 Euro dickes Internet kriege. Aber man kann auch das Gegenteil argumentieren: Sollen sie lieber mehr Bandbreite ranschaffen und die Kosten auf die Kunden umlegen. Wem das zu teuer ist, der kann ja zum alten Preis das halbe Internet nehmen. Was wir eigentlich erreichen wollen ist ja, dass die Leute sich grob auf die Bandbreitenangaben ihres Providers verlassen können.
Update: Das sollte jetzt kein Manifest zur Netzneutralität werden, sondern nur ein paar Details zum Shaping ansprechen. Die eigentliche Netzneutralitätsverletzung kommt, wenn Rapidshare zu KDG geht und fragt, wieviel Geld sie auf den Tisch legen müssen, damit sie höher als Mediafire priorisiert werden, und KDG dann eine Zahl sagt. Auf der anderen Seite würde niemand was sagen, wenn Rapidshare bei KDG im Rechenzentrum Platz anmietet und dort ihre Server hinstellt. So einfach ist die Situation eben nicht, dass man das mal eben übers Knie brechen kann.
Dann kommt hier noch der Einwand, dass Netzneutralität nicht um Shaping nach Trafficsünderei geht sondern um Diskriminierung von Diensten. Wer Lesen kann ist klar im Vorteil:
Die neue Regelung soll neben Peer-to-Peer Netzwerken unter anderem auch One Click Hoster betreffen.
15.40 Uhr: […] Die Polizei steht mit 50 Beamten drumherum, während die Demonstranten Wunderkerzen in die Luft haltenSchön! (Danke, Arne)15.28 Uhr: Der Schwarze Block bedankt sich herzlich bei der Blockupy-Polizei. Die ersten Schaumstoffsteine fliegen. "Randale, Bambule. Frankfurter Schule" wird skandiert. "Total lustig" kommentiert die Polizei.
Die Wirtschaft dort ist im ersten Quartal deutlich geschrumpft, das Land steckt mitten in der Rezession. "Ein Hilfsantrag Italiens könnte nur eine Frage der Zeit sein", sagt ein Ökonom.Man kann auch nur spekulieren, wie schlimm das bei uns wirklich aussähe, wenn die ganzen Tricks von CDU und SPD wegfielen und wir mal eine ehrliche Regierung hätten hier. Wenn die ganzen 1-Euro-Jobber ehrlich als Arbeitslose geführt würden, z.B.
Aber keiner fordert, dann auch die Überwachungs- und Kontroll-Verkrustungen zurückzufahren, die wir damals für die Schengen-Freiheit bezahlt haben. Anne beschreibt das ausführlich, Lektüre dringend empfohlen.
Ich finde ja, dass wir die Überwachung und Kontrolle runterfahren sollten, und Schengen trotzdem behalten sollten. (Danke, Dominik)
Andersherum muss man zumindest selber Urheber sein, um sich gegen die Verwerteindustrie und für eine abschwächende Änderung des Urheberrechts auszusprechen. Für eine Verschärfung des Urheberrechts braucht man natürlich Künstler. Guckt euch nur mal die Contentmafia an, die zerren für ihre Botschaften auch immer "die Künstler" hervor und zaubern dann bei Bedarf ein paar aus dem Hut.
Der Ponader geht deshalb nicht. Der sieht im Moment aus wie ein Lobbyist für Künstler, d.h. wird nicht unter glaubwürdiger Politiker, der die Welt verbessern will, abgeheftet bei den Wählern, sondern unter Lobbyist, Interessensvertreter. Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass die Umfragen noch auf 9% kommen. Das muss wie bei dem Obama sein, alles ein Luftgebäude aus Hoffnung.
Und so ging es weiter. Völlig untypisch laufen jetzt Anzeigen gegen die Polizei, nicht gegen die Opfer. Normalerweise wird ja alles gegen die Polizei sofort eingestellt und die Opfer noch gerichtlich verfolgt. Aber kann ja noch kommen. (Danke, Gregor)
Die CDU scheitert mit Andreas Lauer als ihren Kandidaten für den Ortsvorsteherposten. Im zweiten Wahlgang siegt mit Zweidrittel- Mehrheit Thomas Leidinger – ebenfalls CDU, allerdings von der SPD aufgestellt.Die SPD-Wähler müssen sich doch nur noch verarscht vorkommen. So weggetreten kann doch keiner sein. (Danke, Tim)
Nun, nehmen wir mal an, Microsoft will euch ein Update schicken. Das hat dann eine digitale Signatur dran. Microsoft unterschreibt das Update, damit der installierende Rechner sicher sein kann, dass ihm da keiner ein Kuckucksei unterschiebt.
Wenn man jetzt eine normale Zertifikats-Validierung macht, dann prüfen die Routinen, dass das Zertifikat von jemandem vertrauenswürdigen kommt. Ich hatte das Problem mit den vertrauenswürdigen CAs hier schon mal thematisiert. In der Liste der vertrauenswürdigen CAs stehen alle möglichen Firmen drin, denen Microsoft natürlich nicht einräumen will, dass sie ihre Updates signieren. Also machen sie noch mehr als bloß das Zertifikat zu validieren — sie prüfen, dass die Root-CA am Ende der Kette Microsoft ist.
Das klingt gut und hat auch immer schön funktioniert — bis heute, wo plötzlich ein Zertifikat auf die Schwarze Liste gesetzt wird, das eine Microsoft-Signatur trägt.
Hier ist, wie es dazu kommen konnte:
What we found is that certificates issued by our Terminal Services licensing certification authority, which are intended to only be used for license server verification, could also be used to sign code as Microsoft. Specifically, when an enterprise customer requests a Terminal Services activation license, the certificate issued by Microsoft in response to the request allows code signing without accessing Microsoft’s internal PKI infrastructure.
Das heißt, dass es möglich war, dass jemand von außen eine digitale Signatur erstellen konnte, die zu der Microsoft-Root-CA hoch verkettet ist. Mit so einer Signatur hätte man womöglich automatisiert bösartige Updates verschicken können. Ich kann gar nicht genug betonen, was das für ein Totalschaden ist.Wenn man ein Stück Code lädt, und Windows zeigt einem den "willst du das ausführen"-Dialog, hat der eine beruhigendere Farbe, wenn das "von Microsoft" signiert ist.
Ich würde mal vermuten, dass man auch diverse interne Dienste von Microsoft so nachahmen könnte, vielleicht Crash Reporting oder Antimalware-Selbstaktualisierung, wer weiß wie das alles funktioniert. Und solange die kryptographisch prüfen, dass sie "mit Microsoft" reden, wer weiß wie ordentlich die die Protokolle abgesichert haben.
Die Lektion an der Stelle muss sein, dass man auch bei ordentlicher Krypto-Absicherung trotzdem alle Protokolle richtig sichert. Und natürlich dass man in Zukunft besser aufpasst beim Aushändigen von Zertifikaten :-)
Update: Mikko Hypponen kommentiert:
Microsoft CA is the most whitelisted CA in the world. Forging a Microsoft code signing certificate is the holy grail of malware writers.
und:
This is huge. Using Windows Update itself as an infection vector has always been something we've been scared about.
nachdem jemand schrieb, Flame habe ein Man-in-the-Middle-Modul für Windows Update gehabt.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass man den Patch nur nach bestandener Genuine Advantage-Prüfung ausführen kann. Was zur Hölle haben die denn da schon wieder verkackt. War die Ansage nicht mal, dass nur nichtessentielle Updates ohne Genuine Advantage blockiert werden? Oh und er schrieb auch, dass das Datum unter der Signatur von dem Patch der letzte Donnerstag ist, d.h. da saßen sie auch schon wieder eine halbe Woche drauf. Seufz.
Update: Ich wurde gerade darauf hingewiesen, dass hier ein wichtiger Satz fehlt.
Sprecht mir also nach: Code Signing ist Snake Oil :-)
Ich halte das für glaubwürdig.
Ich hatte in 2010 argumentiert, dass das vermutlich nicht die Amis sein werden, weil die keine Windows-0days hätten verbrennen müssen, sie hätten direkt von Siemens die Hintertüren kriegen können. Inzwischen sind ja Siemens-DLL-Fragmente in Stuxnet gefunden worden, in denen Versionsstrings drin sind, die Siemens nie released hat, und damit kehrt sich die Argumentation von damals um: es war wahrscheinlich, dass das ein westlicher Geheimdienst war. Israel war natürlich seit Tag eins der Hauptverdächtige, und dass die Amis mit im Boot waren, das erscheint schon deshalb glaubwürdig, weil die das bestentwickelte Cyberwar-Programm haben. Israel traut man da zwar auch viel zu, aber nicht SO viel. Insofern gehe ich davon aus, dass das jetzt die Narrativversion für die Geschichtsbücher wird.
Update: Oh und dass das jetzt auf diese Art herauskommt, würde ich mal als Wahlkampfprogramm von Obama werten. Um den "Obama is weak on the Iran issue"-Anfeindungen zuvorzukommen.
Erstens: Kaspersky hat ihr Malware-Sample von der ITU.
Zweitens: Die ITU fordert seit letzter Woche ein internationales Cyberwar-Abkommen. Äh, Cybersecurity!1!! Natürlich gänzlich ohne Einbeziehung der Zivilbevölkerung und mit Verhandlungen hinter verschlossenen Türen. Wo kämen wir da hin, wenn das Volk sich in der Presse über die Details informieren könnte!
Nun war das Volk anscheinend nicht ausreichend sensibilitisiert für die Notwendigkeit eines solchen Abkommens, daher hat die ITU offensichtlich mal ein bisschen nachgeholfen. (Danke, Andreas)
Es ging um den Personalausweis, und die Fragen zielten darauf ab, dass den ja keiner verwendet, weil der zu unsicher sei, und wie man den sicherer machen könnte. Die Frage ist an sich schon falsch gestellt. Aber seht selbst.
Hier sind die paraphrasierten Fragen und Antworten.
[Der erste Teil beantwortete keine Frage sondern richtet sich an die Einleitung, in der es heißt, ich als Blogger und CCC-Mitglied hätte die hohen Sicherheitsrisiken bemängelt]Kein Mensch interessiert sich für die Sicherheitsrisiken.
Im Gegenteil, gerade WEIL die Leute annehmen, dass die das mit der Sicherheit schon hinkriegen könnten, will das keiner haben. Der Staat hat wieder und wieder gezeigt, dass er jede denkbare Datenbank über uns führen will. Unsere Telefonate will er überwachen, unsere Emails mitlesen, unsere Nummernschilder scannen, unsere Bankdaten mitschneiden, die Datensammelwut der Behörden ist unersättlich. Bei Facebook und co sieht das ähnlich aus. Im Moment könnte man im Zweifelsfall noch sagen: Das war ich nicht, ich wurde gehackt, ein Virus hat meinen Rechner befallen, das war ein Datenbankfehler, das muss ein Algorithmus danebengegriffen haben. Diese Restunsicherheit erlaubt es Menschen, im Internet auch mal verwerfliche Dinge zu tun, Pornographie anzugucken, anonym zu lästern; kurz: Zu leben.
Niemand will sich daher im Internet mit seinem Personalausweis anmelden. Soweit kommt es noch, dass meine Surfgewohnheiten und Online-Einkäufe in irgendwelchen staatlichen Datenbanken landen, und ich die Authentizität auch noch mit meinem Personalausweis bestätigt habe! Und dann bewirbt man sich Jahre später bei er Polizei und wird nicht genommen, weil man sich vor Jahren mal mit dem Personalausweis bei Indymedia angemeldet hat.
Im Moment, wenn Sie sich wo online anmelden, und Ihren Namen eingeben, dann entsteht auf der anderen Seite ein Datensatz. Der ist je nach Füllstand Geld wert. Je zuverlässiger die Daten sind, desto mehr Geld ist der wert. Der Datensatz verdoppelt sich im Wert, wenn Sie den auch noch mit Ihrem Personalausweis bestätigt haben. Wieso würde irgendjemand dann nicht von Ihnen fordern, dass Sie sich mit dem Personalausweis anmelden? Das wäre wie Geld Verschenken! Und damit ist auch klar, dass Ihr gesamtes Surfverhalten nicht nur aufgezeichnet wird (das wird es auch jetzt schon), sondern dass da dann nicht nur dransteht, welcher Haushalt das war, sondern Ihr Name.
[Hat sich in den knapp zwei Jahren seit Einführung etwas getan, ist der Perso jetzt sicherer als vorher?]
Der Ausweis wird auf der einen Seite immer unsicher bleiben, und auf der anderen Seite ist er jetzt schon viel zu sicher. Bisher kann ein Hacker, der auf einem PC einbricht, die Kreditkartendaten stehlen. Das passiert auch alle Nase lang. Das Opfer zeigt den Diebstahl dann an und lässt die Abbuchungen rückgängig machen. Versuchen Sie das mal, wenn ein Hacker in Ihrem Namen mit Ihrem Personalausweis im Internet einen Vertrag unterschreibt!
Daher benutzt so gut wie niemand den Personalausweis online. Und das ist auch gut so.
[Wie könnten solche Verbesserungen aussehen?]
Gar nicht. Die Idee, dass man einen sicheren Ausweis im Internet haben will, ist an sich schon falsch.
[Wie kann man die Online-Funktion sicherer machen und kann sie überhaupt absolut sicher gemacht werden?]
Man kann immer noch mehr Gängeleien einbauen. Fingerabdrücke messen, Stimmmuster erkennen, mit der Kamera den Gang filmen und einen 3d-Kopfabdruck machen. Der Erfolg von allen solchen Maßnahmen ist nur, dass ich als Bürger noch mehr meiner Daten in staatliche Datenbanken wandern sehe, über die ich keinerlei Kontrolle habe. Sicherer wird dadurch gar nichts. Sicher ist lediglich, dass meine Daten irgendwann wegkommen werden.
[Was passiert, wenn eine Identität "gestohlen" wird?]
Das selbe wie im Moment. Nur dass Ihnen dann keiner mehr glauben wird, dass Sie das nicht selber waren. Weil alle technischen Maßnahmen immer nur zu einer Beweislastumkehr zu Lasten der Opfer führen.
[Hinterlässt des Spuren die zurückverfolgt werden können?]
Man kann immer Dinge zurückverfolgen, aber die Spuren könnten genau so von Ihnen gelegt worden sein. Je mehr "Sicherheit" wir uns vom Staat vorschreiben lassen, desto weniger glaubwürdig sind im Zweifelsfall dann solche digitalen Spuren, die uns entlastet hätten. Denn die sind im Gegensatz zu dem Personalausweis nicht digital signiert.
[Wie kann der Nutzer sehen, dass seine Daten gestohlen wurden?]
Fragen Sie sich doch mal selbst, wie viel Sie davon mitgekriegt haben, dass Ihre Bankdaten an die Amerikaner weitergegeben werden. Oder was Facebook alles an Daten über Sie gesammelt hat. Oder Google. Kriegen Sie mit, was die Schufa über Sie an Daten hat? Dort steht Ihnen sogar eine Auskunft zu. Haben Sie das mal gemacht?
So ist das mit Daten. Man kriegt das nicht mit. Der einzige Schutz ist, die Daten gar nicht erst anfallen zu lassen.
Deshalb benutzt auch instinktiv niemand den Personalausweis online. Und das ist auch gut so.
16:00-16:30 Bernstein, Chen, Cheng, Lange, Niederhagen, Schwabe, Yang: Usable assembly language for GPUs: a success story
Das wird ja auch höchste Zeit, dass da mal jemand was tut. Leider nur Nvidia bisher, aber das kann ja noch kommen.
Die schlechte Nachricht: a) geht das Video nicht ohne Flash, b) machen sie direkt Werbung für Facebook, Twitter und Google+. Klar, wer speichert weniger Daten auf Vorrat als Facebook, Twitter und Google! Hey, wollt ihr nicht auch gleich noch Apple verlinken? *stöhn*
Immerhin haben sie die die Zwei-Klick-Lösung gewählt und da nicht direkt die Schnüffelicons eingebettet.
Ich frage mich auch, wo diese Tags herkommen. "Postion"? "Privatspähre"? Umlautfehler?! *fazialpalmier* :-)
Am späten Nachmittag hat die Polizei die Versammlungen am Hauptbahnhof und in Bockenheim aufgelöst. Nur eine Handvoll Blockupy-Aufkleber auf dem Boden erinnern in der Kaiserstraße noch an die Demo, und sechs Attac-Aktivisten. Eingekreist von Polizisten bekommen sie gerade ihre Personalausweise zurück und dürfen ihre Grundgesetze nicht weiter verteilen.Soweit sind wir inzwischen in diesem Lande.
Wo bleibt eigentlich die Revolution? (Danke, Jürgen)
Ich bloggte da initial nicht drüber, weil mir eine Einordnung fehlte. Die ist jetzt da:
The second number is $3 billion. No, not the $3 billion lost by the investment office in this set of transactions, but the $3 billion profit JP Morgan is still expected to earn in the second quarter, after factoring in the current loss.
Die haben 3 Milliarden verzockt und es sind immer noch 3 Milliarden Profit über. Krass. Da sieht man mal, was das da gerade für ein Binge Drinking ist, von wegen Finanzkrise. Im Gegenteil, das ist die Große Selbstbedienung da gerade. In den letzten drei Jahren zusammen hat JP Morgen 5 Milliarden verdient. Und jetzt alleine in dem Quartal 6 (abzüglich der drei gerade verzockten).
Update: Mir mailt gerade jemand, dass das eine Vorgabe der griechischen Verfassung ist. Auf der einen Seite kann man die dann nicht als Waschlappen beschimpfen, weil sie Neuwahlen machen. Auf der anderen Seite kann man sich jetzt als Waschlappen beschimpfen, weil sie es soweit haben kommen lassen. :-)
Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR!
Update: Jetzt kommen hier Hinweise rein, dass doch schon Leute zu Schaden gekommen sind, z.B. der Rentner, den Otti Wiesheu besoffen totfuhr oder der Skiunfall von Althaus damals. (Danke, Moritz)
Investigating the possibility that Williams had placed himself in the bag, an expert witness testified that he attempted 300 times to lock himself inside a similar sports bag in a bathtub, and was unable to do so.
*schenkelklopf*
Damit ist so gut wie sicher, dass ihm der Doktortitel aberkannt wird. Lustigerweise behauptet er, seine Doktorarbeit sei nicht öffentlich zugänglich gewesen. Nanu? Wie hat er das denn gemacht, einen Doktortitel zu kriegen, ohne seine Arbeit zu veröffentlichen? Und wie haben die Plagiatssucher dann das Plagiat gefunden, wenn die Arbeit nicht öffentlich zugänglich war? Bizarr. (via)
Update: Ah, die taz hat mehr.
Gleichzeitig vereinbarte Graf eine Sperrfrist für die Arbeit, um diese als Beitrag in dem Fachmagazin "Zeitschrift für Parlamentsfragen" zu veröffentlichen. Die Universität Potsdam teilte mit, dass zum Ablaufen der Sperrfrist am Monatsende "Zweifel an der wissenschafltichen Qualität der Dissertation" aufgekommen seien und die Arbeit einer erneuten Prüfung unterzogen wurde.
Da habe ich mir schon gedacht, dass das welche sein werden, die auch ein Bißchen reinrufen.
Und die ganze Rhetorik ist schon wieder nur so eine Ausgrenz- und Bestraf-Rhetorik! Keiner fragt mal, wo die Nazis eigentlich herkommen. Und ob man vielleicht im Vorfeld schon was tun könnte. Nein, es geht nur um "keinen Fußbreit den Nazis". Das ist, worauf sich unser öffentlicher Diskurs reduziert hat. Wen man abstrafen kann. Niemand hat überhaupt ein Interesse daran, das Problem zu lösen. Es geht nur noch darum, wem man die Schuld zuschieben kann, und die kriegen dann wochenlang die Hucke voll.
Was für ein erbärmliches Schauspiel.
Ich glaube ja, dass wir so den Nazis eher mehr Leute in die Arme treiben. Die sind doch jetzt schon eine in sich geschlossene Randgruppe, die Ausgegrenzung gewöhnt ist. Der Effekt ist ja nicht, dass das Problem weggeht, sondern nur dass wir nicht mehr mitkriegen, was die so machen. Und dann sind wir alle entsetzt und empört, wenn wieder ein Ausländer zu Tode geprügelt wird.
Und durch diese Kultur des Strohmann-Abstrafens haben wir es geschafft, dass die Nazis in Sachsen die Macht übernehmen konnten, und es keiner gemerkt hat. Weil keiner auf die Nazis geguckt hat. Wir waren damit beschäftigt, jemand anderen abzustrafen. In diesem Fall die Linken, wo das im Übrigen eine genau so blöde Strategie ist, nur dass die sich dann eben nicht zusammenrotten und Leute umbringen, die Linken, sondern lieber Tee machen und eine Tüte bauen.
Und dann wundern wir uns am Ende, dass der Verfassungsschutz auch keine Erkenntnisse hat.
Wer künftig 500 Prozent mehr abführe, habe in der Vergangenheit eben auch „500 Prozent zu wenig bezahlt“, sagte Hempel.
“I personally, and my administration’s position, is that legalization is not the answer.” Drug operations could come to “dominate certain countries if they were allowed to operate legally without any constraint,” he said, and “could be just as corrupting if not more corrupting then the status quo.”
Dann müsste die CIA ihr ganzes Budget mit Waffenschmuggel erwirtschaften, das geht ja nicht.
Bei den Linken muss es gerade eine große Panik geben, wenn die nicht völlig erblindet sind. Die haben immer Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit versprochen, und dann haben sie so wenig hingekriegt, dass soziale Gerechtigkeit jetzt der Nummer-1-Wahlgrund für die Piraten ist. Die Linken haben aus meiner Sicht abgewirtschaftet, die hatten ihre Chance, waren in Berlin an der Regierung, hatten da auch echt viele Stimmen hinter sich, und haben dann weitergemacht als wären sie noch in der Opposition. Akzente setzen, coole Aktionen machen, mal ab und zu was Gutes tun? Fehlanzeige. Die Linken hatten ihre Chance und haben sie verkackt.
U.a. weil die CDU das gefahren hat, was die SPD jetzt mit den Piraten macht: Empörung, "mit euch spielen wir nicht", und damit den SPD-Wählern gezeigt: wenn ihr uns wirklich ärgern wollt, müsst ihr die Linken wählen, nicht die SPD, woraufhin eine entsprechende Wählerwanderung einsetzte. Der Bundes-CDU hat das die Mehrheit gesichert, und die SPD wählt lieber die große Koalition als sich mit Grünen und Linken herumzuschlagen.
Die Grünen haben glaube ich noch nicht verstanden, wie schlimm ihre Lage ist. Die haben den ersten Angriffskrieg der Bundesrepublik zu verantworten, die Verelendung der Massen durch Hartz IV, der Atomausstieg fand eher gegen sie als durch sie statt, und die Öko-Agenda hat sich jetzt in ausreichendem Umfang auch die CDU ins Programm geschrieben, dass niemand mehr die Grünen braucht. Den Armen ist außerdem langsam klar geworden, dass die Grünen noch nie auf ihrer Seite standen. Die Grünen sind m.E. so gut wie tot, sie wissen es nur noch nicht. Deutschland hat schon CDU, die brauchen nicht noch eine Partei der besserverdienenden Snobs, die den anderen ihre Grundsätze aufdrängen wollen. Das hat ja auch schon die FDP lernen müssen. Im Übrigen haben die Grünen ja mit Hartz IV selber dafür gesorgt, dass sich die untere Mittelschicht keinen Öko-Krams mehr leisten kann und damit als Wähler ausfällt.
Woran erkennt ihr, ob die CDU diesen Plot fährt oder nicht? Wenn die CDU das so macht wie ich hier sage, dann werden sie jetzt maximal schädliche Netz- und Sicherheitspolitik fahren. Urheberrechte verlängern statt verkürzen, Patentharmonisierung mit USA, Kommentarhaftung für Webseitenbetreiber, Deep Packet Inspection überall, mehr Überwachung, mehr Polizei. Je mehr sinnlose Law&Order-Forderungen, desto besser. Dafür haben Linke und Grüne keine glaubwürdige Gegenstrategie, weil die den Scheiß ja schon mitgetragen haben früher, und das treibt mehr Wähler den Piraten zu, die ja aus Sicht der CDU keine ernsthafte Gefahr sind.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig nutzte die Gelegenheit zur Attacke: Sie warf der Piratenpartei vor, nicht genug für Frauen zu tun.Ich bin mir gerade nicht sicher, ob die besonders dämlich oder besonders schlau vorgehen. Auf der einen Seite gewinnen so natürlich die Piraten, aber die haben ja keine Erfahrung, kein brauchbares Personal, kein erwähnenswertes Programm und haben schon in der Vergangenheit eindrucksvoll ihre Inkompetenz demonstriert. Das einzige rationale Pro-Argument für die Piraten ist im Moment, dass die anderen Parteien noch übler sind und mal so richtig einen in die Fresse verdient haben. Wenn die anderen Parteien jetzt also mit tumbem Bashing die Piraten ins Parlament forcieren, dann ist das kurzfristig gut für die Piraten, mittelfristig wird es aber dazu führen, dass die Piraten zu früh mitmachen können und dann vermutlich voll aufs Maul fliegen. Das müsste schon mit einem Wunder zugehen, wenn das anders abläuft. Daher meine Frage, ob die anderen Parteien das vielleicht absichtlich machen, damit die Wähler räumütig zu ihnen zurückkommen, nachdem sie gesehen haben, wie wenig die Piraten können. Es braucht eben eine Weile, bis so eine Partei arbeitsfähig ist, bis so ein Team eingespielt ist, bis man sich geeinigt hat, wo es eigentlich hingehen soll. Bei den Piraten bietet sich nach außen gerade das Bild, dass die noch nicht mal angefangen haben, weil da nach jedem Umfragesieg ein Haufen Neupiraten aufschlägt, die dann nochmal von Anfang an mitdiskutieren wollen.
Selbst wenn wir annehmen, dass die anderen Parteien das gerade absichtlich tun, ist aber alles andere als klar, dass das aufgeht. Immerhin haben die etablierten Parteien die Schwelle für ein besseres Abschneiden als sie selber für die Piraten sehr niedrig gelegt, die verkacken ja seit Jahrzehnten nach Kräften auf allen Ebenen. Das wäre also eine sehr riskante Strategie. Man gucke sich nur mal die Verlierer bei der SPD an, wer will denn bitte jemals zu denen zurückkehren? Da ist doch seit Jahren auch nur das einzige Argument, dass die CDU noch schlimmer ist! Keiner wählt die SPD wegen ihres Track Records.
Es geht wohl auch gar nicht um Pepsi direkt, sondern um die Firma Senomyx, mit der Pepsi angeblich zusammenarbeitet. Wobei sich ja schon die Frage stellt, wie überhaupt jemand auf die Idee kommen könnte, Zellen von Föten aus Abtreibungen für die Herstellung künstlicher Aromen verwenden zu wollen.
Insofern war auch nicht viel zu erwarten, als der US-Congress in Sachen TSA wegen Nacktscannern Experten befragen wollte. Immerhin wäre für Popcorn gesorgt gewesen, denn sie haben Bruce Schneier eingeladen, der den Begriff "Security Theater" für sinnlose TSA-Security-Akrobatik geprägt hat. Und dann? Dann lässt die TSA den Schneier wieder ausladen. Wie unsouverän!
Angesichts dieser Zahlen werden da einige Ärsche auf Grundeis gehen, für die SPD und Linken ist das ja geradezu vernichtend.
Und das nur, weil man von einzelnen Piraten gelegentlich was vom bedingungslosen Grundeinkommen hört! Oder gab es da im Saarland andere Ansagen, die ich nicht mitgekriegt habe?
Wenn Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich die Gründe für IT-Angriffe aufdeckt und Vizekanzler Philipp Rösler das Acta-Abkommen verteidigt, dann ist Internetkongress des CDU-Wirtschaftsrats.Ein Schenkelklopfer nach dem anderen. So erklärt unser Innenminister, wo die Sicherheitslücken herkommen:
"Software, die anfällig ist für Angriffe, wurde meist preisgünstig produziert."Was Sie nicht sagen, Herr Friedrich! Ein Glück, dass wir so einen hellen Kopf als Innenminister haben. Sonst wäre das vielleicht nie jemandem aufgefallen! Stellt sich nur die Frage, wieso die dem Friedrich unterstehenden Behörden so häufig "preisgünstig produzierte" Software einsetzen. Es sei da nur auf den Staatstrojaner verwiesen.
In der Debatte verwies die Sozialdemokratin Elin Lundgren auf die tagesaktuelle Situation in Frankreich: Die Polizei sei dem mutmaßlichen Mörder von Toulouse durch dessen Internet-Aktivitäten auf die Spur gekommen.Die Sozialdemokraten! Und eine beknacktere Ausrede als der verwirrte Einzeltäter aus Toulouse ist ihnen nicht eingefallen. Die versuchen das nicht mal mehr richtig. (Danke, Christian)
Präsident Sarkozy hat jetzt den Anti-Terrorismus-Plan für die Region aktiviert. Alle jüdischen und muslimischen Einrichtungen werden besonders gesichert.Sorry, liebe Juden, aber die Moslems sind einfach die wichtigere Gruppe im Wahlkampf.
Franks Voraussagen sind: nach der Wahl kommt raus, dass das ein verwirrter Einzeltäter war. In zwei Jahren kommt raus, dass der Geheimdienstkontakte hatte. Ich schließe mich dem an.
Update: Oh übrigens: die verwendete Munition ist im Wesentlichen bei Spezialeinheiten im Einsatz, weil sie sich gut für Schalldämpfer eignet. Außerdem ist die in den USA in Shooting Ranges beliebt, weil das so das Dirty Harry-Kaliber ist, und im Wilden Westen hatten die Colts so ein Kaliber. Das ist alles andere als leise, das nehmen so die "Waffen-Enthusiasten" zum Rumballern. Ohne Training kann man damit aber nicht mal eben so ein paar Leute abschießen, Schusswaffen mit dem Kaliber haben einen deutlichen Rückschlag. Wenn man da kein Training hat, kann man sich was verrenken.
Update: Jetzt fahren sie die Nazi-Terroristen-Schiene, das ist richtig schlau. So kann Sarkozy da einen Law&Order machen, ohne als ein Law&Order-Arsch rüberzukommen. Also doof ist der ja nicht, oder zumindest seine Berater sind es nicht :-)
Update: Ach gucke mal jetzt kommen hier wieder die ganzen Klugscheißer an und mäkeln herum, .45 ACP sei kein Western-Kaliber, weil es neuer als Western sei (niemand behauptete je was anderes), .45 ACP habe auch gar nicht so viel Wumms drin (ich habe auf .45 ACP verlinkt, weil es für .45 ohne ACP keine Webseite gab, die Quellen sprechen alle nur von Kaliber .45, das kann ACP sein oder auch nicht), und ein besonders schlauer Schlaukopf schreibt mir sogar, .45 sei gar kein Western-Kaliber, die hätten .44 benutzt (das war ja wohl ein GANZ tiefer Griff ins Klo). Wenn ihr nichts zu sagen habt, sagt doch bitte auch einfach nichts. Bis rauskommt, was für Munition die da wirklich verwendet haben, ist das eh alles nur Spekulation. Die Konfusion kommt daher, dass .45 eben nur den Durchmesser angibt, das gibt es eben einmal als Magnum und einmal als ACP und bestimmt auch noch in anderen Varianten. ACP ist eher die Sportschützen-Variante, dass ich die jetzt verlinkt habe bei meinen Erklärungen zur Magnum-Variante hat offenbar diverse Leute überfordert.
Update: In der Wikipedia haben sie ein paar Details, u.a. dass der auch eine 9mm dabei hatte und mit der zuerst schoss. Damit würde ich die Theorie mit dem Colt verwerfen wollen, dann war das wahrscheinlich eher eine normale Schwarzmarkt-Handfeuerwaffe und tatsächlich .45 ACP und die Geschichte mit dem Rückschlag und dem man muss Training haben, um sich nicht zu verletzten, die trifft auf die Pistolen nicht zu.
Diese haben den Betriebswirt kurz vor Ende des Kessels untergefasst, ihn sowohl von vorne als auch von hinten über eine Minute per Video „abgefilmt“, oder „videografiert“, wie die Polizei es nannte. Dabei war dem Kläger der Personalausweis vor die Brust gehalten worden, angeblich um ihm eine länger dauernde schriftliche Aufnahme seiner Personalien zu „ersparen“.Außerdem haben sie ihm noch einen Platzverweis erteilt und eine Verhaftung angedroht, wenn er sich nicht innerhalb von 15 Minuten entfernt hat. Das hat der Mann nicht gemacht und stattdessen angefangen, die Bürokratie gegen die Polizei in Stellung zu bringen. Erst hat er erreicht, dass die Daten über ihn gelöscht werden, dass der Datenschutzbeauftragte das prüft und bestätigt, und dass das Verwaltungsgericht Freiburg jetzt alle polizeilichen Maßnahmen gegen ihn für unrechtmäßig erklärt hat. Die Polizei hatte diese peinliche Ohrfeige noch durch ein Schuldeingeständnis zu vermeiden versucht, aber das Gericht hat sie damit nicht durchkommen lassen und das amtlich gemacht jetzt.
Der Kläge wurde übrigens durch die Humanistische Union unterstützt. Gut, dass es die gibt. (Danke, Walter)
Man muss sein Leben aber natürlich immer so führen, als könnten sie uns alle beschnüffeln und würden es auch probieren.
At a hearing last month, prosecutors in the case against Pfc. Bradley Manning noted that they didn't receive the messages but could not explain why. Chief prosecutor Capt. Ashden Fein said at a hearing Thursday that the messages had been "blocked by a spam filter for security." However, it fell to defense attorney David Coombs to explain precisely why the e-mails about evidence issues in the Manning case never made it."Apparently, they were blocked because the word 'WikiLeaks' was somewhere in the e-mail," Coombs said.
Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.
In der DDR hatten sie wenigstens soviel Anstand beim Wahlbetrug, dass die Zahlen am Ende grob aufgingen!
Oh und welches Kommitee war das? Kommt ihr NIE drauf!
The final kicker here is that the 113-per-cent voter turnout happened in the Legal Affairs committee (JURI), which has the responsibility of safeguarding the integrity and trustworthiness of the legal framework as a whole in Europe.
(Danke, Bastiaan)
A Remote Direct Memory Access Protocol SpecificationDas Ende ist nahe, liebe Freunde. Da muss man nicht religiös sein, um da apokalyptische Visionen zu kriegen!
Money Quote:
The Remote Direct Memory Access Protocol (RDMAP) enables removal ofWir sind alle so gut wie tot. Ich bin ja immer froh, wenn die Leute sich neue Dinge ausdenken, die mir meinen Job in der IT-Security auf Jahrzehnte hinaus sichern, aber … remote direct memory access?! HALLO?!?
data copy operations and enables reduction in latencies by allowing a
local application to read or write data on a remote computer's memory
with minimal demands on memory bus bandwidth and CPU processing
overhead, while preserving memory protection semantics.
Wer sich jetzt denkt, ach naja, who cares, das wird schon niemand implementieren… das RFC kommt von IBM und HP. Und Microsoft ist bei sowas natürlich auch nicht weiter: SMBDirect - SMB2 über RDMA.
Gut, das ist jetzt nicht völlig offensichtlich für die Tonne designed, so schlimm wie Apple mit Firewire hat vorher niemand verkackt und wird auch nachher nie wieder jemand verkacken. Aber die bloße Idee, dass man ein Remote Direct Memory Access entwickelt, das ist ja schonmal ein Horrorfilm vom Feinsten. What Could Possibly Go Wrong?
Haha, ein Kumpel meint gerade, sie hätten das Microsoft Direct Memory Access nennen sollen, dann wäre wenigstens kein Zweifel übrig, wie sie darauf gekommen sind, wenn man sich die Abkürzung anguckt.
Update: Stellt sich raus: Linux supported auch RDMA, sogar NFS über RDMA. Das ist für Hochparallelrechner gedacht, erklärt mir gerade ein Physiker, der Plasmasimulationen der Sonnenatmosphäre macht, nicht für "über das Internet". Das habe ich mir auch gedacht, als ich das sah. Ein besseres Gefühl gibt mir das trotzdem nicht.
It might sound surprising to a skeptical public, but culture was always a vital part of Goldman Sachs’s success. It revolved around teamwork, integrity, a spirit of humility, and always doing right by our clients.
Opi erzählt aus dem Krieg! Dann erzählt er was vom "moral fiber" der Firma, die sie angeblich jetzt kürzlich erst verloren haben. Dann erklärt er, wie man bei Goldman Sachs "Leader" wird:a) Execute on the firm’s “axes,” which is Goldman-speak for persuading your clients to invest in the stocks or other products that we are trying to get rid of because they are not seen as having a lot of potential profit.
Das ist seit Jahren bekannt, dass die das machen.b) “Hunt Elephants.” In English: get your clients — some of whom are sophisticated, and some of whom aren’t — to trade whatever will bring the biggest profit to Goldman.
Das könnte auch direkt ein Zitat aus dem Film Wall Street sein. Dann winselt er noch eine Runde herum, wie die Schlipse da in den Meetings nur noch rumprahlen, wieviel Kohle sie aus einem Kunden extrahiert haben.Wieso kommen solche Leute immer erst raus, nachdem das eh schon alles bekannt ist? So geht man nicht als Whistleblower in die Geschichte ein, Greg!
Update: Oh das gibt es auch im Guardian ohne Paywall.
China sitzt auf den letzten großen Vorkommen von diesen Metallen, die in der High-Tech-Güter-Herstellung eine wichtige Rolle spielen. Das ist ja schonmal der erste Fnord, dass sie über die Welthandelsorganisation jemandem zum Verkauf seiner Bodenschätze zwingen wollen. Der Brüller!
Wenn man sich so offensichtlich vom Boden der Realität entfernt hat, dann fällt das natürlich zunehmend schwerer, diesen Blödsinn noch zu begründen. Hier ist, was Obama sagte:
"We've got to take control of our energy future and we cannot let that energy industry take root in some other country because they were allowed to break the rules," Mr Obama said in Tuesday's Rose Garden press conference.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Das sagt der Präsident des Landes, das sich die Regeln aus dem Arsch gezogen hat und Studenten aus anderen Ländern ausliefern lässt, weil sie Webseiten mit Links betreiben.Aber das ist noch nicht der größte Brüller an der Sache. Der größte Brüller ist Chinas Ausrede.
Beijing has denied the allegations in the WTO case, saying that it enforced the quotas to ensure there was no environmental damage caused due to excessive mining.
Die Chinesen (!) bringen Umweltschutzgründe (!!) als Ausrede! Einen größeren Mittelfinger haben sie wohl nicht gefunden, den sie in Richtung der Amis hätten recken können :-) Die müssen ja sich kaputtlachend am Boden gelegen haben, die Chinesen, als sie das formuliert haben.
Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, erscheint es mir auch irgendwie logisch, dass es so gekommen ist. Die Entscheidungsträgerstelle ist ja eine Bankster-Vereinigung, und die haben gerade im Wesentlichen entschieden, dass der Steuerzahler mal noch eine Runde mehr zahlen soll. Denn das ist ja, was jetzt passieren muss, wenn da gigantische CDS-Forderungen im Raum stehen. Sonst würden ja die ganzen Banken sterben, und das wäre ja furchtbar!1!!
Lieber Fefe,Der Kampf für die Bürgerrechte ist also aus Sicht des ZDF einer Angst vor Überwachung geschuldet. Sowas wie Angst vor mutierten Schlangen im Klo, die aus der Kanalisation hochgekrochen kommen.
mein Name ist [Name] und ich bin Autorin bei der TV-Produktionsfirma [Firma].
Ich hoffe, es ist OK, wenn wir DU zueinander sagen…Ich bin durch Christopher Lang, dem Pressesprecher der Piratenpartei, auf Dich aufmerksam geworden, weil ich auf der Suche nach Jemandem bin, der sich von staatlicher Überwachung bedroht fühlt.
Im Moment befinde ich mich mitten in den Dreharbeiten für eine neue ZDFneo-Sendereihe mit dem Titel "German Angst". In dieser 6-teiligen Reportage wollen wir über die Ängste der Deutschen berichten. Welche Ängste haben wir, sind diese begründet und welchen Ursprungs sind sie? […]
Für die Sendung "Die Angst vor unfreiwilliger Überwachung" würde unser Reporter [Name] , gern ein Interview zu diesem Thema mit Dir führen möchte. In dem Gespräch soll es um die Bedrohung von unfreiwilliger (staatlicher) Überwachung gehen.
Nein, liebes ZDF, für eure Marginalisierungskampagne stehe ich nicht zur Verfügung.
Doch statt wenigstens die Beerdigung zu zahlen reagierte Berlin mit einer Gegenforderung; die Mutter von Dennis habe die Schulden von ihrem Sohn geerbt, die dieser verursachte als er von Rother tödlich getroffen das Gaspedal durchdrückte und die Zivilstreife touchierte.Da weiß man, was man hat. Kennt ihr den Film "Brazil"?
Dass nämlich die Offenlegung eines Rechtsgutachtens (SJ-0501/11) zur Interpretation eines bereits unterzeichneten Abkommens ACTA die Ratifizierung beeinträchtigen könne, und folglich Beziehungen mit externen Unterzeichnerstaaten. Deshalb muss das geheim bleiben.Un-glaub-lich! Mit anderen Worten: ACTA ist so furchtbar, dass unser eigenes Whitewash-Gutachten die Gruseligkeit nicht hinreichend verschleiern konnte, und wir es jetzt geheimhalten müssen, sonst merken die Leute, was für eine furchtbare Kröte wir ihnen da reingedrückt haben.
Update: Zur Einordnung: Das EU-Parlament galt bisher als einziger demokratisch legitimierter und am wenigsten übler Teil der EU-Bürokratur. Aber hey, dieser Zuständige Typ da, Rainer Wieland, ist bei der CDU, insofern passt das schon. (Danke, Markus)
Ganz anderes hat hingegen Zwangsversteigerungsgast Manfred Röttger* im Sinn. Er wohnt schon seit Ewigkeiten in der Neuköllner Weserstraße, war bereits auf mehr als 100 Zwangsversteigerungen, hat aber nie den Zuschlag bekommen. Den wollte er auch nicht. Röttger geht auf die Versteigerungen, um den Preis nach oben zu treiben. So will er Menschen wie Schäfer und Daphi, »die aus dem Westen einfallen und die Mieten erhöhen«, den Spaß verderben.Muhahahaha
Ja, die Piraten haben ACTA-Demos organisiert. Fragt mal eure Großeltern, wie das bei denen ankam. Hint: "die Chaoten aus dem Internet". Und dabei hat sich die Presse so bemüht, die inhaltlichen Kritikpunkte an ACTA wiederzugeben. Aber Guy Fawkes-Masken sind halt mit Anonymous identifiziert, nicht mit den Piraten.
Was ihr mal verstehen müsst: die Piraten haben gerade eine einzigartige Chance. Nur mit meinem Vorschlag, den Schramm zum Präsidenten zu machen, hat es schon eine DPA-Meldung losgetreten. Weil die eh alle Gewehr bei Fuß standen und über die Piraten berichten wollen. Die warten alle nur darauf, dass da mal was kommt, das auch genug hermacht, dass man es dem Volk in den Fernseher leiten kann. Aber von den Piraten kommt wer? Eine Ex-CDU-Schlaftablette.
Überlegt mal, was die Contentmafia oder ein Laden wie BITKOM für Kohle in die Hand nehmen müssen, um für ihre Inhalte eine DPA-Meldung loszutreten! Was die Industrie für die INSM ausgibt! Was die Bertelsmannstiftung kostet! Das kriegt ihr gerade geschenkt. Alles was ihr tun müsst: denen zum richtigen Zeitpunkt etwas schön plakatives geben, das genug Wumms hat, um für die Medien interessant zu sein.
Das öffentliche Nachdenken über eine Schramm-Nominierung wäre sowas gewesen.
Wenn man so eine Gelegenheit herbeiführen will, muss man richtig Aufwand treiben. Z.B. könnten die Piraten gezielt die GEMA herausfordern, und einen Piratensender in Bundestagsnähe betreiben, und es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen. Das ist mit Kosten, Mühe und Risiko verbunden. Die Schramm-Geschichte wäre kostenlos gewesen.
Oder ihr könntet "gefälschte" Krebsmedikamente beschaffen, die nach ACTA verboten wären, und dann eine Aktion mit Krebskranken machen. Dann hättet ihr einen Aufhänger, mit dem man der Zielgruppe erklären kann, wieso ACTA schlecht ist.
Generell ist das Muster, aus etwas abstraktem etwas sehr konkretes zu machen, das sich zeigen lässt. Genau wie Jauch und co, die in ihren Talkshows immer einen Betroffenen haben, dessen einzige Funktion ist, das abstrakte Problem konkret zu machen.
Warum habe ich ACTA überhaupt angesprochen? Weil man bei ACTA das Problem gut sehen kann. Die Demos haben einen Impuls geschaffen, der danach Bewegung mit Masseträgheit freisetzt. Der Impuls ist notwendig, aber nicht hinreichend. Man muss auch die Bewegung lenken. Wenn man das nicht tut, kann die Regierung die Bewegung lenken und ein Hütchenspiel bringen, wie sie das jetzt auch versuchen. Erst "wir sind nicht mehr für ACTA" dann "aus formalen Gründen" und dann, ne Woche später, wenn die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird, sind sie doch wieder für ACTA. Die anderen Regierungen sind ja genau so, die spielen jetzt alle auf Zeit. "vorübergehend ausgesetzt", "da sind noch Fragen zu klären". Wo ist jetzt die Medienpräsenz der Piraten? Wo ist der Fragenkatalog, der aus Sicht der Piraten ganz konkret zu klären ist? Und zwar Fragen, die die Oma am Kamin versteht. Krebsmedikamente z.B.
Oder hab ich was übersehen?
Ich bin ja kein Freund von Three Strikes. Aber wer dreimal in Folge so massiv verkackt, der kann nicht mehr mit "hach wir sind halt neu und noch nicht so lange dabei" kommen.
Oh und ich will auch kein "hättest du doch gleich gesagt, dass wir nicht gleich nominieren müssen sondern ein Tweet schon gereicht hätte". Liebe Piraten, ich bin nicht euer Kindermädchen. Von mir gibt es gelegentlich mal einen freundlichen Hinweis, aber keine Todo-Liste mit konkreten Anweisungen zum hirnlosen abarbeiten. Das Ziel ist, dass ihr das irgendwann ohne fremde Hilfe könnt, nicht dass ihr jetzt konkret das tut, was ich euch sage.
Die kurze Zeit der Unklarheit war eure Chance. Ab jetzt ist keiner mehr an eurem Kandidaten interessiert.
Ihr habt glaube ich immer noch nicht kapiert, welche Rolle ihr spielt. Welche Hebel ihr habt. Wie (und vor allem: wie schnell) ihr sie nutzen müsst. Im Gegensatz zu den Legacy-Parteien habt ihr verstanden, wie schnell man im Netz zu Konsens kommen kann, wie schnell man Aktionen lostreten kann. Ihr habt gesehen, wie andere Leute so Dinge bewegen können.
Aber ihr tut nichts davon, verhaltet euch träger als die CDU.
Ich hoffe, das ist euch jetzt wenigstens ordentlich unangenehm.
Ihr Verlierer.
PS: Spart euch bitte eure Ausflüchte und euer "der Fefe hat die Realitäten in einer Partei nicht verstanden"-Gefasel. Nicht um meinetwillen, ich kann das prima ignorieren. Aber in 20 Jahren, wenn eure Kinder euch fragen, wieso ihr damals eigentlich so großflächig verkackt habt, und sie euch eure peinlichen Tweets von damals zeigen. Dann werdet ihr mir dankbar sein, wenn ihr euch das jetzt verkneift.
[Ein besonders peinlicher Knaller war der eine Typ, der mir erklären wollte, ich soll mal nicht so rumnörgeln, die Piraten hätten ja 30 Tage für die Ernennung eines Kandidaten. Ich hatte nicht genug Hände für eine angemessene Fazialpalmierung]
Update: Si tacuisses, philosophus mansisses.
Liebe Piraten, es geht hier nicht um Schramm oder das Amt oder wer es tatsächlich kriegt. Es spielt keine Rolle, ob Schramm schon ja gesagt hat oder sich Bedenkzeit erbeten hat. Es gab da eine kurze Chance, die Diskussion zu lenken. Die CDU hat eine Latenz von zwei Tagen. So lange hattet ihr Zeit, die allgemeine Verwirrung zu nutzen, um die Debatte zu lenken und euch wichtige Punkte anzubringen. Ob Schramm will oder nicht spielt keine Rolle, der wird eh nicht gewählt, wenn ihr den vorschlagt. Und es hätte sogar nicht mal ein richtiger Vorschlag sein müssen. Es hätte völlig gereicht, wenn jemand wichtiges bei den Piraten der Presse gesagt hätte: "Also ich würde mir ja den Georg Schramm auf dem Posten wünschen; ein entsprechender Antrag im Liquid Feedback läuft, und wir haben bei ihm angefragt." Oder besser noch: "Wir im Vorstand" statt "ich".
Update: Ach Quack, ich nehme das zurück. Sie hätten es nicht der Presse sagen müssen. Ein Tweet hätte gereicht. Aber all das Gefasel von "aufgewachsen mit sozialen Netzen", "im Twitter sozialisiert", das ist ja alles Blödsinn. Tatsächlich benutzt ihr Twitter nur zum sinnlosen Rumfurzen, nicht zum Kommunizieren. Könnte man auch morgen zumachen und keine Facette eurer politischen Arbeit wäre eingeschränkt.
Der Vertreter Österreichs teilte mit, man erhalte seit der Unterzeichnung eine Flut von Anfragen aus der Netzgemeinde, von Abgeordneten und Ministerien, und bat die EU-Kommission um Unterstützung. Man müsse die Gegner überzeugen und könne nicht einfach deren Argumentation mit dem Hinweis zurückweisen, sie hätten "keine Ahnung". Auch Estland, Ungarn und die Niederlande baten die Kommission um bessere Informationen. Malta erklärte, dass auch dort "erheblicher Druck" auf die Regierung ausgeübt werde. Rumänien bat die Kommission, die Regierungen bei der Ratifikation des Acta-Abkommens zu unterstützen.Ist es nicht rührend, wie sich die ganzen Demokratiefeinde gegenseitig um Hilfe anwinseln? Daher ist es umso wichtiger, dass die alle Druck vom Volk kriegen, alle von denen, und zwar die ganze Zeit. Nicht nachlassen. Bei all der Wahloptimierung und der Manipulation und Meinungsmache haben doch am Ende wir Wähler das Szepter in der Hand. Wir müssen das auch nutzen.
Und diese EU-Kommission muss weg. Ich kann mich an keinen einzigen Fall erinnern, wo die mal im Sinne der EU-Bevölkerung gehandelt hätten. Ab in die Tonne mit dieser Institution, dafür das Parlament stärken. Und wir müssen uns auch endlich mehr um das EU-Parlament kümmern und da die richtigen Leute hinwählen. Solange uns da Gestalten wie die Koch-Mehrin "vertreten", kann das ja auch nicht besser werden.
Da sind wir die moralisch gefestigten Gutmenschen, wir sind empört über so eine Menschenverachtung. Aber unser eigenes Verhalten gegenüber den Griechen, was ja deutlich übler war als nur eine Webseite, wo man sich beschweren kann, das war ja eine richtige Pressekampagne bei uns über die stinkend faulen und kriminellen Griechen mit ihrem Lebensstil der Steuerhinterziehung (als ob das bei unseren Reichen anders wäre!), DAS ist natürlich was GANZ anderes als wenn der Wilders eine Hetzwebseite aufmacht!1!!
Ich bin angeekelt, dass die mit diesem Mist durchkommen. Dass sich die Leute jetzt ernsthaft über Wilders aufregen können, während wir ein ganzes Land so verunglimpft haben, dass es zu Meldungen wie dieser kommen kann. Wir haben die Griechen aufgenommen, obwohl wir wussten, dass sie ihre Bücher frisiert haben. Wenn jemand Schuld ist, dann wir.
Operation Lydd
As Operations Hinton and Iden wound down, Scotland Yard announced that it was launching a criminal investigation into two secret rendition operations mounted by MI6 in 2004 in co-operation with Muammar Gaddafi's intelligence services. Two leading dissidents, Sami al-Saadi and Abdul Hakim Belhaj, were abducted and flown to Tripoli, where they spent six years in jail and were, they say, frequently tortured.
Wait, what?! Das ist ja hart genug, wenn die Briten den Schoßhund der Amis geben und ihre Bürger nach Guantanamo ausliefern, aber … an Libyen?!? Ausgerechnet Libyen! Die waren doch seit der Lockerbie-Geschichte Staatsfeind!Und ratet mal, wie diese Geschichte überhaupt ans Licht gekommen ist! Kommt ihr NIE drauf!
The operations came to light by chance when an investigator from the NGO Human Rights Watch discovered a cache of secret documents in a Libyan office building abandoned during the revolution.
Ob das das Gebäude war, indem auch die deutschen Trojaner-Angebote waren? Oh Mann.
Eine Organisation eurer Größenordnung betreibt natürlich eine eigene Bank, wo sonst soll man ungestört der Geldwäsche und Korruption nachgehen.
Nehmen wir weiter an, irgendein nerviger italienischer Anti-Mafia-Ermittler hat sich verlaufen und rennt peinlicherweise einem von euren Geschäften hinterher, und jetzt muss die Kohle schnell woanders hingeschafft werden.
Wo würdet ihr die Moneten hinschaffen?
Denken wir mal gemeinsam darüber nach. Mir würde ja ein Land vorschweben, das so durch und durch kriminell ist, dass sogar der Präsident sich in Dutzenden von Fällen von "Freunden" aus der Industrie hat einladen lassen. Am besten is es natürlich, wenn er sich auch noch Geld geliehen hat. Ihr könnt mir folgen? Spontan fällt mir da nur ein in Frage kommendes Land ein. Und tatsächlich: Vatikanbank wird in Italien wegen Beihilfe zu Steuerbetrug und Unterschlagung untersucht, schiebt die betroffenen Millionen nach Deutschland.
Tolles Land haben wir da. Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann. (Danke, Axel)
Letzteres kommentierte die BA mit der stets erheiternden Angabe, dass mehr Ergebnisse auf eine Suchanfrage keiner Software der Welt möglich wäre.Zweitens das Arbeitsamt Berlin-Pankow zu der Frage, wann sie eigentlich ihre Schnüffeldatenbanken löschen. Antwort: Nie. Denn, festhalten:
Eine Löschung findet nicht statt, da diese technisch nicht möglich sei.Und drittens das Bundes-Arbeitsamt zu der Frage, wie lange sie die Daten aufbewahren: 13 Jahre. Nanu, 13? Hier ist, was das Gesetz sagt:
Laut Frau Mitschin ergibt sich aus einer dreijährigen Verjährungs- und einer zehnjährigen Berücksichtigungsfrist nämlich eine Mindestaufbewahrungsfrist von 13 Jahren.Aber ist ja noch Zeit, denn das Gesetz gibt es noch nicht so lange. 2015 wird es spannend. (Danke, Frank)
Update: Ach Mist, das stimmt nicht mehr mit den Weihnachtsbäumen. Die Weihnachtsbaumbranche musste wegen der Globalisierung große Einbußen hinnehmen. Halbwegs aktuelle Zahlen sind wohl 1,7 Milliarden Jahresumsatz für die Musikindustrie und 2,95 Milliarden Euro für Miele. Müller Milch: 2,3 Milliarden.
Update: Anscheinend kommt das von den Briten. War ja auch irgendwie klar, wenn es um Überwachen und Schnüffeln geht, da sind die ja führend. Und auch dieser Artikel schreibt, dass das auch bei Geräten mit Batteriestromversorgung funktioniert. Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, zumindest nicht bei Kameras mit Audiokompression. Denn diese Frequenzen sollten dann der Kompression zum Opfer fallen, wenn sie überhaupt auftauchen in der Aufnahme. Müssen wir wohl mal unabhängig aufm nächsten Kongress prüfen.
Bundestagsabgeordnete der Linken werden aus Sicht der Bundesregierung zu Recht vom Verfassungsschutz beobachtet, weil von ihnen eine Gefahr für die deutsche Demokratie ausgehen könnte.Die offensichtliche Anmerkung wäre an der Stelle natürlich, dass von den rechtsnationalkonservativen Neocon-Marodeuren von Schwarz-Geld die deutlich größere Gefahr für die Demokratie ausgeht, und wenn die Linken erst mal an der Regierung sind, dann wird der Verfassungsschutz da sicher aus Gerechtigkeitsgründen entsprechend V-Männer einsetzen.
Aber bei dem Gedankengang fällt auf: die SIND bestimmt schon vollständig unterwandert. CDU und FDP kann man sicher gar nicht verbieten, weil die Führungsriege komplett aus V-Männern besteht! Und plötzlich erklärt sich so vieles, von der Frage, wieso das Personal bei Schwarz-Geld eigentlich so unterirdisch inkompetent ist, warum das alles nur Mitläufer sind und keiner mal eine eigenständige Entscheidung treffen mag, wie bei so vielen Leuten ohne Meinung in Sachen "innere Sicherheit" trotzdem so eine klare politische Linie zu mehr Kompetenzen für den Polizeistaat rauskommen kann.
Google hat ihr Logo zensiert und linkt hierauf. Die englische Wikipedia hat auch zugemacht. SOPA ist ja schon zu den Akten gelegt, aber das würde ich mal als Nebelkerze werten. Seit Schäuble diese unsägliche Testballonstrategie eingeführt hat, machen die ganzen Repressionsregimes auf der ganzen Welt das so. Kommen mit immer unerträglicheren Knebelgesetzen, und wenn es zu viel Widerstand gibt, dann wird es "auf Eis gelegt" und nächsten Monat unter anderem Namen nochmal versucht, und wenn das auch nicht klappt, dann macht man es halt über die EU oder irgendein internationales Abkommen.
Update: Die Reaktionen auf den Wikipedia-Blackout sind durchaus unterhaltsam.
Update: Oh da sind ja richtig viele Sites zensiert heute. Auch fark, reddit, imgur, die mozilla foundation, techcrunch, boingboing, wordpress.com, und sehr schön finde ich auch den Ansatz von xda-developers, die da Protest-Unterschriften sammeln und nach 50000 wieder online gehen wollen. 41k haben sie schon. EFF und die FSF sind natürlich auch am Start.
Twitter macht zwar nicht mit, aber das trending topic ist gerade #IfTheyShutDownTwitter. Die Bevölkerung hat das also schon mitgekriegt.
Apropos Indiens Schnüffelprogamme: diese Dokumente sehen aus, als hätte Indien da Marktzugang für Schnüffelzugänge verkauft.
Fast 70 Banken, Versicherungen und Fonds fordern von Deutschlands Staatspräsident Christian Wulff einem Bericht zufolge Schadenersatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.Es geht um seine Zeit als Regierungschef in Niedersachsen, wo er auch Aufsichtsratschef von Volkswagen war. Der Vorwurf ist, Wulff solle VW-Anleger getäuscht haben.
Konkret soll Wulff demnach schon deutlich vor der Bekanntgabe der geplanten VW-Übernahme [durch Porsche] davon erfahren, aber die Aktionäre des Autobauers nicht informiert haben.
Update: Primärquelle.
Update: Verschwörungstheoretisch ist das natürlich ausgesprochen spannend, weil das plötzlich ein ökonomisches Motiv mit viel Geld dahinter ist, dem Wulff die Immunität wegzunehmen. Genug Geld, um einen Presse-Shitstorm loszutreten.
Update: Naja, so einfach ist das alles auch wieder nicht. Wenn er zurücktritt, dann verliert er ja nicht rückwirkend die Immunität, die er hatte, als er als Ministerpräsident im Amt war. Die müsste aufgehoben werden, und dafür bräuchte es eine Straftat in nicht unerheblicher Größe. Diese Forderungen sind nur zivilrechtlich. Da müsste also noch mehr kommen als ein Presse-Shitstorm. Aber von Fakten habe ich mir meine Verschwörungstheorien noch nie kaputtmachen lassen!1!!
Das hat soviel Eindruck gemacht, dass es jetzt plötzlich cool und hip ist, gegen SOPA zu sein, dass Google, Amazon und Facebook angeblich über ein Protest-Selbstabschalten nachdenken und sogar Nintendo, EA und die Videospielsparte von Sony ihren SOPA-Support zurückgezogen haben. Jetzt nach Weihnachten haben die eh erst mal Flaute, und das will sich wohl keiner leisten, die paar Käufer wegen sowas zu verlieren.
So schön das aussieht, so klein ist in meinen Augen der Sieg hier. Denn SOPA ist ja nur eines in einer langen Reihe solcher Gesetze. Nächsten Monat kommt dann bestimmt die nächste Iteration.
Aber hey, Siege soll man feiern wie sie kommen. In diesem Sinne: Hoch die Tassen!
Vielleicht kommt ja auch bei unseren "Netzpolitikern" die Botschaft an.
Update: Hahaha, auch bei den Spieleherstellern war der Rückzug nur geheuchelt.
Glücklicherweise hat sich das dann noch geklärt und als wir auf Geheiß des Publikums die Intro nochmal spielen mussten, und dann gar gleich nochmal (an der Stelle nochmal vielen Dank an den Erdgeist für die Musik), da war dann das Eis gebrochen.
Ich hoffe, ihr habt alle Spaß gehabt (oder werdet es noch haben, wenn ihr das Video anguckt). Wir sind jedenfalls froh, dass es jetzt vorbei ist, und wir auch einen Tag vielleicht mal ein bisschen zum socializen kommen :-)
Übrigens, noch ein paar Empfehlungen: guckt euch mal Cory Doctorows Vortrag an, der war eine bessere Keynote als die tatsächliche Keynote. Der Mann ist ein guter Redner und hat auch wichtige Dinge zu sagen. Ich war ja skeptisch bei dem, aber der Talk überzeugt mich.
Ich werde mir sicher auch noch "How governments have tried to block Tor" anschauen. Oh und natürlich Hacker Jeopardy, da haben sie dieses Mal einige Fefe-Zitate gefeatured. Ich habs nicht live gesehen, weil ich mit den Fnord-Folien beschäftigt war. An dieser Stelle nochmal ein großes Lob an die Video-Crew, ihr habt da dieses Jahr wirklich Maßstäbe gesetzt!
Update: Es gibt sogar schon ein Torrent für den Fnord-Rückblick!
Update: Hier geht gerade eine Mail ein, dass wir von der Grabeskirche sprachen. Es handelt sich natürlich um die Geburtskirche, wir sagten ja auch Bethlehem.
Haben sie am Ende doch gemacht. Jetzt kommen dazu spannende Details heraus, und zwar soll Microsoft ein Gegenangebot gemacht haben an Mozilla, damit die Bing als Default-Suchmaschine einbauen, und das soll so hoch gewesen sein, dass Google jetzt dreimal so viel an Mozilla zahlt wie letztes Mal. Bwahahaha, also Wirtschaftskrieg will man gegen Microsoft echt nicht führen müssen, die wissen schon was sie da tun.
Entweder lesen die mein Blog und wollen auch sehen, was die "Bild" da noch so auf Lager hat :-)
Oder der Gabriel hat sich das angeguckt, was die SPD gerade an Kandidaten vorzuweisen hat, und hat sich gedacht, dass es eh keinen Sinn hat.
Oder, die in meinen Augen wahrscheinlichste Variante: der hat sich überlegt, dass es aus seiner Sicht vorzuziehen ist, wenn die CDU jetzt die Krise am Bein hat, und wartet mit der SPD lieber auf eine Gutwetterphase. Das würde alle meine Vorurteile über die SPD jedenfalls voll bestätigen. Nur die SPD könnte so blöde sein, angesichts der Größe des Problems und des Krisengeschicks der Merkel davon ausgehen, dass es da nochmal eine Gutwetterphase geben wird.
Oh übrigens, wo wir gerade bei Wulff sind: die Springerpresse lässt jetzt auch Hellmuth Karasek holzen und das liest sich gar erquicklich :-)
Einer dieser PR-Politiker ist Sarkozy, denn Frankreich hat gerade ein Gesetz verabschiedet, dass das Leugnen von Völkermord unter Strafe stellt, und da fallen eben auch die Armenier drunter.
Die Türkei hat reagiert, indem sie ihre Botschafter aus Frankreich abgezogen hat. Und außerdem wirft Erdogan jetzt Frankreich Völkermord vor, und zwar in ihrer Kolonie Algerien.
"Frankreich hat in Algerien von 1945 an als Kolonialmacht 15 Prozent der Bevölkerung massakriert. Das ist ein Völkermord"Erdogan versucht jetzt, diesen Gesetzesentwurf als Anti-Moslem-Propaganda darzustellen und so die Moslems hinter sich zu einigen. Aber der größte Lacher an dem Troll war, dass er auch eine Botschaft für Sarkozy persönlich hatte:
Erdogan riet Sarkozy, seinen Vater Pal Sarkozy zu befragen, der als Fremdenlegionär im Algerien im Einsatz gewesen sei. "Ich bin mir sicher, dass Pal Sarkozy seinem Sohn viel über die Massaker berichten kann", so Erdogan.Harrharrharr, well played. Natürlich ist der Vater von Sarkozy entsetzt und schockiert und streitet alles ab.
"Ich war nie in Algerien", sagte der Vater des Präsidenten am Freitagabend dem französischen TV- Sender BFMTV. "Ich bin nie über Marseille hinausgekommen."Man achte darauf, wie der Vater gar nicht bestreitet, dass die Franzosen dort einen Völkermord gemacht haben, nur dass er dabei war.
Das Detail, dass sie für die Gewinnung des Öls aus dem Teersand so viel Energie aufbringen müssen, dass sich das nur "lohnt", wenn sie da Atomkraftwerke hinbauen (und der Steuerzahler damit die Risiken und Entsorgungskosten für den Atommüll trägt), das vergessen sie natürlich zu erwähnen. (Danke, Rop)
Demnach habe ein LfV-Vertreter vor zwei Wochen gegenüber den Abgeordneten berichtet, das Amt habe seinerzeit dem Thüringer Neonazi-Anführer und V-Mann Tino Brandt 2000 Mark übergeben.Und weil es dafür keinerlei denkbare Entschuldigung gibt, haben sie sich eine derart bekloppte Ausrede ausgedacht, dass ich hier ausdrücklich vor dem Weiterlesen warnen muss:
Mit dem Geld sollte sich das untergetauchte Trio neue Pässe besorgen. […] Aus der Telefonüberwachung des Unterstützerkreises in Chemnitz hätten die Behörden gewusst, dass es Schwierigkeiten bei der Passbeschaffung für die drei gab. Die Verfassungsschützer hofften daher, dass das Trio mit neuen Ausweisen aus der Deckung kommen würde und man so seine Spur wieder aufnehmen könnte.Mit anderen Worten: Man gab ihnen Geld, damit sie was tun, damit man sie dabei beobachten kann, wie sie was tun. Ich sehe die Situation vor meinem geistigen Auge. "Cheffe, uns ist so langweilig, können wir nicht ein paar Nazis Geld geben, damit wir was zu tun kriegen?" "Klar, Müller, machen Sie mal!"
Aber wartet, das war es noch nicht. Kriminelle müssen zusammenhalten, daher:
So habe das LfV seinen V-Mann Brandt über die Observationsmaßnahmen der Polizei auf dem Laufenden gehalten.Wo kämen wir da hin, wenn die Polizei die Nazis aus dem Verkehr zieht, bevor sie Schaden anrichten können! Nein, das geht nicht, dann kann sich der Verfassungsschutz ja gar nicht bei Bedarf "Terroristen" aus dem Arsch ziehen. Also müssen die vor der Polizei beschützt werden, liegt ja wohl nahe!1!!
According to The Hill, in a conference call with reporters, Gingrich indicated that it was in the president’s power as commander-in-chief to deem any Supreme Court ruling irrelevant if he or she in the White House disagreed.
Und er zieht sich das nicht aus dem Arsch sondern beruft sich auf ein Vorbild, der damit ja auch durchgekommen ist: George Bush und das Guantanamo-Urteil des Supreme Court.“They just ignored it,” he said. “A commander-in-chief could simply issue instructions to ignore it, and say it’s null and void and I do not accept it because it infringes on my duties as commander-in-chief to protect the country.”
Und mir "der seriöseste" meine ich, dass die anderen noch grotesker sind. Z.B. der Perry, der kürzlich ankündigte, er wolle 5 Billionen Dollar von Obamas Budget wegkürzen — aber das Obama-Budget hat überhaupt nur 3,7 Billionen Dollar.
Ich denke mal, jetzt wird sich ein fetter Shitstorm über Youtube bilden, dass sie so einer Regelung jemals zustimmen konnten, und Youtube wird das als Hebel benutzen, um die ganzen anderen ähnlichen Abkommen zu beenden. Dann tut mal euren Teil und regt euch auf! :-)
Dass ausgerechnet der angeschlagene Philipp Rösler von der noch angeschlageneren FDP eine Solidaritätsadresse Richtung Schloss Bellevue abschickte, muss beim dortigen Hausherrn vollends als Demütigung angekommen sein.Harrharrharr
Update: Ach übrigens, auf dem eigentlich heftigen Kompromat sitzt die "Bild" ja noch, und droht wohl einigermaßen offen damit:
Wenn Wulff nicht bald folge, so wurde in Berlin gemunkelt, könne das Blatt mit einer Geschichte über das frühere Leben Bettina Wulffs aufwarten.
Wir hatten ja in Alternativlos mal angesprochen, wie im Grunde alle die Gerüchte über einen filmreifen Plot gehört haben, aber es keiner aussprechen will :-)
Oh und übrigens: die haben da auch ein Panorama-Großbild draus zusammengebastelt.
Wer im Niedriglohnsektor gearbeitet hat, stirbt früher als ein Besserverdiener. Und noch schlimmer: Die Lebenserwartung von Geringverdienern nimmt ab.Und, weil's so schön ist, noch ein Seitenhieb auf die Bertelsmann-Stiftung und INSM:
Experten sehen die Ursache in Reformen auf dem Arbeitsmarkt und im Gesundheitssektor und fordern eine "offensive Armutspolitik".Na findet doch statt! Offensiv treibt Schwarz-Geld die Bürger in die Armut!
Die Support-Webseite von Ubisoft sagt, tja, das passiert halt, wenn man bei schattigen Webseiten einkauft, man soll lieber bei ordentlichen Läden kaufen, wie z.B. Steam.
Und genau das war der Grund, wieso ich dieses Spiel bei Steam gekauft habe. Bisher blieb einem ein Großteil des sinnlosen CD-Key-DRM-Bullshit erspart, wenn man bei Steam gekauft hat, aber auch die Zeiten sind jetzt wohl vorbei.
Tja, dann bleibt ja nur noch Raubkopieren. Oder was wollt ihr mir gerade sagen, Ubisoft? Habt ihr eigentlich jemals mit euren Maßnahmen einen tatsächlichen Raubkopierer getroffen? Oder habt ihr euch mal überlegt, dass das prinzipbedingt immer nur die ehrlichen Kunden treffen kann, weil die anderen diesen ganzen DRM-Bullshit gar nicht erst zu Gesicht bekommen?
Na ganz groß.
Und gerade so schön passend im Dezember, wo der eine oder andere vielleicht über die Anschaffung von ein paar Ubisoft-Videospielen auf Steam nachgedacht hat!
Aufgeflogen ist das übrigens, weil sich einer gewehrt hat. Dessen Anwalt forderte dann die Originalprobe an und stellte die Abweichung fest. Un-glaub-lich. Darauf muss man auch erst mal kommen, das zu prüfen!
Die Gutverdienenden bekommen hier im Schnitt etwa acht Mal so viel Geld wie die Geringverdiener. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Leute nur noch im Niedriglohnsektor Jobs finden. Selbst dort können sie weniger arbeiten und verdienen als früher.
Es sieht zunächst nach einer ganz normalen Polizeikontrolle aus. Als das Ehepaar nach den Namen der Beamten fragt, rammt einer der Frau die Faust in den Bauch - und führt sie ab. Die zuständige Polizeipräsidentin stellt sich schützend vor den Beamten.Natürlich, denn der Polizist genießt bei uns ja leider per Definition mehr Vertrauen als das Opfer. Und natürlich ziehen die Polizisten auch wieder das volle Programm durch, inklusive einer Anzeige gegen das Opfer:
Statt seinen vollen Namen zu nennen, springt Polizeihauptmeister W. aus dem Streifenwagen und rammt Martina S. unvermittelt seine Faust in den Bauch, dann greift er nach ihrem Arm, nimmt sie in den Polizeigriff und drückt ihren Kopf auf den Motorhaube. Die Handschellen klicken. "Wegen Behinderung der Polizeiarbeit", schnaubt er.Und auch danach wird deren Verhalten nicht vorteilhafter:
Vor der Polizeidienststelle erklärt die Frau den beiden Polizisten, dass sie so lange im Fahrzeug warten werde, bis ihr Mann angekommen sei. "Ich wollte sichergehen, dass noch eine weitere Person von dem Verhalten der Polizeibeamten Kenntnis hat." Hauptmeister W. blafft: "Ich entscheide, was hier geschieht", und packt Martina F. an den Haaren. Sie stolpert aus dem Auto. W. schleift sie mehrere Meter über den Boden.Klar, denkt man sich da, dieser Typ wurde sofort suspendiert, fliegt raus, verliert seine Pensionsansprüche und landet nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren im Knast. Wäre wahrscheinlich auch so gelaufen, wenn der Mann nicht Polizist wäre. Denn als Polizist hat man in Deutschland offensichtlich die Lizenz zum Bürger-Misshandeln.
Auch die Ermittlungen der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft sind recht bald beendet, die beiden Polizisten sagen aus, sie seien von einer schwer alkoholisierten Frau angegriffen worden.Na dann ist ja alles klar. Klarer Fall von Notwehr. (Danke, Felix)
Die Wahlbeobachter waren von dem russischen Regierungschef Wladimir Putin mit "Judas" verglichen worden. Kremlkritiker, die zur Wahl nicht zugelassen sind, beklagen die "schmutzigste Abstimmung" seit dem Zerfall der Sowjetunion.
Update: Hat aber nichts gebracht, die Putin-Partei ist unter 50% angekommen. Das sind ja Zustände wie in Bayern!1!! Die Wahlurnen sehen irgendwie eher wie Shredder aus, findet ihr nicht?
Wenn man verstehen will, wieso das so ist, muss man verstehen, wie die Zuständigen die Situation sehen. Einer dieser Zuständigen hat einem Freund von mir jetzt folgendes gesagt (ich hab das aus 2. Hand, daher ist das nur paraphrasiert):
Es gibt in der Gesellschaft so ein Grundrauschen an Kriminalität, das muss man irgendwie kanalisieren. Wenn wir Drogen dekriminalisieren, dann kommen diese ganzen Leute, die im Leben nur eine kriminelle Laufbahn gelernt haben, und suchen sich was anderes kriminelles.Mal völlig unabhängig davon, für wie wahrscheinlich mal das inhaltlich hält, lässt mich dieses Statement seit gestern nicht mehr los, ich denke da die ganze Zeit drüber nach. Was für ein Menschenbild das ist, das der da hat.
Oh, die Aussage kommt übrigens von einem Richter.
Update: Ah, einen Aspekt hatte ich vergessen:
Wenn man sie erstmal in Strukturen hat, hat man sie leichter im Blick.
"Die vernichteten Personalakten im Umfang von ca. zwei Prozent des für das Geschichtsprojekt relevanten Bestandes wurden seinerzeit als nicht archivwürdig eingestuft", hieß es dazu in einer Erklärung des BND. Der Geheimdienst räumte allerdings zugleich ein: "Aus heutiger historiographischer Sicht ist der Bestandsverlust gleichwohl bedauerlich und ärgerlich."Was für eine Frechheit. Und es geht nicht mal um irgendwelche Ex-SS oder Ex-SD, das waren offensichtlich zu viele. Es geht um:
Darunter sollen auch Dokumente über Geheimdienstler gewesen sein, die nach Angaben des Kommissionssprechers Klaus-Dietmar Henke "in signifikanten geheimdienstlichen Positionen in der SS, dem SD oder der Gestapo tätig gewesen sind".Das "in signifikanten geheimdienstlichen Positionen" ist eine auffallend überflüssige Einschränkung. Ich lese das so, dass praktisch deren gesamtes Personal Nazis waren, und sie das so einschränken müssen, damit das handhabbar wenig Akten werden.
on "formidable evidence" asserting his innocence and "horrendous violations" of his rights, defense attorneys said in federal court papers filed this week.
Hmm, ja was denn so? Das hier!an expert analysis of recently uncovered evidence shows two guns were fired in the assassination and that Sirhan's revolver was not the gun that shot Kennedy.
OK, zugegeben, das wäre Grund für ein neues Verfahren. Aber es geht noch weiter:fraud was committed in Sirhan's 1969 trial when the court allowed a substitute bullet to be admitted as evidence for a real bullet removed from Kennedy's neck.
Äh … lolwut?! Oh und wer sich denkt, damit sei das Bizarrometer schon am Vollausschlag, der irrt:The attorneys further assert that Sirhan was hypno-programmed to be a diversion for the real assassin
o_O
Was die Abgeordneten nicht erfahren: Der Vertragsentwurf ist in den seit 2008 laufenden Verhandlungen unter Drohgebärden aus Washington zustande gekommen. Ein Mitarbeiter des Innenministeriums spricht von „Cowboy-Methoden“.Erstaunlich, dass die sich von so einem Blödsinn beeindrucken lassen. (Danke, Bernhard)
Ich für meinen Teil suche ja seit längerem nach einer schönen ARM-Bastelplattform. Auf USB-powered würde ich nicht bestehen, aber ich hätte gerne ein Mini-ITX-Board o.ä., damit es da auch ordentlich Steckplätze gibt, um daraus einen Router und ein NAS und was man sonst so braucht zu bauen. Und ich hätte gerne einen dieser kräftigeren ARMs, wie sie in Smartphones verbaut werden, und dass ich einen HDMI-Ausgang habe und damit mit mplayer H.264 1080p abspielen kann. Aber so diese Bastel-Ecke scheint keiner der Anbieter zu wollen. Android geht mir mal voll am Arsch vorbei, ich will da selber ein Linux drauftun.
Update: Weil jetzt hier Dutzende Hinweise auf Raspberry Pi und Pandaboard reinkommen: ich brauche mindestens zwei Ethernet-Ports, und mindestens einer davon muss Gigabit sein, und ich muss Sata-Platten anschließen können. Und das Teil soll dann auch bitte in der Lage sein, den Gigabit-Port zu saturieren beim File-Serven von der Platte.
Update: Jetzt kommen hier gehäuft Plug-Computer-Vorschläge rein. Man liest im Internet, dass die alle ein Hitzeproblem haben.
Lustigerweise haben sie dabei anscheinend einen Paragraphen in ihrer eigenen Wahlordnung übersehen, so dass schon ein einziger Wahlcomputergegner reicht, um dann die Wahlen anzufechten.
Ich für meinen Teil stelle schonmal Popcorn kalt.
Lesen des Texts sei "ausschließlich in einem geheimen Leseraum des Parlaments unter Aufsicht möglich", heißt es vom (fraktionslosen) Abgeordneten Martin Ehrenhauser. Die Volksvertreter dürften "das Abkommen zwar lesen, allerdings weder Notizen anfertigen, noch über den Inhalt sprechen."Die machen da ein Brimborium wie um das Necronomicon, damit ja keine Debatte darüber stattfinden kann. Alle feuern, sofort. Was für eine Frechheit! (Danke, Christoph)
Qatar-Chef Akbar Al Baker hatte zunächst gespottet, Airbus sei "immer noch dabei zu lernen, wie man Flugzeuge baut". "Wir sind in eine Sackgasse geraten", sagte Al Baker ausgerechnet auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Airbus-Konkurrent Boeing. "Wenn wir da herauskommen, fein. Wenn nicht - dann Tschüss." Airbus-Verkaufschef John Leahy entgegnete später, Airbus lerne eben "sehr schnell".
Anders ausgedrückt finanziert der "Verfassungsschutz" seit Jahren Nazi-Gruppierungen und gibt ihnen logistische Hilfe, während ihre Enforcement-Arbeit sich praktisch vollständig auf das Herbeihalluzinieren, Überwachen und Unterdrücken von "Linksterroristen" beschränkt.
Nicht nur suchen die also da, wo nichts ist, wie helfen auch aktiv denen, die wirklich gefährlich sind, als Gegenleistung für Informationen, die dann offensichtlich nicht kommen.
Ich schlage vor, dass wir den Verfassungsschutz zumachen. Damit schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens wird den Nazis das Geld entzogen, und zweitens haben die Gentrifizierungsforscher wieder ihre Ruhe.
Update: Oh und dann ist da noch das hier:
Damals nahm die Kasseler Polizei einen Mitarbeiter des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz als Verdächtigen fest, weil er zum Zeitpunkt der Erschießung des Internetcafébetreibers Halit Y. am Tatort war, sich aber als einziger der Anwesenden nicht für eine Zeugenaussage meldete.
Damals ist 2006 anlässlich der Döner-Morde. Nachdem der Mann festgenommen wurde, hörte die Dönermordserie auf.
Das Amtsgericht Offenbach attestierte den Ermittlern im Juni, sie hätten gegen die kritischen Polizeibeamten ins Blaue hinein ermittelt.Und weiter:
Der Verdacht gegen die Beamten beruhe auf reiner Spekulation. Sogar die Grundvoraussetzung für die Durchsuchung der Wohnung fehle, nämlich der Tatverdacht für eine strafbare Handlung, erklärte der Ermittlungsrichter.Die konnten sich nichtmal glaubwürdig einen Tatverdacht aus dem Arsch ziehen! Gut, das hält Richter normalerweise nicht davon ab, die Hausdurchsuchung zu genehmigen, daher: Hut ab für den Richter. Schade, dass Richter offenbar nur bei Durchsuchungen gegen Polizisten auf die Idee kommen, dass da was nicht stimmen könnte.
Oh und wieso ist das schon wieder Hessen, wo Leute dafür verfolgt werden, dass sie ihre Arbeit gut machen?
Das merken die Spammer NIE!1!! Großartige Idee!!1!
Update: Der Trick dabei ist wohl, dass es darum geht, den Arbeitsplatzrechnern den Port 25 zu sperren, damit sie nur noch mit ihrem eigenen Mailserver reden können, und die Mailserver untereinander reden nach wie vor per Port 25 miteinander. Und wenn man Port 587 dann nur für interne Benutzer freigibt und noch SMTP AUTH aktiviert, kommen die aktuellen Botnetze wirklich weniger gut raus. Die müssten sich dan anpassen und die Credentials aus dem Thunderbird / Outlook rauspopeln. Keine langfristige Lösung also, und hört sich auch ansonsten eher nach aufgeben als nach Lösung an.
Demnach haben energieintensive Unternehmen - vor allem aus der Stahlindustrie - zu viele Zertifikate kostenlos zugeteilt bekommen. Der Preis für das Recht, eine Tonne des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) auszustoßen, ist im November erstmals unter zehn Euro gesunken.Und wer hat diese Zertifikate so gekriegt? An erster Stelle steht ThyssenKrupp, aber das hat ja Tradition, die waren ja auch früher schon kriegswichtig.
Und jetzt heißt es gerade bei Reuters, Papandreou wolle zurücktreten und sein Finanzminister soll eine Interimsregierung machen, bei der Tagesschau gibt es noch eine Vertrauensfrage und beim ehemaligen Nachrichtenmagazin hat er sie schon gewonnen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass gerade alle ein bisschen überfordert sind von der Situation.
Es gab bei der BBC auch eine wunderbare Rede von dem Cameron, das war ganz großes Kino. Der wurde gefragt, wenn die Briten so doll gegen Eurozonen-Bailouts sind, wieso sie dann jetzt dem Weltwährungsfonds Kohle in den Arsch schieben sollen, die der dann ja auch bloß zur Rettung der Eurozone einsetzen wird. Die Frage ließ, man merkt das schnell, im Grunde keinen Ausweg. Und so hat Cameron da minutenlang herumgeschlittert, man lehne ja einen Bailout für die Eurozone generell ab, aber der Weltwährungsfonds sei ja wichtig, und man sei ja auch auf ein funktionierendes Wirtschaftgefüge in der Welt angewiesen, und daher wolle man den Weltwährungsfonds stärken. Aber den Eurozone-Mist sollen die mal selber klären da in der EU. Das war wunderbares Fremdschämen, wie der sich da herumwinden musste.
Sowas wünsche ich mir ja hier auch mal. Dass mal jemand der Merkel die peinlichen Fragen stellt und die dann nicht mit den üblichen Sprechblasen davonkommen lässt. Mal so richtig schön grillen, die Frau. Nicht immer weglaufen lassen, wenn es spannend wird!
Aber der betreffende Pirat kontert das ganz wunderbar:
Er weise die Unterstellung zurück, das Tuch sei bei ihm ein Zeichen von Antisemitismus. Er habe das Tuch in Israel geschenkt bekommen, als er als Elektriker in der Nähe von Haifa auf Montage gewesen sei. Bei der jüngsten Verastaltung zur Erinnerung an die Deportation der Berliner Juden am S-Bahnhof Grunewald habe ihn niemand darauf angesprochen. „Ich werde das Tuch weiter tragen solange mir das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland das Recht der freien Meinungsäußerung einräumt“, sagte Claus-Brunner.Treffer, versenkt. :-)
Oh und die Berliner Zeitung hat auch gleich einen bissigen Kommentar nachgelegt.
Ich habe gehört, dass die auf einen rumänischen Server ein eilig zusammengepopeltes Plugin hochgeladen haben, und dann die URL dazu in ein Wiki eingetragen haben, wo eh ständig irgendwelche Leute URLs zu trojanisierten Plugins eintragen. Und die URL hatte auch noch die IP drin statt eines Hostname. Ob das signiert war oder nicht ist schwer zu sagen, weil die URL jetzt 404 wirft. Mozilla dementiert das wohl sogar.
Wie gesagt. Ich glaube kein Wort. Und ihr solltet das auch nicht.
Aus dem Umfeld kommen immer die fantastischsten Geschichten. Popcorn bereithalten, aber nicht nachprüfbare Behauptungen erstmal nicht ernstnehmen.
Update: Ich vergaß, auf folgendes Detail hinzuweisen:
Ein Sprecher von Tepco betonte wenig später, dass es sich angesichts der geringen Menge von Xenon nur um sehr begrenzte Kernspaltungsprozesse handeln könne und keine kritische Situation vorliege.
Es besteht also keinerlei Gefahr für Anwohner. Und arbeiten tut da ja eh so gut wie niemand mehr.
Na ein Glück, dass für so einen Job offensichtlich nur die BESTEN der BESTEN der BESTEN in Frage kommen!1!!
„Der Bund braucht immer gute Leute“, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung.Na DAS ist doch mal eine tolle Idee! Wenn der Bund schon jemanden einstellt, um aus Sicherheitsgründen ihre Schnüffeltechnologien zu implementieren, dann nur die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR!
Update: So langsam stellt sich ja nicht nur mit Hinblick auf die Historie des CEO die Frage, wie die damals eigentlich an die Aufträge gekommen sind. Und mehr noch: wieso Leute wie der Uhl auch noch in Erwägung ziehen, ausgerechnet die Firma einzukaufen, der sie die aktuelle unangenehme Situation zu verdanken haben.
Der Vorwurf des CCC, die Sicherheitsbehörden produzierten bei legal angeordneten Maßnahmen ein Sicherheitsrisiko für die Betroffenen stimmt jedenfalls für meine Behörden nicht. Die Software der Sicherheitsbehörden des Bundesministeriums des Innern ist verfassungsgemäß zum Einsatz gekommen.Es ist klar, dass er hier denselben Spin versucht, mit dem schon der Herrmann baden gegangen ist, nämlich dass nicht wichtig ist, was die Software kann, sondern dass sie sie nie missbraucht haben, und dafür sollen wir bitteschön ihr Indianerehrenwort hinnehmen, weil Polizisten (wie jeder weiß) grundsätzlich vertrauenswürdig sind.
Aber das mal beiseite gelassen gibt er hier klar zu Protokoll, dass die BKA-Version des Trojaners keine über das Internet von Dritten zu benutzende Nachladefunktion hat.
Lieber Herr Friedrich, ich mache Ihnen mal hier so öffentlich jetzt ein Angebot. Ich glaube ihnen das jetzt. Handschlag. Keine Fragen, kein Gewiesel.
Aber wenn wir zufällig nächste Woche den BKA-Trojaner in die Hände kriegen sollten, und dann beim Reverse Engineering herauskommt, dass der auch eine Nachladefunktion hat, und unbefugte Dritte (z.B. wir mit einer angepassten Version von unserem GUI) dort Binaries zur Ausführung bringen können, dann treten Sie sofort zurück. Keine Fragen, kein Gewiesel, sofort Rücktritt. Deal?
Also ich spreche natürlich rein hypothetisch jetzt, ist klar.
Gut, so gesehen können Sie auch jetzt direkt zurücktreten, denn das hat ja der Herr Ziercke bereits hinter verschlossenen Türen zugegeben. Aber Deal ist Deal, ich glaube Ihnen das. Bis nächste Woche. Hypothetisch.
Oder Sie geben uns einfach den BKA-Trojaner, und wir gucken uns den mal an. Es ist ja nicht so, als hätten Sie etwas zu verbergen, nicht wahr?
"Die Fachleute vom Landeskriminalamt sagen, die von ihnen eingesetzte Software konnte genau nur das, was der Richter angeordnet hat", sagte Herrmann dem Münchner Merkur und wies damit erneut die Erkenntnisse des CCC als falsch zurück.Mir ist ja völlig unklar, wie manche Leute es schaffen, die Realität so vollständig auszublenden. Ich meine, wir haben das im Fernsehen gezeigt, wie wir mit seinem Trojaner ein calc.exe starten auf dem Zielrechner. Wie kann der jetzt noch leugnen, dass der Trojaner keine Malware-Nachladefunktion hat?! Hallo, jemand zuhause?
Vielleicht ist das ja bei der CSU Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Der Guttenberg hat ja auch erstmal versucht, die Realität einfach nicht zu glauben.
Naja und wenn man schon am Leugnen der Realität ist, dann kann man natürlich zu den lustigsten Schlussfolgerungen aus seiner persönlichen Nicht-Realität kommen. Beim Herrn Herrmann z.B. das hier:
"Der Chaos Computer Club heißt so, weil er genau dieses Selbstverständnis hat", sagte Herrmann der Münchener Boulevardzeitung und wies jegliche Abstimmung mit dem CCC in der Frage zurück. "Das kann kein Partner sein für eine Behörde, die für Recht und Sicherheit steht."Das ist gleich auf mehreren Ebenen ein echter Kracher. Wie kommt der denn darauf, dass wir seinem Polizeistaat noch helfen wollen würden?! Grotesk.
Naja, wie das so ist. Die Altersdemenz-Diagnose wird häufig viel zu spät gestellt.
Update: Das Video findet ihr unter dem schönen Namen haha.kaputte.li :-)
Die Begründung ist der Hammer:
«Wir brauchen Streumunition», sagt Ulrich Schlüer (SVP, ZH). «Sie ist ein hocheffizientes Verteidigungsmittel. Und es ist unseres Erachtens nicht legitim, den Angreifer gegenüber dem Verteidiger zu bevorzugen.» Mit anderen Worten: Sollte die Schweiz Streumunition einsetzen, dann nur zur Verteidigung. Dies wäre nach Ansicht der SVP legitim. Auch Roland Borer (SVP, SO) sagt: «Alternativen wären zu teuer. Wir brauchen die Streumunition.»So und jetzt versucht euch das mal vorzustellen, wie man Streubomben zur Verteidigung einsetzt. Zur Vorwärtsverteidigung in Richtung Deutschland vielleicht, wenn man keinen Wert darauf legt, die eingenommenen Gebiete danach noch benutzen zu können. Unglaublich. Mit so hirnrissigen Argumenten kommen die in der Schweiz durch! (Danke, Kai)
Also was schreibt er denn da so.
Das BKA hat keinen Verfassungsbruch begangen!Das wird sich zeigen.
In unsere OLD- und Quellen-TKÜ-Software war zu keinem Zeitpunkt eine rechtswidrige Hintertür zum Aufspielen von Ausspähprogrammen eingebaut.Das klingt gut, leider wird es noch im selben Dokument auf Seite 7 der Lüge überführt:
Update selbst wird mit der Updatefunktionalität der Digitask-Aufzeichnungseinheit durchgeführt (Updates werden protokolliert)Das mit dem Protokoll klingt gut, aber leider ist ein Protokoll auf Seiten des Trojaners wertlos, weil es von Dritten manipuliert werden kann, und ein Protokoll auf Seiten des BKA ist auch wertlos, weil über die Schnittstelle auch von Dritten weitere Malware hochgeladen worden sein kann, ohne dass das überhaupt beim BKA vorbeikommt.
Es gibt keinen Zugriff von Dritten auf die Software des BKA.Da bin gespannt auf Ihre Beweisführung, Herr Ziercke!
Die Planung, Durchführung und Nachbereitung von Quellen-TKÜ und Online-Durchsuchung folgen einem detaillierten Phasenkonzept, einschließlich ausdifferenzierter Prüf- und Kontrollmechanismen.Bei dem Satz muss jemand den Inhalt mitzuübertragen vergessen haben. Hier ist jedenfalls keiner angekommen. Auch die ganze Seite 4 ist reiner "Beweis durch Behauptung"-Kinderkram. Damit können sie vielleicht jemanden wie den Uhl überzeugen, aber sonst niemanden. Kein Wunder, dass sie das hinter verschlossenen Türen vor ausgesuchtem Publikum gehalten haben. Sonst wären sie ja aus dem Saal gelacht worden damit.
Dann machen sie noch die Ansage, dass sie in Amtshilfe für Rheinland-Pfalz und Hessen Trojaner verteilt haben. Sehr schön!
Desweiteren verweisen sie auf ihre ISO 9000ff-Zertifizierung (HAHAHAHA, Snake Oil zum Quadrat, das lässt ja tief blicken, dass sie DAS als Beleg für ihre Integrität nehmen!) und ein Phasenkonzept. Wer schonmal in einer WG gewohnt hat, mit Konzept zum gemeinschaftlichen Geschirrspülen und Müllrunterbringen, der wird das ähnlich erheiternd finden wie ich jetzt. Sie zitieren da ab Seite 6 das Phasenmodell. Ich kann das nicht mal pasten hier, ich hab vom Fremdschämen Rheuma gekriegt und kann die Maus nicht mehr schieben. AU DIE SCHMERZEN! Das einzige, was man da mitnehmen kann, ist dass es einen Amtsleitungsvorbehalt gibt. D.h. die Amtsleitung steht jetzt persönlich mit einem Bein im Knast und kann das nicht mehr auf inkompetente Angestellte abwälzen.
Schließlich kommen dann auch noch die Ausflüchte zu dem Proxy, bzw. kommen sie gerade nicht. Da steht nur:
zur Verschleierung der Q-TKÜ gegenüber dem Tatverdächtigen wird die gesamte Kommunikation der Software über mindestens zwei Proxy Server geleitetEin Schelm, wer böses dabei denkt.
auf diesen Proxy Servern werden keinerlei Daten abgelegt, sondern lediglich eine Durchleitung - über nicht-deutsche Server – vorgenommenAch sooo! Das ist nur eine Durchleitung! Na dann kann da ja nichts passieren. Immerhin: Sie geben zu, dass sie durch das Ausland routen. Das macht aber nichts (Seite 11), weil:
Richtig ist vielmehr, das die Daten über einen ausländischen Server lediglich verschlüsselt weitergeleitet und nicht auf dem ausländischen System gespeichert werden.Ich bewundere deren Chuzpe, ihre Pfusch-Verschleierung als "Verschlüsselung" zu bezeichnen. Oh und die scheinen noch nicht verstanden zu haben, dass man mit einem Proxy auch durchfließende Daten manipulieren kann.
Ein schöner Lacher ist noch die "Beendigungsphase":
No shit, Sherlock! Mit forensischen Methoden durch Dritte analysiert, ja? *schenkelklopf*
- Überwachungssoftware wird möglichst im Rahmen operativer Maßnahmen physikalisch gelöscht
- sofern mangels Zugriff auf das überwachte System physikalisches Löschen nicht realisierbar, wird auf die eingebaute Löschfunktion zurückgegriffen
- bei letztgenannter Alternative (sogen. Fernlöschung) besteht ein Restrisiko, dass die Software oder Teile davon zu einem späteren Zeitpunkt mit forensischen Methoden durch Dritte analysiert werden
Die nächste Frage, die sich stellt, ist was es mit der "revisionssicheren Dokumentation" zu tun hat, die gestern alle CDU-Tontauben nachgebetet haben.
Das ist nicht gut, weil "alle gewonnenen Daten" auch den Kernbereich der privaten Lebensgestaltung betrifft und nach Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts solche Daten sofort gelöscht werden müssen. Und überhaupt stellt sich natürlich die Frage, was auf ein Protokoll zu geben ist, dass im Fall eines Manipulationsvorwurfes vom Angeklagten selber geführt wurde. Ich sage: gar nichts. Da müsste man schon besondere Maßnahmen ergreifen, um eine Manipulation besonders schwer zu machen, z.B. per Read-Only-Ausleitung der Logdaten in einen physisch separaten Logging-Bereich, bei dem nur hinten angefügt und nichts gelöscht oder überschrieben werden kann nachträglich. Was das BKA aber darunter versteht:
- Sämtliche durchgeführten Aktionen (Updates, Modulaktivierungen und -deaktivierungen) werden protokolliert.
- Des Weiteren sind dort alle gewonnenen Daten (Gespräche, Chatnachrichten, übertragene Dateien) auswertbar vorhanden.
Die operativen Worte hier sind "aus der Bedienoberfläche heraus". Wenn jemand weiß, wie man es außerhalb der Bedienoberfläche manipuliert, ist das Scheunentor offensichtlich offen. Daher dementiert das BKA auch gleich so doll sie können (ein lauer Windhauch würde diese Argumentation wegwehen):
- Das systemtechnische Protokoll ist aus der Bedienoberfläche heraus nicht manipulierbar.
ACH, für das BKA soll die Unschuldsvermutung gelten, wenn sie mit thermonuklearen Trojanern herumhantieren? Aber umgekehrt dürfen unsere Behörden uns trojanisieren, selbst wenn wir nachweislich überhaupt nichts angestellt haben, unter der Maßgabe der Gefahrenabwehr? Im Übrigen ist das mit dem administrativen Zugang nicht glaubwürdig. Wenn das GUI ohne Admin-Zugang in die Datenbank schreiben kann, dann kann das auch der Benutzer des GUIs. Er muss sich nur die Zugangsdaten für die Datenbank aus dem GUI rauspopeln.
- Löschen von Protokolldaten wäre nur mit administrativem Zugang (nicht der Ermittlungsbeamte, nur der Techniker hat Zugang) auf die zugrundeliegende Datenbank und entsprechendem technischen Aufwand bei gleichzeitiger krimineller Energie möglich. Dafür gibt es keinem Fall auch nur die Spur eines Verdachts!
Und ob das BKA kriminelle Energie hat, das ist ja wohl eine Frage des Blickwinkels. Die wollen Trojaner bei den Bürgern installieren! Wenn die Russen das tun, nennt man das "Mafia" und "organisierte Kriminalität" und die Politik nimmt es als Anlass, um noch mehr Trojanereinsätze zu begründen!
Aber hey, ist ja noch nicht fertig. Hier ist noch ein echtes Highlight:
Falsch ist, dass das BKA eine Überwachungssoftware verwendet, die mit einer unsicheren symmetrischen Verschlüsselung arbeitet und nur in eine Kommunikationsrichtung verschlüsselt. Wir verschlüsseln in beide Richtungen!HAHAHAHAHAHAHA, das alleine ist ja schon so ein Brüller, ich lach mich kaputt. Wir verschlüsseln in beide Richtungen mit einem unsicheren symmetrischen Cipher!1!!
Richtig ist, dass ein gemeinsamer Schlüssel zwischen Software und Einsatzservern vergeben wird. Dies dient der Verschlüsselung und der Authentifizierung.OH DIE SCHMERZEN! Sie bestätigen also direkt, was sie im Absatz davor noch dementiert haben. Gut, mit einem symmetrischen Schlüssel kann man sich nicht authentisieren, das weiß schon jeder Informatik-Studienabbrecher, das meinen die bestimmt nicht ernst? Doch, meinen sie!
Der Kommunikationspartner kann sich ohne diesen Schlüssel nicht als gültiger Partner ausgeben.Liebes BKA. IHR LIEFERT DEN SCHLÜSSEL AUS. Der ist im Trojaner drin. Der ist nicht geheim. Und man kann mit ihm nichts authentisieren. Fragt doch mal eure Krypto-Kollegen vom BSI, die haben dem Vernehmen nach Reste von Krypto-Knowhow am Start. Wenn die nicht alle schon dem Herzinfarkt erlegen sind angesichts eurer haarsträubenden Äußerungen hier, dann werden sie euch zumindest bestätigen, wie tief euer Unwissen hier reicht. "Wir haben da auch Experten", dass ich nicht lache. Gut, helfen werden euch die BSIler nicht, das haben sie ja schon angesagt. Aber euch ist ja eh nicht zu helfen.
Weiter im Text. Es fehlt ja noch der Teil, wo sie den CCC als die Bösen hinstellen. Hier ist er:
Seit der Veröffentlichung der Signatur der Verschlüsselung durch den CCC könnten noch laufende Maßnahmen entdeckt werden. Das BKA hat daher in einem aktuellen Verfahren der organisierten Rauschgiftkriminalität die Maßnahme sofort abgebrochen und dies der Staatsanwaltschaft und dem anordnenden Gericht mitgeteilt. Dies ist auch den Bundesländern mitgeteilt worden.ORGANISIERTE RAUSCHGIFTKRIMINALITÄT!!1! Mit anderen Worten: noch eine Online-Apotheke.
Oh, eine Sache möchte ich schon noch ansprechen:
Die Quellen-TKÜ-Software ist auf das Zielsystem und die dort installierte Skypeversion ausgerichtet. Bei einem Skypeupdate muss daher auch die Quellen-TKÜ-Software angepasst werden, da ansonsten die Kommunikation nicht mehr aufgezeichnet wird.Das klingt für mich nach Unsinn. Ich behaupte, dass das auch ohne Updates geht.
Das BKA behauptet weiterhin, das Verfassungsgericht habe nicht gesagt, ein Mehr an Funktionalität sei generell verboten, sondern nur dann,
wenn – und darauf kommt es dem BVerfG an - die durch eine Nachladefunktion eingesetzte Software zum Ausspähen von weiteren Daten genutzt würde.Hier ist, was das Verfassungsgericht tatsächlich urteilte:
Art. 10 Abs. 1 GG ist hingegen der alleinige grundrechtliche Maßstab für die Beurteilung einer Ermächtigung zu einer „Quellen-Telekommunikationsüberwachung“, wenn sich die Überwachung ausschließlich auf Daten aus einem laufenden Telekommunikationsvorgang beschränkt. Dies muss durch technische Vorkehrungen und rechtliche Vorgaben sichergestellt sein.Es geht also nicht darum, ob die nachgeladene Software tatsächlich benutzt wird, um mehr abzuhören, sondern es müssen technische und rechtliche Vorkehrungen da sein, um zu verhindern, dass das geschehen kann. Das ist hier nicht der Fall, daher handelt es sich um eine klare Verletzung des Urteils.
Gegen eine bloße Aktualisierungsfunktion kann das BVerfG keine Einwände haben, weil sonst die Maßnahme an sich gefährdet wäre.Den Typen, der diese Argumentation gemacht hat, würde ich gerne hinter Gittern sehen. "Ich MUSSTE den Laden ausrauben, Euer Ehren, denn mir ist ja Fahrradfahren erlaubt, und wenn ich denen nicht ein Fahrrad gestohlen hätte, dann wäre ja die Fahrradfahr-Maßnahme an sich gefährdet gewesen!1!!" Dass solche Leute überhaupt frei rum laufen können, irritiert mich maßlos, aber dass sie auch noch für Bundesbehörden der Exekutive Statements formulieren, das schlägt dem Fass den Boden aus. Wenn ihr es unter den Vorgaben nicht hinkriegt, DANN KÖNNT IHR ES HALT NICHT MACHEN. Ganz einfach!
Immerhin sehen sie auch selber ein, dass ihre Beweise da wertlos sind, und weil sie keine tatsächliche Überprüfung machen können, …
Das BKA hat am 11./12.10.2011 alle Protokolle bisheriger Quellen-TKÜ-Maßnahmen mit der DigiTask-Aufzeichnungseinheit unter Beteiligung der Beauftragten für den Datenschutz sowie für die IT-Sicherheit im BKA auf Plausibilität kontrolliert hat.Äh, auf … Plausibilität?! So Pi mal Daumen oder wie? Geschaut, dass keine Logeinträge von Freitag nachmittag kommen, weil da die Beamten auf dem Heimweg sind? Oder wie habe ich mir das vorzustellen? Wenig überraschend haben sie nichts gefunden:
Im Ergebnis konnten keine Hinweise festgestellt werden, dass im BKA eine Software eingesetzt wird, die über die rechtlich zulässigen Grenzen der Quellen-TKÜ hinausgeht und dass im Rahmen der bisher erfolgreich durchgeführten Quellen-TKÜ-Maßnahmen unzulässige Daten ausgeleitet werden.Natürlich nicht. Anhand einer "Plausibilitätsprüfung" der Logdateien kann man sowas ja auch nicht beurteilen.
Auf Seite 11 gibt es dann noch die Ausrede, wieso der Proxy in den USA steht. Achtung: fest sitzen bei der Lektüre:
Der Grund für diese Verschleierung ist kriminalistischer Natur. Skype selbst nimmt beim Start automatisch Kontakt mit einem Server in den USA auf. Für den versierten User sollte durch die Quellen-TKÜ- Software kein anderer Eindruck entstehen.m(
Halt, einen hab ich noch. Wie das BKA prüft. Ihr sitzt hoffentlich weiterhin fest:
Das BKA testet die bestellte Software mit Hilfe eines sogen. Positivtests, der der Funktionalitäten der Software und die Reaktion der vom Zielsystem eingesetzten Sicherheitssoftware (Virenscanner, Firewall) prüft. Die Maßnahme wird als einsatzfähig betrachtet, wenn die bestellten Funktionalitäten vorhanden sind, und die Sicherheitssoftware keine Warnungen produziert.Selbstverständlich sind so keinerlei Aussagen über eventuell zusätzlich vorhandene Funktionalität treffbar.
Update: Oh und natürlich ist der Paragraph mit den abgebrochenen Einsätzen auch gleichzeitig das Eingeständnis, dass ihre angeblich ganz andere Version des Trojaners das selbe schlechte Protokoll einsetzt und damit so verschieden nicht sein kann.
Update: Weil ich jetzt mehrfach darum gebeten wurde, hier nochmal explizit die letzte Zeile aus dem PDF:
Glauben Sie mir, meine Mitarbeiter verstehen das nicht!
Daran zweifelten wir auch keine Sekunde, Herr Ziercke!
Die Internetsperrliste, die McAfee für die britische Regierung einrichtet, wird von fünf bis zehn Studenten zusammengestellt, die für die Aufgabe nur eine kurze Einführung bekommen.
Aber ein Altmaier allein macht noch keinen Frühling. Sosehr es mich freut, wenn ein Ritter der Ehrenlegion und einflussreicher Konservativer offenbar wirklich zu verstehen beginnt […]Man fängt an mit ein paar unbequemen Wahrheiten über den Gegenspieler, dann legt man eine Packung Musikindustrie-Bashing nach, macht ein paar "die sind eh alle so gut wie am Ende"-Zukunftsaussagen, verbreitet eine Packung "die Daten fließen alle nach Amerika ab"-Angst, und schließlich legt man noch eine Packung Eigenlob nach.
Bereits nach dem Zwei-Prozent-Erfolg der Piratenpartei im Jahr 2009 wurden bei CDU, CSU, SPD, Grünen und FDP die randständigen Netzpolitiker in den eigenen Reihen nicht mehr nur belächelt.Soweit zum Standard-Parcours, danach kommt die Kür.
Bisher konnte man die Situation der Piraten mit „hoffnungslos, aber nicht ernst“ charakterisieren. Jetzt gibt es Hoffnung, doch die Lage ist ernst geworden. Waren die politischen Freibeuter bisher nur ein wenig lästig, so ist nun zu erwarten, dass die Gegenkräfte ernstzunehmende Ressourcen mobilisieren werden, um die neuentstandene Situation unter Kontrolle zu bekommen.So sieht das aus. Und der gefährlichste Feind der Piraten sind unerwarteterweise die CDU/CSU. Das zeigt Pavel anhand dieses Beispiels:
Die Konservativen im Land werden die gefährlichsten Gegner der Piraten, denn sie sind bemerkenswert handlungsfähig. Drei Tage, nachdem in Fukushima die Meiler explodiert waren, stritten grüne und linke Kräfte noch über Strategien und Demonstrationstermine, während die Konservativen bereits die kurz zuvor in ihrer Laufzeit noch verlängerten Altkraftwerke reihenweise herunterfuhren - eine beeindruckende Demonstration von politischem Gespür und Machtinstinkt.Das Problem ist, wenn man sowas nennt, dass man ja die CDU nicht loben will, eher im Gegenteil. Der Übergang ist nicht so einfach, aber Pavel macht es ausgezeichnet:
Es zeigt aber auch, dass man es mit Recht und Gesetz nicht so genau nimmt, wenn Eile geboten scheint. Denn so sehr man die Stilllegung der Kraftwerke begrüßen mag, so wenig gab es eine gesetzliche Grundlage dafür.und weiter unten
Das politische Hauptproblem ist, dass es in Zeiten des Internets immer schwieriger wird, mit solchen Rechtsbrüchen davonzukommen. Das zeigt die aktuelle Affäre um den Staatstrojaner.Schöner Übergang auch. Und einmal beim Trojaner angekommen, nimmt Pavel keine Gefangenen mehr:
Wie aber können Verantwortliche, die das Recht mit Füßen treten, sich anmaßen zu behaupten, sie würden das Recht schützen?Die Falle an der Stelle ist, dass man die Debatte "aber die armen Polizisten, die tun doch nichts unrechtes, die folgen doch nur Befehlen" vermeiden will, weil man sich sonst in Aussage-gegen-Aussage-Teergruben aufreibt und sein Momentum verliert. In der Tat geht es ja auch wirklich nicht um die Polizisten, die würden sich nach entsprechenden Strukturreformen auch wieder an Recht und Gesetz halten, zum Großteil jedenfalls, und den Rest muss man dann halt rausschmeißen. Das ist aber nichts, was man jetzt groß thematisieren will, sonst machen die Polizeigewerkschaftsbosse wieder eine Tränentour durch die Talkshows. Pavel umschifft die Problematik so:
Die Ursachen für die Staatstrojaneraffäre liegen nicht in mangelndem technischen Sachverstand oder finanziellen Engpässen. Sie sind in der grundsätzlichen Struktur zu suchen, die mit Konstruktionsfehlern behaftet ist, die nicht erkannt und beseitigt werden, weil vieles den Augen der Öffentlichkeit und der politischen Kontrolle entzogen ist. Der Trend zur Vergeheimdienstlichung normaler Polizeiarbeit zeigt fatale Auswirkungen.SEHR schöner Übergang, Pavel! Dann bedient er sich im Drehbuch von Yes, Minister und spielt die inkompetente politische Ebene gegen die Profi-Beamten aus.
Selbst ein Wolfgang Schäuble, der in der Öffentlichkeit in dem Ruf steht, aus Sicht des Apparats ein guter Innenminister gewesen zu sein, wurde dort für eine Heißluftpumpe gehalten.Hört, hört!
Ich will das nicht alles zitieren, aber das ist taktisch und inhaltlich gut und lesenswert und ich empfehle eine vollständige Lektüre.
Ein-zwei Klopper ziehe ich mal noch raus, weil die so schön sind:
Dem einzelnen mit der Durchführung beauftragten Beamten mag man mit viel Augenzwinkern noch eine rechtlich falsche Beurteilung oder Ermessensfehler zugestehen. Doch kann man unmöglich gelten lassen, dass bei Beschaffungsvorgängen in diesen Größenordnungen keine rechtliche Prüfung erfolgte, wo doch sonst für den Kauf einer Socke erst die Rechtsgrundlagen geklärt und umfangreiche Eignungs- und Konformitätsprüfungen durchgeführt werden.*händereib*
Und dann noch diese veritable Breitseite in Richtung Altmaier:
Sie, Herr Altmaier, und ihre politischen Freunde haben sicher tiefe Einblicke in das Eigenleben der Sicherheitsapparate. So erklärt sich vielleicht, dass ihnen der Staatstrojaner als relative Petitesse erscheint. Was für verfassungsrechtliche Skelette tanzen denn noch in den Kellern der deutschen Sicherheitsbehörden, wenn ein so massiver Verstoß wie der Staatstrojaner eine Kleinigkeit sein soll?YESSSSS!
Und stilvoll endet das Traktat mit dem Hinweis in Richtung Altmaier, sollte er es ernst meinen und feststellen, dass er in der falschen Partei ist, könne man ja über alles reden :-)
Die Verbraucher sollen ab Anfang kommenden Jahres zusammen bis zu zwei Milliarden Euro mehr zahlen. Die Bundesregierung versäumte eine Gesetzesänderung, die das hätte abwenden können.Na ein Glück, dass wir diese Bundestags-Abgeordneten haben. Die werfen sich immer so ins Zeug. Was ist eigentlich aus der Wahlrechtsreform geworden?
Aber wartet, das ist noch nicht der Lacher.
Deutsche Politiker sind empört:Jawohl! Das ist ja auch empörend! Griechenland hat ja wohl andere Probleme jetzt! Wir sollten darüber reden, wie wir die Griechen finanziell retten, nicht wie wir ihnen noch mehr Schulden aufbürden!1!!
Sie fürchten, dass die eigene Rüstungsindustrie ins Hintertreffen gerät.Wait, what?! DAS sind die Sorgen der deutschen Politiker? Scheiß auf die Eurozone, guckt auf unsere Rüstungsindustrie?! Na dann wundert es auch niemanden, wenn wir mit der Eurorettung nicht vorankommen.
Bzw ist ja auch die ganze Geschichte mit der Eurorettung Bullshit, hatte ich ja hier auch schon ausgeführt. Da geht es darum, den Euro gegenüber dem Dollar im Wert zu senken, damit Deutschland noch exportfähig bleibt. Deshalb versuchen die Amis da ja auch seit Wochen, beim Bailout mithelfen zu dürfen, denn wenn sie da Dollars mitverbrennen dürfen, dann sinkt ja der Euro nicht so sehr gegenüber dem Dollar. Was die Amis da tun, nennt man im Poker "to call a bluff". Genau wie die Russen damals mit der iranischen Raketenabwehr, als sie anboten, eine eigene Raketenabwehrstellung irgendwo nahe der iranischen Grenze zur Verfügung zu stellen. Das hat das lächerliche US-Argument, es ginge um Raketen aus dem Iran, vollständig zerstört. Und genau so zerstören die Amis gerade das lächerliche EU-Argument, es ginge hier um die Rettung von EU-Ländern oder Banken. Aber die EU nimmt keine US-Gelder, aus naheliegenden Gründen, und so versuchen die Amis es im Moment über den Weltwährungsfonds. Das wäre für die EU natürlich auch kontraproduktiv, aber möglicherweise wird sie es nicht verhindert kriegen, ohne das Gesicht zu verlieren.
Einer meint, die Piraten leben das ja seit Jahren, was der Altmaier jetzt schreibt.
KEINE SAU INTERESSIERT WAS IHR LEBT. Es geht um die Zukunft, nicht eure Vergangenheit! Eure Vergangenheit interessiert nur Leute, die euch eh schon gewählt haben.
Ein anderer meint, die Piraten hättem dem Altmaier erst Twitter gezeigt. ES GEHT DOCH NICHT UM TWITTER! Es geht darum, ein Thema zu besetzen, klare Ansagen zu machen, und dabei die Leute mitzunehmen. Mit ein paar Sätzen zu zeigen, dass man verstanden hat. Genau niemand interessiert sich für "haben wir ja schon immer gesagt". Jaja, ihr habt schon Bluescreens gehabt, als Altmaier noch Fax benutzte. Ist noch nicht bei euch angekommen, dass Hipster-Gehabe unsympathisch und unbeliebt ist? Keiner will das hören!
Ich als Wähler will Entwicklung sehen, nicht Rechthaberei. Keine Sau will hören, was ihr alles schon immer gesagt habt. Die Leute wollen sehen, dass ihr euch Gedanken gemacht habt. Habt ihr aber nicht.
Dass ihr reflektiert habt. Habt ihr aber nicht.
Die Leute wollen sehen, dass ihr euch überlegt habt, wie es jetzt weitergehen soll. Habt ihr aber nicht.
Der Altmaier hat euch gerade mit einer geradezu bestürzenden Leichtigkeit ausmanövriert. Wir reden hier schließlich von den Konservativen, die sonst nichtmal eine Autobahnbrücke ausmanövrieren können.
Aber hey, ist ja eh zuende mit den Piraten: Die ach so transparenten Piraten haben einen bekannten Troll wegen zu großer Transparenz von ihrer Pressemailingliste geworfen. Großartige Zersetzungsmaßnahme. Da kann es nur Gewinner geben. Dieser Troll hat eins aufs Maul gekriegt, das ist aus meiner Sicht ein klarer Sieg, und die Piraten haben gezeigt, wie ernst man ihr Transparenzgefasel nehmen kann, das ist auch ein klarer Sieg. Das hätte die Zersetzungsabteilung eines Geheimdienstes nicht besser orchestrieren können.
Update: "Dem Fefe kann man es halt nicht recht machen". OHHHH DIE SCHMERZEN.
Update: Das "DU DEPP" zieh ich zurück und bitte um Entschuldigung. Das hilft der Diskussion nicht weiter.
Um eines von vornherein klarzustellen: Gewalt ist keine Lösung.Und Jakob Augstein schreibt im Freitag:
Der Satz "Gewalt ist keine Lösung" stand in meinem Artikel nicht drin. Den haben die Kollegen in Hamburg reingeschrieben.Wenn das stimmt ist das eine absolute Ungeheuerlichkeit. Man kann nicht Leuten eine Kolumne mit ihrem Namen dran geben und dann deren Inhalt ändern, schon gar nicht ohne Absprache! Au weia, viel Ruf hat das ehemalige Nachrichtenmagazin ja eh nicht mehr zu verlieren gehabt, aber das ist schon echt heftig. Das würde man nicht mal von der Springer-Presse erwarten.
Und zweitens: die Piraten haben ein Problem mit ihrer Basis. Das geht ja wohl mal gar nicht, dass nur in der CDU mehr Leute für Trojaner sind als bei den Piraten. WTF?!? Das ist auch nicht mehr nur mit "den Protestwählern" zu erklären. Hier müssen die Piraten handeln.
Frage: Herr Teschke, wie viel Mühe macht es denn Ihrem Haus, den Parteifreund Herrmann nicht vollkommen im Regen stehen zu lassen? Ist das richtig Arbeit?*STRIKE* (Danke, Dietmar)Teschke: Wir haben keinerlei Mühe mit dem CSU-Innenminister Herrmann.
Die andere spannende Sache ist, dass sie sich jetzt aus der Affäre zu ziehen versuchen, indem sie "Screenshot" dementieren und von "Application-Shots" reden. Das ist natürlich lächerlich transparente Wortklauberei, denn der CCC hat nie etwas anderes behauptet als dass sie da Fensterinhalte des Browsers und von einigen anderen Anwendungen abgreifen. Diese Taktik des unfairen Argumentierens nennt man "Strohmann", wenn jemand etwas dementiert, was ihm so niemand vorgeworfen hat. Glücklicherweise fallen da nur Unaufmerksame oder geistig Unterbemittelte drauf rein, insofern wird das wahrscheinlich eher nicht funktionieren.
Der Brüller ist aber diese Aussage hier:
Die in Landshut als speziell für den Einzelfall zusammengestellte Software könne nicht nochmal verwendet werden, ein Missbrauch sei daher ausgeschlossen.Der Grund dafür, dass die nur einmalig verwendet werden kann? Wenn ich das richtig verstanden habe: Lizenzgründe! Mit anderen Worten: ein Rechtsbruch ist ausgeschlossen, weil das ein Rechtsbruch wäre.
Der Freistaat setzt auch auf heimliche Einbrüche. "Die manuelle Installation der Software (…) erfolgte auf Zielrechnern, die sich in einem Firmenbüro befanden", steht in der Antwort des bayrischen InnenministeriumsOh Mann. So ein bisschen ein flaues Gefühl habe ich ja schon in der Magengegend, wenn ich sowas lese. Ich rede ja schon länger davon, dass man Trojaner auch bei verdeckten Einbrüchen installieren kann, ging aber davon aus, dass es sowas nur in US-TV-Serien gibt und nicht in der Realität. Und wisst ihr, wie die ihren verdeckten Einbruch rechtfertigen? Es habe ja einen Durchsuchungsbeschluss gegeben! Einen Durchsuchungsbeschluss!!
Naja, denkt sich jetzt vielleicht der eine oder andere, das werden sicher die übelsten Terroristen seit Osama bin Vader gewesen sein. Nun, äh, nein.
In dem Verfahren ging es um drei Personen, die Kleidung und Drogerieartikel gestohlen und im Ausland weiterverkauft haben sollen.Den Fall mit der Onlineapotheke hatten wir ja schon erwähnt, und ein dritter Fall ging um das hier:
In einem weiteren Fall verdächtigten die Behörden einen Nürnberger, Drogen und Dopingmittel aus dem Ausland einzukaufen, um sie an Türsteher und Personen aus dem Rotlichtmilieu weiterzuverkaufen.
Oh und wo wir gerade bei Bosbach waren: Herr Wiefelspütz fordert im Innenausschuss brutalstmögliche Aufklärung. Na also dann mache ich mir ja keine Sorgen mehr. Wenn der Wiefelspütz das übernimmt, dann wird sicher alles ans Licht kommen.
Gleichzeitig forderte Bosbach den CCC auf, den Vorwurf des Einsatzes einer Ermittler-Software mit illegalen Möglichkeiten zu belegen. Die Vereinigung von Computerexperten müsse klar sagen, um welche Software es sich handele und welche Behörde in welchem Verfahren und zu welchem Zweck überhaupt tätig geworden sei.Klar, Wolfgang, wir hacken uns dafür einfach kurz ins BKA rein und gucken mal durch deren Fallunterlagen, oder wie hast du dir das vorgestellt? m(
Oh und wenn ihr denkt, damit hat der Bosbach sein übliches Niveau schon erreicht, dann guckt mal was er noch so schreibt:
Der Innenausschuss des Bundestages werde sich mit dem Thema beschäftigen. Einigen Mitgliedern des Innenausschusses sei ehemals eine Software vorgeführt worden, die die vom CCC beschriebenen Fähigkeiten aufweise. Man sei sich deswegen im Ausschuss schnell einig gewesen, dass diese Software nicht angeschafft werde, sagte Bosbach.Wie meinen? Sie haben Software gezeigt bekommen, die genau ihrem Anforderungskatalog entsprach, ihn in Sachen Fernwartung sogar übererfüllte, und haben das dann nicht gekauft?! Das will er uns nicht wirklich gerade erzählen, oder? Auf der anderen Seite sagt er uns ja gerade ins Gesicht, dass er wusste, dass es so einen Trojaner gibt, und nur auf Bundesebene hat man den nicht gekauft. Na dann mal Butter bei die Fische, Herr Bosbach. Wer hat den angeboten?
Eine saftigere Einladung, die Strafprozessordnung und die Praxis der leichtfertigen Anordnung von Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen mal grundsätzlich zu thematisieren kann man doch gar nicht geschenkt bekommen. Elfmeter versaut, während der Torwart sich beidhändig in der Nase popelte.
Und nun habt ihr gerade so eine fette Steilvorlage wie den zerlegten und enttarnten Staatstrojaner, und dann vermasselt ihr die auch noch? Da gibt euch die FAZ auch noch die Gelegenheit, mal richtig auf die Kacke zu hauen. Die nutzt man dann doch nicht für so Nullaussagen wie:
Es ist natürlich ein starkes Stück. Aber mit markigen Statements wäre der Sache nicht gedient. Man muss erst einmal die sachlichen Hintergründe aufklären: Von wem wurde der Trojaner wie und wofür eingesetzt? Hier müssen die parlamentarischen Kontrollen greifen.Jemand zu Hause, McFly? Ich dachte, ihr wolltet die anderen Parteien bei den digitalen Themen vor euch hertreiben? Was glaubt ihr denn, wofür ihr in Berlin gewählt wurdet? Zack, Zack, Kleine Anfrage in den Länderparlamenten organisieren! Wenn das BKA leugnet, wollen wir das für alle LKAs und das Zollkriminalamt auch einmal hören. Bei Larifari-Dementis festbeissen und nachhaken. Der CCC kann fundierte technische Grundlagen bieten, fürs Institutionenwadenbeißen sind doch gerade die Piraten angetreten. Los jetzt, Zwangstranzparenz durchsetzen. Für Geschwurbel wie
Wir werden versuchen, für den nächsten Bundesparteitag Methoden vorzuschlagen, wie man Kontrollinstanzen für das BKA aufbauen könnte. Ob wir das bis dahin schaffen, wird sich zeigen.brauchen wir keine Piraten, solche Politdarsteller-Wortblasen kriegen wir auch bei den anderen Parteien. Eure Führungsriege wirkt im Moment so weichgespült, dass man sie auch für Junge Union oder Jungliberale halten könnte, wenn man gerade nur den Ton an hat.
Wenn ich sowas lese wie
Ich glaube auch nicht, dass sich das in Wahlergebnissen für die Partei niederschlagen wird.dann komme ich aus dem Fazialpalmieren gar nicht heraus. WTF? Schlaft ihr da am Steuer? Die Piraten sind die erste Assoziation, die das Volk da draußen hat, wenn sie von Bundestrojaner und Mißbrauch hören! Zack, zack, Vorlagen, Gesetzentwürfe zum Umsetzen der Vorgaben des BVerfG zur digitalen Intimsphäre in Gesetzescode. Und dann in alle Parlamente einbringen, in denen ihr hockt. Worauf wartet ihr? Dass die NPD das tut?
Boah und dann Formulierungen wie diese hier:
Man muss sehen, inwieweit die Leute durch den Vorfall sensibilisiert werden und nicht einfach einen untragbaren Zustand hinnehmen, weil sie ihn nicht richtig einschätzen können. Die Frage ist, ob man die Sache zum Anlass einer politischen Entscheidung macht.Man muss sehen, ob die Leute sensibilisiert werden?! Habt ihr mal bei Twitter geguckt? Weia. Im CCC in Berlin standen sich die Kamerateams gegenseitig auf den Füssen, im Twitter sind Trojaner-Stichworte pausenlos oben, alle Zeitungen berichten, Platz 2 in der 20-Uhr-Tageschau, Innenminister Friedrich flüchtet nach Afghanistan und ihr fragt euch, ob "die Leute durch den Vorfall sensibilisiert werden"?? Soviel Weltfremde kennt man sonst nur von FDP-Wirtschaftsexperten!
Das ist gerade die Gelegenheit, mal so richtig auf die Kacke zu hauen, radikale Dinge zu fordern, und die etablierten Parteien mit heruntergelassenen Hosen vor euch herzutreiben. Außer faden Parolen und Allgemeinplätzen haben die gerade alle nichts zu bieten, die sind noch im Empörungsheuchelmodus. Es wäre an euch gewesen, da jetzt den Rahmen der Diskussion abzustecken. Tja, verkackt. Wenn ihr so weitermacht, überholt euch noch die Tierschutzpartei mit politischer Professionalität.
Ach ja, und wenn ich das hier lese:
LAUER: Wir sind nicht für den Wilden Westen im Internet.dann höre ich Hinterkopf "das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein". Was soll das werden, die Blümchenweichspülervariante? Leute, Leute, Leute.
Mein Eindruck ist, dass euer Vorstand gerade gemerkt hat, dass die Transparenzforderungen ja auch für sie gelten, und dann machen sie aus Angst, bei einem Fehler beobachtet zu werden, lieber gar nichts. Wenn wir Stagnation wollten, würden wir FDP wählen.
In diesem Sinne. Kriegt mal euren Arsch hoch. Jetzt.
Das Innnenministerium wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, die jetzt vom Chaos Computer Club (CCC) gehackte Software werde nicht vom Bundeskriminalamt einsetzt. "Was auch immer der CCC untersucht hat oder zugespielt bekommen haben mag, es handelt sich dabei nicht um einen sogenannten Bundestrojaner", erklärte ein Sprecher des Ministeriums.Mich freut ja in erster Linie, dass sie unsere Terminologie übernehmen und von "Bundestrojaner" sprechen. Auf der anderen Seite sind sehr spezifische Dementis ja auch immer an sich verdächtig. Sie lassen sich ja z.B. damit die Möglichkeit offen, dass es doch ein Trojaner von ihnen war, aber halt nicht der Bundestrojaner sondern "nur" die "Quellen-TKÜ".
Update: Weil ich das gerade gehäuft gefragt werden: ja, der CCC ist sich sicher, dass das ein Staatstrojaner ist. Aber den Kontext können wir gerade nicht komplett öffentlich machen, um unsere Quellen zu schützen. Macht euch mal keine Sorgen, so leicht kommen die uns nicht davon. Die hoffen jetzt halt, dass wir nun einmal der Reihe nach alle LKAs durchgehen müssen und sich derweil die Sache im Sande verläuft.
Es ist mir eine besondere Freude, heute auf diese Presseerklärung des CCC zu verlinken. Denn dem CCC sind tatsächlich Trojaner zugespielt worden, von denen wir nach eingehender Analyse glauben, dass es sich um "Quellen-TKÜ" handelt. Und die Ergebnisse der Analyse sind ernüchternd.
Von den ganzen Zusagen nach dem Bundestrojaner-Urteil des Verfassungsgericht ist nichts übrig geblieben. Es hieß, der Quellen-TKÜ-Trojaner sei was gaaaaanz anderes als der Bundestrojaner für die "Online-Durchsuchung" und könne gar keine fiesen Dinge tun, nur Skype abhören und so. Tatsächlich aber hat der Trojaner eine Nachladefunktion für beliebige zusätzlich Malware. Es hieß, alle Versionen werden für den speziellen Fall manuell entwickelt, aber in der Realität sind die Trojaner nicht nur sehr ähnlich, sie verwenden auch denselben hartkodierten AES-Schlüssel für die Absicherung der C&C-Verbindung. Und wenn ich AES sage, meine ich AES im ECB-Modus, und es wird nur in eine Richtung verschlüsselt. Und der Schlüssel ist wie gesagt hartkodiert. Die Richtung mit Verschlüsselung ist der Antwortkanal des Trojaners. Der Kanal, über den man zusätzliche Malware nachladen kann, ist gänzlich ungesichert. Integritätsprüfung (digitale Signatur, HMAC o.ä.) oder gar kryptographische Authentisierung gibt es gar nicht.
Oh und Teil des Trojaners ist ein Kernelmodul, allerdings ohne Tarnfunktion (das war wohl zu kompliziert) sondern nur mit Keylogger. Das Kernelmodul stellt Operationen wie "leg mal ne Datei unter diesem Pfad an" oder "schreibe das hier in die Registry" zur Verfügung, und die Keylogger-Funktionalität ist deaktiviert — der Code ist aber noch erreichbar, und dank dilettantischer Anfängerfehler im Rest des Kernelmoduls kann man ihn trotzdem aktivieren und benutzen.
Wenn dieser Trojaner auf einem Rechner installiert ist, steht der danach für jeden offen wie ein Scheunentor, ganz ohne dass man einen Exploit bräuchte. Man muss nur anklopfen und den Trojaner freundlich bitten. Und das Kernelmodul räumt allen lokalen Benutzern Adminrechte an. "Scheunentor" ist zu kurz gegriffen, um das katastrophale Sicherheitsniveau dieser Software zu beschreiben. Die CCC-Reverser dachten erst an einen besonders gewieften Tarnungs-Trick, als sie für AES nur den Verschlüsselungscode fanden und nicht den Entschlüsselungscode.
Der CCC hat für die Scheunentor-API des Trojaners ein GUI geschrieben, das wir mal in einem kurzen Video vorstellen werden. Die Antivirenhersteller haben inzwischen Kopien des Trojaners erhalten und sollten ihn ab morgen früh erkennen und entfernen können, zumal keine Rootkit-übliche Tarnfunktionalität in dem Kernelmodul implementiert war. Aber macht euch keine Sorgen, wir haben den Behörden rechtzeitig Bescheid gegeben, dass sie noch schnell den Selbstzerstörungsknopf drücken können.
Oh, und, ganz wichtig noch, falls ihr ein Andenken haben wollt: die FAZ hat dazu eine Meldung gemacht und wird dem Thema in der FAS-Ausgabe morgen mehrere Seiten widmen. Und zwar, wie ich hörte, inklusive Auszügen aus dem Disassemblat. Wer also die erste Print-Tageszeitung haben will, in der Quellcode von Malware abgedruckt ist, sollte sich morgen eine FAS sichern. Oder halt online lesen, aber das ist ja nicht das gleiche in dem Fall :) Ein Listing-Service in der FAZ, wie damals bei der "DOS International"!
Update: Die Zeit ist auch im Boot.
Update: Erstaunlicherweise ist der C&C-Server immer noch online, und mir erzählt gerade jemand, dass da ein Plesk von 2009 drauf läuft. Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR!
Falls sich jetzt jemand wundert, wieso ich die FAZ so plugge: Schirrmacher (Herausgeber) hat einen Leitartikel zum Thema geschrieben, und da hält er das Flammenschwert der Gerechtigkeit in den Händen und kloppt auf genau die richtigen Stellen. Er schreibt nicht nur, dass so ein Trojaner ja grundsätzlich immer alles kann, sondern zeigt auch auf die Nonnenmacher-Geschichte mit den zu Diskreditierungszwecken hinterlegten Kinderpornobildern und spricht in der Kontext von "der neuen Vernichtungsstrategie in der digitalen Welt". Und dann spricht er das Offensichtliche gelassen aus:
In Zeiten einer „Piratenpartei“ kann der Fund des Chaos Computer Clubs die politische Geographie nachhaltig ändern.
So sieht das aus. Ich bin mir sicher, dass da dem politischen Establishment gerade mit Nachdruck der Arsch auf Grundeis geht. Es freut mich sehr, solche Gedankengänge in den etablierten Leitmedien zu lesen. Nicht mehr nur in Verschwörungsblogs wie dem meinen.
Update: Wenn ich schon am erzählen bin, kann ich ja auch noch ein bisschen mehr plaudern. Der eine oder andere wird sich vielleicht gedacht haben, hey, so ein Trojaner, das ist ein komplexes Stück Software, das schaffen die doch bestimmt nicht ohne Plagiieren von Open Source, da ist doch bestimmt noch ne GPL-Verletzung zu haben. Nicht GPL, aber Speex haben wir gefunden, und die Lizenz wurde verletzt. Ich hörte, ein Anwalt sei schon unterwegs.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat immer noch keine Meldung. Vor zwei drei Stunden ging die dpa-Meldung raus. Nichts. Wow. Da scheint mir die personelle Nähe zu den Geheimdiensten noch ausgeprägter zu sein als bisher angenommen. "Sturmgeschütz der Demokratie", dass ich nicht lache.
Update: Heise, ZDF Heute, Tagesschau, Golem, Gulli aber immer noch nichts bei Spon. Und auf Twitter musste sich ZDF Heute schon anpupen lassen, wieso sie in ihrer Nachtsendung nichts gebracht haben :-)
Update: Jetzt hat auch Spon was, und sie greifen bei den Zitaten in die Vollen, erwähnen sogar explizit den Wirtschaftsspionageaspekt bei der Durchleitung durch die USA. Inzwischen ist die Geschichte auch in Österreich angekommen und sogar sogar in den USA berichten erste Blogs. Oh und sogar die "Bild" war schneller als Spon. Oh und fürs Archiv solltet ihr euch zum Vergleich auch nochmal die BMI-FAQ zum Bundestrojaner durchlesen, mit Statements wie
Die Datenübertragung wird derart verschlüsselt erfolgen, dass der Zugriff Dritter hierauf ausgeschlossen ist und die übermittelten Daten durch hohe Datenschutzstandards geschützt sind.
Update: Jetzt hat das ehemalige Nachrichtenmagazin noch einen richtigen Artikel nachgelegt und damit sogar den Vetter von der Pole Position verdrängt.
Bei einer routinemäßigen Inspektion war es zu einem Unfall mit einem Plutonium-Behälter gekommen. „Der Behälter ist auf den Boden gefallen“, sagte ein Belgoprocess-Sprecher.Kann ja mal passieren, und so Plutonium-Behälter, die werden ja heute auch nicht mehr so stabil gebaut wie früher!1!! Und überhaupt, eine Gefahr besteht im Grunde nicht, denn:
Dabei sei aber nur eine „extrem kleine Menge“ freigesetzt worden.Nur eine ganz kleine Menge! Was kann da schon passieren.
Und selbstverständlich, sicher wie das Amen in der Kirche, besteht keinerlei Gefahr für die Anwohner oder die Umwelt. Besonders peinlich: das waren ein IAEA-Inspektor, ein Euratom-Inspektor, und ein Mitarbeiter der Anlage. Wie das wohl lief? "Mhh, der Container hier sieht aber nicht sonderlich stabil aus. Mal gucken, ob der einmal Runterfallen überlebt!"
Nun, sowas gibt es auch bei uns gelegentlich, ich hatte da mal was zu geschrieben, aber es ist noch kein so tiefgehendes Phänomen. Trotzdem, wenn ich diesen Artikel hier lese, mache ich mir schon Sorgen. Da haben sie "Terroristen" "gefasst" und ihre Wohnungen durchsucht, weil sie sich illegal Schusswaffen "verschafft" hätten. Leider fanden sich dann bei den Durchsuchungen keine Waffen, und auch keine gefährlichen Gegenstände. Hups. Aber natürlich lässt die Polizei sich von so Details wie fehlenden Beweisen und widerlegtem Anfangsverdacht nicht aufhalten und beobachtet weiter:
«Wir stehen ihnen auf den Füßen und achten darauf, dass sie unter Kontrolle bleiben», sagte der Kölner Polizeisprecher Carsten Möllers am Montag der dpa. Die Ermittlungen würden fortgeführt, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Polizei Köln und Staatsanwaltschaft Bonn vom Sonntagabend.Oh und sie haben diesmal auch einen Verantwortlichen für die "schlechten Informationen", die zu den Verhaftungen und Durchsuchungen geführt haben. Das Bundesamt für Verfassungsschutz. Da weiß man, was man hat!
Die Reaktionen waren initial eher hilflos. Die Cops haben da halt alle wichtigen Bereiche verbarrikadiert und da so ein paar Stiernacken-Cops hingestellt, die die Demonstranten böse angestarrt haben. Als sich abzeichnete, dass das mehr als nur ein Flashmob war, der nach 10 Minuten vorbei ist, haben sie die Demonstranten auf die Brooklyn Bridge gelassen, dann dort abgeschnitten und eingekesselt und Dutzende verhaftet.
Ich bin mal gespannt, wieviel Ausdauer die Demonstranten haben.
Aktueller Höhepunkt ist in meinen Augen diese Pressemitteilung von JP Morgan Chase, die dem NYPD 4,6 Millionen Dollar gespendet haben. Da ist offensichtlich der Arsch bei den Banken vollständig auf Grundeis.
Update: Oh, äh, das waren nicht "Dutzende" sondern über 700. Und was war die Begründung? Weil sie auf der Straße gelaufen sind und nicht auf dem Bürgerstein. Nein, wirklich!
“Protesters who used the Brooklyn Bridge walkway were not arrested,” Paul J. Browne, the chief spokesman for the New York Police Department, said. “Those who took over the Brooklyn-bound roadway, and impeded vehicle traffic, were arrested.”
Aus Sicht der Demonstranten lief das so ab:
But many protesters said they believed the police had tricked them, allowing them onto the bridge, and even escorting them partway across, only to trap them in orange netting after hundreds had entered.
"Apples Umsatz im zweiten Quartal betrug 25 Milliarden Dollar. Sie haben 18,7 Millionen iPhones verkauft, die wir Mobilfunker mit durchschnittlich 400 Dollar pro Stück stützen. Das heißt, allein 30 Prozent des Umsatzes kommen von uns. Hier braucht man Mut zur Selbstreflexion: Wir sind feste Trottel", warf Krammer in die Runde, um kurz darauf auf die Aktienpolitik der Großkonzerne einzuschlagen.Und dann rechnet der gute Mann noch vor, dass wenn sie zweimal pro Jahr zehn Prozent Rendite ausschütten (ob er Dividende meint?), und wenn sie die ein Jahr lang einbehalten würden, könnte sich z.B. France Telecom Skype leisten.
From the visits conducted through 1994 to 2010 U.S. teams learned countries met international security guidelines only 50 percent of the time.Trying to pin down the missing 36,000 pounds of material the NRC and the Department of Energy (DOE) have made inventory agreements with five U.S. partners, but the other 22 have refused.
Und die, die nicht zugestimmt haben, sind natürlich genau die mit dem höchsten Proliferationsrisiko.Der Report kommt übrigens vom GAO, dem US-Rechnungshof-Äquivalent.
Naja gut, keine Gefahr für die Mitarbeiter ist vielleicht auch falsch, denn bei der Explosion kam ein Mensch ums Leben und drei weitere wurden verletzt, aber abgesehen davon, und so ein Arbeitsunfall kann ja immer mal vorkommen, besteht ansonsten keinerlei Gefahr, da bin ich mir sicher. Wie wenig Gefahr für die Anwohner besteht, und wie wichtig die Sicherheit für die Behörden ist, kann man auch gut daran sehen, dass die Franzosen erstmal einen Sperrbezirk um die Anlage herum eingerichtet haben.
Ursache war ein Feuer, das in einem Lager für radioaktiven Müll ausgebrochen war.
Ein lustiger Datenpunkt an der Stelle ist, dass es da durchaus Reaktoren gibt auf dem Gelände, aber die sind alle stillgelegt. D.h. nicht mal stillgelegte Atomtechnik haben wir im Griff!
Update: Oh und wie sich das für kritische Infrastruktur gehört, ist die Webseite der Atomaufsichtsbehörde erstmal unter der Last zusammengebrochen.
Zwei Dinge sind unklar. Erstens: Wieso macht der Erdogan das. Da ist gerade kein Wahlkampf, der so eine Show rechtfertigen würde. Zweitens: Wieso lenkt Israel nicht ein. Die müssen ja nicht gleich komplett umkippen, aber sie könnten z.B. irgendein PR-Entgegenkommen mit der Türkei machen. Soweit ich das gesehen habe gab es da keine Versuche. Das wäre so einfach, der Türkei da die Luft aus den Segeln zu nehmen. Und Israel hat im Moment echt andere Probleme, die ihre Aufmerksamkeit benötigen, z.B. die Massendemos mit ner halben Million Demonstranten.
Update: Das mit dem Bündnisfall ist wohl so klar nicht, weil das nicht eine Invasion auf dem Festland wäre.
Und er war auch der Verteidiger von dem Tauss. Das ging auch ziemlich nach hinten los, wenn ihr euch erinnert.
Insofern bleibt jetzt die Hoffnung, dass auch deren VDS-Entwurf nach hinten losgeht :-)
Hier kommen gerade Gerüchte an, dass sie da irgendeinen National Security Fnord aus dem Hut gezaubert haben. Da würden mich ja die Details schon mal interessieren.
Hinzu kam, dass Herr Yamashita am 19. März in Fukushima erklärte, es sei alles Bestens und es bestünde keine Gefahr für die Kinder. Er hat dies allen Ernstes damit begründet, dass nur Menschen, die unglücklich sind und zu wenig lachen, von Radioaktivität bedroht seien und dass selbst Strahlendosen von 100 Millisievert pro Stunde hinnehmbar wären.Die sind sogar noch weiter als die Homöopathie-Spinner, die brauchen GAR keine Medikamente mehr! Alles eine Frage der inneren Einstellung!1!!
According to a computer expert on Dutch public broadcaster NOS, the government can no longer guarantee the security of its websites. This means, for instance, that the internet identification site DigID is no longer reliable, which citizens use for various government services.
Und wenn man jetzt auf Regierungssseiten mit seiner Bürger-ID Dinge zu tun versucht, kriegt man eine fette Warnung, dass die Integrität der Seiten nicht gewährleistet werden kann. Der Hammer an der ganzen Geschichte ist:Diginotar has been reportedly aware of the problem since 19 June, but did not report it to the authorities. The Dutch authorities were informed by an Iranian source.
DAS ist natürlich der Todesstoß für eine Firma, deren Geschäftsmodell auf Vertrauen fußt. Über Eck erfahre ich gerade von ein paar Holländern, dass deren Zertifikate auch zur Absicherung der "Lawful Interception"-Schnittstellen benutzt wurden, also zum Beschnüffeln der Bürger. Ich denke mal, dass das den Ausschlag gegeben haben wird. Das ist ja seit vielen Jahren eine Warnung aus dem CCC bezüglich Lawful Intercept Schnittstellen, dass man da nicht ausschließen kann, dass sich jemand unbefugtes Zugang verschafft.Jedenfalls ist es beeindruckend, dass die da nicht "too big to fail" gesagt und sich rauszuwieseln versucht haben. Innerhalb von 5 Tagen nach Herauskommen des Problems ist die CA futsch. Keine schlechte Zeit!
Da kann sich RSA mal eine Scheibe von Abschneiden.
An erster Stelle Julian, der hat dem Guardian die Cables mit gnupg verschlüsselt gegeben, indem er sie auf den öffentlichen wikileaks.org-Server hochlud, unter einem "geheimen" (nicht verlinkten) Pfad. Und dann hat er vergessen, diese Datei wieder zu löschen, als der Guardian sich die gezogen hatte.
Der Schutz dieser Daten bestand a) aus dem Passwort und b) daraus, dass der Pfad "geheim" und nicht verlinkt war.
Später haben dann die Daten die Runde gemacht, weil es auch einen Torrent mit den Daten vom Webserver gab. Und da gehörten eben auch diese verschlüsselten Dateien dazu. Die hießen sowas wie "/xyz/z.gpg".
Wikileaks hatte Regeln für den Umgang mit der Presse. U.a. stand da drin, dass es nicht ein Master-Passwort gibt, sondern eines pro Medienpartner. Dagegen hat Julian in diesem Fall verstoßen.
Die nächste Figur ist David Leigh, ein Guardian-Reporter. Der hat damals von Julian die Daten und die Passphrase gekriegt. David Leigh schreibt daraufhin ein "Enthüllungsbuch" und wählt die Passphrase als Überschrift für das Kapitel 11. Der Kontext in dem Buch zeigt, dass er nicht annahm, dass die Passphrase noch gültig ist bzw noch irgendwas öffnen würde.
Die dritte Figur ist Daniel, der die Passphrase wiedererkannt und dann offenbar Medienpartnern erzählt hat, dass man damit die unredigierten Cables öffnen kann. Auf ihm lastete die Beweislast für seine Ansage, dass Wikileaks ja keinen ordentlichen Quellenschutz garantieren könne. Und die Medien machten ihm Druck deswegen. Wann er da wem was gesagt hat, das kann ich von außen auch nur spekulieren, aber dass der Freitag (Daniels Openleaks-Medienpartner) plötzlich aus blauem Himmel in der Lage ist, da die Puzzlestücke zusammenzusetzen, und diesen katastrophalen Dammbruch-Artikel zu veröffentlichen, das halte ich für keinen Zufall. Dort beschreiben sie, dass es eine Datei im Internet gibt, dass es ein Assange-Passwort im Internet gibt, und dass man mit dem Passwort die Datei entschlüsseln kann. Damit war dann auch dem letzten Idioten klar, dass er nach "wikileaks torrent" und nach "assange password" googeln muss und dann die Passphrase auf alle Dateien im Torrent ausprobieren muss und dann fallen da die Cables raus.
Das Problem ist, dass man da beim Schuldzuweisen Interpretationsspielraum hat, und Stellen, an denen Aussage gegen Aussage steht.
Julian wirft dem Leigh vor, dass er die Passphrase veröffentlicht hat. Der sagt nun, Julian habe ihm damals angesagt, dass die Passphrase nur temporär und danach wertlos sei. In seinem Buch ergibt sich tatsächlich nicht der Eindruck, dass ihm bewusst war, dass die Passphrase noch irgendwas öffnen kann. Aber dass die nur temporär war, schreibt er halt auch nicht explizit. Insofern könnte das eine Schutzbehauptung sein. Ich kenne den Leigh nicht, aber würde da im Zweifelsfall auf Verpeilen tippen, nicht Bösartigkeit. Bei mir hat der jetzt verkackt, weil er eine Passphrase veröffentlicht hat. Sowas tut man niemals nie nicht unter gar keinen Umständen, schon gar nicht wenn die von jemand anderem ist.
Auf der anderen Seite muss Julian im Umgang mit Journalisten soweit Erfahrung haben, dass er davon ausgeht, dass Journalisten im Umgang mit Technik inkompetent sind und für eine gute Schlagzeile auch gerne mal Zusagen ignorieren. Dass er da keine Temp-Passphrase genommen hat, und die Datei auf dem Webserver gelassen hat, das hat er verkackt und kann das auch niemandem sonst anlasten.
Oh übrigens, falls ihr euch gefragt habt, wieso Julian eigentlich überhaupt von Daniel ein Backup der Daten brauchte und nicht selber eines hatte: die Antwort steht in dem Spiegel-Wikileaks-Buch ab Seite 267. Julian flog mit der SAS von Schweden nach Berlin und hatte einen Koffer aufgegeben. In dem Koffer waren seine drei Laptops. Mit den verschlüsselten Daten. Überraschenderweise kam der Koffer nicht an. Also DAMIT konnte ja wohl NIEMAND rechnen!1!!
Wer hat jetzt also Schuld? Daniel? Dem kann man bisher wenig anlasten in der Richtung, zumindest in den Teilen, mit denen er sich tatsächlich zitieren ließ. Meine Vermutung ist ja, dass der von seinen Kumpels beim Freitag gesäckelt wurde, wie denn das jetzt ist mit Wikileaks und dem Quellenschutz, weil Julian ja immer wieder darauf hinwies, dass da ja nie jemand zu Schaden gekommen sei. Und da hat Daniel dann, vermute ich mal, sich mit denen hingesetzt und denen gezeigt, wie man mit dem Passwort aus dem Guardian-Buch und den Dateien aus dem Torrent und gnupg die unredigierten Cables aus dem Hut zaubert.
Ich schätze Daniel übrigens nicht als Marodeur ein. Der wird denen das gesagt haben, damit sie eine Antwort haben, nicht damit sie es publizieren. Aber so ist das halt bei der Presse. Auf "off-the-record" kann man sich da nicht verlassen. Manchen Medien ist da die schnelle Schlagzeile wichtiger als Absprachen oder Menschenleben. Immerhin ist es mir eine Genugtuung, dass der Freitag sich damit auch alle zukünftigen Chancen zerschossen hat, dass ihnen jemals jemand was leaken will. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich von mehreren Seiten die gegenteilige Einschätzung gehört habe, dass die Fragen so klingen, als habe Daniel sie dem Freitag diktiert und überhaupt sei das eine Agenda von Daniel gewesen, um Wikileaks anzupinkeln. Kann ich nicht beurteilen, ist Hörensagen, im Zweifelsfall für den Angeklagten.
Objektiv liegt die Hauptschuld hier bei der Presse, in Form von Leigh vom Guardian und Krafft vom Freitag, die die wichtigen Details veröffentlicht haben. Das Veröffentlichen einer verschlüsselten Datei ist kein Grund für Kritik, denn dafür ist sie ja verschlüsselt, damit man sie veröffentlichen kann.
Ebenso objektiv liegt die Hauptschuld aber dann doch bei Julian und Daniel. Julian, weil er hätte wissen müssen, wie man Presse handled, weil seine OpSec Scheiße ist, weil er die Datei da hat liegen lassen, und weil er die Passphrase wiederbenutzt hat. Hätte Julian sich an die OpSec-Regeln von Wikileaks gehalten, hätte die Datei für den Guardian eine eigene Passphrase gekriegt, Leigh hätte sie abdrucken können, Daniel hätte sie nicht wiedererkannt, und all die Scheiße jetzt wäre uns erspart geblieben. Daniel, weil er das nicht hätte rausplappern müssen. Dadurch hat er das große Fass erst aufgemacht. Ja, das Fass hatte vorher schon ein Leck. Aber das erteilt ihm keine Absolution.
Man sieht aber ganz gut, wie sich da aus lauter kleineren Fehlern eine Scheiße-Lawine ergab, in denen die Leute die Lage mit Folgefehlern nur schlimmer gemacht haben, aus dem Bedürfnis heraus, ihren Hintern bezüglich der früheren Fehler abzudecken.
Soweit zu meiner Bewertung der Lage. Dementis von Leigh, Krafft, Julian oder Daniel nehme ich unter der bekannten Adresse gerne entgegen :-)
Update: Ich muss mich korrigieren. Ich schrieb, wenn das ein Einmal-Passwort gewesen wäre, dann hätte Leigh das veröffentlichen können. Hätte er natürlich trotzdem nicht, weil ein Geheimdienst, der das mitgeschnitten hat, dann auch die Cables entschlüsseln könnte. Das war so gemeint, dass Daniel dann die Passphrase nicht wiedererkannt hätte. Das wäre immer noch lausige OpSec gewesen, aber der Shitstorm wäre uns erspart geblieben.
Na?
Die geht ja, wenn ich das kurz in euer Gedächtnis rufen darf, gegen die Vorratsdatenspeicherung.
Kommt ihr NIE drauf!
Die Verräterpartei!! Ja, genau die, die uns gerade die Vorratsdatenspeicherung bringen wollen. Deren "Kompromissvorschlag" weniger harte Einschränkungen fordert als vom Verfassungsgericht schon als verbindlich festgelegt wurde! DIE! DIE wollen jetzt mit uns gegen die Vorratsdatenspeicherung demonstrieren!!
HAHAHAHAHAHAHA
Da muss ich doch gleich mal ein paar Eier warmstellen.
Oh und wo wir gerade bei Schenkelklopfern, Brüllern und Krachern waren: Facebook hat sich bei Heise über deren datenschutzfreundliche Einbindung des Facebook-Like-Buttons beschwert. Die haben sich echt nicht entblödet! Hat da jemand LSD ins Trinkwasser gekippt bei SPD und Facebook?
Das sieht alles aus wie ein Standard-Rootkit, und das kam rein über einen legitimen Account eines Benutzers auf der Maschine, dem sein Rack-Server aufgehackt wurde. Offenbar wussten die Angreifer nicht, was sie da wertvolles aufgemacht hatten, jedenfalls haben sie nichts groß verändert außer halt sich da ins System einzunisten und das ssh zu ersetzen und so.
Die Linux-Kernel selbst sind nicht betroffen, und können auch gar nicht groß betroffen sein, weil die aus Linus' Privatsystem kommen, nicht von dort. git ist ein verteiles Versionierungssystem und da liegt nicht auf dieser Kiste auch "der git-Server", über den man die Kernelsourcen kompromittieren könnte. Und selbst wenn, dann benutzt git kryptographische Prüfsummen, das würde sofort auffallen, wenn da jemand was in der Versionsvergangenheit manipulieren will. Es gibt natürlich trotzdem noch ein paar offene Fragen, und sicherheitshalber haben sie doch alle in letzter Zeit veränderten oder hochgeladenen Tarballs nochmal überprüft. Aber akute Angst muss wohl keiner haben.
Es zeigt aber natürlich trotzdem, dass nicht mal die Linux-Kernel-Leute vor sowas gefeit sind. So schlimm ist der Stand der Computer-Security. Seufz.
Oh, eines noch: der Useraccount hatte keinen Superuser-Zugriff. Das Rootkit schon. Es gibt also noch mindestens einen Exploit für local privilege escalation unter Linux unter x86-64. Gut, das wird jetzt niemanden überraschen, der sich mit der Materie auskennt, aber es ist natürlich schon beunruhigend. Auf der anderen Seite wird das jetzt vielleicht eine Audit-Hetzjagd lostreten, bei der dann der und einige andere Fehler gefunden werden.
Sehr putzig auch, wie er mir dann ein Fehlzitat anzulügen versucht.
Schade eigentlich. Vielleicht hätte Alvar tatsächlich was bewegen können, wenn er in die richtige Richtung laufen würde. So kann er höchstens als einer von denen in die Geschichte eingehen, die mit der Verräterpartei beim Verrat an den Bürgern und Abschaffen der Bürgerrechte untergegangen sind.
Alvar, sei dann doch bitte auch so konsequent und lege deine Ämter in den diversen gegen die Vorratsdatenspeicherung lobbyierenden Vereinigungen nieder. Um Schaden von denen abzuhalten, weißt du. Denn wenn die Leute merken, dass deine Linie näher an der von Ziercke als der sagen wir des CCC ist, warum sollten sie dann mit einem Laden assoziiert werden wollen, der jemanden wie dich mitlaufen lässt? Wenigstens soviel Ehrgefühl solltest du in den Knochen haben, von damals, aus deinen Rebellentagen, als du noch für was gestanden hast.
Muss länger her sein als ich ihn überhaupt kenne. Aber man wird ja nicht als SPDler geboren, gell?
Ach, Fefe! Hälst Du mich wirklich für so blöd, dass ich mich von irgendwem verarschen lasse?Das ist jetzt eine Fangfrage, oder?
Fürs Archiv, für das große Told-you-so in ein paar Jahren: wenn der Verräterpartei-Vorschlag umgesetzt wird, und warum sollte sich die CDU so ein Geschenk entgehen lassen?, dann wird sich plötzlich und überraschend herausstellen, dass die Polizei trotzdem keinen nennenswerten Erfolg hat im Verfolgen von Online-Verbrechen. Denn egal welche Frist wir ihnen geben, es ist nie genug. Es KANN nie genug sein, denn das ist ja ihre Allgemein-Ausrede für die Fälle, wo sie mal wieder was verkacken. "Mit der Vorratsdatenspeicherung wäre das nicht passiert". Das behaupten sie ja jetzt schon, selbst für Fälle, bei denen es die VDS gab in dem Zeitrahmen. Um eine kleine Notlüge ist unsere Exekutive noch nie verlegen gewesen. Und der, der daran Schuld sein wird am Ende, das ist nicht das Politbüro der "Progressiven" aus der Verräterpartei, denn denen hat eh nie jemand was anderes zugetraut als uns einen Dolch in den Rücken zu rammen. Schuld sein wird Alvar Freude, der so blöde war, sich denen auch noch als Alibi-Bürgerrechtler zur Verfügung zu stellen. Wenn du dir das durchliest und dir nicht selber auffällt, was das für eine "wählt uns!1!!" PR-Kacke ist, dann ist dir echt nicht zu helfen. Niemandem geht es da um die Inhalte. Die würden auch alle komplett auf die Vorratsdatenspeicherung verzichten. Wenn man ihnen aufzeigen würde, wie ihnen das im Wahlkampf gegenüber law&order einen Vorsprung bringt.
Und nicht nur das. Du, Alvar, wirst auch Schuld daran sein, dass unserer Bewegung die Anhänger weglaufen werden. Ich für meinen Teil laufe jedenfalls nicht bei einer Demo gegen Vorratsdatenspeicherung mit, die von einem AK Vorrat organisiert wird, wo jemand wie du mitspielen darf. So viel Realitätsleugnung kann ich nicht. Da könnte ich ja auch gleich in die FDP eintreten.
Update: Eines noch. Twister weist auf eine besonders schöne Stelle aus dem Entwurf hin:
Die sozialdemokratische Europa- und Bundestagsfraktion sowie die über den Bundesrat beteiligten sozialdemokratischen Funktionsträger in den Ländern, werden daher aufgefordert:
[…]
3. Sich sowohl auf Bundes- als auch europäischer Ebene nur für solche Regelungen einzusetzen, die mit den Maßgaben des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vereinbar sind.
Na DAS ist doch aber mal großzügig von der SPD! Da haben sie ja ECHT mit sich gekämpft, um uns SO weit entgegenzukommen!1!!
Update: Oh und einen noch, aus dem PDF, das Alvar verlinkt:
Die Speicherung von IP-Adressen halten wir für vertretbar, wenn die Herausgabe an die vom Bundesverfassungsgericht gestellten Bedingungen geknüpft ist. Der Eingriff in die Privatsphäre der Bürger ist relativ gering, da nur nach einer konkreten Tat ein Rückschluss auf den Täter möglich ist, aber eine gefürchtete Totalüberwachung ausgeschlossen bleibt.
Da sieht man mal, wie tiefgreifend Alvar da umgekippt ist. Ja, umgekippt, auch wenn er es gerade noch schlimmer macht und behauptet, das sei schon immer seine Position gewesen. DAS da war früher sicher NICHT seine Position, sonst wäre er direkt mit Arschtritt rausgeflogen bei der FSA-Planung.
Update: Der Stadler hat auch was dazu. An der Stelle sei darauf hingewiesen, dass ich da nicht "Leak" dranschrieb, weil ich eine Verschwörung aufbauen wollte, sondern weil mir schlicht nicht bekannt war, dass das schon irgendwo veröffentlicht worden ist. Dass sich da niemand zu schade für ist, daraus rhetorisch Kapital schlagen zu wollen, finde ich sehr bedauerlich. Na und, hab ich halt nicht gewusst. Kommt vor.
Update: Hier kommen gerade diverse Mails rein, die darauf hinweisen, dass Alvar beim AK Vorrat eh keine Rolle spielt und die ihn eh nicht mögen, genau wegen seiner Äußerungen in diese Richtung.
Ich finde das eine spannende Entwicklung. Ist das jetzt ein Spiegel der Gesellschaft und das ist eh schon im Mainstream-Bewusstsein angekommen als Problem bzw "so wird unsere Zukunft"? Oder werden Computerspiele halt von Leuten gemacht, die sich im Internet aufhalten, und die sich dort von Verschwörungsblogs haben radikalisieren lassen?
(Übrigens: kurzer Hinweis am Rande: das Geld für Deus Ex kann man sich auch sparen und stattdessen auf dem Grabbeltisch für 10 Euro Alpha Protocol kaufen, das ist praktisch das gleiche Spiel, sogar vom Stil her fühlt sich das gleich an. Deus Ex kann man auch in ein paar Wochen im Sonderangebot kaufen. Mir ist unbegreiflich, wieso Alpha Protocol damals nur so 60% Rating kriegte, aber Deus Ex jetzt 90%)
Und der andere Fall, der da gerade tief blicken lässt, ist der West Memphis Three-Fall. Der Fall ist so dermaßen grob, da solltet ihr sitzen, wenn ihr euch die Details durchlest. Kurzgefasst: es geht um einen Mord im Jahre 1993 in West Memphis, Arkansas. Die Anklage hat damals behauptet, die Kinder seien im Rahmen eines satanischen Rituals von drei Männern ermordet worden, selber noch Teenager zu der Zeit. Es gab damals so gut wie keine Beweise gegen die Teenager. Die drei Teenager sind dann verurteilt worden, einer zum Tode, einer lebenslänglich plus 20 Jahre und einer lebenslänglich. Im Wesentlichen stützt sich die Verurteilung auf Hörensagen. Es gibt da lauter Irrungen und Wirrungen, u.a. mit angeblich auf Irreführung hinweisenden Lügendetektor-Messungen und einer Zeugenaussage, die später widerrufen wurde, alles ganz gruselig, und jetzt kürzlich haben sie mal DNA-Proben vom Tatort geprüft und da von keinem der drei DNA gefunden. Und um jetzt nicht zugeben zu müssen, dass das ein Justizirrtum war, haben sie jetzt ein ganz windiges Manöver angewandt, bei dem die drei die Tat zugeben (!?) und dann sofort entlassen werden.
Unter dem Strich kann man nur hoffen, nie mit deren Rechtssystem in Kontakt zu kommen. Weia.
Almost half of the Fed’s top 30 borrowers, measured by peak balances, were European firms. They included Edinburgh-based Royal Bank of Scotland Plc, which took $84.5 billion, the most of any non-U.S. lender, and Zurich-based UBS AG (UBSN), which got $77.2 billion. Germany’s Hypo Real Estate Holding AG borrowed $28.7 billion, an average of $21 million for each of its 1,366 employees.
Auslöser waren Raketen, die vom Gaza-Streifen aus auf Israel abgeschossen worden waren. Auf israelischer Seite gab es vier Verletzte, im Gazastreifen sind 14 umgekommen und es gibt 30 Verletzte.
Update: Im Artikel steht (jetzt?), dass die Hamas dementiert, den Waffenstillstand aufgekündigt zu haben.
Hier ist mein Gedankengang dabei.
Daniel hat ja angesagt, dass er die Daten nur zurückgeben will, wenn Julian eine ordentliche Sicherheit nachweisen kann. Damit hat er öffentlich angesagt, dass er für die Sicherheit der Whistleblower verantwortlich ist. Damit hat er aber meines Erachtens auch die Möglichkeit zersägt, zu einer Einigung zu kommen. Denn nehmen wir mal an, Julian kommt jetzt und hat irgendwas gebaut. Daniel hat ja die Verantwortung übernommen für die Submitter. Er kann das also nicht übergeben, außer er ist sich sicher, dass Julians Installation sicher ist. Wie will er das prüfen? Kann er das überhaupt prüfen? Warum würde er das prüfen wollen? Das ist immerhin die Konkurrenz, und er muss ja eigentlich seine Zeit lieber für die Prüfung seiner eigenen Plattform investieren, nicht für Julians.
Letztlich hat Daniel nur zu verlieren, wenn er sich darauf einlässt. Daher glaube ich nicht, dass das passieren wird.
Für die Bevölkerung und Whistleblower an sich wäre das natürlich perfekt, wenn sich Julian und Daniel einen Bug-beim-Konkurrenten-Finden-Wettrennen liefern, denn am Ende werden dadurch beide Plattformen sicherer. :-)
Der Punkt ist jedenfalls: Daniel kann die Daten gar nicht zurückgeben. Weil er damit bestätigen würde, dass Julians Plattform sicher ist. Und was, wenn dann doch was verloren geht von den Daten? Dann ist Daniel in der Haftung, zumindest PR-technisch. Wenn Julian wirklich so böse ist, wie Daniel es zu glauben scheint, dann müsste Daniel ja sogar damit rechnen, dass Julian die Daten absichtlich "verliert", um dann Daniel schlecht aussehen zu lassen.
Kurz gesagt: Daniel hat sich mit der Äußerung in eine Ecke manövriert, aus der es kein Entkommen gibt.
Die jetzt diskutierte Variante mit dem Löschen ist der einzige Kompromiss, den es für Daniel überhaupt noch geben kann. Daher wundert mich nicht, dass das jetzt diskutiert wird. Ich hatte das auf dem Camp auch mal angesprochen in kleinem Kreis, aber Daniels Team war schneller, die haben das schon diskutiert, bevor mein Vorschlag bei ihnen ankam.
Löschen ist schon mal gut, weil Daniel damit sich und sein Projekt vor zukünftigem Schaden freistellt. Die Existenz dieser Daten ist ein Damoklesschwert. Ich kann sowieso nicht verstehen, wie er mit so einer Tretmine in seiner Nähe überhaupt so lange leben konnte. Wenn man bedenkt, wie handgreiflich die Amerikaner mit Bradley Manning umgegangen sind, und dass in diesen Leaks womöglich weitere Daten ähnlicher oder sogar höherer Brisatz sein könnten, dann wäre mein Instinkt an seiner Stelle gewesen, das sofort loszuwerden bzw. gar nicht erst mitzunehmen.
Aber das Problem löst das Löschen nicht. Denn das ist auf seine Art ja auch ein Verrat an den Whistleblowern. Die haben teilweise ihr Leben riskiert, um die brisanten Daten an Wikileaks weiterzureichen. Und bei dem Vertrauen, das Wikileaks genossen hat, und der möglichen Brisanz der Daten, da kann ich es mir gut vorstellen, dass Whistleblower die Daten bei sich entsorgt haben nach dem Abschicken an Wikileaks. Wenn ich Whistleblower wäre, würde ich das zumindest so machen. Man will ja keine Beweise hinterlassen, die einen als Whistleblower inkriminieren! Die Daten wären dann jetzt allerdings vernichtet, wenn Daniel die wirklich löscht. Damit wäre zwar das Zickenkrieg-Problem entschärft, aber die Whistleblower hätten umsonst ihr Leben riskiert.
Und das andere Problem ist natürlich, dass wir ja hier eine Vertrauenskrise haben. Wenn jemand Daniel bisher nicht geglaubt hat, dann wird er Daniel auch jetzt nicht glauben, dass er nicht vor dem Löschen noch schnell ein Backup gezogen hat.
Daher betrachte ich das Löschen eher als Geste als als Lösung. Aber immerhin ist es überhaupt mal eine Geste. Die anderen Aspekte dieses Grabenkrieges erinnern ja eher an die Schützengräben von Verdun als an eine Verhandlung, bei der man sich noch irgendwie gütlich einigen kann.
Meine Befürchtung ist, dass es keine Lösung für das Problem gibt. Außer Daniel und Julian vertragen sich wieder, aber die Chancen dafür sind wohl eher gering.
Seufz.
Eine andere Alternative, die man noch diskutieren könnte, wäre dass Daniel die Daten an eine vertrauenswürdige 3. Partei abgibt, die dann die Metadaten bereinigt und die Daten an Julian weitergibt. Das halte ich aber auch für nicht gangbar. Erstens: wer übernimmt die Verantwortung? Daniel wäre PR-technisch immer noch in der Haftung.
Zweitens: welche 3. Partei soll das denn bitte sein? Der CCC ist ja wohl eher ausgeschieden jetzt.
Und Drittens: wieso sollte Julian sich darauf einlassen? Der kann doch gerade eh nichts veröffentlichen aus seinem Hausarrest heraus, und ist spieletheoretisch in der perfekten Situation, dass er immer anklagend auf "den Saboteur Daniel" zeigen kann. Der hat nur zu verlieren, wenn er darauf eingeht. Oh und im Übrigen, wenn er die Daten kriegt, und dann wieder Leaks zu veröffentlichen anfängt, dann hat er bestätigt, dass er keinen eigenen Submission-Prozess hinkriegt, und auf Daniels Zuarbeit angewiesen ist, um überhaupt Inhalte anbieten zu können. Warum sollte er das machen?
Update: Es ist natürlich nicht hilfreich für das Narrativ, wenn Daniel sich seine Anforderungen an Quellenschutz bei Julian dann mit Äußerungen wie dieser torpediert:
Auf Nachfrage bestätigt Domscheit-Berg, die entsprechende Formulierung im Freitag-Interview sei unpräzise und ihm bei der Autorisierung „durchgerutscht“. In der Tat hätten einige der Aktivisten theoretisch Zugriff auf die Daten, allerdings werde Openleaks die Daten nicht nutzen.
Update: Vielleicht interpretiere ich das auch falsch gerade und die wollen wirklich gar nicht die Daten löschen sondern nur die Schlüssel. Das hielt ich bisher für eine Fehlberichterstattung der Medien, weil die den Unterschied nicht verstehen. Das Löschen des Schlüssels könnte man als Ausdruck der Zusage nehmen, dass Openleaks die Daten gar nicht verwerten will. Das glaubt m.E. eh niemand. Dann wäre die ganze Aktion eine völlige Nullnummer, denn der Einzige, dem man das beweisen müsste, Julian, glaubt das sicher nicht. Da könnten ja noch "Backups" von dem Schlüssel bei Daniel im Wohnzimmer rumliegen oder so.
Kommt ihr NIE drauf!
Ja, DER Mehdorn! Jetzt wäre dann vermutlich der geeignete Zeitpunkt, noch mal schnell mit denen zu fliegen, wenn man sie nicht als rauchende Ruine in Erinnerung behalten will.
Senk ju vor schusing Är Berlin!
Update: Hier kommen gerade die ersten Mehdorn-Witze an. Mein Favorit bisher: Schönefeld soll ja jetzt unterirdisch gebaut werden. :-)
Die Schweizer Polizei hat am Flughafen einen Bußgeldschalter aufgebaut und verdonnert Durchreisende zu obszönen Bußgeldern, wenn sie länger als 90 Tage visumsfrei im Schengen-Raum geblieben sind. Der Hintergrund ist, dass die meisten Schengen-Länder bilaterale Abkommen mit Ländern wie den USA haben, aber die Schweiz ignoriert das, wenn man über die Schweiz zurückreist. Und da kommen dann schonmal Bußgelder in der Größenordnung von 8000 Euro zusammen. Und die Schweizer ließen da im letzten Jahr über 3500 Passagiere bluten!
Der Lacher ist, dass das selbst den Schweizer Behörden peinlich ist:
Eine Änderung der Schweizer Praxis ist nicht in Sicht. Stattdessen empfahl das Schweizer Bundesamt für Migration außereuropäischen Besuchern diese Woche, nicht mehr mit der Swiss über Zürich zu fliegen, sondern stattdessen mit der Lufthansa über Frankfurt, der Air France über Paris oder der Iberia über Madrid.Wie peinlich ist DAS denn, wenn die Behörden Ausländer dazu aufrufen, das eigene Land zu meiden?
Ich bin sehr enttäuscht davon, wie das jetzt abläuft. Ich hätte gedacht, der CCC und vor allem der CCC-Vorstand ist da weiter.
Linus hat das bei Netzpolitik.org schön kommentiert, dem habe ich nicht viel hinzuzufügen. Wenn man sich schon zu so einem Schritt entschließt (und schon das halte ich für einen Fehler), hätte man zumindest Daniel Gelegenheit geben müssen, von sich aus die Mitgliedschaft niederzulegen. So zivilisiert sind wir ja wohl!
Das heißt aber nicht, dass ich die Einzelpositionen nicht nachvollziehen kann. Dennoch wirkt diese Club-Reaktion jetzt so, als wollten wir uns munter ins Gefecht stürzen und beim Schlammcatchen mitmachen. Da hat natürlich niemand ein Interesse dran. Da sind jetzt halt lauter verletzte Persönlichkeiten im Spiel, die sich da ein Auge-um-Auge liefern.
Rückblickend finde ich das Schlimmste an der Sache, dass man sich nicht mal mehr unter Hackern aufeinander verlassen kann, sondern da teilweise übel hintergangen und belogen wird. Wenn nicht mal wir uns untereinander auf unser Wort verlassen können, wie können wir dann Politiker beschimpfen, wenn sie uns belügen und bescheißen?
In diesem Sinne möchte ich zu mehr Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit aufrufen :-)
"The equivalent of 29.6 times of the atomic bomb dropped on Hiroshima, or in terms of uranium about 20 atomic bombs, were released by the accident," Kodama said. "While the remaining radiation from atomic bombs decreases to one-thousandth of the original level after a year, radioactive materials from the nuclear power plant only decrease to one-tenth the original level."
Es geht darum, dass Daniel damals bei WikiLeaks eine Festplatte mit verschlüsselten Daten mitgenommen hat (Update: das schreibt er u.a. in seinem Buch). Auf der Platte waren wohl die eingereichten Daten von ein paar Monaten (Wochen?) drauf, und Julian wollte die Daten natürlich wiederhaben. Daniel/OpenLeaks hat dann argumentiert, dass Julian gar keine Zusagen machen kann, dass die Anonymität der Leaker gewährleistet ist, was ja angesichts der Lage von Julian mit Hausarrest und Fußfessel und Überwachung und co auch nicht von der Hand zu weisen ist. Der CCC hat sich dann angeboten, als die beiden Parteien nicht miteinander reden wollten, als Mittelsmann bei der Übergabe zu helfen, und damals auch die Zusage von Daniel gekriegt, dass wir die Platte innerhalb von zwei Wochen übergeben kriegen. Das war vor 11 Monaten. Seit dem ist nichts passiert. Daher gibt Andy Müller-Maguhn jetzt auf und stellt offiziell das Angebot ein, die Daten übergeben zu wollen.
Man kann jetzt debattieren, ob das über einen Spiegel-Artikel hätte laufen müssen, das finde ich persönlich übertrieben. Aber für mich ist auch ziemlich klar, dass ich mich da nicht mehr groß involvieren will, weil ich von beiden Seiten (Update: gemeint ist von Julian und Daniel) Dinge gesagt bekommen haben habe, die sich später als unwahr herausstellten. Aus meiner Sicht fehlt es da an einer Vertrauensgrundlage. Auch das ganze Transparenz-Erzählen nervt mich, wenn dann weder der Quellcode noch das Konzept noch der Businessplan offengelegt sind. Ich finde es schade, dass wir jetzt keine Leak-Plattform haben, aber glaube angesichts der aktuellen Lage nicht, dass von Julian oder Daniel in absehbarer Zukunft eine solche Plattform kommen wird, zu der ich dann auch hinreichend Vertrauen haben könnte, um möglichen Whistleblowern raten zu können, dort ihre gefährlichen Inhalte zu leaken.
Update: Kleine Anmerkung noch: es gibt kein CCC-Gütesiegel. Der CCC hat sich immer bemüht, das auch klar so zu kommunizieren. Vom CCC wird niemals eine Aussage der Art "wir haben das getestet und für gut befunden" geben. Der CCC testet generell keine Produkte. Anders herum wird ein Schuh daraus: der CCC deckt gelegentlich Sicherheitsprobleme auf. Die erheben dann aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und was der CCC auf keinen Fall zulassen wird, ist dass Firmen oder Projekte damit werben, vom CCC getestet worden zu sein. Das ist die Basis, auf der die gesamte Glaubwürdigkeit des CCC ruht, und daher reagiert der CCC gerade so gereizt angesichts der OpenLeaks-auf-dem-Camp-getestet-Sache. Daniel weiß das auch und ich bin mir ziemlich sicher, dass er das der Presse auch nie so gesagt hat. So ist es aber offenbar angekommen und daher muss der CCC diesen Eindruck jetzt schnell und nachhaltig korrigieren.
Mr Speaker, everyone watching these horrific actions will be stuck by how they were organised via social media.Free flow of information can be used for good. But it can also be used for ill.
And when people are using social media for violence we need to stop them.
So we are working with the Police, the intelligence services and industry to look at whether it would be right to stop people communicating via these websites and services when we know they are plotting violence, disorder and criminality.
I have also asked the police if they need any other new powers.
Was da wohl rausgekommen ist? Wenn man die Polizei fragt, ob sie mehr Ermächtigungen braucht?Ich halte Jeff Jarvis ja für einen Clown, aber er stellt die richtige Frage:
If the UK government restricts social networking in answer to the riots, what separates it from the Arab tyrannies and China?
"We're going to stop the riots - police obviously can't handle it," Stephen Lennon, leader of the far-right English Defense League, told The Associated Press. He warned that he couldn't guarantee there wouldn't be violent clashes with rioting youths.
Die wollen wohl so 1000 Mitglieder losschicken. Breivik hatte in seinem Manifest die EDL als seine "Inspiration" erwähnt.Inhaltlich scheint das die UK-Version von PI-News zu sein. Ein bisschen weniger extrem vielleicht, immerhin setzen sie sich mit ihrer "das waren bestimmt Moslems!1!!"-Reaktion auf das Breivik-Massaker kritisch auseinander. Wer sich über die informieren will, kann z.B. bei der Wikipedia anfangen.
Übrigens hat der Guardian mal eine interaktive Karte der Ausschreitungen gemacht, das verbreitet sich gerade über das Land.
Update: Oh auf ein Detail sei noch hingewiesen:
The IPCC's statement said the bullet lodged in the police radio was a "jacketed round". This is a police-issue bullet and is "consistent with having been fired from a [police] Heckler and Koch MP5", it said.
Das ist eine Maschinenpistole.
But the forecasts were left unpublicized by bureaucrats in Tokyo, operating in a culture that sought to avoid responsibility and, above all, criticism.
Verschwörungstheoretisch interessant daran ist, dass die meisten davon aus der SEAL-Einheit waren, die Bin Laden umgebracht hat.
A military helicopter was shot down in eastern Afghanistan, killing 31 U.S. special operation troops, most of them from the elite Navy SEALs unit that killed al-Qaida leader Osama bin Laden, along with seven Afghan commandos. It was the deadliest single incident for American forces in the decade-long war. How many actually participated in the bin Laden raid was not known.
Na mal gucken, ob sie sich dazu nochmal äußern. Das wäre natürlich konspirologisch ausgesprochen fruchtbar, wenn die Zeugen jetzt der Reihe nach umkämen.
"International supervision over the issue of U.S. dollars should be introduced and a new, stable and secured global reserve currency may also be an option to avert a catastrophe caused by any single country," Xinhua said.
Wenn uns doch nur rechtzeitig jemand vor dieser Möglichkeit gewarnt hätte!
Oh warte, haben wir.
Hier ist, was Herr Schaar dazu sagt:
"Damit droht die Steuer-ID durch die Hintertür zu einem allgemeinen Personenkennzeichen zu werden", moniert Schaar. Dies sei eine Entwicklung, die von den Verantwortlichen beim Beschluss der gesetzlichen Regeln für das Identifikationsmerkmal vehement bestritten worden sei.Und noch eine Überraschung! Sie haben uns … angelogen! Finger hoch, wer das kommen sah!
Stellt sich raus: Firefox hat Recht. Nicht alles ist verschlüsselt.
Ratet mal, was nicht verschlüsselt war.
Kommt ihr NIE drauf!
Der OCSP-POST-Request zu cacert.org.
Update: Weil hier verzweifelte Nachfragen kommen: Wenn man SSL macht, wird die Verbindung verschlüsselt und signiert. Die Signatur ist mit einem Schlüssel gemacht, von dem man nicht weiß, ob der nicht in der Zwischenzeit zurückgerufen wurde (Reallebenäquivalent wäre der Bankautomat, der prüfen will, ob die Karte gestohlen gemeldet wurde). Für diese Prüfung gibt es ein Protokoll namens OCSP. Der Schlüssel, der die Webdaten unterschrieben hat, ist selbst unterschrieben, von einer sogenannten CA. In meinem Fall ist das cacert.org. Per OCSP geht jetzt der Browser beim Besuch meiner Webseite zu cacert.org und fragt die, ob mein Zertifikat eigentlich noch gültig ist. Und diese Verbindung ist unverschlüsselt, darüber hat sich mein Firefox geärgert.
Nun klingt das alles wie "na das muss man doch aber auch absichern!!1!", und das stimmt auch, aber OCSP überträgt über den unsicheren Kanal auch signierte Daten. Und sieht auch eine Möglichkeit vor, um Replay-Angriffe (also das Abspielen einer früher aufgezeichneten "ist OK" Antwort) zu verhindern. In der Praxis ist das alles eine furchtbare Baustelle, weil SSL halt insgesamt an diversen Stellen krankt. Sonderlich zielführend ist diese Warnung jedenfalls nicht, als erstes Mal schon weil er mir bei der Warnung nicht gesagt hat, welcher Teil da jetzt unverschlüsselt übertragen wurde.
Und dann kam heute noch raus, dass der Breivik in einem Schützenverein war. Ich hatten mir schon ein bisschen Sorgen gemacht, dass er ein Ausreißer würde, der erste Massenmörder/Amokläufer ohne Schützenverein-Hintergrund. Aber ich hätte mir keine Sorgen machen müssen deshalb. Die kommen ALLE aus Schützenvereinen. Muss ja auch, woher sonst sollen die schießen können. Aber fürchtet euch nicht, der Schützenverein hat ihn mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Na DANN können wir ja jetzt wieder alle ruhig schlafen.
Frank hat sich mal einen Teil von Breiviks Geschreibsel angeguckt und der detailliert da wohl ausführlich alle Schritte seiner Vorbereitungen. Wie er versucht hat, sich Waffen illegal zu besorgen, aber das war wohl nicht so einfach wie er sich das gedacht hatte, also ist er in den Schützenverein. Wieso verbieten wir nicht einfach alle Schützenvereine? Haben wir Angst, dass die Polizei so ohne Amokläufer und Terroristen dann nichts mehr zu tun haben wird?
Gut, er hätte immer noch seine Bombe bauen können. Da hat er sich den Bauernhof angeschafft, um Dünger in großen Mengen kaufen zu können, und hat auch schön anderen Dünger dazu gekauft, um nicht ins Raster zu fallen. Da kann man wohl nicht viel gegen machen. Seine Bombe hat er wohl ganz altmodisch per Lunte gezündet, nicht per Handy-Fernzünder oder so.
Wie heißt es so schön? Wo ein Trog ist, kommen die Schweine.
Update: Bezüglich des Trogs sei noch darauf hingewiesen, dass 2009 die Vorratsdatenspeicherung gerade frisch angeschaltet war. Insofern passt das richtig gut.
Zentrale Kernaussage ist, dass die Bundespolizei eine Apache-Distribution namens XAMPP eingesetzt haben. Den Teil mit Open Source und Apache hat der Focus allerdings nicht gemerkt, sonst hätten sie da wahrscheinlich fett draufgekloppt. Haben sie aber nicht. Sie haben das so verstanden, als sei das ein Antivirus (!?!?):
Peinlich nur, dass die geheimen Datenträger durch eine Billig-Software geschützt waren, die Spezialisten der Bundespolizei vorgegeben hatten.Auch der nächste Teil ist ein Money Quote für die Ewigkeit:
Die Bundespolizei diente den Partnerbehörden nach Angaben des BSI eine Server-Software namens XAMPP an, vor deren Risiken sogar normale Handbücher warnen. Das Fazit der Zollbeamten: „Diese von der Bundespolizei … angebotene Lösung ist risikobehaftet.“ Auch die Bundesnetzagentur stuft das Programm als unsicher ein. Der virtuelle Schutzmantel ist demnach so dünnhäutig, dass er einzig für den Privatgebrauch außerhalb des Internets und für Ausbildungszwecke gedacht ist.Ich sehe ein T-Shirt auf uns zukommen! "Not even XAMPP can protect you!" oder so. Käptn, der XAMPP-Schutzmantel ist gebrochen, Schilde bei 40%!
Die internen Darstellungen des Technik- und Logistikzentrums offenbaren sensible Angaben wie Notausgänge, Schleusen, Positionen von Alarmanlagen, Antiterror-Einrichtungen, Türen- und Deckendicke sowie Kabelschächte.Das soll schon vor über einem Jahr alles abhanden gekommen sein, und zwar bei einer der Baufirmen. Deren Chef gibt auf Nachfrage den Captain Obvious und diagnostiziert:
Der Chef, der Firma, deren Name auf der gestohlenen Karte verzeichnet ist, vermutet im Gespräch mit FOCUS, das „Kriminelle im Spiel waren“.NEIN!!1! Kriminelle?! m(
Unverhohlen sagen alle, dass sie am liebsten in Deutschland tätig seien - weil hier keine Daten gespeichert würden.Man sollte ja denken, eine namhafte Zeitung wie die FAZ kann sich da auch mal neue Märchen ausdenken, um uns in Panik zu versetzen, und muss nicht immer mit den Legenden kommen, die schon in den 70ies einen Rauschebart hatten.
Update: Oh und auch die Österreicher kommen langsam auf den Geschmack :-)
Update: Übrigens denkt der Pröfrock nicht an Rücktritt und brachte den denkwürdigen Satz
Die Wähler "haben mich sicher nicht wegen meines Doktortitels gewählt".
5.) Spende der Telekom - Geld für die Arbeit für Datenschutz und BürgerrechteDie Spende kommt aus einem Ablasshandel zu den Datenskandalen der Telekom, daher hat das nicht so viel Eigengeruch wie es auf Anhieb den Anschein hat. Aber es ist doch eine unangenehme zeitliche Koinzidenz, dass sie diese Spende im selben Newsletter öffentlich machen, in der sie auch Padeluuns Abstimmverhalten verteidigen müssen. (Danke, René)[…]
Vorab hatten wir keine Information bekommen, wie hoch die Spende sein würde. Ende Februar war die Spende dann plötzlich da - Überraschung! - 150.000 Euro gingen an den FoeBuD.
Kurz gesagt behaupten die, Verfechter der Netzneutralität könnten keine Fälle vorbringen, wo die Netzneutralität in Gefahr ist. Wenn man ihnen dann ein T-Mobile-Internet gibt und sagt, sie sollen mal Skype aufrufen, dann sagen sie, das sei kein Netzneutralitätsproblem, weil man ja den Premium-Tarif kaufen kann und dann geht das.
(Ich gebe euch mal Zeit, das setzen zu lassen)
(dumdidum)
(na, fertig?)
Wenn dann Kleingeister kommen und auf den Umstand hinweisen, dass das genau die Definition dessen ist, was Netzneutralität verhindern will, sagen sie, dass der Markt das ja regeln werde, dass Provider mit sowas nicht durchkommen.
Das, so habe ich heute gelernt, ist die Argumentation der CDU in Sachen Netzneutralität.
Hallo Felix,Nein.vielleicht hast Du ja schon von unserem Social Sharing Button [$DIENST] gehört.
Ich wollte heute einfach mal fragen, ob ein solcher (evtl. neuer) Dienst für Deinen Blog in Frage kommen könnte.Was machen wir besser?
Unsere Analytics geben Dir Aufschluss darüber, wie erfolgreich eine Empfehlung in den Netzwerken Twitter, Facebook, LinkedIn und GoogleBuzz war.
Weiterhin hast Du mit dem Button eine neue Möglichkeit Deals an Deine "Empfehler" zu vergeben und eröffnest Dir unter Umständen auch eine weitere Erlösquelle.
Erste Infos findest Du unter [$WEBSEITE], auf unserem Blog [$ANDEREWEBSEITE] oder natürlich direkt bei mir.
Ich tracke meine Leser nicht und will auch nicht, dass das jemand anderes tut.
Eure Link-Exchange-Angebote könnt ihr auch behalten, und eure Social Media "Like"-Buttons. Ich habe auch keine Kampagnen zu überwachen und plane auch keine Newsletter zu versenden.
“Marc” explained in the video that he understood why his request was denied only after he researched the people organizing the aid flotilla and found that they had strong ties to Hamas, “whose foreign minister has called homosexuals a minority of perverts, mentally and morally sick,” he said in the video.
Stellt sich raus, dass der Mann ein israelischer PR-Berater ist. Oops.
no official investigation of foul play has been opened, though Iranian nuclear experts have in the past been involved in similar accidents.
Über diese Schnittstelle können Sie sich täglich, in der Zeit zwischen 05:00 Uhr und 23:00 Uhr, die Gültigkeit einer ausländischen Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) bestätigen lassen.*schenkelklopf*
Update: Die ganze Site ist der Brüller. Schaut euch nur mal deren Beispiel-XML an!
Aha, SO macht man das bei XML!1!!
<params>
<param>
<value><array><data>
<value><string>Datum</string></value>
<value><string>27.07.2006</string></value>
</data></array></value>
</param>
<param>
<value><array><data>
<value><string>Uhrzeit</string></value>
<value><string>13:35:53</string></value>
</data></array></value>
</param>
<param>
<value><array><data>
<value><string>ErrorCode</string></value>
<value><string>200</string></value>
</data></array></value>
</param>
Update: Hier kommen die ersten Mails von Benutzern dieses APIs rein, das ist der Brüller! Da gibt es dann schon mal einen Anruf vom örtlichen Finanzamt, wenn man über das API dieselbe Nummer mehrfach pro Tag abfragt anstatt lokal zu cachen. Und "Verfügbarkeit: täglich" ist noch übertrieben, der meint das dauert bei Störungsmeldungen schon mal ne Woche, bis die das fixen. Durchschnitt, nicht Maximum. Oh und dann hat da noch jemand auf dieses Gimmick hingewiesen:
(…) Daher werden nur Einzelanfragen verarbeitet. Die Abfrage von Batch-Dateien würde zu einem erheblich höheren Verwaltungs- und Zeitaufwand führen und wird deshalb nicht zur Verfügung gestellt.
Aha. Soso.
The Monju prototype fast-breeder reactor — a long-troubled national project — has been in a precarious state of shutdown since a 3.3-ton device crashed into the reactor’s inner vessel, cutting off access to the plutonium and uranium fuel rods at its core.
Ein schneller Brüter, wir erinnern uns, wird mit flüssigem Natrium Dieser Brüter in Japan ist auch ein einziges Desasters vom Track Record her. 1995 ist es da zu einem fetten Brand gekommen, bei dem der Betreiber erwischt wurde, wie er die Videobilder manipuliert hat, damit der Brand nicht so schlimm aussieht. Die Japaner wollen jetzt ernsthaft den 3,3-Tonnen-Klumpen da rausholen und den Reaktor wieder anfahren.
Gut, das was ja bisher eh schon weitgehend klar, dass von einigen mehr oder weniger harmlosen "wir besaufen uns doch nur" Burschenschaften abgesehen im Wesentlichen Naziverbünde die "Branche" prägen. Aber das jetzt ist nicht nur ein Vorurteil, das ist der Dachverband (übrigens eine Wortschöpfung aus dem 3. Reich, wie ich neulich von den Neusprechbloggern lernte). Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Nazis auszuräuchern. Wenn sich die Nicht-Nazi-Burschenschaften jetzt nicht lauthals wehren, dann sind sie selber Schuld an ihrem Ruf.
Das Problem klärt sich übrigens gerade von selber, die Burschenschaften haben alle terminalen Mitgliederschwund, insofern kann man die auch in Ruhe aussterben lassen. Aber während des Aussterbens sollen sie wissen, dass sie keine Freunde haben.
"The mightiest military alliance in history is only 11 weeks into an operation against a poorly armed regime in a sparsely populated country, yet many allies are beginning to run short of munitions, requiring the U.S., once more, to make up the difference," he said.
Das nennt sich strukturierte Inkompetenz und ist eine gute Strategie, um aus ungewünschten Verpflichtungen rauszukommen. So macht unsere Regierung das ja auch an anderer Stelle seit Jahrzehnten. Man macht das einfach solange, bis die Gegenseite merkt, dass von einem eh nichts mehr zu erwarten ist und aufgibt.
Die schlechte Nachricht: es ist mit 5800 Euro pro Ampulle das teuerste Medikament der Welt.
Na so ein bemerkenswerter Zufall aber auch! Kein Wunder, dass da vereinzelt schon Verschwörungstheorien ala "das ist ein Biowaffenanschlag" kursieren.
Update: Per Mail kommen Hinweise auf noch teurere Medikamente rein. (Danke, Mathias)
Und hier ist seine fettgedruckte Zusammenfassung (Speihtüte bereithalten!):
Die linksliberalen Fundamentalisten stört das nicht.Falls das jemandem nicht direkt klar sein sollte: ihr seid gemeint. Dieser nationalkonservative Polizeistaat-Fundamentalist bezeichnet euch gerade als "linksliberale Fundamentalisten". Ich fühle mich da jedenfalls angesprochen. Nun, mal sehen, was er uns vorzuwerfen hat:
Ihr Misstrauen gegenüber dem eigenen Rechtsstaat ist größer als der Wille zum Schutz der Bürger.Ihr Monster! Wir könnt ihr nur! Ihr habt ja förmlich Blut an den Händen!1!! Ein Glück, dass wir einen rhetorisch geschulten, pflichtgewussten Innenminister haben, der uns notfalls auch gegen unseren Willen vor den fiesen Terroristen rettet:
Dem halte ich entgegen: Untätigkeit beim Kampf gegen den Terrorismus gefährdet Leib und Leben Unschuldiger in Deutschland.Unsere fundamentalistische Untätigkeit gefährdet Leben. Wir sind, mit anderen Worten, Gefährder. Fundamentalistische gar! Fundamentalistische Gefährder! Und Linke noch obendrein!
Na jetzt hat er es uns aber gegeben. Whoa. Ich trau mich ja kaum noch, ein Flugzeug betreten zu versuchen. Ihr erinnert euch ja vermutlich noch an die Befugnisse, die unsere Polizei vorauseilend gegen "Gefährder" zugeteilt bekommen hat. Ich verweise nur auf den CSU-"Innenexperten" Geis Ende letzten Jahres, und die schon existierende Situation in Bayern. Oder vielleicht halten wir uns an Norddeutschland und kriegen alle Fussfesseln.
Das ist schon rein dramaturgisch eine ziemlich großartige Nummer, erst bei RSA einzubrechen, und dann bei Lockheed Martin. Ich habe von beiden die Systeme nicht gesehen, aber so von dem Ruf der Firmen her zu urteilen wäre das ein bisschen so als würde man erstmal bei dem Safe-Hersteller einbrechen, um die Baupläne des Safes zu klauen, den man dann danach bei der Sparkasse aufbrechen will. Mich persönlich hat das an den Film "Absolute Power" von und mit Clint Eastwood erinnert, den ich übrigens empfehlen kann :-)
Update: Lockheed Martin dementiert inzwischen, dass der Angriff erfolgreich war. Würde ich an deren Stelle auch tun.
Als der Pilot im Cockpit war, stellte er fest: "Wir haben keine gültigen Angaben mehr."und dann noch mal ein "Mach du." vom Copiloten zum Piloten. Das klingt ja schon gleich gar nicht mehr so klar nach Pilotenfehler wie bisher angesagt worden war.
Update: Hier kommen mehrere Mails von Piloten, die das inhaltlich für unglaubwürdig halten. Außerdem mailte jemand, das Original sei dieses PDF und ich soll mal dahin und nicht zum ehemaligen Nachrichtenmagazin verlinken :-) Die Einsendungen sagen jedenfalls übereinstimmend, dass das noch alles andere als klar ist, was da genau passiert ist, und warum.
Zwei offensichtliche Optionen haben wir jetzt:
Daher jetzt mal meine Frage. Was haltet ihr generell von der Idee? Wie viele von euch kämen denn in Frage und wollten eh zum Camp kommen? Wenn wir wüssten, dass da eine Chance besteht, würden wir uns um die Noten bemühen und gucken, dass Aufnahmeequipment vor Ort ist. Sachdienliche Hinweise oder Vorschläge bitte per Mail an die übliche Adresse!
Update: Weil Nachfragen kamen: Alternativlos-Homepage, Angaben zur Titelmusik (wir brauchen nur die paar Sekunden am Ende).
According to the simulation, the reactor core started melting about 50 minutes after the emergency core cooling system of the No. 1 reactor stopped functioning and the injection of water into the reactor pressure vessel came to a halt. About an hour and 20 minutes later, the control rod and pipes used to gauge neutrons started melting and falling onto the bottom of the pressure vessel. After about three hours and 20 minutes, most of the melted fuel had piled up on the bottom of the pressure vessel. At the four hour and 20 minute mark, the temperature of the bottom of the pressure vessel had risen to 1,642 degrees Celsius, close to the melting point for the stainless steel lining, probably damaging the pressure vessel.
Sie haben das Ergebnis auch an die IAEA gemeldet, die internationale Atomsicherheitsbehörde. Und die hat dann … zwei Monate darauf gesessen. Bis Tepco es auch mal irgendwann zugegeben hat.Wir lernen also daraus: die IAEA ist wie das Rote Kreuz — im Zweifel völlig nutzlos. Das Rote Kreuz darf ja auch unabhängige Untersuchungen machen, um z.B. festzustellen, ob die Amis in Abu Ghraib foltern oder nicht. Und die Ergebnisse werden dann nicht etwa veröffentlicht, sondern der US-Regierung gegeben. Die es dann in der Schublade verschwinden lässt.
Update: angbelich können die Linken nicht mal sagen, wer alles das Passwort für ihr Webseiten-CMS hatte m(
Update: Hier kann man das Flugblatt in Gänze einsehen.
Update: Das war doch nicht in Gänze, hier ist noch ein Link, der mir per Mail zuging. (Danke, Thomas)
Der nächste Schritt ist, dass das Zeug durch den Beton kommt und mit dem Grundwasser in Berührung kommt, und dann eine Explosion oder einen Geysir bildet, weil durch die große Hitze das Wasser spontan verdampft wird. Dabei dehnt es sich stark aus und verteilt dann die Strahlung weiträumig.
Das wäre der richtig doll schlechte Ausgang. Hoffen wir also, dass das nur ein bedauerlicher Messfehler ist oder so.
Update: Die Messwerte sind wieder runter. Entweder es war nur ein Messfehler oder das Corium hat sich schon weiter runtergefressen.
Update: Na toll, sie haben das wieder runter korrigiert, ist jetzt doch noch oben. Seufz.
Das Ergebnis ist bei so einer lächerlichen Wahlbeteiligung nicht wirklich aussagekräftig. Der CDU sterben halt die Wähler weg, jetzt haben sogar schon die Grünen die Union überholt.
Aus meiner Sicht drückt das Wahlergebnis gut die Alterspyramide aus. Meine Vermutung: Ab 60 wählt man CDU, ab 50 SPD, zwischen 30 und 50 ist man politikverdrossen und pendelt wild herum oder wählt gar nicht mehr, und die Jüngeren wählen Grüne, Linkspartei oder Piraten. Im Moment freut sich die SPD, dass der CDU die Wähler wegsterben, aber das trifft sie demnächst genau so hart. Nachwuchs haben beide nicht, nachdem sie systematisch die jüngeren Generationen verraten und verkauft haben. Die Grünen können nur von Jugendlichen gewählt werden, die zu jung sind, um sich an den Kosovokrieg-Verrat oder die Hartz IV-Einführung zu erinnern. Das Ei haben sich CDU und SPD selber gelegt mit ihrer desaströsen Bildungspolitik. Ich fürchte, auf der Welle der ungebildeten Kids werden die Grünen noch eine Weile schwimmen.
Und das ist mit das schlimmste, was unserem Land passieren kann, weil die Grünen die Atomkraftwerke nicht ausschalten werden. Das ist ihr einziges Wahlkampfthema. Wenn sie die ausschalten, haben sie nichts mehr. Bei anderen Inhalten sind sie inkompetent, opportunistisch und scheißen auf das Wohl der Wähler. Die Grünen sind halt fundamental eine Partei der Besserverdienenden (wer arm ist, dem ist Überleben wichtiger als Umweltschutz), von denen darf man keine Sozialpolitik erwarten. Mir ist völlig unklar, wie Nicht-Superreiche die Grünen wählen können.
Update: Mir mailt gerade jemand diese Analyse der BPB zu den Altersabschnitten und was man so wählt. Spannenderweise hat die CDU dort ein Hoch bei den 25-34jährigen. Allerdings haben sie nur 2000 Befragte, von denen nur zwei Dritten eine Parteipräferenz hatten, und nur die tauchen auf. Die Altersgruppe 25-34 sind 12%, d.h. hier haben ein Dutzend Befragten einen Einfluss von knapp 10%.
Update: Weil jetzt hier wütende Mails von älteren Mitbürgern eingehen: das war anders herum gemeint. Nicht "die Alten wählen CDU" sondern "die CDU wird von Alten gewählt". Tut mir leid für die böse Unterstellung, soll nicht wieder vorkommen!
Austritt aus der Euro-Zone, Rückkehr zur Drachme, Nichtanerkennung der Staatsschulden.Sie haben natürlich völlig Recht. Anders können die nie aus ihren Schulden herauskommen.
Auf der anderen Seite verkennt das natürlich die Lage, weil die ja niemand gezwungen hat, sich Geld zu borgen. Und auch ein Neuanfang mit der Drachme braucht Startkapital, das man sich borgen müsste, und wer würde schon einem Land was borgen, das gerade gezeigt hat, dass sie Rückzahlen für optional halten.
Und letztlich war der aktuelle Zustand ja genau das, was wir haben wollen. Wir haben denen billig Geld gegeben, damit sie uns unsere Waren abkaufen können, damit unsere Wirtschaft die Krise überlebt, und damit am Ende die von uns abhängig sind und politisch nach unserer Pfeife tanzen in der EU. Jetzt einen auf "ihr seid drauf reingefallen, jetzt müsst ihr es ausbuden" zu machen ist vergleichbar mit einem Drogendealer, der die Mündigkeit seiner Käufer als Verteidigung für sein Handeln heranzieht.
Update: Und sogar beim ehemaligen Nachrichtenmagazin!
Zu "der WebGL-Lücke" habe ich nichts gesagt, weil das keine Lücke ist, sondern eine Idee der Größenordnung "lasst uns im Winter Russland angreifen". Ich versuche das mal kurz zu erklären. Prozessoren haben heutzutage eine MMU drin. Die MMU erlaubt es, Speicherschutz zu implementieren. Das Betriebssystem kann damit z.B. verhindern, dass irgendwelche Prozesse Speicherbereiche anderer Prozesse oder des Betriebssystems selber kaputtmachen.
Hardware hat sowas nicht. Insbesondere haben Grafikkarten sowas nicht. Früher war das nicht so schlimm, weil auf der Grafikkarte kein Code lief, also jedenfalls kein hochgeladener Code, sondern man konnte halt aus ein paar Operationen auswählen, die dann auf der Grafikkarte ausgeführt werden. Heute haben Grafikkarten eigene Programme, die Shader. Die können u.a. auf den Hauptspeicher des PCs zugreifen. Lesend und schreibend.
Mit anderen Worten: wer Shader auf die Grafikkarte hochladen kann, hat Schreibzugriff auf das Betriebssystem.
Das hat sich noch nicht weit genug herumgesprochen, dass die Malware-Toolkits das regulär benutzen. Aber alle, die sich mit der Technologie mal beschäftigt haben, wissen das. Grafikkarten sind da nicht alleine. Jede Hardware am PCI-Bus kann das. Und PC-Card und ExpressCard sind im Wesentlichen auch nur herausgeführte PCI-Busse. Wer also ein Notebook mit solchen Slots hat, der gibt jedem mit physischem Zugriff auf das Gerät auch softwaretechnisch Vollzugriff auf das Gerät, und zwar ohne dass derjenige rumschrauben müsste.
Und dann gibt es natürlich noch schlechte Ideen wie Firewire, was kein PCI-Bus ist, aber wo man über den Stecker trotzdem Schreibzugriff auf den Hauptspeicher im Rechner hat. Das selbe in Grün. Es sah ja eine Weile so aus, als hätte man aus dem Firewire-Debakel gelernt, aber nein, Intels neueste Technologie, Thunderbolt, führt gleich einen ganzen PCI-Express-Bus per Stecker raus aus dem Gehäuse. SUPER!
Aber zurück zu den Grafikkarten. Wenn man das einmal verstanden hat, dass Shader-Zugriff auf Grafikkarten sicherheitstechnisch Game Over ist, verstehen man auch plötzlich diverse andere Dinge als die schlechte Idee, die sie sind. Z.B. … in "virtuellen Maschinen" 3d-Grafik zu machen. Oder … 3d-Grafik über Netz forwarden! Game Over.
Es gibt eine Hoffnung im dem ganzen Jammertal. IOMMU. IOMMU ist eine MMU für I/O-Zugriffe. Damit könnte man also z.B. einschränken, welche Speicherbereiche die Grafikkarte überhaupt sehen kann. AMD hat sowas schon länger, Intel hat kürzlich nachgelegt. Leider … gibt es da auch schon Angriffe drauf.
Solange es hier keine funktionierende und erprobte Schutz-Technologie gibt, muss man alle 3d-Software (und natürlich erst Recht OpenCL/Cuda/Stream-Kram) so betrachten, als habe man ihr gerade Vollzugriff auf das System erteilt. Denn im Wesentlichen hat man das.
Vielleicht versteht jetzt der eine oder andere, wieso man keinesfalls irgendwelchen Webseiten Shader-Zugriff auf seine Grafikhardware geben will.
Update: Hier kommen gerade ein paar Mails von Leuten rein, die es besser/genauer wissen als ich. Die beiden Haupteinwände sind: a) man kann per WebGL nur GLSL hochladen, nicht binäre Shader, und b) die Grafikkarte kann nicht auf den kompletten Speicher im PC zugreifen, sondern nur auf die Bereiche, die der Treiber eingestellt hat. Soweit ich weiß ist das generell beides richtig.
Allerdings sind ja die Treiber nicht Open Source (Ausnahmen bestätigen die Regel; Benutzer der Open Source GL-Treiber unter Linux können hier möglicherweise ruhiger schlafen). Und Kontextwechsel kosten. Und Grafikkartentreibern geht es um Performance, sogar mehr noch als um Korrektheit. Ich bleibe daher bei meiner Einschätzung. Zumindest bis jemand kommt und es mir noch anders erklärt :-)
Na, was meint ihr? 10%? 50%? 2%?
Wir haben über "Chancenförderungsgesetz" und die Abkürzung "ChaföG" – in Anlehnung an BAföG – diskutiert. Eine denkbare Alternative für die Bezeichnung "Arbeitslosengeld II" wäre dann beispielsweise "Chancenförderungsgeld".m(
Falls jemandem nicht auf Anhieb klar ist, wieso das ein feuchter Neocon-Traum ist: wenn Chance drin vorkommt, ist es Neocon-Ideologie. Deren Agenda ist seit Jahren, von gleichen Ausgangsvoraussetzungen und gleichem Mindesteinkommen auf Chancengleichheit zu kommen, um die gleichen Effekte auszunutzen, die die doofen Unterklassen-Idioten zum Lottospielen bringen. Viele Leute verstehen halt nicht, was Chancengleichheit heißt. Jedem ein Los geben, von denen alle Nieten sind, das ist Chancengleichheit. Für die Samstagabendunterhaltung im Fernsehen vielleicht ein-zwei Gewinnerlose dazwischenstreuen. Aber das ist optional. So sieht Chancengleichheit aus. Lasst euch nichts andrehen, in dem von Chancen die Rede ist. Das ist immer zu euren Ungunsten.
The army also warned it would respond "very strongly" if its old rival India carried out any "misadventure", saying: "There should be no doubt about it."The Pakistan army, which has long been seen as the most effective institution in an unstable country, has been facing growing domestic criticism over the perceived violation of country's sovereignty when U.S. forces conducted raid without informing Pakistan.
[…]
While few in Pakistan supported bin Laden and his ideology, violations of sovereignty can provoke street protests and media outrage.
Bei den Pakistanern hat jedenfalls die Einsicht eingesetzt, dass sie jetzt auch den Amis gegenüber mal echt insistieren müssen, dass die ihre Souveränität achten. Ich finde an der Stelle das interessanteste Gedankenspiel, wie wir eigentlich reagieren würden, wenn die Amis in Deutschland irgendwelche Special Forces Einheiten rumlaufen und Leute erschießen lassen. Mit oder ohne Wissen unserer Regierung. Militärisch gesehen hat ja kein Land die Möglichkeit, das tatsächlich zu unterbinden, dass irgendwelche ausländischen Teams bei ihnen unter dem Radar operieren. Was würde man da also machen? Hat man überhaupt mehr Optionen als eine Protestnote zu verschicken? Vielleicht eine Uno-Resolution beantragen, die dann von den Amis ein Veto kriegt? Alles nicht vielversprechend.
Aktuell: Das Weiße Haus sagt an, dass sie keinerlei weitere Details zum Bin Laden-Einsatz veröffentlichen wollen. Gleichzeitig wird klar, dass ihre initialen Ansagen zum Großteil falsch waren. Sie hatten ja gesagt, er sei in einem "Firefight" (Schusswaffengefecht) umgekommen, und dass er seine Frau (bzw. eine seiner Frauen, er hatte wohl mehrere) als menschlichen Schutzschild verwendet haben soll, und auch die Ansage, dass das Haus eine Million wert sei ist falsch, eher 1/4 bis 1/2 davon. Und dann kommt noch dazu, dass es keine Videoaufnahmen von dem Einsatz gibt (Vorsicht: Link geht zum Telegraph).
Leon Panetta, director of the CIA, revealed there was a 25 minute blackout during which the live feed from cameras mounted on the helmets of the US special forces was cut off.
Das und dann diese hastige Seebestattung… das sieht alles aus, als wäre es mit dem expliziten Ziel verkackt worden, da eine unseriöse Verschwörungstheoretikerszene zu etablieren, damit die Leute dann gebunden sind, und sich nicht um die wichtigen Dinge kümmern (wie z.B. dass Guantanamo immer noch offen ist und dass wir immer noch in Afghanistan Krieg führen, obwohl doch jetzt der Grund dafür tot ist, und natürlich dass die Banker immer noch auf freiem Fuß sind).
Das US-Landwirtschaftsministerium macht jetzt nämlich einen Pilotversuch, müsst ihr wissen. Für zwei Jahre sollen Konzerne wie Monsanto selber dafür verantwortlich sein, die Verträglichkeit ihrer gentechnisch manipulierten Produkte auf die Umwelt zu bestätigen. Das ist natürlich ergebnisoffener formuliert in der Meldung, aber wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen hier. Das ist es, worum es geht. Die Begründung ist auch abenteuerlich:
Das neue Prozedere sei „schneller, effizienter und kostengünstiger“No shit, Sherlock! Warum überlassen wir nicht auch gleich RWE das Prüfen geeigneter Atommüll-Endlager? Un-fass-bar.
Update: Im Moment tendiere ich zu Wile E. Coyote.
Update: Zweiter Kandidat: Hein Blöd von Käpt'n Blaubär.
Update: Jetzt schlägt jemand per Mail Hans Werner Sinn vom IFO-Institut vor, weil dessen Prognosen nie einträfen. Mhhnaja, passt irgendwie nur so halb. Ich suche eher jemanden wie George W Bush, bei dem man den Eindruck hat, er versteht wirklich nicht, was er da tut. Bei diesen INSM-Gestalten habe ich ja nicht den Eindruck, als wüssten die nicht, wenn sie Dinge erzählen, die mit der Realität nur periphär was zu tun haben.
Update: Ah, hier ist ein würdiger Kandidat: Thomas Midgley. Der hat erst Blei ins Benzin getan und dann FCKWs erfunden. Ich erinnere mich, dass der mal in einer Folge von Qi dran kam. Dank an Dagobert für den Tipp.
Update: Andere Kandidaten, die hier reinkommen: Homer Simpson, Wheatley (von Portal 2), und "Niebelkerze des Jahres" nach unserem glücklosen Entwicklungshilfeminister. (Danke, Michael)
So langsam komm ich mir echt verfolgt vor. Was kann man heute eigentlich überhaupt noch machen, ohne dass dabei umfangreiche Positionsdaten gesammelt werden?
Mobiltelefone, Autofahren mit GPS-Navi, beim Fliegen wird ja noch viel mehr gesammelt und weitergegeben. Früher war die Bahn noch relativ anonym, wenn man das Ticket nicht im Reisebüro sondern barzahlend im Bahnhof oder beim Schaffner gekauft hat, aber heute kauft man die Tickets dort ja auch online, und da steht dann der Name drauf (oder?), und man bezahlt mit Kreditkarte, d.h. sie wissen eh, wer das Ticket gelöst hat. Wie ist denn das mit so Busreisen? Was für Daten hinterlässt man da so? Früher haben wir angesichts solcher apokalyptischen Zukunftsvisionen immer gewitzeln, dass wir dann halt in den Untergrund gehen würden, aber überlegt mal, wie viele Optionen man überhaupt noch hat, um zum Untergrund hin zu kommen, ohne dass dabei Bewegungsdaten anfallen. Mitfahrzentrale fällt mir noch ein, oder per Anhalter. Oder natürlich Radfahren, ÖPNV oder Laufen, wenn das Ziel nahe genug liegt.
Und es stellt sich natürlich die Frage, wie man dann im Untergrund ohne Telefon und Internet eine Revolution planen soll. Seufz.
Update: Mir wird gerade versichert, dass Busfahren (das ist im Moment noch eine Berlin-Spezialität übrigens, aber da gab es kürzlich ein Gerichtsurteil, das gibt es bald auch außerhalb Berlins) anonym geht, man zahlt da am Automaten in bar und niemand will einen Ausweis sehen.
Jetzt hat Sony Stellung genommen und sprechen von einer "illegal and unauthorized intrusion into our network", und sie glauben sogar, dass der Eindringling sich einmal die persönlichen Daten aller User kopiert hat, sie wollen nichtmal ausschließen, dass auch die Kreditkartendaten abhandengekommen sind. Autsch. Wir reden hier immerhin von über 50 Millionen Accounts (die Schätzungen gehen auseinander, 50 ist wohl die untere Schranke). (Danke, Marco)
Der Hintergrund hat natürlich nichts mit Vernunft zu tun, immerhin wohnen die Ölkonzerne ja auf dem Republikaner-Heimatplaneten. Der Gedankengang ist vielmehr, dass die das auf die Benzinpreise umlegen, und die Bevölkerung dann nicht wieder Obama wählt.
Die Staatsanwaltschaft ist Pfahls eher zufällig auf die Spur gekommen, als sie die Geschäfte einer maroden Firma untersuchte. Unverhofft stieß sie dabei auf Pfahls, den alten Bekannten. Im Herbst vergangenen Jahres telefonierte Pfahls noch ahnungslos mit Max Strauß, dem Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten. Strauß warnte davor, dass Telefonate oft von Behörden mitgeschnitten würden. Pfahls als früherer Verfassungsschützer wisse das ja selbst. So ein Schmarrn, entgegnete Pfahls. Tatsächlich war der Staat längst in der Leitung. Ein halbes Jahr lang haben die Ermittler seine Gespräche mitgehört und die Ereignisse deswegen ziemlich präzise rekonstruieren können.Die BESTEN der BESTEN der BESTEN, SIR! (Danke, Markus)
Also mir reicht das. Ich hatte ja eh kein sonderlich großes Problem. Ich plädiere dafür, jetzt mal mit dem Maulzerreißen aufzuhören und sie nach ihren Taten zu beurteilen, wenn welche kommen. Wir sollen uns freuen, dass noch Leute willens sind, ihre Zeit freiwillig für unser aller Freiheiten zu opfern.
Eines noch. Bei Ingenieueren gibt es ein schönes geflügeltes Wort. Der, der glaubt, es sei unmöglich, soll nicht dem im Wege stehen, der es gerade macht. Das gilt leicht abgewandelt auch für Aktivismus. Der, der glaubt, es bringe eh nichts / könne eh nichts werden, der soll denen nicht im Wege stehen, die es gerade machen.
Ich habe z.B. Petitionen komplett aufgegeben und linke da auf keine mehr, seit sie uns gezeigt haben, wie sehr sie auf unsere Petitionen scheißen, und überhaupt finde ich es eine Zumutung, wie schon der Name kodifiziert, dass man als Bürger da nur Bittsteller ist. Trotzdem halte ich niemanden auf, der noch an Petitionen glaubt.
Also. An die ganzen Twitter-Neider und -Miesmacher: Füße Stillhalten!
Und an Markus: Weitermachen!
Jedenfalls zitiert sie Ria Novosti so. (Danke, Uli)
„Tatsächlich ist man in Deutschland notfallmedizinisch nirgendwo ausreichend auf die Behandlung von massenhaft radioaktiv kontaminierten Patienten vorbereitet“, brachte es Leo Latasch, der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Frankfurt, auf den Punkt.und weiter unten:
Zwar verfügt Deutschland mehr als jedes andere Land über große Kapazitäten für die Knochenmarkstransplantation, aber abgeschirmte Operationsräume oder Behandlungsplätze für kontaminierte Patienten sind rar. Es beginnt schon damit, dass es für die Rettungskräfte selbst keine Schutzkleidung gibt.Na dann kann der GAU ja kommen!
So, lasst mal eure Hand gleich an der Stirn, geht noch weiter.
Daraufhin haben die Polizisten zwei Polizeitechniker dazugerufen, um digital an das Dokument zu kommen. Das Dokument, das SEIT NOVEMBER frei auf der Homepage von Attac zum Download steht. Das scheiterte dann an den mangelnden Linux-Kenntnissen der Ermittler.
Halt, noch nicht aufhören mit dem fazialpalmieren, geht noch weiter!
Am Ende haben sie es sich dann vor Ort von der Attac-Homepage runtergeladen. Was sie auch ohne Durchsuchung von zuhause aus hätten machen können. Und dann gingen sie.
Und DIE sollen uns vor den Kriminellen und Terroristen schützen!
Die größten anderen Posten sind natürlich soziale Ausgaben wie Obamas neues Krankenversicherungsgesetz und Medicare, die alte Krankenversicherung. Lustigerweise fallen soziale Leistungen für Veteranen für die Amerikaner unter soziale Leistungen und nicht unter Militär, da wird also auch gekürzt. Wer schonmal in einer amerikanischen Innenstadt war, den wird das nicht überraschen, denn viele Obdachlose sind Veteranen, die nach ihrem Dienst einmal von der Gesellschaft fallengelassen werden. Aber in den reicheren Vorstädten fahren alle mit "Support our troops"-Aufklebern am Auto herum.
Nun, im House, bei den Budgets, da wollen die Republikaner gerade die Demokraten zwingen Obamas Gesundheitssystem das Geld zu entziehen. Und die Taktik dafür ist, die ganzen "Alternativ"-Vorschläge noch viel offensichtlicher untragbar zu machen. Und so reichen die da gerade einen debilen Schwachsinnsvorschlag nach dem anderen ein. Die Demokraten haben sich jetzt als Strategie überlegt, die Republikaner mal so richtig bloßzustellen, indem sie bei einem besonders stinkenden Budgetvorschlag überraschend "Ja" stimmen. Normalerweise stimmen die Republikaner immer alle Ja und die Demokraten immer alle Nein. Wenn die Demokraten jetzt spontan Ja stimmen, und das stinkenste Budget durchkommt, und das war ein Republikaner-Vorschlag, dann müssten die in der Presse für ihren Vorschlag geradestehen. Aber es wäre noch nichts verloren, weil Obama noch Veto sagen kann und der Senat muss auch noch zustimmen und den kontrollieren ja auch die Demokraten. Die Verlogenheit ist also so weit, dass wir jetzt schon Doppel-Verlogenheit als Strategie haben.
Update: Obama hat dann auch mal "versehentlich" in ein noch offenes Mikrofon für die Presse geredet und da gerantet, man werde die Republikaner nicht durchkommen lassen mit ihren Schummeltricks, wenn die Medicare und seinem Gesundheitskram die Kohle wegnehmen wollen, dann müssen sie das offen machen, und dann könne man das offen debattieren (und offensichtlich gewinnt er dann die Debatte, denn die Debatte hatten sie ja schon und die Wähler wollen das mit großer Mehrheit).
"The girl told a very painful and moving story," he said.
Können die den jetzt endlich mal in den Knast tun und gut ist? Was für ein unwürdiges Spektakel, selbst für Italien-Verhältnisse.
«Geht die Einwanderung so ungebremst weiter wie bisher, kommen wir nicht um den Bau neuer Kernkraftwerke herum.» Ein Anstieg der Bevölkerung um 100'000 Personen erhöhe den Energiebedarf der Schweiz um rund eine Milliarde Kilowattstunden, sagt SVP-Nationalrat Walter Wobmann, der mit seiner parteiinternen Gruppe «Asyl und Ausländer» an einer Einwanderungsbremse arbeitet, die in der bevorstehenden Sondersession als Motion eingereicht werden soll. «Seit 2007 sind 320'000 Personen in die Schweiz eingewandert. Das KKW Mühleberg produziert jährlich rund drei Milliarden Kilowattstunden Strom», sagt Wobmann. Sein Fazit: «Ohne Zuwanderung könnten wir uns heute Mühleberg sparen.»Ich bin mir sicher, dass hier jetzt wieder wütende Mails aus der Schweiz ankommen, die SVP sei doch gar keine Nazipartei sondern eine Volkspartei. Ich sehe nicht, wieso sich das ausschließen sollte. Wir hatten hier in Deutschland auch mal eine Partei, die beides auf einmal war. An ihren Taten sollt ihr sie messen!
Update: In Berlin darf auch gefilmt werden. (Danke, Chris)
Update: Ich habe das absichtlich neutral formuliert, denn die Lage ist komplex und jetzt kommen hier wütende Mails an, dass der Oppositionsführer ja nur eine Marionette des Westens sei, um das Land auszubluten, und die Wahlen seien ja auch manipuliert gewesen. Klickt euch da mal selber durchs Internet und bildet euch eine Meinung.
Den Amis ist ja eh nicht zu helfen mit ihrem Budget, das ist allen Beobachtern klar, aber die Republikaner unternehmen gerade den Versuch, das a) Obama in die Schuhe zu schieben, b) den Demokraten ihr Budget immer wieder platzen zu lassen und auf die letzte Minute hinauszuzögern, damit es für die Wähler so aussieht, als bekämen die Demokraten nicht mal ein Budget hin, c) den Notstand durch Steuersenkungen für Superreiche und Geschäfte zu verschlimmern, und d) dann mit dem Notstand argumentieren, um damit Gewerkschaften zu schädigen. Das tun sie hauptsächlich auf Länderebene, aber wo es geht auch auf Bundesebene. Ein ganz widerwärtiges Spiel. Ich denke mal, das wird bei uns auch so kommen.
Doch nach der kurzen Verlesung der Anklage wurde das Verfahren eingestellt – auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen, ohne jegliche Strafen oder Auflagen. Ein für die Täter überaus glimpfliches und schnelles Ende des Strafverfahrens, ohne Beweisaufnahme, obwohl der Prozess auf drei Verhandlungstage terminiert war.Ich bin mir sicher, dass das NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit der Verwandschaft zu dem Bouffier zu tun hat. Völlig undenkbar, dass eine integre Persönlichkeit wie der Bouffier hier unbotmäßigen Einfluss auf die Justiz nimmt!1!!
Update: Ach gucke mal, gibt schon ein Update. Das Gericht dementiert selbstverständlich, unter Druck gesetzt worden zu sein. Mit anderen Worten: sowas passiert bei uns auch ohne Druck von oben. Und warum haben sie jetzt das Verfahren eingestellt?
Das Strafverfahren sei noch vor der Beweisaufnahme „wegen geringer Schuld“ eingestellt worden. Dies sei eine „gemeinschaftliche Entscheidung“ der Staatsanwaltschaft, des Gerichts und der Verteidiger von Bouffiers drei Neffen gewesen. Bei einem der Neffen, der als Haupttäter angesehen wurde, sei von einer Strafe abgesehen worden, weil dieser bereits in einem anderen Verfahren zu sechs Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden sei und eine neue Strafe „nicht erheblich ins Gewicht fällt“, so die Sprecherin.
Äh wie bitte?
Update: Hier die Lokalpresse dazu.
Update: Ich als juristischer Laie interpretiere das mal so, dass die das Verfahren eingestellt haben, weil der Hauptschuldige eh schon das auf Bewährung ausgesetzte halbe Jahr automatisch reingedrückt kriegt jetzt und die paar Tage mehr oder weniger, die das jetzt gegeben hätte, da den Kohl auch nicht mehr fett gemacht hätten. Das mag ja sein, aber kommen die anderen 5 jetzt nicht ungestraft davon? (Danke, Stefan)
Update: Indien hat gewonnen.
Das ist so erbärmlich, wie vorhersagbar die CDU immer ihre Phantomterroristen aus dem Säckchen zieht, wenn Wahlen anstehen. Und noch erbärmlicher ist, dass es in diesem Lande offensichtlich Menschen gibt, die auf diesen Bullshit reinfallen. Auszubaden haben es am Ende die Linken.
Q: Herr Haseloff, Sie führen gerade Sondierungsgespräche mit der SPD. Wenn's klappt, werden Sie Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Was ist gut im Osten?Wer also eine Frau kennt, die diese Gestalt gewählt hat, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für gehässige Kommentare.A: Die ostdeutsche Frau. Sie ist unkompliziert. Durch die Diktaturerfahrung setzt sie andere Prioriäten. Zum Beispiel diskutiert sie nicht stundenlang über Biofleischsorten, sondern es geht um Fleisch oder Nichtfleisch. Sie ist nüchterner.
Ich glaube ja: zu spät. Damit kriegen die ihren Totalschaden-Wahlkampf nicht gerettet.
Update: Übrigens, zu dem 8mm-Kaliber der Patrone. Das ist eher unüblich für Pistolen. Das klingt, als verbindet sich mit der Patrone eine spezifische Botschaft. Vielleicht ist das das Kaliber, das vom Verfassungsschutz für ihre Undercoveragenten verteilt wird oder so :-) (Danke, Daniel)
In der vergangenen Woche wurden bei einem großen Containerschiff bei der Ankunft im südostchinesischen Xiamen erhöhte Strahlenwerte festgestellt. Es gehört der Reederei Mitsui O.S.K. Lines und soll dem AKW von Fukushima nicht näher als 130 Kilometer gekommen sein. Der Fall hat Reeder weltweit alarmiert, das Schiff wurde nun unter Quarantäne gestellt.Und das kann sich keine Reederei lange leisten, dass ihre Schiffe irgendwo unter Quarantäne stehen.
Eine andere Sache, die ich mich gerade frage: neulich, der Fall mit den beiden verstrahlten Flugpassagieren aus Japan, das war auch China. Wieso fällt sowas nur in China auf? Sind die die einzigen die penibel drauf achten? Oder einfach nur weil China halt das nächstgelegene Land ist? Weiß das zufällig jemand von euch, wie das bei uns an den Flughäfen abläuft? Werden da alle gemessen?
Update: Haha ach nee, jetzt wo es eh egal ist, vollendet der Mappus seine 360°-Wende in Kernkraftfragen und ist doch wieder Pro-Atomenergie. Was für ein Clown.
Update: Die glibc-Patches, die das memcpy rückwärts kopieren lassen, kommen übrigens von Intel, weil sie auf dem Atom die Prefetch-Logik verkackt haben.
Aus Block 3 trat weißer, diesiger Rauch auf. Dieser könne von brennenden Trümmerteilen stammen, so Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa.!?
Als Erfolg der ÖVP-Abgeordneten nannte Strasser, auch EVP-SWIFT-Chefverhandler, beispielsweise das Bankdatenabkommen EU-USA (SWIFT).
Update: Ah, hier kommt eine klärende Mail rein. Das war nicht Brokdorf sondern eine Reaktorschule in Essen. Der Clip ist aus der Sendung "Die Atomlüge" vom 23.2.2010 im NDR.
Update: Jetzt kommen noch mehr Mails rein, dass das doch Brokdorf ist. Der erste Teil, das Interview, ist in einer Reaktorschule, der Störfall ist in Brokdorf. Die Sendung wird heute um 18:00 nochmal wiederholt, auf Phoenix, dann werden wir es ja sehen.
Update: Es gibt da wohl verschiedene Versionen der Sendung, in denen der Clip vorkommt, vielleicht kommt die Verwirrung daher. Die Stimme aus dem Off sagt ja recht deutlich an in dem Clip, dass es sich um die echte Leitwarte von Brokdorf handelt. Hier gibt es einen Stream, wo die Szene ab 15:10 vorkommt.
"We are all-out urging the Japanese to get more people back in there to do emergency operation there, that the next 24 to 48 hours are critical," the official said. "Urgent efforts are needed on the part of the Japanese to restore emergency operations to cool" down the reactors' rods before they trigger a meltdown."They need to stop pulling out people—and step up with getting them back in the reactor to cool it. There is a recognition this is a suicide mission," the official said.
Sie sagen hier also ganz offen: schickt mal mehr Freiwillige in den Tod, sonst werden da noch viel mehr Menschen sterben.Übrigens kommt das nicht von ungefähr, denn die Radioaktivität soll wohl am Freitag in Kalifornien ankommen. Natürlich geht da kei-ner-lei Gefahr für die Bevölkerung von aus, alles in bester Ordnung, weitergehen, gibt nichts zu sehen hier. Aber, nunja, das haben wir so ja auch von den Japanern gehört am Anfang. Und von den Russen damals.
Es ist ein verblüffender Seitenwechsel: Die Chefin der Krankenkasse Barmer GEK, Birgit Fischer, wechselt zur Pharmalobby. Die SPD-Politikerin arbeite künftig für den Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA), teilte die Kasse mit. Fischer wird nach Angaben des Verbandes ab 1. Mai Hauptgeschäftsführerin.Der Brüller! Die Frau war mal Gesundheitsministerin! Gut, das ist nur auf dem Papier ein Widerspruch jetzt, denn die Gesundheitsminister bei uns machen ja genau das gleiche, was die Pharmalobbyisten machen. Dafür sorgen, dass die Patienten nach Strich und Faden ausgenommen werden können, und dass am Ende die Ärzte wie die Schuldigen aussehen.
Ich frage mich, wieso der Schünemann da nicht sitzt. Ob sie mit dem noch was vorhaben? Ich hoffe ja inständig dass nicht!
Haha, jetzt lobt sich der Seehofer selbst, dass er auch ohne Wahlkampfdruck was tut. Und er hat Recht, das ist für CSU-Verhältnisse bemerkenswert und ungewöhnlich.
Ich finde es witzig, wie sie das vorübergehend bei der Abschaltung betonen. Erinnert ein bisschen an den Guttenberg.
Und dabei sind wir, mal praktisch aus der Ferne betrachtet, sogar weiter als die Atomleute. Denn wir beschäftigen uns auch mit Angriffen, nicht nur mit Unfällen. Wir gehen davon aus, dass jemand unsere Anlage kennt und gezielt mit maximaler Schadensintention angreifen will.
Und auch vom Niveau des "Situation im Griff haben" scheint es keinen nennenswerten Unterschied zu geben. Wir haben an beiden Fronten die Technologie nicht im Griff und überleben im Wesentlichen durch Glück und Verkettungen günstiger Umstände.
Erst im Jahr 1999 wurde entdeckt, dass der AVR-Bodenreflektor, auf dem der Kugelhaufen ruht, im Betrieb zerbrochen war und dass sich einige hundert Brennelemente im gebildeten Riss verklemmt haben. Die Brennelemente konnten großenteils nicht entfernt werden.Oh und wo wir gerade bei Atomenergiehumor waren: der Störfall-Teil zum DDR-AKW Greifswald fängt so an:
Am 7. Dezember 1975 wollte ein Elektriker seinem Lehrling zeigen, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt.*schenkelklopf*
Update: Hier hat jemand noch andere solche Wikipedia-Fundstellen rausgesucht, leider jeweils ohne Link. Ein besonders schöner (von Biblis):
März 1994: brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkühlmittelpumpe, weil es aufgrund eines bei Wartungsarbeiten in der Pumpe vergessenen Meißels zu einem Kurzschluss gekommen war
Wie das hr-Magazin "defacto" am Sonntagabend berichtet, wurden am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig Universität Gießen zahlreiche für die Doktorarbeiten notwendigen Patientenversuche ohne Genehmigung der Ethik-Kommission durchgeführt.Naja, werdet ihr euch jetzt vielleicht sagen, dann hat er halt nicht die Ethik-Kommission gefragt, solange die Patienten einverstanden waren, who cares. Nun, die Patienten haben sie natürlich auch nicht gefragt.
Klinische Versuche an Menschen ohne Genehmigung hätten in Gießen Tradition, erklärte ein ehemaliger Narkosearzt der Uniklinik Gießen gegenüber "defacto". "Man konnte an Kassenpatienten eigentlich alles machen, um Versuchen durchzuführen und um an akademische Titel heranzukommen. Die Patienten waren alle in Narkose oder ohnmächtig."Ein Kracher jagd den nächsten. Sie zitieren da die Uni Giessen mit der Aussage, dass "seit 2000 vorbildliche Standards für Doktorarbeiten entwickelt worden seien". Lolwut? Standards entwickelt? Und hält sich da auch jemand dran? Und was ist mit den Doktorarbeiten von davor? Sind die alle wertlos? (Danke, Achim)
Seit Anfang Jahr haben alle Beschuldigten das Recht, mit einem Anwalt zu sprechen, bevor sie von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft einvernommen werden.Whoa!!1!
Update: Weiß nicht, wo ich das mit dem einen Brennstab herhatte, aber hier liest sich das doch deutlich übler. Die haben zum ersten Mal in der Geschichte des Landes nuklearen Notstand ausgerufen.
Man arbeite daran, den Druck im Reaktor wieder zu senken. Nach Angaben der japanischen Zeitung "Asahi" erwägt die Firma konkret, Dampf aus dem Reaktor abzulassen. Wenn diese Strategie umgesetzt wird, dann dürfte Radioaktivität nach draußen entweichen.
Das ist ja erstmal nicht so erfreulich, macht mir aber nicht so viel Sorgen wie das hier:
Nach Angaben eines Mitarbeiters ist die Wasserzufuhr zum Reaktor unterbrochen.
und weiter unten
Die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Company gibt auf ihrer Website an, dass bei drei der sechs Reaktoren alle Notstrom-Generatoren ausgefallen seien.
Das darf natürlich gar nicht passieren. Oh weih.
Update: Wer sich wie ich fragt, wie sich so ein Erdbeben anfühlt, dem hilft Youtube. Auch sehr beeindruckend: das Erdbeben hat anscheinend Cthulhu geweckt :-)
Update: Sie lassen jetzt den radioaktiven Dampf raus. Das tun die sicher nicht freiwillig, da muss sich echt Druck angesammelt haben.
Update: beeindruckende Bilderserie von dem Tsunami
Update: Und noch ein sehr beeindruckendes Video: wie die Wolkenkratzer in der Tokioter Innenstadt das Erdbeben überstehen.
Update: Ein krasses Video hab ich noch: das japanische Fernsehen zum Tsunami und hier sieht man eine Tsunamiwelle durch ein Dorf rollen. Ich finde den Kontrast in der Berichterstattung beeindruckend. Bei uns und in den USA würden sie in Dauerrotation verzweifelte Opfer beim Nervenzusammenbruch zeigen, lauter "WIR HABEN ALLES VERLOREN!!1!"
Die konkrete Verfügung geht sogar noch weiter als Hartz IV:
Konkret werde Westlotto auferlegt, keine Spiel- oder Wettscheine oder Rubbellose zu verkaufen an Personen, die "Spieleinsätze riskieren, die in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen stehen, insbesondere Hartz-IV-Empfänger sind", zitiert die Zeitung aus dem Beschluss des Landgerichts.Nicht nur den Lottogesellschaften ist nicht klar, wie sie das prüfen sollen. Mein Tipp: gar nicht. Gleich zurückklagen! Da kann es nur Gewinner geben.
Police have arrested nine people, including two of Britain's wealthiest entrepreneurs, on suspicion of fraud in connection with the 2008 collapse of Iceland's Kaupthing bank during the global financial crisis.
Gut, das hilft natürlich den Isländern nichts, die sind nach wie vor am Arsch durch die Hybris der Banker. Sie haben da diverse Leute eingesackt, u.a. angeblich auch den früheren Kaupthing-Vorsitzenden.
Während der Recherche dieser Fragen schalteten sich binnen zwei Tagen drei Anwaltskanzleien ein. Der ganze Fall ist recht verworren, die Sorge einiger Firmen groß, in einem für sie unangenehmen Kontext genannt zu werden.Harharhar. Ich hatte nur von einer Kanzlei gehört.
Spannend ist, was da im Detail dementiert wird. So dementiert Elaman, die Software geschrieben zu haben. Sie seien nur Lizenznehmer, Herstellerin ist die Gamma International UK Ltd. Daher habe Elaman nichts mit dem Angebot zu tun.
Auf die Nachfrage, ob denn dann Gamma geliefert habe, kommt das hier:
Diese Frage beantwortet die Anwaltskanzlei des Unternehmens nicht, sie erklärt lediglich, dass Gamma International UK Limited keines der Produkte aus ihrer Finfisher-Suite an die ägyptische Regierung geliefert habe. Das Unternehmen liefere nur an Regierungen, befolge dabei britisches Recht und alle andere relevante Vorschriften. Darüber hinaus könne das Unternehmen keine Auskunft über "vertrauliche Geschäftsbeziehungen und die Art der Produkte, die es anbietet", geben.Hihihihi, nee klar.
Die Schwarze Liste müsse nicht implementiert werden, da es so gut wie keine einschlägigen kommerziellen Webangebote mehr gebe
"Es war ein schwerer Fehler, mit einem Hubschrauber in offenem Gelände zu landen", sagt der Rebellensprecher zum Botschafter, der gerade in London weilt. "Ich wusste nicht, dass sie kommen", entschuldigt sich der Botschafter lahm. Es sei auch nur ein Vorauskommando gewesen, das nach geeigneten Hotels für eine Delegation suchen sollte.*schenkelklopf* Klar, da schicke ich auch immer meine Spezialeinheiten, wenn ich ein Hotel buchen muss! Wer tut das nicht?
Jewgeni Satanowski: Auf Ägypten wartet noch ein Kollaps, wenn es weniger Wasser vom Nil erhält. Das hat kaum jemand bemerkt, aber am 1. März lief ein internationaler Vertrag de facto aus, auf dessen Grundlage Ägypten und Sudan 90 Prozent des ganzen Wasserabflusses des Nils verbrauchten.Das sind dann wohl die Wasserkriege, auf die viele Beobachter seit vielen Jahren warten. Allerdings eher in Sachen Israel und Türkei, dass Ägypten da Ärger bekommen würde, war mir zumindest neu. (Danke, Gustav)Aber sechs Länder, die am Oberlauf des Nils liegen, haben einen neuen Vertrag geschlossen und wollen Wasserkraftwerke errichten, weshalb der Abfluss nach Sudan dramatisch und nach Ägypten katastrophal zurückgehen wird. Ohne Erdöl kann man überleben, ohne Wasser aber nicht.
Durch die besonders sichere Verschlüsselung der Gespräche sei es plötzlich zu Schwierigkeiten bei der Sprachqualität gekommen.Ach sooo ist das, wegen der Verschlüsselung!1!! Lasst mich raten, die Ausrede kam von der Marketing-Abteilung, nicht von den Techies? m( (Danke, Gerry)
Mir ist ja unklar, wieso der Eichmann vor Gericht den Globke nicht angeschwärzt hat. Hat der wirklich geglaubt, er kommt da mit einem blauen Auge davon, wenn er sich an seine Hälfte des Deals hält?
Also. Wer das verpasst hat: lest das Manuskript. Lohnt sich. Insbesondere wenn ihr Geschichts- oder Politiklehrer seid. Da kann man ein paar Wochen spannenden Unterricht mit füllen.
Menschen islamischen Glaubens gehörten natürlich zu diesem Land, sagt Friedrich. „Dass aber der Islam zu Deutschland gehört, ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgends belegen lässt.“Da weiß man, was man hat!
Was meint ihr, werden wir das erleben, das ein Innenminister wegen Volksverhetzung das Amt räumen muss? Ich fände das ja angebracht bei der CSU. Überhaupt, wie konnte es überhaupt soweit kommen, dass die Mullahs von der CSU für die Innenpolitik zuständig werden?!
Die schlechte Nachricht: nur halb so viel Upstream.
Gut, 500 MBit upstream ist immer noch ordentlich. Aber trotzdem: WTF? Was soll dieser Asymmetrie-Unfug immer? Bisher war die Annahme immer, dass das für die Contentmafia ist, um aus der ihr-helft-den-Raubkopierern-Schusslinie zu kommen, aber 500 MBit upstream ist ja nun mehr als genug für Raubkopieren in großem Maßstab.
Aber macht euch keine Sorge, daran hat die CDU auch gedacht. Ihre Lösung: Indoktrination im Kindergarten.
Es müsse auch die „Erziehung zur Rechtstreue“, wie Henkel es nannte, in der Familie und vom Kindergarten bis zur Ausbildung gestärkt werden, so der Politiker. „Mit Sozialpädagogik allein werden wir nicht alle Probleme bewältigen“.Oh und natürlich das alte CDU-Mantra von höheren Strafen, wegen der Abschreckung. Weil das ja schon bei den ganzen anderen Straftatbeständen so hervorragend funktioniert!1!! (Danke, Martin)
Update: Und hier kommen schon die ersten Links zu honorigen Doktoren aus der CDU rein: Andreas Kasper und Dieter Jasper :-) (Danke, Stefan)
Es dauerte, doch das Gewissen des Reisenden war rein; es gab nichts zu verzollen. Nur mit seinem Computer verschwanden die Kontrolleure im Nebenraum. Kurz danach Entwarnung: alles in Ordnung. Gute Heimfahrt.Und da haben sie ihm den Trojaner installiert. Der hat dann alle 30 Sekunden Screenshots gemacht und zum LKA geschickt.
Naja, werdet ihr jetzt vielleicht sagen, das wird halt ein gefährlicher Terrorist und Massenmörder sein. Immerhin hatten sie uns zugesagt, nur in solchen Fällen auf Trojaner zurückgreifen zu wollen. Und auf das Wort der Regierung ist schließlich Verlass!1!!
Nun, äh, nein.
Doch der betroffene kaufmännische Angestellte steht weder unter Terrorverdacht, noch wird er eines Kapitalverbrechens beschuldigt. Gegen den Landshuter läuft seit 2008 ein Ermittlungsverfahren wegen "banden- und gewerbsmäßigen Handelns und Ausfuhr von Betäubungsmitteln". Er ist in einer Firma angestellt, die Psychopharmaka vertreibt.Die sind in Deutschland legal. Auch das noch. Ob auch im Ausland, das ist strittig. Jedenfalls geht es hier nicht um Gefahrenabwehr, sondern um ganz normale Ermittlungen zu einer mutmaßlichen Straftat.
Hände hoch, wer das kommen sah! Also ICH bin jedenfalls schockiert — SCHOCKIERT!!1!
Und da wundern die sich, dass wir ihnen nie ein Wort glauben.
Update: Frauen natürlich auch :-)
Gut, da war der Westerwelle gerade schneller mit seiner Iran-Aktion, wo er heldenhaft persönlich ein paar deutsche "Journalisten" der "Bild"-"Zeitung" "gerettet" hat. Geradezu aus den Flammen gezogen hat er die!1!!
Also ich finde ja, das sagt alles über den Guttenberg aus, wenn er sogar von Westerwelle ausmanövriert wird. Der ist ja nun nicht gerade als besonders schnell oder besonders helle verschrien.
Übrigens ist Libyen ja ein Ölexporteur. Kein besonders großer, aber ein bisschen was exportieren sie doch. Hauptsächlich nach Europa. Achtet mal darauf, wie häufig das im Fernsehen gerade angesprochen wird, von den ganzen entrüsteten, schockierten, fassungslosen Politikern, die da billige PR-Punkte abzusahnen bemüht sind. Ihr könnt ja mal Wetten abgeben, ob wir jetzt aufhören, von den ganzen Diktaturen Öl zu importieren. Jetzt wo sich nicht mehr leugnen lässt, was für unmenschliche Unterdrückungs-Juntas das alles sind. Klar war es ja eh schon immer. Wenn man mal geguckt hat. Was wir ja nicht getan haben, weil wir die Konsequenzen der offensichtlichen Erkenntnis scheuten.
Update: Oha, das hab ich falsch eingeschätzt, Libyen hat richtig ernstzunehmend große Ölvorkommen, mehr als Nigeria! 14% ihrer Exporte gehen nach Deutschland, 32% nach Italien, 10% Frankreich und 9% Spanien.
Das war jetzt im House, wo die die Mehrheit haben. Im Senat haben die Demokraten die Mehrheit. Normalerweise würde das Gesetz also einfach nicht durch den Senat kommen, und dann wäre das in Ordnung, aber die Demokraten sind ja derartige Überverlierer, dass man sich da gerade nicht sicher sein kann.
Zwei der drei japanischen Harpunenboote wurden so eng beschattet, dass sie nicht zum Fang kamen. In einem Fall gelang es den Aktivisten, ein Seil in die Schraubenwelle eines Fangbootes zu bekommen, das Harpunenboot war danach nur noch eingeschränkt manövrierfähig. Nachdem es die Aktivisten auch noch schafften, das Wiederauftanken der Walfänger deutlich zu verzögern, versuchte sich das Fabrikschiff Nisshin Maru nach Osten abzusetzen.Und auch das ging voll nach hinten los, weil sie damit in chilenische Gewässer gerieten, und in Chile ist nicht nur Walfang sondern auch der Transport von Walteilen verboten, daher haben die mal ihre Marine losgeschickt, um die zu überwachen.
Oh und Bonuspunkte dafür, dass die ihr eines Boot "Steve Irwin" genannt haben. Crikey! :-)
Nun schickt mir jemand diesen coolen Link, wo jemand beschreibt, wie man seinen Sennheiser HD 555 zu einem HD 595 machen kann, indem man ein Stück Schaumstoff rauspopelt. Der HD 555 kostet aktuell bei Amazon kapp 120 Euro, der HD 595 knapp 160. Ich habe keine Sennheiser-Kopfhörer und kann daher nicht beurteilen, ob das so stimmt oder nicht, aber finde es in jedem Fall bemerkenswert, wenn sich dieser Trend jetzt außerhalb von Computerhardware fortpflanzt. (Danke, Frank)
Flüchtlinge gaben gegenüber den italienischen Behörden an, dass in den tunesischen Häfen überhaupt keine Kontrollen mehr stattfänden.
Consider, for example, that half of Grinnell’s applicants from China this year have perfect scores of 800 on the math portion of the SAT, making the performance of one largely indistinguishable from another.
Das haben sie davon, ihre US-Tests im Niveau der Dämlichkeit des High School-Systems angepasst zu haben. Dazu kommt, dass die Schulen in China weniger Bullshit-verseucht sind. Die US-Schulen bewerten, wenn sie einen schlechten Jahrgang haben, eben alle ein bisschen besser, damit es nicht so aussieht, als hätte die Schule nachgelassen. In China kriegen dann alle eine schlechte Note.But the most accomplished applicants will have grades in the 70s or 80s, because Chinese schools tend to grade on a far less generous curve than American high schools. Few will have had the opportunity to take honors or Advanced Placement courses to demonstrate their ability to do college work, since such courses are rare in China.
Und es ist auch nicht so klar, wie gut die Englisch sprechen, weil chinesische Familien das Schreiben der Bewerbung gerne mal an Agenturen outsourcen :-)
Oh und sie würden auch gerne in den LTE-Markt eindringen. Ich hoffe, die sind wirklich so verzweifelt, wie das gerade auf mich wirkt. (Danke, Oliver)
Der Mann hat die Herausforderung ausgesprochen professionell angenommen und auch tatsächlich überraschend gut gemeistert. Ich hatte mich ja schon auf eine Art Trinkspiel gefreut, für die ganzen abgedroschenen Argumente ala "das gefährdet Menschenleben" und so weiter, wir haben die Talking Points ja schon alle gehört. Aber Frank hat das Argument mit den Menschenleben schon zerhauen, bevor der arme Kerl das überhaupt aussprechen konnte, und so musste er sich darauf beschränken, die Karriere dieses FDP-Maulwurfes als Beispiel dafür heranzuziehen, dass Namennennen in solchen Leaks ja negative Auswirkungen haben kann.
Im Übrigen vertrat er dann so Positionen wie dass die Cables ja gezeigt hätten, dass die Amis tatsächlich hauptsächlich ihren Idealen entsprechend überall Menschenrechte und Demokratie hinbringen wollten. Das wollte das Publikum nicht gänzlich ohne murren schlucken und es wurden dann der Urheberrechts-Druck auf Spanien und die Waffenlieferungen an den Südsudan erwähnt. Oops.
Das Gespräch kam dann noch auf Bradley Manning (erstaunlicherweise die ganze Zeit, ohne den Namen zu nennen), und er meinte dann, das müsse man schon verfolgen, weil die USA seien ja ein Rechtsstaat und da gibt es Gesetze und das war ganz klar gegen die Gesetze, also müsse man das auch verfolgen. Und er persönlich fände das ja auch falsch, weil bei den Pentagon-Papers, da sei es ja um das Aufdecken von Missetaten der Regierung gegangen, das fände er ja in Ordnung, aber bei den Depeschen jetzt, das seien ja bloß interne Papiere ohne echten Aufklärungswert gewesen, das hätte niemandem genutzt, nur Schaden angerichtet. Und daraufhin brachte er eine absolut großartige Strategie, deren ganze Brillanz mir erst später klar wurde. Er fragte das Publikum, ob denn irgendjemand hier von dem Inhalt einer Depesche wirklich schockiert worden sei.
Wow. Brillianter Schachzug. Das kann ja keiner zugeben, ohne gleichzeitig einzuräumen, vorher nicht gut informiert gewesen zu sein. Also: entweder vorher nicht Teil der Elite gewesen zu sein, die sich ordentlich informiert, oder die solche Dinge eben weiß, oder zu doof, selbständig die richtigen Nachrichten zu konsumieren.
Die Strategie ging aber nicht auf, denn es fanden sich tatsächlich zwei-drei Kandidaten aus dem Publikum, die da Dinge zu kritisieren fanden. U.a. die Urheberrechte in Spanien, dann die Waffen in den Südsudan, das sei ja immerhin eine Krisenregion, und das dritte Beispiel hab ich vergessen. Da war aber glaube ich noch eines. Ist ja auch egal.
Jedenfalls blieb am Ende von der offiziellen US-Argumentationslinie nur noch die Fundamental-Variante übrig. Man müsse diesen Leaker verfolgen, weil es dagegen halt Gesetze gäbe. Den fundamentalen Unterschied zwischen Wikileaks und der New York Times konnte er dann auch nicht in Worte fassen und versuchte es erst damit, dass Wikileaks ja nicht einzelne Dokumente veröffentlichen würde, sondern so stapelweise, wie ein "Großhändler" (wholesale ist ein idiom an der Stelle in der englischen Sprache). Der Versuch, Wikileaks zu unterstellen, dass sie ja nicht ordentlich bereinigt haben, hat Frank ihm mit dem Hinweis zerlegt, dass ja bei den Depeschen die Medienpartner (!) und nicht Wikileaks die Namen rausgenommen hätten. Daraufhin ging das Argument natürlich nicht mehr.
Ich war zwar nur Zuschauer, aber habe am Ende noch die Gelegenheit zu einer Frage gehabt, und habe mir überlegt, die fieseste Frage wäre, wenn ich sie frage, wieso sie Wikileaks nicht sportlich nehmen, weil das doch eigentlich genau ihren Idealen von Free Speech, Pressefreiheit und Transparenz entspräche, und wir uns doch alle über ein paar saftige Leaks aus China und dem Iran freuen würden. Daraufhin kam er um die explizite Ansage nicht herum, dass sie ja aus fundamentalen Gründen gegen Wikileaks seien, nicht nur weil sie jetzt betroffen sind. Und das ist natürlich eine recht steile These, wenn man bedenkt, wie viele Jahre Wikileaks jetzt schon Dinge leakt, ohne dass die USA dagegen vorgegangen sind.
Unter dem Strich muß ich aber wirklich sagen: wow, das war ein Profi. Der wusste, was er da tat, und hat es beeindruckend gut gemacht. Ich habe es mir auch nicht nehmen lassen, ihm am Ende noch die Hand zu schütteln und zu gratulieren, wie gut er diese schwierige Position vertreten hat. Woraufhin er natürlich antworten musste, so schwierig sei die Position ja gar nicht. Hat Spaß gemacht, muß ich wirklich sagen. Wenn ich mal in die Verlegenheit komme, einen geplatzten Atomreaktor oder sowas der Presse zu erklären, das wäre ohne Frage der Mann, den ich dafür einstellen würde. Ich hab da übrigens gerade mal seinen Lebenslauf gegoogelt:
Mr. Moss has a Bachelors of Arts in English literature from Loyola University, New Orleans; a Master of Fine Arts in Fiction Writing from the Iowa Writers' Workshop and a J.D. from Tulane University.
Das ist ja auch mal ausgesprochen cool als Hintergrund für einen Diplomaten. Hut ab!Zwei Dinge will ich noch explizit erwähnen. Frank meinte an der einen Stelle, die USA seien ja nach 9/11 von ihrem Weg der Freiheit abgekommen und brauchten vielleicht etwas wie Wikileaks als Korrektiv. Da sind ihm kurzzeitig ein wenig die Gesichtszüge entgleist :-)
Und die andere Sache war, dass Frank explizit das Problem mit der Beschlagnahme von Elektronik an der Grenze ansprach, und dass da ja wild Wikileaks-Sympathisanten von ihren Geräten getrennt würden, und das sei ja besorgniserregend. Da war die beste Strategie dann, gar nicht darauf einzugehen. Nicht mal ein Medienprofi wie der Moss hat Argumente, um das Gebaren der TSA zu entschuldigen. Wow.
Oh und ein Money Quote hab ich noch. "Die größten Verbrechen der Bush-Regierung, also Untaten, wenn Sie das so nennen wollen, kamen durch den Freedom of Information Act heraus, nicht durch Leaks". Das fand ich ausgesprochen krass, dass ein offizieller US-Botschafts-Presseattaché von den "größten Verbrechen der Bush-Regierung" spricht.
Im Übrigen will ich den nicht in Schwierigkeiten bringen, dessen Job ist schon hart genug. Insofern betrachtet mal alle Aussagen hier als nicht belastbare Anekdoten und Hörensagen.
Zugleich wies Suleiman daraufhin, dass bei den Gefängnisöffnungen nach Beginn der Unruhen offenbar auch islamistische Terroristen entkommen seien. Ägypten sei nun von Kriminellen und Dschihad-Organisationen bedroht.Ja genau, die Islamisten-Karte! Die spielt im Land auch keine Rolle, aber ist die Grundangst des Westens in der Angelegenheit.
Naja, die zucken jetzt noch ein bisschen, und dann treten sie hoffentlich ab. Alternativen haben sie keine. Sie könnten höchstens noch Israel hinreichend nervös zu machen versuchen, dass die einmarschieren, aber das ist ja nicht realistisch.
Auffällig ist noch, dass er nicht den Suezkanal anspricht. Das hält die aktuelle Junta noch für ihr Faustpfand. Mal sehen, wie sie das sehen, wenn die Streiks Wirkung zu zeigen beginnen. Die traditionelle Junta-Antwort wäre dann, das Militär einschreiten zu lassen, aber die sind ja nicht mehr auf ihrer Seite. Dumm gelaufen.
Oh, aber der größte Fnord an dem Artikel ist das hier:
Unterdessen lehnte Mubarak einen Krankenhausaufenthalt in Deutschland ab. Suleiman erklärte: "Wir bedanken uns für das Angebot aus Deutschland, aber der Präsident braucht keine medizinische Behandlung".Die Idee kam aus Deutschland mit dem Krankenhaus-Kram! Das war offensichtlich der Versuch, ihn gesichtswahrend "aus gesundheitlichen Gründen" abtreten zu lassen. Bwahahahaha. Dieser Westerwelle ist schon ein schlauer Fuchs so als Diplomat!1!!
Update: Die Bundesregierung dementiert umgehend, Mubarak eingeladen zu haben. Da hört man das Stammeln förmlich, wenn man das Dementi liest. Wer, wir? Was, den Mubarak? Nee!!
Oh und dann gibt es da aktuell noch das Gerücht, dass Mubarak 70 Milliarden Dollar Vermögen angehäuft haben soll über die Jahre, was ihn mit deutlichem Abstand zum reichsten Mann der Welt machen würde.
Und wer sich jetzt denkt, hey, sowas wäre bei UNS NIE denkbar, dem seien die Wikipedia-Artikel zu Propaganda Due und Gladio empfohlen. Bei uns ist bisher der Unterschied, dass die ganzen "Terroristen" bereits geschnappt werden, bevor Menschen zu Tode kommen, um mal auf die Sauerländer und die Kofferbomber zu verweisen.
Erst beriefen sich die Prozessvertreter auch da auf Geheimhaltungspflichten: Sie dürften nicht sagen, weshalb ich in die Beobachtung geraten bin. Später behaupteten sie, meine Mitgliedschaft im Sozialdemokratischen Hochschulbund sei der Anlass gewesen - obwohl ich nie Mitglied war.Ich bin fast geneigt, denen zu glauben, dass die einen Mann 40 Jahre aus einem Grund bespitzeln, der gar nicht den Tatsachen entspricht.
Lacher am Rande: Gössner ist inzwischen Verfassungsrichter in Bremen.
Die indische Marine bezeichnet den Untergang der "Vindhyagiri" dem Bericht zufolge als bisher größten Verlust in Friedenszeiten. Noch nie sei eine Fregatte von einem zivilen Schiff versenkt worden. Allerdings sollte die "Vindhyagiri" im kommenden Jahr ohnehin außer Dienst gestellt werden.Wisst ihr, woran mich das erinnert? An dieses Bild :-) (Danke, Jörg)
According to the Sunlight Foundation, nearly 250 meetings between Egyptian officials and U.S. lawmakers and their aides took place in the first seven months of 2010 alone. For years, Mubarak has employed a team of Washington-based lobbyists, including former Democratic Congressman Toby Moffett, former Republican Congressman Bob Livingston and Democrat Tony Podesta, whose brother John served as former President Bill Clinton’s chief of staff.
Das ist ja alles schonmal echt abstoßend, aber wie sieht das denn mit diesem Geheimdienstchef aus, der jetzt Vizepräsident werden sollte?The Unites States also has close ties to Mubarak’s new vice president, Omar Suleiman, Egypt’s former intelligence chief. Suleiman played a key role in the U.S. extraordinary rendition program. He also underwent training in the 1980s at the John F. Kennedy Special Warfare School and Center at Fort Bragg in North Carolina.
Oh Graus! Das ist der "die Opposition hatte einen bedauerlichen Verkehrsunfall"-Typ in der Junta. Und was lässt man den jetzt machen? Kommt ihr NIE drauf!Suleiman has been placed in charge of reaching out to Egyptian opposition groups.
OMFG.Überhaupt sieht die Lage in Ägypten gerade so aus, als hätten sie eingesehen, dass Mubarak es nicht bis September macht, also machen sie jetzt mal die Nacht der Langen Messer und lassen ihre Mordkommandos, die Israelis und US Special Forces von der Leine, und die ganzen Köpfe der Muslimbrüder sind dann morgen früh nicht mehr da.
Ich bin ja immer wieder hocherfreut, was für großartige Verschwörungstheorien da so aus dem Nahen Osten kommen. Da kommt man mit dem Popcorn-Nachkaufen gar nicht hinterher. (Danke, Gustav)
Uns sind ein paar Dinge dazwischen gekommen, und wir haben die Folge über Openleaks verschoben, damit sich da ein paar inhaltliche Details noch klären können. Wir hoffen, ab jetzt wieder auf unsere Sendefrequenz von ungefähr zwei Sendungen pro Monat zu kommen.
Am Ende dieser Folge haben wir ein kleines Experiment gemacht. Wir hoffen, ihr habt damit so viel Spaß wie wir es hatten. Auch wenn es uns ein bisschen entglitten ist *hust* :-)
BTW: Wir haben jetzt mehr Sondersendungen als reguläre Sendungen. Ja, ist uns aufgefallen. Das liegt daran, dass die bei euch besser ankommen. Wir werden vermutlich irgendwann einfach aufhören, die Sondersendungen zu nennen.
»Wer nichts Neues wagt, der wird nicht gewinnen«. Die Grünen seien schon immer gegen Innovationen gewesen. »Wir wären nicht zum Videotext gekommen, geschweige denn zum Internet.«Guck mal einer schau, soviel Einfluss auf die Weltgeschichte hatte ich den Grünen gar nicht zugetraut, zumal das Internet ja älter als die Grünen ist. (Danke, Philipp)
Update: Übrigens, der Hinweis sei erlaubt, das ist jetzt so, weil die Spezialexperten sich vor der Abstimmung nicht informiert haben, worüber sie da eigentlich abstimmen. Und wir haben das angesagt vorher, dass sie das nicht machen sollen. Sie haben es trotzdem gemacht. Daher ist das für mich ein Fall von Vorsatz und Bösartigkeit, nicht von Inkompetenz und Verkacken.
That reflects the organization's strategy that their religious goals need to be put on the back burner to achieve democracy, said Helmi Gazzar, the head of the Brotherhood's district party office in northern Cairo."What we want is what the people want; right now we should have a completely different regime. We should have freedom and free elections," he said. "We respect Mr. Baradei. He has the most potential" to achieve this.
Krass. Habe ihr JEMALS so ein Statement von einer religiösen Fundi-Organisation gehört? Wow. Die sehen ja sogar noch rationaler als Hamas aus in der Beziehung, und rationaler als die katholische Kirche sowieso.
Die Innenministerien in Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg hätten um den Einsatz des Briten ausdrücklich gebeten und dabei auf ein standardisiertes Verfahren zurückgegriffen.Hier scheint es also ein System zu geben, bei dem sich in Europa die Länder gegenseitig für heikle Einsätze Polizisten ausleihen, damit am Ende nach so einem Fiasko unsere Politiker mit dem Finger auf England zeigen können und nicht selber Schuld sind. Die wussten also, dass was sie da tun falsch, unmoralisch und unpopulär ist, und haben deshalb einen Sündenbock aus dem Ausland rangeholt. Das ist für mich eine wichtige Erkenntnis, denn wenn sie wussten, dass ihr Tun falsch ist, ist das Vorsatz. (Danke, Daniel)
Beachtet an der Stelle auch, dass man ein Zeugnisverweigerungsrecht hat, damit man seine nahen Verwandten nicht inkriminieren muss. Aber bei DNA-Proben hat man das nicht.
Also, liebe Constanze: Glückwunsch und willkommen im Club! :-)
Aus Ministerien und großen Firmen kennt man das eher andersherum. Der Chef stellt sich hinter seine Untergebenen, auch wenn er der Meinung ist, dass sie einen Fehler gemacht haben. GERADE wenn er der Meinung ist, sie haben einen Fehler gemacht. Das ist die Aufgabe eines Chefs. In der Außendarstellung steht er immer 100% hinter seinen Leuten, bis die etwas so dummes tun, dass sie dafür realistisch mit Knast bedroht sind. Intern kann man dann ein paar klare Worte sagen und den Vertrag nicht verlängern, aber extern? Das sieht so dermaßen schlecht für den Chef aus, wenn der seine eigenen Leute zurückpfeift, dass der Sender hier Schaden genommen hat.
Na egal. Sie wollten einen Streisand-Effekt, sie sollen ihn haben. Inhaltlich hat Su Holder natürlich völlig Recht. Das ist eine Schande, wenn die Köhler Schröder da herumschwadroniert
"Wir werden dann vor den gleichen Herausforderungen stehen wie viele andere Paare in Deutschland, bei denen beide beruflich sehr gefordert sind", sagte sie dem Blatt. "Aber wir sind zuversichtlich, dass wir das auch mit Unterstützung unserer Familien hinbekommen".Anders als mit Spott und Hohn kann man da meiner Ansicht nach gar nicht drauf reagieren.
Und so zeichnet Israel weiterhin ein konsistentes Bild. Mit denen zu verhandeln ist Zeitverschwendung. Die sehen einfach, dass sie alle Karten in der Hand haben. Sie spielen vermutlich den Amis gegenüber die "wenn ihr eure Militärhilfe einstellt, dann werden wir in Panik Atombomben werfen"-Karte. Solange die Amis ihre jährlichen Milliardenzahlungen nicht einstellen, die ein Gutteil des Budgets von Israel darstellen, sehen die da keine Not, irgendwelche Zugeständnisse zu machen.
Es ist auf der einen Seite natürlich mutig, dass die Palästinenserführung das so nachdrücklich demaskiert hat, wenn auch über diesen Leak-Umweg.
Auf der anderen Seite haben die jetzt keine Verhandlungsmasse mehr.
Oh übrigens, weil es so schön passt: Israels Untersuchung bezüglich der Legalität ihres Verhaltens zur Gaza-Flotille kommt überraschend zu dem Ergebnis, dass das Entern in internationalen Gewässern "legal" war.
One opposition politician has already remarked this week: “Compared with Berlusconi, Caligula was a prude.”
Vorsicht: Telegraph. Sie verlinken allerdings auf ein fettes PDF mit den bisherigen Untersuchungsergebnissen (auf italienisch, natürlich).
Ich bin ja bei solchen Meldungen immer erschüttert, dass die damit durchkommen. Wieso steht da nicht "ist CDU-Mitglied" oder von mir aus FDP, wenn der in der FDP ist. Oder "ist in der katholischen Kirche"? Was soll das jetzt? Wem nützt das? Was ist die Botschaft? Alle Stasi-Mitarbeiter sind Unmenschen, die mal eben massenweise Menschen vergiften würden? Ich interpretiere solche Aktionen immer als Versuch der CDU, die Schuld von sich wegzuschieben. Achtet mal darauf, wer gerade am lautesten nach Strafen schreit. Fast ausschließlich CDU-Politiker.
Nun, wenn sie da das Grundgesetz am Hindukusch verteidigen, meinten sie halt nicht Artikel 10. (Danke, Dirk)
Das hartnäckige Nachsetzen der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft in Sachen Polizeigewalt hat nun doch zu einem Resultat geführt. Zwei Jahre nach einem Polizeiübergriff auf Teilnehmer eines "Stadtteilrundgangs" in Hamburg-St. Pauli ist der Polizeibeamte Denis H. wegen Körperverletzung belangt worden - obgleich er mit einer Geldbuße von 500 Euro glimpflich davongekommen ist.Was sagt uns das über den Zustand unseres Landes aus, wenn es "hartnäckiges Nachsetzen der Linksfraktion" braucht, damit ein Fall von Polizeigewalt verfolgt wird, von dem es einen Beweisvideo gibt?! Und dann … 500 Euro. Na SUPER. Wenn DAS keine Gerechtigkeit ist, dann weiß ich auch nicht. (Danke, David)
Das ist die Kehrseite der billigen Internetprovider. Das ist so ein Massengeschäft geworden, dass sich da keiner mehr groß Beschwerdemanagement leisten kann. Wenn Beschwerden reinkommen, klemmen die lieber ab, weil die pro Jahr weniger Profit pro Kunde machen, als die ordentliche Bearbeitung so einer Beschwerde kostet. Kann man ja auch irgendwie nachvollziehen, aber für Kunden ist das natürlich scheiße.
Und da kann man sich auch sicher einen schlaueren Kunden zum Zumachen suchen als ein Jura-Blog. Jetzt wird sich zeigen, ob ein zu Unrecht abgeklemmter Kunde da nicht den ISP in Regress nehmen kann.
Update: ist wieder online.
Schon das System an sich überzeugt. Die Behörde FDA, die für Medikamentenzulassungen zuständig ist, hat die Prüfung der Anträge für Menschenversuche an Drittfirmen outgesourced, die dann von den Pharmakonzernen bezahlt werden. Um mal zu testen, wie gut das funktioniert (ha!), hat das GAO (der US-Rechnungshof) ein Fake-Medikament einer nicht existierenden Pharmafirma angemeldet und direkt die Versuche erlaubt bekommen.
Als das so gut lief, haben sie einen zweiten Test gemacht, und eine nicht existierende Fake-Firma bei der FDA als Prüf-Drittfirma angemeldet und sind auch sofort reingekommen. Der Name der Firma? "Phake Medical Devices". m(
Aber lasst es mich mal so sagen: ihr seid nicht alleine. Die halbe Welt fühlt sich verfolgt. Fast alle brauchen Hilfe. Selbst wenn ich wollte, könnte ich das gar nicht leisten.
So sehr ich verstehen kann, dass Verzweifelte nach Strohhalmen greifen, so sehr müsst ihr bitte verstehen, dass sich das aus meiner Perspektive wie Stalking anfühlt.
Update: Oh und: der Polizei nichts sagen. Das kann nur gegen euch verwendet werden.
Nachdem einige Leute jetzt mit "boah ist der Fefe herzlos" kommen: sagt mir einfach eure Anschriften, dann schick ich die Leute zu euch. Nach den ersten paar Monaten kostenloser Rechtshilfe und dem damit einhergehenden dauernden Telefonstress von nervösen Leuten, die sich Sorgen machen, wie es weitergeht, werdet ihr da sein, wo ich gerade bin.
Nanu? Wo kommen denn die ganzen Apple-User her? Bashe ich noch nicht genug auf denen rum? :-)
Ich bin erstaunt, dass Chrome so einen geringen Marktanteil hat. Ich hätte den höher geschätzt.
Denkt da mal ne Minute drüber nach.
So, und der zweite Zusammenhang ist, dass ohne Nicks Kampf gegen die National Security Letters Twitter wohl keine rechtliche Handhabe gehabt hätte, um überhaupt dafür zu kämpfen, dass die Nutzer informiert werden. Man kann gar nicht genug betonen, was für ein Held Nick ist. Wir brauchen mehr Menschen wie ihn. Die Standing Ovations auf dem 27c3 hat er wahrlich verdient. (via)
Allerdings konnten sich die Minister nicht darauf einigen, vom Bund nachdrücklich den Verzicht auf die 500-Millionen-Euro-Dividende zu fordern.
Und dann die nächste Meldung. "Beamte geben Tipps zum Schuldenabbau". Wie hat man sich das vorzustellen? Achtung, festhalten:
Er kritisierte die sogenannte Schuldenbremse: "Die neuen Kredite werden schon jetzt nahezu ausschließlich benötigt, um die Zinsen für die Altschulden zu bezahlen", sagte Heesen. "Damit wächst der Schuldenberg aus sich heraus."Soviel ist ja bekannt, "we are fucked". Was schlagen Sie denn jetzt vor? Kommt ihr nie drauf! Eine Gehaltserhöhung!
Insgesamt entspräche das einer Gehaltserhöhung von rund fünf Prozent.Und so denken alle, daher ist es ja überhaupt so weit gekommen."Unsere Forderungen werden nicht den Untergang Deutschlands verursachen", sagte Heesen dazu.
Vom Verdacht der Beihilfe zum Mord an Bünyamin E. betroffen seien unter Umständen auch die Verantwortlichen der Verfassungsschutzämter und des Bundesnachrichtendienstes. Die Strafanzeige soll klären helfen, ob deutsche Sicherheitsbehörden im Vorfeld des Drohnenangriffs Informationen an die USA weitergegeben haben, die zu dem tödlichen Schlag führten.Na DAS war ja schon LÄNGER mal nötig, dass da mal jemand ein Verfahren einleitet. Ich bin ja mal gespannt, mit welcher lahmen Ausrede sie das einzustellen versuchen werden. Da ist das dann natürlich ein Vorteil, wenn das ein OLG-Richter losgetreten hat, da kommen sie mit dem üblichen Blablah nicht weit und müssen sich mal gehaltvollere Ausreden überlegen.
Israeli officials have confirmed to Embassy officials on multiple occasions that they intend to keep the Gazan economy functioning at the lowest level possible consistent with avoiding a humanitarian crisis.
Gerade soviel, dass das Rote Kreuz nicht meckert. Genau wie man sich das vorstellt und schon immer mal von den Israelis schriftlich haben wollte.Im Übrigen beschreibt die Depesche den Ansatz der Fatah, so viel der Bevölkerung wie möglich als Beamte zu deklarieren und von Israel dann Gehalt für die zu fordern. Bei Nachfragen behaupten sie dann einfach, das Geld würde auch Loyalität kaufen, und wer will schon die Alternative, dass die Hamas-Anhänger werden!1!! (via)
Since then, senior counterterrorism officials say they have altered their criteria so that a single-source tip, as long as it is deemed credible, can lead to a name being placed on the watch list.
Dabei ist doch jetzt schon die Qualität dieser Liste so überzeugend, wenn sie da achtjährige Pfadfinder verfolgen.Update: Oh und hier kann man gut sehen, wo so ein Hinweis dann in der Praxis herkommen kann: von Fox News.
Ich bin auch nur sicher dabei, weil ich einen Vortrag halte.
Und im Übrigen fühlt sich das überhaupt nicht leerer an als letztes Mal, eher im Gegenteil.
Anfeindungen, dass man da einfach ne andere Location hätte machen können, muss ich auch zurückweisen. Es gibt da schlicht nichts, was in Berlin in Frage käme, aus diversen Gründen, wir haben da auch Aufwand getrieben zur Prüfung. Das ICC, was rein von Größe und Layout her noch am ehesten in Frage gekommen wäre, wird jetzt abgerissen. Und die Crew, die jetzt die Erfahrung beim Organisieren einer Veranstaltung dieser Größe hat, sitzt halt in Berlin. Klar kann man theoretisch umziehen, aber ein Selbstläufer ist das nicht.
Insofern bitte ich darum, mal die Konsummentalität abzustellen. Keiner von uns hat Bock darauf, Leute hier nicht reinzulassen.
Guckt die Streams und freut euch, dass wir die Vorträge immer zeitnah kostenlos im Netz haben.
Danach gab es eine denkwürdige Szene. Wenn ihr auf dem letzten Camp oder den letzten beiden Congressen wart, dann habt ihr Nick Farr kennengelernt, der bei Ankündigungen und Publikum-Defragmentieren geholfen hat, und durch seinen gediegenen Anzug vielen in Erinnerung geblieben ist. Dieses Jahr kam die Idee auf, dass möglichst viele Hacker in Anzügen kommen sollen an Tag 1, und im Gegenzug würde Nick Farr dann im Hoodie mit Baggy Pants kommen und wir würden ihm Bling umhängen. Das hat auch stattgefunden und da waren so geschätzte 42 Hacker in Anzug bzw Kostüm auf der Bühne, und die sahen fast genau so unglücklich aus in ihrer Kleidung wie Nick Farr in seinem Rapper-Outfit. Da gibt es bestimmt bald Fotos von, wenn ich eines finde, verlinke ich es hier als Update.
Update: Youtube hat ein Video
Nun, stellt sich raus, es braucht gar kein Wikileaks, um die schlecht aussehen zu lassen. Eine Frau beschuldigt sie gerade, in ihr Haus eingebrochen und u.a. die Urne mit ihrem verstorbenen Mann gestohlen zu haben.
Die Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom T-Systems verärgert laut einem Zeitungsbericht Großkunden. Die IT-Systeme bei Kunden wie Philips oder Shell liefen nicht rund, berichtet das ´Handelsblatt´ (HB/Dienstag) aus Konzernkreisen. Zudem habe Spartenchef Reinhard Clemens Einsparungen versprochen, die die neuen Systeme nicht einlösten.Überraschung!1!! (Danke, Christian)
Update: Die Apple-Stellungnahme dazu klingt allerdings eher nach Textblock. Wahrscheinlich hat niemand die Pressesprecherin informiert. Im Übrigen erklärt mir gerade ein Apple-User, dass eigentlich die Dinge schon vor Aufnahme in den App-Store geprüft werden, d.h. wenn die an dem Spendenversprechen was auszusetzen hätten, wäre das gar nicht erst reingekommen.
Diese Bedingung der Publizität stellt das Kernstück von Kants demokratischem Frieden dar: Nur wenn Ziele und Praxis der Regierungen in der internationalen Politik transparent und öffentlich sind, sichert die demokratische Staatsform den Frieden zwischen Republiken, unabhängig von ihren jeweiligen Interessenlagen.Nicht von der Hand zu weisen!
Update: der Herausgeber der Zeit schreibt leider auch zum Thema, und da ist von "Faustrecht" die Rede.
Oh und die taz hat Wikileaks schon letzte Woche mit Kant verteidigt. (Danke, Kamil)
Deutschland ergeht sich in Euro-Pessimismus, Untergangspropheten warnen vor dem Zusammenbruch der gesamten EU. Ist die Lage wirklich so dramatisch? Keineswegs - unser Geld steht mindestens so gut da wie der Dollar: Der Wechselkurs ist stabil, die Inflation gering.Was für eine Volksverblödung! Der Dollar wird von den Amis absichtlich zu Lasten aller anderer Länder nach unten manipuliert, um die Exportfähigkeit der USA zu stärken. Und die EU reagiert, indem sie den Euro zu Lasten aller anderer Länder nach unten manipuliert, um die Exportfähigkeit der EU, vor allem Deutschlands, zu stärken. Und dann kommen diese Knalltüten vom Spiegel und stellen erst die abwegige Frage, ob es dem Euro noch gut geht, und antworten mit "unser Geld steht mindestens so gut da wie der Dollar". Was für eine Farce!
Mit dieser plumpen Methode, die Schuld für die Abschiebung auf die Briten zu schieben, lassen wir sie aber nicht durchkommen. Schämen sollen sie sich, die Schweden. Schämen!
Hier hat jemand nachgefragt und eine Bestätigung bekommen, dass die Email zumindest echt ist.
Update: Die ersten Leute fühlen sich angesprochen und dementieren.
Das Highlight ist, als er meint, er sei ja jetzt 61, und je älter er wird, deso mehr Schwierigkeiten hat er mit dem Publikum. Ja! Er beschimpft seine Leser! Und dann geht es los gegen die bösen Verschwörungstheoretiker, und dass die Leute ja im Grunde die Artikel gar nicht mehr lesen sondern nur noch kommen, um ihre Vorurteile zu bestätigen.
Kleiner Lacher am Rande: beim CCC kam eine Anfrage aus der Branche rein, ob es sowas wie das Netzwerk Recherche aber "ohne den Leyendecker" gäbe.
Mir ist ja eh nicht klar, was die in diesem Netzwerk Recherche eigentlich groß recherchiert haben in ihrer Karriere. Ich habe ja in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass wenn jemand im Namen etwas an sich offensichtliches erwähnt, dann meistens aus dem Grund, weil sonst niemand gemerkt hätte, dass sie das sind/tun, weil es eben auch so ist, dass sie das nicht sind/tun. Vergleiche auch "Kompetenzzentrum", "Bild-Zeitung", "Gesundheitskarte".
Übrigens ist das ja genau die Idee von Openleaks, welches die Tage online gehen soll: das ist ein Service für digitale anonyme Leaks. Die haben einige große Vorteile: a) machen das die Leute, die das Konzept bei Wikileaks erdacht und umgesetzt haben, das wird also technisch Hand und Fuß haben, b) werden die einen Mechanismus haben, dass Leaks nicht verschütt gehen. Wenn man da was für DerWesten hochläd, und DerWesten übernimmt das dann nicht, dann würde Openleaks sicherstellen, dass das nach einer Weile eben anderswo veröffentlicht wird. Und wenn es gar keine Presse aufgreift, stellen sie es halt selber ins Internet. Wir werden die genauen Details demnächst bei Alternativlos erklären, bzw. uns von Daniel Domscheit-Berg erklären lassen.
Trotzdem ist das natürlich ein sehr gutes und lobenswertes Zeichen. Wenn jemand dort (oder irgendwo) etwas leaken will, empfehle ich allerdings ausdrücklich die Benutzung von Tor. Gibt es da eigentlich ein brauchbares deutsches Howto, das ich hier mal verlinken könnte? Man downloaded sich das jedenfalls von torproject.org.
Update: hier gibt es ein paar Videos, die relativ DAU-kompatibel aussehen.
106 SVT Text Söndag 12 dec 2010Und hier die Übersetzung:
INRIKES Publicerad 12 decemberVarning kom före sprängningarna
En försvarsanställd skickade före
bombdåden i Stockholm en varning till
en bekant om att något allvarligt
skulle kunna hända på Drottninggatan,
enligt uppgift till TT.För Försvarsmakten var uppgifterna
i dag okända. "Om så hade vore fallet
hade Säpo som ansvarig myndighet
omedelbart informerats", kommenterar
informationsdirektör Erik Lagersten.På en presskonferens i dag uppgav
Säkerhetspolisen att man nu tagit
över utredningen om självmordsdådet
och sprängningarna. Säpo bedömer det
som hände som ett terroristbrott.
Warnung kam vor der ExplosionEs bleibt spannend! Wobei solche Anschuldigungen natürlich nach fast jedem Terroranschlag kommen. Na mal gucken, was sich da entwickelt. (Danke, Lars)Ein Angestellter aus dem Verteidigungsministerium schickte vor dem Anschlag in Stockholm eine Warnung an einen Bekannten, dass etwas ernsthaftes sich in der Drottninggatan ereignen würde laut Angabe von TT (Tidningen & Telegramsbüro, eine Nachrichtenagentur).
Für das Verteidigungsministerium sind die Angaben heute unbekannt. "Wenn das der Fall gewesen wäre, wäre die Säpo (Säkerhets Polisen) als verantwortliche Behörde unmittelbar informiert worden, kommentiert Informationsdirektor Erik Lagersten. Auf einer Pressekonferenz heute berichtete die Sicherheitspolizei, dass man nun die die Untersuchungen wegen des Selbstmordattentats und der Explosion übernommen habe. Die Säpo betrachtet die Ereignisse als Terrortat.
An einer anderen Stelle schreibt die Kommission unverfroren, dass es eine "kompetentere Beratung der Justiz, insbesondere des Bundesverfassungsgerichts" brauche. Statt der Sicherheitsbehörden hätten dort in den vergangenen Jahren zu sehr die Beschwerdeführer und "private Computerclubs" mit ihren "überhöhten theoretischen Missbrauchsszenarien" ein argumentatives Übergewicht erlangt - ein deutlicher Tritt gegen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die erfolgreich gegen die Vorratsdatenspeicherung geklagt hatte, und gegen den Chaos Computer Club, der zur Sachverständigenanhörung geladen war.Das zitiert die taz aus einem Papier einer "Expertenkommission", die der Innenminister (ja, unser "Freund" Karl!) einberufen hat, und wo er lauter "Experten" eingeladen hat:
Ex-Generalbundesanwälte, Ex-Verfassungsschutzchefs, Ex-BundeskriminalamtschefsWow, das war ja so fair and balanced wie Fox News, wie der Bayernkurier! Beeindruckend. Völlig überraschend auch, dass die finden, das Verfassungsgericht brauche "mehr Beratung". Der Lacher daran ist, dass die mehr als genug Beratung von der Gegenseite hatten, nur haben die da halt argumentativ nach Strich und Faden verkackt. Es gibt ja auch keine Argumente dafür, ein ganzes Volk erkennungsdienstlich zu durchleuchten. Aber was für ein feiger Haufen das doch ist, die sich da vom Innenminister hinter geschlossenen Türen einladen lassen. Da sieht man mal, dass es da nicht um Inhalte geht, sondern um "gewinnen". Die sind halt eingeschnappt, weil sie ausnahmsweise mal nicht ihr Spielzeug gekriegt haben, und heulen jetzt herum.
Und während wir zu Wikileaks gucken, versuchen sie eine neue Gestapo aufzubauen (als Zusammenführung aus Grenzschutz Bundespolizei und BKA). Da werden wir sehr genau auf das Kleingedruckte gucken müssen, was für Ermächtigungen die neue Behörde da bekommen soll.
Update: beim Guardian liest sich das nach einer direkteren Intervention.
The cables don't really show that the U.S. wrote Spain's copyright law, because they didn't need to. Years of relentless lobbying pressure at the highest levels of government make it as clear as possible what the U.S. is looking for (plus they release the annual Special 301 report just in case anyone is still confused) so that when a government decides to reform its laws it invariably takes the U.S. position into account.
Es ist ja schon irgendwie schade, dass die verbitterten Zyniker sich rückblickend alle bestätigt sehen.
Wobei wohl geringe Gehälter rechtlich OK wären, aber AFAIK nimmt Wikileaks das nicht in Anspruch.
Will sagen: unkrimineller als die Wau-Holland-Stiftung geht gar nicht. Da hat Paypal VOLL ins Klo gegriffen. Ich kann nicht sagen, dass ich da jetzt überrascht bin. Paypal hatte ja noch nie einen besonders guten Ruf. Ich sehe da jetzt auch alle meine Vorurteile bestätigt. Mich hat ja nur immer gewundert, wie diese Leute eine Banklizenz in Deutschland kriegen konnten. Sachen wie das snid der Grund, wieso ich nicht per Paypal Spenden fürs Blog oder Alternativlos entgegennehme bisher. Da kann man nie wissen, ob man das Geld auch tatsächlich ausgezahlt kriegt am Ende.
Und, mal unter uns: wenn sie das nicht tun, habe ich hier auch gerade keinen Plan B.
Ich hoffe doch sehr, dass die sich der Verantwortung bewusst sind, die sie da gerade tragen.
Update: Weil jetzt hier Fragen zu juristischen Details ankommen, wie ihr euren Scheiß in Zukunft hosten sollt: weiß ich auch nicht. Ist alles unklar. Unsere einzige tragfähige Option ist, diesen Staatsvertrag zu verhindern.
Oh und nochwas: Nein, das ist keine Option für mich, mein Blog einfach ab 18 zu machen. Ich will doch nicht die Indoktrination der nächsten Generation kampflos komplett staatlichen Agenturen überlassen! Das ist doch gerade die Idee, um die es hier geht, und wer braucht Medienkompetenz dringender als Jugendliche?
Hier wird mit rechtswidrig, kriminell erworbenen Daten Kasse gemacht. Darum geht es.Aha. Soso. Kasse? Wer macht denn da Kasse? Oh, der Spiegel? Ja, das stimmt natürlich. Gleich zumachen, den Laden. Frechheit! Auf Kosten unseres Außenministers!
Ich bin mir sicher, die Unzufriedenheit hat nichts, aber auch GAR nichts damit zu tun, dass Westerwelle in den Memos als inkompetente Pfeife entlarvt wird. Das hätte er genau so gesehen, wenn sie ihn gelobt hätten!1!!
Oh und wo wir gerade bei unzufriedenen Journalisten waren: auch die Süddeutsche in Form von Leyendecker ist unzufrieden [mp3] und natürlich die Zeit auch. Aber eines ist ja wohl klar: mit Neid und Missgunst hat das NICHTS, aber auch GAR NICHTS zu tun!1!! Die wären genauso aufgebracht, wenn man statt des ehemaligen Nachrichtenmagazins sie hätte mitleaken lassen!!1!
Es gerüchtet übrigens, dass Washington Post und New York Times sich um den Leak bemüht hätten, aber keine Daten gekriegt haben, weil sie über Julian Assange nicht als Helden sondern kritisch berichtet haben. Ich fürchte fast, dass ich das Gerücht soweit als glaubwürdig einschätzen muss.
Update: Boah dieser Leyendecker… ich hoffe mal, dass die da einem Stimmenimitator aufgesessen sind. Der redet sich da im Kopf und Kragen. Er vergleicht Wikileaks mit Massenvernichtungswaffen und bringt dann so Höhepunkte wie
Die stellen unkommentiert Material rein und jeder kann sich ein Bild machen
Äh, ja, … genau! Das ist die Idee! Wieso ist das jetzt furchtbar? Weil die Leute nicht mehr die Süddeutsche kaufen müssen, um eine Meinung vorgesetzt zu kriegen? Mann Mann Mann.
wie eine Regierung dann zu Einschätzungen kommt und danach ihre Politik richtet, das muss ich nicht immer im Detail wissen.
Wie meinen?!? Wer denn bitte sonst?! ER muss das nicht wissen? Wenn er jetzt gesagt hätte, ich muss das nicht wissen, dann hätte man noch Machterhalt und Profitgier als Motiv unterstellen können, aber wenn er sagt, er muss das nicht wissen, und er sieht sich als investigativer Journalist… das ist ja wohl eine Bankrotterklärung sondergleichen. Krass. Tja, Süddeutsche, das war's dann wohl.
Oh und dieser Greiner kloppt da auch einen Rohrkrepierer nach dem nächsten raus. Der hat überhaupt nicht verstanden, was Wikileaks ist. Der kritisiert da in einem fort, dass Wikileaks nicht zu jedem Botschaftsmemo die Gegenposition der Botschaft und der befragten Quellen mitliefert. Wikileaks ist keine Zeitung, Herr Greiner! Das ist ja gerade der Vorteil! Dort hat niemand über das Material geguckt und die Sachen rausgeschmissen, die er für unglaubwürdig hielt, aus welchen Gründen auch immer.
Und hier noch ein Leyendecker:
… als ob das, was in der Depesche ist, irgendeinen Wahrheitsgehalt hat, davon geht man ja offenbar aus
Äh … ja. Davon geht man aus. Nachdem die Amerikaner den Schritt gegangen haben, die betroffenen Regierungen davor zu warnen, dass da demnächst peinliche Daten über sie rauskommen. Und dass sie jetzt nicht hingehen und behaupten, dass das alles gefälscht sei. Das wäre doch die erste offensichtliche Gegenstrategie bei sowas! Jemand zuhause, Herr Leyendecker?
Ich bin ja schockiert, dass Greiner und Leyendecker Wikileaks ernsthaft vorwerfen, sie hätten ihnen nicht auch noch ihre journalistische Arbeit der Quellenprüfung und -bewertung abgenommen. Das sagt mir ja mehr über den Journalismus in Deutschland als ich an der Stelle wissen wollte. Die sind offenbar gar nicht mehr gewohnt, Rohdaten reinzukriegen und selber bewerten zu müssen. Alles, was die publizieren, ist offensichtlich schon vorgedacht und -bewertet. Krass. Und dann wundert man sich auch nicht mehr, wenn der Leyendecker fragt, wie gefährlich das Internet eigentlich sei. Weia.
Ein Höhepunkt ist auch, als Leyendecker da plötzlich in das Territorium von Verschwörungstheorien absackt und meint, das sei alles purer Antiamerikanismus, was Wikileaks da betreibe. Tja, Herr Leyendecker, da hatten sie aber mit Herrn Kompa den falschen Gesprächspartner, der hat auf dem Gebiet mehr Erfahrung :-)
Hier ist noch ein Greiner-Highlight auf den Einwurf, dass investigativer Journalismus ja brotlos und aussterbend sei:
Wenn etwas wenig nutzt [investigativer Journalismus], muss ich es nicht durch etwas absolut Nutzloses [Wikileaks] ersetzen!
Ab 31:00 wird es auch nochmal lustig, als dieser Greiner dem staunenden Publikum erklärt: neinnein, das ist keine Spionage, wenn jemand Informationen aus vertraulichen Gesprächen an eine fremde Macht verrät. Äh, … sondern?
Merkel is particularly irritated with German MEPs from her Christian Democratic Union (CDU) and sister Christian Social Union (CSU) parties, most of whom reportedly voted against the agreement despite previously indicating they would support it.
Schlimmer noch, in der Presse kommen nur die Neinsager zu Wort!1!! Völlig klar, da muss man handeln. Hier ist, was die Amis vorschlagen:These events suggest the need to intensify our engagement with German government interlocutors, Bundestag and European parliamentarians, and opinion makers to demonstrate that the U.S. has strong data privacy measures in place.
HAHAHAHAHA, oh tatsächlich? Welche denn so? *schenkelklopf*Oh und falls noch jemand Zweifel daran hatte, dass die Merkel wirklich alles so unkritisch frisst, was die Amis ihr an Rhetorik hinwerfen:
Merkel also worried about the ramifications (presumably within Europe and for transatlantic relations) that might follow were a terrorist attack to occur that could have been prevented had SWIFT data been exchanged.
Die Amis sind übrigens schockiert — SCHOCKIERT!!1! —, wie wenig wir ihnen ihre Rhetorik abkaufen, sie würden die Daten schon nicht missbrauchen.Paranoia runs deep especially about U.S. intelligence agencies. We were astonished to learn how quickly rumors about alleged U.S. economic espionage — at first associated with the new U.S. air passenger registration system (ESTA), then with TFTP — gained currency among German parliamentarians in the run-up to the February 11 vote in Strasbourg.
Oh und übrigens, De Maiziere wird von den Amis als SWIFT-Abkommens-Proponent gehandelt, der sich nur nicht durchsetzen konnte, weil die FDP das Justizministerium besetzt hat.
Denn Wikileaks ist dort auf einer "schwarzen Listen".
Wo wir gerade bei schwarzen Listen waren: Herzlich Willkommen, Australien, auf meiner schwarzen Liste.
Update: DIE Drohung war zu viel für Australien, sie haben das rückgängig gemacht, Wikileaks ist nicht mehr verboten. :-)
Finger hoch, wen irgendwas davon überrascht? Keiner? Sehe ich genauso. Am überraschensten ist noch, dass die US-Diplomaten in Deutschland kompetent genug sind, die Lage derartig korrekt zu erkennen und wiederzugeben. Ganz so unwichtig können wir für die USA wohl doch nicht sein.
Also, wenn das hier jemand von der Linkspartei mitliest: dieser Vertrag ist SO beschissen, dass das alleine als Grund für mich reicht, die Linkspartei für unwählbar zu erklären, wenn ihr den nicht verhindert.
Und wenn das hier jemand aus dem Dunstkreis der Linken liest, oder Berliner Bürger: stellt mal sicher, dass die gehört haben, dass sie sich da gerade selbst entleiben. Sie sollen sich nicht damit rausreden können, wir hätten ihnen nicht deutlich gesagt, dass wir das nicht wollen.
Update: Nein, das steht nicht hinter dem Link, das habe ich von woanders gehört, dass die Linke zustimmen will. Natürlich hoffen wir alle, dass das nur ein fieses, widerwärtiges Gerücht ist. Aber das Prinzip Hoffnung funktioniert in der Politik nicht, daher sollten wir da jetzt ein bisschen Druck machen.
Soweit sind wir jetzt also. Wer Screenings von bösen Filmen organisiert, kommt auf die Terrorliste.
Denn die Studien, und vor allem ihre Autoren und Autorinnen, sind zu ganz anderen Schlüssen gekommen.Überraschung!1!!Für den Zusammenhang von Islam und Gewaltbereitschaft gebe es keine "belastbaren Zahlen", meint einer der Wissenschaftler. Ursache für erhöhte Gewaltbereitschaft seien meist mangelnde Bildung, Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit und "gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen".
[…] could result in the expulsion of U.S. diplomats from foreign postings.
Weia!A State Department spokesman said Wednesday the release of confidential communications about foreign governments probably will erode trust in the United States as a diplomatic partner.
Na da freue ich mich ja aufs Wochenende oder wann immer das rauskommen wird *händereib* (Danke, Kristian)
Die Uni Hannover hat eine Studie zum Deliktfeld Kinderpornographie gemacht.
Ergebnisse:
Außerdem:
47 der 81 bisher untersuchten Verfahren wurden mittlerweile eingestellt, weil sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben hat. 18 Urteile sind ergangen, 11 der Beschuldigten erhielten eine Freiheitsstrafe zur Bewährung, keiner musste bislang in Haft.Für Schünemann ist das natürlich ein Zeichen dafür, dass das Strafmaß zu gering ist. Für mich ist das ein Zeichen, dass es da keine ernstzunehmende Kriminalität gibt, bei denen sie Leute erwischt haben. Das Strafmaß für die Verbreitung und die Beschaffung / den Besitz ist ja geringer als das für den Missbrauch von Kindern zwecks Erstellung von Pornographie. Da gibt es eine Mindesthaftstrafe von 3 Monaten, in besonders schweren Fällen von nicht unter einem Jahr. Offensichtlich tritt das in der Praxis nicht auf, sondern was unsere Polizei da mit monströsem Aufwand verfolgt sind Konsumenten von einschlägigem Material. Das ist zwar widerlich und furchtbar, aber es werden offensichtlich keine neuen Kinder dafür missbraucht, sondern das sind alles alte Fotos. Und unter den Rahmenbedingungen wäre ich sogar für eine völlige Dekriminalisierung, denn mir ist es lieber, wenn die ihre Triebe an alten Bildern abreagieren als wenn sie da nicht mehr rankommen und sich dann echte Kinder zum Missbrauchen suchen müssen.
Update: Achtet auch auf die tollen Synergieeffekte zu dieser Meldung. Die Statistik wird sich zu ihren Gunsten ändern, wenn auch Erwachsenennacktbilder mitzählen.
In der Begründung zum Verbot wird darauf verwiesen, dass zu den Protesten neben Untergliederungen der Linken, gewerkschaftlichen und sozialen Gruppen auch die Antifaschistische Linke Berlin und die Antifaschistische Revolutionäre Aktion aufrufen. Bei beiden Gruppen bestünde die Gefahr, dass sie in die Bannmeile um den Reichstag vordringen könnten und so die Sicherheit gefährden würden, begründete das Berliner Landeskriminalamt das Verbot.WTF?! DAS ist die Begründung? Die Demo wird verboten, weil zwei antifaschistische Organisationen dazu aufrufen?
D.h. wenn man in Zukunft eine beliebige Demo verbieten will, muss man einfach eine antifaschistische Tarnorganisation gründen und als die zu der Demo aufrufen, und schon, schwupps, war's das?! Das kann ja wohl unmöglich durchkommen, diese Rechtsauffassung?!? (Danke, Sebastian)
Auf die Frage, ob die Lage ernster sei als im Jahr 2009, als im Umfeld der Bundestagswahl eine Terrorwarnung ausgegen wurde, sagte der Minister: "Vor einem Jahr hatten wir eine Propagandadrohung, aber das wussten wir damals auch nicht. Jetzt haben wir konkrete Hinweise und deswegen habe ich jetzt diese öffentliche Warnung ausgesprochen."Damit sind wir immerhin schon mal bei der halben Wahrheit. Jetzt muss er nur noch zugeben, dass die Propaganda von der CDU kam und nicht von den Terroristen. Aber das wäre nicht am Zensor vorbeigekommen fürchte ich. Müssen wir halt warten, bis der kurz eine Rauchen ist.
Ein besonderer Schenkelklopfer ist beim ehemaligen Nachrichtenmagazin rausgekommen, wo rechts steht:
Bundespolizei-Chef warnt vor extremer Terror-Gefahrund links machen sie Werbung für ihre neue Printausgabe mit dem gran-di-osen Titel "Der Hetzer" über Göbbels. Merkt da jemand mal was? Nein! Es geht noch weiter! Unten auf dem Titel kommt die Aufschrift "Was wirklich hinter den Warnungen steckt". Angesichts der Überschrift "Der Hetzer" klingt das ja nach einer Ankündigung einer umfangreichen Widerlegung der Terrorpanik, aber im Inhaltsverzeichnis daneben findet man dann doch nur wieder Terrorpanikwarnungen und eben Hetze. So, meine Damen und Herren, sieht kognitive Dissonanz aus. Wenn man so ein Banner unter so einen Titel klebt und dann Terrorpanikhetze verbreitet. Und das nicht merkt.
Die Ausrede dafür ist, dass unsere Regierung ja damals bei der UMTS-Auktion der Telcos nach Strich und Faden verarscht hat, und deshalb ist das ja gerecht.
Finde ich nicht. Ich finde, dass unsere Regulierungsbehörde mal der Abzocke einen Riegel vorschieben muss. Am Anfang von GSM waren SMSsen kostenlos. Ja, kostenlos! Die haben nichts gekostet! Und die Telcos haben das überlebt! Das kostet nur Geld, weil denen ihre schrottigen SMS-Gateways unter der Last zusammengebrochen sind, und daher haben sie Kosten für SMS eingeführt. Und als sie gemerkt haben, dass die Kunden in einer Notlage sind und das zahlen, da haben sie das beibehalten.
Update: O2 macht einen (Fall-)Rückzieher. Das waren doch nur Richtwerte und überhaupt ist bisher niemand abgemahnt oder gekündigt worden!1!!
Aus fundamentalistischen Gründen gibt es das Video nur per video-Tag und nur per Ogg Theora oder WebM. Nein, kein Flash, keine Krücken für IE- und Appleuser. Gewöhnt euch dran. Das kennt ihr ja eh schon, dass auf euren Geräten Dinge dann halt nicht gehen. Oder installiert euch halt Firefox oder Chrome.
Wem die Ironie der Aussage in dem Video nicht klar ist, der sei darauf hingewiesen, dass es in den USA gar keine Vorratsdatenspeicherung gibt. Auch "ab und zu mal einen Fingerabdruck" gibt es da nicht, insbesondere nicht im Personalausweis, denn es gibt überhaupt keinen Personalausweis dort.
Update: Mhh, hier stand ursprünglich auch Opera, aber Opera spielt das bei mir auch nicht ab. Suuuuper technologie. Also lade ich es doch auch nochmal als mp4 hoch. Hey, Opera, da könnt ihr ja mal echt stolz auf euch sein!
Update: Für Leser mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne sei auch nochmal hierauf verwiesen.
„Wenn wir in der Nachbarschaft irgendetwas wahrnehmen, dass da plötzlich drei etwas seltsam aussehende Menschen eingezogen sind, die sich nie blicken lassen oder ähnlich, und die nur Arabisch oder eine Fremdsprache sprechen, die wir nicht verstehen, dann sollte man glaube ich schon mal gucken, dass man die Behörden unterrichtet, was da los ist.“ Das gleiche gelte für stehen gelassene Koffer oder Aktentaschen.Un-glaub-lich!
Ich glaube nach wie vor, dass wir das mit einem bedingungslosen Grundeinkommen verhindern können, dass solche Leute aus Verzweiflung in die Politik gehen. Besonders schockierend an diesem Körting ist dieses Karrieredetail:
Von 1992 bis 1997 war er Vizepräsident am Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin. 1997 wurde er als Nachfolger von Lore Maria Peschel-Gutzeit als Justizsenator in den Senat des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen gewählt.
Update: Auch Telepolis macht sich über das Terrorbingo lustig. Money Quote:
Die Gefährdungslage sei stärker als 2009, dieses Mal gehe es nicht um Propaganda.
Ahaaa, dieses Mal also nicht, ja? Bwahahahaha
Das hat die Terrorlobby gut von Hollywood gelernt. Ein Spannungsbogen funktioniert nicht, wenn der Bösewicht in den ersten 10 Minuten stirbt. Wenn man will, dass die Leute bis zum Ende bleiben, dann muss auch bis zum Ende eine Bedrohung geschaffen werden. Und wenn die alte nicht mehr zieht, dann braucht man eben eine neue.
Mich belustigt ja vor allem, dass sie nicht mehr Al Kaida schreiben. Das funktioniert offensichtlich nicht mehr. Jahrelang haben sie uns mit schöner Regelmäßigkeit irgendwelche Geschichten aufgetischt, wie sie gerade schon wieder "die rechte Hand von Osama" plattgebombt haben. Und dann, schwupps, hat er sich halt eine neue rechte Hand gesucht. So macht man das in Filmen. Man muss ein bisschen Bewegung im Plot haben, die Illusion von Fortschritt! Sonst verlieren die Leute das Interesse!
Und so entblödet sich das ehemalige Nachrichtenmagazin auch nicht, folgendes zu schreiben:
"Genie des Bösen", "der neue Bin Laden", "gefährlichster Mann der Welt": Mit diesen und ähnlichen Attributen haben westliche Zeitungen und Magazine ihn in den vergangenen Monaten belegt. Das mag im Einzelnen übertrieben sein, als Nachfolger des Qaida-Chefs Osama Bin Laden zum Beispiel sieht ihn niemand. Aber eines stimmt: Ilyas Kaschmiri, der sich zuvor einige Jahre eher bedeckt gehalten hatte, ist eine neue zentrale Figur auf der Bühne des internationalen dschihadistischen Terrorismus.Hört ihr? Eine ZENTRALE FIGUR!!! Klar, alles bisher war Desinformation und Lüge, aber
Sicherheitsbehörden wären jedoch keineswegs überrascht, sollte sich herausstellen, dass der Pakistaner solche Operationen plant.Na seht ihr! Brandgefährlich, der Mann!1!!
Und damit auch keiner vergisst, dass es hier um Moslemhetze geht, werden völlig kontextfrei die Mohammed-Karikaturen erwähnt. Ihrer Zielgruppe traut ehemaligen Nachrichtenmagazin offensichtlich nicht zu, den Zusammenhang zwischen "Dschihad" und "die bösen Moslems, die uns alle umbringen wollen" zu kennen, daher muss das nochmal explizit erwähnt werden.
Wenn man mal guckt, ob es da irgendwelche handfesten Fakten gibt, irgendwas belastbares, dann ist da nichts. Nichts! Alles nur Hörensagen, könnte würde hätte, "Experten wären nicht überrascht, wenn". Was für eine Farce.
Und wer schreibt es? Natürlich Musharbash. Ich hoffe, dass man beim Spiegel nach Worten bezahlt wird, damit sich das ganze inhaltsfreie, hirnerweichende Geblubber zumindest für einen lohnt.
PS: Am Ende schreibt er natürlich doch wieder Al Kaida.
PPS: Nein, ich linke da nicht mehr drauf. Die linken ja auch nicht auf ihre Quellen.
Im Übrigen bin ich gerade sauer genug auf die, dass wir generell mal zur Debatte stellen sollten, ob wir auf deren Domains überhaupt noch Links setzen. Wir als Leser und Multiplikatoren sind ja Schuld daran, dass die solchen Bullshit publizieren können, und damit durchkommen, weil wir so viel auf die verlinken.
Wenn der gezwungen wäre, sich einen Job zu suchen, der hätte keine Chance! Und deshalb bin ich für das bedingungslose Grundeinkommen. Damit auch Leute wie der vernünftig leben können, und sich nicht gezwungen sehen, in die Politik zu gehen, und dann allen anderen das Leben kaputtmachen. Bedingungsloses Grundeinkommen für alle, auch für Härtefälle wie den Schünemann.
Die 56-Jährige erhielt nach Angaben der Partei 90,4 Prozent der Stimmen.Die ungültigen Stimmen fallen raus, also haben 842/(842+89+18)*100 Prozent für Merkel gestimmt, das sind 88,7%, als unterhalb der psychologisch wichtigen 90%. Also zählt die CDU kurzerhand die Enthaltungen als[…]
Bei der Wiederwahl Merkels wurden insgesamt 952 Stimmen abgegeben, ungültig waren 3. Mit Ja stimmten 842, mit Nein 89 Delegierte, 18 enthielten sich.
Und DIE Leute wollen uns erzählen, sie seien in Rechenfragen z.B. bei der Wirtschaft besonders kompetent?
Update: Das Verfahren entspricht ihrer Satzung, Seite 27 §43 (5). (Danke, Heiko)
Das heisst, dass der Datensatz, der die Identifizierung des Verfassers erlaubt, auch gegenüber einem Strafverfolger nicht herausgegeben werden muss. Es steht den Medien in Zukunft also frei, die Kommentatoren zu schützen oder nicht.
Dieses Rohr hier führt ins Meer. Es ist viereinhalb Kilometer lang. Über dieses Rohr leitet Cogema jedes Jahr so viel radioaktives Abwasser ins Meer, wie in 33 Millionen 100-Liter-Fässer passt.Toll, wie gut wir Menschen die Atomenergie im Griff haben!1!!
Oh und den Rest schicken sie nach Sibirien. Das ist zwar verboten, Atommüll zu exportieren, aber sie haben das einfach umdeklariert. Das heisst jetzt "verwertbares Material".
Aber hey, wenn Russland so blöde ist, sich Atommüll andrehen zu lassen, dann will natürlich auch Schwarz-Geld unseren Atommüll nach Russland packen. Hey, warum lagern wir den Müll nicht in Tschernobyl? Synergien nutzen und so!1!! (Danke, Max, Tim)
Viel Spaß beim Hören, wir hatten jedenfalls echt Spaß beim Aufnehmen!
Und da seht ihr, was für ein unmenschliches Programm die CDU da mal wieder fährt. (Danke, Maitol)
Und es geht hier nicht um ein Al Kaida Förderkonto, sondern um einmal Miete durchreichen, das wird nicht mal in die Nähe der 10 Kiloeuro kommen, ab derer Überweisungen unter die Meldungspflicht des Geldwäschegesetzes fallen.
Schlimmer noch: wenn sich an der Bürogemeinschaft was ändert, dann müssen wieder alle hin zur Bank und wieder alle unterschreiben. Was für eine unglaubliche Farce dieses ganze Sicherheitstheater doch ist. Und für nichts!
Das war übrigens nicht die Bank, der wir das zu verdanken haben, sondern wir haben vorher recherchiert, das müssen alle Banken so machen. Die Bank muss da sogar zwei Angestellte am Start haben, die beide auf unsere Personalausweise gucken jeweils, damit da nicht ein Angestellter vielleicht nicht ausreichend prüft.
Ich habe spaßeshalber gefragt, ob das weniger nervig wäre mit dem neuen Personalausweis. Nein, wäre es nicht. Da gibt es noch keine Prozesse für, um das über das Internet zu machen.
Tolle Wurst. Was für eine lächerliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
"Es ist nichts Ungewöhnliches gewesen, dass Leute aus der SS und aus dem Nazibereich in der Bundesrepublik Deutschland, den Anfängen der Bundesrepublik, in verschiedensten Institutionen verwendet wurden", sagt Wolbert Smidt, Ex-BND-Abteilungsleiter. Im BND seien die "gravierendesten Fälle", also etwa Massenmörder, nach einer Untersuchung Anfang der 60er-Jahre entlassen worden.In den Sechziger Jahren sind sie dann doch mal auf die Idee gekommen, Massenmörder rauszuschmeißen? Wow! Mit geradezu gletscherartiger Geschwindigkeit arbeiten da die Zuständigen!
Ulrich Herbert: Der BND kann in manchen Punkten als eine Art von Auffangorganisation des Reichssicherheitshauptamtes gelten, über 200 vor allen Dingen führende Leute sind in den BND übergeleitet worden.Das Zitat ist jetzt von einem Historiker, nicht von dem BNDler. Der BNDler widerspricht und sagt:
Und viel mehr kann man sagen, dass die Organisation Gehlen ein Auffangbecken gewesen ist für Offiziere, die sich mit dem militärischen Nachrichtenwesen während des Dritten Reiches befasst haben, sowohl bei der Abwehr von Canaris als auch in der Institution Fremde Heere Ost.Die Organisation Gehlen ist die Vorläuferorganisation des BND. Weiter unten sagt er dann noch
Wenn ich im Laufe meiner Laufbahn dann Leute getroffen habe, die zum Teil meine Vorgesetzten waren, die der früheren SS zuzurechnen waren, dann waren meine Erfahrungen in der Regel positiv. Ich bin ein sehr bewusster Demokrat und ein sehr kritischer Demokrat, habe ihn auch in Gespräche verwickelt, meinen damaligen Vorgesetzten, der der SS angehörte, und kam zu dem Ergebnis: Man kann mit einem solchen Menschen leben und arbeiten.(Danke, Andreas)
Den großen Terroralarm wegen Paketbomben aus dem Jemen nutzen westliche Geheimdienste, um mehr Geld aus ihren Staatskassen zu bekommen, sagte der russische Orientexperte Oleg Peressypkin. Der jemenitische Botschafter in Moskau äußerte sich ähnlich.So sieht das nämlich aus.„In verschiedenen Ländern werden derzeit die Staatshaushalte für das nächste Jahr erörtert. Deshalb sind Länder wie Frankreich, Großbritannien und die USA daran interessiert, auf die neuen Gefahren hinzuweisen, um ihren Geheimdiensten zusätzliches Geld für den Anti-Terror-Kampf zu sichern“, so Peressypkin am Mittwoch.
Und der jemenitische Botschafter in Russland wundert sich offen, wieso gegen jemenitische Flugzeuge jetzt Sanktionen verhängt werden, während die Griechen keiner bestraft, obwohl das angebliche Merkel-Päckchen im Kanzleramt auch von den Griechen gekommen sein soll.
Übrigens, Lacher am Rande:
Ein griechischer Regierungsbeamter sagte unterdessen in Athen, die in dieser Woche in Griechenland entdeckten Sprengstoffpakete hätten mit dem internationalen Terrorismus „nichts zu tun“.Nein, aber natürlich nicht, wo denken Sie hin!
Diesmal geht es um Dokumente über internationale Antiterroreinsätze, die unter anderem vom FBI gekommen sein sollen.
More than 100 documents give personal details of people co-operating with terrorism inquiries, and foreigners in Japan apparently under investigation.
Da bleibt kein Auge trocken!
Das Bundesverfassungsgericht muss es nicht hinnehmen, dass es durch eine derart sinnentleerte Inanspruchnahme seiner Arbeitskapazität bei der Erfüllung seiner Aufgaben behindert wird und dadurch anderen Rechtsuchenden den ihnen zukommenden Grundrechtsschutz nur verzögert gewähren kann.HAHAHAHAHAHA, wunderbar! (Danke, Markus)
Da hat eine bestimmte Stiftung, die der Lord nicht namentlich nennen will, angeboten, den Briten einen riesigen Haufen Geld zu geben.
"We have this extraordinary request to assist in a major financial reconstruction. It is megabucks, but we need your help to assist us in understanding whether this business is legitimate".
Das ist ja schon spannend. Aber es wird noch cooler. Denn der Empfänger der Gesprächsangebote dieser mysteriösen Stiftung hat sich nicht an den Finanzminister gewendet, sondern an jemand anderen, der für IRA (!) bei der Bank of England (!!) Geld gewaschen hat.I had the biggest put-down of my life from my noble friend Lord Strathclyde when I told him this story. He said, "Why you? You're not important enough to have the answer to a question like that". He is quite right, I am not important enough, but the answer to the next question was, "You haven't got the experience for it". Yes I do. I have had one of the biggest experiences in the laundering of terrorist money and funny money that anyone has had in the City. I have handled billions of pounds of terrorist money.
Und dannMy biggest terrorist client was the IRA and I am pleased to say that I managed to write off more than £1 billion of its money. I have also had extensive connections with north African terrorists, but that was of a far nastier nature, and I do not want to talk about that because it is still a security issue. I hasten to add that it is no good getting the police in, because I shall immediately call the Bank of England as my defence witness, given that it put me in to deal with these problems.
Heilige Scheiße, das geht ja ab im Britischen Parlament! Der Hammer ist, dass die Sitzung natürlich nicht öffentlich ist, aber sie landet halt trotzdem im offiziellen Logbuch, wo man sie einsehen kann.Die Sache ist bei diesem Mann gelandet, weil Leute ihn von damals kennen, und wissen, dass er Leute kennt, und im Zweifelsfall mal gucken kann, ob eine Institution in Ordnung ist oder eine Front für "die Terroristen" oder so. Daher landete die Sache auf seinem Schreibtisch.
Der Mann hat also mal nachgeforscht, für 20 Wochen sagt er, und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese Stiftung kein Fake ist. Er hat also ein Meeting zwischen dem Vorsitzenden des Oberhauses und dieser ominösen Stiftung veranstaltet, aber das lief nicht so gut.
I found myself between a rock and a hard place that were totally paranoid about each other, because the foundation X people have an amazing obsession with their own security. They expect to be contacted only by someone equal to head of state status or someone with an international security rating equal to the top six people in the world. This is a strange situation.
Die Stiftung hat gesagt, hey, wenn ihr uns nicht glaubt, wir haben bereits 5 Milliarden Pfund bei britischen Banken deponiert. Das wollte der eine Lord nicht glauben, weil das ja aufgefallen wäre.You could not have £5 billion popping out of a bank account without it disrupting the balance sheet completely. But I remember that at about the same time as those transfers were being made the noble Lord, Lord Myners [former Labour Treasury Minister], was indulging in his game of rearranging the deckchairs on the Titanic of the British banking community.
Wenn das stimmt, dass die da fünf Milliarden reingepumpt haben, dann würde ihnen das Parlament die Rettung des Bankensystems schulden. Das ist ein starkes Argument, und um so krasser, dass das Parlament das gar nicht mitgekriegt hat.Und es wird noch verschwörerischer: die Stiftung hat denen ernsthaft erklärt, ihr Reichtum sei noch seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Gold gedeckt. Mit Gold!!
Der andere sachverständige Lord meinte darauf, das kann gar nicht sein, denn so viel Gold gibt es ja gar nicht, woraufhin unser Geldwäscheexperte das hier entgegenhielt:
He had tapped into the sources that are available and there is only one definitive source for the amount of bullion that has ever been taken from the earth's crust. That was a National Geographic magazine article 12 years ago. Whatever figure it was that was quoted was then quoted again on six other sites on the internet—on Google. Everyone is quoting one original source; there is no other confirming authority. But if you tap into the Vatican accounts—of the Vatican bank— come up with a claim of total bullion—
KRASS. Da fehlt echt nur noch der Mossad in der Geschichte :-)Ich weiß ja nicht, wie euch das geht, aber für mich klingt das wie ein Nigeria-Scam. Eine derartig wilde Geschichte, wo jemand Milliarden von Pfund "zur Weltrettung" beisteuern will, und der will als Gegenleistung kein Mitspracherecht und keine Zinsen?! Das muss doch ein Nigeria-Scam werden!
Update: Die Primärquelle für den Austausch ist übrigens unter www.publications.parliament.uk einsehbar.
Update: So sieht der aus, falls sich das noch jemand gefragt hat. Für mich am spannensten daran:
Consultant, Cerberus Capital Management LP (New York)
Cerberus ist eine Heuschrecke. Oh und was der sonst so macht: Firmen reparieren, und zwar richtig große. U.a. Lloyd's of London und die Millenium Dome Geschichte. Und der hat auch sonst großartige Geschichten zu erzählen, z.B. die hier über ein Lied von Göring und Sex mit einem Känguru.
Update: Das klingt nach einem Hoax des "Office of International Treasury Control", der Modus Operandi passt jedenfalls.
Aber warum sind die Daten denn falsch?
Ratet mal!
Kommt ihr NIE drauf!
More often, essential background information simply is not acquired by debt buyers, in large part because that data adds to the price of each account.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Wenn man von der Bank die Schulden von jemandem kauft, kann man weniger zahlen, und dann kriegt man nur den halben Datensatz. WTF?! Was ist das denn bitte für ein groteskes Geschäftsmodell! Da können echt nur die Der Ausweis, der laut de Maizière "keinen Zugewinn für die innere Sicherheit" bietet, sei sehr sicherÖh… ach, nicht? Warum machen wir das dann?
"Er ist keineswegs bisher elektronisch erfolgreich angegriffen worden, das hat der Chaos Computer Club mir selbst gegenüber gesagt."Ich habe da gerade niemanden gefunden, der das gesagt zu haben zugibt, aber hey, die Aussage ist ja auch total sinnlos. Das ist wie wenn man für ein Auto Werbung macht, es sei elektronisch sicher, wenn das Türschloss mit einer Haarnadel geöffnet werden kann.
Aber es geht noch weiter mit den Krachern.
Vom Start weg wird der neue Ausweis von Online-Angeboten begleitet. Eine künftige Anwendung bei den VZ-Netzwerken nannte de Maiziére an erster StelleHAHAHAHA, aus-ge-rech-net vznet haben sie da als Referenzkunde? Damit wir denen mal ihre Datenbanken aufwerten, indem wir den inhalt mit dem Personalausweis bestätigen?!
Dann das hier:
Vielfältige Angebote sollen die Pionierstädte Hagen und Münster bereithalten, dazu sind mit HUK24, LVM und CosmosDirekt gleich drei Versicherungen am Start. "Ab März 2011 können Bürger ihre Steuererklärung mit ELSTER und dem neuen Ausweis online abgeben", erklärte de Maiziére, der auch darauf verwies, dass 300 Unternehmen mit 600 Dienstleistungen ihre Absicht bekundet haben, den elektronischen Personalausweis zu nutzen.300 Unternehmen mit 600 Dienstleistungen! Oh und ELSTER, als ob man da nicht auch bisher online seine Steuererklärung abgeben könnte, ohne neuen Personalausweis.
Für den Bürger bedeute der Ausweis, dass er keine besonderen Sorgfaltspflichten beachten, sondern die übliche Sorgfalt wie beim Umgang mit einer Bankkarte einhalten müsse, verdeutlichte der Bundesinnenminister.Oh, keine besonderen Sorgfaltspflichten. Na das ist ja genau die Botschaft, die man an der Stelle verschicken will. Und dann kommen noch die üblichen Beweislastumkehrmaßnahmen wie der Snakeoil-Hinweis auf Firewall und Virenschutz. Ganz toll, Herr Innenminister.
Oh und was ist gemeint mit "keine besonderen Sorgfaltspflichten"? Das steht am Ende:
Er wies darauf hin, dass der Bürger die Sorgfaltspflicht wie bei einer Bankkarte auch abseits des Online-Verkehrs beachten müsse. Dazu gehört, dass der Ausweis in deutschen Hotels oder Fitness-Studios beziehungsweise bei Besuchen in Firmen nicht deponiert werden darf und dass es wie beim alten Ausweis ein Fotokopierverbot für den Ausweis gibt, das nur in besonders genehmigten Ausnahmefällen wie bei einer Kontoeröffnung aufgehoben ist.Völlig klar, da kann man überhaupt nicht von zusätzlichen Sorgfaltspflichten sprechen, wenn man seinen Perso mit unter die Dusche und ins Schwimmbad nehmen muss, weil man ihn aus Sicherheitsgründen nicht aus der Hand geben darf. Bzw geht das ja auch nicht. davon geht der bestimmt kaputt. Tolle Wurst, Herr De Maiziere!
Update: Ah, das "deponieren" habe ich wohl falsch verstanden. Damit ist gemeint, dass man nicht gezwungen werden darf, den als Pfand zu hinterlegen. In der Umkleide einschließen ist wohl schon OK.
"Wenn selbst die Bundeskanzlerin sagt, dass die multikulturelle Gesellschaft vollkommen gescheitert ist, dann will das etwas heißen. Die wichtigste Politikerin der Christdemokraten im wichtigsten Land Europas durchbricht ein Tabu und sagt, wie es ist."Na prächtig, sogar das Ausland merkt, was wir uns da für ein Ei gelegt haben mit dieser CDU. (Danke, Georgios)Mit ihren Aussagen, so führte Wilders weiter aus, habe Angela Merkel "die Führung auf dem Gebiet der Islamkritik" übernommen.
It's a membership organization of state legislators and powerful corporations and associations, such as the tobacco company Reynolds American Inc., ExxonMobil and the National Rifle Association.
Das ist ja schon großartig genug, aber es wird noch besser:Another member is the billion-dollar Corrections Corporation of America — the largest private prison company in the country.
ACH NEE. Na SO ein Zufall! Und das hat sich auch echt gelohnt für die:According to Corrections Corporation of America reports reviewed by NPR, executives believe immigrant detention is their next big market. Last year, they wrote that they expect to bring in "a significant portion of our revenues" from Immigration and Customs Enforcement, the agency that detains illegal immigrants.
Bing-Bing-Bing-Bing-Bingo! Das ist wie ein Geldautomat, der nie aufhört mit dem Auszahlen.
Gut, das ist der Althaus, vielleicht hat der sich ja bei dem Skiunfall den Kopf doch stärker gestoßen als bisher bekannt.
Aber trotzdem. Wow.
Man muss das natürlich in der Perspektive aller früheren Wahlversprechen der Union betrachten, die alle bis ungefähr eine halbe Minute nach Schließen der Wahllokale halten. Nicht dass jetzt jemand denkt, unter diesen Umständen könne man darüber nachdenken, denen seine Stimme zu geben.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass das auf einen Vorschlag der Bertelsmänner und INSM zurückgeht, bei denen die 200 € allerdings nicht (wie das ehemalige Nachrichtenmagazin den Althaus zitiert) in die gesetzliche Krankenversicherung fließen soll, sondern in eine private. Es gibt also drei offensichtliche Varianten. Entweder der Althaus ist zu inkompetent, fehlerfrei vom Zettel der Lobbyisten abzulesen, oder das ehemalige Nachrichtenmagazin zitiert ihn gezielt falsch, damit das nicht so schlimm aussieht, oder das ist überhaupt alles eine Falschmeldung.
Man könne deshalb nicht nachvollziehen, warum die Beamtin aus Bremen sich die Hanfblätter an die Uniform geheftet habe. In Hamburg zumindest plane man deren Einführung mitnichten.*augenroll*[…]
Man werde herausfinden, wo die ominösen Marihuana-Abzeichen herkommen und die betroffenen Beamten dann auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen.
[…]
In der gemeinsamen Polizeikleiderkammer von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein gebe es diese zumindest noch nicht zu kaufen.
Update: Dabei ist die Lösung doch so einfach! (Danke, Constanze)
In diesem Kontext empfiehlt sich diese launige Berichterstattung in einem regionalen Blog zu einer CDU-Veranstaltung, bei der genau das geschicht. Hoher Besuch ist angereist und redet sich um Kopf und Kragen. Natürlich wissen die das auch selber, von früheren ähnlichen Veranstaltungen, daher gibt es mit der Presse einen Deal. Die Parteilinie wird der Presse vorher gesteckt, die schicken dann pro forma einen Reporter hin, der die Schnittchen mampft und den Schaumwein trinkt und sich dann nach 10 Minuten gepflegter Langeweile aus dem Staub macht und den Kram abdruckt, den man vorher von der Pressestelle der CDU reingereicht bekommen hat.
Wie wunderbar ein solcher Abend werden kann, möchte ich mal anhand eines Kurzzitates illustrieren:
Knapp 30 Gäste sind gekommen. Die meisten männlich und alt und ergraut. Und keiner dieser Gäste versteht, was Herr Wacker da vorne so von sich gibt. Das wird sich bei der Rede von Herrn Hauk später nicht ändern. Der erzählt irgendwas von “Verkehrsknoten” und “Brügge” und vergleicht den “Abstieg” Brügges im Mittelalter mit einem möglichen Abstieg Stuttgarts aktuell, um dann wieder zu sagen, es gehe ihm überhaupt nicht um Stuttgart und der Norden Baden-Württembergs (also Hirschberg) habe nichts davon, würde aber trotzdem insgesamt verlieren, und dass es um “alles” gehe.Da sieht man doch im Geiste den lamentierenden Herrn Hauk live vor sich!
Und das Publikum haben auch wunderbare Verschwörungstheorien im Handgepäck:
“Es gibt eine Menge Geheimunterlagen, die die Grünen haben, aber nicht mal die Landtagsabgeordneten.”O RLY? (Danke, Florian)
Die Kritik an LQFB hängt an einem Punkt: dass die Abstimmungen damit nicht geheim sind. Stimmt. Sind sie nicht. Das ist die Idee dabei. DAS IST DIE IDEE DABEI! Denn die Wahlrechtsgrundsätze kann man mit Computern nicht sicher umsetzen. Der CCC kämpft seit Jahren gegen Wahlcomputer, deren Hersteller das auch nicht verstanden haben. Es geht nicht. Merke: ich sage nicht "ich kann es nicht", ich sage "es geht nicht". NIEMAND kann das. ES GEHT NICHT.
Daher ist das ein großer Schritt bei LQFB, dass die da sagen, hey, wir machen keine geheime Abstimmung. Naja, so groß auch wieder nicht, denn DAS GEHT NICHT. Das ist genau der einzige Punkt, der LQFB interessant macht, denn wenn man das abschafft, dann ist man wieder bei Wahlcomputern, und dann müsste der CCC LQFB bekämpfen anstatt es wohlwollend zu beobachten. Merke: das ist keine verhandelbare Sache. Keine Menge an Verhandlung kann diese Fakten umstoßen oder auch nur ankratzen. Egal wie viel Krypto man auf die Sache wirft. Es geht nicht, also versucht man es gar nicht erst. Das ist LQFB. Denn wenn man sich von der Idee verabschiedet, dass man eine geheime Wahl machen kann, und sagt, dass das nur für die Partei intern ist, dann gehen plötzlich Sachen wie Nachprüfbarkeit politischer Positionen, Wortbrecher erkennen, Schutz gegen Wahlbetrug, Schutz gegen Korruption, und eben flüssige Delegation mit Rechenschaft.
Klar, geheime Wahlen haben auch Vorteile. Große Vorteile. Streite ich ja gar nicht ab. Z.B. kann da keiner sehen, dass du immer pro Abtreibung und Schwulenrechte abstimmst, während du offen konservativer Evangelikaler bist. Und geheime Wahlen schützen auch vor Korruption in Form von Wählerbestechung. Aber, und ich sage das hier nochmal, damit es wirklich jeder kapiert: DAS GEHT NICHT mit Computern. Geheime Wahlen ohne Möglichkeiten für Wahlbetrug geht nicht mit Computern. Auch ohne Computer ja nicht wirklich, aber da ist das halbwegs managebar. Daher sind alle Gefühle von "wir haben da was verloren" unangebracht. Wir haben nichts verloren. Das geht nicht. Findet euch damit ab und hört auf, das als Verlust zu sehen. Wir hatten es nie. Also haben wir es auch nicht verloren.
Nun, ein Detail gibt es noch zu LQFB. Hat mir jemand gemailt, gebe ich mal ungeprüft weiter. Es gibt ca 6000 zahlende Parteimitglieder, die also abstimmungsfähig wären. Im LQFB haben sie aber 13k Leute. Das ist natürlich völlig für den Arsch, dann kann man die Ergebnisse in der Tat in der Pfeife rauchen. Bzw könnte man, wenn man nicht den LQFB-Vorteil hätte, dass alles zurechenbar ist. Man könnte also ein Perl-Skript schreiben, das nur die Stimmen der Stimmberechtigten rechnet, kaskadierend durch die Delegationsstufen. Technisch gar kein Problem, denn wir haben ja die Accounts, die zugeordnet werden können. Noch. Bald ja nicht mehr. Und dann haben wir die Nachteile von herkömmlichen Wahlcomputern mit den Nachteilen von "zu viele Leute haben Accounts" kombiniert, ohne in den Genuss irgendeines Vorteils zu kommen. Gute Arbeit, lieber Bundesvorstand der Piraten. Gute Arbeit!
Update: Aus verschiedenen Richtungen kommen jetzt hier andere Zahlen rein, die ich auch alle nicht prüfen kann :-)
Es gibt etwa 13k Mitglieder, an LF angemeldet sind etwa 3.100, von denen haben aber etwas über 1000 noch nie etwas in LF getan, bleiben etwa 2000 übrig, die schon mal tätig waren. Aktiver (d.h. mindestens 10 verschiedene Dinge) waren bislang etwa 1000 Leute, d.h. weniger als 10% aller Mitglieder. Bei Abstimmungen gibt es in der Regel etwa 400 Stimmen (d.h. 3-4% aller Mitglieder beteiligen sich in LF pro Initiative)
Seufz. Demokratie ist deprimierend.
Auch Ministerpräsident Stefan Mappus habe „die Stimmung noch unnötig aufgeheizt“ und nun werde die baden-württembergische Polizei als „Kinderschläger und Kinderschänder“ beschimpft. „Die Politik trägt die Schuld an dieser unnötigen Eskalation“, sagt Mohr, der am Mittwoch plötzlich zum Innendienst abkommandiert und im Intranet der Polizei als Nestbeschmutzer angeprangert wurde.Tolles Land haben wir da, wo so etwas möglich ist. Leute wie der Mohr werden sanktioniert, kommen in den Innendienst, aber jemand, der auf einer Demonstration mit dem Wasserwerfer Passanten die Augen rausschießt, dem klopft man noch auf den Rücken, weil er seinen Job so gut gemacht hat.
Update: WTF, der FR-Artikel ist plötzlich weg. Na super. Dann guckt halt hier.
Der Zweite Strafsenat sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Beamten mit "so hoher Wahrscheinlichkeit in Notwehr gehandelt haben", dass kein genügender Anlass zur Erhebung einer Klage geboten sei, teilte das OLG weiter mit. Das hatten zuvor bereits die Staatsanwaltschaft Regensburg und die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg so gesehen. Gegen die Entscheidung des OLG seien keine Rechtsmittel mehr möglich, hieß es weiter.Tollen Rechtsstaat haben wir da. Vielleicht hatte Dresden ja doch recht mit der Ernennung von de Maiziere zum Staatsrechtsprofessor.
Update: Da kann der Typ hier ja froh sein, dass der Polizist da nicht auch sofort zur Notwehr gegriffen hat, um diesen verfeimten, hinterhältigen Angriff auf sein Leib und Leben mit einer rosafarbenen Penisnachbildung abzuwehren. Offensichtlich hätte der den auch einfach erschießen können, mit 12 Schüssen.
Update: Die Pressemitteilung des OLG Nürnberg dazu ist online.
Der CDU-Minister verteidigt - anders als die FDP - das Festhalten an der Vorratsspeicherung von Verbindungsdaten. "Ich finde das nicht unzumutbar - im Gegenteil", sagt de Maizière. "Eine Mindestspeicherfrist ist Ausdruck der Gewährleistung von öffentlicher Sicherheit und Ordnung." Auch die Vergabe von Autokennzeichen sei eine Form der präventiven Datensammlung, um etwa Bußgelder oder zivilrechtliche Ansprüche nach Unfällen durchzusetzen. Die Vorratsdatenspeicherung, die das Bundesverfassungsgericht in der alten Form gestoppt hatte, sei im übrigen ein "Fliegendreck" gegen die Bewegungs- und Geschmackprofile, die große kommerzielle Anbieter wie Amazon oder Pizzadienstleister von ihren Kunden erstellten.Ja, voll der Fliegendreck, wenn unser Staat unsere Bewegungsprofile erstellt, unseren Bekanntenkreis ausspioniert und ausspäht, mit wem wir so reden. Voll der Fliegendreck!1!! (Danke, Gilbert)
Aber es gibt ein paar, die sagen, das Internet ist der einzige rechtsfreie Raum, den diese Welt noch hat.Er widerspricht sich also dezidiert selber. Sich und seinen CDU-Neusprech-Lobbykumpels, die auch immer behaupten, im Internet gälten keine Regeln.Dem widerspreche ich dezidiert.
Denn die Regeln gelten online wie offline und darauf muss ein Rechtsstaat auch bestehen.
Der De Maiziere war noch gar nicht der Tiefpunkt der Sendung, dieser Nagel stellt allen Ernstes diese Frage:
Brauchen wir — Stichwort Cyber-Grubing [er meint vermutlich Grooming] — brauchen wir neue Rechtsvorschriften nach Ihrer Auffassung oder reicht dieser § 176, der sexuelle Missbrauch, gerade für das sexuell… sexuelle Anmachen von Kindern und Jugendlichen im Netz, reicht des aus oder nicht.Und De Maiziere lässt sich so eine Propagandavorlage natürlich nicht zweimal vor die Flinte kommen und fährt direkt den Textbaustein zur Vorratsdatenspeicherung ab:
Wir brauchen dringend die Vorratsdatenspeicherung. Das ist eine Regelung, die wir brauchen, um Straftaten ermitteln zu können. Insbesondere da, wo das Internet der Tatort ist, wie Ihre Sendung heißt, wo also die Kriminalität nur im Internet stattfindet, wo also das Internet der Begehungsort ist, oder der besondere Begehungsmodus ist, dort brauchen wir die Vorratsdatenspeicherung, weil sie oft der einzige Ermittlungsansatz ist zur Bekämpfung von Kriminalität. Wir haben sonst, wie wir das nennen, eine gewaltige Schutzlücke. Ähm, gerade im Bereich von sexuellen Übergriffen, das Schweigen, äh, die Chance für den Täter ist.Der humoristische Höhepunkt ist, dass er dann am Ende meint:
Das bedeutet, dass auch die Polizei, in Anführungsstrichen, intelligenter werden muss.Und das, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist die Richtung, in die sich das Narrativ gerade entwickelt. Vorratsdatenspeicherung brauchen wir, aber wo die nicht ausreicht (implizit also die Ansage, sie reiche nicht aus), da würde man dann halt andere Regelungen treffen. Hier ist de Maizieres Ansage dazu:
Wir brauchen darüberhinaus Regelungen, wir haben einen Teil der Regelungen, ein Teil der Regelungen gelten selbstverständlich auch im Internet, wo sie nicht reichen, ähm, werden sie eingeführt werden.Da weiß man, was man (nicht gewählt) hat.
Seehofer betonte bei seiner Rede, einen "Rechtsdrall" der Union strebe er keineswegs an. Er wolle vielmehr "die rechten Spinner verhindern". Man müsse die politischen Verführer von den Parlamenten fernhalten, indem man auf die Sorgen der Bürger eingehe.Aha. Nazis verhindert man, indem man selber Naziparolen brüllt.
Mir wird ja immer ganz schlecht, wenn ich diese Fundamentalisten von "unserem christlichen Menschenbild" faseln höre. Unser Menschenbild ist nicht christlich, sondern humanistisch, ein Produkt der Aufklärung. Auch wenn das bei Herrn Seehofer und seinen Mullahs noch nicht angekommen ist.
Oh, und natürlich ist nichts so dämlich, dass der Guttenberg es nicht noch nach unten ziehen kann, mit einer Aussage, die an Dämlichkeit internationale Maßstäbe setzt:
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte: "Wir halten den Raketenschirm für grundsätzlich eine gute Idee." Er fügte aber hinzu, "dass Punkte wie Abrüstung durchaus eine wesentliche Komponente sein können und sein müssen". Bisher fehlt aber eine offizielle Haltung Berlins zu Rasmussens Plan.Abrüsten durch die Anschaffung neuer Waffensysteme! Darauf können auch nur die verstrahlten Atomkraft-CDU/CSUler kommen.
Die Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ kommentierte ironisch: „Die Salatblätter wurden vor dem Servieren offenbar nicht genügend gespült. Dass ein Regenwurm dabei war, belegt andererseits, dass das Essen ganz frisch und nicht von Herbiziden verdorben war“.Mwahahahahaha, wunderbar!
- Sturmhaube 3-loch Acryl schwarz
- CS Reizgas Sprühflasche 40 ml
- Abbey Bat Alu-Baseballschläger
- Teleskop Carbon Verteidigungsstock (P18)
- US Army Ranger Hose Cargohose schwarz XS-XXL
- Haller Vendeta Taschenmesser Stilettform
- Call of Duty: Modern Warfare 2 (Deutsch)
- FIFA 11 von Electronic Arts
BwahahahahahaWenn das die CDU sieht, und ihre "Videospiele -> gewaltbereite Amokläufer"-Propaganda anwendet, dann müssen die armen Polizisten bald ohne Computerspiele auskommen.
Update: das hat ja eigentlich Kampagnenpotenzial. Nehmt den Cops die Tötungstrainingssoftware weg! Am Ende bleiben nur noch immigrierte Amish als Polizisten übrig, das wäre ja wahrscheinlich auch nicht das schlechteste für unsere Demokratie. (Danke, Frank)
Erstens mailt mir jemand, dass die Schweizer Polizei seit kurzem im Training auf Brustsprühen übergegangen ist, wenn genug Platz zwischen dem Polizisten und dem Opfer ist, weil das wohl genug in den Augen brennt, um das ungemütlich genug zu machen, dass normale Demonstranten dann das Weite suchen.
Zweitens wird hier glaubwürdig argumentiert, dass Polizisten Pfefferspray anders halten als normale Bürger. Du und ich, wir würden das in den Fingern halten, wie ein Spray halt. Da kann dir das aber mit einem Schlag aus der Hand gehauen werden. Daher trainiert die Polizei, die Dose in der Faust zu halten. Und jetzt ratet mal, wie der Alibi-Pfeffersprayer seine Dose hält.
Drittens haben die bei dem Polizei-Beweisvideo vergessen, die Zeitstempel rauszunehmen. Wenn man da genau hinguckt, sieht man, dass ihre angeblich auslösende Demonstrantengewalt zeitlich nach ihren Gewaltanwendungen waren.
Dann wollen einzelne bei dem unter der Kleidung Polizeiausrüstung gesehen haben und gar ein Kabel. Mir persönlich ist für das Kabel die Auflösung zu schlecht, das erinnert ein bisschen an UFO-Spotting. Wir lernen daraus: nehmt HD-Kameras bzw schießt zwischendurch auch mal hochauflösendere Fotos für die Beweissicherung.
Bleibt es bei dieser Häufigkeit, erklärte der Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco, ist hochgerechnet auf zwölf Monate mit maximal 3.000 Anfragen zu rechnen. Dem gegenüber stünden 6 Millionen Straftaten, die in Deutschland jedes Jahr polizeilich erfasst werden. Damit seien die Vorratsdaten nur bei einem halben Promille der Ermittlungsverfahren erforderlich. 99,95 Prozent aller Ermittlungen kommen ohne Vorratsdatenspeicherung aus.Harharhar (Danke, Raphael)
"Where is that ugly thing?", fragte der Minister dabeiDaneben eine Merkel mit Gollum-Gesichtsausdruck, oder von mir aus auch irgendein anderer unser ganzen gutaussehenden Poliker ("Politik macht schön").
Ich bin da nicht so drinnen, aber der Absatz in dem Update kommt mir im Moment nicht glaubwürdig vor. Mein Stand ist, dass die "Ende-zu-Ende"-Verschlüsselung eben nicht von Ende zu Ende ist, sondern von (per Trojaner fernsteuerbarem) "Bürgerclient", äh, der "Ausweis-App", und dem Webseiten-Anbieter. Angesichts dessen erscheint mir diese Aussage gerade nicht nachvollziehbar:
Auch muss bei Verwendung des Basislesers kein zusätzliches Sicherheitsprotokoll wie U-Prove verwendet werden, um eine Absicherung der übertragenen personenbezogenen Daten zu erreichen, da der neue Personalausweis grundsätzlich eine Ende-zu-Ende Sitzungsverschlüsselung und Integritätssicherung erzwingt.Bei einem einfachen Kartenleser gibt es kurz gesagt keine Möglichkeit, wie der Ausweis irgendwas erzwingen kann. Selbst wenn man den die Daten kryptographisch signieren lässt, dann kann der Trojaner ja immer noch die zu signierenden Daten ändern, bevor sie den Ausweis erreichen. Wenig erbaulich ist auch das Name Dropping, mit dem sie da zu punkten versuchen:
Derzeit kommen 256-Bit Schlüssel für Elliptische Kurven und AES-128 zum Einsatz.Denn für Integritätssicherung verwendet man eine Hashfunktion. Elliptische Kurven sind ein Public-Key-Verfahren und AES-128 ist ein symmetrischer Blockcipher. Ich vermute daher, dass es sich hier um eine PR-Nebelkerze handelt. Wer sich selbst ein Bild über die Technik machen will, der findet bei den Aufzeichungen vom 26C3 das nötige Bildungsmaterial.
Update: In dem Video erklärt Henryk, dass es tatsächlich ein Protokoll von Dienstanbieter PC/Lesegerät bis Karte gibt, das heißt PACE, aber dafür braucht man ein PACE-fähiges Lesegerät, und die gibt es noch nicht. Bzw. gab es sie noch nicht, als Henryk den Vortrag hielt, zum Jahreswechsel. Er meint, sowas kostet dann so 200 € und er rechnet daher nicht damit, dass das irgendjemand einsetzen wird.
Update: So, Henryk erklärt mir das gerade. PACE ist zwischen Karte und Leser (wenn man einen PACE-fähigen Leser hat), ansonsten zwischen Karte und PC. Nach PACE kommt noch eine Terminal Authentication, bei der sich der Web-Dienst gegenüber der Karte authentisiert, und eine Chip Authentication, bei der sich der Personalausweis gegenüber der Gegenstelle authentisiert, und wenn das durch ist, gibt es in der Tat einen Ende-zu-Ende-Kanal vom Perso bis zum Webanbieter. Da hat das BSI also Recht und ich ziehe mein Gemecker zurück. Hätte ich mich mal vorher informieren sollen :-)
Übrigens, Hashfunktionen sind SHA-1, SHA-224 und SHA-256, je nach Protokoll-Einsatzort.
Und so gilt wie so häufig: die Inkompetenz unserer Unterdrücker schützt uns vor ihnen.
"But 'Free' did not agree to Hadopi using its SMTP servers without a signed agreement, which apparently was refused, probably because they required payment or other forms of compensations."
MWAHAHAHAHAHAErinnert mich ein bisschen an das 0900-Inkasso der ISPs für Überwachungsmaßnahmen.
Es ging damit los, dass sie in dieser DPA-Meldung einen Hinweis auf dieses "unabhängige Bürgerportal" zum ePA gefunden hat, und da mal draufgeklickt hat. Sie las da ein paar Artikel und klickte aufs Impressum. Das las sich alles wie Original-PR-Agentur-Blah, also hat sie da mal angerufen. Sie wollte eigentlich ein paar Fragen zur Sicherheit des ePA stellen, aber die konnte der Herr El-Bakly nicht beantworten, versprach aber, das schriftlich zu beantworten. Dann fragte Constanze, in wessen Auftrag er arbeitet, woraufhin er meinte, das sei ihm ein privates Anliegen, seine eigene Seite, wie es auch im Impressum steht. Sie wollte dann noch wissen, wieso bei einer privaten Site eine USt-ID dransteht, und welches Gewerbe das denn sei, daraufhin meinte er, das sei doch jetzt aber eine sehr private Frage. Als sie ihm dann erklärte, dass sie das auch im Gewerberegister nachschlagen kann, räumte er ein, dass es sich um eine Firma im Medienbereich handele.
Sie wollte dann nochmal direkt wissen, ob er in jemandes Auftrag arbeitet, und er verneinte. Sie wollte dann wissen, wer denn die Fragen beantwortet, wenn sie die schickt, und da meinte er "Redakteure". Auf die Frage, wie denn seine Privat-Webseite es in die dpa geschafft hat, kam dann nur Schweigen.
Ihr könnt euch ja selber eine Meinung bilden, ob da ein Einzeltäter-Geschäftsmann aus ideologischen Gründen agiert, oder ob wir da vielleicht eine professionelle Werbeagentur im Auftrag des BMI beim Astroturfing erwischt haben.
Update: Das ist das "Bürgerjournalismus"-Äquivalent der dpa, sozusagen das Drogendealer/Rotlichtviertel unter den DPA-Feeds, da kann jeder für Größenordnung 300 Euro eine Meldung verbreiten lassen.
Update: Der arbeitet anscheinend bei dieser "Online-Marketing"-Agentur, jedenfalls gibt es da wohl Telefonnummern-Übereinstimmungen, gerüchtet die Gerüchteküche. Die sehen aus wie Domain-Squatter und "Search Engine Optimization"-Experten. Kurz gesagt: das ist die verhassteste Branche im Internet, die, die Fake-Webseiten mit Fake-Meinungsmache und natürlich auch Fake-Blogs betreiben. Die Branche, wegen derer Blogsoftware heute mit Spamschutz kommt. Die Branche, die Farmen von ähnlichen, aufeinander linkenden Webseiten aufbauen, damit Google glaubt, es bestünde ernstzunehmendes Interesse an ihren Inhalten. Solche Leute halt. Kein Wunder, dass der so zurückhaltend mit ihrer Privatsphäre umgehen. Das ist auch die Branche, die den Google-Index mit "Preisvergleichs"-Webseiten vollgeschissen hat, die jetzt noch vor den Produktinformationen und Datenblättern beim Hersteller kommen. Meine Verachtung für diese SEO-Mischpoke kennt keine Grenzen.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass das Xing-Profil von dem Herrn El-Bakly die Gerüchteküche bestätigt.
Update: Wenn ihr auf die oder generell auf solche Leute linkt, dann nur mit
rel="nofollow"Siehe auch hier.
m(
Oh und wo wir gerade bei behämmerter Bürokratie sind: das Innenministerium hat sich entschlossen, den "Bürgerclient" umzubenennen. Das sei ja halb Englisch, und das passe nicht zu einem deutschen Leuchtturmprojekt. Also hat man eine Agentur beauftragt. Und der neue Name ist jetzt: … *trommelwirbel* "Ausweis-App". Deutscher geht es ja wohl kaum!1!!
Update: Mir mailt gerade jemand, dass Siemens ihre Telefonanlagensparte gerade einstampft. Den Rest, denn einen Teil haben sie ja schon NSN zur Endlagerung übergeben. Insofern passt die wirtschaftliche Perspektive für Mappus NOCH besser als ich sie eh schon gemeint habe :-)
Update: Peter schreibt mir zusätzlich:
Die Frau hat allen Ernstes gesagt, er hätte sich anschliessend mit nacktem Oberkörper und ausgebreiteten Armen vor die Wasserwerfer gestellt und dem Ganzen einen Anstrich gegeben, als wären wir alle einer Medienmanipulation zum Opfer gefallen.
OK, keiner mag die CDU, aber auf die Idee zu kommen, dass die da draußen sich die Augen rausschießen lassen, um die CDU schlecht aussehen zu lassen, damit hat sich die Frau einen Erich Mielke Award für maximalen Realitätsabstand verdient. Haben die alle ein Glück, dass wir Atheisten sind.
Update: Es gibt auch schon eine grafische Version der Maag-Aussage. Und die Frankfurter Rundschau hat den mal im Krankenhaus besucht.
Update: Hier kann man den Stream mit dem Zitat runterladen.
Update: Man muss das mal ein bisschen anders formulieren. Der Mann, der sich schützend zwischen uns und eure Kinder gestellt hat, ist selbst Schuld, dass er dabei die Augen verloren hat. Das ist doch, was sie da sagt!
Update: Jetzt auch bei Vimeo.
"Die Menschen sind in zunehmender Zahl sehr unduldsam und wohlstandsverwöhnt", sagte er der "Financial Times Deutschland".Was für ein seltener Moment der Wahrheit aus dem Munde eines FDP-Politikers! Schwarz-Geld scheißt auf zukünftige Generationen und macht nur Dinge, um sich selbst kurzfristig zu helfen.Das Land habe sich zu weit von den Werten des Wirtschaftswunders entfernt. "Man denkt nicht an die kommende Generation, sondern nur daran, dass einem nichts passiert, was einem selbst lästig ist", fügte Goll hinzu.
Gemeint hat er das natürlich anders herum, dass die Bevölkerung mal duldsam durch das Jammertal ihres Lebens schreiten soll, für ein vages Heilsversprechen im Jenseits, dann für ihre Nachfahren. Genau wie im Mittelalter halt. Geistig befindet sich die FDP ja auch noch im Mittelalter.
Update: Der Goll fährt übrigens einen Ferrari. Spätrömische Dekadenz, anyone?
In early 2011, the Israeli navy is due to receive one improved Dolphin submarine built by Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW ), a German shipbuilding company based in Kiel. It is scheduled to receive another one in 2012.
Na sowas. Stellt euch mal vor, wie es um unsere Rüstungsindustrie stünde, wenn wir so eine Regel hätten! Nicht auszudenken!1!! Und wo würden dann die CDU-Parteispenden herkommen?! (Danke, Nic)
De Maizière macht das Thema, das unter dem Motto "Freiheit statt Angst" schon Zehntausende Demonstranten auf die Straße brachte, jetzt zur Chefsache. Ende dieser Woche will er Experten des Bundeskriminalamts (BKA) in Berlin anhand möglichst spektakulärer Fälle belegen lassen, dass es wegen der aktuell fehlenden Speicherpflicht tatsächlich blinde Flecken in der Verbrechensbekämpfung gibt.Na SO ein Zufall. Dass das herausgekommene "Geheim"papier ausgerechnet an den staatstragenden Propagandaapparat der Springerpresse "geleakt" ist.
Am Mittwoch hatte bereits BKA-Chef Jörg Ziercke vor dem Innenausschuss Morde an Polizisten als Beispiel genannt.An Widerlichkeit sind die echt kaum noch zu überbieten.
Also die Personalie Herrenknecht ist in der Tat eine sehr interessante. In seinem Aufsichtsrat sitzt eben dieser Lothar Späth, der sitzt dem Aufsichtsrat auch vor, und Herrenknecht hat auch - aber auch dieses ist nicht kriminell, sondern völlig legal - der CDU eine Spende von 70.000 Euro zukommen lassen. Und wenn Sie dann noch wissen, dass Ministerpräsident Oettinger schon 2008 in der Regierungserklärung gesagt hat, Herrenknecht wird bohren, ohne dass Ausschreibungen vorliegen, dann können Sie sich vorstellen, wie dieses System - wir nennen das dann auch immer gerne ein geschlossenes System -, wie das funktioniert. Und das ist eben die Spätzles-Connection oder die Maultauschen-Connection, wir können es auch den Filz nennen.Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
Update: Hier gibt es bisschen mehr aus der selben Quelle. (Danke, Burkhard)
Na mal gucken, ob die Rechnung aufgeht.
Daher erkläre ich mal. Wenn man eine https-Webseite einrichtet, braucht man ein Zertifikat. Wenn sich der Webbrowser zum https-Server verbindet, zeigt ihm der Server dieses Zertifikat. Der Browser guckt dann, ob das aktuelle Systemdatum innerhalb des im Zertifikat stehenden Gültigkeitsdatumsbereichs ist (aktuell ist das bei mir 28.8.2010 bis 24.2.2011), und ob das Zertifikat von jemandem unterschrieben ist, der im Browser als vertrauenswürdig eingetragen ist. Browser kommen mit einer mehr oder weniger langen Liste von vertrauenswürdigen Zertifikaten. Ich hatte das auch kurz bei Alternativlos Folge 5 erklärt. Da sind lauter suuuper vertrauenswürdige Zertifikats-Aussteller drin wie z.B. Verisign (und deren Tochterunternehmen Comodo, Thawte, GeoTrust, …), der bekannteste. Verisign ist so nahe an der US-Regierung dran, dass sie u.a. auch die DNS Top Level Domains .com und .net betreiben dürfen. Wie bei Alternativlos empfohlen, sollte sich jeder mal die Zeit nehmen, in seinem Browser die Liste der Zertifikate anzugucken. Bei Firefox guckt man in die Preferences, das Advanced Tab, dann das Encryption Unter-Tab, dann den View Certificates Knopf drücken, und in dem neuen Fenster das Tab "Authorities" öffnen. Da mal durchscrollen. JEDER von denen ist für den Browser vertrauenswürdig. Da ist z.B. auch die Deutsche Telekom dabei. Wenn jetzt z.B. die Bundesregierung gerne eure verschlüsselte Kommunikation abhören wollte, würden sie der Telekom einfach sagen, hey, macht uns mal ein Zertifikat für den Banking-Webserver der Sparkasse oder wo auch immer ihr euch so hinverbindet, auch Email und Jabber benutzen SSL. Und euer Browser würde sehen, dass deren Zertifikat von der Deutschen Telekom unterschrieben ist, und würde es kommentarlos akzeptieren.
Neben der US-Regierung und der Bundesregierung sind da auch noch die Chinesen am Start ("CNNIC"), die Contentmafia ("AOL Time Warner Inc."), America Online (nein, wirklich!), TÜRKTRUST, die Bankenmafia (VISA, Wells Fargo, …), die Schweizer ("Swisscom"), Geert Wilders ("Staat der Nederlanden"), die Schweden und Finnen ("Sonera"), die Japaner, Intel und Microsoft. Das hängt auch von der Browserversion ab. Aber es ist wichtig, dass ihr versteht, dass jeder von denen, wenn er wollte, eure Email mitlesen könnte, indem er euch ein ungültiges (also ein von ihnen generiertes, von ihnen unterschriebenes, und daher vom Browser akzeptiertes) Zertifikat vor die Nase hält.
So, wenn ich jetzt einen SSL-Dienst einrichte, und ich möchte, dass das in eurem Browser ohne Terrorpanikmeldung funktioniert, dann kann ich einem der Kommerzanbieter ein paar Euro in die Hand drücken, und der gibt mir dann ein Zertifikat, das ein Jahr gültig ist. Marktführer ist Godaddy, da zahlt man pro Jahr pro Domain sowas wie $30.
Wer das noch nie gemacht hat: das geht so. Man geht dahin, gibt Daten in ein Webformular ein, gibt denen die Kreditkartennummer, und bei denen wirft sich dann ein Perl-Skript an, das das Zertifikat generiert. Die haben genau Null Arbeit. Zum Validieren schicken sie eine Mail an eine Mailadresse bei der Domain, üblicherweise sowas wie postmaster@ oder root@ oder webmaster@, in der Mail ist ein Link drin, den klickt man dann, und dann glaubt einem der Anbieter, dass man berechtigt ist, für die Domain ein SSL-Zertifikat zu haben. Mehr ist da nicht dabei. Ein Perl-Skript.
Nun habe ich aus grundsätzlichen Erwägungen heraus ein Problem damit, Leuten Geld für so eine Schutzgeldnummer zu geben, bei der die Gegenseite nichts tut, das ich nicht auch mal schnell selber hätte machen können. Die einzige Sache, die die von mir trennt, ist dass die eine Mail an Mozilla und Microsoft und Opera geschickt haben, um in die Liste der vertrauenswürdigen Aussteller aufgenommen zu werden. Ich habe mal herauszufinden versucht, was für Anforderungen die Browserhersteller an einen stellen, wenn man auf die Liste will. Die Details hängen vom Browser ab, aber ich will das mal so zusammenfassen: keine erwähnenswerten.
Wenn ich nun nicht einsehe, so einer Firma für das Aufrufen eines Perl-Skripts Geld zu geben, dann bleiben zwei Optionen, um eine SSL-Site zu kriegen. Ich kann mir selber ein Zertifikat machen und selbst unterschreiben. Oder ich kann zu cacert.org gehen, die bieten kostenlose Zertifikate an. In beiden Fällen gibt es von den Browsern einen großen roten Terrorpanikdialog. Der bei Firefox involviert inzwischen ein halbes Dutzend Interaktionen, bevor Firefox ein ihm unbekanntes Zertifikat erlaubt.
Aus meiner Sicht ist es egal, wie ich es mache. So rein fundamentalistisch betrachtet sind selbst-signierte Zertifikate die ehrlichste Variante. Je nach dem, wie man es betrachtet, gebe ich dann niemandem zusätzlich die Möglichkeit, sich eurem Browser gegenüber als meine Webseite auszugeben. CAcert ist der Kompromiss. Auf der einen Seite kostet das nichts, und ein User muss nur einmal CAcert trauen mit ihrem Browser und kommt dann auf alle https-Seiten mit deren Unterschrift drauf. Auf der anderen Seite prüfen die auch nicht weniger als kommerzielle CAs. Ich habe keine Ahnung, wieso die nicht bei den Browsern drin sind als vertrauenswürdig, ich finde CAcert persönlich vertrauenswürdiger als sagen wie Equifax, die Telekom oder CNNIC. Denn bei CAcert kann man den GPL-Quellcode runterladen. Und die Mailinglistenarchive sind öffentlich einsehbar. Wenn ihr keinen Bock habt, bei meinem Blog jedesmal rote Terrorpanikdialoge wegzuklicken, dann könnt ihr euch hier deren Root-Schlüssel holen und in eure Browser importieren. Wie das genau geht, hängt vom Browser ab. Deren Wiki beschreibt, wie man das macht. Achtung: wenn ihr das tut, kann zusätzlich zu den anderen unvertrauenswürdigen CAs auch CAcert euch gefälschte Webseiten vorspielen.
Aber, was ich an der Stelle nochmal ganz deutlich sagen will: nur weil ihr SSL benutzt, heißt das noch lange nicht, dass die Kommunikation sicher ist und nicht abgehört oder manipuliert werden kann. Im Zweifelsfall sollte man immer zusätzlich zu SSL noch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung fahren. Bei Email und Jabber kann man z.B. openpgp haben, bei diversen Chatprotokollen gibt es OTR. Wenn ihr eine Wahl habt: immer das zusätzlich einschalten. Und wenn ihr mal jemanden im realen Leben trefft, nutzt die Chance, deren Schlüssel zu vergleichen, damit ihr sicher sein könnt, dass euch da keiner verarscht. Sowas nennt sich dann PGP Keysigning Party.
Update: Vielleicht sollte ich noch klarer sagen: ich habe die CAcert root key in meinen Trusted Root im Browser eingetragen. Fundamentalistisch gesehen müsst man einmal durch seinen Cert Store laufen und alles als unvertrauenswürdig markieren, und dann alle Zertifikate im Web manuell prüfen. Aber in den meisten Fällen geht das ja gar nicht. Wenn ich jetzt hier z.B. hinschreibe, dass der SHA1-Fingerprint für mein aktuelles Zertifikat
12:2F:49:D9:86:8D:29:40:38:FF:7D:85:48:FD:0A:89:CA:70:67:E8ist, dann seid ihr auch nicht weiter als vorher. Wenn jemand die SSL-Verbindung zwischen euch und meinem Server manipulieren kann, um euch ein anderes Zertifikat unterzujubeln, dann kann der natürlich auch diese Fingerprintangabe fälschen. Objektiv gesehen müsste man an der Situation mit den SSL-Zertifikaten verzweifeln. Daher plädiere ich dafür, lieber die Leute zu informieren, wie viel Sicherheit ihnen das wirklich bietet, damit sie mit einer angemessenen Erwartungshaltung an SSL herangehen. Oh und: SSL hilft auch nicht gegen Trafficanalyse. Wenn jemand wissen will, welche Seiten ihr hier aufruft, dann kann er das anhand der Größe der Antworten rekonstruieren. Die Daten sind ja immerhin öffentlich. Trotzdem halte ich es für gut und wichtig, Verschlüsselung auch ohne Not einzusetzen, denn je höher der Anteil an verschlüsselten Daten im Netz ist, desto weniger macht man sich verdächtig, wenn man seine Daten verschlüsselt.
[…] McAllister (CDU) hat Indien Unterstützung bei dessen Scuhe nach einem Endlager für Atommüll angeboten. „Genau wie bei uns in Deutschland ist das auch hier eine nicht geklärte Frage“
Nun denkt sicher der eine oder andere, dass der da unseren Atommüll nach Indien exportieren will. Will er aber nicht.
Woher ich das weiß? Weil McAllister Gorleben als Geldquelle erkannt hat. Money Quote:
So ist der Bund bei der Sanierung der maroden Schachtanlage Asse II in der Pflicht. Ich poche darauf, dass die Asse saniert wird. Die Kernkraft-Betreiber sind an den Kosten in erheblichem Maße zu beteiligen. Ob die Mittel dafür aus der Brennelementesteuer kommen oder anderswo her, ist nebensachlich. Hauptsache, das Geld fließt.Denn guckt da mal wie ein skrupelloser CDU-Politiker drauf! Sanierung von Gorleben und der Asse, Ausbau, Gutachten, was das für Arbeitsplätze schafft! Da kann man mindestens zwei neue Behörden mit begründen!!1! Aber natürlich nur, wenn der Müll auch in Niedersachsen bleibt.
Also wenn ihr mich fragt, wäre die beste Lösung, erstmal die CDU in der Asse einzulagern. (Danke, Florian)
(5) Jeder Vertragsstaat verpflichtet sich, Mittel zur Bekämpfung von Unruhen nicht als Mittel der Kriegführung einzusetzen.Anders ausgedrückt: was die da gerade in Stuttgart gegen die Demonstranten einsetzen, das wäre der Bundeswehr im Kriegseinsatz untersagt.[…]
7. "Mittel zur Bekämpfung von Unruhen" bedeutet
jede nicht in einer der Liste genannte Chemikalie, die bei Menschen spontan sensorische Irritationen oder handlungsunfähig machende Wirkungen hervorrufen kann, welche innerhalb kurzer Zeit nach Beendigung der Exposition verschwinden.
Im Übrigen sei auch der CS-Gas-Artikel in der englischsprachigen Wikipedia empfohlen, insbesondere der "Toxicity"-Absatz.
Wissen Sie, wenn Kinder in die vorderste Linie gebracht werden, von ihren Müttern, von ihren Vätern, wenn sie instrumentalisiert werden, wenn sich Mütter mit den Kindern der Polizei in den Weg stellen, dann müssen sie eben auch mit einfacher körperlicher Gewalt, nämlich weggetragen werden.Darauf die Moderatorin:
Berichten Sie da jetzt über das schwäbische Bürgertum? Das klingt, als würden Sie aus dem Krieg berichten!Ich sage mal voraus, dass die ihren Job bald los ist. So eine Insubordination kann im ZDF nicht geduldet werden. Wo kommen wir da hin, wenn man als CDUler nicht mal im ZDF mehr unkritisiert die Parteilinie vertreten darf?! Daraufhin breit grinsend der Herr Innenminister:
Wenn die Polizei nicht mehr in der Lage ist, das Recht durchzusetzen, dann wird es am Ende auch bedrohlich für die Freiheit der BürgerIch bin ja schockiert, dass jemand ernsthaft anderen unterstellen kann, sie würden ihre Kinder als Schutzschilde benutzen. Die meisten Eltern würden selbstverständlich eher sich als Schutzschilde vor ihre Kinder stellen. Das müssen die vielgepriesenen Family Values der CDU sein, dass die so etwas auch nur für vorstellbar halten, dass jemand seine Kinder als Schutzwall vor sich hinhält. Alleine die Vorstellung ist mir widerlich. Auch im bürgerlichen Lager in Schwaben werden sich die Eltern hoffentlich dieses Video angucken, und dann wissen, dass sie nie wieder CDU wählen können.
Auch wenn man sich diesen Typen nur anschaut, ist man ja fast geneigt, dem das Schutzgeld zu geben, das er gleich verlangen wird. Der sieht ja noch übler nach Der Pate aus als Berlusconi.
Update: Youtube-Version des Money Quotes, falls das ZDF das wegzensiert oder rausaltert.
Update: Das ist nicht nur der Rech, das ist offensichtlich die Parteilinie:
CDU-Landtagsfraktionschef Peter Hauk warf den Projektgegnern vor, sogar Kinder für den Protest zu instrumentalisieren. «Ich finde es unverantwortlich von Müttern und Vätern, dass sie ihre Kinder nicht nur mitnehmen, sondern auch in die erste Reihe stellen», sagte Hauk der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart.
Also, was folgt daraus? Keine Stimme der CDU.
Update: Noch einen Punkt möchte ich machen: ausgerechnet die CDU, die die ganze Zeit "die Kinder" instrumentalisiert, um unser Internet zensieren zu dürfen, ausgerechnet DIE werfen uns jetzt vor, Kinder zu instrumentalisieren? So denken die offensichtlich generell.
Update: Hier gibt es auch nochmal das ganze ZDF-Interview auf Youtube.
Update: Hier weist gerade noch jemand auf eine spannende Parallele hin. Rech sagt: die haben ihre Kinder der Polizei in den Weg gestellt. Bei Collateral Murder hieß es:
Well, it's their fault for bringing their kids into the battle.
Update: Die ZDF-Marodeurin ist schon vor ein paar Tagen durch fiese Nachfragen aufgefallen. Die muss ja echt gar keinen Bock mehr auf ihren Job haben :-) Ob die schon ein Angebot für den Nachfolgejob hat?
Durch meine Arbeit als Krimiautor habe ich gute Kontakte zu Polizisten. Aus diesem Umfeld habe ich Hinweise erhalten, dass es im Innenministerium Überlegungen geben soll, Provokateure einzuschleusen, die Gewalttaten begehen, die man den Demonstranten in die Schuhe schieben kann. Möglicherweise eine Gewalttat an Bereitschaftspolizisten.Eine alter Strategie der Polizei, die sie natürlich jedes einzelne Mal hartnäckig leugnen, bis es nicht mehr geht. (Danke, David)
If there are any buffer overflows in your program, you should assume they are exploitable and fix them. It is much harder to prove that a buffer overflow is not exploitable than just to fix the bug.
WHOA! Das ist eine Einsicht, die bei den meisten Firmen noch nicht angekommen ist. Die fangen dann immer noch zu verhandeln an, ob sie diesen Bug hier wirklich fixen müssen.
*Maybrit Illner*: "Die Frage lautet natürlich auch, ob wir mit demDa war wohl der Zensor pinkeln. Oops.
schönen Wahlkampfslogan "Mehr Netto vom Brutto", nicht damit dann auch
mehr als eine erste Wahlkampflüge definiert haben?"*Philipp Rösler:* "[…] es geht darum, dass die Menschen mehr netto
bekommen, nicht um mehr Konsum zu betreiben, sondern damit sie die
finanzielle Möglichkeiten haben, um die finanziellen Sicherungssysteme
Rente, Gesundheit, und Pflege zu stabilisieren. Damit damit die
Lohnzusatzkosten sinken können, oder stabil bleiben können, und wir
damit Wachstum und Beschäftigung bekommen. Das ist der
ordnungspolitische Gedanke damit sie die Sozialsicherungssysteme mit
stabilisieren können und damit sie auch selber entscheiden können, ob
und wenn ja in welcher Form sie in die Sozialversicherungssysteme
einbezahlen. Aber sie brauchen die Sicherungssysteme, sonst könnte
unser System insgesamt nicht funktionieren."
Also fassen wir zusammen: Schwarz-Geld möchte die Steuern senken (obwohl wir jetzt schon ein Defizit fahren), damit ihr mehr Geld habt, das ihr dann nicht in die (eh schon defizitären) staatlichen Sicherungssysteme einzahlt, sondern der Privatwirtschaft gebt, die Schwarz-Geld den Wahlkampf gespendet hat. Merke: bis hier habt ihr noch genau 0 € mehr in der Tasche. Ihr habt es nur dem Staat weggenommen und den superreichen FDP-Mitgliedern aus der "Versicherungsbranche" gegeben. Immerhin, deren Rente ist damit gesichert.
Und was macht ihr mit den 0 €, die ihr zusätzlich zur Verfügung habt? Damit bekommen wir Wachstum und Beschäftigung! Vermutlich meint er bei den superreichen FDP-Mitgliedern aus der "Versicherungsbranche".
Das Geld, das wir den staatlichen Sicherungssystemen wegnehmen, führt dann dazu, dass die stabilisiert werden. Das leuchtet ja auch ein, oder nicht? Was könnte stabiler sein als ein toter Patient?
Also wenn euch DAS nicht von der wirtschaftlichen Kompetenz von Schwarz-Geld überzeugt, dann weiß ich auch nicht!
Wer mir nicht glaubt, dass dieser Rösler SO inkompentent ist, für den gibt es auch noch das Video in der Mediathek. Da versteht man dann auch schlagartig, wieso Schwarz-Geld das Archiv der öffentlich-rechtlichen zeitlich beschränken will.
Es ist auch sehr witzig, der Illner bei ihrer kognitiven Dissonanz zuzugucken, als sie sich nicht zurückhalten kann, da nochmal nachzufragen, weil das so derartig offensichtlicher Schwachsinn war. Vielleicht ist die doch fehlbesetzt beim ZDF. Die denkt noch zuviel. (Danke, Ronny)
Aber das ist ja noch gar nichts im Vergleich hierzu. Aus der Zusammensetzung des Hartz IV Regelsatzes:
Bildung: 1,39 EuroDa müssen wir uns auch nicht wundern, wenn unser Nachwuchs verblödet. Das sind übrigens die Erwachsenensätze. Hier ist, was sie für Kinder und Jugendliche veranschlagen:
Darum kann man auch nur 98 Cent investieren (wenn sie jünger als 6 Jahre alt sind) und 1,16 € wenn sie zwischen 7 und 14 Jahre alt sind. Und die Teenager zwischen 15 und 18 Jahren - bei denen ists sowieso schon wurscht; die kommen auch mit 29 Cent für Bildungsausgaben aus.*KOOOOOOTZ*
Ohne ehrenamtliches Engagement und Fördervereine geht an unseren Schulen ja schon länger gar nichts mehr. Was für ein erbärmliches Bild wir doch abgeben.
Wobei das natürlich Wunschdenken von mir ist. Am Ende werden unsere Politiker das durchziehen, auch wenn es völlig überflüssig ist. Weil die eben in der Kategorie Industrieförderung denken an der Stelle. Wenn wir da wirklich strategisch Bedarf hätten, wäre Galileo schon längst operativ.
Witzig ist auch dieser Kommentar dazu:
Stattdessen hätten die iranischen Unterhändler mit ihren Versuchen, einen niedrigeren Preis auszuhandeln, den Deal „unverzeihlich“ verzögert, konstatierte Korotschenko. Der Liefervertrag für S-300, den man schon 2002 bzw. 2003 hätte unterzeichnen können, sei erst viele Jahre später zu Stande gekommen.Bwahahaha, das wäre ja echt ein Lacher, wenn der Iran mit jahrelangem Rumfeilschen Schuld wäre. Das würde mich ehrlich gesagt überraschen. Wenn die eine Gelegenheit sehen, dann kaufen die. Ich vermute, dass eher die Russen ewig lang herumgezögert haben, weil deren Teil des Deals ja nicht war, dem Iran Waffen zu verkaufen, sondern ein Faustpfand für Verhandlungen mit den Amis zu haben. Im Übrigen hat Russland ja Vetorecht im Sicherheitsrat, sie hätten das also verhindern können. Haben sie aber nicht.
Grund für den Rücktritt war wohl ein gestohlener Laptop mit lauter brisanten Daten drauf. Das war am 30. Oktober 2009. Seit dem sitzt der die Affäre aus. Und das ist nicht alles, denn:
geht um ein Landeskind, ein ganz spezielles, geboren als Speer Staatssekretär im Umweltministerium war. Eine Mitarbeiterin aus seinem Umfeld wurde Mutter. Die Mails, die bei der "Bild"-Zeitung lagerten, sprachen für die Vaterschaft Speers, der offenbar gelegentlich der Mutter Geld überwies.Speer hat dann gerichtlich die Veröffentlichung verhindert, aber es ist trotzdem rausgekommen.
Der Speer ist wohl auch ein Computernerd, der zu sedimentärer Datenablage neigt, und ein Archiv bis in die 90er Jahre zurück hat. Da könnten jetzt also noch einige lustige Dinge rauskommen.
Irgendwelche Hacker mögen immer irgendwas hacken können, aber, ähm, die Zuverlässigkeit und Sicherheit des neuen Personalausweises steht nicht in Frage.Na dann ist ja alles gut!
Ach wisst ihr was, das ist so großartig, das embedde ich ausnahmsweise mal.
Jaja, ist ja gut, kein Flash im Blog. Dann halt das html5-Video-Tag.
Das ist übrigens ein webm-Video. Ich stelle gerade fest, dass das unter Safari nicht geht. Ich habe also die Wahl zwischen H.264, das in Firefox nicht geht, und webm, das in Safari nicht geht. Tut mir leid, liebe Mac-User, aber da spricht die Statistik gegen euch. Ihr müsst dann halt auf den Youtube-Link klicken, um das Video zu sehen. Oder ihr probiert das hier, vielleicht funktioniert das ja.
Update: Offenbar tut das auch nicht. Na prächtig. Ich hab hier webm in funktionierend in Firefox, aber das ist Firefox 4. In Firefox 3 tut das wohl auch nicht. Boah können die mal alle ausm Knick kommen, so wird das nie was mit dem video-Tag.
Update: Habe das auch noch als mp4 und ogv hochgeladen. Was für eine Scheiße dieses Browser-Zeuch doch immer ist. Furchtbar.
Update: Kai Biermann hat mein Youtube-Video in einen Artikel bei zeit.de eingebettet. Das läuft ja prima! Lasst uns ein schönes Mem daraus machen.
BSI-Experte Jens Bender nahm Stellung zur Kritik des CCC. Er räumte ein, wenn ein Benutzer "den großen Fehler" mache, den elektronischen Personalausweis länger als nötig in einem Lesegerät zu lassen, könne sich ein Angreifer im Besitz der PIN tatsächlich für ihn ausgeben, zum Beispiel bei Altersverifizierungsdiensten.DAS ist ihre Strategie jetzt? "Das ist alles sicher, aber tut die Karte nur in den Leser, wenn ihr wirklich müsst"? Bwahahahaha, was für eine Lachnummer!
Und ihre Verteidigung zu den Geschäften im Internet ist, dass man dafür eine digitale Signatur braucht und sich nicht nur ausweist. Aha. Soso. Hat das mal jemand dem Herrn de Maiziere erklärt? Der hat die Identifikationsfunktion nämlich schon als Funktion fürs sichere Einkaufen im Internet beworben.
So ein Personalausweis hat drei logisch getrennte Bereiche, den hoheitlichen Teil mit den Biometriedaten, den eID-Teil fürs Ausweisen, und als drittes die Signatur. Damit die aber rechtswirksam ist, muss laut Signaturgesetz die PIN am Smartcardreader eingegeben werden, man braucht also einen Reader mit PIN-Eingabefeld, der braucht dann auch eine richtige Stromversorgung und kostet richtig Geld, weil das a) RFID statt Kontakten ist wie bei den verbreiteten Readern mit Pinpad im Moment und b) gibt es solche Reader für den "nPA" (ePA ist nämlich verbrannt, müsst ihr wissen, deshalb nennen die das jetzt "nPA") noch nicht.
Kurz gesagt: ihre Verteidigung ist, dass der eID-Teil eh für den Fuß ist, und man halt den Signaturteil benutzen soll, den es noch nicht gibt (die beiden zertifizierten Leser sind in der Klasse "Basis", d.h. ohne Pinpad und ohne Display, der Rest sind nur Labormuster ohne BSI-Zertifizierung).
Und, um das nochmal ganz deutlich zu sagen: "dann lässt man die Karte halt nicht im Leser" ist unter dem Gesichtspunkt "das sind kontaktlose RFID-Karten" auch noch mal eine besonders … spaßige Aussage.
Angeblich haben sie schon ne Million Reader ohne Pinpad geordert, damit sie überhaupt was zum zeigen haben. Ohne Pinpad heißt natürlich unsicher, und weil wir, um das nicht zu kompliziert zu machen, als Gefahr "Keylogger" benannt haben, haben sie sich als Feigenblatt ein Software-Pinpad auf dem PC gemacht, wo man dann die Tasten mit der Maus klickt und nicht auf der Tastatur eingibt. Weil das natürlich was GANZ ANDERES ist und VÖLLIG UNABGREIFBAR durch Trojaner!1!! Da kriegt man echt abgenutzte Handflächen vom Fazialpalmieren.
An der Stelle sei auch auf die CCC-Presseerklärung zum Thema hingewiesen. Mein Lieblingssatz daraus:
"Was die da rauchen, hätten wir auch gern mal", kommentierte CCC-Sprecher Engling.
Update: Noch ein Detail: mit der eID-PIN kann man die Signatur-PIN setzen, wenn die noch nicht gesetzt wurde, was ja bei praktisch allen Anwendern zumindest initial der Fall sein wird.
Now we discover that they faced yet another peril in the shape of bombs planted on their transport ships by Britain’s Secret Intelligence Service, better known as MI6.
Whoa. Offenbar war das Appeasement-Politik gegenüber den Arabern und ihren Ölvorkommen.
Vielleicht interessant für dein Blog dass in Schweden jetzt auch eine Rechtsradikale Partei im Parlament (Riksdag) sitzt, die Sverigedemokraterna.Eine Sieben-Parteien-Koalition?! Da geht das bei uns auch hin. Und besser ist es. Da ist dann nämlich niemand mehr unilateral handlungsfähig. Wenn es gut läuft, kommen dann nur noch Gesetze durch, die das Volk tatsächlich mehrheitlich will. Wenn es schlecht läuft, taktieren die Parteien und machen Quid-pro-Quo und das Land fährt doch wieder vor die Wand. Es bleibt jedenfalls spannend!http://www.aftonbladet.se/nyheter/valet2010/article7810643.ab
Interessanterweise hat die Alianzregierung nicht die notwendigen 175 Mandate sondern nur 173 und SD wäre dann in einer Machtposition, in der sie keiner will. Deshalb hat der Statsminister den Grünen die Hand ausgestreckt aber die wollen nicht mitmachen in einer 7-Parteien-Koalition. Zur Zeit hängt alles in der Luft.
Update: Das ist eine Fünferkoalition (vier von der Allianz, plus die Grünen), keine Siebener. (Danke, Jeena)
Seit das Bundesverfassungsgericht im März dieses Jahres entschieden hat, dass personenbezogene Daten aus Internettransfers gelöscht und nicht mehr auf Vorrat gespeichert werden dürfen, hat sich die Aufklärungsrate von Internetkriminalität dramatisch negativ entwickelt: Von 1000 Verdächtigen werden nur noch sieben Personen ermittelt.Erstmal die gute Nachricht: ja, das Verfassungsgericht hat im März entschieden.
Dann die weniger guten: der Rest ist Bullshit. Das Verfassungsgericht hat leider nicht entschieden, dass Daten nicht mehr gespeichert werden dürfen, sie haben nur das dilettantische und offensichtlich verfassungswidrige CSU-Gesetz zum Sperrmüll gefahren. Bezüglich der Aufklärungsquote sagt es ja schon alles, dass der gute Herr Müller nicht die vorige Aufklärungsquote und seine Quellen sagt, sondern uns nur ins Gesicht lügt behauptet, es habe sich alles "dramatisch negativ" entwickelt.
Und wer das alles noch nicht schlimm genug findet, für den hat Herr Müller noch folgenden (fettgedruckten) Appell:
Viel schlimmer ist jedoch der Schaden, der darüber hinaus durch Kinderpornografie unzähligen Kinderseelen zugefügt wird.An Widerlichkeit kommt halt keiner an die CSU heran. Nicht mal der Pofalla. Das kann man sich gar nicht vorstellen, dass die mal über 50% der Stimmen in Bayern hatten!
Ich finde das ja eine absolute Krönung, dass es diese Schlagzeile bei der Tagesschau gibt. "Es gibt keine Roma-Lager in Deutschland". Krass.
Lustig auch, wie der Tagesspiegel das kommentiert: "Merkel stellt Sarkozy bloß".
Frankreichs Präsident Sarkozy zitiert die Kanzlerin zu Roma-Lagern – die will dazu aber kein Wort gesagt haben.Der Tagesspiegel glaubt offensichtlich, unsere Kanzlerin belügt uns!
In Pilotregionen sollen Eltern ab dem kommenden Jahr ein zweites Kind bekommen dürfen, sagte der Demographieexperte und Publizist He Yafu dem Handelsblatt.
Der Brüller an der Geschichte:
Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Udo Vetter erklärt die Sachlage bei EXPRESS.DE: „Die CD im Regal ist jedenfalls eine legale Vorlage für eine Kopie. Man darf sich ja auch eine Privatkopie von CDs oder Filmen aus der Videothek ziehen, obwohl man sie nur 'gemietet' hat.“ Von daher eher keine Urheberrechtsverletzung.Muhahahahaha (Danke, Kai)„Wenn die Frau jedoch die Verpackung der CD aufgerissen hat, um an die CD zu kommen, dann wäre das zumindest ein Fall von Sachbeschädigung“, so Vetter.
Auch der Präsident des togolesischen Fußballbundes, Seiyi Memene, ließ keine Zweifel aufkommen: „Wir haben kein Team nach Bahrain geschickt. Bei den Spielern muss es sich um komplette Fälschungen handeln.“Bwahahahaha (Danke, Hanno)
Ich glaube ja, in Deutschland steht das auch kurz bevor, dass sich die CDU aufspaltet. Und das wird kein erfreuliches Bild für die Union, weil die extremistischen Hassprediger in Umfragen gerade so auf die 20% kommen, die CDU insgesamt aber nur auf 30%, d.h. wenn die sich abspalten, dann bleiben nur 10% in der anderen Hälfte, der mit den korrupten, inkompetenten Opportunisten. Das ist zwar noch nicht so wenig wie bei der FDP, aber doch knapp unterhalb der Werte Linkspartei.
Die Befürchtung ist natürlich, dass wir als großes Land einfach mit so vielen radikalen Hasspredigern leben müssen und auch können. 20% ist bezeichnenderweise mehr als Le Pen in Frankreich und mehr als Wilders in Holland. Je nach dem, wie man Berlusconi einschätzt, wäre Deutschland dann mal wieder ganz vorne im Rechtsaußen-Politikschema mit dabei. Die Achse Deutschland-Italien hat ja auch Tradition.
Update: Die Telepolis hat auch einen Artikel zu der Kandidatin. Sie wird von der National Rifle Association unterstützt, ist Abtreibungsgegnerin, ist gegen Sex vor der Ehe und kämpft gegen Masturbation.
Krasse Scheiße.
Ich brauche Urlaub, um mich von dieser Meldung zu erholen.
Update: Der Facepalm hier kommt nahe dran.
Jetzt ist glaube ich auch eine gute Gelegenheit, auf das vt220-Stylesheet hinzuweisen, das hier seit einer Weile rumfliegt. Ich hatte das mal gemacht, weil ich die Font im Internet gefunden hatte. Die ist wohl aus den ROMs extrahiert. Ich hatte den Typen angemailt, wie denn der Lizenzstatus ist und nie eine Antwort gekriegt. Wahrscheinlich weiß er es selber nicht, wenn das wirklich aus den DEC ROMs kommt. Ich glaube das kam von hier.
Nicht besonders nach Arbeit, eher nach Wordpress sieht diese Einsendung aus. Ansonsten gibt es für Arbeitssimulation natürlich auch noch das gute alte Wikipedia-Stylesheet.
Update: Noch mehr:
Zwei Maßnahmen will Microsoft daher sofort ergreifen: Erstens sollen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Microsoft-Software unter einer neuen Lizenz bekommen können, die klarstellt, dass die NGOs kostenlose, legale Kopien von Microsoft-Produkten einsetzen. Das soll durch ein Programm ergänzt werden, durch das NGOs juristischen Beistand bekommen, um die Rechtmäßigkeit ihres Softwareeinsatzes zu beweisen. Zweitens will Microsoft Schritte unternehmen, dass Dritte nicht behaupten können, sie gingen im Auftrag Microsofts gegen Software-Raubkopien vor.Ich muss sagen… DAS habe ich jetzt nicht kommen sehen, schon gar nicht so schnell. Respekt, Microsoft! Ich geh dann mal kurz ne NGO gründen *hust*
Update: die firmierten damals noch unter "Freiheitskämpfer" und "Mudschaheddin". Der Name Taliban ist jünger, aus dem 90er Jahren. Auch die Stilrichtung des Islam ist eine subtil andere. Das Bild von Reagan zwischen den Turbanträgern ist trotzdem schön :-)
Auch die Contentmafia ist erfreut:
positiv äußerte sich auch die Motion Picture Association of America. Sollte das Urteil Bestand haben, fürchten Kenner weitreichende Folgen für den Gebrauchtmarkt von urheberrechtlich geschützten Werken — schließlich stünde es jedem Anbieter zu, seine Lizenzbestimmungen dergestalt zu ändern.Update: Übrigens, kurzer Hinweis auf die Rechtslage bei uns: in Deutschland gilt da das Konzept der "Erschöpfung", das genau solche Lizenzen verhindern soll. Allerdings versuchen sie natürlich auch da drum herumzukommen.
"In Abu Ghraib," she says, "women were tortured by the Americans much more than the men. One woman said she witnessed five girls being raped. Most of the women in the prison were raped – some of them left prison pregnant. Families killed some of these women – because of the shame."
Da Schwarz-Gelb seit der NRW-Wahl im Bundesrat keine Mehrheit mehr besitzt, sind nur Pläne realisierbar, die ohne Zustimmung der Länderkammer auskommen.Da formuliert der Autor so locker und flockig mal eben alles, was an unserem System stinkt, in einen kleinen Satz hinein. Denn ja, genau so ist es! Die Alternative, dass Schwarz-Geld einfach mal keine Scheißgesetze macht, ist so unwahrscheinlich, dass man sie gar nicht mehr zu berücksichtigen braucht! Ich habe mich die Tage mit einem Dachdecker aus Norddeutschland unterhalten, über die Pharmalobby und die Atomlobby, und der nickte nur und meinte, naja, was anderes hätte man von Schwarz-Geld ja auch nicht erwarten können. Genau so sieht das aus. Profunde Worte. Nicht, dass die Verräterpartei eine Option wäre. Aber Schwarz-Geld? Wer WÄHLT denn sowas?!
In addition to its roughly $400 billion (and growing) of outstanding government debt, the Greek number crunchers had just figured out that their government owed another $800 billion or more in pensions. Add it all up and you got about $1.2 trillion, or more than a quarter-million dollars for every working Greek. Against $1.2 trillion in debts, a $145 billion bailout was clearly more of a gesture than a solution.
Die haben pro Arbeiter im Lande eine Viertelmillion Euro Schulden.Und wo kommen die ganzen Schulden her? Z.B. hiervon:
In just the past decade the wage bill of the Greek public sector has doubled, in real terms—and that number doesn’t take into account the bribes collected by public officials. The average government job pays almost three times the average private-sector job. The national railroad has annual revenues of 100 million euros against an annual wage bill of 400 million, plus 300 million euros in other expenses. The average state railroad employee earns 65,000 euros a year.
Auch die Schulen sind wohl ein großes Desaster. Das Rentenalter geht bei 50 los (für Frauen, 55 für Männer). Oh und dann ist da noch die Korruption:It’s simply assumed, for instance, that anyone who is working for the government is meant to be bribed. People who go to public health clinics assume they will need to bribe doctors to actually take care of them.
Lustigerweise sind nicht die Banken schuld. Die waren zu verpennt, um in Junk-Anleihen zu investieren. Ihr Problem war vielmehr, dass sie der Regierung Geld geliehen haben, die das dann mit beiden Händen zum Fenster rausgeschmissen hat.Und das alles ist nur im obersten Viertel des Artikels. Lest euch das ganz durch!
Noch ein Money Quote:
If there were any justice in the world the Greek bankers would be in the streets marching to protest the morals of the ordinary Greek citizen.
The fights it’s sparked between the military and its main contractor, Electronic Data Systems (now owned by Hewlett-Packard), have been epic. And then there’s that contract; after paying out $10 billion, the Navy still doesn’t own a single router. So it’s giving HP another $3.3 billion dollars — a “hostage” payment, as one Department of the Navy civilian put it, mostly so the military can buy the gear and look at the network blueprints sailors and marines have used for a decade.
Für mich stellt sich da vor allem die Frage, ob EDS ihr Geschäftsmodell von T-Systems kopiert hat oder ob sie dafür Lizenzgebühren abdrücken müssen :-)Unten in den Kommentaren kommen auch ein paar HP/EDS-Leute zu Wort, die natürlich andersherum finden, dass sie da übel übervorteilt wurden, und auch ein Marine, der folgendes schreibt:
Ships run the Common PC Operating System Environment (COMPOSE). It’s essentially a Windows server with a huge and insanely convoluted proprietary set of applications that are all somehow dependent on one another. Not a day goes by where there isn’t something that isn’t working correctly on the network, and when you dedicate time and effort to troubleshoot the problem and then report your findings back to the SME’s at SPAWAR or Juno, you’re told to reinstall the entire server! It’s like someone at Juno decided that since they can’t control the network on the ship, they’ll just make it such a complicated piece of crap that we’ll have no choice but to turn to them and ask why we can’t do something as simple as change a password using their proprietary tools.
Das sind US-Kriegsschiffe, über die wir hier reden. Die können ganze Länder plattballern. Und SO werden die betrieben! OMFG
Das war Absicht.
Damit die kinderlosen Deutschen nicht aussterben und mehr Kinder kriegen.
Nun sagen wir mal, jemand hat vier Kinder, und kriegt pro Monat 773 Euro Kindergeld. Das sind pro Tag 25 Euro. Und davon soll man Essen, Miete (die Differenz wegen größerer Wohnung), Kleidung und Schulsachen zahlen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber meine Fantasie reicht nicht, um da auf einen Profit zu kommen.
Das Landgericht ging laut einer Mitteilung der Hamburger Justizbehörden davon auch, dass sich YouTube die von den Nutzern ihrer Plattform hochgeladenen Inhalte zu Eigen gemacht hat. Daraus folgten "erhöhte Prüfpflichten" im Hinblick auf die Inhalte der Videos, denen die Google-Tochter nach Auffassung der den Fall behandelnden Kammer nicht nachgekommen ist.Das klingt ja verdächtig nach der bei den Forenhaftungs-Klagen zur Schau gestellten Weltanschauung des LG Hamburg. Na super. Grasen die jetzt alle möglichen "zu Eigen machen" Anwendungsmöglichkeiten der Reihe nach ab, bis im Internet kein Stein mehr steht? Das kann ja nicht mehr lange dauern, bis sie Abgeordnetenwatch zumachen oder den E-Petitions-Server des Bundestags zumachen.
Hoffentlich hat Google mitgekriegt, dass Karlsruhe die ganzen LG-Hamburg-Entscheidungen jeweils wieder gekippt hat, wenn jemand Revision eingereicht hat.
Und soll ich euch was sagen? Belgien geht es nicht schlechter. Im Gegenteil. Die hatten keine großen Skandale mehr, keine Internetzensur, kein Three Strikes, nirgendwo hat sich die Lage verschlimmert (wie in allen Nachbarländern). Die hatten auch eine Wirtschaftskrise, wo ihnen ihre größte Bank geplatzt ist, aber das haben sie auch ohne Regierung überlebt. Ich glaube langsam, das belgische Modell ist das beste, was man sich wünschen kann. Mein Ideal für die nächste Wahl ist daher, dass keine Regierung zustandekommt und die sich jahrelang rumzanken und dann wenigstens nichts mehr noch schlimmer wird.
In den Niederlanden haben sie über eine von Wilders (dem Anti-Moslem-Neonazi) geduldete Minderheitenregierung nachgedacht. Selbst wenn das zustandegekommen wäre, wäre das ein handlungsunfähiges erstarrtes Gebilde geworden.
Update: Wilders ist nicht bloß ein stumpfer Nazi, sondern der vertritt abgesehen von seiner Anti-Moslem-Agenda auch liberale Standpunkte wie Schwulenehe oder pro Abtreibung. So einfache Schablonen wie früher sind das nicht mehr. Wilders ist auch nicht gänzlich gegen Einwanderer, er hat eine Ungarin geheiratet. Übrigens: Belgiens Interims-Regierungschef hat gerade bekanntgegeben, dass er zurück zu seinem Job als Parteichef gehen will. Damit gibt es wohl nochmal Neuwahlen dann.
Update: Christian (von Mogis) stellt gerade per Mail richtig, dass Belgien DOCH Internetzensur hat. Wikipedia stimmt ihm zu.
The stand-off came as the bank's third-biggest shareholder, Mahmoud Karzai – the elder brother of President Hamid Karzai – called for a US bailout of the stricken bank.
Ich dachte ja erst, das sei der hier, aber ist er nicht. Der CIA-Drogendealer heißt Ahmen Wali, der Banker heißt Mahmoud Karzai. Die haben ja echt alle Abteilungen der organisierten Kriminalität abgedeckt da :-)Übrigens, wenn man dem mal hinterhergoogelt, findet man heraus, dass der vor zehn Jahren noch Restaurants in den USA betrieben hat.
Mahmoud Karzai has major interests in the country's only cement factory, its dominant bank, its most ambitious real-estate development, its only Toyota distributorship and four coal mines.
Oh und die Handelskammer leitet er auch noch. Wenn das kein goldenes Händchen ist! Wo wohl das Geld dafür hergekommen ist? Jedenfalls hat das nicht mit seiner Familie zu tun, findet er.Hier ist Wikipedia zu Hamid Karzai, ich zitiere mal:
Karzai has six brothers, including Mahmoud Karzai and Quayum Karzai, who are both Afghan American restaurant owners in the Baltimore–Washington Metropolitan Area of the United States, as well as Ahmed Wali Karzai who is the representative for the southern Afghanistan region. Quayum is also the founder of the Afghans for a Civil Society in Maryland. Karzai has one sister, Fauzia Karzai, who is the manager of Helmand restaurant in Cambridge, Massachusetts.
Vor meinem geistigen Auge ergibt sich folgende Situation:Hey George, Dick hier!Du, pass mal auf. Wir marschieren doch nächsten Monat in Afghanistan ein. Wir brauchen da mal einen Präsidenten. Kennst du da jemanden? Was ist denn mit dem Restaurant, wo wir neulich waren? Der spricht wenigstens gut Englisch! Und der macht doch auch einen geschäftstüchtigen und verlässlichen Eindruck, oder? Na siehst du. Den nehmen wir!
It warns of the dangers posed by conspiracy theories – from hindering counter-terrorism work by reducing public trust in the Government, to encouraging new alliances between extremists based on such theories – and recommends the Government fight back by infiltrating internet sites to dispute these theories.
Ist das nicht goldig? Die Gefahr, die sie sich da aus dem Arsch ziehen mußten, ist, dass die Terroristen auf neue Ideen kommen könnten, mit wem sie Allianzen machen! Das hieße ja im Umkehrschluss, dass die Theorien doch näher an der Realität sind als sie direkt davor sagen. :-)
Wer mal hören will, wie sowas klingt, dem empfehle ich diese großartige Aufnahme, die klingt wie ein alter Hollywood-Mainframe mit Floppylaufwerk, das man mal ölen sollte :-)
Oh und wenn euch Nummernstationen nicht sagen und ihr noch nichts vorhabt am Wochenende, dann klickt euch da mal in Ruhe durchs Internet. Das ist ein wunderbares Thema für laue Sommernächte!
Übrigens betreiben die Russen noch andere spannende "Sender" wie den "russischen Waldspecht", der Teil von deren weitweiten Raketenabschusserkennung war. Der steht so nahe bei Tschernobyl, dass manche sagen, Tschernobyl sei überhaupt nur gebaut worden, um dieses Gerät mit Energie zu versorgen. Ich bloggte da schon früher drüber. Als die Station im Juni zu Senden aufhörte, haben sich ein paar echt hartkernige Verschwörungstheoretiker die Hosen von innen verunreinigt, weil das ja ein Indiz für eine Art Toter-Mann-System hätte sein können und jetzt die russischen Atomraketen kommen!1!!
Das spannende Detail daran ist, dass die USA mit den Vereinigten Arabischen Emiraten kein Auslieferungsabkommen haben.
Zugenommen haben die Anzeigen wegen §113 StGB, worunter aber nicht nur Polizisten sondern auch z.B. Gerichtsvollzieher fallen, und bei der Gewalt muss man auch nochmal zwischen regulärer Gewalt und Gewalt unter Drogeneinfluss unterscheiden. Oh und Auch "nee ich steige nicht aus meinem Auto aus jetzt" bei einer Verkehrskontrolle fällt unter Widerstand.
Die gesamte Polizeigewalt-Kampagne fußt also auf Lügen und Tatsachenverdrehungen. Super.
Ach und noch ein interessantes Detail, von wegen der bekannten Stereotypen der randalierenden Ausländerhorden, die gerne von Rechtsextremen kommen:
Die Angreifer waren fast ausschließlich männlich, zu drei Vierteln deutscher Nationalität, überwiegend alkoholosiert und zur Hälfte polizeibekannt.Das ist auch alles Bullshit.
Update: Ich werde gerade per Email daruaf hingewiesen: Die haben nicht nur Abmahnungen verschickt, wenn man deren Inhalte kopiert hat, sondern auch für Deep Links auf deren Inhalte. U.a. waren einige Unis betroffen, und ich erinnere mich sogar noch dunkel, damals an meiner Alma Mater davon gehört zu haben.
„Mit dem ständigen Wissen im Hinterkopf, dass er für seine Handlungen zur Verantwortung gezogen werden kann, handelt der Staat auch dementsprechend.“Soviel ist klar: nicht Deutschland. Tja, dann ratet mal. Und nicht nachgucken!
Dies scheiterte bislang an Sicherheitsbestimmungen – so ist vorgeschrieben, dass ein Tunnelzug mindestens 400 Meter lang sein muss. Die ICEs sind aber kürzer.LOLWUT? Hier ist ein Interview mit dem Tunnelchef:
Eurotunnel bestimmt nicht die Zufahrts-Bestimmungen. Frankreich und Großbritannien haben aber schon vor der Eröffnung des Tunnels diese Bestimmungen so definiert, dass die Züge 400 Meter lang sein müssen. Das hängt mit den Durchgängen zum Service-Tunnel im Fall einer Evakuierung zusammen. Nur die Gesellschaft Eurostar hat heute solche Züge. Die Züge der Wettbewerber sind meistens halb so lang.Übrigens, sehr interessante Lektüre zum Eurostar: das ist alles ein ein Wunder, dass das überhaupt zustande gekommen ist. Ich zitiere mal nur einen Punkt, der ganze Artikel ist eine Serie an Facepalms:
Der Zug muss drei verschiedene Stromsysteme sowie vier Signalsysteme verarbeiten können.OMFG
Auf die Idee muss man erst mal kommen! Ich hoffe ja immer noch auf die gutartige Erklärung, dass dieser Herr Wendt ein begnadeter Troll ist, der uns alle gefoppt hat. (Danke, Dietz)
Sun didn't file many patents initially. But then we got sued by IBM for violating the "RISC patent" - a patent that essentially said "if you make something simpler, it'll go faster". Seemed like a blindingly obvious notion that shouldn't have been patentable, but we got sued, and lost.
Das hätte Sun fast getötet. Also hat Sun sich hingesetzt und jeden Bullshit patentiert, der ihnen vor die Flinte kam. Denn so funktioniert das System. Jeder sammelt so viele Trivialpatente, wie er finden kann, damit er sich wehren kann, wenn IBM vorbeikommt. IBM ist der größte Patenttroll auf dem Planeten. Die haben das von einer Kunstform zu einem Geschäftsmodell entwickelt. Die ganzen modernen Patenttrolle sind bloß müde Abklatsche dessen, was IBM tut. Hier ist ein schöner Forbes-Artikel zu IBM und Sun und Patenten.Sun lief nicht nur los und patentierte Dinge, sie machten einen inoffiziellen Wettbewerb, wer mit dem beklopptesten Patentantrag durchkommt. Das ist die Quelle der Sun-Softwarepatente, die Oracle jetzt als Basis für ihre Schutzgeldforderungen gegen Google benutzt.
Und auf einen Satz will ich mal hinweisen, weil er in letzter Zeit immer häufiger auftritt, in verschiedenen Kontexten:
It's a sad comment on the morality of large modern software companies that Microsoft, while I don't think they've gotten any better since Sun sued them, probably has the high ground.
Microsoft war jahrzehntelang das Evil Empire, das es zu bekämpfen galt. Microsoft hat übrigens eine ähnliche Geschichte mit Softwarepatenten wie Sun. Ich weiß nicht, ob die auch mal von IBM ausgenommen wurden, aber Microsoft hat jahrelang keine Patente angemeldet, absichtlich, weil das eine Ingenieursfirma war, und die Ingenieure alle die Idee Scheiße fanden. Und dann sind einmal alle Patenttrolle der Weltgeschichte über sie hergefallen, weil sie auf soviel Bargeldreserven saßen. Und seit dem meldet auch Microsoft Patente an. Nur verklagt Microsoft mit ihren Trivialpatenten niemanden, im Gegensatz zu Apple. Soweit sind wir gekommen in dieser Industrie, dass ausgerechnet Microsoft mit gutem Beispiel vorangeht.Update: Stimmt so nicht, Microsoft verklagt doch auch andere mit ihren Trivialpatenten.
Ich glaube, ich muss meine Position noch mal ausführlicher erläutern. Ich wollte nicht sagen, dass die wirtschaftlichen Aspekte nicht existieren. Ich wollte sagen, dass sie in der Netzneutralitätsforderung nichts verloren haben. Das kann man, wenn man möchte, in der Talkshow bringen, als untermauerndes Argument.
Wer sich mal anguckt, wie Politik im Allgemeinen funktioniert, der wird beobachtet haben, dass es immer ein Fehler ist, wenn man mehr als ein-zwei Argumente bringt. Ich skizziere mal:
Daher muss man sich auf die Kernargumente konzentrieren. Und man muss vor allem Argumente weglassen, bei denen Statistiken beide Seiten "belegen" können. Das eröffnet der Gegenseite nur die Strategie, einige Argumente anzuzweifeln (Vorbild: Tabakkonzerne), und dann die Sache als kontrovers hinzustellen. Gerade bei einer Sache, die so wichtig ist wie Netzneutralität, ist das eine sehr reale Gefahr. Daher haben Dinge wie die Innovationen der kleinen und mittelständischen Unternehmen in so einer Argumentation nichts verloren. Überlegt euch doch nur mal, wie einfach man da Fake-Argumente bringen kann! Beispiel: "wenn das stimmt, wieso sind Facebook/Xing/VZnet dann erfolgreich". Und schon verzettelt man sich in Definitionsfragen und Zahlen und Einschätzungen und das Thema kommt nicht voran.
Ich betreibe selber eine Firma und lebe vom Internet und seinen Möglichkeiten. Der wirtschaftliche Aspekt von Netzneutralität ist in gewisser Weise existentiell wichtig für mich. Aber als Argument taugt es trotzdem nichts.
Denn worum es eigentlich geht bei Netzneutralität ist: die Telekom darf nicht nachrichten.t-online.de vor blog.fefe.de bevorzugt zustellen. Ich bin als Sender im Internet genau so privilegiert wie alle anderen. Auch wenn viele das nicht nutzen, so müssen wir doch dafür kämpfen, dass sie das Recht dazu haben.
Im Übrigen fände ich es gut, wenn wir der Ehrlichkeit halber mal darauf hinweisen, was wir jetzt schon für Netzneutralitätsprobleme haben. Wenn aus Mobilfunknetzen VoIP nicht geht, wenn Skype geblockt wird, wenn man aus irgendeinem WLAN-Hotspot nur per Zwangsproxy rauskommt, das sind alles Verletzungen der Netzneutralität. DAS meinen wir, wenn wir Netzneutralität fordern. Das ist letztlich zum großen Teil eine Frage des Verbraucherschutzes. Konzerne dürfen ihre Kunden nicht verarschen. Wenn es nach mir ginge, fielen auch "Flatrates" mit Drosselung nach n MB Traffic darunter. In der Theorie sorgt der freie Markt dafür, dass Firmen mit sowas nicht durchkommen. In der Praxis funktioniert das nicht. Genausowenig, wie uns der freie Markt vor den diversen Blasen und den Abzockbanken geschützt hat. Ohne staatliche Regulierung funktionieren Infrastruktur-Branchen nicht. Die Firmen werden immer den einfachen Weg gehen und ihre Kunden verarschen.
Update: Kris argumentiert, man sollte den Kunden gar nicht erst das Wort "Flatrate" verkaufen. Klar, das wäre realistischer. Für die Provider. Aber das kann natürlich kein Provider als erster machen. Übrigens finde ich das auch nicht wünschenswert. Wenn wir die Brücke überqueren, dann bauen die ihre Netze noch weniger aus als jetzt schon. Im Moment, wenn ein Provider 100 Millionen Euro zu investieren hat, dann baut er damit mehr Enduser-Anschlüssel und nicht mehr Backbonekapazität. Denn für die Enduser-Anschlüsse kriegt er direkt Geld, für die Backbonekapazität nicht. Denn die senkt nur für die bestehenden Kunden die Schmerzen, die zahlen dann nicht mehr. Der Anreiz zum Backbone-Ausbau kommt daher, dass Zeitungen "Geschwindigkeitstests" machen und publizieren, und dass die Kunden ihre Flatrates auch einfordern. Dieser zweite Teil liegt aber nur daran, dass den Kunden Flatrates verkauft wurden und kein Best-Effort-Ranznetz. Ich halte es daher für nicht gut, davon abzuweichen. Im Gegenteil brauchen wir eher mehr Anreize für die Provider, auch ihren Backbone und ihre Außenanbindung zu skalieren und nicht nur die Einwahlinfrastruktur. Sonst können Firmen wie die Telekom ihre marktbeherrschende Stellung im DSL-Markt benutzen, um ihre Hosting-Angebote zu fördern, indem sie absichtlich ihre Außenabindung kleinhalten.
Einundsechzig Trucks, voll beladen mit den explosiven Stoffen, wurden von der Firma Rajasthan Explosives and Chemicals Limited (RECL) von Dholpur an eine Vertriebsgesellschaft in Sagar im Bundesstaat Madhya Pradesh in einem Zeitraum von über vier Monaten, von April bis Juli, gesandt, wo die Ladungen nie ankamen.Äh, whut? Man sollte ja denken, nachdem die ersten 10 Trucks nicht ankommen, da merkt jemand was? (Danke, Mathias)
Ich befürchte fefe hat Bündnisarbeit nicht verstanden. So retten wir die Netzneutralität sicher nicht. #pronetzJemand von der SPD (!!) will mir was über Bündnisarbeit erzählen! HAHAHAHA! Liebe SPD, ihr habt jahrelang konsequent gegen meine Interessen abgestimmt. Vorratsdatenspeicherung, SWIFT-Abkommen, Internetzensur, Cybercrime-Convention, Hackertoolverbot, BKA-Gesetz, E-Personalausweis. Jede schlechte Idee habt ihr systematisch aufgegriffen, noch schlimmer gemacht, und dann dafür gestimmt. Und jetzt wollt ihr mir erzählen, euch ginge es um die Rettung der Netzneutralität! Dass ich nicht lache.
Nee, Leute, ihr habt Netzpolitik auf Jahrzehnte verkackt. Ihr könnt uns nicht jahrelang ins Gesicht lügen und in den Rücken dolchen und dann erwarten, dass wir euch glauben, dass ihr die Netzneutralität retten wollt.
Ich für meinen Teil glaube auch nicht, dass das taktisch auch nur kurzfristig sinnvoll ist, überhaupt auch nur ein Gespräch mit euch zu führen. Ihr seid das Problem, nicht die Lösung. Ihr müsst völlig in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, bevor sich etwas verbessern kann. Glücklicherweise ist der Prozess ja schon relativ weit fortgeschritten und nicht mehr aufzuhalten.
Update: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da fehlen mindestens noch das Mautdebakel, die Gesundheitskarte, die Hartz-IV-Schnüffelsache und die Wahlcomputer.
Das ist auch mein Hauptproblem mit der Initiative: das riecht für mich so, als sei das der Rehabilitierungsversuch der SPD. Die tun einfach so, als sei nichts gewesen, als hätte es die Internetsperren-Sache nie gegeben. Laut Impressum ist Björn Böhning von der SPD Betreiber der Webseite. Tut mir leid, Björn, aber die SPD hat bei mir verschissen bis in die Steinzeit. Ihr könnt jetzt nicht einfach kommen und Netzneutralität fordern und alles ist wieder gut. Euch glaube ich kein Wort mehr, nie wieder.
Auch ansonsten riecht das alles nach Komiteekonsens, z.B. das hier:
Netzneutralität fördert die Entfaltung kreativer und ökonomischer Potentiale und sichert damit das Innovationspotential des Internets.Da sieht man deutlich, dass die Alten Herren immer noch nicht verstanden haben, worum es beim Internet geht. Das Internet ist kein Shopping-Kanal. Scheiß auf die ökonomischen Potentiale. Es geht bei Netzneutralität auch nicht um Innovationspotential. Netzneutralität ist die Grundlage für Demokratie, Pluralismus und Meinungsbildung im Internet. Das ist eine viel fundamentalere Sache als irgendwelche wirtschaftlichen Blubberblasen.
In dem Text geht es auch gleich so weiter:
Die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft wird gestärkt wenn Entwicklungen frei online verfügbar sindDa kommt mir das Mittagessen hoch. Das klingt wie eine Bittschrift an die Wirtschaft, sie möge uns doch bitte erlauben, in ihrem Internet noch ein bisschen weiter zu spielen. Nein, nein, nein, so läuft das nicht. Das ist unser Internet, das ihr da für euer Online-Shopping benutzt. Nicht euer Shopping-Internet, das wir auch für unsere Meinungsbildung benutzen. Kriegt das mal in eure Schädel rein. Dann können wir reden.
Und das Gefasel über die digitale Spaltung, tut mir leid, das kann ich alles nicht ernstnehmen. Die SPD und die Grünen sind in diversen Landesregierungen am Start, und was haben die dort dafür getan, dass jeder Breitband-Internet kriegt? Nichts! Da wird immer abgewiegelt und auf die Telekom gezeigt. Und jetzt stellt ihr euch hin und fordert das im Nebensatz bei der Netzneutralität mit, um zu simulieren, als sei das schon immer euer Thema gewesen. Das ist unehrlich und ich kann mich da unmöglich in die Jubelperser einreihen.
Netzneutralität sichert somit den Zugang zu Wissen und Informationen unabhängig von Herkunft, Aufenthaltsort, Einkommen, sozialer Schicht und ökonomischer Leistungsfähigkeit.Schon wieder nicht verstanden! Netzneutralität sichert nicht nur den Zugang zu Wissen, Netzneutralität sichert, dass ICH mich im Internet frei äußern kann und die Leute das auch lesen können. Das Internet ist eben kein Rundfunk, wo eine Hand voll Sender senden und der Rest soll bitte schön empfangen dürfen. Das Internet erlaubt mir, dass ich meine Meinung sagen kann, auch wenn ich nur ein kleines unwichtiges Würstchen bin, und das ehemalige Nachrichtenmagazin kann nicht durch Mauscheleien mit der Telekom dafür sorgen, dass die Telekom meine Inhalte nicht oder nur tröpfenweise durchlässt. Ich habe langsam den Eindruck, die Alten Herren in den Parlamenten werden diesen Punkt nie begreifen. Das Internet ist nicht bloß ein Empfangsmedium. Das Internet ist ein Sendemedium. Jeder kann senden. Netzneutralität soll garantieren, dass niemand anderes meine Sendung unterdrücken kann, nur weil er mehr Geld hat.
Dieses ganze Gefasel von Innovationen, Wirtschaft, Barrierefreiheit und digitaler Spaltung geht voll am Thema vorbei.
„Es gibt dabei keine echten Körperbilder“, so der Innenminister. Personen würden „wie Strichmännchen“ dargestellt. „Die im Körperscanner erzeugten Daten werden sofort nach der Kontrolle gelöscht“, sagte de Maizière. Außerdem sei es Passagieren während der Testphase freigestellt, ob sie sich scannen lassen.Aha, während der Testphase. Na super. Los geht es in Hamburg. (Danke, Christoph)
Ich versuche das mal zusammenzufassen, wobei ich da kein Insider und auch kein Vorantreiber bin, sondern das nur aus der Ferne beobachte. Es geht im Wesentlichen darum, dass man bei der indirekten Demokratie das Problem hat, dass die Kandidaten vor der Wahl A versprechen, und dann nach der Wahl B machen, und man sie bis zur nächsten Wahl nicht bestrafen und ihnen nicht das Mandat wegnehmen kann. Bei Liquid Democracy kann man einen Delegierten benennen, aber nicht insgesamt sondern pro Thema. Und, noch wichtiger: man kann jederzeit die Delegation zurücknehmen, wenn der Proxy plötzlich seine Wahlversprechen bricht.
Am Ende wird die indirekte Demokratie zurückgeführt auf eine direkte Demokratie, bei der man nicht bei den "weniger wichtigen Themen" Kompromisse eingehen muss, um seine wichtigen Themen gut repräsentiert zu bekommen, und Proxies werden tatsächlich darauf reduziert, Proxy zu sein, also in meinem Namen abzustimmen, die können sich da z.B. nicht einfach die Diäten hochsetzen, ohne dass tatsächlich die Bevölkerung ihnen das Mandat dazu gegeben hat.
Der Nachteil ist, dass es für den einzelnen Bürger mehr Aufwand ist, wenn er tatsächlich einen Vorteil daraus ziehen will. Der Vorteil ist, dass der einzelne Bürger tatsächlich nuanciert seine Positionen vertreten wissen kann.
Kurz gesagt: das ist ein revolutionäres Wahlkonzept, eine große Bedrohung für das korrupte verkrustete Lobbyistensystem, das wir im Moment haben. Und, das will ich hier mal zu Protokoll geben, viel wichtiger als alle anderen, inhaltlichen Punkte der Piratenpartei. Wenn wir das Niveau von Demokratie eingeführt kriegen in Deutschland, dann folgt der Rest quasi von alleine, weil da im Moment eben nicht der Willen des Volkes umgesetzt wird, sondern ein paar alte Männer mit Schlipsen ihre Machtfantasien ausspielen.
So, nachdem ich erklärt habe, wieso mir Liquid Democracy wichtig ist: Heise berichtet, dass der Vorstand der Piratenpartei die Einführung von LiquidFeedback verschoben hat. LiquidFeedback ist, wenn ich das richtig verstanden habe, deren Softwareplattform für Liquid Democracy. Das ist für mich eine der schlechtesten Nachrichten, die überhaupt nur vorstellbar aus Richtung der Piratenpartei hätte kommen können. Aber ich bin da kein Insider, daher habe ich erst nichts geschrieben. Meine Befürchtung ist aber, dass sich da jetzt schon genug Verkrustungen und Machtwunsch im Vorstand gebildet hat, dass die kalte Füße vor ihrer eigenen Courage gekriegt haben.
Ich will dazu selber gar nicht viel spekulieren, sondern lieber auf zwei gute Artikel zum Thema verweisen: Frank und Kris Köhntopp. Die finden auch beide, dass das mit dem Datenschutz keine glaubwürdige Ausrede ist.
Natürlich passt das nicht zu dem liebenden, gütigen Gott aus dem neuen Testament, daher beweist der Bischof eine beeindruckende geistige Flexibilität, indem er sich die widersprüchliche Dogmatik wie folgt zurechtlegt:
Love-Parade ist kein "harmloses Feiern" - Wenn Gott "straft", tut er dies mit der Absicht, den Menschen zurückzuholen, Gott straft aus Liebe!LOLWHUT?!
Übrigens… was ich mich ja schon länger frage… die Juden haben "PI-News", die Moslems haben die ganzen angeblichen Al-Kaida-Foren, die Katholiken haben kath.net … wo hetzen eigentlich die Evangelischen Christen?
Update: Auch die Kommentare durchlesen bei kath.net. Was den Artikeln partiell an Hetze fehlt, wird in den Kommentaren nachgereicht.
Update: Hier kommen lauter wunderbare Vorschläge für Hetzmedien der Protestanten, von idea über Fox News bis hin zu "na ARD und ZDF". Ist nicht wirklich vergleichbar, finde ich. Noch schlimmer als kath.net ist übrigens kreuz.net, aber da linke ich nicht drauf, das ist wirklich schlimm.
Und noch was: "PI-News" scheint sich seit ich da mal versehentlich gelandet bin von 1/3 Pro-Israel, 1/3 "Antisemiten, allesamt!1!!" und 1/3 Islam-Bashing auf 1/9 Pro-Israel und 8/9 Islam-Bashing umgestellt zu haben. Anscheinend haben sich die Antideutschen nicht gegen den Ansturm der Nazis halten können. (Danke, Florian)
Ein Wechsel etwa auf den Internet Explorer 8 wäre zu aufwändig und würde den Steuerzahler zu viel kosten. Weniger kostenintensiv sei der Einsatz von Firewalls und Virenscannern (und regelmäßigen Updates) um die Anwender zu schützen.Firewalls und Virenscanner!!! HAHAHAHAHAHA *schenkelklopf*
Update: Das alte Stock-Bild scheint schon seit Jahren im Umlauf zu sein und nicht tatsächlich aus einem Nacktscanner zu kommen. (Danke, Heinz)
Und dann haben sie angefangen, Reporter ganz offen nach ihrer Regierungsfreundlichkeit zu selektieren. Na super. Ich fürchte, die Idee, dass die uns wieder retten kommen, wenn wir im Faschismus versinken, können wir uns abschreiben.
Gut, wenn man knapp bei Kasse ist, ist das bestimmt kein schlechter Deal, um so an von anderen Leuten bezahlte Pornos zu kommen.
Aber wie gruselig ist die Vorstellung denn bitte, dass dein ISP deinen Traffic bei irgendwelchen unklaren Gestalten vorbeiroutet?!? Finster.
Und Zensursula als Vize-Parteichefin, da muss man nicht viel zu sagen. Ich wundere mich ja, dass die geriatrische Herrenriege der CDU das mit sich machen lässt. Für so progressiv hätte ich die nicht gehalten, dass die sich so von Frauen regieren lassen. Ob die Merkel da einen großen Kompromatkoffer angesammelt hat? Oder vielleicht ist das ja auch nur Furcht, denn die Merkel hat ja gezeigt, dass sie gut im Absägen von Konkurrenten ist. Ist ja auch egal. Es zementiert die Position als unwählbarste Partei Deutschlands weiter.
In several nearby cities, household garbage is dumped directly into the river - China's longest - because municipalities are not equipped for trash disposal.
Wieso ist das eigentlich so, dass die Briten sich da so hervortun? Weil die Briten alles fiese Antisemiten sind, sagt Shimon Peres, der Präsident Israels. Shimon Peres wurde übrigens 2008 von der Queen zum Ritter geschlagen. Achtung: Telegraph.
Es erlaube, "Finanztransaktionen, die den internationalen Terrorismus fördern, wieder" nachvollziehen zu können. "Das heutige Inkrafttreten stellt … einen wichtigen Schritt für die Gewährleistung der Sicherheit sowohl der EU-Mitgliedsstaaten als auch der USA dar."Endlich können wir wieder sicher Mercedes fahren.
Oh und wo wir gerade bei Terroristen waren: Jake Appelbaum hat an der US-Grenze Ärger gekriegt. Sie haben ihm sein Telefon weggenommen und ihn stundenlang verhört. Seinen Laptop durfte er behalten, weil er ohne Festplatte darin einreiste, aber seine drei Telefone haben sie ihm abgenommen. Money Quote:
Officials from the Immigration and Customs Enforcement and the U.S. Army then told him he was not under arrest but was being detained, the sources said.
Riiiight. Jake hatte zuletzt auf der HOPE Julian Assange vertreten, als klar wurde, dass das FBI sich mit ihm "unterhalten" möchte. Jake ist US-Bürger, insofern hat er da nur die freundschaftliche Behandlung gekriegt. Ausländer wären vermutlich direkt in Richtung Guantanamo verschwunden worden. Change we can believe in!Auf Wikileaks ist übrigens zeitlich passend eine Datei namens "insurance.aes256" aufgetaucht. Da geht es nicht um Versicherungsdaten, sondern das ist eine "Lebensversicherung" für Wikileaks-Aktivisten, eine unverholene Drohung, dass wenn jemandem etwas passiert, das Passwort für diese Datei veröffentlicht wird. Ob das jetzt taktisch klug war, werden wir sehen. Nach dem Zuckerbrot, dass sie 15000 Akten als Teil ihrer Schadensbegrenzungs-Prozedur zurückgehalten haben, ist das dann jetzt halt die Peitsche. Die Presse ergeht sich gerade in wilden Spekulationen, was da drin sein könnte. Vermutlich sind es nur lauter Nullen und das ist nur ein schöner Medien-Fnord. Wer weiß. Währenddessen versucht das US-Militär weiter Stärke zu demonstrieren und verhört die behinderte Mutter von dem Manning. So gewinnt man die "hearts and minds" der Bevölkerung!
Update: Oh übrigens hat Julian der Presse erzählt, sie hätten die Daten vorab dem Weißen Haus angeboten, damit die auf Namen von Informanten und Unschuldigen zeigen können, die sie dann rausgefiltert hätten. Das Weiße Haus hat abgelehnt. Damit hat Wikileaks ihnen das "Blut an den Händen" Argument elegant aus der Hand geschlagen.
Update: Auch Frank hält das mit dem U-Boot für die wahrscheinlichste Variante, kann aber mit deutlich mehr Hintergrund-Details aufwarten als ich.
Währenddessen erklärt Guttenberg dem Deutschlandfunk, die "radikalislamischen Taliban" könnten sich die Wikileaks-Informationen "zunutze machen". Aus meiner Sicht ist ja seit der Fotoserie alles zu Guttenberg gesagt.
But the fact that offenders include people with access to government secrets puts national security agencies “at risk of blackmail, bribery, and threats, especially since these individuals typically have access to military installations,’’' according to one report by the Defense Criminal Investigative Service from late 2009.
Update: Einige Leute meinen, das hänge mit der Loveparade zusammen. Glaube ich nicht. Aber hey, das ist keine Glaubensfrage. Werden wir ja morgen sehen. Überhaupt: hier kommen wütende Mails an, ich soll was zur Loveparade schreiben. Warum? Ich hab da dem bereits gesagten nichts hinzuzufügen, und es wird vermutlich auch niemand nicht mitgekriegt haben, nur weil ich nicht darüber geschrieben habe.
Wir haben das im Moment mit Hausmitteln aufgezeichnet, das erreicht noch nicht die Audioqualität von regulärem Hörfunk. Aber das kann sich ja vielleicht ändern, wenn per Flattr genug Kohle reinkommt. Wir haben noch keinen festen Zeitplan; das ist erst mal der Pilot, um zu gucken, ob das wirklich eine Mehrheit haben will, oder ob das nur ein paar Schreihälse waren. :-) Der Plan im Moment sieht so aus, mal zu gucken, ob das ankommt, und dann in weiteren Sendungen auch mal Gäste reinzunehmen.
Die erste Sendung ist eine Stunde lang.
Viel Spaß!
Oh, und weil wir total avantgarde sind, ist das Logo SVG und das Audio Vorbis und wir verwenden das Audio-Tag. Es gibt aber auch Fallbacks für alte Browser.
“It was a mistake, a complete mistake. We were not aware that we had beaten the wife of an important official,” the policemen said.
Das ist halt ein anderer Kulturkreis. Sowas würde bei uns nie vorkommen. Also dass sie sich entschuldigen. Dass sie versehentlich den falschen verprügeln, das ist nicht so ungewöhnlich.
In diesem Fall kommt noch dazu, dass das Siemens-Software ist. Wer schonmal Siemens-Software benutzt hat, und ich zeige da mal diskret auf BS/2000 und SINIX, der wird wissen, wieso das kein gutes Omen ist.
Das ist also alles an sich schon ein furchtbares Wespennest. Und jetzt sehen wir, dass jemand einen Windows-0day genommen hat, um SCADA zu exploiten. Das ist sehr bedenklich, weil Windows-0day heutzutage nicht mehr unter jedem Teppich zu finden sind, sondern da hat jemand echt Geld in die Hand nehmen müssen. Und die Malware ist gezielt und richtet sich gegen SCADA, wo man dem Vernehmen nach nicht groß Exploits braucht, um da Schaden anzurichten. Das ist so die Kulmination der Horrorszenarien, mit denen der Homeland-Security-Cyberwar-Militär-Verbund immer um Kohle bettelt.
Und jetzt guckt euch mal an, wie Siemens in der Praxis Security betreibt:
Once on systems, the malware looks to use default passwords to connect to the database associated with the SCADA systems to obtain files and run various queries to collect information, Symantec noted in an advisory. Still, Siemens has reportedly advised customers not to change their default passwords, arguing it “may impact plant operations.”
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!Oh und auch sehr besorgniserregend ist das Detail, dass die Malware signiert war, und zwar nicht nur wie initial berichtet mit Realtek-Keys, sondern auch mit einem JMicron-Key. Hier bestätigen sich also auch alle unsere Vorurteile bezüglich Fernost-Firmen und gleichzeitig unsere Ansagen, dass Code Signing keinen Sicherheitsgewinn erzeugt.
Das ist sowas von der perfekte Sturm, dass man schon fast vermuten könnte, dass da eine der US-Cyberwar-Abteilungen versehentlich einen Test-Exploit verloren hat, oder dass das ein Technologie-Demonstrator ist, um mehr Funding zu kriegen.
Die Erklärung ist, dass irgendein Arschloch zu Torrent-Trackern gelaufen ist, und den SSL-Port meines Blogs als Torrent-Client eingetragen hat. Ich habe keine Ahnung, welcher Tracker das announced, oder gar um welches Torrent-File es sich handelt, aber da steckt Absicht dahinter, denn Bittorrent funktioniert so, dass der Tracker die IPs wegschmeißt, wenn die sich nicht periodisch wieder melden. Da sitzt also irgendwo jemand und meldet sich periodisch bei mindestens einem Torrent-Tracker, damit die IP meines Blogs dort gelistet ist, und dann Leute bei mir aufschlagen.
Warum ist das ein Problem? Weil es sich um den SSL-Port handelt. SSL ist ein notorisch schlecht designetes Protokoll, weil es die Last bei einer Verbindung nicht auf dem Client hat, sondern auf dem Server. Wenn also mehr Clients kommen, hat der Server mehr Arbeit. Nicht nur das: der Server muss am Anfang erstmal kryptographisch aufwendige Operationen machen, um das Handshake durchführen zu können. D.h. wenn man sich einfach nur zu SSL-Ports verbindet und ein bisschen Müll schickt, dann ist der Server damit beschäftigt, sinnlosen Krypto-Kram zu machen. Nun ist der Server, auf dem mein Blog läuft, eh keine besonders fette Hardware. Es handelt sich um einen nach heutigen Standards antiken Sempron 2800+ (1,6 GHz) mit 512 MB RAM. Ihr könnt euch also denken, was da passiert ist: der gatling-Prozess hat mit Krypto-Kram alle CPU gefressen.
Mir bleiben jetzt zwei Dinge zu tun. Erstens kann ich SSL wieder ausschalten. Das wäre schade, weil mir das schon wichtig ist, SSL anzubieten.
Zweitens kann ich tricksen, um diesen Angriff abzuwehren. Ich habe jetzt in gatling Code drin, der guckt, ob die einkommenden Daten wie ein SSL-Handshake aussehen. Und wenn nicht, dann legt er auf.
Das wehrt den Torrent-Traffic ab. Die CPU-Last ist von >90% auf 8% gesunken. Wenn die Angriffe schlauer werden und tatsächlich ein SSL-Handshake mit mir machen, dann muss ich SSL abschalten, um den Dienst zumindest per HTTP weiter anbieten zu können. Und den Traffic für die einkommenden Anfragen bin ich natürlich auch nicht los. Mal gucken, was mein Provider dazu sagt.
Schade, dass schlechtes Protokolldesign es einigen wenigen erlaubt, derartig viel Schaden anzurichten. Wenn das hier jemand liest, der Tracker-Software schreibt: filtert doch mal Clients, die behaupten, auf Port 443 erreichbar zu sein.
Update: Habe die Gelegenheit auch genutzt, mal einen weniger antiken Kernel zu booten. Ade, du schöne Uptime!
Übrigens, auf ca. 170 Anfragen pro Minute kommen gerade 6500 Junk-Anfragen von 3000 verschiedenen IPs. Nur damit ihr mal die Größenordnung seht. Inzwischen verteilt sich die Last gleichmäßig auf Port 443 und Port 80. Also, liebe Tracker-Autoren, auch Port 80 filtern. Überhaupt alle Ports kleiner 1024, wenn ihr mich fragt.
Update: Übrigens gibt es Hoffnung: Google arbeiten am Tieferlegen von SSL.
Es sei ein Skandal, dass das im Rundfunkstaatsvertrag niedergelegte Verbot presseähnlicher Angebote bisher komplett leerlaufe, sagte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. ARD und ZDF legten "presseähnlich" so aus, dass ihr Angebot eins zu eins so aussehen müsse wie gedruckte Zeitungen oder Zeitschriften.Das finde ich ausgesprochen erfreulich. Hier hatte ich schon mit einem kompletten Kahlschlag gerechnet. Hoffentlich kommen sie damit durch.
Bei der Untersuchung der Aktivitäten der P2 wurde 1981 bekannt, dass unter maßgeblicher Beteiligung von Licio Gelli ein konspiratives Netzwerk aus Führungspersonen der Polizei, des Militärs, der Wirtschaft, der Politik, der Mafia und von Geheimdiensten geschaffen worden war. Es bestand ein ernster Verdacht, dass der Geheimbund Pläne für einen Staatsstreich entwickelt hatte und mit Terroranschlägen in den 1970er Jahren in Zusammenhang stand, was sich teilweise später bestätigte.Das ist eine grandiose Räuberpistole, diese Geschichte, und ich empfehle allen, sich da nochmal in Ruhe die Details durchzulesen.
Warum erwähne ich das? Weil es gerade aus Italien gerüchtet, man habe eine Nachfolgerorganisation davon enttarnt. Die heißt (wenig innovativ) P3. Und die Details klingen alles sehr vertraut. Ein handelt sich um einen korrupten Geheimbund mit Männern, die Berlusconi nahestehen, u.a. der Wirtschaftsstaatssekretär. Die Carabinieri haben inzwischen 15.000 Seiten Abhörprotokolle aufgehäuft. Und so erklärt sich auch Berlusconis Anti-Abhörgesetz von neulich, das der Presse untersagt, Abhörprotokolle zu veröffentlichen. Der wußte vermutlich, was da kommen würde.
Es sieht so aus, als habe ein Kreis von Politikern, Unternehmern mit Mafia-Verbindungen und hohen Richtern versucht, Einfluss zu nehmen auf Regionalwahlen, Richterbesetzungen und sogar das Verfassungsgericht.Sportlich! Und das Gesetz, mit dem sie die jetzt verfolgen, war damals zur Verfolgung der P2 eingerichtet worden. (Danke, Andy)
Und der Golf von Tonkin ist eben der offizielle Vorwand für den Vietnamkrieg gewesen. Die Amerikaner hatten Abhörschiffe losgeschickt, die die Nordvietnamesen ausspionieren sollten. Der Krieg ging dann los, als die Boote meldeten, sie würden von diversen Torpedos angegriffen. Später hat man dann keinerlei Hinweise auf tatsächliche Torpedos gefunden und das ist zu einer Sensor-Fehlfunktion umdeklariert worden, weil "wir haben gelogen, um einen Krieg führen zu können" ja auch eher peinlich ist.
Und was jetzt eben rausgekommen ist, ist dass auch die von diesem Boot gemeldeten "abgefangenen Funksprüche" erstunken und erlogen waren. Schon damals gab es direkt Zweifel an der Geschichte, ob die wirklich angegriffen worden seien. Die erfundenen Funksprüche "bestätigten", dass Vietnam Torpedos geschossen hatte.
Mr. Hanyok concluded in 2001 that N.S.A. officers had deliberately falsified intercepted communications in the incident to make it look like the attack on Aug. 4, 1964, had occurred, although he said they acted not out of political motives but to cover up earlier errors.
Das ist aber an sich nicht der neue Teil, wie da schon steht, das ist von 2001. Neu sind die anderen Dokumente, mit denen sie belegen wollen, dass Congress und Senate sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben, ob sie auf Basis dieser Lügen einen Krieg gegen Vietnam führen sollen oder nicht. Im Grunde wußten sie, dass sie gerade verarscht werden, aber offensichtlich wollten sie echt gerne mal wieder Krieg führen, und haben daher nicht weiter nachgefragt.
Forderungen des Bundes Deutscher Kriminalbeamter nach einer Ausweispflicht im Internet und einem «Reset-Knopf» hat der Chaos Computer Club (CCC) als albern zurückgewiesen. «Der kann mal seine Science-Fiction-Romane wieder einpacken», sagte CCC-Sprecherin Constanze Kurz mit Blick auf den BDK-Vorsitzende Klaus Jansen am Samstag der Nachrichtenagentur DAPD in Berlin.Jansen ist ja eh ein alter Bekannter, der mit schöner Regelmäßigkeit dadurch auffällt, dass er irgendwelche hirnrissigen Dinge fordert oder bei Anlässen wie dem 1. Mai Panik schürt und Ansagen wie "Anlasslose Angriffe auf Polizeibeamte gab es früher nicht." von sich gibt, um dann schärfere Gesetze zu fordern. Mein Instinkt bei solchen Forderungen ist normalerweise, die Trolle nicht zu füttern. Aber wenn man dann trotzdem immer und immer wieder auf deren Forderungen angesprochen wird, dann muss man halt auch mal irgendwann was dazu sagen.
Leider bietet die Presse solchen Leuten immer wieder ein Forum. Ich verstehe das ja nicht. Die bieten ja auch nicht den Ideologen und Scharfmachern der anderen Seite ein Forum. Vielleicht müssen die nur mal freundlich aber nachdrücklich auf ihre Aufgabe hingewiesen werden. Die ist nämlich informieren, nicht agitieren.
Fürs Archiv: der Jansen hatte gefordert, dass das Kanzleramt (die Dachorganisation des Bundesnachrichtendienstes, übrigens) Deutschland "im Ernstfall sofort vom Netz nehmen" können soll. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Irgendwelche Schlipsträger, die ohne Hilfe ihrer Sekretärin den An-Knopf an ihrem Computer nicht finden würden, sollen in Deutschland das Internet ausschalten dürfen! Wie verwirrt muss man sein, um überhaupt auf so eine Idee zu kommen?!
Jansen ist der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, die Lobbyorganisation der Polizei und damit leider auch der Prügelpolizisten. Die sind für die "innere Sicherheit", was der ADAC für Verkehrspolitik ist. Weil eh immer vorher klar ist, was die zu egal welchem Thema sagen werden ("wir brauchen mehr Polizei, mehr Geld, bessere Ausstattung, und die Gesetze müssen verschärft werden wegen der linksextremen Terroristen!1!!"), kann man sich deren Stellungnahmen auch gleich ganz sparen. Im Interesse eines gesunden Blutdrucks empfehle ich das auch.
Update: Hier ist eine Erklärung, wie es zu solchen Aussagen kommt :-)
Also auf der einen Seite heiße ich das gut, dass die Piraten da mal was tun, um diese Abmahn-Industrie in die Presse zu bringen.
Auf der anderen Seite… Bushido? Ernsthaft? Habt ihr nichts geschmackvolleres gefunden? Meine Güte, ausgerechnet Bushido! *göbel* Da hätte ich es besser gefunden, wenn die Abmahnung von der Pornoindustrie gekommen wäre.
Nesthocker und von Kindern besetzte Eltern. Morbus Crohn, Colitis, schwerste Formen von Hüftarthrose. Torticollis bei Schülern, Lernschwierigkeiten, ArbeitslosigkeitWenn sich das bis zu den Hartz IV Opfern durchspricht, wird das aber unangenehm riechen auf den Arbeitsämtern…
Oh und wo wir gerade dabei waren: gegen unbeugsamen Willen setzt der gelernte Homöopath "Plutonium nitricum" ein. Ich tippe da ja auf einen Übersetzungsfehler. Die meinen bestimmt Polonium, nicht Plutonium. Das würde dann den Litvinenko-Fall erklären.
Wenn die da Plutonium verabreichen, eine der giftigsten Substanzen auf dem Planeten, dann stellt sich schon die Frage nach der Dosierung:
Die Prüfungen wurden in der Regel mit C200, vereinzelt mit C30, Q-Potenzen und C1000 durchgeführt.Kurze Erklärung: C200 heißt, dass sie auf 10200 verdünnen. Wenn man die Erkenntnisse von Herrn Avogadro bedenkt, bleibt da also kein einziges Atom Plutonium übrig.
Update: Jetzt kommen hier Mails an, dass Plutonium gar nicht soooo giftig sei, weil man die Radioaktivität nicht mitzählt in der offiziellen Giftigkeitsskala. Leute, macht euch doch mal bitter locker. Von zuviel Korinthenkackerei kriegt man Nierensteine. Plutonium erfüllt jedenfalls locker die Kriterien für die schwerste Giftigkeitskategorie.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass ich Wikipedia falsch gelesen habe, und C200 sogar 10400 bedeutet. Stimmt. Ist noch grotesker als ich dachte.
Den Satz muss man zweimal lesen, damit er seine volle Wirkung entfalten kann. Der Satz muss atmen, genau wie ein guter Rotwein.
Die möchten Atomkraftwerklaufzeit versteigern.
Und hier ist, was sie sich davon versprechen:
Sie hofft auf Wettbewerb, Milliardengewinne und Transparenz.Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.
Oh und wo wir gerade bei Atomkraftwerken waren: Deutschlands AKWs müssen gerade gedrosselt gefahren werden, weil die Temperatur des einkommenden Kühlwassers zu hoch ist, um effektiv damit zu kühlen. Für die Kühlung braucht man eine Temperaturdifferenz zwischen einkommendem und ausgehendem Wasser, aber aus Umweltschutzgründen ist die Maximaltemperatur des ausgehenden Wassers beschränkt.
Und in NRW kommen sich CDU, FDP und Linke näher.
Update: Laut des Zeit-Artikels ist das ein anderes IHH. (Danke, Gökhan)
Update: Die taz hat ne Meldung. (Danke, Constanze)
Vielleicht gibt es zur Weihnachtszeit wieder eine Werbeaktion, mal gucken. Herzlichen Dank an alle, die da was gekauft haben!
Mich interessiert ja vor allem, wie die darauf kommen, ihre Methode funktioniere nicht. Immerhin schieben die Amis ihnen jährlich Milliarden zu, von uns kriegen sie Atomuboote geschenkt, und als einzige Nation in der Gegend dürfen sie ein Atomprogramm haben, als einzige Nation weltweit mit Atomprogramm müssen sie sich nicht IAEA-Inspektionen unterziehen (oder?). Das läuft doch nicht schlecht?
Inhaltlich stellt sich natürlich die Frage, was sich dann konkret ändern würde an der Strategie. Mit Nazi-Strategie ist die Verbreitung der "Protokolle der Weisen von Zion" gemeint. Das sind gefälschte Texte, die angeblich belegen sollen, dass es eine jüdische Weltverschwörung gibt. Die Texte sind Lügen und Fälschungen. Wenn sich Israel daran orientieren würde, was würde dann konkret passieren? Eine arabische Weltverschwörung dürfte ja bei aller Fantasie schwierig verargumentieren zu sein. Als Genießer von Verschwörungstheorien dürfen wir also gespannt sein!
Das Gefühl, dass ihre bisherige Taktik nicht mehr funktioniert, kommt wahrscheinlich von sowas hier.
Die für mich interessanteste Frage an der ganzen Chose war ja, ob ich mich als Blogger auf Quellenschutz berufen kann. Da konnte sie mir auch nicht helfen. Sie erklärte mir, dass ich im wesentlichen die Aussage mit Hinweis auf den Quellenschutz verweigen könne bei ihr, und dann geht das zur Staatsanwaltschaft, und die prüft das dann, ob ich das tatsächlich machen kann. Schade, da hatte ich mir eine klarere Aussage erhofft.
Inhaltlich konnte ich denen nicht weiterhelfen. Das Bild hat mir damals jemand per Mail geschickt, das war vor über einem halben Jahr, so lange hebe ich meine Emails nicht auf. Und weil da kein "Danke, [Name]" dranstand, konnte ich auch noch zu Protokoll geben, dass die Mail von einem Wegwerfaccount bei einem Freemailer mit einem fiktiven Namen gekommen sein wird. Ich frage noch vorsichtig an, ob die wirklich glauben, nach vier Jahren den Verfasser eines Anschlages an einer Uni in Thüringen ermitteln zu können. Sie zeigte sich auch eher zurückhaltend enthusiastisch bezüglich der Aufklärungswahrscheinlichkeit :-)
Aber ich bin jetzt doch neugierig. Vielleicht liest ja hier ein Anwalt für Presserecht mit und mag mir das mal kurz erläutern mit dem Quellenschutz. Mein Eindruck ist, dass ich ein Journalist bin und damit die Aussage verweigern kann. Wenn dem eurer Meinung nach nicht so ist: warum nicht? Was fehlt? (Danke, [Name])
Schon im April hatte es gehießen, sie wollten kleine und mittlere Unternehmen von der Meldepflicht befreien.
Na das ist doch mal eine erfreuliche Wendung. Ich glaube ja nicht, dass das was mit den Kosten zu tun hat, aber solange dieser Kelch an uns vorüber geht, kann ich über den falschen Grund für die Abstellung schon mal großzügig hinwegsehen. (Danke, Heiko)
Die seit dem 20. April in den Golf von Mexiko geströmte Menge umfasst Berechnungen zufolge fünf bis sechs Prozent des GesamtvorkommensUnd das ist ein kleines Vorkommen. BP bohrt auch gerade in Alaska an einem großen Vorkommen. Ebenfalls ein Tiefseebohrloch.
the Gulf of Mexico sea floor has been fractured “beyond all repair” and our World should begin preparing for an ecological disaster “beyond comprehension” unless “extraordinary measures” are undertaken to stop the massive flow of oil into our Planet’s eleventh largest body of water.
Update: Hups, hatte den Link vergessen.Update: Das Video kommt nicht von einem russischen Uboot, sondern von Viking Poseidon, einem ferngesteuerten BP-Vehikel. Nur die Schlußfolgerungen kommen von den Russen.
Außerdem ist ireport.cnn.com sowas wie deren "Bürgerjournalismus", die Meldung kommt also von irgendeinem CNN-Leser, nicht von deren Redaktion.
Man habe sich dem Konsensprinzip beugen müssen, erklärte Jürg Herren vom Schweizer Institut für Geistiges Eigentum (IGE). Eine einzelne Delegation habe die Veröffentlichung blockiert, sagte Luc Devigne, Verhandlungsführer für die EU-Kommission.Wie jetzt? Der Konsens bei allen außer den Amis war also, das offenzulegen, und daher haben sie es nicht offengelegt? Ganz groß.
Ich muss ja sagen, so rückblickend: da hätten wir auch selber drauf kommen können. Nacktscanner erhöhen das Alzheimer-Risiko!1!! Krebs ist natürlich immer gut für sowas. Eine Krankheit, vor der alle Angst haben, die nicht heilbar ist, und die man jahrelang haben kann, ohne es zu merken. Creutzfeldt-Jakob!
Wenn ihr mal drüber nachdenkt, werdet ihr drauf kommen, wo sie sich das abgeguckt haben: bei uns. Wie wir unsere Praktikanten behandeln, das geht auch auf keine Kuhhaut.
Update: aus dem ehemaligen Nachrichtenmagazin gibt es diesen Tipp für Nordkoreareisende:
Regel Nummer eins: Wickeln Sie nichts in Zeitungspapier ein. Sie könnten ein Bild von Kim Jong Il verknittern. Das steht unter Strafe.
Es ist natürlich schade, dass er da so viel kommentiert und wertet, das hätte noch mal eine Packung stärker gewirkt, wenn er den Zuschauer selber zu seinen Wertungen hätte kommen lassen.
Update: Gibt es auch als Dreiteiler.
On June 8, Turkey and Russia announced that a plan to extend Blue Stream II, a pipeline that will transport Russian gas to the Middle East, would most likely exclude Israel.
Und sie drohen außerdem damit, keine neuen Waffen von Israel zu kaufen. Die Lage ist so schlimm, dass sie in dem Artikel mit der EU-Beitrittskeule kommen, mit der wir ja schon die letzten Jahre alle möglichen Konzessionen von der Türkei erpresst haben. Meine Vermutung ist, dass die Türkei sich davon nicht beeindrucken lässt. Das ist wie mit dem Holocaust-Argument, das kann man nicht beliebig häufig bringen. Irgendwann wirkt es nicht mehr. Und wenn man dann nichts anderes in der Hand hat, dann ist das schlecht.Die Meldung steht auch anderswo. Übrigens: Israel hat selber gerade Gas im Meer gefunden, aber das läuft wohl auf einen Konflikt mit dem Libanon und Zypern hinaus, die da auch Claims haben.
Bisher haben die sich ihre Importe halt durch Schmuggeltunnel an der ägyptischen Grenze beschafft. Und jetzt zieht euch mal diesen Absatz hier rein:
In the past, underground traffickers would have organised one of Gaza’s fighting groups to attack an Israeli position in order to provoke a closure and keep trade from Egypt flowing. But as part of its informal non-aggression deal with Israel, Hamas is policing the border and pounces on anyone operating without its consent.
WHOA! Ein spannendes Detail an der ganzen Sache ist auch, dass Hamas sich zum Gutteil über Steuern auf die geschmuggelten Güter finanziert.Und ein Money Quote will ich noch bringen:
“We don’t need mayonnaise,” says a Gazan, who recently heard him speak. “We need freedom.”
(Danke, Khaled)
Meine Texte sind absichtlich wenig komplex. Kurze Sätze, knackige Ansagen, hoffentlich wenig mißverständlich, eignen sich zum kurz vorlesen, in Mails pasten oder, ja, auch für Twitter. Das ist kein Unfall oder ein Versehen, das ist Absicht. Und das ist nicht einfach und kam nicht von alleine, das will ich euch mal sagen. Das muss man trainieren. Und man muss sich zusammenreißen, um das durchzuhalten. Mir gelingt es auch nicht immer, z.B. wenn ich mich zu einem längeren Textblock hinreißen lasse. Also, zu der letzten Grafik. Das ist Absicht, dass meine Texte wenig komplex sind. Das ist ja auch die Idee beim Webjournalismus, wenn ihr mal drüber nachdenkt. Es geht mir ja darum, dass die Leute rezipieren, was ich zu sagen habe. Journalisten in großen Redaktionen geht es häufig darum, sich durch geschwollene, komplexe Formulierungen von ihren Konkurrenten abzusetzen. Und Parteiprogramme werden ja absichtlich so formuliert, dass sie keiner lesen will oder verstehen kann.
Das war zu der letzten Grafik. Die davor sind in ähnlicher Form ein Fall für Captain Obvious. Der Bag of Words Ansatz eignet sich höchstens für Suchmaschinen (aber nicht mal da ist er besonders gut) und für Text-Clustering (dafür ist er soweit ich weiß Stand der Technik). Für den Vergleich der Entropie einer Publikation eignet er sich nicht, insbesondere nicht bei Quellen wie meinem Blog, bei dem 50% des Textes Zitate sind, womöglich noch in anderen Sprachen. Desweiteren schreibt bei mir einer die Meldungen, beim Spiegel Dutzende. Dass da eine andere Entropie rauskommt, leuchtet ein. Die Messung ist also grober Unfug. Mir leuchtet auch nicht ein, was da die Aussage sein soll. Auf sowas kann nur ein Physiker kommen :-) In der Physik sind Energie- und Entropiemessungen in der Tat Standard, um ein neues Signal anzugucken.
Die Redundanzanalyse ist natürlich auch Mumpitz als Bewertungkriterium für ein Verschwörungsblog. Da geht es ja gerade darum, Zusammenhänge aufzuzeigen, also aus diversen Quellen ähnliche Schlüsse zu ziehen.
Kurz gesagt: ein Teil Mumpitz, ein Teil offensichtlich. Haut mich nicht vom Hocker. Macht euch mal keine Sorgen.
Übrigens, falls jemand interessiert ist, was diese Lesbarkeitsindizes sind: Bei Amdahl geht es um die Satzlängen in Worten und um Silben pro Wort. Bei SMOG geht es um Silben pro Wort. Bei WSTF geht es um eine Kombination daraus. Offensichtlich sind die Silbenvergleiche unfair, weil ich viele englische Texte zitiere. An meiner Satzlänge arbeite ich noch. :-)
Update: nochmal zur Redundanzanalyse. Da weist gerade jemand per Mail drauf hin, dass die die Titelseite im Abstand von 24h geholt haben. Bei der Bild sind die alten Meldungen dann weg, weil die ja wollen, dass man häufiger klickt, um mehr Werbung verkaufen zu können. Bei mir kriegt man immer die Meldungen der letzten drei Tage. Wenig überraschend also, dass da Redundanzen existieren.
Update: Hier gibt es einen Kommentar des Autoren der Studie, der einige Dinge erklärt. Bei Redundanz geht es nicht um Redundanz innerhalb eines Mediums, sondern zwischen Medien. Hohe Redundanz heißt also nahe am Zeitgeist, kleine Redundanz heißt belangloses Randgruppenblog. Außerdem sagen sie, sie hätten Zitate entfernt für ihre Untersuchung.
Die deutschen Autohersteller erleben unerwartet ein Sommermärchen: Um den plötzlichen Ansturm der Kunden zu bewältigen, fahren Daimler, BMW und Audi massiv Sonderschichten.Haha, Sommermärchen. Plötzlicher Ansturm. Da konnte NIEMAND mit rechnen!1!!
Das war eine abgekartete Sache und eh völlig klar. Um das mal zu illustrieren: Sogar das ehemalige Nachrichtenmagazin sah das im Februar schon kommen. Das war so klar, dass George Soros auf den Absturz des Euro gewettet hat. Das für mich schockierende an der ganzen Chose ist bloß, dass es tatsächlich funktioniert. Die Fundamentalwerte in den USA haben sich keinesfalls verbessert. Die sind immer noch alle hochverschuldet und schieben ihre Schulden von einer Kreditkarte auf die andere. Und trotzdem, sobald die deutschen Autos billiger werden, kaufen sie sich welche. Auf die Dämlichkeit der Amis ist halt Verlass. Ich frage mich nur, ob die Autohändler schlau genug sind, die Finanzierungsangebote für ihre Autos so zu strukturieren, dass sie am Ende nicht auf dem Risiko sitzen, wenn die Leute alle ihre Schulden nicht mehr abzahlen können. Ich nehme mal an, dass die sich ordentlich rückversichert haben. Das wäre jedenfalls meine erste Priorität, wenn ich an deren Stelle wäre.
Bei aller Freude über die steigenden Exporte möchte ich aber auch auf meine Argumentation von 2008 hinweisen. Mehr Exporte heißt nicht, dass beim Volk mehr Geld ankommt.
Die bemühen sich jetzt halt, das Karussell weiterdrehen zu lassen. So haben wir das immer gemacht, wo machen wir das auch weiter!1!!
Wobei ich ja schon mal sagen muss, dass, so offensichtlich das jetzt alles aussieht, ich doch schockiert bin. Das hätte ich letztes Jahr nicht gedacht, dass die ganze EU den Euro runtertreiben würde. Das ist schon ein Zeichen, dass es um unsere Fundamentalwerte gerade sehr schlecht bestellt ist. Ich dachte letztes Jahr noch, dass der Euro nicht so stark sinken können würde, weil die Länder alle durch den Stabilitätspakt gefesselt sind. Das hielt ich für unwahrscheinlich, dass sich dann eben alle einigen, den Euro gemeinsam abzuschießen. Schließlich geht es bei der EU ja nicht um Zusammenarbeit und Einigkeit :-)
Und genau das war der Bailout. Ein konzertierter Euro-Abschuss. Und wenn das so gut funktioniert, wie es jetzt aussieht, dann werden wir auch noch Spanien "retten". Und ihr werdet euch ja sicher schon überlegt haben, was Griechenland und Spanien mit der Bailout-Kohle machen. Ihre Gläubiger aus Deutschland auszahlen. Und so bleibt alles in der Familie.
Ich bin ja vor allem erstaunt, weil ich sowas eher von Afghanistan und mittelalterlichen Klöstern in Europa erwartet hätte als von einer modernen Demokratie. (Danke, Mathias)
Wartet, wartet, nicht so schnell.
Was würde passieren? Israel hätte dann nach internationalem Blockaderecht kein Recht mehr, die Hilfslieferungsschiffe zu inspizieren. Das Konfliktpotential auf hoher See wäre weg. Israel müsste natürlich befürchten, dass unter deutsche Eskorte Waffen in den Gazastreifen kommen, weil wir ja eh gegen die Blockade Gazas sind. Aber rational betrachtet wäre das für uns ein diplomatischer Totalschaden, wenn unter unserer Wacht dort Waffen hingelangen. Und es würde unsere Position, dass die Blockade weg muss, vollständig unterminieren. Daher würden wir wahrscheinlich sogar sorgfältiger nach Waffen suchen als die Israelis selbst.
Aus Sicht Israels wäre alles prima. Sie hätten die Vorteile der Blockade ohne die Nachteile. Die hätten wir nämlich am Bein. Wir könnten auch nicht ablehnen, wenn Israel uns um Hilfe bittet, erstens weil es Israel ist und wir eh nie irgendwas ablehnen können, was die gerne möchten, und zweitens weil das unsere Chance wäre, zu demonstrieren, dass das nur Hilfslieferungen sind und die Blockade ungerecht ist.
Aus Sicht der Araber wäre das eine Katastrophe. Die Provokation Israels würde nicht funktionieren, und sie können uns auch nicht so behandeln wie die Israelis, weil sie es sich nicht leisten können, auch noch die EU gegen sich aufzubringen. Gleichzeitig würden die Hilfslieferungen durchkommen, und die Unterdrückung der Palästinenser könnte weitergehen.
Und da ich finde, dass die Blockade weg muss, hoffe ich, dass keiner auf mich hört. In diesem Fall jedenfalls. Das wird an Israels Stolz scheitern. Oh und wenn wir Hilfslieferungen machen, fiele natürlich auch der Grund für die Araber weg, diese Hilfslieferungen überhaupt loszuschicken. Denen ging es ja ganz klar nicht um die Hilfslieferungen sondern um eine Provokation.
Überlegt euch mal, wie krass verkackt die Israelis haben, dass die Welt lieber den Arabern glaubt als ihnen. Meine Fresse, das braucht schon echt Arbeit. Da muss man jahrelang drauf hinarbeiten.
Und, äh, die Araber verhalten sich natürlich mindestens genau so dämlich. Meine Güte, ich komme da immer aus dem Facepalmen gar nicht raus. Wie können die es zulassen, dass da jemand mit auch nur dem leistesten Zweifel an dessen ernsthafter Hilfswilligkeit an der Flotille teilnimmt? Das war doch klar, dass das die genau einzige Entschuldigung sein würde, die Israel hat, wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt. Dass das eh alles bekannte Terroristen seien. Sowas sieht man doch kommen und schickt da nur Mutter Theresa und ihre Töchter hin!
Die Mails gehen von "ich hab da keinen Krankenwagen Polizisten abholen sehen" über "das würde ich als Law-and-Order-Innenminister genau so machen" bis hin zu "auf dem Video sieht man, dass das nur ein Böller war".
Update: In einem der mittlerweile gelöschten Kommentaren zum ersten Sprengsatz-Video soll jemand geschrieben haben, dass es sich um ein Produkt namens "Cobra 6" handelt, mailt mir gerade jemand. Habe ich noch nie von gehört, und Googeln hilft auch nicht sonderlich weiter, aber auf youtube findet man Videos damit. Das erscheint mir plausibel von der Rauchentwicklung her. Und bei den Metall- und Glasteilen könnte es sich auch um Teile des Autos handeln, unter dem das Ding wohl losgegangen sein soll. Ich gebe das mal alles so weiter, habe keine Ahnung von Sprengstoffen.
The United States has discovered nearly $1 trillion in untapped mineral deposits in Afghanistan, far beyond any previously known reserves and enough to fundamentally alter the Afghan economy and perhaps the Afghan war itself, according to senior American government officials.
Kein Scherz: Die SVP fordert vom Bundesrat in einer Motion, die Einschweizerung des Vorarlbergs, von Savoyen und anderen Regionen vorzubereiten.Danach wollen sie vielleicht Bayern haben! (Und keine Bayernpartei-Witze jetzt hier!)
Und wer hat das abgesegnet? Unser Fast-Präsident Wulff und sein Wirtschaftsminister von der FDP. Die FDP, wir erinnern uns, fand Steuererhöhungen scheiße und wollte lieber, dass der Staat spart. Wie wäre es, wenn wir uns erst mal eure Diäten sparen?
"Ist das gerecht gegenüber denen, die arbeiten?"
Update: Auch das Thüringer Parlament gönnt sich gerade eine Diätenerhöhung.
Update: Oh und falls es jemand nicht mitgekriegt hat: Auch die Merkel und ihre Minister und Staatssekretäre gönnen sich eine stufenweise Gehaltserhöhung.
Update: Letztere Erhöhung wurde abgeblasen. Das war ihnen dann wohl doch auch selber klar, dass das gerade kein opportuner Moment ist. (Danke, Daniel)
Ziel des Instituts ist es, Chancen und Risiken der Altersvorsorge bewusst zu machen und die private Initiative zu fördern.Auf Deutsch: die veröffentlichen regelmäßig "Studien", dass das öffentliche Rentensystem am Ende ist und man sich dringend eine "private Altersvorsorge" kaufen muss. Dieses Detail hat der "Focus" so gut es ging unter den Tisch fallen lassen (auf Seite 4/4 steht da verschämt "das bankennahe Deutsche Institut für Altersvorsorge"). Der Artikel ist dermaßen unausgewogen, dass man dem "Focus" nur eine große Aufwandsentschädigung gönnen kann, denn das wäre echt peinlich, wenn sie ohne finanzielle Zuwendung so eine offensichtliche Werbung abdrucken.
Weil der "Focus" das offensichtlich aus Versehen versäumt hat, dort klar und deutlich hinzuschreiben, hat sich also ganz altruistisch der Finblog-Autor Andreas Kunze bemüht, denen eine Rüge des Presserates zu ersparen, und diese Information als Kommentar nachzutragen. Der "Focus" hat den Kommentar abgelehnt. Also hat Herr Kunze als zweite Hälfte der Kontrollgruppe eine klebrige Packung Jubelperserei als Kommentar gepostet, und der wurde übernommen. Sportlich, sportlich, lieber "Focus"! SO tief hat schon lange keiner mehr ins Klo gegriffen.
Übrigens, fürs Archiv:
Von FOCUS-Online-Autorin Michaela HuttererIch habe gerade darüber nachgedacht, ob ich einen ZDF-Schleichwerbung-Witz machen soll, da fiel mir auf, dass die Autorin vorher beim ZDF gearbeitet hat. Go figure. Ein anderer Artikel von ihr liest sich für mich auch wie eine Dauerwerbesendung. Und der dort verlinkte Baugeldrechner hat ein Icon, dass er von "MANO Dienste" gemacht wurde. Wenn man mal bei der dort
Update: Anscheinend lehnt die Software beim "Focus" automatisch Kommentare mit Links drin ab. (Danke, Gerhard)
Wir müssen echt mal wieder eine Radiosendung zusammen machen. :-)
Update: Ich fühle mich von dem Artikel nicht beleidigt. Ich hatte mit Johannes Boie übrigens auch mal ein Interview zur Wikipedia. Das hätte ich ja nicht gemacht, wenn der mir als besonders unangenehm oder unseriös aufgefallen wäre.
An sich fehlt nur noch, dass Bin Laden Hilfsgüter losschickt. Und wisst ihr was? Das wäre gut. Wenn die ihr Geld in Hilfsgüter und nicht in Sprengstoff investieren, ist das gut. Vielleicht kommen wir irgendwann zu einem Punkt, wo auch Israel und die USA ihr Geld lieber in Hilfsgüter als in Waffensysteme investieren. Und Deutschland, natürlich.
Gauck räumt ein, der Kapitalismus sei nicht perfekt und erzeuge unter anderem Gier, wandte sich aber anlässlich der Finanzkrise 2008 auch gegen größere Kapitalismuskritik. Er ist Mitglied des Verbandes Atlantik-Brücke und Mitglied im Senat der von Helmut Schmidt, Kurt Biedenkopf u. a. gegründeten Deutschen Nationalstiftung.Oh Graus! Ein Atlantiker! Gefunden bei den Nachdenkseiten, die außerdem die Ziele der Nationalstiftung wie folgt zitieren:
Das sind genau die Ziele der "neuen sozialen Marktwirtschaft". Das ist Hartz IV. Diese Stiftung klingt wie der radikale Arm der Bertelsmann-Stiftung. Lest auch den Rest der Nachdenkseiten-Darstellung, das geht noch weiter. Kein Wunder also, dass die FDP den Gauck für einen tollen Kandidaten hält. Der vertritt genau deren Denke. (Danke, Frank)
- Umbau der Sozialversicherung;
- Renovierung der öffentlichen Finanzwirtschaft;
- längeres Anhalten der Realeinkommen;
- Verzicht auf weitere DM-Aufwertungen;
- eine umfassende Deregulierung auf allen Gebieten.”
Der Soldat sieht aus, als hätten sie ziemlich auf ihn eingeprügelt.
Update: Wenn man sich diese Darstellung durchliest, klingt das überhaupt nicht wie eine islamistische Organisation. Das sollten wir also mal als Propaganda abhaken. Oh übrigens, weil mich einer angemailt hat, ob ich das Kampfmesser in dem 1. Bild sehe. Ja, sehe ich. Ich sehe auch das Holster am Oberschenkel des Soldaten auf späteren Bildern. Und es hätte mich auch gewundert, wenn der kein Messer dabei gehabt hätte, oder wenn sie ihm das nicht abgenommen hätten.
A forensic report said he was shot at close range, with four bullets in his head and one in his chest, according to the Anatolian news agency.
Nein, unter den verschleppten Aktivisten war auch ein US-Überlebender des Angriffs auf die USS Liberty. Wem das nichts sagt, der kann sich das mal in der Wikipedia durchlesen.Mein Lieblingskommentar dazu war ein schönes Stück Internethumor. Da kommentierte jemand, man müsse jetzt aufpassen, dass dieser noble Selbstmord nicht den Friedensprozess gefährde. HAHAHAHAHAHAHA, anders als mit beißendem Zynismus kann man dieser ganzen Geschichte auch gar nicht mehr begegnen.
Update: Die erste Zuschrift ist angekommen: Megaphone Desktop Tool.
Allerdings, ein Aspekt daran verdient lautes Gelächter:
Google will das Windows-Betriebssystem aus Sicherheitsgründen aus seinem Unternehmen verbannen.OK, was ist hier bitte die Botschaft? Google hält OS X für sicherer als Windows? HAHAHAHAHAHA[…]
Bereits seit Anfang dieses Jahres gelte eine Anweisung, wonach neu eingestellte Mitarbeiter nur noch zwischen Mac OS X und Linux wählen dürften.
Und der Aspekt, dass das nur für die neuen Mitarbeiter gilt … das ist ja wohl hoffentlich ein Übersetzungsfehler?! Die können doch nicht ernsthaft eine Steigerung des Sicherheitsniveaus erwarten, wenn das nur für die neuen Mitarbeiter gilt?!
Kurz gesagt: lange nicht mehr hat eine Firma durch nur eine Pressemitteilung soviel Kompetenz-Image eingebüßt.
Es handelt sich hierbei um einen (ehem.) Bundestagsabgeordneten, der wegen KiPo einen Strafbefehl bekommen hat. Ich halte es für durchaus sinnvoll, dies im Artikel zu erwähnen, schliesslich wird in der Causa Jörg Tauss darauf mit nicht weniger als 5 Absätzen eingegangen und das ganze sogar speziell im Einleitungstext erwähnt. Bei ihm läuft vor allem das Verfahren noch, bei Herrn Sehling ist der strafrechtliche Teil sogar bereits abgeschlossen, wenn auch mit einem aus meiner persönlichen Sicht unerfreulichem Ergebnis. Hier sollten gleiche Maßstäbe angesetzt werden. Entweder der Eintrag von Herrn Sehling wird entsprechend ergänzt oder der Eintrag von Herrn Tauss wird ebenfalls "bereinigt" (oder sollte man das besser "zensiert" nennen?) Hackwar 11:16, 27. Mai 2010 (CEST)Mal gucken, was sich da noch tut. (Danke, Felix)
Korte, der im ZDF und im Westdeutschen Rundfunk, aber auch in Tageszeitungen und Magazinen einer der am häufigsten auftretenden deutschen Parteienforscher ist, soll der Düsseldorfer Regierung mit wohlwollenden Analysen gedient haben. Das lege ein dem Internetportal Wir in NRW vorliegender E-mail-Austausch zwischen Korte und dem Leiter der Abteilung Regierungsplanung in der Staatskanzlei, Boris Berger, nahe.Ach nee, und solche Leute dürfen da weiter Kommentare abgeben?! Ob das wohl auch so wäre, wenn das Geld von der SPD oder der Linkspartei gekommen wäre? Das ZDF ist echt nur noch CDU-Haussender, ich kann die ja gar nicht mehr ernst nehmen. Kein Wunder, dass Georg Schramm da neulich gegangen ist. (Danke, Constanze)
Auch Russland kritisierte den israelischen Militäreinsatz. "Es war eine humanitäre und keine politische Aktion, und daher gibt es keine Rechtfertigung für den Gebrauch militärischer Gewalt gegen die Teilnehmer", sagte Konstantin Kossatschow, Chef des außenpolitischen Ausschusses der Staatsduma, nach Angaben der Agentur Interfax.Oops, bei einer politischen Aktion wäre militärische Gewalt also gerechtfertigt gewesen oder wie? Da war wohl der Zensor gerade eine Rauchen. So deutlich sagt man das doch nicht!1!! (Danke, Jan)
"Wir verurteilen diese unmenschlichen Praktiken Israels scharf", erklärte das türkische Außenministerium am Montag in Ankara. Der israelische Militäreinsatz gegen die Flottille mit hunderten pro-palästinensischen Aktivisten, bei dem mindestens zehn Menschen getötet wurden, stelle einen "klaren" Bruch gegen internationales Recht dar und könne zu "irreparablen" Konsequenzen in den bilateralen Beziehungen führen.Das geht echt zu wie im wilden Westen dort.
Die Israelis sagen natürlich, sie seien angegriffen worden und hätten sich verteidigen müssen.
Die Armee habe nicht die Absicht gehabt, das Feuer zu eröffnen, "aber es gab eine enorme Provokation", fügte Elieser hinzu. Die Soldaten seien mit Äxten und Messern "erwartet" worden, "und wenn dann noch jemand versucht, Ihnen Ihre Waffe wegzunehmen, dann fängt man an, die Kontrolle über die Lage zu verlieren", sagte der Minister weiter.Aha, Äxte und Messer. Klar, da gibt es keinen Warnschuss sondern 10+ Tote. Einleuchtend!
Upate: Laut New York Times sagen die betroffenen Aktivisten, das habe in internationalen Gewässern stattgefunden. Damit ist das ein Akt der Piraterie, oder? Müsste da nicht Köhlers Militärdoktrin jetzt die Bundesmarine einschreiten? (Danke, Lutz)
Vorwürfe, die Fromberg und seine Rocker-Sprecher gestern ebenso strikt zurückwiesen: Illegale Geschäfte fänden „großflächig“ nicht statt. Und das getroffene Übereinkommen entspränge nicht der Angst vor einem Verbot der Vereine, sondern der Einsicht „beider Gruppierungen, dass das Verhalten einzelner Mitglieder in der Vergangenheit zur starken Verunsicherung der Bevölkerung und auch der ganzen Biker-Szene geführt hat“.Harharhar
Oh und die ARD kommt auch nicht um die Beobachtung herum, dass Tauss seine Reputation verloren habe und zur Piratenpartei gegangen ist. So eine tolle Gelegenheit, die Piraten mit Kinderpornos in Verbindung zu bringen, kriegen die nie wieder!1!!
Update: Zum Vergleich die Meldung beim ehemaligen Nachrichtenmagazin. Übelstes Boulevard-Gassengeschreibsel, aber sie haben es nicht nötig, da die Piraten oder den CCC mitbeschmutzen zu wollen.
Update: Ich möchte euer Augenmerk auch noch mal ausdrücklich auf diese Passage beim SWR-Berich lenken:
Tauss hatte vor Gericht argumentiert, er habe mit dem Erwerb der Kinderpornos nachweisen wollen, dass sich die Verbreitungswege solcher Materialien vom Internet auf das Handy verlagert haben. Die Reaktion der Staatsanwältin darauf gestern: "Um nachzuweisen, was er nachweisen wollte, waren seine Fallzahlen aber viel zu gering".
Kurz: er ist schuldig, weil er zu wenig Kinderpornographie hatte. Da muss man auch erst mal drauf kommen.
Update: Markus Kompa hat noch ein paar weitere Quellen angeguckt, u.a. die Süddeutsche (OMFG) und die Welt.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin hat ihr Tauss-Bild gegen ein fieseres ersetzt. Da sieht er aus wie ein KZ-Wächter-Triebtäter aus einem Horrorfilm. Na DAS war ja jetzt notwendig!1!! Fair and balanced, wie immer!
Ach und die anderen Industrien nicht? Habt ihr mal auf eure Computer geguckt, in welchen Ländern die Teile hergestellt werden? Im Übrigen suhlen sich Künstler auch nicht gerade in ihren Geldbergen. Im Gegenteil sehe ich hier eine klare Parallele. In beiden Fällen macht eine Industrie aus Mittelmännern Profit auf Kosten von denen, die tatsächlich die Arbeit machen. Im Übrigen geht es in dem Talk um Umsatz, nicht Profit.
Doch. Die sind nur sehr gering. Genau wie bei Textilien. Die könnte man nämlich auch verschenken. Warum? Weil der Transport und das Logo-Aufnähen durch Langzeitarbeitslose in Bulgarien fett subventioniert werden, u.a. von der EU. Merke: erst informieren, dann faseln.
Ich habe mir die Argumentation des Talks überhaupt nicht zu eigen gemacht, ich habe nur darauf hingewiesen, dass ihr ihn gucken sollt, und habe den Inhalt kurz zusammengefasst. Leute, mit so wenig Lesekompetenz seid ihr vielleicht doch bei Axel Springer besser aufgehoben.
Wirtschaftsprognose: Industrieländer erholen sich überraschend schnellDas sind doch Durchhalteparolen wie damals im Ostblock! Oder, wie mein Freund Andreas kommentierte, "Stalingrad ist schon so gut wie eingenommen!"
Die bisher schönste Theorie zur Zukunft von Koch ist diese hier:
Roland Koch wechselt angeblich zu einer BP-Tochter, die im Iran Atomwaffen mit Tierversuchen testet.Wenn jemand noch andere schöne findet: immer her damit! Ich will aber bitte was angemessenes, das ist schließlich nicht irgendjemand! Das muss plausibel sein!
Update: Die Titanic hat gehört, er habe eine Position in der Wirtschaft angeboten bekommen!
Update: Vielleicht hat Koch ja auch nur gelesen, dass Banker noch unbeliebter sind als Politiker und will jetzt Banker werden?
Allerdings müsse Deutschland mit seiner Außenhandelsabhängigkeit zur Wahrung seiner Interessen im Zweifel auch zu militärischen Mitteln greifen. Als Beispiel für diese Interessen nannte Köhler ‘freie Handelswege’. Es gelte, Zitat ‘ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auf unsere Chancen zurückschlagen’ und sich somit negativ auf Handel und Arbeitsplätze auswirkten.Habt ihr das gelesen? Bundeswehreinsatz für freie Handelswege. Hat er damit Somalische Piraten gemeint oder Länder mit zu hohen Zöllen?
Naja, immerhin hat er es dem Deutschlandradio gesagt, da ist es ja dann on-the-record. Hier ist die Meldung. Beim Freitag hat auch jemand was geblogt dazu.
Damit haben wir uns dann wohl von der bisherigen Praxis verabschiedet, was von Völkerverständigung, Menschenrechten und humanitären Einsätzen zu faseln.
So unglaublich das ist, wie der Köhler sich und uns da demaskiert hat, so gibt es doch auch einen positiven Aspekt. Es bringt ein bisschen Ehrlichkeit in die Debatte.
Update: Nota bene: Das Deutschlandradio hat das Interview nachträglich gekürzt. Ich vermute mal, dass der Zensor von der Pinkelpause zurückgekommen ist :-)
Update: Hier gibt es das volle Interview als mp3 (haben mir Leute gemailt, habe ich nicht geprüft).
Die zentralen Datenbanken National Identy Register und ContactPoint - eine Datenbank, die alle britischen Kinder unter 18 Jahre erfasst - werden abgeschafft.Dass sie keinen Personalausweis kriegen, war ja schon abzusehen, aber auch die nächste Generation des biometrischen Passes wollen sie nicht mehr einführen. Die Vorratsdatenspeicherung soll auch beendet werden. Der Rest ist leider eher typische Wieselphrasen, als "wird überprüft", "soll stärker reguliert werden", "schärfere Auflagen".
Wenn ihr mich fragt, sieht das alles zu gut aus, um wahr zu sein. Ich glaube es erst, wenn ich es sehen kann. Ähnliches Rumgewiesel haben wir ja hier auch von der FDP zu hören bekommen nach der Wahl, und schaut, was davon übrig geblieben ist.
Auf der Meldung sitze ich seit einer knappen Woche, sorry.
Update: Hahaha, war ja klar, das ZDF distanziert sich auch sofort von dem Journalismus und der Programmdirektor untersagt, den echten Journalismus unter dem Label "heute" laufen zu lassen, damit die Leute nicht verwirrt werden und am Ende auch von "heute" echten Journalismus erwarten. Wo kämen wir da auch hin.
Allerdings ist Godard bei weitem nicht der einzige Filmemacher, dem die in den letzten Jahrzehnten formell wie informell stark ausgeweiteten Immaterialgüterprivilegien schaden: Der Harvard-Rechtsprofessor Lawrence Lessig legte unlängst in seinem Text For the Love of Culture eindrucksvoll dar, dass dies mittlerweile ein Massenphänomen ist - und dass Dokumentarfilme nicht mehr gezeigt und nicht auf DVD übertragen werden dürfen, weil sich die Hersteller auf Verträge mit Rechteinhabern einlassen mussten, die ihnen die Verwendung von Zitaten nur für wenige Jahre erlaubten.Un-glaub-lich! Was haben wir da nur angerichtet! Wie konnten wir es jemals so weit kommen lassen! Dokumentarfilme, das sind Kulturgüter! Dass Bildung sich überhaupt von sowas knebeln lassen muss, das ist doch unverzeihlich! DA sollte mal jemand an unsere Kinder denken, nicht immer nur wenn es um Überwachungsstaat und Kinderpornos geht. (Danke, Johannes)
"According to the latest information, the pirates who seized the Moscow University oil tanker failed to reach the shore. Evidently, they have all died," the high-ranking source was quoted as saying by all Russia's official news agencies.
Und jetzt sind die Organisatoren hinter dem U-Bahn-Bombenanschlag ums Leben gekommen, als sie sich der Verhaftung widersetzt haben. Das kann man sich auch so richtig bildlich vorstellen, wie das gelaufen sein wird. Dirty Harry lässt grüßen.Update: Anscheinend hatten die ausgesetzten Piraten akute Bleivergiftung.
Oh und wo wir gerade bei Krise waren: die EZB will jetzt auch Staatsanleihen kaufen. Da hat unsere systemische Überlegenheit gegenüber den Amis ja nicht lange gehalten. Krass. Das ist das offizielle Ende. Unsere Notebank druckt Geld nach, und kauft damit unsere Schuldverschreibungen auf. Schlimmer geht nimmer.
The European Central Bank said it will buy government and private bonds as part of an historic bid to stave off a sovereign-debt crisis that threatens to destroy the euro.The ECB wants “to address severe tensions in certain market segments which are hampering the monetary policy transmission mechanism and thereby the effective conduct of monetary policy,” the central bank said in a statement at 3:15 a.m. in Frankfurt. The announcement came less than an hour after European finance ministers unveiled a loan package worth almost $1 trillion to staunch the market turmoil.
Ach du Scheiße. Da kommen wir nie wieder raus. Das war ja schon vorher klar, aber jetzt kann niemand mehr die Augen zumachen. Im Grunde können wir jetzt auch zu arbeiten aufhören. Hat eh keinen Sinn mehr.
Es endet damit, dass eine Novelle des Cybercrime-Abkommens in Verhandlungen zwischen den USA und Russland in eine Sackgasse gerät, weil sich die Russen von den Amerikanern verständlicherweise auf die Füße getreten fühlen, wenn vom Cyberwar die Rede ist: Der Begriff unterstellt doch letztlich, das hier ein aggressiver Akt von staatlich legitimierter Seite ausgeht. Im sogenannten realen Leben wäre so etwas oft genug Grund für den Abbruch diplomatischer Beziehungen und vielleicht sogar Krieg. Die Unterstellung eines Cyberwar aus einem bestimmten Land ist fraglos ein Affront, wenn diese Attacken in Wahrheit von Seiten des organisierten Verbrechens ausgehen.
Na mal gucken. Kann ja noch werden. Aus Sicht von Labour wäre das optimal, aus Sicht der Lib Dems wäre es wahrscheinlich erstrebenswerter, wenn sie jetzt an die Macht kommen, um mal ihr Image zu stärken. Leider läuft sowas ja in der Praxis selten so gut, wie man sich das vorher überlegt, und am Ende stehen sie wie die inkompetenten korrupten Verräter da, wie bei uns die FDP gerade.
Bleibt also spannend.
Oh, interessantes Detail aus dem britischen Wahlrecht: Kandidaten müssen 500 Pfund Pfand einzahlen, um zur Wahl zugelassen zu werden, und das kriegen sie nur dann zurück, wenn sie die 5%-Hürde schaffen. Für die BNP (deren Nazi-Partei) ist das also ein Verlustgeschäft, aber es ist natürlich schlecht für die Demokratie. So etwas wie die Piratenpartei hätte da nicht viel Chancen.
Also, wer nicht sicher ist: prüft mal die Proxy-Einstellungen. Und lernt eure Lektion und setzt nur noch aktuelle Versionen von Browsern ein. Da mich das Teil nicht infiziert hat, kann ich euch auch nicht sagen, wie man es wieder los wird.
So und jetzt stellt euch mal vor, ein Virenscanner will das scannen und packt es dafür aus :-)
Zu dem Umstand, dass derzeit weitgehend private Einrichtungen das Internet kontrollieren, sagte er: "Das wird keine ausreichende Antwort für die Zukunft sein". Bislang greife der Staat erst dann ein, wenn es im Internet kriminell wird.Aha. Soso. m(
Um den Datenschutz zu verbessern, sprach sich de Maizière in den USA für ein umfassendes transatlantisches Abkommen aus. Es solle über das bisher geplante Bankdatenabkommen Swift hinausgehen.Krass! NOCH schlimmer als das Swift-Abkommen! Und nicht nur das, auch das Internet wollen sie gemeinsam zensieren.
De Maizière stellte auch in Aussicht, dass Deutschland und die USA künftig gemeinsam härter gegen Kinderpornografie im Internet vorgehen wollen. Er kündigte eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt und der US-Bundespolizei FBI an, um "den Kampf gegen die Kinderpornografie und für das Löschen dieser Angebote" zu verschärfen.Wo man sich ja schon fragt, was da eigentlich im Moment das Problem ist. In beiden Ländern ist das verboten, wenn auch in den USA weniger krass als bei uns. In den USA ist es verboten, wenn dabei jemand geschädigt wird. Bei uns ist es auch verboten, wenn z.B. jemand eine Geschichte über Kindesmissbrauch schreibt, wobei ja niemand tatsächlich ein Kind missbraucht. Da hätte man sich ja auch mal auf das US-Modell "harmonisieren" können. Wie krass ist das denn, dass wir prüder als die USA sind in der Beziehung?!
Das ist natürlich alles gequirlter PR-Bockmist, aber in Neusprech-Fragen recht unterhaltsam. Ich zitiere mal ein paar Stellen, zur Aufmunterung:
Adobe’s Flash products are 100% proprietary. They are only available from Adobe, and Adobe has sole authority as to their future enhancement, pricing, etc. While Adobe’s Flash products are widely available, this does not mean they are open, since they are controlled entirely by Adobe and available only from Adobe. By almost any definition, Flash is a closed system.
Guckt mal, wie häufig er da Adobe schreibt! Ersetzt mal Adobe mit Apple und löscht das Flash weg. Komisch, passt immer noch 100%!Though the operating system for the iPhone, iPod and iPad is proprietary, we strongly believe that all standards pertaining to the web should be open.
Und deshalb setzen sie auf … *Trommelwirbel*What they don’t say is that almost all this video is also available in a more modern format, H.264, and viewable on iPhones, iPods and iPads.
All das Offenheitsgefasel und dann nehmen sie… H.264! Den mit den meisten Patenten und Pferdefüßen versehenen Standard in der Geschichte der Menschheit! Was für eine Lachnummer!Ich bin sicher kein Freund von Adobe, aber dass Steve Jobs anpisst, weil sie H.264 in Software dekodieren, das ist schon wirklich grotesk. Weil Apple bisher kein API angeboten hat, mit dem Adobe das in Hardware hätte machen können! Jetzt gibt es ein API und Flash supported es auch sofort und ist immer noch viel lahmer als Quicktime. Dafür gibt es zwei denkbare Erklärungen. Entweder Adobe ist zu blöde, ein API aufzurufen, und da einen Sack H.264-Daten reinzureichen. Oder Apple exportiert für andere Leute ein schlechteres API, damit ihre eigenen Produkte besser aussehen. Wahrscheinlich ist es eine Kombination von beidem, aber wahrscheinlicher erscheint mir letzteres.
Es ist mir ein Rätsel, wieso immer noch Leute Apple-Produkte kaufen. Was muss passieren? Muß Steve Jobs persönlich zu euch nach Hause kommen und aufs Sofa kacken? Oder würdet ihr das auch noch wegdiskutieren?
Do you know where your 16 year-old is? If the Lib Dems get into power, your son or daughter could be starring in a porn film. Yes, that's right: the party of nice Mr Clegg is actually the party of choice for dirty old men. It seems anyone over 16 should be allowed to watch "Naughty Nurses' Lesbo Love", and even act in it. The story - which has been unearthed from 2004 - is so gross, you want to laugh. Except that it won't be so funny if it means our children will get sucked into the shady, sordid world of pornographers.On Mumsnet some angry mothers are calling for the Lib Dems to review this sick policy. Better still: let everyone who is considering casting a vote for the Lib Dems review their position, given what this party stands for.
Un-fucking-believable. Und DAS war mal ein Empire! Ein weltumspannendes Empire! Good riddance. Stellt ihr mal ruhig noch ein paar mehr Überwachungskameras auf.
How Hood was to have raised the conflict of interest when the existence of the affair was not conclusively established until 2008, when the judge and prosecutor were forced to admit it under oath, is not explained.
Großartig. In Texas gilt ja angeblich auch "he had it coming" als erfolgreiche Verteidigung :-)In his compelling new book, The Autobiography of an Execution, Texas death-penalty lawyer David Dow condemns a system of capital punishment built on evading responsibility at every stage of litigation: Jurors duck behind other jurors. Judges take refuge behind jury verdicts. The appeals courts wordlessly affirm the trial judge. Then the Supreme Court hangs out a sign that says GONE FISHIN'. Since everyone is fairly certain the accused probably killed someone, the fact that along the line an injustice may have occurred just doesn't matter. But if you believe that a one-sentence disposition of his case is more justice than a Charles Hood deserves, you're still asking the wrong question. Hood may be sentenced to die in a justice system where outrageous judicial bias merits only a sentence. The rest of us have to go on living in it.
Weia.
Dann brauchten wir ein devfs. Da hießen dann plötzlich alle Devices anders. Klar, liegt ja auch nahe. Also haben wir alle Software anfassen müssen, die mit Devices operiert.
Dann reichte das plötzlich nicht mehr, und wir brauchten udev. Da hießen dann plötzlich wieder alle Devices anders. Klar, liegt ja auch nahe. Also haben wir wieder alle Software anfassen müssen, die mit Devices operiert.
Das reichte dann plötzlich auch nicht mehr. Wir brauchten ein Layer darüber, "hald", von den Freedesktop-Spacken. Das habe ich noch nie irgendwo funktionieren sehen, es ist die Krätze auf Erden, ein unfassbarer Haufen Scheiße, das geht gar nicht. Der Antichrist persönlich würde sich in Grausen abwenden, wenn es ihn gäbe. Es ist so furchtbar, dass selbst seine Erfinder sich jetzt davon abwenden. Das neue X 1.8 zieht jetzt seine Device-Informationen nicht mehr aus hald, sondern aus udev. Das führt bei mir dazu, dass er weder Maus noch Keyboard findet. Warum auch. Braucht man ja auch nicht. Natürlich beendet sich X nicht, wenn er keine Devices findet, sondern er bleibt hängen, so dass man die Kiste resetten muss, um es wieder zu beenden. TOLLES ENGINEERING, ihr Spacken!
Nach nur wenigen Stunden meiner Lebenszeit, die ich in diesen undebugbaren Haufen Mist stecken mußte, habe ich folgende Lösung gefunden:
Section "ServerFlags"Ich neige ja an sich nicht zu Gewaltphantasien, aber diese Leute haben Ferien in Abu Ghraib verdient.
Option "AutoAddDevice" "false"
Option "AllowEmptyInput" "false"
EndSection
Oh und von dbus fange ich gar nicht an, das setzt dem nochmal eine Krone auf. Wieso erfinden die Leute alle Automatismen, die dann nicht automatisch funktionieren, sondern umfängliche Konfigurationsarbeiten benötigen?! Ich erinnere mich mit Grausen daran, diese furchtbare Bluetooth-Grütze debuggen zu müssen, die plötzlich dbus wollte. KOTZ!
Ich will an der Stelle mal einen Freund zitieren:
die freedesktop-leute spenden ja sonst ihre gesamte zeit damit, linux und x11 zu einem single-user-system zu machen. jetzt sind sie wohl noch einen schritt weiter beim zero-user-system
Das hat mich über die Jahre so viel Zeit gekostet und soviel Ärger gemacht, dass es auf dem besten Weg ist, den Ärger aufzuwiegen, den ich in der Zeit mit bei Windows bleiben gehabt hätte. Es ist eine Schande, dass wir es so weit kommen lassen. Ich bin ja fast gewillt, das langsam als Zersetzungsstrategie aufzufassen, zumal da ja auch die ganzen Distro-Versager mitpfuschen, die offensichtlich alle das Geheimwissen als Firmengeheimnis behalten wollen, das man braucht, um ihren Automatismus-Müll zum Funktionieren zu bewegen.
Die Falschmeldung geht anscheinend darauf zurück, dass die normalerweise auf die Hekla gerichtete Webcam zwischenzeitlich verdreht war und auf Eyjafjalla gerichtet war.Spezialexperten, wo man hinguckt! Warum einen Vulkanologen fragen, gibt doch ne Webcam!1!! (Danke, Tim)
This is why I sell beer.
Die Kriminalpolizei ist unverantwortlich überaltert!Das erklärt einiges. (Danke, Bernd)
Was wir hier gerade beobachten ist ein klassischer Fall von Kognitiver Dissonanz. Die kriegen ihr Weltbild nicht mit der Realität vereinbart und kommen jetzt mit zunehmend bizarren Erklärungen, um über den Widerspruch hinwegzukommen. (Danke, Mathias)
Und das ist natürlich spannend, mal zu gucken, aus welchen Büchern sich Politiker ihre Informationen holen können. Z.B. ab Seite 43 die Liste zu offenen Standards und Normen und Open Source. Oder ab Seite 68 über Computer- und Internetkriminalität und innere Sicherheit. Da findet man z.B. auf Seite 55 ein Buch von Constanze Kurz, die für den CCC in der Kommission sitzt. Und auf der anderen Seite der Medaille gibt es dann auf Seite 74 diesen Schenkelklopfer:
Musharbash, YassinUnd da habe ich dann auch plötzlich keinerlei Fragen mehr, wie bei uns Gesetze zustande kommen, wenn sich die Politiker bei Yassin "WIR WERDEN ALLE STÖRBEN" Musharbash aus dem Terrorpanikzentrum beim ehemaligen Nachrichtenmagazin "informieren". Und so passt plötzlich wieder alles wie Arsch auf Eimer.
Neues Betriebssystem für Al-Qaida : sie haust nicht
mehr in Höhlen, sondern im virtuellen Raum
Wenn ich ins Kino gehe, bin ich ja schon bis zu einem gewissen Punkt gewillt, z.B. beim Plot über Löcher hinwegzuschauen, aber zusammen mit den handwerklichen Mängeln, die 3d-Filme anscheinend heute noch haben, ist das zuviel für mich.
Dazu kommt, dass das ein typischer CGI-Film ist. Die haben zwar einige wirklich gute Schauspieler am Start, von denen ich besonders Mads Mikkelsen hervorheben will. Liam Neeson als Zeus und Ralph Fiennes als Hades wirken eher deplatziert, Perlen vor die Säue. Ganz furchtbar ist Sam Worthington als Perseus, weil er so gar nicht heldenhaft rüberkommt; sie wollten ihn wohl als Antihelden mit "gritty" Hintergrundgeschichte aufbauen, aber das geht nach hinten los. Beim Bechdel-Test fällt der Film voll durch, es kommen zwar einige gutaussehende Frauen vor, aber die sind nur für die Optik da.
Alles in allem würde ich dem Film 4/10 geben, weil er mich schon unterhalten hat. Aber 3d ist noch nicht soweit. Das probiere ich in ein paar Jahren nochmal aus. Vielleicht haben sie das bis dahin im Griff.
Wenn es jemand herausfindet, poste ich die Auflösung.
Update: Ich sollte vielleicht sagen, was ich schon geguckt habe. Die Checksum scheint OK, die nächste Vermutung war Netfilter mit einem Bug im FTP-Parser, und den Bug gibt es wirklich gerade, aber ist auf der Kiste nicht aktiv. Und wenn vor mir jemand Netfilter aktiv hätte, dürfte ich ja das Paket gar nicht erst kriegen, oder?
Update: Ich ziehe das letzte Update zurück, da ist doch ein FTP-Parser im Kernel. Und an dem liegt es auch. Da werde ich wohl mal die Uptime ruinieren müssen. Herzlichen Dank für die ganzen Zuschriften!
Ansonsten schickt die CDU angeblich diese Frau hier, deren Selbstdarstellung sich für mich liest wie "ich habe keine Ahnung von nichts und werde mich um die liegengebliebenen Brotkrumen kümmern". Das passt mal wieder perfekt zu meinem Bild der CDU. Immerhin hat sie einen partiell technischen Background. "Twitter-Expertin" klingt nicht so, als würde sie in Krisensituationen mit fundierten Gegenargumenten im Wege stehen. Was auch schlecht sein kann, vielleicht reicht sie dann einfach die CDU-Positionspapiere durch. Sieht für mich aus wie: Die haben mal geguckt, ob jemand jemanden kennt, der weiß, was ein Blog ist. Oder so. Wir werden sehen. Mal gucken, wer da noch so landet.
Für meinen Geschmack sind da jedenfalls deutlich zu viele denkende Menschen vertreten, als dass ich glauben könnte, dass man der Kommission wirklich Einfluss geben wird. Das ist ein Knochen, den sie der Netzgemeinde hinwerfen, damit wir endlich die Klappe halten, weil wir ja jetzt vertreten werden.
Genau die gleiche Methode, die bei Kommunal- und Bundeswahlen ja auch perfekt funktioniert. Und da macht ja auch keiner, was die Bevölkerung gerne hätte, oder auch nur, was man ihnen versprochen hat bei der Wahl.
Ich hoffe ja insgeheim, dass da jemand noch Sascha Lobo hinschickt. Dann wird die Veranstaltung vergnügungssteuerpflichtig.
Update: Oh und wo wir gerade beim CDU vorführen waren: der Vorsitzende der Kommission, ein Herr Axel E. Fischer, hat sich bei einem Radiointerview zum Thema schonmal so richtig vorführen lassen. Da haben sich wieder einmal alle Vorurteile zur CDU bestätigt.
Und falls jetzt jemand mit "Polanski ist ein fieser Päderast" kommt: mag sein, aber mir ist es lieber, wenn ein Päderast im Exil hervorragende Filme macht, als wenn er in der katholischen Kirche untertaucht und weitermacht.
Der Film spielt in Massachusetts, wurde aber laut IMDB komplett in Deutschland gedreht, und zwar in Berlin, Sylt und auf Usedom. Ich dachte mir schon, dass er es nicht in den USA gedreht hat, wo die Geschichte spielt, aber Deutschland? Noch ein Wow für den Film :-)
After failing to extract a written promise of concessions on settlements, Mr Obama walked out of his meeting with Mr Netanyahu but invited him to stay at the White House, consult with advisers and “let me know if there is anything new”, a US congressman, who spoke to the Prime Minister, said.
Ausgezeichnet. Das hat der Netanjahu schon länger gebraucht. Der Regierung in Israel muss einfach mal deutlich gemacht werden, dass sie mit ihrem Scheiß nicht endlos einfach so durchkommen werden.
Die mußten unterwegs ihre Arbeitsgruppe umbenennen, weil die Leute ihnen auf die Schliche gekommen sind, und keinen Bock auf diesen Bullshit hatten! Wenn jemand einen Satz wie diesen hier von sich gibt:
JSR 299 bietet ein neues Set an Funktionen für Java EE. Grundlage ist eine Menge von definierten Lebenszykluskontexten.Da hilft doch nur noch Einschläfern! Wenn die so einen Satz sagen, fällt denen dann nicht selber auf, dass sie auf dem Holzweg sind? Beim Formulieren im Kopf meine ich jetzt?
Darauf aufbauend bietet der JSR Modularisierung, übergreifende Aspekte (Decorators und Interceptors) sowie typsicheres Injizieren von Objekten, alles Dinge, die Java-EE-Komponenten zu einer geschmeidigen Kooperation bewegen sollen.Wenn jemand soweit ist, dass er Decorators und Interceptors braucht und Objekte injizieren will, dann sollte man das Projekt in einem Glassarg im Ozean versenken, alle Kopien und Dokumente darüber vernichten, und neu anfangen. Sicherheitshalber würde ich außerdem für eine Sicherheitsverwahrung aller Beteiligten plädieren.
Schon der erste Satz räumt schon alle Zweifel aus, dass man solche Leute nicht Software entwickeln lassen darf:
Dependency Injection ist eine Anwendung des Inversion-of-Control-Prinzips (IoC) und als solches ein Entwurfsmuster für die objektorientierte Softwareentwicklung.Inversion of Control, ja? Lest euch mal bei Wikipedia durch, in was für einer Traumwelt die Leute leben:
Replacing systems will have no side effect on other systems.Nee, klar, so läuft das ja immer bei komplexen Systemen!1!! Und damit das so bleibt, packen wir noch ein bisschen mehr Komplexität oben drauf!
Guckt euch auch mal an, was sie da für Probleme zu lösen versuchen:
Dank dieser Konstruktion ist es erstmals möglich, EJBs als JSF Managed Beans einzusetzen.Mit anderen Worten lösen Sie da selbsterzeugte Probleme. Probleme, die sie dank verkackten Designs in vorigen Pseudotechnologien haben. Meine Fresse ist das alles eine Bankrotterklärung für Java. Unglaublich. Und wieder machen sie da XML-Metadaten, die man mitpflegen muss. Die lernen halt nicht aus ihren Fehlern. Na dann, guten Absturz, liebe Java-Leute.
Oooooder vielleicht verstehe ich ja auch einfach nicht genug von modernen OO-Dingen, um die Genialität hinter diesem ganzen Framework-Gedudel würdigen zu können. Will mir das vielleicht mal jemand erklären? Das müsste aber jemand sein, der ein größeres Projekt vorzuweisen hat, dass dank dieser Technik funktioniert und sonst nichts geworden wäre.
Update: Mir erklärt gerade jemand, dass sich hierunter im Wesentlichen eine Indirektionsschicht zwischen einer Klasse und dem Class Loader verbirgt. Die Klasse gibt die Instanziierung eines benutzten Interfaces komplett an das Framework ab. Für mich liest sich das genau wie ich oben meinte: eigentlich wollten sie Lisp-Closures haben, aber das kann die Sprache halt nicht, daher pfuschen sie sich jetzt eine Callback-Struktur zurecht. Und dadurch, dass man die Implementation nicht kennt, und die jemand anderes instanziiert, kann man auch nicht am Interface vorbeiarbeiten (was ja eigentlich schon durch das Interface selber verhindert werden sollte, aber offenbar nicht genug…?). Insgesamt scheint es bei Java ein Riesenproblem zu sein, anderer Leute Code benutzen zu müssen, ohne ihn anfassen zu können. Und die existierenden Komponenten müssen so furchtbare Modularitätsverletzungen haben, dass man das architekturell erzwingen muss in Java. Was bin ich froh, dass ich nicht in so einem Umfeld programmieren gelernt habe. Die Leute sind sicher für ihr Leben gezeichnet und werden nie ordentlichen Code schreiben können.
Update: Mir mailt gerade jemand völlig zu Recht diesen Link, der schön illustriert, was hier gerade passiert (Spalte 1, Zeile 2).
Vor allem: als ob das irgendwas ändert an der grundsätzlichen Problematik!
Germany is achieving by stealth what it failed to achieve in the past thousand years of intra-European struggles. In essence, European states are borrowing money (mostly from Germany) in order to purchase imported goods (mostly from Germany) because their own workers cannot compete on price (mostly because of Germany).
Das ist echt wie eine griechische Tragödie, je mehr man darüber nachdenkt.Aber der Reihe nach. Meine These ist ja schon länger, dass die EU im Grunde ein Schneeballsystem ist, mit dem sich die Zentralstaaten (Deutschland, Frankreich, UK) an den anderen bereichern. Meine Idee war dabei immer, dass wir denen den Euro geben, und billig Geld leihen, und sie uns dann bei sich Infrastruktur bauen lassen. Das bringt denen Schulden und Infrastruktur und uns Wirtschaftswachstum. Aber einen Punkt hatte ich dabei übersehen, den Stratfor jetzt anspricht: die Leitzinsen und Stärke der Währung in der Eurozone. Deutschland ist mit seinen Produkten weit oben in der Wertschöpfungskette und kann daher mit einer starken Währung gut umgehen. Agrarländer wie Griechenland oder Spanien hingegen haben keine Produkte, die es nirgendwo sonst gibt, und müssen daher im Zweifelsfall ihre Währung billig halten, damit sie am Weltmarkt eine Chance haben. In der Eurozone kriegen die jetzt eine Kombination. Erstens müssen sie ihre Grenzen aufmachen und deutsche Produkte ohne Zoll reinlassen, zweitens kriegen sie die Stabilität des Euro und können ihre Währung nicht niedrig halten (das geht über Inflation der Landeswährung, die es ja nicht mehr gibt dank Euro), drittens kriegen sie aber den niedrigen Leitzins der Eurozone, d.h. Banken bewerten das Risiko als gering und geben ihnen praktisch beliebig viel Geld. Die Länder werden also ihre Produkte nicht mehr los (ihr wisst ja, dass Deutschland seine Bauern stark subventioniert, d.h. wir brauchen kein Getreide aus Griechenland), weil sie ihre Währung nicht billiger machen können, aber dafür können sie sich quasi unbegrenzt Geld leihen. Das führt natürlich dazu, dass die sich in eine Schuldenspirale begeben, was sollen sie auch sonst tun. Insofern ist das für Deutschland ein Win-Win, bis Griechenland dann tatsächlich seine Schulden nicht zurückzahlen kann.
Aber nun überlegt euch doch mal, was bisher passiert ist. Wir haben in Griechenland Infrastruktur gebaut, und unser Staat hat das Geld dafür gezahlt. Wir haben das aber so getrickst, dass Griechenland uns das Geld jetzt schuldet. Wir haben schon den Nutzen gewonnen, weil es in unsere Wirtschaft geflossen ist. Der Nutzen wäre auch da gewesen, wenn wir direkt unsere Wirtschaft dafür bezahlt hätten, in Griechenland sinnlose Projekte zu bauen. Wenn Griechenland jetzt ausfällt beim Rückzahlen, dann haben wir den Nutzen schon gehabt, das schadet uns nicht wirklich.
Kurz gesagt: Stratfor hat da glaube ich Recht. Deutschland hat über die EU systematisch die Nachbarn plattgemacht. England hat gedacht, sie kommen aus der Abhängigkeit raus, wenn sie nicht dem Euro beitreten, aber die haben eben auch keine Produkte mehr, die man ihnen groß billig abkaufen könnte. Ich kaufe ja wegen dem billigen Pfund gerne online in England ein, aber was kaufe ich da, Computerspiele, Bücher, Musik, Filme, die sind alle nicht in UK hergestellt. Und so hat England jetzt zwar als Vorteil, dass sie das Pfund abwerten können, und dann werden immerhin ihre Schulden beim Ausland weniger wert. Aber sie gehören halt auch nicht zu den Gewinnern der EU. Frankreich ist da näher an Deutschland dran.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt, wenn die Länder alle kapieren, in welche Situation sie sich gebracht haben.
Oh übrigens, kommt euch dieser Kreislauf bekannt vor? Er sollte, denn die Situation Deutschland-Griechenland entspricht zum Großteil der Situation China-USA. Und das Konzept, Ländern Infrastrukturprojekte aufzuschwatzen, für die sie dann immense Schuldenberge mit sich rumtragen, das sollte euch auch bekannt vorkommen. Das ist nämlich genau das, was der Weltwährungsfonds und die Weltbank mit Afrika gemacht haben. Das sind alles alte Konzepte, seit vielen Jahren bewährt. Es ist schon eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet die Amis, die damit ja angefangen haben, selber zum Opfer fast der selben Masche geworden sind.
Update: Mir mailt gerade jemand noch einen interessanten Punkt: Deutschland und Frankreich können den anderen Ländern auch über die technischen Umweltschutzstandards u.ä. ihre Technologie aufzwingen.
Ich erwähne den, weil er gerade gegen den CCC pinkelt (und nein, ich linke da jetzt absichtlich nicht drauf, um dem nicht noch Aufmerksamkeit zuzuspielen), weil der CCC eine Einstweilige Verfügung gegen Springer erwirkt hat, als Springer dem CCC unterstellt hat, wir wären Auftragshacker für den BND.
Ich fasse seine Argumente mal zusammen, weil man sich inhaltlich durchaus mit denen auseinandersetzen kann und auch sollte.
Ich habe mich zwar über die Springer-Meldung geärgert, auch durchaus öffentlich, war aber weder an der Entscheidung noch an der Umsetzung der Einstweiligen Verfügung beteiligt, und kann daher wunderbar spekulieren und rationalisieren hier :-)
Also, erst einmal vorab: wie oft hat man im Leben die Gelegenheit, der Springer-Presse eine Einstweilige Verfügung reinzudrücken? Alleine dafür könnte man argumentieren, dass das eine gute Aktion war. Alte Feindbilder und so.
Zweitens bin ich auch kein Freund von Einstweiligen Verfügungen, weil die eben erlassen werden, ohne den Betroffenen zu Wort kommen zu lassen. Ich halte das Allgemein für ein dem Rechtsstaat unwürdiges Instrument, das außerdem viel zu leichtfertig benutzt wird.
Aber die Idee, dass man frei rumgerüchten könne, wenn man nur ein Dementi dranschreibt, … das funktioniert so nicht. Man könnte das z.B. mit dem folgenden, besonders bösartigen Gerücht mit Dementi illustrieren:
Hast du auch gehört, dass torstenk inzwischen bei der Bild arbeiten und jetzt Krisen-PR für die Springer-Presse machen soll? Das hat mir ein Insider erzählt, der ungenannt bleiben will. Oh, der Kleinz dementiert natürlich.Alles im Konjunktiv, das Dementi folgt direkt. Ist das jetzt weniger ehrenrührig? Ist das für den Kleinz weniger schlimm jetzt? Wenn jemand nach seinem Namen googelt, und der findet dieses bösartige Gerücht, und dann ist sein Ruf besudelt. Klar, das Gerücht ist erstunken und erlogen, genau wie das BND-CCC-Gerücht es war. So einfach ist die Lage nicht.
Im Allgemeinen finde ich, dass man im Presserecht keine Einstweiligen Verfügungen haben sollte, und dass Gegendarstellungen reichen müssen. Und mir hätte es auch gefallen, wenn die Springer-Presse eine fette Gegendarstellung hätte veröffentlichen müssen, und auf die hätte ich dann gelinkt, und die hätte dann mehr Traffic als der Originalartikel gehabt. Aber Mitleid mit der Springer-Presse kann ich zumindest an dieser Stelle nicht aufbringen, tut mir leid.
Update: Noch ein Detail am Rande: da Springer direkt das Dementi drangetan hat, haben sie dem CCC damit das Mittel der Gegendarstellung genommen. Da blieb außer EV nichts mehr.
Oh und wer denkt, damit ist schon der Tiefpunkt erreicht, für den hab ich noch einen: Guido-Kritiker sind schwulenfeindlich, findet die FDP.
Update: Weil jetzt hier Mails reinkommen, die die tk verteidigen, und die Site als Propagandaplattform der privaten Krankenversicherungen brandmarken: stimmt beides. Mein Punkt war auch nicht, dass die tk schlecht ist, sondern dass der sich da als Steigerung mehr genehmigt, als Hartz IVler im Jahr kriegen. (Danke, Carlos)
Update: Klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch nicht, wenn man diesem Link hier glauben will.
Erstmals ist nun die strafrechtliche Verfolgung von öffentlichen Amtsträgern möglich, die sich illegal an Gütern des Staates bereichert haben. Wer plötzlich zu Reichtum gekommen ist, muss fortan bei Behördenverdacht den Ursprung seines Vermögens erklären. Die Sanktionen reichen von einer möglichen Enteignung des Privatbesitzes bis hin zu Gefängnisstrafen von bis zu 14 Jahren.Habt ihr jemals davon gehört, dass in Deutschland ein korrupter Politiker oder Beamter seinen Privatbesitz enteignet bekommen hätte? Die müssen da eine Strafe zahlen, die im Allgemeinen ungefähr so hoch ist wie die Schmiergeldzahlungen. Von Strafe kann also keine Rede sein, unter dem Strich machen die immer noch Gewinn. (Danke, Nihil)
Ethiopia is one of the hungriest countries in the world with more than 13 million people needing food aid, but paradoxically the government is offering at least 3m hectares of its most fertile land to rich countries and some of the world's most wealthy individuals to export food for their own populations.
And I think to myself … what a wonderful world!Überlegt euch mal, wie kaputt wir die mit IMF und "Hilfsprogrammen" gemacht haben müssen, dass die sich zu so einem Schritt genötigt sehen. Oh und nicht nur Äthiopien. Auch die anderen. Bei Äthiopien ist es nur besonders pervers für uns, weil wir die Hungerproblematik dort kennen. Aus der Werbung für "Hilfsprogramme". Auch der Kongo ist betroffen:
Some of the African deals lined up are eye-wateringly large: China has signed a contract with the Democratic Republic of Congo to grow 2.8m hectares of palm oil for biofuels. Before it fell apart after riots, a proposed 1.2m hectares deal between Madagascar and the South Korean company Daewoo would have included nearly half of the country’s arable land.
Naja, vielleicht haben die ja wenigstens einen guten Deal gekriegt, denkt sich jetzt vielleicht der eine oder andere. Nein, haben sie nicht:Water is also controversial. Local government officers in Ethiopia told the Observer that foreign companies that set up flower farms and other large intensive farms were not being charged for water. “We would like to, but the deal is made by central government,” said one. In Awassa, the al-Amouni farm uses as much water a year as 100,000 Ethiopians.
Achtung: dieser Artikel wird euch wütend machen.Aber aber aber die "Hilfslieferungen", mit denen kaufen wir uns doch frei von der Schuld, oder? Nun, äh, Live Aid hat hauptsächlich Waffen für Äthiopiens Rebellen bezahlt und die Essenslieferungen für Somalia kommen nicht bei den Hungernden an:
As much as half the food aid sent to Somalia is diverted from needy people to a web of corrupt contractors, radical Islamist militants and local United Nations staff, according to a new Security Council report.
Am härtesten daran finde ich den "local United Nations staff".Und dass die Amis das jetzt auch tun, das war abzusehen. Die wollten ja nie wirklich Airbus statt Boeing den Auftrag geben. Schließlich geht es bei dem Auftrag nicht um die US-Luftwaffe, sondern das ist ein Bailout für Boeing. Aber um Boeing zu zeigen, dass sie da durchaus auch andere Optionen haben und das im Notfall platzen lassen, wenn Boeing zu unverschämt wird, haben sie da halt mit Airbus geflirtet.
Das ist soweit alles Business as Usual. Die EU kann jetzt zur WTO gehen, und sollte das auch tun. Wenn sie das nicht tun, können sie auch direkt zumachen. Und wenn sie geschickt sind, können sie damit den Bailout hinauszögern und Boeing in Schwierigkeiten bringen. Das ist auch das mindeste, was ich als EU-Bürger jetzt von denen erwarten würde. Einmal genau so tief in die Kiste mit den dreckigen Tricks greifen wie die Amis das immer machen.
Nicht, dass die Amis sich in der Regel von der WTO reinreden lassen. Aber dann könnte die EU legal Zölle auf US-Produkte erheben. Und an der Stelle ist dann die Eskalationsstufe, genau die Produkte zu bezollen, die aus umkämpften Wahlbezirken kommen. Das bedroht dann nämlich genau die Senatoren und Abgeordneten, die man treffen will.
Update: Laut Bildblog sind die Hintergründe noch anders. Die Studie gibt es wirklich, aber die FAZ hat falsch zitiert, und Westerwelle hat dann die FAZ zitiert. (Danke, Stephan)
Ein Blick in die Stellungnahme der Bundesregierung zum Verfassungsverfahren zeigt, wie hoch die Sicherheitsbehörden jene Überwachungstechnik einschätzen, die ihnen die Richter nun aus den Händen genommen haben. Eine "verzögerte Auskunftserteilung über Verkehrsdaten" könne bei einigen "Fallgruppen" Folgen haben, heißt es in dem SPIEGEL ONLINE vorliegenden Schreiben. Dann wird ausgeführt, welche Bereiche das wären:Ist das nicht großartig? Kinderpornographie als Vorwand für das Beschneiden von Bürgerrechten wird offensichtlich nie alt. So oft kann man das gar nicht widerlegen, wie die Apparatschiks wieder damit kommen. Und Waffenschmuggel? Was für Gedanken müssen da durch die verkalkten Hirnwindungen gegangen sein, dass sie ausgerechnet das behaupten. Waffenschmuggel deckt jetzt nicht mehr der Zoll an der Grenze auf sondern der Cybercop mit der Hand an den Vorratsdaten?! Da hätte ich ja echt gerne Mal die Begründung für gesehen. Oh warte, gibt es nicht. Weil es überhaupt keinen Sinn ergibt.
- Kinderpornografie,
- der "Einfuhrschmuggel von Waffen oder Betäubungsmitteln" oder
- die Verfolgung von "schnell handelnden Tätern im Bereich des Eingehungsbetrugs im Internet" - sprich: allen Arten von Internetbetrug.
Oh und Internetkriminalität, wow, mir zittern die Knie! Da wird die Aufklärungsrate von Nigeria-Scammern und Ebay-Abzockern von 0,7 auf 0,5% fallen oder so. Meine Fresse, wir sind alle so gut wie tot!1!!
Ich sage euch, wenn diese ganzen Schreihälse nur die Hälfte der Energie für die Strafverfolgung einsetzen würden, die sie für jetzt für Agitation aufwenden, dann hätten wir schon lange keine Kriminellen mehr (außer den Politikern und denen in der Polizei und den Geheimdiensten, natürlich).
"Die Kommission lernt nicht aus ihren Fehlern", erklärte der liberale Abgeordnete Alexander Alvaro. Durch "intransparentes Vorgehen" beschwöre Brüssel "die gleichen Reaktionen herauf, wie bei dem erst vor kurzem abgelehnten SWIFT-Abkommen", warnte der Liberale.Oh wie wäre das schön! *schwelg*
In tests, the experimental solar cells demonstrated over 90 percent quantum efficiency.
Man hört in letzter Zeit häufiger was von besonders billig zu produzierenden Solarzellen, und welche mit besonders tollem Wirkungsgrad (aktuelle Zellen haben so 10-15% Wirkungsgrad, daher glaube ich, dass "quantum efficiency" was anderes meint als den Wirkungsgrad, vielleicht mag das mal ein Physiker aufklären). Bisher ist nichts von den ganzen Revolutionen tatsächlich am Markt angekommen. Hoffentlich ändert sich das bald mal.Update: Hier sind verschiedene Erklärungen eingetroffen dazu. Das ist in der Tat nicht gleichzusetzen, weil sich der Wirkungsgrad auf das Sonnenlicht bezieht, die Quanteneffizienz aber nur auf die Frequenzen, die von dem Halbleiter aufgefangen werden. Andere Anteile des Spektrums erzeugen eben nur Wärme und keine Elektrizität. Auch beinhaltet das keine Aussage dazu, wie effizient die Zelle Strom erzeugt, da gibt es auch noch Unterschiede. Der Wirkungsgrad dieser Zellen soll wohl auch so um die 15% sein, der Vorteil wäre die billige Herstellung, und da muss man mal sehen, wie billig das wirklich wird in der Praxis.
Und wo wir gerade bei Gründen waren, wieso Raubkopierer bessergestellt sind als zahlende Kunden: hier hat das mal jemand für DVDs visualisiert.
Oh und die Ubisoft-Selbstzerstörung durch DRM-Nerv ist inzwischen bei Heise angekommen. Für mich ist klar: Assassin's Creed 2 kaufe ich unter diesen Umständen nicht.
Aber immerhin leiert sich die Süddeutsche dazu einen Artikel aus den Rippen, in dem sie wenig überraschend auf das Ergebnis kommen:
Schwarz-Gelb heißt Schwarz-GeldDas passt doch prima zum Karneval. Und in der Tat finde ich den Teil hier echt beängstigend:
Die CSU bekommt fast so viel wie die CDU, die FDP hat mehr als die SPD - die Parteispenden der Industrie sind im Internet nachzulesen.Das sprengt meine Vorstellungsfähigkeit. Die CDU ist doch schon ein Moloch an schwarzen Kassen, "jüdischen Vermächtnissen", Bestechungszahlungen von Herrn Schreiber und so weiter. Und die CSU macht alleine fast so viel Kohle wie die CDU?!? Das ist ja furchtbar!
In den vergangenen Wochen gab es erste Gespräche. "Die Rückmeldungen waren sehr positiv", sagt Weber. "Es ist für uns enorm spannend." Der CCC sei gar selbst auf ihn zugekommen, erzählt Weber. Man habe in ersten Gesprächen große inhaltliche Überschneidungen, etwa beim Datenschutz, gefunden. "Beim Thema Netzsperren werden wir dagegen nicht einig werden", gibt Weber zu.Wir sind natürlich nicht auf ihn zugegangen, sondern er hatte vorher in einem Interview gesagt, er würde gerne mal mit dem CCC reden, und wir haben ihm dann den Datenbrief erklärt.
Und wenn die CSU schon die Realität so frei auslegt, dann mache ich das auch mal: Ich freue mich, liebe CSU, dass ihr den Datenbrief zum Kernprojekt eurer Datenschutzpolitik gemacht habt.
Update: Jetzt kommen hier Mails an, dass da Vorsatz notwendig ist. Ja, stimmt, aber wie soll man das nachweisen?
Update: Im Beck-Blog beraten Juristen darüber, wie das auszulegen ist. Im Übrigen sei angemerkt, dass schon ein Verfahren wegen Kinderpornographie reicht, um einen Menschen ins soziale Abseits zu schieben. Selbst wenn das eingestellt wird, weil sie keinen Vorsatz nachweisen können, kann man dann nur noch den Namen wechseln und aufs Land ziehen.
Cosmos 2421 ist schon beim Launch 2006 kaputtgegangen und dann 2008 in 15 Stücke zerbrochen, insofern ist das Dementi der Russen, dass noch alle ihre Systeme funktionieren, kein wirkliches Dementi.
Und der Hammer: die Franzosen haben offenbar schon bewaffnete Drohnen im Einsatz:
French company Tecknisolar Seni has demonstrated a portable drone armed with a double-barrelled 44mm Flash-Ball gun. Used by French special police units, the one-kilo Flash-Ball resembles a large calibre handgun and fires non-lethal rounds, including tear gas and rubber impact rounds to bring down a suspect without permanent damage — "the same effect as the punch of a champion boxer," claim makers Verney-Carron.
Beim Boxen ist ja auch noch nie jemand gestorben!1!!
Auf mich wirkt das alles ein bisschen hilflos, aber ich bin ja auch kein Wirtschaftler. Ich bin mir sicher, für Profis ergibt das alles perfekten Sinn!1!! (Danke, Stefan)
Methode 1: sie plakatieren "Blackjack und Nutten", eine obskure Futurama-Referenz, die wahrscheinlich genau niemand verstehen wird, der nicht eh schon Piraten wählt. Ich wäre hier noch kritischer, wenn da nicht dieses supergeile Stencil von den Boondock Saints im Hintergrund wäre, einer der besten Filme aller Zeiten.
Methode 2: Aaron König aus dem Vorstand der Piraten spricht sich für eine Iran-Bombardierung aus. WTF? Aaron König hatte sich auch öffentlich über das Schweizer Minarettverbot gefreut.
Da frage ich mich schon, ob die da eigentlich gar kein anderes Personal haben. Das ist ja eine Sache, wenn ein Pirat solche Meinungen privat äußert, aber doch nicht einer aus dem Vorstand! Meine Güte.
Bei den Piraten ist glaube ich noch nicht angekommen, dass sie jetzt genau so behandelt werden wie die CDU. Wenn da der Pofalla Mist faselt, blogge ich darüber als "die CDU will jetzt". Und in diesem Fall blogge ich daher: "die Piraten wollen jetzt den Iran bombardieren". Dieser Typ ist im Vorstand, der spricht jetzt für alle Piraten.
Update: mir mailt gerade jemand, dass das Plakat doch nicht aufgehängt wird sondern nur zuhause als Spaß gebastelt wurde.
Update: Dieses Plakat hier gefällt mir besser
Update: Der Pantoffelpunkt hat recherchiert, dass der gar nicht Aaron sondern Stefan heißt. Damit stellt sich ja die Frage, ob die Wahl überhaupt rechtens war. Auch die Aspekte zu seiner Materialsammlung erfüllen mal wieder alle Vorurteile.
Das wäre alles nicht so traurig, wenn das Geld dafür nicht den Projekten gegen Rechtsextremismus weggenommen würden, wo ja tatsächlich jedes Jahr Menschen sterben. Im Gegensatz zum Linksextremismus, wo es im Allgemeinen um Sachbeschädigung oder Pseudo-Vergehen geht, die die Polizei routinemäßig gegen linksautonom aussehende Demonstranten lostritt. Ihr wisst schon, 129a, Widerstand bei der Festnahme, falsche Anschuldigung, sowas eben.
Scrollt bei Anne mal bis zu den Zwischenrufen von "Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]" runter. Diese Art von Mensch sitzt für die FDP im Bundestag. Wenn ihr jemanden kennt, der FDP gewählt hat, zeigt denen das mal ruhig. Damit die sehen, was sie angerichtet haben. Unglaublich.
Update: Ich sollte vielleicht noch erwähnen, wieso das meiner Meinung nach so eine Frechheit ist. Medikamente kosten bei uns im Durchschnitt ungefähr das Doppelte wie in Schweden. Die Pharmamafia kann uns hier nach Strich und Faden abzocken, weil sie wissen, dass unsere Kassen sich nicht weigern können, die Mondpreise zu zahlen, die die Hersteller aufrufen. Die ganze Diskussion mit "hochinnovativen" Medikamenten (das ist Codewort für "neu, daher Gummipatent drauf, und daher Monopolpreis-Abzocke") ist eine Nebelwand, weil die Pharmahersteller seit Jahren immer wieder im Wesentlichen die selben Medikamente subtil umfummeln und unter neuem Namen neu patentieren. Die Pharmakonzerne geben übrigens doppelt so viel für Werbung wie für Forschung aus. Falls jetzt jemand mit "aber die brauchen doch das Geld für die Forschung" kommen wollte. Googelt selber, es gibt da eine erstaunliche Koinzidenz zwischen "das Patent auf das alte Medikament läuft aus" und "Pharmakonzern patentiert ein sehr ähnliches Mittel". Daher sind auch die Werbeausgaben so hoch. Damit die Ärzte nicht das Generikum verschreiben.
Um ehrlich zu sein: das ist auch mein Gesamteindruck vom Feld Softwarearchitektur in der Industrie. Lauter Heißluftgebläse.
In der Forschung gibt es immerhin noch hie und da Aspekte, denen man Substanzreste nicht gänzlich absprechen kann.
Lauschangriff abgewehrtOffensichtlich sind die immer noch der Meinung, das richtige getan zu haben. Meine Quelle versichert mir, dass die Kommafehler so aus dem Newsletter kommen.(BS)Nach Ankündigung einer anonymen Autonomen Zelle, sei auf dem letzten Kongress des Chaos Computer Clubs der Tagungsort des 13. Europäischen Polizeikongresses mit Abhöreinrichtungen bestückt worden. Ziel der Linksextremen war auch individuelle vertrauliche Gespräche zu belauschen. Spionage-Experten gelang es jedoch die Vertraulichkeit der Konferenz vollständig zu sichern. Ein Vertreter des Chaos Computer Clubs, der sich als Mitarbeiter eines Softwareunternehmens ausgab, wurde vom Veranstalter gebeten, seine Teilnahme nicht fortzusetzen, um Privatsphäre und die Vertraulichkeit des persönlichen Gesprächs gewährleisten zu können. 100 gewaltbereite Autonome demonstrierten gegen den Polizeikongress im dichten Schneetreiben.
Update: Hier gibt es den Newsletter als PDF, der obige Text steht da auf Seite 2.
For example, early in my tenure, our group of very clever graphics experts invented a way to display text on screen called ClearType. It worked by using the color dots of liquid crystal displays to make type much more readable on the screen. Although we built it to help sell e-books, it gave Microsoft a huge potential advantage for every device with a screen. But it also annoyed other Microsoft groups that felt threatened by our success.Engineers in the Windows group falsely claimed it made the display go haywire when certain colors were used. The head of Office products said it was fuzzy and gave him headaches. The vice president for pocket devices was blunter: he’d support ClearType and use it, but only if I transferred the program and the programmers to his control. As a result, even though it received much public praise, internal promotion and patents, a decade passed before a fully operational version of ClearType finally made it into Windows.
Und danach erzählt er, wie die Office-Gruppe in Microsoft den Tablet PC sabotiert hat. Wie Office auch heute noch nicht sauber auf einem Tablet PC läuft. Und wie sie die Tablet-Gruppe sogar zugemacht haben, obwohl sie wußten, dass Apple mit einem Tablet PC rauskommen würde. (Danke, Oliver)
Update: Kriege gerade eine Mail von Markus Beckedahl, und das ist noch nicht gescheitert. Wir müssen immer noch die EU-Abgeordneten überzeugen, im Plenum nächsten Donnerstag dagegen zu stimmen.
Ein Leser, der noch keinen Facebook-Account hat, berichtet etwa, dass er von einem Bekannten eine Facebook-Einladungsmail erhalten habe. Diese enthielt unter anderem eine Vorschlagsliste mit Facebook-Mitgliedern, die der Empfänger vielleicht kennen könnte. Zum Entsetzen des Lesers waren ihm fast alle der vorgeschlagenen Personen bekannt, nicht aber seinem Freund, von dem er die Einladung erhalten hatte. Zu einigen der Kontakte sei nicht einmal durch eine gezielte Web-Recherche eine Verknüpfung herzustellen gewesen.Jawoll! Achtet mal drauf, wie viele Webseiten irgendwo über diese ganzen total hirnrissigen "digg this" oder eben auch "submit to facebook" Buttons einmal ihre gesamte Userbasis an solche Datenkraken verraten. Mir wird immer ganz schlecht, wenn ich sowas sehe. Beim ehemaligen Nachrichtenmagazin kommen die ganzen Icons immerhin lokal auf deren Server, aber bei bildblog z.B. ist da ein rivva-Icon eingeblendet, das tatsächlich von rivva.de kommt. Damit kann rivva einmal die Daten abgreifen und dataminen.
Und deshalb, liebe Leser, gibt es bei mir keine "tweet this" oder "digg this story" Umweltverscmutzung im Blog. Wenn ihr nicht absichtlich ein externes CSS eintragt oder auf einen Link klickt, hinterlasst ihr durch Fefeblog-Klicken keine Spuren anderswo. Ich kann natürlich nach wie vor datamining machen mit euren Daten (MUHAHAHAHAHA).
Update: mir mailen gerade Leute, dass solche Netze nach Zugriff auf die Email-Inbox und das Kontaktbuch verlangen inzwischen. Das tut hoffentlich niemand mit mehr als einer Hirnzelle.
Update: Mir mailt gerade ein ehemaliger Programmierer einer Web-Community, dass das fast alle Neuregistrierungen in Anspruch nehmen und da ohne zu zögern die Login-Daten bei ihrer Email und anderen Diensten angeben. Au weia.
Ein weiterer Vertreter des Behördenspiegels berief sich gegenüber heise online auf die Aussage des Vermieters, alle Räume im BCC seien technisch so ausgestattet, dass Gespräche aufgezeichnet werden können. Daher sei dem Veranstalter das Risiko zu hoch gewesen, dass sich der junge Mann ins System einhacken könnte, da parallel zum öffentlichen Kongress eine geschlossene Sitzung des Bundeskriminalamtes (BKA) in einem Raum stattfand.Das ist so unglaublich grotesk, da kann ich gar nichts groß kommentieren mehr. Tut mir leid, da muss ich erstmal mein Zwerchfell wieder beruhigen.
Oh und die taz hat den betroffenen Kumpel interviewt. Das in meinen Augen schönste Detail ist dieses hier:
Das BMI hat uebrigens sein Bedauern zum Ausdruck gebracht und dementiert, irgendetwas damit zu tun zu haben.Das setzt Maßstäbe, wenn jemand so unprofessionell und inkompetent ist, dass das BMI sich hochnotpeinlich davon distanziert. Da fällt mir überhaupt kein vergleichbarer Fall ein. Die sind ja sonst hart im nehmen in solchen Dingen, ich sage nur Sauerländer und Murat Kurnaz.
Aber was kann man von einer Publikation schon erwarten, die ernsthaft eine elfteilige Artikelserie zur letzten Staffeln von "Lost" publiziert. Mit vier Autoren!
Update: Gucke mal, sie veröffentlichen auch einen Kommentar mit der Gegenposition.
Der Goldman-Sachs-Chef zahlt sich gerade 100 Millionen Dollar Bonus aus.
Gut, vielleicht ist die Krise noch nicht vorbei, und der baut nur für die kommende Megainflation vor.
Die schlechte Nachricht: nur von dem Ausdruck, nicht inhaltlich.
Das Wort sei so negativ besetzt, dass es eine differenzierte Debatte über Langzeitarbeitslosigkeit behindere. Nun soll ein anderer Begriff für das Arbeitslosengeld II her.Gut zu sehen, dass Schwarz-Geld die Prioritäten wie immer richtig gesetzt hat.
Hier ist die Stellungnahme des AK Zensur dazu, und es ist erwartungsgemäß ein Totalschaden. Das ist so formuliert, dass z.B. T-Online dafür verantwortlich wäre, in- und ausländische Pornoseiten zu zensieren. Außerdem kriegen Blogger umfangreiche Prüf- und Löschpflichten für Inhalte Dritter auferlegt, z.B. Kommentare, und Anbieter sollen verpflichtet werden, ihre Inhalte im Netz zu "labeln".
Ich habe mich da vor einer Weile mal mit Kris Köhntopp drüber unterhalten, und der meinte, er hat alle seine Webseiten als "ab 18" gelabelt. Und er hat völlig Recht, das würde ich dann auch tun. Mir als juristischem Laien ist es nicht zuzumuten, im Einzelfall beurteilen zu können, welche Inhalte ab wieviel Jahren zugänglich sein können, daher würde ich immer die leichte Route gehen und alles größtmöglich zunageln.
Ach ja, und sie kommen wieder mit "Sendezeitbegrenzungen" im Internet. Da sieht man mal, was für vorsintflutliche Dinosaurier-Internetausdrucker an solchen Entwürfen mitarbeiten. Unfaßbar. Wenn Inkompetenz tuten würde, wären wir alle taub.
Update: passende Illustration.
Update: Die Briten haben das 1857 auch mal gemacht:
Innerhalb der britisch-indischen Streitkräfte war spätestens ab Januar 1857 weitläufig das Gerücht verbreitet, die Patronen seien mit einer Mischung aus Rindertalg und Schweineschmalz behandelt worden. Gläubigen Hindus und Moslems musste dies gleichermaßen als schwerer Affront erscheinen.
(Danke, Reinhard)
Tja, wie soll man das noch groß kommentieren. Auf der einen Seite erklärt das, wieso die Union das Gesundheitssystem kaputtmacht. Mehr Tote, mehr Spender!1!!
Auf der anderen Seite sind sie vielleicht deshalb so unbeschwert in Sachen Neuverschuldung. Sie haben sich gedacht, hey, mit der Schweinegrippe und so, wenn da ein paar Millionen dran sterben, da saniert sich das Land ganz von selbst!
Und nicht zuletzt hat das natürlich auch einen Datenschutzaspekt. Nicht mal die Daten von Toten sind mehr sicher!
Update: Einen hab ich noch, einen hab ich noch: so abwegig war das mit den Toten nicht, man muss sich nur mal das Durchschnittsalter der CSU-Wähler angucken! *schenkelklopf*
Was mir ja immer unklar ist: wieso werden nicht die Konten der FDP eingefroren? Da würde es wenigstens mal jemanden treffen, der erwiesenermaßen Dinge zum Nachteil der Bevölkerung tut, und nicht irgendwelche wischi-waschi-Kriterien ala "könnte vielleicht in Zusammenhang mit irgendwelchen uns zu Ohren gekommenen angeblichen Terrorcamp-Organisationen in Afghanistan stehen". (Danke, Tobi)
Auf Netanjahus Route ist hingegen der Frühling eingekehrt. "Aus Sicherheitsgründen", sagt Bernd Müller, Sprecher der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR). "Wir haben von der Polizei den Autrag bekommen, den gesamten Schnee abzufahren." Der türmt sich nun auf den Parkplätzen in der Innenstadt.*facepalm*
Das war dann wohl auch der Grund, wieso ein Polizeiboot (!) auf der ansonsten mit schwimmenden Eisschollen gefüllten Spree rumgondelte. Da hätte ja ein Terrorist lang schwimmen können!1!! Gut, weit wäre der nicht gekommen, aber versuchen hätte es einer können!
Spaß kann man an der Stelle auch mit der Berliner Schnauze haben:
Mehrere hundert LKW-Ladungen Schnee habe man abtransportiert. "Dat is ja een Uffriss wie bei Honecker". Vor Auftritten des einstigen DDR-Staatsratsvorsitzenden wurden regelmäßig die Straßen poliert. Ein anderer BSR-Kollege findet indes: Ganz so schlimm sei es nun nicht. Bei einem Auftritt von Honecker wäre nicht nur der Schnee weggeräumt worden. "Da wären die braunen Pflanzen auch noch grün angemalt worden."Muhahahaha
Also erstens löscht die Kamera automatisch nach 5 Tagen und 5 Stunden (wie sie wohl zu der Dauer gekommen sind?), zweitens war es eh schon dunkel und da sieht man ja nichts, drittens stand die Aufzeichnungstechnik aus Kostengründen in einem herrenlosen Raum der Straßenbahnbetreibergesellschaft, daher fiel viertens der Fehler nicht auf, dass diese Kamera die Aufnahme direkt gelöscht hat, und fünftens saß da gerade niemand vor dem Bildschirm und hätte gucken können, was die Kamera so zeigt.
Na ein Glück, dass wir da Videoüberwachung eingeführt haben!1!! (via) (Danke, Gurki)
Oh, und: sie haben Sascha Lobo eingeladen. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
Über alle Arten hinweg gebe es eine erhebliche Vergrößerung der Bestände, erklärte der Inhaber des Unternehmens Kenya Deep Sea Fishing, Howard Lawrence-Brown. „Wir hatten im vergangenen Jahr die beste Speerfisch-Saison, die es je gab.“Sogar schon verschwunden geglaubte Fische wie Barracuda und Schnapperfisch sind wieder aufgetaucht. Und weil es jetzt plötzlich lokal wieder Angebot gibt, sind die Preise gesunken und die Einwohner können sich wieder Fisch leisten. Die Süddeutsche hat ein Interview vom letzten Jahr mit dem zuständige EU-Kommissar zur Überfischung.Auch die kleinen Fischer der kenianischen Küsten freuen sich über steigende Einkommen und einen höheren Lebensstandard.
Wie würde es Ihnen gefallen, wenn die Behörden Nacktfotos von Ihnen in den Akten hätten?Natürlich heißt es im Moment immer, nein nein, die Nacktscanner machen keine Fotos, die zeigen nur an, und da kann man auch gar keine Fotos machen, aber denkt man drüber nach, wo die eingesetzt werden. Am Flughafen, nach der Feststellung der Personalien.
Und jetzt stellt sich raus: Doch, Nacktscanner können doch Aufnahmen speichern und sogar versenden.
Ich hatte vorgestern mein ganz eigenes Day After Tomorrow Erlebnis.
War shoppen in Sainsburies fuer ein anstaendiges Sonntagsessen.Es war wie eine Szene aus einem Krieg. Ich dachte die ganze Zeit wir koennen das Land mit Bomben nicht stoppen, aber ein bisschen Eis und Schnee und hier koennen sie fast wieder die Lebensmittelmarken auspacken.
Zwei fette Gemueseregale, leer bis auf ein paar Kohlkoepfe und Paprika.
Frischfleischregal, leer bis auf ein paar uebriggebliebene Weihnachtsbraten.
Aber der Hammer, keine Eier, keine frische Milch und kein Brot!Berlin hat mehr Schnee als hier. Aber hier herrscht Ausnamezustand. Normalerweise fahren die bei Schnee einfach das ganze Land runter und warten bis es taut. (Ok, der Norden weis wie man mit Schnee umgeht aber da wohnt auch keiner)
Dumm nur das es eben nicht taut.
Das Konzept Winterreifen ist voellig unbekannt. Es gibt kaum Raeumfahrzeuge, Seitenstrassen sind immer noch nicht frei von Schnee.
Die Muellabfuhr kommt nicht, Post auch nicht.Die Zuege fallen reihenweise aus und fahren sowieso nur nach Notfallfahrplan.
Totaler Stillstand. Und alle tuen so als sei das normal und angemessen. Voellig normal das beim leichtesten Zeichen von Schnee Leute gar nicht erst zur Arbeit zu kommen. […]
PS: Beste Winterstory ist noch das hier kein Schwein den Gehweg raeumt. Angeblich kann man so nicht verklagt werden wenn einer sich hinlegt, denn es sei dann ein 'Act of God'. Wenn man was tut war man sich der Gefahr bewusst und hat es nicht richtig getan. Seit dem traut sich keiner oder ist froh ne gute Ausrede zu haben es nicht zuen zu muessen.
Mit so einem absurden Scheiss geben die sich hier zufrieden.
Ich halte meinen Gehweg schoen Frei, bin viel zu Deutsch um das lassen zu koennen.Und Leute jubeln mir zu als sei ich ein Held oder so. Und ich denke mir nur, verdammt wenn Ihr denkt das ist richtig so dann tut es halt auch! Gesellschaft ist in England nicht was man daraus macht sondern wie man gesagt bekommt das es richtig ist.
Update: Das mit dem "Schneeräumen ist keine gute Idee" stellt auch der Telegraph so dar. (Danke, Tilman)
Here’s the problem that the U.S. Fed’s “exit” poses in simple English: Our fiscal 2009 deficit totaled nearly 12% of GDP and required over $1.5 trillion of new debt to finance it. The Chinese bought a little ($100 billion) of that, other sovereign wealth funds bought some more, but as shown in Chart 2, foreign investors as a group bought only 20% of the total – perhaps $300 billion or so. The balance over the past 12 months was substantially purchased by the Federal Reserve.
Nun heißt das nicht automatisch, dass der Fed 80% gekauft hat, aber so weit wird es davon nicht entfernt sein. Guckt euch auch mal die Graphen an! Die haben da eine besonders spannende Tabelle, wo sie zeigen, dass die Investoren nach … Deutschland abwandern. WTF?! Da sind auch die Schulden in Prozent des BIP gezeigt für verschiedene Länder. Au weia. Das klingt zwar gut, wenn die zu uns kommen, aber überlegt euch mal, was das heißt. Irgendwann gehen die auch wieder weg, und dann platzt hier die Blase.
Sie halte das Swift-Abkommen für falsch, die FDP habe sich gegen den Koalitionspartner indes nicht durchsetzen können. "Um so wichtiger ist es, dass sich die Liberalen bei künftigen Entscheidungen als Bürgerrechtspartei behaupten", so Leutheusser-Schnarrenberger. "Das bedeutet: Das darf sich nicht wiederholen. Und ein zweites Swift wird es nicht geben."Nee, klar. Ab JETZT kann sich die FDP durchsetzen!1!!
Ich bin ja eh immer entsetzt, wenn sich Politiker mit Google-Bashing zu profilieren versuchen. Und dann aber nichts konkretes vorzubringen haben. (Danke, Sebastian)
Heute hört sich das schon wieder ganz anders an. Heute ist die Rede von Gedankenlese-Geräten und "harten Befragungen". Oh und der Ben-Gurion-Flughafen eröffnet ein fettes Biometrie-System.
In the first stage, passengers will arrive at a registration desk, where a machine will scan their passports, and take fingerprint and facial imaging samples to create a biometric signature.
Spannenderweise wollen sie das nicht in einer zentralen Datenbank speichern, sondern auf einer Smartcard, die sie dem Passagier geben. Die sind da also schon mal weiter als wir.Aber die Befragung mit der Körpersprache und so weiter, das wird jetzt automatisiert:
As the computer confirms a biometric match, a touch screen panel will present the passengers with a series of security questions that until now were asked by airport personnel.[…]
"If any of the questions receive incorrect answers, or the system reports a problem, passengers will be taken aside by a guard for an in-depth check, before being allowed to proceed."
Das ist ja schonmal spannend. Das können ja keine besonders harten Fragen gewesen sein, wenn ein Computer prüfen kann, ob die Antwort richtig ist oder nicht. Insbesondere die Klassiker "warum kommen Sie in unser Land" und "wohin wollen Sie weiterreisen" fallen damit schonmal aus.Update: Ein aufmerksamer Leser hat die URL für mich gefunden. (Danke, Tim)
Darüber hinaus sind bei extremem Winterwetter auch regionale bzw. lokale Stromausfälle nicht ganz auszuschließen. Da heute viele öffentliche und private Dienstleistungen von der Verfügbarkeit von elektrischem Strom abhängen, kann es bei einem solchen Stromausfall zu erheblichen Versorgungsproblemen kommen: so können Herd und Heizung ausfallen und ggf. sogar das Trinkwasser vorübergehend nicht verfügbar sein. Darüber hinaus kann das Telefon ausfallen und das Bargeld knapp werden, wenn keine genügenden Bargeldreserven vorhanden sind und Geldautomaten mangels Strom ausfallen sollten (siehe hierzu auch derzeitige akute Probleme mit elektronischen Bankkarten).Wir sind alle so gut wie tot.
Ich habe zwar keine konkreten Zahlen, aber man sagte mir, die Spenden für Wikileaks würden stetig reinkommen bei der Wau Holland Stiftung. Sehr erfreulich! Möge uns Wikileaks noch lange erhalten bleiben.
Ich war schon beunruhigt, dass in dieser Woche noch kein CDUler kriminell aufgefallen ist. Das wäre völlig uncharakteristisch gewesen. (Danke, Hugh)
Die schlechte Nachricht: in die falsche Richtung.
"Wir haben ein Jahrzehnt der bürokratischen Staatswirtschaft hinter uns." Künftig dürften diejenigen, "die den Karren ziehen", nicht länger abkassiert werden. "Diejenigen, die etwas leisten, dürfen nicht länger bestraft werden. Darum entlasten wir Familien und gerade kleine und mittlere Einkommen." Seine Partei wolle ein Deutschland, "in dem sich Leistung lohnt und derjenige, der sich anstrengt, mehr hat als derjenige, der das nicht tut". Diese Haltung der FDP gehe weit über die Steuerpolitik hinaus.Und deshalb haben sie erstmal den Hoteliers ein paar Milliarden geschenkt. Verstehe. (Lobbyisten-)Leistung muss sich wieder lohnen.
Gut, immerhin eröffnet das ganz neue Wege bei der Suche nach Entschuldigungen, wenn sie am Flughafen was bei einem finden :-)
Wenn die Zeitungen und Magazine anständig für die Inhalte bezahlt hätten, die sie in den letzten Monaten von Wikileaks erhalten und für ihre Berichte verwendet haben, dann wären die wohl kaum in der derzeitigen Lage. Es scheint mir, dass die Journalisten die gleiche Kostenlos-Mentalität pflegen, die sie an allen Ecken und Enden beklagen. Was zahlt denn die Zeit so an Wikileaks?Sehr schön gesagt!
So, und jetzt spendet mal schön, müsste ja noch was übrig sein, das nicht an Wikipedia gegangen ist *hust*
Oh übrigens: Wikileaks-Spenden in Deutschland sind steuerabzugsfähig. Und man weiß, dass sie auch dem Projekt zugute kommen und nicht einem obskuren Förderverein :-)
Vereinzelt hört man schon Forderungen, auf Abgeordnetenwatch auch gleich die Nacktscanner-Fotos zu den Abgeordneten zu posten, weil es ja in beiden Fällen um Transparenz geht, aber das halte ich für keine gute Idee. Dann könnte man von den meisten Politiker gar nicht mehr ohne Bilder-Ausblenden die Abgeordnetenwatch-Seiten besuchen.
Jetzt wäre es an der Zeit, mal ein Kunstprojekt zu machen. Einen Nacktscanner aufstellen, und als Alternative zwei offensichtlich homosexuelle Abtaster hinzustellen, eine Tunte und eine Butch-Kampflesbe. Und das dann in der Füßgängerzone oder so. Oder am Eingang des Bundestages. Die Leute, die da bei uns drüber entscheiden, rationalisieren das ja bei sich selber über den Gedanken, dass sie als Abgeordnete oder Diplomaten nicht betroffen sind. Und so blenden die dann aus, was das für ein Eingriff ist. "Betrifft mich ja nicht". Und um mit diesem Klischee aufzuräumen, dass Abtasten schon OK ist, wenn es jemand des gleichen Geschlechtes tut.
Update: Übrigens, den Nigerianer hätten die Nacktscanner nicht gefunden und überhaupt scheinen die nur bedingt dienstbereit zu sein:
"Es gab Realtests von Bundespolizisten, bei denen Beamte versucht haben, mit ihren Waffen durch die Sicherheitsschleusen zu kommen. Leider gab es teilweise eine Erfolgsbilanz von 30 Prozent - zu Lasten der Sicherheit."
Oh und falls euch langweilig ist: der Artikel hat auch eine Umfrage zu Nacktscannern.
Update: Wie euch sicher allen beim Folgen der Links aufgefallen ist, meint das letzte Zitat Flughafensecurity allgemein und nicht Nacktscanner.
Boah da kriege ich ja Nostalgie-Gefühle, wenn ich das sehe. Hat nicht jemand Lust, auf der Basis nen Stylesheet fürs Blog zu basteln? Da könnte man ja direkt auch mal darüber nachdenken, die Auslieferung künstlich zu verlangsamen, damit so richtig BBS-Feeling aufkommt :-)
Update: Und jetzt heißt es auch noch, das sei die Drohnenangriffs-Planungsabteilung gewesen da auf der Basis.
Ich wollte ja ursprünglich Moderator sein, aber aus NPOV-Gründen haben wir das lieber den Andreas machen lassen, aber ich habe mich dann in die Veranstaltung reingehackt und saß neben dem Podium ohne Mikrofon auf einem Sofa. Eigentlich hatte ich da einen Freud-Ohrensessel haben wollen, aber den haben wir nicht organisiert gekriegt. Ich wollte noch Kristian Köhntopp auf das Sofa setzen, aber der kam nicht (ich gratuliere übrigens herzlich). Ich habe auch verpeilt, da mit einer Packung Popcorn anzukommen, und so war ich im Wesentlichen auf ein gelegentliches Facepalm reduziert, habe aber über Kurts Mikro einmal in der Mitte und einmal am Ende etwas eingeworfen.
Inhaltlich gab es dann natürlich doch viel Bashing. Das Publikum schien mir teilweise extra dafür angereist, um mal dem Saal erzählen zu können, wie ihnen auch der erste Artikel erstmal gelöscht wurde und dass sie seitdem keinen Bock mehr haben. Insbesondere ein Teilnehmer war ausgesprochen verärgert, dass aus dem Artikel zu Jörg Schönbohm eine umfangreiche Liste von grenzwertigen "nationalkonservativen" Äußerungen entfernt worden seien, wie sich denn das mit dem immer hochgehaltenen NPOV vereinbaren ließe, und dass das seiner Meinung nach eine faule Ausrede sei und alle Moderationen oder Zensurmaßnahmen letzlich politisch seien.
Sinn von so einem Podium ist ähnlich eines Interviews natürlich auch immer, Leute zu entlarvenden Aussagen zu verleiten. Bei dem Wikipedia-Podium waren die entlarvensten Äußerungen meiner Ansicht nach die folgenden:
An der Stelle hat man gut gesehen, dass hinter der ganzen Rhetorik von wegen "Qualitätssicherung" und "Relevanz" doch immer nur steckt, das eigene Weltbild dem Rest aufzudrücken.
An dieser Stelle ist das Podium schon ein Erfolg gewesen für mich, denn nur wenn man diese Art von anderer Perspektive versteht, kann man die daraus resultierenden Aktionen verstehen und sinnvoll diskutieren.
Update: Oh, ein Highlight möchte ich noch erwähnen. Kurt argumentierte an einer Stelle, man würde ja fürs Kochen nicht die Wikipedia konsultieren. Daraufhin meinte einer aus dem Publikum, gerade beim Kochen sei es wichtig, dass man freie Inhalte haben könne für seine Rezepte und Lebensmittelfotos. Falls diese Anspielung für jemanden zu subtil war: mit Abmahnungen zu Lebensmittelfotos bestreiten im Internet einige Abmahner ihren Lebensunterhalt (oder könnten von der gefühlten Menge des abgemahnten Geldes her; wer weiß, vielleicht haben die ja auch Nebenjobs).
Update: Mathias Schindler weist darauf hin, dass für freie Fotos von Essen Wikimedia Commons zuständig ist und für Kochbücher Wikibooks.
Update: Kurt Jansson schickt mir gerade folgende Klarstellung:
Was ich gesagt habe ist, dass ein Pokemon-Artikel immer 5 Sterne hätte, egal wie gut oder schlecht er ist. Oder noch deutlicher: Sobald wir das einführen wird es in den Naziforen Aufrufe geben, bestimmte Versionen des Artikels "Holocaustleugnung" hoch zu bewerten, den Artikel zur "taz" hingegen runterzuwerten, egal wie der gerade ausschaut.
Das hatte ich offensichtlich falsch verstanden.
FX hat seinen ersten Defensiv-Vortrag gehalten, wo es um Verteidigung statt 0-day ging, und da ging es darum, mit .NET einen Flash-Validierer zu schreiben, der SWF-Dateien lädt, validiert, instrumentiert (für Dinge wie die Same Origin Policy) und dann an Flash durchreicht. Auch wenn das noch nicht fertig ist, technisch war das sehr beeindruckend. Danach sah ich Haste ma'n netblock, wo nibbler zeigte, wie verwaiste IPv4-Netblocks plötzlich den Besitzer wechselten, und danach den auf die letzte Minute reingekommenen Erich Möchel über ETSI und wie die inzwischen offen von den Diensten betrieben werden. Eigentlich wollte ich danach heim fahren und mir Hacker Jeopardy als Stream angucken, aber das Publikum bestand darauf, dass es wieder einen Fefe-Joker gibt, also mußte ich in den Saal. Den Joker hat dann nur einer tatsächlich wahrgenommen, und da konnte ich auch tatsächlich weiterhelfen (es ging um die Frage, wo der 15C3 stattfand).
Insgesamt ein sehr schöner Tag, wie ich fand.
Aus gegebenem Anlass möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass wir auch Bewertungen für Vorträge haben. Wenn also einen Vortrag gesehen habt und eine Meinung zu dem habt, dann geht zum Fahrplan, wählt den Tag und den Vortrag aus, und gebt Feedback ab.
Update: es gibt offenbar tatsächlich einige Leute, die von einem Talk namens "Vier Fäuste für ein Hallelujah" nicht Unterhaltung sondern neue technische Einsichten erwartet haben. Wow. Lest ihr euch nicht die Beschreibung durch, bevor ihr euch wo reinsetzt? Einer meckerte gar, dass wir gebasht hätte. Och!
Insgesamt ging der Tag schon krass los, die Tickets waren schon eine Stunde vor der Keynote ausverkauft. Die ganzen findigen Nerds waren schon gestern angereist und hatten stundenlang angestanden, um sich ein Ticket zu sichern. Heute haben wohl einige Leute in die Röhre geguckt und kamen nicht rein. Das ist natürlich alles sehr unbefriedigend für uns, aber es gibt in Berlin schlicht keine größeren in Frage kommenden Veranstaltungsorte ausser dem ICC, und mit den Leuten von der Messe Berlin will keiner wirklich reden, weil die komische Vorstellungen haben wie "dann müsst ihr auch das Internet, die Verpflegung und die Garderobe von uns kaufen". So werden wir wohl auch in Zukunft mit dem bcc leben müssen, auch wenn es zu klein ist.
Ich werde mal anregen, dass wir nächstes Jahr auch ein Dragons Everywhere mit den Berliner Unis machen, damit niemand ganz nach Hause gehen muss, weil er nicht reinkam.
Das Internet ist den ganzen Tag schon eher flaky, was angesichts unserer Streaming-Versprechen natürlich besonders ärgerlich ist. Das liegt daran, dass wir die Hardware für Router und Switches immer leihen müssen, und die erst kurz vorher kriegen, und da schon auch mal was kaputt ist oder geht und wir dann Teile tauschen müssen. Insofern können wir da auch nicht so viel gegen tun, außer uns für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Der Wikileaks-Vortrag war ganz großes Kino, übrigens. Zieht euch den mal als Video, wenn ihr den nicht live geguckt habt. Die haben ihr Projekt vorgestellt, in Island eine Art Offshore-Publishing-Center aufzubauen als Gegenposition zum Offshore-Banking. Island hat gerade von Banking die Schnauze voll und die kennen alle Wikileaks, weil Wikileaks die Liste der Leute geleakt hatte, die sich mit ihrem Geld aus dem Staub gemacht haben. Da gab es eine lustige Geschichte zu, dass das staatliche Fernsehen Islands das als 8-Uhr-Nachrichten bringen wollte, aber eine einstweilige Verfügung kassiert haben, dass sie das nicht bringen dürfen. Also haben die gesagt, das wäre unser Thema gewesen, wir haben auch nichts anderes vorbereitet, also hier ist die URL bei Wikileaks, guckt euch das halt selber an. Seit dem kennt jeder in Island Wikileaks und die sind auch in der Laune gerade, mal den anderen Ländern den Mittelfinger zu zeigen und die Wikileaks-Leute waren da mal in ein Fernseh-Interview eingeladen, und haben die Idee eben live im Fernsehen angesprochen, und da echt eine Welle losgetreten mit der Idee. Wenn das klappt, wäre das ein großer Schritt für Wikileaks, die Pressefreiheit und Menschenreche.
Am Ende hat Wikileaks standing ovations gekriegt.
Wer nicht kommen kann oder will oder wem es draußen zu kalt für eine weite Reise ist, der sei nochmal auf Dragons Everywhere verwiesen, wo sich inzwischen von Russland über Kanada, die USA bis Australien Drachen-Hackcenter eingetragen haben, und sogar ein Außerirdischer :-)
Anders formuliert ist das ein weiterer Angriff auf den Mindestlohn. Wieso würde jemand ein volles Gehalt zahlen, wenn die Hartz IV Opfer die Kohle so dringend brauchen, weil sie sonst verhungern müssten? Da kann man den Leuten ein paar Brotkrumen hinwerfen und sie werden es mit Kußhand nehmen.
Auf der anderen Seite ist das eine Annäherung an die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Wir können uns ja in der Mitte treffen. Wir geben den Leuten ohne die Kürzung die Zuverdienstmöglichkeiten. In der nächsten Ausbaustufe zahlen wir das dann auch an alle anderen Bürger aus, dafür müssen wir nur einen Teil von den von denen gezahlten Steuern umdeklarieren.
So wie dort vorgeschlagen habe ich nur zwei Assoziationen:
Sie haben übrigens nicht nur Palästinensern Organe entnommen, sondern auch toten Israelis und Soldaten.
Das Verwaltungsgericht Braunschweig urteilte, der NDR stelle derzeit im Internet „keinen gebührenrechtlich relevanten Rundfunk zur Verfügung“. Der Sender könne seine Radioprogramme im Internet nicht unbegrenzt vielen Nutzern anbieten. Deshalb sei die Gebühr unzulässig. (4 A 188/09)Ich gucke mal kurz in meine Glaskugel und sage voraus, dass jetzt frischer Wind in Multicast im Internet kommen wird.
GVU-Geschäftsführer Leonardy stellte klar, dass die Organisation die Ermittlungsbehörden auch im kommenden Jahr bei der Durchführung von Strafverfahren gegen "kriminelle Intensiv-Raubkopierer" unterstützen werde.Bwahahahahaha, genial! (Danke, Thomas)
Die schlechte Nachricht: nur der Name soll weg, stattdessen soll Neusprech her.
Es ist richtig: „Hartz IV“ muss weg. Die Grundsicherung in Deutschland braucht einen neuen Begriff. „Hartz IV“ ist zu einem Schimpfwort verkommen, der Jugendjargon hat mit „hartzen“ das passende Verb gefunden. Mit diesen Vokabeln ist in der öffentlichen Debatte kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die Armutsbekämpfung braucht eine neue, positiv besetzte und unverbrauchte Überschrift.Na dann ist ja alles gut. Dabei haben wir doch so viele tolle Sachen erreicht mit Hartz 4! Schaut nur, wie viele Menschen wir ins Elend gestürzt haben, wie viele sich zu Weihnachten keine Geschenke leisten können, und wenn sie sie sich leisten könnten, und an andere Hartz IV Opfer verschenkten, dann müssten die sich den Wert der Geschenke auf ihre Bezüge anrechnen lassen. Das ist echt ein enormer Schritt nach vorne, den wir da getan haben. Um Geld zu sparen, wenn ich da mal dran erinnern darf. Geld, das die BayernLB dann mal eben in Österreich vergraben hat. (Danke, Jan)
Nun, dann treffen wir uns einfach in ein paar Jahren nochmal, nachdem Tuvalu vom Pazifik geschluckt wurde, und stimmen nochmal ab.
Wisst ihr, bei solchen Gelegenheiten sieht man, was für eine groteske Verarschung der Kapitalismus ist. Die Idee, dass die Menschen alle im Groben das Richtige tun werden, wenn sie sich eigennützig um das kümmern, was ihnen am wichtigsten ist, ist einfach mal grundfalsch. Das kann man natürlich auch sonst überall sehen, aber in diesem Fall laufen wir wegen dieser falschen Idee gerade sehenden Auges in unseren eigenen Untergang hinein.
Update: das hat das ehemalige Nachrichtenmagazin missverständlich ausgedrückt. Tatsächlich war Tuvalu im Plenum laut, weil die großen sich zu keinem Abkommen durchringen konnten, eben weil sie zuerst absaufen. Damit schwenken wir also den Schuldzeiger zurück auf die Amis und Chinesen.
Wer solange nicht warten kann, dem empfehle ich diese großartige LHC-Webkonsole. Ich habe keine Ahnung, was das alles bedeutet, aber ich möchte gerne einen Screensaver daraus gebastelt bekommen.
Insgesamt kann das französische Netz nicht mehr als 9000 Megawatt aus dem Ausland aufnehmen, vorausgesetzt die Stromzulieferungen kommen geografisch gleichmäßig erteilt, über Deutschland, Belgien und Italien.OK, 9 Gigawatt, da gehen noch ein paar Grad, aber:
Am Montag waren 4400 Megawatt nötig - was laut "Le Monde" der Stärke von vier Atomreaktoren entspricht. Am Dienstag waren sogar 5100 Megawatt fällig - was immerhin noch unter der Grenze der Einspeisungshöchstmenge liegt.Anders ausgedrückt: noch zwei Grad kälter und bei den Franzosen geht das Licht aus.
Wenn ich jetzt zynisch wäre, würde ich ihnen empfehlen, ihre Klimaanlagen auszuschalten. Das war immer die Empfehlung für die Amerikaner, wenn die Rolling Blackouts hatten.
Da sieht man mal, wie ernst die Länder es meinen. Und da geht es noch nicht mal um ihren eigenen Wald. Es geht da um den Regenwald. Und dafür will man jetzt ein "Programm" starten. Den eigenen Wald holzt man natürlich weiter ab, wo kämen wir da auch hin. Bloß nicht den Eindruck entstehen lassen, man müsse selber etwas tun.
Und Emissionen senken? In grüne Technologien investieren? Fehlanzeige. Es geht hier um das Wirtschaftswachstum! Wir bauen lieber noch ein paar Kohlekraftwerke. Und die Emissionssenkung verlangen wir von den Entwicklungsländern, weil wenn jemandes Wirtschaft Schaden nehmen soll, dann deren. Dann können wir uns auch viel besser auf deren Kosten bereichern.
Zum Kotzen.
Die Lage ist so schlimm, dass sie schon John Kerry für ein paar unverbindliche Worte feiern.
"Gastgeberland" Dänemark hat sich schon von der Vorstellung verabschiedet, auch nur einen Entwurf für ein Abkommen vorzulegen, stattdessen lieber eine Absichtserklärung. "Wir wollen was tun". Ja, nee, klar. Gastgeberland setze ich in Anführungszeichen, weil dieses Video von gestern alles andere als gastlich aussieht. Wer das noch nicht geguckt hat: jetzt gucken. Setzt euch vorher hin. Das schlägt auf den Magen. Und Dänemark galt ja immer als liberales Land, wo so etwas undenkbar ist.
An announcement played over the sound system, interrupting my break in the sunshine. First in Hebrew, then Arabic, then in English. It was something along the lines of, ” do not to be alarmed by gunshots because the Israeli security needs to blow up suspicious passanger luggage.”I went inside to check on my bag. I had left it unattended, where they instructed. It was still there so I went back outside.
Moments later a man came outside and introduced himself as the manager on duty. And then, “I’m sorry but we had to blow up your laptop. “
Da weiß man, was man hat. Ja, mit Bildern des Laptops nach der … Behandlung. Der sah wie ein Palästinenser aus, bedauerliches Mißverständnis, kann schon mal vorkommen, man kann da nicht vorsichtig genug sein.
Acceptance of global warming theory means you accept that there’s a 500,000,000 year buildup of carbon in the ground, left by all those evloving plants and animals, and that digging much of it out and putting it into the air over a few hundred years makes a difference to a world created by a diety about 6,000 years ago.How can that be true if the earth is 6,000 years old, and the coal and oil were put there for our use?
Aus dem Winkel habe ich das noch gar nicht gesehen. Und in der Tat, wenn man sich mal die Links anguckt, die von Klimaskeptikern herumgereicht werden, da ist auffällig häufig auch irgendwelcher Bibel-Bullshit auf den Seiten.
Die fehlenden 56 Millionen Euro sollen nach Angaben des deutschen Finanzministeriums bis zum 3. Oktober kommenden Jahres, dem 20. Jahrestag der Wiedervereinigung, beglichen werden. Damit enden die Langzeitfolgen des Versailler Vertrags, der in Deutschland als "Schandfrieden" geschmäht wurde, die Weimarer Republik strangulierte und als mitverantwortlich gilt für den Aufstieg Adolf Hitlers.
Unterdessen gerüchtet es im Internet, dass da schon der Bank Run im vollen Gange sei. Kann ich natürlich nicht prüfen, aber ich denke mal, das wird sich dann bis Anfang der nächsten Woche geklärt haben. Und dann werden wir vielleicht auch sehen, wie schlimm das für Osteuropa und den Balkan ist, wenn eine größere Österreichische Bank platzt.
Update: ich versuche gerade, mir das vorzustellen.
Bayern an Österreich: Hey! Psssst! Du da! Ja, du! Willst du nicht diese tolle Bank hier geschenkt haben?
Österreich an Bayern: BWAHAHAHAHAHA, nee, für euren Klärschlamm haftet ihr mal schön selber!
Oder so. Da wär ich ja gerne Fliege an der Wand gewesen.
Auf der anderen Seite schade, dass uns die Nigeria-Scammer unsere Geschäftsmodelle kaputtgemacht haben. "Isch 'abe ein paar Milliarden in dieser Bank in Österreich, die müssen wir nur noch außer Landes schaffen!" :-)
Update: Die Geschichte ist noch lustiger. Der Haider (ja, DER Haider!) hat die damals schon marode Hypo Alpe Adria an die BayernLB verkauft. 1,7 Milliarden Euro haben die Bayern gezahlt. Die haben sich da also mal ordentlich über den Tisch ziehen lassen. Über sechs Milliarden haben sie schon mit denen verloren. Der Haider hat damit seinen Wahlkampf finanziert. Jetzt sind die Österreicher gekommen und wollen auch noch, dass die Bayern ihnen ihren Bailout zahlen, und die Bayern haben abgewunken und gesagt, hey, von uns aus kann der Laden zumachen, und wenn die jemand rettet, dann ihr. Kommt, wir schenken euch den Laden auch.
Update: Und noch ein spannendes Detail: Der ehemalige BayernLB-Chef bekommt 50.000 Euro Beraterhonorar von der Hypo Alpe Adria. Aber das ist nicht anrüchig, neeeeiiiiin, weil (festhalten!):
Zu seinem Beratervertrag mit der Hypo Alpe Adria sagte Schmidt der SZ, "diese Angelegenheit kann nicht zwilichtig sein, weil die Beträge dafür viel zu lächerlich sind".
Und es wird noch viel zwielichtiger: Der damalige Chef der Hypo Alpe Adria, Tilo Berlin, hat das auf eigene Faust ausgezahlt. Er kannte Schmidt noch von der LBBW, wo sie zusammen tätig waren. Berlin hat eine Investorengruppe zusammengestellt, die 25% der Hypo Alpe Adria erwarb und bereits kurz darauf mit einem Gewinn zwischen 100 und 150 Millionen Euro an die BayernLB weiterverkaufte. Gut, dass bei uns Insidergeschäfte verboten sind, sonst könnte man fast denken, das sei eines gewesen.
Update: Die Bank soll nicht einfach nur verschenkt werden, Bayern würde sogar noch 400 Mio an Steuergeldern drauflegen.
Das zweite Dokument, das ich einfließen lassen will, rechnet mal die Nichtwähler aus dem Ergebnis der Bundestagswahl heraus, und kommt für CDU und FDP (unsere Regierungskoalition!) zusammen auf 33,75% der Stimmen.
Aus diesen beiden Datensätzen möchte ich hier mal öffentlich die folgende Schlußfolgerung ziehen:
Filesharing und Raubkopieren sind stärker demokratisch legitimiert als unsere Regierung.
Danke fürs Zuhören.
"It is being done in secret. Clearly the intention is to get [Barack] Obama and the leaders of other rich countries to muscle it through when they arrive next week. It effectively is the end of the UN process," said one diplomat, who asked to remain nameless.
Dem ist nichts hinzuzufügen aus meiner Sicht.Heißt das jetzt, dass CO2 generell harmlos ist und wir es nicht senken müssen? Natürlich nicht! Das sind zwei unterschiedliche Probleme. CO2 ist trotzdem ein Treibhausgas und wir müssen unsere Emissionen senken und danach streben, CO2 wieder aus der Luft zu ziehen, um die bereits angerichteten Schäden zu reparieren.
Oh, der Vollständigkeit halber: die Weltbank wird von den Amerikanern kontrolliert.
Update: Hier gibt es eine Gegendarstellung, das sei bloß ein alter Draft und nicht so schlimm und die Entscheidungen würden erst in den Verhandlungen getroffen. Na wollen wir es hoffen. Es würde mich aber ehrlich gesagt wundern. Aber gut, die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
Update: Wikileaks hat das Papier! Wikileaks wird echt immer unverzichtbarer.
Und von der Aussage, dass Saddam WMD gehabt habe, distanziert er sich auch.
Dazu ist es nämlich so gekommen:
Scarlett, who was the chairman of the JIC – the senior UK intelligence body – at the time of the invasion, said he regarded Blair's foreword to the dossier as being "quite separate" from the rest of the document.
Ahaaaa. Blair hat im Vorwort zu seinem Dokument falsche Tatsachenbehauptungen aufgestellt, und er fand nicht, dass er da mal korrigierend eingreifen muss. Das sind ja alles Spezialexperten da in den Geheimdiensten. Wow.Update: Wird noch besser: Die Informationen stammen von einem Taxifahrer an der irakisch-jordanischen Grenze, und ein Geheimdienstmitarbeiter hat "nachweislich falsch" drangeschrieben, aber das hat niemanden von der Weiterverbreitung als Fakt abgehalten.
Das kann mehrere mehr oder weniger unerfreuliche Dinge bedeuten. Hier sind die Optionen, die mir spontan einfallen: Vielleicht hat K&M die Kundendaten an Spammer verkauft, oder ein Mitarbeiter hat die Datenbank veruntreut, oder jemand hat sich bei denen reingehackt und die Datenbank kopiert. Das ist natürlich alles nicht schön für K&M, weil deren Datenschutzerklärung das ausschließt und sie sich auch irgendwelche "Sicher online shoppen" Zertifikate geholt haben.
Wenn das jetzt nur einem Freund passiert wäre, könnte man noch Hypothesen wie "der Spammer hat die Adresse geraten" aufstellen, aber es gibt da ein halbes Dutzend betroffene Email-Adressen.
Meine Freunde haben natürlich mal nachgefragt bei K&M und alle denselben "wir werden das untersuchen" Textbaustein zurückgekriegt, dann Funkstille. Das war vor ca. zwei Wochen.
K&M scheint das Problem also aussitzen zu wollen. Daher mache ich das jetzt mal publik.
Ich persönlich bin seit Jahren kein Kunde mehr bei K&M, seit die ein paar anderen Freunden ihre kaputte Grafikkarte (DOA) nicht umtauschen wollten. Keine Ahnung, ob ich bei denen noch in der Datenbank stehe, bei mir kam jedenfalls kein Spam auf die K&M-Adresse an.
Vielleicht gibt es ja auch eine ganz einfache, unschuldige Erklärung. Mal schauen, ob K&M da doch noch Aufklärungsbedarf sieht, wenn die Sache ein bisschen Öffentlichkeit hat.
Update: Jetzt kommen hier Mails von anderen Betroffenen rein, und mehrere vermuten, man habe über den Webserver Dinge abrufen können. Einer meinte, man habe unter http://www.kmelektronik.de/backup/ Daten zugreifen können; jetzt ist da jedenfalls nichts mehr, insofern kann ich das nicht prüfen, ob da mal was war. Archive.org und der Google Cache haben nichts, daher kann ich die URL wohl nennen hier.
Dann kommen diverse Strohmänner, die die Aussage angreifen, der Mensch sei (haupt-)ursächlich an der Klimaveränderung schuld. Das habe ich nie gesagt. Meines Wissens besteht auch daran kein wissenschaftlicher Zweifel, nur damit mich jetzt keiner falsch versteht. Aber wer mich für Aussagen beschimpft, die ich nie gemacht habe, ist bei mir sofort für alle Zeiten untendurch, der muss gar nicht mehr versuchen, mir jemals wieder eine Mail zu schicken. Das ist eine der schnellsten Methoden, sich lebenslang zu disqualifizieren.
Also, Leute. Was euch da gerade passiert, das ist ein klassischer Mechanismus des menschlichen Gehirns. Das ist medizinisch untersucht und wird einem im Psychologiestudium im 1. Semester erklärt. Das Gehirn denkt nur partiell vor dem Handeln darüber nach, was für eine Handlung es gleich tun wird. Stattdessen redet das Gehirn uns das nur ein, dass das alles geplant war, und das ist ja auch die viel schönere Vorstellung. Wer will sich schon selber als nach Reflexen handelnden Roboter sehen, der seine Taten nicht vorher durchdenkt sondern nur rückblickend rechtfertigt. Tatsächlich ist ein Großteil unserer Handlungen schlicht Reflex oder Kurzschlußhandlung, und das Gehirn erklärt dann nach der Handlung, warum wir das gerade getan haben.
Der Effekt ist sogar noch spannender als das. Wenn das Gehirn ein paar Mal beobachtet hat, wie es etwas bestimmtes getan hat, ändert sich die Einstellung der Person so, dass die Tat rückblickend passt. Wenn jemand also ein paar Mal schwarzfährt, legt sich sein Gehirn erst eine Entschuldigung zurecht, wieso das rational und gut war, und fängt dann bei Wiederholung an, das zur generellen Strategie zu machen. Man könnte es professionelles Selbstbelügen nennen.
Was hat das mit Leugnern der Klimaveränderung zu tun? Sie fallen genau auf diesen Mechanismus herein. Wer sich einmal auf die falsche Handlungs-Straße begeben hat, dessen Gehirn arbeitet ab dann auf Hochtouren daran, die Handlungen rückblickend in Konsonanz mit seinen anderen Gefühlen und Einstellungen zu bringen. Erstens, wenn jemand zwanzig Jahre ein Auto hat, dann ist es für denjenigen besonders schwierig, die Idee mit seiner Erfahrung in Konsonanz zu bringen, dass Autofahren schlecht für die Umwelt ist. Genau so ist es bei Rauchern.
Natürlich gilt das auch umgekehrt. Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass CO2 ein Treibhausgas ist, und Geld für Solarzellen ausgebe oder mich in meinem Blog aus dem Fenster gelehnt habe, wäre auch für mich eine Kurskorrektur besonders schwierig. Bei mir äußert sich das so, dass ich echte, tatsächliche, nachprüfbare, wissenschaftliche Beweise brauche, dass CO2 kein Treibhausgas ist. Nicht einmal die Aussage, dass andere Treibhausgase schlimmer sind, würde mich überzeugen, weil dann immer noch gelten würde, dass wir auch gegen CO2 vorgehen müssen.
Das, was jeder für sich verstehen muss, ist: auch für mich gilt dieser Mechanismus. Auch ich tue irrationale Dinge, und mein Gehirn rechtfertigt das dann danach mir gegenüber.
Und wenn man das verstanden hat, muss man sich selbst bei jedem seiner Argumente fragen, ob das jetzt eigentlich ein rationales Argument ist oder nur für mich gerade so aussieht, weil mein Gehirn es erfunden hat und es mir gegenüber daher grundsätzlich als rational erscheinen läßt.
Leider geschieht das nicht oder kaum. Mir mailen Leute z.B. Dinge zu, die beweisen sollen, dass auch die Klimaforscher mit Leuten von den Ölkonzernen zusammenarbeiten. Für denjenigen, der mir das gemailt hat, was das bestimmt ein total rationales Gegenargument gegen die Verschwörungstheorie, dass Big Oil uns für ihre kurzfristigen Profite in den Klimatod schickt. Die eigentliche Frage, ob nämlich CO2 ein Treibhausgas ist, und wir den Ausstoß reduzieren sollten, um die Lage nicht noch schlimmer zu machen, oder ob wir nicht sogar CO2 aus der Luft ziehen sollten, um unsere bisherigen Emissionen rückgängig zu machen, ist von diesem scheinrationalen Metaargument völlig unberührt. Und bei mir kommt sowas daher an wie ein völlig verwirrter Kläffer, der gerade mit seiner kognitiven Dissonanz kämpft.
Ein anderer schrieb mir, dass das doch nur gut für Big Oil ist, wenn CO2-Emissionen teuer werden, weil dann Öl teuer wird. Das könnt ihr euch ja mal selber überlegen, ob mich dieses Argument überzeugt haben wird oder nicht.
Dann gab es noch Zuschriften, die mir erklären wollten, dass der ganze Klima-Hokuspokus doch nur eine Strategie der 1. Welt sei, um die 3. Welt kleinzuhalten. Aha. Und … deshalb senken wir jetzt unsere Emissionen lieber doch nicht, oder wie?
Einer schrieb mir sogar, dass EM-Strahlen von Handymasten doch auch die Erde erwärmen würden.
Also, nochmal langsam zum mitschreiben. Versteht, wie euer Gehirn funktioniert. Lest euch noch mal diese Vortragsfolien und den Wikipedia-Artikel durch und reflektiert da mal in Ruhe drüber. Klickt auch die Links, insbesondere den hier. So funktionert unser Gehirn. Und ja, das wird auch aktiv gegen uns eingesetzt, um uns Produkte zu verkaufen. Lernt das. Das ist wichtig. Um nicht zu sagen: wenige Erkenntnisse über uns selber sind so wichtig wie diese.
Und in Zukunft, bevor ihr mir Mails schreibt, die mich mit nicht überzeugenden Argumenten zu überzeugen versuchen: lest euch die Mails nochmal selber durch, und überlegt euch in Ruhe, ob ihr mir da wirklich gerade in überzeugendes Argument mitteilt oder nicht. Das kann man selber herausfinden und erkennen, aber man muss aktiv Aufwand dafür treiben. Das Gehirn selber findet die Argumente natürlich völlig rational, wenn man sie nicht noch mal hinterfragt.
Update: Jetzt kommt gerade die eine Zuschrift, wo mich jemand wütend beschimpft, weil sie glaubt, meine Ausführungen zum Funktionieren des Gehirns hätten das Ziel, ihr eine Geisteskrankheit zu unterstellen. Wow. Da sieht man mal, dass es allerhöchste Eisenbahn war, das Thema hier mal anzusprechen. Im Übrigen, um das noch mal klar zu sagen: das ist nicht Fefes Verschwörungstheorie zum Gehirn hier gerade, das ist die wissenschaftliche Erkenntnis. Ihr sollt mir das nicht glauben, ihr sollt das nachrecherchieren, und daraus Erkenntnis über euch und euer Gehirn gewinnen.
Update: Schöner Cartoon zum Klimawandel
Mal abgesehen davon: Man soll ja über Tote nur positives sagen, aber mir fällt gerade nichts ein. Der Mann hat eigenhändig Helmut Schmidt politisch versenkt und uns in das mittelalterliche Jammertal der Ära Helmut Kohl gestoßen. Er hat die Abwehrgespräche wegen der Holocaust-Forderungen geführt. Dann war da die Flick-Affäre… sogar das ehemalige Nachrichtenmagazin kriegt da auf die Schnelle keine positiven Punkte zusammen. Stattdessen kommen Phrasen wie "herausragender Liberaler". Nun, herausragen kann man nach oben und unten.
Oh und das Detail, dass Kissinger zu seinem Abtritt von der Friedrich-Naumann-Stiftung die Laudatio auf ihn hielt, … das passt echt alles ins Bild.
Daher crowdsource ich das jetzt mal. Vielleicht fällt ja von euch jemanden etwas ein, was man lobend erwähnen könnte. Immerhin war er im Vergleich zu der aktuellen Führungsriege in der FDP intelligent, gebildet und professionell. Aber das heißt ja leider nicht viel.
Update: Merkel sagt folgendes:
CDU-Chefin Merkel würdigte, Lambsdorff habe die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik lange Jahre ordnungspolitisch geprägt. Er sei eine der "großen Persönlichkeiten unserer sozialen Marktwirtschaft".
Wenn man guckt, auf was für einem Scherbenhaufen wir da gerade sitzen, ist das auch eher eine Beleidigung als ein Lob, oder?
Update: Wow. Hier gingen genau Null Mails mit Vorschlägen ein, was man zu Lambsdorff positiv erwähnen könnte. Habe ich vielleicht alle FDP-Wähler schon vergrault? Zumindest parteiintern muss es da doch was geben? Und ich hatte mir extra den Scherz verkniffen, ob die FDP denn jetzt noch an ihre Steueroasen-Nummernkonten kommt…
Update: Jetzt kommen doch ein paar Pro-Mails an. Der schönste Punkt bisher ist: er hat sich aus der Tagespolitik herausgehalten, und das habe Vorbildcharakter. Das stimmt, das sollten viel mehr Politiker machen. Und im Übrigen habe Lambsdorff immer eine klare Linie gehabt, und wenn er sich mal auf eine Position festgelegt hat, konnte man sich auch darauf verlassen, dass er dabei bleibt. Das ist im Vergleich zu Berufspendlern wie Schröder und Merkel in der Tat eine Wohltat. Wir halten also fest: es war nicht alles schlecht.
Update: Jetzt kommt noch eine Mail rein, dass Lambsdorff den Großen Lauschangriff entschärft habe, indem er Berufsgruppen wie Journalisten, Anwälte und Pfarrer ausgenommen habe.
Und das geht von "aber es war schon mal noch wärmer" über "CO2 spielt gegenüber Wasserdampf gar keine Rolle" und "100 Jahre reichen nicht für eine gesicherte Aussage" bis hin zu "aber mir ist gerade total kalt!1!!"
Gefunden habe ich den Link in diesem schönen Artikel, wie Wissenschaft eigentlich funktioniert, anlässlich des Email-Hacks neulich. Lesenswert, wenn ihr mich fragt.
Ich persönlich frage mich jetzt, vor welchem Gericht ich dann konkret Klage gegen die Amerikaner einreichen soll, und was für Beweise dann von mir erwartet würden, dass meine Daten mißbraucht werden.
Wir können einem solchen Abkommen nicht zustimmen, haben aber nichts dagegen, wenn es in Kraft tritt.*facepalm* (Danke, Dirk)
Mal abgesehen davon, dass da die "organisierte Religionen generell verbieten" Option fehlt, ist das natürlich eine Schande für alle Nicht-Nazis, dass es soweit gekommen ist in dieser Umfrage. Daher sollten sich jetzt alle Nicht-Nazis aufgerufen fühlen, diese Umfrage zu korrigieren. Und dass sich das ehemalige Nachrichtenmagazin für diese Rassismus-Kampagne mißbrauchen läßt, das ist eine Schande.
Übrigens ist auch der Schweiz aufgefallen, dass sie da gerade vor allem von Nazis aus dem Ausland Applaus kriegen.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass die die Cookies nutzen, um Duplikate zu erkennen. Nur falls sich jemand Sorgen gemacht hat, dass "Politically Incorrect" wirklich 20.000 Leser haben könnte. Nein, keine Sorgen. Eher so 20 plus Sockenpuppen.
Update: Oh wow, die Umfrage ist plötzlich weg. Das ging ja schnell. In nur fünf Minuten haben wir das ehemalige Nachrichtenmagazin genug beschämt!
Nach Auffassung etwa von Monsignor Gerard Sheehy lag es nicht in der Verantwortung der Erzdiözese, Beschwerden über pädophile Priester an staatliche Autoritäten oder die Garda-Polizei weiterzuleiten.(Danke, Claudia)Der Bericht verweist unter anderem auch darauf, dass die Erzdiözese bereits 1987 eine Versicherungspolice gegen Schadenersatzforderungen von Opfern abgeschlossen hatte. Missbrauchsfälle wurden aber erst sehr viel später, Mitte der neunziger Jahre, weitergemeldet - allerdings auch nur vereinzelte Fälle.
Der Großteil geht dafür drauf, das Interview in der Süddeutschen neulich mal auseinanderzunehmen. Dabei habe ich zwar auch noch ein paar inhaltliche Details angesprochen, die ich in dem Interview auch gerne noch angesprochen habe, aber eigentlich geht es darum, hier mal die Strategie beobachtbar zu machen, die sich in mir abspielt, während ich so ein Interview gebe, und wie ich Pavels Antworten bewerte, während sie reinkommen. Dieses Interview wurde per Email geführt und war daher ein Sonderfall. Per Email hat man jeweils Zeit, über die Frage nachzudenken, nochmal etwas zu googeln und sich eine Strategie zu überlegen, bevor man antwortet. Bei Interviews per Telefon, Angesicht zu Angesicht oder auch nur bei IRC oder Jabber hat man da ein Echtzeit-Element drin, was am Ende dafür sorgt, dass die Teilnehmer mehr Fehler machen, weil sie spontaner reagieren müssen.
Anregungen und Kritik nehme ich gerne per Email entgegen.
Ich bin ja immer wieder erschüttert, dass solche Mega-Profiteure auf Kosten der Steuerzahler überhaupt nachts Schlaf finden. Da würde mir ja mein Gewissen keine Ruhe lassen. Da hat Rot-Grün größtmöglich verkackt. Ich bezweifle, dass die CDU und die FDP noch großflächiger versagen gekonnt hätten.
Ich finde ja grotesk, dass wir darüber überhaupt reden müssen. Es gibt ja wohl überhaupt gar keine wie auch immer gearetete Entschuldigung dafür, den Amis unsere Kontobewegungen zu zeigen. WTF?! Und da sieht man mal, auf die FDP ist Verlass. Die haben genau das getan, was ich vor der Wahl vorhergesagt habe: Umfallen. So hat die FDP herbeigeführt, was vorher mit der SPD (DER SPD!!!) nicht machbar war.
Update: Ach, wird doch noch mal spannend: Die FDP dementiert. Besonders widerlich daran ist, wie dieser Barroso für die Datenweitergabe argumentiert:
Auf Basis der Auswertung von SWIFT-Daten seien die europäischen Behörden in den vergangenen Jahren von den USA über Tausende Verdachtsfälle informiert worden. Dadurch hätten auch konkrete Anschläge verhindert werden können.
Das Auskunftsrecht besteht nämlich nach § 34 Abs. 4 i.V.m. § 33 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 BDSG dann nicht, wenn die Daten nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, namentlich wegen des überwiegenden rechtlichen Interesses eines Dritten, geheim gehalten werden müssen. Dies ist hier regelmäßig der Fall, wie nachstehend erläutert wird.Und dann kommt das hanebüchenste Argument, das ich überhaupt je gehört habe. Man müsse hier die Interessen des Kommunikationspartners schützen. Ja, meine Damen und Herren! Ihr dürft wegen des Datenschutzes nicht auf eure Vorratsdaten zugreifen! Mir fällt gerade kein anderes Land ein, wo es zu einer so grotesken Regelung kommen kann.
Debora fand die Idee prima, dass jemand kommen und die Wikipedia forken könnte, und meinte, wir sollen das mal bloß machen. Es könne eigentlich nur besser werden. Die Wikipedia scheitert seit vielen Jahren an ihren Erneuerungsversuchen, und zwar an allen Fronten. Beispielhaft haben wir uns über das neue Benutzerkonzept unterhalten, dass die Wikimedia Foundation bezahlt hat, und das man sich als Beta angucken kann. Ein Riesenprojekt, bei dem am Ende als Eindruck übrig bleibt, dass man jetzt Pastellfarben als UI-Hintergrund auswählen kann. Andere Verbesserungen sind mir da nicht aufgefallen.
Debora ist pikanterweise Gründungsmitglied des deutschen Vereins und hält den daher auch weiterhin für wichtig. Der Verein macht zwar lauter Projekte, aber keines von denen überzeugt für sich alleine genommen so sehr, dass man sagen könnte, ok, dafür brauchen wir den Verein. Höchstens die Datenbefreiungsaktionen von Mathias Schindler, aber da sitzt der Verein an sich auch nur daneben und läßt den machen. Es ist nicht so, dass der Verein da ein Konzept erarbeitet hätte, was man in welcher Reihenfolge von wo befreien will. Oder vielleicht habe ich das ja auch ganz falsch verstanden alles und lasse mich dann gerne korrigieren.
Naja ist ja auch egal. Meine Frage, ob der Verein sterben muss, damit Wikipedia leben kann, hat sie jedenfalls klar verneint, konnte mich dann aber nicht argumentativ überzeugen, das auch so zu sehen.
Wir im Club sind kurz davor, die Diskussion mit Wikipedia abzubrechen und als Totalverlust zu werten. Das ist so ein römischer Schildwall von Leuten, die alle finden, dass mal jemand was tun muss, aber selber aus diversen Gründen nicht in Frage kommen und auch nicht offen mithelfen würden, dass es der Motivation nicht zuträglich ist. Es ist inzwischen sogar soweit, dass Leute zu uns kommen, um mit uns zu reden, aber nur wenn wir versprechen, keinem zu erzählen, dass derjenige bei uns war!
Es gibt da zaghafte interne Diskussionen, aber die gab es auch schon vorher. Da ist noch nie was bei rausgekommen, weil die gesamte Struktur der Wikipedia auf die Abwehr von Veränderungen ausgelegt ist. Jeder hat immer plausible Gründe, wieso es keine Änderungen geben kann, so sehr er persönlich auch findet, dass sie benötigt werden. Vorschläge werden in endlosen Diskussionen solange kaputtdiskutiert, bis keiner mehr da ist, der bei der Umsetzung mithelfen könnte oder wollte.
Mich persönlich ärgern im Moment vor allem zwei Dinge.
Debora überraschte dann am Ende noch mit der Ansage, aus ihrer Sicht sei es ja ein Wunder, dass es die Wikipedia überhaupt noch gibt. Sie hätte 2004 nie gedacht, dass die Wikipedia es nie bis jetzt machen würde. Weil all die strukturellen Probleme damals schon absehbar waren.
Und so macht Debora das selbe, was ich auch bei allen anderen beobachten konnte, die ich da bisher interviewt habe. Die setzen sich von der Masse ab, reduzieren ihr Engagement auf zwei-drei klar umrissene Unterbereiche, und kümmern sich dann nur noch um diese. Manche führen dann unerbittliche Grabenkriege, um ihr Refugium abzusichern, Debora ist da nicht so kämpferisch und hat sich aus ihrem Herzblutprojekt Wikiversity enttäuscht abgesetzt. Den Namen habe ich schon ein paar Mal gehört, also wollte ich mal wissen, was das jetzt genau ist. Die Zusammenfassung: vergiss es, ist komplett gescheitert, ich habe mich da zurückgezogen.
Und so habe ich mal wieder das Gefühl, die Wikipedia ist ein bisschen wie Pripyat. Man kann teilweise zwischen den verstrahlten Ruinen ein Pflänzchen keimen sehen. Aber es ist und bleibt eine radioaktive Wüste.
Update: Debora hat sich gemeldet, und sie findet meinen Blogeintrag zu negativ. Hat sie Recht, ich finde ihn auch zu negativ. Aber mir fallen echt keine positiven Dinge ein, die ich da berichten könnte. Bis mir noch was einfällt, könnt ihr euch mal Deboras Darstellung dazu durchlesen. Da gibt es immerhin eine gute Nachricht:
I've not given up on the Wikipedia, Felix. And actually, I've not currently cutting back.
Insofern ist nicht alles schlecht. :-)
Und beim Fett für das Pflegen der Weichen habe man das teure Mittel, das einen geringeren Personalaufwand erfordert, mit einem billigeren „gestreckt“, sodass jetzt die Kartusche verstopfe, mit der das Fett auf die Weiche geschmiert werde.Das … und, dass sie einige Anlagen ganz aus dem Pflegeprogramm genommen haben. Wahrscheinlich sind das die im nordafrikanischen Teil von Berlin, wo es eh warm genug ist. Diese ganzen Anschuldigungen kommen übrigens vom Betriebsrat, also von Insidern. Die sagen auch, dass die Weichen nicht mehr ausreichend gereinigt werden, und bei Defekten sei der Reparaturdienst angewiesen worden, andere Ursachen aufzuschreiben. Es gibt auch Weichenheizungen, und auch da haben sie gespart. Einige seien gleich ganz abgebaut worden, anderswo haben sie unpassende Teil eingebaut, so dass sie jetzt die Luft beheizen und nicht die Weiche.
Aber hey, Weichen. Wer braucht schon Weichen. Was kann da schon passieren. Solange sie keine Signalanlangen kaputtsparen!
Eingeschränkt worden sei auch die Wartung der Signalanlagen.Die Begründung dafür ist der Hammer! Die zuständigen Techniker kommen nicht hinterher, weil zum Sparen auch die Haustechniker weggespart wurden, und die Bahntechniker jetzt auch für Glühlampen und Wasserkocher zuständig sind.
Un-glaub-lich.
Mich erinnert das an ein Dotcom-Startup "kurz vor dem IPO". Da kamen dann auch so Durchhalteparolen, "nach dem IPO haben wir Geld für sowas".
Update: Ach und nur einen Tag später springt die erste S-Bahn vom Gleis — im Bereich einer Weiche.
Aber nein, jetzt kommt nämlich raus: Litauen kam in die NATO, weil sie den USA als Gegenleistung erlaubten, auf ihrem Grund und Boden einen geheimen Folterknast zu bauen. Und da ist auch gefoltert worden. Der Standard hat noch ein paar Details. Wow. (Danke, Andy)
Und weil wir ja im neuen Jahrtausend und im Web 2.0 angekommen sind, haben sie einen Levitation-Logowettbewerb ausgerufen. Also, liebe Künstler und Photoshopmagier, auf an die Geräte und ladet eure Logos hoch! Schöne Domain, die sie da haben :-)
Relevanz ist doch aber wichtig, weil sonst Oma Marta einen Artikel zu ihrem Hund reinstellen würde, und wo kämen wir dann hin. Und wie ist das mit den Pokemons? Die haben wir reingelassen, und jetzt sehen wir ja, was wir davon haben! Da kommen jetzt Leute und wollen zu jedem Pokemon eine eigene Seite! Zu jedem! Eine eigene Seite!!
An der Stelle kommt von mir dann gewöhnlich die Frage, was denn daran so schlimm wäre. Ich kann das auch ernsthaft nicht nachvollziehen, wo da das Problem ist. Wenn wir uns einig sind, dass die Seiten unrelevant sind, wem schaden sie dann? Dann klickt doch eh keiner drauf, wenn sie unrelevant sind. Dann kann da auch unwichtiger Kram stehen.
Wegen der Relevanzkriterien möchte ich mal ein konkretes Beispiel nennen. Über das Artikelsterben habe ich vor ein paar Tagen gesehen, dass es einen Löschantrag für Adämonisten gibt. Inzwischen steht da, es handele sich um einen Urheberrechtsverstoß. Gut, das ist eine Sache, die ich als Grund akzeptiere. Aber vor ein paar Tagen standen da drei Zeilen Text. Wenn ich mich recht entsinne, entsprach der Text weitgehend der Wortdefinition auf dieser Seite. Ich finde diesen Eintrag ein tolles Beispiel für Relevanzdiskussionen. Es handelt sich hier um einen Begriff, der von Wissenschaft und Ratio nicht weiter entfernt sein könnte, und bei dem Quellenangaben sinnlos sind. Es geht um Vampire, Dämonen und Astralkörper. Völliger Mumpitz also in meinem Weltbild. Trotzdem wäre diese Definition des Begriffes genau das, was ich dazu in der Wikipedia erwarten würde. Mein Benutzungsmuster für die Wikipedia ist, dass ich irgendwo auf ein Wort treffe, das ich nicht kenne oder bei dem mein Verständnis der Wortbedeutung in dem Kontext keinen Sinn hat. Dann laufe ich zur Wikipedia und gucke nach. Und wenn ich dort die obige Definition finde, hat mir die Wikipedia geholfen. Und zwar deutlich mehr, als wenn jemand für mich entschieden hat, dass Adämonisten Mumpitz ist und in der Wikipedia nichts verloren hat. Denn, bei aller Freundschaft, diese Entscheidung kann und will ich selber treffen. Genau wie ich nicht möchte, dass meine Regierung für mich entscheidet, welche Nachrichten oder Bücher für mich relevant sind. Und, mal unter uns, wenn da was von Astralkörpern, Vampiren und Dämonen steht, dann brauche ich nicht eure Hilfe, um das als das zu erkennen, was es ist. Als Mumpitz.
Diese Runde endet dann gewöhnlich an der Stelle. Wikipedianer hatten an der Stelle bisher immer kognitive Dissonanz. Das ist eine Frage des Weltbildes. Im Wikipedia-Weltbild ist das ein Axiom, dass es schädlich ist, wenn unrelevante Artikel in der Wikipedia sind. Niemand kann ernsthaft der Meinung sein, dass das kein Problem sei. Wenn wir uns dann physisch gegenübersitzen und man an unserer Körpersprache erkennen kann, dass wir das ehrlich nicht für ein Problem halten, kollidieren Weltbild und Realität und kognitive Dissonanz setzt ein.
Nun ist ja nicht unerforscht, was in so einem Moment im Gehirn geschieht. Wenn man eine Kollision zwischen Weltbild und Realität hat, dann ist das meistens dadurch ausgelöst, dass man gerade einen Fehler gemacht hat. Das Gehirn fängt dann an, rückwirkend Erklärungen zu finden, warum man das gerade gemacht hat. Ähnliche Mechanismen treten an der Stelle üblicherweise in Kraft, und es kommen progressiv weniger überzeugende Argumente, wieso das schlecht wäre. Häufigstes Argument ist bisher, dass dann ja jeder Werbung reinstellen könnte, und dann würde Wikipedia ja zu einer kostenlosen Werbeplattform verkommen, und die Spender wären sauer, dass mit ihren Spenden eine Werbeplattform finanziert würde. Das Argument klingt ja erstmal ganz gut, aber es ist ein Strohmann. Denn wir sagen ja nicht, dass der Inhalt eines Lemmas nicht relevant sein muss. Wir sagen nur, dass für das Lemma selbst keine oder sehr lasche Relevanzkriterien gelten sollten. Wenn jemand Werbung oder Falschaussagen zu einem Lemma ins Netz stellt, dann sollen die natürlich weiterhin entfernt oder NPOV-konform umformuliert werden. Das ist ein orthogonales Problem. Aber gut, das ist letztlich eine Frage, bei der man geteilter Meinung sein kann.
Der Punkt, auf den ich die ganze Zeit eigentlich hinaus wollte, ist dieser: Als nächstes (und letztes) kommt dann, wir sollen doch mal konstruktive Gegenvorschläge machen.
Ich (oder wir, denn normalerweise bin ich ja nicht alleine in solchen Debatten) hole dann immer meine Liste raus. Wir haben eine längliche Liste von Vorschlägen erarbeitet. Wir haben sie gebloggt. Ich habe Vorschläge gebloggt. Frank hat sie gebloggt. Kris hat Vorschläge gebloggt. Pavel hat Vorschläge gebloggt. Wir haben uns alle gegenseitig verlinkt. Wir sind von diversen anderen Blogs und von Zeitungen verlinkt worden. Wir haben eine Radiosendung gemacht, wo wir zwei Stunden lang unsere Vorschläge vorgestellt und darüber geredet haben. Wir (also meine Freunde, nicht ich) sind zu diesem Wikimedia-Treffen gegangen und haben dort versucht, unsere konstruktiven Vorschläge zu thematisieren. Daher hatten wir noch nie Schwierigkeiten, unsere Vorschläge zu bringen. Normalerweise endet das Gespräch dann. Und heute ist es mir beim Reflektieren wie Schuppen von den Augen gefallen. Keiner hat darauf jemals eine Antwort erwartet!
Lasst mich das in einem neuen Absatz nochmal hinschreiben.
Die Frage nach konstruktiven Gegenvorschlägen von uns ist, so glaube ich jetzt erkannt zu haben, immer rhetorisch gemeint gewesen.
Das ist natürlich schwer nachzuweisen, aber ich habe Indizien. Z. B. beim Chaosradio, da kam nach 10 Minuten Gespräch von Sargoth (dem Wikipedianer, den Frank eingeladen hatte), die überraschte Ansage, er sei total verwundert, dass wir uns da so viel Gedanken gemacht hätten. Und vorgestern im Club bei dem Gespräch mit Juliana und Ralf, da wurde das auch deutlich. Ich will mal versuchen, die Situation zu schildern. Und, bitte, ich meine das keinesfalls negativ über Juliana, Ralf oder Sargoth hier! Es ist aber essentiell zum Verständnis des Problems, warum unsere Diskussion nicht weiterkommt gerade.
Also. Anekdoten-Zeit. Vorsicht: Wir haben das Gespräch nicht aufgezeichnet, und das ist jetzt zwei Tage her, und ich will einen Punkt machen. Ich überspitze leicht.
Juliana und Ralf kommen rein, setzen sich, ich mache mein Notebook aus und hole einen Block und einen Stift raus.
Erstaunen.
Juliana packt ihr Netbook aus, schließt es an unser Internet an (ja, im Club gibt es im Gegensatz zu Wikimedia freies Internet für Gäste :-) ), hat die Wikipedia als Homepage eingestellt. An dieser Stelle zeigt sie mir etwas, das jetzt aber keine Rolle spielt gerade, das kann ich vielleicht später nochmal thematisieren.
Der Punkt ist: Ich mache mein Notebook aus zum Gesprächsbeginn, sie macht ihres an. Ich habe einen Block dabei, um mir Notizen zu machen. Sie nicht. Denkt mal drüber nach, was das über die Gesprächsteilnehmer und ihre Intentionen und Vorstellungen zum Ziel des Gesprächs aussagt. Als wir dann unsere Liste mit konstruktiven Vorschlägen ausbreiteten und da Diagramme malten und ihr Stichworte gaben, hat Juliana die schon mitgeschrieben, auf meinem Block dann halt. Ich will ihr nicht vorhalten, dass sie keinen Block dabei hatte, darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich den Eindruck hatte, eigentlich wollten die nicht wirklich von uns hören, was wir für Vorschläge haben. Oder genauer: Sie gingen davon aus, wir hätten keine. Ich hatte sogar ein bisschen das Gefühl, sie hielten uns für Trolle. Genau das Zerrbild, das in der Wikipedia von den bösen Bloggern gepflegt wird. Sie dachten, unser Kritik-Kartenhaus fällt in sich zusammen, wenn sie uns nach konstruktiven Vorschlägen fragen.
Nochmal: Ich will hier weder Sargoth noch Juliana noch Ralf beschimpfen oder kritisieren, im Gegenteil. Hut ab! Hochachtung! Respekt! Ihr hattet im Gegensatz zu den anderen Wikipedianern genug Arsch in der Hose, um euch mit uns zu treffen, um mit uns zu reden! Es gab noch andere, aber ich nenne nur diejenigen, die sich öffentlich mit uns getroffen haben und nichts dagegen hatten, dass wir ihre Namen nennen. Es tut mir leid, dass ich meinen Punkt an euch illustrieren muss, weil sich so viele andere hinter ihren Pseudonymen verstecken und lieber Foren-Heckenschützen sein wollen, als sich über die Zukunft der Wikipedia Gedanken zu machen.
Oh, und eines noch. In den Diskussionen sind unsere Gedanken zur Zukunft der Wikipedia häufig ein-zwei Größenordnungen weiter gediehen als was aus der Wikipedia selber kommt (und komme mir jetzt keiner mit "Kompass 2020"). Ich meine damit das, was die Wikipedianer im Gespräch an Vorschlägen und Argumenten haben. Vermutlich wird es da schon irgendwo Webseiten geben in der Wikipedia, wo sich auch schon mal jemand richtig tiefschürfend Gedanken gemacht hat. Während wir Strategien diskutiert haben, wie man die Benutzerführung konkret ändern könnte, um das Verhalten der Nutzer zu verbessern, und während wir uns Gedanken gemacht haben, von welchen psychologischen Effekten das aktuelle Verhalten der User und Admins in der Wikipedia befördert wird, und wie man das verbessern kann, kamen an Vorschlägen von der Gegenseite bisher eher Schulterzucken und Durchhalteparolen. Es gibt in Deutschland soviele Wikipedia-Stammtische! Das kann doch nicht sein, dass ihr da nur Bier trinkt? Denkt da wirklich niemand tiefschürfend darüber nach, wie man die Welt verbessern kann?!
Also bitte, liebe Wikipedianer. Helft uns, das Niveau der Diskussion zu erhöhen.
Ein guter erster Schritt wäre, wenn ihr vor dem Diskutieren unsere bereits veröffentlichten Vorschläge und Argumente zur Kenntnis nehmt. Das Ziel der Diskussion ist ein Erkenntnisgewinn auf beiden Seiten, nicht nur auf eurer. Und für uns wird das deutlich befriedigender, wenn wir von euch auch mal neue Argumente oder reflektierte Gedankengänge zum Thema Zukunft der Wikipedia hören können. Und ja, ihr könnt davon ausgehen, dass wir uns eure Standard-Argumente auch vorher durchgelesen haben.
Update: In den Diskussionen zum Wikipedia-Kurier geht es gerade hoch her. Ich poste keinen Link, weil ich die Wikipedia ja nicht mit Schmutz bewerfen will hier, sondern an einer Klärung interessiert bin. Aber eine Sache will ich aufgreifen, die Markus Cyron dort anspricht. Da kommt die Frage, wieso wir uns an so technischen Dingen aufhalten. Was eine Eingabemaske mit dem Löschen von Artikeln zu tun hat. Der Hintergrund ist die Disziplin "User Interface Design" und hat viel mit Psychologie zu tun. Ich will das mal an einem einfachen Beispiel erläutern. Stellt euch mal folgendes Experiment vor. Ein Raum, darin 20 Leute, die die Versuchsperson nicht kennt, und eine Versuchsperson vor der Tür. Du sagst der Versuchsperson, dass die drei Leute links hinten in der Ecke in dem Raum drei Störer sind, um die sich die Versuchsperson kümmern soll. Der 1. Versuchsperson gibst du als Werkzeug Handschellen und eine Polizeiuniform. Der 2. Versuchsperson gibst du einen Block Papier, einen Stift, einen Tisch und Stühle. Der mit den Handschellen wird vermutlich versuchen, die Störer festzunehmen und rauszuschmeißen. Der mit dem Block wird sich vermutlich mit den Störern hinsetzen, ihnen zuhören, und sich Notizen machen.
Beim User Interface Design (und bei unseren Vorschlägen) geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand Einfluß darauf zu nehmen, in welcher Rolle sich die User sehen. Was sie als ihre Handlungsoptionen wahrnehmen. Im Moment gebt ihr den Leuten Handschellen, und wir möchten ihnen einen Block Papier geben. Mal übermäßig vereinfacht. Also, Markus, wir erklären das auch gerne noch mal im persönlichen Gespräch in den Clubräumen, wenn du dich mit uns treffen willst. Schreib mir einfach ne Mail, dann machen wir ein Treffen.
Und das zweite ist unser neues Modell für soziale Härtefälle. Wir müssen mit dem Congress zwar Gewinn machen, weil wir u.a. mit den Einnahmen dann auch andere Dinge finanzieren, wie z.B. die Schulden, die das Camp immer aufhäuft. Aber auf der anderen Seite möchten wir nicht, dass Hacker nicht kommen können, weil ihnen das Ticket zu teuer ist. Wir hatten da bisher eine Regelung eines Spezialengels, dem man dann am Eingang seine finanzielle Notsituation klagen konnte, und der einen dann verbilligt reinlassen konnte. Aber das wollen wir dieses Jahr anders machen, weil das ja unwürdig ist, wenn man betteln muss. Daher haben wir uns überlegt, dass wir ein Kontingent von Tickets für Bedürftige einrichten. Wenn ihr jemanden kennt, der sich sonst ein Ticket nicht leisten könnte, dann könnt ihr den da submitten. Die Namen bleiben natürlich unter uns. Wir kontaktieren die Betroffenen dann und gucken, ob denen mit einem billigeren Ticket geholfen wäre. Und dann gucken wir am Ende, wie wir das Kontingent am besten verteilen. In Zeiten von Hartz IV ist das ein wichtiges Signal, wie ich finde, dass es doch noch Solidarität gibt. Natürlich kann man auch sich selber submitten da, wenn man keine Freunde hat. Das ändert sich dann hoffentlich auf dem Congress :-)
Also gucken wir mal, wie das so läuft dieses Jahr. Ich finde dieses Konzept gut, und hoffe, dass das gut wird.
Update: Mit der Formulierung, dass wir die Camp-Schulden abtragen müssen, habe ich die Dinge ungültig vereinfacht (erdgeist hat angeboten, ich soll meine Fehlinformation an der Stelle ihm in die Schuhe schieben, aber das nehm ich mal auf meine Kappe jetzt). Das letzte Camp hat keine Schulden aufgehäuft, nicht zuletzt wegen hervorragender Orga-Arbeit von fh und Julia. Camps brauchen aber fettere Vorfinanzierung als Congresse, daher müssen wir trotzdem ein Polster aufbauen, wenn wir noch mal ein Camp machen wollen. Und das wollen alle.
Ich kann aber kurz meinen Eindruck zusammenfassen. Mein Eindruck ist, dass sich Wikimedia nicht aus eigener Kraft retten kann. Wikipedia könnte vielleicht mit Hilfe von außen noch gerettet werden, wenn wir Doktor House, Chuck Norris und das A-Team einfliegen. Aber nur, wenn der Wikimedia e.V. aus der Gleichung genommen wird. Bei Wikimedia e.V. sitzen im Wesentlichen die alten Wikipedia-Haudegen, die genug Einfluß hätten, um mal etwas zu reißen. Aber die trauen sich alle nicht, was zu reißen, weil sie um ihren Status innerhalb von Wikimedia fürchten. Ohne jetzt hier groß saftige Details ausplaudern zu wollen: der Außeneindruck, dass Wikimedia e.V. im Wesentlichen nichts für Wikipedia tut, und statt sie zu fördern Aktivisten und Projekten eher im Weg steht, der hat sich auch bei den Gesprächen mit Insidern bestätigt. Wir haben da natürlich über Einzelfälle geredet und es wird auch Ausnahmen geben. Der Punkt, der das am besten auf den Punkt gebracht hat, war unser Congress, wo wir der Wikipedia seit 10 Jahren einen Stand eingeräumt haben, um das Projekt zu fördern. Daher sind wir jetzt auch so bissig, weil wir das eben auch als unser Kind betrachten, das wir da mit großgezogen haben. Und vor zwei Jahren kamen die nicht mehr. Wir haben also heute mal gefragt, warum eigentlich nicht, und Ralf war einer der Freiwilligen gewesen, die immer für die Wikipedia den Stand gemacht haben. Ralf meinte dann, naja, wir hätten Eintritt haben wollen. Stimmt auch. Das liegt daran, dass wir so voll waren in den letzten Jahren, dass wir Gefahr liegen, bezahlende Leute nicht reinlassen zu können, und da erscheint es uns unfair, Wikimedia da ganz ohne Gegenleistung eine kostenlose Werbeplattform einzurichten, zumal auf dem Platz ein Dutzend Hacker Platz gehabt hätten. Und mal unter uns, wenn Wikimedia da auf sechsstelligen Beträgen sitzt, da müssen wir ja wohl nicht drüber reden, oder? Stellt sich raus, dass Wikimedia den Freiwilligen die Eintrittskarten nicht erstatten wollte. Wer noch nie auf dem Congress war: wir reden hier über einen so kleinen Betrag, dass Wikimedia mehr an Zinseinkünften einnimmt, als sie das gekostet hätte. Meine nächste Frage könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Ich wollte wissen, wozu sie diesen Verein eigentlich haben, wenn der bei sowas die Spesen nicht zahlt. Antwort: Achselzucken.
Und wem das noch nicht reicht, um Wikimedia abschließend zu den Akten zu legen, den schicke ich mit freundlichen Grüßen zu Kompass 2020, dem "strategischen Plan für Wikimedia Deutschland", wo sie Bullshit-Bingo mit Begriffen wie "Stakeholder" spielen und von "Operativen Maßnahmen" reden. Da riecht man ja förmlich noch den Management-Consultant-Hohlkörper, der das geschrieben hat, durch! Ich meine, mal ehrlich, seriously? Die Tabelle hier? Ernsthaft? Und die Visionen erst:
1 Medien stellen freie Inhalte zur Verfügung und teilen unsere Ideen.und später, bei "Leser":
2 Freies Wissen ist in den Medien präsent
3 Journalisten haben bei Wikimedia-relevanten Themen einen direkten Draht zu WMDE.
6 Jeder, der etwas wissen will, geht zu Wikimedia.Ich habe schon fundiertere Großkonzern-Visionen gelesen. Sehr erheiternd sind auch die Visionen zum Thema Usability. Ja! Die nehmen ernsthaft das Wort Usability in den Mund! Und reden von einfachem Zugriff für jüngere Schüler oder Ältere mit geringer Technikaffinität (Schulen werden bei Wikipedia schon mal weiträumig auf IP-Ebene abgeklemmt, weil die Schüler nämlich alles fiese Vandalen sind). Oh und als wir den beiden mal das CMS von www.ccc.de gezeigt haben, mit WYSIWYG-Editor im Browser, mit Dialogen, Wizards, Templates und Constraints, da sind denen fast die Tränen gekommen. "Wie, sowas geht?" Ich mußte mir ein paar vorweihnachtliche Mitleidstränen verdrücken, so rührend war das.
7 Die Inhalte sind hochwertig, fundiert und unübertroffen.
8 Alle Wikimedia-Marken sind etabliert.
Wie alt ist Wikimedia jetzt? Sie geben sich wie eine verkrustete Partei von 50 Jahren, kurz vor der Revolution. Also wie gesagt, ich glaube nicht, dass da noch was zu retten ist. Dieser Verein muss zugemacht werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Wikimedia Foundation die Zustände bei Wikimedia e.V. gutheißen würde, wenn sie davon Bescheid wüßten.
Aber mal kurzfristiger gedacht, auf dem Weg zur Weltrevolution des Proletariats gibt es ja Zwischenschritte, und da haben wir denen mal feierlich eine Liste von konkreten Vorschlägen überreicht. Die hatten wir zwar auch schon alle geblogt, mehrfach, verteilt, und untereinander verlinkt und zitiert und wiederholt, und wir haben sie auch schon im Radio und auf deren Veranstaltung erwähnt, aber das reicht offensichtlich nicht, damit sie auch bei den Vorständen und Ex-Vorständen von Wikimedia ankommen. Die leben da so sehr in einem Wikipedia-Holodeck ohne Außensensoren, dass wir im Chat schon gescherzt haben, die Lösung sei die von "Ship in a Bottle".
Wir haben die Vorschläge auch nach Dringlichkeit, Aufwand bei der Umsetzung und Wirkungsgrad bewertet und sortiert und schöne Boxen aufgemalt. Ich mache mir keine Illusionen, dass die beiden jetzt mal eben die Wikipedia umkrempeln, aber alle großen Taten fangen mit einem ersten Schritt an. Der erste Schritt auf unserer Liste war, dass Wikimedia eine Deletionpedia für die deutsche Wikipedia hostet. Das kostet einmal gar nichts, weil sie das mit den bestehenden Daten in den bestehenden Datenbanken auf den bestehenden Servern mit der bestehenden Software abfackeln können. Und es würde einen Großteil der schädlichen Emotionen aus der Diskussion ziehen, weil keiner mehr das Gefühl haben müsste, ihm wird hier mir nichts dir nichts die in der Freizeit geleistete Herzensblut-Arbeit von Tagen von irgendeinem wildgewordenen Neandertaler gelöscht, der vom Thema keine Ahnung hat. Wenn die das gemacht haben, können wir über den Rest gleich viel entspanner reden.
Also, in diesem Sinne. Gucken wir mal, ob sie eine Deletionpedia machen. Monetär kostet das gar nichts. Aber es wäre eine immense symbolische Geste, weil es erstmalig greifbar einräumen würde, dass die Kritiker womöglich vielleicht doch ein kleines bisschen Recht haben könnten. Ich hoffe inständig, dass die Zuständigen so viel menschliche Größe aufbringen werden.
Update: Ja, ich fand auch, dass Kompass 2020 an Agenda 2010 erinnert. Aber ihr wisst ja, von der SPD lernen heißt … äh … #fail :-)
Update: Oh, und: Juliana hat angekündigt, das Gespräch aus ihrer Sicht im Wikipedia:Kurier zu besprechen. Das wird sicher auch noch mal spannend.
Update: Ralf weist mich gerade auf ein paar Fehlerchen hin. Er ist auch bei Wikimedia, der Wikipedia-Stand war nicht zehn Jahre lang (duh, das war "figure of speech"), und er hat auch beim Wikimedia gar nicht nachgefragt, ob sie ihm die Tickets erstatten. Damit trifft Wikimedia nicht mehr die komplette Schuld, aber immer noch der Großteil. Denn am Ende ist gar keiner gekommen.
Update: der erste Teil von Julianas Bericht ist jetzt online. Falls jemand sich wegen des Bildes fragt: ja, ich habe darum gebeten, dass die keine Bilder von mir auf die Wikipedia hochladen.
Vor allem ist jetzt auch bei der dpa das hier aktenkundig:
Die Wikimedia Deutschland fühlt sich allerdings etwas zu Unrecht von der Protest-Spendenwelle überrollt und erklärt sich selbst als neutrale Instanz. «Wikimedia Deutschland ist nicht Betreiber der Wikipedia, wir haben keinen inhaltlichen, technischen oder redaktionellen Einfluss auf das Projekt», heißt es in einem Blog-Eintrag.Ich hätte ja an der Stelle die offensichtliche Frage nachgeschoben, wieso die dann Spenden einsammeln, wenn sie mit dem Projekt inhaltlich, technisch und redaktionell nichts zu tun haben. Aber darauf ist die dpa nicht gekommen. Macht aber nichts, das haben Leute im Wikimedia-Blog gefragt. Und das muss ja fast genau so sehr schmerzen.
Steigende Kosten auf der Ausgabenseite bedingen steigende Kosten auf der Einnahmenseite – ohne Beteiligung der Arbeitgeber kann dies nur eine massive Mehrbelastung der Arbeitnehmer bedeuten, und die soll, so will es die Regierung, einkommensunabhängig per Pauschalbetrag erhoben werden.Ja, richtig gelesen! Die Armen sollen den Reichen ihre Gesundheitsversorgung bezahlen! So sieht das aus. Die TUN nicht mal mehr so, als ginge es um Fairness oder Gerechtigkeit. Eigentlich können wir so langsam auch wieder anfangen, von Leibeigenen und Lehenswesen zu sprechen. Wer hat diese Gestalten noch mal in die Regierung gewählt?!
Was passierte daraufhin? Dreimal dürft ihr raten! Ein Admin aus dem Wikimedia-Vorstand hat das zurückeditiert. Na SO ein Zufall. Sicher nur ein bedauerliches Mißverständnis.
Die schwedische Ratspräsidentschaft wolle sich um Nachverhandlungen mit den USA bemühen. In Brüssel heißt es jedoch laut dem Zeitungsbericht, der Verhandlungsspielraum sei fast vollständig ausgeschöpft. Die EU-Unterhändler hätten sich gegenüber den US-Amerikanern an zentralen Punkten nicht durchsetzen können.Soll das ein Scherz sein? Dann gibt es halt gar kein Abkommen! Was haben die Amis denn da für Kompromatkoffer am Start? Haben die den Schreiber in Kanada verhört oder was? Niemand zwingt uns, den Amis auch nur einen feuchten Händedruck zu geben, geschweige denn unsere Bankdaten. Wenn die da mit Forderungen kommen, dann kriegen sie halt gar nichts. Ende der Durchsage.
Ich finde ja vor allem erschütternd, dass das schon die EU ist, nicht Deutschland. Es heißt ja immer, wir brauchen einen EU-Außenminister, weil der dann mit einer Stimme für Europa sprechen könnte und mehr Durchsetzungskraft hätte. Das sehen wir ja hier gerade sehr schön, was das für eine krasse Fehleinschätzung ist. Das gibt im Gegenteil den Amis bloß einen besseren Hebel gegen uns, weil sie nur noch einen Gesprächspartner unterbügeln müssen.
Das klingt erst mal schlau, bis man sich näher mit HTTP auseinandersetzt. Denn da ist das so, dass die externen Referenzen hauptsächlich statisch sind, während sich das HTML auf der Seite ändert. Der Stylesheet ändert sich vielleicht einmal im Jahr, wenn es hochkommt, die Javascript-Library ändert sich, wenn mal wieder ein neuer Browser auf den Markt kommt, und die Inline-Bilder ändern sich einmal am Tag. HTTP hat das erkannt und bietet dafür eine Optimierung an, If-Modified-Since. Hier ist ein typischer HTTP-Request:
GET /rss.xml?html HTTP/1.1Der Client sagt hier also: ich war zuletzt um 19:07:32 GMT hier. Der Server sieht sich das an und antwortet:
Host: blog.fefe.de
Connection: Keep-Alive
User-Agent: Akregator/1.5.1; syndication
If-Modified-Since: Thu, 12 Nov 2009 19:07:32 GMT
Accept: text/html, image/jpeg;q=0.9, image/png;q=0.9, text/*;q=0.9, image/*;q=0.9, */*;q=0.8
Accept-Encoding: x-gzip, x-deflate, gzip, deflate
Accept-Charset: utf-8, utf-8;q=0.5, *;q=0.5
Accept-Language: en-US, en
HTTP/1.1 304 Nix NeuesDas ist das HTTP-Modell, um unnütze Daten nicht zu übertragen. Für RSS ist dieser Fall häufig, aber noch viel häufiger ist er für Stylesheet, favicon.ico, Inline-Bilder und externe Javascript-Dateien (gut, die habe ich ja sowieso gar nicht bei mir). Das ist ja gerade der Grund, wieso man Javascript-Bibliotheken in eigene Dateien auslagert. Weil die sich eben nicht ändern und dann nicht bei jedem Zugriff neu übertragen werden sollen.
Google schlägt jetzt vor, der Server soll bei der Anfrage nach der Webseite auch gleich ungefragt die ganzen (ungeänderten) Dateien mitschicken. Das mag zwar im Benchmark die Latenz senken, aber es würde das Web-Verkehrsaufkommen im Internet mal eben verdoppeln. Beim ehemaligen Nachrichtenmagazin würde dann bei jedem Webseitenklicken das Spiegel-Logo mitübertragen. Wenn ihr mal sehen wollt, was das ausmacht, dann geht einmal zu spiegel.de, löscht einmal den Cache, startet den Browser neu, und geht nochmal zu spiegel.de Das dauert gleich fünfmal so lange!
Daher glaube ich, dass es Google hier um was anderes geht. Die wollen nicht wirklich die Stylesheets als Server Push machen. Die wollen die Google Ads als Server Push machen. User werden nämlich ungehalten, wenn eine Webseite langsam lädt, weil die Werbung so lange braucht. Und wenn wir das erst mal so machen, dann ist auch der zentrale Vorteil von Werbeblockern weg. Weil die Seite dann eben nicht schneller lädt mit Werbeblocker. Es flimmert nur nicht mehr so.
Oh und völlig unabhängig davon: der Server müsste, damit das überhaupt funktioniert, die Webseiten parsen und die Abhängigkeiten analysieren können. Das ist eine immense Komplexität, die man nicht im Webserver haben will. Schon aus Sicherheitsgründen nicht. Je komplexer, desto angreifbarer.
Oh und wenn ihr euch mal den HTTP-Request da oben anguckt: über die Hälfte davon ist vollständig überflüssig. Das sollte man nicht komprimieren, sondern einfach mal den überflüssigen Mist rausnehmen.
Die Perspektiven der Polizeikameras sind in den Videos daran zu erkennen, daß sie bei den gewalttätigen Ausschreitungen der Polizisten systematisch vom Geschehen weggedreht werden.So, meine Damen und Herren, sieht das nämlich aus in unserem "Rechtsstaat". Die Geschichte hat viele gruselige Aspekte. So hat die Polizei unter anderem behauptet, gar kein Videomaterial des Vorfalls zu besitzen. Anscheinend wollte man nicht riskieren, dass auf einem Film doch etwas inkriminierendes zu sehen sein könnte.
Update: Lest euch zum Thema Prügelpolizei auch diesen taz-Artikel durch, bei dem es um die originellen Ausreden der Länder geht, warum sie keine Kennzeichnung für Polizisten haben wollen:
"Es wird davon ausgegangen, dass Polizeibeamte nach Recht und Gesetz handeln", heißt es etwa lapidar aus dem Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern. Massenhafte Falschanzeigen und fehlerhaftes Ablesen der Zahlen befürchtet man in Hessen. Eine Identifikation des einzelnen Beamten sei anhand der taktischen Kennzeichnung möglich, erklärt Nordrhein-Westfalen.
Harhar
Wir haben es ja hier im Kern mit einem Kontrollproblem zu tun. Wir haben Wikipedianer, die Kontrolle über ihren Inhalt ausüben wollen. Während das per se wie eine noble Idee klingt, ist es das Gegenteil der Idee, mit der Wikipedia das geworden ist, was sie jetzt ist. Das Grundprinzip von Wikipedia ist ja gerade, dass alles gut wird, wenn man alle Menschen ran lässt, weil das Gute im Menschen überwiegt und sich der Schwarm am Ende in die richtige Richtung zur Verbesserung der Lage für alle bewegen wird. Und das ist schlauer als es auf den ersten Blick aussieht, denn ein Gutteil des Vandalismus erklärt sich eben über die Kontrollfunktion. Wenn der User sich als Mitarbeiter sieht, wird er nicht vandalieren. Wenn er sich aber als überwachter, kontrollierter Verdächtiger fühlt, wird er Reifen anstechen. Wenn man User wie vernunftbegabte Erwachsene behandelt, werden sie sich eher wie vernunftbegabte Erwachsene verhalten, als wenn man sie wie Kinder behandelt. Das ist eine Frage des Mindsets, mit dem man auf die Leute zugeht. Natürlich wird das Vandalismusproblem nie ganz weggehen, es gibt immer ein paar Soziopathen in der Bevölkerung. Aber dieser Mindset will eben kommuniziert werden. Wenn man da mit "Hallo lieber potentieller Wikipedia-Mitautor, willst du nicht diesen Artikel zu verbessern mithelfen?" begrüßt wird, ist das was ganz anderes, als wenn da — fast wie versehentlich wirkend — jemand den Edit-Knopf auszublenden vergessen hat. Im Moment wirkt das wie ein Getränkeautomat, das menschliche Element fehlt. Wenn das wie ein Automat wirkt, werden die Leute eher Dinge probieren. Aus einem Getränkeautomat werden Leute eher eine Dose zu klauen versuchen als aus einem Oma-und-Opa-Laden. Und je mehr die Blockwarte dann Kontrolle auszuüben versuchen, desto mehr reizen sie Vandalen zum Weitermachen. Wobei mein Wortsinn von Vandale hier ein anderer ist. Ein Vandale ist jemand, der den Inhalt eines Artikels wegmacht und durch "Die Merkel ist doof" ersetzt.
Um die Analogie mal fortzuspinnen: wenn potentielle Autoren wie Bittsteller abgekanzelt werden, gehen die Freiwilligenzahlen zurück. Das kann man alles live und in Farbe beobachten gerade bei der Wikipedia.
Die Eltern unter meinen Lesern werden das Problem sofort wiedererkennen. Das ist nämlich der klassische Erziehungskonflikt bei Eltern. Eltern erziehen das erste Kind noch mit eiserner Knute und beim zweiten Kind sind sie dann weiser und greifen nur noch ein, wenn es nötig ist. Eltern müssen irgendwann ihr Kind ziehen lassen, so schmerzhaft das auch ist. Und an dieser Stelle beißt uns die Statistik in den Hintern, die Johnny so schön formuliert hat:
80% der Wikipedianer in den USA seien männlich, mehr als 65% alleinstehend, mehr als 85% kinderlos und rund 70% jünger als 30 JahreBei der deutschen Wikipedia sieht das vermutlich sehr ähnlich aus.
Ich möchte an der Stelle mal ausdrücklich sagen, dass meine Kritik nicht den einzelnen Menschen gilt, die in der Wikipedia herum-blockwarten. Ich gehe bei solchen Problemen gerne den wirtschaftlichen Weg der Analyse und halte das Problem für ein System-Problem. Die Menschen gehen ja nicht zum blockwarten in die Wikipedia, im Gegenteil sind die meisten damit unzufrieden. Das kam bei allen meinen Gesprächen mit Wikipedianern in letzter Zeit klar heraus. Jeder einzelne von denen fing nach einer Weile zu berichten an, wie viele schöne Artikel ihm denn schon gelöscht worden seien. Diese Menschen sind genau so Opfer wie wir alle. Opfer des Systems Wikipedia, das die falschen Anreize setzt. So habe ich gestern gelernt, dass man seinen Admin-Status wegen Inaktivität verlieren kann. Was ist hier also der Anreiz? Admin-Aktionismus. Und was eignet sich da besser als Löschen? Gelöschte Artikel können nur andere Admins einsehen, da kann einem also keiner (der nicht im selben Boot wäre) nachweisen, dass man gerade Mist gemacht hat. Löschen ist weniger Aufwand als Typos suchen und fixen. Und wenn man sich genötigt sieht, möglichst viele Löschungen vorzunehmen, um aktiver auszusehen, dann wird man auch die Löschdiskussion eher überfliegen als durchlesen und überdenken. Die Situation erinnert mich sehr an den Richtervorbehalt. Beim Richtervorbehalt ist es für den Richter ein Aufwand von einer Unterschrift, eine beantragte Durchsuchung zu beschließen, aber im Ablehnfall muss er eine Begründung schreiben. Also wird fast nie was abgelehnt. Und so ist das bei der Wikipedia im Moment auch. Der Admin hat einen Vorteil davon (er wirkt aktiver), wenn er dem Löschgesuch entspricht. Das ist genau falsch herum.
Man könnte das z.B. lösen, indem man Achievements wie in Onlinespielen einführt. Wer einen Artikel rettet, der zum Löschen vorgeschlagen wurde, kriegt ein Achievement. Wer rettet, indem er an dem Artikel Daten hinzufügt, kriegt ein Achievement. Wer 100 Achievements hat, kriegt ein GIF-Banner "Wikipedia-Held" zum Einblenden auf seiner Homepage. Sowas. Wir müssen Anreize schaffen, um das System in die Richtung zu bewegen, in die wir es bewegen wollen. Von alleine oder durch gut zureden bei den Admins und Trollen werden wir da nichts bewegen.
So schade das ist, aber ich fühle mich von der Diskussion gestern in meinem Weltbild bestärkt. Die Blockwarte machen das nicht aus Spaß an der Freude, sondern wollen etwas Gutes tun bzw folgen Anreizen, die das System ihnen bietet. Denen "sei mal kein Blockwart" zu sagen ist zum Scheitern verurteilt.
Im Übrigen muss ich noch eine bittere Lektion ziehen. Wir hatten ja gedacht, wenn wir da einen Fork ansprechen, sei das eine Drohung, mit der wir womöglich die Wikipedianer zum Einlenken bringen können. Das Gegenteil ist der Fall. Die würden sich sogar freuen, wenn wir forken. Weil sie dann das Problem loswerden. Aus deren Sicht ist das Problem nämlich nicht, dass die Wikipedia den Bach runter geht, sondern in deren Denkmodell geht die Wikipedia den Bach runter, weil so viele Vandalen rumvandalieren und sie nicht mit dem Löschen hinterherkommen. Wenn wir forken, dann gehen die Vandalen zu uns, wo weniger gelöscht wird. Aus deren Sicht löst das ihr Problem. Wenn jemand unzufrieden ist, können sie den zu unserem Fork schicken. Wenn ihnen dann die Userzahlen wegsterben, dann macht das nichts, denn in deren Mission Statement geht es um das Weltwissen, nicht um das Bereitstellen an die User. Hier greift der alte Witz aus der Arbeitswelt, wie schön dieser Job doch wäre, wenn man es nicht ständig mit Kunden zu tun hätte. Forken ist also keine Option.
Im Übrigen möchte ich noch ein wichtiges Wort fallen lassen: Monopol. Wikipedia hat ein Monopol auf Online-Wissen-Nachschlagen, und zwar mehr noch als Google eines auf Suchmaschinen hat. Für Monopole gelten andere Regeln als für normale Marktteilnehmer. Genau wie Telekom und Post als Monopol gezwungen waren, in jedem noch so kleinen Kaff Telefon und Briefpost anzubieten, und wie Microsoft Ärger kriegt, wenn sie Konkurrenten behindern, genau so hat die Wikipedia eine Sonderrolle als Monopolist und darf aus meiner Sicht nicht damit durchkommen, bei Community-Debatten Leute auszuladen, auch nicht wenn sie Markus Kompa heißen. Das kann man als kleines Randgruppenwiki bringen, aber nicht als Monopolist auf dem Online-Enzyklopädie-Markt, und schon gar nicht wenn man Worte wie "Weltwissen sammeln und erhalten" benutzt. Das muss für Wikimedia echte Konsequenzen haben.
Zurück zum Mindset der Wikipedia: wenn man das Problem als ein Kontrollproblem sieht, dann macht man so ein Treffen mit der Community auch als Kontrollfreaks, mit Namenskontrolle am Eingang. Und wenn man eigentlich weiß und einsieht, dass es da ein Problem gibt, aber das nicht zugeben will, dann limitiert man die Sitze auf 42, damit es nach außen nicht aussieht, als würde das mehr als eine handvoll Leute betreffen. Ich fand dieses Event augenöffnend. Laßt uns jetzt debattieren, wie wir das System ändern können.
BTW: lest euch die Links zu Johnny und Telepolis ganz durch. Und auch diesen Freitag-Artikel und diesen Blogeintrag hier.
Wir haben uns also im CCCB getroffen, um den Stream anzugucken, aber der Stream ist eine Katastrophe, setzte dauernd aus, der Sound ist viel zu leise, geht gar nicht. Inzwischen raucht er immerhin nicht mehr alle fünf Minuten ab, aber überzeugend ist was anderes.
Das bisherige Highlight war ein Wikipedia-Admin, der erzählt hat, er habe ja auch mal bei der "Eingangskontrolle" mitmachen wollen, wo neue Artikel geprüft werden und Müll rausfliegt, aber er habe immer nicht schnell genug klicken können, die Artikel waren immer schon weg, bevor er in der Incoming Queue einen anklicken konnte zum durchlesen.
Update: Frank Rieger kam kurz zu Wort, und hat sich hauptsächlich über das Nutzungsverhalten der Nutzer geäußert, und dass man auf dem Kindle als einzige Webseite Wikipedia gucken kann, zu den konkreten Vorschlägen, die er auch in seinem Blog genannt hatte, kam er nicht. Der Moderator erwähnte das aber.
Maha kam zu spät, aber sie haben ihm dann gleich das Mikro in die Hand gedrückt, und er hat dann mal seine Vorschläge aus seinem Blog gebracht, u.a. wer viel macht wird automatisch Admin, wer sich daneben benimmt, verliert den Status, und so.
Zu meiner großen Überraschung ist Christian Bahls von MOGIS doch hingegangen und hat dann der versammelten Menge erzählt, wie er sich vorstellt, dass man die Software mal anständig bedienbar macht, und verkündete u.a., dass MOGIS jetzt auch ein e.V. ist. Das war ja eines der Argumente gegen die Relevanz des MOGIS-Eintrages in der Wikipedia, dass ein paar Blockwarte unterstellten, das sei bloß ein Ein-Mann-Verein, der sich nur aus PR-Gründen überhaupt als Verein bezeichnet.
Update: Pavel fordert gerade, dass mal die Null-Toleranz-Kriterien, die es gegenüber den Neuautoren gibt, auch gegenüber Wikipedia-Altlasten anwendet, und er forderte, dass gelegentlich ein sich daneben benehmender Wikipedia-Blockwart als Leiche den Fluß runter geschwommen kommen muss, wenn man neue Leute anziehen will (seine Formulierung!) :-)
Update: Anne Roth ist auch da, und bringt dankenswerterweise das Indymedia-Argument — Indymedia war nämlich vor Wikipedia als "Jeder mitmachen!"-Angebot am Start, aber wird pikanterweise von Wikipedia nicht als Quelle für Referenzen zugelassen.
Und mein Freund Rüdiger Weis ist auch am Start und erzählt gerade das spannende Detail, dass robots.txt bei der Wikipedia ausgerechnet die Löschkandidaten und die Qualitätssicherung sperrt. Er bringt auch das wichtige Argument, dass Löschen ein viel zu einfacher Eingriff ist, als dass man so leichtfertig damit umgehen darf, wie es im Moment geschieht, und bringt ansonsten den wichtigen Satz, dass die Wikipedia wichtiger ist für die Leute da draußen als diese Veranstaltung da gerade den Anschein erweckt.
Update: ein Wikipedia-Mitarbeiter sagt gerade an, dass aus seiner Sicht gar keine Krise existiert. Ihm seien keine seriöse journalistischen Artikel aufgefallen, die die Wikipedia kritisiert hätten, das seien nur ein paar Blogger gewesen, und in drei Wochen schert sich da keiner mehr drum. Das hättet ihr wohl gerne, liebe Wikipedianer!
Update: Burks ist auch hingegangen und erklärt der staunenden Masse, dass der Grund, wieso wir keine kritische Presse zur die Wikipedia-Krise haben, ist, dass die Krise des Journalismus in Deutschland viel größer sei als die Krise der Wikipedia. Im Übrigen erklärt er Gruppendynamik wie folgt: der Dumme hat weniger Feinde als der Schlaue, daher setzt er sich bei einer Schwarmintelligenz durch, und am Ende bleiben nur die Doofen übrig :-) Danach konnte er sich nicht zurück halten und brachte die Online-Durchsuchung ins Gespräch, bei der er ja die Meinung vertritt, dass die Online-Durchsuchung gar nicht existiert. Bei dem konkreten Beispiel kann man geteilter Meinung sein, aber generell hat er Recht, solche Fragen sind für eine Enzyklopädie unentscheidbar. Das klassische Beispiel dafür ist ja die JFK-Ermordung oder 9/11.
Update: Christian von MOGIS meint das mit dem Forken ernst genug, dass er da gerade mal offene Datenbankzugriffs-Protokolle fordert, um ein neues Interface basteln zu können. Ich habe auch den Eindruck, dass das jetzt auf einen Fork hinaus läuft. Denn mit diesem Personal ist da offensichtlich nichts zu reißen. Lacher an Rande war ja, dass es da kein offenes Internet für die Gäste gab. Wer von vor Ort twittern will, mußte UMTS benutzen.
Update: Das Schlußwort war der Lacher. Das war 1a Marketing-Krisen-PR-Gefasel, in der sie dann das Resümee zogen, dass diese Diskussion ja die Qualität in der Wikipedia voran treiben werde. Als ob DAS das Problem der Wikipedia wäre gerade! Zu wenig Qualitätsfetischismus! *facepalm*
Update: ich habe mich noch mal mit ein paar Augenzeugen unterhalten, und da kamen noch folgende Informationen rein: 1. war das Audio nicht nur im Stream unbrauchbar, sondern vor Ort war es genau so schlimm. 2. ging es bei Anne Roth und Indymedia um noch ein anderes spannendes Detail, nämlich dass die mit der selben Prämisse gestartet sind, und an der selben Problematik gescheitert sind: an freidrehenden Admins. Natürlich sind deren Relevanzkriterien andere, aber die Lektion ist spannend: unsere Befürchtungen, dass die Wikipedia an ihrem Blockwart-Problem versterben könnte, ist nicht nur eine Fiktion, eine Befürchtung, sondern es gibt einen Präzedenzfall. Man muss diese Gefahr ernst nehmen. 3. hat Frank seine Thesen nicht an das Kirchentor geschlagen, weil der Moderator (das konnte man im Stream nicht sehen) wild gestikuliert hat, er soll das Mikrofon abgeben.
Update: einen Moment muss ich nochmal separat erwähnen, weil er so toll war. Der Wikipedia-Apologet (ja, in dem Raum war neben dem völlig abwesend scheinenden Moderator, der auch der Vorstandsvorsitzende Geschäftsführer von Wikimedia ist, genau einen, der sich durchgängig pro bestehender Wikipedia geäußert hat, und von dem erfuhr ich gerade, dass das der Ex-Vorstand der Wikimedia war, Kurt Jansson) fing irgendwann eine Lobhudelei an, wie toll das Projekt doch sein, ein einzigartiger Erfolg, sie hätten schon eine Million Artikel, … und da warf Pavel ein krachendes "und die kriegen wir auch wieder auf 500.000 runter" ein. Großartig! Oh und noch ein Detail: dieses ultrapeinliche Schlußwort des Moderators, das hat man im Stream nicht so gesehen, das war vom Zettel abgelesen. Das hatte er sich also vorher zurecht gelegt. Daher paßte das so gar nicht und war so abgrundtief schlecht.
Was meint ihr? Glaubt ihr SchülerVZ die Erpressungsgeschichte? Oder meint ihr eher, dass sie den jetzt auf dem Gewissen haben? Hier ist die offizielle Reaktion. Meine Meinung schwankt zwischen:
Hätten die ordentlich auf ihre Daten aufgepasst, wäre der jetzt noch am Leben. Und bisher hat ja auch noch niemand darlegen können, dass der sich überhaupt Zugang zu Daten verschafft hat, die nicht öffentlich einsehbar waren.und
Selbstmord ist keine Sache, die man leichtfertig macht. Da hat sein Umfeld gepennt, dass das keiner kommen sah.Mich wundert ja, dass das überhaupt rauskam, denn eigentlich melden Berliner Gefängnisse ja keine Suizide mehr. Denn was die Leute nicht wissen, das macht sie nicht heiß.
Außerdem scheint Fefes Blog jetzt endgültig durchgekommen zu sein. Nicht, weil sie die Relevanz einsehen, sondern wegen dieser grandiosen Begründung, wo man den im Sandkasten sitzenden und mit Förmchen sitzenden User "32X" gut vor seinem geistigen Auge sehen kann. War mir nur nicht ganz klar ist: welcher Vandalismusaufruf? PDD? Ist das ein User oder wie? Egal, da sowas ja bei der Wikipedia gerne mal versehentlich gelöscht wird, zitiere ich die Behaltensentscheidung mal hier:
Behalten:Ich habe hier ja auch sowas wie eine Dokumentationspflicht. Also dann, mein liebes willfähriges Zeitbinder-Botnet. Bis zur nächsten Weltrettungsmission!
Die im Löschantrag bemängelte schlechte Quellenlage ist durch Nachweise aus verschiedenen reputablen Veröffentlichungen behoben worden. Nachweise über die Wirkmächtigkeit sind im Abschnitt Einfluss meines Erachtens in ausreichender Menge vorhanden.Daneben sprachen auch persönliche Bedenken gegen eine Löschung. (Meines Erachtens ist die Lücke durchaus durch das Fehlen einer Biographie von Leitners in Ansätzen vorhanden.) Seit Stellung des Löschantrags ist der Artikel in gefühlten 1000 Bearbeitungen unverhältnismäßig wenig gewachsen (qualitativ wie auch quantitativ), jedoch hat allein die Größe der Löschdiskussion gezeigt, dass von Leitner über eine Armee willfähriger Zeitbinder verfügt, die auf einen uninformierten Netznutzer wie ein Botnetz wirkt. Ich sehe Wikipedia hier in einer gewissen Informationspflicht.
Dass von Leitners Vandalismusaufruf gegen Artikel, die PDD bearbeitete, nur mässige Resonanz folgte, sollte niemanden dazu verleiten, ihn zu unterschätzen. --32X 00:00, 28. Okt. 2009 (CET)
Update: Es stellt sich raus, dass ich da überhaupt nur die entschärfte Version gesehen habe. Hier gibt es die ursprüngliche Version, in der dieses Blog mit Medien wie dem "Völkischen Beobachter" und dem "Schwarzen Kanal" auf eine Ebene gestellt wird. Den nächsten Wikipedianer, der mich kritisiert, weil er "Blockwart" für eine Nazi-Beschimpfung hält, werde ich laut auslachen.
Born with a retinal disease that made him legally blind, and would eventually leave him totally sightless, the nine-year-old boy used to sit in the back of the classroom, relying on the large print on an electronic screen and assisted by teacher aides. Now, after a single injection of genes that produce light-sensitive pigments in the back of his eye, he sits in front with classmates and participates in class without extra help. In the playground, he joins his classmates in playing his first game of softball.
Star Trek, wir kommen!The greatest improvements occurred in the children, all of whom are now able to navigate a low-light obstacle course—one result that the researchers call "spectacular."
(Danke, Steven)
Aber der Rest des Vertrages ist eine einzige Katastrophe. Gerichtsvollzieher sollen privatisiert werden (warum nicht auch gleich das US-Konzept der Bounty Hunter importieren? Das schafft Arbeitsplätze!1!!). Unternehmensverbunde sollen wieder Verluste aus Sparte A mit den Gewinnen von Sparte B verrechnen dürfen (oder auf Deutsch: kein Unternehmen wird jemals wieder Steuern zahlen, wenn sie es nicht absichtlich darauf anlegen). Und falls das nicht reicht, soll die Zinsschranke auf 3 Millionen erhöht werden. Die Zinsschranke ist dafür da,…
In der Vergangenheit hatten global agierende Unternehmen durch Kapitalzuführung aus dem Ausland erreicht, dass in Deutschland steuerlich abzugsfähiger Zinsaufwand entsteht, die Zinserträge dagegen im Ausland erfasst werden. Die Zinsschranke dient in erster Linie der Vermeidung dieser grenzüberschreitenden Gestaltungen.Völlig klar, das muss aufgeweicht werden!1!! Dann soll die Funktionsverlagerung repariert werden; das war Teil der Steuerreform 2008. Hier geht es darum, dass Unternehmen z.B. ihre Fertigung von Sachsen nach China schieben, und dass das besteuert wird. Weil der Staat ja eine Fabrik in China nicht besteuern kann, haben sie daher das Know-How der versetzten Mitarbeiter als Kapital gewertet, wenn ich das richtig verstehe, und das besteuert. Völlig klar, hier muss "reformiert" werden; wir (also die CDU) wollen schließlich, dass Arbeitsplätze das Land verlassen!
Die Formulierungen sind auch ansonsten ganz großes Kino. So tun sie gar nicht mehr so, als habe "Biokraftstoff" was mit Umweltschutz zu tun (das Gegenteil ist der Fall). Humoristisch sehr hochwertig ist auch, wie sie die Erbschaftssteuerentkernung als Impuls verkaufen, der Deutschland aus der Krise führen soll. Dabei sind die Erbschaften genau der dynastieerhaltende Baustein, der die Ober- von der Mittelklasse trennt und eine gerechtere Gesellschaft verhindert.
Außerdem will man den Normenkontrollrat stärken, der ja der Lange Arm von Bertelsmann (und INSM) in der Politik ist. Tolle Wurst. Großartig ist auch der Beitrag zur Bankenkrise, den ich mal zitieren muss, so toll ist der:
Das Insolvenzrecht muss den neuen Herausforderungen angepasst werden. Wir werden ein Instrumentarium schaffen, dass es der Bankenaufsicht frühzeitig ermöglicht, systemrelevante Finanzinstitute im Rahmen eines geordneten Verfahrens zu restrukturieren.HAHAHAHA, wun-der-bar! Also wenn es einen durchgehende Tenor gibt in dem Papier, dann dass sie Gesetze reparieren wollen, die sie selber zu verantworten haben. Dieser Vertrag ist eine politische Bankrotterklärung. Und für Neusprech-Forscher ist das ein gefundenes Fressen. Z.B. das hier (es geht ums Stromnetz):
Die Regulierung der Netze soll nicht nur niedrige Nutzungsentgelte im Blick behalten, sondern auch qualitative Elemente berücksichtigen, um so schnelle und längerfristige Investitionen auszulösen.Aha. Soso. Das sieht man ja, wie toll das bisher funktioniert hat… Weitere Highlights:
Wir stehen für eine solide Haushalts- und Finanzpolitik.HAHAHAHA, was für ein Schenkelklopfer! Oder der hier, zum Arbeitsamt:
Um Arbeitssuchende noch erfolgreicher in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermitteln zu können, […]noch erfolgreicher? Das geht doch gar nicht!1!! Oder wie sie "befristete Beschäftigungsverhältnisse" in Kette erlauben wollen, um "Kettenbefristungen" zu "verhindern". Ich glaube ja, dass die fest damit rechnen, dass niemand jemals diesen ganzen Schmuh durchliest. Stimmt wahrscheinlich auch normalerweise.
Die Energiepolitik ist wie erwartet: weiter Kohlekraftwerke bauen, Atomkraftwerke laufen lassen, Asse schließen (harhar), Gorleben weiter erkunden. Oh und damit die betroffenen Regionen sich nicht weiter wehren, sollen sie "einen gerechten Ausgleich" bekommen. Also, mit anderen Worten, sie sollen bestochen werden. Immerhin hat auch Schwarz-Geld eingesehen, dass man die Energiemafia so nicht weitermachen lassen kann, und will die Übertragungsnetze ausgliedern. Sie halten auch am Emissionshandel fest (*stöhn*), und nennen "Biokraftstoffe der zweiten Generation" explizit als Energieforschungsziel. Sie bezeichnen die Bahnreform als "erfolgreich" und wollen die Transport- und Logistiksparten doch noch an die Börse bringen, das Schienennetz und die Bahnhöfe aber behalten (immerhin!).
Und noch ein Neusprech-Klassiker bei der Ernährungspolitik:
Eine politische Steuerung des Konsums und Bevormundung der Verbraucher durch Werbeverbote und Strafsteuern für vermeintlich ungesunde Lebensmittel lehnen wir ab. Ein farblich unterlegtes Ampelsystem zur Nährwert-Kennzeichnung führt die Verbraucher in die Irre.Und im Hintergrund sieht man jemanden einen Schwarzgeldkoffer der Nahrungsmittelindustrie wegschaffen…
Und noch ein Highlight, das seines Gleichen sucht: sie begründen ernsthaft die Fortführung der Agrarsubvention für brachliegende Grünflächen damit, dass das ja CO2 aufnimmt. *schenkelklopf* Ich brauche mehr Popcorn! Für Neusprech-Forscher ist das eine Goldgrube.
Ausbildungshemmnisse im Gastgewerbe werden durch ein flexibleres Jugendarbeitsschutzgesetz abgebaut.
Soso, ein "flexibleres" Jugendarbeitsschutzgesetz also. Laßt uns wieder Kinderarbeit einführen!Für die Aktivisten, die sich gegen das BKA-Gesetz gewehrt haben, kommt die Passage dazu wie ein Schlag in die Magengegend:
Wir sind uns mit dem Bundesverfassungsgericht einig, dass ein letzter unantastbarer Bereich menschlicher Freiheit besteht, der der Einwirkung der öffentlichen Gewalt entzogen ist.Aha. Soso. Und wo wir gerade bei Einigkeit waren:[…]
Daher werden wir auf Grundlage der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung das BKA-Gesetz daraufhin überprüfen, ob und inwieweit der Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung zu verbessern ist.
Wir sind uns darüber einig, dass es notwendig ist, derartige kriminelle Angebote schnellstmöglich zu löschen statt diese zu sperren.Could have fooled me. Sehr schön neusprechig ist auch der Absatz über Pressefreiheit.
Darüber hinaus stärken wir den Beschlagnahmeschutz für Journalisten. Künftig wird eine Beschlagnahme nur noch bei einem dringenden Tatverdacht gegen den Journalisten möglich sein.Na das ist doch mal großzügig!
Und natürlich reagieren sie auch auf die Prügelpolizisten-Affäre, indem sie die Prügelpolizisten besser schützen wollen durch Stärkung des Paragraphen 113 StGB, dem üblichen Instrument der Polizei gegen die, die Kritik vorzubringen wagen. Ich für meinen Teil halte den Paragraphen für vollständig überflüssig, denn die Polizisten haben bereits das Gewaltmonopol und wenn jemand mit einer Waffe gegen sie vorgeht, verletzt das das Waffenrecht, und auch Körperverletzung und co sind bereits so strafbar. Das ist ein reiner Willkürparagraph. Kein Wunder also, dass die Schwarze Pest ihn stärken will. Oh und das war es noch nicht mit Stärkung des Polizeistaates. Hier ist noch eine krasse Fehlentwicklung:
Wir werden eine gesetzliche Verpflichtung schaffen, wonach Zeugen im Ermittlungsverfahren nicht nur vor dem Richter und dem Staatsanwalt, sondern auch vor der Polizei erscheinen und - unbeschadet gesetzlicher Zeugenrechte - zur Sache aussagen müssen.Endlich, mehr Willkürinstrumente der Polizei gegen die Bevölkerung. Der Zwang zur Zeugenaussage bei der Polizei ist ja letztendlich Freiheitsentzug, weil man in der Zeit nicht tun kann, was man eigentlich tun wollte.
Oh und auch nicht sonderlich überraschend sollen das Patent- und Markenrecht weiter verstärkt werden, als ob das nicht schon jetzt viel zu stark wäre. Und falls sich jemand gegen diese ganzen Knebelvorschriften wehren will… auch daran haben sie gedacht und wollen die Prozesskostenhilfe zusammenstreichen. Am Ende gibt es dann noch eine Packung transatlantisches Brownnosing, ein paar "EU stärken" und "freier Binnenmarkt" Lippenbekenntnisse (kurz vorher schreiben sie, wie sie die Gesetze nicht harmonisieren wollen, weil das ein Standortvorteil Deutschland sei) und eine Runde "Wir bekennen uns zur besonderen Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel als jüdischem Staat", gekrönt von diesem grandiosen Satz:
Die Bundeswehr ist ein wesentliches Instrument deutscher Friedenspolitik.Krasse Kacke. Und DIE habt ihr in die Regierung gewählt!
Update: Hier kommt gerade von Juristen die Zusatzinfo rein, dass §113 mit weniger Strafe bewährt ist als die sonst einschlägigen Paragraphen und es daher gut ist, dass es den gibt. Ich ziehe daher meine Kritik oben zurück.
Hier kommen vereinzelt Mails an, in denen Leute vorschlagen, die Wikipedia-Trolle einfach solange zu ärgern, bis sie resigniert aufgeben. Nein, Leute, das macht ihr bitte nicht. Das wird genau den gegenteiligen Effekt haben, nämlich dass die sich in ihrer Wahrnehmung der Welt bestätigt sehen, dass das Internet eine Horde Hunnen ist, die ihren Sandplatz vandalisieren wollen. Und selbst wenn das funktionieren würde, im Sinne von "die Blockwarte hauen ab", so wäre von der Wikipedia auch nur noch eine rauchende Ruine übrig.
Im Übrigen gibt es Grund zur Annahme, dass die Blockwarte so abgehärtet sind, dass das Ziel eh nie erreicht wird. Meine Freundin Constanze wollte gestern abend was in der Wikipedia editieren und wurde abgewiesen, weil ihr /17 geblockt war. Ein /17 Netz sind 32768 IP-Adressen. In diesem Fall handelt es sich um den Versatel-DHCP-Pool für Berlin. Ja, richtig gelesen, bei der Wikipedia sind die so schmerzbefreit, dass sie mal eben 32768 potentielle User aussperren, weil einer aus dem IP-Bereich vandalisiert hat. Auf Nachfrage kam raus, dass das eine alltägliche Sache sei. Dieser Ban war für einen Tag, aber es soll auch mal vorgekommen sein, dass Wikipedia ein /16 (das sind 65536 Adressen) über ein Jahr sperrt. Da geht es darum, ISPs dazu zu zwingen, Vandalen die Accounts zuzumachen. Natürlich trifft man da für einen Vandalen 65535 unschuldige IPs, aber hey, im Krieg gibt es halt Kollateralschäden.
Oh und diese Maßnahmen sind auf der Wikipedia selbst dokumentiert. Das ist kein durchdrehender Terrorist, das ist offizielle Policy.
Nun klingt das in den offiziellen Dokumenten nicht so schlimm, weil man ja mit einem Account immer noch editieren kann. Nur leider kann man keinen Account anlegen, wenn man aus einem geblockten IP-Range kommt. Oh und falls sich jemand dachte, na gut, dann gehe ich halt über Tor: könnt ihr ja mal versuchen.
Update: Auch die Netzeitung berichtet. Aber ist ja leider auch nicht relevant, pah, wie die schon heißt, immer diese Onlinemedien!1!! Immerhin ist die Netzeitung so konsequent, mein Blog nicht zu erwähnen in der Kontroverse. Keine Fraternisierung unter unrelevanten Randmedien!
In the country's rural Salzburg province, 90 per cent of pheasants and 80 per cent of hares were killed in the hail storms.
Krass.
Mit kreativer Statistikinterpretation geben die Finanzminister der Länder Hoffnungen auf Milliardenhilfen für bessere Schulen und Hochschulen einen deftigen Dämpfer - exakt ein Jahr nach dem "Bildungsgipfel" in Dresden.Na das ist ja auch vom Timing her echt überzeugend. Wer hat die noch mal gewählt?
Naja auf der anderen Seite, wo soll das Geld schon auch herkommen. Das haben wir ja mit allen Händen in die Banken gepumpt.
Update: Ach wisst ihr, diese Schönrechnerei ist so schön, die kann ich hier auch mal ausführen. Mehrere Schritte. Erstens haben wir Wirtschaftskrise, und die Bildungsausgabe sind ein Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts, das gerade im Keller ist. Und dann — der Hammer!! — rechnen sie dann ab jetzt die Pensionen von Lehrern und Professoren (!?) und das Kindergeld (!?!?) zu Bildungsausgaben. Oh und der ermäßigte Umsatzsteuersatz für Bücher. Oh, und:
Einbezogen werden zudem "in der Statistik nur unvollständig abgebildete Bereiche" wie "private Kindergärten, Horte, Ausgaben privater Haushalte, Weiterbildung, nicht quantifizierbare Steuervergünstigungen".
Das ist ja wohl die absolute Krönung. Seht her, ihr Schwarz-Gelb-Wähler. DAS habe IHR gewählt.
Ich möchte Ihnen eine Anekdote erzählen, um das zu illustrieren. Im Dezember 2007 kommt der französische Staatspräsident Sarkozy zum ersten Mal nach Algier, um über Erdölverträge zu verhandeln. Die französische Delegation setzt sich an den Tisch im Präsidentenpalast von Algier. Bevor die Verhandlungen beginnen, steht Präsident Bouteflika auf und sagt: "Zuerst möchte ich eine Entschuldigung für Sétif!". Sétif ist das fürchterliche Massaker, das die Fremdenlegion am 8. Mai 1945 an der algerischen Zivilbevölkerung begangen hat. Es hat über 42.000 Tote und Verwundete gekostet. Ganz verstört antwortet Sarkozy: "Ich bin nicht der Nostalgie wegen gekommen." Die Antwort von Bouteflika: "Das Gedächtnis vor den Geschäften!". Daraufhin gab es keine Verhandlungen. Die letzte Staatsvisite, die Bouteflika in Paris machen sollte, war im letzten Juli. Die wurde abgesagt, weil die Entschuldigung für Sétif immer noch nicht eingetroffen ist.Lest den ganzen Artikel! Der Abschnitt danach ist über die Merkel und da bleibt kein Auge trocken. (Danke, warlord)
Ich sollte mal bei den Popcornherstellern meine Provision einfordern. Die habe ich gerade auf Jahre saniert, glaube ich.
Ansonsten gucken wir gerade, ob wir das nächste Chaosradio zur Wikipedia machen. Ich kann da aber leider nicht mitmachen, weil ich auf dem Weg zum Linux-Kongress in Dresden bin am 28. Aber egal ob es da um Wikipedia geht oder nicht — da lohnt sich das Zuhören grundsätzlich!1!!
Bei Kris gibt es noch ein paar lesenswerte Gedanken zur Wikipedia.
Oh und wer die Löschdiskussion noch nicht gelesen hat: die ist deutlich lesenswerter als der umstrittene Blogeintrag :-)
Update: Kurze Erklärung vom Wikipedia-Admin "avatar":
Das Wort "frei" im Titel der Wikipedia bezieht sich hingegen nur auf die verwendete Lizenz.
Das hätten sie vielleicht vor ihren Spendenmarathons mal ansagen sollen.
Nicht nur fasst Broder die kritikwürdigen Punkte beim Zentralrat der Juden sehr schön zusammen, er hat auch konkrete Vorschläge, und die haben auch Hand und Fuß:
Als Präsident des Zentralrates werde ich für ein Ende des kleinkarierten Größenwahns sorgen, der sich immer mehr zumutet, als er zu leisten in der Lage ist. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Holocaustleugnung als Straftatbestand aufgehoben wird. Das Gesetz war gut gemeint, hat sich aber als kontraproduktiv erwiesen, indem es Idioten dazu verhilft, sich als Märtyrer im Kampf um die historische Wahrheit zu inszenieren. Unser aller Problem ist nicht der letzte Holocaust, dessen Faktizität außer Frage steht, sondern der Völkermord, der vor unseren Augen im Sudan stattfindet. Wir brauchen nicht noch mehr Holocaustmahnmale und Gedenkstätten, sondern eine aktive Politik im Dienste der Menschenrechte ohne politische Rücksichtnahme auf wirtschaftliche Interessen. Wer vom Kampf der Dissidenten in China und der Verfolgung der Baha’i im Iran nichts wissen will, sollte auch am 27. Januar und am 9. November zu Hause bleiben.Als er dann noch schreibt, er würde sich um gute Beziehungen zu den Moslems einsetzen (nicht die, die "Beleidigung des Türkentums" als Straftatbestand verteidigen, sondern die, die sich für eine säkulare Gesellschaft einsetzen), und dass es seiner Meinung nach keine partikularen jüdischen Interessen gibt, da hatte ich erst mal eine Schreckminute, ob sich da jemand einen Scherz mit mir erlaubt.
Lieber Henryk M. Broder, wenn das tatsächlich das Wahlprogramm ist, dann befürworde ich die Kandidatur nachdrücklich und wünsche allen Erfolg der Welt. Vielleicht erlebe ich ja doch noch einen Zentralrat ohne reflexhaftes Beißen nach irgendwelchen Provinzpossenmeldungen, einen Zentralrat, den man wieder ernst nehmen kann. Zu wünschen wäre es ihm. Wenn ich mitstimmen dürfte, hätte er meine Stimme.
Das IW fungiert unter anderem als wissenschaftlicher Berater der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, des Roman Herzog Instituts München und der Politik.Ich würde sowas normalerweise ja gar nicht bloggen, weil ich davon ausgehe, dass ihr das eh alle wisst. Daher hier nur mal so als Ausnahme. Wenn ihr so einen Schmierenjournalismus seht, und Leute beim das ernstnehmen beobachtet, dann seid mit den Fakten gewappnet und erklärt ihnen, wo die "Experten" herkommen.
Äh, nein.
Israel will nicht ihr Kriegsrecht ändern. Sie wollen das internationale Kriegsrecht ändern. Damit ihre Zivilisten-Gemetzel legal werden.
Israel will sich nach dem Goldstone-Bericht für eine Änderung des internationalen Kriegsrechts stark machen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte seine Regierung am Dienstag auf, Vorschläge für eine entsprechende Initiative zu machen. "Ich möchte eines ganz klar sagen: Niemand wird unsere Fähigkeit und unser Recht beschneiden, unsere Kinder, Bürger und Gemeinden zu verteidigen", sagte Netanjahu nach Angaben eines Regierungsvertreters bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts.(Danke, Dominik)
Mehrere Personen störten gestern Abend eine Vorlesung in der Freien Universität in der Van´t-Hoff-Straße, an der u.a. der Bundesinnenminister, Dr. Wolfgang Schäuble, teilnahm. Kurz nach dem Beginn der Veranstaltung stimmten ca. 40 Personen vor dem Gebäude gegen 18 Uhr 15 laute Sprechchöre an und klopften gegen die Fensterscheiben. Weitere 60 Personen, die sich im Foyer der FU aufhielten, störten die Veranstaltung durch lautes Rufen.
Update: die Kommentare beim Tagesspiegel haben einen Augenzeugenbericht, zu "Auke" runterscrollen.
Die Löschdiskussion von 2006 zur Piratenpartei ist recht unterhaltsam.
Mein Lieblingstweet des Tages ist:
volldieLaiin: Von #Wikipedia können wir noch was lernen: Löschen UND SperrenAnsonsten legt ahoipolloi nochmal nach und Wikimedia bemüht sich um Schadensbegrenzung, wie ich aus dritter Hand erfahre. Völlig klar, bei so einer Veranstaltung kann man unmöglich mein Blog verlinken oder mich gar ansprechen und einladen. Na dann schmort mal weiter in eurem Saft.
Ansonsten hat tatsächlich jemand ein Auffangbecken für gelöschte Wikipedia-Artikel gebaut. Na mal gucken.
Oh und auch bei scienceblogs.de ist das Problem angekommen.
Update: Außerdem ist es jetzt amtlich: Fefes Blog ist nicht die NY Times. So there!
Update: Guckt euch mal das Log zu "Wikipedia" an. Da hat jemand die Relevanzdiskussion erwähnt. Wurde gelöscht. Begründung:
(→Relevanzdiskussion: nur für blogger von belang)
Na dann.
Ich erwarte zwar nicht, dass Karlsruhe uns jetzt das bedingungslose Grundeinkommen gibt. Aber so ein Fünkchen Hoffnung habe ich ja doch.
Update: Oder wie wäre es mit der Kategorie U-Bahnhöfe? Versteht mich nicht falsch, ich finde jeden dieser Einträge cool, auch die Bordellbetreiber und Zuhälter, und würde keinen davon löschen wollen. Aber dann soll mir keiner mit enzyklopädischer Relevanz und "Wikipedia ist keine Liste von Dingen" kommen.
Einer der Admins hat jedenfalls jetzt dem Mogis-Löscher gesagt, er hätte die Löschung des Vereines doch dezenter vornehmen können, z.B. "den Artikel langsam quasi zu Tode kürzen"Keine Ahnung, ob da was dran ist, aber so oder so ähnlich habe ich mir immer das ZK der SED 1989 vorgestellt.
Im Übrigen kommen da gerade noch so Anwürfe hoch, ich sei ja bloß sauer wegen sowas hier und weil sie die Seite über mich gelöscht haben. Ich habe keine dieser Seiten geschrieben und von der Existenz der Seite über mich erst nach ihrer Löschung erfahren, die im Übrigen über ein Jahr zurück liegt. Im Gegensatz zu MOGIS sehe ich mich auch nicht als Person der Zeitgeschichte, über die in einer Enzyklopädie Dinge stehen sollten, also: ist schon OK, dass es über mich keine Seite gibt. Es läßt aber natürlich tief blicken, wenn schon solche Anwürfe kommen.
Im Übrigen weise ich aus aktuellem Anlass darauf hin, dass Meinungs-Mails an mich über Remailer völlig sinnlos sind, weil mich eure Meinung nur dann interessiert, wenn ihr auch Nachfragen dazu beantworten könnt und wollt. Wenn ihr mir per Remailer was mailen wollt, dann: Fakten, Links und erschöpfend alle Details. Zu einer Meldung. Keine Meinungen. So ist das mehr als sinnlos.
Dann kommt hier noch Kritik rein, es sei taktisch unklug, die Wikipedia-Blockwarte mit Kritik vor den Kopf zu stoßen, und man solle lieber freundlich zu ihnen sein. Dazu sage ich nur: Nein. Funktioniert nicht. Das war der Ansatz der letzten zwei Jahre. Das Problem ist seit dem eher schlimmer geworden. Siehe auch: Appeasement.
Update: In der Blogosphäre rumort es zu dem Thema kräftig, tut euch mal ein bisschen um. Lest auch insbesondere die Position von Kris Köhntopp durch.
Also, erstens mal soll der Typ unter 21 sein.
Zweitens will das LKA nicht sagen, was der konkrete Vorwurf ist, und erweckte wohl bei mindestens zwei anrufenden Journalisten den Eindruck, sie wüßten selber nicht, was dem eigentlich vorgeworfen wird. Aber verhaftet haben sie ihn schonmal. Weil, äh, wegen, ühm, *stammel*
Wenn der Mann einen kompetenten Anwalt hat, und an der bisherigen Darstellung der Faktenlage was dran ist, wird das eine rituelle Schlachtung des Berliner Landeskriminalamtes und von VZnet, sollte das vor Gericht landen. *schenkelklopf*
Update: Hier kommt gerade eine Mail rein, wo jemand mit dem LKA gesprochen hat, und die sollen folgendes gesagt haben: der ist vorbestraft, wollte von StudiVZ 80k erpressen, 20k sofort bar auf die Kralle. Zitat LKA-Beamter: "Der bleibt bei uns." Ich habe das nicht verifiziert.
President Mahmoud Ahmandinejad said the criminals would be punished.
Aha. Soso. Die kriegen dann keine Jungfrauen im Himmel oder wie will er Selbstmordattentäter bestrafen? Zweitens schieben sie es den Amerikanern in die Schuhe:Parliament Speaker Ali Larijani said "US action" contributed to the attack - an accusation dismissed by the US.
Muhahahaha
Ich habe wie üblich einen Fnord-Rückblick eingereicht, und mit dem erdgeist zusammen einen Rant über die ganzen schlechten APIs, mit denen Programmierer so geschlagen sind. Mal gucken. Die Ehre gebietet natürlich, dass ich nicht meine eigenen Vorträge durchprügele.
Wir haben diverse Vorträge mit echten Neuerungen, etwas weniger Hardware-Hacking als letztes Jahr, dafür diverse Mindfuck-Vorträge, und eine Menge Vorträge zu aktuellen politischen Spannungsfeldern eingereicht bekommen. Das wird sicher nicht einfach werden, da eine gute Auswahl zu treffen. Wer bis heute noch keinen Vortrag eingereicht hat, wird nicht mehr berücksichtigt. Wer bisher einen Platzhalter eingereicht hat, wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht berücksichtigt.
Und, mal unter uns, für das nächste Mal: bei einer Vortragseinreichung müsst ihr an das Auswahlkommittee denken, nicht an den Tagungsband oder was im Fahrplan steht. Wir haben da drei Felder: Abstract, Description und Submission Notes. Abstract und Description kommen in den Fahrplan, aber können nach der Selektion noch mal präzisiert oder verändert werden. Ein tolles Thema ist notwendig, aber nicht hinreichend für einen guten Vortrag. Stellt euch vor, wir haben über einen Vortrag zu entscheiden, in dem jemand, den wir nicht kennen, eine neuartige Malware analysieren will. In solchen Fällen kann der Vortrag supertoll oder kompletter Mist werden. Ja, wir googeln dann der Person hinterher, schauen, ob der vorher schonmal wo gesprochen hat, und ob die Leute zufrieden waren. Aber mal realistisch: bei über 200 Einreichungen an einem Wochenende, da könnt ihr euch ja selber überlegen, wie viel Zeit wir da haben pro Vortrag. Schreibt in die Submission Notes ein paar Details für das Auswahlkommittee, wo ihr euch selbst ein bisschen anpreist. Wo ihr schon Vorträge gehalten habt, wieso ihr qualifiziert seid, warum wir dieses Thema ausgerechnet von euch ins Angebot nehmen sollen. Geht bei der Einreichung davon aus, dass jemand einen gleichlautenden Vortrag zum gleichen Thema eingereicht hat. Ansagen wie "wenn jemand anderes dazu was sagt, dann lasse ich ihm den Vortritt" nehmen wir natürlich auch gerne. Falls ihr das also nur einreicht, damit ein Thema überhaupt Erwähnung findet, und ihr da eigentlich gar keinen Bock drauf habt, dann wollen wir das wissen! Diese Hinweise gelten selbstverständlich genau so für andere Konferenzen.
Oh, und: wir sammeln nach den Congressen Feedback. Wenn ihr schon mal bei uns einen Vortrag gehalten habt, wissen wir das. Wenn ihr beschissenes Feedback gekriegt habt, habt ihr dadurch einen Nachteil. Wenn das Publikum begeistert war, habt ihr bessere Karten.
Wir haben am heutigen Nachmittag Kenntnis über folgenden Vorgang erhalten: Ein schülerVZ-Nutzer hat eine Vielzahl von Profilen aufgerufen und Kopien einzelner der für alle schülerVZ-Nutzer sichtbaren Daten angelegt: Name, Schule, Geschlecht, Alter, Profilfoto.Sie sagen also: 1. waren das keine illegalen Zugriffe, sondern da hat nur jemand die öffentlich einsehbaren Daten angeguckt. 2. war das doch ein illegaler Zugriff und sie haben "Maßnahmen ergriffen" und werden rechtliche Schritte einleiten.Es handelt sich hierbei explizit nicht um Daten wie Postadressen, Email Adressen, Zugangsdaten, Telefonnummern und Fotoalben, sondern um für alle Community-Nutzer einsehbare Daten.
Wir haben sofort Maßnahmen ergriffen, um weitere illegale Zugriffe auszuschließen.
Die VZ-Netzwerke haben die Datenschutzbehörden umgehend informiert und werden rechtliche Schritte gegen Unbekannt einleiten.
Merken so PR-Feuerwehr-Leute eigentlich nicht, wenn sie sich so grotesk selbst widersprechen? Was denn jetzt, war das jetzt ganz harmloser Zugriff auf eh öffentliche Daten oder war das illegales Datenabschnorcheln? Knalltüten.
Etwa sieben mal pro Jahr kontrolliert die Polizei in Niedersachsen die Besucher großer Moscheen. Es gehe darum, mutmaßlichen Islamisten zu signalisieren, dass man sie im Visier habe, so die Begründung des Innenministeriums in Hannover.Sie geben also zu, dass das völlig sinnloser Aktionismus ist und keinerlei Aufklärung oder Abwendung irgendeines Verbrechens dient, und machen es trotzdem. Schünemann bringt dazu wieder mal ein echtes Lowlight:
Gerade im Hinblick auf die ungestörte Ausübung der Religion werden die Kontrollen so gestaltet, dass die Belastungen für die Betroffenen so gering wie möglich gehalten werden.Aha, so ist das also. Komisch, das kommt bei den Leuten ganz anders an:
Manche sind dann mehrere Wochen nacheinander nicht mehr gekommen, weil sie Angst haben oder nicht kontrolliert werden möchten.Na ist ja nicht das erste Mal, dass Schünemanns Weltbild mit der Realität kollidiert. Ich würde mir ja wünschen, dass die mal stichprobenhaft alle katholischen Kirchen kontrollieren. Sieben Mal im Jahr. Genau so zurückhaltend, wie sie das in den Moscheen tun.
Heute zeige ich euch mal, wie sich ein Hacker einen perfekten Sonntagnachmittag vorstellt. Der erdgeist und ich, wir haben uns im Chat hingesetzt und wollten diesen Code hier optimieren:
for (i=0; i+1<l; ++i) {Der Code kommt aus gatling und soll feststellen, ob die bisher reingekommenen Daten schon einen fertigen HTTP-Header ergeben. erdgeist interessiert sich dafür, weil er den Opentracker hackt, der ja eh schon der mit Abstand schnellste Torrent-Tracker ist, und jetzt soll der eben auch Keep-Alive kriegen, und dafür muss er dann auch mal die Header richtig parsen. Nun ist das aus praktischen Erwägungen heraus nicht sonderlich sinnvoll, an so einer Stelle die letzten Taktzyklen heraus zu optimieren, weil der Bulk der Last eh im TCP Stack anfällt. gatling und opentracker sind I/O-bound, nicht CPU-bound. Aber hey, als zwei alte Bitfrickler haben wir uns mal hingesetzt und das optimiert.
if (c[i]=='\n' && c[i+1]=='\n')
return i+2;
if (i+3<l &&
c[i]=='\r' && c[i+1]=='\n' &&
c[i+2]=='\r' && c[i+3]=='\n')
return i+4;
}
Der offensichtliche Ansatz ist an der Stelle, dass man die Speicherzugriffe reduzieren will. Die überwiegende Mehrheit an Daten wird zwar weder CR noch LF sein, und insofern wird es auch im Normalfall nicht vorkommen, dass der alte Code zu viele unnötige Speicherzugriffe macht, aber hey, es ist Sonntag, da muss man nicht rational entscheiden. Das generelle Problem heißt String Matching und ist in der Informatik an sich gut untersucht. Das Buch der Wahl dazu habe ich vor ein paar Jahren gelesen und finde es gerade nicht wieder. Es ist jedenfalls von diesem Chilenen hier, nur sah bei meinem das Cover gelb aus. Egal. Es gibt mehrere schöne Verfahren, um einen bestimmten String schnell zu finden, aber die meisten schnelleren brauchen eine Tabelle, in der sie dann pro einkommendem Zeichen was nachgucken. Das ist zwar in der theoretischen Informatik schnell, aber in der Praxis habe ich dann sogar mehr Speicherzugriffe als ich jetzt habe. Insbesondere bei einem so kurzen Muster wie CR-LF-CR-LF. Das Verfahren, das ich einsetzen wollte, heißt Shift-Or und ist durch agrep populär gemacht worden. Auch Shift-Or braucht eine Tabelle pro Zeichen, aber dadurch dass mein Muster nur aus zwei Zeichen besteht, kann man das auch inline machen. Zur Veranschaulichung der Idee paste ich mal ein Stück Code, das ich mal für ein altes Kommerz-Projekt gehackt habe:
int detect_magic(const unsigned char c) {Kurz gesagt hat man ein Array, in dem pro Zeichen im Muster eine 0 oder 1 steht. An Position 0 steht eine 1, wenn das letzte reinkommende Zeichen das erste Zeichen im Muster ist. An Position 1 steht eine 1, wenn das letzte reinkommende Zeichen das zweite Zeichen im Muster ist und das vorige Zeichen das erste im Muster war. Pro reinkommendem Zeichen schiebt man das Array einmal durch und setzt die ausscheidenden Varianten auf 0. Das Muster ist in der Eingabe erkannt worden, wenn der letzte Eintrag im Array 1 ist. Nun ist das natürlich auch alles andere als speichereffizient, da ein Array zu verschieben pro reinkommendem Zeichen, aber wenn man sich das Verfahren mal genau anguckt, kann man auch statt eines Array einen Integer nehmen und pro Eintrag im Array ein Bit in diesem Integer. Solange das Muster höchstens so viele Zeichen wie der Integer Bits hat. Das ist dann genau das Shift-Or Verfahren, weil man pro reinkommendem Zeichen den Integer um eins shiftet und eine 1 hinten dran packt, wenn das Zeichen passt. Dann muss man jeweils mit einer von der Eingabe abhängenden Maske ANDen. In unserem Falle, wenn ein CR reinkommt, ist die Maske (1+4), weil CR in dem Muster an Position 0 und 2 vorkommt, also setzt man Bit 0 und 2 und da kommt dann eben 5 raus. Der traditionelle Shift-Or Algorithmus sieht an der Stelle wieder eine Tabelle vor, aber weil ich ja nach CR-LF-CR-LF matchen will, und da nur CR und LF vorkommen, kann ich die beiden Werte auch inline hinschreiben. Für alle Zeichen, die nicht im Muster vorkommen, ist die Maske 0, d.h. man löscht alle Bits im Integer.
#define my_magic "fnord";
static char* magic = my_magic;
static char maybe[sizeof(my_magic)];
int i;
for (i=sizeof(my_magic)-2; i>=1; --i)
maybe[i]=(maybe[i-1] && (c==magic[i]));
maybe[0] = (c==magic[0]);
return maybe[sizeof(my_magic)-2];
}
Der Code, wie ich ihn eingecheckt habe, sieht so aus:
int state=0;Euch wird auffallen, dass ich beim Newline-Fall erst 1 ORe und dann mit einem Wert ANDe, bei dem die 1 dann wieder rausfällt. Ja, stimmt, das soll so. Man könnte die 1 da jetzt rausnehmen, aber das spart keine Zyklen, also lasse ich das drinnen, damit man dem Algorithmus folgen kann.
for (i=0; i<l; ++i) {
switch (c[i]) {
case '\r':
state=((state<<1)|1)&(1+4);
break;
case '\n':
state=((state<<1)|(1+16))&(2+8+16+32);
break;
default:
state=0;
}
if (state==26 || state==48) return i+1;
So, nun wären wir keine Hacker, wenn wir uns damit zufrieden geben würden. Hier ist die Endversion:
int state;Ihr könnt ja mal gucken, ob ihr das versteht, was da vor sich geht. Wie ihr sehen könnt, shiften wir jetzt nicht mehr einen nach links sondern zwei nach rechts. Hach, ich liebe C! :-)
for (i=state=0; i<l; ++i)
if ((state = (c[i]=='\r' || c[i]=='\n') ?
(state >> 2) | (( c[i] << 6) & 0xc0 ) : 0) >= 0xa0 ||
state == 0x99)
return i+1;
Abgesehen davon: wenn ihr Rotwein mögt, probiert doch mal einen Refosco. Ich habe gestern einen 2003er Refosco bei meinem lokalen Weinhändler gekauft, und das war einer der besten Rotweine, die ich je hatte. Die Rebenart kennt keine Sau, die Flasche kostete nur knapp 7 Euro. Den Wein muss man in einen Dekanter tun und eine halbe Stunde atmen lassen. Dann zieht er einem die Schuhe aus. Oh und falls ihr Rum mögt: den Diplomatico aus Venezuela kann ich wärmstens empfehlen. Wenn der Andreas seinen Rausch ausgeschlafen hat, wird er euch das sicher bestätigen.
Update: Der eine oder andere Spezialist auf dem Gebiet wird jetzt einwenden wollen, dass wir besser einen Boyer-Moore benutzen sollen. Stimmt, ist auch trotz des kurzen Musters schneller. Aber ergibt keinen so schön eindrucksvollen Blogpost.
Mir fallen drei offensichtliche Theorien ein, wieso das so ist:
Update: Offenbar haben sie den Durchschnitt nach oben getrieben, indem sie bei RAM-Fehlern nicht sofort die Hardware getauscht haben. Der eigentliche Hammer an der Studie ist aber, dass die Fehlerrate nicht vom RAM-Hersteller sondern vom Mainboard-Hersteller abhing.
The money raised, to top up tax revenue, will be used to pay off outstanding debt and help finance spending including economic stimulus programs.
Na wenn das mal keine solide Finanzpolitik ist! Wir leihen uns neues Geld, um unsere alten Schulden abzuzahlen.Update: Lest euch auch mal diesen Artikel zur Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland durch. In dem Artikel heißt es, die Schuldenlast es Bundes beträgt ungefähr eine Billion Euro. Jetzt, als Antwort auf die Finanzkrise, soll noch mal eine halbe Billion drauf kommen. (Danke, Mathias)
Nun macht sich der eine oder andere sicher Sorgen, ob man denn Truecrypt jetzt noch einsetzen kann.
Ich würde mir da ehrlich gesagt nicht so viel Sorgen machen, denn auf der Liste der NSA-affiliated IP ranges sind auch Institutionen wie das MIT (da kommen Kerberos und X11 her), MCI/Verizon/UUnet, die Mercedes Benz AG, Microsoft, Myspace, Nacamar (?!?), Cogent, Princeton University, Qwest, das RIPE NCC (harhar), Savvis, Schlund und Partner AG, Sprint, Tiscali, Telecom Italia, Telefonica (denen gehört u.a. Hansenet), Telekom Austria, Telia, Telstra, T-Mobile Ungarn, T-Online Frankreich und Ungarn, Versatel, Wanadoo, den Weather Channel (hahaha), XS4ALL, Yahoo, Youtube, oh und Level 3. Wenn ihr jetzt mal ein Traceroute zu einem beliebigen Open Source Projekt im Internet macht, kommt ihr mit großer Wahrscheinlichkeit bei Cogent, Telia, Sprint, Savvis oder Level 3 vorbei. Ein Traceroute von mir zuhause zu Sourceforge geht z.B. durch Telia und Savvis. Ein Traceroute zu ftp.gnu.org geht durch Cogent. Oh und auch die Route zu cryptome.org geht für mich über telia und savvis. :-)
Jeder Linux-User benutzt X11, jeder Windows-User benutzt Kerberos, und Microsoft ist ja eh auf der Liste.
Wer sich also Sorgen macht, der kann sich ja die Truecrypt-Sourcen mal in Ruhe angucken. Deshalb kommt Truecrypt ja mit Sourcen.
Update: Im Übrigen möchte ich mal aus einem Chat zitieren:
<Fefe> truecrypt ist jetzt nsa-unterwandert!1!!
<Andreas> Fefe: "jetzt"?
<Fefe> Andreas: wie, war schon immer NSA-unterwandert?
<Andreas> Fefe: Natürlich!!1!
* Andreas hat keine Beweise, aber das zeigt ja schon, wie gut die bei der NSA sind!!
NRW-Arbeitsminister Laumann sieht die Union als soziales Korrektiv einer schwarz-gelben Koalition.Und so absurd die Idee auch klingt, dass die CDU das "soziale Korrektiv" von irgendwas sein könnte, so furchtbar sieht das in der Realität aus:
Die FDP werde keine Einschränkungen des Kündigungsschutzes, Änderungen bei der betrieblichen Mitbestimmung oder beim Mindestlohn durchsetzen können. Das gelte auch für ihren Plan, Betriebsräte in kleinen Betrieben abzuschaffen. Er lehnte auch die FDP-Forderung nach Zusammenfassung sozialer Leistungen von Arbeitslosengeld II bis Sozialhilfe in einem Bürgergeld ab.Jawoll, liebe FDP, gleich mal weg mit den Gewerkschaften, und Dinge wie Mindestlohn und Betriebsräte stehen eurem Profit nur im Wege. Bei der Arm-Reich-Schere, da geht noch was!1!! Es gibt noch Leute unterhalb von Ackermann, die nicht obdachlos sind. Da besteht also noch dringender Reformbedarf. Oh und die Gesundheitsversorgung will die FDP auch abschaffen. Wer hat diese mittelalterlichen Sklaventreiber noch mal gewählt?! Bürgerrechtspartei, dass ich nicht lache. Auf der anderen Seite stimmt es auch wieder: eure Bürgerrechte werden nach 4 Jahren FDP nicht mehr euer Problem sein, wenn ihr an einer Krankheit verstorben seid, weil ihr euch die Krankenversicherung nicht leisten konntet, nachdem die FDP den Mindestlohn abgeschafft hat.
Der Lacher ist, dass die Merkel und die Leutheusser-Schnarrenberger dreist in die Kamera lügen:
Bundeskanzlerin Angela Merkel versicherte dagegen, dass sozialpolitische Regelungen der schwarz-roten Vorgängerregierung etwa beim Kündigungsschutz oder beim Mindestlohn nicht angetastet würden. Auch der Gesundheitsfonds werde "im Kern unangetastet" bleiben.und
Vorwürfe, mit der FDP würde es zu sozialen Einschnitte kommen, nannte Leutheusser-Schnarrenberger "absurd": "Es wird mit uns keinen Kahlschlag geben."Nee, klar. Natürlich nicht. Was für eine abwegige Idee, dass die FDP Kahlschlag beim Sozialstaat machen wollte. Wie kommen die Leute nur auf sowas!1!!
Boah und dann guckt euch mal diese Schlagzeile an. Da kommt mir das Frühstück wieder hoch.
FDP warnt Union vor Reform-Tabus*göööööbel*
Update: Ach nee, Polanski hat in Babelsberg einen Film gedreht. Hat Deutschland kein Auslieferungsabkommen mit den USA?!
Update: Und das vorläufige Endergebnis des Berliner Wahlleiters hat gar keine Piratenstimmen. Ich bin mal gespannt, mit was für einer Ausrede sie da kommen. Vielleicht sollen das ja die Erststimmen sein.
Update: In der Tat gibt es da zwei Sheets in der Excel-Datei, und ich hab nur auf die Erststimmen geguckt. Allerdings: Koscher ist das immer noch nicht. Wenn man da nach der letzten Spalte (Piraten) sortiert, sieht man, dass die ÖDP überall zweistellig ist, wo die Piraten 0 haben. Das betrifft diverse Wahlbezirke, bei dreien sind sogar ÖDP und Piraten 0. Das ist z.B. in Zentral-Prenzlauerberg nicht plausibel. Da ist wohl was verrutscht. Beispiel: Bezirk 817 und Bezirk 113 (benachbart). Wir sind dran.
Update: Mir mailt auch gerade noch jemand aus dem Wahlkreis Wolfenbüttel, wo 8 Stimmen der Piraten versehentlich der MLPD zugeordnet wurden.
Update: In Bad Rappenau haben sie dafür schon 2005 Stimmen für die Piratenpartei gezählt, obwohl die erst 2006 gegründet wurde :-)
Update: Die Stimmen in Rhynern sind aufgetaucht, waren fälschlicherweise den Grünen zugefallen.
Na mal gucken, wie sich der Abend noch entwickelt. Die Briefwähler kommen ja noch dazu.
Tja, dass dies ein Abend der guten Laune wird, damit hat wohl auch niemand gerechnet.
Immerhin, bei all dem Elend, hat die Regierung dann nicht mehr genug Mehrheit zum Ändern der Verfassung.
Die Piratenpartei hat das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte erzielt, um mal Frank zu zitieren :-)
Sie wird eher von Männern gewählt, eher von Hochgebildeten und eher in Großstädten. Unter den männlichen Erstwählern bekommt sie 13 Prozent der Stimmen, unter den 18- bis 24-Jährigen 9 Prozent.
Dem Schriftstück zufolge soll auch der Verfassungsschutz wie das Bundeskriminalamt künftig Computer online durchsuchen dürfen und auf die Daten der Vorratsdatenspeicherung zugreifen dürfen. Auch sollen dem Verfassungsschutz Lausch- und Spähangriffe in Privatwohnungen erlaubt werden. Der bislang auf Straftaten von erheblicher Bedeutung beschränkte genetische Fingerabdruck soll die erkennungsdienstliche Standardmaßnahme werden. Mit diesen Forderungen bereite sich das Innenministerium auf die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl vor, berichtet die Zeitung.Und hier ist die Süddeutsche dazu. Besonders heftig:
Den Sicherheitsbehörden soll darüber hinaus die Infiltration im kriminellen und verfassungsfeindlichen Milieu erleichtert werden. Verdeckte Ermittler sollen, wenn sie Straftaten begehen und diese zum "szenetypischem Verhalten" gehören, nicht bestraft werden.Tolle Wurst. Als ob wir noch nicht genug Kriminelle außerhalb des "Verfassungsschutzes" haben.
Update: Mal ein paar Gedanken dazu. Ich halte das für eine Nebelkerze. Hauptsächlich weil ich mir sicher bin, dass der Verfassungsschutz das eh schon alles tut. Das ist ein nicht kontrollierbarer Geheimdienstmoloch ohne eine das Wort verdient habende Aufsicht.
Aber, mal zum mentalen Abgleich: bei meinen Freunden aus dem Osten kommt das wie folgt an:
Also fassen wir mal zusammen. Wir werden demnächst eine Regierung haben, die mit einer verfassungswidrig zustandegekommenen Mehrheit regiert, eine Gestapo einrichten will und DNA-Proben bei jeglichem Kontakt mit der Polizei nehmen will.
Und völlig von der Hand zu weisen ist das ja nicht.
Update: Ich frage mich ja gerade, ob die das BKA-Gesetz nur gemacht haben, damit sie am Ende die Befugnisse dem Verfassungsschutz geben können. Denn wenn der Verfassungsschutz das alles darf und dann auch die Polizei informieren darf, wozu brauchen wie dann noch das BKA? Für die Alternativtheorie zitiere ich mal meinen Freund Frank:
Ich glaube ja, dass Schäuble das alte SD vs. Gestapo Modell wieder will. Wenn man mächtige Sicherheitsbehörden errichtet, braucht man davon zwei, damit die sich gegenseitig in Schach halten, während sie die Bevölkerung niederhalten.
Das ist in jeder Diktatur der Welt so, auch gerne mal mehrere, wenn das mit der örtlichen Stammespolitik erforderlich ist.
Update: Sehr schönes Zitat dazu bei Heise:
"Das ist eine einzige Aufforderung, bloß nicht CDU/CSU zu wählen", grantelte ein ranghoher Polizeibeamter gegenüber heise online.
In der Tat. Wählt bloß nicht CDU/CSU!
So ist ein Kompromiss für eine Laufzeitverlängerung im Fall einer Neuauflage einer Großen Koalition unmöglich. Ein Kompromiss würde für die SPD als "Umfallen" gewertet.Als ob sie das jemals vorher aufgehalten hätte… Nach dieser katastrophalen Fehleinschätzung geht es interessante weiter. Die CDU geht ein Risiko ein, Kernenergie im Wahlkampf überhaupt zu erwähnen, weil ihnen der kleinste Störfall den Wahlkampf zerschießen kann, und daher will die Energiemafia das auch nicht groß thematisieren im Wahlkampf, sondern man beschränkt sich lieber darauf,
die Befürworter in der Wahlkampfphase argumentativ so auszurüsten und zu informieren, dass eine scharfe emotionale Debatte unterbleibtNa dann schauen wir uns doch mal die Argumente an. Kernpunkt der Argumentation ist, Kernkraft als heimlichen Klimaschützer zu verkaufen und von Versorgungssicherheit zu reden. Und beim peinlichen Thema Endlager sollen sie sagen, dass wir ein Endlager auch im Fall des Atomausstiegs brauchen. Interessant wird es ab Seite 23, wo sie die Energiepolitik-Journalisten aufzählen und bewerten.
Kernpunkt des empfohlenen Handelns ist, die Endlager-Problematik zu besetzen, was glaube ich nicht geschehen ist. Dafür kamen einfach zu viele Horrormeldungen aus der Asse. Das Papier liest sich stellenweise sehr zynisch, z.B. auf Seite 34:
Glaubwürdig erkennbar zu machen, dass die Betreiber sich ihrer Verantwortung bewusst sind und aktiv in langfristige Akzeptanz investieren, stellt die ersten Schritte auf dem Weg zu mehr Zuspruch, Vertrauen und aufkeimender Legitimität dar — und ist damit der Nährboden für längere Laufzeiten.Legitimität wollen sie aufkeimen lassen? Die sehen sich offenbar auch selber als die Energiemafia! Krass.
Ab Seite 52 geht es dann um die sicheren Endlager und wird recht unterhaltsam.
Für die Bürger ist die Endlager-Debatte überwiegend ein mit Furcht, Skepsis und Ablehnung emotional durchdrungenes Thema. Diejenigen, die an die Sicherheit der Endlager-Standorte glauben, befinden sich in der Minderheit. Die Kernkraftbetreiber selbst meiden das Thema, da technisch überzeugende Lösungen weltweit noch nicht identifiziert werden konnten. Dabei hat sich die Problematik der Endlagerfrage in diesem Jahr weiter verschärft: Das Versagen der Asse-Betreiber hat den schwelenden Ressentiments in der Bevölkerung gegen die Atomkraft frischen Wind zugeführt. Die Bilder von Fässern, die mit tödlichem Inhalt ohne jede Vorsicht im Salzstock versenkt wurden, untergräbt die Glaubwürdigkeit der Vertreter, die wiederholt die Fähigkeit betonen, mit der Problematik der Endlagerung angemessen umgehen zu können.Harharhar, sehr schön.
In einem von Technologie dominierten Alltag, der in 30 Jahren Forschung keine überzeugende Lösung für das Problem gefunden hat, mehren sich die Zweifel, ob jemals eine Lösung gefunden werden kann.Soll noch mal jemand sagen, bei der Energiemafia arbeiten keine Realisten.
Kapitel 4.2.3 (Seite 54) handelt dann von der Suche nach Endlagern:
In Deutschland kommen unter den Salzstöcken die Standorte Zwischenahn, Gorleben, Wahn, Gülze-Sumte und Wattekatt in Betracht. Bei den Tonformationen konzentriert man sich ebenfalls auf norddeutsche Standorte, weil die süddeutschen Formationen entweder in seismisch aktiven Gebieten oder in Karstregionen liegen (Schwäbische Alb), die aufgrund des hohen Wasserzutritts nur bedingt geeignet erscheinen.Aber das absolute Hammer-Quote ist folgendes, warum Salzstöcke sicher sind:
Trotzdem gilt Salz unter den weiteren alternativen Gesteinsarten für ein Endlagern Ton und Kristalline Gesteine am sichersten gegen Wassereinbrüche — zumindest sofern das Salz nicht wie im Lager Asse II durch ein Grundwassereinbruch weggespült wird.Aha. Salzstöcke sind also sicher gegen Wassereinbruch, solange kein Wasser einbricht. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer!
Im Übrigen muss ich ja mal den Sigmar Gabriel loben. Das scheint der einzige SPD-Politiker mit Hirn zu sein. Der hat nicht nur mit seiner Asse-PR ein paar potentielle Gramm Gewebe in "Leichenteile" verwandelt, der hat laut dieses Papers auch folgenden tollen Sand ins Getriebe gestreut: Salzstöcke galten für Atommüll-Endlager immer als besonders gut, weil sie sich unter Druck verformen und so den Müll einschließen können. Als der Gabriel das kapiert hat, hat er die Anforderungen geändert, so dass man Atommüll jetzt für 500 Jahre potentiell zurückholen können muss. Damit sind Salzstöcke, auf die sich die gesamte Endlager-Planung in Deutschland konzentriert hat, plötzlich praktisch vom Tisch.
Dann gibt es noch Ton und Granit. Ton hat den Nachteil, dass es mit heißem Atommüll nicht klar kommt, weil sich unter hohen Temperaturen seine Struktur ändert. Und Granit hat den Nachteil, dass es für Wasser weitaus durchlässiger ist als die anderen. Kurz gesagt: alle Optionen sind schlecht.
Spannenderweise steht in dem Papier noch, dass die Experten, Bundesämter und Ministerien sich einig sind, dass man mal einen Standortvergleich machen muss, nur die CDU blockiert das immer und will bei Gorleben bleiben.
Lustig wird es noch mal in dem Kapitel 4.6, besonders 4.6.4 (Terrorismus):
Diese Stahlbetonhülle ist so massiv, dass sie in jedem Fall den Absturz eines Jagdflugzeugs aushält. Moderne Kraftwerke (Neckarwestheim II, Isar II) halten bei einer Fluggeschwindigkeit von etwa 400 km/h sogar den Absturz einer mittleren Verkehrsmaschine stand.Aha, falls also jemand eine Tornado klaut, sind wir sicher (allerdings m.E. nicht weil die Kraftwerke sicher sind, sondern weil die gar nicht erst ankommen). Eine mittlere Verkehrsmaschine, die mit 400 km/h fliegt, gibt es m.E. nicht. Verkehrsmaschinen fliegen mit 700-800 km/h. Aber gut, wenn der Terrorist vorher dem Aufschlag ordentlich abbremst, dann überleben immerhin möglicherweise vielleicht zwei unserer Kraftwerke das.
Von Anfang 2010 an drohen Rechtsverletzern damit nach zwei Verwarnungen per E-Mail und Brief einjährige Sperren ihres Internetzugangs. Dazu kommen gegebenenfalls Geldbußen in Höhe von bis zu 300.000 Euro und eine dreijährige Gefängnisstrafe.Äh, sind die irre? 300.000 Euro und drei Jahre Knast für Filesharing?!?
Und, besonders skandalös:
Von den 204 Delegierten der Sozialisten erteilten 113 dem Entwurf eine Absage. Die Oppositionspartei hat angekündigt, gegen das Gesetz erneut vor den Verfassungsrat zu ziehen.Wie meinen? Nur die Hälfte der Abgeordneten der Opposition ist dagegen?! Krass.
The patents, held by VeriChip partner Receptors LLC, relate to biosensors that can detect the H1N1 and other viruses, and biological threats such as methicillin-resistant Staphylococcus aureus, VeriChip said in a statement.
Au weia. (Danke, Florian)
Aus Sicht der CDU ist das geradezu unausweichlich. Die sind zwar ideologisch verblendet, aber nicht blind. Dass bei uns bald die überwiegende Mehrheit aus Hartz IV Opfern und Rentnern bestehen wird, das sehen auch die Apparatschiks der CDU. Früher waren das nur die Rentner, da konnte die CDU noch das Rentenalter nach hinten schieben. Aber jetzt, mit Hartz IV? Die aktuelle Strategie ist, die Rentner mit Verblödungs-Wahlkampf in den Wahnsinn zu treiben, damit die nicht wählen gehen. Und die Hartz IV Opfer durch Bildungsentzug dazu zu bringen, dass sie sich keine eigene Meinung bilden können und mitlaufen. Daher auch Verblödungsmaßnahmen wie das "TV-Duell", dessen Ziel es war, den Hartz IV Empfängern einzureden, sie hätten eh nur die Wahl zwischen den Marodeuren und den Verrätern.
Aber wenn die dann merken, wie im Internet unzensierte Quellen kostenlosen Wissens und Bildung für jedermann entstehen, was bleibt denn da überhaupt noch? Internet zensieren (Kinderpornographie!1!!) oder wegnehmen (Three Strikes).
Und das ist euch hoffentlich allen klar: Three Strikes richtet sich nicht gegen den Mittelstand, denn die kriegt man schon mit der Drohung von Bußgeldern gefügig. Three Strikes richtet sich gegen Hartz IV Empfänger, denen man nichts mehr wegpfänden kann.
Das traditionelle Modell für das Problem waren immer Monarchie und Religion. Die Zeiten sind halt vorbei. Wenn das mit dem Wahlrecht nicht durchkommt, erwarte ich noch stärkeren Fokus auf die Verblödung der Bevölkerung.
Update: Der Typ rennt mit dem Vorschlag schon länger rum, der Artikel ist von 2008. Das hält mich nicht davon ab, das zur Wahl nochmal anzusprechen. Immerhin ist der Mann im Bundesvorstand der CDU.
Update: Der Herr Ludewig ist auch mal bei Anne Will (!) voll gegen die Wand gefahren. Wenn man von Anne Will und Westerwelle argumentativ ausmanövert wird, sollte man sich vielleicht was anderes als Politik aussuchen. Übrigens tritt der als Direktkandidat in Berlin-Pankow an. In Pankow kommt die CDU traditionell mit Ach und Krach über die 5%. Man raunt sich zu, die CDU habe den Ludewig dort abgeworfen, um ihn loszuwerden. Wer sich wundert, wie so jemand überhaupt Einfluß in der CDU kriegen kann, immerhin ist der noch keine 30, für den gibt es eine naheliegende Erklärung: der ist 3. Kind des ehemaligen Bahnchefs Ludewig.
Die Union will die Strafvorschriften ändern. „Solange Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht als Bagatelle verhandelt wird, bringt alleine die Erhöhung des Strafrahmen nichts“, meint Bosbach. Bei Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gebe es keine Mindeststrafe, und das höchste Strafmaß betrage zwei Jahre hinter Gittern, wenn kein besonders schwerer Fall vorliege. „Das ist geradezu paradox“, empört sich der Vize-Chef der Union im Bundestag. Bosbach fordert eine Mindeststrafe von drei oder sechs Monaten. Die DPolG und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verlangen seit Monaten härtere Strafen.Au weia. Und solche Leute laufen bei uns nicht nur frei rum sondern bekleiden politische Ämter!
So ein Zufall, dass ausgerechnet der Focus zu ausgerechnet diesem Zeitpunkt mit ausgerechnet dieser Meldung kommt.
Nach Angaben der Zeitschrift liegt die Hauptlaugenzutrittsstelle in 658 Metern Tiefe. Der Zutritt sei "über Nacht und völlig unerwartet" um zehn Prozent auf 11.370 Liter am Tag angestiegen. Aus "bergaufsichtlicher Sicht" werde diese Steigerung sehr ernst genommen, habe das Landesbergamt mitgeteilt, da es über wenige Stunden zu einer so plötzlichen Steigerung gekommen sei. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es im "schlimmsten Fall zu einem unbeherrschten Zustand" in der Anlage komme.Ach naja, das bisschen Plutonium da, was kann da schon passieren. Schlimmstenfalls kriegen wir da unseren eigenen Godzilla, der uns dann vor den ausserirdischen Monstern beschützt.
Aber die Details klingen finster:
Jetzt liegt das Untersuchungsergebnis vor: Der Sprengsatz war eine britische Militär-Granate! Wegen der starken Wirkung wurde sie für das Militär zur Bekämpfung von Aufständen und sogar für Anti-Terror-Einsätze entwickelt.Das klingt schon ziemlich heftig, die Wirkung dieser Granaten. Dass die Polizei sich übergeben mußte und nur kriechend fortbewegen konnte, das schreiben auch diverse andere Zeitungen, das kommt vermutlich aus einer Presseerklärung der Polizei.
Ich finde an Geschichten wie dieser immer spannend, wie die Leute das dann für ihre Agenda nutzen wollen:
Der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf (46), ist empört: „Wenn jetzt zum 1. Mai schon Militärgranaten auf Bürger und Polizisten geworfen werden, ist die Schwelle zum Terrorismus endgültig erreicht. Solche Typen haben ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit längst verwirkt. Die Politik muss erkennen, dass nichts mehr schönzureden ist.“Man hätte ja auch umgekehrt reagieren und den Einsatz von Reiz- und Giftgas gegen Menschen generell verbieten können. Aber nein, wenn die Polizei das macht, dann ist das OK, aber wenn mal ein Demonstrant mit sowas wirft, dann ist das "eine neue Qualität linker Gewalt gegen Polizisten". Das ist ja eine glatte Lüge, dass Riot Control Gear nur für das Militär gemacht wird oder nur im Ausland eingesetzt wird. Da könnt ihr mal eure Rente drauf verwetten, dass die solches Zeug beim nächsten G8-Gipfel gegen Demonstranten einsetzen werden. Und selbst wenn das nur für das Ausland wäre — macht es das besser?!
Oh und, hier ist die Symptombeschreibung beim ehemaligen Nachrichtenmagazin:
Die Polizisten hätten Reizungen der Augen und Gesichtsschleimhäute erlitten sowie über Übelkeit und Schwindelgefühle geklagt, sagte Neuendorf. Sie hätten jedoch den Einsatz nicht abgebrochen. Auch habe keiner von ihnen die angebotene ärztliche Nachsorge in Anspruch genommen.Wisst ihr, wie das klingt? Wie ganz normales Tränengas. Mit dem die Polizei seit Jahren Demonstranten beschießt.
Heutige Ausgabe von Gute Terroristen, Schlechte Terroristen: angeblich ist der IJU-Chef von einem US-Drohne getötet worden.
Nun ist das ja mit den US-Drohnen so eine Sache. Da schaut man nicht so genau hin, wer da jetzt genau gestorben ist. Die Amis bomben dann mal so ein Dorf platt und zählen am Ende die Füße und teilen durch zwei, und so viele Terroristen hat man dann erledigt, steht in der Pressemitteilung. Besonders bekannt ist das aus dem afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet, wo sie auch diesen Mann erlegt haben wollen.
Wen die da wirklich zerschossen haben, die Amis, das werden wir vermutlich nie erfahren. Was wir wissen: es war ein LKW, den sie mit einer Rakete aus der Ferne zerbombt haben, und in dem mindestens drei Leute saßen. Oder vier. Nicht mal das können sie mit Sicherheit sagen.
Was für eine Farce.
Oh und macht euch mal keine Sorgen um die CDU und ihre angeblichen Terroranschläge vor den Wahlen, vor denen sie seit Monaten warnen, damit ihr alle panikschlotternd CDU wählt. Das könnte ja immer noch kommen — als Vergeltungsanschlag!1!!
Besonders zynisch ist die Begründung: es waren vier Schüsse zu viel. Bei nur 12 Schuss wäre das also was ganz anderes gewesen.
Tolles Land, in dem wir da wohnen.
Im Übrigen kursiert gerade das Gerücht, die Polizei würde mit dem Recht am eigenen Bild die Videos aus dem Netz klagen wollen. Ich weiß nicht, ob da was dran ist, ursprünglich kommt das offenbar vom Tagesspiegel. Bei dem CCC und mir ist noch nichts davon zu sehen. Das wäre auch aus mehreren Gründen nicht sehr schlau. Erstens halten sie damit die Geschichte in den Medien, zweitens überwiegt bei solchen Prügelexzessen das öffentliche Interesse, und drittens gibt es da diesen alten weisen Spruch:
Trying to remove information from the Internet is like fishing piss out of the swimming pool.
Wir als CCC haben uns ja angesichts früherer Fälle sehr frühzeitig entschieden, das Video ins Internet zu stellen und möglichst dezentral zu lagern, damit das nicht beschlagnahmt werden und dann in der Asservatenkammer "beschädigt" werden kann.Oh übrigens, um euch mal einen Eindruck zu geben, wie gruselig der Corpsgeist bei der Polizei ist: ich habe da bisher extra nicht drauf gelinkt, aber es gibt ein öffentlich einsehbares Polizei-Webforum, in dem gar kraftvolle Statements zu dem Video veröffentlicht wurden. Hier hat mal einer ein Best-Of gemacht. Das Forum selbst hat den Thread inzwischen gesperrt und will ausmisten.
Zum Abschluß möchte ich nochmal einen Satz aus dem Feuilleton der Frankfurter Rundschau zitieren:
Das ZDF etwa hatte am Abend vor dem Schanzenfest in Hamburg seine Zuschauer schon mal darauf eingestimmt, dass es dort garantiert Randale geben werde. Wenn sie im Iran Demonstrationen mit Handys filmen, erfahren die Filmchen im TV eine wesentlich größere Würdigung als bei Kundgebungen im eigenen Lande.So sieht das aus!
Update: Vielleicht ist es doch nicht so schlimm, wie es gerade aussieht. Der RBB (ARD Berlin Brandenburg) berichtet:
Nach dem Übergriff auf einen Demonstranten während einer Datenschutz-Demonstration prüft die Berliner Polizei, ob mehr Beamte daran beteiligt waren als bisher bekannt. Derzeit richten sich die Ermittlungen des Landeskriminalamtes gegen zwei Polizisten wegen Körperverletzung im Amt. Die Auswertung von Polizeivideos soll Aufschluss geben, ob weitere Beamte tatverdächtig sind, hieß es am Dienstag.
Wir werden dafür sorgen, dass sie mehr als nur die Polizeivideos auswerten. Weiter unten dann:
Nach Angaben von Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch bekommen die Beamten ab kommendem Jahr zusammen mit den neuen blauen Uniformen ein Namens- und Nummernschild, das sichtbar getragen werden muss. Seit sechs Jahren läuft bereits ein Pilotprojekt mit 10.000 Namensschildern. Doch die wenigsten Beamten trügen sie, weil sie Repressalien fürchteten, sagte Glietsch.
Soso, Repressalien. In Hamburg gibt es ja auch eine Polizisten-ID, aber die wird in den Fällen nicht getragen, wenn die Polizisten in Riot Gear von möglicher Gewalt ausgehen, also genau dann wenn man sie gebraucht hätte. Aber selbst wenn die in Berlin eine Polizei-ID einführen, sollten wir trotzdem auf eine bundesweit einheitliche hinarbeiten, weil sonst ja immer noch Polizisten aus Bayern oder sonstwo in Amtshilfe in Berlin unerkannt herumprügeln könnten.
Und jetzt gibt es da natürlich Heulen und Zähneknirschen bei den Politikern, dass das seine Persönlichkeitsrechte verletzen würde, und man da dringend was gegen tun müsse. Internetzensur ist in Frankreich Teil des LOPPSI-Paketes, das demnächst verabschieden werden soll.
So und jetzt ratet mal, mit welchem dummen Spruch sie jetzt begründen? Kommt ihr nie drauf!
Henri Guaino, conseiller de Nicolas Sarkozy, estimant lui sur France Info que «Internet ne peut être la seule zone de non-droit, de non-morale de la société, la seule zone où aucune des valeurs habituelles qui permettent de vivre ensemble ne soient acceptées»."zone de non-droit" heißt "rechtsfreier Raum". Den Rest könnt ihr euch wahrscheinlich denken.
Also, Freunde, falls unsere Politiker euch mal wieder versichern, dass niemand vorhabe, die Zensur-Infrastruktur zur Zensur zu benutzen: glaubt ihnen kein Wort.
Update: Inzwischen kommen ein paar bessere Übersetzungen rein, ich zitiere mal eine:
Henri Guaino, Berater von Nicolas Sarkozy, meinte auf France Info, daß "das Internet nicht der einzige rechtsfreie, von gesellschaftlicher Moral befreite Raum, nicht der einzige Raum sein könne, wo die üblichen Werte, die ein Zusammenleben ermöglichen, nicht akzeptiert werden."
Mhh, das trieft ja geradezu vor Moral und Anstand! Und weiter:
Als erstes (auch: vorrangiges) Argument entwickelt: B. Hortefeux hat "nichts von einem Rassisten", das ist ein "Humanist" (…) mit sozial- katholischer Herkunft.
Ein CDU-Mann, also. (Danke, Attie)
Schuld sei die durch den Klimawandel verursachte Trockenheit in sieben von insgesamt 22 Departments des mittelamerikanischen Landes. Dabei seien über ein Drittel der Maisernte und über die Hälfte der Bohnen-Ernte – beide Hauptnahrungsmittel in Zentralamerika - zerstört worden.Und zweitens:
Die größte Ureinwohner-Organisation des Landes, CONIC, machte die Biosprit-Produktion für die Hungerkrise verantwortlich. "Der Staat gibt dem Anbau von Palmöl und Zuckerrohr (für Biosprit) erste Priorität, während er den indigenen Völkern das Recht auf eigenes Land verweigert", sagte CONIC-Mitbegründer Juan Tiney der Nachrichtenagentur epd.Aber das gibt man als Präsident natürlich ungerne zu, wenn man Hilfslieferungen von der EU will. Tja, das konnte man leider schon seit langem kommen sehen, dass Biosprit zu Hungerkatastrophen führen würde. Im Übrigen verweise ich natürlich auch auf diese Meldung aus dem Juli.
Oh, ein Detail noch aus dem Artikel:
"Lebensmittel sind da", so Colom, "doch verfügt die Bevölkerung nicht über die Mittel, sie zu erwerben".Na das haben wir ja fein hingekriegt, wir Industrienationen. Schön verarmt haben wir die Schwellenländer. Insofern ist die Globalisierung schon irgendwie gerecht, weil sie überall für Armut und Elend sorgt, nicht mehr nur in den eh armen Ländern.
Was war noch gleich das SPD-Modell dazu? Arbeitsmarkt? Hat die SPD mit Ein-Euro-Jobs und Hartz IV nachhaltig zerstört. Chancengerechtigkeit ist ein übelkeitserregender Neocon-Kampfbegriff, mit dessen Benutzung sie sich krass demaskiert hat, wahrscheinlich ohne es zu merken. Chancengerechtigkeit sagt nämlich, dass die Leute nicht ein Recht auf gutes Leben haben müssen, sondern nur die Chance auf gutes Leben, d.h. wenn man jedem ein Lotterielos in die Hand drückt, hat man Chancengerechtigkeit, und das ist ja auch genau das, was INSM und ihre Jünger gerne erreichen wollen. Die Leute sollen alle arm gehalten werden, aber mit Taschenspielertricks wie "Chancengerechtigkeit" verarscht man sich hinreichend, dass sie das mit sich machen lassen. Und die Wirtschaftskrise hat die SPD ja auch hervorragend in den Sand gesetzt mit ihrer Bankenrettung und der resultierenden Monsterverschuldung für jeden von uns. Wenn ich mir das mal so angucken, dann wäre in jedem dieser Punkte kein Programm besser gewesen als das SPD-Programm.
Aber weiter im Text. Da kommen dann so Höhepunkte wie
Ja, selbstverständlich nehme ich die Sorgen der Internetgemeinde sehr ernst. Ich habe das immer getan und auch öffentlich deutlich gemacht. Ich befinde mich konstant im Dialog mit Vertretern der Internetgemeinde.und
Aber wenn ich etwas politisch für richtig halte, dann kann ich das nicht fallen lassen, weil eine bestimmte Gruppe der Internetnutzer droht, eine andere Partei zu wählen. Das hätte mit konsequenter und geradliniger Politik nichts zu tun.Aha, das Einführen von Internetzensur ist also konsequent und geradlinig. Mit anderen Worten: die Langzeitstrategie der SPD kulminiert zwangsläufig in der Einführung von Zensur. Das ist ja mal eine starke Aussage. Ich gebe ihr natürlich vollumfänglich Recht an der Stelle, bezweifle aber, dass sie verstanden hat, was sie da gerade zugegeben hat.
Oh und noch eine schöne "beleidigte Leberwurst" Stelle:
Und es ist ja nicht so, dass wir nicht mit den Kritikern der Internetsperren geredet hätten. Ihre Argumente sind berücksichtigt worden, wir haben die Regelung eng ausgestaltet, Rechtsschutz eingebaut und das Ganze auf drei Jahre befristet. Zur Wahrhaftigkeit im politischen Diskurs würde es gehören, das auch anzuerkennen.HAHAHAHA, oh und wie wir das anerkannt haben. Keiner von uns hat vergessen, dass Frau Zypries persönlich an dem Gesetz geschrieben hat, dass in Deutschland die Internetzensur eingeführt hat. Eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wie könnte das irgendjemand vergessen! Nein nein, Frau Zypries, keine Sorge, das vergessen wir Ihnen nicht. Naja lest mal selber, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Sie gibt auch noch zu, dass die CDU mit ihrer stumpfen Proleten-Rhetorik sie zu dem Gesetz getrieben hat. Oh und die Provider waren Schuld, denn wenn die sich nicht die Verträge hätten aufzwingen lassen, hätte sie kein Gesetz machen müssen, um das zu legalisieren. Unfaßbar.
Oh und sie tritt für eine Selbstregulierung des Internets ein. Die Länder sollen sich verpflichten, für ein sauberes Internet zu sorgen! Als Vorbild nennt sie den Großvater aller vollständig verkackten Initiativen, das Kyoto-Protokoll! Harharhar.
Selbstverpflichtungen sind besser als ihr Ruf!Bwahahaha, das tragische ist ja, dass man den Eindruck hat, sie meint das wirklich alles so. Selbstverpflichtungen sind nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Das macht man nur aus Wahlkampfgründen, damit man sagen kann, man habe etwas getan.
Oh und dann sagt sie, wieso die Piraten keine Chance haben:
Es reicht nicht, wenn sich die Programmatik einer Partei darin erschöpft, einem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen nach dem Motto: wir sind jung, wir kennen das Netz und ihr Alten versteht davon nichts. Was die Piratenpartei zudem von den Grünen in ihren Anfängen unterscheidet: Ihr fehlen die Galionsfiguren mit politischem Profil, wie beispielsweise Otto Schily oder Joschka Fischer.Da hat sich ja die richtigen Knalltüten rausgesucht. Joschka Fischer ist so überassimiliert, dass er mit Anzug und Schlips rumrennt, Deutschland zurück in den Krieg geführt hat, und ein Pipelineprojekt für die Energiemafia managed, und Otto Schily ist zur SPD gewechselt, wo er dann CDU-Politik gemacht hat.
Auch sehr spannend ist das folgende Tidbit aus dem 2. Artikel:
In recent months, Lebanon has seen one suspected Israeli spy network after another exposed across the country. Wednesday, Aug. 5, DEBKAfile first disclosed that the spy rings were not busted by Lebanese intelligence but by agents of the Russian Federal Security Service - FSB working undercover in Lebanon since early this year at the invitation of the Lebanese Shiite Hizballlah.
Nun kann man bei Debka nicht immer alles ungesehen glauben, aber so als Gerücht ist es schon mal lustig. Hier gibt es noch mehr dazu. Da gerüchten sie noch, dass die Russen da einmal alle israelischen Operationen enttarnt haben, aber die Daten noch in den Akten halten, damit sie sie bei opportuner Gelegenheit exponieren können. Das ist auch lustig, weil die Russen angeblich nicht dem Land Libanon helfen, sondern der Hisbollah. Bisher hatten sie geglaubt, die Franzosen hätten dem Libanon zu gutes Equipment verkauft, aber jetzt glauben sie, der Libanon hat einfach die Russen-Ergebnisse genutzt, die von der Hisbollah weitergeleitet wurden.Ich finde ja spannend, wie stark das plötzlich alles wie im kalten Krieg ist. Wir haben die Russen und die Amis, die sich via Israel und Iran/Syrien/Libanon einen Proxykrieg liefern, zumindest geheimdienstlich.
In Deutschland wurden die Verfahren nicht eröffnet bzw. eingestellt, obwohl Verbrechen gegen die Menschheit nicht verjähren. Das Oberlandesgericht Karlsruhe verhinderte sogar die Klagezustellung, da die nationale Sicherheit in Gefahr sei. Die Strafverfahren in Argentinien kommen nicht voran, Akten verschwinden, Beweisanträge werden verfälscht, Zeugen bedroht. Da schien der Weg in die USA die letzte Möglichkeit, Gerechtigkeit herzustellen. Und nicht zuletzt der Amtsantritt von Präsident Obama liess die Kläger hoffen.Aha, so ist das also, Daimler ist Deutschland und genießt daher Souveränität. Da hat wohl jemand die "Du bist Deutschland" Kampagne zu wörtlich genommen.Doch zwei von drei Bezirksrichtern haben das negative Urteil der ersten Instanz bestätigt. Die Daimler AG hatte behauptet, dass die Souveränität Deutschland durch das Verfahren in Kalifornien gefährdet wäre.
Gaby Weber war übrigens hier schon mal Thema im Blog.
Als überzeugter Liberaler werde ich mich entschlossen dafür einsetzen, dieses Gesetz wieder abzuschaffen. Die FDP wird ihr Vorgehen von dem Ausgang der Bundestagswahl abhängig machen. Einen Gang vor das Bundesverfassungsgericht halte ich für wahrscheinlich, sofern eine Regierungsbeteiligung der FDP ausbleiben sollte.
So müssten Strafverfahren eingestellt werden, weil die Beweismittel wegen Personalmangels bei der Polizei nicht fristgerecht ausgewertet werden könnten, sagte er. Vor dem Landgericht Magdeburg hat gerade ein Kläger erfolgreich auf die Herausgabe von Datenträgern nach anderthalb Jahren geklagt. Gegen ihn war wegen des Besitzes von Kinderpornografie ermittelt worden.Den haben sie mal nach Strich und Faden ausgebremst und das dann noch in der Öffentlichkeit ihm in die Schuhe schieben wollen. Und so funktioniert Symbolpolitik. Im Wahlkampf rumtösen, dass man jetzt gegen Kinderpornos kämpft, dann das Internet zensieren wollen und am Ende hat man das gesamte Budget für den Wahlkampf rausgeblasen und hat kein Geld mehr für die eigentlichen Ermittlungen und die Täter werden freigelassen.
Update: Nicht dass mich einer falsch versteht: das ist ein Vorkämpfer der Internetzensur und der hat auch die Operationen "Himmel", "Mikado" und "Marcy" gemacht, die allesamt sehr fragwürdig waren und deren vordringlicher Erfolg sich alleinig in Wahlkampfgetöse für Law and Order Parteien niederschlug. Aaaaaber: WENN man schon den (teilweise illegalen) Aufwand treibt und so viele Verdächtige durchsucht, und dann auf einem Haufen Material sitzt, dann muss man auch genug Personal kriegen, um das auszuwerten. Ich persönlich bin froh, dass der weg ist.
Ja, DIE Terrorliste.
Update: der AFP-Autor (?) schreibt in einem Leserkommentar von 16:19 auf Seite zwei:
Das Urteil erging nicht vom EuGH, sondern vom "Gericht Erster Instanz", wie AFP auch gemeldet hat. Der wenig griffige Name dieses Gerichts ist leider nicht zu ändern. Es sind rechtsmittel zum EuGH möglich.
(Danke, Bastian)
Die sichergestellten Computer sind noch nicht ausgewertet. Sie waren ein Grund für die Durchsuchungsaktion gewesen. In einem überwachten Telefongespräch hatte sich Becker nach Verschlüsselungstechnik erkundigt. Dieser Verschlüsselung wollten die Behörden zuvorkommen.
So umfassend und offen wie derzeit ist in der Türkei noch nie über demokratische Wege zur Beendigung des Krieges zwischen der Armee und der PKK geredet worden. „Einiges, von dem, was heute besprochen wird, war vor zehn Jahren noch strafbar“, kommentierte die Zeitung „Radikal“ am Donnerstag.Was wohl die CDU macht, wenn die Türkei sich mit den Kurden einigt? Das war doch immer deren Schein-Argument, wieso die Türkei nicht in die EU kann.
Theoretisch gab es natürlich eine Alternative zum Pakt. Die sowjetische Führung schlug eine solche Alternative zumindest seit April 1939 vor: nämlich die Schaffung eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems auf der Grundlage von Abkommen zwischen der Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Die Abkommen hätten Sicherheitsgarantien für Polen und Rumänien vorgesehen. Die Schaffung eines solchen Systems hätte im Prinzip die Chancen auf die Entfesselung des Kriegs Deutschlands gegen Polen stark abbremsen können. Leider wurde diese Alternative nicht realisiert. Es gab diese Versuche, aber sie führten ins nichts. Vor allem deshalb, weil Frankreich und Großbritannien nicht bereit waren, gewisse Verpflichtungen zu übernehmen. Zweitens deshalb, weil Polen und Rumänien keine Sicherheitsgarantien von der Sowjetunion wollten. Theoretisch gab es also diese Alternative, doch konnte sie in der Praxis nicht Wirklichkeit werden.
Oh und rausgekommen ist das über Emails, die von Hackern veröffentlicht wurden, die seine Site gehackt haben.
Infizierte Treiber-CDs hatten wir schon.
Infizierte Webseiten hatten wir schon.
Infizierte Heftbeilage-DVDs hatten wir schon.
Aber dass jetzt sogar schon die Trojaner mit Viren infiziert daher kommen, das hatten wir noch nicht.
Ja, die machen jetzt schon Profit. Nein, die bezahlen ihren Zustellern keine Gehälter, von denen die leben können. Und ich würde mal meinen Arsch darauf verwetten, dass die eingesparte Kohle dann nicht den Zustellern zugute kommt.
Schon die Tatsache, dass das SPD-Team flächendeckend als "Schattenkabinett" bezeichnet wird, ist sehr bezeichnend. Das Schattenkabinett ist ja das Gegen-Kabinett der Opposition. Die SPD ist nicht Opposition sondern Teil dieser verkommenen abgewirtschafteten Grusel-"Regierung". Klar, keiner glaubt, dass die je wieder gewählt werden, aber deren Kram als "Schattenkabinett" zu bezeichnen, das ist knallharte Manipulation des dummen Leserschaft.
Aber zurück zum Inhalt des Interviews. Money Quote:
SPIEGEL ONLINE: Ein Produkt der Innenpolitik der Bundesregierung ist die Piratenpartei. Wie will die SPD die Generation Internet zurückgewinnen?Ja wo kommen wir da hin, wenn Einzelne die mitmachen und die Regeln mitbestimmen wollen? In eine … Demokratie? Das geht natürlich gar nicht, Herr Oppermann, das haben sie richtig erkannt. Die da unten sollen mal schön Scheiße fressen und euch da oben die Regeln machen lassen. Damit das weiter so im Sturzflug in den Abgrund geht wie bisher.Oppermann: Die Piratenpartei wird eine vorübergehende Erscheinung sein. Das Internet gehört allen und wir werden es nicht zulassen, dass es sich eine kleine Minderheit aneignet und selbst die Regeln bestimmen möchte. Ich finde die Piratenpartei intolerant.
Das Buch ist ein einziger endloser Rant, wie Scheiße alles ist, von der Zielgruppe her also durchaus passend *hust*. Zwischen dem Gemecker kommen aber durchaus auch ein paar erheiternde Zahlen und Fakten. Ich will mal exemplarisch ein paar Zeilen von Seite 205 zitieren, wo es um das Zuschaueralter im Fernsehen geht:
Selbst bei den Seifenopern der Generation Zahnspange liegen die Älteren vorn. So sind die Zuschauer von Verbotene Liebe im Schnitt 55 Jahre alt, von Marienhof 52, von Berlin, Berlin 48 und vom ZDF-Kinderprogramm Bravo TV 46 Jahre.Harharhar :-)
Auf die naheliegende Variante, dass wir einfach gegenüber der EU keine verfassungsfeindlichen Verpflichtungen eingehen, kommt offenbar niemand von den alten grauen Herren mit Kugelschreibern.
Wer da noch nie gespeist hat, dem sei hiermit erklärt, dass diese Mensa deutschlandweit dafür legendär war, kostendeckend zu arbeiten. Ein Bild des Ambientes kann man sich hier machen (runterscrollen).
Gut, wobei ja nicht gesagt ist, dass das Essen jetzt besser wird. Aber es wird immerhin vom Teller kommen.
Warum Piratenpartei, wenn ich Bürgerrechte plus ein durchdachtes, freiheitliches Programm für alle anderen Politikfelder von der FDP bekommen kann?Da müssen sich die Satiriker Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen! BWAHAHAHAHA (Danke, Julius)
Immerhin: ein Gegenindiz ist die Krankenschwesteruniform. Ich sehe tektonische Verschiebungen in der Fetisch-Szene auf uns zukommen. (Danke, Andreas)
Und noch etwas ist neu: Die Parteistrategen in den Wahlkampfzentralen beginnen, die lange als "Nerds" belächelten Netzbürger ernst zu nehmen. Nicht nur im Willy-Brandt-Haus der SPD, wo sie massiv Facebook und Twitter für den Wahlkampf nutzen wollten, nun aber erschrocken feststellen, dass ihnen mindestens Häme, wenn nicht offene Ablehnung und blanker Hass aus dem Netz entgegenschlagen.…
Deutsche Spitzenpolitiker haben einiges aufzuholen. In seinem Kompetenzteam, das Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag vorstellte, benannte er Hubertus Heil als Experten für Neue Medien. Der steht in der Internetgemeinde nicht gerade unter Kompetenzverdacht. Er war kaum benannt, da begrüßten ihn die ersten Blogs hämisch als "reine Verlegenheitslösung".Harharhar. Leider kommen sie wieder nicht ohne eine runde Agitprop gegen den CCC aus:
Beckedahl ist dabei kein Vertreter der radikalen Internetfraktion. Von den Positionen des Chaos Computer Clubs, der möglichst eine totale staatliche Abstinenz in Digitalien fordert, ist er weit entfernt.Das ist natürlich Unsinn. Der CCC fordert nichts dergleichen.
Im Bahnhof selbst bot sich dieses tolle Bild. Auf Nachfrage hin kam heraus, dass die Riot Control Abteilung der Polizei nicht etwa die angesichts der Verspätungen verärgerten Fahrgäste im Zaum halten sollte, sondern dass da ein paar Werder Bremen Fans randalierend und brandschatzend durch die Hauptstadt zogen.
Der Zug selbst wurde dann kurzfristig auf ein andere Gleis umgelegt, hatte auch Verspätung, war VOLL (als auf halbem Weg Fahrgäste nicht aussteigen konnten, weil zu viele Fahrräder im Weg standen und sich verkantet hatten, wäre es fast zu Todesfällen gekommen), und zur Krönung der Situation sagte der Zugführer mit sächsischem Akzent (in der Bahn selbst hing das Schienennetz des Hamburger Regionalverkehrs aus) an, die nächste Station sei Friedrichstraße (das war die falsche Richtung), was dann bei den anderen Passagieren zu kurzen Panikattacken führte.
Kurz gesagt: hey, von so einer Firma, da will ich doch Aktien kaufen!!1!
Und jetzt ist es offenbar wieder soweit. Putin taucht mit einem Miniuboot zum Boden des tiefsten Sees der Welt (der Baikalsee in Sibirien), um dort die kristallisierten Erdgasvorkommen zu begutachten. Ria Novosti hat dazu auch großartige Hofberichterstattung am Start :-)
Mal abgesehen davon ist es natürlich schockierend, WIE tief Leute wie dieser Bouffier sinken. Wobei der ja schon immer völlig weggetreten war, CDU halt.
"Wir wissen nicht, wann und wo sie zuschlagen werden." Deutschland stehe aber "eindeutig im Fadenkreuz" der Extremisten. Als Sprecher der Unions-Innenminister erklärte Bouffier, die Sicherheitsbehörden müssten jedes Szenario in Betracht ziehen und sich entsprechend vorbereiten.Haha, DER ist auch noch SPRECHER der Unions-Innenminister! HAHAHAHA
"Es hat nichts mit Panikmache, aber sehr viel mit Vorsorge zu tun, wenn sich die Polizeien von Bund und Ländern auch auf die Möglichkeit einer Massengeiselnahme vorbereiten", sagte er.*stöhn*
“They told me to call BREIN to get the verdict,” Pirate Bay’s Peter Sunde told TorrentFreak. This is strange to say the least since it is BREIN who they have a dispute with.
An den BEKLAGTEN wollte das GERICHT das Ergebnis des Verfahrens nicht rausrücken!!! Wie ist Holland eigentlich jemals Teil der EU geworden? Ich glaube ja mehr und mehr, dass Global Warming auch gute Seiten hat.Falls doch jemand holländisch kann: hier ist wohl das Urteil.
Oh, die zentrale Forderung von BREIN ist, dass Piratebay holländische User blocken soll, und dass sie ihr holländisches Büro schließen sollen. Äh, wie meinen? Holländisches Büro? BWAHAHAHAHA
Update: der drop.io ist putt. Ich guck mal, ob ich das von woanders besorgt kriege.
Update: hier ist ne Kopie des PDF.
Zwischen dem 38-Jährigen und dem münsterischen Polizeipräsidium ist nun ein Schadensersatzstreit ausgebrochen. Das SEK hatte bei seinem Einsatz unter anderem „dessen Wohnungstür gleich mitgenommen“, so ein Polizeisprecher - vom Schrecken, den der Unbeteiligte erlitten hat, ganz zu schweigen.WTF?!?Über einen Anwalt ließ der Recklinghäuser der Behörde am Friesenring laut Polizei „eine umfangreiche Schadensersatzforderung“ zukommen, auf die das Präsidium allerdings nicht eingehen will. „Durch den Betrieb einer ungesicherten W-Lan-Verbindung hat der Betroffene einen Schadensersatzanspruch verwirkt“, heißt es.
Update: Originalquelle ist inzwischen 404, Heise hat inzwischen auch was.
The rabbis were charged with laundering money that often was sent to Israel. They are members of the Syrian Jewish or Hasidic Jewish communities, Marra said at the news conference. Authorities issued a warrant for Schwartz’s arrest. The other four rabbis were arrested yesterday and appeared in court.
Die sind alle aufgeflogen, weil sie mit einem Undercover-Agenten illegale Geschäfte abgeschlossen haben, der jetzt als Zeuge aussagt. Da fragt man sich natürlich, ob der Undercover-Agent antisemitisch drauf ist und es extra auf Juden abgesehen hat, oder ob sich da nur mal wieder alte Vorurteile an einem Einzelfall bestätigen.Update: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Der war selber Jude und die Rabbiner waren Freunde der Familie, die er da reingezogen hat, weil sie nicht glauben konnten, dass aus der Familie mal ein Betrüger kommen würde. Was ein bisschen komisch ist, weil ja schon der Vater des Informanten mit Scheckbetrug aufgeflogen war.
Update: Gleich VIER Schlaumeier sind jetzt auch auf die Idee gekommen, das als Referer in diesem Blog zu benutzen. Harharhar was seid ihr alle witzisch. (Danke, matze)
Erst mal die generellen technischen Daten. Die werben mit "bis zu 32 MBit". Davon sieht man nichts. Bei mir kommen bei Rückenwind bergab mit Anlauf 10 MBit an. Da ist offensichtlich ein Shaper am Start, und zwar rund um die Uhr. Aber gut, 10 MBit ist auch schon mal mehr als 3 MBit. Die Round Trip Zeit zu typischen Hosts ging von 50 auf 30 ms runter.
Doch seit heute habe ich fett Packet Loss auf der Leitung. Zwischen 5 und 15%. Web-Klicken und SSH zögert sich unter diesen Umständen minutenlang hin, manche Sites (inklusive www.kabel-deutschland.de) laufen komplett in einen Timeout. Gut, kann immer mal passieren, sowas. Aber begeistert bin ich ja bisher nicht von dem Angebot.
Mal gucken, ob mir die Telekom dann doch mal irgendwann VDSL legen kann. Da sagt mir die tolle VDSL-Webseite "nicht verfügbar, klicken Sie doch auf der Verfügbarkeitswebseite", und wenn man da klickt, dann sagt die "ist verfügbar", aber bestellen kann man es nicht. Pfusch am Bau, wo man hinguckt.
Es ist ja nicht so, dass ich unbedingt 32 MBit Internet zuhause brauche, aber wenn man dranschreibt, dass da bis zu 32 MBit rauskommen kann, dann muss das zumindest nachts um 4 zu mindestens einer gut angebundenen Site auch möglich sein. Und dieser Packet Loss geht mal gar nicht.
Update: Ah, anscheinend hat heute vormittag ein Nachbar Kabelinternet gekriegt oder sich da was legen lassen. Dann war bzw. sein Elektriker schuld an dem Paketverlust jetzt.
Update: Wird immer schlimmer.
--- ioctl ping statistics ---:-(
38 packets transmitted, 25 packets received, 35% packet loss
round-trip min/avg/max = 25.692/72.618/960.972 ms
Update: Hab auf Anraten der Hotline das Modem resettet, das hat dann statt der angesagten 2-3 Minuten 17 gebraucht, bis es wieder hoch kam, aber seit dem tut alles. Und ich habe auch rausgefunden, wieso ich nicht vollen Durchsatz bekam: der Plasterouter, den die mitgeliefert hatten, hat QoS enabled gehabt, aber die Upstream-Bandbreite fälschlicherweise auf 128 kbit geschätzt. Das hat dafür gesorgt, dass mein Router die ACKs geshaped hat, und das limitiert auch die einkommende Bandbreite. *stöhn*
Aber in Sachen Zensur macht uns keiner was vor. Wir sind so geübt und geschickt, dass wir es schon gar nicht mehr Zensur nennen, sondern "freiwillige Selbstkontrolle". Freiwillig, my ass. Und, unfassbar aber wahr, die Verräterpartei fordert jetzt eine Buchzensur. Natürlich faseln sie was von Nazi-Gedankengut. Wenn das nicht zieht, kommen sie bestimmt mit Kinderpornos. Das hat sich ja bewährt.
Ich habe auch eine gute Idee, was wir mit den Büchern machen können, die wir so ausgesiebt haben. Verbrennen! Das hat Tradition bei uns!
Update: Da hab ich offenbar womblog.de geslashdotted. Hups! Solange könnt ihr euch ja diesen Artikel in der Allgemeinen Zeitung Namibias durchlesen :-)
Durch die hohe Anzahl an übereinstimmenden Aussagen der Soldaten scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass die israelische Armee mehrfach die Grundregeln des Kriegsvölkerrechts missachtet hat: Es sei kaum zu einer Unterscheidung zwischen Kämpfern und Unbeteiligten gekommen, heißt es in dem Bericht. Die dreiwöchige Offensive sei mit rücksichtsloser Gewalt an Zivilisten geführt worden. Außerdem werfen die Soldaten ihrer Militärführung vor, sie zu mutwilliger Zerstörung angestachelt zu haben. Bei dem Einsatz, der am 18. Januar 2009 endete, waren mehr als 1400 Palästinenser getötet und 5000 weitere verletzt worden.Das kommt sicher für niemanden wirklich überraschend, aber der Vollständigkeit halber, für das Archiv…
Die Soldaten berichten von einer Atmosphäre, in der sie zu wildem, ziellosem Schießen ermutigt worden sein. So habe man grundlos auf Wassertanks, Computer und Fernseher geschossen. Das wichtigste sei gewesen, dass kein Israeli dabei ums Leben komme. Einer der Soldaten zitiert seinen Kommandeur: "Keinem meiner Soldaten soll ein Haar gekrümmt werden und ich bin nicht bereit, es einem Soldaten zu erlauben, sich selbst durch Zögern zu gefährden. Wenn du nicht sicher bist - schieße!"Genau so, wie man sich das vorstellt. Hightech-Barbarei. (Danke, Phillipe)
Die Krönung ist, als sie dann die Fahnder ernsthaft von einem Psychiater dienstunfähig schreiben lassen.Das ist jetzt offenbar tatsächlich mal jemandem aufgefallen (einem Leser?), und die haben mal nachgetreten. Wenig überraschend sind dabei unschöne Dinge rausgekommen:
Der Neurologe und Psychiater Thomas H. attestierte den Fahndern "paranoid-querulatorische" Charaktereigenschaften und "chronische Anpassungsstörungen".Aaaaaaha. Im Übrigen auch wenig überraschend ist, dass sie genau die guten Fahnder so rausgeekelt haben, die ganzen Flaschen haben sie behalten:
Den Fahndern Rudolf Schmenger, Tina und Heiko Feser sowie Marco Wehner wurde Dienstunfähigkeit auf Lebenszeit bescheinigt.Auch ansonsten haben die dort spannende Innovationen auf dem Gebiet der Entbürokratisierung gemacht:Dabei waren sie die fähigsten Beamten der Abteilung V des Frankfurter Finanzamtes. Sie spürten die Großsteuerbetrüger und ihre Konten in Liechtenstein auf. Sie durchsuchten die Commerzbank, die ihren Kunden bei der Steuerflucht geholfen hatte und später rund 200 Millionen Euro an Steuern nachzahlen musste. Insgesamt bescherte die Arbeit der Fahnder dem Land Hessen im Jahr 2001 rund 250 Millionen Mark und dem Bund rund eine Milliarde an Steuereinnahmen.
Ralf Amthor, Beamter der selben Abteilung, wagte es im Jahr 2000, gegen eine schlechte Beurteilung Widerspruch einzulegen. Sein Vorgesetzter vernichtete das Papier einfach. "Er hat es vor meinen Augen in den Schredder geworfen", sagt Amthor. Er sollte den Widerspruch zurücknehmen.Die Theorie der FR ist, dass die CDU ihren Spendensumpf schützen wollte, den sie ja auch über eine Stiftung in Liechtenstein an den Steuern vorbei hinterzogen haben. Das erscheint mir schlüssig.
Ich vermute ja sowieso hinter allen größeren Kriminalfällen entweder den Vatikan oder die CDU. Selbst wenn es nicht stimmt, ist es doch sehr unterhaltsam, sich die möglichen Details auszumalen :-)
Der Bundesnachrichtendienst schlägt Alarm: Das iranische Atomprogramm ist viel weiter fortgeschritten als bisher angenommen. Im Visier des Teheraner Regimes stehen nach BND-Angaben auch Ziele in Europa.Na, kommt das jemandem bekannt vor? Wie war das mit Saddams Massenvernichtungsraketen, die Europa treffen könnten?
Aber der eigentliche Hammer ist, dass selbst der Oberterrormärchenerzähler des ehemaligen Nachrichtenmagazins die Lage deutlich entspannter sieht: "Iran noch Jahre von Atombombe entfernt".
Unter idealen Bedingungen wäre eine Testzündung eventuell 2010 möglich. Aber für eine einsatzfähige Nuklearwaffe fehlen dem Land noch Know-how und Ressourcen.Und auf wen bezieht sich das Terrorpanikzentrum des ehemaligen Nachrichtenmagazins? Auf den hier.
Dr. Ronen Bergman is one of Israel’s leading investigative journalists.
Ach nee. Die Schätzung mit der "dann könnte Iran Mitte 2010 genug hochangereichertes Uran für eine Testbombe haben" kommt von einem Berufspanikmacher aus Israel. Na DAS ist doch mal eine vertrauenswürdige Quelle! Und noch härter:Der BND, dessen Informationen freilich zum Teil ohnehin von den Israelis kommen dürften, sieht es ähnlich: "Der BND geht davon aus", so ein Sprecher zu SPIEGEL ONLINE, "dass Iran unter idealen Bedingungen bei einer Laufzeit von unter fünf Jahren in der Lage wäre, unter Laborbedingungen eine Uranbombe zu realisieren." Wenn Teheran es will, heißt das, könnte auch in Iran bald ein Berg glühen. Doch der BND macht eine wichtige Einschränkung: "Das wäre noch weit entfernt von einer Atombombe oder einem Waffensystem."Wow. Das Panikterrorzentrum räumt offen ein, dass nicht nur sie sondern auch die Oberpanikmacher vom BND ihre "Informationen" direkt von den Israelis haben, der in dieser Sache am wenigsten neutralen Quelle. Tolle Wurst.
Was mich aber an diesem Artikel am meisten irritiert ist die erste Zeile:
Von Yassin Musharbash und Holger StarkNanu? Lassen die den Musharbash nicht mehr alleine von der Leine? Ist denen aufgefallen, dass der nur substanzlose Panikpropaganda verbreitet hat? Ich fand es ja schon immer auffällig, dass die Printausgabe dessen Panikblah nie übernommen hat. Die hatten offenbar noch Reste von Qualitätsanforderungen an ihren Inhalt, auch wenn man das ja nicht direkt annehmen würde, wenn man da so durchblättert. Aber hey, man soll das ja nicht nur alles negativ sehen. Danke, Herr Stark.
Anders als die Meinung in der Öffentlichkeit und den Medien nahelege, seien Kinderporno-Konsumenten nicht gleichzusetzen mit den Pädophilen, die Kinder missbrauchten. Es handelt sich hier um eine eigene Gruppe von Straftätern.In dieser Studie sind Dossiers von 231 Männern ausgewertet worden, die 2002 aufgeflogen sind.
Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin «BMC Psychiatry» berichten, scheint der Konsum von Kinderpornos kein Risikofaktor für sexuelle Gewalttaten zu sein. Nur ein Prozent der Männer hatte eine Vorstrafe wegen eines sexuellen Übergriffs und niemand liess sich in den Jahren nach 2002 ein solches Vergehen zu Schulden kommen.Und jetzt der Vergleichswert:
Doch wenn das Anschauen von Kinderpornographie einen gewichtigen Effekt hätte, wären laut Urbaniok ganz andere Zahlen zu erwarten gewesen. Bei verurteilten Sexualstraftätern liegen die durchschnittlichen Rückfallraten bei etwa 12 bis 20 Prozent und steigen für bestimmte Tätergruppen auf bis zu über 50 Prozent.Spannend! (Danke, Lukas)
Also erstens: dass denen die Software geklaut wurde, das kann sein. Warum auch nicht. Und dass Software im Mikrosekundenbereich reagiert — geschenkt. Dass das geht, kann sich jeder selbst angucken, der sich eine Firewall installiert. Die Regeln davon werden auch im Mikrosekundenbereich abgearbeitet.
Nun gibt es plötzlich Verschwörungstheorien, dass Goldmans Software so schnell sei, dass sie vor dem Ausführen des Trades mitkriegt, dass der Trade stattfinden wird, und dann von dem Vorwissen profitieren kann. Das ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Blödsinn. Ich habe auch mal eine Software für ein NYSE-Interface gehackt und kenne daher das Protokoll. Die Daten kommen nach Ausführung eines Handels und beinhalten den nach Ausführung angepassten Kurs.
Aber selbst wenn das nicht so wäre. Der Kern des Gerüchtes ist ja, dass Goldman a) vor dem Trade davon weiß und b) ihre Software so schnell ist, dass sie noch vor Ausführung der anderen Transaktion eine eigene Transaktion reinschieben kann, um davon zu profitieren. Überlegt euch mal, was das in der Praxis heißt. Die neue Transaktion ist ja auch eine Transaktion, die müsste dann auch Goldman gemeldet werden, bevor sie ausgeführt wird. Und auch bei dieser Transaktion hätte Goldman dann nochmal Gelegenheit, eine Transaktion zwischen zu schieben. Ihr seht sicher, dass das rekursiv ist. Goldman könnte also den Aktienmarkt komplett zum Erliegen bringen, indem sie rekursiv Transaktionen zwischen schieben. Offensichtlich funktioniert das nicht so in der Realität.
Goldman Sachs faselt jetzt was davon, dass mit dieser Software eine Marktdestabilisierung möglich wäre in den falschen Händen. Das ist auch kein Beleg dafür, dass obiges Szenario geht, im Gegenteil würde ich das an ihrer Stelle genau so machen, damit das DHS das mit dem Terroristen-Label versieht und mit Priorität behandelt.
Eine andere Sache ist aber erwähnenswert, mal unabhängig von dieser ominösen Software. Natürlich kann Goldman Sachs trotzdem den Markt manipulieren. Das Google-Stichwort dafür ist Market Maker.
Was soll ich sagen. Es sieht so aus als hätte die Schwarze Pest völlig Recht mit ihrer Taktik. Die CDU-Basis hat anscheinend tatsächlich eine Aufmerksamkeitsspanne von 2 Sekunden. Wenn man erst vor ihren Augen einen Hamster erwürgt und denen dann sagt, die SPD sei es gewesen, dann glauben die das!
Das Bundeskriminalamt geht von «einigen 1000 Domains» aus, die zu sperren sind. Bis zu 200 neue Seiten würden schätzungsweise pro Woche dazukommen.Sorum hat das natürlich niemand gesagt, aber das ist eine von Zensursulas Fantasiezahlen, mit denen sie in letzter Zeit Wahlkampf betrieben hat. Oops.
Update: Und auch das BSI-Gesetz. Und die Patentrechts-Verschlimmerung. Wozu gibt es den Bundesrat eigentlich, wenn die die ganzen Müllgesetze durchwinken?
Update: Doch, doch, der Bundesrat winkt nicht alles durch. Das Schulobst-Programm z.B. haben sie gestoppt. Weil das 20 Millionen kosten würde. Aber für Internetzensur haben wir das Geld, ja? Tolle Wurst.
Ist euch mal aufgefallen, dass Google noch nie irgendwas schlimmes mit den gesammelten privaten Daten gemacht hat? Klar, die sammeln da alles mögliche, und damit könnte man furchtbare Dinge dataminen. Aber hatte Google schon mal einen Datenverlust wie die Telekom? Haben die schon mal versehentlich Millionen von Kundendatensätzen im Internet veröffentlicht? Klar, die hatten schon mal Bugs in ihrem Mailsystem, geschenkt. Was ich sagen will: bei Google heulen alle immer rum, dabei sind die noch nie auf dem Schwarzmarkt mit einem Geldkoffer erwischt worden, im krassen Gegensatz zur CDU z.B.
Und die selben Politiker auf Populismustour, die bei Google von Datenkraken reden, die kommen beim BKA und der Vorratsdatenspeicherung immer mit der "das würden die doch nie tun!1!!" Tour.
Der ganze Artikel ist unglaublich. Ich zitiere mal meine Lieblingsteile am Ende:
Es liegt an der Regierung, der Öffentlichkeit zu erklären, was auf dem Spiel steht. Deutschland befindet sich, und zwar in gleichen Maßen wie die USA, im Visier des globalen Terrorismus. Die Bundesrepublik kann nicht erwarten, dass andere Nationen ihre Sicherheit und ihren Wohlstand mitverteidigen. Deshalb sollte Berlin nicht weiter zögern, sondern entschlossen handeln.Aaaaaaaha. Zuckerbrot Sicherheit und Wohlstand…
Wenn die internationale Mission in Afghanistan missglückt, wird das Land erneut in die Hände der Terroristen fallen. Dieser Teufelskreis, aus dem das afghanische Volk seit Jahrzehnten nicht mehr herauskommt, muss endgültig gebrochen werden. Deutschland kann dazu beitragen.… und Peitsche "die Terroristen". Krasse Nummer. Mhh, wer ist denn die Autorin, fragt man sich da?
Die Autorin leitet das Südasien- programm der International Crisis Group in Islamabad.Aaaaah ja. Die International Crisis Group, deren angebliches Ziel es ist, tödliche bewaffnete Konflikte zu vermeiden, will uns jetzt in einen länglichen tödlichen bewaffneten Konflikt hineinziehen. Tolle Wurst. Na mal gucken, was das für ein Laden ist:
The International Crisis Group was founded in 1995 by World Bank Vice-President Mark Malloch Brown, former US diplomat Morton Abramowitz and Fred Cuny
Ach nee, die Weltbank, ja? Und ein US-Diplomat? Man sieht schon: eine neutrale und unabhängige Institution. Die aktuelle Managementriege ist auch bezeichnend:The Crisis Group is co-chaired by former British politician and European Commissioner for External Affairs, Christopher Patten and former US Ambassador to the United Nations, Thomas R. Pickering.
UKUSA, sozusagen. Fehlt nur noch Australien, sagt ihr? Richtig!Its President and Chief Executive since January 2000 has been former Foreign Minister of Australia, Gareth Evans.
Bingo! Damit haben wir die Echelon-Länder ja zusammen. Eine der von diesem Verein formulierten Thesen ist Responsibility to Protect, nämlich dass es Aufgabe von Regierungen ist, auch im Ausland "humanitäre Einsätze" zu fahren. Humanitäre Einsätze, wir erinnern uns, sind nicht erst seit Clinton und jetzt auch bei Obama das Feigenblatt, mit dem man Angriffskriege und Besatzungen begründet. Zbigniew, ick hör dir trapsen.
Und im Übrigen ist das natürlich eine wunderbare Ironie, dass ausgerechnet die krasseste Abhör- und Überwachungsregierung der Welt sich darüber aufregt, wenn Rupert Murdoch sie abhört und überwacht. *schenkelklopf*
Sehr hochnotpeinliches Detail: Der damalige Chefredakteur ist heute PR-Chef der Konservativen. Harharhar.
Man sei "aus dem Stadium des quasi autistischen Dahinwurschtelns nie hinausgekommen", zitiert die Junge Welt das Schreiben.Sie halten das aber für keine Schwächung der Szene sondern für eine Stärkung, weil sie jetzt unbelasteter bei anderen linksradikalen Gruppen mitmachen können und so eine "personelle Stärkung" ermöglichen könnten. Also können wir Reue als Motiv ausschließen an der Stelle.
Und was soll ich euch sagen, das gibt es nicht nur wirklich in Holland, so etwas gibt es auch in Deutschland! Aktuelles Beispiel: dieser Sonarproduzent, der nicht für den BND spionieren wollte, und seit dem nach Strich und Faden schikaniert wird.
Das war, bevor plötzlich die Betriebsprüfungen und Hausdurchsuchungen begannen. Verdacht: illegaler Rüstungsexport. Als das Verfahren vor gut einem Jahr eingestellt wurde, schöpfte er wieder Hoffnung.Und die timen dann eine Durchsuchung auch mal so, dass gerade Interessenten aus dem Ausland da sind und das mitkriegen.Doch damit ist es erst einmal vorbei. Nachdem Kremer die vom Gericht zugestandene Entschädigung einforderte, nahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf und wirft ihm nun Straftaten vor, deren Nachweis bereits einmal nicht gelungen ist.
Der (die) Inhaber(in) dieses Dienstausweise ist berechtigt und verpflichtet, alle zur Erfüllung seiner (ihrer) dienstlichen Aufgaben erforderlichen Handlungen durchzuführen. Sie ist insb. beauftragt Grundstücke und Gebäude zu besichtigen. Aufgrund der bestehenden gesetzl. Best. (OBG u. BauONW) ist ihr das Betreten der Grundstücke u. Gebäude zu gestatten. Die Verhinderung der Vornahme von Amtshandlungen ist n.d. Bestimmungen des STGB strafbar.Auf Deutsch: die Holland-Nummer ist auch in Deutschland seit vielen Jahren geltendes Recht, sie wenden es nur (noch) nicht flächendeckend gegen die Bevölkerung an.
Jemand anderes mailte mir diesen Link und übersetzt diesen Auszug:
Seit Ende 2005(!) wurden auf diese Weise gut 19000 Kontrollen durchgeführt.Weiter unten steht dann, wenn ich das richtig übersetze, dass sie bis Sommer 2010 alle 27804 Adressen in den Bezirken Transvaal, Schilderswijk und Stationsbuurt/Rivierenbuurt kontrolliert haben wollen.
Und noch ein Link zum ach so liberalen Holland: Lawblog von November 2008, Kommentar 27.
Alles harmlos. In den Niederlanden führen wir gerade ein elektronisches Kinderdossier (Elektronisch Kinddossier) ein. Es soll dazu dienen, arme misshandelte Kinder aufzuspüren und ihnen zu helfen. Jedes niederländische Kind (0-18 Jahre) wird hierin ab 2009 erfasst.Aus Deutschland könnte man die Angaben in diesem Detail gar nicht machen, ohne dass das Formular als kinderpornographische Schrift gelten müsste am Ende.Wer Niederländisch beherrscht, der lese hier (http://www.nrc.nl/redactie/doc/bds.pdf) weiter. Für den Rest hier ein paar Auszüge. Folgende Daten werden ab 2009 vom Schularzt und anderen Medizinern gesammelt:
BEISPIEL 1
========
BDS-Element: Schambehaarung (Junge)
BDS-Wert:
0=Keine Behaarung
1=Leichte, lange, nichtgewellte Haare rund um den Penis
2=Dunkle, gewellte Behaarung rund um den Penis
3=Behaarung eines Erwachsenen, beschränkte Oberfläche
4=Verteilung bis zu den Oberschenkeln
5=Aufstieg bis zur Medianlinie(Ich erspare mir, die Daten für Mädchen zu zitieren, da interessiert es den Staat sogar, wie die Schamlippen aussehen)
ANDERE ZU REGISTRIERENDE DATEN
======================
- Bürger-/Steuernummer (was hat die in einer Patientenakte zu suchen)?
- Sexuelle Aktivität des Kindes
- Womit verhütet das Kind?
- “Bedrohung aus der direkten Umgebung” – “Unsicheres Stadtviertel (Kriminalität, Überlast)”
- Ist die Mutter “beschnitten”?
- Nationalität des Kindes
- Ausweisnummern und Steuernummern der Eltern
- Sprachkenntnisse und Ausbildung des Kindes und der beiden Elternteile
- “Risikofaktoren Eltern”: “lebend von einem Minimumeinkommen”, “langjährige Arbeitslosigkeit”
- etc etc etc (die Liste umfasst in der vorliegenden Version 30 Seiten, auf denen 1.185 Datensätze aufgezählt werden, die pro Kind zu erfassen sind!)
Moscow will have the right to inspect U.S. military planes flying over its territory under a deal with Washington on transit to Afghanistan, the Russian foreign minister said on Tuesday. […]"Russian jurisdiction will be applied at all times, whenever we so demand. We have the right to ground any flight to inspect the cargo to see what is actually on board," he said.
HAHAHA wie krass! Oh Mann. Die Russen haben die Amis nicht nur an den Eiern und wissen es, sie werden das jetzt genüsslich öffentlich raushängen lassen.
The acquisition of farmland from the world's poor by rich countries and international corporations is accelerating at an alarming rate, with an area half the size of Europe's farmland targeted in the last six months, reports from UN officials and agriculture experts say.New reports from the UN and analysts in India, Washington and London estimate that at least 30m hectares is being acquired to grow food for countries such as China and the Gulf states who cannot produce enough for their populations. According to the UN, the trend is accelerating and could severely impair the ability of poor countries to feed themselves.
Aber müssen sie ja auch nicht. Die können ruhig verhungern. Wir schicken dann ein paar Almosen, subventioniertes Milchpulver, der Butterberg, subventionierten Weizen, wir haben ja genug in Europa. Und die Neger lassen wir verhungern. Das muss man ganz wirtschaftlich sehen. Die tragen eh nichts zur Produktion bei!1!! Und, wichtiger, sie haben kein Geld, um uns unsere Produkte abzukaufen. Und wo soll denn dann unser Wachstum herkommen?!Wie kann man denn bitte Ländern, in denen die Menschen verhungern, noch ihr Land abkaufen?!
At least six countries are known to have bought large landholdings in Sudan, one of the least food-secure countries in the world.
Krass ist das böse! Oh und natürlich Ethiopien ist dabei.Erschütternd auch, wie viele Länder da offensichtlich nur als Spekulanten am Start sind, die eigentlich selber genug Anbauflächen haben:
Other countries that have acquired land in the last year include the Gulf states, Sweden, China and Libya.
Und sie kaufen nicht nur den Afrikanern Land ab, sondern auch Brasilien, Russland und der Ukraine.Und der größte Ekelfaktor kommt noch:
He said that about one-fifth of the land deals were expected to grow biofuel crops. "But it is impossible to know with certainty because declarations are not made as to what crops will be grown," he said.
BOAH wie widerlich! Während die Menschen verhungern, kaufen wir ihnen ihr Land ab und bauen darauf Ethanol an. Damit wir tanken können. Dann können wir wegfahren und müssen deren Elend nicht ansehen. Und so verwundert es auch nicht, dass Automobilfirmen gut dabei sind beim Kauf von Land."Outsourcing food production will ensure food security for investing countries but would leave behind a trail of hunger, starvation and food scarcities for local populations," he said. "The environmental tab of highly intensive farming – devastated soils, dry aquifer, and ruined ecology from chemical infestation – will be left for the host country to pick up."
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Für Rheinmetall ist die Puma-Order der größte Einzelauftrag seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Kampffahrzeuge sollen zwischen 2010 und 2020 an die Bundeswehr ausgeliefert werden, die ersten davon bereits im kommenden Jahr.Der Lacher ist die Begründung:
Der Panzer soll den mehr als 30 Jahre alten Marder ersetzen. Der Puma bietet einen größeren Schutz vor Minen und Panzerfäusten, wie sie beispielsweise von den feindlichen Taliban verwendet werden.Ja da hört man doch immer wieder davon, dass die Taliban sich da fett mit Anti-Panzer-Minen und Panzerfäusten eingerichtet hat. Weil die ja auch so viel mit Panzern zu tun haben da unten.
Update: Sehr unterhaltsam ist dazu auch die Wikipedia. Der Puma kann nur in Spezialflugzeugen transportiert werden, die die Bundeswehr noch nicht hat, und auch dann nur ohne Panzerung, und hat dann ein Drittel Mehraufwand, weil die Panzerung extra geflogen werden muss. Oh und wißt ihr, was ein Puma kostet? 7 Millionen Euro. Damit ist es der teuerste Schützenpanzer der Welt. Hey, für 7 Millionen könnte man auch eine Schule bauen. (Danke, Erik)
Verfolgt man die Ereignisse des Wochenendes, könnte man meinen, der Energiekonzern Vattenfall habe sich zu aktiver Wahlkampfhilfe für die Grünen entschlossen. Da hat Vattenfall das umstrittene Kernkraftwerk Krümmel gerade erst wieder angefahren und will es nach zwei Jahren Reparaturarbeiten erstmals wieder auf Volllast betreiben, und schon häufen sich Pannen, wie sie sich die vehementesten Gegner der zivilen Nutzung von Atomkraft nicht besser hätten ausmalen können.Hrhrhrhr
Die zweite Frage an eine neue Partei lautet: Wer sind denn die, sind die politisch koscher? Auch die Grünen mussten sich darum anfangs in einem langen, schmerzhaften Selbstreinigungsprozess dagegen wehren, dass Päderasten, Gewalttäter und Extremisten aller Art sich bei ihnen einschlichen. Jahrelang wurden ihre Parteitage von der »Nürnberger Indianerkommune« terrorisiert, die Sex zwischen Erwachsenen und Kindern legitimierte. Wer das erlebt hat, würde nie auf die Idee kommen, ausgerechnet die Kinderpornografie ins Zentrum zu rücken. Schon weil damit die falschen Leute angezogen werden.Da sieht man mal: alles Päderasten und Kriminelle bei den Piraten!
Wenig überraschend kommen die Münzen gut an, besonders bei Deutschen:
Noch behaupten die bayerischen Zollfahnder, das Phänomen gar nicht bemerkt zu haben. Doch in Österreich habe sich der Philharmoniker bereits "zum absoluten Renner" entwickelt, wie der Münzexperte Urban stolz erklärt, vor allem Deutsche griffen gern zu. […]In Österreich kommt man mittlerweile mit dem Prägen nicht mehr nach. Wer bei der Oberbank im Salzburger Land das klingende Silber kaufen will, muss bis zu vier Wochen warten. Dass die Philharmoniker breitere Kreise als die üblichen Münzsammler ansprechen, ergibt sich schon aus der grandiosen Fehlkalkulation der Herausgeber: Hatte die Prägeanstalt im Februar 2008 mit dem Verkauf von drei, höchstens fünf Millionen Geldstücken gerechnet, so waren Ende des Jahres fast acht Millionen unter die Leute gebracht. Und 2009 sind schon fast fünf Millionen Stück erworben oder bestellt worden.
Update: Don Alphonso klärt auf: das ist eine Ente. Und hier zerlegt das auch noch mal jemand schön.
Die vorliegende allein in Betracht kommende Strafnorm des § 184 b Abs. 1 Nr. 2 Strafgesetzbuch (StGB) erfordert ein öffentliches Vorführen von kinderpornographischem Material.Da könnt ihr mal sehen. Und natürlich habe sie das ja nur dienstlich getan. (Danke, Jonas)Eine Vorführung ist nach allgemeiner Ansicht dann öffentlich, wenn sie von einem größeren, individuell nicht feststehenden bzw. jedenfalls durch persönliche Beziehungen nicht verbundenen Personenkreis wahrgenommen werden kann.
Da ich selbst bei meinen Auftritten überwiegend eigene Lieder singe, müsste ich mindestens die Hälfte dessen, was eingezahlt wird für meine Konzerte, abzüglich Bearbeitungsgebühren, zurückerstattet bekommen. Bei Gema-Gebühren von über 65.000 Euro, die die Gema in den Jahren 2004 bis 2007 allein für meine Konzerte berechnet hat, wären das mindestens 27.000 Euro gewesen - eine einfache Rechnung. Davon bekommen habe ich aber nur rund 5.000 Euro, was auf einem besonderen Verrechnungsschlüssel und den Ausschüttungsrichtlinien der Gema beruht.Was hier also geschieht ist eine Umverteilung in Richtung Superacts, die eh schon im Geld schwimmen.
Und jetzt will die GEMA auch noch die Gebühren bei Livemusik um 600% (!) erhöhen. Natürlich haben sie das der Presse anders herum verkauft.
Angesichts all dieser Probleme gibt es jetzt eine Petition, das GEMA-Problem mal aufzuarbeiten.
Update: Zur GEMA siehe auch diesen Telepolis-Artikel, der auch erklärt, dass die Subventionierung in Richtung E-Musik ("ernste Musik") geht, nicht nur Superacts.
Bei der Gelegenheit muss ich euch mal eine Geschichte erzählen. Ich kenne jemanden, der bei Microsoft bei der Crash Dump Analyse arbeitet. Wenn irgendwo ein Windows abraucht, und man den Dump einschickt, dann landet das dort. Denen ist aufgefallen, dass es in China übermäßig häufig RAM-Ausfälle gibt. Das fanden sie interessant genug, um da mal nachzustochern. Sie dachten an das Klima oder vielleicht unzuverlässige Stromversorgung oder so, aber die Lösung war viel einfacher. Das haben ihnen die RAM-Hersteller erzählt. Die RAM-Hersteller (wahrscheinlich nur die chinesischen, nehme ich mal an) lassen ihre RAMs durch die Qualitätsprüfung fahren, und die RAMs, die das überstehen, die gehen in den Export nach Amerika und Europa, und die anderen verscheuern sie dann billig in den Schwellenländern, wo die Leute sich die Export Grade RAMs nicht leisten könnten.
Und wenn ihr das hört, dann denkt mal darüber nach, dass RAMs ja auch in embedded Computern drin ist, wie sie aus China kommen. Man muss da gar nicht über medizinische Geräte oder Reaktorsteuerungen nachdenken, um ein schlechtes Gefühl zu kriegen.
Es geht mit den üblichen Lügen los, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei, dass es dieses Gesetzes bedürfe, um das Verbot von Kinderpornographie im Internet durchzusetzen, dass die Verfügbarkeit von Kinderpornos ein Anreiz für weitere Missbrauchsfälle sei. Haben wir alles schon zigmal widerlegt, spare ich mir hier.
Franziska hält dagegen, vergreift sich aber bei der Wortwahl "ineffizient". Das ist kein Zeichen von Ineffizienz. Ineffizienz ist, wenn man zu wenig blockt. Wenn man zuviel blockt, ist das Missbrauch der Zensurinfrastruktur. Daher warnen wir ja auch vor Missbrauch. Das ist keine theoretische Erwägung, sondern das kann man bei allen "Vorbildern" für unsere Zensurinfrastruktur so live und in Farbe beobachten. Und da kommen wir zum ersten Schenkelklopfer von Zensursula:
Die genaue Recherche zeigt, dass diese Listen oft schon alt waren und völlig überholt. Das ist kein wirkliches Argument.Und dann wechselt sie das Thema. So einfach geht das bei uns im politischen Diskurs.
Als nächstes kommt ihr Vergleich mit einem Bildband in der Buchhandlung, und Zensursulas Argumentation fußt am Ende auf der Behauptung, die Sperren in den anderen Ländern würden täglich zehntausende von Leuten vom Kinderpornoklicken abhalten. Hier hätte man einhaken müssen, woher Sie denn weiß, dass die Leute nach Kinderpornos gesucht haben? Das könnte ja auch ein Cron Job sein, der alle Domains durchgeht, um zu gucken, welche zensiert werden. Oder ein Netzaktivist, der alle Einträge der Sperrliste in einem Iframe verlinkt, um zu zeigen, wie sinnlos diese Sperren sind. Oder oder oder. Oder vielleicht klickt da auch gar keiner drauf und das ist nur eine Schutzbehauptung der Behörden, um ihr Gesicht zu wahren angesichts der offensichtlichen Nichtwirksamkeit der Sperren. Damit kommen wir zum nächsten Schenkelklopfer:
Wer die Stoppseite zu umgehen versucht, macht sich bewusst strafbar, weil er dann aktiv nach Kinderpornografie sucht.Das ist natürlich Unfug. Ich habe z.B. einen eigenen DNS-Resolver am Start, weil ich für mich kritische Infrastruktur lieber selber betreibe als sie an andere outzusourcen. Damit "umgehe" ich etwaige DNS-Sperren. Und selbstverständlich mache ich mich damit nicht strafbar, schon gar nicht bewußt, und ich suche auch nicht nach Kinderpornographie, und selbst wenn jemand nach Kinderpornographie sucht, macht er sich nicht automatisch strafbar.
Mein persönlicher Höhepunkt ist aber der folgende Satz, bei dem ich wahrscheinlich ausfallend geworden wäre:
Aber es ist interessant, dass Sie jetzt leugnen, dass es einen Massenmarkt von Kinderpornografie im Internet gibt.Un-glaub-lich. Völlig untragbar! Wie konnte diese Person jemals für irgendein Amt mit Menschenkontakt zugelassen werden? Die wäre ja schon als Schülersprecher ungeeignet! Leugnen! Wenn man bedenkt, dass die Däubler-Gmelin damals für deutlich weniger zurück getreten ist. Oh und als Quelle für ihre wilden Fantasiezahlen zum angeblichen Massenmarkt Kinderpornographie nennt sie Unicef, die Internet Watch Foundation und das BKA. Das BKA sagt in der polizeilichen Statistik das Gegenteil, die Internet Watch Foundation hat sich u.a. durch die Sperrungen von Wikipedia und archive.org komplett lächerlich gemacht (und selbst DIE sagen in ihrer Statistik das Gegenteil) und Unicef hat sich als Quelle unbrauchbar gemacht.
Als nächstes lügt Ursula lächelnd der Kamera folgendes ins Gesicht:
Gleichzeitig sehen wir deutlich mehr Fälle bei der Verbreitung kinderpornografischer Schriften.Tatsächlich sind sie konstant geblieben. Aber wartet, wir noch härter:
Dazu müssen wir von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.ACH. Jetzt begründen wir schon mit Fantasie-Dunkelziffern Zensurgesetze, ja? Missile Gap, anyone?
Der nächste Absatz muss insgesamt zitiert werden, um seine Absurdität voll zur Geltung zu bringen:
Der Kampf um Meinungsfreiheit war immer berechtigt. Aber diejenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten um die Freiheit von Zensur gekämpft haben, taten das, weil sie anders als die Obrigkeit dachten oder ihre Religion ausüben wollten. Aber niemals, damit Bilder von Gewalt oder Kinderpornografie verbreitet werden können. Freiheit kann nie bedingungslos sein. Ihre Grenze ist da erreicht, wo sie die Freiheit oder die Würde des Mitmenschen infrage stellt. Zensur in Deutschland wäre, wenn zum Beispiel das Wort "Zensursula" verboten würde. Aber dass Bilder von vergewaltigten Kindern nicht frei zugänglich sind, das ist keine Zensur.Das müssen wir ihr dann halt schon glauben, dass da nur Kinderpornographie drauf ist. Und sie hat ja gerade demonstriert, wie glaubwürdig ihre Aussagen so sind.
Auf den Vorwurf, wir würden gerade Zensurregimes im Iran und in China durch unsere Zensur legitimieren, kommt dann folgender Hammer:
Exakt die Gegenpositionen nehmen namhafte Rechtswissenschaftler ein, die sagen: Die verfassungsrechtlich geschützte Informationsfreiheit deckt nicht, dass strafrechtlich relevante Inhalte zur Verfügung gestellt werden. Wir leben in einem Rechtsstaat. Die Diskussion um die aktuelle Zugangserschwerung zeigt, wie aufmerksam dieser Staat damit umgeht.Erstens ist das nicht die Gegenposition, schon gar nicht die exakte, zweitens bestreitet niemand diesen sinnlosen Allgemeinplatz, drittens leben wir dank ihrer Zensurlisten und ihrer Abschaffung der Gewaltenteilung nicht mehr in einem Rechtsstaat und viertens zeigt die Diskussion das Gegenteil, nämlich dass der Staat seine Bürger ignoriert, selbst wenn sie ihm in der größten Petition in der Geschichte der Bundesrepublik deutlich mitteilen, dass sie weiterhin gerne in einem Rechtsstaat leben würden. Ich möchte an der Stelle auch mal einen echten Rechtswissenschaftler zitieren:
Or, as Petersmann memorably suggests, constitutionalism's foundational insight is that the central political question is not who shall govern, but rather 'how must laws and political institutions be designed … so that even incompetent rulers and politicians cannot cause too much harm' (Petersmann 1997)
Das Zitat kommt von Jeffrey L. Dunoff, "The WTO Constitution, Judicial Power and Changing Patterns of Authority", in Rittberger/Nettesheim: "Authority in the Global Political Economy", Basingstoke: Palgrave Macmillan 2008, S.68 (Dank an atoth fürs Raussuchen).Den nächsten kapitalen 12-Ender, den sie schießt, muss man auch großflächig zitieren:
Es stimmt nicht, dass jeder kriminalisiert wird, der zufällig auf eine gesperrte Seite gerät. Das war mir wichtig, denn viele Nutzer kommen ungewollt auf diese Seiten. Ich habe deshalb gegen die Vorstellung der SPD gefochten, dass automatisch die Daten aller Nutzer gespeichert werden. Diese Daten werden jetzt sofort gelöscht.Das muss man ja schon würdigen. So dreist in das Mikrofon zu lügen, ohne dabei das Gesicht zu verziehen, das erfordert jahreslanges Unehrlichkeitstraining. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, und in einigen der Knebelverträge, die sie den ISPs aufgenötigt hat, steht das noch explizit drin, dass die Daten in Echtzeit ans BKA gehen sollen. Hat mir jemand geleakt. Wissen können wir das natürlich nicht, weil diese Verträge ja geheim sind. Wahrscheinlich sind sie auch genau deshalb geheim, damit nicht so auffällt, wie sehr uns die Ursula gerade ins Gesicht lügt.
Und auch die Darstellung, dass man ja den Betreibern nicht Bescheid sagen müsse, wenn man sie sperrt, weil es ja im Internet "40 Millionen Kontrolleure" gäbe, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Hier hat Franziska sehr schön schlagkräftig reagiert:
Heine: Wollen Sie die Bürger aufrufen, sich pädophilen Inhalten aussetzen zu müssen, um die Kontrolle demokratischer Rechte wahrzunehmen? Sie haben doch oft genug öffentlich gesagt, dass derjenige, der so etwas sieht, süchtig danach werden kann.MUHAHAHAHA, sehr schön! Zu dem folgenden Charite-Verweis verweise ich auf netzpolitik.org, wo man sehen kann, dass ausgerechnet Zensursula einem Prof ausgerechnet an der Charite seine Arbeit nicht finanzieren wollte, der ausgerechnet Pädophilen ihre Neigungen kontrollieren helfen wollte.
Die geheimen Filterlisten verteidigt Zensursula mit der Lüge, dass man ja ansonsten die Ermittlungen öffentlich machen würde, und sie dann zum Erliegen kämen. Das ist natürlich, wie auch Franziska einwirft, eine groteske Falschdarstellung, weil die Webseite ja merkt, wenn ihre Kundschaft von einem Stoppschild aufgehalten wird. Die Ermittlung ist also bereits veröffentlicht zu dem Zeitpunkt.
Als Sahnehäubchen marginalisiert Zensursula dann noch die Petition mit den Worten
Ich meine: 134.000 Zeichner, das ist schon etwas. Aber es gibt 40 Millionen Internetnutzer.und
von der Leyen: Ich kann das Gefühl schon nachvollziehen, aber eine Onlinepetition ist mit einem Klick unterschrieben …Was für eine schöner Arschtritt für die Bürger. Da seht ihr mal, wie wir hier mit aufmüpfigen Bürgern umgehen, die glauben, sie könnten Einfluß nehmen auf unsere sinnlosen Wahlkampf-Aktionismus-Gesetze! Als sie dann noch "Ausschussberatungen" als "demokratischen Prozess" bezeichnet, will man nur noch eine goldene Merkbefreiung am Bande überreichen. Die Frau muss da weg. Die hat schon mehr Schaden angerichtet als alle ihre Vorgänger zusammen.Heine: … das stimmt nicht!
von der Leyen: Okay, vielleicht braucht es zwei, drei Minuten.
Update: ist euch aufgefallen, dass sie sagt, "der Kampf um Meinungsfreiheit war immer berechtigt"? Ein Schelm, wer dabei böses denkt. Danke an Cryx für diesen Hinweis.
"The one interesting bit that I found recently in one of my briefs on the poppy industry was that we have a problem with wallabies entering poppy fields, getting as high as a kite and going around in circles," Lara Giddings told the hearing."Then they crash," she added. "We see crop circles in the poppy industry from wallabies that are high."
Und auch andere Tiere reagieren ähnlich:"There have been many stories about sheep that have eaten some of the poppies after harvesting and they all walk around in circles," he added.
Oh und wenn ihr gerade auf Wikileaks rumklickt, könnt ihr ja auch gleich mal das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien sichten, von dessen Existenz ich persönlich bisher noch nichts gehört hatte. Kein Wunder, denn hier geht es nicht etwa um Freihandel sondern um Patente und Copyrights und die Zementierung der Marktmacht der Pharma-Mafia.
Exemplarisch sei auf diese Variante beim CCC Mainz verwiesen.
Die Polizei sei trage zwar die Schuld, heißt es, doch da die Beweismittel verschwunden sind, könne Wert und rechtmäßiger Besitzer der Uhren nicht mehr geklärt werden. Selbst die Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vertreten diese Auffassung.Der Stern hat auch einen Artikel, wo noch Details dazu kommen:
Dummerweise hatte der Polizeibeamte, der die Uhren verschickt hat, gleich auch die Zertifikate der Uhren mit in die Päckchen gesteckt. Und: Die Identifikationsnummern hatte er sich vorher nicht notiert.Das muss man sich mal vorstellen! Inklusive Gerichtskosten bleibt der Mann jetzt auf 135000 Euro Schaden sitzen. Unglaublich!
Update: das Urteil dazu liest sich, als ginge das Gericht immer noch davon aus, dass es sich um Fälschungen handele. Ich finde das ziemlich unerheblich, ob die jetzt echt waren oder nicht. Der Staat konnte ihre Echtheit nicht widerlegen und hast sie verloren. (Danke, Marcel)
Und auch bei getdigital.de gibt es ein Anti-Zensurgesetz-Shirt für lau plus 5,90 Euro Lieferkosten.
Ich finde das einen erfreulichen Trend, dass man so günstig an Demo-Bekleidung kommen kann, auch wenn die Läden dann halt bei den Portokosten ein bisschen höher liegen.
Damit ist die Gewaltenteilung in Deutschland abgeschafft. Um mal Wikipedia zu zitieren:
Heute wird das Prinzip der Gewaltenteilung überwiegend als Bestandteil jeder Demokratie betrachtet.Wir sind also auch ganz offiziell keine Demokratie mehr.
Das Gesetz muss noch von Bundesrat und dem Köhler abgenickt werden, aber das sind ja nur Formalien.
So kann das gehen. Da fahre ich aus einer Demokratie weg und kehre in eine Diktatur zurück.
Update: nachdem da jetzt der dritte mit dem Einwand aufschlägt, dass der Bundesrat nicht bestätigen muss sondern nur einen Einspruch geltend machen kann: wo ist denn da bitte der Unterschied? Macht euch mal locker. Wichtig ist, was hinten rauskommt.
Tolle Demokratie haben wir da!
Übrigens, falls sich jemand wundert, was "zu Protokoll" heißt, was da bei den späten immer dran steht: das heißt, dass da keine Diskussion ist. Da ist niemand mehr, außer dem Hausmeister. Die Leute geben ihre "Redebeiträge" zu Protokoll, wo sie keiner zur Kenntnis nimmt. Da wird dann noch offensichtlicher, was für eine Farce unser System ist.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), formal auch für Bildung zuständig, kritisierte die Demonstrationen der Studenten und Schüler in einem Radiointerview. Die Proteste seien "gestrig", sagte sie im Bezug auf die Kritik an der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen. Der Bologna-Prozess sei "alternativlos" und biete viele Chancen.Immerhin gibt es einen Pluspunkt für das ehemalige Nachrichtenmagazin für das Wörtchen "formal" in dem Kontext :-)
Aber Spaß beiseite, die haben da gerade eine gesamte Generation gegen sich aufgebracht. Erst die Vorratsdatenspeicherung, dann die Internetzensur, und jetzt die Bildung, das geht alles gegen die selbe Generation: unseren Nachwuchs. Die alten Säcke verstehen zu wenig von den Dingen um sie herum, um zu kapieren, dass sie davon genau so betroffen sind. Und leider sieht unsere Demographie so aus, dass die Alten die Mehrheit sind. So weit ist es gekommen, dass man ernsthaft auf das Wegsterben der Politiker setzen muss, wenn man über Auswege aus dem Unglück nachdenkt, dass sie über uns gebracht haben.
Wer Kinder hat, sollte jetzt mit dem Geld für die Bildung der Kinder zurücklegen anfangen. Denn von diesem Staat kann man ja offensichtlich nichts erwarten. Ich habe fast den Eindruck, dass die absichtlich die Jugend verblöden wollen, damit die nicht merken, dass wir ihre Zukunft schon vor Jahren zerstört haben. U.a. mit dem immensen Schuldenberg, den wir auf ihren Schultern aufgeschüttet haben. Und diese Nichtsblicker erwarten auch noch, dass die Jugend ihre Renten zahlen wird!
Update: Um da mal einen schlauen Spruch eines Freundes zu zitieren, der die Situation perfekt auf den Punkt bringt:
Eltern haften für die Bildung ihrer Kinder!
Dieser Artikel in der Frankfurter Rundschau hingegen, der ist von einem Politikprofessor an der Humboldt-Uni zu Berlin geschrieben. Und da zieht es mir dann doch die Schuhe aus. Der kommt da mit den üblichen Lügen wie dass Eigentum im Internet nichts gelten würde (Domains kosten Geld, Herr Münkler, und wurden auch von Gerichten schon gepfändet). Und dann kommt dieser Vorschlaghammer hier:
Es ist eine eigentümliche Schar, die sich unter dem Banner der Netzfreiheit versammelt hat. Einerseits kriminelle Geschäftemacher, die das Internet benutzen, um verbotene Produkte an den Mann zu bringen, und andererseits ein Ensemble von Freiheitskämpfern, die ihre anarchistischen (kein Staat!) oder kommunistischen Ideen (kein Eigentum) in der virtuellen Welt des Internets realisieren wollen.Wow. SO wenig Standards hat die HU? Solche Leute können dort Politikprofessoren werden? Der hat ja nicht mal versucht, sich vor dem Faseln mit dem Thema zu beschäftigen! Krasse Nummer. Eigentlich müsste den mal jemand wegen Ruf- und Geschäftsschädigung verklagen.
Auch bei netzpolitik.org gibt es Stellungnahmen zu dem Stadtanzeiger und zu dem Machwerk in der Rundschau. Das freut mich sehr, so kann ich diesen Schund zu den Akten legen. Ist besser so für den Blutdruck.
Update: Beide Zeitungen gehören übrigens zum Dumont-Imperium.
Diesmal liest sich die Aktion aber deutlicher so, dass die breite CDU-Wähler-Bevölkerung noch mehr Informationen braucht. Ich zitiere mal den Einsender:
Und so verging die erste Stunde: der "Moderator" Dieter Zimmer war eine absolute Katastrophe, der nebenher auch schonmal Verständnis dafür äußerte, daß man den Hartz-IV-Empfängern nicht zuviel Bargeld in die Hand geben dürfe, weil die es ansonsten doch nur für Zigaretten und Alkohol ausgäben. Auch ansonsten Anbiederung und Schwachsinn auf ganzer Linie, angefangen mit Leyens wohlhabender Kindheit in Brüssel, über die brennende Frage, ob ihr die Politik und ihre Arbeit eigentlich großen Spaß mache bis hin zur feinfühligen Nachfrage, wie es denn ihrem kranken Vater ginge. Zwischendurch ein wenig bürgernaher Aktionismus, als Leyen einer besorgten Ortsbürgermeisterin versprach, sich persönlich darum kümmern zu wollen, daß bereitgestellte Bundesmittel auch tatsächlich in den notleidenden Kindergärten und Schulen Leipzigs ankommen.Ja, meine Damen und Herren, so funktioniert Wahlkampf! Man fährt in die Provinz, tut in die ersten Reihen ein paar Jubelperser aus der CDU-Ortsgruppe, damit es aussieht, als hätte man breiten Rückhalt im Volk, macht dann eine Packung Bungie-Management (wenig hilfreiche Anweisungen und Versprechungen abgeben und wieder wegfliegen). Und so funktioniert das auch, wenn da nicht Leute wie wir hingehen und protestieren. So muss das überall im Lande abgehen!
Die Gäste waren zufrieden. Und wir fürchteten schon, daß der Abend sich im allgemeinen Wohlgefallen auflöste und die wirklich brennenden Themen überhaupt nicht zur Sprache kämen. Doch dem war nicht so :) Eine halbe Stunde vor Ende der Veranstaltung trat ein Fragesteller auf, der dann doch das Thema Websperren zur Sprache brachte, und das auch recht gut und allgemeinverständlich. Kurz darauf traten einige Aktivisten des AK Vorrat Leipzig mit 2 Transparenten auf die Bühne - und die Stimmung wurde lauter und heftiger. Die üblichen Lügen, völlig substanzlose Zahlen und aus dem Publikum laute, teils wütende Zwischenrufe. Am bösesten war: "Jetzt kommt der Besenstiel!" *eg*Jawoll! Sehr schön, Leipzig! Solche Aktionen will ich ab jetzt haben, wo die Frau auch hinfährt. Überall! Hingehen, Flagge zeigen! Denn es gibt noch viel zu tun:
Das Erschreckende war dennoch, daß etwa 80% der Zuschauer davon nichts hören wollten und sogar regelrecht empört über diese "Störungen" waren.Das ist die CDU-Basis. Die sind völlig irritiert davon, dass es da draußen Menschen gibt, die nicht ihrer offensichtlich korrekten Meinung seien könnten. Das haben die noch nie erlebt, dass sich da jemand hinstellt und ihnen die Wahlkampfparty versaut. Und genau das müssen wir machen. Die müssen merken, dass sie zu weit gegangen sind.
Leipzig, Hut ab! Sehr gute Aktion!
Update: Ich erkläre hiermit CDU-Wahlkampfveranstaltungen mit Zensursula-Transparenten besuchen zur Trendsportart. Weitersagen: das ist die perfekte Einleitung für einen Party-Abend. So begeht man ab jetzt den Feierabend. Und bitte Fotos machen und mir mailen. Und kommt dann bitte auch zum diesjährigen CCC-Congress mit euren Transparenten. Ihr schreibt da gerade Geschichte!
Update: Die sächsischen Piraten haben ein Video der spannenden Stelle auf Youtube gepackt. (Danke, Jan)
Update: Falls das jetzt jemand falsch versteht: nein, wir können der SPD nach wie vor keinen Fingerbreit vertrauen und selbstverständlich sind die weiterhin völlig unwählbar. Aber wir müssen versuchen, deren hirnfreien Aktionismus zu lenken, sonst kommt sowas hier raus:
So soll die Devise "Löschen vor Sperren" verankert und das Bundeskriminalamt (BKA) verpflichtet werden, zunächst die Diensteanbieter zu kontaktieren, damit die inkriminierten Seiten vom Netz genommen werden.
Das ist natürlich völliger Mumpitz. Es darf GAR NICHT gesperrt werden, EGAL mit wie viel "Schutzvorrichtungen". Auch wenn sie jetzt irgendeinen Datenschutz-Blubberfnord einrichten wollen, der über die Listen wacht: das ist unakzeptabel. Das einzige akzeptable Ergebnis muss sein, dass nicht gefiltert wird. Nicht. Nie. Von Niemandem. Filtern machen Diktaturen, nicht Deutschland.
Die Ministerin sah sich dann wohl zu einer wütenden Gegenrede genötigt und schimpfte, die Studenten sollten ihre Energie lieber in die Bekämpfung von Kinderpornographie als in Proteste stecken (right back at you, Ursula, was hast du eigentlich die ersten drei Jahre deiner Amtszeit gegen Kinderpornographie unternommen?).
Kleiner Spaß am Rande:
Ich saß dabei noch mit älteren Herrschaften am Tisch, die uns zwar nicht unterstützen aber doch recht gemäßigt waren, und einer von denen (ein Jurist) meinte, die Botschaft sei nicht rüber gekommen und würde den Eindruck erwäcken, die Studenten wären dafür, einfach nichts zu tun. Natürlich hat er auch erzählt, dass damals, in den 70ern, zu seiner Zeit, wäre das ganz anders verlaufen etc.Und im Grunde stimmt das ja. Weite Teile der Bosse heute haben bei den Studentenprotesten der 70er Jahre mitgemacht. Wir haben da viel Gemeinsamkeiten, die man nur mal aufarbeiten müsste, um diese Leute zu mobilisieren und auf unsere Seite zu bringen.
Update: Hier gibt es eine Transkript dessen, was sie da gesagt hat. Achtung: Spucktüten bereit halten! Sie hat sich nicht entblödet, da tatsächlich den CCC anzugreifen:
Die Bilder von Kindern, die vor laufender Kamera geschändet werden, wo vor laufender Kamera in Kauf genommen wird, dass diese Kinder an inneren Verletzungen verbluten [Ruf: Das ist doch widerlich!], das sind genau die Themen die unter "Kinderpornographie" laufen, wenn Sie Ihre Fachlichkeit, Ihre Fähigkeit als Chaos Computer Club im Internet einsetzen würden, um genau dieses zu verhindern [Ruf: Das tun wir.], dann wäre Ihr Engagement an der richtigen Stelle.
Und weiter unten:
Sie sind verantwortlich dafür, dass die Bilder von vergewaltigten Kindern [Ruf: Falsch.] [(weiter im Internet zugänglich bleiben?)] [Ruf: (Und Sie, dass sie versteckt werden.?)]
GENAU SO sieht das nämlich aus. Wir sind Schuld daran, dass diese Bilder im Internet sind und bleiben. Wer denn auch sonst. Sehr schön, dass sie das so klar geäußert hat.
Im Übrigen möchte ich mal darauf hinweisen, wie blank da die Nerven liegen, wenn sie sich davon so aus dem Konzept bringen lässt. Vor ein paar Tagen hieß es noch, alles sei in trockenen Tüchern und sie hätten sich alle geeinigt. (Danke, Sergej)
Hallo Frau Zacharias, ich habe gerade mit Herrn I. telefoniert. Er hält es auch für die beste und einfachste Lösung, wenn wir die Provision über seine Frau abrechnen. Wenn wir dadurch die Kuh vom Eis bekommen, ist das ganz in meinem Sinne.Nun, laut CDU gibt es natürlich eine völlig rationale Erklärung dafür, und das hat nichts, aber auch gar nichts mit schwarzen Kassen, Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu tun. Das, müsst ihr wissen, ist nämlich lediglich ein interner und unverbindlicher, kollegialer Gedankenaustausch für den Wirtschaftsrat. Wie man am besten Steuern hinterzieht. Oh und der Brüller: der Verband ist gemeinnützig! HAHAHAHA! CDU! Gemeinnützig!!! Zum totlachen!
Hier sind die Fragen:
1. Wie ist Ihre Einschätzung der chinesischen Pläne?Die Frage ist, ob die Chinesen diese Software lediglich zur Verfügung gestellt bekommen (und sie auch einfach deinstallieren können), oder ob ihre Verwendung vorgeschrieben wird.
Wir proklamieren schon lange, dass Filtern der Realität beim Einzelnen oder gar nicht stattzufinden hat. Wenn jemand nicht in die Zeitung gucken möchte, steht ihm das frei. Wenn jemand sein Internet mit dieser Software filtern möchte, ist das auch OK. Solange der Einzelne über die Verwendung der Software entscheidet, haben wir keine prinzipiellen Einwände.
Wenn die Regierung sich aber anmaßt, das für die Bürger entscheiden zu wollen, dann ist das ein grundsätzlicher Eingriff in die Rezipientenfreiheit und wie die anderen klassischen Merkmale von Diktaturen aufs Schärfste zu verurteilen. In Deutschland kennen wir das z.B. aus der NS-Zeit (in den 30 Jahren wurde im Rundfunk die Ausstrahlung von "Nigger-Jazz" verboten, und später gab es dann ein generelles "Feindsenderverbot") und der DDR (wo der Empfang von Westsender teilweise unter Strafe stand). Die DDR hat sogar Mittelwellen-Störsender betrieben, um den Empfang von unerwünschten Inhalten zu verhindern. Konzeptionell genau das selbe ist auch die Internetzensur-Infrastruktur, deren Betrieb durch das BKA gerade in Deutschland unter dem Vorwand der Verfolgung von kinderpornographischen Inhalten diskutiert wird.
2. Im Hinblick auf das Bestreben kinderpornographische Inhalte aus dem Internet zurück zu drängen, wäre dies auch ein möglicher Ansatz für Deutschland?Nein, und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht. Aber lassen Sie mich vorweg darauf hinweisen, wie stark wir unseren freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat schon ausgehöhlt haben, dass sich diese Frage für Sie überhaupt stellt! Noch vor einem Jahr waren unsere Journalisten und Medien schockiert und voll des Zornes, weil sie bei der Berichterstattung von den Olympischen Spielen nur zensiertes China-Internet hatten. Damals war für alle Beteiligten klar, dass Internetzensur eine unwürdige Sache ist, die bei uns niemals denkbar wäre, eine Schande für jede Demokratie und ein klares Zeichen, dass es sich in China eben nicht um eine Demokratie und nicht um einen Rechtsstaat handelt. Wir vom CCC haben damals eine Zensurumgehungsanleitung für Journalisten in China veröffentlicht. Heute braucht man diese Anleitung auch im Inland. Empfehlungen wie TOR galten früher für Blogger in China und dem Iran, heute werden auch Reporter in Deutschland auf die Benutzung davon geschult.
Wenn die Installation dieser chinesischen Filtersoftware Pflicht ist, haben wir das selbe Ergebnis wie die zentrale Internet-Zensur, mit der unsere Regierung ja gerade in Online-Umfragen Schiffbruch erleidet. Das ist ein Eingriff in die Rezipientenfreiheit und jedes demokratischen Rechtsstaates unwürdig. Die selben Politiker, die das jetzt fordern, haben vor einem Jahr anläßlich der olympischen Spiele in China entrüstet die Internetzensur international ächten wollen und sie haben sogar über Zensurumgehungs-Hilfsprogramme für die armen Zensuropfer in China nachgedacht. [Quelle 1, Quelle 2]
Heute müssen sich die selben Herren von China ins Gesicht sagen lassen, dass unsere Zensur ja genau das selbe sei wie deren Zensur, und das stimmt! China sperrt ja nicht willkürlich irgendwelche Seiten, sondern die haben genau wie wir Gesetze, nach denen diese Seiten illegal sind. Die Chinesen sperren illegale Seiten, und wir sperren illegale Seiten. Inhaltlich ist das in der Tat genau das selbe. Die ganze Sache ist so peinlich, dass die Chinesen so erfolgreich das Thema Internet-Zensur von der Agenda des Internet Governance Forums gekriegt haben.
Und wenn die Installation der Filtersoftware nicht Pflicht ist, dann bringt sie auch nichts. Kinderpornographische Inhalte laufen einem ja nicht zufällig beim Klicken über den Weg, da muss man explizit nach suchen, und man muss auch wissen, wo man suchen muss. Wer Kinderpornographie im Internet konsumiert, der tut das absichtlich und vorsätzlich. So jemand würde natürlich auch diese Software abschalten.
3. Falls nicht, welche Vorschläge haben Sie für diesen Bereich?Wir halten die bestehenden Gesetze für völlig ausreichend. Wenn ein Bürger Kenntnis davon erhält, wo man auf kinderpornographische Schriften zugreifen kann — ob inner- oder außerhalb des Internet! —, dann geht er zur Polizei und teilt denen das in Form einer Strafanzeige mit. Die gehen dann los, beschlagnahmen den Server und verhaften die Betreiber.
Das häufig vorgebrachte Argument, man käme im Ausland an die Server nicht heran, hält einer genaueren Betrachtung nicht stand. Denn die Hochtechnologie-Länder, die ausreichend Internet-Anbindung haben, um dort Server-Hosting (auch für legale Inhalte) überhaupt stabil und bezahlbar anbieten zu können, das sind eben keine Bananenrepubliken und korrupten Drittweltstaaten. In diesen Ländern sind solche Inhalte auch verboten, dort gibt es eine Polizei und eine Strafverfolgung, und dort kann man sich auch darauf verlassen, dass der Staat bei einer eingehenden Anzeige tätig wird. Untersuchungen zeigen, dass nur ein verschwindend geringer Anteil von solchen Inhalten auf Servern außerhalb der USA und der EU liegen, und sogar ein Land wie Russland ist inzwischen soweit, dass ein Server mit solchen Inhalten nach einem Hinweis aus Deutschland innerhalb von 1-3 Tagen vom Netz ist.
Zum Vergleich: der Verwaltungsakt innerhalb der Polizei und Strafverfolgung, bis eine Anzeige auf dem geordneten Dienstweg über Ländergrenzen transportiert wird, liegt im Bereich von einem Monat aufwärts.
Aus unserer Sicht ist es daher unredlich, hier überhaupt so zu tun, als gäbe es gesetzgeberischen Handlungsbedarf. Was wir brauchen ist mehr Druck auf die zuständigen Behörden im In- und Ausland, damit die im Zweifelsfall auch ohne Verzug tätig werden.
4. Welche Folgen hätte eine solche Maßnahme im Bereich des "freien Internets"?Die Idee, dass irgendein Teil des Internets "frei" ist, stimmt schon lange nicht mehr.
Im Detail unterscheiden sich zwar die Ansichten, welche Inhalte genau verboten sind (so ist Holocaust-Leugnen z.B. bei uns verboten, aber nicht in den USA), aber letztlich gibt es in jedem Land verbotene Inhalte. Wenn man solche Inhalte dort im Internet (oder außerhalb des Internets auf offener Straße) anbietet, dann kommt die Polizei und unterbindet das.
Die Stellen, bei denen sich die Welt nicht einig ist, erzeugen natürlich Reibung, können aber auch eine Gelegenheit für wichtige Diskussionen sein. So gibt es z.B. regional unterschiedliche Auffassungen, ob das Verbot von Zeichnungen oder textuellen Beschreibungen von Sex mit Kindern tatsächlich Kinder schützt und daher verboten werden muss. In den USA fielen solche Texte unter freie Meinungsäußerung. Bei uns sind ja sogar pornographische Darstellungen von jugendlich aussehenden Erwachsenen unter Strafe gestellt, das kann man in vielen anderen Ländern nicht nachvollziehen.
5. Welche Folgen sehen sie für andere Bereiche, wie bsp. für die freie Meinungsäußerung?Es besteht kein Zweifel, dass man den Missbrauch von Kindern verhindern muss, wo es nur geht. Und so gut wie niemand würde es als geschützte Meinungsäußerung werten, wenn ein Pädophiler Fotos von mißbrauchten Kindern verbreitet.
Letztlich ist aber die ganze Kinderpornographiedebatte nur eine Scheindebatte zu Wahlkampfzwecken, weil nur von ca einem Prozent der Missbrauchsfälle überhaupt Fotos oder Filme hergestellt werden. Selbst wenn wir das also zu 100% austrocknen und die Täter alle dingfest machen, dann haben wir immer noch 99% der mißbrauchten Kindern nicht geholfen.
Das muss man sich bei der Bewertung der Vorschläge immer vor Augen halten. Wenn es hier also tatsächlich darum geht, den Missbrauch von Kindern zu verhindern, ist das Internet nicht der Tatort, an dem wir kämpfen müssen. Die Kriminalstatistik zeigt, dass es 2007 12.772 Fälle von Kindesmißbrauch gab, aber nur 103 davon zur Herstellung und Verbreitung von pornographischen Schriften. Die Anzahl der Fälle ist seit Jahren fallend, die Aufklärungsquote ist gleichzeitig stetig gestiegen und liegt 2007 bei 89%. Die Polizei ist also auf dem richtigen Weg. Unsere Steuermittel sollten in die Polizeiarbeit fließen, in Hilfe für Pädophile, damit sie nicht zu Tätern werden, in Hilfe für Missbrauchsopfer, und in Aufklärungskampagnen, damit Familienmitglieder die Zeichen erkennen und handeln können.
Abgesehen davon: wir haben es bei den diskutierten technischen Zensurmitteln im Internet mit einer Einschränkung der Rezipientenfreiheit zu tun, und nicht mit einer Einschränkung der Meinungsäußerung. Es wird ja gerade nicht verhindert, dass die Bilder angefertigt und ins Internet gestellt werden, nur dass der Durchschnittsbürger sie dort angucken kann (und es ist nicht einmal klar, ob dieses Ziel erreicht würde). Das hilft weder dem Kind noch wird der Täter so gefasst und an weiteren Missbrauchsdelikten gehindern.
Die freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut, das in Deutschland viel zu gering geschätzt wird (wir haben z.B. keinen Whistleblower-Schutz), aber in diesem Fall geht es nicht um die Meinungsäußerung sondern um Rezipientenfreiheit.
Before departure a passenger sent a short message service (SMS) to her friend via her mobile phone stating, that she was scared because when the captain addressed the passengers he sounded totally drunk. Passengers were worried, however flight attendants said everything was alright.
und wenn man weiter runterscrollt zu den früheren Berichten über diesen Absturz:Aeroflot announced, that starting Monday (Sep 15th) Aeroflot-Nord is no longer permitted to use the name "Aeroflot" and any cooperation between the airlines is terminated. "We have paid too dearly", the general manager of Aeroflot explained.
Auch die Aussagen der Towerbesatzung ist sehr gruselig:A tower controller at Perm reported, that the crew did not follow ATC instructions. For example, the airplane should have maintained 900 meters, but climbed above 900 meters. "Verify your altitude, 900 meters", the controller queried. The crew responded, "Affirmative, we have descended", however continued to climb to 1200 meters.
Ach naja, oben und unten, halb so schlimm, solange sie nicht rechts und links verwechseln…When the tower controller asked the crew to turn right, the airplane turned left. "Everything okay with you?" the controller queried now and received, "Yes, affirm".
Weia.
Übrigens: ich bin positiv überrascht, wie viele Parteien explizit erwähnen, dass sie gegen die Verträge von Lissabon sind. Da sind die Systemparteien echt zu weit gegangen.
Un dann kommt er mit so dreisten Lügen wie:
Doch auch für das schnelle Löschen von ausländischen Kinderpornoseiten muss das BKA eine leistungsfähige Infrastruktur aufbauen - die dann auch für andere Zwecke, etwa gegen illegale Musiktauschbörsen, eingesetzt werden könnte.WTF? Infrastruktur? Kann es wirklich sein, dass der Rath das so dermaßen gar nicht verstanden hat, dass er sich hier vorstellt, das BKA hat dann auf allen Servern einen Trojaner sitzen und löscht ungefragt Dateien? Gut, so weit sind wir von den Trojanern ja leider nicht entfernt, aber wenn er sich mal vor dem Trollen informiert hätte, wüßte Herr Rath, dass in der Praxis jede interessierte Privatperson Kinderpornographie im Internet löschen lassen kann, indem sie dem Provider Bescheid sagt, bei dem der Server steht. Wenn der nicht reagiert, sagt man dessen Upstream-Provider Bescheid. Bzw muss das BKA das alles gar nicht machen, die müssen einfach nur der Polizei vor Ort Bescheid geben, und die macht das dann — oder sie kriegt ein Verfahren wegen Untätigkeit oder eine Klage wegen Strafvereitelung im Amt ans Bein. So einfach ist das.
Noch mal zum Mitmeißeln, Herr Rath: Kinderpornographie löscht nicht das BKA. Das BKA sagt entweder dem Provider Bescheid, der rückt dann Koordinaten der Uploader heraus und nimmt den Server vom Netz. Oder das BKA beschlagnahmt den Server samt Platten und guckt selber in die Logs. Im ersten Fall haben wir den Provider als neutralen Schutzwall gegen Missbrauch, und im zweiten Fall merke ich, wenn meine Platte beschlagnahmt wird, und habe rechtsstaatliche Mittel, um dagegen vorzugehen. Das ist bei einer geheimen Zensurliste so nicht gegeben.
Und, Herr Rath, niemand beim CCC oder der Anti-Zensur-Kampagne ist dafür, Kinderpornographie im Internet zu belassen. Daher ist es auch eine Anti-Zensur-Kampagne, und keine Kinderporno-Legalisieren-Kampagne.
So langsam muss man sich ja echt fragen, ob der wirklich die Zusammenhänge alle nicht versteht, oder ob der ein Maulwurf der Guttenbergs oder Leyens ist.
Update: Oh und ein Detail noch: Kinderpornographie hosten ist heute schon verboten. Und mehr noch: das BKA muss dagegen vorgehen, wenn sie davon hören. Das heißt: wenn das BKA die Daten hat, um eine Site auf die Zensurliste zu tun, dann hat sie auch genug Daten, um die Löschung der Site betreiben zu können und zu müssen, und zwar ohne Verzug. Die Zensurliste ist also völlig überflüssig, weil die Sites eh gelöscht werden müssen. Und das sind bestehende Gesetze, nach denen Kinderpornographie im Internet nicht angeboten werden darf! Die neuen Gesetze, mit denen Frau von der Leyen sich da gerade für den Wahlkampf in Szene zu setzen versucht, sind völlig überflüssig. Und sie sind außerdem auch noch schädlich.
Update: Christian Rath hat mir eine Mail geschrieben, in der er bittet, zur Abrundung des Bildes auch auf diesen Artikel von ihm zu verweisen, in dessen Kontext der Kommentar zu lesen ist. Den Artikel hatte ich in der Tat nicht gesehen. Bildet euch also ein Bild. Ich bin noch nicht überzeugt, weil der Artikel ein bisschen wie eine Faktenliste klingt, den man schreibt, weil das Wikipedia-Neutralitätsgebot einen dazu zwingt (mal metaphorisch gesprochen), und der Kommentar ist dann, wie man das wirklich sieht, was man dann blogt oder unter Freunden beim Bierchen ausspricht.
It is legally permissible for police to zap a suspect with a Taser to obtain a DNA sample, as long as it’s not done “maliciously, or to an excessive extent, or with resulting injury,” a county judge has ruled in the first case of its kind in New York State, and possibly the nation.
America, Fuck Yeah!
Dazu passt, dass Parteien weltweit als die korruptesten Organisationen gelten, gefolgt vom öffentlichen Dienst, den Behörden, die Bestechungsgelder entgegen nehmen. Auch die Parlamente sind nicht gut angesehen, die Wirtschaft kommt erst an vierter Stelle. 9 Prozent misstrauen der Rechtssprechung, erstaunlicherweise nur 6 Prozent den Medien. In 13 Ländern gilt jedoch die Wirtschaft am korruptesten, in 11 die Rechtsprechung. In Indonesien, Panama, Rumänien und den USA gilt das Parlament am korruptesten.So sieht das aus. Es gibt ja auch genau keinen Grund, wieso es so etwas wie Parteien brauchen würde. Das führt nur zu Fraktionszwang und ähnlichen Exzessen.
In Karlsruhe gibt es jetzt eine Demo gegen diesen Blödsinn. Vielleicht hat ja der eine oder andere WoW-Zocker spontan Lust, seine Kellerräume zu verlassen und unter offenen Himmel die deutlich überlegene Grafikauflösung einer Freiluft-Demo zu genießen. Die Demo ist am Freitag. Lasst euch eure Hobbies nicht von der CDU kaputtmachen!
Die Gefahr terroristischer Anschläge radikaler Islamisten auf Deutsche wird nach BND-Einschätzung vor der Bundestagswahl wachsen. Darauf hat der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Ernst Uhrlau, im Interview mit dem «Handelsblatt» (Dienstagausgabe) hingewiesen. «Al-Qaida, aber auch Taliban haben immer sehr sorgfältig darauf geachtet, Einfluss auf nationale Entscheidungsprozesse zu nehmen», sagte Uhrlau. «In zwei Videobotschaften gab es bereits den Verweis auf die Wahlen im Herbst.» Die Taliban und Al-Qaida wollten Deutschland als Teil der «Kreuzritter» in Afghanistan angreifen, das sei ihre Kernbotschaft.*stöhn*
Ich formuliere das mal anders: Der BND kündigt einen Fake-Terrorangriff (aka den "Bundeswahlanschlag") vor der Bundestagswahl an. Daher sagt das auch der Uhrlau als Chef des ausführenden Organs und nicht der Schäuble oder der Hanning. (Danke, Mathias)
Nun, 62%, das klingt für normale Leute wie Polizisten, Handwerker, Fleischwarenfachverkäuferinnen und Admins immer noch nach einem Haufen Zeit, 62% von einem Jahr sind immerhin 7 Monate. Nicht so bei Politikern, wie es scheint. Denn für EU-Politiker sind 62% nur 59 Tage. Ein komplettes Arbeitsjahr sind also nur 95 Tage. Ein Wunder, dass sich da noch keiner totgearbeitet hat!
Aber gut, 59 Tage, immerhin. Da lohnen sich doch die 15.000 Euro pro Monat, die diese Leute kassieren. Ein Schelm, wer da an den aktuellen FDP-Slogan denken muss.
Und 59 Tage sind ja auch ein Haufen Arbeit, nicht wahr?
Abgestimmt hat Koch-Mehrin laut EU-Parlament übrigens nur 22 mal. Was hat sie die restliche Zeit gemacht? Keine Ahnung? Wahrscheinlich Hintergrundpolitik gemacht.
Äh, wie meinen?Die Rechtsanwälte von Koch-Mehrin sehen das anders. Gegenüber den Ruhrbaronen sagen sie, Koch-Mehrin habe viel öfter abgestimmt, dis würden die Abstimmungsprotokolle belegen. Aus dem Hintergrund ist auch hier zu hören, dass mehr Druck auf EU-Parlament ausgeübt werden soll, damit auch diese Zahlen nach oben korrigiert werden.Nicht zu fassen.
Der eigentliche Lacher ist aber, wieso diese ganze Debatte jetzt geführt wird. Da hat nämlich ein Mitarbeiter im Euopäischen Parlament die Fehlzeiten zusammengerechnet, indem die Anwesenheitslisten ausgewertet wurden, in die sich die Abgeordneten eintragen müssen. Der Mitarbeiter kam dann sogar nur auf 39%.
Die FAZ hat darüber berichtet, und nicht nur das Detail mit dem Mutterschutz erwähnt, sondern auch die Abgeordnete zu Wort kommen lassen. Daraufhin hat die FAZ eine einstweilige Verfügung der über Landesgrenzen hinaus "bekannten" Pressekammer unter Richter Buske gefressen. Das ganze wird jetzt deshalb spannend, weil sie für die Klage eine eidesstattliche Erklärung abgegeben hat, in der sie behauptet hat, ihre Anwesenheit hätte über 70% betragen. Für eine falsche eidesstattliche Erklärung kann man drei Jahre in den Bau gehen.
Die Geschichte geht noch munter weiter. In dem Artikel heisst es noch, dass sie in einer Talkshow auf das Problem angesprochen wurde, und jetzt die Ausstrahlung der Talkshow per Anwalt zu verhindern versucht. Krass. Aber war ja bekannt, dass die FDP unwählbar ist.
Update: Guckt bei dem Link mit dem Motto nicht nur auf das Bild! Ich zitiere mal von dort:
Von der besagten Union stammt übrigens Daniel Caspary, der für die CDU im Europaparlament sitzt und via twitter folgendes zu seiner Parlamentskollegin Silvana Koch-Mehrin schrieb:
@ju_pforzheim #Koch-Mehrin fehlte dauernd: im Plenum nur 38%, im HaushaltsA keine 40% Anwesenheit. #FDP = Fehlen Dauernd im Parlament
Da weiß man, was man hat. Und in der Twittermeldung, auf die dieser CDU-Mensch geantwortet hat, heißt es gar:
@caspary ich hab gerade die BUDG-Protokolle durchgesehen, SKM hat nur an 25 v. 153 also 16,3% der BUDG-Sitzungen teilgenommen. #jg
BUDG ist das Budget Committee. SKM steht dann wohl auch für Silvana Koch-Mehrin.
BEDROHUNGS- UND REAKTIONSSZENARIO:Gran-di-os! *schenkelklopf*Sie fliegen mit Ihrem Privatflugzeug unerlaubt in die Verbotszone des Atomkraftwerks Grohnde ein. Sie haben keinen Passagier und nur wenig Treibstoff an Bord, da Sie Ihre Maschine bis zum Heck mit Sprengstoff gefüllt haben, den Sie entweder nach Anleitungen aus dem Internet selbst angemischt oder bereits fertig fremdbezogen haben. Um das Flugzeug randvoll mit Sprengstoff zu füllen, haben Sie das Material bis zu den Instrumenten hoch aufgefüllt und sind auch deutlich überladen gestartet. Auf eine Beladungsrechnung haben Sie deshalb vorher verzichtet.
Nachdem Sie in die Verbotszone eingedrungen sind, bemerken Sie eine überraschende Verneblung des Atomkraftwerks, das ganz plötzlich in einer roten Wolke verschwindet. Welche der möglichen Reaktionen bevorzugen Sie in diesem Moment (bitte nur eine Antwort wählen, bzw. im Fall der Antwort F) näher erläutern!)
A) Sie erkennen, dass Ihr Angriffsversuch gescheitert ist. Da die Verneblung aus der Seekriegsführung kommt, wissen Sie, dass sich das Atomkraftwerk nun unerkannt im Schutze der Nebelwolke entfernen wird und Sie keine Chance haben, Ihr Vorhaben umzusetzen. Sie drehen aus der Verbotszone ab und versuchen an Ihrem Hobbyflughafen unauffällig, den Sprengstoff wieder aus Ihrer Maschine zu schaufeln.
Update: Auch die Kommentare angucken! Hier ist eine schöne Variante aus den Kommentaren:
h) Terrie trifft tatsächlich das KKW. Er schafft es sogar, seine Ladung zum optimalen Zeitpunkt zu zünden. Resultat: Ein großer Knall, ein paar zerborstene Fensterscheiben in der Kantine vom KKW, und ein kleinerer Brandfleck auf der Kuppel. Und natürlich viele, viele Schlagzeilen. Alle Privatpiloten werden nachts um drei in Schutzhaft genommen.
(Danke, Tim)
Die Umfallerpartei SPD ist natürlich genau so unwählbar und hat die ganzen Knebelgesetze mitgetragen. Falls jetzt jemand den Eindruck hat, ich linke zu deren Presse-Blah und unterstütze die deshalb. (Danke, Hanno)
Oh und noch ein Detail: die ISPs werden jetzt schon mit Faxen vom BKA bombardiert, wo das BKA sie ohne jede Rechtsgrundlage dazu bewegen will, Seiten von angeblichen islamistischen Terrororganisationen zu blockieren.
Das ist also wie immer noch viel schlimmer als es von außen aussieht.
Kokain ist in dieser Dose überhaupt nicht gefährlich. Sie müssten 100.000 Liter von dieser Cola trinken, damit Sie in einen Bereich kommen, wo nach Literaturangaben man sich berauschen kann.Und wenn man das versuchte, würde man vorher an dem Coffein sterben.
Bei allem Positiven, das die Online-Welt bietet, das Internet wird zunehmend als Medium für die Vorbereitung und die Ausführung abweichenden Verhaltens, bis hin zur Durchführung krimineller Taten genutzt.Und was soll ich euch sagen: ich bin stolz auf mich selbst und jeden anderen, der sich im Internet abweichend verhält. Wir haben genug Duckmäuser und Mitläufer in diesem Land.
Aber wartet — geht noch weiter:
Aufgrund ungefilterter Internetzugänge sind aber leider auch Inhalte wie Pornographie, Pädophilie, Islamismus, Rechts- und Linksextremismus, Terror und vieles mehr für Kinder und Jugendliche frei verfügbar.Wo kommen wir da hin, wenn Jugendliche sich der Pornographie bedienen in der Ausführung ihres abweichenden Verhaltens?!? Wo kommen nur immer diese Puritaner her, die Jugendliche von Pornographie fernhalten wollen? Das funktioniert seit Anbeginn der Zeiten nicht und wird auch im Internet nicht funktionieren.
Aber naja, was solls. Zur Feier des Tages verhänge ich eine Nachrichtenamnestie. Sollen die schlechten Nachrichten von gestern unerwähnt bleiben. Ich will mich heute auch nicht darüber ärgern, dass Köhler Bundespräsident bleibt, dass sogar die taz gerade als Titelschlagzeile eine Sportmeldung hat, dass beim Bundestag wohlwollend gezählt zwei Dutzend Abgeordnete Interesse an der Anhörung zum Internetzensurgesetz hatten. Auch über diese krasse Rechtsbeugung sehe ich hinweg.
Immerhin will ich mal padeluun für seine Weitsicht loben, denn das Department of Homeland Security (oder ein Scherzkeks) schuldet ihm Lizenzgebühren.
Mit dem von CDU/CSU und SPD nur redaktionell an einem Punkt überarbeiteten Vorhaben sollen unter anderem die gezielte Verbreitung von Bombenbau-Anleitungen über das Internet und der vorsätzliche Besuch von Terrorcamps kriminalisiert werden. Die vorgesehenen Freiheitsstrafen für derlei "schwere staatsgefährdende Gewalttaten" betragen bis zu zehn Jahren.Das veröffentlichen einer Bombenbauanleitung im Internet zählt jetzt als "staatsgefährdende Gewalttat"?!?
Update: Andreas weist darauf hin, dass der Besuch von ausländischen Ausbildungseinrichtungen mit einer höheren Strafe belegt ist als die Verbreitung von Kinderpornographie. Man müsste schon ein Kind persönlich vergewaltigen, um auf das gleiche Strafmaß zu kommen.
Die ungewöhnliche Ermittlungsaktion der Rüsselsheimer Kriminalpolizei, die mit DNA-Proben bei rund 200 Männern einen vor 19 Jahren geschehenen Mord aufklären will, sind in eine neue Phase getreten: Während es bisher freiwillige Aufrufe zur Entnahme von Speichelproben gab, standen Anfang der Woche zwei Beamte mit Durchsuchungsbefehl und einer Androhung der Festnahme wegen des Verdachtes des Mordes bei einem Mann in Klein-Gerau vor der Tür.So sieht das nämlich aus mit der Freiwilligkeit bei uns. Freiwillig, my ass. Das ist genau so freiwillig wie Schutzgeldzahlungen an die Mafia, wenn die mit ein paar Knochenbrechern zu Besuch kommen. (Danke, Martin)
Mittlerweile melden die sich offenbar schon mit der Frage, ob man die Nummer von netzpolitik.org hat. Einer der Kommentare bei Netzpolitik schlägt daher vor:
Okay, man kennt dort netzpolitik.org schon. Also jetzt den Dialog bitte so führen ;-)MUHAHAHAHAHATelefondame: Hallo, sind sie über netzpolitik.org auf diese Nummer gekommen?
Du: Nein, ich hab’ ne Liste mit Telefonnummern von Politikern gekauft…
Alternativ könnt ihr ab jetzt auch gerne sagen, ihr hättet die Nummer (030-227-73245) nicht von netzpolitik.org sondern vom Fefe-Blog. Ich schließe mich aber natürlich vollständig der Bitte von netzpolitik.org an, dass ihr da bitte zivil und höflich bleiben sollt am Telefon. Und in den nächsten Wochen rufen wir dann bei Zensursula, Guttenzwerg und SSchäuble an :-)
Das Recht der Wahlkommissionsmitglieder auf Kontrolle des E-Voting-Systems wird auf den heutigen Freitag - auf neun Stunden (!) - beschränkt. InformatikexpertInnen der Florida State University benötigten für die Überprüfung einer früheren Version dieser Software drei Monate. Der von der ÖH Uni Wien beauftragte Sachverständige bekommt selbst an diesem einen Tag weder Zugang zum System noch zu den Zertifizierungsunterlagen.Hahahaha, was für eine Farce. Naja, war ja auch irgendwie klar. Die können ja nicht riskieren, dass da wirklich jemand nachguckt, und öffentlich wird, wie wenig Kleidung der Kaiser trägt.
Ganz nebenbei hätte man gleich noch die Spaßparteien aussortiert. Hegen doch manche Jugendräte die Sorge, dass zu viele Schüler aus Jux ihr Kreuzchen bei Exoten wie der »Piratenpartei« setzen und damit die aufwendigen Bemühungen von JGR und den SMVen um politische Bildung, aber auch um ein repräsentatives Stimmungsbild der Jugend ad absurdum führen.Ja aber echt mal, wo kommen wir da hin, wenn die Jugend von heute einfach andere Parteien wählt, als wir ihnen eingeräumt haben? JGR ist übrigens der Jugend-Gemeinderat und SMV ist die Schülermitverantwortung. Und völlig klar, wer was anderes als die CDU wählt, der tut das "aus Jux". Wer würde ernsthaft etwas anderes als die CDU wählen? (Danke, eRdgEiSt)
Nach der gescheiterten GSG-9-Aktion zur Geiselbefreiung auf der "Hansa Stavanger" vor Somalia fordert der CDU-Politiker eine Änderung des Grundgesetzes. Das Ziel: mehr Rechte für die Bundeswehr.Aha. Erst den Bürgern die Rechte wegnehmen und sie dann der Bundeswehr geben, ja? Prima.
Ist euch eigentlich aufgefallen, dass die Merkel die letzten Wochen nichts gesagt hat? Ihr Kabinett ist nahezu komplett Amok gelaufen und sie sagt … nichts? Es gibt dazu aus meiner Sicht zwei Erklärungen. Entweder will sie ihren Ministern die Möglichkeit geben, sich im Wahljahr zu "profilieren". Das könnte sein. Der Merkel traue ich zu, dass sie das für positiven Wahlkampf hält, was die Minister da abziehen gerade.
Ooooder, und das halte ich inzwischen für wahrscheinlicher: sie gibt denen genug Seil, damit sie sich hängen können. Niemand hat in der CDU so viele Leichen im Keller, bei denen noch der Giftdolch im Rücken steckt, wie die Merkel. Die Frau ist die unangefochtene Meisterin im Dolchstoß. Was ich also gerade glaube: Guttenberg und von der Leyen sind ja ihre Konkurrenten in der Partei. Die Merkel hat denen jetzt genug Material, um die klein zu halten. Glaubt ihr nicht? Guckt mal, wie toll der Schäuble innerparteilich voran gekommen ist, seit die Merkel ihn mal öffentlich hat machen lassen. Gilt der jetzt noch als potentieller Kandidat für irgendwas außer der Rente?
Oh, übrigens, wenn ihr mal ein paar Stunden Zeit habt: lest euch diese krasse Studie durch. Da hat mal jemand im Detail ausgewürfelt, wie ein Angriff Israels auf den Iran laufen würde. Mit Missonsbeschreibungen, Größe der Strike Force, Liste der Raketenstellungen im Iran, … da könnte man direkt eine Computerspiel draus machen. Oder einen echten Krieg. Der Weltuntergang in Powerpoint. Das Durchscrollen lohnt alleine schon wegen der Karte mit den wichtigen Zielen im Iran. Da sieht man schön, dass der Iran das gut übers Land verteilt hat. Wenn man bedenkt, dass alle Daten, Karten und Listen in der Studie aus offenen Quellen kommen, … das ist wahrscheinlich besser als was der durchschnittliche Geheimdienst hat.
Nach § 3 Nr. 2 IFG besteht der Anspruch auf Informationszugang nicht, wenn das Bekanntwerden der Informationen die öffentliche Sicherheit gefährden kann.Das ist ja schon hanebüchen genug. Sie behaupten z.B., in den Verträgen sei beschrieben, wie die Listen zu den Providern kommen, und wenn das bekannt würde, könnten die Kinderpornographen (harhar) "ihre kriminellen Handlungen ausrichten". Aha. Soso.
Aber wartet. Wird noch besser.
Auch besteht zusätzlich gem. § 6 IFG kein Anspruch auf Informationszugang, soweit der Schutz geistigen Eigentums entgegensteht.Geistiges Eigentum? Wie meinen? Sie heben darauf ab, dass hier Zugang zu Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen gewährt werden würde, und das zähle ja als geistiges Eigentum "des BKA und der Vertragspartner".
Insbesondere sollen die technischen Abläufe, die den Verträgen zu entnehmen sind, nicht preisgegeben werden. Aus diesen Gründen wurde mit einzelnen ISP Vertraulichkeit vertraglich vereinbart.Vielleicht hat mal ein hier mitlesender Anwalt Zeit und Lust, sich einen Namen damit zu machen, die Verträge zu befreien?
Update: Mir erzählt gerade jemand, dass die Faxnummer in dem Briefkopf falsch ist, und 148-0 zu Karstadt gehört. Zu Blöde zum Kacken, die Spezialexperten beim BKA.
Angesichts der "zahlreichen Verletzungen des geistigen Eigentums im Internet" fragte sich die Ministerin auch, ob beispielsweise eine stärkere Regulierung des Netzes erforderlich ist. So werde es die Politik sicher "die nächsten Jahre beschäftigen", was aus den geplanten Sperren kinderpornographischer Seiten "folgen wird", schloss sie eine Ausweitung auf illegale Angebote geschützter Werke zumindest nicht komplett aus.Und im Übrigen findet sie, dass Google mit dem Scannen und Suchbar Machen von Büchern in großem Stil die Rechte der Autoren mit Füßen trete. Wie konnte diese Frau eigentlich jemals auch nur in die Nähe des Parlaments kommen?!?
Spannendes Detail zu Paintball: das letzte Paintball-Verbot ist von einem Verwaltungsgericht kassiert worden.
Aber ich bin ja für ein Verbot von virtuellen Schießspielen. Der erste, der dann in den Knast muss, ist nämlich mein spezieller Freund Uwe Schünemann. Ja, DER Schünemann.
Dumm nur, dass sich in Wigdors Schriftsatz Details finden, die sich selbst erklären. Etwa eine E-Mail des Spitzenmanagers, in der er die Sonderstellung mancher Frauen im Unternehmen beschreibt: "Ihr Hühner habt es so leicht … Den ganzen Sonntag auf einem Boot in Newport relaxen … Oh, jetzt hätte ich doch beinahe vergessen, die Masage von gestern zu erwähnen."[…]
Unter Punkt 97 der Klageschrift ist die E-Mail einer Kollegin zitiert, die den rasanten Aufstieg der Assistentin so kommentiert: "Ich denke, wenn ich in einem Einzelbüro mit Laptop sitzen will, sollte ich ein paar Blow-Jobs spendieren."
Andere bizarre Meldungen die letzten Tage waren, dass ein Container mit Grippeviren in einem Schweizer Zug explodiert ist und die gelegentlich als Air Force One genutzt Boeing 747, die für eine Photo-Op über New Yorks Ground Zero kreiste, mit einer F16 im Schlepptau. Für die Leute am Boden muss das wie eine Verfolgungsjagd ausgesehen haben. Das ist alles so bizarr gerade, da bin ich fast zu vermuten geneigt, dass da gerade ein paar Dinge verdeckt ablaufen, weil wir von diesem Grippe-Unfug abgelenkt werden.
Wo wir gerade bei der kommenden Zombie-Apokalypse sind: ich stelle mir gerade vor, wie in ein paar Wochen die ganzen WoW-Kids aus ihren Zimmern kommen, weil die Server ausgegangen sind, und dann feststellen, dass alle anderen Menschen tot sind :-)
Ich habe ja immerhin ein bisschen Left4Dead gezockt und fühle mich daher bestens vorbereitet.
Wenn ihr mir also Kommentare schicken wollt: nicht per Twitter, ganz altmodisch eine Mail schreiben.
Oh und offenbar haben da einige von mir kommende Leser das Datenschutzblog vandalisiert. Ich bitte darum, das in Zukunft zu unterlassen. Nur weil ich mit Jens nicht einer Meinung bin (und das übrigens nur in diesem einen Fall und dort auch nur in einem winzigen Randdetail), heisst das noch lange nicht, dass wir nicht zivilisiert miteinander reden können. Schlußendlich sind wir alle auf der selben Seite hier.
Das selbe gilt für andere Blogs, auf die ich linke. Das sind auch alles Menschen, die machen das auch alle unbezahlt in ihrer Freizeit (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn ihr euren Frust ablassen wollt, meldet eine Demonstration an und/oder erscheint zu den hier verlinkten. Und wenn ihr Zeit über habt, dann nutzt sie, um mit euren Abgeordneten zu reden. Die meisten dieser Menschen tun das alles nämlich nicht aus Bösartigkeit. Im Gegenteil, die glauben, die tun da was Gutes. Und die Hauptschranke, die unsere Argumente davon abhält, von denen gehört zu werden, ist dass wir nur eingeschränkt verstehen, was die voran treibt. Politiker ziehen im Normalfall überhaupt nur bei Themen eine aktive Teilnahme an der Abstimmung oder Debatte in Erwägung, die sie persönlich für wichtig halten, z.B. weil sie von Wählern darauf angesprochen wurden. Bei den anderen Fragen stimmen die automatisch mit der Fraktion. Wir müssen daher daran arbeiten, a) deren Blickwinkel zu verstehen, b) die für die uns wichtigen Themen zu sensibilisieren, und c) ihr Abstimmverhalten durch gezielte, sachliche Argumente zu ändern.
Oh und nur weil ich Herrn Stadler als Kritiker meiner Argumentation bezeichnet habe, heisst das nicht, dass ich damit mehr als diesen einen Einzelfall meine und ihn nicht ansonsten für einen tollen Kerl halte :-)
Und Jens: tut mir leid, dass dein Server meinetwegen abgeraucht ist. *bg*
Punkt 1: "es ist nicht Zensur, wenn man illegale Inhalte aus dem Netz entfernt".
Antwort: Das ist ja gerade der Punkt! Netzfilter sind eben NICHT ein Werkzeug, um illegale Inhalte aus dem Netz zu entfernen. Netzfilter sind ein Werkzeug der Zensur. Wollte man illegale Inhalte aus dem Netz entfernen, würde man eine Email an den jeweiligen Hoster schreiben und innerhalb von Stunden ist das dann jeweils aus dem Netz. Wenn wir das hier aber auf eine Internet-Zensurliste packen, ist es eben gerade NICHT aus dem Internet entfernt. Die in Deutschland gehosteten Kinderpornos würden dann z.B. aus Österreich oder von Mallorca aus immer noch abrufbar sein, um mal beliebte Ferienorte zu nehmen. Wenn wir das (im Übrigen auch falsche) Argument anwenden, dass wir die Kinderpornographieindustrie austrocknen wollen, indem wir ihnen die zahlenden Kunden entziehen, dann braucht man keinen Mathematiker, um da den Widerspruch zu erkennen.
Punkt 2: "ich trete ja gerade gegen die 'erste Stufe' ein".
Das stimmt eben nicht. Wenn jemand gegen Stufe 1 argumentiert, weil die vorgeschlagenen Methoden nicht funktionieren, dann ist das erstens ein schwaches Argument (das ist wie wenn man bei der Prügel-Polizei-Debatte fordert, dass die Cops mit scharfer Munition ausgestattet werden sollen, dann gäbe es weniger Prügelopfer) und zweitens wird es uns bei der jetzt schon absehbaren Debatte um Phase 2 wie ein Bumerang treffen. Und ich kann jetzt schon kommen sehen, dass wir Phase 2 auch verlieren. Phase 1 verlieren wir, weil wir mit schwachen Argumenten wie "aber so filtert man nicht effektiv" gekommen sind, und Phase 2 verlieren wir, weil wir in Phase 1 gesagt haben, dass die Methode nicht effektiv genug ist.
Das ist nicht nur eine Frage der Philosophie, das ist eine Frage der Taktik. Wir verlieren gerade den Krieg. Nicht nur die Schlacht, den ganzen Krieg. Wenn wir unsere Argumente nicht koordinieren, wird das auch in Zukunft so weitergehen wie bisher: wir halten die Ermächtigungsgesetze alle ein bisschen auf, aber kurz vor der Wahl / Sommerpause / den Weihnachtsferien werden sie dann schnell-schnell in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeprügelt. Man tut so, als würde man auf unsere Argumente hören, und im Gesetzesentwurf steht dann all das drin, was wir in Kompromissdebatten rausgeschmissen wähnten.
Will sagen: wir sind eh am verlieren. Wir können uns nicht leisten, jetzt mit schlechten Argumenten wie "aber so zensiert man doch nicht effektiv" zu kommen. Setzt euch mit der Materie auseinander, und überlegt euch bei jedem Argument, ob es in Zukunft einmal gegen uns verwendet werden kann. Im Gegensatz zu Politikern haben wir keine Legislaturperioden und können bei alten Argumenten nicht alles auf "die vorige Regierung" schieben.
Update: Ein weiterer Kritiker meiner Argumentation ist der Herr Stadler, bei dem ich das folgende Nugget fand:
Die Beschlussvorlage stammt übrigens aus dem Hause des Herrn von und zu Guttenberg (BMWi).
Und auch die Änderungen in dem Gesetz sind kaum erwähnenswert:
Die m.E. einzige inhaltlich relevante Änderung wurde in § 8 Abs. 2 TMG-E vorgenommen. Im Entwurf vom 01.04.09 hieß es noch, dass es sich um Angebote handeln muss, die Kinderpornografie enthalten und auf der Sperrliste aufgeführt sind. In der Beschlussvorlage wurde der erste Teil gestrichen, so dass der Provider sperren muss, sobald ein Angebot auf der Sperrliste aufgeführt ist.
Habt ihr das gelesen? Und verstanden? Die haben da mal eben die Zweckbindung aufgehoben. Ab jetzt wird ALLES zensiert, das auf der Sperrliste ist. Kinderpornos sind und waren die ganze Zeit schon bloß das Feigenblatt. Der Hebel, über den sie den Faschismus bei uns installieren. Und so wird im Handumdrehen aus einem Gesetz gegen Kinderpornographie ein Gesetz zum Zensieren von Seiten, die auf einer Liste stehen. Schwupp-di-wupp. Und sie mußten nur ein paar Wörter streichen. So schnell geht das.
Update: Siehe hier.
Last month judges opened an investigation into allegations that state-owned EDF hired a private detective agency run by a former member of the French secret services to illegally spy on environmentalists and infiltrate their ranks.
Natürlich. Die staatlichen Stellen sind nämlich in der Realität so gut wie die einzigen Orte, wo man Hacker findet, die bereit wären, bei Greenpeace Trojaner zu installieren. Das ist wie mit den Schützenvereinen und den Amokläufern. Klar kann man auch ohne Mitgliedschaft im Schützenverein Amok laufen, es tut nur niemand (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn wir Kriminalität im Internet beseitigen wollen, dann brauchen wir keine Hackertoolverbote, sondern wir müssen die staatlichen Repressionsbehörden abschaffen. Auch bei uns soll der Trojaner ja vom BND kommen. Wenn man Behörden schafft, bei denen die Gesetze nicht gelten, dann gehen die Gesetzlosen da hin.
Für mich steht jedoch fest, dass z.B. das Freiheitsrecht eines Kindes, nicht sexuell missbraucht und Pädophilen zur Schau gestellt zu werden, um einiges höher zu bewerten ist als eine verabsolutierte "Freiheit des Internets" oder anderes dummes Geschwätz. Die ganze pseudo-bürgerrechtsengagierte Hysterie von Pseudo-Computerexperten, man müsse um jeden Preis ein "unzensiertes Internet" verteidigen etc. - vgl. www.ccc.de -, fällt für mich in die Kategorie: juristisch ohne Sinn und Verstand und moralisch verkommen.Geht doch nichts über eine Runde Pseudo-Entrüstung von religiösen Fundamentalisten und Pseudo-Demokraten. *gööööbel*
Update: Eigentlich tue ich ja damit den Mullahs und Ayatollahs Unrecht. Das sind ja durchaus gebildete und innerhalb ihres Weltbilds vernünftige Menschen. Ich hätte als Image gerne eher einen zerzausten Einsiedler aus der Wildnis, Modell Unabomber. Wobei der Unabomber ja auch ein Intellektueller war in seinem Weltbild. Vorschläge? "Deutschlands GW Bush"?
Update: Der Uhl war auch derjenige, der die Ablehnung des BKA-Gesetzes durch die sächsische SPD als "linkes Gerülpse" bezeichnet hat. Und er war es auch, der dem CCC in Gestalt von Constanze sagte, wenn uns das mit dem ePass nicht passe, sollen wir halt im Land bleiben. Wenn der Moslem wäre, würde man ihn als fundamentalistischer Hassprediger bezeichnen und ausweisen.
Der Reihe nach: Niemand hat behauptet, das DENIC habe die Domain gesperrt. So sah das noch nie aus, denn wenn ich beim DENIC säße und eine Domain plattmachen wollen würde, würde ich versehentlich den Eintrag in der .de-Zone verlieren oder so, jedenfalls würde es nicht wie Absicht aussehen. Und dann würde sich ein Domaingrabber die Domain greifen und da Pornos oder Trojaner verbreiten, und dann wäre die Domain verbrannt.
Nein, das war von Anfang an klar, dass da der Registrar, bei dem die Domain angemeldet war, oder der ISP, über den der Deal lief, die Domain fallen gelassen hat. Und da lag und liegt immer noch die Vermutung nahe, dass da jemand von außen nachgeholfen hat. Ich stelle mir das ungefähr so vor:
*klingel*Dieses Vorgehen hätte auch den großen Vorteil, dass der Provider die Schnauze hält, denn er kann ja schlecht der Presse sagen, hey, wir haben Kinderpornos gehostet und nichts gemerkt, bis das BKA bei uns anrief.Ja hallo?
Guten Tag, hier ist das Bundeskriminalamt. Sie hosten da gerade unter wikileaks.de Kinderpornographie. Wenn Sie die Domain schnell wegmachen, sparen wir uns die Durchsuchung.
*domainlösch*
Der Provider sagt, er habe fristgemäß gekündigt. Ich weiß ja nicht, wie euch das so geht, aber wenn mein Provider mir mitteilt, dass er demnächst alle meine Domains auf den Boden fallen lässt, das würde ich dann schon mitkriegen. Hier steht also im Moment Aussage gegen Aussage. Und solange das so ist, erübrigen sich weitere Berichterstattung dazu.
Ich persönlich halte die Ansage des ISPs für nicht glaubwürdig. Denn das ist genau das, was ich sagen würde, wenn ich wikileaks.de plattgehauen hätte, und mich da plötzlich und unerwartet jemand von Heise zu befragen würde. Beweisen muss man da auch nichts, man behauptet einfach, man habe das per Email gemacht, und das muss dann wohl der Spamfilter auf der Gegenseite verschluckt haben. Dass ein ISP Mailserver-Logs manipulieren kann, das muss ich hier glaube ich niemandem erklären. Und da das auch noch im Jahr 2008 war, bestand da auch noch keine Vorratsdatenspeicherungspflicht. Was für ein erfreulicher Zufall für den ISP. Anfang Dezember haben die für Ende März gekündigt. Das finde ich schon mal ungerade, aber gut. Und dann noch zwei Wochen weiter laufen lassen. Weil Ostern war oder wie? Nee, tut mir leid.
Hat sich Wikileaks mit der Zensur-Presseerklärung zu weit aus dem Fenster gelehnt? Kann man finden. Ich finde es nicht. Um nicht zu sagen: kann ich nachvollziehen, die Reaktion. Und ein laues Dementi des Providers gegenüber Heise würde ich auch nicht zum Anlass nehmen, da irgendwas zurück zu rufen.
Aber mal unabhängig von Wikileaks: mir gehen ja gerade die Leute tierisch auf den Sack, die da jetzt groß einen auf "told you so" machen. Erstens: Nein, hast du nicht vorher gesagt. Zweitens: die Faktenlage ist nicht besser als vorher. Drittens: den anderen mangelnde Recherchen und voreiliges Schlüsseziehen vorwerfen und dann selber unrecherchiert und voreilig schlussfolgernd auf eine Heise-Meldung hin die Aussage des Providers als Fakten hinzunehmen, obwohl es eine Gegenaussage des Domainbesitzers gibt, … das würde sogar einem Spiegel-Redakteur auffallen, dass das ein Widerspruch ist.
Überhaupt, AGB-Verletzung, dass ich nicht lache. Das ist die Standardausrede von Billig-Providern, wenn sie Kunden loswerden wollen. Das war z.B. schon immer die Standardbegründung, wenn Flatrate-Anbieter "Vieluser"-Kunden rauskanten wollten. Da muss schon mehr kommen als so eine Platitüde, so eine auf-F-Taste-gelegter-Textblock Standardausrede.
Nochmal zum Mitmeisseln: ich halte Denic für gänzlich unschuldig, im Gegenteil muss man deren Transit-Verfahren loben, sonst wäre die Domain jetzt nämlich tatsächlich eine Trojanerschleuder in Spammerhänden. Ob der Provider Mist gemacht hat oder nicht, wird sich noch zeigen müssen. Bisher sieht es für mich so aus. Wenn es so abgelaufen ist, wie ich das oben skizziert habe, würde ich denen trotzdem nur eine Teilschuld geben. Dann den Schwanz einzuziehen und die Domain zu canceln ist eine sehr menschliche Reaktion. Es hat nicht jeder das Zeug zum Helden und zu zivilem Ungehorsam. Mal ganz pragmatisch gesprochen: wenn das BKA bei einem Provider eine "Hausdurchsuchung" macht und da einmal das Equipment rausträgt, am besten noch inklusive der Rechner und Daten unbeteiligter Kunden, dann ist der ISP tot. Da hat sich unsere Junta einfach mal den längeren Hebel gegeben.
Update: AHA, es kommt Licht ins Dunkel. Wikileaks hat noch eine Erklärung herausgegeben und jetzt sieht das schon ganz anders aus. Der Domaininhaber hat da über seinen Provider versucht, die Domain bnd.de zu sich zu transferieren, und deshalb hat der Provider ihm gekündigt. Das ist immerhin eine nachvollziehbare Begründung, auch wenn sich mir nicht direkt erschließt, wieso das jetzt ein Vertragsbruch sein soll. Immerhin hat der BND sofort widersprochen und damit war das ohne Schaden für irgendjemanden vom Tisch. Unter diesen Umständen frage ich mich aber schon, wieso Wikileaks in der Presseerklärung behauptet, sie hätten von nichts gewußt. Der Zeitpunkt kam überraschend, aber dass sie da gekündigt würden, war angesagt. Und dass mündliche Zusagen nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen, das weiß ja wohl auch jeder, der schon mal mit der Telekom-Hotline telefoniert hat. Kurz gesagt: JETZT könnte man über ein "told you so" nachdenken. :-)
The top five UK car producers are Nissan, Toyota, Honda, MINI and Land Rover.
Ach ja, Mini. Gehört auch BMW. Und Nissan, Toyota, Honda, die wären mir auch sofort eingefallen. Was britischeres als diese Firmen gibt es ja gar nicht.
Die US-Regierung hat am Montag den Inhalt des geplanten Anti-Piraterie-Abkommens (ACTA) veröffentlicht. Ein ganzer Abschnitt betrifft die "Verantwortung der Internet-Service-Provider in der Abschreckung von Urheberrechtspiraterie" im Netz. Für das Abfilmen von Filmpremieren sind Gefängnisstrafen vorgesehen.Ich warte ja noch auf den Fall, bei dem sie uns einen Entwurf für ein Gesetz oder eine solche Übereinkunft nicht zeigen wollen, und wir dann am Ende positiv überrascht werden.
--- a/fs/cifs/connect.cOhne das jetzt näher untersucht zu haben: so sieht ein Fix für einen Remote Buffer Overflow im SMB Filesystem aus. Wer also CIFS benutzt — updaten. Jetzt. Und warum sagen sie das nicht dazu? Weil, äh, das ja den Bösen verraten würde, wo sie gucken müssen. Was für eine Farce. Die Bösen gucken eh, aber die anderen sind jetzt nicht mehr informiert, die normalen User.
+++ b/fs/cifs/connect.c
@@ -3667,7 +3667,7 @@ CIFSTCon(unsigned int xid, struct cifsSesInfo *ses,
BCC(smb_buffer_response)) {
kfree(tcon->nativeFileSystem);
tcon->nativeFileSystem =
- kzalloc(length + 2, GFP_KERNEL);
+ kzalloc(2*(length + 1), GFP_KERNEL);
if (tcon->nativeFileSystem)
cifs_strfromUCS_le(
tcon->nativeFileSystem,
Nicht mal Multiplikatoren wie Heise, die dediziert über neue Kernel berichten, und eine eigene Security-Abteilung beschäftigen, fällt sowas jetzt auf. Ganz toll, Linuxer, ganz toll.
Ich bin ja sowieso zunehmend genervt von Linux. Ich habe heute einen Nachmittag mit Bluez verschwendet. Alles was ich tun wollte: ein paar JPEGs von einem Mobiltelefon ziehen. Ist offenbar zuviel verlangt. Höhepunkt war, dass der bluetoothd kommentarlos an einem SIGSEGV verstarb. Nach dem Fork und dem "alles OK" im syslog, natürlich.
Dann war da neulich diese Email-Debatte, die ich mit den Netzwerk-Spezialisten geführt habe, weil die ein Fehlverhalten in bind() mit IPv6 nicht fixen wollten. Nein, da linke ich jetzt nicht drauf. Könnt ihr ja selber googeln, wenn ihr es sehen wollt. Lächerlich, wie im Kindergarten.
Ich glaube ja so langsam, Linux muss mal jemand forken. Oder gleich ganz neumachen. So geht das jedenfalls nicht weiter.
Und fragt mich gar nicht erst nach meiner Meinung zu D-Bus. *göbel*
Update: Heise hat das aufgegriffen und ich habe dann auch mal den Bug ein bisschen erklärt im Heise-Forum.
"Immer mehr Kinder und Jugendliche versinken täglich stundenlang in dieser virtuellen Gewaltwelt. Für Schule und Ausbildung haben sie keine Zeit mehr und drohen, so für unsere Gesellschaft verloren zu gehen. Leider habe viele Eltern überhaupt keine Vorstellungen davon, welchen dauerhaften Schaden ihre Kinder hier nehmen."Die CSU hat offensichtlich ihre Analyse abgeschlossen, wieso sie nicht mehr die absolute Mehrheit gekriegt haben. Die aufgeklärten Jugendlichen wollen diese abgehalfterten Fundi-Rentner nicht mehr haben. Völlig klar, die muss man alle kriminalisieren und wegsperren. Und wie macht man das im Moment am besten? Wait for it:
Killerspiele widersprechen dem Wertekonsens unserer auf einem friedlichen Miteinander beruhenden Gesellschaft und gehören geächtet. In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand in Frage stellt.So und das nächste Mal fallen die bitte unter die Fünf-Prozent-Hürde. Das geht ja gar nicht mehr.
Wow. Sollte der Datenschutz doch Anflüge von Milchzähnen bei uns haben?
Der Lacher ist, an welcher Formalie das am Ende gescheitert ist für das BKA:
Auch der § 14 Absatz 6 des BKA-Gesetzes, auf den sich das Amt berufen wollte, eröffnet zwar die Möglichkeit "an Truppenbehörden von Parteien des Nordatlantikvertrages in Deutschland Daten zu übermitteln", allerdings nicht an das NATO-Hauptquartier, das Art. 3 des Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut (ZA-NTS) zufolge keine solche Truppenbehörde ist.Das war also offensichtlich schon geplant, dass das BKA das tun darf, nur haben sie die Umsetzung im Gesetz verkackt.
Update: Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat das Urteil revidiert und dem BKA Recht gegeben. Und da soll noch mal jemand sagen, Kriminalität lohnt sich nicht. Das BKA wird dabei erwischt, einem Gericht ins Gesicht zu lügen, und kriegt dann von einem anderen Gericht trotzdem Recht. (Danke, Kirsten)
Und das ist natürlich voll der Stilblüten.
Es ist jedoch von einer permanent hohen, "abstrakten" Gefahrensituation auszugehen.Wir sind alle so gut wie tot!1!!
Die Festnahmen und Gerichtsprozesse in der jüngsten Zeit zeigen ein anderes Bild; so ist Deutschland nicht nur Rückzugs- oder Vorbereitungsraum für gewaltbereite Islamisten. Die Gefahr ist nicht erfunden.Soso, Festnahmen und Gerichtsprozesse sind also ein Beleg dafür, dass wir hier lauter Terroristen haben. Die Unschuldsvermutung ist in Zeiten des Terrorismus einfach nicht mehr zeitgemäß.
SPIEGEL ONLINE: Demnächst beginnt der Prozess gegen die Sauerland-Gruppe. Wie reagiert die islamistische Szene darauf?Also wenn das kein Schuldeingeständnis ist, dann weiß ich auch nicht!1!!Bube: Wir registrieren ein zunehmend konspiratives Verhalten entsprechender Kreise. Das erschwert die Aufklärung für die Sicherheitsbehörden. So hat sich das "Islamische Informations-Zentrum" in Ulm etwa selbst aufgelöst. Die Leute treffen sich jetzt in Hinterzimmern und privat.
Dann noch so Höhepunkte wie dass sie eine Denunzianten-Hotline eingerichtet haben, und sich jetzt wundern, dass da keine substanziellen Eingaben reinkommen.
Ein Detail ist dann doch unerwartet:
Aus fachlicher Sicht halte ich ein Verbotsverfahren für zu riskant. In Baden-Württemberg könnten wir jedenfalls nicht mit ausreichend Argumenten und Erkenntnissen aufwarten, die ein Verbotsverfahren maßgeblich mittragen könnten. Es ist sinnvoller, die NPD politisch zu bekämpfen.Ach nee.
Wundert euch nicht, wie schlecht die Fragen sind. Das war mal wieder Abu Musharbash.
curl/7.19.0 (x86_64-suse-linux-gnu) libcurl/7.19.0 OpenSSL/0.9.8h zlib/1.2.3 libidn/1.10In der Useragent-Statistik ist das mit weitem Abstand Platz 1 im Moment, hat doppelt so viele Vorkommen wie Firefox.
Interessant ist daran, dass das alles SuSE ist, dass die Zugriffe auf die HTML-Version des Blogs gehen, nicht die RSS-Version (die man in Skripten haben wollen würde, weil die einfacher zu parsen ist), und dass die Zugriffe praktische alle nicht aus Deutschland oder auch nur deutschsprachigen Regionen kommen. Die Top 10 Quell-IPs liegen in China, Lettland, und einer bei Bell Kanada. Chinanet, da denkt man erst mal an ein Botnet. Aber das sind nicht genug Zugriffe, um als DoS zu zählen.
Hat jemand unter meinen Lesern ähnliche Zugriffsmuster woanders beobachten können oder hat eine Idee, was das sein könnte? Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen.
Update: Nein, das ist kein Aprilscherz. Ich habe jetzt diverse Leute, die befürchten, sie seien Schuld. Die Zugriffsmuster entsprechen keiner menschlichen Nutzung, sonst hätte ich ja nichts gesagt. Da kommt sowas wie 80 Zugriffe auf / (immer die selbe URL) innerhalb von 2 Sekunden, dann fünf Sekunden Pause, dann wieder 80 Zugriffe. Da muss sich jetzt keiner Sorgen machen, dass er das mit seinem Firefox versehentlich auslöst.
Da stellt sich die Frage, ab wann sie den Erwerbsunfähigen auf dem Arbeitsamt sagen, "Sie können ja betteln gehen". (Danke, Mathias)
The anti-terrorism Rapid Action Battalion said today that it had arrested four people, including a teacher and three caretakers, and was searching for the head of the charity, a British citizen known as Faisal.
Und sie haben auch was gefunden:"We found small arms ‑ about nine or 10 in total ‑ plus equipment to make small arms, about 3,000 rounds of ammunition, two walkie-talkies, two remote control devices and four sets of army uniforms," Haque said."We also found enough explosives and other equipment to make several hundred grenades. We found some ordinary Islamic books, but others that are in line with extremists like Bin Laden."
Das sind die gleichen Spezialexperten, die bei Konflikten mit Wikipedia dann den deutschen Verein abmahnen oder anderweitig verfolgen. Diese Leute sind einfach zu inkompetent für diese Welt. Und von sowas werden wir regiert! Vor allem: was ist denn bitte Gefahr im Verzug an Wikileaks (mal abgesehen davon, dass am nächsten Tag die Abstimmung zur Internet-Zensur ist)? Ist ja nicht so als ob die da regelmäßig Daten verschwinden lassen, wenn sie sich unter Beschuß wähnen. Eher im Gegenteil. Aber so eine Offenheit verstehen unsere Politiker halt nicht, die ja auch im Zweifelsfall alles erst mal nur für den Dienstgebrauch oder Verschlußsache labeln und beim Regierungswechsel alle ihre Unterlagen shreddern.
Warum können die eigentlich eine Hausdurchsuchung beim Besitzer von wikileaks.de machen, aber nicht bei den Betreibern der Kinderpornoserver?!
Nachdem sich ja auch die Terroristen als CIA-Agenten herausgestellt haben, muss man ja auch bei den Kinderpornoservern langsam über die Möglichkeit nachdenken, dass unsere Junta die selber betreibt, um sich ein Argument für Internetzensur zu schaffen. Das ist auch die einzige sinnvolle mir noch verbleibende Begründung dafür, dass die Kinderpornoserver auf den Listen noch am Netz sind.
Aus gegebenem Anlass sei auch auf Absatz 4 verwiesen. So langsam bereue ich ja, gegen Wahlcomputer gekämpft zu haben. Die hätten wir im Superwahljahr echt brauchen können.
Update: Hier ist die Presseerklärung, und das ist gelaufen, wie man sich das in Nicaragua vorstellen würde:
Einige Details der Durchsuchung werfen Fragen auf:
[…]
Schlussendlich hat Herr Reppe sich verweigert das Protokoll der Polizei aufgrund dieser und anderer Maengel zu unterschrieben.- Die Polizei fragte nach Passwoertern zur Wikileaks.de Domain, und forderte die Abschaltung der Domain.
- Herr Reppe wurde nicht zu seinen Rechten belehrt, wie dem Protokoll zu entnehmen ist.
- Entgegen der Feststellung im Protokoll, hat Herr Reppe nicht auf einen Zeugen verzichtet und es wurde auch kein Polizeibeamter als Zeuge nominiert.
Tollen Rechtsstaat haben wir da. Aber hey, ist in Sachsen, vielleicht haben denen die 20 Jahre seit dem Mauerfall noch nicht gereicht, um die Polizei umzuschulen. Übrigens war laut Protokoll der Grund für die Durchsuchung — festhalten!! —
Grund fuer die Durchsuchung sind laut Protokoll die "Verbreitung pornographischer Schriften" und das "Auffinden von Beweismitteln" in diesem Zusammenhang.
Un-fucking-believable. In Dresden gibt es dazu um 17:15 eine Spontandemo. Wer in der Gegend ist, sei hiermit nachdrücklich zur Teilnahme aufgerufen.
Update: Lest euch auch mal Holgi zum Thema durch. Und ich dachte ICH bin der Verschwörungstheoretiker hier!1!!
Die Sonderabgabe soll nach dem Willen des Repräsentantenhauses für alle Angestellten gelten, die über ein Familienjahreseinkommen von mindestens 250.000 Dollar verfügen und deren Firmen mindestens fünf Milliarden Dollar aus dem staatlichen Rettungsfonds bekommen haben.Ich begrüße das. Sollte man nur auch gleich für alle Leute machen. Niemand muss mehr als 250.000 Dollar pro Jahr verdienen. Aber hey, ich bin eh ein oller Kommunist, was weiß ich schon von globaler Finanzpolitik *hust*.
Der Fairness halber: die haben auch an Societe Generale und die Deutsche Bank gezahlt. Da haben wir ja die üblichen Verdächtigen beisammen. Und uns lügt der Ackermann ins Gesicht, er wolle keine Staatskohle haben.
Problematisch seien Waffen nur, wo Drogenmissbrauch und psychische Probleme dazukämen.Aha. Soso. Nee, klar. Psychische Probleme. Na damit ist ja alles gesagt. Leider diagnostiziert man die im Zweifelsfall erst nach der Tat.
Ich sage: es geht gar nicht um Krankheiten. Es geht um die Abgrenzung. Was ich mache, ist in Ordnung, aber was die anderen da hinten machen, das ist nicht in Ordnung. Ich kann nicht wirklich sagen, wo der Unterschied zwischen uns liegt, also nenne ich die da hinten krank. Problem gelöst.
Aber wartet, geht noch weiter. Der Mann hat auch eine Lösung für uns:
In Familien, in denen Drogenmissbrauch oder geistige Krankheiten auftreten sind Waffen natürlich problematisch. Nur hat die Polizei kaum Möglichkeiten, das abzugleichen. Ich bin der Meinung: Krankheiten und Waffenbesitz müssen abgeglichen werden, beispielsweise mit einem Zentralregister.Ahaaa! Mehr Datenbanken! Wieso fordert eigentlich heutzutage jeder Sepp neue Datenbanken? Als ob Datenbanken jemals irgendein Problem gelöst hätten. Und dann kommen die Daten weg und das Geheul ist groß. (Danke, Konstantin)
Wie bekloppt muss man eigentlich sein, um jetzt, wo die anderen Branchen sich erfolgreich um Kopf und Kragen gebracht haben, wo auch ein Blinder sehen kann, dass das kontraproduktiv ist, die eigenen Kunden zu verklagen. Man springt doch nicht auf einen Zug auf, nachdem schon die ersten Wagen entgleist sind?! Meine Güte. Ich erinnere mich noch an Zeiten, als man Bücher mit Bildung und Intelligenz assoziiert hat. Vielleicht solltet ihr selber mehr lesen.
Das tragische ist ja, wie sich die Geschichte wiederholt. Damals bei Gutenberg gab es ja auch furchtbares Geschrei der etablierten Mafia. Und was haben sie dann gedruckt? Die Bibel und Ablassbriefe. Anders formuliert: gezielte Volksverblödung und Betrug. Genau wie heute also. Was machen wir mit dem Internet? 4chan, Heise Foren und phishing. Die können mich alle mal. Schon dass die mit ihrer Buchpreisbindung durchgekommen sind, ist eine Schande. Und dass die uns das auch noch mit dem Gegenteil dessen verkaufen konnten, was die Buchpreisbindung tatsächlich bewirkt! Politiker waren halt schon immer dämlich. Für die Bildung müssen wir dafür sorgen, dass Bücher nicht zu billig werden. Un-fass-bar.
Leider wird unser winziger Server mit dem momentanen Ansturm nicht fertig. Es gibt allerdings auch gar nichts zu sehen, da die deutsche Presse sich bedauerlicherweise (vermutlich nicht zum ersten Mal) von einer Fälschung hat täuschen lassen.Soweit keiner Erwährung wert, business as usual. Aber angesichts dieser Meldung muss ich doch mal kommentieren :-)Hier wurde kein Amoklauf angekündigt, es gibt hier nur Leute, die mit Photoshop umgehen können.
Scheinbar ist recherchieren heutzutage uncool. Schlimm genug, bei Wikipedia abzuschreiben, aber hier? Grundgütiger.
Money Quote:
xxx: wir feiern den kreativen schon den ganzen tag als helden. der hat mehr als 15 minutes - hey, er hat ‘nen innenminister getrollt, das ist ganz weit oben :-DYeah! (Danke, Stefan)
Australia's Human Rights Commissioner, Graeme Innes, said the practice was occurring on a small scale and people should be aware it was unlawful for employers to discriminate on the basis of a worker's genetic make-up, except in rare circumstances.
Aha, rare circumstances also, ja? Und wer macht Gentests? Überraschung:The comments followed publication of a world-first study revealing that genetic discrimination has already occurred in Australia, with most cases related to life insurance policies.
Genau das Szenario, mit dem wir gegen die Gesundheitskarte argumentiert haben. Aber bei UNS da könnte sowas ja NIEEEE passieren!1!!Spannend auch: sie haben sogar schon Leute wegen des Gentests abgelehnt:
About 500,000 applications were received each year for insurance, about 400 of which were from people who had had genetic tests. Only 2 per cent of these, or eight cases, had been declined on the basis of a genetic test alone, Mr Gilbert said.
Pah, nur acht Leute, was spielt das schon für eine Rolle, wenn deren Nachkommen jetzt nicht versorgt sind!1!!Hier ist ein Artikel zu der Studie, die sie da ansprechen. (Danke, Sirko)
Gut, die Union, da müssen wir nicht drüber reden, die können nicht anders. Aber leider ist da auch mal wieder die Polizeigewerkschaft GdP dagegen, die Gesetze zu verschärfen, obwohl die letzte Verschärfung prächtige Erfolge gebracht hat:
Immer wieder kommen legale Waffen abhanden und entsprechend nicht in dieser Statistik vor - wie im Fall Tim K. Stimmt, sagt Dicke, im Jahr würden rund tausend Waffen gestohlen. Vor Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen für Waffenschränke waren es noch 6000.Die gleichen Leute, die bei der Verschärfung der Terrorgesetze immer sofort an vorderster Front dabei sind, sind jetzt bei Waffengesetzen plötzlich ganz klein mit Hut. Das ist alles so transparent, diese Inkompetenz und Korruption, da kommt mir echt die Galle hoch. Und hier kurz das versprochene Killerspiele-Zitat:
Fernab dessen müsse zudem geklärt werden, ob Tim K. Killer- und Gewaltspiele auf dem Computer gespielt habe: "Nicht jeder Nutzer macht einen Amoklauf, aber ein hoher Anteil unter den Amokläufern hat Killerspiele genutzt", so Beckstein zu SPIEGEL ONLINE: "Da sollten wir nachbohren."Beckstein! War ja klar. Wer auch sonst. Immer wenn man denkt, man hat den Boden der Inkompetenz der CDU erreicht, geht es noch ein bisschen tiefer.
Hier beschreiben sie den Zugang des Täters zu Waffen:
Insgesamt mehr als 50 Kugeln soll Tim K. abgefeuert haben, mit einer der 16 Waffen seines Vaters, die dieser laut Michelfelder im Schlafzimmer und nicht im Tresor aufbewahrt hatte. Der Vater ist im Schützenverein, der Waffenbesitz ist legal. Die Munition war den Ermittlern zufolge im Haus nicht weggeschlossen.16 Schusswaffen im Haus?! Klar, die Killerspiele waren schuld!1!!
Die US-Ökonomen Michele Boldrin und David Levine sehen angesichts der Wirtschaftskrise die Zeit gekommen für die Abschaffung von Rechten an immateriellen Gütern. Der Propagandabegriff "geistiges Eigentum" sei genauso reif für die Mottenkiste wie das Konzept des Monopolschutzes durch Patente oder Urheberrechte selbst, erklären die beiden Forscher der Washington University in St. Louis in einem jüngst veröffentlichten Videobeitrag. Eine entsprechende rechtliche Entwicklung würde nach Ansicht der Professoren eine Innovationswelle auslösen, was wiederum der Schüssel sei für die Wiederbelebung der Wirtschaft.No shit, Sherlock!
Update: dpa schreibt, die Piraten kommen nicht in Deutschland vor Gericht sondern werden nach Kenia gebracht. Die EU und Kenia haben ein Abkommen zu den Piraten geschlossen.
Update: Jaja, die Zuschriften über Care Child mehren sich, dass das ganz widerliche Trolle seien, fiese Internet-Kontrolle-Lobbyisten, denen es nicht um die Opfer sondern ums Schnüffeln ginge, … mag ja sein, aber die Aktion war trotzdem gut und notwendig, und da ist nunmal vor denen kein anderer drauf gekommen. (Danke, Florian)
However, when calls were made to all of these offices, only one picked up the phone. And when the addresses of offices listed under Diebold in the White Pages were visited, the addresses turned out to belong to either a Wal-Mart, a Sam's Club, or no building at all. In the end, 16 of the 18 Diebold offices in Utah listed in the White Pages were false listings. One is in Salt Lake, and the other is in Bountiful.
Wal-Mart!!! HAHAHAHAHAHA
Sowohl die Spanier als auch die Holländer haben ihre Teilnahme an der Piratenjagd abgesagt, da auch sie ein Parlamentsmandat für den Einsatz gebraucht hätten. Die deutsche Regierung wollte sich allerdings nicht aus der Mission zurückziehen, um nicht am Ende möglicherweise als Verhinderer der gesamten Operation angeprangert zu werden.Zu inkompetent, um sich da ganz raus zu schummeln. Und dann solche anrüchigen Volk-Bescheiß-Mauscheleien machen. Das ist die Junta, die wir lieben. Jedes Land hat halt die Regierung, die es verdient hat.
Diesmal ist aber die Theorie eine andere: dass die gesamten Flugzeug-Crashes nur Video-Edit-Voodoo waren und in Wahrheit gar keine Flugzeuge in die Türme geflogen sind. Das ist ja nun bizarr genug, dass sich das trotzdem der eine oder andere angucken möchte, und sei es nur aus Unterhaltungszwecken: "September Clues".
Ich halte mich ja mit Aussagen zu 9/11 zurück. Es ist offensichtlich, dass das alles stinkt, aber mit irgendwelchen Theorien kann man da nur ins Klo greifen gerade. Mal gucken, ob es da zu unserer Lebenszeit noch zu einer Aufklärung kommen wird.
"A failure rate of 10pc would lead to the collapse of the Austrian financial sector," reported Der Standard in Vienna. Unfortunately, that is about to happen.Das würde auch Österreich plätten. Die Briten sparen nicht an blumigen Metaphern für die Situation:
If mishandled by the world policy establishment, this debacle is big enough to shatter the fragile banking systems of Western Europe and set off round two of our financial Götterdämmerung. […]The European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) says bad debts will top 10pc and may reach 20pc. The Vienna press said Bank Austria and its Italian owner Unicredit face a "monetary Stalingrad" in the East.
Natürlich hat Österreich die EU um Hilfe gebeten, aber der Steinbrück hat das plattgehauen:Mr Pröll tried to drum up support for his rescue package from EU finance ministers in Brussels last week. The idea was scotched by Germany's Peer Steinbrück. Not our problem, he said. We'll see about that.
Ich habe das ja vor einer Weile schon mal geschrieben hier. Die EU hat über Euro und Stabilitätspakt den Regierungen das Hauptinstrument weggenommen, um auf Rezessionen zu reagieren. Daher bleibt den Regierungen gar nichts anderes, als auf Kosten der anderen EU-Mitglieder zu wachsen. Ich vermute auch, dass das der Hauptgrund für die EU-Erweiterung war. Wir brauchen mehr Ausbeut-Kapital in der EU. Dann können wir z.B. deren Lohnniveau ausnutzen, denen großzügig Kredite geben, mit denen sie dann unsere Waren kaufen, Infrastrukturprojekte finanzieren, die von unseren Firmen durchgeführt werden, … kurz: genau die gleiche Nummer, über die wir Afrika in die Schuldenfalle geführt haben und dort halten. Natürlich formuliert man das anders, es handelt sich um eine humanitäre Aktion, wir wollen nur helfen, und die Infrastruktur ist ja wirklich am Boden. Nur haben wir eben auch einen freien Markt in Europa, die können sich also nicht mit Zöllen gegen uns wehren. Und je früher freundliche Investoren aus dem Westen kommen und die ganzen Firmen kaufen, desto mehr ist die gesamte Wirtschaft so eines Landes in der Hand des Auslands.Und dieses "auf Kosten der anderen wachsen" ist auch was der Steinbrück jetzt mit Österreich macht. Lasst euch von der ganzen Freundschafts- und Gemeinschafts-Rhetorik nicht blenden.
Oh, noch ein schöner Absatz aus dem Artikel:
Stephen Jen, currency chief at Morgan Stanley, said Eastern Europe has borrowed $1.7 trillion abroad, much on short-term maturities. It must repay — or roll over — $400bn this year, equal to a third of the region's GDP. Good luck. The credit window has slammed shut.
Und auch Russland geht es schlecht:Not even Russia can easily cover the $500bn dollar debts of its oligarchs while oil remains near $33 a barrel. The budget is based on Urals crude at $95. Russia has bled 36pc of its foreign reserves since August defending the rouble.
Und dann gibt es da noch so Details wie dass in Polen 60% der Hypotheken in Schweizer Franken laufen. Die haben sich da ihre eigene schöne Hypotheken-Blase gebaut. Der Zloty hat sich gegenüber dem Franken halbiert. Oh, fällt euch was auf? Die neuen Länder haben noch keinen Euro. Was für ein glücklicher Zufall! So stehen wir nicht gerade für deren Schuldenloch, das wir gerade erzeugen. Aber helfen wird es uns auch nichts. Wie sagt man so schön? Wenn Oma der Bank 10.000 Euro schuldet, muss Oma dem Bankdirektor die Tür aufhalten. Wenn Oma der Bank 1.000.000 Euro schuldet, muss der Bankdirektor Oma die Tür aufhalten.
Vor allem: die Briten! Keinem anderen Staat sind so viele vertrauliche Daten abhanden gekommen wie den Briten! Und DIE wollen meine Kreditkartendaten in ihrer Terrordatenbank abspeichern?!?!?
Das kann sich ja wohl nur um einen schlechten Scherz handeln!
Der Direktor des CASED, Professor Johannes Buchmann, ist zugleich Vorsitzender der CAST e.V., der Dienstleistungen im Bereich Sicherheit der Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Internet anbietet.Aha, ein Verein, der Dienstleistungen anbietet. Tolle Wurst. Aber jetzt flüstert mir gerade ein Vögelchen folgendes interessante Detail:
Ausserdem ist Buchmann Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des BKA und leitet dort die Experten-Kommission "Online-Durchsuchung".Ach na sowas. Das Palpatine Institut für angewandte Politologie, wie?
Leider finde ich gerade keine Webseite beim BKA, über die ich das verifizieren könnte. Der Buchmann hat sich aber schon einige Male zum Bundestrojaner geäußert in der Presse, das könnt ihr ja mal selber googeln.
Update: In diesem PDF der TU Darmstadt auf Seite 10 steht, dass Buchmann Beirat des BKA ist.
Außerdem hat mir noch ein Vögelchen geflüstert, dass der Buchmann derjenige ist, der die Arbeit von deDECTed.org als Werk seines Instituts ausgegeben hat. Und dank dieser Darstellung hat das DECT Forum einen bezahlten Beratervertrag mit seinem Laden abgeschlossen. Ihr könnt euch ja ausmalen, wie das bei den Leuten ankommen muss, die da tatsächlich die Arbeit gemacht haben. Meine Quelle meinte noch, dass die DECT-Hacker jetzt CASED auflaufen lassen, und am Ende das DECT-Forum schlecht beraten wird. Kann ich alles nicht nachprüfen aber halte es für durchaus glaubwürdig so aus der Ferne.
Update: Oh und übrigens: die Hardware für den DECT-Hack hat der CCC bezahlt. Die Gesamtleistung von CASED bei der Nummer war im Grossen und Ganzen die Presseerklärung, die Mathias Schindler hier sehr gut zusammenfasst.
Als Staaten wie die USA 1929 ihre Schutzzölle erhöhten, verschlimmerte sich die Weltwirtschaftskrise zur Großen Depression. Ökonomen fürchten nun, dass sich die Geschichte wiederholen könnte - und dass durch die Krise die Globalisierung zurückgedreht werden könnte.Globalisierung zurück drehen? OH MEIN GOTT! Das wäre ja FURCHTBAR!1!!
The defence has argued this week that without Mubin Shaikh, there would have been no terrorist conspiracy.
Aber aber, von solchen Details wollen wir uns doch hier nicht aufhalten lassen! Bei uns stand ja auch eine Gesetzesänderung an, weil 129a nur bei terroristischen Vereinigungen greift, und dabei sind doch die ganzen Sündenböcke immer wahnsinnige Einzeltäter.
Ich habe ja noch nie verstanden, wie dieser Mann jemals auf so einen Posten kommen konnte. Ich schlage vor, wie handhaben das wie in TV-Justizserien: mangelnde Reue wirkt strafverschärfend. Daher jetzt nicht nur feuern sondern auch fristlos und ohne goldenen Händedruck.
Update: Wo wir gerade bei der Bahn sind: netzpolitik veröffentlicht das Bahn-Memo, von dem die ganze Presse schreibt, aber keiner traut sich das mal zu veröffentlichen. Wieso macht die Presse das eigentlich nie?
Ich selbst spreche so gut wie kein Französisch und gebe daher wieder, was mir Till bei der Einsetzung kommentiert hat.
Ich vermute mal, dass es hier darum geht, Filibuster zu verhindern. Aber auch wenn man kein Wort versteht ist das Video durchaus beeindruckend.
Hier gibt es noch ein lustiges Video, wo ein impertinenter Sozialist dem Sprecher der UMP ins Interview reinrennt und ihn auffordert, er möge doch mal im Parlament reden und nicht immer nur vor Kameras, das sei schliesslich unsere Arbeit als Abgeordnete. Der Lefebvre (der da unterbrochen wird) ist bekannt dafür, mehr mit dem Fernsehen als im Parlament zu reden, und da er auch noch nicht direkt gewählt sondern nachgerückt ist, legt der Sozialist noch einen drauf: Sie sind nicht mal gewählt, denken Sie an alle, die Sie nicht gewählt haben :-) (Danke, Till)
Die UNODC habe Anzeichen gefunden, dass "Interbank-Kredite durch Geldmittel finanziert worden, die aus dem Drogenhandel und anderen illegalen Aktivitäten kommen". Es gebe "Hinweise, dass manche Banken auf diese Art und Weise gerettet wurden".Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, weil die Regierungen ja einfach Geld nachdrucken können. Es handelt sich bei den Bailouts ja nicht um das CIA-Budget. (Danke, Viky)
Tatsächlich gibt es Hinweise, dass die Ermittler übers Ziel hinausschießen. Zum Beispiel im Falle Kemal Gürüz, der Präsident des Hochschulrates war. Er hatte das Kopftuchverbot an den Hochschulen durchgesetzt. Für die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) ist er seither ein rotes Tuch. Oder der Fall von Sabih Kanadoglu, der als Verfassungsrichter verantwortlich für das Verbot der islamistischen Wohlfahrtspartei Refah von Ex-Premier Necmettin Erbakan war. Erbakan war ja der politische Ziehvater Erdogans.Alles Verschwörer!1!!"Es gibt zu viele Ungereimtheiten", sagt der Fernsehkommentator Mehmet Ali Birand. "Es gibt zu viele Angeklagte, die acht oder neun Monate im Gefängnis sitzen, ohne zu wissen warum."
Das ganze System zielt in erster Linie darauf ab, Personen mit abgelaufenen Visa automatisch zu identifizieren, da abgelaufene Visa ein Merkmal der Flugzeugattentäter von 2001 gewesen waren. Dass sich im US-VISIT-Netz dann auch kleinere Fische wie illegal Einwandernde verfangen würden, sollte der willkommene Nebennutzen sein.Ist das nicht grandios? Abgelaufene Visa sind der Hauptaugenmerk und praktisch alle Änderungen gehen stattdessen zu Lasten der Visa Waiver Kunden?! Muhahahaha, tolle Wurst, liebe Amis!
Der größte Lacher ist aber, dass sie bei der Ausreise die Fluglinien verpflichten wollten, die Leute biometrisch zu erfassen, und das in die Computer des DHS einzupflegen.
Was in diesem Bericht, der nur die öffentliche, mit dem Heimatschutzministerium abgestimmte Version eines Geheimberichts darstellt, nicht explizit steht: Das würde bedeuten, dass Unternehmen wie Aeroflot und Air China direkt an die zentralen Datenbanken des US-Ministeriums für Heimatschutz angeschlossen werden.What could possibly go wrong? (Danke, William)
"Manche Patienten haben nur kleine Verbrennungen, aber ihr Zustand verschlechtert sich schnell. Das können keine normalen Verbrennungen sein, die verschlimmern sich nicht so, der Patient stirbt nicht daran. Aber in diesen Fällen sind Patienten an kleinen Verbrennungen gestorben, ich verstehe nicht warum."Menschenrechtsorganisationen haben eine Untersuchung der Waffen gefordert, die während des Gazakrieges eingesetzt wurden. Es gibt Vermutungen, dass es sich dabei nicht nur um weißen Phosphor handelt.
Update: Ein Chemiker erklärt mir gerade, dass gerade der Weisse Phosphor die genannten Eigenschaften hat (letale Dosis: 50mg, der Tod tritt nach fünf bis zehn Tagen ein). Die Formulierung in dem Artikel ist also eher irreführend, denn es gibt nicht viel abseits von sagen wir Plutonium, das man Weissem Phosphor beimischen könnte, um es noch giftiger zu machen.
A security source told the paper: "This is the deadliest weapon yet in the war against terror. Most of the terrorists do not have the basic medical supplies needed to treat the disease."It spreads quickly and kills within hours. This will be really worrying al-Qaeda."
Toll, wie der Westen den Krieg gegen den Terror führt! Wir sind ja so viel besser als die Terroristen in unseren Methoden!1!!Falls jemand glaubt, naja, Pest, das kann schon mal vorkommen in der Gegend:
The new epidemic began in the cave hideouts of AQLIM in Tizi Ouzou province, 150km east of the capital Algiers, the Sun reports.The group, led by wanted terror figure Abdelmalek Droudkal, was forced to turn its shelters in the Yakouren forest into mass graves and flee.
The group now fears the highly-infectious disease could have spread to other al-Qaeda training camps or Taliban fighters in Afghanistan, the paper said.
Ganz großartig. Priiiiiima. Was können wir mal wieder stolz sein, dass wir auf der zivilisierten Seite kämpfen.Der Vollständigkeit halber: die Quelle ist der Telegraph, vergleichbar mit der "Welt" bei uns. Müsst ihr wissen, ob ihr das unbesehen glaubt, was die schreiben.
Halfon said volunteers who send the Absorption Ministry their contact details by e-mail, at media@moia.gov.il, will be registered according to language, and then passed on to the Foreign Ministry's media department, whose personnel will direct the volunteers to Web sites deemed "problematic."
Letztlich ist das ja auch gar nichts neues. Der Zentralrat der Juden kann auch nicht für alle Auslands-PR zuständig sein in Deutschland.
Lieutenant Colonel Patrick Ryder, a Pentagon spokesman, said that the contract for the munitions had been arranged last summer and approved in October. He said the munitions were due to be delivered to a US pre-positioning depot in Israel for US forces. But he added: "If the government of Israel requests munitions they can do so direct to the US government under the Foreign Military Sales programme."He said the ship's journey had been delayed due to "safety concerns" about unloading the cargo at Ashdod and that other arrangements were being made by the Military Sealift Command's European office in Naples.
Soso, other arrangements. Ob sie da noch ein paar Munitionsdepots aus den Mujaheddin-Zeiten haben, oder von Gladio? Das wäre ja historisch gesehen wunderschön.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert bedauerte den Vorfall und wies militanten Palästinensern die Verantwortung zu. Israelische Truppen seien aus dem Gebäude heraus angegriffen worden und hätten daraufhin hart reagiert, sagte Olmert. Der Leiter des UN-Hauptquartiers, John Ging, wies dies zurück.Und man kann es dem Olmert auch gar nicht übel nehmen, diese immer gleiche Lüge funktioniert immerhin seit vielen Jahren erfolgreich. Konnte ja keiner ahnen, dass die Presse irgendwann auch mal die Gegenseite zu Wort kommen lassen würde, und dass das dann ein glaubwürdiger UNO-Gesandter sein würde. Tja, dumm gelaufen.
Oh und wisst ihr, wer da gerade auf Vermittlungsmission unten ist? Der Steinmeier! Und so erfolgreich! Seit der da ist, gab es schon viel weniger Tote!1!! Ein echter Diplomat, der Herr Steinmeier. Und was verhandelt er da? Wie man die Grenze zu Ägypten zumachen kann, um die Palästinenser besser am langen Arm verhungern zu lassen. Tolle Wurst. Ein echter Ausnahme-Diplomat, dieser Steinmeier!
Zu den Unruhen sei es gekommen, als sich mehr als 1000 Menschen im Stadtzentrum versammelt und das Parlamentsgebäude mit Steinen und Flaschen beworfen hätten. […]Lettland erlebt gegenwärtig die stärkste Wirtschaftsflaute im EU-Raum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der baltischen Republik ging im dritten Quartal vergangenen Jahres im Vergleich zum dritten Quartal 2007 um 4,6 Prozent zurück. Die Regierung erstellte einen Plan zur Stabilisierung der Wirtschaft, der unter anderem eine 15-prozentige Kürzung der Ausgaben für alle, das Einfrieren der Löhne und Gehälter der Staatsbediensteten sowie eine Erhöhung der Steuerlast vorsieht. Das löste Massenproteste im Land aus.
The European route: The Balkan ports at Montenegro and Croatia are the starting points for freighters laden with containers carrying weapons for Hamas - mostly mortars and anti-air and anti-tank missiles. They head for the Suez Canal where they drop their cargoes overboard for waiting pirates' boats to collect.
Aaaaaaha. OK, also sie werfen die Waffen an der Mündung des Suezkanals über Bord, ja? D.h. im Mittelmeer, ja? Und die Somalischen Piraten kommen da wie hin? Per Flugzeug? Oder durch den Suez-Kanal? Ist ja nicht so, dass da nicht gerade die Küste am Gaza-Streifen patrouilliert wird. U.a. war da ja auch unsere Marine beteiligt. Und mir erscheint das eher unwahrscheinlich, dass da Frachter kistenweise Waffen ins Meer kippen, wo sie dann später Piraten aus Somalia abholen. (Danke, Luky)
Nein, hab ich mir nicht ausgedacht. Könnte ich mir gar nicht ausdenken, sowas.
Drei Jahre lang soll in dem 5,6 Millionen Euro teuren Pilotprojekt ProspeGKT (PDF-Datei) die Praktikabilität und die Datensicherheit einer freiwilligen elektronischen Patientenakte getestet werden, die auf einem zentralen Server im Magdeburger Hochsicherheits-Rechenzentrum von T-Systems gehostet wird. Der Server selbst ist beschlagnahmesicher in einem massiven Stahlkäfig untergebracht – selbst das BKA soll nicht an die Daten kommen können, die es im Zuge des BKA-Gesetzes bei Arztpraxen abfragen darf.Ich weiss gar nicht, aus welchem Winkel ich mich da zuerst drüber lustig machen soll. "Die Willkür des BKA ist so legendär, dass wir jetzt schon unsere Gesundheitsdaten speziell hosten müssen, um sie vor deren Zugriff zu schützen"? Oder lieber "Neben Abhören und Rasterfahnden hat die Telekom offenbar ihr Profil auch mit Erfahrungen bei Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen abgerundet und das kommt jetzt der Gesundheitskarte zugute"? Mann Mann Mann. Gleich mal für den nächsten Fnord-Rückblick notieren, die Meldung. WTF?!
Während Glühlampen im Schnitt nach 1 000 Brennstunden den Geist aufgeben, halten die meisten Energiesparlampen 10 000 Stunden und länger. Im letzten Test brannten manche Lampen über 19 000 Stunden. Diesmal machten jedoch die Varilux von Aldi Nord, die GSU 111 von Ikea und die CMI von Obi schon deutlich früher schlapp. Mit der CMI von Obi war es im Schnitt nach 3 526 Stunden zappenduster.Ach. Na sowas. Vor allem wenn man bedenkt, wie es zu den 1000 Brennstunden gekommen ist. Das ist ja keinesfalls eine Einschränkung der Natur, dass Glühbirnen nicht länger brennen können.
Auch ansonsten sind die Ergebnisse der Stiftung Warentest ernüchternd:
Die Philips Genie ww 8 W büßte in 10 000 Stunden nur 5 Prozent ihrer Helligkeit ein. Die Elektronische Energiesparlampe von Sacom mit 7 Watt verlor dagegen 40 Prozent. Auch bei Minusgraden lässt die Helligkeit mancher Lampen nach. […]Keine weiteren Fragen. Wir werden mal wieder nach Strich und Faden verarscht. (Danke, Thierry)Extremes Beispiel: Die Sparsam 7 W von Ikea braucht fast zwei Minuten, um auf 80 Prozent ihrer Helligkeit hochzufahren.
Etwa 600 Demonstranten wurden bislang festgenommen, 225 sitzen immer noch in Haft, 176 sind angeklagt, meist wegen Ruhestörung und Behinderung des Straßenverkehrs. Das schreiben Israels Medien in den wenigen Artikeln, die sich den Abweichlern widmen. Die israelische Polizei nannte auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE keine genauen Zahlen. "Es gibt mehr als 300 Verhaftete", sagte ein Polizeisprecher.Und natürlich Zweiklassenjustiz:
Die Polizei habe alle Demonstranten verhaftet, obwohl diese nach Aufforderung durch die Beamten den Weg freigemacht hätten, sagt Manor, die den Vorfall auf Video dokumentiert hat. Erst nach drei Tagen seien sie freigekommen. "Wir hatten noch Glück, weil wir israelische Juden sind", sagt Manor. "Die meisten, die heute noch in Haft sitzen, sind Palästinenser mit israelischem Pass." Menschenrechtsorganisationen in Israel bestätigen, dass die meisten noch Inhaftierten israelische Araber sind.
Außerdem könnte schon bald noch eine neue Funktion hinzukommen: Der Sparkassen- und Giroverband verhandelt derzeit mit Krankenkassen, ob Kunden am Geldautomaten auch ihre künftige Gesundheitskarte einlegen und sich über ihre Arztdaten informieren können.Wir sollen ja den Banken auch unsere Religionszugehörigkeit sagen. Und die Banken verkaufen auch Versicherungen. Und jetzt haben sie auch noch Zugriff auf unsere Gesundheitsdaten. Damit haben wir dann alles zusammen, was bisher nur eine rhetorische Figur der Datenschützer war, wenn es um die Schutzwürdigkeit der Daten ging.
Ich glaube ja, dass das Teil des Banken-Bailouts ist. Die Banken sollen sich mit diesen Daten selber aus dem Sumpf ziehen. Wir haben ja gerade bei der Telekom und in Liechtenstein gesehen, was sowas auf dem Schwarzmarkt wert ist. Wenn da jemand meckert, machen wir eine Runde Markt-Deregulierung, da ist ja unsere Regierung eh spitze drin. (Danke, Detlef)
Es fehle zudem an Medikamenten und Betäubungsmitteln, und selbst an Leichensäcken und Tüchern, um die Toten zu bedecken.
Update: Das waren Phosphor-Brandbomben, keine Clusterbomben. Die kommen wahrscheinlich auch noch.
Inhaltlich bin ich mit dem Congress bisher zufrieden. Es fühlt sich zwar alles viel zu voll an, und es sind auch in letzter Zeit noch ein Dutzend Vorträge oder so ausgefallen. Aber unter dem Strich kommt es mir weniger hektisch vor als in den letzten Jahren. Mein Hackertools-Podium lief ganz gut, wie ich fand. Ich habe hier schon ein paar HD-Mitschnitte gemacht, von der Keynote, von Terrorist All-Stars, von der Festplattenbeschlagnahme und von den Datenverbrechen. In Saal 2 und 3 versuche ich gar nicht erst reinzukommen. Da werde ich mir dann die FEM-Aufnahmen anschauen später. :-)
Sie kommen aus den Bereichen Überwachung des Außenwirtschaftsverkehrs, Zivile Notfallvorsorge, Kryptoangelegenheiten. Es handelt sich weiter um Akten zum Sicherheitsüberprüfungsgesetz, zu Verteidigungsübungen, zu Berichten über Forschungsaktivitäten ausländischer Staaten und über den Verdacht zu Proliferation und organisierter Kriminalität.ACH. Wir betreiben Industriespionage gegen andere Länder? Ich dachte sowas haben wir nicht nötig und das machen nur die abgehalfterten Russen, Amis und die fiesen Chinesen?! Na kein Wunder, dass das schnell in den Reisswolf musste. Peinlich, peinlich.
In der Grundschule gehen sie heutzutage mit den kleinen Kindern in die Kirche. Ich kann gar nicht glauben, dass das in unserem Land möglich ist. Da wird den Kindern eine völlig undifferenzierte Herangehensweise an Religion in die Hand gegeben, und von den Greueltaten der Kirchen redet natürlich keiner. Folter, Hexenverbrennung, Inquisition, Kreuzzüge, Abtreibungsverbot, die Liste geht ja beliebig lange weiter! Wieso wird an unseren Schulen überhaupt Religion gelehrt? Predigt Laizismus! Erklärt den Kindern, dass man Religion braucht, um das dumme Volk dazu zu bringen, sich unterdrücken zu lassen. Man lügt ihnen was von einem Paradies vor, wo sie aber nur hinkommen, wenn sie sich das ganze irdische Leben lang ausbeuten lassen und nicht rebellieren, weil das nur eine "Prüfung" ist, die ganze Schinderei. Das ist alles. Mehr war Religion nie und mehr sollte es auch nie sein. Und daher erstarkt das auch alles wieder gerade. Wie wenn nicht über leere Versprechungen eines "Paradieses" soll man die Leute dazu bringen, dass sie Hartz IV erdulden? Oh und natürlich ist Selbstmord verboten, wo kämen wir da hin, wenn die Leute sich nicht bis ins hohe Alter versklaven lassen.
Mit ihm sollen den Angaben des Justizministeriums zufolge "bestimmte Formen der Vorbereitung schwerer staatsgefährdender Gewalttaten unter Strafe gestellt werden." Zypries bezeichnete die sehr weitreichenden Änderungen mit mehreren neuen Straftatbeständen als "Feinjustierung unseres strafrechtlichen Instrumentariums".Aha. Soso. Vorbereitung, ja? Was denn so?
Konkret soll unter anderem ein neuer § 89b in das Strafgesetzbuch eingefügt werden, nach dem das "Aufnehmen oder Unterhalten von Beziehungen zu einer terroristischen Vereinigung" in Zukunft dann strafbar ist, "wenn dies in der Absicht geschieht, sich in der Begehung solcher Straftaten unterweisen zu lassen."Jaja, die tollen Terrorlager, die sie so ausgiebig rhetorisch genutzt haben die letzte Zeit. Oh und natürlich wollen sie auch den Chemieunterricht unter Strafe stellen:
Darüber hinaus sollen über eine Änderung des § 91 Tatbestände "gegen das Verbreiten von Anleitungen zur Begehung schwerer staatsgefährdender Gewalttaten" in das Strafgesetzbuch aufgenommen werden. Als Beispiel dafür nennt das Ministerium Texte über die "Herstellung von Sprengstoffen".Tja, Burks, mach es dir schon mal bequem im Knast.
Das ist ja auch viel zu viel verlangt, von den Anklägern irgendwelche Beweise für konkrete Taten oder Aufhetzung zu verlangen. Es geht hier also eigentlich um die Entbürokratisierung, ein Effizienz-Streamlining der Behörden. Wir sparen lediglich überflüssige Arbeit ein. Brazil, wie kommen!
Die Gewinne der Unternehmen haben sich seit 2000 in den USA verdreifacht. Die Gehaltssumme stieg hingegen nur um 40 Prozent. Und: Die Finanzbranche schöpfte in ihrer Hochzeit absurde 40 Prozent aller Gewinne in der US-Wirtschaft ab.Und dann sagt er was, das ich gar nicht stark genug unterstrichen kann:
Die Ursache für die aktuelle Krise liegt dann nicht darin, dass es eine Geldschwemme gab - sondern darin, dass nur relativ wenige im Geld geschwommen sind. Und dass irgendwann die solide und breit angelegte Einkommensbasis für steigende Nachfrage fehlte.Genau so ist das nämlich in der Wirtschaft. Wenn man den Leuten keine ordentlichen Gehälter zahlt, können sie auch nichts kaufen. Und dann verkauft man weniger.
Jedenfalls ist das halt illegal, und er hat es natürlich abgestritten, aber der oberste Gerichtshof hat das jetzt bestätigt. Daraufhin haben sie den Justizminister als Bauernopfer rausgekantet, aber die Opposition forderte halt auch den Rücktritt des Premiers.
Und offenbar hat der innerparteilich genug Druck, um wirklich gehen zu müssen. Jedenfalls bot der seinen Rücktritt an, aber nur wenn er den Rest der Regierung mit sich in den Abgrund reissen kann.
Nun hat Belgien noch nicht mal ihren Haushalt fertig. Wenn da schon wieder die Regierung abtritt, dann gibt es da alle möglichen Probleme. Aber unter dem Strich geht es denen immer noch besser als uns, denn keine Regierung macht immerhin auch nichts mehr weiter kaputt. Wir haben hier die Gesundheitsreform, die Arbeitsmarktreform, das BKA-Gesetz, die Vorratsdatenspeicherung, …
Update: hilfreiche Webseite dazu
"Führung durch Mobbing" beschreibt ein Mitarbeiter der Behörde das Betriebsklima. Allein sieben Wirtschaftsreferenten bekämen seit Jahren keine Arbeit mehr zugeteilt. Intern würde von der "Muppet Show" geredet, davon, "sich den ganzen Tag die Eier zu schaukeln". Mitarbeiter brächten ihre privaten Laptops mit und würden den ganzen Tag spielen. Von "Psychokrieg" ist die Rede, von gebrochenen Menschen. Grund für die Abstrafung durch Nichtstun sei Engagement in Fällen gewesen, die ruhen sollten, so der Mitarbeiter. "Von Leichen im Keller" ist die Rede, von Verfahren, bei denen es um Subventionsbetrug in dreistelliger Millionenhöhe gehe, denen nie mehr nachgegangen wurde. Von Fällen, die man "gegen die Wand laufen lässt". Kritische Mitarbeiter lasse man doppelt arbeiten, an Fällen, die nie zur Anklage kommen, an denen nichts dran ist. Wenn einer die Fälle durchgearbeitet habe, dann bekomme sie der nächste. Wir reden hier von 180 Aktenordnern. "Wir reden hier von einem System, um die Leute kaputt zu machen. Und wir reden von Steuergeldverschwendung."Au weia.
Update: Der Stern hat da auch eine längliche Story drüber, die leider nicht online ist. Aber das Editorial ist, und da steht schon mal folgendes Detail drin:
Das ist deswegen so pikant, weil ebenfalls in der vergangenen Woche der Bundesgerichtshof eine schärfere Bestrafung von Steuersündern angekündigt hat. Beträgt die hinterzogene Summe mehr als eine Million Euro, muss der Verurteilte in der Regel ins Gefängnis. Bei Zumwinkel liegt die Summe durch die Justizpanne ganz knapp darunter: bei 996.000 Euro statt bei 1,18 Millionen.
ACH. (Danke, Frank)
"Vor allem Leute, die sonst auch Flaschen sammeln, könnten dann für jede tote Ratte einen Euro bekommen", sagte der FDP-Chef des Berliner Bezirks Mitte und stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Henner Schmidt, dem "Berliner Kurier".Sagt jemand, der da auf Steuerkosten durchgefüttert wird. Ganz groß, liebe FDP.
Update: Spannendes Update dazu: Kobraeffekt. Indien hat mit einem Kopfgeld einer Kobraplage einhalt gebieten wollen, und das hat dazu geführt, dass die Leute Kobras gezüchtet haben. Als das Kopfgeld eingestellt wurde, liessen die Leute die Kobras frei.
Zwei Punkte sind daran interessant.
Und das Outsourcing der Abrechnung hat schon viele andere erwischt und wird auch in Zukunft noch viele erwischen. Es ist seit Jahren bekannt, dass z.B. die Israelis so an die Telco-Verbindungsdaten der Welt rankommen. Ich bin immer wieder erschüttert, wenn Leute im Jahre 2008 immer noch nicht verstehen, dass das Rausgeben von Daten eine schlechte Idee ist, selbst wenn man es nur in-house an ausländische Technologie weitergibt.
Aber da seht ihr auch mal, wie uns die Geheimdienste voraus sind. Ich sage hier immer: Daten, die man nicht braucht, auch gar nicht erheben, und dann ist alles gut. Für das Billing braucht man die Daten aber doch. Das Modell ist also zukunftssicher, ausser wir steigen jetzt alle auf Flatrates um. Und selbst dann gingen die Datensätze noch ans Billing denke ich mal, und würden erst dort "verworfen".
Ein Hedge Fund stellt sich gerade als Ponzi Scheme heraus. Die Rendite der Kunden hat er über die Einlagen neuer Kunden finanziert.
Madoff's New York firm was the 23rd-largest market maker on Nasdaq in October, handling a daily average of about 50 million shares, exchange data show.
Der Mann selbst ist geständig:Madoff told senior employees of his firm on Wednesday that "it's all just one big lie" and that it was "basically, a giant Ponzi scheme", with estimated investor losses of about $50 billion, according to the U.S. Attorney's criminal complaint against him. […]"There is no innocent explanation," Madoff said, according to the criminal complaint. He told the agents that it was all his fault, and that he "paid investors with money that wasn't there", according to the complaint.
Das ist ja schon lange klar, dass das alles ein entsetzlicher Schwindel ist, aber dass man das so wörtlich nehmen kann…
Nicht dass ich Glücksspiel gutheissen würde, aber "wenn ihr es macht, ist es verboten, aber wenn wir es machen, heisst es Lotto" geht gar nicht.
Dieses Jahr wollten die Leute Gutscheine für den Supermarkt, um sich Essen kaufen zu können.
Und der Lacher ist, womit die Leute da alles ankommen:
Deputies were counting the weapons collected and expected to gather about 1,000. Authorities said 590 guns and two hand grenades were handed in during the last weekend in November, more than the total collected in any year and eclipsing last year's 387 guns. […]One man brought in a Soviet-era semiautomatic carbine.
Diese Amis!
Aber was da gerade an Artikeln reinkommt, da stockt mir dann doch der Atem. Nehmt z.B. diesen taz-Artikel. Von der taz als linker Zeitung hätte ich zumindest eine verhalten positive Berichterstattung erwartet, aber stattdessen kommt sowas hier:
Die Chancen der Globalisierung sind unbegriffen, und gegen Hegemonialbestrebungen einzelner Staaten wird auf ein überkommenes und oftmals reaktionär eingesetztes Selbstbestimmungsrecht der Völker gesetzt.Wow. Hier wird quasi der Eindruck erweckt, Chomsky habe sich dagegen gestellt, dass sich Länder gegen Invasionen verteidigen. Und das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist … überkommen?! WTF?! "Chancen der Globalisierung", … unfassbar. Wer ist dieser Autor? Der Bertelsmann-Botschafter bei der taz?Den Krieg zum Sturz des staatsterroristischen Regimes der Taliban bezeichnet Chomsky als Krieg gegen "die" Afghanen, so als hätten die Taliban nicht mehrheitlich einen Krieg gegen die eigene Nation geführt.
Auch die Süddeutsche hat eine "Laudatio", in der sie ihn als verkrusteten alten Zausel beschreiben, mit Formulierungen wie
Auch Chomskys mehr als 50 politische Bücher lesen sich zu einem großen Teil wie Brandreden, die er mit Faktenfülle und Fußnoten zu vermeintlich akademischer Größe aufgepumpt hat.Mit nicht einem Argument von Chomsky findet da eine inhaltliche Auseinandersetzung statt, nur so plumpe rhetorische Herabwürdigung.
Und doch spielt Noam Chomsky im Kontext der amerikanischen Politik eine wichtige Rolle. In den linken Allgemeinplätzen seiner Rhetorik finden sich Projektionsflächen für eine gebildete amerikanische Linke, die längst ihren Schwerpunkt verloren hat.Das klingt fast bemitleidend, wie was man in Absentia über einen behinderten Mitschüler sagen würde.
Selbst seine Schlüsselwerke wie "Manufacturing Consent", "Profit Over People" und "Der gescheiterte Staat" bündeln doch nur die jeweils aktuellen Argumente der Linken.Ach tatsächlich, Herr Autor? Haben Sie auch nur eines davon mal gelesen?
Update: Jaja, jetzt kommen die ganzen Klugscheisser an, dass der BND dem Kanzleramt und nicht dem Innenministerium untersteht. Auf dem Papier wird der BND vom Kanzleramt gesteuert (haha), vom Rechnungshof überwacht (bwahahaha) und vom parlamentarischen Kontrollgremium kontrolliert (muhahahahaha). In der Praxis ist das eine Rogue Agency, die tun und lassen kann, was sie will. Sie ist Teil der Exekutive, und deren Dear Leader ist Herr Schäuble. Ich bleibe bei meiner Darstellung.
Bei der anschließenden Überprüfung des Mannes stellten die Beamten fest, dass er dem Gesuchten zum Verwechseln ähnlich sieht, es sich bei dem 33-Jährigen aber nicht um den Gesuchten Peter John handelt. Der geringfügig Verletzte wurde nach der Personalienaufnahme nach Hause entlassen. Es ist beabsichtigt, ihm im Laufe des Tages das Bedauern der Polizeibehörde auszusprechen, wobei ihm ein Blumenstrauß überreicht werden soll.Wo gehobelt wird, da fallen Späne!
Das Problem bei Windows war, dass man da einen AcceptEx-Call mit overlapped I/O losgetreten hat, und der eine Call nahm dann halt eine Verbindung an, und signalisierte erst, wenn der was schickte. Wenn jetzt aber jemand eine Verbindung aufbaute und nichts schickte, dann nahm der Server gar keine Sockets mehr an. Kurz gesagt: ein dummes Denial of Service.
Nun, Linux hat auch sowas:
int one=1;Das habe ich irgendwann gesehen, in libowfat abstrahiert, und dann in gatling eingebaut. Und jetzt stelle ich gerade fest, dass die Linux-Implementation ein sehr ähnliches Problem hat. Nur halt dass nicht ein Socket für das DoS ausreicht.
setsockopt(sockfd,IPPROTO_TCP,TCP_DEFER_ACCEPT,&one,sizeof(one));
Ich habe da gerade eine Stunde rum debuggt (weil ich auch in meinem libowfat-Code gerade herum experimentiere und erst dachte, ich hab dabei was kaputt gemacht), bis ich beim Blick auf netstat gesehen habe, dass da 16 Verbindungen im SYN_SENT bzw SYN_RECV Stadium waren (SYN_SENT beim Client und SYN_RECV beim Server, liefen auf der selben Kiste hier), und ein Socket im SYN_SENT ohne dazu gehöriges SYN_RECV. 16 ist genau das Limit, das ich bei listen() als Backlog übergeben hatte. Die Verbindungen zählen also als "halbe Verbindungen", die man aber nicht annehmen kann; vom Problem her mit einer Syn Flood verwandt.
Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das Linux-API ist gut gemeint aber ist in Wirklichkeit ein DoS gegen sich selbst, zumindest in der aktuellen Implementation in 2.6.27. Zu allem Überfluss wird das DoS auch noch von meinem eigenen bei gatling beiliegenden Benchmark-Tool getriggert. Ich hatte gedacht, dass mal bei früheren Versionen getestet zu haben, aber habe keine Aufzeichnungen und bin mir auch gerade nicht mehr sicher. Im Moment ist jedenfalls klar: vor dieser Funktionalität kann ich nur warnen. Benutzt das nicht in eurer Software!
Danke an Johannes, der mich überhaupt erst auf das Problem hingewiesen hat.
Vor mir kein Gejodel, nach mir keine Kochshow, weit und breit kein Kerner, lauter gute Nachrichten!Updates kommen nur einmal im Monat, soviel Platz sollte also jeder in seinem Terminkalender haben, da mal ne halbe Stunde in die Bildung zu investieren.
Und an anderer Stelle: In Afghanistan hat der Übersetzer eines britischen Generals die Geheimnisse an den Iran weitergegeben. Den Iran!! HAHAHA! Und guckt mal, der hat von Anfang an einen vertrauenswürdigen Eindruck gemacht:
Daniel James, who had access to the highest echelons of the Nato mission in Kabul, was caught red-handed betraying his country in a series of coded emails.The Iranian-born soldier, a flamboyant fantasist who styled himself "General James", believed he had been denied promotion because of racism and jealousy.
He told one colleague: "They will have their comeuppance."
James also needed money. He was £25,000 in debt and had four mortgages on flats in Brighton – although he later claimed he would not give away secrets for a million pounds.
Da hätte NIEMAND drauf kommen können, dass der womöglich nicht geeignet ist als Übersetzer!1!!
Dafür spricht, dass die Terroristen direkt in die beiden teuersten Hotels der Stadt gelaufen sind und nach Amis und Briten als Geiseln gefragt haben, einen Italiener aber weggeschickt haben.
Dagegen spricht, dass es so viele Tote gab. Normalerweise erkennt man False Flag Angriffe von Diensten daran, dass eben keiner wirklich zu Schaden kommt. Nehmt nur die ganzen BND-Operationen wie die Explosion im Kosovo gerade, wo es nur Sachschaden gab. Oder die Sauerländer oder die Bahnbomber. Da ist ja auch immer mysteriös niemand bei umgekommen, das konnte immer dank der sagenhaften Arbeit unserer Terrorbehörden in letzter Sekunde verhindert werden. Oder der Zünder ging mysteriös nicht hoch, da müssen wir wohl einen Schutzengel gehabt haben!1!!
Nun könnte man denken, naja, die Terroristen im Hotel waren halt Agenten, und die Terroristen, die da am Bahnhof und auf der Strasse 100 Leute getötet haben, das waren echte Terroristen oder verblendete Mitläufer. Könnte sein. Auf der anderen Seite heisst es, bei der Geiselnahme in dem einen VIP-Hotel seien Leute ums Leben gekommen. Das würde bedeutet, dass die Geiselnehmer doof und/oder inkompetent wären. Daher glaube ich das eher nicht, denn False Flag Operationen lässt man natürlich nicht von Idioten machen. Für False Flag spricht hingegen wieder, dass die Inder da nicht die Polizei losschicken, sondern die Armee. Und die ist nicht an Festnahmen interessiert, sondern hinterlässt Leichen. Da kann man dann nicht mehr viel befragen oder untersuchen, und niemand stellt die offizielle Geschichte in Frage. Ich erinnere da an die Monitor-Sendung vom 25.9.2008 über die IJU (falls die wer nicht gesehen hat: sie haben einen Ex-Geheimdienstler aus Usbekistan interviewt, der in die Kamera sagt, ja, er kennt den Typen, der im Geheimdienst für die Gründung und den Betrieb der IJU zuständig war; und der damalige britische Botschafter sagt, er habe die Leichen der Selbstmordattentäter eines IJU-Anschlags gesehen, und die hätten für ihn nicht ausgesehen, als seien die beim Anschlag gestorben, sondern erschossen worden).
Nachdem ich euch den ganzen Kram jetzt erzählt habe, meine persönliche Meinung. Ich weiß es nicht. Da werden einige Dinge zusammen gekommen sein. Da sind so viele Leute gestorben, dass ich nicht glaube, dass da ein Dienst mal eben 100 eigene Bürger tötet, um Pakistan schlecht aussehen zu lassen. Da wäre eher eine Duldung wahrscheinlich, dass die wussten, da kommt was, und das dann geschehen lassen, damit sie spektakulärere Bilder kriegen. Und wie bei Hollywood ist ein Spannungsbogen wichtig. Die eigenen Helden wirken nicht heldenhaft, wenn man vorher nicht eine Weile gezeigt hat, wie furchtbar diese Terroristen sind. Bei James Bond gegen Dr No müssen sie ausführlich zeigen, was für eine uneinnehmbare Festung das ist, und dass da hunderte von Security-Leuten rumlaufen, die der Held alle eigenhändig erledigen muss. Und bei Terroranschlägen im Fernsehen wirkt das besser, wenn die einen Tag oder mehr brauchen, um die Terroristen alle zu erledigen. Dann ist das so lange im Fernsehen rotiert, dass jeder in der Zeit mal irgendwo einen Fernseher vor Augen hatte, mit Livebildern, und Livebilder wirken ja viel besser als eine Ansage in der Tagesschau.
Im Übrigen ist ja der Chef der Antiterroreinheit bei den Anschlägen gestorben. Wer das jetzt für eine einmalige Ironie des Schicksals hält, kann sich ja mal die Geschichte hier durchlesen. Na? Erstaunliche Zufälle gibt es, oder?
Warum ich das hier alles schreibe gerade: natürlich nutzen das die ganzen Hardliner für eine Familienpackung Terror-Propaganda. Die Amis bashen alle auf Pakistan herum, als gäbe es gerade keine schlecht laufenden Ent-Terrorisierungsversuche im Irak oder Afghanistan. Der Teil läuft also wie geschmiert gerade. Die Aufmerksamkeitsspanne und das Gedächtnis der Leute ist ja auch sehr klein.
Aber auch die Deutschen entblöden sich nicht, und voll Trauer muss ich da auf den Tagesspiegel linken, den ich ansonsten gerne lese und der mich in letzter Zeit häufiger mal positiv überrascht hat. Aber dieser Artikel war echt ein Griff ins Klo. Und natürlich, genau wie sie uns ins Gesicht gelogen haben, der Irak oder der Iran habe Raketen, mit denen sie Europa erreichen könnten, wollen sie uns jetzt mit der Idee Panik machen, wir seien auch direkt von islamistischen Terroristen bedroht.
Überhaupt überbieten sich die Medien gerade mit furchtbaren Agitprop-Meldungen, auch vom Vokabular her echt abstossend. Lest euch zum Beispiel mal diese Heise-Meldung durch und achtet mal darauf, wie die da die Bundesanwaltschaft wie folgt zitieren:
Die Betreiber der Seiten würden damit zum Ziel islamistischer terroristischer Vereinigungen beitragen, "mit ihrem Propagandamaterial, das der Mobilisierung weiterer Sympathisanten und der Einschüchterung der westlichen Bevölkerung dienen soll, einen möglichst großen Personenkreis zu erreichen".Lauter emotionale Triggerwörter wie "Propagandamaterial", "Mobilisierung", "Sympathisanten", "Einschüchterung", "Bevölkerung", "westlich" (WIR gegen DIE)… da kann ich gar nicht so viel fressen, wie ich da kotzen möchte. Das ist ja wie in düstersten RAF-Zeiten!
Überhaupt, Propaganda! Wenn unsere Medien Islamisten pauschal als Terroristen brandmarken, ist das keine Propaganda? Wenn die USA Flugblätter über Afghanistan abwerfen, um die Bevölkerung zu beeinflussen, das ist OK, aber bei uns werden Teenager verhaftet, weil sie auf Webseiten die Gegenposition vertreten? Ich finde Enthauptungsvideos, Aufrufe zum Mord, Volksverhetzung und Diskriminierung aufgrund von Rasse oder Religion auch verwerflich, aber das wird denen ja gar nicht vorgeworfen. Denen wird vorgeworfen, sie hätten mit Propaganda Sympathisanten zu werben versucht. Und das steht auf einer Site, bei der ein halbes Dutzend Werbebanner versucht, Käufer zu werben. Im Fernseher laufen lauter US-Filme, bei denen das Militär mitgeholfen hat, damit das möglichst heroisch aussieht, und damit wollen sie Sympathisanten für ihre Army und (teilweise völkerrechtswidrigen) Kriege werben. Wieso ist das nicht genau so verwerflich? Wieso werden bei uns keine Filmverleihe durchsucht und Synchronsprecher verhaftet? Diese Doppelmoral ärgert mich tierisch.
Das ist ja an sich schon traurig genug, dass die Leute erst alle so tief fallen müssen, bevor sie merken, was für ein Irrweg die Privatisierung ist. Aber keine Situation ist so tragisch, dass die CDU nicht noch mal mit einem beherzten Griff ins Klo zur Erheiterung beitragen könnte:
CDU-Finanzexperte Jürgen Eckoldt gibt zu bedenken, dass erst das Gutachten geprüft werden müsse. Er bringt eine zweite Variante ins Spiel: „Möglich wäre, die Anteile zu kaufen und dann mit Profit weiterzuverkaufen.“ Das Wissen eines privaten Eigners könne der Drewag womöglich nutzen. Eckoldt: „Wir machen aus ihr jedenfalls keinen volkseigenen Betrieb.“Wie kommen solche Leute eigentlich an Posten? Wie kann sich so jemand "Finanzexperte" nennen?! WTF?!? Wenn man das mit Profit weiter verkaufen könnten, könnten die aktuellen Privat-Eigentümer auch direkt ihre Anteile mit Profit weiter verkaufen. Und im Übrigen ist das ja gerade das Problem, dass es da Privat-Eigentümer gibt. Die Inkompetenz bei der CDU ist immer wieder erschütternd. (Danke, Thomas)
Nun mahnt Davenport Lyons nach dem in Deutschland bewährten Modell auch Werke mit Peinlichkeitspotential ab, die möglicherweise die Zahlungsbereitschaft fördern, auch wenn der Beschuldigte gar nichts mit dem Vorwurf zu tun hat. Betroffen ist der 2006 veröffentlichte Schwulenporno Army Fuckers, der im Zweiten Weltkrieg spielt und in dem auch drei deutsche Soldaten sowie ein Gestapo-Beamter vorkommen.HAHAHAHA, in England! Ein Schwulenporno mit Wehrmacht und Gestapo! Wie lange sie wohl gegraben haben, bis sie das gefunden haben?
The U.K. portion of the loan will be 2.2 billion pounds ($3.25 billion), according to the British Broadcasting Corp. citing Reuters.
Ach. 2.2 Milliarden Pfund. Mhh. Das ist noch unter dem Wert, den die Briten mit den Antiterrorgesetzen von Isländischen Firmen enteignet hatten. Das ist ja wohl an Dreistigkeit nicht zu überbieten!Das sind ungefähr 11 Milliarden neue Schulden auf eine Bevölkerung von 320.000 Menschen, also ungefähr 20.000 Dollar Schulden pro Kopf. Mal eben so. Und damit hauen sie dann die Gierhälse raus, die willentlich zu einer Hochzins-Bank gegangen sind, die nicht im Einlagensicherungsfonds ist. Ich finde das erniedrigend. Nicht für die, sondern für uns, wenn wir dieses Blutgeld wirklich annehmen sollten. Die haben mehr als genug gelitten, die Isländer, und können auch nichts dafür. Auf der anderen Seite werden wir das eh in ein paar Jahren abschreiben können, wenn sie den Staatsbankrott erklären. Denn das ist ja wohl klar wie Klossbrühe, dass die da nicht mehr rauskommen.
Die Isländer fangen auch gleich mal mit dem Sparen an. Und wo sparen sie? Am Gesundheitssystem. Daher sage ich "Blutgeld" dazu.
Und zum Abschluss lest euch mal diesen schönen Zeit-Nachruf auf Island durch *träneverdrück*
Update: Uwe weist darauf hin, dass GMAC ein eigener Mischkonzern ist, nicht nur eine Autofinanzierung. Zu denen gehören auch ditech (Subprime-Immobilien, 125%-Loans (Nennwert der Hypothek ist 25% höher als der Wert der Immobilie)) und über die Hälfte von GMAC gehört Cerberus, einer Heuschrecke.
Ich habe ja noch nie verstanden, wieso Regierungen nicht ihre Kartendaten einfach in einem offenen Format auf einen Webserver tun. Die Erfassung ist immerhin mit Steuergeldern gezahlt worden. Es ist völlig unbegreiflich, wieso da jetzt jemand Profit mit machen sollte, ausser er schafft echten Mehrwert.
Nach Informationen des Handelsblatts schlug der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, in der hochrangigen Runde die Gründung einer Auffanggesellschaft vor.Diese Kreditwerkstatt wird auch als Bad Bank bezeichnet und soll dazu dienen, die Kredite Not leidender Banken zu bündeln, als Wertpapier zu verpacken und wieder zu verkaufen. Zur Entlastung solle der Staat für die Risiken einstehen und eine Garantie abgeben, hieß es weiter.Das ist EXAKT was die Zocker-Verbrecher mit den Junk-Hypotheken gemacht haben, und was ich hier immer gerne als Portfolio-Klärschlamm bezeichnet habe. Von wegen auf sowas kommen nur die Amis. (Danke, Robin)
Ich verstehe ja nicht, wie es zu so einem krassen Fehlurteil überhaupt kommen kann. Hat da der Heise-Anwalt dem Richter an den Haaren gezogen? Un-glaub-lich. Denn Beihilfe heißt für Heise nicht nur, dass sie den Link nicht setzen dürfen, sondern sogar dass da jetzt den Redakteuren strafrechtliche Konsequenzen bis zu drei Jahren Haft drohen. Was zur HÖLLE?!?
Ich bin ja Heise wirklich aus tiefstem Herzen dankbar, dass sie diese widerlichen Prozesse durchfechten. Wenn das irgendein mittelloser Präkariatsblogger gewesen wäre, der hätte da aufgegeben und damit wäre das rechtskräftig geworden. Jetzt kann Heise noch zum BGH gehen und hat das wohl auch vor. Ich werde mein c't Abo angesichts dieser Entwicklungen sicher verlängern. Bitte, Heise, kämpft! Kämpft!!
Wobei. Was ist denn, wenn das OLG München absichtlich das absurdest mögliche Urteil gefällt hat, damit der BGH das annimmt und dieses Knödel-Gesetz entkernt? Ich hoffe mal, dass das so gelaufen ist. Denn das kann der BGH unmöglich so stehen lassen.
Nachdem sich American Express jüngst zur Bankholding umwandelte, um Anspruch auf Hilfe zu erlangen, geht der Versicherer Aegon einen Schritt weiter: Die Niederländer kaufen einfach eine US-Sparkasse.Das ist doch mal ein toller Einfall!
Gar nicht mal nur wegen dieses Falles, sondern auch weil der Mann hauptamtlicher Mitarbeiter der Stasi war. Gut, nur im Personenschutz, aber tut mir leid, die SED hat jahrzehntelang gegen die fehlgeschlagene Entnazifizierung im Westen agitiert, und jetzt kanten sie nicht mal ihre eigenen Stasi-Mitarbeiter raus? Das geht ja wohl gar nicht.
Und natürlich ist auch diese Einstweilige Verfügung gegen wikipedia.de eine Schande und ein immenser Schuss in den eigenen Fuss. Ich will das gar nicht weiter mit Gemecker würdigen. Das ist so unwürdig, dass selbst die CDU noch nicht auf die Idee gekommen ist. Und tiefer als die CDU wollten die Linken ja wohl nicht sinken.
Na mal gucken, kann ja noch kommen, der Fake-Terrorangriff.
Update: Wobei, das könnte man als "Terrorangriff" zählen.
Er befürworte Veränderungen "im Straf- und im Zivilrecht, um solche Kosten den Verursachern in Rechnung zu stellen", sagte Schünemann am Dienstag vor Journalisten in Hannover. Auf die könnten damit im Extremfall Millionenforderungen zukommen. Das Land Niedersachsen bezifferte die Kosten vor allem für Verpflegung und Unterbringung der knapp 10.000 Polizisten der Länder auf rund 20 Millionen Euro.Es gibt noch einen wunderbaren Kracher in dem Artikel:
Zwölf Polizisten wurden nach Angaben der Einsatzleitung durch Stein- der Flaschenwürfe verletzt, weitere 38 verletzten sich ohne Fremdeinwirkung.Huh? (Danke, Daniel)
Auf der anderen Seite sind die Hypotheken ja nicht alle Klärschlamm. Und hey, wenn die Banken da keinen Profit mit machen, aber zumindest auch keine Kosten entstehen, ist das in der aktuellen Situation schon ein Win-Win. Naja, mal sehen, wie das läuft.
Direkten Online-Zugriff auf wesentliche Teile des Registers erhalten das Gesundheitsministerium selbst, die Bezirksverwaltungsbehörden, Staatsanwaltschaften und Gerichte. Auch übermittelt das Gesundheitsministerium Daten im Einzelfall online an das Verteidigungsministerium, das Bundesheer, das Innenministerium, die Gewerbebehörden sowie das Wirtschaftsministerium, damit diese die Eignung einer Person zum Soldaten, Zivildiener oder Gastwirt überprüfen können.Also, ihr seht schon, so gut wie NIEMAND kann da zugreifen.
Der Manager äußerte zugleich scharfe Kritik daran, wie die Regierung mit der Bahn umgehe. Der Bund habe in den vergangenen Jahren akzeptiert, dass sich die Bahn zu einem internationalen Logistikdienstleister „mit angehängtem Personenverkehr“ entwickle. Geführt werde der Konzern vom Eigentümer aber wie ein Unternehmen, das ausschließlich Personenverkehr betreibe „und bei dem deshalb jeder Bürgermeister von Flensburg bis Garmisch sowie die Bundesregierung mitreden dürfen. Das ist gefährlich und fährt das Unternehmen gegen die Wand, wenn sich hier nichts ändert“.Ja aber echt mal, wo kommen wir da hin, wenn die Regierung möchte, dass bei der Bahn auch Schienenverkehr betrieben wird?! Schlimm genug, dass die ihre gesamten Einnahmen nicht ins Schienennetz sondern in den Aufkauf von Speditionen setzt (ja, wirklich! War am 23.10. bei Kontraste). Können wir JETZT endlich mal die Führungsetage bei der Bahn komplett auf Hartz IV setzen und das von Leuten machen lassen, die die Bahn als Bahnunternehmen betreiben wollen? Mann Mann Mann. (Danke, Christian)
ACTA's secrecy fuels concerns that the treaty may give patent trolls the means to extort companies, undermine access to low-cost generic medicines, lead to monitoring all citizens' Internet communications and criminalize peer-to-peer electronic file sharing.
Boah was für ein Glück, dass wir die EU haben! Jetzt ist niemand Schuld und keiner kann verklagt oder abgewählt werden!
Ohne Anwendung der jüngst gelockerten Bilanzierungsregeln wäre sogar ein Milliardenverlust angefallen - die neue Vorgaben führten zu Entlastungen von mehr als 400 Millionen Euro.Die Verluste kommen von der Investmentsparte, der Dresdner Kleinwort. Die Commerzbank will die Dresdner Bank ja in ein paar Monaten übernehmen, und die werden dann erst mal die Kleinwort entkernen, wie es aussieht.
Einer schreibt z.B., dass da auch schon die Verbraucherzentrale Sachsen vor gewarnt hat.
Ansonsten klärt mich ein Banker über die Kosten auf. Lastschrift und Überweisung kosten Geschäfte gleich viel, die zahlen pro Buchung. Der Unterschied ist wie schon vermutet die Rückbuchbarkeit, die halt bei Überweisungen in der Praxis nicht gegeben ist. Und eine rückgerufene Lastschrift kostet eine zweite Buchung für das betroffene Geschäft.
Dann kam da noch diese URL bei der Berliner Volksbank, die explizit vor dem System warnt.
Payment Network AG bietet im Übrigen eine Versicherung bis 5000 Euro an, aber für den Laden, falls der was zurück erstatten soll, nicht für den Endkunden. Falls ein Endkunde Geld zurück will: da gibt es auch eine Versicherung, aber nur bis 2500 Euro, und nur bei "geprüften Händlern" und nur bei "materiellen Konsumgütern", also nicht bei Dienstleistungen, Wertkarten, Content-Bezahlung, und bizarrerweise auch nicht bei Edelmetallprodukten und Münzen (?!?).
Es gab laut dieses Forenbeitrags sogar schon eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Berlin.
Dann weist mich noch jemand aus dem TÜV-Umfeld darauf hin, dass TÜV nicht gleich TÜV ist, das war in diesem Fall TÜV Saarland, genauer Tekit aus Bonn, deren Kriterien "Einfache Bedienung, Sichere Übertragung, Schnelle Transaktion" sind, wo ich zwei von dreien erst mal direkt für irrelevant halten würde aus Sicht eines Security-Prüfers. Und der Fliesstext sagt dann, es wurde "in Anlehnung an ISO und BSI Sicherheitsbestimmungen" geprüft. Also vermutlich haben sie geguckt, ob es am Serverraum eine abschliessbare Tür gab (sorry, aber an einem billigen Seitenhieb gegen das BSI komm ich nicht vorbei) :-)
Dann wies jemand auf Giropay hin, das offenbar etwas ähnliches ist. Wenn ich mir deren Seite angucke, liest sich das aber anders, als ob Giropay bei meiner Bank eine Transaktion einträgt, die ich dann bei meiner Bank bestätige, d.h. weder PIN noch TAN gehen an Giropay und es gibt auch keinen Automatismus, weil ich noch mal bestätigen muss als Kunde. Aber das ist jetzt nur vom Überfliegen von deren Webseite.
Dann wies noch jemand auf Conrads Datenschutzstatement hin, wo u.a. folgender Absatz drin steht:
Wir behalten es uns vor, Ihre Daten zur Versendung von Informationsmaterial auch zu eigenen Werbezwecken zu nutzen sowie anderen Unternehmen in zulässiger Weise zu überlassen. Falls Sie damit nicht einverstanden sind, schicken Sie uns einfach eine kurze formlose MitteilungBwahaha, nee klar.
Dann schreibt jemand, dass L'TUR mit einem ähnlichen Verfahren im Jahr 2000 schon Ärger hatte.
Dann schreibt mir noch einer, dass die Überweisung auch nicht an den Kunden geht, sondern an Payment Network, und die das dann an den Kunden weiter leiten, minus einer Kommission. Das finde ich ja nun wieder spannend, weil so eine Kommission ja gerade das Argument gegen Kreditkarten ist. Offenbar nimmt Payment-Networks da weniger Kommission.
Dann schreibt noch jemand, dass der RTL Spendenmarathon das als exklusives Zahlungsmittel anbieten. Das finde ich ja schon krass jetzt, auch wenn ich gegenüber RTL sicher keine überhöhte Erwartungshaltung habe *hust*.
Hier gibt es ein PDF des TÜV-Zertifikats.
Giropay hat offenbar ein Disagio von 2% und kostet in der Integration 5-10 Kiloeuro. Hier hat also blinde Gier der Banken eine Marktlücke für die Sofortüberweisung geschaffen, und die Zeche zahlen am Ende die Kunden. Bei der Sofortüberweisung beträgt der Abzug je nach Fall zwischen 0,8 und 1,5%, bei Kreditkarten um die 3%.
Vielen Dank für die vielen, vielen Zuschriften.
Update: die Pressemitteilungen von denen sind auch witzig. Ebay (!!) hat die auf die Liste der nicht gestatteten Zahlungssysteme gesetzt. Dann machen sie damit Werbung, auf der Venus 2008 (Berliner Pornomesse) vertreten zu sein. Sehr cool auch diese Meldung mit Foto der bayerischen Justizministerin in Tracht.
Update: Hier ist noch eine Meldung zur Ebay-Verbotsliste, aber mit interessanten Kommentaren darunter, u.a. von der Firma selbst. Während die in den Kommentaren hauptsächliche ihre PR abspulen, bleibt vom Artikel selbst vor allem die juristische Keule in Erinnerung, mit der der Geschäftsführer Ebay droht. Das ist ja auch immer ein schlechtes Zeichen, wenn Firmen mit Klage drohen. Auf der anderen Seite ist es Ebay, die ja auch nicht gerade Sympathieträger sind. Aber hey, ich verlinke mal explizit darauf, damit mir keiner einseitige Berichterstattung vorwerfen kann. Da habt ihr deren Seite. Und das ist auch humoristisch durchaus eine Goldgrube, argumentieren sie doch z.B., ihr System sei sicherer, weil die TAN involviert ist, und die könne ja nicht durch einen Angriff auf den Kunden-Rechner erlangt werden (soso, vielleicht wollen die sich mal über die Möglichkeiten von Trojanern informieren). Außerdem ist ihr System vertrauenswürdig, weil PIN und TAN nicht zu Conrad gehen, sondern zu ihnen. Nun, äh, Conrad hat zumindest einen bekannten Namen, von Payment Network AG habe ich noch nie was gehört und habe überhaupt keinen Grund, die für seriös zu halten. Aber lest das mal selber durch. Mein persönliches Highlight:
Uns liegen sogar Schreiben von Banken selbst vor, dass weder technisch noch juristisch gegen sofortüberweisung.de vorgegangen werden kann.
Sie sind auch noch stolz darauf, dass die Banken gegen sie vorgehen wollten!
Wenn ich das richtig verstehe, läuft das so: du gibst Conrad die Kontodaten inklusive einer PIN und einer TAN (!). Dann geht deren Payment-Server damit zum Onlinebanking deiner Bank und überweist sich selbst Geld.
Ich als Security-Fuzzy bin da vielleicht ein bischen engstirnig, und sehe da erst mal mehr negative als positive Seiten bei der Idee. Aber auch Conrad selbst sind da wohl ein paar Details aufgefallen, wie z.B. dass Banken die PIN- und TAN-Weitergabe explizit in ihren Geschäftsbedingungen untersagen, dass Conrad mit den Daten auch beliebig mehr überweisen könnte, und dass die Überweisung im Gegensatz zu einer Abbuchung nicht rücknehmbar ist. Und diesen Nachteilen steht für den Kunden kein Vorteil gegenüber, Conrad selbst spricht da von schneller Lieferung, normal in nur zwei Werktagen (andere Läden machen Kreditkarte und liefern noch am selben Tag).
Sagt mir mal: bin ich da zu altmodisch, wenn ich die Idee für eine Katastrophe halte? Vor allem: sie haben da ein Banner, "TÜV Geprüfte Transaktionssicherheit". Huh? Der TÜV prüft die Transaktionen? Oder hat der TÜV die Idee geprüft und fand sie gut? Kann ich beides kaum glauben.
In jedem Fall eine spannende Sache. Vielleicht ist das ja auch nur eine Studie von ein paar Studenten, bei der Conrad freundlicherweise mithilft, um herauszufinden, wie viele Leute sich auf Bezahlverfahren einlassen, wie man sie sonst von Ebay-Betrügern kennt, wenn das von einer Webseite eines bekannten Unternehmens kommt. Mich hat jedenfalls ausser Scammern (und meiner Bank natürlich) noch nie jemand nach meiner Bank-PIN oder gar einer TAN gefragt. Ich glaube ja an das Gute im Menschen. Es gibt bestimmt eine gutartige Erklärung dafür, wieso Conrad das macht. Fällt sie jemandem ein? Gut, sie vermeiden Risiko einer Rückbuchung, aber handeln sich dafür dann ein Gerichtsverfahren ein, weil dem Kunden ja nichts anderes übrig bleibt, um an sein Geld zu kommen, wenn da was schief läuft. Kostet Abbuchen vielleicht sie Geld, aber eine Überweisung nur den Überweisenden (also in diesem Fall den Conrad-Kunden)? Ich bin da nicht so drin in den Details.
Aber ich bin da eh komisch. Ich würde auch nie per Vorkasse kaufen. NIE. Ist mir auch überhaupt nicht begreiflich, wie Leute sowas JEMALS machen können. Schon wenn man sich bei der Kontonummer vertippt, kann die Kohle unwiderbringlich weg sein. Oder wie Leute, die sich auf sowas einlassen, sich dann wundern, wenn die Kohle weg ist, oder der Händler es mit der Lieferung nicht eilig hat (warum auch, er hat ja seine Kohle schon).
Update: hier gibt es mehr. Und Kontodaten+PIN+TAN gehen offenbar nicht an Conrad, sondern an die Sofortüberweisungs-Leute. Für mich als Kunden ist das natürlich auch nicht vertrauenswürdiger. (Danke, Henryk)
Ein weiterer Fan bekommt Tage nach dem Spiel einen Brief, er sei per Videoüberwachung identifiziert worden (!!!), wie er eine zu große Fahne geschwenkt habe. (Den Brief haben wir Euch eingescannt)Na sowas. Die schönen Videokameras, die wir gegen die Terroristen angeschafft haben, beobachten jetzt beim Fussballspielen die Fans beim Fahnewedeln. Vor allem interessiert mich ja mal, woher sie von der Videoaufnahme zu den Personalen gekommen sind. Wird da der biometrische Pass am Eingang kontrolliert und in die Datenbank gepackt oder wie? Krasse Scheisse.
Beim nächsten Heimspiel gegen Florenz kommt es sogar noch zu einer Steigerung. Zwei Fans, die einige den restriktiven Auflagen von 1 m sogar entsprechenden Fahnen zum Stadion bringen, werden ebenfalls festgesetzt und fast eine Stunde kontrolliert. Ihnen wird wortwörtlich 'Präventivhaft' angedroht, die eigentlich den Einschränkung entsprechenden Fahnen sollen zur 'Gefahrenabwehr' konfisziert werden.Und wie so oft in letzter Zeit geht hier vom Staat mehr Gefahr aus als von den Bürgern. (Danke, Roland)
Das Gericht fand, dass da 300-400 Jahre alte Gräber waren, andere Quellen schreiben, dass da die Überreste von Begleitern Mohammeds begraben liegen sollen. Gut, weiss man nicht, und bei Religionen mit Fakten zu kommen ist ja immer ein bisschen schwierig.
Aber die Ironie ist schon heftig. Ein Museum für Toleranz auf einem Friedhof einer anderen Religion zu bauen.
Aber so ist das ja immer, nicht nur mit Israel [lokale Kopie].
Mit den beim BKA-Gesetz nunmehr gefundenen Beschränkungen wie der Hinzunahme eines Datenschützers könne er leben, erklärte Ziercke in der Diskussion.ACH NEE. Überraschung!
Wichtig sei die Eilbefugnis des BKA-Präsidenten. Es könne nicht angehen, dass bei schnellen Einsätzen die ganze juristische Leiter auf- und abgeklettert werden müsste.Ja aber echt mal, wo kommen wir da hin, wenn jemand den ihn, den veritablen Präsidenten des Bundeskriminalamts, in der Ausführung seiner Willkürakte einschränken kann! Das geht ja gar nicht! Und hier geht es auch nicht darum, dass er tatsächlich eingeschränkt würde, denn Richter unterschreiben in weit über 90% der Fälle jetzt schon einfach alle Anträge auf Hausdurchsuchungen, Lauschangriffe und ähnliche potentielle Willkürakte. Nein, nein, hier geht es ums Prinzip. Ziercke will in seiner muffigen Behörde der Sonnenkönig bleiben. Sonst spielt er nicht mehr mit uns.
Sehr witzig auch, wann welche Webseite welches Ergebnis nannte. Fox News war so geschockt, dass die bis 4 Uhr noch keinen Bundesstaat eingefärbt hatten :-)
Burdinski ist auch so ein Maverick: Von der Deutschen Gesellschaft für Politikberatung ausgeschlossen und vom Deutschen Rat für Public Relations gerügt. Dabei hatte er doch nur, ganz der Maverick, die Regeln der Branche gebrochen und die Finanziers seiner "Koalition pro Patienteninformation" verschwiegen. Ja okay, und fälschlicherweise behauptet, bestimmte Patientenorganisationen würden die Koalition mittragen. Ja okay, irgendwann hat er auch noch mit einer gekauften Studie gegen das Kyoto-Protokoll gehetzt.Also ich für meinen Teil werde sicher nicht die Nacht aufbleiben. Das ist nicht gut für den Blutdruck. (Danke, Kristian)
"Wir werden diesen Krieg nicht gewinnen?, sagte der Brigadegeneral der britischen Luftwaffe in Afghanistan, Mark Carleton-Smith, der "Sunday Times?. Die Briten sollten sich auf ein mögliches Abkommen mit den Taliban einstellen.Gut, dass Afghanistan verloren ist, das sieht ja ein Blinder. Aber dass das Militär das offen ansagt, … da muss man sich ja fragen, was die Bundeswehr da eigentlich noch macht. Und wieso unsere Generäle das nicht auch so sagen, und wir stattdessen noch diskutieren, ob wir das jetzt Krieg oder "humanitärer Auslandseinsatz" nennen.
Die Theorie ist: jemand wie eine Versicherung hat festgelegte Anteile, wie viel ihres Portfolios sie wo investieren. Sagen wir mal, ein Fonds investiert zu 50% in Aktien und zu 50% in Staatsanleihen. Die Aktien verlieren 10% ihres Wertes. Dann ist sein Portfolio insgesamt weniger wert, und der Anteil der Anleihen ist hoch gegangen. Also kaufen die dann Aktien nach, um wieder auf 50-50 zu kommen.
Schöne Theorie, aber ich habe zwei Bedenken. Erstens: zu wenig Aktien zu haben ist kein Problem. Das Problem ist, zu viel Aktien zu haben, denn Anleihen sind weniger riskant, und es gibt Vorschriften, wie hoch der Anteil der riskanten Investitionen höchstens sein darf, z.B. bei Versicherungen und Rentenfonds. Wenn der Aktienanteil zu gering wird, besteht kein echter Handlungsbedarf, und das kommt mir komisch vor, dass die dann jetzt alle loskaufen würden.
Zweitens: das Quartal war am 1. Oktober. Wenn dann müsste man ja wohl zum Quartalsanfang neu balancieren, nicht danach.
Aber hey, vielleicht stimmt das ja trotzdem.
Banks are also hoarding their cash, aware how precious it is. Risk, too, is being repriced, even in areas as supposedly safe as trade credit.That is where Asian companies are most vulnerable. Instead of relying on broad capital markets as is common in American and Europe, they seek credit in more traditional ways: bank loans, the sale of discounted receivables, and letters of credit. One trading company based in China says the collateral required for a letter of credit—typically a safe kind of loan because it involves merely delivering something to a customer—has jumped from 25% to 50% of the stated amount. An odd beneficiary of this squeeze has been the dollar, since orders are increasingly being settled in cash.
Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen! Die lassen da Leute mit Geldkoffern rumlaufen, weil die Banken zu viel Ärger machen mit dem Letter of Credit. Unglaublich.Und so langsam kommen wir ja in meiner Lieblings-Verschwörungsecke an. Wir sind ja immer schnell bei der Annahme, dass die Regierungen halt alle inkompetent sind und nichts auf die Reihe kriegen, aber die Verschwörungs-Gegenthese ist ja, dass das alles im Gegenteil genau so läuft, wie die das geplant haben. Wenn die Leute jetzt nämlich in großem Stil auf Bargeld im Koffer umsteigen, dann gehen den Juntas ja ihre Steuern flöten. Daher haben sie vor Jahren, als sie das kommen sahen, die ganzen Geldwäsche-Gesetze gemacht, die es vergleichsweise schwierig machen, international größere Bargeldmengen zu bewegen.
Oder auch der Schäuble passt da rein. In der Verschwörungstheorie ist das so, dass die Herren gesehen haben, dass ihnen bald das Weltwirtschaftssystem um die Ohren fliegt, plus Peak Oil, plus hohe Rohstoffpreise, plus Demographie, plus explodierender Schuldenberg des Staates, plus explodierende Kosten im Gesundheitssystem, … das ist ja alles seit vielen Jahren absehbar, dass wir da auf einem Sprengsatz sitzen.
Die Verschwörungstheorie sagt jetzt, der Schäuble macht die ganzen Reichssicherheitshauptamt-Gesetze gerade, damit sie vorgesorgt haben für den Moment, wo die Unruhen im Volk losgehen. Bei den doofen Deutschen ist das ja immer ein bisschen später als bei den anderen, die Amerikaner mussten daher früher vorbeugen. Ich weiss nicht, ob ihr davon gehört habt, aber die Amis haben über FEMA (ausgerechnet, das ist deren Katastrophenschutzbehörde, die bei New Orleans so grossartige Arbeit geleistet hat) lauter Gefängnis-Camps überall im Land bauen lassen. Die US-Verschwörungstheoretiker nennen die Concentration Camps, so weit würde ich da nicht gehen, aber die Frage stellt sich ja schon: wozu braucht die Regierung Lager, in denen sie ein paar Millionen Menschen einsperren könnten?
Nun, ohne mich da jetzt unter die Ufologen und Tinfoil-Hat-Konspirologen zu begeben: ich finde, da muss man ernsthaft drüber nachdenken, ob das vielleicht so ist. Es ist ja schon ziemlich unwahrscheinlich, dass die Regierungen alle überhaupt nicht mitkriegen, wie wir auf die Katastrophe zuschlittern. Und inzwischen sind wir ja bei einem Punkt, wo mehr oder weniger klar ist, dass wir da nicht mehr raus kommen. Und in Situationen, wo wir eh verloren haben, haben die Regierungen ja schon immer Atombunker für sich gebaut, in denen sie dann im Ernstfall zwischen verstrahlten Leichenbergen ausserhalb ein paar Wochen vor sich hin vegetiert hätten. Und vielleicht stimmt es ja, vielleicht haben die für das Szenario mit dem tobenden Mob auf der Strasse auch einen Plan, und der sieht dann eben Totalüberwachung und Schäuble-Polizeistaat vor. Und Passagierflugzeuge abschiessen. Und Militäreinsatz im Inneren.
Tja. Stoff zum Nachdenken an langen Winternächten. Ich hoffe ja, dass das alles spinnerte Verschwörungstheorien sind.
Annual production is set to drop by 9.1 percent in the absence of additional investment, according to the draft of the agency's World Energy Outlook obtained by the newspaper, the FT reported. Even with investment, output will slide by 6.4 percent a year, it said.
Die Zahlen kommen von einem Bericht der IEA. (Danke, Til)
Der Herr Richter von der PTB hat sich da mal so richtig tief unter einer dicken Schicht Erde begraben, da kommen die so schnell nicht wieder raus. Der hat da behauptet, Manipulationen würden schon auffallen, weil, äh, ist halt so. Im Übrigen musste er zugeben, dass die Konfigurationssoftware nicht geprüft wird, und dass ein Wähler die Zuordnung nicht prüfen kann. Auch die Wahlämter sollen das prüfen, indem sie die Taste drücken, und dann gucken, ob für die richtige Partei abgestimmt wurde. Dieses Szenario haben wir ja explizit vorgesehen und in unserer Demo-Manipulationssoftware die Manipulation erst anspringen lassen, wenn da eine gewisse Masse zusammen kommt. Kurz gesagt: schlechter hätte die PTB da gar nicht abschneiden können.
Und im CCC spekulieren wir gerade, wo sie diesen Herrn Dressel plötzlich her hatten. Die Spekulationen gehen von "hinter den Hinterbänklern gibt es noch einen Orchestergraben, da kommt der her" über "den haben sie schnell für diesen Job befördert, weil den sonst keiner machen wollte" bis (meine Theorie): dem haben sie gesagt, das sei jetzt seine Chance, sich mal im Rampenlicht zu positionieren. Denn wenn man dem beim Interview zuguckt, sieht das ja nicht nur so aus, als glaube er das wirklich, was er da sagt, sondern als sei er auch noch stolz darauf, dass er da jetzt mal was in eine Kamera sagen durfte. Und WAS der da zu sagen hatte!
Erstmal hat er behauptet, man könnte ja auch bei der Papierwahl die Urne austauschen. Nun, äh, der Punkt ist: ich als Bürger kann mich da hinstellen und die Urne die ganze Zeit beobachten, um das auszuschliessen. Und ich kann am Anfang der Wahl die Urne schütteln, um zu gucken, ob da schon Zettel drin sind. Und ich kann bei der Auszählung beiwohnen und prüfen, dass da genau so viele Zettel drin sind, wie Wähler gewählt haben. Bei Wahlcomputern hingehen reicht es, wenn jemand zu einem beliebigen Zeitpunkt vor oder während der Wahl Zugriff auf das Gerät hatte, und da ist am Ende nichts nachweisbar.
Dann hatten sie da noch einen Herrn Hannappel, der hessische Landeswahlleiter, und der hat da einfach völlig unbelastet von jeglicher Sachkenntnis behauptet, es gäbt gar keine Hinweise auf Manipulationen. Das war so dreist, dass es sogar dem Verfahrensberichterstatter aufgefallen ist. Wow.
Ich verstehe ja immer nicht, wie die Gegenseite ihren Job mit so wenig Liebe machen kann. Haben die gar keine Ansprüche an sich und ihr Leben? Haben die sich alle damit abgefunden, jetzt bis zu ihrem Tode da kleine Rädchen in der Bürokratie zu sein, und hey, die anderen sind auch alle inkompetent, da muss ich mich ja auch nicht weiter anstrengen?
Ihr habt ja sicher mitgekriegt, dass gerade der ach so unabhängig klingende "Deutsche IT-Sicherheitspreis 2008" verliehen wurde. Gewinner war: Bingovoting.
Erst mal zu dem IT-Preis. Ausgeschrieben wird der Preis von der Horst Görtz Stiftung. Die Stiftung kümmert sich neben der IT-Sicherheit auch um Rehabilitation von Komapatienten (?) und um "chinesische Lebenswissenschaften" (?!?!?). Horst Görtz ist der Gründer von Utimaco. Für mich riecht das danach, als hätten sie die Stiftung genommen, um ein unbedenkliches Vehikel für Industrie-Lobbyarbeit in Form des Preises zu haben. Und es ist auch sicher kein Zufall, dass der Preis an das Wahlcomputer-Umfeld vergeben wird, denn da steht ja der Termin beim Verfassungsgericht direkt bevor. Und — was für ein Zufall! — der Erfinder von Bingo Voting, Dr. Jörn Müller-Quade, soll vor dem Verfassungsgericht als Sachverständiger aussagen. Da sah die Industrie offenbar ihre Felle davon schwimmen und wollte dem Herrn Sachverständigen noch kurz ein 100.000 Euro Argument mitgeben, das er vor dem Verfassungsgericht als Hoffnungsschimmer präsentieren kann, damit die Karlsruher computergestützte Wahlen nicht vollständig verbieten. Und da trifft es sich auch gut, dass der Herr Sachverständige auch selber in Karlsruhe arbeitet, Lokalkolorit kommt immer gut.
Aber schauen wir uns doch mal die Jury an:
Dem gegenüber sind vier nicht neutral: Einmal der Common Criterial Mensch, denn das ist ja das Allerheilmittel, um Hardware vertrauenswürdig zu machen, das geht ja gar nicht, wenn das Verfassungsgericht da jetzt das Gegenteil sagt. Dann der Utimaco-CEO und der Utimaco-Krypto-Prof, deren Stiftung verleiht den Preis. Dann der T-Systems Online-Voting-Mensch natürlich. Man kann auch noch argumentieren, dass die Smart Card und TPM-Fraktion ein Interesse daran hat, Hardware grundsätzlich als vertrauenswürdig genug für Wahlen darzustellen, dann wären es noch mehr.
Ich kann mich da natürlich bezüglich der Qualifikationen der Leute auch irren, das basiert jetzt nur auf ein bisschen Rumgoogeln, aber es ist kein guter Anfang.
Es gibt da Leute, die das noch kritischer sehen, und die ganze IT-Uni-Szene für eine korrupte Mischpoke halten. Ich habe auch den Eindruck, kann das aber nicht genug untermauern, um das öffentlich zu sagen.
Kommen wir zu Bingo Voting selber.
Bingo Voting ist ein cooles Verfahren. Ja, ist es. Es ist aus der Tradition der Verfahren, die ich gerne als "Krypto-Hirnwichs" bezeichnen möchte, weil sie intellektuell herausfordernd, spannend und anspruchsvoll sind, und das Denken über kryptologische Verfahren voran treiben.
Andere Verfahren aus der Kategorie sind die Chaum-Protokolle für kryptologische Zahlungsverfahren, und Zero Knowledge Poker. Von diesen ganzen Verfahren sind einige implementiert worden, aber nur eines hat tatsächlich eine Anwendung: Zero Knowledge Skat. Für eine Skat-Runde ist das nämlich nicht so wichtig, ob man da was übersehen hat. Bei elektronischen Wahlverfahren hingegen geht es um ein ganzes Land, im Fall von Deutschland um Billionen von Euros, über die die zu wählende Regierung bestimmen kann, da muss man von einem Angreifer mit quasi unlimitierten Ressourcen ausgehen. Und man kann eben auch keine Einbußen gegenüber unserem bisherigen Wahlverfahren hinnehmen, wo jeder Bürger nach der Wahl das Auszählen der Stimmen begutachten darf. Einfach so. Transparenz ist das Stichwort.
Bingo Voting ist ein Krypto-Protokoll, das mit der Annahme operiert, dass derjenige, der die Wahl durchführt, integer ist. Derjenige stellt nämlich einen Zufallsgenerator, der nicht manipuliert sein darf, sonst ist das ganze Verfahren hinfällig. Das mag nicht jedem Leser klar sein, daher will ich mal beschreiben, wie man sowas prüft: gar nicht. Man kann das nicht prüfen. Man kann ein paar statistische Verfahren drauf werfen, um zu gucken, ob es Anzeichen von Bias gibt. Aber damit kann man nur versehentliche Unzufälligkeit nachweisen, nicht absichtliche. Der Fokus auf den Zufallszahlengenerator kommt von den Bingovoting-Leuten selber, nicht von mir. Deren Argumentation geht so: wenn wir den Zufallszahlengenerator rausziehen, dann müssen wir die Wahlcomputer selbst nicht so gut sichern, weil dann wissen wir ja, dass der Zufall richtig zufällig ist. Das stimmt schon mal so allgemein nicht, denn der Wahlcomputer kann ja immer nur die Zufallszahlen nehmen, die einer bestimmten Bedingung genügen, und damit haben wir eine gute Zufallsquelle aber schlechten Zufall am Ende.
Kurz gesagt: erstens ist der Zufallszahlengenerator manipulierbar, und zweitens würde es nicht helfen, wenn er es nicht wäre.
Die stellen sich da eine mechanische Lottomaschine als intuitiv vertrauenswürdigem Zufallsgenerator vor, haben aber selbst bei ihren Feldtests doch lieber einen elektronischen Generator genommen und dem dann halt vertraut.
Für die Wahlcomputer selber kommen natürlich wieder die selben Probleme dazu, die Wahlcomputer generell haben, sie könnten z.B. einfach mitloggen, wer wie gewählt hat, oder elektromagnetische Abstrahlungen haben, etc. Das ist alles kaum bis gar nicht nachzuweisen. Gegen Wahlcomputer-Manipulation ist natürlich auch ansonsten kein Kraut gewachsen. Der manipulierte Wahlcomputer kann z.B. jedem Linkspartei-Wähler den selben Ausdruck mitgeben, und im Hintergrund nur mit einer Stimme tatsächlich für die Linksparteil stimmen. Das würde nur auffallen, wenn jeder seine Ausdrucke mit allen anderen Ausdrucken im Stimmbezirk vergleicht, was rein logistisch ausgeschlossen ist.
Die Bingovoting-Leute halluzinieren sich dann noch folgendes Konstrukt herbei:
We intend therefore a trusted printer, which uses unforgeable paper to allow the voter to prove that she indeed has a valid receipt.
Da kann ich ja nur heiser lachen. In der Praxis steht und fällt die Manipulationssicherheit des Systems damit, dass alle Wähler oder zumindest die Mehrzahl von ihnen nach der Wahl ihren Ausdruck prüfen. Das wird nicht geschehen. Das Verfahren selber ist so obskur und unverständlich, dass normale Mathematiker und Informatiker es nicht auf Anhieb verstehen, da braucht man schon Kryptographie-Grundkenntnisse. Dass der Bürger das versteht, und die Signifikanz ihrer Quittungen nachvollzieht, ist völlig ausgeschlossen.
Der Aufwand für das System übersteigt den für die (hoffentlich) gescheiterten Wahlstift- und Nedap-Systeme noch einmal deutlich. Die Angriffe sind so subtil möglich, dass der Wähler sie nicht verstehen kann. Wenn einer der Wahlcomputer die Liste der Dummy-Stimmen weiterleitet, ist das Wahlgeheimnis futsch. Wenn ein Wahlcomputer die Stimmreihenfolge protokolliert oder elektromagnetisch abstrahlt, ist das Wahlgeheimnis futsch. Wenn ein Wahlcomputer manipuliert ist, ist sogar das Wahlergebnis nicht vertrauenswürdig.
Dass die Praktikabilität nicht gegeben ist, sehen auch die Erfinder selber ein, indem sie vorschlagen, 40 Bit Zufallszahlen zu nehmen, damit man nicht so viel vergleichen muss als Bürger. 40 Bit? Das ist natürlich viel zu wenig. Schon aus Gründen des Geburtstagsparadoxon.
Im Übrigen kann der Betreiber der Wahl nach der Wahl auch "Beweise" für eine Manipulation generieren, wenn ihm das Ergebnis nicht gefallen hat.
Kurz gesagt: tolles Verfahren, aber in der Praxis untauglich, ja sogar ein Rückschritt gegenüber dem, was wir jetzt haben.
Und DIESE Leute sind Gutachter vor dem Verfassungsgericht, ob Wahlcomputer abgeschafft werden sollen oder nicht. Na prost Mahlzeit.
Update: Andreas und ich sind noch am diskutieren, ob dieser Danisch-Angriff funktioniert oder nicht. Seit 24 Stunden ist der CCC jetzt damit beschäftigt, dieses Protokoll zu verstehen zu versuchen. Das alleine ist in meinen Augen Aussage genug, ob das vielleicht zu komplex ist, um realistisch nachprüfbar zu sein. Papierwahl versteht auch Oma Frieda vom Bauernhof.
Update: wir sind inzwischen überzeugt, dass der Danisch-Angriff abgewehrt wird. Aber aus dem näheren Nachdenken ergeben sich neue Einsichten. Z.B. ist uns augefallen, dass alle Daten, die man für das Brechen des Wahlgeheimnisses braucht, auch aufgehoben werden müssen, weil man sie für die Beweise der Wahlintegrität später braucht. Der Wahlcomputer muss also gar keine Daten elektromagnetisch abstrahlen und auch nicht manipuliert werden, um einem Insider das Brechen des Wahlgeheimnisses zu erlauben. Ich skizziere das mal. Der Erpresser verlangt von mir, dass ich CSU wähle. Ich gebe ihm nach der Wahl meinen Wahlschein. Damit geht er dann zum Wahlleiter, und der hat die Daten vorliegen, die er für den Beweis braucht, dass mit dieser Stimme die CSU gewählt wurde. Oder natürlich, wie bei Nedap, der Erpresser manipuliert den Wahlcomputer oder hört seine elektromagnetischen Emissionen ab.
Update: Oh wow. Der Bingovoting-Mensch hat vor dem Verfassungsgericht im Wesentlichen die CCC-Position vertreten, meinte zu seinem Verfahren, es bestünde ja schon Hoffnung, aber das sei in weiter Ferne. Das freut mich sehr, dass es doch noch Akademiker mit Rückgrat gibt. Da wird sich die Industrie ärgern, dass sie ausgerechnet den mit dem Preis noch aufgebaut haben vorher.
Update: mir mailt gerade jemand, dass das HGI-Institut nicht mehr von der Stiftung finanziert wird, die hätten nur mal anfangs drei Lehrstühle finanziert. Damit wäre meine "stiftungseigen" Kritik an dem Herrn Schwenk entkernt. Und der Herr Schabhüser, teilt mir gerade jemand anderes mit, ist tatsächlich Mathematiker und sogar Kryptologe. Damit ist der Anteil der Jury-Mitglieder, die das Verfahren auf Anhieb verstehen können, auf immerhin zwei von acht gestiegen.
There are no plans to introduce e-voting in the UK, or even to conduct further pilots of the technology, a government minister has confirmed.
Vive la révolution! (Danke, Hauke)
Ich will das mal ausführen. Ackermann hat zwei Dinge getan: er hat gesagt, seine Bank brauche den Rettungsfonds nicht, und er hat freiwillig sein Gehalt gesenkt (also eigentlich auf seinen Bonus verzichtet, aber kommt ja aufs Gleiche raus).
Mit der Ansage, sie brauchen keinen Bail-Out, haben sie die Idee etabliert, dass es anrüchig ist, sich aus dem Rettungspott zu bedienen. Jetzt traut sich keine andere Bank, das zu machen, weil das ja aussieht, als hätten sie keine Wahl und stünden mit dem Rücken zur Wand. Das normale Verhalten der Banken, sich da auch zu bedienen, wenn sie gar nicht wirklich pleite sind, ist damit verhindert.
Die Mainstream-Meinung ist, dass die Banken nicht zum Rettungstopf greifen, weil die Manager dann ihr Gehalt senken müssten. Das stimmt nicht. Die Manager können auf ihre Verträge pochen. Die bleiben ja weiter gültig. Und solange kein Manager auf sein Gehalt verzichtet, haben sie auch nicht das Problem, wie ein gieriges beratungsresistentes Arschloch auszusehen. Womit wir zu Ackermanns Bonusverzicht kommen. Der ist zwar angesichts der Zahlen der Deutschen Bank eh weitgehend Kosmetik, aber er nimmt den anderen Managern jetzt die Möglichkeit, öffentlich nicht auf ihre Boni zu verzichten. Das kann ja niemand machen jetzt, da kämen ja die Lynchmobs und die Merkel mit einer Mistgabel an der Spitze. Zumal der Ackermann ja verzichtet, obwohl er das Image aufgebaut hat, der Deutschen Bank ginge es gut.
Insofern hat Ackermann uns gerade VIEL Geld gespart. Und ich bin ihm dankbar.
Das hat der Ackermann natürlich nicht gemacht, weil er so ein Freund der Steuerzahler ist. Das ist auch für die Deutsche Bank eine gute Strategie. Denn er hat damit der Konkurrenz den Rettungsanker aus der Hand geschlagen, die müssen jetzt (zu viel schlechteren Konditionen!) anderswo Kohle auftun. Oder sie müssen hilflos zugucken, wie ihre Bank kaputt geht und am Ende doch auf den Rettungstopf zugreifen, wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stehen, und dann haben sie auch keinen Hebel mehr, um die Gehaltssenkung abzulehnen.
In diesem Sinne: Herr Ackermann, Sie rocken! Vielleicht gibt es ja doch sowas wie eine unsichtbare Hand des Marktes, und sie wirkt gerade durch Ackermann :-)
Volkswirtschaftlich ist das natürlich eine Katastrophe, wenn wir die Banken nicht jetzt retten, sondern erst wenn nur noch die termitenzerfressenen Holzwände stehen. Aber ich persönlich finde das gut. Das haben die verdient.
Ich persönlich vermute, dass wir in der nächsten Zeit viele hochzinsige Konten bei deutschen Banken im Angebot haben werden, und tolle Angebote für Neukunden. Und weil am Ende der Staat verhindern wird, dass die Kohle einfach weg ist, sollte es auch ziemlich sicher sein, da jetzt im Wochentakt zu dem mit den besten Konditionen umzuziehen. Wir zahlen eh dafür am Ende, also können wir wenigstens dafür sorgen, dass ein bisschen was von dem Geld bei uns bleibt.
Zum einen gehe es bei dem Programm mittlerweile nicht mehr darum, Nahrungsmittel aus Überproduktionsbeständen zu verwerten, sondern um reine Sozialpolitik. Dafür dürfe aber kein Geld aus dem EU-Agrarbudget verwendet werden. Tatsächlich kommen die 305 Millionen Euro aus diesem Topf.So ist das, wenn Leute für sowas zuständig sind, die noch nie Hunger leiden mussten.Zum anderen sei die Europäische Union für diese Art von Sozialpolitik gar nicht zuständig. Und schließlich heißt es in dem Antwortschreiben zur Begründung wörtlich: "Das in Deutschland praktizierte System der Sozialhilfe hat den Anspruch, die erforderlichen Mittel zur Abdeckung des soziokulturellen Existenzminimums (…) zur Verfügung zu stellen. Darüber hinausgehende, mit staatlichen Geldern finanzierte Leistungen würden diesem Ansatz widersprechen."
Wie die Zeitung "Gazeta Wyborcza" berichtete, schrie das Staatsoberhaupt die Journalistin vom Sender TVN vor anderen Kollegen an: Sie werde es bereuen, er werde sie erledigen, nicht einmal die Geheimagenten würden sie schützen können. Der Journalistin zufolge sagte Kaczynski nach dem Interview wörtlich: "Mädchen, Mädchen, Sie sind schon auf meiner schwarzen Liste. Sie werden es bereuen. Ich werde Sie fertigmachen." Nach Angaben der Zeitung gibt es Zeugen des Zwischenfalls - ein Dutzend polnischer und belgischer Journalisten war am Mittwochabend dabei.Vor ausländischen Journalisten! Stilvoll! Wie konnten es eigentlich jemals dazu kommen, dass diese beiden Knallchargen tragende Funktionen bekleiden?! Haben die da keine Vorauswahl?
Ich hätte sogar ein bisschen mitwirken dürfen, wenn mir nicht ein paar unerwartete Notfälle dazwischen gekommen wären. Aber hey, so ist das Leben.
Ich möchte daraus diese großartige Meldung über Wearable Computing im Gesundheitswesen übernehmen. Der Arzt kriegt in dem Feldversuch einen Datenhandschuh, und über Gesten kann er dann mit der EDV interagieren. Etwas unglücklich gewählt ist dabei die Geste, um die Patientenakte zu aktivieren:
Um die elektronischen Patientenakten zu aktivieren, sind eine Ab- und eine Seitwärtsbewegung mit dem Handschuh erforderlich. "Nicht alle Patienten", sagt Lawo, "mögen dies Zeichen an ihrem Bett".
A link between terrorism plots and hardcore child pornography is becoming clear after a string of police raids in Britain and across the Continent, an investigation by The Times has discovered. Images of child abuse have been found during Scotland Yard antiterrorism swoops and in big inquiries in Italy and Spain.
Haben sie so häufig Kinderpornographie und Terrorismus benutzt, um ihren Bullshit zu rechtfertigen, dass das nicht mehr zieht, und jetzt müssen sie das kombinieren, um noch was zu reissen?Also tut mir leid, das glauben sie ja wohl selber nicht. Was für ein Mega-Bullshit. Die LETZTE Webseite, die ich als auf Unauffälligkeit bedachter Terrorist nutzen würde, wäre Kiddie-Porn, wo man ja eh immer damit rechnen muss, dass das gerade wegen der regulären Inhalte überwacht wird. Der Punkt bei versteckter Kommunikation ist doch gerade plausible deniability — wenn man erwischt wird, kann man leugnen. Aber selbst wenn sie leugnen können, Terroristen zu sein, kommen sie dann wegen Kiddie Porn in U-Haft? Also nee, tut mir leid, das glaube ich nicht. Überhaupt nicht. Also nicht mal in Ansätzen. So etwas unplausibles habe ich lange nicht mehr gehört. Für wie blöd halten die uns eigentlich?!
Wenn sie jetzt behaupten würden, dass die da nur abhängen und ein paar unschuldig klingende Textfragmente im Forum posten, um wenigstens nicht direkt der Kinderpornographie schuldig zu sein… aber nein:
Secret coded messages are being embedded into child pornographic images, and paedophile websites are being exploited as a secure way of passing information between terrorists.
WTF?!?! Ihnen fällt auch selber auf, wie absurd diese Meldung ist, zumal das ja strenggläubige Moslems sein sollen, und im Islam ist Pornographie verboten. Und wenn man schon nichts in der Hand hat, kann man daraus vielleicht noch ein bisschen Propaganda heraus questschen:They noted the contradiction between people supposedly devoted to theocracy and Islamic fundamentalism and their use of child pornography. “It shows that these people are very confused,” a source said. “Here they are hating Western decadence but actually making use of it and finding that they enjoy this stuff.”
Aha, jetzt machen sie das nicht nur zur Tarnung, sondern sind auch noch selber alle Pädophile! Und noch härter, sie versuchen das auch noch so hinzustellen, als würden die in den Pädophilen-Foren ihren Nachwuchs rekrutieren.Boah wie ich das hasse, so offen verarscht zu werden. Die könnten sich wenigstens ein bisschen Mühe geben.
Oh, wartet, einen habe ich noch. Warum nicht auch noch eine Packung Nazis in den Mix werfen?
This June, the Nazi sympathiser Martyn Gilleard was jailed for 16 years after being found guilty of terrorism. Police found 39,000 indecent images of children at his flat in Yorkshire.
Seht ihr? Kinderpornographie ist der unifizierende Faktor hinter allem, was böse ist! Und nun erlaubt uns doch endlich, das Internet zu filtern!
Ein interessantes Detail daran ist, dass das freiwillig ist. Steinbrück hat ja in den letzten Tagen dicke Rhetorik aufgefahren, dass Banken keine Staatshilfe kriegen, wenn die Manager mehr als 500.000 Euro pro Jahr verdienen. Nur ist ein Wechsel in den Eigentumsverhältnissen kein Grund, Vertragsverhältnisse zu revidieren, oder anders ausgedrückt: können sie gar nicht halten, das Versprechen. War ja mal wieder klar.
Was mich aber daran freut: die Deutsche Bank sind dann am Ende des Tages wahrscheinlich die einzigen, die tatsächlich weniger Gehalt kriegen bei dieser ganzen Chose.
Trotzdem, der zweite Artikel entbehrt nicht einer gewissen Komik:
Baums warnt vor einem zu starken Gehaltsgefälle zwischen den vom Staat abhängigen Banken und dem Rest. Wenn die Banken, die Geld aus dem Staatsfonds bekommen, nur 500.000 Euro Jahresgehalt zahlten, bestünde die Gefahr, dass die besten Führungskräfte sich neu orientierten: "Dann kommt nur noch die zweite Wahl." Das könne nicht das Ziel der Regierung sein, wenn sie die Bank stabilisieren wolle, sagt Baums.Äh, nicht? Wenn die aktuelle Führungsriege uns in diese Krise geführt hat, kann es dann überhaupt eine wichtigere Maßnahme geben, als die erst mal rauszuekeln? Und dann fordert er Managerhaftung, auch so eine tolle populistische Forderung gerade. Klingt gut, bis man sich informiert. Manager sind heutzutage gegen sowas versichert. Und sie zahlen nicht mal die Premien selber, das zahlt die Firma. Solange diese Art von Versicherung nicht verboten wird, ist Managerhaftung sinnloser Populismus. Kein Wunder also, dass Steinbrück das fordert. Dann weiß er, dass er damit keinem in der Industrie weh tut, aber beim dummen Volk klingt das nach gerechtem Zorn.
Ich mag kopp-verlag.de generell nicht. Es ist eine Sache, sich gelegentlich mit Verschwörungstheorien in einer langen Winternacht Unterhaltung zu verschaffen, aber die machen ein Geschäftsmodell daraus, Leute wie Ulfkotte und Wisnewski zu Wort kommen zu lassen. Das wird eine Ausnahme bleiben, dass ich auf die linke.
Q: […] Aber ist Russland nicht vielmehr international isoliert?Harharhar. Der Mann ist kein Politiker, sondern Historiker, aber als Molotows Enkel hat es schon Gewicht, was er sagt. Und er sagt folgendes:A: Hören Sie sich mal um in Lateinamerika, in der muslimischen Welt, in Afrika, Indien oder China. Dort haben viele mit Sympathie verfolgt, dass eine US-Marionette wie der georgische Präsident Micheil Saakaschwili etwas auf die Nase bekommen hat. Russland hat im Moment mehr Freunde in der Welt als die Bush-Regierung.
Ein Nato-Beitritt der Ukraine wäre das Ende aller bisherigen Zusammenarbeit. Zum Beispiel was Afghanistan betrifft, wo wir der Nato Überflugrechte gewähren. Oder Iran, wo wir gemeinsam verhindern wollen, dass Iran Atomwaffen bekommt.
Warum in China so viele Kinder erkrankten, ist keineswegs geklärt. Melamin ist nämlich, entgegen anderslautenden Meldungen, so ungiftig wie Kochsalz und führt alleine auch nicht zu Nierensteinen. Das legt einen bösen Verdacht nahe: Das chinesische Milchpulver ist wahrscheinlich mit weiteren Chemikalien verunreinigt. Beim Tierfutterskandal von 2007 entstanden die Nierensteine durch eine Kombination von Melamin und Cyanursäure, die zusätzlich ins Futter gelangt war. Cyanursäure entsteht unter anderem als Abfallprodukt bei der Herstellung von Melamin. Möglicherweise wurde die Milch also nicht einmal mit reinem Melamin, sondern mit billigen Abfällen aus der chemischen Industrie versetzt.Na sowas! Das teure Melamin, damit strecken wir doch nicht, wir mischen noch ein bisschen Sondermüll unter, bei dem uns die Verklappung zu teuer gewesen wäre.
Die Stasi hatte mehrere hunderttausend Mitarbeiter. Sie hat Menschen dazu gebracht, sich gegenseitig zu bespitzeln. Nicht einmal Ehegatten konnten einander trauen. Eltern mussten am Küchentisch darauf achten, was sie erzählen, damit ihre Kinder das nicht in der Schule ausplaudern. Das war eine Atmosphäre der Angst. Wer das mit der Bundesrepublik vergleicht, der diffamiert unsere Freiheitsordnung in einem Maße, wie wir es nicht zulassen dürfen. Wir haben nämlich in Deutschland schon einmal eine Freiheitsordnung durch verantwortungsloses und bösartiges Gerede derart diffamiert, dass am Ende die NS-Gewalt- und Willkürherrschaft an die Macht kommen konnte.Wow! Wir sind uns also einig, dass wir gerade kurz vor der Machtübernahme der Faschisten sind, wir sind in der Zeitlinie nur ein paar Jahre auseinander!
Überhaupt lohnt sich das Interview. Da sieht man mal, wie verzweifelt der Mann inzwischen ist. Er wirft z.B. der taz vor, mit Berichterstattung über die Vorratsdatenspeicherung die Stasi verharmlosen zu wollen. Wer gegen den Überwachungsstaat ist, muss aus eigener Schuld heraus den DDR-Überwachungsstaat zu verharmlosen suchen. Eine andere Erklärung gibt es nicht.
Auf die Frage, ob das Speichern so vieler Daten nicht ein höheres Risiko darstellt als die Gefahren, vor denen es schützen soll, da antwortet Schäuble:
Das heißt, Sie wollen die Informationstechnologie ganz abschaffen?Krass. Politischer Diskurs auf dem Niveau einer AStA-Sitzung.
Auf das BKA-Gesetz angesprochen versteift er sich sogar noch zu folgender Aussage:
Das BKA hat eine neue Aufgabe übertragen bekommen: die Abwehr terroristischer Gefahren. Dazu braucht es genau die gesetzlichen Befugnisse, die jede Landespolizei seit 60 Jahren hat. Im übrigen sehe ich nicht, dass es gegen den Gesetzentwurf durchgreifende verfassungsrechtliche Bedenken gibt. Das zeigte auch die Anhörung im Bundestag. Jeder Kabinettskollege weiß, dass es mein Ministerium mit der Frage der verfassungsrechtlichen Beurteilung sehr ernst nimmt. Ich schütze Grundrechte, ich gefährde sie nicht.Da kann ich nur noch betroffen auf meinen Bildschirm gucken, und mich an den hier erinnert fühlen.
Aber einen setzt er noch drauf. Angesprochen auf die beiden Kölner Bayernwahl-"Terroristen" und ob man jetzt verstärkt damit rechnen müsse, unschuldig in Haft zu kommen, meint er:
Die Sicherheitsbehörden haben die Aufgabe, Gefahren abzuwehren und schlimme Anschläge zu verhindern. Die Menschen in Deutschland können darauf vertrauen, dass sie hinreichend geschützt sind. Den Rechtsstaat macht aus, dass Unschuldige wieder frei kommen.AHA. So ist das also. In einem Rechtsstaat geht es nicht darum, dass Unschuldige nicht inhaftiert werden, sondern dass Unschuldige dann irgendwann wieder frei gelassen werden. Das erklärt auch vollumfänglich die Misshandlungen zum G8-Gipfel. Wow. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren. Dem Schäuble muss man echt gar nicht mit Argumenten kommen, der redet sich auch von ganz alleine um Kopf und Kragen.
Growing up, McCain attended Episcopal High School, an all-white, all-boys boarding school across the Potomac in Virginia, where tuition today tops $40,000 a year. There, McCain behaved with all the petulance his privilege allowed, earning the nicknames "Punk" and "McNasty." Even his friends seemed to dislike him, with one recalling him as "a mean little fucker." […]Midway though his final year, McCain faced expulsion, about to "bilge out" because of excessive demerits. After his mother intervened, however, the academy's commandant stepped in. Calling McCain "spoiled" to his face, he nonetheless issued a reprieve, scaling back the demerits. McCain dodged expulsion a second time by convincing another midshipman to take the fall after McCain was caught with contraband.
Contraband ist Schmuggelware, vermutlich Zigaretten oder sowas. Und als Pilot war er offenbar wirklich eine Offenbarung in Inkompetenz.He was still in training, in Texas, when he crashed his first plane into Corpus Christi Bay during a routine practice landing. […]McCain's thrill-seeking carried over into his day job. Flying over the south of Spain one day, he decided to deviate from his flight plan. Rocketing along mere feet above the ground, his plane sliced through a power line. His self-described "daredevil clowning" plunged much of the area into a blackout.
In seiner ganzen Karriere ist der nie durch Fähigkeiten vorwärts gekommen, sondern hat sich immer mit Beziehungen vorgemogelt. Wen würde man als Präsidenten haben wollen, wenn nicht so jemanden?On October 25th, 1967, he bombed a pair of Soviet MiGs parked on an airfield outside Hanoi. His record was now even. Enemy planes destroyed by McCain: two. American planes destroyed by McCain: two.
Bwahahahaha, sehr schön :-)Soon after McCain hit the ground in Hanoi, the code went out the window. "I'll give you military information if you will take me to the hospital," he later admitted pleading with his captors. McCain now insists the offer was a bluff, designed to fool the enemy into giving him medical treatment. In fact, his wounds were attended to only after the North Vietnamese discovered that his father was a Navy admiral. What has never been disclosed is the manner in which they found out: McCain told them. According to Dramesi, one of the few POWs who remained silent under years of torture, McCain tried to justify his behavior while they were still prisoners. "I had to tell them," he insisted to Dramesi, "or I would have died in bed."
Nachvollziehbar? Keine Frage. Aber ein Held ist was anderes. Später haben sie ihm die Freilassung angeboten, und McCain hat abgelehnt und das ist heute das Zentrum seiner Heldengeschichte.What McCain glosses over is that accepting early release would have required him to make disloyal statements that would have violated the military's Code of Conduct. If he had done so, he could have risked court-martial and an ignominious end to his military career. "Many of us were given this offer," according to Butler, McCain's classmate who was also taken prisoner. "It meant speaking out against your country and lying about your treatment to the press. You had to 'admit' that the U.S. was criminal and that our treatment was 'lenient and humane.' So I, like numerous others, refused the offer."
Später hat er dann übrigens noch ein drittes Flugzeug gecrasht, aber offenbar nicht während eines Krieges.Dann kümmert sich der Artikel noch um die ganzen schmierigen Lobbyisten- und Fundraising-Probleme, die Keating Five, die Drogenabhängigkeit seiner Frau und wie sie sich die Tabletten dann über eine Hilfsorganisation für die 3. Welt beschafft hat, … da bleibt kein gutes Haar übrig. Nicht, dass da vorher viele gewesen wären. Und am Ende steht die Beobachtung, dass er ein überzeugterer Neocon als Bush ist, und mindestens genau so ein Kriegstreiber.
By 1999, McCain was championing what he called "rogue state rollback." First on the hit list: Iraq.Privately, McCain brags that he was the "original neocon." And after 9/11, he took the lead in agitating for war with Iraq, outpacing even Dick Cheney in the dissemination of bogus intelligence about the threat posed by Saddam Hussein.
Und so bleibt da nur ein rauchender Krater, wo eben noch McCain stand. (Danke, Ralf)
Nach der Laudatio von Thomas Gottschalk („Ich verehre Sie“) setzte Reich-Ranicki zum Großangriff auf das deutsche Fernsehen an: „Ich gehöre nicht hier hin. Man hätte mit seiner Zeit in den letzten drei Stunden besseres machen können als diesen Mist. Ich werfe den Preis von mir.“ Rumms! Das saß.Muhahaha, wunderbar!Die meisten der Gäste trauten ihren Ohren kaum, glaubten an einen Scherz des wortgewandten Reich-Ranickis. Doch der legte nach, kritisierte „den Blödsinn, der wir hier zu sehen bekommen.“ Erzählte, dass er nur noch ganz selten fernsehe. Selbst beim Intellektuellen-Sender 3sat liefe nichts mehr Vernünftiges.
Oooooooh es wird noch viel schöner! Elke Heidenreich zu der Veranstaltung. WUNDERBAR! Lest euch das durch!
Wir haben uns nur noch geschämt, wir wären am liebsten sofort wieder gegangen, aber wir wollten Reich-Ranicki ehren und blieben, und in mein Herz schlich sich schon nach und nach der Verdacht: das hält der nicht durch. Ich sah den achtundachtzig Jahre alten Mann da vorn in der ersten Reihe sitzen, gebrechlich, aber geistig ja vollkommen klar, und ich dachte, was für eine Zumutung diese armselige, grottendumme Veranstaltung für ihn sein müsse. In jeder Hinsicht — einen so alten Mann lässt man nicht derart lange warten, und man mutet einem so intelligenten Mann nicht einen solchen stundenlangen Schwachsinn in hässlicher Kulisse zu und Moderationen des Thomas Gottschalk wie die zu einem Film über Kinder, die aus Heimen und vor Misshandlungen gerettet werden: hoffentlich kommen noch viele Kinder in so eine Lage, damit ihr weiter so tolle Filme machen könnt! (Zitat sinngemäß, nicht wörtlich) Es verschlug uns den Atem.
Update: Hier ist ein Youtube-Clip des Reich-Ranicki-Moments in der Sendung.
Ich habe wieder eine Menge Fotos gemacht, die werde ich die Tage mal aus der Kamera popeln und ins Netz stellen. Müßt ihr euch noch etwas gedulden. Immerhin: Heise hat ein Foto von meinem Plakat in ihrer Fotostrecke :-]
Der schwarze Block hatte offenbar bei der Planung verkackt, jedenfalls formierte sich da die eine Hälfte hinten friedlich und unkonfrontativ, und die andere Hälfte versuchte nach vorne zu rennen und verstreute sich auf dem Weg. Es gab da ein paar lustige Szenen, als der schwarze und der grüne Block (die Polizei) friedlich nebeneinander neben dem Demozug nach vorne liefen, aber offenbar nie wirklich ankamen. Und so blieb es völlig ruhig bis ganz zum Ende, erst während der Schlußveranstaltung gab es da irgendein Problem, dass die Polizei den einen Ausgang abgeriegelt hatte. Kann ich aber nichts näheres zu sagen.
Anyway, mein persönliches Demo-Highlight war der Rückweg von der Demo. An der Bushaltestelle fragte mich eine gepflegte ältere Dame (offensichtlich eine Touristin, die zur Reichstagskuppel wollte), was denn das für ein Geschrei sei (die Lautsprecherreden von der Abschlußveranstaltung), und als ich ihr erzählte, dass das deine Demo gegen den Überwachungsstaat war, meinte sie, na das sei ja auch mal Zeit, das würde ja immer schlimmer, sei ja schon wie im Osten, die ganzen Telefonate und so. Da war ich erst mal sprachlos :-)
Im Bus fragten mich dann noch zwei Damen aus NRW (?), was es mit meinem Schild auf sich habe, und waren dann auch voll dafür, dass mal jemand was gegen diese ganze Überwachung tut. Zur Krönung kam dann noch eine dritte Dame dazu, eine Berlinerin, die dann lauthals zu meckern anfing über den Politfilz, und dass WIR ja diese ganzen Pfeifen gewählt hätten, und was das für eine Schande sei, wie die Söhne von Diepgen (?!? der Exbürgermeister von Berlin) ja doof wie ein Stück Brot seien :-) Das war echt so ein typischer Berlin-Moment, wie man ihn jedem Touristen nur wünschen kann, da erinnert man sich sein ganzes Leben noch dran.
Zu guter letzt fragte mich auf dem Heimweg noch ein Tourist aus der Schweiz, wogegen ich denn da protestiert hätte, und war erschüttert, als ich ihm erklärte, dass EU-weit die Telefonverbindungsdaten für ein halbes Jahr gespeichert werden. "Auch vom Handy?" fragte er. Ja, auch vom Handy.
Kurz gesagt: wir sind voll im Mainstream angekommen. Die Demo war saugeil. Ich bin auch von einigen Stalkern Bloglesern angesprochen worden, die mich von einem Foto vom letzten Jahr wieder erkannt hatten :-)
Oh übrigens: einige sehr bunte Gruppen waren da: erst mal ein Bündnis gegen das Rauchverbot in Berliner Kneipen (?!?!?), dann die Wavies (Mikrowellen aus dem All töten uns), die Anti-RFID-Christen, die da gegen RFID-Implantate protestierten, und sogar einige Ron Paul Fans waren mit Transparent da. Die müssen alle irgendwo falsch abgebogen sein, wenn ihr mich fragt :-)
Was tun, sprach Zeus? Die Briten enteignen mal eben die britische Niederlassung von Kaupthing Singer & Friedlander, das ist die Bank Nummer 1, die letzte, die noch stand. Das betrifft mal eben 2,5 Milliarden Pfund, die Enteignung. Wenn die Bank also bisher nicht strauchelte, dann wird sie es wohl jetzt tun.
Außerdem haben die Isländer jetzt aufgegeben, ihre Währung an den Euro zu pinnen. Das klappt wohl nicht mehr, an einer fetten Inflation werden die nicht vorbei kommen.
Natürlich ist das inhaltlich nicht von der Hand zu weisen, und ich bin mir auch sicher, dass es da gewaltig im Gebälk knirschen wird. Aber die Autobranche ist zyklisch. Gute und schlechte Zeiten wechseln sich ab. Und in den letzten Jahren haben viele Leute neue Autos gekauft, obwohl sie es nicht gebraucht hätten, weil sie sich von den Versprechungen von geringerem Spritverbrauch und verbesserter Ökologie haben einlullen lassen. Dabei haben die Autohersteller versäumt, tatsächlich substanziell den CO2-Ausstoß zu reduzieren, und die Herstellung ökologischer zu machen. Die Autolobby erwirkt in beeindruckender Regelmäßigkeit Aufschübe bei den CO2-Senkungen und verhindert die Einführung der Höchstgeschwindigkeit. Wir hören schon so viel zu viel auf die, und wenn die jetzt mal ordentlich crashen, haben sie sich das vollständig selber zuzuschreiben. Leider ist die Autolobby sehr mächtig, daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die jetzt wirklich einen Milliarden-Bailout kriegen. Ich hoffe ja, dass das nicht geschieht.
Bald gibt es weniger arme Kinder. Sagt jedenfalls unsere Regierung. Und da jedes 3. Kind in Deutschland arm ist, wäre das eine gute Nachricht, wenn sie denn stimmen würde. Tut sie aber nicht.Na, ist das nicht toll? Wie konnten solche Volksverarscher jemals in Amt und Würden kommen?!Denn die Meldung der Regierung beruht auf einem Trick, und der geht wie folgt.
Viele Kinder können jetzt Wohngeld beantragen, jedenfalls wenn sie in einem Hartz IV Haushalt leben, und Unterhaltsgeld bekommen. Dann aber verschwinden sie aus der Hartz IV Statistik. Dass die Eltern keinen Cent mehr haben, taucht in keiner Statistik auf.
Außerdem gibt es ab morgen für ärmere Familien einen verbesserten Kinderzuschlag. Das Dumme ist nur, dass bei den Kindern von Alleinerziehenden der Unterhalt auch hier als eigenes Einkommen berechnet wird, und zack ist der Kinderzuschlag wieder weg.
Genau, eine Transportmaschine des Militärs brachte uns nach Kairo, wo wir zuerst in einem Militärkrankenhaus untersucht wurden und abends dann zu einem Empfang in der Deutschen Botschaft eingeladen waren. Dort sah ich zum ersten Mal Beamte des BND und der GSG 9. Circa 25 Männer der Sondereinheit waren in der Botschaft. Wir aßen dann zusammen, tranken Champagner und Wein.Boah was ein Glück, dass wir die da eingeflogen haben! Ohne die wäre da ja GAR NICHTS gelaufen!1!!
Mit bis zu 27 Mrd. Euro springt der Bund beim der Münchner Hypo Real Estate ein - fast ein Zehntel des Haushalts für 2009.Wenn ihr mich fragt, ist der passende Vergleich ein anderer: Hartz IV haben wir, weil das pro Jahr 10 Milliarden Euro spart. D.h. dieses Jahr hätten wir statt IKB und Hypo alleine vier Jahre ein nicht menschenverachtendes Sozialsystem finanzieren können. Die FTD vergleicht da eher mit Ministerien:
Schon das an dritter Stelle folgende Verteidigungsministerium (31,1 Mrd. Euro) ließe sich mit der für die HRE vorgesehene Garantiesumme nahezu komplett finanzieren. Die Mittel der übrigen Ressorts übersteigt die Summe sogar bei weitem. So kommen Außen- und Innenministerium, Justizministerium, Finanzministerium, Wirtschaftsministerium, das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie das Umweltministerium zusammen auf einen Etat von rund 26,88 Mrd. Euro.Dieser Bailout der Hypo Real Estate kostet also so viel wie ein Jahr Verteidigungsministerium. Gut, dass die da nicht eins und eins zusammen gezählt haben und die Banksituation mit dem Militär geregelt haben. Dieser Junta traue ich inzwischen so gut wie alles zu.
Update: Frontal 21 hat auch einen schönen Vergleich: das ist zweieinhalb mal so viel wie der Bund pro Jahr für Bildung und Forschung ausgibt.
Und in Brandenburg haben sie bisher eine Wahlbeteiligung von 27%. Bei solchen Werten frage ich mich, wieso wir überhaupt Wahlbeobachter aussenden. Bei so einer lächerlichen Wahlbeteiligung kann von einer demokratischen Legitimierung der Volksvertreter eh keine Rede sein. Aber immerhin: ein lustiges Foto gibt es schon mal von den Wahlbeobachtern, die Lupe als Eingabegerät :-)
Update: es stellt sich raus, dass die CSU sich gar nicht vor der 5% fürchtet, sondern vor der 30% Hürde, denn sie muss bundesweit 5% schaffen, d.h. in Bayern entsprechend mehr Stimmen kriegen (Quelle). Und wenn man das hier liest:
Für die CSU, die in Bayern seit 42 Jahren ohne Koalitionspartner regieren konnte, bedeutet dies einen Verlust von nahezu 18 Prozentpunkten. Die 50-Prozent-Marke verfehlt sie klar. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte sie noch 60,7 Prozent bekommen.
dann ist das Ziel für die nächste Wahl ja wohl klar :-)
Update: stimmt offenbar doch nicht, die CSU käme auch mit drei Direktmandaten in den Bundestag, und dass sie die nicht zusammen kriegen, das sieht doch eher unwahrscheinlich aus.
Update: bei der Europawahl gibt es keine Direktmandate, da wären unter 30% also ein Ausschlusskriterium für die CSU.
Ich finde es eine Schande, wie selbstverständlich das heute geworden ist. Ich wuchs zum Höhepunkt der RAF-Panik auf, und mir hat man da noch beigebracht, die Gedanken seien frei, und wenn jemand daheim im stillen Kämmerlein jemandem die Pest an den Hals wünscht, geht das OK, solange er das nicht konkret herbei führt. Und die Kinder gerade wachsen damit auf, dass das normal ist, dass wir Leute verhaften, die niemandem was getan haben.
Der Lacher an der Geschichte: die Firma wird von diversen ehemals hohen Funktionären bei der Fed und FDIC betrieben.
Promontory is peopled by former federal banking officials. Jacobsen started the company with Alan Blinder, who was vice chairman of the Federal Reserve from 1994 to 1996, and Eugene Ludwig, who was Comptroller of the Currency from 1993 to 1998.William Seidman, the FDIC's chairman from 1985 to 1991, is a board member. William Isaac, who chaired the FDIC from 1981 to 1985, is chairman of the company's bank advisory board.
Ich finde das ja vor allem lustig, dass die Amis jetzt so tun, als hätte da sonst niemand drauf kommen können, als sei das voll die Insider-Nummer.
Und selbst wenn das alles geregelt wäre, sollte man trotzdem keine Daten an die Amis weitergeben, argumentiert der Arbeitskreis, weil die USA ein Folterland sind und die Todesstrafe haben. Amen.
Ein Verwertungsverbot für solche Beweise folge bereits aus dem UN-Anti-Folter-Übereinkommen. Allerdings müssten rechtswidrig erlangte Informationen im Einzelfall verwendbar sein, um beispielsweise Ermittlungen wegen eines bevorstehenden Anschlags einzuleiten.Genau! Die Terroristen! Die sind ja eh hinter uns her, wir sind genau genommen schon jetzt so gut wie tot!
And if it happens? Hold on to your three-cornered hats; we’re looking at a major constitutional crisis. The election gets thrown to Congress. But which Congress? The outgoing one or the incoming one? The constitution seems to suggest the outgoing; other statute the incoming. If the former gets to choose, each state’s delegation in the House would get a single vote. With Democrats a majority in 27 House delegations, Barack Obama would presumably become president, unless, of course, some Democrats decide they must vote according to their states’ presidential vote. The Senate, meanwhile, chooses the vice president. If Joe Lieberman votes for Sarah Palin, Dick Cheney would cast a tie-breaking vote for her, making her Mr Obama’s vice president. That is, if the House doesn’t deadlock past inauguration day, leaving Mrs Palin as acting president. More possibilities abound: If they both deadlock, say hello to Acting-President Pelosi.
OMG OMG OMG! Obama-Palin! Pelosi-Palin! Bwahaha!
Im Bundestag muss sich die Partei derweil gefallen lassen, dass ihre Wahlversprechen durch Anträge anderer Parteien als solche vorgeführt werden. Am Donnerstag lässt die Linksfraktion dort über den CSU-Vorschlag zur Wiedereinführung der Pendlerpauschale abstimmen. Damit sich die bayerischen Parlamentarier nicht damit herausreden können, sie würden grundsätzlich gegen alles stimmen, was von Seiten der ehemaligen Regionalpartei Ost kommt, hat auch die FDP einen entsprechenden Antrag dazu eingebracht. Die Liberalen gehen sogar noch einen Schritt weiter und lassen auch über eine Beerdigung des von der CSU öffentlich kritisierten Gesundheitsfonds abstimmen. Und die Grünen, planen angeblich ein Votum über gentechnikfreie Zonen in der Landwirtschaft. Ebenfalls ein Punkt, in dem sich bei der CDU-Schwesterpartei Wahlkampfrhetorik und Regierungspraxis in letzter Zeit beträchtlich unterschieden.Und wo wir schon am zitieren sind, wollen wir auch gleich mal alle Vorurteile bestätigen:
Beide Politiker [Erwin Huber und Michael Glos] halten sich auffällig in der Defensive. Von Talkshowauftrittskollegen des Letztgenannten erfährt man unter der Hand sogar, dass er regelrecht Angst davor habe, im Fernsehen etwas sagen zu müssen — angeblich, weil dann ans Licht kommen könnte, wie wenig er die Vorgänge versteht, die zur Finanzkrise führten.Überraschung!1!!
Lehman hat einen großen Teil der Gehälter und Boni seit jeher in Aktien bezahlt. Über 30 Prozent des Börsenkapitals der Bank waren im Besitz der Mitarbeiter. Seit Montag ist das alles keinen Penny mehr wert. "Viele Kollegen haben ihr komplettes Erspartes und auch ihre Rente in Lehman-Aktien angelegt", sagt Green. Banker, die vor wenigen Wochen noch zehn Millionen Pfund Aktienvermögen oder mehr hatten, stehen jetzt mit leeren Händen da. Auch ihre Häuser sind in Gefahr; den meisten Hypotheken liegen als Sicherheit Aktienpakete zugrunde. Weil der britische Immobilienmarkt vor Monaten zusammengebrochen ist, werden sie bei Notverkäufen nur noch einen Bruchteil des Kaufpreises bekommen. Es geht um die Existenz.Und so läuft es, wie es immer läuft. Bei den richtig fiesen Scams wird nicht nur das Opfer verarscht, sondern auch die anderen Mit-Scammer. Denn das Management hat die Lehman-Mitarbeiter absichtlich belogen, dass alles noch ganz toll aussieht. Nicht, damit sie weiter arbeiten, sondern damit sie ihre Aktien nicht verkaufen, und damit alles noch schlimmer machen.
Heute wurden wir mal wieder von der Realität überholt: die KfW-Überweisung an Lehman geschah offenbar in voller Absicht.
Am Freitag vorvergangener Woche waren Mitarbeiter der KfW zusammengekommen und hatten über die Entwicklung von Lehman und die anstehende Zahlung beraten. In allen Medien war zu dieser Zeit die drohende Insolvenz der amerikanischen Investmentbank schon Thema. Wie es heißt, habe man festgestellt, dass „Lehman nicht so gut aussieht“, und eine Entscheidung getroffen: Die Überweisung, die ihren Ursprung in einem gewöhnlichen Devisen-Swap-Geschäft hatte, wird noch ausgeführt; Neugeschäft wird nicht mehr eingegangen. Die sich über das Wochenende zuspitzende Lage von Lehman sowie die Berichte in der Nacht von Sonntag auf Montag über deren Insolvenz haben die Verantwortlichen in der KfW offenbar nicht bewogen, die Überweisung noch zu stoppen.Ich finde das nicht vollständig schlecht. Immerhin sind sie nicht so zynisch, bei einer kurz vor der Pleite stehenden Firma die Pleite noch zu forcieren, indem sie Zahlungen verschleppen, wie das sonst im Finanzwesen durchaus üblich ist. Hier sind also Reste von Menschlichkeit vorhanden. Die haben sich nur in der Branche geirrt, die Herren. Im Banking braucht man keine Menschen mit moralischen Wertvorstellungen.
Aber ein Punkt noch. Wenn das eine ganz normale Zahlung im Rahmen eines Geschäfts war, wo Lehman ihren Teil gemacht hat, dann ist völlig klar, dass sich das der Insolvenzverwalter dann holt, wenn man das verschleppt. Da gewinnt man nichts durch (außer dass man in der Zwischenzeit mit der Kohle spekulieren gehen kann, natürlich). Insofern ist mir eh nicht so klar, was das Geheule soll. Vertrag ist Vertrag, auch wenn die Gegenseite pleite geht.
Update: Es handelt sich um ein Devisentausch, d.h. die hatten vertraglich ausgemacht, dass die KfW n Milliarden Euro überweist, und Lehman überweist m Milliarden Dollar. Da hätte man in der Tat noch warten können. Die Frage ist halt, ob Lehman noch überwiesen hat oder nicht. Und wie sie bei einer 350 Millionen Euro Überweisung auf einen Schaden von 536 Millionen kommen.
Das klingt jetzt dümmer als es ist. Tatsächlich ist es eine erzwungene Inflation, und nur so kommen die je aus dem Loch wieder raus, weil dann eben auch die Schulden weniger Wert werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe und so.
Apropos Inflation: Die US-Bürger nehmen das gerade selber in die Hand :-)
Von den elf Milliarden Euro Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, die die deutsche Tochter der US-Investmentbank habe, müsse der Sicherungsfonds gut sechs Milliarden Euro abdecken, sagte eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn. Wie groß der daraus entstehende tatsächliche Schaden für die im Bundesverband deutscher Banken (BdB) organisierten privaten Banken sei, stehe noch nicht fest. Sicher sei aber, dass er "sehr wahrscheinlich deutlich geringer ausfallen" werde als die von ihr genannte Summe.Tja und aus den anderen fünf Milliarden Verbindlichkeiten können sie sich mit irgendwelchen Formalien rausmogeln. Hier sind die Regeln.Der Fonds müsse zunächst einmal für die Forderungen der meist institutionellen Kunden einstehen. Das Geld werde der Bankenverband im Zuge des Lehman-Insolvenzverfahrens voraussichtlich zum Großteil wieder zurückbekommen.
According to the 2008 Forbes Global 2000 list, AIG was the 18th-largest company in the world.AIG owns International Lease Finance Corporation (ILFC) , the world's largest aircraft leasing company, with hundreds of aircraft ranging from Airbus A319s to Boeing 747s. Total assets under lease are $55 billion as of June 30, 2008.
Und die Fluglinien sind eh alle gerade am Zusammenfalten, und die US-Regierung ist da am Zubuttern, damit Boeing über Wasser bleibt und nicht Airbus gewinnt.
Und vielleicht kann mir auch mal ein Jurist helfen hier. Nachdem die CSU ja damit zugegeben hat, dass sie ihre Bürger illegal trojanisiert hat, wäre es damit jetzt legal, wenn ich sie hier als kriminelle Vereinigung bezeichnen würde? Da heimliche Verletzung der Wohnung auch Terror verbreitet, würde ich sie auch gerne als terroristische Vereinigung bezeichnen. Wie legal ist das nach diesem Schuldeingeständnis der CSU jetzt? Vielleicht kann ja Herr Vetter dazu mal Stellung nehmen, der soll ja die Verteidigung übernommen haben.
Update: Hups, kaum blogge ich die, bricht ihr Server weg. Ist halt nicht jede Software so skalierbar wie mein Blog hier :-)
Andere Links: Netzpolitik.org; Frankfurter Rundschau, Heise, Golem.
Übrigens: EIN GLÜCK, dass wir das BKA-Gesetz bisher verzögert gekriegt haben, denn da könnt ihr mal einen drauf lassen, dass die da keine offene Durchsuchung gemacht hätten, wenn sie auch verdeckt reingekommen wären.
Update: McCain beklagt "Gier und Korruption" an der Wall Street. HAHAHAHAHAHAHAHA, ausgerechnet McCain! Bwahahahaha, das haben doch die Republikaner so eingerichtet, als sie den Markt "dereguliert" haben! Das ist ja echt zum Totlachen. Was für eine Witzfigur, dieser McCain.
Und noch ein Schenkelklopfer: Barclays will die Brokersparte von Lehman Brothers kaufen. Barclays… DIE Barclays, die sich von Bear Stearns Klärschlamm haben andrehen lassen, und die selber kurz vor dem Crash stehen? Großartiges Entertainment!
Sorgen um das Bankensystem seien "nicht gerechtfertigt", sagte Bundesbank-Präsident Weber. Finanzminister Steinbrück bekräftigte, das deutsche System sei stabil. Die Äußerungen sind der Versuch, die Aufregung über die US-Bankenkrise zu dämpfen.
HAHAHAHAHAHA
Oh und noch ein interessantes Detail: Lehman hatte ja auch eine Deutsche Tochter, die Bafin anläßlich der Lehman-Pleite zugemacht hat. Das ist ein klarer Fall für den Einlagesicherungsfonds der deutschen Privatbanken, und ob der tatsächlich für echte Krisen aufkommen kann, oder ob er bloß eine PR-Luftnummer war, das wird sich jetzt zeigen. Achtet mal in den nächsten Tagen darauf, ob der Steinbrück sein Scheckbuch zückt :-)
Und so verkündet Captain Obvious in seiner Funktion als Sprecher des Weltwährungsfonds: "Der Internationale Währungsfonds erwartet als Folge der Finanzkrise einen enormen Umbruch im Finanzsektor". No Shit, Sherlock!
Einen hab ich noch: Lehman ist ja nicht nur eine Investment-Bank, sondern haben auch selbst Anleihen und Derivate rausgegeben. Die drohen jetzt natürlich auch alle zum Totalausfall zu werden. Das ist das erste Mal, das Zertifikateanlegern wegen Pleite des Emittenten Verlust droht. Und, wichtiges Detail dabei: Zertifikate sind nicht vom Einlagensicherungsfonds gedeckt! Der deckt nur Konten ab!
Aber was ich an der Stelle mal loswerden will: Kinderpornographie ist eine viel weniger schlimme Straftat als die meisten Menschen instinktiv annehmen:
Wer pornographische Schriften (§ 11 Abs. 3), die den sexuellen Missbrauch von Kindern (§§ 176 bis 176b) zum Gegenstand haben (kinderpornographische Schriften), 1. verbreitet, 2. öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht oder 3. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummer 1 oder Nummer 2 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.Zum Vergleich: für Falsche Verdächtigung kriegt man auch bis zu fünf Jahre.
Interessant ist in meinen Augen aber der Vergleich mit Sexueller Missbrauch von Jugendlichen. Kinderpornographie ist ja mit dem Argument strafbar, damit würde dem Sexuellen Missbrauch von Kindern Vorschub geleistet. Wenn man sich jetzt aber das Strafmass beim Sexuellen Missbrauch anschaut, findet man:
Eine Person über achtzehn Jahre, die eine Person unter sechzehn Jahren dadurch mißbraucht, daß sie 1. unter Ausnutzung einer Zwangslage oder gegen Entgelt sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt oder 2. diese unter Ausnutzung einer Zwangslage dazu bestimmt, sexuelle Handlungen an einem Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.Keine Mindesthaft von 3 Monaten, man kann mit einer Geldstrafe davon kommen! Wartet, geht noch weiter:
In den Fällen der Absätze 1 und 2 kann das Gericht von Strafe nach diesen Vorschriften absehen, wenn bei Berücksichtigung des Verhaltens der Person, gegen die sich die Tat richtet, das Unrecht der Tat gering ist.Man kann sogar ganz straffrei ausgehen mit dem eigentlichen sexuellen Missbrauch! Für mich sieht unser Strafrecht einfach nur noch irrational aus.
Update: Mir schrieb jemand, dass Kindesmissbrauch von § 177 abgedeckt würde, aber das ist etwas anderes, denn Kinderpornographie heißt eben nicht zwangsläufig, dass da Nötigung oder Vergewaltigung im Spiel war.
I don't know about you, but when a research paper conclusion says "We suggest that the transient may be one of a new class" I get a chill of oooh-aaahness down my spine. Especially when after a hundred days of observation, it disappeared from the sky with no explanation. Get your tinfoil hats out, because it gets even weirder.The object also appeared out of nowhere. It just wasn't there before. In fact, they don't even know where it is exactly located because it didn't behave like anything they know. Apparently, it can't be closer than 130 light-years but it can be as far as 11 billion light-years away. It's not in any known galaxy either. And they have ruled out a supernova too. It's something that they have never encountered before. In other words: they don't have a single clue about where or what the heck this thing is.
Oder das sind die Vulkanier, die gucken gekommen sind, ob wir inzwischen den Warpantrieb haben :-)
Die Kernpunkte, die ich mitgenommen habe:
Die Sachverständigen haben kein gutes Haar an dem Gesetz gelassen. Es war klar: wenn sie das reparieren wollen, wäre das ein Totalschaden-Aktion, wegschmeißen und neumachen. Daher bin ich mir sicher, dass die das Gesetz genau so kaputt durchwinken werden, und dann werden wir wieder nach Karlsruhe gehen müssen. Der Grünen-Typ hat die Sachverständigen auch mit den Worten begrüßt, er sei dankbar, dass sie nach den ganzen letzten Gesetzen, wo ihre Vorschläge sämtlichst verworfen worden seien, immer noch für diese Anhörungen zur Verfügung stünden. So läuft das da ab. So wird bei uns Politik gemacht.
Oh, eine wichtige Sache noch, die mir bisher nicht so klar war. Das Verfassungsgericht hat bei den Tagebuch-Regelungen entschieden, dass strafrechtlich relevante Erkenntnisse grundsätzlich nicht in den Kernbereich der privaten Lebensführung fallen. In Verbindung mit dem "Richterband"-Vorschlag heißt das: die hören weiterhin alles ab, der Richter schneidet dann das Stöhnen während des Koitus und das Schnarchen heraus, und das Geständnis dazwischen wird verwertet. Genau so wird das ablaufen. Oh und natürlich sind keine Mittel vorgesehen, um die Richter zu finanzieren, die das machen sollen, bzw die dann nötigen Dolmetscher.
Die schriftlichen Stellungnahmen gibt es hier als PDF, falls ihr da mal reingucken wollt.
Ein Highlight gab es noch mit Herrn Dr Roggan, der sich die ersten fünf Stunden eher blass, zurückhaltend und wenig kontrovers gab, der aber in den letzten Minuten noch einen echten Knaller brachte, als er meinte, die Daten dürfen man nicht nur nicht an Länder weitergeben, bei denen dem Betroffenen die Todesstrafe drohe, sondern auch nicht an Folterländer wie die USA oder die Türkei. Niemand reagierte entsetzt darauf, ich bin mal gespannt, ob sie das aus dem offiziellen Transkript raus zensieren.
Hier mal ein paar Ziercke-Stilblüten:
Hier kann gar nicht davon die Rede sein, dass das gegen Unbescholtene eingesetzt wird!Völlig klar, wenn der Ziercke jemanden observieren läßt, dann ist das ein Verbrecher! Das hat dann vermutlich die Precog-Abteilung herausgefunden oder so. Ziercke hat sogar den Sprengstofflaster zur WM noch mal zitiert, der ja angeblich aus dem Baltikum kommen und Deutschland per schmutziger Bombe verstrahlen sollte, sich dann aber schnell als komplette Fiktion herausstellte.Verschlüsselung schafft strafverfolgungsfreie Räume!
Es geht nicht um den intelligenten Internetnutzer, sondern um die Netzwerke, da kommt man immer irgendwie rein.
Wer heute VoIP mit Skype macht, kann sich sicher sein, dass das nicht abgehört werden kann. [Ja! Hat er schon wieder gesagt!!]
… welche Hindernisse vorliegen, zum Beispiel Firewall, Antiviren, … [er weiß also genau, dass er da Malware baut]
Wir brauchen verdeckte Einbrüche, damit wir sicher sind, den richtigen Rechner zu erwischen!
Dann wären ja alle Polizeien weltweit Geheimdienste! [auf die Frage nach den nachrichtendienstlichen Befugnissen, die seine Behörde da kriegen soll]
Wir arbeiten im Moment mit Methoden aus der Steinzeit! Es dauert 8 Monate, bis wir einen Server in China öffnen können, und dann finden wir, dass die Daten seit 7 Monaten gelöscht sind!
Gefahr im Verzug braucht man für den Bundestrojaner, weil man ja nur in der Minute zugreifen kann, wo derjenige online ist!
Die Onlinedurchsuchung hat ja mit dem Kernbereichsschutz nichts zu tun. [ach ja?]
[Auf die Frage, ob sie denn mit der Rasterfahndung schon Erfolge hatten] Mit der Rasterfahndung haben wir Verdächtige identifiziert, das sehen wir als großen Erfolg. Was erwarten Sie den, was wir da erreichen können? [Naja, vielleicht etwas mehr als ein Verdacht? Wie wäre es mit einem Täter?]
[Auf die Frage, wozu sie die Online-Durchsuchung brauchen] Bei den Sauerländern haben wir verschlüsselte Dateien gefunden, die haben wir bis heute nicht entschlüsseln können! [Überraschung!!1!]
Kritik [an den neuen Geheimdienstbefugnissen] verhöhnt die Polizei, die in den Ländern mit diesen Befugnissen hunderte von Menschenleben gerettet haben.
[Angesprochen auf den Blödsinn, den sein Abgesandter beim Verfassungsgericht erzählt hat] Das war ein unautorisierte Aussage eines Mitarbeiters!
Ach, ein Highlight noch, von Prof Kutscha. Der hat mir ja sehr gut gefallen, der Mann. Der hat u.a. argumentiert, dass wir die selben Argumente ("unverzichtbar!", "Untergang des Abendlandes droht, wenn wir das nicht kriegen!!1!") schon beim großen Lauschangriff gehört haben, und heute benutzen sie das nur ein paar Mal im Jahr und das ist völlig unwichtig als Maßnahme. Und er hat die mangelnde Definition von "internationalem Terrorismus" sehr anschaulich illustriert, indem er argumentierte, da seien unter anderem Wirtschaftsgüter betroffen (das habe ich ja damals als "Onlinedurchsuchung bei Sachbeschädigung" kritisiert), und daher könne man argumentieren (er zitierte da auch noch ein EU-Gerichtsurteil in die Richtung, dass Streik als Handelshemmnis darstellte), dass von Gewerkschaften ausgerufene Streiks Terrorismus seien und unter dieses Gesetz fielen. Fand ich so toll, dass ich mich bei dem in der Kaffeepause persönlich bedankt habe, dass er das gebracht hat.
Oh, einen habe ich noch. Einer der SPD-Email-Ausdrucker sprach da davon, bei den Sauerländern hätten sie drei Tetrabyte an Daten gefunden (Danke an slowtiger für den schönen Photoshop). Bwahahahaha
Update: Lacher am Rande: es kam die Frage auf, warum wir nicht einfach die Formulierungen des Bayerntrojaner-Gesetzes nehmen, woraufhin sich die Sachverständigen unisono einig waren, dass das auch ganz offensichtlich verfassungswidrig ist.
Übrigens, mein persönlicher Held der Veranstaltung ist der Prof Geiger, der am Anfang ruhig und gesetzt rüberkam, aber immer schön seriös alle Punkte zerlegt hat. Der war mal BND-Präsident, was mich ja doch schockiert hat, weil der der einzige war, der da mit moralisch-ethischen Argumenten gegen das Gesetz kam. Der sprach auch als einziger ein Verwertungsverbot an, das ich ja auch gefordert hatte, für den Fall, dass sie Gefahr im Verzug brüllen und nach drei Tagen der Richter meint, der Einsatz sei illegal. Dafür habe ich ihm auch in der Mittagspause persönlich gedankt, und daraufhin wurde er nach der Mittagspause echt zum Tiger und kam da mit geradezu missionarischen Argumenten ala "Stellen Sie sich mal vor, SIE seien von so einem Gesetz betroffen, was für einen Rechtsschutz genießen Sie denn dann noch?" Erschütternderweise stießen diese Argumente bei den Abgeordneten auf völliges Unverständnis, so meinte der eine CDU-Apparatschik dazu "Sie tun ja geradezu so, als würden wir diese Maßnahmen gegen Unschuldige einsetzen!1!!". Äh, ja, genau das ist die Gefahr, Sie Knalltüte! Also der Geiger hat mir sehr gut gefallen. Wenn ich einen Orden verleihen könnte, er würde ihn kriegen.
Heise hat auch eine Meldung dazu, aber die liest sich fast als wäre der Herr Krempl bei einer anderen Anhörung gewesen :-)
Die Tagesschau findet auch, dass der Konsens war, dass das verfassungskonform war, und zitiert dafür ausgerechnet Prof Gusy, der da länglich argumentierte, dass man Artikel 13 dafür ändern müsse. Und von all den Kritikpunkten zitieren sie einen organisatorischen ("könnte mit den Zuständigkeiten der Bundesanwaltschaft kollidieren") und einen relativ leicht widerlegbaren ("könnte den falschen Computer treffen"). Pfui, Mainstream-Medien, Pfui! Noch schlimmer ist der erste Artikel dazu, wo sie gar keine Bedenken gehört haben (die müssen sich da was in die Ohren gesteckt haben).
Und wenn tagesschau.de wenigstens halbwegs seriös rüberkommt mit ihrer Falschberichterstattung, dann hat der Stern gar keine Hemmungen, dem Volk ins Gesicht zu lügen. Kein einziger der Staatsrechtler hat den Gesetzentwurf als verfassungskonform bewertet! Nicht mal die beiden CDU-Experten (der Heckmann und der Möstl, der schon vom Dialekt her klang als lehre er in Pullach)! Der Möstl hat immerhin für einige Punkte hanebüchene Rechtsauffassungen zu konstruieren versucht, wieso man möglicherweise für diesen Punkt ohne Verfassungsänderung auskommen könnte, bis es dann das Verfassungsgericht wieder einkassiert. Aber nicht mal DER hat sich da hingestellt und den Entwurf als verfassungskonform bezeichnet. Krass.
Kai Raven war auch da und hat seine Notizen geblogt. Seine Einschätzung zu Prof Gusy teile ich übrigens, der kam mir vor wie ein Hacker im Geiste, der auf Fragen, ob $XY verfassungskonform sei, mit bizarrologischen Konstruktionen antwortete, was man kunstvoll wie auslegen müsse, um da eventuell argumentativ in Richtung Verfassungskonformität kommen zu können. Bei mir blieb der Eindruck zurück, dass das alles in seinen Augen nicht verfassungskonform ist und man da größere Verrenkungen machen müsste, um das überhaupt verargumentieren zu können, aber offenbar sahen das die Experten-Reporter vom Stern anders. Bemerkenswert an dem Geiger war, dass er dieses Mal kraftvoll gegen das Richterband argumentierte, indem er am Ende aufzählte, wer bei einem Richterband (womöglich mit Dolmetschern) die eigentlich absolut geschützten intimen Kernbereichsdetails zu Gesicht bekäme.
Und so kommt es, wie es kommen muss: Ratzinger findet die Trennung von Staat und Kirche nicht gut.
Benedikt XVI. sprach sich nachdrücklich dafür aus, über den Sinn und die Bedeutung einer Trennung von Staat und Kirche wie in Frankreich neu nachzudenken. Diese Trennung sei zwar zum einen notwendig, um Religionsfreiheit zu garantieren und die Verantwortung des Staates sicherzustellen, sagte Benedikt.Außer natürlich es handelt sich um ein islamisches Land. Ja, Kirche ist total toll für den Konsens. Außer es geht um Kondome oder Abtreibung. (Danke, Tohei)Zum anderen müsse man sich jedoch klarer darüber werden, welche bedeutende Rolle die Religion spielen könne, «um zu einem grundsätzlichen ethischen Konsens in der Gesellschaft beizutragen». Sarkozy habe mit seiner Formulierung einer «positiven Laizität» ein offeneres Verständnis im Verhältnis zwischen Kirche und dem Staat ausgedrückt, lobte der Papst.
Bin ich eigentlich der einzige, der sich da verarscht vorkommt?
Bizarres Detail am Rande:
Bei der Aufsichtsratssitzung der Bahn am Mittwoch in London hatte das Thema kaum eine Rolle gespielt.Huh? London?!? Yes, London. You know: fish, chips, cup 'o tea, bad food, worse weather, Mary fucking Poppins, London!
Mehrere Bundesländer wollen die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung für freiberufliche Künstler und Publizisten abschaffen oder zumindest "unternehmerfreundlich" reformieren.Un-glaub-lich. Und das liegt jetzt im Bundesrat. Nun sollte man denken, hey, der Bundesrat mit seinen Expertenausschüssen, da wird das sofort kassiert! Nun, …
Laut Bundesrat haben sich der Wirtschaftsausschuss, der Ausschuss für Frauen und Jugend, der Finanzausschuss und der Ausschuss für Innere Angelegenheiten für eine Abschaffung der Künstlersozialversicherung ausgesprochen.WTF?!? Und was für grottige Länder würden so eine Idee tragen?
Nach Angaben des Deutschen Kulturrates vom Dienstag geht der Antrag zurück auf eine Initiative von Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.Was für eine Schande.
Update: Bei mir sind diverse Mails aufgeschlagen, die das auch gut finden. Offenbar vor allem weil da auf mittelständische Firmen unerwartete Zahlungen zukommen, nur weil sie mal einen Grafiker für ihre Webseite beauftragt haben, und der Künstler hat ihnen vorner nicht gesagt, dass da noch Zahlungen kommen. Anscheinend gibt es da einiges an schlechtem Karma.
Vor allen Dingen Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Decken, Zelte und Arzneimittel die durch polnische "Casa" Militärflugzeuge nach Georgien geschafft wurden, stauben nun in einem speziell für solche humanitären Güter eingerichtetem Hangar ein. Polnische Diplomaten die versucht hatten die humanitären Güter ohne Zölle freizubekommen wurden vom georgischen Außenministerium abgewiesen. Dies ist ein weiterer Beweis für die Sinnlosigkeit der bedingungslosen Unterstützung vieler westlicher Staaten einschliesslich Polens für ein unfähiges und unbarmherziges Regime in Georgien.Ich würde das nicht hier bringen, wenn das keine polnische Quelle wäre, die auch ansonsten eher pro-USA, pro-NATO und antirussisch zu sein scheint. Denkt euch euren Teil dabei selber. (Danke, Michael)
Nach Ansicht der Richter haftet der Betreiber nicht als Täter oder Teilnehmer einer Urheberrechtsverletzung. Dies scheitere bereits daran, dass auf dessen Server die Musikdateien nicht gespeichert werden, sondern sich dort lediglich ein Verzeichnis der Daten befinde. Ein öffentliches Zugänglichmachen im Sinne des § 19a des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) sei darin nicht zu sehen.Das ist auch exakt die Argumentation von PirateBay. Und wenn das für Donkey gilt, gilt das natürlich erst Recht für Torrents.
Zudem habe Warner dem Anbieter auch keinen Vorsatz bezüglich der Urheberrechtsverletzung nachweisen können. Insbesondere konnte der Musikanbieter seinen Vortrag nicht glaubhaft machen, das eDonkey-Netzwerk sei nicht als zunächst völlig neutrales Netzwerk anzusehen, sondern dort überwiege eine illegale Nutzung.Au weia, das versenkt die Argumentation der Contentmafia nahezu vollständig. Sie haben sich da noch mit der Störerhaftung eine Krücke zurecht gebastelt, aber auch die zersägt das OLG Düsseldorf mal eben:
Im Gegensatz zur Ansicht der ersten Instanz haftet der Server-Betreiber nach den Ausführungen des OLG Düsseldorf auch nicht unter den Gesichtspunkten der Störerhaftung. Diese setze grundsätzlich eine Verletzung von Prüfungspflichten voraus. Der Anbieter habe jedoch unmittelbar nach dem Hinweis des Musikkonzerns auf die streitgegenständlichen Rechtsverletzungen Dritter einen Wortfilter angelegt, um weitere ähnliche Rechtsverletzungen auszuschließen. Der Ansicht von Warner Music, dem Betreiber sei auch eine händische Kontrolle der über 300 Suchtreffer zu dem Namen des Künstlers (der einem gängigen Vornamen entspricht) zuzumuten, erteilten die Richter eine Absage. Die Forderung, der Betreiber müsse alle in Frage kommenden Daten herunterladen, öffnen und kontrollieren und "notfalls" auch freie Inhalte filtern und entfernen, sei unverhältnismäßig. Eine solche Handlungspflicht würde die Prüfungspflichten überspannen. Es sei auch von dem Betreiber nicht zu verlangen, Personal für eine händische Überprüfung zu beschäftigen, da dies die Wirtschaftlichkeit des Geschäfts erheblich beeinträchtigen würde.Nanu, haben die da tatsächlich einen kommerziellen Donkeyserver gehabt? Wow. Der Richter argumentiert dann noch, im Gegenteil sei es für Warner überhaupt kein Ding gewesen, selber die anderen Alben rauszusuchen, wegen dener sie dann die Klage angestrengt hatten. Bwahahaha, Treffer versenkt.
Ich erwarte, dass die in Revision gehen. Offenbar sind keine weiteren Rechtsmittel möglich. Whoa! PARTY! :-)
The deal required the Republican Party's host committee to buy insurance covering up to $10 million in damages and unlimited legal costs for law enforcement officials accused of brutality, violating civil rights and other misconduct.
DAS ist ja wohl mal die Krönung! Bwahahahaha! Nicht nur dass die Republikaner überhaupt in so einem Loch absteigen müssen, die Stadt will nicht mal den Ärger wegen der vielen zu erwartenden Demonstraten zahlen. Großartig! Und wie ist es zu diesem Deal gekommen? Nun, die Republikaner haben erst angesagt, wo der Parteitag stattfindet, bevor sie das mit der Stadt in trockenen Tüchern hatten:They had some leverage because the party had named St. Paul as the location for the convention before striking the city services agreement in January 2007.
Der Bürgermeister hat einen Orden verdient. Noch besser wäre natürlich, wenn er es gar nicht erst zu Polizeiwillkür kommen lassen würde.The deal could save taxpayers millions. Police have arrested nearly 300 people, and many protesters are threatening lawsuits. New York City still faces more than 400 lawsuits from some of the 1,800 people arrested at the 2004 GOP convention, said Laura Postiglione, a spokeswoman in the city's law department.
Oder vielleicht macht der Bürgermeister das ja auch absichtlich, macht diesen Deal und läßt dann die Prügelkolonnen der Polizei losknüppeln, ihn kostet es nichts und den Imageschaden haben die Republikaner. (Danke, Bernhard)
Update: Hier ist das PDF
Spezialeinheiten der US-Armee sind für die mysteriöse Militäroperation in einem pakistanischen Dorf verantwortlich, bei der bis zu 20 Menschen starben. Ähnliche Anti-Terror-Einsätze könnte es bald öfter geben, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf hochrangige Beamte.Yeah, ab jetzt noch viel mehr Massenmord in Pakistan! Gelegentlich schlüpft da ja doch mal ein Stück Wahrheit durch beim Spiegel.
Solange im Präsidentenpalast von Islamabad noch Pervez Musharraf saß, hatten die USA jegliche Maßnahmen vermieden, die dessen Position unterminieren könnten. Doch nach dessen Rücktritt vor wenigen Wochen sieht das Pentagon diese Einschränkungen offenbar als nicht mehr nötig an.Aber macht euch keine Sorgen, das ist alles der Gerechte Krieg, Gott ist auf unserer Seite, da gibt es keine unschuldigen Opfer:
Bislang sprechen US-Vertreter von einem zivilen Opfer, der "New York Times" sagte ein US-Beamter, dass ein Kind getötet worden sei. Frauen, die ums Leben gekommen seien, hätten die Qaida-Kämpfer unterstützt." Beweise legte die US-Armee dafür jedoch nicht vor.Das Kind war sicher auch ein Al Kaida Kämpfer. (Danke, Dirk)
Q: Sie treten in Regensburg als Direktkandidat der Linkspartei zur Landtagswahl am 28. September an. Seit Mai sind Sie im Stadtrat – was kann man da als Linker bewegen?Und genau so läuft das ja auch im Bundestag. Wo kämen wir da hin, wenn da über Sachthemen nachgedacht würde. Im Grunde könnten wir uns die ganzen Abgeordneten auch sparen. Es würde reichen, da pro Partei einen hinzustellen, der dann für die Partei abstimmt. Und weil das so ist, schlage ich vor, pro Partei auch nur einmal Diäten zu zahlen. Der Rest läßt sich da nämlich ohne Gegenleistung durchfüttern.A: Nichts. Etwas anders hatten wir uns das natürlich schon vorgestellt: Wir machen sachlich schöne und sauber begründete Anträge, wozu kein vernünftiger Mensch Nein sagen kann. Doch verwundert stellt man fest, daß es so nicht funktioniert, denn die Argumentation findet nicht im Stadtrat oder den Ausschüssen statt. Wenn etwas im Stadtrat auf die Tagesordnung kommt, ist es im Grunde schon gelaufen.
Q: Wie muss man sich das vorstellen?
A: Der jeweilige Fraktionsvorsitzende sagt vorher zu seinen Leuten: Das machen wir und das machen wir nicht. Dementsprechend wird abgestimmt, ohne sich näher mit dem jeweiligen Sachverhalt zu befassen. Natürlich werden Anträge der kleineren Parteien, insbesondere der Linken, grundsätzlich abgelehnt, denn gerade in Zeiten von Wahlen ist man sehr darauf bedacht, den anderen keine Möglichkeit zu lassen, gut auszusehen.
Aber wartet, wird noch schlimmer:
Wir waren natürlich auf einiges gefaßt, aber daß es so schlimm ist, hatten wir nicht erwartet. Die einfachen Stadträte erhalten häufig nicht einmal die Anträge und Vorlagen, über die sie später abstimmen sollen! Ein Verwaltungsmann begründete das so: Es sei vorgekommen, daß Dinge an die Öffentlichkeit gekommen seien, die der Stadt geschadet hätten. Darum sei man schon seit Jahren dazu übergegangen, nur noch den Fraktionsvorsitzenden brisante Unterlagen auszuhändigen. Der Clou dabei: Die Linke stellt zwei Stadträte, hat also weder Fraktionsstärke noch einen Fraktionsvorsitzenden. Es gibt also auch keine Unterlagen.WTF?!?
Dass die Palin gegen Abtreibung selbst bei Vergewaltigung und Inzest ist und an den Schulen Kreationismus lehren will schrieb ich ja schon. Ihre Vorstellung von Energiepolitik ist, in Alaska nach Öl zu bohren (scheiß auf die Naturschutzgebiete!1!!), und Eisbären mag sie offenbar auch nicht.
Update: Im Internet hat die Ernennung zu einem Ausbruch an Kreativität geführt, z.B. diese Theorie, wie es zur Ernennung kommen konnte, dieser wunderbare Photoshop dazu, und diese Facepalms machen die Runde :-)
Außerdem gibt es weiterhin die fiesesten Gerüchte und Verschwörungstheorien, z.B. würde ja das Kind nach der Wahl zur Welt kommen, und da könnten sie dann auch einfach "Fehlgeburt" oder so sagen. Im Übrigen war die Tochter am Pfeiferschen Drüsenfieber erkrankt und ging deshalb nicht zur Schule, in genau dem letzten Trimester der Schwangerschaft mit Trig. Das wäre ja auch genau die Zeit, in der sie jetzt dieser andere Typ geschwängert haben sollte. Das passt alles nicht. Die dominierende Theorie ist aber, dass sich das in drei Monaten mit einer tragischen Fehlgeburt aufklärt. Ich verweise auch mal auf dieses Foto, wo das Down-Kind offenbar bei der "Schwester" an der Brust hängt.
Auf der anderen Seite gibt es auch dieses Foto, wo die Oma doch schwanger aussieht. Alles sehr bizarr.
Oh und hier ist ein Bild von Palins Arbeitsplatz. Ja, sieht fast aus wie eine Münzwäscherei :-)
Hahaha und die Republikaner streuen gerade die Gegen-Verschwörungstheorie, dass Hillary schwanger sei :-)
Aber egal. Der Punkt ist ja nicht, DASS sie gekürzt haben, sondern WIE sie gekürzt haben. Das russische Fernsehen hat nämlich das gesamte Interview ausgestrahlt. Auf russisch, natürlich. Aaaaaber: auf Youtube gibt es eine fansub Version davon, und es gibt auch ein russisches Transkript, das jemand übersetzt hat. Und in dem übersetzten Transkript sind die Stellen markiert, die die ARD raus gekürzt hat.
So und jetzt guckt euch das mal an. Die rausgekürzten Stellen sind zufällig gerade die, bei denen das Interview (auch der Korrespondent übrigens, nicht nur Putins Antworten!) der im wesentlichen durch die Georgische PR-Maschine bestimmten westlichen Sicht auf den Konflikt widerspricht.
Sehr bedauerlich, dass die ARD, die sich ja für keine Kritik an der chinesischen Zensur zu schade war, zu solchen Methoden greift. Nur mal als Ausschnitt dessen, was die da weggekürzt haben, damit ihr ein Gefühl dafür kriegt:
Wenn Sie erlauben, dann sage ich, was ich darüber denke. Es gab die Sowjetunion und den Warschauerpakt. Und es gab die sowjetischen Streitkräfte in der DDR, und man muss es ehrlich zugestehen, das waren Okkupationskräfte, die nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in Ostdeutschland geblieben sind unter dem Deckmantel der Koalitionsstreitkräfte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion, des Warschauerpaktes sind diese Okkupationskräfte weg. Die Gefahr von Seiten der Sowjetunion ist weg. Die NATO aber, die amerikanischen Streitkräfte, in Europa sind immernoch da. Wofür?Das konnte man un-mög-lich dem deutschen Fernsehpublikum zeigen!1!! Schade. Sehr schade. Vor allem der Korrespondent muss sich da ja ohne Ende verarscht vorkommen. Der hat da zwar auch ein paar echt peinliche, lenkende Fragen gestellt, aber im Großen und Ganzen hat der sich ja schon Mühe gegeben. Ich komme nicht umhin, noch zwei-drei Sätzchen von Putin zu zitieren:Um Ordnung und Disziplin in den eignen Reihen zu halten, um alle Koalitionspartner innerhalb eines Blocks zu halten, braucht man eine außenstehende Gefahr. Und Iran ist da nicht ganz passend für diese Rolle. Man will daher einen Gegner wiederauferstehen lassen und dieser soll Rußland sein. In Europa jedoch fürchtet uns niemand mehr.
Sie haben in unserer heutigen Diskussion auch mehrfach über unsere gemeinsamen Werte gesprochen. Woraus bestehen diese? Es gibt einige grundliegende Werte, wie das Recht zu leben. In USA z.B. gibt es immer noch die Todesstrafe, in Rußland und Europa gibt es die nicht. Heißt das denn, dass Sie aus dem NATO-Block austreten wollen, weil es keine vollständige Übereinstimmung der Werte zwischen den Europäern und Amerikanern gibt?Wieso braucht es eigentlich einen russischen Premierminister, damit das mal offen angesprochen wird?
Wissen Sie denn nicht, was sich in Georgien die letzten Jahre abgespielt hat? Rätselhafter Tot des Ministerpräsidenten Shwania, Niederschlagung der Opposition, physische Zerschlagung von Protestmärschen der Oppositionellen, Durchführung der Wahlen während eines Ausnahmezustands und jetzt diese verbrecherische Aktion in Ossetien mit vielen Toten. Und da ist natürlich ein demokratisches Land, mit der ein Dialog über die Aufnahme in die NATO oder gar EU geführt werden muss.Na aber hallo!
Jetzt über den anderen Wert: Pressefreiheit. Sehen Sie nur wie diese Ereignisse in der amerikanischen Presse beleuchtet werden, die als leuchtendes Beispiel der Demokratie gilt. Und in der europäischen ist es ähnlich. Ich war in Peking, als die Ereignisse anfingen. Massierter Beschuß von Zchinwali, Anfang des Vorstoßes der georgischen Truppen, es gab sogar bereits vielfache Opfer, es hat keiner ein Wort gesagt. Auch Ihre Anstalt hat geschwiegen, alle amerikanischen Anstalten. So als ob gar nichts passiert. Erst als der Agressor „in die Fresse“ bekam, "Zähne rausgeschlagen" bekommen hat, als er seine ganze amerikanische Ausrüstung aufgegeben und ohne Rücksicht gerannt ist, haben sich alle erinnert. An das internationale Völkerrecht, an das böse Rußland. Da waren alle wieder auf der Stelle. Wieso eine solche Willkür [in der Berichterstattung]?All das ist offensichtlich VIIIIEEELLL zu gefährlich, um es dem deutschen Volk um Fernsehen zu zeigen. Wo kämen wir da hin, wenn kritische Fragen gestellt werden. Und Kritik an unserer Presse strahlt unsere Presse natürlich nicht aus. Un-denk-bar. Da sind sogar die Amis weiter. Ein anderer interessanter Punkt, den ich so noch gar nicht auf dem Radar hatte:
Mehr noch, trotz rechtsgültiger Abkommen mit der EU beispielsweise über atomaren Brennstoff, werden wir rechtswidrig vom europäischen Markt ferngehalten. Wegen der Position unserer französischen Freunde.Na sowas. (via)
Update: Im Blog zur Sendung bricht der heilige Volkszorn über der ARD zusammen. Ein lustiges Detail, das jemand ausgegraben hat:
Es ist vorgesehen, dass Roth 2009 neuer Leiter des ARD-Studios New York wird.
Unter dem Gesichtspunkt ergibt das Interview dann auch wieder Sinn. Dann war das schlicht transatlantisches Dickdarmkriechen.
Oh und es gibt auch eine Antwort der Redaktion:
Anmerkung zum "Zensur"-Vorwurf: Das Interview mit Wladimir Putin wurde vom ersten und zweiten Kanal des russischen Fernsehens sowie vom Auslandskanal "Russia Today" mitgedreht. Die russischen Kollegen haben ebenfalls Auszüge des insgesamt einstündigen Interviews veröffentlicht. Diese finden sich jetzt im Internet, unter anderem bei YouTube.
Die Kollegen in Russland haben - zum Teil - einen anderen Fokus als die ARD gewählt. Dies ist das Ergebnis eines normalen und notwendigen journalistischen Auswahlprozesses und hat — mit einer von welchen Stelle auch immer verordneten — Zensur nichts zu tun.
Aaaaaaah ja. Nee, klar. (Danke, Ulrich)
Der Anwalt hat das Teil jetzt beim Fundbüro der Stadt als gefunden angegeben, und wenn es dann ein halbes Jahr keiner abholt, gehört es dem Opfer.
Abgeben will Anwalt Hoffmann den Peilsender aber nicht im Fundbüro: "Ich fürchte, dass das gute Stück da sonst irgendwie abhanden kommen könnte."Muhahahaha
Update: Die taz hat auch noch ein paar abenteuerliche Details zu der ganzen Operation.
Aber immerhin ein Politiker hat offenbar einen ruhigen Kopf bewahrt, Egon Bahr bezeichnet die Idee, Georgien in die NATO zu lassen, als abenteuerlich.
Update: Noch einer.
Verhandlungen wurden bei Musikmessen wie der Midem oder der Popkomm oft in Hotelzimmern geführt, die man tagelang nicht verließ. Man ließ sich eben alles kommen, alles. Aber wir Deutschen sind im Vergleich zu den Engländern wirklich Waisenknaben. Da gehst du abends in London mit zehn Leuten weg, und der englische Kollege ruft kurz seinen Dealer an und ordert auf Firmenkosten Koks für alle.Interessantes Detail auch aus Sicht der Contentmafia zu den "Raubkopierern":
[…] mit einem Nummereins-Hit lässt sich trotz der Raubkopiererei auch in diesem Jahrtausend noch sehr, sehr viel Geld verdienen. Richtige Fans wollen immer noch einen echten Tonträger und keine MP3-Dateien. Man trinkt ja auch keinen Wein aus dem Tetra-Pak.(Danke, Michael)
Umgekehrt trug die untere Hälfte der Einkommensbezieher fast gar nichts zum Steueraufkommen bei: Sie zahlten ganze 4,3 Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. Allerdings verfügt diese Gruppe auch nur über ein Jahreseinkommen von weniger als 23.000 Euro.Soviel zur Mär, man müsse die "Besserverdienenden" mehr zur Kasse bieten. Besonders krass:
Dabei zeigt sich: 28,8 Prozent aller Steuerpflichtigen hatten 2004 nur ein Jahreseinkommen von maximal 10.000 Euro. Damit lagen sie kaum über dem Grundfreibetrag und diese geringen Einkünfte waren daher zum größten Teil steuerfrei.Die Gesellschaft verarmt halt. Und dank Hartz IV kann das auch nur so weitergehen. Denn eine Firma ist zur Profitmaximierung angehalten, und wenn der Staat Zuzahl-Schwindelprogramme wie "1 Euro Jobs" zuläßt, dann muss eine Firma das über kurz oder lang auch machen. Dadurch fallen normal bezahlte Jobs übrig und am Ende hängen alle am Hartz IV Tropf. Aus der Sicht des Zynikers ist das natürlich volle Absicht, denn vollständig abhängige Menschen meckern vielleicht mal ein bisschen, aber von denen ist keine Revolution zu erwarten. Und für Demonstrationen oder politische Weiterbildung haben die keine Zeit, wenn man sie zur Zwangsarbeit verpflichtet. (via)
Update: Die Einkommenssteuer ist nur rund ein Drittel des Gesamt-Steueraufkommens. Dinge wie Umsatz, Alkohol- und Benzinsteuer betrifft Arme natürlich genau so.
Ursache seien kommende Energieengpässe, die zu schweren Verwerfungen innerhalb der EU und in der Bundesrepublik sowie zu einer "bisher einmalige(n) Staatskrise" mit "gewalttätigen Ausschreitungen und Demonstrationen" führen könnten. Zu befürchten sei, dass es einer "breit organisierten Bürgerinitiative" zukünftig gelingt, die Berliner Energiepolitik "auszuhebeln". […]Hey, das kommt mir bekannt vor. Liegt gar nicht so lange zurück. Nur so 70 Jahre! Wahrscheinlich können wir noch froh sein, dass sie dieses Mal nicht mit Lebensraum im Osten argumentieren. (Danke, Jörg)Wie ein Teilnehmer berichtet [7], wurde in der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (Berlin-Pankow) "ein offenes Wort" gesprochen. Dazu gehörte der "überaus beeindruckende" Vortrag eines Wissenschaftlers über "zu viel Frieden in Deutschland". Ein anderer "hochklassiger, sehr erfahrener" Referent mahnte, "den letzten Schritt zur Normalisierung" der Bundesrepublik zu gehen: Internationale Interessendurchsetzung "bei einsatzbereitem vollem Instrumentarium einer souveränen Nation". Zu den Instrumenten gehört die globale Kriegsfähigkeit: "'Wir können und trauen uns nicht, andere trauen sich, doch sie können es nicht'."
Hauptziel des Besuchs [von Condy im Irak] war es, den Entwurf eines amerikanisch-irakischen Sicherheitsabkommens abzustimmen, das die militärischen und politischen Beziehungen zwischen Bagdad und Washington regeln und die Frist des Abzugs und die Aufenthaltsbedingungen der US-amerikanischen Soldaten im Lande bestimmen soll. Washington "prüft" diesen Vertrag seit bereits anderthalb Jahren, aber jetzt, nach Saakaschwilis abenteuerlichem Treiben in Südossetien, hat man in der Administration Bush verstanden: Mit dem Vertrag sollte man keine Zeit mehr verlieren, sonst riskieren die USA, bis Ende dieses Jahres die letzten juristischen Vorwände für die sich hinziehende militärische Okkupation Iraks zu verlieren.Vor allem könnten die Russen auf die Idee kommen, sich mit ihrem Georgien-Vertrag auch anderthalb Jahre Zeit zu lassen. Und so Reste von Scham verspüren die Amis offenbar doch noch angesichts ihres Verhaltens.
Bisschen länglicher Text, aber lohnt sich.
Russland bestand auch schon früher darauf, die Aufenthaltszeit der ausländischen Truppen im Irak zeitlich zu begrenzen. Ihm wurde das Versprechen gegeben, jedoch jedesmal "vergessen". Jetzt dürfte es schwer fallen, Moskau angesichts des Vorgehens Washingtons im Kaukasus-Konflikt und der Rettungsversuche von George W. Bush und Condoleezza Rice für Saakaschwili, zu überreden, doch noch ein wenig auf Siege im "Kampf gegen den Terrorismus" zu warten und die Augen vor der US-Okkupation Iraks zu verschließen.Hehehe
Kann sich also nur noch um Stunden handeln, bis allofmp3 wieder oben ist.
Wobei, ein bisschen rumgoogeln zeigt, dass die offenbar nie wirklich weg waren. :-)
Update: Da scheint sich überhaupt einiges an schlechter Laune angestaut zu haben.
Selbstverständlich faseln sie da was von nationaler Sicherheit und benennen auch die Rüstungsindustrie als Schutzgut. Offensichtlich kommen von denen auch substanzielle Wahlkampfhilfen.
Ich bin mir ja sicher, dass die Servicequalität steigen und die Preise sinken würden, wenn ein ausländischer Staatsfonds unsere Energieversorger kauft, denn dann würden unsere Regulationsbehörden plötzlich ihre Zurückhaltung ablegen.
Aber keine Sorge, die Heuschrecke muss nicht auch den Klärschlamm übernehmen:
Um potentiellen Kaufinteressenten entgegenzukommen, hat die KfW laut "Financial Times Deutschland" signalisiert, im Notfall zahlreiche riskante Wertpapiere zu übernehmen.Und so haben wir mal wieder lupenreinen Kapitalismus: Gewinne privatisieren, Verluste trägt der Staat.
Oder wie wäre es mit dem UNO-Sicherheitsrat? Da haben die Russen Vetorecht.
Seien wir mal realistisch. Das einzige "Druckmittel" was die haben ist ein "streng formuliertes Beschwerdeschreiben". Mehr haben die einfach mal nicht in der Hand alle. Und wenn ihr mich fragt ist das auch gut so. Wir brauchen eine Welt, wo nicht nur einer die Fuchtel in der Hand hat und alle anderen Angst haben und am Boden kauern und sich in sinnlose Kriege in der Wüste hinein ziehen lassen.
Natürlich wissen das auch die Amerikaner. Daher drohen sie mit hohlen Phrasen wie "Das Vorgehen des Kreml in der Georgien-Krise könne das Verhältnis zu den USA nachhaltig beschädigen und "über die kommenden Jahre hinweg nachteilig beeinflussen". Oooohoooo, da schlottern den Russen bestimmt die Knie jetzt!
Nach der Volkszählung von 1989 waren in der damaligen Sowjetrepublik Georgien 24 800 Juden ansässig gewesen, größtenteils Aschkenasen. In der Hauptstadt Tiflis gab es damals 13 500 Juden. Zwischen 1989 und 2005 wanderten 22 589 Juden aus Georgien nach Israel aus.Es sind also schon alle ausgewandert, die noch laufen konnten. :-)
Und offenbar behalten sich auch die Russen weitere Schritte vor: "EIL - Konzentration der georgischen Soldaten nahe Südossetien beunruhigt Russland".
Update: Hier kommentiert Eike die Geräte.
Anyway. Hier mal meine Meinung dazu. Nicht, dass ich Steinbrück für einen Kompetenzbolzen hielte, aber was die da schreiben, das ist für die Tonne.
Erstmal: in den USA gehen die Exporte gerade hoch, weil der Dollar nichts mehr Wert ist. So macht man das, wenn man in einer Schuldenfalle sitzt. Man macht das Geld weniger wert, und dann werden auch die Schulden weniger Wert. Das ruiniert zwar das Volk, aber immerhin sind dann die Schulden weg und in den USA ist auch das Volk eher verschuldet als dass es Vermögen hat. Und im Gegensatz zu Ländern in der 3. Welt hat die USA die Schulden bei anderen in ihrer eigenen Währung. So einfach läßt der Weltwährungsfonds z.B. Länder wie Simbabwe nicht weg kommen. Die müssen in Hartwährungen zurück zahlen.
Nur haben wir diese Option nicht mehr dank Euro-Stabilitätspakt. Für uns gibt es schlicht keine andere Möglichkeit aus der Schuldenfalle, als auf einen Haushalt ohne Neuverschuldung hinzuarbeiten. Aber in unserem Land sind wir ja schon froh, wenn wir die Neuverschuldung gegenüber dem Vorjahr weniger stark gesteigert haben!
Und die Argumentation, dass boomende Wirtschaft (gemessen an den Exporten) automatisch gut fürs Volk ist, das sehen wir ja gerade, was das für eine dicke Lüge ist. Deutschland ist Exportweltmeister. Und wieviel kommt davon beim Volk an? Kann der Staat damit die Schulden senken?
Nein. Kann er nicht.
Aber die Bonzen, die diese verwegene These aufstellen, verdienen gut daran, dass es ihnen immer wieder Menschen glauben.
Ein 26-jähriger Polizist hat am Donnerstag in Gladbeck einen Getränkemarkt überfallen und die Kassiererin mit Reizgas leicht verletzt. Er erbeutete nach Angaben der Polizei Recklinghausen einen geringen Geldbetrag und konnte zunächst unerkannt mit einem Auto entkommen.WTF?!? Werden die so schlecht bezahlt, dass sie sich zu Mundraub gezwungen sehen? Immerhin, Kriminelle sind glücklicherweise nicht so helle (wie man auch an unserem Parlament gut sehen kann), und so hat sich der durstige Polizist auch einen Schnitzer erlaubt:
Zeugen notierten allerdings das Kennzeichen. Es stellte sich heraus, dass der Wagen einem Beamten des Präsidiums Recklinghausen gehört. Daraufhin konnte der Mann von seinen Kollegen in seiner Gladbecker Wohnung festgenommen werden.Oh Mann. Der ging da offenbar unmaskiert hin, fuhr in seinem normalen Auto, ohne das Nummernschild zu verschleiern. Krass. Früher hatten sie noch gewisse Kriterien für den Polizeidienst, heute nehmen sie da offenbar fast jeden. Krass. (Danke, Jan)
Er nannte keine konkreten Namen von Agenten, sagte jedoch, dass westliche Geheimdienstler "zur Wahlbeobachtung" nach Jugoslawien, Georgien und in die Ukraine gereist seien. Als Folge sei es in diesen drei Staaten zu Umstürzen gekommen.Und dann bezeichnet er die OSZE noch als "völlig undemokratische Organisation", womit er natürlich völlig Recht hat. Tja, so ist das im Leben. Wenn man die unbequemen Wahrheiten über sein System hören will, muss man "Feindsender" konsultieren.
Das Verfassungsgericht ist am Ende der letzte Safeguard, den wir nach der Nazi-Zeit installiert haben, der uns auch heute noch beschützt. Eine deprimierende Idee, wenn man mal drüber nachdenkt. "Kein Bundeswehreinsatz im Inneren"? Hat bis zur Merkel und G8 gehalten. "Kein Bundeswehreinsatz im Ausland, nur zur Verteidigung des Landes"? Nur eines von Schröders Opfern am Hindukusch. "Trennung von Polizei und Geheimdiensten"? Hat bis Schäuble und Hanning gehalten. Dass die Polizei nicht dem Bund sondern den Ländern gehört? Hielt bis Merkel.
Immerhin hat die Titanic die Gelegenheit genutzt, das Bundeswehrgelöbnis am Reichstag angemessen zu würdigen. Und wo wir gerade bei Satire sind: Bundeswehr — Im Einsatz für den Frieden.
America’s most elite unit the 1st Special Forces Operational Detachment-Delta, commonly known as Delta Force, has pioneered the skills for jumping with dogs from heights over 20,000ft and its instructors have been sent over to 22 SAS headquarters in Hereford.
Da hat wohl jemand zu viel Austin Powers geguckt. Für Laserkanonen war kein Geld, daher nur Videokameras, oder wie? Was für ein Schwachsinn.Oh und als Bonus gibt es in der Story das beknackteste Foto der Weltgeschichte. Achtet mal darauf, dass sie den Kopf DES HUNDES weggeschwärzt haben!
Acht Jahre ist es her, dass sie Hoss auf Grund eines falschen Verdachts verprügelten, so brutal, dass er jetzt arbeitsunfähig ist, zu 80 Prozent schwerbehindert. Sein einst blühender Fliesenlegerbetrieb ruht, sein Haus ist verkauft, Hoss ein gebrochener Mann. "Acht Jahre Kampf", sagt er, "das hält kein Mensch aus."Natürlich nicht. Seit wann gibt eine Junta Fehler zu? Soweit kommt es ja wohl noch. Und die Mär der unabhängigen Justiz?Er meint damit nicht den täglichen Kampf mit seinem schmerzenden Körper. Sondern den gegen das Land Nordrhein-Westfalen, das er auf Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagt hat. Bis heute aber hat Hoss keinen Cent bekommen, nicht mal eine Entschuldigung.
Stattdessen stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen das SEK ein.Toll, wie man sich in Deutschland als Opfer sicher sein kann, sein Recht zu bekommen.
Und als Hoss Anfang 2008 wenigstens im Zivilverfahren recht bekam, ging das Land auch noch in Berufung: 30.000 Euro Schmerzensgeld und die Einstandspflicht für alle materiellen Schäden - das sei nicht einzusehen.Natürlich nicht! Das SEK ist ja schon teuer genug, da können wir nicht auch noch für Folgeschäden haften!1!!
Und wer denkt, das war schon der Gipfel, der sieht sich getäuscht:
Schließlich, heißt es in der Berufungsbegründung, sei der Zugriff "unter Anwendung der mildesten Mittel im Sinne des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit" angeordnet worden. Man habe mit den "Einsatzmehrzweckstöcken" nur die Muskulatur gelockert, nachdem Hoss passiven Widerstand geleistet habe, indem er sich die Hände nicht nach hinten führen lassen wollte. Hoss sagt, er wollte nur sein Gesicht vor den Schlägen schützen. Als letzte Chance bleibt ihm nur noch die Revisionsverhandlung am 14. August in Köln.Un-faß-bar. Aber hey, in bester Tradition. Wir hatten noch nie Schuld. Die Judenverfolgung, das waren ja auch nicht wir, das waren die Nazis. Und für Hartz IV fühlt sich auch kein CDU- oder SPD-Wähler verantwortlich. Das waren nicht wir, das waren die da oben.
Dann kommt dazu, dass die da gerade am Brandenburger Tor dieses Bundeswehr-Gelöbnis machen, ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg, eine Schande für Deutschland, es wirkt wie eine Übertragung von einer schlagenden Studentenvereinigung, fehlt nur noch das Horst Wessel Lied. Die Bundeswehr muss endlich weg. Sinnlose Geldverschwendung. Sie strahlen dieses Gelöbnis auf Phoenix aus. Und lassen das von einem Presseoffizier der Bundeswehr kommentieren. Hallo? Noch befangener ging so kurzfristig nicht, oder wie? Könnt ihr euch ja vorstellen, wie kritisch da die Berichterstattung ist. Der Moderator freut sich erst mal, dass da endlich mal ein Gelöbnis nicht von Trillerpfeifen gestört wird. ZUM KOTZEN. Und warum nicht? Weil sie da 1800 Polizisten angekarrt haben, und die Gegenkundgebung einen Kilometer (!!) weit weg geordert haben. Da seht ihr mal, wie weit wir sind in diesem Scheißland. Das sind unsere Free Speech Zones. Gebt ihnen noch ein paar Monate, dann ist die Free Speech Zone für Berlin in Chemnitz.
Und dann lassen sie die Merkel da die Hymne singen. Ein Bild wie aus dem Gruselkabinett. Ich frage mich ja immer, wieso wir von den Millionen von Ossies ausgerechnet die Merkel als Kanzlerin kriegen mußten. Das wirft die Ossis schlimmer zurück als die Frau Herrmann die Frauenbewegung beschädigt hat. Zum Heulen.
Demonstrationen müssen künftig im Regelfall mindestens 72 Stunden vorher angemeldet werden und alle Teilnehmer dürfen gefilmt werden.In dem Bericht ist folgende Stilblüte drin, auf die ich besonders hinweisen möchte:
Mit lautstarken Zwischenrufen wollten sie [SPD und Grüne] trotz eindeutiger Mehrheitsverhältnisse die Zählung aller anwesenden Abgeordneten erzwingen, was jedoch von Landtagspräsident Alois Glück (CSU) verhindert wurde.Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die CSU schafft da mal eben einen Grundpfeiler der Demokratie ab, und schicken dann nur ein paar traurige Männeken zur Abstimmung! Was für ein Saftladen. Ich habe ja noch nie verstehen können, wie irgendjemand diese "Partei" wählen kann.
Überhaupt, tolles Demokratieverständnis haben die:
Vertreter von SPD und Grünen gingen bei ihren Redebeiträgen auch immer wieder auf die mehr als 200 Petitionen ein, die vergangene Woche im Verfassungsausschuss nicht mehr behandelt wurden. Die CSU hatte es abgelehnt, die Eingaben gegen die Gesetzesverschärfung anzuhören oder gar einzelne Antragsteller zu Wort kommen zu lassen.Wo kämen wir da auch hin, wenn wir Leute zu Wort kommen ließen, die eine andere Meinung als die Junta haben?
Dieser Beschluss wurde vor allem von den Parlamentariern der Regierungskoalition begrüßt. „Jetzt wird man nicht behaupten können, dass Roma in Italien diskriminiert werden, da künftig allen Bürgern die Fingerabdrücke genommen werden“, kommentierte ein Parlamentarier der Mitte-Rechts-Allianz um Premierminister Silvio Berlusconi.(Danke, Norbert)
Eine Studie der OECD, die bislang noch unveröffentlicht ist, bringt es an den Tag. Weil sich die deutschen Familien auflösen, weil sich Paare trennen oder weil junge Menschen erst gar nicht zusammenziehen, wächst die Armut. Zumindest relativ. Alleinstehende - das rechnen die Statistiker akribisch vor - brauchen nämlich mehr Geld zum Leben als Paare. Denn Paare können sich Miete, Putzfrau und Auto teilen. Wenn also die Zahl der Singles wächst und die Zahl der Paare abnimmt, verarmen die Menschen, auch wenn ihre Einkommen nicht schrumpfen.Völlig klar also: die Singles sind Schuld daran, dass es in Deutschland so viel Armut gibt. War ja auch offensichtlich. Wer denn auch sonst. Die Hartz Gesetze unsere Junta hat ja wohl niemand ernsthaft für beteiligt gehalten, oder?!? (Danke, Marcel)
Die Lösung? Werden wir wohl aufnehmen müssen, zumindest einige.
Problem: Das sind Moslems!!1!
Lösung des Dr Schäuble:
Schäuble ergänzte: "Wir werden aber selbst aussuchen, wer zu uns kommen soll." Aufgenommen würden vor allem religiös verfolgte Minderheiten.Was für ein menschenverachtender Fiesling. Wenn es nach dem gegangen wäre, hätte die Bundeswehr mitgebombt. (Danke, Marcel)
Nachdem Werbung, GEZ-Gebühren und kommerzielle Schleichwerbung schlechte Akzeptanzwerte in der Bevölkerung hatten, aber die Inhalte ja irgendwo für möglichst lau herkommen müssen, strahlt das Fernsehen jetzt einfach Ulla-Schmidt-Propaganda als Inhalt aus.
Spain postponed a planned sale of 15-year bonds as investors shunned the debt on concern the fastest inflation and slowest economic growth in more than a decade will erode returns.
Das ist eine Sache bei Staatsanleihen, die offenbar viele nicht verstehen. Der Staat gibt einem mehr Geld zurück, in dem Sinne dass auf dem Papier eine größere Zahl steht, aber nicht mehr Wert. Natürlich gibt einem der Staat nicht mehr Wert zurück. Wo soll der denn auch herkommen? (Danke, Uwe)
Auch der Tiefensee ist offenbar gerade an diesem Punkt in seiner Karriere angekommen: Nachdem er alles andere verkackt hat, will Tiefensee jetzt Windparks im Meer bauen. Das wird sicher an irgendwelchen Bedenkenträgern scheitern, und Tiefensee kann dann sagen, er habe es immerhin versucht. Und am Ende sind wir keinen Schritt weiter. Wie immer.
The co-host of a recent top-dollar fundraiser for Sen. John McCain oversaw the payment of roughly $1.7 million to a Colombian paramilitary group that is today designated a terrorist organization by the United States.Carl H. Lindner Jr., the billionaire Cincinnati businessman, was CEO of Chiquita Brands International from 1984 to 2001, and remained on the company's board of directors until May 2002. Beginning under his tenure, Chiquita executives paid hundreds of thousands of dollars to the United Self-Defense Forces of Colombia (known by the Spanish acronym AUC), which is described by George Washington University's National Security Archive as an "illegal right-wing anti-guerrilla group tied to many of the country's most notorious civilian massacres."
Und das ist bei weitem nicht das erste Mal, dass Chiquita unangenehm auffällt. (Danke, Klaus)
Die Türkei ist seit Atatürk laizistisch, und das Militär hat traditionell dafür gesorgt, dass da keine Fundamentalisten an die Regierung kommen. Insofern ist das nicht völlig von der Hand zu weisen. Aber was die da gleich alles an Verschwörungsgeschichten haben, das wärmt mir das Herz:
Tatsächlich spricht einiges dafür, dass Basbug den Teil der Armee repräsentiert, den die Geheimorganisation "Ergenekon", zu deren Mitglieder die Verhafteten gehören sollen, erst unter Druck setzen wollte - damit sich das Militär letztlich einer Machtübernahme nicht entziehen kann.Und sie haben da Details zu bisherigen Putsch-Plänen, 2002 und 2004, die offenbar am Generalstabschef Hilmi Özkök gescheitert sind. Es gab da ein Tagebuch des Marinechefs, das geleakt ist, und was der Admiral natürlich als Fälschung bezeichnet hat. Dann ist da noch die Rede von Zypern als Auslöser des Putsches:Wie Ismet Berkan, Chef der linksliberalen "Radikal", in einem Leitartikel darlegte, gibt es aber viele Indizien dafür, dass bereits seit Amtsantritt der Erdogan-Partei AKP 2002 ein Teil des Offizierskorps darüber diskutierte, die Regierung "unbedingt zu stoppen". Damals war der am Dienstag verhaftete General Sener Eruygur Chef der Gendarmerie, und Hursit Tolon, der zweite verhaftete General, Heereschef.
Obwohl die Anklage gegen insgesamt mittlerweile rund 60 "Ergenekon"-Verhaftete erst in den kommenden Tagen vorgelegt werden soll, ist schon so viel bekannt: Die Organisation soll versucht haben, durch politische Attentate, gezielte Manipulation der Öffentlichkeit und mit Unterstützung besonders nationalistischer ziviler Organisationen so viel Chaos und Aufruhr zu schaffen, dass das Volk nach der Armee ruft - die die Ordnung wieder herstellt.Und als ob das nicht schon alles hart genug wäre, gibt es dann auch noch eine angebliche Todesliste, u.a. soll das Militär auch hinter dem Mord des höchsten Richters gesteckt haben. Es steht auch ein Wechsel des Generalstabschefs an, und von dem neuen munkelt man, er sei für die Putschpläne.
Auch hatte der Ministerpräsident den künftigen Generalstabschef Basbug zu einem privaten Gespräch unter vier Augen eingeladen. Vorausgegangen war eine Kampagne islamistischer Zeitungen, die ein Foto von Basbug an der Klagemauer in Jerusalem druckten, um ihn als "Krypto-Juden" zu diskreditieren, der nicht Generalstabschef werden dürfe.(Danke, Mathias)Erdogan soll dem Heereschef in dem Gespräch versichert haben, dass er seine Ernennung zum Generalstabschef unterstütze. Dass bei dem Treffen, sozusagen im Gegenzug, auch über das "Ergenekon"-Verfahren gesprochen wurde, hat Basbug allerdings heftig dementiert.
Denn so funktioniert unser System. Man simuliert für die Bürger, dass sie bei den Wahlen etwas ändern können. Die wahren Feinde sind dann natürlich nicht die, die jedes Jahr für die Opposition stimmen, sondern die, die sich nicht verarschen lassen. Natürlich haben wir das so eingerichtet in unserem Wahlsystem, dass die Stimmen der Nichtwähler einfach anteilig an die etablierten Parteien umgeschlagen werden, sonst hätten wir schon lange keine regierungsfähigen Koalitionen mehr zustande gekriegt. Aber trotzdem: das ist der Feind, und jetzt fängt die Presse an, gegen die Nichtwähler zu hetzen.
Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in die Demokratie. Jeder dritte Bundesbürger glaubt nicht, dass die Demokratie Probleme löse, in Ostdeutschland sind es sogar 53 Prozent. Vier von zehn Deutschen zweifeln daran, dass die Demokratie überhaupt noch funktioniere. Jeder zweite kann sich vorstellen, bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht zur Abstimmung zu gehen.Und weil es sich gegen selbstdenkende Bürger als Zielgruppe nicht so einfach meckern läßt, müssen sie das natürlich anders formulieren:
Wer sich selbst als abgehängt oder arm betrachtet, gehöre zwar zu den ersten, die auf Distanz zur Demokratie gingen. Darunter befänden sich mithin besonders viele Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger, sagt Karl und schlussfolgert: „Aus persönlichem Misserfolg wird Staatsferne.“Aha, so ist das also! Nur Verlierer sind gegen das System! Und natürlich drücken sie das auch so aus, als sei das eine Krise der Demokratie, als sei die Demokratie an unserem System Schuld. Wer gegen unser System ist, muss Kommunist sein, sagte man früher. Heute sagt man dazu Terrorist.
Mitmachen!Es gibt eine Wiki-Seite, wo bisher in englischer und französischer Sprache Anleitungen stehen, wie man jetzt konkret Europaabgeordnete kontaktieren kann. Hier können wir noch eine deutsche Übersetzung gebrauchen.
Ausserdem kann man direkt siene Europaabgeordneten kontaktieren. Auf der Wiki-Seite steht die Beschreibung. Eine Alternative zum mailen, faxen und anrufen ist Abgeordnetenwatch, wo man auch die 99 deutschen Europa-Abgeordneten kontaktieren kann.
Bloggt darüber und weist Eure Leser darauf hin, dass man jetzt die eigenen EU-Abgeordneten kontaktieren sollte. Am kommenden Montag ist eine wichtige Abstimmung im EU-Parlament. Die letzte Abstimmung wird dann vermutlich am 2. September sein.
Wenn wir mal hinter die PR gucken, dann ist der Mechanismus immer der gleiche. Die Amis und Russen haben den Atomwaffenabrüstungsvertrag geschlossen, als sie auf einem Berg Atomraketen saßen, die ihre Lebenszeit erreicht hatten und eh weg mußten, und dann haben sie den jeweils anderen gesagt, "wir machen die weg, wenn ihr eure auch wegmacht". Mit Weltrettung hatte das nie etwas zu tun.
Und genau so läuft das jetzt auch gerade mit Nordkorea. Wenn die die Amis ihre Atomanlage sprengen lassen jetzt, dann heißt das bloß, dass die andere fertig ist. Oder dass sie genug Sprengköpfe haben. Oder beides. Macht euch da mal nichts vor.
The confiscations are selective, too. One Muslim US tech vendor has been subjected to border interrogations at least eight times since early 2007. The assumption is, that since he had not accepted Jesus into his life, his laptop must be packed with terrorist plans.Apparently Muslim travellers get their laptops and mobiles confiscated if they say they do not like the current batch of US presidential candidates, so it's better to lie and say you like one of them.
Seven per cent of the Association of Corporate Travel Executives said they've had electronic devices seized at the US border and it could take weeks to get them back.
Krass. Da hab ich wohl echt Glück gehabt bisher.
Darunter ist auch ein Projekt, auf das Bayerns Landesregierung schon lange sehnlich wartet: der Ausbau der Autobahn A8 zwischen Augsburg und Ulm. Dort sollen private Investoren die Regie übernehmen: Sie müssten die Autobahn dreispurig ausbauen und 30 Jahre lang betreiben. Im Gegenzug erhalten sie Einnahmen aus der Lkw-Maut auf dieser Strecke. Die Baukosten für die 58 Kilometer Autobahn liegen bei schätzungsweise 330 Millionen Euro.Also erst mal: wenn wir hier von einem Finanzierungsbedarf von 330 Mio Euro reden, dan ist das schon mal kein Privatunternehmen, dass das mal eben stemmt, sondern ein multinationaler Konzern oder was halbstaatliches. Und natürlich kann sich das gar nicht rechnen, daher hatten sie ja auch neulich erst drastische Mauterhöhungen angekündigt. Jetzt wissen wir auch warum.
Ich kann da nur sagen: ein weiteres Glanzprojekt, ein Leuchtturm geradezu, von unserem Spezialexperten Steinbrück. Der Mann scheint an einem Schadensrekord zu arbeiten. Sehr schön auch der eine Leserkommentar dort:
Tiefensee meint`s doch nur gut.Nicht von der Hand zu weisen, wenn ihr mich fragt. (Danke, Uwe)Er will verhindern, dass weiterhin Staatsbeamte korrumpiert werden und im Bestechungssumpf versinken wie beim Bau der A72. ;)
Weil ich da so stolz drauf bin, habe ich mal meine Submission für 2006 hochgeladen. Viel Spaß beim Knobeln!
Ein Jahr lang sollen alle Verfahren ruhen, wenn die Tatbestände von vor Juni 2002 herrühren. Ausgenommen: Mafiadelikte, Terrorismus, Schwerverbrechen mit drohender Freiheitsstrafe von über zehn Jahren. So hätten die Gerichte die Chance, den Prozessberg abzubauen.Reiner Zufall, dass das ein Verfahren gegen Berlusconi beträfe.
Und: Der Premier denkt über eine weitere Neuerung nach: Die fünf höchsten Staatsämter sollen automatisch mit Straffreiheit ausgestattet werden. Staatspräsident, Regierungschef, Kammerpräsidenten und Verfassungsgerichtspräsident könnten so nur nach dem Ende der Amtszeit vor Gericht kommen - egal, was sie sich zu Schulden kommen lassen.Das hat natürlich auch NICHTS mit den kriminellen Machenschaften von Silvio und seiner Junta zu tun!1!! (Danke, Nils)
Der Mann, der in der vergangenen Woche mit einer telefonischen Bombendrohung den Flughafen im italienischen Verona für eine Stunde zum Stillstand brachte, soll ein Funktionär der Münchner CSU sein. Die Veroneser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Auslösen falschen Alarms und Unterbrechung öffentlichen Verkehrs gegen den 27-jährigen Tobias W., Kreisverbandschef der Jungen Union (JU) und stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU im Münchner Nordwesten sowie Mitglied des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl.Da gehört schon eine besondere Art Arschloch dazu, um einen Flughafen zu sperren, weil man selbst spät dran ist. Da weiß man, wieso der Münchener Flughafen nach Franz Josef Strauß benannt wurde.
Solche Angriffe gibt es immer wieder. Den bisher spektakulärsten fand ich einen, der anhand des Timings der Pakete bei einer SSH-Sitzung über Wahrscheinlichkeiten und Tastenabstände getippte Worte rekonstruiert hat, und sogar Passwörter raten bzw den Suchraum stark einschränken konnte.
Das generelle Problem von Timingangriffen betrifft auch z.B. TOR, was ja immer wieder gerne als Lösung für anonymes Webklicken empfohlen wird. Aus den Paketen läßt sich der einzelne User gut rekonstruieren. Aus der Ecke wird noch einiges auf uns zukommen.
Option "AccelMethod" "EXA"in der Device-Section im xorg.conf. Ist auch im gerade heraus gekommenen Xserver 1.4.2 noch kaputt in XAA.
Die EU will mit dem neuen Registrierungssystem unter anderem vermeiden, dass Pferde in die menschliche Nahrungskette gelangen, die für Menschen schädliche Tierarzneimittel verabreicht bekommen haben.Ich sehe das ja als Feldversuch für die RFID-Implantat-Personalausweise. (Danke, Erhard)
Doch auch eine zufällig herangewehte radioaktive Wolke käme als Ursache in Betracht, betonte er.Soso, radioaktive Wolke. Zufällig herbei geweht. Gamma-Strahlungs-Peak. Mhhhhhhhh.
Die Slowenen kommen mit folgender Erklärung:
"Es hat an diesem Abend dort stark geregnet", sagt er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Regen wasche in der Luft befindliche natürliche radioaktive Nuklide aus, etwa Zerfallsprodukte von Radon. Dies führe zu erhöhten Strahlungsdosen am Boden, meist um den Faktor 70 Prozent. "Wir messen Strahlung und Regenfälle immer zugleich, um diesen Effekt herausrechnen zu können", erklärt er. "Ich bin mir absolut sicher, dass der Regen für den Anstieg an diesem Abend verantwortlich ist."Nachteil dieser Theorie: Radon ist kein Gamma-Strahler. Aber hey, das fällt sicher keinem auf.
Update: Diverse Atomspezialisten haben mir jetzt geschrieben, dass da durchaus auch bei Radon Gammastrahlung entstehen kann, und da im Übrigen von Zerfallsprodukten von Radon die Rede ist im Artikel. Aaaaber: nicht nur am 3. hat es dort geregnet, auch am 2. und am 30. und da gab es keine Peaks. Kann sich da über Nacht so viel strahlender Kram in der Luft sammeln? Die Wetterstation steht am Flughafen, 5 km südlich vom AKW, Koordinaten zum Selbergucken: AKW 45.938019, 15.516644 Flughafen 45.899685, 15.530376 (Danke, Nils)
Ich finde ja die bloße Idee von "Schutzwaffen" schon grotesk. Die Polizei darf sich da wie Storm Trooper vermummen und panzern, mit Schlagstöcken, Reizgas und Pistolen kommen, mit einem Outfit auftauchen, das explizit darauf ausgelegt ist, mir als Demonstranten Angst einzuflößen, und ich darf keine Schutzkleidung tragen?! Das erschließt sich mir nicht, warum das so sein soll.
Im Übrigen finde ich ja schon die Idee pervers, dass Schutzkleidung sich gegen Polizisten richtet. Die Kleidung der Polizei sagt mir doch deutlich, dass die Regierung davon ausgeht, dass auf der Demo gefährliche Leute unterwegs sind. Wieso darf ich mich da nicht schützend kleiden?
Update: Mir mailt gerade jemand folgendes:
ich sollte in heiligendamm mit 7 anderen verhaftet werden, weil einer (1!) aus der gruppe ein stirnband bei sich hatte und ein (1!) anderer arbeitshandschuhe. die begründung: wir hätten uns abwechselnd mit dem stirnband vermummen und mit den handschuhen dann steine schmeißen können…
(Danke, Andreas)
Ich finde das beschämend. Der Vorwurf ist auch großartig. "Verschwörung zum Betrug zu Lasten der Musikindustrie". Wer wird denn da betrogen? Und von wem?
Oh, übrigens haben sie auch gleich die Gelegenheit genutzt, ihr nächstes Unrechtsgesetz anzuwenden:
Die Verdächtigen sollen zudem aufgefordert worden sein, ihre Zugangsdaten zu dem beschlagnahmten Server zu übergeben. Nach dem seit 2000 geltenden Gesetz zu Ermittlungsbefugnissen kann die Polizei Verdächtige bei Strafandrohung zur Herausgabe von Passwörtern oder Schlüsseldaten zwingen.Und damit ist klar: nie wieder nach England. Auch nicht zum Urlaub. Schade eigentlich, denn da wohnen durchaus nette, freundliche Menschen. Hoffentlich macht Schottland bald mal seine Abspaltung fertig. Geht ja gar nicht.
Ich kann das natürlich alles nicht belegen, aber Aktien von Telcos hätte ich gerade eher ungerne im Portfolio. Falls jemand das Bedürfnis hat, ein paar Insider-Geschichten zu erzählen: meine Email-Adresse habt ihr ja :-)
Ich finde ja, dass das alles stinkt. Nicht nur dass die so viel Geld gezahlt haben. Denkt doch mal drüber nach. Die Dienstleistung ist ein Filtern von Datensätzen. Die Telekom hat denen 8000 Datensätze gegeben. Von vielen Milliarden. Die Telekom hat also … Datensätze gefiltert, um sie einer Firma zu geben, um sie zu filtern. Offensichtlich kann die Telekom schon selber filtern, sonst hätten sie dieser Firma nicht 8000 sondern mehrere Milliarden Datensätze geben müssen.
Wieso ging dieser Auftrag also überhaupt an diese Firma, wenn die Telekom das auch selber gekonnt hätte? Normalerweise erklärt sich sowas mit Vetternwirtschaft, aber die Telekom-Vettern sitzen alle in Bonn, nicht in Berlin. Für mich sieht das ja nach Vorbereitung für eine Erpressung aus.
Wenn ich der Telekom-Vorstand wäre, und ich bräuchte diese Daten, dann würde ich das doch nicht an eine externe Firma rausgeben, den Auftrag! Und schon gar nicht so, dass die externe Firma mitkriegt, was sie da tut! Ich hätte das wie folgt gemacht. Ich wäre zum Datenbank-Admin gelaufen und hätte dem gesagt, ich bräuchte eine Live-OLAP-Demo, zum Evaluieren der Performance für zukünftige Anforderungen. Bzw haben die vermutlich sogar schon sowas für ihre Fraud Detection, die machen ja nichts anderes als Data Mining. Dann würde der Datenbank-Admin mir da ein Tool bzw ein Webfrontend geben für OLAP, und da würde ich dann nach den Gewerkschafter-Nummern und meiner Nummer fragen. Und dann nach ein paar zufälligen Zielnummern. Und dann nach den gewünschten Zielnummern. So weiss außer mir selber niemand, dass da gerade etwas anrüchiges stattgefunden hat.
Stattdessen maximiert die Telekom geradezu die Anzahl der Leute, die hier mitkriegen, dass da was streng riecht. Jemand filtert die Datensätze des Gewerkschafters raus und exportiert das als XML / CSV / whatever. Das ist schon mal anrüchig. Dann gibt jemand vertrauliche Daten an eine externe Firma weiter, das ist auch anrüchig. Und dann weiss diese Firma auch noch, was sie da matchen soll, das ist gleich der nächste potentielle Erpresser.
Warum würde jemand in der Telekom Kompromat sammeln? Ich vermute ja, das war jemand von vor Obermann. Obermann hat da die alte Garde geschasst, die haben das vorher kommen sehen, haben Kompromat gesammelt (und denkt mal drüber nach, kein anderer Datensatz hätte so für Aufsehen gesorgt wie Gespräche zwischen einem Gewerkschafter und einem Journalisten, das ist schon doppelt geschützt), und als Obermann nicht mit sich reden ließ und sie in Frühpension schickte oder so, da haben sie die Bombe platzen lassen. Oder so.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) bezweifelt, dass die in der Bundesrepublik praktizierte Kontrolle der Geheimdienste sinnvoll ist. "Parlamentarische Transparenz ist manchmal der falsche Weg", sagte Schäuble auf einer Tagung der Politischen Akademie Tutzing.Der Freiheit? Unsere Geheimdienste arbeiten für die Freiheit? Ach SO ist das! Muß ich all die Jahre falsch verstanden haben.Wenn andere Geheimdienste nicht mehr mit den Deutschen zusammenarbeiten wollten, erweise man "der Freiheit einen Bärendienst".
Aber wartet, wenn euch jetzt schon die Worte fehlen… kommt noch härter:
Zunehmende Schwierigkeiten habe er damit, dass ein Terrorist den gleichen Schutz des Grundgesetzes genießen solle wie jeder Bürger.Da. Habt ihr das gesehen? Da fehlen selbst mir die Worte. (Danke, Marcel)
Mal Spaß beiseite. Ist der Typ irre? Schlimm genug, dass er so einen Job überhaupt gemacht hat, jetzt präsentiert er sich auch noch mit seinem Namen und dem Namen seiner Firma in der Presse und nennt den Namen des Opfers? Entweder das ist eine Nebelkerze oder der will in den Knast. Oder der Kniebrecher-Markt ist lukrativ und er will da jetzt groß rauskommen.
Ich finde ja auch bemerkenswert, wie viel Kohle der da in Rechnung gestellt hat. Der Artikel spricht von Außenständen von 400.000 Euro. Für das Geld kann man mich mehrere Jahre lang einstellen. Und ein bißchen Perl zum Datensatz-Abgleichen, ich bitte euch, das kann ja wohl jede studentische Hilfskraft. Und, äh, für die Diskretion werden sie ja wohl nicht so viel gezahlt haben, mit der ist es ja offensichtlich nicht so weit her.
Nachschlag zur Debian-Sache: ich hatte ja erzählt, dass whitehouse.gov betroffen war. Nun, stellt sich raus, auch Akamai ist betroffen. Akamai, das sagt vielleicht dem einen oder anderen nichts, das ist ein Content Distribution System. Das wird von allen möglichen Sites benutzt, u.a. von ATI für den Treiber-Download, und, besonders pikant, ELSTER zum Formular-Download für die Steuern:
DownloadWas heißt das jetzt konkret? Deren X.509-Zertifikat ist ja public, wurde von deren Webserver ausgeliefert. Inzwischen haben sie den natürlich ersetzt. Aber wer schnell genug war (und jemand war schnell genug und hat mir das gemailt), der hat jetzt ein Zertifikat mit dazugehörigem Private Key von "a248.e.akamai.net".Der Download erfolgt von einem externen Server des Anbieters Akamai "a248.e.akamai.net" der von der Finanzverwaltung für die Bereitstellung der ElsterFormular-Dateien genutzt wird.
Was heißt das? Nun, dieses Zertifikat ist ja signiert. Von einer CA, der die Browser der Welt vertrauen. Ich kann mich jetzt also mit diesem Zertifikat hinstellen und Browsern gegenüber erfolgreich behaupten, ich sei Akamai. Konkret: wenn jemand neben mir auf einer LAN-Party einen ATI-Treiber runterläd, oder sein Steuer-Formular zieht, kann ich mich in die TCP-Verbindung einklinken, und dann ist der SSL-Schutz ausgehebelt.
Um den Schaden von sowas zu minimieren haben SSL-Zertifikate eine Verfallsdauer von einem Jahr (naja, einstellbar, aber üblicherweise ist es ein Jahr). Dieses Akamai-Zertifikat läuft im Oktober aus. Ich habe das Zertifikat lokal geprüft und es funktioniert. Also, mal unter uns: das ist eine echt große Katastrophe. Nicht nur für Akamai. Es gibt auch nichts, was Akamai tun kann. SSL hat für solche Fälle die Idee einer Revocation List, aber das skaliert nicht und daher haben die Browser das alle abgeschaltet oder gar nicht erst implementiert. PKI funktioniert schlicht nicht in der Breite. SSL ist überhaupt ein Kapitel für sich. Habt ihr mal in eurem Browser die Liste der CAs angeschaut, denen euer Browser vertraut? Kennt ihr auch nur bei einer davon nähere Informationen, die Vertrauen rechtfertigen würden? Seht ihr? Ich auch nicht.
Ich möchte noch eine Sache bestonen: Akamai hat sich hier nichts vorzuwerfen. Die haben alles richtig gemacht. Wir bauen unser Kryptographie-Fundament auf Sand, da kann man noch so tolle Best Practices haben und einhalten. Im Übrigen gelten diese Überlegungen auch für alle anderen Varianten, wie jemand an einen Private Key kommen kann, z.B. Einbruchsdiebstahl. Und es gilt analog für alle anderen Public Key Systeme und PKIs im Moment, z.B. bei e-Government und der Gesundheitskarte. Skalierender Schlüsselrückruf ist ein ungelöstes Problem.
Update: Noch ein Nachschlag zu ELSTER. Stellt sich raus, dass die Elster-Leute auch noch ein Cross Site Scripting Problem haben, und man gar nicht SSL spoofen muss, um denen den Bundestrojaner unterzujubeln. Danke an Thomas für den Hinweis.
Update: Alexander Klink hat offenbar auch eine große deutsche Bank mit dem Problem gefunden, und, besonders hart: deren Zertifikat läuft erst in drei Jahren ab.
In the wake of the Debian weak key issue it was revealed that whitehouse.gov had a weak key. It turns out that the Akamai SSL key is also weak. Akamai, in case you never heard of them, is a major content distribution network. They have tens of thousands of servers distributed over the world. If you have a high traffic web site, you can contract with them, and they will host it and redirect visitors to the site closest to them. Their customer list includes Microsoft, the New York Times, and — particularly interesting for this — ATI's driver downloads.
Akamai obviously replaced their keys immediately. BUT. If you were quick enough, you could get their old public key (it is sent as part of the SSL handshake), and since the private key is weak (there are only 32k possible keys), you can generate the private key to it. Someone did (who wishes to remain anonymous) and sent the key to the CCC. I verified it. The key works. The part that has not sunk in yet for most people is: the public key is signed by a CA that browsers trust. I have a public key and a private key. I can now impersonate Akamai. If I can manipulate your TCP connection (which is easy, for example, if you are using Wifi or are on the same LAN with me), I can send you malware instead of the ATI driver.
SSL has two defenses for this. First: keys expire. This particular key expires October 2008. Second: Certificate Revocation Lists. SSL originally had the idea that CAs would publish a list of compromised keys, and as part of the SSL handshake, the browser would check if the key is on the list. The problem is: that does not scale. At all. There are billions of SSL connections being established per second, Verisign can not possibly pay for the traffic to send their list to everyone. So — noone checks the CRLs. This is the main reason why PKI does not work in practice.
One more thing: I'd like to stress that Akamai did nothing wrong here. They did everything right and still have a problem. The same problem occurs if someone gets the private key by some other means, for example breaking and entering. The foundation upon which we build our infrastructure is less stable than most people realize.
Ein solches Abkommen gefährde die weltweite Sicherheit und verhindere humanitäre Hilfseinsätze der US-Streitkräfte, sagte ein ranghoher Vertreter des US-Außenministeriums am Mittwoch in Washington.Äh, wie meinen? Humanitäre Hilfseinsätze? Der US-Truppen?!? BWAHAHAHAHAHAHAHAHA
The president now contemplated the question of a nuclear war over Cuba. He began to grasp how little he understood the Soviet leader. "We certainly have been wrong about what he's trying to do," the president said. "Not many of us thought that he was gonna put MRBMs on Cuba." Nobody save John McCone, Bundy muttered. Why had Khrushchev done it? the president asked. "What is the advantage of that? It's just as if we suddenly began to put a major number of MRBMs in Turkey," he said. "Now that's be goddamn dangerous, I would think."A moment of awkward silence fell. "Well, we did it, Mr. President," said Bundy
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Die CIA hatte keine Ahnung, dass die Russen da Raketen stationieren würden, nur einer in der CIA hat das voraus gesagt, und auch nur aus Bauchgefühl heraus. Dabei ist das doch sonnenklar, die Amis haben Russland schließlich aus der Türkei heraus mit Raketen bedroht, was haben die denn gedacht, was die Russen tun würden, wenn sie eine solche Gelegenheit bekommen? Und dass Kennedy vergisst, dass er ja mit dem Atomraketen-Ausrichten angefangen hat, da fehlen mir echt die Worte.Wenn ich mir angucke, was für eine hohe Meinung die Leute heute von Eisenhower und Kennedy haben, und was das doch alles für Verlierer waren, allen voran natürlich die CIA. Gut, Reagan spielt in Klasse für sich, aber selbst Bush sieht da plötzlich gar nicht mehr so abnorm aus. JFK hat sich da offenbar wie ein wilder Hamster aufgeführt, ständig mehr Sabotageakte gegen Kuba gefordert, dauernd neue Angriffsorders rausgehauen. Überhaupt scheint die CIA noch nie irgendwas mit "Intelligence" zu tun gehabt zu haben, die haben immer nur überall rumgeputscht. Bis zum Ende der Kennedy-Amtszeit hatten sie überhaupt nur einen erwähnenswerten Agenten in der Sowjetunion und das war ein Freiwilliger, den haben die nicht etwa angeworben, der kam zu ihnen. Und das haben sie auch erst mal vier Monate lang verkackt, weil sie nicht wußten, wie man sowas macht, und weil sie ängstlich waren. Mann Mann Mann.
Oh, am Rande. Die U2-Spionageflugzeuge sind ihnen reihenweise runtergeholt worden, sogar von China unter Mao. Von wegen unverwundbare Technologie und fliegt so hoch, da kommt keiner ran.
Bei der CIA kann man auch beobachten, was man bei uns prima beobachten kann: Geheimdienste sind nicht kontrollierbar. Bei den Amis ist es schriftlich in den Akten, dass die CIA-Chefs (allen voran der Herr Dulles, nach dessen Bruder in Berlin eine Straße benannt ist) das Weiße Haus, den Kongress und den Präsidenten nach Strich und Faden belogen haben, um ihren Arsch abzusichern. Die haben da U2-Flüge durchgeführt, und es dann geleugnet, und haben sogar gegen das explizite U2-Flugverbot verstoßen. 3. Weltkrieg? Who cares!
Noch ein interessantes Detail: Kennedy hat die CIA gegen einen New York Times Journalisten schnüffeln geschickt. Schon damals also ein inländisches Abhörprogramm. Lange vor Nixon und seinen "Klempnern". Und auch die Präsidenten Johnson, Nixon und jetzt natürlich Bush lassen wieder im Inland schnüffeln, aber den Präzedenzfall hat der ach so saubere JFK geschaffen.
Zur Kuba-Krisa noch: JFK sah drei Optionen: Luftangriff auf die Raketensilos (nur leider waren das mobile Raketenabschussbasen), größerer Luftangriff (der halb Kuba plattgemacht hätte) und eine komplette Invasion Kubas. Die Blockade kam erst von dem McCone auf den Tisch. Dieser Wahnsinnige hätte da mal eben den Weltkrieg losgetreten, auf Verhandeln ist überhaupt niemand gekommen. Wie ein tollwütiger Hamster eben.
Oh, und Österreich macht auch gleich mal einen Sprung 70 Jahre zurück: Rechtswidrige Abhörtapes vor Gericht als Beweismittel zulässig. Damit ist der letzte Grund weg, wieso die Repressionsbehörden nicht illegal abhören sollten. Herzlichen Glückwunsch, liebe Österreicher.
Jürgen Großmann, amtierender Vorsitzender des Energiekonzerns RWE äußerte sich auf der Pressekonferenz noch unverblümter. Großmann erklärte: "Was wir brauchen ist nicht weniger als eine Revolution!" - das heißt, eine "Revolution", die die Errichtung einer autoritären Regierung zum Ziel hat, die in der Lage ist, den wachsenden Widerstand in der Bevölkerung gegen die Politik der Agenda 2010 schonungslos zu bekämpfen.Und noch mehr Herzog:Herzog gab in seiner Antwort auf die Frage eines Journalisten einen Einblick in die durch und durch elitäre Denkweise des Konvents. Als er gefragt wurde, wie er glaubt, die Unterstützung der deutschen Bevölkerung für seine Vorschläge zu bekommen, platzte er mit folgender Antwort heraus: "Das Volk folgt… das sagt doch schon der Name." Als er merkte, dass er zu weit gegangen war, versuchte Herzog schnell, seine Äußerung zu korrigieren und seinen entlarvenden Ausrutscher herunterzuspielen.
In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung, beklagte sich Herzog über den Einfluss von älteren Bürgern auf das politische Leben und erklärte: "Ich befürchte, wir erleben den Beginn einer Rentner-Demokratie: Die Zahl der Senioren wächst ständig und sie bekommen eine überproportional hohe Aufmerksamkeit sämtlicher Parteien. Das könnte letztendlich darauf hinauslaufen, dass die Senioren die Jungen ausbeuten."Der Eindruck drängt sich ja auch geradezu auf, dass die Rentner uns alle ausbeuten!1!! Aber er hat nicht Unrecht, er kriegt nämlich monatlich 17.000 Euro Rente für seine Amtszeit als Bundespräsident. So viel kriegen andere nicht im ganzen Jahr.
Dann zitieren sie da noch eine ordentliche Packung Altnazi von einem Herrn Pohl, Gründungsmitglied des "BürgerKonvents", wo es einem die Fußnägel hochrollt, der ernsthaft ein Buch namens "Das Ende des Weißen Mannes" geschrieben hat, nachdem er sein Mentor Josef Abs laut WSWS bei der Deutschen Bank für die Arisierung zuständig war.
Wenig verwunderlich also, wenn das alles zunehmend nach Faschismus aussieht bei uns.
Update: Hier das Original vom Economist. (Danke, Klaus)
In Baden-Württemberg sollen über Jahre hinweg Großbauten mit teilweise minderwertigem Beton errichtet worden sein - darunter auch das Zwischenlager des Atomkraftwerks Neckarwestheim und die Neue Messe Stuttgart. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft prüft entsprechende Anschuldigungen ehemaliger Mitarbeiter des Betonherstellers.Aber macht euch keine Sorgen, den:
Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe.Der eigentliche Hammer an der Geschichte ist, wie das gelaufen sein soll:
Demnach soll es zwei getrennte Steuerungskreisläufe gegeben haben. "Durch schlichtes Umstellen auf Kreislauf zwei" sei "hochwertiger Zement durch billiges Steinmehl" ersetzt worden. Gleichzeitig seien "gute Zuschläge" durch "Abfallprodukte aus Steinbrüchen und Abbruchmaßnahmen" ersetzt worden. Der Mischmeister an der Anlage habe dies nicht verhindern können, da der Prozess via Internet aus der Firmenzentrale gesteuert worden sei.Sim City 2008!
"Diese Manipulationen konnte ich direkt am Bildschirm mitverfolgen, aber ich konnte sie nicht verhindern", sagte ein früherer Mitarbeiter. […]Gut, wenn die Konkurrenz das finanziert, muss man vorsichtig sein. Ich denke mal, das wird auch noch mal unabhängig geprüft werden."Die Folgen der Manipulationen" seien nicht sofort erkennbar, erklärte ein ehemaliger Mitarbeiter. "Auch der minderwertige Beton härtet aus." Allerdings sei die Lebensdauer kürzer. Dies meint auch der Sachverständige Jürgen Krell. Er hat im Auftrag einer Konkurrenzfirma die Betonrezepturen untersucht, die ihm ein ehemaliger Mitarbeiter des beschuldigten Betriebs hatte zukommen lassen. Krell kommt zum Schluss, dass der minderwertige Beton statt der üblichen 50 nur 17 bis 25 Jahre halte. Es könnte sich "um einen der größten Bauskandale in der Nachkriegszeit" handeln, folgert er.
Update: FrankRo hat mal gegoogelt und dabei das hier und das hier gefunden. Wem SCADA nicht sagt: guckst du hier.
Als die Existenz der Geheimarmeen 1990 aufgedeckt wurde, standen die ersten gesamtdeutschen Wahlen an. Die SPD sprach von Ku-Klux-Klan und forderte zunächst einen Untersuchungsausschuss. Die christdemokratischen Verteidigungsexperten wiesen ihre sozialdemokratischen Kollegen dann allerdings darauf hin, dass auch die sozialdemokratischen Regierungen Brandt und Schmidt die Geheimstrukturen gedeckt haben. Auf diese Weise kam es nur zu einer Anhörung hinter verschlossenen Türen und zu einem klassifizierten Bericht. Darin wurde die Existenz der Stay-Behind-Gruppen zwar eingestanden, aber es wurde weder etwas zur Terror- noch zur Rechtsextremismus-These gesagt.Und so läuft es, wie es immer läuft. Noch was, aus den 50er Jahren:
Ein Untersuchungsausschuss des hessischen Parlaments stellte bereits in den fünfziger Jahren fest, dass Stay-Behind-Einheiten aufgebaut und ehemalige Nazis dafür rekrutiert worden waren. Offenbar vertraute die CIA auf die antikommunistische Gesinnung und das technische Wissen der ehemaligen SS-Offiziere. In Hessen wollte man diesen Skandal damals aufdecken. Vor Bundesgerichten kam es in der Folge jedoch zu Freisprüchen. Man hat das in Hessen nicht verstanden - immerhin hatten die Geheimgruppen Todeslisten mit den Namen von Gewerkschaftern und linken Sozialdemokraten angelegt. Weitere Ermittlungen wurden abgeblockt, seitdem hat man das Thema in Deutschland nicht mehr untersucht.Schöne Demokratur, in der wir hier leben, nicht wahr? Lest euch das mal ganz durch, auch die Details zu Heinz Lembke.
The group, identifying itself as Anzac Ploughshares, cut through three electrified security fences and dodged infrared cameras yesterday morning to deflate with a sickle a 30m-high white globe covering one of two satellite dishes.
Ich glaube das ist die gleiche Echelon-Station, wo schon mal jemand einfach reingelaufen ist in den 80ies, was damals die ganze Echelon-Sache überhaupt öffentlich losgetreten hat.The group said the Waihopai base, near Blenheim, was part of the international Echelon spy network, whose eavesdropping fed intelligence to the US National Security Agency and played a key role in the invasion of Iraq.
Und mit dem Irakkrieg haben die ihre Aktion dann auch begründet. Wunderbar!Ploughshares spokeswoman Manu Caddie said the planning involved two months of texting, emails and phone calls, which were apparently not intercepted."We were expecting not to get anywhere close to it," she said.
"I guess it shows that the system doesn't work that well."
Harharhar (Danke, fukami)
Das LKA forderte die Herausgabe von "Überwachungstechnik des Landeskriminalamtes Schleswig Holstein". Schenk habe sich das "GPS Ortungsgerät Nr. 20" im März 2007 "bösgläubig" angeeignet.Mit so einer abenteuerlichen Auslegung kommen die hoffentlich nicht mal in der ersten Instanz durch. Das ist ja lächerlich. Unfaßbar. Da haben sie bestimmt ganz schön Alkohol zu sich nehmen müssen, bis sie überhaupt auf so eine hanebüchene Realitätsauslegung kommen konnten."Der Beklagte behandelt den Peilsender wie eine Fundsache", empört sich das Kieler LKA. Der Sender sei jedoch "nicht verloren gegangen", sondern sei "unter der Stoßstange des Wagens der Beklagten versteckt" worden. Schenk habe erkennen müssen, dass das Gerät "nicht Bestandteil" seines neu erworbenen Autos war. Erst durch den Ausbau in "verbotener Eigenmacht" sei dem LKA der Peilsender aus dem Besitz "entzogen" worden.
Die Argumentation des aktuellen Anwalts des Mannes ist lustig. Der meint, hey, wir haben angefragt, alle haben geleugnet, damit können die nicht mal erwarten, dass wir das auch nur für sie aufbewahren. (Danke, Daniel)
Ist die Identität festgestellt, sind die im Zusammenhang mit der Feststellung angefallenen Unterlagen zu vernichten, es sei denn ihre weitere Aufbewahrung ist nach anderen Rechtsvorschriften zulässig.WTF? "zulässig", nicht "notwendig"? Und überhaupt: alles wird vernichtet!! April April!
Sind die Unterlagen an andere Stellen übermittelt worden, sind diese über die erfolgte Vernichtung zu unterrichten.Vermutlich, damit DIE dann die Unterlagen aufheben und nichts verloren geht. Ich sehe da ein lustiges Aktenkarussell vor meinem geistigen Auge.
Ich frage mich ja auch, wie ich mir das Vorladungsrecht vorzustellen habe. "Kommen Sie mal morgen nach Wiesbaden, bitte!" oder wie?
Außerdem dürfen da Kontakt- oder Begleitpersonen längerfristig observiert, video- und audioüberwacht, mit Peilsendern versehen, mit V-Männern oder verdeckten Ermittlern bearbeitet werden, wenn:
die Abwehr der Gefahr oder die Verhütung der Straftaten auf andere Weise aussichtslos ist oder wesentlich erschwert wäre.Da wird nicht gefordert, dass die Ermittlung weniger aussichtslos ist durch die Maßnahmen! Die selbe Klausel "schützt" auch Bürger vor Beschnüffeln in Ton und Bild. Im Übrigen scheißen wir auf unschuldige Passanten:
Die Maßnahme kann auch durchgeführt werden, wenn Dritte unvermeidbar betroffen werden.Das ist dann wohl die annalist-Klausel. Frauen, Kinder, Nachbarn? Egal, da scheißen wir drauf. Alle plattmachen!1!!
Oh und hier sind die Kriterien für eine Gefahr, die einen BKA-Einsatz rechtfertigt:
Abwehr einer Gefahr für den Bestand oder die Sicherheit des Staates oder für Leib, Leben oder Freiheit einer Person oder Sachen von bedeutendem Wert, deren Erhaltung im öffentlichen Interesse geboten ist.Wenn also jemand an
Für die verdeckten Ermittler braucht es immerhin einen richterlichen Beschluß, wenn die Privatwohnungen betreten — aber es gibt natürlich auch eine "Gefahr im Verzug" Regelung, bei der dann nachträglich abgebrochen werden muss, wenn der Richter das nicht unterschreiben will, und keine Regelung, dass so illegal gewonnene Erkenntnisse nicht verwertet werden dürfen. Oh und guckt euch mal das hier an:
Ein Verdeckter Ermittler darf unter der Legende mit Einverständnis des Berechtigten dessen Wohnung betreten. Das Einverständnis darf nicht durch ein über die Nutzung der Legende hinausgehendes Vortäuschen eines Zutrittsrechts herbeigeführt werden.Tolle Wurst. Sie dürfen auch Wohnungen anderer Leute als des Verdächtigen abhören, wenn sich der Verdächtige dort aufhält und das Beschnüffeln in den eigenen vier Wänden "alleine nicht zur Abwehr der Gefahr nach Absatz 1 führen wird". Also, auf Deutsch: solange das Schnüffeln und Spannen nur sinnlos genug ist, können sie es ausweiten. Prima, nicht wahr? Ich fühle mich gleich viel sicherer! Und wieder gibt es einen Richtervorbehalt, der (selbst unter der nicht zutreffenden Annahme, dass ein Richtervorbehalt tatsächlich einen Schutz darstellt) durch eine Gefahr-im-Verzug Regelung ohne Verwendungsverbot für illegal erhobene Daten ausgehebelt wird.
Bei dem Lauschangriff haben sie folgenden "Schutz" drin:
Die Maßnahme nach Absatz 1 darf nur angeordnet und durchgeführt werden, soweit auf Grund tatsächlicher Anhaltspunkte, insbesondere zu der Art der zu überwachenden Räumlichkeiten und dem Verhältnis der zu überwachenden Personen zueinander, anzunehmen ist, dass durch die Überwachung Äußerungen, die dem Kernbereich privater Lebensgestaltung zuzurechnen sind, nicht erfasst werden.Wenn dann doch was privates passiert, sollen sie abschalten. Wenn sie sich nicht sicher sind, sollen sie weiter aufnehmen (aber offenbar nicht reinhören) und das wird dann einem Richter übergeben, der es dann löschen läßt, wenn es zu privat ist. Und das soll mich jetzt beruhigen? Dass statt einem BKA-Beamten ein Richter in meinem Leben herum schnüffelt? Da fühle ich mich doch gleich viel sicherer!1!!
Dann geht es weiter mit der Ausschreibung zur polizeilichen Beobachtung. Hier kommen wir offenbar ins Gebiet der Phrenologie, denn da gibt es folgende tolle Formulierung:
Die Ausschreibung zur polizeilichen Beobachtung ist nur zulässig, wenn […] die Gesamtwürdigung der Person und ihre bisher begangenen Straftaten erwarten lassen, dass sie künftig Straftaten gemäß §4a Abs 1 Satz 2 begehen wird […] und dies zur Verhütung der Straftaten erforderlich ist.Wie kann eine Ausschreibung zur polizeilichen Beobachtung jemals für die Verhütung einer Straftat erforderlich sein? Immerhin haben sie ja schon Peilsender in ihrem Sortiment. Daher nehme ich mal an, dass das nur so als Floskel da steht, aus optischen Gründen, und das nie wirklich fraglich sein wird.
Oh und das BKA darf Rasterfahndung machen. Dann dürfen sie
[…] von öffentlichen oder nicht-öffentlichen Stellen die Übermittlung von personenbezogenen Daten von bestimmten Personengruppen […] verlangen […].Lacher am Rande:
Von den Verfassungsschutzämtern des Bundes und der Länder, dem Militärischen Abschirmdienst sowie dem Bundesnachrichtendienst kann die Übermittlung nach Satz 1 nicht verlangt werden.Da sieht man die amtsinternen Schlachtfelder förmlich vor sich. Und was tun sie jetzt mit den Daten? Nun, sie löschen sie. Außer… ja außer:
zu löschen, soweit sie nicht für ein mit dem Sachverhalt zusammenhängendes Verfahren erforderlich sind.Jetzt frage ich mich als Laie natürlich, was "zusammenhängendes Verfahren" ist. Wenn sie da z.B. wegen "ZOMG TERRORISTEN, WAFFENSCHMUGGEL" rasterfahnden, und die Daten dann an die IFPI übergeben, ist das dann auch ein "zusammenhängendes Verfahren"? Geht ja in beiden Fällen um Schmuggel, und es weiß doch jeder, dass Raubkopierer Terroristen sind.
Aber kommen wir zum Bundestrojaner, dem eigentlichen Grund, wieso wir hier sind. Immerhin steht da diesmal nichts von Sachschäden, sondern nur Leib, Leben oder Freiheit, Güter der Allgemeinheit, deren Bedrohung die Grundlagen oder den Bestand des Staates oder die Grundlagen der Existenz der Menschen berührt. "Berührt"? Nicht "bedroht" oder "in Frage stellt"? Desweiteren:
Eine Maßnahme nach Satz 1 ist auch zulässig, wenn sich noch nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit feststellen lässt, dass ohne Durchführung der Maßnahme in näherer Zukunft ein Schaden eintritt, […]ACH. Also planen sie doch die weitgehend unbegründete Massenmaßnahme? Anders kann ich das nicht lesen hier.
[…] sofern bestimmte Tatsachen auf eine im Einzelfall durch bestimmte Personen drohende Gefahr für eines der in Satz 1 genannten Rechtsgüter hinweisen.Dieser "bestimmte Personen" Teil stört mich. Wie, bestimmte Personen? Nicht die Zielperson? Das klingt für mich nach "wir schnorcheln mal alles mit", so vage wie das hier formuliert ist. Immerhin:
Die Maßnahme darf nur durchgeführt werden, wenn sie für die Aufgabenerfüllung nach § 4a erforderlich ist und diese ansonsten aussichtslos oder wesentlich erschwert wäre.Hier kommt also mal wieder die "muss nur sinnlos genug sein" Regel ins Spiel.
Die Maßnahme darf sich nur gegen eine Person richten, die entsprechend §17 oder §18 des Bundespolizeigesetzes verantwortlich ist. Die Maßnahme darf auch durchgeführt werden, wenn andere Personen unvermeidbar betroffen werden.Das ist ja lächerlich. Erst sagen sie, man darf das machen, wenn man nicht sicher ist, dass überhaupt in näherer Zukunft ein Schaden zu erwarten ist, und dann das hier? Woher soll man denn dann wissen, wer der Verantwortliche sein wird, wenn man noch nicht mal weiss, dass es in absehbarer Zeit stattfinden wird?
Noch eine Frage: Gefahr für Leib und Leben kann man ja auch sagen, wenn jemand selbstmordgefährdet ist. Kann das BKA jetzt alle Emo-Teenies verwanzen?
Kommen wir zu dem Teil, wo sie versuchen, ihren Hintern zu bedecken.
Liegen tatsächliche Anhaltspunkte für die Annahme vor, dass durch die Massnahme allein Erkenntnisse aus dem Kernbereich privater Lebensgestaltung erlangt würden, ist die Maßnahme unzulässig.Solange also jemand auch nur einen Spam auf dem Rechner kriegt, ist der Rechner Freiwild.
Soweit möglich, ist technisch sicherzustellen, dass Daten, die den Kernbereich privater Lebensgestaltung betreffen, nicht erhoben werden.Hier ist ja unstrittig (unter Leuten, die schon mal einen Computer gesehen haben), dass das unmöglich ist. Eine reine PR-Luftnummer also, diese Formulierung überhaupt aufzunehmen.
Erhobene Daten sind unverzüglich von zwei Bediensteten des Bundeskriminalamtes, von denen einer die Befähigung zum Richteramt hat, auf kernbereichsrelevante Inhalte durchzusehen.HAHAHAHAHAHA, bitte was?! Das ist ja zum Totlachen! Befähigung zum Richteramt? Was haben DIE denn geraucht?
Bestehen Zweifel, ob Daten dem Kernbereich privater Lebensgestaltung zuzurechnen sind, sind diese zu löschen oder unverzüglich dem anordnenden Gericht zur Entscheidung über die Verwertbarkeit und Löschung der Daten vorzulegen.Der größte Hammer in dem Gesetzesentwurf ist aber, dass sie ernsthaft zwischen Bundestrojaner und "Quellen-TKÜ" unterscheiden. Quellen-TKÜ ist selbstverständlich exakt das gleiche. Hier wird ein Trojaner eingebracht. Aber mit diesem argumentativen Taschenspielertrick versuchen sie, den Bundestrojaner durch die Hintertür durchzuschmuggeln. Beim Trojanereinsatz zum Skype-Abschnorcheln gibt es dann nämlich doch wieder Sachschaden als Anlaß. Oh und erinnert ihr euch an deren dreistes Rumgelüge, dass das Erstellen eines Bundestrojaners ja so aufwendig sei, der für jedes Ziel extra zurecht angepaßt werden müsse, und daher das eh keine Maßnahme sei, die man mal eben machen könnte, das braucht enormen Vorlauf, blahblah? Zuletzt wurde diese dreiste Lüge von Herr Bosbach bei "Klipp und Klar" im RBB geäußert. Der ist ja eh schon häufiger durch kreative Realitätsauslegung aufgefallen. Und jetzt haben sie eine "Gefahr im Verzug" Regelung dafür. Falls die Zeit zu knapp ist, um einen Richter zu befragen. Laßt mich das noch mal in groß schreiben:
Für den Bundestrojaner gibt es eine "Gefahr im Verzug" Regelung.
Damit überführen sie sich selbst der Lüge. Ist das nicht toll? So einfach kann das gehen. Erst lügen sie uns ins Gesicht, dann glauben sie, wenn das Gesetz nicht öffentlich gemacht wird, bevor es zu spät ist, dann könnten sie da Tatsachen schaffen.
Weiter geht es im Gesetz mit dem Erheben von Verkehrsdaten, wo sie dem BKA Zugriff auf die Daten der Vorratsdatenspeicherung einräumen, und wieder mit der "auf andere Weise aussichtslos oder wesentlich erschwert" Inkompetenzklausel.
Danach kommen noch so unwichtige Details wie dass das BKA "zur Abwehr einer Gefahr eine Person vorübergehend von einem Ort verweisen oder ihr vorübergehend das Betreten eines Ortes verbieten" kann. Auf dieser nicht vorhandenen Einschränkung basierend kann das BKA dann auch alle Leute festnehmen, um "einen Platzverweis […] durchzusetzen" oder einfach nur so, präventiv, weil sie verdächtig sind. Und wenn das BKA jemanden festhalten kann (was ja nicht weiter eingeschränkt ist so als Personengruppe), dürfen sie sie auch durchsuchen. Wobei sie ja eh jeden durchsuchen dürfen, der eine Sache bei sich führt, mit der er sich verletzen oder Leben oder Gesundheit anderer schädigen kann (also alles, eigentlich. Wenn man es wirklich will, kann man sich mit einer Hose oder einem Taschentuch umbringen). Oder wenn man mit der Sache Sachen beschädigen oder sich oder anderen die Flucht ermöglichen oder erleichtern kann (was sie damit wohl meinen? "Schuhe"?). Oh und natürlich kann das BKA Personen durchsuchen, um zu gucken, ob sie Waffen bei sich führen. Hierfür muss noch nicht einmal eine Bedrohung für andere ausgehen, es reicht schon, wenn der BKA-Beamte sich selbst durch potentielle Waffen bedroht fühlt. Aber wartet, kommt noch besser.
Das Bundeskriminalamt kann eine Wohnung ohne Einwilligung des Inhabers betreten und durchsuchen, wenn […] Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sich in ihr eine Sache befindet, die nach §20s Abs 1 Nr 1 sichergestellt werden darf.Und das waren die Sachen, mit denen man sich oder andere töten oder verletzten, Sachen beschädigen oder sich oder anderen die Flucht ermöglichen oder erleichtern kann. Wir halten also fest: das BKA darf alle Wohnungen durchsuchen, denn Tatsachen sprechen dafür, dass sich darin Messer befinden, mit denen man sich verletzten kann. Und Werkzeug, mit dem man Sachen beschädigen kann. Immerhin dürfen sie nachts nur kommen, wenn dies zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr […] erforderlich ist. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer! Oh, oder wenn es eine dringende Gefahr ist (§20t Abs 3) und erfahrungsgemäß dort was zu holen ist.
Auch der Schutz von Journalisten und Anwälten ist ganz toll gelungen:
Soweit durch eine Maßnahme eine [solche Person] betroffen wäre und dadurch voraussichtlich Erkenntnisse erlangt würden, über die diese Person das Zeugnis verweigern dürfte, ist dies im Rahmen der Prüfung der Verhältnismäßigkeit unter Würdigung des öffentlichen Interesses an den von dieser Person wahrgenommenen Aufgaben und des Interesses an der Geheimhaltung der dieser Person anvertrauten oder bekannt gewordenen Tatsachen besonders zu berücksichtigen.Äh, wie meinen? Verhältnismäßigkeit? Abwägung? Das ist ja krass. Also wenn das BKA meine Wohnung abhört, und mein Anwalt besucht mich, dann müssen die nicht sofort aufhören, sondern das liegt dann im Ermessen von jemandem beim BKA?!? Das kann sich ja wohl nur um einen Scherz handeln!? Oh, wird noch härter:
Die Absätze 1 bis 3 gelten nicht, sofern Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die zeugnisverweigerungsberechtigte Person für die Gefahr verantwortlich ist.BWHAAHAHAHA, was für eine Farce! "Der spricht häufig mit seinem Anwalt, also ist der Anwalt mit verantwortlich, den hören wir jetzt mal ab" oder wie? Mann Mann Mann.
Erwähnte ich, dass das Zeugnisverweigerungsrecht abgeschafft wird?
Unter den in […] bezeichneten Voraussetzungen ist der Betroffene zur Verweigerung der Auskunft berechtigt. Dies gilt nicht, soweit die Auskunft zur Abwehr einer Gefahr für den Bestand oder die Sicherheit des Staates oder Leib, Leben oder Freiheit einer Person erforderlich ist.Immerhin dürfen sie die Erkenntnisse nicht zweckentfremden. Interessant ist, wie sie die Auskunftspflicht definieren. Man muss Namen, Vorname, Tag und Ort der Geburt, Wohnanschrift und Staatsangehörigkeit angeben. Weitere Auskünfte können sie nur von dem Tatverantwortlichen verlangen, und "entsprechend den Voraussetzungen des §20 Abs 1 des Bundespolizeigesetzes für die dort bezeichneten Personen". Nur — seht ihr da eine Einschränkung eines Personenkreises? Ich nicht.
Also, liebe Leute, das ist jetzt in eurer Verantwortung, eure Bekannten über dieses Gesetz aufzuklären. Erzählt ihnen von der "Quellen-TKÜ", mit der sie Trojaner auch bei Sachbeschädigung etablieren wollen, von der Wohnungsdurchsuchung, wenn man dort Messer oder Schuhe vermuten kann, von den Platzverweisen (da steht übrigens nur, dass sie befristet sein müssen, nicht dass die Frist nicht "1000 Jahre" sein kann, und da steht auch nicht, dass der Ort, dessen man verwiesen wird, nicht "Bundesrepublik Deutschland" sein kann), den Präventivverhaftungen (Guantanamo, ick hör dir trapsen), den Durchsuchungen… Wenn wir da jetzt nicht ein Faß aufmachen, dann wird das so durchgewunken.
Update: Stellt sich raus, dass ausgerechnet Denkmäler nicht zum Schutz gegen Missbrauch videoüberwacht werden dürfen.
Update: Da ist noch ein kleines Detail, das ich übersehen hatte, bei der Benachrichtigungspflicht.
Zudem kann die Benachrichtigung einer […] Person, gegen die sich die Maßnahme nicht gerichtet hat, unterbleiben, wenn diese von der Maßnahme nur unerheblich betroffen wurde und anzunehmen ist, dass sie kein Interesse an einer Benachrichtigung hat.
Ich denke, da sollten jetzt 60 Millionen Briefe beim BKA aufschlagen, die grundsätzliches Interesse an Benachrichtigungen bekunden.
Der Artikel lohnt sich trotzdem, weil da die Generäle jetzt rumwinseln können, die ganze Zeit als PR-Marionetten mißbraucht worden zu sein. Und die Medien sind natürlich auch entsetzt — ENTSETZT!!! —, dass sie so mißbraucht wurden. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Die Leute sind echt alle dämlich, das geht auf keine Kuhhaut. Die ganze Sache ist so unglaublich schockierend, dass sogar der Spiegel dazu was schreibt. Was haben die Leute denn alle für ein Weltbild gehabt?!
Das einzige wirklich schockierende Detail ist für mich, dass das Pentagon die nicht mal bezahlt hat dafür. Das lief indirekt über Aufträge bzw "Zugang zum System".
Es gebe zwölf- bis fünfzehntausend Delikte dieser Art jedes Jahr in Berlin, die meisten ausgeführt von "nordafrikanischen Tätern, die sich darauf spezialisiert haben", da könne man nicht viel machen. "Das wird hier so wegverwaltet."Neulich hatte er Ärger mit der Flughafen-Security, das war auch ganz nett zu lesen. Also für so Lifestyle-Rants ist der Broder durchaus zu gebrauchen finde ich.
Einer der Männer sagte, er sei als Erster des Kommandos in die Wohnung gekommen und habe dabei einen Schutzschild getragen. Auf dem dunklen Flur sei er unabsichtlich mit dem Schüler zusammengestoßen. Der Schild sei groß und schwer, er könne die Verletzungen verursacht haben.Nee, klar. So wird das gelaufen sein. Sehr schön auch:
„Ich hörte, wie mein Sohn geschlagen wurde.“ Er habe gerufen: „Mama, sie bringen mich um.“Und die Feuerwehr, die dich in solchen Situationen retten soll?
Sie erhob auch Vorwürfe gegen einen Feuerwehrmann. Als der damalige Schüler eigentlich ins Krankenhaus gebracht werden sollte, seien Sätze wie „Du wirst es verdient haben“ gefallen.Die neue Charme-Offensive der Repressionsbehörden. Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer!
"In just two months," Zoellick said in his speech, "rice prices have skyrocketed to near historical levels, rising by around 75 percent globally and more in some markets, with more likely to come. In Bangladesh, a 2-kilogram bag of rice … now consumes about half of the daily income of a poor family."The price of wheat has jumped 120 percent in the past year, he said — meaning that the price of a loaf of bread has more than doubled in places where the poor spend as much as 75 percent of their income on food.
Daher will ich mal die lustige Seite beleuchten:
Das zweite Bild kann immer noch ein Photoshop sein. Ich hoffe mal, es ist einer. Seufz.
In another sign of the intense pressure on leading banks, Deutsche Bank is attempting to offload some of its €35 billion (£28 billion) of toxic debt to a consortium of private-equity firms.
ACH. Bisher sah das doch immer so aus, als hätte die Deutsche Bank das relativ cool gehandled und ihren Giftmüll an die IKB verkloppt, kurz bevor er zu stinken begann. Und bei der Deutschen Bank sind das gar nicht mal Junk-Hypotheken:Deutsche Bank is understood to be talking to a number of private-equity funds about a disposal of some of its backlog of loans to venture-capital firms.
Das ist dann wohl tatsächlich die nächste Iteration der platzenden Kredite, die "Risikokapitalgeber". War ja auch klar, seit gut zwei Jahren ist offensichtlich, dass es eine zweite Dotcom-Blase gibt, alle möglichen wertlosen Firmen kriegen plötzlich Kapital und strömen auf den Markt. Der Kracher bei der Deutschen Bank ist:The value of leveraged loans sitting on Deutsche’s balance sheet is greater than its shareholder equity. The bank is planning to sell on the loans to the private-equity funds at a loss to free up its balance sheet, according to market sources.
Ich übersetze das mal kurz, weil es so krass ist: deren Siemens agierte demnach als eine Art technischer Hilfsdienst in Grenz- und Grauzonen des Agentenhandwerks. Siemens war der Hauslieferant des BND für Spionagetechnik.Na was für eine Überraschung. Und auch mein Lieblings-BND-Politiker, der Herr Hanning, ist mal wieder beteiligt:Die Spezialisten dafür saßen bei der ICM Voice & Data Recording an der Münchner Hofmannstraße, abgeschirmt vom Rest des Unternehmens. […]
BND-Kontaktmann Volker Jung wurde im Fall Siemens bisher noch nicht vernommen - auch nicht als Zeuge. Er hatte bis 2003 die Kommunikationssparte betreut, die im Zentrum der Korruptionsaffäre bei dem Konzern steht.
Nach der Pensionierung des Kontaktmanns Jung lobte der frühere BND-Chef August Hanning im Gespräch mit einem Siemens-Manager die "gute Zusammenarbeit" zwischen Geheimdienst und Konzern. Hanning forderte den Siemens-Mann auf, die Kooperation mit einem Personaltausch noch auszubauen.Immerhin sind die Techies bei Siemens nicht ganz so verblödet wie die Politiker im Management:
Siemens suchte daraufhin einen Mitarbeiter, der zum Geheimdienst wechseln wollte. Zwei BND-Kräfte sollten zeitweilig bei Siemens anheuern. Dies scheiterte aber, weil sich kein Siemens-Mitarbeiter bereit fand.HAHAHAHAHA, na wer will auch schon beim BND vergammeln.
Update: Offenbar heißt das bloß, daß der Mitarbeiter der Contentmafia als Zeuge auftreten muss. Auch das finde ich ja mehr als angreifbar, ehrlich gesagt. Wie können sich sagen wir mal 100 Mitarbeiter an Details aus den 50000 Fällen erinnern, die die da lostreten. Pro Mitarbeiter 500 Fälle? Yeah, right.
Aber wichtiger: Tarballs kommen mit gzip oder bzip2 oder lzma, und alle von denen heulen rum, wenn im Bitstream Bits gekippt sind.
Kurz zusammengefaßt: mein Rant steht. MD5-Dateien sind sinnlos. Vollständig sinnlos. Erfüllen genau keinen Zweck. Verschwenden Inodes auf FTP-Servern. Wenn ich heute einen FTP-Mirror betreibe, hole ich die gar nicht erst mit.
Kurzer Hintergrund: Bei x86 (und AMD64) gibt es String-Instruktionen, die z.B. ein Byte lesen und das Indexregister dann auch gleich hochzählen. Wenn das Direction Flag gesetzt ist, zählen sie dann halt nicht hoch sondern runter. Wenn man memcpy mit den String-Instruktionen implementiert, kriegt man dann Speicherkorruption.
Die Geschichte ist jetzt offenbar ein paar Leuten unter Linux aufgefallen, und natürlich gefunden von LISP-Leuten. Ich könnte mich ja immer nur endlos über die LISPer amüsieren. Aber hey, in unserer Gesellschaft ist auch Platz für Archäologen :-)
Achtet auf die folgende Formulierung:
Sequoia has also retained counsel to stop any infringement of our intellectual properties, including any non-compliant analysis.
Analyse ist also OK, solange sie von einem gekauften Schergen des Herstellers gemacht wird, aber unabhängige Analyse geht nicht? BWAHAHAHAHAHA! Die haben echt Nerven, die Amis. Ich verstehe ja nicht, wie so eine Firma mit solchen Vorstellungen überhaupt jemals in dem Markt Fuß fassen konnte. Kann sich ja wohl nur um ein Mißverständnis handeln.Der Bezirk hat sich einschüchtern lassen und will jetzt doch keine Wahlcomputer analysieren lassen. Demokratie? Freie, offene Wahlen? Wir hörten davon… :-(
Well that's it. I'm switching banks.:-)
Yes Scientology, given your track record, we believe every word you say. Thanks for the info.
Oh und weil sich jeder über sowas freut, hier ein whois 81.2.95.177 Auszug:[…]
netname: CELEBRITY-CENTRE-LONDON-CHURCH-OF-SCIENTOLOGY
[…]
address: The church of Scientology are a cult, A cult that we will destroy. A cult that I will destroy.
address: EXPECT US
address: WHYARETHEYDEAD.net
phone: +44 20 7262 2000
e-mail: lol@mudkips.org
[…]
The scientific research included injecting minke whale sperm into cows eggs, and attempts to produce test-tube whale babies, News Limited newspapers report.
(Danke, Timo)
Spitzer ist gerade Gouverneur von New York, aber vorher war er Generalstaatsanwalt von New York und hat in der Position ungeniert große Firmen angepinkelt. Der hat u.a. diverse RAM-Hersteller wegen Preisabsprachen belangt, den Vorsitzenden des NYSE ("Wall Street") angeklagt, und hatte auch ansonsten diverse Fälle in der Hochfinanz, in Banken, Brokern und Versicherungen. Er hat auch die Contentmafia gezwungen, Gelder an die Musiker abzutreten, und wegen Payola (Schmiergeld für Radiostationen, damit sie ihre Songs spielen) verfolgt. Außerdem hat er Abtreibungsgegner belästigt, die Pseudo-Beratungscenter aufgemacht haben, um Frauen von der Abtreibung abzuraten, und sogar gegen die Polizei hat er wegen Korruption vorgegangen. Kurz gesagt: der Mann ist ein echter Held.
Und DER stolpert jetzt ausgerechnet über sowas? Was sagt uns das? Mir sagt das, dass sie dem nichts anderes anhängen konnten, keine Korruption, keine Steuerhinterziehung, keine Baurechtsverletzung, keine schattige Wahlkampffinanzierung, nichts. Eine Prostituierte, dass ich nicht lache. Das muss die Business-Mafia Millionen gekostet haben, jetzt mit diesem Dreck anzukommen, um den loszuwerden. Wow.
Oh und guckt mal, wer ihn verraten hat.
The investigation began last year when banks reported irregular transfers to the Internal Revenue Service, which traced them back to Mr Spitzer and discovered they were made to a high-priced prostitution ring, an unnamed law enforcement official told the Associated Press (AP) news agency.
Die Hochfinanz. Na so ein Zufall.
In Friday's statement, Carlyle Capital said it had received "substantial additional margin calls and additional default notices from its lenders." It also said that lenders were selling off securities held as collateral.
Margin Calls ist sowas wie "will sehen" bei Poker. Und jetzt guckt mal, wie krass die da spekulieren:Carlyle Capital leverages its $670 million equity 32 times to finance a $21.7 billion portfolio of residential mortgage-backed securities issued by U.S. housing agencies Freddie Mac and Fannie Mae.
Ich denke mal, dass das in der Hochfinanz wie in der Politik abläuft. Die nehmen jedes Risiko auf sich, solange sie glauben, dass das ihr Nachfolger ausbaden muss.
Beobachter gehen davon aus, dass der Vertrag, der eine weitreichende Reform der EU-Institutionen vorsieht, bei einer Volksabstimmung in Großbritannien scheitern würde. Premierminister Brown ist entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen.Tolle Diktatur haben wir da.
Jedenfalls wurde allen Betroffenen (und das waren so gut wie alle mit Weiterflügen) gesagt, sie mögen sich am Transfer Desk in die Schlange begeben und ihnen würde dann ein anderer Flug zugewiesen. In der Schlange standen vor mir ca 50 Leute, ich stand da geschlagene zwei Stunden. Am Ende gaben sie mir einen Flug am nächsten Tag (Überraschung!) und meinten noch, Hotel-Gutscheine gäbe es nicht, weil ja das Wetter Schuld war und nicht sie.
Es kam dann noch heraus, dass die Flugzeuge alle pünktlich bis überpünktlich gestartet sind, weil da am Vortag so viele Flüge ausgefallen waren, und da haben sie die ganzen Plätze derer, die es eh nicht schaffen würden, eben mit den Gestrandeten vom Vortag gefüllt. Gut, kann ich nachvollziehen, haben sie halt lieber alle einen Tag verzögert als die Opfer vom Sturmtag zwei Tage. Aber dass sie mir das Hotel nicht zahlen wollen, das ärgert mich wirklich. Denn das hätten sie in Berlin schon wissen können, ja müssen, dass wir den Zielflug nicht erwischen, und dann hätte ich nach Hause fahren und noch einen Tag mit meiner Familie haben können.
Um Amokläufe zu verhindern haben sie dann noch 50-Euro-Gutscheine für den nächsten KLM-Flug verteilt, aber, äh, den wird es nicht geben bei mir.
Besonders hart war eine andere Frau in der Schlange. Der haben sie dann erzählt, nachdem die da zwei Stunden gewartet hatte, dass ihr Ersatzflug schon weg sei, der sei gestartet, während sie in der Warteschlange stand. Offenbar hätte sie hellsehen müssen, auf welchen Ersatzflug man sie gebucht hatte, um dann rechtzeitig am Gate zu sein. Tja, KLM, das war wohl nichts.
Nun hat die IP-Mafia keine Gelegenheit versäumt, das zu verhindern. U.a. haben sie versucht, der 3. Welt zu erklären, sie dürften nur Patente ignorieren, wenn sie die Medikamente zum Eigenbedarf selber herstellen, was die gar nicht können, weil sie a) das Knowhow dazu nicht haben und b) die Mitgliedsstaaten der IP-Mafia (WIR!) über das System "Weltbank" und "Weltwährungsfonds" dafür gesorgt haben, dass die Länder so hoch verschuldet sind, und wir ihnen systematisch alle Möglichkeiten verbaut haben, da jemals rauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die haben gar nicht das Kapital, um Medikament-Fabriken zu bauen. Und warum sollten sie auch. Es ist ja viel sinnvoller, wenn ein Land wie Brasilien die macht und zum Selbstkostenpreis an die 3. Welt verteilt. Und der liegt, wie der Zufall es will, mehrere Größenordnungen unter den Erpressungspreisen, die die Pharma-Mafia für die selben Medikamente haben will. Denn denen geht es gar nicht um die 3. Welt, denen geht es viel mehr um die 1. Welt, denn da liegt der Profit. Da kann man auch nehmen, was man will, es zahlen ja die Krankenkassen, d.h. das gesamte Volk. Und die werden keinem Kranken noch so teure lebensverlängernde Medikamente verweigern. Kurz: die Pharma-Mafia erpresst die Bevölkerung, und diese ganze kriminelle Scheiße funktioniert natürlich nur, wenn es die Medikamente nicht nebenan für ein Promille der Kosten gibt. Das einzige, worum es hier wirklich geht, ist: die Länder sollen sich verpflichten, wenn sie auch die Erpressungspreise zahlen könnten, dass sie dann nicht die Brasilien-Version kaufen können. Und weil man so etwas unmoralisches unmöglich offen fordern kann, haben sie sich dieses fette Lügengebilde mit "wir wollen doch den Menschen helfen" ausgedacht.
Ich bin mir übrigens sicher, dass auch die Pharmamafia hinter den angeblich vergifteten Fake-Medikamenten aus China steckt. Denn mit nicht-kriminellen Methoden können die ihr Abzocksystem unmöglich langfristig am Laufen halten.
Update: Der Sudan hat übrigens mal eine Medikamentenfabrik gebaut. Die hat Bill Clinton dann unter dem Vorwand zerbombt, dort würden Biowaffen hergestellt. Das hat sich dann als Fehleinschätzung herausgestellt danach (na sowas!).
Ich komme da deswegen darauf, weil im Moment die privaten Rundfunkanbieter, denen wir Katastrophen ala "Big Brother", "Deutschland sucht den Superstar" u.ä. zu verdanken haben, gerade eine konzertierte Lobby-Aktion gestartet haben, um den öffentlich-rechtlichen Sendern ihr Internet-Angebot zusammenstreichen zu lassen. Gewöhnlich gut unterrichtete Quellen befürchten sogar, dass da elementare Grundversorgung wie "tagesschau.de" weggestrichen wird, wenn wir da jetzt nicht gegen kloppen.
Meine Position dazu ist klar. Ich habe GEZ-Gebühren gezahlt. Damit ist die Produktion bezahlt worden. SELBSTVERSTÄNDLICH ist damit alles abgegolten und die Inhalte kommen direkt und für immer und unter freier Lizenz (von mir aus gerne non-commercial use only) in ALLE Medien, in die man es nur irgend reintreten kann, auch und insbesondere das Internet.
Damit das jetzt keiner falsch versteht: keinen Cron-Job aufsetzen, der das Dauer-zieht, die zahlen schließlich auch für ihre Bandbreite. Aber jeder einmal ehrlich zuhause ziehen. Und wenn die schon GEZ-Gebühren für PCs auf der Arbeit kassieren, dann auch einmal ehrlich auf Arbeit angucken :-)
Oh, und falls ihr Kinder habt, dann kennt ihr sicher die Webseiten der Sendung mit der Maus (wo es leider noch nicht das Archiv zum Runterladen gibt, im Gegensatz zu Wissen macht Ah), ansonsten die ARD Mediathek und die ZDF Mediathek. So wie bei Wissen-macht-Ah wünsche ich mir das für alle Inhalte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auch bei arte gibt es ein brauchbares Archiv. Leider sind arte und die Mediatheken alle immer auf ein paar Tage limitiert und nicht Creative Commons. Aber das müssen wir dann jetzt eben durchsetzen. Schließlich bezahlen wir den Laden.
Der ägyptische Informationsminister rechtfertigt den Vorstoß damit, dass Satellitensender vom rechten Pfad abgekommen seien. Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" ist bestürzt.Vor allem … "Informationsminister". Das ist ja fast so krass derb das Gegenteil dessen, was der Mann tut, wie bei uns "Gesundheitsminister", "Verteidigungsminister", "Justizminister" oder "Finanzminister". Was denken die sich eigentlich?!
Der Hammer an dem Film ist, was sie da für Leute interviewen. Am Anfang haben sie sogar einen Kommentar von Pol Pot. Pol Pot!
Der Großteil der Terror-Sachen waren in den 60 und 70er Jahren, und der Film baut da eine Art Handlung draus auf, wie die Dinge zusammen hängen, und was für Kuhhandel da eingegangen wurden. Ambivalent bleibt auch die Einstellung des Regisseurs über den Anwalt. In der ersten Hälfte wirkt es alles noch sehr zugeneigt, aber später kommen dann einige krude Verschwörungstheorien, wie das er für irgend einen östlichen Geheimdienst gearbeitet haben könnte.
Als Geschichtsstunde kann ich den Film jedenfalls nur wärmstens empfehlen. Krasse Räuberpistole. Sogar die RAF spielt eine Rolle.
Sehr interessante Kontraste gibt es auch innerhalb des Iran, da haben sie u.a. ein mondänes Skilaufgebiet gezeigt, mit lauter westlich aussehenden Kids, coole Jungs mit ihren Snowboards und Lip Gloss Mädchen mit ihrem Gerät, alles sehr unmuslimisch aussehend, hätte auch Sankt Moritz sein können, und das war da auch von den Mullahs hingebaut worden. Der Manager dort hat im Ausland Wirtschaft und Management studiert und meinte, naja man müsse den Jugendlichen ja auch ein bißchen Freiraum einräumen und so. Sehr … anders als man sich das hier vorstellt alles.
Dann gibt es da eine Insel im Golf, wo sie Iran 2.0 ausprobieren. Das ist im wesentlichen eine Freihandelszone, keinen muslimischen Kleiderzwang und Freitag ist auch Arbeitstag. Da sitzen die ganzen ausländischen Firmen, inklusive Halliburton (!). Die Bebauung besteht im Wesentlichen aus Hotels und Einkaufszentren, letztere trotz Embargo voll mit US-Gütern, die dann von dort aus über den Rest des Irans verteilt werden.
Interessante Lektion am Rande: die Fundis haben da alles andere als die Mehrheit gerade. Die andere Dokumentation ist tatsächlich ein langes Interview mit einem Exil-Iraner, der da seine Ansichten erzählt. Der erzählt noch mal, wie die Amis die Reformer brüskiert und damit die Hardliner ins Amt gepresst haben, weil sie gar nicht wollen, dass der Iran stabil ist. Der Iran muss unstabil aussehen, damit sie an das Öl kommen in der Region und damit sie ihre Militärpräsenz in der Gegend behalten können.
Interessantes Detail noch zum Holocaust-Leugnen. Er meinte, der Großteil der Bevölkerung wisse gar nicht, was ein Holocaust ist. Ahmedinedschad habe gemerkt, dass er damit außenpolitisch eine Krise herbei führen kann, und dann pupen die USA und die EU gegen den Iran, und das bringt die Bevölkerung dazu, sich patriotisch hinter ihn zu stellen. Das ist der ganze Hintergrund. Eine billige PR-Maßnahme, um die Quoten zu steigern.
Wenn die noch mal wiederholt werden, greift sie euch. Morgen läuft "die Schätze der Mullahs" noch ein paar mal auf dem ZDFdokukanal.
Update: Die DKP verteidigt die Frau Wegner, sagt, sie habe nie das Wort "Stasi" in den Mund genommen, und die Mauer wolle sie auch nicht wieder haben, das sei eine Schmutzkampagne von Panorama und da würden sich jetzt bloß die anderen drauf stürzen.
Auch soll er sich als Kämpfer angedient haben und in einem Ausbildungslager für den Umgang mit Sprengstoffen gewesen sein. Im Frühjahr 2006 soll N. eine in Deutschland lebende Person als Kämpfer gewonnen haben, "die sich sodann mit einem Empfehlungsschreiben des Beschuldigten in ein Ausbildungslager nach Afghanistan begab", so die Karlsruher Anklagebehörde.Er ist dann in Pakistan von deren Geheimdienst festgenommen worden, soll von denen gefoltert worden sein, kam wieder frei, und das LKA hat dann noch mal ein halbes Jahr gebraucht, bis sie genug "Beweismittel" für einen Haftbefehl hatten. Der Mann selber sagt, er sei nur als Edelsteinhändler nach Pakistan gereist.
Also ich finde ja, wir sollten das einfach mal drauf ankommen lassen. Dann gibt es halt keine Post mehr nach Amerika, bis die da ihre Junta absetzen und wieder Postgeheimnis einführen.
For millions of voters, and particularly for young people, the response to Obama’s campaign reflects both a deep-going desire for significant social and political change, as well as widespread illusions—fostered assiduously by the media—that the election of the first black president would represent a fundamental break with an old and discredited political order in the United States.
Kurz gesagt: Obama ist wie Colin Powell, den stellt das Establishment da hin, um sich den Anschein zu geben, Schwarze hätten eine Chance, und um die Protestwähler im System zu halten. Letztlich ist es ja egal, ob man Democrat oder Republican wählt, das sind beides die gleichen Verbrecher, wie man auch gerade sehr gut daran sieht, dass die Democrats für Bushs Schnüffelscheiße gestimmt haben. Mehr noch: die Altkommunisten glauben, und ich finde das nicht von der Hand zu weisen, dass Obama ein Präventivschlag gegen ein sich jetzt potentiell formende linke Politik ist.The Obama campaign is not the vehicle of a leftward movement in the United States—as proclaimed by liberal groups such as MoveOn.org and publications like The Nation. It is a preemptive attack by the ruling class against such a movement. Its function is to delude the American people and divert their growing opposition to war, economic crisis and attacks on democratic rights back into the dead-end of the Democratic Party.While the American people will cast ballots on November 4, the real decisions are made long before then, in the selection of candidates and framing of the election by the media and the corporate bosses and billionaires who finance and politically screen the candidates.
Und genau so ist das bei uns auch. Nur dass unsere Junta-Deppen selbst für eine anständige Containmentpolitik zu blöde sind und dachten, die Linken könne man boykottieren, und dann bleiben die weg. Bei uns fehlt der Mann mit Weitsicht hinter den Kulissen, der den Politikern sagt, was sie tun sollen. So haben wir nur lauter Idioten, die da Mist machen, und sich zwischendurch gerne mal ordentlich schmieren lassen, und dann für die Vorschläge der Content-Mafia stimmen.
Immerhin, es gibt Hoffnung: Vodafone will jetzt einen Geldtransferservice für die 3. Welt anbieten. Endlich gibt es mal einen vertrauenswürdigen Weg, den Nigeria-Scammern Geld zukommen zu lassen. Und überhaupt, wenn ich an zuverlässige Infrastruktur denke, kommt mir auch immer sofort Vodafone in den Kopf :-)
Eine FBI-Übersetzerin namens Sibel Edmonds hat von einem Deal mitgekriegt, mit dem die Amis ihre Atombombengeheimnisse über die Türkei an Pakistan geleakt haben. Die Story ist schon sehr bizarr, weil da zu allem Überfluß auch noch Israel involviert sein soll. Gut, es ist schon auffällig, dass Israel immer gegen den Iran aber nie gegen Pakistan wettert wegen angeblicher Atomwaffen. Pakistans Atomguru hat ja die Pläne bekanntermaßen weiter verkauft, u.a. soll auch das Iraner Atomprogramm darauf basieren. Da bietet sich die Interpretation an, dass sie die Pläne absichtlich an den Iran geleakt haben, um ihn dann wegen des Atomprogramms anpinkeln zu können, das man ihnen selbst verkauft hat.
"If you made public all the information that the FBI have on this case, you will see very high-level people going through criminal trials," she said.Her story shows just how much the West was infiltrated by foreign states seeking nuclear secrets. It illustrates how western government officials turned a blind eye to, or were even helping, countries such as Pakistan acquire bomb technology.
The wider nuclear network has been monitored for many years by a joint Anglo-American intelligence effort. But rather than shut it down, investigations by law enforcement bodies such as the FBI and Britain's Revenue & Customs have been aborted to preserve diplomatic relations.
Der Lacher ist jetzt, wie Bush aus der Sache raus kommen will. Seine Junta ist ja involviert, und das wäre Hochverrat und trägt unangenehme Strafen. Also haben sie ein Gesetz gemacht, dass den Verkauf von Atomgeheimnissen an die Türkei legalisiert, und das haben sie in den Senat eingebracht, wo aber nicht darüber abgestimmt wird, denn wenn ein Gesetz eingebracht aber nicht debattiert wird, gilt es nach ein paar Monaten automatisch als angenommen. Sozusagen ein Gesetzes-Stealth-Launch.Lustiges Detail am Rande: eine andere Übersetzerin war die Tochter eines Pakistanischen Botschaftsfunktionärs, die dafür Top Secret Clearance gekriegt hat.
For the first time, the top commander of detention operations at Guantanamo has confirmed the existence of the mysterious Camp 7. In an interview with The Associated Press, Rear Adm. Mark Buzby also provided a few details about the maximum-security lockup.Guantanamo commanders said Camp 7 is for key alleged al-Qaida members, who must be kept apart from other prisoners to prevent them from retaliating against long-term detainees who have talked to interrogators. They also want the location kept secret for fear of terrorist attack.
Na klaaaaaar, die Terroristen kommen dann!1!! Immerhin ist eines klar: gefoltert wird dort nicht. Denn die Amis foltern grundsätzlich nicht.
Der wächst, und zwar schnell. Aktuell ist er ungefähr doppelt so groß wie die USA. Die USA! Ein Müllhaufen zweimal so groß wie die USA schwimmt im Pazifik herum. Toll, wie wir mit der Erde umgehen.
The camp would also have provided vocational training, including farming and irrigation techniques, to offer people a viable alternative to growing opium.
Hierbei handelt es sich meines Erachtens um einen Übertragungsfehler der PR-Abteilung. Ich korrigiere das mal kurz:The camp would also have provided vocational training, including farming and irrigation techniques, to offer people a viable alternative to improve growing opium.
NA KLAR! Das ist ja wohl der größte Blödsinn der Welt. Taliban hat eh den Drogenanbau komplett verboten. Erst als die weg waren, konnte die Cocain Import Agency wieder fett Profite kassieren, weil der Opiumanbau wieder fett losging. Die Briten haben sich das angesehen und werden sich gedacht haben, hey, unser Militäreinsatz hier kostet auch Geld, was die können, das können wir auch.Da ist noch ein anderer lustiger Aspekt an der Geschichte:
Afghan government staff also claimed the "EU peace-builders" had handed over mobile phones, laptops and airtime credit to insurgents. They said the memory stick revealed plans to train the Taliban to use secure satellite phones, so they could communicate directly with UK officials.
Grandiose Taktik. Auf der einen Seite braucht der Großhändler ja eine Möglichkeit, seine Lieferanten zu kontaktieren. Auf der anderen Seite können sie darauf verweisen, dass sie immer wieder Leute mit Raketen in die Luft geblasen haben, die sie über deren Sat-Telefon geortet haben. Plausible Deniability! Brilliant!!Nur offenbar nicht brilliant genug, um die Afghanische Regierung zu beeindrucken. Immerhin haben sie da auch ein paar alte Fehler wiederholt, damit es in der Region spannend bleibt:
Gordon Brown has also said Britain would increase its support for "community defence initiatives, where local volunteers are recruited to defend homes and families modelled on traditional Afghan arbakai".
Das hat schon immer die Region aufgewertet, wenn man da lokale Banden mit Waffen beliefert und militärisch aufrüstet. Fragt nur die Russen!!1!
Festnahme an einer Schule in Bayern: Ein angehender Lehrer kündigte einen Anschlag auf seinen Ausbilder an. Der Referendar hatte für einen praktischen Teil seiner Ausbildung eine schlechte Note bekommen. Der 40-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.Alle direkt einknasten. (Danke, Tim)[…] Der Referendar habe den Anschlag auf seinen Ausbilder angekündigt, weil er sich über die schlechte Bewertung seines Unterrichts geärgert habe, berichtet der "Donaukurier".
Dazu gehört auch, dass die laufende Betonung der Bedeutung der Online-Durchsuchung die IT-Kräfte in der Behörde nicht eben beruhigt. Auf dem Polizeikongress machte sich ein Beamter, nach eigenen Aussagen IT-Experte bei der Berliner Polizei, im Fachpanel über die Online-Durchsuchung seine Gedanken. "Ich frage mich, gegen wen sich das vorgeschlagene Gesetz eigentlich richtet. Wenn wir wissen, dass wir mit unseren Tools nicht gegen die OK [organisierte Kriminalität] und Geldwäsche ankommen, weil die strikt Klartextdateien nur auf separaten Rechnern führen, dann müssen wir uns fragen, was unter dem Deckmantel der terroristischen Bedrohung passiert. Wir produzieren dann nur gemeinte Sicherheit und fangen Otto Normalverbraucher, der mal ein paar Dateien aus dem Netz geladen hat, ob das Nazireden oder Pornografie ist. Da habe ich als Beamter ein großes Problem."Wow. Ich freue mich sehr, dass da ein Beamter genug Arsch in der Hose hatte, das mal offen zu sagen. Und die Antwort auf sowas ist immer die gleiche. Wir haben das ja auch schon ein paar Mal angesprochen, dass sie damit nur die Doofen fangen werden. Da heißt es dann immer:
Die Antwort des Datenschüzters Wolfgang von Pommer Esche, der den Bundesdatenschützer Peter Schaar vertrat, fiel nicht beruhigend aus: "Jeder Kriminelle macht mal Fehler. Da muss man Geduld haben." Außerdem sei die Methode, einen Trojaner zu programmieren so aufwendig, dass die Behörden den Zielrechner genau auskundschaften müssten, sodass keine Gefahr bestehe, dabei irrtümlich einen Normalverbraucher ins Visier zu nehmen.Nur sagen das normalerweise die Betonköpfe aus dem Führungskreis um SSchäuble herum, nicht der Vertreter des Datenschutzes. Das schockiert mich dann doch, dass ausgerechnet der jetzt auch diesen Blödsinn von sich gibt.
Immerhin. Wir haben da die öffentliche Meinung so polarisiert gekriegt, dass die Befürworter des Bundestrojaners alle kurzfristig abgesagt haben. Das ist ja auch schon mal was. Keiner kann im Moment sagen, ihm sei nicht klar, dass niemand aus dem Volk diesen Trojaner haben will.
Standard & Poor's Ratings Services is considering slashing its rating on more than $500 billion of investments tied to bad mortgage loans, the ratings agency said Wednesday.
Die Ratingagenturen sind die großen Gewinner der Hypothekenkrise. Natürlich sagen sie nach außen, ihre hohen Ratings seien alle neutral errechnet und verdient, aber letztlich sind Investments von Rentenfonds an deren Ratings gebunden, und es gibt seit Jahrzehnten Gerüchte, dass die sich da fett schmieren lassen. Es ist jedenfalls auffällig, dass den Rating-Agenturen die Junk-Hypotheken bisher noch nicht aufgefallen sind, aber jetzt, wo alles am implodieren ist, da kommen sie plötzlich aus dem Muspott.
Es war an Deutlichkeit nicht zu übertreffen: Beim ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt votierten gestern knapp 149.000 Leipziger gegen den Verkauf, das waren rund 87 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie die Stadtverwaltung heute mitteilte. Gaz de France (GdF) wollte 520 Millionen Euro für einen Anteil von 49,9 Prozent an den Stadtwerken zahlen. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhart Jung (SPD) erklärte, er bedaure das Ergebnis. Die Stadt ist mit 900 Millionen Euro hoch verschuldet.Lieber Herr Bürgermeister, die Schulden kommen daher, dass SIE MEHR GELD AUSGEBEN ALS SIE HABEN, da wird auch kurzfristige Tilgung durch Verkauf des Tafelsilbers keine Abhilfe bringen. Knalltüten, allesamt.
Französischer Senat macht Weg frei für Ratifizierung des EU-VertragsDa weiß man, was man hat. (Danke, Burkhard)Der französische Senat hat einer Verfassungsänderung zugestimmt, die den Weg frei macht für eine Ratifizierung des EU- Vertrags ohne Volksabstimmung. In Paris stimmten 210 Mandatsträger dafür, 48 votierten dagegen und 62 enthielten sich. Die Nationalversammlung hat das Vorhaben bereits gebilligt. Am Montag kommen beide Kammern des Parlaments in Versaille zu einem Verfassungskongress zusammen. Als zweites Land der Europäischen Union hatte Slowenien gestern den EU-Vertrag von Lissabon ratifiziert. Er sieht unter anderem vor, dass für viele Beschlüsse in der EU der Zwang zur Einstimmigkeit entfällt.
Es sei aber Jahre her, dass die auch als "Wasserkur" bekannte Methode bei Befragungen von Verdächtigen zum Einsatz gekommen sei, sagte der heutige Vizeaußenminister in einem Interview mit der Wochenzeitung "National Journal". "Es wurde nicht angewandt, als ich Direktor der nationalen Geheimdienste war, und in den Jahren davor auch nicht", so Negroponte.Na klar. Inzwischen macht man sowas über Outsourcing in weniger zimperliche Länder die Libyen. (Danke, Oliver)
Wichtige und eilige Hinweise für den WahlvorstandAbsender war Fachdienst 11, Bürgeramt, Bürgerbüro, Magistrat der Stadt Langen. Das Schreiben ging an die Wahlvorstände in den Wahllokalen 1 bis 20.Die geplanten Störungen und Angriffe des CCC (Computer-Chaos-Clubs), die sich als Wahlbeobachter ausgeben und am Wahlsonntag alle acht Kommunen, die Nedap-Wahlgeräte einsetzen, aufsuchen wollen, sind ernst zu nehmen. Im Internet unter der Adresse https://berlin.ccc.de/wiki/wahl_in_Hessen_vom_25.01.2008 dokumentiert.
Alle Mitglieder des CCC stehen im Chat untereinander in Verbindung und wollen Unregelmäßigkeiten mittels Fotos dokumentieren. Auch Befragungen von Mitgliedern des Wahlvorstandes sind beabsichtigt. Diese Absicht führt zwangläufig(sic!) zu Störungen im Wahllokal und muss unterbunden werden. Der Wahlvorsteher bzw. die Wahlvorsteherin sind verantwortlich für den ordnungsgemäßen Ablauf im Wahllokal und üben das Hausrecht aus.
Daher sind folgende Regelungen zwingend zu beachten:
Sollten sich Personen als Wahlbeobachter im Wahllokal melden, bitte unverzüglich mich davon unterrichten, damit Absprachen getroffen werden können.
- Generelles Handyverbot in allen Wahllokalen für Besucher.
- Keine Foto- oder Filaufnahmen(sic!) im Wahllokal.
- Keine Interviews bzw. Befragungen mit Besuchern im Wahllokal.
- Keine Benutzung von Notebooks (Laptops) im Wahllokal.
- Beachtung der Bannmeile von 10 Metern.
Bitte darauf achten, dass das "Öffentlichkeitsprinzip" nicht verletzt wird. Nicht einfach des Raumes verweisen — nur bei Störungen im Ablauf der Wahlhandlung. Ruhe und Ordnung im Wahllokal müssen gewährleistet [Rest fehlt]
Ich bin mir nicht sicher, ob das echt ist, oder ob das eine Kunstaktion ist. Einige der Fotos auf der Profile-Sektion kommen mir bekannt vor, das spricht für eine Kunstaktion. Auch die Beschreibung ihrer Niederlassungen ist oberzynisch und spricht für Kunstaktion. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, dem hinterher zu recherchieren. Aber die Idee an sich ist ja wohl schon mal echt magenumdrehend.
Die Militärs und die Kräfte im Hintergrund dieses Papiers fordern als Antwort:Oh, und das Mandat UN-Sicherheitsrates soll auch nur noch optional sein. Ach du meine Güte. Die haben Blut geleckt im Kosovo. Hoffentlich scheitern die damit großflächig. Aber da sieht man mal, wie sehr die EU-Bestrebungen nach eigenem Außenminister und eigener Armee die Amis irritiert. (Danke, Jörg)
- die Einführung der Mehrheitsentscheidung in der NATO
- ein neues "Direktorium" aus "Führern" der USA, EU und NATO
- ein Ende der "Obstruktion" der NATO durch eine rivalisierende EU, so die Autoren
- das vollständige Fallen jeder Einsatzbeschränkung aller Truppen in Afghanistan
- den Einsatz von NATO-Truppen (und damit auch Atomwaffen) ohne UN-Mandat, zum SCHUTZE einer "grösseren Zahl von Menschen"
Sie können an allen Fachforen mit Ausnahme von Fachforum V teilnehmen, das vom BKA als geschlossene Veranstaltung durchgeführt wird.Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass dort der Bundestrojaner demonstriert werden soll.
Ich möchte bei der Gelegenheit darauf hinweisen, das der CCC nicht nur geleakte Papier-Dokumente entgegen nimmt, sondern gerne auch geleakte Videomitschnitte von BKA-Demonstrationen. Nur, falls da jemand Zutritt hat, der das hier liest. :-)
Dann hat ein professioneller Hacker eine gute Datenbank, die in Sachen Sicherheitslücken auf dem aktuellen Stand ist. Entsprechende Datenbanken in asiatischen Staaten, die von Amts wegen Industrie- und Technologiespionage betreiben, gelten auf dem Gebiet als führend.Blödsinn. Tun sie nicht. Taten sie auch noch nie. Die spielen eher in der Kreisliga mit. Gut, es gibt da einzelne Leute, klar, die gibt es immer. Aber im Großen und Ganzen sind die Asiaten gut darin, manuell aus einem alten Exploit 300 Varianten zu machen, und so lange an Dingen rumzutweaken, bis sie durch Spamfilter und Antiviren kommen. Die Exploits selbst kommen selten bis nie aus Asien und es gibt auch keine Hinweise darauf, dass die aus besonders tollen 0days säßen.
Im Übrigen möchte ich mal darauf hinweisen, dass dieser ganze Exploit-Kram Blödsinn ist. Habe ich ja hier schon mal ausgeführt. Nie und nimmer werden unsere bräsigen Behörden da 0days kaufen und damit Rechner aufmachen. Aber weiter zu diesem Herrn XXX, auf die Frage, warum die "Online-Durchsuchung" bei entsprechender Vorbereitung keine Chance hat:
Weil es Sicherheitseinrichtungen gibt wie das iPsec-Hochsicherheits-Gateway (HSG), die erst durch Entwicklungsprinzipien wie SOA und die XML-Fähigkeit der Datenbanken möglich und sinnvoll wurden.Ich arbeite in dieser Branche. Und selbst für mich ergibt dieser Satz überhaupt keinen Sinn. XML-Fähigkeit der Datenbanken?! SOA?!? Was hat das bitte mit dem Bundestrojaner zu tun? Gar nichts! Dann behauptet er noch, dass er Buffer Overflows unmöglich machen kann (*hust* BULLSHIT! *hust*). Mann Mann Mann. Haben die Zeitungen denn überhaupt keine Standards, was sie da für Leute befragen?
Hier gibt es seinen Bericht über das Massaker als PDF. Usbekistan war das Land mit der "Islamic Jihad Union", den virtuellen Phantomterroristen, die an unseren Terroranschlägen Schuld gewesen sein sollen.
Mal schauen, ob da jemand was rausgefunden wird. Marcus selbst kann sich jedenfalls an keine Details erinnern.
Tja, früher mußte man als Journalist nach Kasachstan gehen, um ein Land ohne Pressefreiheit zu erleben. Heute drehen sie den Journalisten auch hier den Abhörschutz ab. Wie lange das wohl dauert, bis auch bei uns widerborstige Journalisten bedauerlich verunfallen? (Danke, Rena)
Das "Geheimnis von Microsoft" sie offenbar auch gewesen, "dass man es den Benutzern möglichst einfach macht", meinte Angela Merkel bei Microsofts Government Leaders Forum.Und dann noch dieser Knaller hier:
Diktatorische Systeme bekommen nach Ansicht der CDU-Politikerin "zunehmend ein prinzipielles Problem". Wenn Informationen weltweit verfügbar seien, "ist das Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg". Auch in Diktaturen müssten daher IT-Fähigkeiten vermittelt werden. Zugleich müssten diese diktatorischen Führungen aber sicherstellen, "dass Bürger nicht so mündig werden, dass sie das System kritisieren".Da hat sie sich wohl kurz unbeobachtet gefühlt. Wir haben das ja zum Glück unter Kontrolle mit unseren ganzen Hofberichterstatter- und Mitläufer-Medien und unserer ganzen simulierten Dialektik zwischen den "Volksparteien", die sich am Ende doch gleichen.
Verfassungsschutz-Experten von Bund und Ländern beraten heute über neue technische Möglichkeiten für die Behörden bei der Terrorismus-Bekämpfung. Zur Diskussion stehen laut einem Arbeitspapier, das dem Südwestrundfunk (SWR) nach eigenen Angaben vorliegt, eine gesetzliche Ausweispflicht für die Nutzer von Internetcafés, Handy-Ortungen in Echtzeit, verdeckte Durchsuchung von Wohnungen und Erleichterungen beim Umgang mit Geheim-Dokumenten.Ich habe keine Ahnung, was der Teil mit den Geheimdokumenten sein soll.
Bislang hat sich in der EU nur Österreich vehement gegen die Weitergabe der Postdaten gewehrt. "Schließlich würde dies dem Postgeheimnis widersprechen, wonach Daten über Sendungen nur an Absender oder Empfänger mitgeteilt werden dürfen", protestiert Michael Homolla, Sprecher der Österreichischen Post.Jucheeee! (Danke, Wolf)Jetzt aber soll es ein für alle bindendes internationales Abkommen geben. Nach Informationen von ZEIT online finden derzeit geheime Verhandlungen über den Postdaten-Austausch statt. Ziel: Verpflichtung aller Staaten auf einen einheitlichen Standard. Nämlich - nach dem Willen der USA - den amerikanischen.
Mitunter ließen sich die Wallmeister-Ingenieure auch weniger explosive Sperrtechniken einfallen. So wurden am Eingang des Hamburger Elbtunnels noch im Dezember 1989 gewaltige Betonklötze auf Querträgern über der Fahrbahn angebracht. Wären die Russen gekommen, hätten Pioniere die Träger gesprengt. Mehrere jeweils 107 Tonnen schwere Betonteile hätten sich in die sechs Meter tiefer liegende Fahrbahn gebohrt und die Verbindung unter der Elbe blockiert.Ich finde sowas ja immer immens faszinierend. Unten gibt es ein paar Links auf Websites mit vielen Bild- und Text-Dokumenten über diese Dinge. (Danke, Pierre)
Es gab eine Zeit, da stand Rolf von Niewitecki für Parolen wie diese: "Der Ausländeranteil ist so schnell wie möglich zu verringern", hieß es im Programm der Partei "Die Republikaner". Das war 1990, als von Niewitecki stellvertretender Landesvorsitzender der rechtsextremen Partei in Berlin war. Womöglich kann der Mann sein Politprogramm bald in professionelle Arbeit umsetzen. Staatsanwalt von Niewitecki soll in die Abteilung für Intensivtäter wechseln.Sehr schön, liebe taz, besser kann man das gar nicht sagen. Falls ihr euch nicht mehr erinnert, weshalb der letzte Chef der Intensivtäterdatei gehen mußte, bringt die taz das auch noch gleich:
So richtig kann in der Hauptstadt niemand verstehen, warum ein Rep in eine Abteilung wechseln soll, als deren internes Ziel es gilt, ausländische Straftäter "außer Landes zu schaffen oder sonst 'aus dem Verkehr zu ziehen' ". So hatte es der Leiter der Berliner Intensivtätereinheit kürzlich geäußert. Berlins Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) hat den Vorgang gestoppt und die Behördenspitze zu sich einbestellt.Na, bimmelts? Das ist gewollt so. Denn die Republikaner und NPD sprechen ja mit ihrem Ausländergehetze bloß aus, was die "Volksparteien" in ihren Fokusgruppen schön längst als des Volkes Wille begriffen haben und auch zum Programm gemacht haben. Ausgrenzen statt Integrieren. Rausschmeißen statt Zusammenarbeiten.
Allein: es wird nichts.
Gut, ein bißchen verstehe ich ja, dass dem Schäuble die Hutschnur hochgeht. Immerhin hat der ja in seiner gesamten Laufbahn nichts, aber auch gar nichts erreicht. Spätere Generationen werden Mühe haben, seine Amtszeit in Geschichtsbüchern wohlwollend zu beschreiben. Seine ganzen Rohrkreprierer-Gesetze scheitern schon im Vorlauf, werden vom Verfassungsgericht kassiert, oder treten in Kraft und bringen dann nichts. Der Mann ist ein Totalversager, und zwar auf ganzer Linie. Jetzt sitzt der schon im Rollstuhl und ist im Rentenalter. Völlig klar: der wird auch keine großen Sprünge mehr machen im Leben. Na klar wird man da ein bißchen verbittert.
Und die Tatsache, dass ihn nur die immense Korruptheit seiner Vorgänger davor bewahrt, der unpopulärste Innenminister aller Zeiten zu werden, geht ja auch an ihm nicht vorrüber. Der ist so unpopulär, dass ihn schon einer zu erschießen versucht hat. Der Schäuble ist zwar ein Betonkopf, aber der ist nicht so blöde, dass er nicht merkt, was für eine traurige Gestalt er ist.
Daher meine Einstellung zu ihm: er ist die ganze heiße Luft gar nicht wert, die wir da immer machen. Kritik prallt an ihm ab, er weiß ja, was für ein Verlierer er ist. Der nimmt überhaupt nur noch positive Meldungen war, und die gibt es halt nicht. Daher erfindet er sich schon seine eigenen mit den ganzen Pseudo-Terroristen, die er da gefangen haben will. Insofern: lasst den Mann in Ruhe, schießt ihm weiter alle Gesetze weg, und irgendwann altert der aus seinem Posten raus und dann können wir einmal die Müllabfuhr kommen lassen und seine ganzen Sicherheitsgesetze rückstandsfrei entsorgen.
Die haben da z.B. Leute verhaftet, weil sie nass waren. Vorher an dem Tag, so die Ausrede, habe jemand die Polizei mit Gegenständen beworfen, und sie wissen nicht, wer das war, aber sie haben ihn mit ihrem Wasserwerfer erwischt. Später haben sie dann Leute gesehen, die nass waren, und daraus messerscharf geschlossen, dass das die selben Leute sein müssen.
Die Untersuchungsrichter haben alleine aus der Tatsache, dass jemand "von weit angereist" war (und dafür reichte denen schon Berlin), dass der nur zur Krawallmache gekommen sein kann.
Mich hat das Buch mit Hoffnung erfüllt, dass es in diesem Land genügend Anwälte gibt, die diesen Ärger auf sich genommen haben. Das Buch gibt es z.B. bei Amazon.
Demnach seien viele der gemeldeten Nutzer nach den Erkenntnissen der Ermittler "nur für Sekunden" und damit "möglicherweise aus Versehen" auf die ins Visier gekommene Kinderporno-Seite geraten. Damit sei fraglich, ob sich die Verdächtigen in dieser Zeit überhaupt Daten auf den eigenen Computer hätten herunterladen können. Die Operation habe einen "irren Verwaltungsaufwand für fast gar nichts produziert", zitiert das Magazin einen Strafermittler aus Westfalen.Genau wie man sich das vorstellt. Und jetzt guckt mal, wie die ganze Nummer im Ausland angekommen ist:
German police hunt 12,000 strong child abuse ringUnd schon ist aus Pornokonsumenten ein Kinderschänderring geworden. Ganz, ganz groß. Und da wundert sich die Polizei, wenn sie von der Bevölkerung eher als Bedrohung als als Helfer gesehen werden. (Danke, Robin)
Früher äußerte sich der Verein zu Dingen, von denen er nichts verstand einfach nicht. Das ist heute anders. Im Bemühen, im Gespräch zu bleiben spricht man auch gern mal in Mikrofone, wenn es eigentlich nichts zu sagen gibt. Und ein einstündiger Vortrag zum Bundestrojaner beispielsweise trägt in trauriger Wahrhaftigkeit den Untertitel: "Die Wahrheit haben wir auch nicht, aber gute Mythen".Also tut mir leid, das nehme ich jetzt persönlich. Wer soll denn bitte was zum Bundestrojaner zu sagen haben wenn nicht wir? Wir wurden von der Presse plattgetrampelt, weil die alle von uns wissen wollten, wie sie sich davor schützen können. Dass es überhaupt zu einer Debatte gekommen ist, ist unser Verdienst. Ohne uns gäbe es das Wort gar nicht. Und es war ja nun nicht so, dass wir da keine Fakten gehabt hätten. Im Gegenteil. Gut, der Brunnstein fand den Vortrag unstrukturiert und populistisch, und offenbar haben vereinzelt Leute den Eindruck gehabt, wir seien unvorbereitet gewesen und hätten da unstrukturiert gefaselt, aber ich versichere euch: dem war nicht so. Wir haben uns eine halbe Stunde vorher zusammen gesetzt und unser Material strukturiert. :-)
Und ohne dem Herrn Brunnstein zu Nahe treten zu wollen (wir haben auf dem Congress auch noch eine Weile über den Vortrag gesprochen, und da hat er zwar den Populismus-Vorwurf erhoben, aber uns keinesfalls mangelnde Kompetenz unterstellt), folgenden Absatz kann ich nicht unkommentiert stehen lassen:
Beim Thema Bundestrojaner beispielsweise sei der Verein "nicht genügend kompetent", sagt Brunnstein. In einem Vortrag dazu von der Gefahr überwachbarer Hörgeräte oder manipulierbarer Herzschrittmacher zu sprechen, sei doch "Pipifax", das lenke nur vom eigentlichen Problem ab.DOCH. GERADE über Hörgeräte und Herzschrittmacher muss man reden. Die Situation im Moment ist, dass die uns sagen, sie wollen bloß unsere Rechner trojanisieren, aber das Gesetz läßt eben auch Herzschrittmacher offen. Wenn wir jetzt zu dem Gesetz ja sagen, dann dürfen sie in Zukunft eben auch Herzschrittmachen manipulieren, nicht nur Rechner. Und die Aussage der Leute gerade, dass sie das ja nicht "planen" (sie behaupten nicht mal, dass sie es nie tun werden, nur dass sie es nicht planen gerade), das reicht mir nicht. Das ist einer der zentralen Kritikpunkte an dem Gesetz, dass sie sich da Dinge vorbehalten, die sie weder brauchen noch können, noch wären diese Möglichkeiten technisch beherrschbar. Daher gehört das da nicht hin.
Der Brunnstein kommt halt aus der Malware-Analyse-Ecke bei der Uni Hamburg, wo sie Viren-Binaries angucken, und für den ist das eben die Welt. Brunnstein findet, dass wir viel mehr darauf hinweisen müssten, wie schlimm das mit der Sicherheit da draußen ist, als den inkompetenten Staat zu beschießen, der das ja eh nicht sinnvoll umsetzen könnte, was er da plant. (Ich hoffe, ich gebe das jetzt korrekt wieder aus dem Gedächtnis)
Ich finde: der Brunnstein ist herzlich eingeladen, auch mit der Presse zu reden, und denen die Wahrheit aus seiner Sicht zu erzählen. Ich würde das sogar begrüßen. Je mehr Leute da unabhängig gegen den Bundestrojaner argumentieren, desto besser. Aber unsere Prioritäten so wegzuwischen, das finde ich unangemessen. Wir sind da, wo wir jetzt sind, weil wir eben auch mal populistisch mit Problemen umgehen. Das ist ja kein Zufall, das war harte Arbeit, Wege zu finden, wie man ein technisches Problem so formulieren kann, dass die Bevölkerung versteht, dass sie das a) betrifft und b) ein Problem ist. Wir sind hier keine Universität, wir haben mit unseren Kongressen keine so stringenten akademischen Anforderungen. Bei uns geht es vor allem darum, die Inhalte zu transportieren, und das ist uns, wie ich finde, gelungen, auch und vor allem mit dem Bundestrojanervortrag.
Und wenn der Autor des Artikels uns vorwirft, wir würden heute nicht mehr rumhacken, dann kann ich nur auf §202c verweisen, und möchte auch seine Darstellung korrigieren, dass die Hacks früher alle illegal gewesen seien. Im Übrigen machen wir auch heute noch Aufsehen erregende Hacks als Club, ich verweise da nur auf die Fingerabdrucksachen und Magnetkartendinger, die da im letzten Jahr im Fernsehen liefen.
Es gab zwei Updates zu alten Videos. Einmal 2381 (der Vortrag von Anne Roth aka annalist über die BKA-Verfolgung ihrer Familie wegen Andrej H.), wo bei der Ursprungsversion am Anfang ein paar Minuten fehlten, und einmal das MP4 zu 2189, wo durch einen unklaren Fehler Audio und Video zweimal reinmultiplext waren. Die neue Version ist halb so groß bei gleichem Inhalt.
Ich bitte, solche Problemchen zu entschuldigen, das ist halt die Kehrseite von Schnell-Releases. Im Moment encode ich hier die Saal 3 Videos von gestern, dann kommt das Abendprogramm von gestern, das muss ich aber noch von den Encoding-Rechnern rüberziehen. Zum Rule 34 Vortrag gibt es keine Aufzeichnung, falls da jemand drauf wartet, das war eyes only. Es gab auch keinen Stream davon. Wer nicht da war, hat es halt verpaßt.
Mit den Videos gab es noch die eine oder andere Katastrophe, für die mich aber höchstens eine kleine Teilschuld trifft. Vor 15 Uhr hatte ich in Saal 1 und 2 keinen Sound bei der Aufnahme (da war offenbar jemand beim Krackseln hinterm Rack an die Kabel gekommen). Die FEM-Leute haben aber wohl anständigen Sound, bis auf für die ersten beiden Talks, wo die Haustechnik versehentlich die Audiokanäle von Saal 2 und 3 getauscht hatte. Diese Aufnahmen zieht FEM dem Vernehmen nach gerade vom Band und auf meinem Notebook rechnet die Nacht über ein fetter Monster-Encode-Job, wir werden also morgen vormittag (*daumendrück*) die ersten Videos im Campnetz veröffentlichen können.
Ich bin persönlich mit der Qualität nicht so 100% zufrieden, aber das ist nur bedingt vermeidbar. Es gibt da halt 100m Kabel mit HF-Analogsignal drüber von unten bis zum Rack mit den Capture-Rechnern, und da kommt halt ein unscharfes, vermatscht wirkendes Bild bei raus. Die Lichtverhältnisse sind auch nicht so toll in den Vortragssälen, und die guten Kameras sind halt in Saal 1. Außerdem gab es da noch diverse größere und kleinere Desaster, über die wir einen eigenen Talk haben auf dem Congress, insofern greife ich da mal jetzt nicht zu sehr voraus. Nur eines: das Highlight heute war, dass eine der Kameras spontan ausfiel. Jemand hatte den Stromstecker rausgezogen hatte, weil er sein Handy laden wollte. Derjenige hat das aber wohl auch selber gemerkt und schnell das Weite gesucht, bis unser Techie unten war, um das zu klären.
And in the coming years, law enforcement authorities around the world will be able to rely on iris patterns, face-shape data, scars and perhaps even the unique ways people walk and talk, to solve crimes and identify criminals and terrorists. The FBI will also retain, upon request by employers, the fingerprints of employees who have undergone criminal background checks so the employers can be notified if employees have brushes with the law.
Und weil wir es mit der Bush-Junta zu tun haben, schämen die sich nicht mal:"Bigger. Faster. Better. Thats the bottom line," said Thomas E. Bush III, assistant director of the FBIs Criminal Justice Information Services Division, which operates the database from its headquarters in the Appalachian foothills.
Wo kommen die Daten her? Na sie führen einfach zusammen, was sie haben:The use of biometric data is increasing throughout the government. For the past two years, the Defense Department has been storing in a database images of fingerprints, irises and faces of more than 1.5 million Iraqi and Afghan detainees, Iraqi citizens and foreigners who need access to U.S. military bases. The Pentagon also collects DNA samples from some Iraqi detainees, which are stored separately.The Department of Homeland Security has been using iris scans at some airports to verify the identity of travelers who have passed background checks and who want to move through lines quickly. The department is also looking to apply iris- and face-recognition techniques to other programs. The DHS already has a database of millions of sets of fingerprints, which includes records collected from U.S. and foreign travelers stopped at borders for criminal violations, from U.S. citizens adopting children overseas, and from visa applicants abroad. There could be multiple records of one persons prints.
Yeah, die ganzen kriminellen Visa-Applikanten! Und die, die blöde genug waren, ihnen freiwillig ihre Daten zu geben.Aber denkt mal weiter.
Soon, the server at CJIS headquarters will also compare palm prints and, eventually, iris images and face-shape data such as the shape of an earlobe. If all goes as planned, a police officer making a traffic stop or a border agent at an airport could run a 10-fingerprint check on a suspect and within seconds know if the person is on a database of the most wanted criminals and terrorists. An analyst could take palm prints lifted from a crime scene and run them against the expanded database. Intelligence agents could exchange biometric information worldwide.
Und was machen sie dann mit den Daten?At the West Virginia University Center for Identification Technology Research (CITeR), 45 minutes north of the FBIs biometric facility in Clarksburg, researchers are working on capturing images of peoples irises at distances of up to 15 feet, and of faces from as far away as 200 yards. Soon, those researchers will do biometric research for the FBI.Covert iris- and face-image capture is several years away, but it is of great interest to government agencies.
So und jetzt aktivieren wir mal Sci-Fi. Ich stelle mir ja Crowd Control Roboter für Demonstrationen vor, die automatisiert die "Gefährder" rausziehen. Oder Scharfschützengewehre, bei denen im Zielfernrohr eine grüne Lampe angeht, wenn ein Gesicht erkannt wird. Klar, false positives hat man immer, aber wir müssen hier das Wohl der Bevölkerung über das des Einzelnen stellen!1!!
During the fatal shooting incident inside the house June 30, Ricks and his son were being attacked by two men and his son was stabbed. Ricks broke free, grabbed a gun and shot to death 32-year-old Jyhno Rock inside his home at 939 Greenlawn Ave.Police originally took the money after finding marijuana inside Ricks's home, which Ricks said he had to help manage pain.
Und so ist das überall auf der Welt. Wenn man den Menschen ermöglicht, ihren inneren Fascho rauszulassen, werden sie es tun.
Ja. Apple. Für die Sicherheit.
APPLE! SICHERHEIT! BWAHAHAHAHAHA
Aber lest das mal genau, die stellen nicht um auf Apple, sondern die tun zwischen ihre ganzen Windows-Rechner jetzt ein paar Apple-Kisten. In der Hoffnung, offenbar, dass die "Sicherheit" von Apple abfärbt. Oder so. Oh. Mein. Gott. Und DIESE Leute haben Atombomben in den Händen. *grusel*
Das deutsche Entwicklungsministerium kündigte im Vorfeld einen Beitrag in Höhe von 200 Millionen Euro an und Frankreich weitere 300 Millionen Dollar; die Europäische Union sagte allein für das kommende Jahr vorab 650 Millionen Dollar zu.War ja klar, nur die Deutschen sind mal wieder nicht schlau genug und bleiben am Ende auf ihrer "Wachstumswährung" Dollar um. (Danke, Thomas)
World reserves of the frozen gas are enormous. Geologists estimate that significantly more hydrocarbons are bound in the form of methane hydrate than in all known reserves of coal, natural gas and oil combined. "There is simply so much of it that it cannot be ignored," says leading expert Gerhard Bohrman of the Research Center for Ocean Margins (RCOM) in the northern German city of Bremen.
Hach habe ich heute wieder eine Lust auf Demokratie…
Auch Hessens Ministerpräsident Koch findet manche Chef-Vergütung zu hoch - zumindest im Vergleich zu Politikern. Sein Vorschlag: Letztere sollen einfach mehr bekommen.HAHAHAHAHAHA (Danke, Oliver)
Doch in Wirklichkeit hat die Polizei die Gefahr durch die Terrorzelle vom Sauerland nur mit Ach und Krach gebannt. In einer vertraulichen Manöverkritik offenbaren die beteiligten Polizisten von Bund und Ländern geradezu unfassbare Mängel: Einmal dauerte es ganze sechs Wochen, bis der Mitschnitt eines vierstündigen Telefongesprächs der Terrorverdächtigen technisch so weit bearbeitet war, dass die Fahnder damit arbeiten konnten.Oh, ja, kenn ich. Mit solchen Leuten mußte ich auch schon zusammenarbeiten.
Der Grund: Im Bundeskriminalamt gibt es nur vier Phonetiker, die für diese diffizile Arbeit ausgebildet sind. Einmal schafften es die Fahnder nicht, schnell geheime Informationen auszutauschen, weil es auf ihren Dienststellen keine Telefone mit Verschlüsselungsmöglichkeiten gibt. Einmal konnten sie zwar die hochgeschützten Telefone in einer anderen Dienststelle nutzen, aber nur innerhalb der Dienstzeiten. Terroralarm nach fünf Uhr nachmittags ist in Deutschland nicht vorgesehen.Komisch, genau so habe ich mir das vorgestellt. Also fast. Ich hätte nicht gedacht, dass die da ihre Telefonate zu verschlüsseln versuchen. Ist bestimmt irgendeine rottige "geheime" Siemens-Scheiße. Der Pluto-Chip oder so. Muhahahahaha
Über den Polizeifunk trauten sich die Polizisten nicht zu kommunizieren - sie fürchteten, dass die Verdächtigen oder andere Interessierte ihre Gespräche abhörten und so gewarnt sein könnten. Also nutzten sie ihre eigenen Handys. Die Terrorverdächtigen hielten sich aber meist in abgelegenen Gegenden auf: Mal im Schwarzwald, wo sie ihren Sprengstoff in einer Garage versteckten, mal im kleinen Dorf Oberschledorn im Sauerland, wo sie die Bomben vorbereiten wollten. Dort brach den Fahndern dann regelmäßig ihre mühselig aufgebaute Handy-Schaltkonferenz zusammen.Äh, soso, Funk könnte abgehört werden, aber die öffentlichen Handynetze halten sie für sicher? Gut, dass die nicht zum CCC-Congress kommen, sonst wüßten sie es besser.
Aber hey, wenn sie schon solche Daten rausgeben, dann zu PR-Zwecken. Die Botschaft muss am Ende sein, dass wir unbedingt mehr Geld für den Unterdrückungsapparat, äh, die Staatssicherheit, ich meine, unsere staatlichen Freunde und Helfer ausgeben müssen. Und so erzählt uns der Märchenonkel auch noch brühwarm, dass vier Monate lang alle mobilen Einsatzkommandos und einige Beamte, die sich sonst um organisierte Kriminalität kümmern, an diese Nullnummer gebunden waren. Wenn da irgendwas passiert wäre, hätten sie das nicht bearbeiten können. Oh und natürlich müssen sie auch erzählen, dass die Kernbereichs-Regelung die Terroristen beschützt:
Während die Bombenbauer in ihrer Wohnung darüber sprachen, wie sie ihre Bombe anfertigen wollten, begann einer der drei Verdächtigen plötzlich zu beten. Gebete gehören zum Kernbereich des Privaten, die Fahnder mussten ihre Abhörgeräte ausstellen.Na klaaaaaaar, lieber Märchenonkel. So wird das gelaufen sein. *einschlaf*
Oh übrigens, lustige Geschichte zu Abmahnungen: aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen habe ich erfahren, dass die Massenabmahnungen gar nicht von der Pornoindustrie kommen, sondern die Anwälte sich für ein paar Kröten die Rechte haben abtreten lassen, und das jetzt auf eigene Rechnung betreiben. Also ich halte das ja für ein bösartiges Gerücht, das mit Sicherheit jeder Grundlage entbehrt!1!!
Update: Hier stand ursprünglich, die Musikindustrie hätte die Rechte verkauft, aber gemeint war die Pornoindustrie. Die Geschichte ist sogar noch ein bisschen lustiger. Das Gerücht kommt offenbar von einem Abmahnanwalt der Musikindustrie, der sich angesichts solcher Machenschaften bei den Pornographen Sorgen um den guten Namen des Abmahnwesens in Deutschland machte.
Man dürfe der Absage der Sozialdemokraten an eine rot-rot-grüne Koalition nach der nächsten Bundestagswahl nicht trauen, sagte Huber in Hannover. Der CSU-Chef fügte hinzu: "Die Sozialisten scheuen keinen Wortbruch, wenn es darum geht, an die Macht zu kommen."Well, DUH. Ist euch das auch schon aufgefallen, dass die SPD der Turboumfaller vom Dienst ist? Die CSU ist ja von der GANZ schnellen Sorte!
Wer wie SPD-Chef Kurt Beck den Sozialismus ins Parteiprogramm schreibe, "der paktiert auch mit der Linken". Huber warnte: "Ein Bundeskabinett aus Beck und Nahles, Roth und Trittin, Lafontaine und Gysi darf doch Deutschland nicht regieren. Das wäre eine Katastrophe für unser Land."Also schlimmer als ein Huber, ein Beckstein, und eine Merkel kann es ja wohl nicht werden.
Er warnte vor einer "Revitalisierung des Sozialismus". "Wir dürfen auch nicht einen Sozialismus auf Samtpfoten hereinschleichen lassen", sagte der CSU-Chef.Huber betonte mit Hinweis auf den Unions-Wahlslogan von 1976 "Freiheit statt Sozialismus", er habe keine Scheu, auch bei der Wahl 2009 vor dieser Alternative zu warnen.
"Kunden erzählen mir, es ist extrem schwierig mit der T-Systems Geschäft zu machen"No shit, Sherlock!
Bei T-Systems seien zu viele Leute involviert und die Prozesse seien zu komplex. "Ich glaube, wir müssen unser Geschäft einfach fundamental vereinfachen."Na hoffentlich schneiden sie beim Wasserkopf-Entfernen nicht versehentlich die Hirnzelle weg (deren Existenz ich hier mal großzügig postuliere).
Interessant auch:
Clemens bekräftige, dass die Tochter nicht zum Verkauf steht. "T- Systems ist strategisch, das Geschäftskundenthema der Telekom ist ein Thema, was Wachstum bedeuten kann und auch muss"Das lese ich mal so (und gewöhnlich gut unterrichtete Quellen bestätigen das), dass BMI und Bundeskanzleramt die Fusion mit EDS gekippt haben. Übrigens, habt ihr mal über die EDS-Sache nachgedacht? Es hieß ja, die Telekom wolle zur Stärkung von T-Systems EDS kaufen. EDS ist viel größer als T-Systems. Für mich klingt das eher so, als hätte die Telekom T-Systems an EDS verschenkt, und dann noch Geld draufgelegt, damit sie es auch nehmen. Und so herum wird da auch ein Schuh draus. Achtet mal darauf, dass sie T-Systems nicht zur Gewinnzone bringen wollen, sondern zum Wachstum.
Und warum würde der Bund nicht wollen, dass T-Systems vom Problem der Telekom (und damit des Steuerzahlers) zu einem Problem eines Ami-Konzernes wird? Ganz einfach: Wegen der PDAs der Bundesfinanzverwaltung. Aus Angst vor Abhören durch die Amis haben sie das nämlich in weiser Voraussicht T-Systems machen lassen. Und dann kann man die ja jetzt nicht an die Amis abgeben.
Abschließend sei gesagt: ich würde T-Systems ja empfehlen, sich auf ihre Kernkompetenz zu besinnen, wenn sie eine hätten :-)
Vorab: Bug ist Bug, Windows und OS X sind auf Intel, die Exploit-Technik ist identisch. In Metasploit gibt es für beide Plattformen fertigen Shellcode. Wen greifen die an? Windows!
Versetzt euch mal in Apple. Du hast eine ultra-schlechte Software namens Quicktime gehackt, über die seit Jahren immer wieder Rechner aufgemacht werden, ein einziges klaffendes Sicherheitsloch der Größe von Spanien. Jetzt kommt ein Hacker. Und der hackt nicht dich damit, sondern Windows. Kann man überhaupt klarer mitgeteilt bekommen, dass OS X als Plattform völlig wertlos ist? Apple gibt den Hackern einen Angriffsvektor in die Hand, für den es öffentlichen Shellcode gibt, und die Hacker machen lieber Windows auf. BWAHAHAHAHAHA
Diejenigen, die sagen, Guantanamo ist nicht die richtige Lösung, müssen bereit sein, darüber nachzudenken was die bessere Lösung ist. Denn allein mit der Kritik ist kein Problem gelöst.Ich würde das kommentieren, aber mir fehlen die Worte. (Danke, Hannes)
Das finde ich persönlich ja das schlimmste an diesen Wie-Zooaffen-mit-Scheiße-werfen Kampagnen unserer Politik-Taliban: dass diese widerlichen Schmeißfliegen damit auch noch durch kommen. Und der Verfassungsschutz wird weiter Steuergelder ausgeben, um die Rote Hilfe zu überwachen.
Auf der anderen Seite paßt das prima zu den Gebühren für Einspruchsverfahren gegen Behördenwillkür und -fehlentscheidungen. Unser toller Staat arbeitet eben an allen Fronten daran, dass sich Willküropfer nicht verteidigen können. Damit ihnen sowas wie bei G8 nie wieder passiert. Guckt euch mal an, wem wir die G8-Aufklärung zu verdanken haben.
Der Behörde zufolge hatte Georgien die Festnahme ersucht, weil ihm unter anderem Untreue vorgeworfen wird.Untreue? Bwahahaha!
Jetzt werde die Auslieferung des Ex-Ministers, der ein Gegenspieler des georgischen Staatspräsidenten Micheil Saakaschwili ist, auf Grundlage des europäischen Auslieferungsabkommens geprüft, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Von georgischer Seite müssten in den nächsten Tagen die konkreten Beschuldigungen eingereicht werden.Na dann. Dann ist das natürlich vollständig in Ordnung. Krasse Scheiße. Vielleicht sollte ich ab jetzt nur noch die Großartigkeit des Staatschefs Georgiens herausstellen hier, am Ende erwirkt der auch gegen mich einen internationalen Haftbefehl. Lupenreine Demokraten, das alles. (Danke, Karsten)
Heftige Kritik am Zustandekommen des Gesetzes äußerte auch die Opposition. Nachdem der Gesetzentwurf ihr abends per Fax übermittelt wurde, sei er am nächsten Morgen im Innenausschuss ohne Erläuterung abgestimmt worden, sagte die grüne Innenexpertin Silke Stokar im Deutschlandfunk. In der Überschrift des Faxes sei es dabei um ein ganz anderes Verfahren gegangen, nämlich um die Übermittlung von Fluggastdaten, dem der Änderungsantrag zum Bundespolizeigesetz angehängt war. Tags darauf wurde das Gesetz nachts um zwei Uhr ohne Aussprache im Bundestag verabschiedet.Aber keine Sorge, keine Situation ist so im Eimer, dass Wiefelspütz das nicht noch schlimmer machen kann:
Die Maßnahme diene der öffentlichen Sicherheit, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz im Deutschlandfunk. Kritik der Opposition am Zustandekommen der Regelung wies er zurück. Keineswegs sei beabsichtigt gewesen, eine öffentliche Debatte zu verhindern.Es ging hier übrigens um die Datenspeicherung bei der Videoüberwachung auf Bahn- und Flughäfen.
Der Vater darf kein Wort mehr mit seiner schockierten Familie wechseln. Die Beamten kommen zur Hausdurchsuchung teilweise mit Maschinenpistole und schusssicherer Weste. Offensichtlich wird bewaffneter Widerstand der Familie befürchtet.Wieso sind diese Leute eigentlich noch im Amt? Grund für diese Aktion war: Kurz vor dem Papstbesuch hat jemand das Geburtshaus Ratzingers mit blauer Farbe bespritzt. Der Familienvater hatte im Wartezimmer einer Arztpraxis zu einem anderen Patienten gesagt, die 40 Millionen hätte man auch besser investieren können. Völlig klar also: das ist unser Mann. Gleich SEK hinschicken.O-Ton: Christopher Lindner, Sohn
"Einer der Polizisten ist den Berg hoch gerannt und hatte die Maschinenpistole so in der Hand und ist zum Haus gerannt."O-Ton: Petra Lindner, Mutter
"Und zwar hat er eine schusssichere Weste angehabt, eine Maschinenpistole und riss jede Türe auf. Toilette gesichert!, dann nach vorne durch den Gang, die nächste Tür Bad gesichert! und immer im Anschlag seine Maschinenpistole, weiter in die Küche Küche gesichert!."
O-Ton: Florian Lindner, SohnDie Mutter muss dann auch noch ihre Kinder eine halbe Stunde mit den Polizisten allein lassen (?!?) und als sie denen dann sagt, sie sei nervlich am Ende und mit der Situation überfordert, passiert folgendes:
"Dann ist der Polizist ins Kinderzimmer reingegangen, Habt ihr einen Laptop?. Dann habe ich gesagt ja, habe ich ihm die Schachtel gebracht, dem Polizisten."Der kleine Junge zeigt seinen Spielzeuglaptop. Statt Mails von Al Qaida nur heimisches Liedgut.
Aus diesem Grunde machen wir das, damit die Leute von der ganzen Situation her überfordert sind und halt dann Sachen ausplaudern, die sie sonst nicht sagen würden.(Danke, Marcel)
Die beiden kaputt gegangen Computer mit den Asservatennummern des BKA bieten zu guter Letzt eine willkommene Gelegenheit, meine Computersicherheit auf den neuesten Stand zu bringen. Irgendeinen Nutzen müssen diese Verfahren ja schließlich haben.
Around 60% of all foreign militants who entered Iraq to fight over the past year came from Saudi Arabia and Libya, according to files seized by American forces at a desert camp.The files listed the nationalities and biographical details of more than 700 fighters who crossed into Iraq from August last year, around half of whom came to the country to be suicide bombers, the New York Times reported today.
In all, 305, or 41%, of the fighters listed were from Saudi Arabia. Another 137, or 18%, came from Libya. Both countries are officially US allies in anti-terrorism efforts.
In contrast, 56 Syrians were listed and no Lebanese. Previously, US officials estimated that around a fifth of all foreign fighters in Iraq came from these two countries.
Kurz gesagt: voll daneben. Aber es wird noch besser:US officials have also long complained about Iranian interference in the affairs of its neighbour, accusing Tehran of shipping weapons for militants over the border. However, any assistance does not appear to extend to people, the paper said, reporting that, of around 25,000 suspected militants in US custody in Iraq, 11 were Iranian. No Iranians were listed among the fighters whose details were found.
Da sieht man mal wieder, der Iran, diese finsteren Kriegstreiber und Terroristen!1!!
Für mich sind ja die ganzen Andeutungen am schlimmsten, dass sie das in der heutigen Sesamstraße alles "repariert" haben. Anscheinend haben sie auch das Krümelmonster auf ein gesündere Nahrungsmittel umgestellt.
Der zweitgrößte US-Hypothekenaufkäufer Freddie Mac gab überraschend einen Riesen-Quartalsverlust bekannt. Die Börse reagierte entsetzt - der Aktienkurs sackte um über 25 Prozent ab.Äh, wie überraschend kann das kommen, wenn der zweitgrößte Hypothekenaufkäufer im Moment Verluste macht? Freedie Mac ist der kleine Bruder von Fannie Mae, beide sind Staatsgründungen. (Danke, Mathias)
Gut, war an sich die ganze Zeit schon klar, die ISPs sind nicht gegen die Vorratsdatenspeicherung, weil das unmenschliche Nazi-Stasi-Securitate-Scheiße ist, sondern weil es Geld kostet und sie darauf sitzen zu bleiben fürchten. Insofern war klar, dass der Staat nur mit Geld anderer Leute (nämlich von uns, den abgehörten Steuerzahlern) winken muss, und schon knicken die ISPs ein.
Aber guckt euch diese Werte doch mal genauer an. Ich zahle für meine DSL-Flatrate weniger als der ISP bei meinem Abhören bekäme. Für ISPs existiert jetzt ein prima Anreiz, gezielt Kriminelle und Terroristen als Kunden zu werben, denn damit können sie deutlich mehr Profit machen als nur normalen Kunden.
Härter noch: die ISPs mit Duckmäusern und Mitläufern, gegen die nie Abhörmaßnahmen gemacht werden, bleiben auf den Kosten komplett sitzen. Das werden die sicher ungerecht finden. Und vielleicht gelegentlich den einen oder anderen Vielsauger-Kunden bei der Polizei anschwärzen, zwei Fliegen mit einer Klappe und so.
Tolles Land, in dem wir da wohnen, nicht wahr? Ich würde ja von mafiosen Methoden sprechen, aber heute im Fernsehen gab es einen prima Sketch von Volker Pispers, wo er zu Recht sagte, die katholische Kirche habe da die älteren Rechte.
THE DEFENCE MINISTER of Japan announced today that he fully supports tracking senior defence officials 24/7.The idea was sparked after it was realised that a top defence ministry bloke had accepted a ton of gifts, including about 200 golf trips from an arms dealer. Monitoring other officials will be carried out via satellite, checking where GPS phone-kitted officials are at all times.
Sehr schöne Initiative. Einzig überraschend an der Stelle: die Betroffenen sehen ihre Privatsphäre in Gefahr. ACH NEE. Ob das bei uns auch so wäre? Privatsphäre gibt es schon, aber nur für Abgeordnete? Ich bin mal gespannt.
Lustig auch, dass Heise offenbar direkt nach den Haftungsregelungen gefragt hat. T-Systems hat ausweichend geantwortet, und Gematik hatte ursprünglich erzählt, sie wollten die Haftung nicht limitieren, und daraus schließt Heise messerscharf, dass T-Systems sich dann wohl mit der unlimitierten Haftung einverstanden erklärt habe. Das halte ich für ausgeschlossen. Ich vermute mal, dass es wie folgt genaufen sein könnte:
Wie komme ich darauf? Zwei Dinge:
Gegenüber heise online betonte Haag: "Wir haben auf Basis der Ausschreibung ein wirtschaftliches Angebot abgegeben. Dies umfasst – wie in jedem Verfahren – auch Haftungsregelungen."Das hätte er nicht so betont, wenn die Haftungsregelung unlimitiert wäre. Und dann:
Neben dem Zuschlag beim Backbone-Betrieb freut sich T-Systems auch über die Vergabe beim Zugangsdienst.Siehe oben, "Nachfolgeauftrag". Bei der Gematik haben sie sich sicher gedacht, wenn sie T-Systems im selben Auftrag mehr Geld zuschieben, haften die auch mit der Gesamtsumme. Das wird dann vor Gericht enden, wenn Gematik so lange aushält. Und noch einen Lacher gibt es:
Das sei dennoch ein großer Gewinn, weil T-Systems auf diese Weise Erfahrungen mit der Ausgestaltung des Zugangsdienstes sammeln könne und bei der kommenden Ausschreibung für den Wirkbetrieb des Zugangsdienstes bestens vorbereitet sei.Sie können Erfahrungen sammeln. Sie geben also selber zu, keinerlei Erfahrungen mit Zugangsdiensten zu haben. BWAHAHAHAHA. Herzlichen Glückwunsch, Gematik. Immerhin, man merkt, dass der Gematik-Chef (ehemals für das ultra-verkackte FISCUS-Projekt zuständig) Erfahrung mit T-Systems hat, und so hat er sich immerhin eine Tür offen gehalten für spätere Verhandlungen: es gibt noch eine weitere wertvolle Ausschreibung, an der T-Systems Interesse hat. Wahrscheinlich hofft Gematik jetzt, dass T-Systems sich nicht vollständig daneben benimmt, damit sie dort auch noch zum Zuge kommen. Ich drücke die Daumen.
Americans need to shift their definition of privacy to center instead on the proper maintenance and protection of personal data by government and business entities.
Denn wenn es ein Land gibt, das wieder und wieder demonstriert hat, dass sie niemals Daten mißbrauchen, dann sind es die USA. Mißtrauen ist da gänzlich unangebracht. Die Daten, so die Denke hier, liegen halt vor, da muss man sich dran gewöhnen, und dann ab jetzt einfach gucken, dass sie nicht von bösen Menschen mißbraucht werden. Nee, klar. Ein echtes Erfolgsmodell. Könnte auch direkt von Wiefelspütz kommen, diese Ansage.
Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen fast zwei Drittel des gesamten Volksvermögens, die ärmere Hälfte dagegen fast nichts.Die Deutschen haben insgesamt 5,4 Billionen Euro Vermögen angehäuft, aber:
Wäre das Vermögen gleich verteilt, besäße jeder Deutsche Sach- und Geldkapital von etwa 81000 Euro. Tatsächlich besaßen 2002 mehr als die Hälfte der Bürger über 17 Jahren so gut wie nichts. Sie nutzen ihr gesamtes Einkommen für den Konsum oder die Schuldentilgung. Die reichsten zehn Prozent der Deutschen dagegen teilen fast zwei Drittel des Volksvermögens unter sich auf.So sieht das aus. Ich finde daran hauptsächlich schockierend, dass das jetzt so überraschend kommen soll. Der Chefökonom des DGB wundert sich z.B., und gerade von dem hätte man ja erwartet, dass er das kommen sieht. (Danke, Martin)
Erst verlegt die Bahn den Hauptbahnhof vom Zoo in den Osten, zu diesem Milliardengrab im Regierungsviertel, wissenschon. Das mit den großen Türmen, die völlig leer stehen. Das, wo die Fassade erst mal runterkam beim ersten Windhauch.
Dann müssen alle Westberliner immer in den Osten fahren, um zu ihren Zügen zu kommen, denn die halten am Zoo nicht mal mehr.
Das ergibt natürlich bei der S-Bahn, die die Strecke befährt, starke Zuwächse. Und damit begründen sie jetzt, dass sie von der BVG (der eigentlichen ÖPNV-Gesellschaft Berlins) mehr Geld haben wollen. Die BVG macht seit Jahren Verlust und ist ein Zuschußgeschäft. Die S-Bahn hingegen macht Millionengewinne, die sie dann dem Mehdorn in den Arsch schiebt.
Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte. (Danke, Tobias)
Wir hatten ja hier schon angesagt, dass wir nicht sicher waren, ob der Fnord-Rückblick stattfinden wird. Dann haben wir eine Tonne positives Feedback gekriegt und ihn doch eingetragen. Und heute war wieder Content-Meeting und weder Frank noch ich konnten zeitlich hinkommen, also haben sich die üblichen Verdächtigen in der geglaubten Anonymität aus ihren Löchern getraut und dagegen gestimmt.
Ja, ich weiß, dass wir zur Fnord News Show in den letzten Jahren bombastisch viel positives Feedback gekriegt haben. Mir müsst ihr das nicht sagen. Und ich kann mir auch schöneres für die Adventszeit vorstellen, als da einen Fnord-Rückblick vorzubereiten, aber wenn das Publikum da so deutlich votiert, dann ist das aus meinen Augen keine Sache, aus der man sich einfach rausstehlen kann.
Nun ja. Dann habe ich halt dieses Jahr doch mal ein bißchen Zeit für die Familie in der Adventszeit.
Als er beispielsweise wegen der verfahrenen Lage im Irak im April 2006 auch von Generälen kritisiert wurde, die seinen Rücktritt verlangten, forderte in einem Memo nach einer Sitzung mit Geheimdienstmitarbeitern seine Mitarbeiter auf: "Sprecht von Somalia, den Philippinen etc. Lasst die Amerikaner erkennen, dass sie von gewalttätigen Extremisten in der ganzen Welt umzingelt sind." Die Menschen würden sich dann drängeln, sich zu opfern: "Sie suchen nach Führung. Opfer = Sieg."Und er fand auch "War on Terror" so als Name optimierbar:
Schon 2004 überlegte er, den "Krieg gegen den Terrorismus" umzubenennen. Er dachte daran, den Terrorismus als "weltweiten Aufstand" darzustellen, dessen Ziel es sei, das "staatliche System" zu beenden und "die Nicht-Radikalen aus der Welt zu vertreiben".Klaaaar. Und die treibende Kraft dahinter klingt erschreckend deutlich nach Neid:
Der Reichtum der arabischen Ölländer habe die Muslime von der Realität abgelöst, durch Arbeit zu Wohlstand zu kommen: "Zu oft haben Muslime etwas gegen körperliche Arbeit, daher holen sie Koreaner und Pakistani, während ihre jungen Menschen unbeschäftigt sind. Eine arbeitslose Bevölkerung lässt sich einfach für den Radikalismus gewinnen.Als wenn Reichtum etwas mit der Religion zu tun hätte. Die große Mehrheit der Muslime lebt in großer Armut.
Aber dieser Kram erklärt wunderbar die Arbeitsmarktpolitik der Amis. Je billiger die Löhne, desto mehr Jobs muss man parallel machen, und desto weniger Zeit hat man, sich Gedanken über das System zu machen. Und wir sind ja auch auf dem besten Wege dahin.
Laut einer Liste, die Luczak und andere Anwälte erstellt haben, hat bisher über ein Dutzend Verfahren begonnen. Es könnten hunderte dazukommen, vermutet Prozessbeobachter Rahmann. "Die Prozesse sind für die Polizei ein Mittel, die massenhaften Festnahmen im Nachhinein zu rechtfertigen."Das sehe ich ganz genau so.
Es ist schwer zu sagen, ob und wie sehr die Videoüberwachung die Kriminalität im Altländer Viertel senkt. Die Polizeiinspektion Stade spricht von einem „gefühlten Rückgang“, kann das aber nicht mit Zahlen belegen.Aber eigentlich geht es ja auch gar nicht darum, sondern es geht um "optisch belastende Zustände", die es zu verhindern gilt. Gemeint sind damit Schmierereien an den Wänden, wilder Sperrmüll in den Fluren, zugeschissene Treppenhäuser, the works. Der Effekt auf die unbescholtenen Bürger ist bedrückend:
Akzeptiert hat er die Kameras jedoch noch lange nicht, bis heute reagiert er auf deren Anwesenheit – vielleicht mehr emotional als durchdacht: Dieses Jahr feierte er seinen 50. Geburtstag. Das Fest fiel ziemlich klein aus, einige eingeladene Gäste kamen nicht – was womöglich auch an der Art lag, in der er seine Einladungen aussprach: „Ich würde mich freuen, wenn ihr kommt. Aber ihr müsst mit der Videoüberwachung klarkommen.“ Wenn Jürgen Hoffmann mit seiner Lebensgefährtin im Treppenhaus ist, vermeidet er Umarmungen und Küsse: „Ich habe Angst, dass irgendjemand im Büro sitzt und sagt: Guck dir mal die beiden Idioten an.“ Situationen, die zuvor als privat empfunden wurden, gelten im Altländer Viertel heute als öffentlich.Aber das reicht noch nicht, da kann man immer noch einen drauf legen:Vor einiger Zeit gab es im Viertel eine Diskussion unter den muslimischen Frauen: Jahrelang hatten sie die Treppenhäuser als Teil ihrer Privatsphäre betrachtet, hatten sich deshalb dort ohne Kopftuch bewegt. Das ist inzwischen vorbei. „Sie sind zu dem Entschluss gekommen: Durch die Kameras könnte uns jemand Fremdes sehen“, sagt ein Sozialarbeiter aus dem Viertel.
Bei den Kameras neben den Mülltonnen hingegen ist es anders. Sie sind zu Testzwecken im Altländer Viertel, sie filmen die Menschen beim Müllwegwerfen und dabei, wie sie sich direkt an der Tonne mit einer Chipkarte identifizieren, erst dann lässt sich der Behälter öffnen. Wer einige Wochen lang nichts weggeworfen hat, bekommt Post vom Ordnungsamt. Wegen des Verdachts der wilden Müllentsorgung.(Danke, Tobias)
Immerhin faseln die Schweizer nicht nur, sondern haben das auch gleich mal entwickeln lassen:
Die von der Schwyzer Firma Era IT Solutions entwickelte Softwarewanze hört Telefonate ab, die über den Internetdienst Skype oder andere Telefonieprogramme geführt werden. Einmal auf einen Rechner geschleust, lässt sich ein solcher Trojaner um weitere Funktionen erweitern. Dazu gehören das Aufzeichnen von Tastatureingaben und eben das versteckte Durchsuchen von Festplatten nach bestimmten Dateien. Es gibt zudem Programme, die das Geschehen auf dem Bildschirm als Film aufzeichnen. So kann man unter anderem verschlüsselte E-Mails im Klartext mitlesen.Na, ist das nicht toll? Man kann das nachträglich um Funktionen erweitern! Na wenn ihnen das mal nicht um die Ohren fliegt, das haben die Deutschen ja strikt dementiert, dass da irgendwas zur Laufzeit geändert werden könne, weil sonst wäre ja die Beweislast auch dahin.
Aber hey, was kann da schon passieren.
«Solche Wanzen dürfen nur mit richterlicher Genehmigung in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen», sagt Hansjakob. Zudem müssten die Betroffenen nachträglich informiert werden.Das funktioniert ja schon in anderen Fällen prächtig. Schließlich wird die überwiegende Mehrheit eines Viertels der Leute nach Lauschangriffen tatsächlich informiert, in Deutschland. Und in der Schweiz ist das bestimmt mindestens genau so ein hohes Niveau.
Interessanterweise geht dem Hansjakob (der leitet übrigens die Arbeitsgruppe Organisierte Kriminalität der Konferenz der Strafverfolgungsbehörden der Schweiz) ein Trojanereinsatz des Inlandsgeheimdienstes zuweit.
Ich finde das ja erfrischend, dass die Schweiz a) noch die Organisierte Kriminalität als Buhmann zitiert und noch nicht Kinderpornos oder die Terroristen, das ist ja schon fast nostalgisch aus dem letzten Jahrtausend, und b) nur von Strafverfolgung redet, nicht vom vorbeugenden Einsatz gegen "Gefährder" oder feindliche Kombattanten.
Interessant auch:
Zudem sei die geheime Durchsuchung von PCs wenig effizient, wenn nicht auch verdeckte Hausdurchsuchungen in Abwesenheit der Angeschuldigten erlaubt seien.AHA! Darauf warte ich ja schon länger, dass das hier mal in der Diskussion auftaucht. Bei uns wollen sie das ja so durchschummeln, indem sie davon reden, das einfach zu machen, z.B. um den Trojaner zu installieren. Und dann hoffen sie, dass keiner merkt, dass es für heimliche Hausdurchsuchungen zum Trojanerinstallieren keine Rechtsgrundlage gibt. (Danke, Dobin)
Ich habe mir ja immer am meisten Sorgen gemacht, dass sich mein Verhalten ändert, wenn ich befürchten muss, überwacht zu werden, und dass ich daher meine Rechte nicht mehr wahrnehmen würde. Das ist ja auch die Hauptbeschwerde in dem Verfahren vor dem Verfassungsgericht gewesen. Aber das ist ja noch mal eine Ecke krasser, weil den Leuten ja ständig direkt ihre Ohnmacht vorgeführt wird, und sie und unbeteiligte Dritte geradezu damit terrorisiert werden, dass sie sich bei den falschen Leuten unbeliebt gemacht haben. Das ist echt menschenunwürdig. Ich schäme mich, das in meinem Land so eine Schweinerei passieren kann.
Ich versuche da die ganze Zeit die richtigen Worte zu finden, aber es will mir nicht gelingen. Für mich hört sich das an wie die Horrorbeschreibungen der Stasi, aus der Ferne der Sicherheit von West-Berlin aus gesehen. Man hat das mit erschütterter Faszination beobachtet, und war froh, dass das in unserem Land nicht passieren kann. Und jetzt passiert das in unserem Land. Das klingt wie ich mir Russland unter Stalin vorgestellt habe. Erst versuchen sie dich verschwinden zu lassen, und wenn das nicht gelingt, machen sie es zu ihrer persönlichen Lebensaufgabe, dir den Rest deines Lebens zur Hölle zu machen.
Guckt euch nur mal das hier an:
Kleine Schikanen am Rande: einem Beschuldigten wurde gerade ohne Angabe von Gründen das Giro-Konto von der Bank gekündigt, einem anderen unvermittelt der Mietvertrag nicht verlängert. Bei uns kommt weiterhin täglich vor, dass, wer Andrej anruft, meine Mailbox erreicht.Na kein Wunder, dass die Staatsanwältin da von Verdunkelungsgefahr ausgeht, wer will denn unter solchen Bedingungen in Deutschland weiter leben bleiben?!
Vor allem, überlegt euch mal, was das für armselige Menschen sein müssen, die Schergen des BKA an der Stelle. Ob das ein Raum sexuell frustrierter Verlierer mit Minderwertigkeitskomplexen sind, die anders keinen mehr hoch kriegen? Das Niedermachen anderer soll ja eine mächtige Triebbefriedigung sein. Vielleicht sollten wir mal zusammen legen und dem BKA ein paar Stripper vorbei schicken. (Danke, Norbert)
SMB unterscheidet sich von HTTP dadurch, dass man große Dateien in vielen Blöcken zieht, d.h. ein Request pro 64k (oder gar nur 16k oder noch weniger), nicht pro Datei. Das Verhalten sieht im strace so aus, dass der Server die Daten rausschreibt, und dann 200 ms warten muss, bis der nächste Request reinkommt. Im Sniffer sieht man, dass der Client immer 200 ms warten muss, bis die Antworten reinkommen. Ich benutze unter Linux den TCP_CORK setsockopt und schalte auch Nagle aus. Nagle ist der übliche Grund für solche Pausen, und wenn ich am Ende der Antwort TCP_CORK auf 0 setze, müssten laut man tcp die Daten auch sofort rausgehen. Tun sie aber nicht.
Interessanterweise ist das Problem nur auf localhost, über Ethernet kriege ich fetten Durchsatz.
Mhhhh. Das ist das Problem, wenn man immer so esoterische Performance-Tweak-APIs benutzt, das funktioniert dann halt manchmal nicht.
Der interessanteste Teil daran ist, dass das bei mir zuhause auf dem Desktop funktioniert, selbe Kernelversion, ebenfalls AMD64.
Anyway, es gibt auch gute Nachrichten: ich nehme hier immer mit meiner DVB-C Karte die unverschlüsselten öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme auf, und kodiere die dann fürs Archiv in xvid oder H.264 um. Heute hat mir mal jemand gezeigt, wie man bei DVB ein ganzes Bouquet aufnimmt, und da kriege ich dann z.B. in einem Transport Stream gemultiplext ZDF, ZDFinfokanal, ZDFdokukanal, ZDFtheaterkanal, 3sat und KiKa. mplayer kann man dann die TS IDs sagen, und so kann man mehrere Programme parallel aufnehmen. Ich habe mal meine Glue-Programme umgehackt, damit sie das supporten (der Weg der Wahl dafür ist offenbar das Programm "dvbstream"). Sieht bisher gut aus, ich werde heute abend mal ZDF und 3sat parallel aufnehmen um 20:15, mal schauen wie gut das im Produktivbetrieb klappt.
Das Umkodieren der Aufnahmen dauert ja immer ein bisschen, besonders bei H.264. Da gibt es im Codec einen schönen Dual Core Modus, bei dem ich dann mit threads=3 gerne mal 190% CPU-Auslastung kriege in top. Nun habe ich hier einen Dual Core Desktop und ein Dual Core Notebook und würde gerne das Notebook zum Kodieren nutzen. Allerdings ist die Platte darin furchtbar langsam, eine Notebook-Platte halt. Da mußte ich dann schon mal 5 Minuten warten, bis da ein längerer TV-Mitschnitt auch nur drauf kopiert ist. Da muss es eine bessere Wahl geben, dachte ich mir, und war dann die Tage mal genervt genug, um meinen vor Jahren geplanten SMB-Support in gatling mal voran zu treiben. Ich habe es noch nicht ins CVS eingecheckt, und der Code ist ultra-krude und funktioniert vermutlich auch nur mit genau dem smbclient-Fall, den ich da brauche (ist eh nur Lesen, aber ich habe noch nicht mal findfirst/findnext implementiert bisher, Fehlermitteilung funktioniert nicht, etc). Immerhin tut es genug, dass ich damit gerade auf dem Notebook mit dem smbclient-Interface von mplayer per SMB von dem Desktop den Mitschnitt "mounte" und dann direkt transkodiere, mit dem Zielfile im tmpfs des Notebooks. Hach ja, das Leben ist schön. Mal gucken, vielleicht bohre ich gatling noch zu einer NAS-Software für embedded-Geräte auf. Solange man diesen ganzen furchtbaren Authentisierungs-Kram nicht supported, und Anbindung an Active Directory und DFS, und nur einen SMB-Dialekt spricht, ist das überschaubar genug, dass ich es in 4-5 Tagen runter gehackt habe.
SMB ist übrigens so ein entsetzliches und furchtbares Protokoll, dass ich fest damit rechne, dass jetzt im Himmel 72 Jungfrauen auf mich warten :-)
Übrigens, mir ist folgendes aufgefallen: H.264 wirkt bei mir immer sehr verwaschen nach dem Transkodieren. Das liegt daran, dass TV-Aufnahmen normalerweise mit Aspect Ratio kommen, d.h. ein typischer Wide Screen Film kommt mit 720 tatsächlich encodeten Pixeln Breite, aber das wird dann zu 1024 Pixeln aufgeblasen. Wenn man das direkt transkodiert, dann bleiben das 720 Pixel, und da schmiert H.264 schon mal Details weg. Daher: vor H.264 einmal durch den Scaler jagen und das skalierte Material encoden. Wird ein bisschen größer aber sieht viel besser aus.
In an interview with La Repubblica newspaper, Monsignor Tommaso Stenico said he frequented online gay chat rooms and met with gay men as part of his work as a psychoanalyst.He said that he pretended to be gay in order to gather information about "those who damage the image of the Church with homosexual activity."
Aaaaah. Na dann ist ja alles gut.
Bei dem Spitzengespräch am Donnerstagabend soll Bahnchef Hartmut Mehdorn so wütend über den Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, gewesen sein, dass er „die eigens für ihn servierten Buletten in rasender Geschwindigkeit durch den Senftopf zog und dann vertilgte“, berichtet ein Teilnehmer laut „Spiegel“. Als Schell ausgeredet hatte, habe Bahn-Aufsichtsratschef Werner Müller Mehdorn dann versöhnlich aufgefordert, die Buletten doch in die Mitte zu stellen, „so, dass Herr Schell auch welche nehmen kann“. Über die geteilte Mahlzeit sollen sich die beiden Streithähne dann näher gekommen sein. Als GDL-Chef Schell einige von Mehdorns Frikadellen gegessen hatte, berichtet das Magazin, sei das Eis gebrochen.
Nun, wieso sind die denn so sauer auf den?
The director of the Central Intelligence Agency, Gen. Michael V. Hayden, has ordered an unusual internal inquiry into the work of the agency’s inspector general, whose aggressive investigations of the C.I.A.’s detention and interrogation programs and other matters have created resentment among agency operatives.
Aha, detention and interrogation, auf Deutsch: Folter.A report by Mr. Helgerson’s office completed in the spring of 2004 warned that some C.I.A.-approved interrogation procedures appeared to constitute cruel, inhuman and degrading treatment, as defined by the international Convention Against Torture.
Humoristisch sehr hochwertig ist auch, wie der Pressesprecher das verteidigt:“His only goal is to help this office, like any office at the agency, do its vital work even better,” said Paul Gimigliano, the spokesman.
Na dann ist ja alles gut.
Ursprünglich ist Ralph Nader ein Anwalt, und seine wichtigste Tat ist, dass wir ihm den Sicherheitsgurt im Auto zu verdanken haben. Er hat sich mit Ford und GM angelegt und am Ende gewonnen. Es gibt dazu einen schönen Film namens "An Unreasonable Man", gibt es bestimmt auch auf Youtube oder Google Video oder so. Was ich sagen will: der Mann ist kein Crackpot.
Doch diesmal erwiesen sich die immens hohen Gegenstandswerte für illegalen Musiktausch für die Musikunternehmen als Bumerang: "Da dem Kläger das Bereithalten von 287 Audiodateien in der Abmahnung vorgeworfen wurde, hält das Gericht einen Streitwert von 60.000 Euro für angemessen", heißt es in der Urteilsbegründung.Hahahaha, tolle Wurst :-)
Das funktioniert so, dass die Banken den Ärmsten immer mehr Schulden aufschwatzen, und die zahlen dann mit neuen Schulden ihre alten Schulden zuzüglich obszöner Zinsen und Verspätungsstrafen zurück. Natürlich kommen die Menschen da nie wieder raus im Regelfall, aber für die Banken ist das genau der Profit-Sektor. Die anderen Kredite vergeben sie nur, damit das nicht so offensichtlich kriminell aussieht.
In dem Kontext ist die folgende Meldung sehr schön: Jetzt wo die Vergaberegeln für Junk-Hypotheken gestiegen sind, drücken die Pusher-Banden der Banken immer mehr Junk-Kreditkartenverträge in die Risiko-Bevölkerungsgruppen. Und da kommt noch eine perfide Sache hinzu: Bush hat gerade das Konkursrecht geändert, damit man mit dem Offenbarungseid nicht aus Kreditkartenschulden rauskommt. Das war natürlich Profitoptimierung für die Banken, die das Gesetz auch geschrieben haben.
Der CCC hat den Andreas Bogk hingeschickt, und ich habe ein bisschen an dem Schreiben mitgearbeitet. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir die wichtigen Argumente alle genannt haben. Heute wird es wohl eigentlich nur Fragen geben, keine Grundsatzreden, aber vielleicht kann das ja der eine oder andere doch nutzen für ein emotionales Plädoyer :-)
Der Pfitzmann ist auch ein Experte und ich sehe gerade, dass er ähnlich argumentiert wie wir:
Für Pfitzmann ist eine Debatte, die die Online-Durchsuchung nur unter dem Artikel 13 des Grundgesetzes (Unverletzlichkeit der Wohnung) wertet, rückwärtsgewandt. Vielmehr müsse überlegt werden, wie sich die Zukunft der Computertechnik gestalten wird. Mensch und Computer würden in naher Zukunft immer engere symbiotische Verbindungen eingehen, wie es bei Menschen mit intelligenten Hörgeräten heute bereits ersichtlich werde: "Wir werden in diese Rechner zunehmend verloren gegangene Fähigkeiten auslagern, um sie so wiederzugewinnen. Wir werden an sie persönlichste Denk- und Merkfunktionen delegieren, um uns zu entlasten", so Pfitzmann in seiner Argumentation.Sehr schön. Ganz so toll pointiert haben wir das nicht gesagt, aber gemeint haben wir es. Der Vergleich mit den "Wahrheitsdrogen" freut mich sehr, da hätten wir auch drauf kommen sollen. Na egal. Ich bin ganz zuversichtlich, dass das in unserem Sinne entschieden werden wird. Ich habe ja argumentiert, dass man das heute schon so sagen kann. Wer schon mal einen Crackberry-Süchtigen bei der Arbeit beobachtet hat, wird das ähnlich sehen.Daher sei die Debatte um die Zukunft der Online-Durchsuchung künftig weniger mit einer klassischen Hausdurchsuchung vergleichbar als vielmehr ein direkter körperlicher Eingriff, der mit der "Verabreichung bewusstseinsverändernder Drogen zum Zwecke des Erlangens von Aussagen" vergleichbar, meint Pfitzmann. Aus diesem Grunde müsse das Verfassungsgericht ein "grundlegendes Urteil zum Schutz unseres Denkens und Merkens" fällen. Mit der computerunterstützten Persönlichkeitserweiterung gehe es bei der Entscheidung zur Online-Durchsuchung künftig zentral um den "Schutz des autonomen und unbeobachteten Denkens", so Pfitzmann in seinem Plädoyer.
Im Übrigen, völlig unabhängig davon: der Pohl hat in seiner Inkompetenz das Wort "Less-Than-Zero-Day" erfunden und in die Welt gesetzt, das auch gerade vor dem Verfassungsgericht benutzt wird. Ihr habt hiermit die Erlaubnis, jeden laut auszulachen, der das sagt. Klarer kann man seine Inkompetenz nicht zum Ausdruck bringen. Ein Exploit, der heute bekannt wurde, ist an Tag 1, sozusagen ein "1-Day". "0-Day" heißt bereits, dass er noch nicht bekannt ist. Weniger als nicht bekannt geht nicht. Nur inkompetente Idioten benutzen das Wort "Less-Than-Zero-Day".
Oh, noch ein Highlight:
Zum Erstaunen von Richtern und Experten hat der juristische Vertreter der nordrhein-westfälischen Landesregierung, Dirk Heckmann, bei der mündlichen Verhandlung über das NRW-Verfassungsschutzgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht die damit gestattete Ausforschung etwa von Festplatten privater Rechner kleinzureden versucht. "Es geht hier nicht um das Auslesen des gesamten Festplatteninhalts", sagte Heckmann am heutigen Mittwoch in Karlsruhe. Die Befugnis erlaube es den Verfassungsschützern, allein die Kommunikation im Internet zu überwachen. "Ich gestatte mir die Frage, ob wir vom gleichen Gesetz ausgehen", zeigte sich Gerichtspräsident Hans-Jürgen Papier daraufhin verwundert.
Update: Mir erzählt gerade der nibbler von der Presseempore, dass der vorsitzende Richter folgendes gesagt hat:
Zuvor noch eine Frage an den technischen Sachverständigen — unsere Mikrofonanlage hört sich schlimm an, vorhin ist auch ein Richter im Aufzug stecken geblieben — kann man da mal… also wir bräuchten da mal jemanden…
ROTFL, das passt perfekt zu unserer Argumentation mit der Unbeherrschbarkeit der Technologie :-)
Update 2: Der Pfitzmann hat auch Humor. Der hat gerade vorgeschlagen, sie sollen doch statt Trojanern die elektromagnetische Abstrahlung nutzen. Das sei nicht massenfähig, ginge ohne Eingriff ins System, sei zielgerichtet, und, der Hammer, das funktioniere ja bei Wahlcomputern schon sehr gut. :-)
Update 3: Der BKA-Spezialexperte ist gerade dran. Der hat da voll ins Klo gegriffen. Der Kernbereich sei nicht betroffen, weil dafür der lahme DSL-Uplink eh nicht reichen würde (wie meinen?!? Mal darüber nachgedacht, wie die Inhalte auf Youtube kommen?), eine Anschaffung von Exploits sei nicht vorgesehen (damit würde sich ja der Verkäufer auch strafbar machen, so doof ist ja wohl niemand). Und dann hat er den Hammer fallen lassen: "wir haben das konzeptionell noch nicht durchdacht". Äh, whut?! Wird noch härter: dass sie den richtigen Rechner erwischt haben, würden sie ja daran sehen, dass der Trojaner Daten zurück liefert, die das dann sagen. Unglaublich. Pfitzmann hat da auch gleich drauf gekloppt. Also alleine der Spruch wird sie töten.
Update 4: Der NRW-Vertreter hat sich echt nicht entblödet, das "sind doch eh alle mit Trojanern infiziert" Argument zu bringen. Oh Mann. Der Datenschutzbeauftragte hat da eine prima Breitseite gegen gehauen; er fragte, wenn 3/4 der Rechner eh fremdgesteuert seien, wem dann die gefundenen Inhalte zuzuordnen seien.
Update 5: Die FAZ amüsiert sich über das Ausmaß des Verkackens des NRW-Menschen vor dem Verfassungsgericht. Bizarrerweise ist das der gleiche Autor, der gestern noch für die FAZ plump und platt die Gegenposition "vertreten" hat. Hoffentlich ist das SPD-Marathonumfallen nicht ansteckend…!
Heckmanns Verteidigungsversuch verfing nicht. Nach mehreren skeptischen Nachfragen von der Richterbank gelangte er schließlich zur Feststellung: „Ich gebe ja zu, dass die Norm durchaus suboptimal formuliert ist. Ich habe Sie auch nicht selbst formuliert.“
Wieder Gelächter im Gerichtssaal. Doch Heckmann blieb dabei: Ganze Festplatten zu durchsuchen, sei gar nicht beabsichtigt worden. Vielmehr wolle man nur die Kommunikation über das Internet überwachen und an E-Mails, Entwürfe und Telefondaten gelangen, bevor diese auf ihrem Weg ins Netz verschlüsselt würden. Dazu müsse man zwar auf die Festplatte zugreifen, aber lediglich auf eng umgrenzte Bereiche. Das sei möglicherweise in dem Gesetz nicht klargeworden. „Vielleicht hätte man ein Komma anders setzen sollen, darüber müssen wir dann reden.“
Haha, ein Komma anders setzen. Dass ich nicht lache. Immerhin:
Die Skepsis des Gerichts lässt erahnen, dass das Gesetz aus Nordrhein-Westfalen in Karlsruhe keinen Bestand haben wird. Der Gesetzgeber verzichtete auf einen Richtervorbehalt und schuf auch keine Regelungen, um den „Kernbereich privater Lebensführung“ von Durchsuchungen auszunehmen. Das müsste aber geschehen, um der bisherigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu folgen.
Update 6: Balsam auf die Seele ist auch dieser wunderschöne Süddeutsche-Artikel dazu.
Update: Da bin ich auf staatstragende Spiegel-Agitprop reingefallen. Der Standard schreibt folgendes:
In dem Rucksack habe sich auch ein Buch befunden, in dem "irgendwo" das Wort Islam vorkomme, so Edelbacher, was freilich nicht auf einen möglichen islamistischen Hintergrund schließen lasse.
Ich hatte ja ein bißchen Angst, daß da der Schwarze Block auftauchen und randalieren könnte, und damit die Sache in Verruf bringen könnte, und tatsächlich tauchten sie auf, und wurden prompt von der Polizei in Randale-Schutzanzügen eingekesselt und die ganze Demo lang begleitet. Später gab es dann da auch noch Gerangel oder härteres; einer sprach von 15 Verletzten Demonstranten, die völlig friedlich und ohne Provokation von den fiesen Polizisten drangsaliert und mit chemischen Kampfstoffen (Pfefferspray) mißhandelt worden seien, aber, äh, … naja. Ich warte mal auf neutrale Berichterstattung. Ich habe nur gesehen, wie da plötzlich ein Pulk Polizisten am Rande des Blocks rumtänzelten, als müssten sie etwas auf dem Boden liegenden ausweichen. Vielleicht will da noch mal jemand berichten, der das auch wirklich gesehen hat, was da genau passiert ist.
Ansonsten ist die Demo am Ende von allen möglichen Gruppierungen vereinnahmt worden, u.a. auch Ver.di (deren Journalisten-Union zumindest), der evangelischen Telefonseelsorge, die Hedonistische Internationale ist mitmarschiert (und, so kritisch ich denen bisher gegenüberstand, deren Streitkultur hat mich überzeugt; deren Anführer hat da einen flammende Kampfrede geschwungen, die richtig gut war), lauter Altlinke, diverse Parteien (Linkspartei, Grüne und FDP zumindest)… ich habe ein tolles Foto, wo man die Spartakisten und die FDP nebeneinander marschieren sieht. Das hätte ich auch nicht gedacht, daß ich das mal sehen würde. Dann waren da noch Leute von der Freien Ärzteschaft, die das auch gleich genutzt haben, um gegen die Gesundheitskarte und was sie sonst noch so zwickt (gedeckelte Finanzierung von Gesundheitsleistungen) zu meckern. Kurz: grandiose Veranstaltung. Das Wetter hat auch toll mitgemacht. War prima.
Update: Ich bin in der Berlin Abendschau, und sie halten lange genug drauf, daß man das Schild in Ruhe lesen kann. Juchuu! :-)
The breadth of the information obtained by the Gilmore-funded Identity Project (using a Privacy Act request) shows the government's screening program at the border is actually a "surveillance dragnet," according to the group's spokesman Bill Scannell."There is so much sensitive information in the documents that it is clear that Homeland Security is not playing straight with the American people," Scannell said.
Das finde ich ja immer besonders lustig: es geht den Amis dann in ihren Protesten natürlich auch immer nur darum, wenn sie selber drangsaliert werden. Bei Gästen, die für den Urlaub in ihr Land kommen, das interessiert keine Sau. Immerhin merken die Amis auch mal was. Einer meiner US-Freunde, die zum Camp eingeladen hatte, erzählte mir, er habe mehr Zeit mit Ausreise-Formalitäten und -Durchsuchungen verbracht als mit der Einreise nach Deutschland, das sei nur so geflutscht, er habe immer gedacht, die eigentliche Untersuchung kommt noch. :-) Aber wenn ihr mal sehen wollt, was sie da so notieren:One report about Gilmore notes: "PAX (passenger) has many small flashlights with pot leaves on them. He had a book entitled 'Drugs and Your Rights.'" Gilmore is an advocate for marijuana legalization.Another inspection entry noted that Gilmore had "attended computer conference in Berlin and then traveled around Europe and Asia to visit friends. 100% baggage exam negative. Resides 554 Clay Street , San Francisco, CA. PAX is self employed 'Entrepreneur' in computer software business."
"They are noting people's race and they are writing down what people read," Scannell said.
Das ist schon krasse Faschismus-Scheiße…
"So viel Kaffee, wie man während der unendlichen Wartezeiten bei der LUSD-Bearbeitung trinken kann, verträgt kein Mensch", heißt es beispielsweise in einer der Protest-Mails, von denen einige auch bei der Landtagsfaktion der Grünen eingingen. Die Schulsekretärinnen monieren, dass "die neue LUSD den Schulen unausgereift aufgezwungen" worden sei. "Heute muss man sich erst anmelden, braucht ewige Zeit und viele Klicks, um das Gewünschte zu bekommen. Mein Gott, in dieser Zeit ist man zehn Mal zum Aktenschrank gelaufen und hat sich die entsprechende gute alte Schülerakte oder den nötigen Ordner herausgezogen!", schimpfte eine Anwenderin.Gut, 20 Mio ist leider nicht viel für staatliche IT-Projekte, aber überlegt euch mal, wie viele Versuche man da mit kleinen Firmen gehabt hätte, bis die 20 Millionen verpulvert haben und es am Ende nicht funktioniert.
Da sollen einige lustige Details drin stehen, wie z.B. daß die Tor benutzen, damit sie überhaupt auf Piratebay klicken können, daß sie selber alle Torrents runterladen und dann die Warez gucken und sich gegenseitig kommentieren, in welchem Film in der Mitte ein Typ durchs Bild läuft. Also kurz: das sind professionelle Warez-Konsumenten. Über meine Kumpels und ihren Tracker sagen sie, das sei der, dem sie am schnellsten Fakes reindrücken konnten (vermutlich weil die anderen alle weniger effizient sind). Das lesen die bestimmt auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Außerdem sollen da noch diverse IP-Ranges gelistet sein, von denen aus sie oder ihre Konkurrenz kommen. Da werden sich ja die Warez-Leute freuen :-)
Mir hat da jemand im Chat folgende Zeilen gepasted:
Can you guys please provide us with the samples, jpegs or any extras when you guys download Fantastic Four 2: Rise of the Silversurfer.
Yes, I would download this but our ips are banned for Piratebay and other sites…Thanks.
Überhaupt scheint das eine Fundgrube zu sein. Hier noch ein Paste aus dem Chat:FYI: The IPs we use for interdiction are banned on PirateBay's trackers. The only way our interdiction will work is if DHT is enabled for the torrent.
Ich finde ja an Hartz IV am schlimmsten, dass die Idee völlig gestorben ist, daß der Staat einem kurz unter die Arme greift, damit man sich wieder aufrappeln kann. Hartz IV kriegt man erst, wenn man alle anderen Geldquellen verbraucht hat. Damit ist völlig klar, dass sich an der Stelle niemand mehr aus eigener Kraft aufrappeln kann, von Hartz IV kann man sich ja nicht mal gesund ernähren. (Danke, Rainer)
Und im Übrigen finde ich, Interpol könnte den Schäuble eigentlich auch direkt aus dem Verkehr ziehen. Immerhin hat der offen gesagt, daß er Trojaner verteilen will. Und daß er Passagierflugzeuge abschießen will. Was muss der Mann eigentlich noch sagen, damit Interpol mal einschreitet?!
Weil das BKA das Auto dem Bericht zufolge verwanzt hatte, konnten die Ermittler den Dialog abhören. Auch das Ferienhaus im Sauerland wurde mit einem Grossen Lauschangriff abgehört.Das Auto war also verwanzt. Damit ist ja wohl völlig klar, daß da auch ein Peilsender drin war, und dieses Gefasel mit dem "oh die haben plötzlich beschleunigt und sind bei Rot über Ampeln gefahren" ist damit offiziell als Nebenkerze enttarnt.
Aber kommen wir zum humoristischen Teil der Meldung:
Als die drei Verdächtigen zufällig in eine Kontrolle gerieten, entfuhr einem Dorfpolizisten bei der Überprüfung, die Männer stünden «ja auf der Liste des BKA». Das hätten nicht nur Fritz G., Adem Y. und Daniel S. in dem verwanzten Auto, sondern auch die live lauschenden BKA-Beamten gehört, schreibt der «Spiegel».Ganz groß, liebe Polizei. Geradezu schockierend, eure Sachkompetenz. Wenn ihr mit dem Trojaner auch so kompetent umgeht, dann gute Nacht. Selbst wenn die außerordentlich kompetent wären, sind Trojaner als Technologie nicht beherrschbar. Daher dürfen wir sowas nicht einsetzen. Aber zurück zum humoristischen Teil:
Wie entschlossen die Verdächtigen offenbar waren, zeigt sich dem Magazin zufolge angesichts der Tatsache, dass sie die laufende Observation offenbar bemerkten. So sei einer der Islamisten einmal an einer roten Ampel ausgestiegen und habe seelenruhig die Reifen eines Verfolger-Wagens des Verfassungsschutzes aufgeschlitzt.BWAHAHAHAHA
Wiefelspütz findet, wir könnten ja die Amis vorschicken, die schnüffeln dann für uns, und wir verwerten das nur noch, und zwar auch dann, "wenn Herkunft und Methode ihrer Gewinnung in Deutschland nicht bekannt oder vielleicht unzulässig sind". Hey, toll, wie beim Foltern. Das outsourcen wir an Leute ohne Moral. Und langfristig, wenn sich die Leute dran gewöhnt haben, machen wir es auf EU-Ebene, dann muss das hier auch umgesetzt werden und uns sind die Hände gebunden.
Allerdings, der schönste Spruch der Woche ist auch in dem Artikel:
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte der "Kölnischen Rundschau" in einem Interview: "Manchmal fehlt dem Schäuble ein Schräuble."
Hans-Peter Uhl berichtet, wer in Deutschland schnüffelnd gegen das Gesetz verstößt und dabei Leben rettet.*GÖÖÖÖÖBEL*
Bundesinnenminister Schäuble will die Online-Durchsuchungen in Deutschland nicht von den USA aus erledigen lassen.Also so furchtbar habe ich bisher höchstens die "Bild" erlebt. Au weia.
Oh und an die FDP-Wähler, die hier mitlesen: guckt mal, was die Westerwelle in dem Artikel fordert. Mehr Polizisten. Berlin hat bereits jetzt mehr Polizisten als Dänemark. Klaaar, mehr Polizisten. Genau was ein anständiger Polizeistaat braucht.
Aber es braucht wenig prophetische Fähigkeiten, um vorauszusagen, dass es so kommen wird, wie es in der Vergangenheit immer gekommen ist: Erst versprechen die Innenpolitiker und die Sicherheitsbehörden hoch und heilig, das neue scharfe Schwert nur bei den ganz gefährlichen Straftaten und Verbrechern zu benutzen. Doch dann kommen die Drogenhändler, die Kinderschänder, die Betrüger und schließlich die Steuerhinterzieher. Und plötzlich sind auch Onlinedurchsuchungen ein ganz normales Instrument polizeilicher Ermittlungen.Das war so bei der Kronzeugenregelung, bei der Datenspeicherung zur LKW-Maut und bei der Telefonüberwachung. Die gehört längst zum polizeilichen Alltag und wird von Richtern routinemäßig genehmigt. Auch beim Großen Lauschangriff drängt die Union seit Langem auf eine Ausweitung. Ihr passt es überhaupt nicht, dass die Polizei die Mikrofone ausschalten muss, wenn die belauschten Gespräche privat werden.
Aaaalso. Mir hat gerade jemand erklärt, was die "Reagiert empfindlich auf Reibung" Stelle bei Wikipedia soll. Das Zeug sublimiert. Wenn man das also in einen Container tut, und ein bißchen damit rumfährt oder das stehen läßt, hat man Spuren davon plötzlich im Schraubverschluß, und beim Aufschrauben fliegt einem das dann komplett um die Ohren. Das hat wohl die Hamas einige Sprengstofflabore gekostet, meinte er.
Außerdem meint er, für die Sprengstoffherstellung braucht man Aceton, und das fällt unter das Grundstoffüberwachungsgesetz, d.h. der Verkäufer würde präventiv die Behörden benachrichtigen. Im Übrigen ist das hochbrennbar und man muss daher Sicherungen für die Lagerung und Sachkunde im Umgang mit Chemikalien nachweisen, um das in größeren Mengen kaufen zu können.
Im Übrigen weist er darauf hin, daß die Stärke der Reaktion viel stärker wächst als die Oberfläche des Kolbens, d.h. nur weil mal jemand im Chemieunterricht ein Gramm davon hergestellt hat, heißt das noch lange nicht, daß er das auch im industriellen Maßstab machen kann. Es gäbe da wohl Spezial-Chemiker-Berufe nur für das Skalieren von Reaktionen vom Labor auf industriellen Maßstab, und die würden in Bunkern im Wald arbeiten.
Oh, und nochwas: Wenn man bei der Reaktion die Temperatur nicht exakt einhält, kriegt man neben dem gewollten trimeren APX auch die dimere Variante, die noch empfindlicher ist. Er schreibt es sei so gut wie ausgeschlossen, dass jemand da in der Garage ein paar hundert Kilo von herstellt, ohne dabei in die Luft zu fliegen, zumal das ja keine entsprechend vorgebildeten Leute waren.
Update: Mir schreibt gerade jemand anderes, daß man Aceton schon auch legal kaufen kann (im Baumarkt z.B.), die Regulierung betrifft wohl eher den Export.
Telefoniert wurde kaum noch, die E-Mails waren durch eine Code-Sprache verschlüsselt.Bwahahahaha, oh Mann. Soso, Code also. Na und woher wissen die Behörden dann, was die tun wollten? Wenn die da als Codeword "Himbeermarmelade" verwenden, woher wissen die dann, daß damit der Flughafen Frankfurt gemeint ist? Nun, offenbar sind sie sich da selber noch nicht so sicher:
Mal waren es Flughäfen, dann wieder Diskotheken, dann US-Einrichtungen wie die Basis in Ramstein. Richtig geeinigt hatten sich die jungen Männer noch nicht - oder die Behörden hatten trotz aller Beobachtung die Codes nicht richtig verstanden.Naja, vielleicht haben sie das alles völlig falsch verstanden. Aber hey, folgendes können sie trotzdem mit Gewißheit sagen:
Höhnisch raunten sie sich in ihren scheinbar unverdächtigen E-Mails zu, die Behörden hätten nichts gegen sie in der Hand.Mann Mann Mann, was für eine Lachnummer. Sie geben also selber zu, daß sie nichts in der Hand hatten. Und immer noch nicht haben, denn seit dem ist ja nichts weiter passiert. Der Artikel sagt selbst, daß man das Zeug frei kaufen kann.Das stimmte zwar, doch untätig sahen die Fahnder dem Treiben nicht zu.
Aber wartet, kommt noch besser:
Neben aller Erleichterung und dem berechtigten Lob für die Ermittler sorgt sich die Bundesregierung schon um das nächste Problem - um jene, die vielleicht nicht so schnell entdeckt werden. "Wir haben hier eine Gruppe gesehen, die sehr konspirativ vorgeht", sagt ein Beamter aus dem Innenministerium. "Doch was wäre passiert, wenn wir sie nicht am Anfang entdeckt hätten?"Nun, ihr HABT sie nicht entdeckt, am Anfang nicht und später auch nicht. Die Amis haben sie für euch entdeckt. Was um so peinlicher ist, je mehr man sich folgendes auf der Zunge zergehen läßt:
Die Experten sind gerade wegen der Charakteristika der Zelle beunruhigt. Ihre Mitglieder waren allesamt in der sogenannten Gefährder-Datei - von dieser Klasse gibt es noch mindestens 300 Menschen in Deutschland.Ach, ALLE waren in der Gefährder-Datei? Also ich muss ja sagen, diese Aktion wird immer beeindruckender, je mehr ich davon höre.
Die Männer der Terrorgruppe Islamic Jihad Union, die in Deutschland vermutlich mindestens fünf Autobomben hochgehen lassen wollten, haben mit allen Tricks versucht, Polizei und Geheimdienste abzuschütteln.Soso, "vermutlich mindestens fünf Autobomben". Drei Hartz IV Empfänger. Wo haben die 5 Autos her? Und was für Geheimdienste?
So unternahmen die Verdächtigen oft Rundgänge um ihre Wohnungen, um mögliche Fahndungsfahrzeuge zu entdecken. Einer der mutmaßlichen Terroristen ging voraus, ein anderer folgte in einigem Abstand, um Bewegungen von Polizisten mitzukriegen.Mann Mann Mann, das sind ja gewiefte Kriminelle. Also auf sowas muss man erst mal kommen. Ums Haus sind die gelaufen! Oh Mann! Also dagegen können 300 Beamte natürlich nicht anstinken.
Wenn die Verdächtigen im Auto saßen und sicherstellen wollten, dass sie nicht verfolgt werden, beschleunigten sie auf Ausfallstraßen plötzlich auf Tempo 200 oder überfuhren rote Ampeln. Und einmal sprang der inzwischen festgenommene Daniel S. aus dem Saarländischen im letzten Augenblick aus einem abfahrenden Zug, lief über die Gleise und stieg dort in einen anderen Zug. Die Polizisten konnten nicht folgen, ohne selbst entdeckt zu werden.Mir fehlen die Worte. Völlig unmöglich, solche Leute zu verfolgen. Bei Rot über die Ampel gefahren! Nein, solche Barbaren kann man nicht verfolgen, das sieht ja wohl jeder sofort ein. Und so ein Auto ist dann natürlich weg, außer die haben einen GPS-Peilsender installiert, was heute schon bei G8-Protestierern gemacht wird, von denen offensichtlich keinerlei Gefahr ausgeht. Aber hey, wenn jemand aus dem Terrorcamp in Pakistan in Deutschland Autobomben baut, für solche Fälle haben sie keine GPS-Wanzen übrig, denn die waren alle bei den G8-Gegnern verbaut. Oder so. Und die Bahn-Nummer, tja, die Bahn ist nicht verfolgbar. Klar hätte man einen anderen Polizisten zum nächsten Bahnhof schicken können, aber hey, das hilft auch nicht, wenn der Terrorist zwischendurch die Notbremse zieht, aus dem Zug hüpft oder sich von Scotty rausbeamen läßt!1!!
Auch technisch versuchten die Täter sich zu tarnen. Nach Informationen der SZ kommunizierten die Verdächtigen unter den IP-Adressen unbescholtener Bürger miteinander. Sie drangen dafür in offene, ungeschützte Wireless-Lan-Netze ein und benutzten dann zur Tarnung die IP-Adressen (individuelle Nummern für jeden Internet-Zugang), um ihre Führungsleute in Pakistan zu erreichen.Habt ihr gehört, ihr unbescholtenen Bürger? Macht sofort eure WLANs zu!1!! Sonst kann man hier im Lande noch anonym kommunizieren, und wo kämen wir da hin. Ohne Totalüberwachung können wir hier keine Sicherheit herbeiführen.
Der Brüller: das haben natürlich nicht unsere großartigen Ermittler herausgefunden, sondern die Amis haben ihnen ein paar Echelon-Mitschnitte gegeben.
Amerikanischen Ermittlern, die vor allem die Kommunikation von und nach Pakistan im Blick haben, fielen diese E-Mails im Herbst 2006 erstmals auf. […] Wie die Amerikaner an ihre Informationen gekommen waren, teilten sie den Deutschen nicht mit — das ist nicht üblich im internationalen Geheimdienstgeschäft.Nein, wirklich? Bwahahahaha. Also, mal zusammengefaßt. Die Amis lesen offensichtlich unsere Email komplett mit. Und die tollen Terroristen haben ihre Emails unverschlüsselt verschickt, die Deppen.
Das fandet ihr schon alle schlimm? Wartet mal, der eigentlich Kracher kommt noch.
Zu dem Zeitpunkt, als die mutmaßlichen Täter ihre zwölf gehorteten Fässer mit Wasserstoffperoxid aus dem Versteck holen und mit der Herstellung von Sprengstoff beginnen wollten, spielten sie ein Verschlüsselungsprogramm auf einen ihrer Computer. "Da wurden wir blind", sagt ein Fahnder der SZ. "Da hätte uns ein Trojaner geholfen, um da einzudringen."Tataaaaaaa! *Tusch*
Da möchte ich doch mit dem Kopf gegen die Wand schlagen, wenn ich das lese. Aber wartet, das könnte noch jemand nicht verstanden haben, diese subtile Botschaft.
Denn dass die Täter durch ihre Verschlüsselungsaktion der Polizei die Augen vernebelten, wird, wenn es zum Prozess kommt, vor Gericht eine Rolle spielen — und die Angeklagten, ihre Hintermänner und mögliche Nachahmer werden daraus lernen, wie sie sich am besten schützen können. "Wir werden blind und taub, wenn wir hier nicht mithalten", sagt ein hoher Sicherheitsverantwortlicher.Na, schon mal so viel Desinformation auf einem Haufen gelesen in Deutschen Medien? Und die Süddeutsche fing gerade an, Anzeichen von seriösem Journalismus zu zeigen. Mann Mann Mann.
Sicherheitsexperten bemängeln, dass sie noch nicht einmal die Telefonate abhören dürfen, die aus den Terrorcamps in Pakistan nach Deutschland gehen.Was für eine DREISTE Lüge. Echt, so eine Schweinerei. Ich könnt echt nur noch kübelweise kotzen. Es ist nicht Aufgabe des BKA, Terrorcamps in Pakistan zu überwachen. Das macht der BND. Der hört dann auch den Anruf ab und sagt dem BKA Bescheid, und die gehen dann zum Richter und beantragen eine TKÜ für die angerufene Nummer. Umgekehrt kann das BKA dem BND sagen, welche Zielnummern im Ausland sie abgehört haben wollen. Das eigentliche Problem ist, daß das Terrorcamp in Pakistan nicht über Festnetz mit Caller-ID anruft, sondern über Skype Call-Out, d.h. der Telefonanruf geht dann hier bei Skype in Deutschland los. Aber hey, Skype arbeitet selbstverständlich auch mit den Behörden zusammen, es ist keinesfalls so, daß man da einen Trojaner bräuchte, um Skype abzuhören. Das sagen sie nur, damit die dumme Bevölkerung ihnen abnimmt, daß man Trojaner braucht.
Gut, was macht man in solchen Fällen? Man googelt mal. Und findet z.B. das hier, wo Craig Murray (der immerhin von 2002 bis 2004 für die Briten Botschafter in Usbekistan war) die ganze Gruppierung für frei erfunden oder eine False Flag Operation hält. Er hat damals ein paar dieser Gruppe zugerechnete Anschläge untersuchen wollen, ist da hin gefahren, und hat (nur wenige Stunden nach der jeweiligen Explosion) keinerlei Anzeichen für eine Explosion gefunden.
Ich denke mal, unter diesem Gesichtspunkt muss man auch die sofortige Erwähnung von "Al Kaida" sehen. Der Schäuble hat ja geradezu rührend heute den Bürgern erklärt, daß "Terrornetzwerke" heutzutage sowohl getrennt sind als auch zusammen arbeiten. Das muss wohl sogar ihm selbst aufgefallen sein, daß das nicht viel Sinn ergibt, so wie er da gestammelt hat.
Oh, der Spiegelfechter hat da auch noch einen Focus-Link gefunden, wo sie schon im Mai über diese Gruppe geplappert haben. So ein Mist, das Popcorn ist alle :-)
Auch ansonsten finde ich es ja belustigend, wie sie bemüht sind, diesen Angriff auf US-Amerikaner in Deutschland als Angriff auf Deutschland auszulegen. Gut, bei der Disco und dem Frankfurter Flughafen wären auch Nicht-Amis zu Schaden gekommen, aber es klingt für mich ja doch irgendwie so, als sei da eine Autobombe gegen die US-Basis in Ramstein geplant gewesen, und dann haben sie noch den Frankfurter Flughafen dazu getan, damit sich die Bürger auch schön fürchten.
Oh und zu der Bombe: da ist immer von Wasserstoffperoxid die Rede. Der Sprengstoff dazu ist TATP (Wikipedia dazu) und der ist sehr instabil, d.h. reagiert empfindlich (durch Explosion) auf Hitze, Reibung und Schock. Nun stellen wir uns mal in der Praxis ein Auto vor, das damit voll geladen ist, und das jemand dann zum Ziel fährt. Fährt einer rein? Boom. Zu stark gebremst? Kawumm. Warmer Tag? *fump*. Man nutzt das normalerweise als Zünder für einen anderen Sprengstoff, z.B. einen Plastiksprengstoff. Kurz gesagt: das stimmt doch mal wieder alles hinten und vorne nicht. Vielleicht will da noch mal ein Chemiker was zu sagen, falls ich die Empfindlichkeit des Zeugs überschätzt habe.
Bin ich eigentlich der Einzige, der sich fragt, wie viele Millionen ein Polizeieinsatz über 9 Monate mit 300 Mann kostet? Und wie viele Lehrer man davon hätte einstellen können?
Grund seien die anhaltenden Probleme beim Gewicht des Flugzeugs, die komplizierte Installation von Software sowie bei der Verkabelung.Äh, beim Gewicht des Flugzeugs? Wie kann es denn da zu plötzlichen und unerwarteten Fluktuationen kommen? Und gut, daß die Amis ihre Software nicht im Griff haben, das verwundert jetzt nicht weiter.
In einer beispiellosen Demonstration seiner Marktmacht hat Microsoft daraufhin versucht, die Abstimmungen in den weltweiten OOXML-Komitees zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Den Anfang machte die USA: Monate vor der Abstimmung bestand das Komitee aus sieben Mitgliedern, darunter Microsoft. Am Abstimmungstag waren es plötzlich 26 und die neuen Mitglieder entpuppten sich als Microsoft-Partner.Das mit Schweden hatte ich ja schon berichtet hier.
Ein schwedischer Microsoft-Mitarbeiter hat zudem zugegeben, dass Partner mit der Bitte an der Abstimmung teilzunehmen, angeschrieben wurden.Hehehehehe :-)Ähnlich ging es auch in der Schweiz, in Italien, Portugal, Spanien, Deutschland und Dänemark zu. Im zuständigen italienischen Komitee beispielsweise ist die Zahl der Mitglieder seit Jahresbeginn von vier auf 85 gestiegen, da nicht nur Microsoft seine Partner mobilisiert hatte, sondern auch ODF-Anhänger, die von dem Microsoft-Vorhaben Wind bekommen hatten.
In Portugal ist der Leiter des Komitees Miguel Sales Diaz — ein Microsoft-Manager. Unter Diaz wurden zwar neue Mitglieder zugelassen, allerdings nur bestimmte. IBM und Sun lehnte Diaz mit der Begründung »bereits zu viele Mitglieder« ab. Die Abstimmung endete 13 zu 7 zugunsten von Microsoft. In Dänemark soll Microsofts Verhalten sogar Thema einer Parlamentsdebatte werden.Tja, freier Handel, offene Märkte, Monopol und Marktmißbrauch? Ach watt. Würden Amis NIE machen. (Danke, Charly)
"Ich finde es unbedingt notwendig, dass die demokratische Rechte sich bei uns heimisch fühlt", sagte Beckstein der "Bild am Sonntag" und fügte hinzu: "Ich sage ausdrücklich: Sie ist in der CSU willkommen." Eine Demokratie, in der es nur eine Mitte gebe, sei "total langweilig".Ich würde dazu ja was sagen, aber da ist mir schon jemand zuvor gekommen.
Nicht nur das:
Zwar sollen die Männer erst begonnen haben, ihren legal erstandenen Bestand 730 Kilogramm Chemikalien umzuwandeln - doch die Behörden waren alarmiert. Heimlich tauschten Experten den Polizei den Stoff in den zwölf Fässern durch eine verdünnte Flüssigkeit aus.Es bestand also keine Gefahr mehr. Wieso haben sie nicht gewartet, bis die da ihre Bomben gebaut haben? So heißt es, die hätten gerade anfangen wollen mit dem Bauen. D.h. sie haben da jetzt ein paar Leute verhaftet, die legal erworbene Chemikalien am Start hatten. Wenn sich da nicht während der Verhaftung ein Schuß gelöst hätte (weil einer der "Terroristen" sich die Dienstwaffe eines BKA-Beamten gegriffen habe, wie peinlich ist DAS denn bitte), dann sähe das aus wie ein paar harmlose Bastler. Wenn wir nicht die On-Demand-Kriminalisierung durch den unsäglichen Paragraphen 129a hätten, hätten sie gegen die Leute nichts in der Hand. Ein Glück, daß wir 129a haben!1!!
Oh, und der Schäuble ist auch richtig gut drauf in der Presseerklärung gerade, der hat da ernsthaft gesagt, das sei ein gutes Zeichen für die Sicherheitsbehörden, wenn die Überwachten merken, daß sie observiert werden. Bwahahahaha, nicht zu fassen. Der Mann muss da weg.
Mehrmals schon musste der Gruppe bewusst gewesen sein, dass sie beobachtet wurden. "Dass sie trotzdem weiter arbeiteten, zeigt, wie entschlossen sie waren", so ein Fahnder. "Wir haben es hier mit absolut überzeugten Tätern zu tun."Mein anderes Lieblingszitat aus dem Spiegelartikel:
"Ein Anschlag stand unmittelbar bevor, es war nur noch eine Frage der Zeit", so ein hochrangiger Sicherheitsexperte der Regierung.Was jetzt, unmittelbar oder eine Frage der Zeit? Beides nicht, denn der Sprengstoff hätte ja erst mal noch gebaut werden müssen.
Ein Journalist wollte dann noch wissen, woher sie wissen wollen, daß der Flughafen Frankfurt ein Ziel gewesen sei, und darauf meint der Schäuble, er habe das auch nur aus der DPA-Meldung und wisse nicht, wo das herkommt.
Also wißt ihr, ich kann das nur als Zeichen werten, daß ihnen der Widerstand zu dem BKA-Ermächtigungsgesetz zu nervig wurde, und sie unserer Demo die Luft aus den Segeln nehmen wollten :-) Daher: alle zur Demo kommen.
Update: Die Hälfte der Terroristen stand schon seit letztem Jahr in der Gefährderdatei drin.
Ministeriumssprecher Bußer sah auf Nachfrage das Gutachten des CCC als weder relevant noch realistisch an. An Wahltagen sei nicht genug Zeit für Manipulationsversuche dieser Art. "Die Geräte werden geprüft und sind vom Bundesinnenministerium freigegeben."Wie können solche Gestalten jemals auch nur in die Nähe einer Position in einer Regierung kommen?! Unglaublich.
Zudem soll dem Bericht zufolge ein Zugriff auf Computer künftig auch dann erlaubt sein, wenn von der Maßnahme auch unverdächtige Personen betroffen sind.Hand hoch, wer DAS kommen sah!
Außer der umstrittenen Online-Durchsuchung enthält der Entwurf des neuen BKA-Gesetzes laut der Zeitung unter anderem auch extrem ausgeweitete Möglichkeiten zur Erhebung personenbezogener Daten und für den Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel.Na sowas, nachrichtendienstliche Mittel. Völlig überraschend!1!! Damit konnte niemand rechnen jetzt.
Auch der Personenkreis, auf den das BKA seine Ermittlungen ausweiten kann, ist dem Bericht zufolge in dem Gesetzesentwurf deutlich weiter gefasst als bislang. So sollen die Ermittler künftig nicht nur von Terrorverdächtigen Daten erheben dürfen, sondern auch von "Kontakt- und Begleitpersonen", derer sich potentielle Täter "zur Begehung der Straftat bedienen könnten".Auf Deutsch: alle Taxifahrer. Busfahrer. Ein potentieller Terrorist könnte ja auch ein Auto mit Pistole kapern, d.h. alle Autofahrer müssen überwacht werden. "Höchstens 10 Fälle pro Jahr", nee klar. "Nur gegen hochgefährliche Topterroristen", das kann ich deutlich sehen, ja.
Oh, übrigens: die selben alten Tricks wie anno dazumal:
Erst wenn nach maximal drei Tagen keine richterliche Bestätigung vorliegt, muss die Maßnahme abgebrochen werden. Ungeregelt bleibt aber, ob die innerhalb dieser Frist sichergestellten Daten anschließend vernichtet werden müssen.
Die haben mich gefragt, ob es überhaupt noch sicher ist, nach Deutschland einzureisen.
Und die meinten nicht Ausländerfeindlichkeit. Oder die Russenmafia. Oder Skinheads. Die meinten das Hackertoolverbot.
Was habe ich mich da für mein Land geschämt. Kann ich euch gar nicht sagen, wie sehr. Unsere Willkür-Junta hat in ihrer Ignoranz und in ihrer Angst vor Dingen, die sie nicht verstehen, mittelalterlich reagiert und alles als Hexenzeug verboten. Jetzt werden wir bald das machen, was die Ärzte im Mittelalter gemacht haben. Aderlass. Und bei PCs werden wir demnächst Gottesurteile machen. Wenn wir nicht sicher sind, ob der Teufel sie besessen hat, dann werden wir sie töten und reinstallieren. Denn die Werkzeuge zum nachgucken haben wir nicht mehr, und das Verständnis der Dinge kann unter diesen Umständen nicht up-to-date bleiben. Daher wird uns gar nichts übrig bleiben. Einige Firmen machen das ja heute schon so und plätten und reinstallieren alle Rechner am Wochenende, damit sich da nichts einnistet. Ich habe das immer für mittelalterlich und abergläubisch gehalten, aber heute sehe ich, daß das offenbar politisch gewollt sind, daß wir alle inkompetent bleiben. Unsere absolutistischen Herrscher können nicht ertragen, daß jemand von was mehr Ahnung hat also sie, und daher wird das jetzt einfach verboten.
Ich hatte mit einigen meiner Freunde schon Gespräche angefangen, ob wir nicht zusammen in Europa in IT-Security-Fragen kooperieren wollen. Das hat sich jetzt natürlich vollständig geerdet.
Das war echt eine furchtbare Erfahrung, meine Freunde zu erleben, wie sie ihre Laptops frisch reinstalliert hatten, weil sie damit rechneten, am Flughafen durchsucht zu werden. Na klar ist das aus unserer Sicht unrealistisch, aber machen wir es nicht anders herum genau so, wenn wir in die USA fahren? Da habe ich mir immer ein Gefühl der Überlegenheit bewahrt bisher, bei uns könnte sowas nicht passieren. Tja. Da war ich wohl zu optimistisch. Und, mal ganz ehrlich, reparabel ist das nicht. Selbst wenn ich mich jetzt in die Politik begebe und Kanzler werde und alle die Willkürgesetze gekippt werden, ich werde mich nie wieder so fühlen können, als wolle mich die Polizei beschützen. Ich kann die nur noch als die Leute sehen, die mir Trojaner installieren wollten. Das ist nicht reparabel.
Was soll er denn machen, der zivilcouragierte Bürger, wenn 50 angesoffene Neonazis hinter acht Indern herrennen? Ein Teelicht anzünden und für den Frieden beten? Oder soll er mit seinem Handy werfen?Tja, liebe Financial Times. Die Zeiten sind schon länger vorbei. Heutzutage hat der Staat keine Einsatzkräfte verfügbar, um die Bürger vor Gewalt zu schützen. Die sind alle damit beschäftigt, uns abzuhören, Trojaner gegen uns einzusetzen, den Amis bei Folterflügen nicht im Wege zu stehen, und bei Soziologen willkürliche Hausdurchsuchungen zu machen.Soll ich meinen drei Kindern sagen, sie müssen sich in den Weg stellen, wenn ein Lynchmob in Kompaniestärke die Straße heruntertobt? Meint Ihr das im Ernst, liebe Politiker? Dann verrate ich Euch jetzt was: Einen Dreck werde ich tun. Ich werde meinen Kindern stattdessen sagen, dass wir in Deutschland in einem Land leben, in dem der Staat die Menschen vor Gewalt beschützt.
Ich bin ja immer ein Feind der Idee gewesen, daß sich Bürger bewaffnen müssen, aber eines der zentralen Argumente der Waffenspinner-Lobby in den USA ist ja, daß man im Notfall Waffen braucht, um sich gegen einen Unterdrückungsstaat verteidigen zu können. Ich fand das immer abwegig. Aber in diesen Tagen fällt mir die Gegenrede zunehmend schwerer.
Das Bruttosozialprodukt pro Einwohner liegt im Kosovo niedriger als in Ruanda. Der Binnenmarkt ist durch Einfuhr subventionierter Güter aus Europa vollständig zum erliegen gekommen, Tomaten, Salat, Textilien, Mineralwasser werden importiert — in einem Agrarland.
Hasan Bajrami von der Handelskammer erklärt, es lohne sich für die Bevölkerung eher, den UN-Mitarbeitern Kaugummi zu verscherbeln als auf den Feldern zu schuften. Auch deshalb, weil es die UN-Gerichte in den vergangenen acht Jahren nicht geschafft haben zu entscheiden, wem die Felder eigentlich gehören. Am meisten ärgert Bajrami, dass die UNO den Europäern gestattet, Lebensmittel zu Dumpingpreisen einzuführen und die hiesigen Preise zu verderben. So absurd es klingen mag: Die Milch aus der Slowakei verbilligt sich mit dem Transport in den Kosovo, eine Flasche Coca-Cola kostet hier 29 Cent.Kurz: wie in Afrika, nur daß der Kosovo seine Rohstoffe nicht nutzt. Hauptexportprodukt ist Altmetall.
Die Probleme, die auf dem Land und seiner Bevölkerung lasten, sind gewaltig: Eine EU-Kuh in Frankreich wird mit drei Euro pro Tag subventioniert, jeder zweite Bürger des Kosovo muss mit einem Euro auskommen. Wird ein Kosovare ausgeraubt, kann er nicht erwarten, dass die Täter je gefasst werden, obwohl das Land — im Verhältnis zur Einwohnerzahl — über mehr Polizisten als jedes andere in Europa verfügt. Sollte er seinen Anspruch auf ein Stück Land anmelden, zucken die Richter mit den Achseln. Und wenn er ins Krankenhaus kommt, muss er eigene Spritzen und Bandagen mitbringen. Wie konnte es passieren, dass der Kosovo nach acht Jahren UN-Herrschaft in Armut, Chaos und Rechtlosigkeit versinkt?Das von der Uno eingerichtete Management ist ein Vorbild and Korruption und Mißmanagement. Jobs werden nicht nach Qualifikation sondern nach Zahlung von 3000 Euro oder bei Frauen von "intimen Dienstleistungen" vergeben. Wenn was passiert, dürfen die Soldaten nicht einschreiten. Und selbstverständlich haben die UN-Beauftragten alle vollständige Immunität. Un-glaub-liche Zustände. (Danke, Tobias)
In the study of "micro-expressions" […] it has been decided that when people wish to conceal emotions, the truth of their feelings is revealed in facial flashes. These experts have determined that fear and disgust are the key things to look for because they can hint of deception.
Und hey, Angst und Ekel, das ist ja noch NIE vorgekommen an einem Flughafen, wenn sie z.B. fordern, daß man seinen Gürtel auszieht und dann die Hose runterrutscht, oder wenn man die Schuhe ausziehen muss, oder wenn man da die anderen faschistischen Erniedrigungen über sich ergehen lassen muss.
Ich glaube das nicht.
Dem Mehdorn kann der Papierwert der Bahn egal sein, der kriegt ja weiter sein Gehalt. Das sind eher die Politiker, die sich da über den Tisch ziehen lassen, auch wenn der Mehdorn da vermutlich nach Kräften mitmacht.
Meine Theorie, was da gerade passiert, ist folgende: die Bahn versucht gerade mit Gewalt, die Lokführer loszuwerden und durch billige "Aushilfen" und Minijobber zu ersetzen, weil die starke Gewerkschaft bindende Tarifverträge geschlossen hat. Also wenn ich der Mehdorn wäre, würde ich folgendes versuchen:
Für den Mehdorn ist der Streik also keine Bedrohung sondern im Gegenteil eine prima Gelegenheit, die Gewerkschaft in die Pleite zu treiben.
Im Moment heißt es in den Medien immer, wir hätten viel zu wenig Lokführer, und daher sei die Bahn erpressbar. Überlegt mal selber, wie wahrscheinlich das ist. Die Bahn hat ja die Hälfte ihrer Strecken zugemacht, wo sind die denn alle hin, die Lokführer? Frühpension? Meint ihr nicht, die könnte man alle reaktivieren, wenn man ihnen ein bißchen mehr Kohle verspricht, als ihre Pension auszahlt? Ich weiß ja nicht, wie viel Pension die da kriegen, aber viel wird es nicht sein.
Ich möchte hiermit ausdrücklich dementieren, daß der CCC die Terminfindung manipuliert hat. Sowas würden wir nie tun. Nie!
180. 9. Wie geht das zusammen? Ich sehe da vor meinem geistigen Auge einen Crack-Junkie, der ein Auto klaut und für 10 Euro verscherbelt, weil er so dringend Geld braucht, daß er jeden Preis nehmen muss. Ist unsere Regierung ein Crack-Junkie? Der Crack-Junkie muss dann irgendwann die Konsequenzen für sein Handeln tragen, aber unsere Regierung überläßt das uns und unseren Kindern und den Nachfolge-Regierungen. Die Merkel kann ja nicht in den Knast kommen für den Scheiß, den sie da macht. Warum eigentlich nicht?
Was haben sie da tatsächlich gefunden? Gefälschte Pässe und zwei Notebooks mit 5000 Kreditkarten-Datensätzen. Das klingt ja an sich weniger nach Terroristen als nach normalen Kriminellen.
Die USA demonstrieren der gesamten Weltgemeinschaft die charakteristischen Anzeichen für ihren Untergang und können nun nicht mehr auf eine Führungsrolle in der Welt Anspruch erheben.So und jetzt werfe mir noch mal jemand vor, ich würde nur rummeckern. Da bin ich ja wohl zurückhaltend und wohlerzogen gegen!So hat der Parteichef der Liberaldemokratischen Partei Russlands und Vizesprecher der russischen Staatsduma, Wladimir Schirinowski, den Alkoholskandal mit den NASA-Astronauten kommentiert.
"Das Land hat keine Zukunft und gleitet in die Reihen der marginalen Staaten ab. In diesem Fall sind wir nicht schadenfroh. Das alles ist sehr traurig. Der Untergang der USA ist eingeläutet. Ein solcher Staat kann keinen Anspruch auf die Führungsrolle in der Welt erheben", sagte er vor der Presse. […]
"Die heutige Lage der Stammbevölkerung der USA ist nicht viel besser, als während der ersten Einwanderungswelle, als die ersten Einwanderer sich durch Raub bereicherten und die Ureinwohner ermordeten", sagte der Politiker.
"Die USA ist ein Land, welches heute von dem größten Teil des Planeten gehasst wird. Nach der Anzahl der antagonistischen Stimmungen in der Welt nimmt die USA den ersten Platz ein", resümierte Wladimir Schirinowski.
Die hohe Zahl an Hilfsbedürftigen entwickele sich gegenläufig zur sinkenden Langzeitarbeitslosigkeit und nehme beständig zu. "Das muss nachdenklich machen."Hut ab, die Zahlen haben wir ja fein frisiert. Aufschwung, wir kommen!In der aktuellen Arbeitslosenstatistik seien von den 7,4 Millionen "Hartz-IV-Sozialfällen" lediglich rund 2,5 Millionen Menschen erfasst, betonte DLT-Sprecher Markus Mempel. Die von der Politik verkündete "positive, hoffnungsvolle Botschaft" sei ein Trugbild. "Es geht nicht bergauf, ganz im Gegenteil", betonte Mempel.
Übrigens, um das mal ganz klar zu sagen: Hartz IV ist ein großer Erfolg. Es erreicht genau das, wozu es entworfen wurde: die Lohnkosten zu senken, das Land in Armut zu stürzen. Wenn man systematisch den Wert von Arbeit senkt, und den Wert von regulären Arbeitsplätzen mit Zwangsarbeit und Minijobs untergräbt, na klar gehen dann die Jobzahlen zurück. Und weil die Leute nicht blöd sind, aus Versehen genau das Gegenteil von dem zu machen, was sie eigentlich machen wollen, muss es wohl Absicht gewesen sein. "Der Deutschen Wirtschaft" wäre halt doch das richtige Motto für den Reichstag gewesen.
Wie das Urteil wohl bei einem Islamisten ausgesehen hätte? Ob es da überhaupt zu einem Gerichtsverfahren gekommen wäre?
Eine solche Geschichte ist diese: Zwei Mitarbeiter von Abgeordneten sitzen in Haft, weil sie Details eines Meetings zwischen Blair und Bush geleakt hatten. Bush soll vorgeschlagen haben, doch einfach Al Jazeera zu bombardieren. Das wollte die britische Regierung dann nicht öffentlich sehen und hat die daher inhaftieren lassen.
Nun haben da diverse Medien drüber berichtet, und denen ist eine einstweilige Verfügung reingekloppt worden, daß sie das nicht erwähnen dürfen. Dagegen haben sie geklagt und jetzt Recht bekommen. Sie dürfen zwar nicht aus dem Papier zitieren, aber… na lest selbst:
The judges also said the media could not publish a particular phrase uttered in open court by Keogh when he was asked about the document. The media can, however, say Keogh was said to have described the contents as "abhorrent" and "illegal", and that he believed the memo exposed Mr Bush as a "madman".
Immerhin, einen humoristischen Höhepunkt hatte das ganze heute: An dem ganzen Doping sind die Chinesen Schuld. Nee, klar.
Oh, am Rande:
Nor is it strictly true to call this a defence system. Russia has around 5,700 active nuclear warheads. The silos in Poland will contain just 10 interceptor missiles. The most likely strategic purpose of the missile defence programme is to mop up any Russian or Chinese missiles that had not been destroyed during a pre-emptive US attack. Far from making the world a safer place, its purpose is to make the annihilation of another country a safer proposition.
Der Artikel weist auch darauf hin, daß das natürlich nie wirklich funktionieren wird mit der Raketenabwehr, jetzt schon nicht, und da wird auch immer nachgerüstet werden müssen, wenn die Russen und Chinesen mit neuen Gegenstrategien kommen. Das heißt natürlich, daß da unendlich viel Geld versenkt werden kann. Je schwieriger das Projekt ist, desto mehr Geld kann man versenken. Anders gesagt:For the US arms industry, technical failure means permanent commercial success.
Attendance is monitored via compulsory electronic badges and anyone who misses three events is expelled. So are drinkers; alcohol is banned. But sex is encouraged, and condoms are nowhere on sale.
Noch ist die Teilnahme selbst offenbar nicht verpflichtend, aber die Briten kommen da gleich mal mit Nazi-Vergleichen und Bücherverbrennung und so. Also ich weiß ja nicht, aber für mich klingt das wie der Kirchentag.Bizarrely, young women are encouraged to hand in thongs and other skimpy underwear - supposedly a cause of sterility - and given more wholesome and substantial undergarments.
Wenn ein Bürger zum Beispiel Arbeitslosengeld benötigt, Kindergeld beantragt oder über Unterhaltszahlungen streitet, könnten die Behörden dort Daten online abrufen. Dazu ist dann das Einverständnis des Betroffenen notwendig.War Kindergeld nicht einkommensunabhängig? Und äh ja, klar, das beruhigt mich jetzt ungemein, daß Zugriffe mein Einverständnis voraussetzen. Das ist bestimmt genau so eine zuverlässige Ansage wie bei der Zweckbindung der Mautdaten.
Und wer sagt das, ein Insasse eines Nervenheilanstalt? Nein (also nicht daß ich wüßte jedenfalls), der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Jäger. Bwahahahaha. Nee, klar.
Komisch, daß bei mir immer nur Terrordrohungen von der Regierung ankommen, nie von der Taliban.
Lustiges Detail: Bei Verfahren trägt der Schuldige üblicherweise auch die Anwaltskosten der Gegenseite, und die berechnen sich nach dem Streitwert, d.h. wenn der Anwalt da für sein "da stimmt was nicht" Zweizeiler 2,1 Milliarden Streitwert annimmt, kommen da 2,5 Millionen Anwaltsgebühren raus :-) (Danke, Ralf)
Der Vollständigkeit halber:
OLPC hat angekündigt, Filter in die Geräte einzubauen.
Und diese Erdbeben-AKW-Geschichte in Japan da gerade, das liest sich auch eher wie ein neuer Godzilla-Teil als wie Realität.
Und so muss man auch die Mängelliste von Brunsbüttel mit Humor nehmen, wenn man da beim Blättern feststellt, daß das PDF 141 Seiten lang ist und über 700 offene Punkte enthält. Was kann da schon passieren, ist ja bloß ein altes abgeschriebenes Atomkraftwerk. Um mal einen zufälligen zu wählen:
Gebäudebelastungen aus Komponentenversagen und Leckagen, aus anlageninternen Überflutungen sowie infolge von Kurzschlüssel in Hochspannungsschaltanlagen sollten in den Gebäudebericht aufgenommen werden.So richtig fair finde ich das ja auch nicht von der Regierung, wenn die so einen Haufen Sondermüll an eine ausländische Firma verkloppen, und dann sollen die wieder zusammen flicken. Ich bin ja mal gespannt, ob Vattenfall da gleich mal Klage erhebt, weil sie beim Kauf nicht ausreichend über den Zustand der Anlage informiert wurden. Auf der anderen Seite ist jetzt auch noch der Deutschlandchef zurückgetreten worden, das sieht ja doch eher nach dem Gang nach Canossa aus.
Aber auch die Zuständigen am Boden sehen den Irak offenbar eher Videospiel. Einer hat seinen Marines gesagt, sie sollen mal "das Gewalt-Level hochdrehen", und daraufhin haben die Marines natürlich keine Hemmungen mehr gehabt, Zivilisten zusammenzuschlagen. Und so ist das halt, wenn man im Nightmare Mode spielt!1!! Bei Quake denkt ja auch keiner an die Genfer Konventionen, da kommen dann schon auch mal verkürzte Dienstwege zum Einsatz:
Lopezromo said a procedure called "dead-checking" was routine. If Marines entered a house where a man was wounded, instead of checking to see whether he needed medical aid, they shot him to make sure he was dead, he testified.
Und wie in Videospielen ist die Rationierung der Munition ein größeres Problem als keine Zivilisten zu ermorden:"If somebody is worth shooting once, they're worth shooting twice," he said.
Man achte darauf, wie er nicht darüber nachdenkt, einen zu viel zu erschießen, sondern wie er die verschossene Kugel rechtfertigen kann. Aber es ist nicht alles schlimm. Gelegentlich denkt da auch noch mal jemand darüber nach, wie das aussieht. Eines Tages sollten wie einen Typen finden, den seine Nachbarn als "prince of jihad" kannten, aber der war nicht da, also taten sie, was jeder an ihrer Stelle getan hätte:Unable to find him, the Marines and corpsman dragged another man from his house, fatally shot him, and then planted an AK-47 assault rifle near the body to make it appear he had been killed in a shootout, according to court testimony.
Doch "ohne Sicherheit ist keine Freiheit" zitierte der Chef der Bundesdruckerei Wilhelm von Humboldt und schloss sich damit den Argumenten der CDU/CSU-Fraktion für einen weiteren Ausbau des Überwachungsnetzes an.Und das "Money Quote":
Die Lebensdauer dieser Generation von RFID-Tags schätzt Reichl auf mindestens zehn Jahre. Unklar sei, wie man mit Dokumenten verfahren könne, "die wieder verschwinden sollen". Aus den gepressten Karten seien die Chips ohne völlige Zerstörung jedenfalls nicht mehr herauszubekommen.Na dann ist ja alles gesagt.
President François Mitterrand famously remarked of Baroness Thatcher that she had "the eyes of Caligula and the mouth of Marilyn Monroe". Evidently Mr Berlusconi's attention was focused elsewhere.
Hahahaha, wunderbar. Die Briten… Im Original hat Berlusconi gesagt, Thatcher sei "una bella gnocca", und der Independent erklärt das wie folgt:Gnocca, pronounced "nyokka", is a vulgar term meaning "vulva" and is the standard word used by construction workers, white-van drivers and long-serving Italian prime ministers for any attractive woman who crosses their path.
Also das liebe ich ja an den Briten.
Nach dem Brand im Atomkraftwerk Krümmel ist es zu wesentlich weitgehenderen Störungen gekommen als bisher bekannt. Die Kieler Aufsichtsbehörde berichtete über drei Störungen, die der Betreiber Vattenfall bisher nicht veröffentlich hatte.Wie habe ich mir das vorzustellen? "Das merken die NIE!1!!"? Unfaßbar. (Danke, Timo)
Ich hatte da ja schon mal drüber spekuliert hier zu unseren Bahn-Anschlägen damals. Wenn ein fieser Geheimdienst / Terrorapparat der Regierung eine Anschlagserie machen sollte, um die Bevölkerung auf Linie zu bringen, dann müssten die das irgendwie so deichseln, daß da keiner bei stirbt, richtig? Weil, das geht ja nicht, daß die Regierung jemanden umbringt. Insofern haben spektakuläre Anschläge, bei den "TAUSENDE HÄTTEN STERBEN KÖNNEN!1!!", aber dann wegen irgendwelcher Verkacker der Terroristen nicht tun, immer so ein Geschmäckle. Also mal rein hypothetisch gesprochen jetzt.
Der Justiz-Ausschuss hatte die Herausgabe interner Informationen zur Entlassung der acht Bundesanwälte gefordert - und die Frist auf den heutigen Tag gesetzt. "Der Präsident hat sich entschlossen, der Forderung, die Dokumente auszuhändigen, nicht nachzukommen", heißt es in einer Stellungnahme von Bushs Berater Fred Fielding. Stattdessen beruft sich die Regierung auf die Immunität der Exekutive.Was für eine bekloppte Idee, Politikern Immunität zu gewähren. Das haben sie jetzt davon. Wie schon Mark Twain so schön sagte: It could probably be shown by facts and figures that there is no distinctly native American criminal class except Congress.
Zunächst hatte das Innenministerium behauptet, es habe sich nur um Kopien gehandelt. Doch nun musste Buttolo eingestehen, dass in vielen Fällen die Originale nicht auffindbar seien. Was genau in den betreffenden Akten stand ist unbekannt.Nun, immerhin so ehrlich sind sie. Das kann man ja auch kaum noch leugnen, daß es sich da um menschliches Versagen handelt, es scheint nur noch kontrovers zu sein, wer da genau versagt hat. Immerhin, einen Lichtblick gibt es:Die insgesamt mehr als 15.000 Seiten umfassenden Akten des Verfassungsschutzes sollen Hinweise auf Verbindungen von Juristen, Polizisten und Politikern in Sachsen zum Organisierten Verbrechen enthalten. Erste Dossiers wurden auch auf öffentlichen Druck hin vor Kurzem an die Staatsanwaltschaft geleitet. […]
Buttolo hatte die Vernichtung der Akten mit menschlichem Versagen von Mitarbeitern des Verfassungsschutzes begründet.
Die Linksfraktion will nun prüfen lassen, ob ein Teil des geschredderten Materials sichergestellt und rekonstruiert werden könne. In diesem Fall werde man ein Amtshilfeersuchen an die Birthler-Behörde richten, die die Akten der Staatssicherheit verwaltet und über eine entsprechende Technik verfügt, um die Akten wiederherzustellen.Und schon wieder die Linksfraktion. Ich finde es beschämend, daß ausgerechnet von der SED-Nachfolgeorganisation alle guten, rechtsstaatlichen Vorschläge der letzten Monate kommen.
Aber… man muss die Siege ja feiern wie sie kommen, und daher sage ich hiermit mal an, daß es mich freut, wie gestrichen voll die "Volksparteien" die Hose angesichts der Linkspartei haben. Die SPD wird demnächst bedeutungslos, die haben ja ihre Wähler einmal komplett verraten und verkauft, wer wird die schon jemals wieder wählen können. Nur die Alzheimer-Patienten, und so viele gibt es davon ja nicht. Und die CDU hat auch die Hosen voll, weil ihnen dann die großen Koalitionen wegbrechen werden. Und die sind ja nicht blöd, besser als in einer Koalition mit der SPD kann man eine volksfeindliche Agenda nicht umsetzen. So wenig Gegenwind kriegen sie mit keiner anderen Partei, nicht mal den Extrem-Umkippern von der FDP. Insofern: laß mal schön überwachen, liebe Junta. Und irgendwann werdet ihr dann feststellen, daß man Überwachungsreports nicht essen kann.
Er legte drei Staatsschützern nahe, dass man "nicht alles sehen müsse". Weiter sagte Glombitza, er könne es nicht anweisen, die Einleitung von Ermittlungsverfahren zu "unterlassen", aber man könne Berichte "ja auch langsamer schreiben". Dabei habe der Vize-Polizeichef das Tippen auf einer Tastatur mit nur zwei Fingern angedeutet.Und die betroffenen Staatsschützer sind zwischenzeitlich zum Aufstellen von Radarfallen und Streifendienst abkommandiert worden.In Sachsen-Anhalt sei niemand glücklich über die ansteigenden Fallzahlen bei der politisch motivierten Kriminalität, sagte Glombitza weiter. "Rechtsextremismus gibt es doch überall." Die drei Staatsschützer versicherten diese Aussagen eidesstattlich. Auch die Kampagne der Landesregierung gegen Rechtsextremismus unter dem Motto "Hingucken!" kommentierte der Vize-Polizeichef: Der Innenminister als politischer Akteur habe ja gar keine andere Wahl, aber "das ist doch nur für die Galerie", man dürfe dies nicht ernst nehmen.
[16:59] Die Organisatoren der geplanten Blockade des G-8-Gipfelorts Heiligendamm haben ihre friedliche Absicht betont. "Wir wollen keine Eskalation und betrachten die Polizei nicht als unseren Gegner", sagte ein Sprecher. Er forderte die Polizei auf, zur Beruhigung der Lage beizutragen. "Als Zeichen der Deeskalation erwarten wir, dass die Berliner Einsatzhundertschaften nicht zum Einsatz kommen." Ein Sprecher der linken Szene hatte den Berliner Polizisten besondere Härte vorgeworfen.
Faust habe vorehelichen Sex, Werther verliebe sich in eine verheiratete Frau, "Schuld und Sühne" seien die Bekenntnisse eines Verbrechers und Kafka ohnehin Nihilist - deshalb werden nun in Polen Goethe, Kafka und Dostojewski aus der Schule verbannt.Gut, verbrannt haben sie noch nichts, aber wie Mark Twain sehr richtig sagte: wer lesen kann und es nicht tut, hat keinen Vorteil gegenüber demjenigen, der es nicht kann.
Update: Dostojewski ist offenbar zumindest wieder drin (Danke, Stefan)
Ein Lokführer ist in der vergangenen Nacht gegen 22 Uhr 35 in der Nähe des S-Bahnhofs Lichterfelde-Süd durch einen Sturz aus dem Triebfahrzeug ums Leben gekommen. Der von ihm geführte Eurocity von Budapest nach Berlin-Gesundbrunnen, der gerade ca. 120 km/h schnell war, kam kurz darauf durch eine automatische Zwangsbremsung zum Stehen.Update: Die Berliner Zeitung hat noch eine andere Theorie:
Eine denkbare Möglichkeit ist, dass Lokführer Stefan D. aus der geöffneten Loktür urinierte und dabei den Halt verlor. Dass sich Lokführer, die nur alle sechs Stunden eine Pause haben, auf diese Weise erleichtern, gehöre zum Alltag, heißt es bei der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GdL). Es sei aber nur bei niedrigen Geschwindigkeiten üblich.
Die Anhörung ist am 18. Juni 2007 von 13:00 bis 16:00 im Marie-Elisabeth-Lüders Haus, Raum 3.101, in der Adele-Schreiber-Krieger-Straße 1, 10117 Berlin.
Er versucht gerade noch zu klären, ob er da jemandem eine Vollmacht geben kann, um unangenehme Fragen in seinem Namen zu stellen. Falls da jemand Lust drauf hätte, stelle ich gerne Kontakt her.
kill_me_if_I_do(ACT_FORK|ACT_CLONE|ACT_PTRACE|ACT_KILL|ACT_EXECVE|Der wichtige Teil ist, daß dieser Prozeß nicht privilegiert ist, der läuft nicht als root, der läuft als User "smtpd". Selbst wenn der das nicht macht, darf der eh nur ptrace auf andere Prozesse machen, die als smtpd laufen. Ich will diesem Prozeß keinesfalls die Möglichkeit geben, in der System-Policy-Datenbank herum zu schreiben. Aber der soll für sich selbst freiwillig (und nicht rückgängig machbar) sagen können: wenn ich fork oder execve aufrufe, erschieß mich.
ACT_SOCKET|ACT_MKNOD|ACT_MOUNT);
Daher habe ich mir jetzt eine Alternative überlegt, die fast genau so gut ist: der Prozeß forkt ganz am Anfang, und das Kind ptraced dann den Vater, und überwacht anhand einer Policy-Liste Syscalls, die der macht. Und wenn der Vater Mist macht, wird er direkt abgebrochen. Ist ein ziemlicher Aufwand, aber ich denke, es wäre den Aufwand wert.
Und wo wir gerade bei tollen Ideen waren: ich will einen sntpd, der den Spool per inotify/kqueue überwacht, damit man keine direkte Kommunikation zwischen smtpd und Spooler braucht.
Nächste Hürde mal wieder der 32-bit Kram. gcc will auf amd64-Systemen auch gleich einen gcc mitbauen, der 32-bit Binaries erzeugt, für "gcc -m32". Schön und gut, allerdings kommt der mit einem Runtime, insbesondere für C++ und Java, und dieses Runtime nimmt dann an, daß es auch die System-Header für 32-bit Systeme vorfindet, was nicht der Fall ist. Insbesondere die Syscall-Nummern sind anders, einige Structs vermutlich auch. Gentoo löst das Problem, indem sie die glibc-Includes aufhacken, so daß die per #ifdef je nach Zielplattform andere Dateien reinziehen. Ein gruseliger Hack, und eben auch non-default. Das hat die glibc echt ganz großartig verkackt, in Zusammenarbeit mit gcc. Und so sind da jedes Mal wieder Eingriffe nötig, um den Scheiß überhaupt kompiliert zu bekommen. Als das dann nach diversen Anläufen doch irgendwann funktionierte, stellte ich zu meiner Überraschung fest, daß gcc jetzt warnt, wenn man "if (i + 3 < i)" macht bei signed ints. Wow. Sollte ich doch mal was erreicht haben mit meinem Kampf gegen die Windmühlen?
BP executives working for Lord Browne spent millions of pounds on champagne-fuelled sex parties to help secure lucrative international oil contracts.The company also worked with MI6 to help bring about changes in foreign governments, according to an astonishing account of life inside the oil giant. […]
Mr Abrahams tells how he spent £45 million in expenses over just four months of negotiations with Azerbaijan's state oil company.
Armed with a no-limit company credit card, he ordered supplies of champagne and caviar to be flown on company jets into the boomtown capital, Baku, to be consumed at the "sex parties".
The hospitality continued in London, where prostitutes were hired on the BP credit card to entertain visiting Azerbaijanis. […]
He described a Wild West world in which oil executives with briefcases full of dollars rubbed shoulders with mafia members, prostitutes and fixers and cut their deals in smoke-filled back rooms. […]
"Sometimes I would charter an entire Boeing 757 to carry as few as seven staff. Their main base was the hard currency bar of the old Intourist hotel - so named because it accepted only dollars and was only open to foreigners.
It was full of prostitutes and many of us, including me, used them on a regular basis, although we quickly established they all worked for the KGB.
If we went back to the rooms, not only were they bugged, but the girls would quiz us closely about what we were doing and where we were going, and reported straight back to their handlers.
Everywhere was bugged, and all the phones were tapped. One of our executives was recorded saying unflattering things about the president, and his comments were played back to us in a meeting with local state oil company officials.
We were then told clearly that he was no longer welcome in the country.
Großartige Räuberpistole… kein Wunder, daß die Briten das ungerne in der Presse sehen würden.
Vielleicht mal vorauseilend eine Sache: ich werde immer gerne angesprochen auf dem Congress, aber habe in vielen wenn nicht gar den meisten Fällen keine Ahnung, wer mich da gerade anspricht :-) Daher: ruhig mal vorstellen, sagen, woher ihr mich kennt und so.
Bluehat bestand aus 5 Vorträgen in einem Saal, und dann einem Haufen Lightning Talks. Die Vorträge haben mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen, bis auf den über Hardware-Hacken von Bunnie und Felix Domke. Ich geh mal der Reihe nach durch.
"Your Underground Vulnerability Economy" war von einem hyperaktiven Typ, der da irgendwelche IRC-Kanäle zitiert hat, und da Preise genannt hat, was man angeblich wo kaufen kann, und daß die Leute da mit Datensätzen handeln. Na was für ein Schocker. Von der Seriosität kam der Typ mir ein bißchen wie eine Kreuzung aus Gebrauchtwagenverkäufer und Megachurch-Pfarrer vor.
"Breaking Into Microsoft Security Tools" war ziemlich lahm (und inzwischen habe ich noch ein paar Leute herzhaft über die Vortragenden herziehen hören, was das Bild vervollkommnete). Als Inhalt hatten sie da Windows Defender (Microsofts Antimalware-Produkt), und sie haben da als großen Hack gezeigt, daß man dem ein Signatur-Update geben kann, und der dann seine eigene Engine löscht. Also bei dem Titel hatte ich mindestens Code Execution erwartet.
Der Windows Mobile Vortrag stellte sich als Bluetooth-Vortrag heraus. Die beiden Vortragenden wirkten ein bißchen wie Zeugen Jehovas, mit Dauergrinsen im Konfirmationsanzug. Also nicht unsympathisch, aber irgendwie auch nur bedingt überzeugend. In dem Vortrag hatten sie dann eine Man-in-the-Middle Angriff auf Bluetooth. Ansonsten platzierten sie da die Botschaft, daß sie schon total voll lange mit ihrer Firma am Start sind, also mindestens anderthalb Jahre, und wie toll sie mit den ganzen Vendors zusammenarbeiten würden.
"Death by 1000 Cuts" hab ich erst für einen Scherz gehalten. Es ging da wohl um Browser-Angriffe, aber der Vortrag bestand im wesentlichen aus "künstlerischen" Videoclips, wo irgendwelche Buzzword-Scheiße über den Bildschirm rotierte, so wie man sich einen Flash-Screensaver vorstellen würde, während eine Frauenstimme zusammenhanglos Dinge wie "HTML", "Tags", "Web 2.0" und "AJAX" murmelte, und er erzählte da eine Geschichte, wie jemandem seine Daten geklaut wurden. Ich glaube, dieser Typ hat sich in der Veranstaltung geirrt. Das war eher peinlich.
Bei den Lightning Talks hat das Office Security Team (u.a. David LeBlanc, den man ja von seinen Büchern kennt) ihre Sandbox vorgestellt, mit der sie ihren Code zum Importieren von alten Office-Dokumenten absichern wollen, indem sie ihn mit Dingen wie einem restricted Token und einem separaten Desktop in einem separaten Binary starten. In der Praxis hilft das alles natürlich gar nichts, aber immerhin raucht dann nur der Import-Prozeß ab, nicht das ganze Office. Ein Angreifer kriegt immer noch Code Execution, kann Netzwerk-Kram machen (auch zu localhost) und Kernel-Bugs ausnutzen. Highlight war eine Demo, wo sie nach einigen kaputten Dokumenten auch mal ein Powerpoint-File geöffnet haben, das nicht korrupt war, um zu zeigen, daß das auch geht, und die bestand im Wesentlichen aus diesem großartigen Bild hier. Soll noch mal jemand sagen, Microsoft habe keinen Humor! :-)
Die EU-Kommission hatte sich für eine Absenkung auf 40 Cent pro Minute für im Ausland abgehende Gespräche ausgesprochen, wohingegen der zuständige Ministerrat zunächst einen Konsens bei rund 50 Cent gefunden hatte. Nach anhaltendem Widerstand von Ländern mit großen Mobilfunkkonzernen wie Großbritannien und Spanien hatte die deutsche EU-Ratspräsidentschaft einen neuen Vorschlag von rund 60 Cent in die Diskussion eingebracht, die in informellen Gesprächen zu einem breiten Konsens führen sollte.Das sind mal eben 50% Steigerung. Ich sehe ja schon kommen, daß das nach der "Regulierung" teurer wird als vorher. Scheißladen, elender.
Also nicht daß ich da mehr Einblick hätte als sonst irgendjemand, versteht mich da nicht falsch. Aber für mich hört sich das so an, als sei das eine Mischung aus großem Lauschangriff und Hausdurchsuchung. Ich glaube nicht, daß Vater Staat da tatsächlich Sicherheitslücken oder Hintertüren ausnutzt, das ist per Definition volatil (jemand findet es heraus, dann wird es gefixt und geht nicht mehr). Für eine Strafverfolgung will man ja langfristige Perspektiven haben, nicht nur was, das jetzt für zwei Wochen funktioniert.
Daher ist meine Vision von einer Online-Durchsuchung, daß die erst mal ne Email mit Trojaner schicken, und wenn der sich dann meldet ist gut, wenn nicht, dann warten sie, bis keiner zuhause ist, und kommen dann mit dem Spezialkommando, machen die Tür möglichst spurenarm auf (und denkt daran, das ist die Polizei, die können die Tür auch eintreten und das dann auf einen "Einbrecher" schieben, den sie durch ihr zeitnahes Eingreifen gerade noch daran hindern konnten, in der Wohnung irgendwas mitgehen zu lassen), installieren einen Trojaner auf dem PC, oder eben einen Hardware-Keylogger, und schnüffeln die Paßwörter mit. Dann gucken sie per Lawful Interception nach, ob der überwachte PC tatsächlich auf die Jihad-Webseiten zugreift, und wenn er das tut, machen sie ne "echte" Hausdurchsuchung und nehmen die gesammelten Daten mit. Ich glaube nicht, daß die da remote auf die Rechner gucken, oder daß sie die gesamte Bevölkerung abhören wollen, oder daß sie Viren schreiben oder einkaufen. Ich bin auch nicht deshalb dagegen, weil das über die Breitenwirkung mich betreffen könnte. Ich bin dagegen, weil das eine neue Qualität des Eindringens in meine Privatsphäre ist. Der Staat hat in meinem Schlafzimmer und auf meinem PC nichts zu suchen.
Ich habe neulich bei einer üblen Neofaschisten-Site die Argumentation gefunden, daß wir als CCC Schuld sind, daß die zu solchen Maßnahmen greifen müssen jetzt, weil wir dem Volk Krypto gezeigt haben. So widerlich das ist, etwas wahres ist daran. Wir haben alle die Möglichkeiten, so viel und paranoid unsere Sachen zu verschlüsseln, wie wir wollen. Je mehr wir das tun, desto faschistoider muss unsere Junta werden, um uns doch noch kontrollieren zu können. So gesehen ist das ein großer Sieg, daß der Staat jetzt mit dem Onlinetrojaner die Hosen runter läßt, denn das sagt mir, daß unsere Krypto-Kampagnen Erfolg genug hatten, um den Regierenden Angst zu machen, ihre Schäfchen könnten sich ohne ihr Mitwissen gegen sie auflehnen. Daher: Weitermachen! Mehr Krypto! Alle eure Platten verschlüsseln, eure Emails verschlüsseln, alles verschlüsseln. Je weniger ihr zu verbergen habt, desto mehr Krypto müsst ihr benutzen.
PS: Wo bleibt eigentlich die Revolution?
Besonders bedauerlich: ich habe heute mit ein paar Amis darüber gechattet, und da kam dann echt die Ansage, das sei ja ambivalent, ob man den Leuten Waffen geben sollte, denn damit könne man sich ja auch prima verteidigen. Und überhaupt hätten die Bad Guys ja eh Waffen, und da bräuchten wir Good Guys ja auch Waffen, sonst sei das ja ungerecht. Ich persönlich warte ja auf den Auftritt von Charlton Heston in seiner Funktion als Sprachrohr der National Rifle Association. So ist das halt in den USA, die merken echt nichts mehr. Und da kann man auch mit Argumenten kommen, da bewegt sich gar nichts. Bei uns in Deutschland, sagte ich, gibt es sowas sehr selten, und wenn, dann weil der Vater Jäger oder im Schützenverein war, und der Sohnemann so Zugang zu Schußwaffen hatte. Ja, sagen sie dann, aber Deutschland ist ja auch viel kleiner als die USA, und daher ist der Vergleich nicht fair. Daraufhin sage ich, daß es in den USA gut dreimal so viele Leute gibt, aber daß es dort jährlich so viele Schulschießereien gibt wie bei uns seit Bestehen der Bundesrepublik. Da kam dann erst mal nichts weiter. Seufz.
Danach haben zwischen 2003 und 2006 im Irak und zu einem kleinen Teil in Afghanistan 496 Hinterbliebene eine Entschädigung beantragt. 198 Ansprüche wurden abgewiesen. 196 Fälle resultierten in Barzahlungen — die Hälfte davon in Wiedergutmachungszahlen für Tote und Schäden, für die die US-Militärs die Schuld akzeptieren. Die andere Hälfte resultierte in so genannte "Beileidszahlungen" ohne Schuldanerkennung. Sie sind auf 2500 Dollar limitiert. Im Vergleich: US-Hinterbliebene erhalten 100 000 Dollar.Mehr als die Zahlen schockieren die Details. So erhielt ein Bauer aus der Salah Ad Din-Region im östlichen Irak 11 200 Dollar für 32 Schafe, die bei einer Militäroperation getötet wurden. Dass bei dem Gewehrfeuer auch die Mutter, der Vater und Bruder des Mannes umkamen, dafür fühlte sich das US-Militär nicht schuldig und gewährte 2500 Dollar. In einem anderen Fall in Tikrit fällt ein Fischer im Kugelhagel, als er eine falsche Bewegung macht. Auch für seinen Tod übernimmt die Armee keine Verantwortung, bezahlt jedoch 3500 Dollar für sein Boot, das während der Schießerei abgedriftet ist, samt Fisch und Handy. Als drei Kinder in Hib Hib bei einem Angriff ums Leben kommen, händigen die USA 35 000 Dollar aus — 7500 Dollar für die Toten, der Rest für das beschädigte Wohnhaus.
Mir stellt sich ja die Frage: gibt es eigentlich keine Eintrittsprüfung, bevor man Wirtschaftsweiser wird? Kann das einfach jeder von sich behaupten? Weil dann bin ich ab jetzt auch Wirtschaftsweiser.
Update: Paar mehr Details und Fotos
Update: Die Tagesschau klärt auf
Jedenfalls: das wievielte Mal ist das jetzt, daß sie uns erzählen, die Gefahr sei noch nie so groß wie heute gewesen? Da sollten wir mal eine Grafik draus machen. Grafikdesigner vor?
Immerhin sehen sie ein, daß das völlig unglaubwürdig ist, also sehen sie sich genötigt, eine Begründung zu geben:
Mit Blick auf die Gefährdungslage in Deutschland meinte der CDU-Landespolitiker: "Der Einsatz von Tornado-Kampfflugzeugen in Afghanistan verschärft die Bedrohung weiter."ACH NEE. Erst gegen den Willen des Volkes Kampfflugzeuge nach Afghanistan bringen, und dann von erhöhter Gefährdungslage faseln. Abwählen ist zu gut für diese Pappnasen. Einsperren, allesamt.
Mit einem eigenen Radioprogramm startet am kommenden Sonntag das Polizeipräsidium Südosthessen. Dieses bundesweit einzigartige Projekt wird unter anderem vom Hessischen Kultusministerium unterstützt und finanziert sich aus Fördermitteln der EU. Die Redaktion des neuen Polizei-Radios ist ausschließlich mit echten Kommissaren besetzt, die Dank der Unterstützung der ARD-Rundfunkanstalt in einer "Quick-Schulung" in nur einer Woche zu echten Mediengestaltungsprofis ausgebildet wurden. Die Ausbildungskosten trug die GEZ in Köln, die sich im Gegenzug Unterstützung beim Aufspüren von Gebührensündern erhofft.
Update: Mist, bin ich wohl auf auf nen Aprilscherz reingefallen; ich fand zumindest die erste Meldung sehr glaubwürdig :-) (Danke, Josef)
Und dann, näher zuhause: Die Bundeswehr schickt 10 Tornados nach Afghanistan, damit mindestens 6 auch ankommen. Was haben wir da nur wieder für eine hoch-zuverlässige Technologie am Start!
Und falls noch jemand Zweifel an der vollständigen Inkompetenz dieses Ziercke-Menschen hat: sie wollen den Trojaner ohne Ausnutzung von Schwachstellen installieren, und sie wollen den Quellcode "einer solchen Untersuchung" beim Gericht hinterlegen. Der Mann weiß ja sowas von GAR NICHT, wovon er redet, das ist echt unfaßbar.
Ich kann euch ja mal sagen, was ich glaube, wie das funktionieren wird jetzt. Das BKA wird irgendeine studentische Hilfskraft dafür bezahlen, einen superschlechten Visual Basic Trojaner zu hacken, und wird den dann auf de Rechner installieren, indem sie einbrechen und einen USB-Stick in die Hardware schieben. Vermutlich werden sie eine Knoppix-CD dabei haben, damit sie an den Rechner rankommen. Wenn also jemand (wie ich) seinen Rechner ganzzeitig laufen läßt, und auch noch unter Linux, dann sieht man das ganz gut, ob da jemand dran war, weil die Uptime ruiniert ist. Abgesehen davon, daß die dann bei whole disk encryption verkackt haben. Wobei sich natürlich die Frage stellt, wieso sie nicht einfach ne Wanze in die Tastatur einbauen.
Eine polizeiliche Online-Durchsuchung ist kein Hacking. Hacker nutzen Sicherheitslücken aus, um Computersysteme anzugreifen. Hierbei gehen sie üblicherweise ziellos vor, das heißt tausende PC werden gleichzeitig attackiert in der Hoffnung, dass zumindest einige der Zielsysteme noch nicht über die neuesten Sicherheits-Updates verfügen. Die Online-Durchsuchung ist dagegen ein polizeiliches Werkzeug, das im Einzelfall gegen tatverdächtige Schwerstkriminelle zum Einsatz kommen kann - kontrolliert und hochprofessionell.Also eins muss man ihm ja lassen: niemand versucht so schön, seinen Mangel an Fachwissen durch Inkompetenz zu kompensieren. Immerhin gibt er uns einen Schuldigen, wieso er das jetzt machen zu müssen glaubt:
Es ist kein Geheimnis, dass Datenträger, die mittels frei verfügbarer Kryptierungsprogramme verschlüsselt wurden, kaum zuverlässig entschlüsselt werden können. Für eine erfolgreiche Beweisführung müssen wir deshalb vor der Verschlüsselung oder nach der Entschlüsselung ansetzen, also am Computer des Täters.Phil Zimmerman ist Schuld!1!!
Oh, und kein Interview wäre ohne krasse Panikmache vollständig:
2006 gab es nur zwei Anträge des BKA auf Online-Durchsuchungen, obwohl Sie diese schon damals für zulässig hielten. Spricht das nicht gegen die Relevanz dieser Maßnahme?No Shit, Sherlock. Leider folgt daraus nichts weiter, aber hey, PANIK!1!!Ein einziger terroristischer Anschlag kann hunderte von Menschen töten.
Das japanische Verteidigungsministerium will eine Abhöranlage gegen China errichten, um die Raketentruppen, Luftwaffe und Flotte des Nachbarstaates zu überwachen.Nach Angaben der japanischen Presse ist die Regierung in Tokio über das steigende Militärpotential Chinas besorgt. So habe China in der letzten Zeit neue Jagdflugzeuge gekauft und die Erschließung von Gasvorkommen im Ostchinesischen Meer beschleunigt. Auch Japan erhebt Anspruch auf diese Vorkommen.
Zudem tauchen chinesische Kriegsschiffe, U-Boote und Kampfflugzeuge in der Nähe der japanischen Küste auf, berichten japanische Medien.
Ansonsten gibt es gerade diese schöne Meldung aus Österreich:
"Das neue Computersystem PAD der österreichischen Polizei ist ein einziger Rohrkrepierer. Es hindert die Polizisten daran, ihrer Aufgabe für die Sicherheit der Bevölkerung zu Sorgen, nachzukommen", kritisiert Harald Segall, Personalvertreter der Wiener Polizei. Früher habe die Aufnahme einer Anzeige rund zehn Minuten in Anspruch genommen. Mit dem seit Jahreswechsel eingesetzten neuen EDV-System betrage der Aufwand im Schnitt über eine Stunde. "Das neue EDV-System ist eine Gefahr für die Sicherheit der Bevölkerung", so Segall, "Die Polizisten sitzen seither fast nur mehr vor dem Computer."Und auf Bayerns Probleme hatte ich damals schon verlinkt.
Ich bin ja auch gelegentlich geneigt, bei der Polizei eine ähnliche Theorie wie beim BND zu pflegen: daß das bloß eine Tarnorganisation ist, um die Feinde / Kriminellen in Sicherheit zu wiegen, während der echte Geheimdienst ungestört im Hintergrund agieren kann. Leider gibt es nicht viel Indizien für diese Annahme, weder beim BND noch bei der Polizei. Aber nicht daß mir das hier einer als Kritik mißversteht! Ich bin froh, daß das so ist. Sowohl beim Geheimdienst als auch bei der Polizei.
"I can understand concerns about specific incidents but we should not somehow suggest that all intelligence activity is something illegal or suspicious," he said. […]"I do think these continuing investigations can harm intelligence cooperation, that's simply a fact of life," Bellinger told reporters after meeting legal advisers to EU governments in Brussels. […]
"We've not got an extradition request from Italy. If we got an extradition request from Italy, we would not extradite U.S. officials to Italy," he said. […]
Bellinger also said the U.S. government was keen on closing the Guantanamo detention center in Cuba but has not yet figured out what to do with the inmates. […]
He added that the United States has been looking to Europe for help with inmates from the Middle East who cannot, for various reasons, return to their home countries, but has not received any offers from European countries to accept these people.
Den letzten Teil finde ich ja die Krönung. Die Amis entführen irgendwelche Leute, und jetzt sollen wir sie ihnen abnehmen? Das erinnert ein bißchen an die Nazis, die ja damals auch den Amis angeboten haben, sie könnten die Juden ja alle abnehmen, dann würden sie auch nicht zu Schaden kommen.
Oh und es gibt da noch eine populäre Verschwörungstheorie. Die Amis haben ja vor einer Weile aufgehört, die M3-Geldmenge zu veröffentlichen. Das heißt, sie können jetzt so viel Geld erfinden, wie sie Lust haben, ohne daß man von außen sehen kann, wie übel die Wirtschaft am Boden ist. Das führt normalerweise zu einer Inflation, aber halt weil man das von außen sehen kann. Wie kann man noch sehen, wie schlecht es der US-Wirtschaft geht? Am Goldpreis. Also sagt die Verschwörungstheorie, daß die Amis den Goldpreis massiv manipulieren, indem sie mit nachgedruckten Dollars Hebeninstrumente auf Gold kaufen. Naja, guckt euch die Charts mal an und entscheidet selbst. :-)
Also, wenn ich zwei 1024-Bit-Zahlen addieren will, dann sind das auf AMD64 16 Additionen. Mein Code braucht ca 640 Zyklen, der gcc-Code braucht ca 440 Zyklen, der schnellste Code (tomfastmath) braucht immer noch 390 Zyklen. Auf meinem Athlon 64 braucht der Code 84 Zyklen. Es ist bekannt, daß Addition mit Carry auf dem Pentium 4 unglaublich langsam ist, aber auf dem Core hieß es hätten sie das gefixt. Wenn man 16 Mal "adc %%rdx,%%rax" macht, braucht das auf dem Athlon 64 16 Zyklen, auf dem Core 2 aber 48. Das ist enttäuschend, aber das ist immer noch nur ein Zehntel der Gesamtzeit. Wo geht die ganze Zeit hin? Ich habe dann mal in mehreren Schritten geguckt, aber schaut euch den Code selber an (nur den 64-bit-Teil). Ich habe da mehrere Verfahren getestet, wie man die Addition machen kann. Es stellt sich raus, daß das pure Laden, Addieren und Schreiben bloß 72 Zyklen braucht, wenn man die Offsets als Konstanten hinschreibt und das nicht als Schleife macht. Dabei spielt es keine Rolle, ob man das Ergebnis des adc direkt schreibt oder in einem Register hält und später schreibt (immer vier adds, vier stores habe ich getestet). Allerdings: wenn man immer direkt schreibt, und immer das selbe Register für den Wert nimmt, dann wird es langsamer. Für genau diesen Fall ist Register Renaming da, das können x86-CPUs an sich seit Pentium 2 oder so. Offenbar hat Core 2 da Defizite, den dann kostet das einen Cycle mehr pro Addition.
Damit wären wir bei 84 Cycles insgesamt, immer noch weit von den 480 entfernt. Wenn man das als Schleife schreibt, und die Offsets in den Arrays dynamisch ausrechnet (über einen Schleifenzähler und die erweiterten Adressierungsmodi von x86), ist man plötzlich bei 480 Cycles. Ja, richtig gelesen! Die selbe Arbeit, als Schleife geschrieben, braucht mehr als 6 Mal so lange. Schlimmer noch, wenn man das nicht über die erweiterte Adressierung sondern per Zeigerarithmetik macht, braucht der Code sogar 504 Zyklen! Kurz gesagt: das ist ein Desaster. Ich bin völlig überrascht, daß das das Bottleneck ist. Das heißt für mich, daß ich da jetzt für typische Werte wie 1024, 2048 ausgerollte Routinen vorhalten werde. Übrigens ergibt sich beim Athlon 64 eine ähnliche Progression, aber statt von 72 zu 504 geht es dort nur von 42 zu 160. Man sieht also: auch dort ist noch deutlich was rauszuholen.
Übrigens: auf dem Athlon ist es schneller, zwischen das add und das Rausschreiben des Ergebnisses andere Instruktionen zu schedulen. Das ist auch überraschend, das hätte danke Reordering kostenlos sein sollen.
Kurzzusammenfassung für Nicht-Assemblerhacker: normalerweise optimiert man Schleifen, indem man den Inhalt der Schleife optimiert, und sich Gedanken macht, ob man die Parallelität erhöhen kann, indem man den Schleifeninhalt möglichst so formuliert, daß verschiedene Durchläufe unabhängig voneinander sind. Conventional Wisdom ist, daß man sich eine alte Optimierung namens Unrolling heute sparen kann, ja es sogar kontraproduktiv ist, weil der eigentliche Schleifenteil wegen CPU-Features wie Register Renaming, Multiskalarität, Pipelining und Result Forwarding quasi kostenlos ist, und die CPU intern quasi unsichtbar eh Unrolling betreibt. In meinem Code kommen jetzt aber 80% der Laufzeit vom Schleifenmanagement selbst, nicht vom Code in der Schleife. Diese Erkenntnis ist besonders krass, weil die plötzlich denkbare Ersparnis deutlich über das hinaus geht, was man von krassen Spezialoptimierungen wie Vektorinstruktionen o.ä. hätte erwarten können.
"Um es offen zu sagen, wir haben gleich gedacht, dass die Welt definitiv verrückt ist. Es gibt doch eine Vereinbarung zwischen den Großmächten über Mittel- und Kurzstreckenraketen, und auch die Nato hat versprochen, dass sie ihre strategische Einrichtungen nicht in Richtung der russischen Grenze vorschieben wird."Ja, so ist das, wenn man sich auf Zusagen der NATO verläßt. Der Verein gehört zugemacht, und zwar jetzt.
Die Angst geht nun um in Trokavec, Terroristen könnten sich die Radarstation als Ziel suchen. Zudem will keiner hier fremde Soldaten, nachdem die Russen in den 90er Jahren hier erst abgezogen sind. "21 Jahre haben wir den Russen gedient", sagt ein Bauer, "und jetzt sollen wir den Amerikanern dienen. Es wurde uns doch erklärt, dass wir jetzt Demokratie haben und keine fremden Soldaten mehr herkommen. Und jetzt kriechen sie wieder in unseren Hintern." Und eine Rentnerin schimpft, sie wolle die Raketensilos hier nicht haben. "Früher bin ich immer in den Wald gegangen, und jetzt darf ich nicht mehr. Welcher Idiot hat sich ausgedacht, dass das hier errichtet werden soll? Die Amerikaner sollen es bei sich zu Hause aufstellen, wenn sie es brauchen. Wir brauchen es nicht."(Danke, Robert)
Wenn die Saudis das plötzlich eilig haben, dann weil sie dem Iran zuvor kommen wollen. Mit Israel hat das alles nichts zu tun. Gut, kann natürlich sein, daß die Hisbollah das nächste Mal besser informiert ist, aber das hat ja auch ganz gut ohne geklappt letztes Mal. Der einzige Krieg, vor dem die Saudis im Moment echt Angst haben müssen, ist aus dem Irak rüber schwappende Guerilla-Krieg, und dagegen helfen Nukes und Spionagesatelliten gar nichts, wie man bei den Amis gerade schön sehen kann.
glibc installiert seine Header in /usr/include, und hat verschiedene Header für x86 und x86_64. Man kann aber gcc mit -m32 aufrufen, und dann kompiliert er für x86. Leider benutzt er dann immer noch /usr/include. In den meisten Fällen ist das OK, aber manchmal eben nicht, wie z.B. beim Java-Runtime von gcc. Nun hat gcc einen Override-Mechanismus für sowas. Z.B. included er vor /usr/include noch seinen Override-Pfad /usr/lib64/gcc/x86_64-unknown-linux-gnu/4.1.1/include (bei mir). Nun, leider ist auch dieser Pfad der selbe bei -m32.
gcc hat einen Mechanismus, um sowas zu fixen. Man kann ein specs-File erzeugen. Früher hat gcc das mitgeliefert, heute ist das built-in. Man kann das trotzdem noch extrahieren (ruft mal "gcc -dumpspecs" auf, um euch den Horror mal zu geben) und irgendwo geschickt platzieren, aber … wir haben 2007. Liebe gcc-Leute, das ist unter aller Sau. Fixt das mal. Und wenn die glibc-Deppen nicht pro Plattform andere Includes hätten, wäre das auch alles kein Problem. Das liegt im Übrigen u.a. daran, daß glibc die Kernel-Header included. Ich habe das am Anfang auch gemacht bei der dietlibc. Linus himself hat mir dann eine Mail geschrieben, daß ich das nicht machen soll, weil das nur Probleme macht, und hey, rückblickend hatte der Mann sowas von Recht… tja, nur bis zur glibc hat sich das noch nicht rumgesprochen.
Wenn ihr eine 64-bit Distribution fahrt, dann guckt euch mal an, wie die das regelt. Gentoo hat da echt einmal den Hazmat-Anzug angezogen und ein Konstrukt namens "multilib" gebaut. Auf meinem Gentoo-Testsystem sieht z.B. /usr/include/wchar.h so aus:
/* Autogenerated by create_ml_includes() in multilib.eclass */Na, ist das nicht wi-der-lich? Danke, liebe glibc, daß ihr Linux so effektiv kaputt gemacht habt. Nicht einmal offene Eiterwunden wie X oder Samba sind je so tief gesunken.#ifdef __i386__
# include
#endif /* __i386__ */#ifdef __x86_64__
# include
#endif /* __x86_64__ */
Oh, noch nen Nachschlag für die Variante mit dem "specs"-File: wenn ich das anfasse, und da z.B. folgendes bei cpp_options reineditiere:
{m32:-isystem /usr/include32}dann hängt mir das natürlich auch beim dietlibc-für-x86-Kompilieren /usr/include32 in den Pfad und macht alles kaputt. Ihr seht schon, wieso Gentoo diese Würg-Lösung gewählt hat.
Wie der Spiegel am Freitag vorab berichtete, soll Horst Teltschik Unmut bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erregt haben, weil er dem iranischen Atom-Unterhändler Ali Laridschani bei der jüngsten Konferenz vor einer Woche ein Forum für propagandistische Attacken auf die USA bot.WTF?!
Wie auf dem Polizeikongress bekannt wurde, wird derzeit unter dem Projektnamen "Houston Control" ein Modell diskutiert, nach dem die Telekom-Tochter T-Systems den Zuschlag für die Überwachung des gesamten Netzes bekommen soll. T-Systems soll danach wie das NASA-Kontrollzentrum in Houston zunächst nur als übergreifende Leitstelle für die "Ländermissionen" arbeiten und sich allein um die Fehlersuche im wachsenden BOS-Funknetz kümmern.Man beachte auch, daß sie das Netz nur warten sollen, jemand anderes wird es bauen, d.h. sie werden das Netz nicht mal genug kennen, um da ordentlich Wartung zu betreiben, selbst wenn sie dazu willens und technisch in der Lage wären. Und so ist es wie eigentlich immer in unserem Lande: die beste Waffe gegen die zerdrückende Überwachung des Staates ist die Inkompetenz der durchführenden Firmen und Behörden.
So hat TOF ihr Geschäft auf zig GmbHs verteilt, an denen sie keine Anteile halten, um damit auf dem Papier unter die Mitarbeiterschranken zu kommen, ab denen ein Unternehmen einen Gesamtbetriebsrat haben muss und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat mitentscheiden lassen muss. Schön auch, wie die einfache Bitte nach dem Geschäftsbericht bearbeitet wird. Erst lügen sie, es gäbe keinen, dann gibt es einen, aber sie wollen ihn nicht rausrücken, und schließlich übernimmt die Kommunikation in der Sache eine PR-Agentur. Respekt, meine Herren, das strahlt Seriosität aus. Was ich besonders schockierend finde: Trans-o-flex war und ist profitabel. Wenn diese Firmen immer nur strauchelnde Pleitiers aufkaufen, wieder fit machen, und dann weiterverkaufen würden, dann könnte man da ja noch volkswirtschaftlich argumentieren, daß es anders nicht gegangen wäre, aber so?
Naja, wo man so ein Geschäftsgebaren fährt, da ist die CDU nicht weit. Herr Odewald ist ein Duzfreund von Helmut Kohl, führt den CDU-Wirtschaftsrat, und wurde 1990 Vorsitzender des Treuhand-Verwaltungsrats. Da wird dann auch klar, wieso die Treuhand im Osten so einen tollen Track Record hinterlassen hat. Die Heuschrecke hat inzwischen auch einen US-Arm, die "Odewald Private Equity Partners LP" in Delaware (wo Unternehmen keine Steuern zahlen müssen). Der Autor des Artikels nennt den Laden dann auch "eine deutsch-christliche Heuschrecke". Immerhin, Herr Odewald hat auch eine philantrope Ader und hat damals Helmut Kohl 650.000 DM gespendet, als ihm ein Gerichtsverfahren für seine schwarzen Kassen drohte. Na und noch ein Haufen anderer schöner Details, deren Lektüre ich nur empfehlen kann. (Danke, Mathias)
Und, im Übrigen, selbst wenn der Iran die Waffen liefert … na und? Die Amis liefern auch ständig Waffen in Krisengebiete. Ich verweise da mal wieder auf Afghanistan und die Russen. Aber selbst wenn die Bomben tatsächlich aus dem Iran wären, und die Amis sie wirklich unabhängig überprüfen ließen, hieße das trotzdem noch nicht, daß der Iran die da hingeliefert hat. Das heißt höchstens, daß die Iraker gerne mal im Iran einkaufen gehen. Und Waffen legal im Supermarkt, das kennen die Amis ja von zuhause, gell?
Frank weist gerade sehr richtig darauf hin, wie freundlich das von den Iranern ist, ihre Bomben auf Englisch zu beschriften. Sonst hätten die US-Journalisten das möglicherweise nicht lesen können! Wie zuvorkommend! (BTW: "HE" auf der Bombe steht für "High Explosive"; außerhalb von Pressekonferenzen schreibt das niemand auf seine Bomben drauf, weil, äh, DUH!) (Danke, Olaf)
Auf eine Nachfrage nach den mysteriösen Journalistenmorden und den Fall Anna Politkowskaja geht er erst gar nicht ein, fragt nach einer Weile: "Was habe ich vergessen?" Darauf ruft die grüne Sicherheitspolitikerin Angelika Beer in den Saal: "Menschenrechte, Journalistenmorde!" "Ah ja", sagt Putin - und erklärt dann, dass dies ein "kompliziertes Problem" sei, "nicht nur bei uns". Denn die Mehrheit der Medienvertreter würde ja wohl nicht in Russland sterben: "Im Irak, da sind die meisten Journalisten umgekommen."Bwahahaha :-)
"Besonders schwierig wird es, größere Menschengruppen in einem urbanen, kulturell fremden Umfeld unter Kontrolle zu bekommen." Oft schießen Angreifer aus einer Menschenmasse auf die US-Truppen. Genau für solche Situationen sollen nun die Soldaten mit den Statisten trainieren. "Ein Szenario wird sein, dass 150 Leute eine Massendemo nachstellen", sagt der Statisten-Werber in Berlin.Die Araber sind sich dann auch um ihre Sicherheit besorgt:Außerdem sollen die Soldaten im Umgang mit Arabern geschult werden: "Ihnen sollen Regeln und Respekt beigebracht werden." Viele von ihnen wüssten sich vor solchen Übungen in fremden Kulturen einfach nicht zu benehmen. Kein Wunder - die meisten der 19- bis 24-jährigen US-Soldaten haben nie zuvor ihre Heimat verlassen. Wenige Wochen nach dem Trainingslager in Deutschland sollen sie dann schon im Irak kämpfen.
In der Berliner Nestorstraße entspinnt sich nach der Einführung des Statisten-Werbers eine Debatte. Ein Libanese will wissen, wie die Rollenspieler abgesichert sind - und ob zur Sicherheit die Presse bei den Trainings zugelassen ist. "Wer garantiert denn, dass uns geholfen wird, wenn die Amerikaner einen Fehler machen?", ruft er in den Raum. "Was kümmert die Amis schon ein toter Araber!" Es wird unruhig. "Nein, kein Wort von der Aktion wird nach außen dringen, es sind keine Medien dort", sagt der deutsche Mitarbeiter. "Sie sind aber bei einer deutschen Firma angestellt. Es gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen."(Danke, Alexander)
George W. Bushs Mann fürs Grobe formulierte es kernig wie einen Werbespruch: "We are doing a better job of reducing emissions" - wir sind bei der Emissionsminderung besser, sagte Tony Snow, der Sprecher des Weißen Hauses. Die USA als Land der Spritfresser-Karossen, Kyoto-Verweigerer und seit neuestem als Blockierer einer neuen Uno-Umweltbehörde - auf Dauer muss es nerven, das immer wieder vorgeworfen zu bekommen. Alles Unfug, tatsächlich seien die US-Amerikaner die echten Ökos, sagte Snow in Washington. Die Bush-Regierung "zeigt echte Ernsthaftigkeit", sagte er, indem sie nicht einfach Reden halte, sondern handele.
Die Amis haben sich dann auch bei Putin beschwert, und Putin hat sich mit dem Hinweis verteidigt, das seien auf Fahrzeuge montierte Systeme, die man nicht so einfach abbasteln und auf die Schulter nehmen könne. Genau das haben die Syrer offenbar jetzt ein Jahr lang gemacht und verteilen die Raketen im Irak, jedenfalls kommen da gerade alarmierend viele Hubschrauber im Irak runter.
Die Ironie der Geschichte ist, daß das exakt die Strategie war, mit der die Amis damals den Russen in Afghanistan "ihr Vietnam gegeben" haben. Jetzt geben die Russen halt den Amis ihr Vietnam zurück. Mit dem zusätzlichen Bonus, daß sie die Systeme nicht verschenken, sondern noch dafür bezahlt werden. Da werden gerade einige Sektkorken im FSB knallen :-)
Und wenn die Amis da im Irak langsam aufgerieben werden, haben sie auch keine Hand frei, um da mal im Iran einzumarschieren. Und die Strategie der Amis beginnt ja immer mit einem dicken Luftangriff, daher ziehen die Amis da auch gerade fett Flugzeugträger im Golf zusammen. Der Luftangriff funktioniert natürlich nur, wenn die Gegenseite keine anständige Luftabwehr hat, und hier hat Russland dem Iran ja gerade die amtliche Variante verkauft (Tor-M1). Das sind so richtig truck-mounted heavy-duty mit Steuercomputer und so weiter, kein Vergleich zu den Schulter-Teilen, mit denen man vor allem Hubschrauber runterholt. Da würden die Amis keine Freude haben gegen mit ihren Flugzeugträgern.
Es ist übrigens ganz interessant, mal die Systeme zu vergleichen: Igla (die Schulter-Raketen oder auch MANPADs) und Tor-M1 (die Heavy-Duty-Variante). Tor kann sogar Cruise Missiles und Laser Guided Bombs runterholen, letzteres sind genau die Bunker Buster, mit denen die Amis im Iran die Atomanlagen plätten wollten.
Wenn der Iran da Zugriff auf solche Technologie hat, stellt sich die Frage, ob die Amis dann da ihre UFO-Technologien hervor holen. Man sagt z.B., daß sie da schon Experimental-Railguns auf ihren Flugzeugträgern installiert haben sollen (passender Userfriendly).
WTF? Was haben denn die Geldquellen von Lobbyisten mit irgendwas zu tun? Lobbyismus muss generell verboten werden, egal wo das Geld herkommt. Nicht zu fassen. Als ob Schmiergelder OK sind, wenn sie von Greenpeace kommen! Alle abwählen!
Kontext: Golf of Tonkin Vorhersage, der GI-Angriff.
Also in meinen Augen ist offensichtlich, daß es sich um eine False Flag Operation handelt, denn wenn man schon so ein Kommando Englisch sprechender SUV-Fahrer mit blonden Haaren und US-Uniformen hat, dann verbraucht man die doch nicht, um ein paar GIs zu töten! Damit würde man ein High Profile Ziel plattmachen, zumindest einen Kommandanten oder so.
Das Problem ist: immer wenn ich mich darüber aufrege, daß die uns wohl für sehr blöd halten, dann haben sie damit Recht gehabt bisher. Sie werden auch hiermit durchkommen, da bin ich mir sicher :-( (Danke, Daniel)
Wie ich darauf komme? Das Bundessozialgericht muss wegen der Flut der Hartz IV Klagen drei neue Richter einstellen. Was sagt uns das über Hartz IV?
Das Traurige ist ja, daß die da gar nicht für ihre Sachen kämpfen, sondern für die der Ölindustrie. Für die Autobauer sind neue Grenzwerte sogar gut fürs Geschäft, weil die steigenden Steuern für Umweltverschmutzer-Autos zu mehr Neukäufen führen. Aber wie das so ist mit Mitläufern und Leuten, die sich für anderer Leute dreckige Sache einspannen lassen… mit denen endet es selten gut.
Wer "An Inconvenient Truth" schon gesehen hat, dem wird die Sache bekannt vorkommen. Da zeigen sie es anhand der US-Autobauer. Die haben ihr Geld lieber in Lobbyarbeit investiert, die am Ende zwar dazu führt, daß sie weiter schlechte Autos bauen dürfen, nur kaufen will sie keiner mehr. Die Japaner haben ihr Geld lieber in bessere Autos investiert. Und die Europäer bisher zumindest teilweise auch. Aber es ist ja abzusehen, wie das mit ihnen weiter gehen wird.
Ich versuche mir das mal live vorzustellen. "Sie sind zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Gehen Sie nach Hause, wir holen Sie dann Anfang 2008 ab."
Die Frage, die sich ja mir zumindest sofort stellte, als ich das las: Was, kein Platz mehr in Australien? :-)
Der Browser (als IE7, Mozilla macht bei diesem Humbug nicht mit) soll dann die URL-Leiste grün hinterlegen.
Jetzt ist eine Studie rausgekommen, die zeigt, daß mit Extended Validation Certificates Phishing-Erkennungsraten nicht steigen. Im Gegenteil, wenn man die User schult, sinken die Phishing-Erkennungsraten sogar. Und wer hat die Studie gemacht? MS Research. Autsch!
Ich lese ja gerade dieses Buch, "Russland im Zangengriff", von Peter Scholl-Latour, und der stellt da ein ganz anderes Bild von Putin und Russland dar als unsere Presse. Erstens: Russland hat sich uns gegenüber immer peinlichst an die Abkommen gehalten, und wenn sie dafür selbst Engpässe hinnehmen mußten (die Ausnahme war der Rekordwinter letztes Jahr, als ihnen da alles zugefroren ist und die Leute reihenweise erfroren, aber, äh, kann das jemand nicht nachvollziehen?).
Zweitens: der Putin hat Russland an den Haaren aus der Scheiße gezogen, als nichts anderes mehr heraus guckte. Ist der unter unklaren und bizarren Umständen an die Macht gekommen? Natürlich! Aber wer ist das nicht!
Drittens: in den Oststaaten hat sich in den Geheimdiensten die Elite versammelt. Da sind die Strategen hingegangen, die sich mit Diplomatie, Gegebenheiten in anderen Ländern, Überzeugen und sogar PR auskannten. Dort trifft man die Leute, die fünf Sprachen sprechen, die Shakespeare und Goethe gelesen haben. So gesehen ist es geradezu ein Glück, daß jemand mit Grips aus diesem Umfeld gekommen ist, um Russland zu retten, und nicht irgendein Alkoholiker-Tölpel ala Jelzin oder ein gehirngewaschener Apparatschik ala Gorbatschow (dessen Heldenbild sich bei näherer Betrachtung weitgehend in Luft auflöst). Gibt es in den Diensten auch zwielichtige Gestalten, Gehirnwäscher, Giftmörder? Klar! Aber die gibt es auch draußen.
Scholl-Latour stellt Putins Arbeit zu einem Großteil als Aufräumen hinter den Oligarchen dar. Die haben die Macht übernommen, denen gehören die Medien und die Industrie, und Putin nimmt ihnen das der Reihe nach wieder weg. Ist das alles rechtsstaatlich, was da passiert? Nein. Ist es im Interesse Russlands? Kann man nicht wirklich leugnen.
Unklar ist auch die Tschetschenien-Frage. Es sieht so aus, als geht es da weniger um "die Terroristen" als um Russlands Version der Dominotheorie. Genau wie die Amis glaubten, daß eine Niederlage in Vietnam die ganze Gegend "den Kommunisten" in die Arme treiben würde, sieht der Kreml das offenbar so, als würde Schwäche zeigen in Tschetschenien die ganze Region dem Islamismus anheim fallen lassen. Das ist überhaupt ein Problem in den ganzen abgespaltenen Staaten im Osten, und offenbar hat Russlands Militäreinsatz dort tatsächlich bewirkt, daß sich kein anderes Land traut, offen ein islamistisches Regime an die Macht kommen zu lassen.
Scholl-Latour reduziert den ganzen Konflikt (nicht nur) in der Gegend auf "Westen" gegen "Islam", und meint, Russland sei schon traditionell die Pufferzone des Westens gegen die wilden Tartaren-Horden aus der Mongolei gewesen, und je mehr die Amis die Gegend destabilisieren mit ihrer forcierten NATO-Expansion, desto weniger kann Russland den Westen und sich selbst schützen. Die Amis sehen sich da auch ein bißchen in der Rolle, daß sie dann eben diese Rolle mit übernehmen, aber man sieht ja, wie gut das in Afghanistan und dem Irak klappt.
Ich kann natürlich nur in Fragmenten davon beurteilen, ob diese Aussagen die Wahrheit sind, aber sie sind in sich konsistent, und sind durchaus gerade dabei, mich zu überzeugen. Scholl-Latour schreibt sogar an einer Stelle, Putin habe die Rolle des starken Führers übernommen, als die Russen genau so etwas gebraucht haben. Ob man so weit gehen muss … ich weiß es nicht. Aber es ist ja nicht zu bestreiten, daß der Mann da großartiges vollbringt, und Europa und insbesondere Deutschland (wo er studiert hat) gegenüber stets ein verläßlicher und wohlgesonnener Partner war, der sich an seine Ansagen hält (im Gegensatz zu den Amis, die Gorbi in die Hand versprochen haben, daß es bei einer deutschen Wiedervereinigung keinerlei NATO-Expansion geben würde).
Jetzt hatten wir doch stärkere Windböhen die Tage, und dabei ist dann prompt ein fetter Stahlträger runter gekommen.
Daraufhin schrieb der Tagesspiegel, das sei der Bahn bekannt gewesen! Heute dementiert die Bahn das natürlich. Ich bringe die Meldung hier, weil da folgende Formulierung drin ist:
"Hinsichtlich der schwimmend gelagerten Träger in der Stahlkonstruktion der Bügelgebäude des Berliner Hauptbahnhofs gab es keinerlei Sicherheitsbedenken in der Planungsphase, im Genehmigungsverfahren bei der Baubehörde des Bezirks Mitte von Berlin, während der Bauausführung und bei der Abnahme der Bauleistung", erklärte ein Unternehmenssprecher am Samstagabend.Äh, schwimmend gelagert?!? OMFG! Und jetzt flicken sie das offenbar notdürftig, indem sie da Blech ran pfriemeln. Nicht zu fassen.
Manche Leute sagen ja, sie virtualisieren, damit die OS-Images austauschbar bleiben. Das halte ich für ein Scheinargument. Man kann auch ein OS Image haben, das mehrere Hardware-Plattformen unterstützt.
Es gibt eigentlich nur einen Grund, wieso Virtualisierung in meinen Augen cool ist: man könnte damit einen echt fetten Debugger schreiben. Einen Kernel-Debugger, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Naja, die PC-Welt sagen wir mal :-)
Xen und Konsorten finde ich profund uninteressant. Interessiert mich nicht die Bohne. Nicht mal mit Anstrengung kann ich mir irgendwas daran überlegen, das mich auch nur am Rande interessieren könnte. Und was wird da für eine Zeit mit verschwendet! Also, Leute, gebt mir ein Soft-Ice 2.0 in Form eines Hardware Hypervisors. DANN habt ihr meine Aufmerksamkeit. Aber bleibt mir mit diesem ganzen Xen-Scheiß vom Hals.
Was tut man in solchen Fällen? Man spricht den Autor an. Habe ich gemacht. Erst mal als Testballon eine Frage zu seinem ASN.1-Code, den Funktionsnamen ins Subject.
Schreibt er mir zurück, ich müsse schon sagen, wo ich diese Codefragmente genau gefunden hätte. Ich schreib also zurück, äh, Funktionsname == Subject. Gut, übersehen, danke ich mir, kann schon mal vorkommen. Was kommt zurück?
Wenn Du nicht in der Lage bist halbwegs anständige Informationen zu liefern, kann ich Dich wohl kaum unterstützen.Diese komplette Fehleinschätzung der Dinge ist mir bisher nur einmal unter gekommen: bei Jörg Schilling. Leute, wenn ich in eurem Code Bugs finde und euch das mitteile, dann bin ICH der Unterstützende, und zwar unterstütze ich euch. Nicht umgekehrt. Wer da der Illusion erliegt, daß er als Autor mir Support zukommen läßt, der vertreibt seine einzige Chance auf kostenloses Bugfinden, und — er hat es auch nicht anders verdient. Aber wartet, geht noch weiter.
Was glaubst Du wohl, wie oft ich so eine Funktion hier rumfliegen habe.
Ich habe geguckt. Einmal in gnupg 1.4.6 und einmal in gnupg 2.0.1, und zwar der identische Code, cut&paste. Soviel dazu, Werner. Was soll ich sagen, auf solche Spirenzchen habe ich überhaupt gar keinen Bock. Dann kann gnupg halt von mir aus schlecht bleiben. Ich habe mal ein paar Vorträge auf Sicherheitskonferenzen angemeldet, "Auditing GnuPG", da werde ich dann halt die Details erzählen, und demnächst taucht dann hier ein Patch auf, den könnt ihr dann alle haben. Das war jedenfalls mit Sicherheit das letzte Mal, daß ich ihm zu helfen versucht habe.Im Übrigen fände ich das alles nur halb so erbärmlich, wenn Werner nicht öffentliche Förderkohle abgegriffen hätte, um seine Softwareentwicklung zu finanzieren. Damit ist er jetzt bei mir persönlich auf einer Ansehensstufe mit Steuerhinterziehern.
Die Unternehmen hätten übereinstimmend angegeben, dass ihnen Sony mit der Entziehung der Blu-ray-Lizenz gedroht habe, wenn sie Pornos auf den HD-Scheiben produzierten. Somit sei Joone nach eigenen Angaben zur Unterstützung der HD DVD gezwungen worden, obwohl er gerne auch die meist männliche Playstation-3-Käuferschaft mit Filmen versorgt hätte.Das ist VHS - Video2000 noch mal von vorne. Das eigentlich bessere Format verliert, weil die Pornos auf dem anderen Format raus kommen.
That giant sucking noise you just heard… that was Sony.
Trotz des Wirtschaftswachstums in Deutschland sind Löhne und Gehälter nur leicht gestiegen - jedenfalls weniger als die Einkommen aus Unternehmensgewinnen.No Shit, Sherlock!
Aber halt, der Artikel hat mehr.
Bundesbank-Vorstandsmitglied Hans Reckers hingegen warnte in einem Zeitungsinterview, überzogenen Lohnforderungen würden die Stabilität des Euro gefährden. Wichtiger als hohe Tarifabschlüsse sei die Sicherheit von ArbeitsplätzenFür solche Leute habe ich nichts als Verachtung übrig. "Laßt euch mal ausbeuten" sagt er, während er sich in seinem Gehalt suhlt. (Danke, Jan)
TRIPS ist das Abkommen, das verhindert, daß der Niger im Sudan Medikamente unter Mißachtung der Patentsituation einkauft, um sich selbst zu helfen. TRIPS sagt, wenn Niger Medikamente braucht, und Patente wegen drohendem humanitären Notstand mißachten will, dann müssen sie die Medikamente selber herstellen. Dazu fehlt ihnen aber das Know-How und die Fabrik. Wobei auch die Sudan-Lösung nicht so einfach wäre, weil Bill Clinton ja deren Fabrik zerbombt hatte damals, unter irgendwelchen hanebüchenen Terrorismus-Begründungen, die sich natürlich umgehend als Lüge heraus gestellt haben. Eigentlich geht es nämlich darum, TRIPS aufrecht zu erhalten.
Warum würde Bill Gates TRIPS aufrecht erhalten wollen? Weil TRIPS auch Software-Piraterie in Entwicklungsländern verbietet.
Insofern ist es schon eine besondere Ironie, daß Bill Gates seine "philantropische" Aufrechterhaltung des Microsoft-Geschäftsmodells der Ausbeutung von 3. Welt Staaten über Profite aus der Ölindustrie finanziert, die ja die bei den Industrien, die 3. Welt Länder ausbeuten, an Platz 1 ist. Die halten halt am Ende doch alle zusammen, die Bonzen.
Update: ein Halbsatz davon hat besondere Aufmerksamkeit verdient:
The information will be shared with intelligence agencies, including the FBI, with no restrictions on their international use.
Und das ist sicher auch der Grund, wieso unsere Regierung da keine Einwände haben wird, schließlich kommen sie dann an die Fingerabdrücke der Bürger ran, die sie ihnen hier noch nicht gegeben haben. Und die Liste der "befreundeten" Nationen der Amis ist länglich, neben den ganzen frisch "demokratisierten" Russland-Splitternationen gehören da auch die Folterländer im nahen Osten dazu, Israel natürlich, Saudi Arabien, … Die haben da auch ihr Web Of Trust am Start.
Update: Hier ist der Heise-Artikel dazu, denn zum Spiegel darf man ja an sich nicht linken, die lassen ja die Artikel nach nen paar Monaten verschwinden. Oh und noch ein Detail, das ihr hoffentlich alle gesehen habt, aber ich weise da noch mal explizit darauf hin: die hatten bereits den Computer beschlagnahmt und darauf eine Liste von 26500 Kunden gefunden. Es bestand gar kein Grund, da jetzt noch weitere Kreditkarten durchzugehen. Das haben sie nur mal gemacht, um zu gucken, ob sie damit durchkommen. Und hey, klar kommen sie damit durch. Solange Gestalten wie Josef Stoible hier das Ruder in der Hand haben…
Obol is a specialized high-level programming language for security protocols. […] The language is interpreted, and the runtime written in Java.
But wait, there's more!vtmalloc is a fast memory allocator for multi-threaded applications and Tcl. It provides low contention and the ability to return memory to the system.
Ooooh NOCH mehr:SpadFS is an attempt to combine features of advanced filesystems […] crash recovery […] journaling […] hash […] btree]Changes: The main fixes are some spadfsck crashes and creating bad directory entries when a user tried to create s filename longer than 255 characters.
Oh Mann, und NOCH so einer:The Akelos Framework is a PHP4 and PHP5 port of the Ruby on Rails Web development framework.
OH NOOOOOOOO!OMFG, und hier ist noch ein schöner, damit hier nicht immer nur schlechte Nachrichten kommen:
sendmail 8.14.0.Beta4: Changes: Header field values are now 8-bit clean. […] This release also contains various bug features, […]
Nicht nur das, das Gericht will die Verträge der Labens mit ihren 12 größten Kunden einsehen. Da könnten noch üble Preistricksereien und -Absprachen rauskommen, und wenn alles gut läuft, wird dieser ganze korrupte und kriminelle Haufen einmal ordentlich ausgeräuchert.
Und dann gibt es da noch einen anderen Uhl, von der SPD, der gerade wegen der VW-Affäre in die Fresse kriegt. Wo man auch hin greift bei den Politiker, einer korrupter als der nächste.
Update: Ich bin offenbar nicht der einzige, der sich über den Uhl aufregt. Hier sind ein paar Zitate von einem Live-Treffen. Achtung: Heise-Forum-Link! :-)
Britons flying to America could have their credit card and email accounts inspected by the United States authorities following a deal struck by Brussels and Washington.By using a credit card to book a flight, passengers face having other transactions on the card inspected by the American authorities. Providing an email address to an airline could also lead to scrutiny of other messages sent or received on that account. […]
Not only will such material be available when combating terrorism but the Americans have asserted the right to the same information when dealing with other serious crimes. […]
Much of it is routine but some elements will prove more contentious, such as a passenger's email address, whether they have a previous history of not turning up for flights and any religious dietary requirements.
While insisting that "additional information" would only be sought from lawful channels, the US made clear that it would use PNR data as a trigger for further inquiries. […]
Initially, such material could be inspected for seven days but a reduced number of US officials could view it for three and a half years. Should any record be inspected during this period, the file could remain open for eight years.
Material compiled by the border authorities can be shared with domestic agencies. It can also be on a "case by case" basis with foreign governments.
Interessant auch, daß die Amis ihrerseits die Fluglinien nur "auffordern" (nicht verpflichten) werden, US-Daten auch den Briten zu geben, und das Auslieferungsabkommen zwischen Amis und Briten geht nur in eine Richtung (dreimal dürft ihr raten, in welche).
Weil mich da einige Leute drauf angesprochen haben: das Codequartett gab es nicht, weil es nicht reingewählt wurde. Der CCC hat dieses Jahr von Autokratie auf ein Kommittee umgestellt. Das hat den Vorteil, daß kein Einzelner Schuld hat, wenn eine Veranstaltung nicht genommen wird, aber es hat eben auch den Nachteil, daß am Ende keiner Schuld an irgendwas ist. :-)
Ihr müsst keine Angst haben, nächstes Jahr gibt es aller Voraussicht nach nicht noch mal Comedy, lieber Codequartett. Das ist ja doch sehr unbequem bei einer Comedy, da vor einem fett gefüllten Raum zu stehen. Hinter so einem Tisch sitzend kann man sein Notebook aufklappen und sich da ein bißchen verstecken, aber wenn man da vorne stehen muss, das ist schon noch mal was anderes. Im Übrigen haben die ja das Licht im Saal nicht ausgemacht, d.h. wir konnten euch genau sehen, und alle guckten uns an, und da muss man schon gezielt weggucken, um sich überhaupt auf das Material konzentrieren zu können. Was übrigens lustig ist, wenn ich da jetzt mal drauf achte bei Comedians. Die gucken auch gerne wild in der Gegend herum. Und wir hatten das ja auch noch nie gemacht, und wußten daher nicht, wie viele Lacher man da erwarten soll. Insofern schien mir das auf der Bühne so, als würden wir viel zu wenige Lacher kriegen, aber das Feedback danach war dann doch eher positiv. Ilja war schwer verständlich, haben mir mehrere Leute gesagt, was an einem verrutschten Mikrofon lag. Da war er vor der Veranstaltung mal rangekommen, und dann lag es an der Backe an (da gehört ein bißchen Abstand dazwischen).
Also ich bin ja an sich eher nicht mit zu geringem Selbstbewußtsein geschlagen, aber so eine Comedy, das muss ich nicht nochmal haben.
Oh, und an den Typen, der ins Feedback geschrieben hat, daß er das alles schon mal gehört hat, weil er unsere beiden Blogs liest: Well, DUH!
Während dann im Fernsehen im Referentenraum Podjournalism und TV-B-Gone lief, haben Frank und ich noch schnell die Folien für den Fnord-Rückblick finalisiert, während Ron von der anderen Seite mit Frank noch mal die Folien für ihre Security Nightmares durchging. :-)
Wir haben diesmal ein Wagnis eingegangen; wir haben ja jedes Jahr viel zu viele Einzelmeldungen, um dem Jahr vernünftig Rechnung zu tragen. Dieses Jahr stand ja alles voll unter dem Antiterror-Stern, und so haben wir die zweite Hälfte des Rückblicks als eine Art Fußballspiel abgefackelt, wo wir ein Wettrennen zwischen Eurasien und Ozeanien (hauptsächlich in Form von Air Strip One, falls jemand mit den 1984-Referenzen nichts anfangen kann) spotberichterstattend kommentiert haben. Dabei war jeder Folie nur ein paar Sekunden lang auf dem Schirm und wir haben da auch jeweils nichts weiter zu gesagt. Nach einer Verlängerung gewann Eurasien übrigens 15:11, nicht zuletzt wegen unseres überlegenen Schäuble-Stoiber-Beckstein-Schönbohm-Quartetts. Das Wagnis war, daß wir so insgesamt 140 Folien hatten, aber wir waren dann am Ende doch gut in der Zeit.
Danach gab es noch den Gesundheitskarte-Vortrag, den ich kurzfristig übernommen habe, und wir haben da ein bißchen über das geleakte Dokument diskutiert, einige Ärzte und auch Techies, partiell Insider, waren auch vor Ort, und haben die Sache jeweils aus ihrem Blickwinkel geschildert. Was ja in so einer Höhle des Löwen nicht verwunderlich ist: von Gematik oder Siemens (da gibt es ja zugegebenermaßen eine auffällige Korrelation zwischen Korruptionsskandalen und dem Einsatz von Siemens-Geräten und -Dienstleistungen in Großprojekten der öffentlichen Hand) hat sich niemand zu öffentlichen Statements hinreißen lassen, aber es deutet sich an, daß wir da diplomatische Kanäle eröffnen können. Auf diesen Kanälen kam dann gleich mal die Aussage rein, daß die Kosten-Nutzen-Analyse obsolet sei und z.B. inzwischen von zwei örtlich getrennten Rechenzentren die Rede ist. Das wird dann vermutlich den Break-Even noch weiter nach hinten schieben. Ich habe jedenfalls noch mal ausdrücklich auf den großen Briefkasten des CCC hingewiesen, und wer weiß, vielleicht kommen da ja jetzt ein paar aktuellere Dokumente rein, um da mal ein paar Details zu klären. Der CCC will ja auch nicht Krieg gegen Gematik führen. Es geht vielmehr darum, daß hier kein grober Unfug beschlossen und durchgekloppt wird, und zukünftige Generationen müssen das dann auslöffeln. Die werden es schon schwer genug haben, wenn wir hier nicht mal langsam geordnet Konkurs anmelden oder die Revolution einleiten…
Na und wer zahlt den Spaß? Natürlich der Steuerzahler. 45 Mio Euro bisher. Damit hätten sie sämtliche Schulen in Berlin sanieren können. (Danke, skep)
Alle Betroffenen im Gesundheitswesen müssten die Bereitschaft aufbringen, mit IT in Berührung zu kommen, betonte Merkel. Auch wenn dies bedeute, dass es "nicht mehr möglich ist, eine Rechnung zweimal abzurechnen". Generell ist Deutschland laut Merkel in diesem Bereich "dicht daran, in Europa wieder Standards zu setzen." Dies sei wichtig, denn "wer die Schnittstellen definiert, kann über Jahre hinweg Marktanteile sichern."Um Innovation oder gar Patienten Helfen geht es hier nicht, es geht um Marktanteile für ihre Cronies. Na ganz prima. Da hat sich ja in Kohls Hintern die richtigen Lektionen aufgeschnappt.
Merkel versicherte: "Dieser Gipfel ist nicht folgenlos."Hoffentlich nicht. Jetzt wären mal ein paar Arsch- und Rücktritte indiziert.
Oh und ich hoffe, ihr habt alle mitgekriegt, was die Merkel da unterstellt hat mit dem Rechnungen zweimal abrechnen? "Wer gegen die Gesundheitskarte ist, ist ein korruptes Schwein, der Rechnungen zweimal abrechnen will".
Also mal unter uns: was für ein Mensch muss man sein, um gegen so ein Gesetz zu sein?
Die Spezialexperten in der Texanischen Pantex-Bombenzerleg-Einrichtung haben aber zu viel Druck gegeben und ihnen hätte das Teil um die Ohren fliegen können (und hätte wohl größere Teile von Texas mitgenommen). Dafür haben sie jetzt 110 Kilodollar Strafe aufgedrückt gekriegt.
Es gibt auch schon eine Vermutung, wie es dazu kommen konnte. Die Techies da müssen bis zu 72 Stunden die Woche arbeiten. WTF!?!? (Danke, Oliver)
Stellt sich raus, daß ein Herr Günther Freiherr von Gravenreuth die Anzeige gestellt hat, weil er die Heise-Geschichte dazu gesehen hat. Das hat dann seinen geordneten Dienstgang durch die Behörden gemacht, und ist jetzt beim LKA Berlin angekommen. Leider hat das BKA versäumt, der Akte einen Vermerk beizulegen, ob die Verdachtskriterien jetzt echt sind oder nicht, und so konnte mir das auch der LKA-Beamte nicht sagen; ich weiß es immer noch nicht. Auch hat mich niemand aufgefordert, das aus dem Netz zu nehmen, daher lasse ich es dort.
Weitere Details gibt es nicht. Das LKA bat mich, da es sich um eine laufende Ermittlung handelt, neben obigen Dingen nichts weiter auszuplaudern.
Update: Das ist offenbar von einigen mißverstanden worden: Gravenreuth hat nicht mich angezeigt, sondern den Vorgang. Ich war da als Zeuge, nicht als Angeklagter. Soweit ich weiß, hat er nichts gegen mich, und ich muss mich auch nicht bedroht fühlen.
Während ich so darüber nachdachte, wies mich fh auf diese Spiegel-Story hin, die sich … genau die selben Gedanken gemacht hat und zu diesem Schluß kommt:
Dann müssten die Hintermänner der Tat geradezu bewusst schlampig mit dem Stoff umgegangen sein. Die Gründe dafür sind fraglich. "Wenn ich in der Lage bin, mir Polonium zu verschaffen und das zu tun, was hier offenbar getan worden ist, dann sollte ich eigentlich auch soviel über den Umgang damit wissen, dass ich keine Spuren hinterlasse", sagt Urban. "Zumindest wenn ich das nicht will."Also ohne mir jetzt hier anmaßen zu wollen, daß ich mit meiner Paranoia-Verschwörungsscheiße den Spiegel infiziert habe: *strike*!!! :-)
Was mich daran am meisten schockiert: das hat keiner gemerkt. Niemand. Avahi gibt es nen Jahr? Länger? Und niemand außer mir hat offenbar mal unabhängig mdns implementiert. Der Effekt ist, daß wenn man mit dem dietlibc Resolver nach einem von avahi beantworteten Host fragt, die Antwort gefressen wird. Ich habe mal einen Workaround in die dietlibc eingebaut, aber hey, ist das zum Kotzen oder was?
Update: Jemand hat dem avahi-Autor Bescheid gesagt, und der hat mich jetzt per Email angepinkelt. Die Situation stellt sich tatsächlich etwas differenzierter dar als bisher dargestellt. avahi implementiert die aktuelle Spec, ich eine ältere. Meine Schuld, hätte ich vor dem Meckern mal gucken können. In der aktuellen Spec steht, daß das RD Bit Null sein soll beim Senden, und daß man es beim Reinkommen ignorieren muss. Das stand früher nicht in der Spec, aber man muss die Wayback Machine bemühen, um auf frühere Versionen zugreifen zu können; offenbar sind den zeroconf-Leuten die früheren Versionen peinlich. Anyway, ich habe mir avahi bei der Gelegenheit noch mal kurz angesehen, und muss sagen, ist nicht so schlimm wie gnupg, aber leider auch nicht so richtig toll. Ich hab da jetzt keinen kompletten Audit gemacht, aber schon mal direkt nen (nicht exploitbaren) off-by-one buffer overflow gefunden, und eine Endlosschleife in der DNS Dekompression. Ich denke mal, für avahi wird es demnächst ein Update geben. Der CVS-Code bei der dietlibc akzeptiert jetzt konform zur aktuellen Spec auch mDNS-Pakete, die das Bit anders setzen als es bei ihnen ankam. Ich möchte an dieser Stelle übrigens die mDNS-Specschreiber aufrufen, diesen Blödsinn zu lassen, und die Regeln von DNS bezüglich dieser Bits weiter bestehen zu lassen — Eingabe == Ausgabe. Dann kann man mehr Code wieder verwenden und ihr ganzes Gefasel von wegen Code-Wiederverwerten und Protokoll-Beibehalten stimmt dann auch tatsächlich. Eines ihrer Argumente ist ja gerade, daß man die APIs beibehalten kann, und daraus folgt, daß res_query das Paket nicht selber baut, sondern res_mkquery tut das, und daher ist es auch nicht kosher, wenn res_query dann im Paket rumdoktorn soll, um das RD Bit zu löschen (immerhin sagt die mDNS-Spec dafür nur SHOULD, daher spare ich mir das). Leider sagt die aktuelle mDNS-Spec auch, daß bei rausgehenden Antworten das RD-Bit Null sein soll, und die DNS-Spec sagt, daß bei Antworten dieses Bit übernommen werden soll. Wenn die das Gefasel mit API-Beibehalten also ernst nehmen, dann sollte hier ganz klar Eingabe == Ausgabe gelten.
free called on non-malloced pointer 0x2aaaaeb11010!?Au weia! Und 70k Beschwerden über frees auf Pointer, die nicht aus malloc oder realloc kamen. ELF garantiert, daß auch libc-interne Aufrufe wie z.B. aus opendir/closedir und so umgelenkt werden, insofern bin ich echt am Staunen gerade, wie es dazu kommen kann. Auf jeden Fall bogus ist obiger free jedenfalls, diese Adresse liegt auf dem Stack. Wenn sowas einem free() übergeben wird, ist das ein major fuckup und kann auch Sicherheits-Konsequenzen haben. Mann Mann Mann, die Software um uns rum ist echt voll für den Fuß.
Wir beobachten gerade u.a. einen Drohnen-Trend im Militär (hauptsächlich in Form von unbemannten Aufklärungsfliegern), und wir sehen das Verschmelzen von Geheimdienst, Militär und Polizei. Vieles davon ergibt überhaupt keinen Sinn, und die Politiker haben außer den Kinderporno- und Terroristen-Vorschlaghämmern auch nicht mal den Ansatz einer Begründung, geschweige denn Erklärung, aber denkt doch mal ne Sekunde darüber nach, wie das aus der Warte eines Vordenkers des Staates aussieht, der den Finanzcrash in seiner Lebenszeit auf sich zukommen sieht. Der weiß genau, daß nach einem Finanzkollaps sein Geld wertlos ist, seine Pensionsansprüche auch, daß er seinen Besitz verkaufen muss, um davon Lebensmittel zu kaufen, und daß sich Leute keinen Strom und kein Wasser mehr leisten können werden, wenn eine Hyperinflation kommt.
Wenn man mal aus der Warte herangeht, sehen die Dinge plötzlich ganz anders aus. Man kann an Russland sehen, was nach einem Kollaps passiert, und was für Probleme es gibt, und das größte direkte Problem ist, Kontrolle über die Bevölkerung auszuüben. Traditionell macht sowas das Militär, aber auch da hat man ein Problem, wenn die Elemente der Befehlskette auch alle kein Gehalt kriegen. Insofern sind Drohnen da ideal.
Und wenn man darüber nachdenkt, wie man nach einem Kollaps Kriminelle von der Übernahme abhält, da bieten sich ja fette Datenbanken mit belastenden Materialien förmlich an — was für ein Zufall, daß wir sowas gerade einrichten.
Und wenn das Militär übernimmt, dann ist es besser, wenn das Militär schon mal Erfahrung als Polizei gesammelt hat, und wenn die ihre Datenbanken zusammen geführt haben, und man auch Zugriff auf die Unterlagen der Geheimdienste hat.
Klar, alles Verschwörungstheorien, aber es lohnt sich gelegentlich, tolle neue Antiterror-Ideen mal aus dieser Warte zu betrachten.
These errors occur when an energy level within the chip … changes, most often due to cosmic radiation.
Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.
Millionen Bürger, die eine staatliche Sozialleistung beziehen, müssen dafür sich künftig eine neue Karte mit einer elektronischen Unterschrift besorgen. Die Regelung soll nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für alle Staatsleistungen gelten, die vom Arbeitseinkommen abhängen.Zehn Millionen ist aber konservatig geschätzt. (Danke, Marcel)Betroffen sind von dem Referentenentwurf des Wirtschaftsministeriums, der sich in der Ressortabstimmung befindet, alle Bezieher von Kinder-, Arbeitslosen- oder Wohngeld, auch Menschen, die einen Wohnberechtigungsschein oder Prozeßkostenhilfe beanspruchen oder für die ein Gericht Unterhaltsleistungen berechnen muss. Damit müssen sich mehr als zehn Millionen Bürger auf ein neues Reglement einstellen.
Darüber hinaus werde mit der Nummer - so die Bundesregierung in der Gesetzesbegründung - ein wesentlicher Beitrag zur Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens geleistet, Bürokratie abgebaut und die Transparenz des Besteuerungsverfahrens erhöht - jedenfalls alles Maßnahmen zugunsten des Fiskus!Also ich finde das je jedes Mal wieder zum Schießen, wenn mir die Regierung erzählt, eine neue, zusätzliche Regelung im Steuerrecht würde das Verfahren vereinfachen oder transparenter gestalten.
Dann nimmt das Gutachten diesen Wert, um die Anzahl der benötigten Server zu berechnen, indem sie TPC-Werte nehmen und die Verordnungen durch die TPC-Werte teilen. Sie haben als typische TPC-Werte 100-200 Transaktionen pro Sekunde bestimmt, diese Werte kommen wohl von IBM und Sun, also geben sie als Ergebnis an, daß man dann ja 70-140 Server bräuchte. Mhh. Also wenn ich ihre 28.000 Verordnungen nehme, komme ich auf 140-280 Server, und wenn ich meine 15.500 Verordnungen nehme, komme ich auf 78-155 Server.
Wieso erwähne ich das mit den TPC-Werten? Das sind Hardware-Benchmarks, die Hersteller benutzen (wie ehemals die MIPS-Angaben bei CPUs), um ihre Hardware gut aussehen zu lassen. Die TPC-Werte haben mit real erreichbaren Transaktionen so gut wie nichts zu tun. Da hat der Hersteller unter Laborbedingungen tiefergelegt mit Spezial-Builds, besonders viel Cache, handgetunetem OS usw. versucht, maximale Marketing-Zahlen zu erreichen. Das für ein reales Server-Sizing zu nehmen ist hanebüchen.
Ist geplant, über die Pflicht- und freiwilligen Anwendungen hinaus noch weitere Anwendung über die eGK zu realisieren (z.B. Bonusprogramme, usw.)?"
Update: Eine Sache ist noch auffällig: bei mehreren Punkten ignorieren sie Kosten mit dem Hinweis, daß das ja bei den Kosten für die Karten schon drin sei — diese Kosten werden aber anscheinend den Bürgern aufgedrückt, und zählen deshalb nicht als Projektkosten. Noch was: der Krypto-Punkt bezieht sich auf das MPLS. Da ist VPN-Hardware mit IPsec im Einsatz, allerdings nur von dem Arzt zum Backbone, und der läuft per MPLS und hat ~50 Endpunkte, daher denke ich nicht, daß das bloß das LAN im Rechenzentrum sein soll.
Update: Mir mailt gerade jemand, daß ihm das auch schon mal in Bayern passiert ist. *grusel*
Nun kann ich mit einem Speicherleck eher umgehen als mit crashender Infrastruktur, und so habe ich das kurzerhand auskommentiert. Dann crasht git nicht mehr, aber das update schlägt immer noch fehl:
Fetching head…Ihr glaubt ja gar nicht, wie wenig Toleranz ich solcher Kinderkacke gegenüber aufzubringen habe. Ich habe das jetzt nicht genug debugged, um mit Sicherheit sagen zu können, daß curl Schuld ist, aber curl hat mich ja schon damit gegen sich aufgebracht, daß ich nach dem Update alle Applikationen neu linken mußte, die dieses Stück Sondermüll benutzen, insbesondere centericq und ogg123. NERV!!
Fetching objects…
error: Request for c9701c80af9b9c3be27dfe4076280a24aa3059dd aborted
Getting pack list for http://elinks.or.cz/elinks.git/
error: Unable to start request
Getting alternates list for http://elinks.or.cz/elinks.git/
error: Unable to find c9701c80af9b9c3be27dfe4076280a24aa3059dd under http://elinks.or.cz/elinks.git/
Cannot obtain needed none c9701c80af9b9c3be27dfe4076280a24aa3059dd
while processing commit 0000000000000000000000000000000000000000.
progress: 0 objects, 0 bytes
cg-fetch: objects fetch failed
Bei dem, was als sogenannter "Grünen-Picker" in der Presse verbreitet wurde - die unterschiedliche Abstrahlung, wenn das Gerät Sonderzeichen auf dem Display anzeigt - stellten wir fest, dass bei wiederholten Messungen der gleichen Darstellung auf dem kleinen Bildschirm unterschiedliche Signalmuster entstehen. Wegen des Zufallseffekts und auch sonst gibt es keine Hinweise darauf, dass auf diese Weise das Wahlgeheimnis gebrochen werden könnte.Halten wir fest: sie haben unterschiedliche Peaks gesehen, aber weil die eben unterschiedlich waren, ist das unbedenklich? Daß da überhaupt Peaks sind bei Sonderzeichen, das macht nichts? Oh Mann.
Und dann kommen da Details ans Licht, da wird einem ganz schummerig. Nedap hat ihnen da irgendwelche Geräte gegeben, und sie haben da irgendwas gemessen, aber sie haben keine Ahnung, was das genau für Geräte waren. Das finde ich besonders schockierend, weil das ja auch heißt, daß sie gar nicht wissen, ob das die Endserienmodelle waren, wie sie dann auch draußen im Einsatz sind.
Eine weitere Behauptung in dem Interview ist, er habe beim CCC nachgefragt. Das habe ich gerade kurzfristig nicht bestätigen können. Keiner der üblichen Verdächtigen weiß davon, daß die PTB da mal angeklopft hätte. Im Gegenteil, Andreas hat mal bei der PTB angerufen, und ist abgewiegelt worden ala "don't call us, we call you", und dann kam kein Rückruf.
Nachdem sich jetzt abzeichnete, daß das Europäische Patentamt angehalten werden könnte, Patente vor dem Erlassen zumindest in Auszügen mal oberflächlich zu prüfen, muss ja damit gerechnt werden, daß Trivialpatente zumindest partiell abgewiesen werden könnten. Für die organisierte Kriminalität hinter den Trivialpatenten ist das natürlich absolut unakzeptabel.
Was kann man da tun? Man kann ein Abkommen zwischen den Patentämtern erarbeiten, so daß die automatisch die bei den jeweils anderen durchgekommenen Patente anerkennen. Zum Kotzen? Na aber hallo!
Und damit keiner sagen kann, das sei nur zu Lasten Europas: die Amis würden dann ihr "first to invent" System aufgeben und auf ein "first to file" System umsteigen, was heißt, daß man kein Patent mehr mit Prior Art wegklagen kann. Ein echter Totalverlust für die gesamte Menschheit also. (Danke, Tonnerre)
The RNC head said exit polls are more likely to be conducted in urban areas that skew toward Democratic voters."Republicans, as you've recently noted, typically, and conservatives, have historically done better in the out part of the state, in the more rural parts of the state," Mehlman told Wolf Blitzer on 'The Situation Room.' "And often the exit pollsters whose job it is to produce, to get lots of people who are willing to do interviews, will concentrate on the more metropolitan parts of the state."
Großartig, so spinnt man heute Nachrichten. Der Punkt ist ja, daß die Exit Polls IN EINZELNEN WAHLLOKALEN nicht stimmen, nicht über den ganzen Staat. Die Leute sagen beim Rauskommen aus dem Wahllokal A, und beim Auszählen der Stimmen kommt dann B raus. DAS ist ja der Hammer. Das Statement da oben zeigt euch, wie leicht man in den Nachrichten heutzutage die Wahrheit umlenken kann.
Nun muss man wissen, daß die Demokraten hauptsächlich von Minderheiten und Armen gewählt werden, während die Republikaner von reichen Geldsäcken und verblendeten Fanatikern gewählt werden. Und die Bush-Junta hat dafür gesorgt, daß Demokraten-Hochburgen zu einzelnen, großen Wahlbezirken zusammen gefaßt wurden, damit sich möglichst viele Arbeiter ein Wahllokal teilen. Die Amis wählen in der Woche, und es gibt kein Gesetz, daß zur Lohnfortzahlung verpflichtet, für zur Wahl gehende Bürger. Eine der Strategien der Republikaner ist daher, den Demokraten-Bezirken möglichst weniger, alte, kaputte Maschinen zu geben, damit die Menschen nach zwei-drei Stunden in der Schlange stehen aufgeben und lieber wieder arbeiten gehen, und daher haben die Demokraten ein Interesse daran, daß die Wahllokale abends länger offen bleiben, weil den Leuten da das Anstehen weniger macht, da geht ihnen dann wenigstens kein Lohn flöten. Für uns als Deutsche ist ja schon die Vorstellung, zur Wahl überhaupt anstehen zu müssen, völlig abartig. Aber in den USA ist das durchaus üblich, daß in den Armenvierteln dann eben nur eine lahme kaputte Schrotti-Maschine ist, und selbst wenn die nicht manipuliert ist, kann rein von der Zeit her da gar nicht jeder dran wählen, weil das Wahllokal eben abends zumacht, und wer dann noch in der Schlange steht, hat halt Pech gehabt. Und das ist dann auch die Strategie. Nicht nur werden die Stimmen der Demokraten nicht gezählt, man läßt sie auch noch 3 Stunden im Regen in der Kälte im November draußen in der Schlange stehen, während sie Verdienstausfall haben, und dann macht man das Wahllokal vor ihrer Nase zu. Mit Zufall oder Schicksal hat das nichts zu tun, da könnt ihr mal einen drauf lassen. Oh und die Chelsea Clinton Nummer, das war oben drauf noch mal der ausgestreckte Mittelfinger in Richtung Demokraten. So zuversichtlich sind die Republikaner, daß sie die Wahl gewinnen werden. Das sieht nicht gut aus.
Ihr könnt ja mal in Ruhe darüber nachdenken, welchen legitimen Grund es geben kann, die Wahllokale auf Zuruf nicht länger auf zu haben. Ich bin mir sicher, die Kosten hätten die Demokraten übernommen.
Ein Herstellungsfehler war es nicht.Nee, klar. Das wären auch meine Sofortdiagnose als Hersteller. Dann faseln sie da noch was von Chemikern, die einen Verdacht äußern, und das LKA Rheinland-Pfalz habe gefunden, daß die Banknoten mit Schwefelsäure in Kontakt gekommen seien. WTF?! Wie habe ich mir das vorzustellen? Jemand tut 1000 Geldscheine in Schwefelsäure, und bringt sie dann in Umlauf?
Ich denke, wir müssen mal auf der Spenderliste der CDU gucken, ob da ein passendes Unternehmen auftaucht :-)
Der Mann ist Republikaner, da konnte ja keiner mit rechnen, daß der da seinen Job ernst nimmt!1!! Jedenfalls ist es offenbar zu peinlich geworden. Der wird jetzt nicht abgewickelt, weil Geld fehlt, oder weil es im Irak zu gefährlich wäre. Nein, ein obskurer Absatz in einem Gesetz zur Geld-Bewilligung für das Militär setzt seiner Arbeit ein Ende — und keiner kann sich erklären, wie der da hin gekommen ist. Unglaublich. (Danke, Thomas)
Bei Cogent stehen, weil es da so billig ist, ganz viele Server. Wer richtig dick Traffic erzeugt, der hat normalerweise mehr als eine Anbindung, und häufig nimmt man dann einmal Cogent für den Bulk, und einmal jemand anderen für die Zuverlässigkeit. Cogent hat also viel mehr ausgehenden Traffic als einkommenden. Bei der Telekom ist es umgekehrt. Die haben ihr DSL-Netz so in den Markt forciert, daß die Leitungen alle platt sind, aber sie wollen kein Geld ausgeben für neue Leitungen.
Nun sollte man denken, ein Cogent-Telekom-Peering wäre offensichtlich genau was für beide wünschenswert ist, aber es kommt nicht dazu. Cogent gibt schon mal prinzipiell kein Geld für Peering aus, und die Telekom findet, daß das für Cogent wichtiger als für sie ist, so ein Peering zu haben, und will daher die Kosten Cogent aufdrücken.
Die Verschwörungstheorie ist jetzt, daß Sprint Cogent das Peering geschenkt hat, damit der ganze Telekom-Cogent-Traffic über Sprint geht, und Sprint kassiert dann von der Telekom für den Traffic.
Unabhängig davon ob das wahr ist oder nicht — ich finde es wunderbar! :-) (Danke, nibbler)
Die Amis haben ja kürzlich den Rechtsstaat offiziell abgeschafft, und natürlich ging es da auch um "die Terroristen" und "enemy combatants" und so. Und schaut mal, wie sie das jetzt angewendet haben.
Der Demokraten-Kandidat für den Texanischen Senat in Bushs Bezirk ist für drei Wochen in den Knast gewandert, in Einzelhaft, ohne Anklage. Später haben sie sich dann lauter "Anklagepunkte" aus dem Arsch gezogen, von denen dann "beim Stop-Zeichen nicht angehalten" übrig blieb, und das sagt er hat er nicht getan.
Clorox is shared memory system for AJAX Web applications. Instead of forcing the programmer to manually make requests to the server for new data, Clorox presents them with the illusion of data structures shared between the client and server.
AJAX-Sachen haben bei mir ja immer eine warmes Plätzchen reserviert. Da müsste man schon einen neuen MTA schreiben, um da in die Nähe zu kommen…MeTA1 (I'm not making this up!) is a modularized message transfer agent consisting of five (or more) persistent processes, four of which are multi-threaded.
Das klingt ja schon gruselig, aber wer im Internet schon mal dem Autoren begegnet ist, Claus Aßmann, der wird das besonders zu schätzen wissen. Claus ist eine der letzten großen sendmail-Apologeten im deutschsprachigen Raum, der sich noch traut, mit seiner Perversion an die Öffentlichkeit zu treten. Und so hieß das Projekt auch erst "sendmail X" (muhahaha), bevor es zu dem deutlich griffigeren Namen "MeTA 1" umbenannt wurde.Aber kein Freshmeat-Wahnsinn ist ohne ein Projekt von Eric S. "ich wär so gerne ein respektierter Programmierer" Raymond vollständig:
ctopy automates the parts of translating C source code to Python source code that are difficult for a human but easy for a machine. This allows a human programmer to concentrate on the nontrivial parts of the translation.
OMFG! Ein C nach Python Übersetzer! Von Eric "Core Dump" Raymond! Und so kriegen auch die Python-Leute die Art von Zulauf, die sie verdient haben.
Wieso ist das interessant?
Es handele sich um das Flottendienstschiff "Alster", das "im Rahmen von UNIFIL" vor der libanesischen Küste im Einsatz sei, nicht aber Teil der von der deutschen Marine geführten UN-Mission.WTF? Nicht Teil der UN-Mission? "Wir waren nur zufällig in der Gegend, und da dachten wir uns, wir kommen mal zu Besuch" oder wie?
Sie sind mit hochmodernen, elektromagnetischen, hydroakustischen und elektro-optischen Ortungsgeräten ausgestattet und sind in der Vergangenheit bereits mehrfach mit großem Erfolg für Aufgaben der strategischen Informationsgewinnung in Krisengebieten eingesetzt worden.Ob die da mal gucken sollten, wo die Israelis unsere nuklearen Zweitschlagsuboote parken?
Konkret will er hundert neue Stellen schaffen, neueste Technik anschaffen (wer will das nicht? Erst mal ein paar Schulen und Bibliotheken schließen, damit sich der Stoible neue Hardware kaufen kann), und mit der Technik will er dann… "entfernte PC auf verfahrensrelevante Inhalte hin durchsuchen" können, "ohne tatsächlich am Standort des Gerätes anwesend zu sein". Ein Wort für das Polizei-Hacken gibt es auch schon: "Online-Durchsuchungen". *schenkelklopf* Ganz große Comedy!
Wobei ich ja sagen muss, mich als Betreiber einer Security-Firma müsste das ja freuen, denn da werden jetzt einige Firmen denken, wenn es solche Technik zu kaufen gibt, dann werden sich das auch andere Leute als die Polizei leisten können, und dann muss ich mein Netz jetzt nochmal extra doll zunageln. Und hey, vielleicht kommen ein paar von denen ja zu uns :-)
Dazu kommen noch ein paar grandiose Schnapsideen wie daß der Verfassungsschutz künftig via Internet Telefongespräche abhören können soll. Auf Deutsch: die Telcos sollen ihre Abhörschnittstellen an das Internet anschließen. Lange habe ich keine so schlechte Idee mehr gehört. Kann man sich echt gar nicht ausdenken, sowas. Shadowrun kommt immer näher. Vor Jahren hätte ich euch ausgelacht, wenn ihr mir erzählt hättet, daß es in Zukunft Internet-Schnittstellen zum Abhören von Telefongesprächen geben würde…
Oh, und das BKA soll verdeckte Ermittler "mit aufwändigen Legenden" haben. Darunter kann ich mir nur vorstellen, daß die alle längliche Dienstreisen in den nahen Osten machen wollen, und hey, da kann man billig Drogen kaufen! Zwei Fliegen mit einer Klappe!1!! Und natürlich wollen sie auch mehr Observieren und die Handy-Überwachung steigern (als ob die nicht eh schon explodiert).
Doppik ist die doppelte Buchführung, wie sie selbstverständlich im kaufmännischen Bereich gefordert wird. Da hat man Haben und Soll, und wenn ich mit meinem Geld einen Computer kaufe (oder mein Tafelsilber verkaufe), ändert sich an der Bilanz nichts. Ich habe nur eine Form von Haben in eine andere überführt.
Kommunen rechnen aber in Deutschland nach der Kameralistik ab, einem mittelalterlichen System wie damals bei den Kämmerern und ihren Schatztruhen. Da betrachtet man stattdessen Einnahmen und Ausgaben. Wenn also eine Kommune ihre Straßenbahn unter Wert an einen Heuschrecken"investor" verkauft, dann kommen Einnahmen rein (denn Bargeld kommt rein), das sieht also in der Kameralistik wie positiver Cash-Flow, d.h. etwas grundsätzlich gutes aus. Gleichwertig mit z.B. Steuereinnahmen. Unter dem Strich hat die Kommune natürlich Verlust gemacht, aber das stellt sich in diesem Abrechnungssystem eben nicht so dar. Das hat mir der Andreas zwischen Tür und Angel erklärt vorhin, ich hoffe, er blogt das noch mal in ausführlich, und ich habe das halbwegs korrekt wiedergegeben hier. (Danke, Andreas)
Im Übrigen hat jetzt auch Heise auf die Petition verlinkt, und während wir gestern abend bei knapp 2000 Unterschriften waren, sind es jetzt über 6500. Sehr erfreulich!! Danke fürs mitmachen, liebe Leser. Das gibt Hoffnung, daß wir da vielleicht doch noch was reißen können.
Und das ist noch gar nicht der Gipfel der Idiotie, die Bayern toppen das mal wieder locker. Bayerns Finanzminister fordert für den Länderfinanzausgleich einen Stabilitätspakt, wie er schon auf EU-Ebene großartig funktioniert.
Aber wer dachte, die Berliner Politiker seien diesmal bloß Opfer und würden ansonsten die Klappe halten, der sieht sich getäuscht.
Ich sehe nicht ein, dass wir bei Pisa ganz hinten sind und 18 Prozent mehr Lehrer haben. Das geht nicht. Und interessant ist, dass unsere drei Universitäten mehr Zuschüsse bekommen als die zwei Münchner Unis, aber die haben die Exzellenzinitiative gewonnen.Das sagt der Berliner Finanzsenator Sarrazin. Kann man das noch toppen? Klar!
Die Fraktionschefin der Berliner Grünen, Franziska Eichstädt-Bohlig sieht noch Einsparmöglichkeiten. Als Beispiele nannte sie der "Frankfurter Rundschau" die öffentliche Verwaltung, die Wohnungswirtschaft und eine Erhöhung der Gewerbesteuer.Verwaltung sagen immer alle, und dann wird noch eine Behörde dazu gestellt, um den "Abbau" der anderen zu verwalten. Mit Wohnungswirtschaft kann sie nur meinen, die Wohnungsbaugesellschaften an Heuschrecken"investoren" zu verhökern, was ich im Übrigen auch schon in der Äußerung des Verfassungsgericht unerträglich fand, daß die das ernsthaft vorgeschlagen haben. Das wird hunderttausenden Armen echt die Lebensqualität senken. Und die Gewerbesteuer erhöhen? Muhahaha, in Berlin gibt es so gut wie gar keine Industrie, im Dot-Com-Boom haben alle möglichen New Economy Klitschen auf- und gleich wieder zugemacht. München hat mehr Einnahme durch Gewerbesteuer (1 Mrd) als Berlin (783 Mio), obwohl in Berlin viel mehr Menschen wohnen, und auch in München die ganze Industrie eher im Speckgürtel sitzt (genau wie in Brandenburg die meisten größeren Firmen um Berlin herum sitzen). Wieso denken Kommunen immer zuerst an die Gewerbesteuer? Weil sie nichtviele andere Knöpfe haben bei den Steuereinnahmen. Oh, und wo wir schon über Berlins Finanzmisere reden… schaut euch das mal selber an. Einnahmen für 2006: 17.078 Megaeuro, Ausgaben für 2006: 20.222 Megaeuro. Davon 12% oder 2475 Megaeuro nur Zinsausgaben. Das sieht schon schlimm aus? Berlin nimmt an Steuern überhaupt nur 8.234 Megaeuro ein, der Rest kommt vom Bund (5192 Megaeuro) und krasse 1338 Megaeuro "Verwaltungseinnahmen" (darunter stelle ich mir Knöllchen-Kollonnen vor…?). Tja, liebe Bürger, das sind so Details, die man eigentlich gar nicht wissen wollte.
Oh, ein Schmankerl doch. Die Herren Bundespolitiker, die solidere Haushalte fordern, haben selbst einen desolaten Haushalt, von dem das Finanzministerium folgendes sagt:
Er ist geprägt durch die schwierige Ausgangslage der öffentlichen Finanzen - rund 20 Prozent der Ausgaben des Bundes sind nicht durch nachhaltige Einnahmen gedeckt - und er setzt 2006 den Schwerpunkt auf die Unterstützung der anziehenden Konjunktur.
Dort kann man den Verwaltungsvorgang einsehen, der zum Kauf der Wahlmaschinen geführt hat. Erste Überraschung: der gesamte Vorgang ist von Mitte September. 2006. Inhaltliche Argumente pro/contra Wahlmaschinen gibt es keine. Der Kauf wird damit begründet, daß Anmietung teurer wäre.
Offenbar hat die Stadt Köln (die in ähnlicher Funktion schon mehrfach unangenehm aufgefallen ist) ursprünglich Cottbus Wahlmaschinen geliehen, damit sie Erfahrungen sammeln konnten. Und hey, klar, wenn man die geborgt kriegt, fällt einem der Anschaffungspreis nicht so auf.
Als Kontext: Cottbus ist in einer furchtbaren Finanzmisere. Die machen da eine Schule nach der anderen zu, in den Stadtverordnetenversammlungen werden ständig Grundstücke und Beteiligungen verhökert, der Haushalt für 2006 hat knapp doppelt so viel Ausgaben wie Einnahmen — ein Desaster. Diese Stadt ist am Rande des finanziellen Kollaps, und sie haben kürzlich in einem Bürgerbegehren ihre Oberbürgermeisterin verloren. Das ist da offenbar eine Station vor russischen Zuständen.
Und in so einer desolaten Finanzlage geben die Geld für Wahlmaschinen aus. Ein echter Brüller: Anlage 2, eine Grafik, mit der sie überzeugt wurden, daß Kaufen billiger ist als Mieten. Und die stehen offenbar so mit dem Rücken zur Wand, daß die nicht gefragt haben, ob es vielleicht besser wäre, das mit den Wahlmaschinen ganz sein zu lassen. In der Grafik deutet sich schon an, wie viel Geld die da ausgeben für Wahlmaschinen: rund 270.000 Euro. Für 74 Wahlmaschinen. Für 74 gebrauchte Wahlmaschinen. Und so beschränken sich die finanziellen Überlegungen auch darauf, wann man kaufen soll (Anlage 1), nicht ob.
Woher weiß ich denn, daß die Geräte gebraucht gekauft werden? Und wieso wäre später kaufen teurer gewesen? Überhaupt, stehen da Preise bei? Besser noch, da liegt das Angebot von Nedap/HSG bei (Anlage 3). Da habe ich ja nicht schlecht gestaunt, denn in dem Angebot steht, daß die Systemkosten 214.600 Euro sind, und daß das der Discount-Preis ist, weil die Geräte gebraucht sind. Der Neupreis liegt bei 4100 Euro pro Gerät, und das versteht sich zuzüglich Mehrwertsteuer. Oh, und bei so einem großzügigen Preis, da läßt sich HSG nicht lumpen, und schickt die Geräte unfrei raus, d.h. Transportkosten kommen noch dazu.
Was sind die Highlights des Angebots?
Das funktioniert so, daß Cottbus dann ein PDF zu Nedap emailt, das sie mit Nedap-Design-Software gemacht haben, und die drucken dann eine Schablone aus und verkaufen die Cottbus für 16 Euro das Stück zurück. Die paßt dann genau unter die Tasten. Ja, unter die Tasten. D.h. wenn es jemand in drei Jahren schafft, Smart Paper zu bauen, das wie Paper aussieht, aber den Druckkontakt mißt und per RFID ausstrahlt, ist das gesamte System kompromittiert. Von sicherer Lieferung des Papiers steht da nichts. Aber hey, dafür bräuchte man kriminelle Energie, das findet Nedap sicher völlig undenkbar.
Als ich das gesehen habe, habe ich mich natürlich spontan gefragt, wie das jemals billiger als eine Papierwahl sein kann. Und weil ich so neugierig bin, habe ich mal gegoogelt, was so Wahlzettel kosten. Ihr werdet lachen, das kann man sich im Internet klicken, und kommt auf 2 Cent pro Wahlzettel (und das halte ich sogar noch für vergleichsweise teuer eingekauft, aber sei's drum). Cottbus hat etwas über 100.000 Einwohner. Wir sind also bei rund 2000 Euro Druckkosten für Wahlzettel. Demgegenüber stellt sich die Frage, wie viel Wert so eine Nedap-Maschine pro Wahl verliert. Dazu gucken wir einfach in das Angebot. Neuwert: 4100 Euro, Wert für die Gebrauchtmaschinen nach sechs Wahlen: 214.600 Euro für 74 Maschinen oder 2900 Euro pro Maschine. Differenz: 1200 Euro für sechs Wahlen, d.h. 200 Euro pro Wahl. 200 Euro Wertverlust pro Wahl. D.h. alle 74 Maschinen zusammen verlieren pro Wahl 14.800 Euro an Wert. Dem stehen 2500 Euro Druck- und Verteilkosten für Wahlzettel gegenüber (ich runde das mal auf, damit man Reserve hat und ich glatte Zahlen habe).
Fassen wir zusammen: Cottbus hat sich einen Wertverlust von 14.800 Euro pro Wahl gegenüber Druckkosten für eine Papierwahl von 2500 Euro pro Wahl als Kostensenkung verkaufen lassen, die sich nach weniger als 20 Jahren amortisiert (das Angebot sagt, daß die Hardware 20 Jahre hält).
Nun hat mich schon interessiert, wie sie das schönrechnen in ihrem Haushalt. Auf der e-Government Site findet man irgendwann 2005 den Haushalt für 2006, und da gibt es zwei Seiten mit konkreten Zahlen, die Wahlen betreffen. Einmal diese tabellarische Übersicht, wo die Wahlen einen Punkt unter vielen ausmachen, und einmal diese Seite mit Details zu den Wahlein- und -ausgaben. Ich bin ehrlich gesagt damit überfordert, das richtig zu interpretieren. Wenn mir das einer erklären kann, bitte ich um Emails. Für mich sieht das so aus, als hätten die 2004 127.000 Euro für Laptop-Miete ausgegeben, und fast 52.000 Euro für Post- und Fernmeldegebühren. Aber das kann ich so nicht glauben. Ein guter neuer Firmenlaptop kostet 2000 Euro, d.h. für 127 Kiloeuro hätten die da 63 Neulaptops kaufen können. Wahrscheinlich hätten sie noch Rabatt gekriegt und 100 neu kaufen können für das Geld. WTF? Und 50 Kiloeuro für Fernmeldegebühren? Für eine Wahl?! Haben die da für die Anbindung der Wahllokale einen vergoldeten Satelliten ins All geschossen!? Machen da 50% der Bevölkerung Briefwahl!? Aber man sieht, daß die für Druck- und Vervielfältigungen um die 3000 Euro ausgegeben haben, da lag ich mit meiner Schätzung ja in der richtigen Größenordnung.
So, das ist im Moment Stand meiner Ermittlungen. Wenn das hier jemand von der Presse mitliest: jetzt wäre der richtige Moment, darüber eine Story zu drucken. Bitte auch gerne von euren Blogs verlinken. Unser Zeitfenster ist knapp.
Oh, kurzer Hinweis noch: wenn ihr 74 EPROMs mit drei Lesegeräten auslesen sollt, was schätzt ihr, wie lange das dauert? Ist das wirklich so viel schneller als das tabellieren der dezentral gezählten Papierstimmzettel?
Update: Es gibt die ersten Erklärungen. Für eine Wahl müssen an alle Bürger Wahlbenachrichtigungen verschickt werden, das erklärt bei 100.000 Bürgern (gehen wir mal von 60.000 Wahlberechtigten aus) zu normalen Postkonditionen (gehen wir mal davon aus, daß die Regierung da zu inkompetent ist, bessere Konditionen auszuhandeln) zumindest Portokosten von 27.000 Euro (1 Postkarte == 45 Cent). Bleiben immer noch 25.000 Euro unklar im Postbudget. Dann vermutet jemand, die 127.000 Euro seien nicht für Notebooks, sondern für Wahlmaschinen ausgegeben worden. Das liegt natürlich nahe, die Vermutung, aber ich glaube da aus mehreren Gründen nicht dran:
Ich bin ja ansonsten ein großer Fan von Linux, und habe daher auch das hier erst mal für ein bedauerliches Mißverständnis gehalten, aber Linus persönlich hat das Ilja gegenüber verteidigt. Das ist da absichtlich drin. Grund? "Es gibt da draußen so viele kaputte Driver, und bevor wir die alle fixen, machen wir lieber diesen Code da rein". OMFG! Das Niveau ist ja schlimmer als bei Windows! Grusel!
Konkret sagt das Gesetz, daß die USA an Rüstungskontrollabkommen nicht mitmachen wird, die ihre Bewegungsfreiheit im All einschränken würde.
Die niedersächsischen Sicherheitsbehörden sind einem mutmaßlichen El-Kaida-Unterstützer bei Osnabrück mit Hilfe vorbeugender Telefonüberwachung auf die Spur gekommen.Mutmaßlich? Sie haben ihn "vorbeugend" abgehört und haben nicht mal genug, um ihn einzusperren, und das soll jetzt der Erfolg sein, mit dem dieser Scheiß rückblickend gerechtfertig wird? Unglaublich. Na was haben sie denn überhaupt für Schritte eingeleitet jetzt?
Die Polizei habe angesichts der präventiven Telefonüberwachung Hinweise bekommen, so dass Landeskriminalamt und Verfassungsschutz eingeschaltet worden seien.Das ist ein Witz, oder? Die kann man auch ohne Überwachung "einschalten". Na was soll er denn überhaupt gemacht haben?
Am Dienstagmorgen war […] der mutmaßliche El-Kaida-Unterstützer wegen der weltweiten Verbreitung von Terrorbotschaften Osama bin Ladens per Internet verhaftet worden.WTF? Ist das Verbreiten von Botschaften im Internet jetzt verboten oder wie? Nach welchem Paragraphen denn? Schmähkritik? Volksverhetzung?
Aber wartet, wird noch toller. Sie versuchen noch, das Verfassungsgericht zu beschmutzen:
[…] die Erkenntnisse […] seien im Jahr 2005 noch mit Hilfe der präventiven Telefonüberwachung gewonnen worden, die jedoch kurze Zeit später vom Bundesverfassungsgericht verboten wurde.ZU RECHT!
Schünemann lässt nun von einem Göttinger Staatsrechtler die Möglichkeiten ausloten, ob die präventive Telefonüberwachung doch noch im niedersächsischen Polizeigesetz verankert werden kann.Und solche Verfassungsfeinde machen bei uns Politik. Unglaublich.
"After an order by the president … foreign tourists can visit Iran's nuclear facilities," the head of Iran's tourism division, Esfandiar Rahim Mashai, was quoted as saying.Mashai said President Mahmoud Ahmadinejad issued the order to show that Iran's nuclear program it aims to generate fuel, not weapons.
Wenn die Amis dann immer noch keiner Beweise zeigen können, wird die Chose hoffentlich endlich zu den Akten gelegt.
Kurz gesagt: Totalschaden.
Die haben die Software auf den Maschinen gehackt, so daß Stimmen woanders ankommen. In das Lager mit den Wahlmaschinen kann man einfach reinlaufen und die Kisten manipulieren; die Maschinen sind mit einem Billigst-Schlüssel "gesichert", alle mit dem selben.
Und dann gab es da noch eine persönliche "No, fuck YOU" Aktion, weil Nedap immer bestritten hatte, daß das Wahlcomputer seien, denn auf richtigen Computern könne man ja Schach spielen. Also haben die Hacker ein Schachprogramm auf die Maschine portiert :-)
Herzlichen Glückwunsch an Wij vertrouwen stemcomputers niet! Möge Nedap auch in Deutschland platzen.
Die GSW hat im Übrigen schon vor Jahren die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit bei den Mietern gut ankommen. Ein Pilotprojekt, mit dem in der Wasserstadt Spandau Eltern über den Mieterkanal des Kabelfernsehens einen Spielplatz überwachen konnten, musste das Unternehmen abbrechen: Die Mieter kamen sich beobachtet vor, die Kinder suchten andere Spielplätze auf, und die Kamera wurde immer wieder zerstört.
Auch lustig an der Stelle das Aufbäumen der Gewerkschaften. Denn die leben davon, daß Arbeiter unterdrückt werden. Wenn es ein Grundeinkommen gäbe, müsste niemand arbeiten, der nicht wollte, d.h. Unterdrückung der Arbeiter müsste sich niemand bieten lassen, und die Gewerkschaften wären überflüssig. Und so ziehen sich auch die Verdi-Bosse ein paar Gegenargumente aus dem Arsch.
"Wahllokale in Schulen oder Behörden sind für Bürger abschreckend und langweilig", so der Politiker, "die Wahlen müssen mehr Eventcharakter bekommen."
Die türkische Polizei hat in der Hafenstadt Izmir mehr als neun Kilogramm Plastiksprengstoff sichergestellt - und damit nach eigenen Angaben neue Bombenanschläge kurdischer Extremisten in Touristengebieten an der Ägäisküste vereitelt.Also ich wundere mich ja, daß wir aus Spanien nichts hören. Da wäre doch mal ein ETA-Bust fällig. Das ist doch echt wie Hollywood, oder ein Egoshooter, da werden ständig irgendwelche gesichtslosen Terroristen verhaftet und weggeschafft, und es kommen immer neue dazu!1!!
Deutschland werde laut Studie unter bisher unbekannten Hitzewellen und Dürreperioden leiden. Im Sommer könnten die Höchsttemperaturen in den kommenden Jahrzehnten immer wieder deutlich über 40 Grad steigen, auch werde es viel häufiger Nächte mit Temperaturen über 20 Grad geben, hieß es. Die Arktis werde im Sommer eisfrei sein.Und was sagen unsere Herren Polemiker dazu?
Der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Michael Müller (SPD), bezeichnete den Bericht in der "WamS" als "alarmierend".No, really?
Ich habe ja mal eine Suchmaschine für Webseiten gehackt vor ein paar Jahren, und damals habe ich gelernt, was für ein armseliger Haufen diese ganzen Online-Angebote so sind. Zu 80% ist das ein Abdruck von DPA-Meldungen, dann ein paar belanglose Lokalnachrichten, und dann der eigentlich wichtige Teil, die Anzeigen. Denn das ist ja, womit die Zeitungen außerhalb des Internets ihr Geld verdienen, also haben sie gedacht, da müsste im Internet genau so weiter laufen. Im realen Leben ist das so, daß die Zeitung nicht mitkriegt, wenn keiner an ihren "Inhalten" interessiert ist, und es ist so, daß ich als Kunde, wenn ich denen schon Geld in den Rachen werfe, auch geneigt bin, da ein bißchen rumzublättern. Aber im Internet ist das eine knallharte Konkurrenz um meine Aufmerksamkeit. Und da muss dann halt mehr sein als DPA-Meldungen. Daher gehen die Zeitungen gerade alle ein, und aus meiner Warte haben sie es auch alle verdient. Ich habe als Kind mal Zeitungen ausgetragen für Madsack, ein Verlagshaus in Hannover. Die haben in Hannover die beiden Zeitungen rausgebracht, die sich dann eine Pseudo-Konkurrenz geliefert haben. Und die machen das nicht nur in Hannover, die haben auch im Umland zig Postillen, die alle pseudo-konkurrieren, aber letztlich doch den selben Kram abdrucken. Und diese Art von Verarschung läßt sich der Kunde halt im Internet nicht mehr bieten, da ist es zu einfach, sich den Inhalt woanders her zu holen. Und im Internet gibt es auch keine künstliche Knappheit, weil der lokale Kiosk nur das lokale Wurstblatt führt, oder weil der Spiegel teurer als die Bild-"Zeitung" ist. Die haben den Untergang alle verdient. Möge es langsam und qualvoll sein. Am Ende brauchen wir drei-vier Online-Quellen, die sich anständig Konkurrenz machen, der Rest ist überflüssig, und das Blocken von Suchmaschinen wird das eher noch beschleunigen.
Was sich wohl die Marketing-Abteilung bei Microsoft denkt, wenn sie sowas beschließen? "Wir dürfen keinesfalls Erfolg haben mit dem Produkt, sonst kommen wieder die Kartellwächter"?
The couple's 6-year-old son and 5-year-old daughter were placed with Child Protective Services. […]The couple married in 1999 and separated in 2004. Nina Reiser filed for divorce that year and was granted a temporary restraining order against her husband in 2004, although neither action was finalized.
(Danke, Stefan)
Bis zu 30.000 Ältere sollen zur Aufnahme einer Arbeit ermuntert werden, indem sie bei einem geringer bezahlten Job 50 Prozent der Nettoeinbußen im Vergleich zu ihrer früheren Stelle vom Staat erstattet bekommen. Durch Zuschüsse an Unternehmen in Höhe von 30 bis 50 Prozent sollen 50.000 bis 70.000 weitere Ältere eine Beschäftigung finden.Ganz klar, so werden langfristige Arbeitsverhältnisse geschaffen!1!!
Oh, und dann ein "Sleep-Proxy", der dem Service ein Wake-Up Paket schickt, wenn er gerade schläft, und für ihn ein Request reinkommt. Offensichtlich? Für euch vielleicht, nicht aber für Apple!
Dann ist da noch "Single-channel convolution in a vector processing computer system". Was macht da ihre Erfindung aus? Daß sie eine Gleichung vereinfachen konnten, indem sie einen Vektor voller 1-Elemente nehmen. Äh, WTF?! Eine Faltung mit Vektorinstruktionen, da ist bestimmt noch keiner drauf gekommen, und Vektoren mit Einsen? Meine Fresse, das ist Roswell-Technologie!1!!
Dann patentieren sie da noch ihr Gehäusedesign, eine farbraumneutrale Skriptsprache für Videoeffekte, und eine Methode, wie man durchsichtige Ebenen darstellt, indem man vorne anfängt und hinten nur die Teile rendert, die sichtbar sind. Da *hust* Z-Buffer *hust* können sich die anderen mal was von Abschneiden!1!!
Also ich finde ja, das Patentsystem gehört abgeschafft. Ohne Patentsystem ist das ein selbstregulierendes System, das genau die Eigenschaften hat, die man haben will. Wenn die Erfindungshöhe nichttrivial ist, dauert das reverse engineeren lange, und man ist Jahre vor der Konkurrenz am Markt damit und hat damit sein Monopol. Und über diesen Apple-Lacher hier könnte man laut lachen, anstatt sich Sorgen zu machen, daß die jetzt ffmpeg oder Photoshop abmahnen mit ihren l33t SIMD Skillz.
Excel kommt mir nicht ins Haus, also mal Open Office probiert. Erster Hammer: wenn man da "30:45" eingibt, ergänzt er das zu "30:45:00" (dabei ist natürlich 30:45 gemeint, sonst hätte ich da 30:45:00 eingegeben!). Das Chart-Modul funktioniert, kann aber nicht als PDF ausgeben, oder zumindest habe ich es nicht gefunden. Klar, ich kann einen Screenshot machen, und den dann in das PDF pasten. Ganz groß. Ab in die Tonne.
Nächster Versuch, gnuplot. Sieht scheiße aus. Kann man vermutlich was machen, aber so tolle New Economy stylige 3d Barcharts mit Gradientenhintergrund, das kann man vergessen.
Also mal bei Google nen Account geclickt und deren Web Spreadsheet ausprobiert. Kann gar keine Charts. Zwei-drei andere probiert, die können Charts, aber das sieht Scheiße aus.
Ich spielte schon mit dem Gedanken, mit das selber mit povray oder so zu rendern, da kam mir als letzte Idee gnumeric, der Gnome-Spreadsheet. Aufgerufen, tut nicht. Installation verkackt. Nochmal kompiliert (WTF, dieser Gnome-Sondermüll, das gehört doch alles in die Sonne gestürzt!) und schon kommen da Charts raus, und die kann man auch als Vektorgraphik exportieren: SVG. Mhh, SVG. Mal getan, im Konqueror angeguckt, kommt korrekt raus. Das ist ja schon mal die halbe Miete. Aber wie kriegt man SVG jetzt nach PDF gewandelt, damit ich das einbetten kann? Ich weiß es auch noch nicht, im Moment installiere ich inkscape, in der Hoffnung, daß der das kann.
Generalsekretär Petke, ein Law-and-Order-Mann und strammer Rechtsaußen, hat die Vorwürfe mit folgenden Worten kommentiert: "Die E-Mails von Schönbohm, Wanka und anderen wurden nach einem transparenten und bekannten System von Mitarbeitern der Landesgeschäftsstelle abgearbeitet." Was Petke unter abarbeiten versteht, wird möglicherweise klarer, wenn man seinen früheren Job ansieht: Petke arbeitete lange für den Brandenburger Verfassungsschutz.Und ich möchte mal ausdrücklich darauf hinweisen, daß das die Partei ist, die immer wieder auf NPD und SED^H^H^HPDS einhaut wegen deren verfassungsfeindlicher Tendenzen, und ausgerechnet die zeigen jetzt, aus welchem Holz sie geschnitzt sind! HAHAHAHA! Der Lacher ist, daß ihnen das vermutlich sogar Stimmen bringen wird unter ihrer Fanatiker+Spinner+Nazis Zielgruppe.
Ich hoffe ja, daß sowas auch jemand von der CDU bei Schäuble macht, und bei Beckstein, und den ganzen anderen Mielke-Söhnen. Und ich hoffe, daß die ganzen Leichen im Keller der Reihe nach rauskommen, möglichst solange die CDU noch im zweistelligen Bereich Wähler hat.
Oh, falls ihr keinen Bock habt, die lange Meldung zu lesen, so müsst ihr euch doch zumindest ihre Entschuldigung durchlesen, und die ist so großartig, daß ich dafür einen neuen Preis aus der Taufe hebe: den Käptn Blaubär Preis für die unglaubwürdigste Geschichte aller Zeiten:
Petke [der Generalsekretär] wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in einer ersten Reaktion zurück. Er sagte, er habe keine Anweisungen gegeben, E-Mails an andere CDU-Spitzenpolitiker unbemerkt an ihn weiterzuleiten.Nee, klar, das ist von ganz alleine passiert. Er leugnet auch gar nicht, daß es geschehen ist! Und dann noch dieses Detail hier:
Seit vergangenem Montag ist laut Schoenland die Homepage der CDU in Brandenburg wegen Zahlungsschwierigkeiten der Union abgeschaltetHAHAHAHAHAHA
Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) erklärte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", die Bundesregierung habe in dieser Situation abwägen müssen. "Natürlich muss man den Staatsbürgern helfen aus dem Krieg herauszukommen. Da kommt der eine oder andere mit, dem wir bei der Einreise Passersatzpapiere ausgestellt haben", sagte Schäuble. Man habe nicht kleinlich sein wollen.Hach wir sind ja so humanitär und grundgut und werden immer nur von den fiesen Terroristen ausgenutzt. Nun fragt sich vielleicht der eine oder andere, was die Hisbollah gegen uns haben könnte. Wie wäre es mit der Tatsache, daß wir den Israelis ständig Waffen verkaufen (oder verschenken, wenn sie gerade keine Lust auf bezahlen haben)?
Heute habe ich mal meine erste Analyse gemacht. Ich habe alle Artikel nach Terrorwörtern durchsucht (also genau genommen nach den Substrings "gefahr", "gefähr", "bedroh", "anschlag", "anschläg", "terror"), und dann mal pro Kalendertag die Anzahl der Terrorwörter pro Artikel geplottet.
Ladies and Gentlemen, ich präsentiere: Das Internet-Terrormeter! Die X-Achse sind die Tage seit November 2005, da muss ich mal in Ruhe mit gnuplot verhandeln, um da Datumsangaben hinzukriegen :-) Ich persönlich bin schockiert, daß an manchen Tagen tatsächlich mehr Terrorwörter als Artikel vorkommen.
Dem Bayerischen Rundfunk sagte Bosbach am Mittwoch: "Wir müssen uns die Menschen, die nach Deutschland kommen wollen, gleich aus welchen Gründen, näher ansehen, insbesondere dann, wenn sie aus Problemstaaten kommen." Wenn es dann Zweifel gebe, müsse die Sicherheit Vorrang vor der Reisefreiheit haben, sagte Bosbach.Der antiterroristische Schutzwall wird uns alle retten! (Danke, Jens)
Am Wahlgerät werden nach entsprechender Betätigung die gespeicherten Daten der Hardware- und der Software-Version sowie zwei Checksummen des enthaltenen Programmspeichers zum Vergleich mit den Angaben auf dem Typenschild und der Baugleichheitserklärung des Herstellers angezeigt und ausdruckt; Der Ausdruck enthält zusätzlich die individuelle ID- Nummer des einzelnen Wahlgerätes.Das ist alles. Das Gerät zeigt die Version und eine unklare Checksumme an. Und das reicht, um die PTB zu überzeugen, daß da nichts manipuliert wurde. Ich glaub, ich krieg die Tür nicht zu! BMW-Motoren sind besser gesichert (da braucht man Spezialwerkzeug). Briefmarkenautomaten sind besser gesichert! Aber hey, wer hat schon Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Wir müssen uns um die Terroristen kümmern, die unsere Bahnhöfe in die Luft sprengen wollen!1!!
Damit hier keine Mißverständnisse aufkommen: Die wollen uns mit den Wahlmaschinen das Wahlrecht kaputt machen. Handeln. Jetzt. Alle einlochen.
Gleich drei Mal innerhalb von 20 Stunden wurden Bahnhöfe wegen großangelegter Fahndungen oder Bombendrohungen abgeriegelt. Sämtliche Einsätze gingen glimpflich aus, dennoch warnt Innenminster Schäuble: "So nah war die Bedrohung noch nie."
Zuerst muss man dafür Cross-binutils bauen, das sind Assembler und Linker und so, das ist auch normalerweise gar kein Problem.
./configure --prefix=/opt/cross --target=x86_64-linux --enable-static --disable-sharedund gut ist. Statisch deshalb, weil ich in /opt/cross auch Crosscompiler für zig andere Plattformen habe, um zu gucken, ob die diet libc noch mit allen Plattformen sauber baut. Wenn man da den Default nimmt, und ein Cross-Binutils für Alpha-Linux installiert, dann geht danach der Assembler für AMD64 nicht mehr, weil der die selbe Shared Library laden will, die aber von AMD64 nichts weiß. OK, damit kann ich leben. Fällt man einmal drauf rein, lernt man, gut ist.
Der nächste Schritt ist der Crosscompiler. Hier kommt die erste echt Hürde, denn der Crosscompiler baut normalerweise für C, C++, Java, Objective C, allen möglichen Schund Compiler. Die kommen alle mit Laufzeitumgebungen, die nicht kompilieren, weil sie eine funktionierende libc erwarten. Die haben wir nicht, wir bauen ja gerade den Compiler, mit dem wir sie dann übersetzen wollen. Daher sieht bei gcc die Configure-Zeile so aus:
./configure --prefix=/opt/cross --target=x86_64-linux --enable-static --disable-shared --enable-languages=c --disable-nlsDas --enable-static hier bezieht sich auf libgcc; wenn gcc die wie normal dynamisch zu bauen versucht, schlägt das mangels libc fehl. Aber auch so gibt es Ärger, weil libgcc von der Zielplattform die libc-Header haben will. Das finde ich persönlich ja einen groben Verlierer, ja geradezu den Stirnklatscher überhaupt. An der Stelle hat man normalerweise verloren. Übliche Notfall-Ansätze sind "Debian-Paket bzw Fedora-RPM der glibc der Zielplattform ziehen, von Hand die Header auspacken, und an die richtige Stelle (/opt/cross/x86_64-linux/include) kopieren". Wieso nicht einfach /usr/include nehmen? Weil bei der glibc die Header von der Plattform abhängen! Nicht so bei der dietlibc, und so habe ich für meine Crosscompiler immer die dietlibc-Header gesymlinkt, und dann ging das gut (mal abgesehen von Bizarro-Plattformen wie IA64, der will da Dateien und Symbole haben, von denen ich noch nie gehört habe, irgendwelcher libc-Support fürs Stack Unwinding… *grusel*).
Normalerweise höre ich an der Stelle auf, denn wenn ich einen Crosscompiler habe, kann ich damit die dietlibc übersetzen. Heute habe ich mich aber so über das Gentoo auf meinem Desktop geärgert, daß ich mir vorgenommen habe, meine Linux-Distro "Fefix" mal für AMD64 zu crosscompilen. Schritt 1: glibc. Und was soll ich euch sagen, glibc ist nicht crosscompilefähig! Der versucht, sizeof(long double) rauszufinden, indem er ein Programm übersetzt und ausführt. Das geht natürlich nicht. Gut, in configure fest 16 reingehackt (die Alternative ist, einen config.cache manuell zu erstellen, in dem das drin steht), und was sehen meine entzündeten Augen?
checking for libgd… no [libgd?!?!?…]WTF?! C cleanup handling? Und gcc 4.1.1 soll das nicht unterstützen?! ARGH! Na gucken wir uns doch mal das Testprogramm an:
checking for ANSI C header files… no [doh!]
checking for sys/types.h… no
checking for sys/stat.h… no
checking for stdlib.h… no
checking for string.h… no
checking for memory.h… no
checking for strings.h… no
checking for inttypes.h… no
checking for stdint.h… no
checking for unistd.h… no
checking for long double… no
checking size of long double… (cached) 16 [Warum macht er das überhaupt, wenn er glaubt, daß es kein long double gibt?!]
running configure fragment for sysdeps/x86_64/elf
checking for x86-64 TLS support… yes
running configure fragment for nptl/sysdeps/pthread
checking for forced unwind support… yes
checking for C cleanup handling… no
#include <stdio.h>Na und woran scheitert es wohl? RICHTIG! Kein stdio.h! Denn ich kompiliere ja gerade die libc, DAMIT ICH DIESES HEADER-FILE KRIEGE! Lieber Herr Drepper, warum erhängen Sie sich nicht einfach an der nächsten Eiche? Das würde uns allen viel Ärger sparen. Danke.
void cl (void *a) { }
int
main ()
{
int a __attribute__ ((cleanup (cl)));
puts ("test")
;
return 0;
}
Warum bloggst Du?
Es fing als Linksammlung für den jährlich auf dem CCC Congress stattfindenden Fnord Jahresrückblick an. Über Blogger habe ich mich ja jahrelang lustig gemacht, vor allem auch weil sie alle so schlechte PHP/Perl/Python/Java/Whatever Knödelsoftware einsetzen, und sich da lauter New Age Dinge wie Trackback, Kommentarfunktion und XMLRPC ausdenken, um dann prompt für die damit einhergehenden Probleme neue Lösungen brauchen — eine veritable Arbeitsplatzbeschafftungsmaschine! Und so war klar, daß ich eine eigene Blogsoftware brauchen würde, in C geschrieben, mit tinyldap als Backend, und sei es nur um zu zeigen, daß das geht. :-)
Seit wann bloggst Du?
Seit dem 31. März 2005. Die 1. Meldung war, daß malaysische Autodiebe den Finger mitgeklaut haben, um an der Biometrie vorbei zu kommen.
Selbstportrait (etwas älteres Bild)
Warum lesen Deine Leser Dein Blog?
Gute Frage. Ich habe das mal rauszufinden versucht vor einer Weile, und da schrieben mir mehrere Leute, daß sie mein Blog als Nachrichtenquelle nutzen.
Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?
blog bei google.de (kraß, wa?)
Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Mhh, könnte ich jetzt keine konkrete nennen.
Dein aktuelles Lieblingsblog?
Das des ehemaligen Nachrichtenmagazins aus Hamburg. Oh, nur Blogs ohne Werbeeinblendungen? Na gut, dann Holgi und Susanne.
Welches Blog hast Du zuletzt gelesen
Metafilter.
Wie viele Feeds hast Du gerade im Moment abonniert?
Keine. Ich lese Blogs im Webbrowser. RSS kostet mich mehr Zeit als es einzusparen versprochen hatte.
An welche vier Blogs wirfst Du das Stöckchen weiter und warum?
Ich bewerfe doch keine harmlosen Blogs mit Stöckern!1!! Nee, das propagiert sich schon von alleine weiter.
Marcus Ranum hat auf einer Konferenz sein Klartext-Paßwort übers Netz gehen lassen, und das ist von Bill Cheswick (dem Erfinder der Firewall) gesnifft worden, und er hat ihm das als Email geschickt :-) Gut, das ist eine alte Geschichte, wieso komme ich jetzt gerade auf den? Weil Ilja mich auf plog hinwies, eine Software, die Ranum als Source ins Netz stellt. Die Software ist von 2004, da war der Mann seit über 12 Jahren im Security-Geschäft und hat seinen Kram verkauft. Und jetzt gucken wir uns das mal an: der Mann guckt nicht, ob die IP Header Länge überhaupt ins Paket paßt, guckt nie auf caplen im Paket, guckt nicht, ob der UDP-Header überhaupt innerhalb des Paketes liegt, … eine Katastrophe. Ilja erzählt mir gerade, daß im TIS Toolkit so Bugs drin waren wie if (a=b) statt if (a==b)… kurz gesagt: OMFG! Finger weg! Der Name und die Anzahl der Projekte einer Person sagen gar nichts. Ihr müsst euch immer den Code anschauen, um zu einem Schluß zu kommen.
Update: Hat sich erledigt. Ich Depp habe den Passus überlesen, daß bei loadprog der PC nicht auf 0 sondern auf Register C gesetzt wird. Duh! Dank an Martin Fiedler :-)
Unter FreeBSD gibt es die Möglichkeit, dem Kernel zu sagen, man möchte erst einen accept kriegen, wenn auch einkommende Daten vorliegen. Das ist eine schlaue Sache für Protokolle, bei denen der Client die ersten Bytes schickt, weil man sich so System Calls spart. Die Windows-Entwickler haben sich das offenbar angeguckt, und wollten sowas auch machen, also haben sie bei AcceptEx die Möglichkeit vorgesehen, daß man einen Buffer übergibt, und dann kommt das AcceptEx erst zurück, wenn auch Daten vorliegen. Klingt auf den ersten Blick richtig schlau, schlauer sogar noch als FreeBSD, weil ich dem System den Buffer gebe, wo die Daten rein sollen, da spart der Kernel sich, wenn sie das gut machen, einmal Kopieren der Daten.
So, nun denkt mal über folgendes Szenario nach. Ich habe einen Webserver gehackt, der dieses API benutzt. Jemand verbindet sich zu dem Webserver, schickt aber keine Daten. Der Kernel assoziiert jetzt die einkommende Verbindung mit dem ausstehenden AcceptEx. Keine Daten kommen auf der Verbindung. Aber eine weitere Verbindung kommt rein, und diese schickt sogar Daten! Für diese Verbindung ist jetzt kein ausstehendes AcceptEx mehr vorhanden. Sehr ihr das Problem? Stellt sich raus, daß man mehr als ein AcceptEx ausstehend haben kann pro Server-Socket, aber das löst ja das Problem nicht. Nehmen wir an, ich habe 4 AcceptEx ausstehend, dann muss ein Angreifer bloß 4 leere Verbindungen aufmachen statt nur einer, und schon ist mein Webserver wieder komplett blockiert. Tja, Microsoft, ein Wort mit X, das war wohl nix.
Aber wie ich meine Freunde von freedesktop.org kenne, machen die keine halben Sachen. Wenn kaputt, dann auch verbrannte Erde. Und tatsächlich, es gibt da jetzt knapp 300 Pakete. Sah erst nicht so schlimm aus, weil ich nur gezogen hatte, was im X11R7.1 Verzeichnis lag. Stellt sich raus, daß das nur die Hälfte ist! Die Pakete, die sich seit X11R7.0 nicht geändert haben, die haben sie nicht rüber gesymlinkt, sonst könnte ja noch jemand darauf kommen, daß man die auch ziehen muss!
Und nun muss man sich mal in die Lage von freedesktop.org versetzen. Man gibt den Leuten 300 Pakete, die in unklarer Weise voneinander abhängen. Wieso überhaupt 300 Pakete? Weil die da echt mit dem Fleischwolf kompartmentalisiert haben; ein Dutzend der Pakete beinhalten überhaupt nur Header! Kommen natürlich trotzdem mit configure-Skript und allem Tamtam:
Seht ihr die sagenhafte Effizienz dieses Systems? Für nicht mal 10k Nutzdaten haben sie mir fast 200k Müll geschickt.-rw-r--r-- 1 leitner users 1315 May 17 2005 COPYING
-rw-r--r-- 1 leitner users 415 Mar 31 10:39 ChangeLog
-rw-r--r-- 1 leitner users 223 May 9 2005 Makefile.am
-rw-r--r-- 1 leitner users 15837 May 20 16:58 Makefile.in
-rw-r--r-- 1 leitner users 21739 May 20 16:58 aclocal.m4
-rwxr-xr-x 1 leitner users 195 May 5 2005 autogen.sh
-rwxr-xr-x 1 leitner users 81157 May 20 16:58 configure
-rw-r--r-- 1 leitner users 225 Mar 31 10:39 configure.ac
-rwxr-xr-x 1 leitner users 9233 May 20 16:58 install-sh
-rwxr-xr-x 1 leitner users 11014 May 20 16:58 missing
-rw-r--r-- 1 leitner users 1962 Mar 31 10:39 saver.h
-rw-r--r-- 1 leitner users 5349 Mar 31 10:39 saverproto.h
-rw-r--r-- 1 leitner users 4298 Mar 31 10:39 scrnsaver.h
-rw-r--r-- 1 leitner users 197 May 9 2005 scrnsaverproto.pc.in
Das ist ja schon ziemlich grobe WMD-Qualität, freedesktop.org blieb überhaupt nur eine Möglichkeit, das noch schlimmer zu machen: sie dokumentieren nicht die Abhängigkeiten. Ja, I kid you not, die Abhängigkeiten sind nicht dokumentiert. Und als ob sie genau wüßten, daß ich Python-Software aus religiösen Gründen nicht auf meine Platte lasse, bieten sie ein Build-Tool an, das in Python geschrieben ist. Und wo ist das dokumentiert? In ihrem… Wiki. Kann man sich noch lächerlicher machen? Oh ja, man kann! Indem man die pkg-config (JA! Das erwähnte ich noch nicht, sie verwenden tatsächlich das Schweinetool aus der Hölle, _pkg-config_!) Pakete anders benennt als die Verzeichnisse und Tarballs (Beispiel: evieproto -> evieext-X11R7.0-1.0.2). Kurz gesagt: in der Zeit, mit der ich mich jetzt schon darüber aufgeregt habe, habe ich das früher dreimal gebaut, und ich habe hier noch nicht mal den X-Server fertig gebaut, geschweige denn irgendwelche Grafiktreiber.
But wait, there is more! Es gibt Patches für Sicherheitslücken. In X11R7.1 liegen die Patches, aber die gepatchten Pakete sind von X11R7.0, und der Patch heißt nicht mal komplett so wie der zu patchende Tarball, und, ja liebe Gemeinde, es geht noch übler, die Patches haben nicht mal die selbe -p Konvention! Manche brauchen -p0 bei patch, andere -p1. Offensichtlich wollte da jemand verhindern, daß man das automatisiert oder im Halbschlaf bauen kann.
Was für Sicherheitslücken sind denn das, werdet ihr jetzt wissen wollen? Das Projekt ist 25 Jahre alt, das müssen ja immens subtile Dinge sein, die sie da jetzt erst gefunden haben, richtig? Sie haben vergessen, bei seteuid den Rückgabewert zu prüfen. OMFG!!
Ihr werdet euch jetzt fragen, wie ich das überhaupt gebaut kriege mit den Abhängigkeiten und so. Ich rufe configure bei dem Paket auf, das ich wirklich haben will, warte eine Minute, dann laufe ich den Abhängigkeiten hinterher. Rekursiv.
Liebe Freedesktop-Leute, wenn ich euch mal im Dunkeln begegne, und zufällig einen Clue-by-Four dabei habe, dann gnade euch Gott!1!!
Update: Beeindruckend. Vier Stunden später, X startet, lädt den richtigen Treiber, aber weigert sich dann, etwas anderes als 640x480 zu fahren. Alle an die Wand stellen nach der Revolution, das sage ich euch.
Unter anderem hält er Peak Oil für Blödsinn, ja sogar für ein PSYOP der Ölindustrie, und er hat Details! Hubbert, der Erfinder der Peak-Theorie, hat initial vorausgesagt, es gäbe nur so viel Öl, wie wir bis jetzt verbraucht haben; die Peak-Sache kam später. Hubbert hat damals für Shell gearbeitet, und sollte der Welt erklären, wieso Öl mehr als 2 Dollar pro Barrel kosten sollte, was der damalige Preis war, und wo offensichtlich Potential für mehr Profit bestand. Das Originalpaper sagt, man solle von dem Öl wegkommen (an dem Shell damals nicht viel verdiente) und Atomenergie nutzen (Shell gründete gerade zu der Zeit ein fettes Uran-Abbau-Konsortium).
Palast glaubt auch nicht, daß die Euro-Ölbörse was mit dem Irakkrieg zu tun hatte, weil beide Bushes ja aktiv daran gearbeitet haben, den Dollar abzuwerten und niedrig zu halten.
Er beschreibt, daß es in der Bush-Junta zwei Clans von Think Tanks gibt, die Einfluß ausüben - die Neocons und Big Oil. Saddam mußte weg, weil sich beide einig waren, daß er weg müsse. Die Neocons wollten ihn weghaben, damit sie die staatliche Ölförderung im Irak verramschen können. Das hätte dazu geführt, daß jeder Käufer auf seiner Parzelle Profitmaximierung macht und so insgesamt viel mehr Öl gefördert wird als im Moment. So wollten die Neocons die OPEC kaputt machen. Big Oil wollte das Gegenteil — die Ölförderung soll in staatlichen Händen bleiben, und die sollen so wenig Öl wie möglich fördern (denn Knappheit treibt die Preise und damit die Profite der Ölkonzerne hoch). Saddam mußte weg, weil er da offenbar wöchentlich aus Jux am Ölhahn gedreht hat. Er hat mal ne Woche nichts gefördert, als Solidarität mit den Palästinensern oder so, und dann wieder volle Pulle (naja, bis zu seiner Quota, die nicht sonderlich noch war). Das hat den Ölmarkt weitgehend ins Chaos gestürzt, so daß die Preise am Ende wild hoch- und runter gingen. Das wollte Big Oil abschalten, und daher mußte Saddam da aus ihrer Sicht weg. Und eines ihrer Ziele war, einen OPEC-Sitz zu kriegen (haben sie jetzt über den Irak).
Es gibt da noch lustige Details, wie z.B. daß Gaddafi offenbar semiöffentlich darüber nachgedacht hat, mit Saddam zusammen die Ölförderung temporär einzustellen, um die USA zu ärgern, und als das das letzte Mal passierte, haben die Amis halt in Venezuela mehr Öl gekauft, aber da war gerade Chavez an die Macht gekommen, und der hätte da nicht mitgemacht, und daher haben seiner Ansicht nach die Amis übereilt den Chavez-Putsch losgetreten, bevor die Planung in trockenen Tüchern war, und deshalb ist das gescheitert.
Na was soll ich sagen, das ist ein hervorragendes Buch, sehr fesselnd und durchaus anregend für den Geist. Eine nette Zahl hat er noch gehabt: durch den Irakkrieg haben die Saudis 2005 das Dreifache ihres normalen Profites eingefahren mit Öl. Die können jetzt zwei Jahre lang die Pumpe zulassen (oder anders herum, volle Pulle fördern und ihr Öl verschenken, z.B. weil der Irak die Preise kaputt macht), ohne daß sie hungern müssten. Aber die Krönung ist das Kapitel, wo er darstellt, daß im Irak nie wirklich Öl gefördert wurde, die haben gerade ein Fünftel ihrer Ölfelder überhaupt angestochen, und es gab da sogar ein Kartell der Ölfirmen, die vereinbart haben, daß da niemand fördert (das war in der Zeit vom 1. Weltkrieg). Also, kauft euch mal alle das Buch, das ist augenöffnend! Wußtet ihr z.B., daß Bremer (der Zwischendurch-Irak-Verwalter) Managing Director von Kissinger Associates war (ja, der Kissinger, der Kriegsverbrecher)?
Vor allem geht es dabei um die Beobachtung des islamistischen Extremismus. NRW-Verfassungsschutzchef Hartwig Möller: "Auf den üblichen Kommunikationswegen ist diesen Leuten nicht mehr beizukommen."
In dem Film geht es um ein paar Jugendliche aus England, alle mit Familie in Pakistan. die Mutter des einen schickt ihn zu einer Familienhochzeit nach Pakistan, und da soll er auch mal seine Wurzeln kennenlernen, und er nimmt ein paar Kumpels mit, die sich einen coolen Urlaub versprechen. Winterbottom hat Schauspieler angestellt, und ist mit ihnen zu den Originalschauplätzen gefahren, und so fühlt sich der Anfang erst wie ein Road Movie an, aber dann fahren die Kids nach Afghanistan. Eine Schnapsidee, aber die Leute in Pakistan halten es alle für ausgeschlossen, daß die Amis wirklich Afghanistan bombardieren, und so fahren sie da hin, in Bussen, unter abenteuerlichen Umständen. In Afghanistan beginnt dann die US-Bombardierung. Sie hatten initial noch die Idee, den Leuten da helfen zu wollen (also gar nicht mal militärisch, völlig jung und naiv dachten sie, vielleicht braucht da jemand unsere Hilfe), aber einer von ihnen wird krank, und so kommen sie nach der Reise von Kandahar nach Kabul nicht wirklich raus und entscheiden sich, zurück zu fahren. Der Bus nach Pakistan fährt sie aber in die Gegenrichtung, in die letzte Taliban-Gegend, wo sie prompt von den Amis bombardiert werden. Weiter habe ich selbst noch nicht gesehen, aber der Titel läßt ja ahnen, wie es weitergeht. Schon bis hier ist der Film so derartig mitreißend gemacht, das ich feuchte Hände kriege beim Gucken. Winterbottom stellt Szenen nach, aber blendet zwischendurch Fernsehnachrichten-Schnipsel ein, die damals in der Gegend gemacht wurden. Ich werde das mal weiter gucken, aber schon jetzt ist das ein ganz klarer Must-See. Die Geschichte ist dann später so verlaufen, daß die Jungs von den Amis eingesackt und nach Guantanamo geschickt wurden, wo sie zwei Jahre ohne Anklage verhört und inhaftiert waren, bevor sie am Ende frei kamen. Der Film beruht auf ihren Aussagen. In England kennt die Geschichte offenbar jeder, aber in Deutschland oder gar in den USA ist das völlig unbekannt. Daher, tut was für Völkerverständigung, und guckt euch den Film an. Sehr empfohlen. Der Film lief in England sogar schon im Fernsehen, insofern hoffe ich mal, daß das über legale Privatkopiewege seine Runde macht in Europa.
Zumindest unter Techies ist das Wahlmaschinen-Problem weitgehend bekannt.
Die Debatte mit den mexikanischen Einwanderern läuft mit sehr ähnlichen Argumenten ab wie bei uns, aber es fühlt sich für mich viel klarer an, weil ich da als Außenstehender nicht emotional betroffen bin. Ich finde es sehr interessant, sich damit zu beschäftigen, weil man die Erkenntnisse am Ende vielleicht übertragen kann. Die vorgebrachten Argumente sind:
Auch sehr interessant an Mexiko ist Vicente Fox, der Präsident, denn der hat bei Amtsantritt erst mal angefangen, seine Befugnisse und die der Regierung auf das in der Verfassung definierte Maß zurück zu fahren. Sowas würde ich mir ja auch bei uns mal wünschen. Der Mann scheint der einzige Demokrat zu sein, den die USA in fremden Ländern an der Macht halten. Normalerweise sind das ja eher krasse Diktatoren und fiese Tyrannen.
Im Übrigen, liebe Susanne, beantrage ich hiermit ein Howto, oder eine FAQ von mir aus, wo solche tumben Parolen mal aufgelistet und in einfachen Worten widerlegt werden. Ich halte es für an der Zeit, daß wir allen Leuten Argumente in die Hand geben, um aus solchen Stammtischparolen souverän die Luft rauslassen zu können. Ich gebe mal ein Beispiel, wie ich das meine:
"Die Mexikaner zahlen keine Steuern"So oder so ähnlich wünsche ich mir eine Art Wikipedia der dummen Stammtischargumente und ihrer Widerlegung. Wer macht mit? Ich will jetzt nicht, daß wir alle über Mexikaner bloggen, sondern schon über unsere eigenen Probleme, aber der Blick auf vergleichbare Probleme anderer Leute hat noch keinem geschadet.Erstens betrifft das nur die Einkommenssteuer; andere Steuern wie Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Benzinsteuer und so weiter zahlen die natürlich auch. Zweitens gibt es auch in den USA ein progressives Steuersystem, bei dem man erst ab einem Mindesteinkommen steuerpflichtig wird. Und das Einkommen der durchschnittlichen illegalen Einwandererfamilie ist deutlich unter dem Mindeseinkommen. Im Übrigen nutzen die Mexikaner ja auch die ganzen Dienstleistungen nicht, die US-Bürgern zur Verfügung stehen. diese Studie von 2004 sagt, daß bei einer Einbürgerung die Kosten pro Mexikaner für den Staat um knapp 200% oder $5000 steigen (die Seite will mit den Zahlen das Gegenteil ausdrücken, aber wenn die Mexikaner weg wären, müsste der Job ja von anderen gemacht werden, die dafür auch nicht mehr Geld bekämen, aber Bürger wären).
Gisela Piltz und Petra Pau, Innenpolitikerinnen der FDP beziehungsweise der Linkspartei im Bundestag, sprachen sich für ein Moratorium bei der Ausgabe der ePässe aus. Angesichts der Sicherheitsprobleme müsste man zunächst die Tücken der Technik in den Griff bekommen. Pau stellte auch den Ansatz in Frage, dass die Zusammenführung von Daten mehr Sicherheit schaffe. Ein Besuch bei US-Behörden habe gezeigt, dass mit den dort getätigten Praktiken zum Data Mining vielmehr die Liste der Probleme mit Verwechslungen etwa von Namen immer länger geworden und die Fehlerquote gestiegen sei. Uhl begegnete den Sorgen Stokars vor dem unerwünschten Auslesen der Passdaten auf Reisen dagegen mit der Aufforderung: "Dann bleiben Sie halt zu Hause."
Na egal, habe ich halt ein anderes zlib-Interface ("inflate") benutzt, um damit die hereinkommenden Daten, die ich per recv lese, zu unzippen, und was soll ich euch sagen — Z_DATA_ERROR. Weil zlib ein anderes Format als gzip benutzt, und man muss inflate sagen, daß man einen gzip-Header erwartet, indem man inflateInit2 benutzt statt inflateInit, und dann bei dem Parameter, der die Anzahl der Bits im Compression Window, 32 dazu addiert. Das teilt dann inflate mit, daß auch ein gzip-Header OK ist.
Aber hey, ich habe da jetzt schon so viel Zeit rein versenkt, diesen Benchmark unter Windows zum Laufen zu bringen, ich lasse mich jetzt nicht von zlib abhalten!! Also habe ich das gemacht, und immerhin den 1. Teil durchgeführt, das Auspacken des Tarballs. Vorher den Durchsatz mal verdreifacht, indem ich den Antivirus, Windows Defender und den Search Service abgeschossen habe; soll die Nachwelt entscheiden, ob ich das tun mußte, weil das sonst unfair gewesen wäre, oder ob ich das hätte drinlassen sollen. Man könnte ja auch argumentieren, daß Microsoft einem diesen Scheiß per Default ausliefert, also ist das nicht meine Schuld, wenn ich das nicht ausmache. Ich habe ja auch unter Unix den sshd nicht abgeschossen. Anyway, ich habe also endlich die Dateien auf die Platte gehauen, und meinen gehackten Webserver gestartet, und … ich kriege bizarrste Fehlermeldungen. Ich benutze da u.a. overlapped I/O, d.h. ich haue Requests raus, und queue die mit einem Zeiger auf eine State-Struktur an einem Completion Port, so funktioniert deren API. Dann kriege ich mitgeteilt, da ist ein Vorgang fertig, und hier ist der State dazu. Und an der Stelle wird einem dann auch gesagt, wie viele Bytes man denn nun tatsächlich gelesen hat. Und was soll ich euch sagen, ich queue da Reads für 8k (mehr Header erwarte ich nicht, die tatsächlichen Header sind eher so 150 Bytes), und der Completion Port sagt mir dann, "ich habe die 83k gelesen, die du haben wolltest". WTF?! Nicht nur das, ich kriege auch den Effekt, daß ein Read, den ich rausschicke, nicht mit "OK, ich melde mich dann später" antwortet, sondern sofort fertig wird. Laut API-Beschreibung kann das nicht passieren. Tja, und dann segfaultet der Serverprozeß plötzlich. Reproduzierbar. Oh, nicht in meinem Code, in NTDLL. Grunz!! Ich vermute ja, daß da deren State Machine durcheinander kommt und mir einen Block zweimal zurück gibt, und daher ein Double Free passiert oder so. Aber im Moment ist das völlig unklar alles.
showposition is a Web-based tool that shows (using Google Maps) the position provided in the URL, with a comment provided in the URL.
*hust* *hust* *hust*Und dann das hier, das riecht ja schon betörend nach frisch-von-der-Uni Code:
Toy'd is an advanced window manager built on top of Aoof-Wm, an advanced object oriented framework designed specifically for the development of portable window management systems.
So sollen die Wähler für die Landeslisten der Parteien nur noch eine Stimme haben und die Reihenfolge der Kandidaten nicht mehr einfach ändern können. Reinert räumte ein, daß die CDU viel Kritik für ihren Plan einstecken müsse. Außer SPD und GAL hatten Verfassungsexperten, Bürgervereine, Patriotische Gesellschaft und der Verein "Mehr Demokratie" das Vorhaben zuletzt scharf kritisiert, das Wahlrecht zu ändern, bevor es 2008 erstmals angewandt werden kann. Allerdings gebe es hinter vorgehaltener Hand auch immer wieder Unterstützung von der SPD, in der viele eine Änderung ebenfalls für richtig hielten, so Reinert.Nee, klar. Änderungen, durch die andere als SPD und CDU ins Amt kommen könnten, müssen unbedingt verhindert werden!1!! Oh, und wann machen sie die Anhörung dazu? Am Tag der WM-Eröffnung. Reiner Zufall und sehr bedauerlich, daß da keiner hinkam, um peinliche Fragen zu stellen.
Auch sei das Firmengelände von Sewmasch, der einzigen russischen Werft, die Atom-U-Boote baut, ausreichend gesichert.Da sind Mauern drum! Da kommen keine Strahlen raus!1!! Das Schiff soll dann am Polarmeer aufgestellt werden, und hey, wenn es untergeht, dann ist immerhin für Kühlung gesorgt.
Die Kassen sollen aus diesem Fonds pro Versicherten einen Betrag erhalten, der die durchschnittlichen Behandlungskosten pro Patient abdeckt. Kassen, die mit diesem Geld nicht auskommen, müssten zusätzlich bei ihren Versicherten einen Zusatzbeitrag als Kopfpauschale oder prozentualen Beitrag erheben.Was wird also passieren? Die Betriebskrankenkassen, die nur junge, kräftige, gesunde Arbeiter haben, werden den Durchschnittssatz nach unten treiben, und mit der Kohle auskommen, sogar weniger brauchen. Die anderen Krankenkassen, die, die die Rentner und Arbeitslosen haben, werden schlicht pleite machen. Aber das Wort "Rentner" wird sich wahrscheinlich eh bald erledigt haben, wenn wir alle bis zum Tode arbeiten, und Arbeitslose haben es ja auch nicht besser verdient, die sollen endlich mal aufhören, den anderen auf der Tasche zu liegen!1!!
gatlings Logformat verteilt seine Zugriffe auf mehrere Zeilen, damit man Statistiken über Sachen machen kann, die man sonst nicht sehen kann. Hier ist ein Beispiel:
Hier kann man an den Zeitstempeln sehen, wie viel Zeit zwischen dem Connect und der eigentlichen Anfrage vergangen ist (und so z.B. sehen, wenn jemand nur connected, dann keine Anfrage stellt, aber die Verbindung offen hält). Für eine Referrer-Analyse. Der Nachteil ist: wenn man nach GET grept, sieht man nicht die verbindende IP-Adresse. Daher habe ich ein kleines Skript namens "acc.pl" gehackt, das das zurück zuordnet. Kein Ding, 24 Zeilen, der formatiert auch noch etwas um.@400000004482340c3386c9cc accept 33 217.20.118.153 38748 1
@400000004482340c33933d4c GET/CGI 33 /rss.xml 0 Mozilla/5.0_(Windows;_U;_Windows_NT_5.1;_en-US;_rv:1.7.10)_Gecko/20050716_Firefox/1.0.6 [no_referrer] blog.fefe.de
@400000004482340c3395d174 cgi_fork 33 62 25805
@400000004482340d27f174cc cgiproxy_read0 62 159 10101
Die zweite Aufgabe ist etwas involvierter, nämlich soll da geguckt werden, welche Links extern referenziert werden. Ich möchte sehen, wer auf meine Meldungen linkt, welche Meldungen besonders häufig verlinkt werden, und von wo sie am meisten Hits zu mir tragen. Das ist gut, weil ich so auch Missbrauch sehen kann, wie z.B. als ich neulich über 1000 Hits pro Tag von irgendwelchen Foren-Sites auf ein Bild bei mir hatte. Dieses Skript nannte ich "deep-links", und es ist ähnlich komplex, 34 Zeilen perl. So, und jetzt schaut euch mal das typische Zeitverhalten an:
Gut, die Kiste ist nicht die schnellste, und das waren die Logdaten von mehreren Tagen, ein paar MB kommen da zusammen. In C ist das deutlich komplexer, weil es da keinen System-Hashing-Code gibt, und weil man da mehr Error Checking machen muss und mehr explizit hinschreiben muss, und so ist acc.c 136 Zeilen lang, und referrer.c 190 Zeilen. Ein deutlicher Sprung in Komplexität, keine Frage, aber schaut euch das Zeitverhalten für die selben Daten auf dem selben Rechner an:perl ~/acc.pl 5.99s user 0.07s system 81% cpu 7.449 total
deep-links 1.23s user 0.06s system 17% cpu 7.560 total
Und das ist der Grund, wieso perl und co ja ganz nett sind, aber man am Ende eben doch C nehmen will.acc 0.40s user 0.05s system 78% cpu 0.574 total
referrer 0.06s user 0.02s system 13% cpu 0.573 total
Python und Ruby sind übrigens noch viel langsamer als perl, von PHP mal ganz zu schweigen.
Eine andere häufig gehörte Ausrede ist, daß das ja keine Rolle spielt, ob eine kurze Aufgabe 0.2 oder 2 Sekunden braucht, das sei ja weniger Unterschied, als man bräuchte, um sich darüber aufzuregen. Das halte ich für groben Unfug. Es gab da Studien, aber mal von mir ganz persönlich aus gesprochen: auf den Computer warten zu müssen macht schlechte Laune. Das macht sogar so viel schlechte Laune, daß die Leute sich alle paar Jahre neue kaufen, obwohl ihr alter noch prima funktioniert. Schon eine halbe Sekunde ist spürbar zu langsam. Ich habe mal mit einem Aktientrader zu tun gehabt, und der hatte für seine Software das Ziel, daß die Software schneller den Bildschirm updaten (und auf Tastendrücke reagieren) muss, als der Bildschirm für seinen Refresh braucht. Das ist jetzt viele Jahre her, daß ich mit dem Mann zu tun hatte, aber denkt mal drüber nach. Im Grunde hat er Recht. Wenn ich auf meinem Rechner 5 Megabyte Logs durchgefummelt haben will, dann ist es bei 1,8 GHz nicht vertretbar, daß ich da länger als ne Sekunde drauf waren muss.
Geklagt hatte ein wegen Mordes zu neun Jahren Haft verurteilter junger Mann, weil seine Post kontrolliert wurde - und er wegen einer Schlägerei ein zweiwöchiges Fernsehverbot auferlegt bekam. Seine dagegen gerichtete Klage scheiterte allerdings, weil das Gericht solche Maßnahmen noch bis Ende 2007 erlaubte.Da fragt man sich ja schon, woher da noch der "Straf" Teil in Jugendstrafvollzug kommen sollen. Denen geht es ja besser als Hartz IV Empfängern! Ob es da auch ein Recht auf Playstation gibt? Ich sehe ja vor mir, daß Leute wie Assi Pöbel absichtlich alte Omas anfallen, um in den Knast zu kommen, weil sie da ein besseres Leben als draußen haben.
Der Film beschreibt im Detail, wie Jamaica nach der Unabhängigkeit Geld brauchte, wie die Weltbank ihnen dann strukturelle Hilfe verweigert hat, ihnen aber einen kurzfristigen Kredit gegeben hat, mit marktüblichen Zinsen natürlich, und ihnen als Auflage gegeben hat, daß sie ihren Markt öffnen sollen, und daß sie Subventionen und Zölle abbauen müssen. Das läuft dann in mehreren Iterationen in einen selbstverstärkenden Kreislauf hinein. Und Jamaica darf noch nicht mal selbst entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben, und wo sie sparen wollen. Das sagt auch die Weltbank. Gesundheitssystem und Bildung fallen als erstes komplett weg, und der Abbau der Subventionen und Zölle heißt, daß die lokale Milchindustrie nicht mit der zu über 50% subventionierten und viel automatisierter hergestellten US-Milch konkurrieren kann und pleite macht. Also kommen auch keine Steuern mehr rein, und der Staat muss mehr Kredite aufnehmen, um die alten zurück zu zahlen. Die neuen Kredite haben mehr und schärfere Auflagen.
Wie viele Kolonien hatte Jamaica einen Sonderstatus bei der EU bei Bananen, und den hat ihnen Chiquita über die US-Regierung weggeklagt (obwohl die USA gar nicht selber Bananen anbauen). Chiquita und Dole sind US-Firmen, obwohl das ganze Obst aus kolonialähnlichen Abhängigkeitsverhältnissen aus Drittländern kommt, wo die Arbeiter (der Film zeigt das am Beispiel Honduras) unter Sweatshop-Sklavenbedingungen für Billigstlöhne arbeiten müssen. Es gab da mal einen Aufstand in Honduras, der dann vom Staat brutal niedergeschlagen wurde (vermutlich auch als IMF-Folge?). Damit kann Jamaica nicht konkurrieren, weil die Gehälter zahlen wollen, von denen die Arbeiter leben können.
Die nächste Iteration in der Armutsspirale ist, daß die jetzt extraterritoriale Sweatshops aufgebaut haben bei Kingston, die Free Zones. Dort lassen US-Firmen wie Hanes dann Kleidung nähen, wobei alle Teile aus den USA kommen, nur das Nähen findet dort statt, aber weil das extraterritorial ist, zahlen die keine Steuern und können auch gar keine Zölle oder so erheben, weil formaljuristisch die Waren nie das Hoheitsgebiet Jamaicas erreichen. Oh, und wer hat die Gebäude und die Mauern gezahlt? Jamaica. Mit Mitteln (d.h. einem Wucherkredit) des Kartells aus Weltbank, IMF und Interamerican Development Bank. Überlegt mal, wie sehr eine Regierung mit dem Rücken zur Wand stehen muss, damit sie sich auf so einen Deal einläßt.
Sie sagen das in dem Film nicht, aber ich frage mich, wer da den Transport der Güter bezahlt. Auch Jamaica? Oder vielleicht ist das "Entwicklungshilfe", die in den USA als humanitärer Akt verkauft wird. Die Arbeiter kriegen umgerechnet 30 Dollar Lohn, alle zwei Wochen. Brutto. Brutto? Ich sagte doch, daß das extraterritorial ist und die keine Steuern zahlen! Stimmt. Wird den Arbeitern trotzdem abgezogen von den Sweatshop-Firmen. Mindeslöhne, Arbeitssicherheitsgesetze, Hygienegesetze, gilt da alles nicht.
Naja, dann sollen die halt rebellieren! Haben sie. Daraufhin haben die Firmen Hunderte von Asiatinnen eingeschifft, die dann da die Arbeit gemacht haben, und haben ein-zwei Fabriken zugemacht und nach China verschoben.
Und wißt ihr, wer Chef des IMF war, als das geschah? Der in dem Film auch prima Soundbites zum Thema "Wir müssen den Armen helfen" abgibt? 100 Punkte, wenn ihr Köhler gesagt habt. Ja, genau, der Köhler, der bei uns jetzt als Bundespräsident genau so verlogene Soundbites abgibt.
Update: Na das hat ja nicht lange gedauert. Die USA faseln was von "Flugverkehr unterbrechen" und wollen sich jetzt mit allen Ländern direkt einigen
"We can wait 10 more years until we have managed to improve morality in society."
Nun könnte man sich fragen, wieso denn die Munition von den Russen kommen soll, und nicht von den Amis selber oder von den Israelis (auch groß im Waffengeschäft). Und überhaupt, was scheren die Amis der Taliban, sie haben doch mit dem Irak und Iran alle Hände voll. Und jetzt haltet euch mal fest, was da für eine großartige Verschwörungstheorie vom Telegraph kommt:
Diplomatic sources also believe that the US may be offering the estimated $400 million (£215 million) deal, including transport costs, to the Russians as an inducement to embargo its arms and nuclear technology exports to Iran.Defence specialists said Russian arms chiefs at first "fell about laughing" because they thought the order was a joke when it arrived this month.
Aber schon die erste Hälfte ist ein furchtbares Dokument der Zeitgeschichte, weil er lauter liebe süße kleine Kinder zeigt, die da erzählen, wie die Israelis in der Nacht ihr Haus demoliert haben, wie die Panzer durch die Straßen rollen, die sich aus Holz M16-Maschinenpistolen basteln, und mit denen dann "Araber und Israeli" spielen. Bei dem Spiel geht es darum, von den Israelis erschossen zu werden, damit man Märtyrer sein kann.
Sie zeigen auch, wie ein Mann mit einer Autobombe hochgeht, und wie die Kinder dann seine Fleischfetzen einsammeln, damit sie was zum Begraben haben. Die Autobombe, sagen sie, ist von den Israelis dort hingetan und vom Hubschrauber aus gezündet worden. Man sieht auch einen vermummten Erwachsenen, offenbar ein Freund eines 11jährigen Kindes, der das Kind liebevoll umarmt, während sie zusammen der Kamera erzählen, daß die Israelis alle abgeknallt gehören.
Sie zeigen auch ein Mädchen, das gerne Juristin werden will, wenn sie mit der Schule fertig ist, damit sie Menschen zur Gerechtigkeit verhelfen kann, und die dann erzählt, wie in ihrer Familie schon acht Kinder im Kampf mit den Israelis gestorben sind. Der eine Junge erzählt der Kamera, daß er einen ganz tollen Freund hat, genau so alt wie er, und das ist der beste Freund, den er je hatte, weil der immer so lieb zu ihm ist, und er will auch immer lieb zu allen sein. Außer zu seinen Feinden, natürlich, den Israelis. Bei dem Film verliert man echt alle Hoffnung, daß es da jemals etwas anderes als Mord und Totschlag geben kann. Sie zeigen auch die beiden Freunde, die eine Handgranate zeigen, die sie aus Schwefel, Zucker und Kohle gebaut haben, in einer Coladose, und die sie auf Israelis werfen wollen, um die Bulldozer und Panzer wegzujagen.
Man darf sich da nicht von der US-Propaganda verunsichern lassen, die ja auch hier das Image von Al Jazeera dominieren. An sich reicht zur Beurteilung der Lage aus, daß eine Regierung sich über eine Instanz der Presse aufregt. Ähnlich bizarr daneben liegt ja auch die Einschätzung, daß Chavez ein Diktator sei. Chavez gehört das Staatsfernsehen, aber alle anderen Sender in Venezuela gehören der reichen weißen Elite, die ihn stürzen wollen, weil er ein Indio ist und auf Seiten der Indios ist. Chavez hätte diese Sender beschlagnahmen, enteignen, oder per Gesetz zur Ausstrahlung von Propaganda zwingen können. Macht er aber nicht. Nicht auf das Image achten, sondern auf die Fakten.
But wait, there's more! zu strfry gibt es auch noch ein Security Advisory (das ich allerdings für hirnrissig halte, das könnte man genau so gut bei strlen bemängeln), und der absolute Oberhammer ist dieser Debilian Bugreport. Un-fucking-believable. Wenn es ein Code-Killfile gäbe, Ulrich Drepper wäre drin.
Oh, und wo wir gerade beim glibc-Bashing sind: man kann bei der glibc Callbacks definieren, um bei printf neue Format-Zeichen zu definieren. Und nun ratet mal, welche Qualitätssoftware dieses großartige Feature benutzt: richtig, reiserfsprogs. Die definieren damit z.B. einen Callback, um ein Tupel von zwei Zahlen auszugeben IIRC. Unfaßbar. Aber hey, reiserfs benutzt ja eh niemand, oder? Oder?!
Vielleicht sollte ich echt mal eine Webseite aufmachen, und dort ein Coder-Killfile unterhalten. Drepper, die Reiserfs-Jungs, Schilling, … da kämen aber nur die besonders harten Fälle hin. Ich will ja auch noch zu anderen Sachen kommen.
He told the newspaper the device "paid for itself" in the two years he had it, helping him cut his time driving to work.
(Danke, Mathias)
int range_ptrinbuf(const void* buf,unsigned long len,const void* ptr) {und hier ist ein Test der Testsuite:
register const char* c=(const char*)buf;
return (c && c+len>c && (const char*)ptr-c<len);
}
assert(range_ptrinbuf(buf,(unsigned long)-1,buf+1)==0);Dieser Test übergibt einen Buffer, bei dem die Länge einen Integer-Overflow produziert. Genau für diesen Fall ist der c+len>c Teil in der Funktion da. Und was passiert zu meinem Entsetzen? Mit gcc 4.1 kompiliert akzeptiert meine Funktion diesen Buffer, und zwar mit oder ohne Optimizer. Mit dem alten gcc 3.4.5 geht es.
Wieso blogge ich das? Weil das genau der Code ist, mit dem man diese Art von Problem erkennt. Und es gibt viele Stellen, wo man diese Art von Problem erkennen will — im Linux-Kernel, in Samba, … Wenn ihr also euren Linux-Kernel mit gcc 4.1 kompiliert hat, oder Samba, dann wäre jetzt eine gute Gelegenheit, das noch mal mit gcc 3 zu kompilieren. An der Stelle vielleicht auch erwähnenswert: gut, daß ich gleich eine Testsuite gemacht habe für meine Funktionen! Testsuiten finden nicht nur Bugs in der eigentlichen Software, sondern auch in der Infrastruktur drum herum. Daher immer schön Testsuiten bauen! Ach ja, nur um das mal erwähnt zu haben: auch gcc hat eine Testsuite, und zwar nicht zu knapp. Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, daß diese Art von Bug nicht von deren Testsuite gefunden wurde. Bug 27180.
a sustained bombing campaign in Iran will humiliate the religious leadership and lead the public to rise up and overthrow the government.
Sie gerüchten da, daß die Atombunker im Iran von den Russen kommen, faseln aber gleichwohl, daß der Iran ja keine Freunde habe (…außer den Russen und den Chinesen?), und ziehen ernsthaft die Atombombe als Option in Erwägung.
Aber ich sehe es schon wieder kommen: die EU adaptiert all die schlechten Ideen der Amis, während die Amis sie schon wieder zurücknehmen oder entkräften. (Danke, Frank)
Sie meinte dann was von ob ich wenigstens Emails hätte (äh, "klar, Moment, schreibe ich mir kurz") und bot an, daß ich mich von ihrem Windows-PC aus da irgendwo einlogge und Emails abrufe. Was der Frau vermutlich nicht so klar war: die Emails wären, wenn ich sie ihr gezeigt hätte, auf Deutsch gewesen. Die wirkte irgendwie verspannt, und hatte dann auch keine Lust mehr, sich mit dem Fall zu beschäftigen, wollte eh nach Hause, Feierabend und so.
Sie verwies mich dann an einen anderen Cop, der mich in einen Hinterraum brachte, und der zog sich dann grüne Latex-Handschuhe an. Glücklicherweise wollte er damit keine Analprobe durchführen, sondern "nur" Gepäck und Portemonnaie filzen, wollte dann wissen, was das so für Karten sind, die ich da hatte, ob ich mein Gepäck selber gepackt habe, was er denn jetzt finden würde, wenn er das aufmacht, wollte fünf Mal wissen, wie meine Firma denn jetzt genau heißt, ob ich Frau und Kinder habe, und ich hatte insgesamt den Eindruck, daß der normalerweise eher nach Drogen und Schußwaffen in Gepäckstücken sucht. Die Antworten hat er auch praktisch alle nicht aufgeschrieben, so daß ich eher das Gefühl hatte, der wollte gucken, ob ich mich da in Widersprüche verwickele, als daß es da wirklich um die Antworten ging. Tja, wieder um eine Erfahrung reicher. Am Ende haben sie mich reingelassen.
Auch wenn die Riposte Graduée inzwischen als solche vom Tisch war (siehe La Riposte Dégradée), so gibt es durchaus weitere eigenartige Regelungen, zum Beispiel findet die französische Regierung nichts daran auszusetzen, daß ein Künstler von den 99c, die ein Titel online kostet, genau 4c (in Worten: vier Cent) bekommen soll. Die restlichen 95c gehen an die Regierung (19.6% MwSt), die Rechteverwerter und die Plattenlabels. In der Debatte ließ Christian Paul (PS) verlauten, daß Versuche, die Mehrwertsteuer für Musik auf die von Büchern (5.5%) zu senken, von der Regierung wohl geblockt worden waren. […](Danke, Fabian)Vorsichtig ausgedrückt, zeigte sich hier in welchem Ausmaß die Musikindustrie das geschehen beeinflußte. Der Gripfel war wohl, daß selbige als erste in der Geschichte der "Fünften Republik" die Assemblée Nationale belagert hat, um kommerziell motivierte Werbung für ihre Produkte zu machen. Den Boden endgültig aus dem Faß gehauen hat dann die Vergabe von bereits bezahlten Downloadgutscheinen im Wert von 9,99? an die Abgeordneten.
Die Vorlage selbst zielte darauf ab, ein Überwachungssystem für das gesamte französische Internet umsetzen, welches an 1984 erinnerte und eine effiziente Umsetzung und Anwendung der 'Riposte Graduée' ermöglichen sollte, also des 'abgestuften Zurückfeuerns', so daß erst das dritte Abspielen einer DVD unter Linux mit 3 Jahren Haft und 300.000 Euro Geldstrafe geahndet wird, und nicht bereits das erste. Die effiziente Umsetzung des Überwachungssystemes sollte durch eine Privatpolizei garantiert werden.
Auf der anderen Seite muss man sich bei der Entwicklung von freier Software im Klaren sein, daß man da kein Geld für kriegt, außer man findet ein Modell, bei dem man schon für die Entwicklung bezahlt wird. Ich habe mich ein paar Mal von Firmen einstellen lassen, die dann sogar wollten, daß ein bestimmtes Projekt weiter entwickelt wird in der Zeit, oder die aktiv einverstanden damit waren, daß ich da Zeit investiere. So muss das m.E. laufen. Goldgräber-Geschäftsmodelle, wo alle darben und einer von 100000 dann einen Millionen-Payout kriegt, sind scheiße. Lieber jeden der 100000 überleben lassen und keiner wird superreich.
Aber, um das mal ganz klar zu sagen: Die OpenBSD-Leute haben Spenden verdient.
In der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr wird es heute in Charlottenburg und Tiergarten zu Verkehrsbehinderungen kommen. Grund ist eine Demonstration der japanischen Fraueninitiative Berlin, die ihre Solidarität mit südkoreanischen Frauen zeigen will, die während des Zweiten Weltkriegs von Japan zur Prostitution gezwungen wurden. Die Demo beginnt am Breitscheidplatz und endet an der japanischen Botschaft in der Hiroshimastraße.
Das Kammergericht Berlin hatte dem Bayern vor vier Jahren bestätigt, dass er in Deutschland gegenüber der Russischen Föderation Ansprüche in Höhe von 2,35 Millionen Dollar plus 10 Prozent Zinsen seit November 1996 geltend machen könne. Einen entsprechenden Schiedsspruch hatte ein Stockholmer Schiedsgericht 1998 erlassen — noch unter Berufung auf das Investitionsschutzabkommen zwischen Deutschland und der Sowjetunion.
Oh, und wer das verpaßt hat, der Mitarbeiter, der das entdeckt hat, wurde erselbstmordet.
Es erscheint mir unwahrscheinlich, daß das die Amis waren. Die Europäischen Telcos haben wie gesagt alle Lawful Interception Schnittstellen, und der marktführende Anbieter für sowas kommt aus Israel, man munkelt von einer Ausgliederung des Mossad. Außerdem hatten die Amis natürlich auch wegen der olympischen Spiele ganz offiziell Vollzugriff zu der Zeit und hätten so eine Aktion nicht gebraucht. Wenn doch, hätten sie über den Mossad gehen können. Eine der abgehörten Nummern soll sogar einem Offiziellen aus der US-Botschaft gehört haben
Der Lacher ist: sie haben Recht. Denn Übernahmen so einer Größenordnung funktionieren so, daß man eine Firma kauft, indem man einen fetten Kredit aufnimmt. Und den Kredit lastet man dann der gekauften Firma an. Und plötzlich kommen monatlich Zinsen und Tildung im Minus dazu, und hey, was soll ich euch sagen, plötzlich rechnet sich die Firma nicht mehr! Nein, sowas. Üblicherweise machen Heuschrecken-Kapitalisten sowas, erzählen dann Schauermärchen über die Rentabilität der Firma, verkaufen die 30% Tafelsilber der Firma, drohen mit Entlassung von 80% der Belegschaft, kriegen fetten Subventionen und Kredite von den Politikern, wenn sie die Leute weiter beschäftigen, beschäftigen die Leute dann für genau die Laufzeit der Subvention weiter, und machen danach zu. So funktioniert Kapitalismus, liebe Leser. Und das ist genau der Grund, wieso man NIEMALS kritische Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahn, Wasser, Strom, Polizei und Krankenhäuser privatisieren darf. Denn Kapitalisten werden genau das tun, was sie ganz offen sagen, das sie tun werden: Profitmaximierung.
Der einzige Ausweg ist in meinen Augen, daß man vermehrt in Energiespeicher investiert. Ich könnte mir z.B. vorstellen, daß Atomkraftwerke nachts Wasserstoffspeicher laden, die dann tagsüber Peaks abfangen. Fusion wäre übrigens auch eine Alternative zu Atomkraftwerken, nicht zu Erdgas.
Update: Frank hat dazu auch was zu sagen
Der Spiegel hat heute morgen einen Artikel publiziert, in dem sich Claus Grötz, Vorsitzender des Bundes Deutscher Juristen und Strafrichter am Bundesgerichtshof (!), die Freigabe von "leichter Folter" fordert; darunter versteht er Folter, die keine permanenten körperlichen Schäden verursacht. Ohne Frage ein gewaltiger Skandal, daß ein Mann mit so einer Einstellung zu den Menschenrechten und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bis zum Bundesgerichtshof kommen konnte. Der Verfassungsschutz müsste im Grunde sofort loslaufen und den observieren. Das scheint Herrn Grötz nach der Veröffentlichung des Artikels auch aufgefallen zu sein, und so verschwand der Artikel nach nur einer Stunde vom Spiegel-Server. Ich habe eine Kopie des Artikels. Leider verlasse ich morgen in aller Frühe das Land und heute ist Feiertag. Daher biete ich hiermit an, diesen Artikel Journalisten zu übergeben, die darüber berichten wollen, und auch Leuten, die damit diesen Mann von seinem Posten entfernen möchten. Ich bin gerne bereit, vor Gericht unter Eid auszusagen, wie ich an diese Kopie des Artikels gekommen bin, und daß sie authentisch ist (soweit man das im unverschlüsselten Internet sagen kann). Ich zitiere mal ein bißchen, damit klar wird, wie tief der Mann da ins Klo gegriffen hat:
"Die Gewinnung von Aussagen mittels leichter Foltermaßnahmen und die Verwertung solcher Aussagen sind zukünftig möglich zu machen" […]"Das Leben unschuldiger Opfer besitzt einen höheren Wert als die körperliche Integrität von Verbrechern. Wir müssen jetzt Tabus brechen" […]
"Wir müssen auch nachrichtendienstliche Erkenntnisse aus Ländern nutzen, die foltern. Denn wer gegen die Interessen des deutschen Volkes kämpft, verspielt seine staatsbürgerlichen Rechte. Es ist nicht zumutbar, dass jede Aussage auf die Goldwaage gelegt wird. Hier wird auch ein Umdenken des derzeitigen Verfassungsrichters Papier sowie eine Änderung des Grundgesetzes notwendig sein." […]
"Unsere Behörden stehen unter ungerechtfertigtem moralischen Druck, wie der Fall Gäfgen und die Terroristenverfolgung zeigen"
Erstens: die Hauptverantwortung für gesellschaftliche Veränderungen haben meiner Ansicht nach nicht die Politiker, sondern die Sci-Fi-Autoren und die Techies. Die Sci-Fi-Autoren beschreiben ihre Visionen von zukünftigen Technologien und daraus resultierenden Gesellschaftsmodellen. Das lesen die Techies und entwickeln das dann. Ganz einfache Verhaltenskette. Die Politiker können nur machen, wofür die Technologien existieren. Und es besteht ja wohl kein Zweifel daran, daß wir in Zukunft alle vollständig überwacht werden. Selbst in Star Trek, der strahlenden Utopie unter den Sci-Fi-Universen, ist jederzeit von allen Personen feststellbar, wo sie sich gerade auf dem Schiff aufhalten. Und niemand findet etwas dabei! Kennt ihr jemanden, der Star Trek als Polizeistaat-Propaganda bezeichnen würde? Natürlich nicht! Alle sind sich im Grunde einig, daß es da hin geht. Alles andere ist in meinen Augen Selbstverarsche.
Dann heißt es immer, Kameras hätten so viele Nachteile, und das sei ein Polizeistaat. Sehe ich nicht so. Kameras haben im Gegenteil echte Vorteile. Man stelle sich mal folgendes vor: die Polizei kommt, gestern um 4 ist der Nachbar erschossen worden, sie wollen wissen, wo ich war. Ich war einkaufen. Da haben mich Hunderte gesehen, aber keiner wird sich an mich erinnern. Aber die Überwachungskamera hat mich gesehen und kann bestätigen, daß ich da war. Früher konnte man dann sein Alibi nicht beweisen und wurde anhand von Indizien verurteilt. Der einzige Nachteil wäre, wenn die Kamera die Daten nicht lange genug vorgehalten hat. Aber auch hier können wir uns an Star Trek orientieren. Dort haben sie eine Datenbank über jeden, die Jahre zurück reicht. So wird das bei uns auch sein, da bin ich mir sehr sicher. Und reden wir mal nicht vom Einkaufen, sondern von dem klassischen schlechten Alibi: "ich war zuhause und habe ein Buch gelesen". Auch das ist bisher nicht beweisbar, aber wenn vor und hinter dem Haus Kameras sind, kann man es beweisen!
Die gravierenste Kritik an Kameraüberwachung ist, daß sich das Verhalten ändert, wenn man weiß, daß man überwacht wird. Klingt plausibel, aber hält dem Praxistest nicht stand. Wir werden jetzt schon ständig überwacht im öffentlichen Nahverkehr und auf öffentlichen Plätzen. Mein Verhalten hat sich dadurch nicht geändert. Wenn sich überhaupt ein Verhalten ändert, dann bei unserer Generation, die das noch nicht gewohnt ist. Aber selbst das bestreite ich. Es ist bekannt, daß Emails, Instant Messages und Webclicken komplett abhörbar sind und auch flächendeckend abgehört wird. Hält das irgendjemanden vom Porno-Klicken ab? Was ich schon für Geschäftsgeheimnisse geemailt bekommen habe! Leute benutzen AOL oder MSN Instant-Messenger, wo man nicht nur weiß, daß das unverschlüsselt und abhörbar ist, sondern auch daß das durch Infrastruktur in den USA läuft! Und nicht irgendwelche Leute — Security-Consultants! Neulich rief mich einer auf dem Handy an, um mit mir etwas geheimes zu besprechen, was er mir nicht emailen wollte, weil ihm das nicht sicher genug war. Und Verträge und Trade Secrets werden auch gerne gefaxt, weil es zu unsicher ist, das am Telefon zu besprechen. Kurz gesagt: es gibt überhaupt keinen Hinweis darauf, daß Leute ihr Verhalten ändern, wenn ein bestimmtes, gewohntes Verhalten plötzlich als überwacht gelten muss. Die meisten Leute argumentieren dann, daß sie ja nichts interessantes gemacht hätten, und von all den Leuten, die sich über den Alexanderplatz bewegt haben an dem Tag, wieso würde man da ausgerechnet seine Daten weiterverarbeiten? Ist natürlich Blödsinn, man datamined natürlich alle Daten und filtert da nicht vor. Eine 400 GB Platte kostete mich neulich 200 Dollar. Es ist hanebüchen, da Platzprobleme anzunehmen. Guckt doch mal, was unser Staat in Systeme wie die Gesundheitskarte pumpt, und da gibt es weniger ROI.Der eigentliche Grund, wieso man sich wegen Videoüberwachung im Moment keine Sorgen machen muss, sollte allerdings auch genannt werden: es existieren noch keine Algorithmen zur Gesichtsextraktion aus Videobildern, die auch nur annähernd präzise genug ist, da ist man noch mehrere Größenordnungen von einer brauchbaren Fehlerrate entfernt. Ganz zu schweigen von der Problematik, überhaupt Pixelhaufen als Gesichter zu erkennen, inklusive Orientierung und Winkel, und zwei Gesichter nebeneinander an der richtigen Stelle auseinanderzuschnipseln. Ingo Lütkebohle hat einen prima Vortrag dazu auf dem 22c3 gehalten, hier gibt es die Videoaufzeichnung. Wer sich mal mit Computer Vision im Robotik-Umfeld beschäftigt hat, weiß um den Stand der Technik auf dem Gebiet. Im Moment muss man sich da noch gar keine Sorgen machen.
War gestern im Kino, Aeon Flux geguckt. Hätte ich vorher gewußt, daß das von MTV Films ist, hätte ich mir das gespart. War wahrlich kein toller Film. Aber ich dachte ungefähr an 10 Stellen oder so in dem Film: hey, das kenn ich doch! Und tatsächlich gedreht in den Babelsberg Studios, mit lauter Locations in Berlin und Potsdam für ihre Betonwüsten-Ästhetik. An sich ist Berlin schon eine coole Stadt so. Und schon merkwürdig, wie man manchmal um den halben Globus fliegen muss, um zu so einer Einsicht zu kommen. Der andere Film war Ice Harvest mit einer fetten Cast (u.a. Billy Bob Thornton und John Cusack). War kein schlechter Film, aber auch kein guter. Also mit der Cast hätte man viel mehr machen können.
Heute stelle ich fest, daß es schöne Begriffe für die Teile des Phänomens gibt: Redshirt (der Mann in der roten Uniform, der mit Kirk, Pille und Spock runtergebeamt hat, steht immer mit einem Beim im Grab; man weiß schon vor dem Beamen, daß jemand sterben wird, wenn er zum ersten Mal eine Sprechrolle hat), Stormtrooper Effect (wenn Kanonenfutter-Nebenrollen wie die Imperialen Sturmtruppen trotz überwältigender Übermacht auf einem engen Gang mit 2000 Schuß nicht in der Lage sind, auch nur einen der vier fliehenden Protagonisten zu treffen). Die Seite über den Stormtrooper Effekt erklärt auch das Inverse Ninja Law: ein gegnerischer Ninja ist supergefährlich, lautlos, schleicht sich von hinten an und bringt sicheren Tod. 12 Ninjas hingegen stehen sich gegenseitig im Weg, und machen dann einen großen Kreis um den Protagonisten, der sie dann mit links platt macht. ;-) Die Redshirt-Seite listet auch Hommages an die Redshirts — sehr schön!
Ich beobachte aber auch, wie immer weniger Leute bereit sind, überhaupt hinreichend Energie in etwas zu investieren, um sich damit jemals in die Nähe einer Perspektive zu bringen, Hacker zu werden. Natürlich kann nicht jeder überall der Oberheld sein, aber ich erwarte schon von jedem, daß er genug Ausdauer hat, sich in zumindest ein Thema mal tiefschürfend genug einzuarbeiten, daß ihm dort keiner mehr etwas vormachen kann. Und das kann ich immer weniger beobachten. Die Leute tendieren heute eher zu einer Art Universal-Durchschnitt. Die Abstände zwischen tollen neuen Hype-Trends werden immer kleiner, keiner hat mehr Zeit und Lust, sich die Sachen genauer anzugucken. Als ich jung war (*hust*), kamen PCs noch mit Handbüchern, in denen alle Befehle von GWBASIC beschrieben wurde, genau so wie debug.com und link.exe. Später wurden diese Sachen nicht mal mehr mitgeliefert. Ich war jung und hatte Zeit und habe mir das dann eben in Ruhe angeguckt. Ich enthülle hiermit: man wird Hacker, indem man Zeit hat und sie aufwendet, um sich mit einem Thema gut genug auszukennen, daß man mehr weiß als die Autoren der Standard-Fachliteratur zum Thema. Je nach eigenem Anspruch kann man sich auch nur dann Hacker nennen, wenn man sich in einem Gebiet erschöpfend auskennt, zu dem es (noch) gar keine Literatur gibt… :-)
Und dabei waren die Voraussetzungen noch nie so gut wie heute zum Hacker-Werden! Es gibt heute freie Betriebssysteme mit Editor, Compiler, Assembler und Linker kostenlos im Internet — mit Quellcode! Es kostet nichts mehr (außer Zeit), sich in die Sachen richtig gut einzuarbeiten! Man muss nicht mal Bücher kaufen, und heutzutage gibt es Suchmaschinen. Ihr wißt ja gar nicht, was das für ein Luxus ist, Kinder!
Zurück zum Thema. Heute kann jeder Hacker werden, der nur genug Zeit investiert. Als Hacker gewinnt man enorm an Selbstsicherheit, man ist gefragt auf dem Arbeitsmarkt, alles ist prima, aber aus irgendeinem Grund werden die Leute heute nicht mehr Hacker. Stattdessen hat die Verfügbarkeit freier Software zu einer Anspruchshaltung geführt, daß die Leute finden, wenn man schon nichts für Download und Installation zahlen muss, dann muss man auch danach keinen Aufwand investieren müssen. Den Nachwuchs in meinem Bekanntenkreis wird eher so High-Level-Fummler, klickt sich GUI-Anwendungen in einer IDE zusammen, hackt ein Python-Skript zum Mail-Sortieren, hat ein bißchen Java aus der Uni mitgenommen, steigt gerade auf C# um, sowas. Womit ich das nicht abwerten will, aber Hacken ist was anderes.
Es ist besser, in einer Sprache richtig gut als in 20 Sprachen Anfänger zu sein. Denkt da ruhig mal aus Sicht eines HR-Menschen drüber nach. Stellt euch vor, ihr seit der Headhunter, und ihr wäret mit einem Lebenslauf konfrontiert, bei dem jemand ein paar Applets (das klingt schon von alleine mittelmäßig und irgendwie abwertend) in Java gemacht hat, der gerade Windows Forms in Visual C# zusammenklicken lernt, der ein paar dynamische Webseiten mit PHP gemacht hat. Für was für einen Job soll so jemand denn bitte qualifiziert sein? Zum ct Lesen? Anspruchsvolle Jobs kann man so jemandem doch gar nicht geben! Wer sich nur oberflächlich mit Sachen beschäftigt, der wird auch nur oberflächliche Jobs bekommen. Was für eine grauenvolle Vorstellung… Insofern: setzt euch hin, sucht euch etwas aus, das ihr am besten noch nicht kennt, und arbeitet euch richtig tief ein. Nehmt euch dafür ein paar Monate. Hört erst auf, wenn ihr das Gefühl habt, selbst der Erfinder der Sache könnte euch nichts wirklich überraschendes mehr dazu erzählen. Solche Leute braucht das Land, nicht noch mehr Visual Basic Pfuscher.
Ah, hier ist eine abweichende Meldung: Kanaan died in a Damascus hospital of gunshot wounds to the head, the American TV network CNN reported, quoting Syrian officials.
Und auch die Times hat einen paranoiden Korrespondenten zu Wort kommen lassen.
Die Sichtweise der Israelis ist auch interessant: Er soll die Hisbollah mit Waffen beliefert haben, und dann das hier:
Tel Aviv University Professor Eyal Zisser told Ynet that although it is unclear whether Kenaan has indeed committed suicide or was killed, the act was certainly arranged by Syrian authorities."The Syrians apparently decided to sacrifice him ahead of the conclusions of the international investigative committee," he says. "Now they might say Kenaan was the guilty party in the assassination (of Hariri) and try to finalize the matter."
Und dann der bizarre Vorschlag, manipulierte Wahlmaschinen während der Wahl in einer Art Blind-Test zu erkennen. Äh, ist es dann nicht ein bißchen zu spät? Was macht man dann, wenn man sieht, daß da manipuliert wurde? Das Ergebnis wegwerfen und neu wählen? Ich hätte da ja gerne vor der Wahl geprüft, und zwar anhand der offen liegenden Hard- und Software der Geräte.
Der Unix-Ansatz ist, daß man die Sockets alle auf "non-blocking" setzt. Wenn man dann read aufruft, aber nichts da ist zum Lesen, blockt der Prozeß nicht, sondern man kriegt "probier später nochmal" als "Fehler"-Meldung. Dann benutzt man ein Event Notification API, um sich sagen zu lassen, auf welchen Sockets gerade Daten reingekommen sind.
Unter Windows ist der Ansatz umgekehrt: es gibt keinen Non-Blocking Mode für Sockets. Man startet ein read mit fixem Zielpuffer, und das Event Notification Framework von Windows sagt einem dann nicht, wenn es was zu lesen gibt, sondern wenn es was zu lesen gab, d.h. zu dem Zeitpunkt ist das schon gelesen. Das Problem dabei: Wie macht man Timeout-Handling? Man kann nicht unterwegs fragen, wie weit der Datei-Rausschieben-Job schon gekommen ist! Also kann man auch nicht wissen, ob die Verbindung seit 10 Minuten hängt, oder ob da nur ein sehr langsames Modem auf der Gegenseite ist.
Und dann schreiben die Man-Pages was von Background-Threads, … also kurz gesagt: der Windows-Ansatz ist: "gib mal her, der Kernel macht das schon". Nur leider macht der Kernel das nicht besonders gut. Kernel-Threads, das erweckt eine Vision von einem Thread pro ausstehendem I/O-Request, anstelle einer anständigen State Machine.
Ein anderes Problem ist, wie man Handles alloziert. Man macht einen Socket oder eine Datei auf, und kriegt ein Handle vom System. Unter Unix ist das traditionelle Problem, daß das ein Integer ist, und das man die kleinste unbelegte Zahl als Integer kriegt. Linux und die BSDs haben sich da unglaubliche Algorithmen überlegt, um das schnell zu erledigen (einfach ist es jedenfalls nicht). Windows liefert einfach nicht den kleinsten Integer aus, sondern irgendeinen. Man sollte denken: Problem erledigt. Aber dann stößt man auf Funktionen wie AcceptEx, wo man einen Deskriptor wiederverwenden kann, weil es offenbar unter Windows immer noch immens teuer ist, ein Handle zu allozieren. WTF?!
Schlimmer noch: der Normalfall bei TransmitFile (dem sendfile-Ersatz unter Windows) ist, daß das ganze File am Stück gesendet wird, und man kann dann per Flag sagen: "mach danach mal die Verbindung zu". Kurzum: Timeout-Handling, nein danke. Und dieses Handle-Wiederverwerten legt die Vermutung nahe, daß typische Server, selbst wenn sie dieses Ultra-Skalierbarkeits-API verwenden, trotzdem nur n Verbindungen parallel haben können, weil man die Handles unter Windows halt vorher als Pool alloziert und mehr geht dann halt nicht. Oder wie?
Man darf gespannt sein, wie sich das dann unter realen Gesichtspunkten mißt. Aber ich mache mir da keine großen Hoffnungen, wenn ich Formulierungen wie "The server optimizes the TransmitFile function for high performance. Workstations optimize the function for minimum memory and resource utilization." lese. Ich hab hier "nur" Windows XP Professional zum Testen, und da performt das ja offensichtlich absichtlich scheiße, damit die Leute lieber die Advanced Datacenter Ultra Monster HeadShot Edition kaufen. Überhaupt ist TransmitFile der Kludge des Jahres. Man sendet immer Chunks aus einer Datei, als Länge maximal 32 Bit. Dateien mit mehr als 4 Gigabyte schickt man dann, indem man halt mehrfach TransmitFile aufruft. Womit wir dazu kommen, wie man sagt, ab welchem Offset in der Daten TransmitFile schicken soll. TransmitFile sendet ab der aktuellen Byteposition im File, aber die Man Page rät einem, man möge die Overlapped-Struktur (die für alle anderen Fälle opak ist und interne Fortschrittsinformationen für asynchrones I/O für den System-Thread ablegt, der es bearbeitet) manipulieren, um das Offset zu setzen. Es ist Pfusch wie dieser, der das alles nicht schön aussehen läßt. Na mal gucken.
0.040436 GET /
0.003324 GET /Die Zahl ist die Latenz zwischen Reinkommen der HTTP-Anfrage und Rausgehen der Antwort in Sekunden.